Medien-Kritik 2015
10. Jahrgang
[2014] [2013]
[2012] [2011] [2010]
[2009] [2008] [2007]
[2006]
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Die Medienspielen eine unheilvolle und zentrale Rolle für die fatale Herrschaft der Hollyvoodookratie. Längst hätte die Lehre des Aristoteles greifen müssen. Nun bietet das Internet eine Chance, die vermeintlichen Qualitäts- und Wahrheitsmedien abzulösen und durch eine wirkliche, echte und wahrheitsorientierte Berichterstattung zu ersetzen. |
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Stichworte 2015: * bpb: Wirtschaft in der Schule: Arbeitgeber-Lobby stoppt Unterrichtsbuch * Ethik: Peter Singer – Der Weltverbesserer unter den Philosophen * EZB: Grundkritik, Supermacht der EZB * Facebook: Banken bewerten Kreditwürdigkeit anhand von Facebook-Posts * Finanzkrise: arte Macht ohne Kontrolle - Die Troika * Geheimdienste * Gemeinnützigkeit: * Geschichte: Die gläserne Fackel (zum 175. Geburtstag von Ernst Abbe) 7-teilige Wirtschafts- und Gesellschaftschronik um die Zeiss-Werke Jena.* Gesellschaft und Zeitgeist: Gute Zeit – schlechte Zeit * Internet: Digitale Revolution - und die vernetzte Welt von morgen * Katatstrophen und Beinahekatastrophen: Luftfahrt, Germanwings Flug: Co-Pilot war am Flugtag krankgeschrieben * Unverantwortliche Spekulationen der Staatsanwaltschaft und der Medien zum Absturz des Flugs 4U9525 * Kirchen: Die katholische Kirche und der Missbrauch Das Schweigen der Männer * Krimis: Marie Brand und der schöne Schein - Propaganda für Persönlichkeitsstörungen im Jugend-/ heranwachsenden Alter * Lobbyismus: Der große Coup – Wie Wirtschaftslobbyisten Gesetze machen * Internet: Das Intrnet hilft nur einer kleinen Elite * Tim Berners-Lee - Der Erfinder des Internets, Hacker von Seitensprung-Portal: Weitere Attacken * Lebensmittel * Medien: Studentenkampagne an der Humbold-Uni gegen Prof. Münkler * Totschweigen Großkundgebung Justizopfer * Medizin: Personalmangel durch Oekonomisierung erhöht Sterblichkeit nach Operationen * Monitor: Gratulation, Mit Kindern Kasse machen * NZZ: Lügenpresse selbst schuld an ihrem Ruf *SZ-Leaks und der britische Telegraph, Wozu noch Journalismus Medien in der Kritik, Lügenpresse oder nicht doch besser Manipulationsmedien? * Medizin: 3sat kritischer Themenabend * Nürnberger Nachrichten * Philosophie: Viktor Jerofejew – Russland lieben * Arno Gruen - Leben als Original * Matthieu Ricard - vom Wissenschaftler zum buddhistischen Mönch * Gerechtigkeit braucht Liebe * Ukraine: Beschwerde gegen ZDF * Spionage: Verfassungsschutz überwacht Handys immer öfter mit „stillen SMS“, NSA * Suchmaschinen * Wikipedia: Die Akte Wikipedia, Edit wars. * Psychologie: Identitaet: Die Haut, in der wir stecken * Fragwürdige Gutachten * Sich selbst vergessen: Vom Reiz des Rausches * Differentielle und Sozial-Psychologie der Geschlechter: Siri Hustvedt über Stereotypen * Walter Mischel: Der Marshmallow-Test – Durch Willenskraft zum Glück? * Nicht Whistleblower sondern Dieb und Geschäftsmann * Steuern: Steuerfrei e.V. * Wert und Werte : Was bin ich wert? Der Mensch als Ware und Rohstoff * Wirtschaft: * Konzerne klagen, wir zahlen * Ausbeutung spanischer Pflegekräfte * Entwicklungshilfe für Discounter * Zensur: Google gibt Emails von Wikileaks-Aktivisten an US-Behörden weiter *
"Wirtschaft
in der Schule: Arbeitgeber-Lobby stoppt Unterrichtsbuch
Mit einem 356-Seiten-Buch wollte die Bundeszentrale für politische
Bildung Lehrern helfen, Wirtschaftswissen besser zu vermitteln. Doch dem
Arbeitgeberverband missfiel das Werk. Er lobbyierte kräftig - mit
Erfolg. ... Inzwischen hat sich auch der wissenschaftliche Beirat der Bundeszentrale
für politische Bildung mit dem Fall befasst. Das Ergebnis ist, wie
man hört, eine Niederlage für das Innenministerium: Die große
Mehrheit der Experten stimmte für eine Aufhebung des Vertriebsverbotes.
Aus dem Innenministerium heißt es, man wolle nun "zeitnah über
den weiteren Vertrieb" entscheiden. Besonders echauffiert hatte sich Arbeitgeber-Geschäftsführer
Clever in seinem Brandbrief übrigens über das Kapitel zum Thema
Lobbyismus. Es werde ein "monströses Gesamtbild von intransparenter
und eigennütziger Einflussnahme der Wirtschaft auf Politik und Schule
gezeichnet", schrieb er darin. Vielleicht ist ja auch der Versuch des BDA,
ein Wirtschaftsbuch aus dem Verkehr zu ziehen, künftig ein gutes Beispiel
für den Unterricht." [Spiegel 26.10.15]
"Supermacht EZB
Der Kampf um den Euro ... Wie kam es zu diesem Tabubruch? Warum
wurde aus der EZB die scheinbar einzig handlungsfähige Institution
in der Krise? Und überspannt Mario Draghi das Mandat der EZB? Die
Autoren bringen Beteiligte zum Sprechen. Erstmals schildern Notenbanker
und Finanzexperten, welche Kämpfe oft über Tage auszufechten
waren, bevor neues Geld floss und Anleihenkäufe und Hilfsprogramme
verkündet werden konnten. Schließlich wagen die Autoren den
Ausblick: Wie lange lässt sich die Niedrigzinspolitik der EZB noch
so fortsetzen? ..." [Die Story im Ersten – ARD 16.3.15]
Bewertung: Interessant
und Informativ, aber nicht kritisch genug.
"Banken bewerten Kreditwürdigkeit anhand von Facebook-Posts
Um neue Kunden für Kredite zu finden, scannen amerikanische Analyse-Institute
die Sozialen Medien: So sollen etwa Facebook-Posts Auskunft darüber
geben, ob jemand kreditwürdig ist. Wer häufig schreibt, er sei
betrunken, verschlechtere sein persönliches Kredit-Rating. Wer häufig
Filme leiht, erhalte hingegen Pluspunkte. ..." [DMN 17.10.15]
Film [2014]
Macht ohne Kontrolle
- Die Troika
arte Dienstag, 24. Februar um 21:50 Uhr (90 Min.)
"Um ihre Notkredite zu erhalten, mussten sich die Krisenstaaten der
Eurozone den Vorgaben Beamter beugen, die keinerlei parlamentarischer Kontrolle
unterliegen: der Troika. Rekrutiert aus den Institutionen IWF, EZB und
Europäischer Kommission forderten sie Einsparungen in verheerendem
Ausmaß. Doch die positiven Auswirkungen der Sparpolitik blieben für
die meisten aus.
Nach seinem preisgekrönten Film „Staatsgeheimnis
Bankenrettung“ geht der Wirtschaftsjournalist und Bestseller-Autor Harald
Schumann erneut einer brisanten Frage auf den Grund: Was passiert mit Europa
im Namen der Troika?
Beamte aus den drei Institutionen IWF, EZB und Europäischer
Kommission - der Troika – agieren ohne parlamentarische Kontrolle. Sie
zwingen Staaten zu Sparmaßnahmen, die das soziale Gefüge gefährden
und tief in das Leben von Millionen Menschen eingreifen. Harald Schumann
reist nach Irland, Griechenland, Portugal, Zypern, Brüssel und in
die USA, und befragt Minister, Ökonomen, Anwälte, Bänker,
Betroffene.
„Wer Geld hat, lebt, wer kein Geld hat, stirbt“,
sagt der Arzt Georgios Vichas. Er leitet eine Freiwilligen-Klinik in Athen,
während staatliche Krankenhäuser leer stehen müssen. Eine
Begrenzung der Ausgaben im Gesundheitswesen führte dazu, dass rund
ein Viertel der Bevölkerung keine Krankenversicherung mehr hat und
über 200 Kliniken landesweit geschlossen wurden. Genauso absurd wie
die Gesundheitspolitik ist die Mindestlohnpolitik, die die Troika den verschuldeten
Ländern abverlangt. Dass Sparen so nicht funktionieren kann, erklärt
der Nobelpreisträger Paul Krugman.
Die Armen werden ärmer und die Reichen reicher.
Ist das Europas Politik? Leidenschaftlich fordert Harald Schumann mehr
Transparenz und Verantwortung für ein soziales Europa. Dafür
nimmt er seine Zuschauer mit auf eine packende Recherchereise, bei der
er dem Ursprung und den Auswirkungen konkreter Entscheidungen der Troika
auf den Grund geht."
Bewertung: Eine ausgzeichnete
kritische Dokumenation und gute Ergänzung zur Doku Wer
rettet wen? - Die Krise als Geschäftsmodell. Was noch fehlt ist
eine kritische Dokumenation der Schuldentollwut.
Denn alles fängt damit an, dass der Schuldenhunger dazu führt,
dass man sich vom Kapitalmarkt abhängig macht. Hier liegt die Wurzel
- in der Weigerung vernünftig
und verantwilich wirtschaften und haushalten - neben der Wachstums-
und Konsumideologie.
Frontal21
Fragwuerdige Gutachten reissen Familien auseinander (8.9.15)
"Fragwürdige Gutachten 75 Prozent aller Familiengutachten
mangelhaft. 75 Prozent aller Gutachten in familienrechtlichen Streitigkeiten
in Deutschland sind mangelhaft. Das ist das Ergebnis einer Studie der IB-Hochschule
Berlin, die dem ZDF-Magazin Frontal21 exklusiv vorliegt. Trotzdem wird
auf der Grundlage solcher Studien vielen Eltern das Sorgerecht entzogen,
werden ganze Familien auseinandergerissen. ..." [Frontal21 08.09.2015]
Bewertung:
Wichtige und kritische Sendung zur Vergabe- und Kontrollpraxis familienrechtspsychologischer
Gutachten, die deutlich machte, dass viele FamilienrichterInnen viel zu
wenig wissen und daher weder Aufträge angemessen vergeben noch kontrollieren
und prüfen können. Sehr unprofessionell war allerdings, dass
weder die Sektion Rechtspsychologie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen
und Psychologen noch die Fachgruppe Rechtspsychologie der Deutschen
Gesellschaft für Psychologie einbezogen wurde.
Hierzu hat die Sektion Rechtspsychologie des Berufsverbandes
Deutscher Psychologinnen und Psychologen eine Stellungnahme (9.9.15) verfasst,
die Sie hier
finden.
Geheimdienste vom Typ CIA
( 1-
2
- 3 -
4 - 5
, NSA,
) sind vielfach nichts anderes als staatlich sanktionierte Kriminelle
Vereinigungen und pseudo-legalisierte
Terrorbanden,
die den lokalen, regionalen und Weltfrieden gefährden. Daher fordern
wir aus allgemeiner und integrativer polit-psychologischer Sicht ein
Internationales
Geheimdienst-Völkerrechtsgesetz. Siehe auch: Vertrauen,
Politik und die Realität.
Die gläserne Fackel
- zum 175. Geburtstag von Ernst Abbe am 23.01
DDR-Produktion (1989) Siebenteilige Wirtschafts- und Gesellschaftschronik
um die Zeiss-Werke Jena. [W]
Bewertung: Sehenswert in jeder Hinsicht. Die
Film-Chronik zeigt, dass der DDR-Film ausgezeichnete Produktionen . Einziger
Schönheitsfehler: Die Filmchronik wird viel zu spät ausgestrahlt,
was allerdings über die mdr-Mediathek ausgeglichen werden kann.
1. "Die Gründung
Die Werkstatt des Universitätsmechanikus Carl Zeiss entwickelt
sich zwischen 1866 und 1888 aus einem von Existenzsorgen geplagten Handwerksbetrieb
zum national und international renommiertesten Unternehmen der feinoptischen
Industrie. Diesen Aufstieg verdankt Carl Zeiss vor allem der unermüdlichen
Arbeit seines wissenschaftlichen Mitarbeiters Ernst Abbe, der darauf drängt,
die von ihm entdeckten Gesetze der Optik mit modernen Fertigungsmethoden
zu verbinden. Als vorausschauender Unternehmer erkennt Zeiss das innovative
Potential Abbes und bindet ihn mit einem Teilhaberschaftsvertrag an die
Firma.
Gegen den Widerstand von Zeiss' Sohn Roderich, der
kein unnötiges Risiko eingehen will, setzt Abbe auch den Aufbau einer
Schmelze für optisches Glas unter Leitung von Dr. Schott durch, sodass
Zeiss künftig die besten Rohstoffe für die Fertigung seiner Linsen
aus eigenem Hause beziehen kann. Während dieser Jahre tritt Franz
Steinhüter, unehelicher Sohn des Dienstmädchens Karoline Steinhüter,
als Lehrling in die Firma ein. Er erlebt den Aufbruch mit all seinen Erfolgen
und Rückschlägen und begründet mit seiner Frau Meta eine
Familie, deren Schicksal über mehrere Generationen mit der Firma Zeiss
verknüpft sein wird." [Info mdr 21.1.15, Mediathek]
2. "Die Stiftung
Nach dem Tod von Carl Zeiss kommt es zwischen Zeiss' Sohn Roderich
und Ernst Abbe zu scharfen Auseinandersetzungen um das weitere Schicksal
der Firma. Gegen die Widerstände Roderichs setzt Abbe Erweiterungsbauten
und die Gründung neuer Abteilungen durch. Bei vollen Auftragsbüchern
ist der Erhalt des sozialen Friedens und die Bindung der hochqualifizierten
Belegschaft an das Werk ein existenzsicherndes Anliegen, das Abbe mit weitsichtigen,
für seine Zeit revolutionären Maßnahmen, umsetzt. Schließlich
stimmt auch der Großherzog der geplanten Verstaatlichung zu. Man
hat eine Konstruktion gefunden, die die finanziellen Risiken des Staates
bei voller Kontrolle so gering wie möglich hält, die Gründung
einer Stiftung.
Abbe erzwingt den Rückzug Roderichs aus der
Geschäftsleitung. Aber die ständige Anspannung hat seine Gesundheit
ernsthaft angegriffen. Seine Vorstellungen geraten immer öfter in
Konflikt mit der Notwendigkeit, die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens
zu erhalten. Der Arbeiterausschuss wehrt sich gegen geplante Entlassungen
und Arbeitshetze. Das führt auch zum Zerwürfnis zwischen Franz
Steinhüter und seinem ältesten Sohn Paul. Während Paul radikale
sozialdemokratische Ideen vertritt, wird Franz zum Werksmeister ernannt
und übt im Interesse der Geschäftsführung Druck auf die
Mitarbeiter aus. Paul findet in seiner zukünftigen Frau Toni eine
verständnisvolle Gefährtin." [Info mdr 24.1.15, Mediathek]
3. "Die Waffenschmiede
Im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg wird Carl Zeiss Jena durch die
Gründung von Tochterfirmen in den Bereichen Absatz und Beschaffung
von Rohmaterialien zum größten feinmechanisch-optischen Konzern
der
Welt. Mit zwiespältigen Gefühlen erlebt der dem Erbe Ernst Abbes
verpflichtete Dr. Czapski, dass die Militäroptik immer größere
Kapazitäten in Forschung und Produktion bindet.
Max Fischer, inzwischen zum Geschäftsführer
aufgerückt, ist dabei, als die Reichsregierung im engen Kreis die
Aufgaben der deutschen Wirtschaft im kommenden Krieg berät. Die erstarkende
Sozialdemokratie stellt sich der Entwicklung nur halbherzig entgegen. Schließlich
kommen die steigenden Gewinne aus den Rüstungsgeschäften, nicht
zuletzt mit zukünftigen Kriegsgegnern, auch der Belegschaft zugute.
Unbequeme Leute wie Paul Steinhüter und die
Zwillingsbrüder Karl und Maximilian gehören zu den ersten, die
ihren Einberufungsbefehl erhalten. Maximilian muss das jüdische Mädchen
Olga zurücklassen, das von ihm ein Kind erwartet. An der Front entdeckt
Paul, dass die Zielfernrohre der französischen Scharfschützen
aus der Zeiss-Produktion stammen. Als die Nachricht vom Tode Maximilians,
der in eine Strafkompanie versetzt wurde, eintrifft, erliegt Vater Franz
einem Herzschlag. Zwillingsbruder Karl bemüht sich um Olga und das
Kind." [mdr 26.1.15, Mediathek]
4. "Der Konzern
Der Erste Weltkrieg hat den Zeiss-Werken Millionengewinne gebracht.
Um die Bestimmungen des Versailler Vertrages zu umgehen, wickelt die Unternehmensleitung
jetzt militärische Auslandsgeschäfte über eine holländische
Tarnfirma ab. Die Auftragsbücher sind voll. Im Jahrzehnt bis zur Machtergreifung
des Faschismus liegen für die Familie Steinhüter Freud und Leid
eng beieinander. Die alte Karoline Steinhüter stirbt. Karl wird häufig
auf monatelange Dienstreisen geschickt, seine Frau Olga erträgt die
Einsamkeit nicht. Sie beginnt ein Verhältnis mit Dr. Senkel, bekommt
eine Tochter von ihm. Schließlich nimmt sie sich völlig verzweifelt
das Leben.
Je stärker die Nationalsozialisten werden,
desto tiefer ist der Riss, der die Familie trennt. Karl, inzwischen Werksmeister,
begeistert sich für die Ideen der braunen Machthaber. Sein Bruder
Paul verteidigt die sozialen Rechte der Belegschaft als deren Vertreter
vor Gericht. In dienstlichem Auftrag geht er dann für zwei Jahre in
die Sowjetunion. Bei seiner Rückkehr haben sich die Verhältnisse
grundlegend gewandelt. Pauls Tochter Lina ist mit einem SS-Mann verheiratet,
Sohn Werner und Schwiegertochter Helga sind mit dem kleinen Robert in einen
Neubau aus dem Wohnungsprogramm der Nationalsozialisten gezogen. Bei Kriegsbeginn
wird Paul verhaftet, Sohn Werner gilt an der Front als vermisst." [mdr
28.1.15, Mediathek]
5. "Wendepunkte
Mit der Kapitulation Deutschlands beginnen für Zeiss Jena wechselvolle
Jahre, in denen die Existenz der Firma immer wieder auf dem Spiel steht.
Kurz vor Kriegsende haben amerikanische Bomben die Innenstadt und wichtige
Teile der Zeiss-Werke zerstört. Unterstützt durch die Geschäftsleitung
um Paul Hiller nehmen die Amerikaner bei ihrem Abzug alles mit, dessen
sie in der Eile habhaft werden können: Pläne, Konstruktionsunterlagen,
Patente und Führungskräfte. Jena wird Teil der sowjetisch besetzten
Zone. Dann der Befehl zur Demontage, getragen von den Beschlüssen
der Alliierten auf der Potsdamer Konferenz.
Das Aus von Zeiss Jena scheint gekommen. Auf höchster
Ebene ringt man um den Fortbestand des Unternehmens. Trotz aller Schwierigkeiten
erreicht die Produktion schon bald wieder den Vorkriegsstand. Als Zeiss
Jena in Volkseigentum überführt wird, setzt sich erneut ein großer
Teil der Geschäftsleitung in den Westen ab. Hier haben Hiller und
Ackermann mit dem Gründungskapital der Stiftung ein Zweigwerk gegründet.
Toni, gezeichnet vom Tod ihres Mannes nach der Befreiung aus dem KZ Buchenwald,
vom Verlust ihrer Kinder Lina und Werner, gehört mit ihrer Schwiegertochter
Helga zu denjenigen, die dafür sorgen, dass die Fackel in Jena nicht
verlischt. Auch Karl hat aus seinen Fehlern gelernt. Karls Sohn Maxi, ein
junger Wissenschaftler, geht in den Westen." [mdr 4.2.15, Mediathek]
6. "Die Entscheidung
Zu Beginn der 1970er-Jahre ist Zeiss ein weitverzweigtes Unternehmen
mit über 40.000 Mitarbeitern. Traditionsgemäß zeichnen
sich seine Produkte durch international gefragte technische Spitzenleistungen
aus. Aber die Probleme häufen sich. Zeiss schreibt trotz guter Auftragslage
rote Zahlen. Top-Forschungsergebnisse werden nur unzureichend in die Produktion
umgesetzt. Es fehlt an Material, Werksanlagen sind hoffnungslos veraltet,
selbst für die dringlichsten Investitionen steht kein Geld zur Verfügung.
In der Führungsebene hat sich Zynismus und Resignation breitgemacht.
Die Belegschaft ist angesichts der Mangelwirtschaft nur noch schwer zu
motivieren.
Gigantische Aufgaben erwarten Robert Steinhüter
nach seiner Ernennung zum Generaldirektor von Zeiss Jena. Seinem entschlossenen
Durchgreifen begegnet man teils mit Hoffnung, teils aber auch mit Skepsis
und Feindschaft. Ohne Mut zum Risiko, Verantwortungsbereitschaft und unbedingtes
Engagement kann Zeiss das Ziel nicht erreichen, innerhalb kürzester
Zeit eine Schlüsselposition für ganze Industriezweige einzunehmen.
Die Multispektralkamera, ein Prestigeprojekt der Weltraumforschung, wird
zum Prüfstein leistungsfähigerer Organisationsformen. Nicht nur
für Roberts Ehe mit der Krankenschwester Katrin stellen die Anstrengungen
eine enorme Belastungsprobe dar." [mdr 11.2.15, Mediathek]
7. "Zukunftslinien
Unter der Leitung von Robert Steinhüter hat Zeiss Jena seine Leistungsfähigkeit
erneut unter Beweis gestellt. Doch Mitte der 80er-Jahre verschärft
sich unübersehbar die Diskrepanz zwischen isolierten wissenschaftlichen
Spitzenleistungen der Zeiss-Forscher und dem wirtschaftlich-sozialen Umfeld.
Die resultierenden Konflikte reichen bis ins Familienleben der Steinhüters
hinein. Mit der Besessenheit seiner Vorväter treibt Steinhüters
Schwiegersohn Klaus Wittberg seine Forschungen auf dem Gebiet der Lasertechnologie
voran. Darunter leidet die Beziehung zu seiner Frau Lydia, die sich ohne
sein Einverständnis gegen ein Kind und für ihre Karriere entscheidet.
Als Klaus' hervorragende Forschungsergebnisse auf
Grund fehlender Kapazitäten nicht in die Massenproduktion überführt
werden können, bekommt die Geschichte eine tragische Dimension. Robert
Steinhüter selbst muss das Engagement seines Schwiegersohns bremsen.
Die Staatsführung verlangt, dass sich alle Anstrengungen darauf konzentrieren,
mit der Entwicklung der Mikroelektronik auf dem Weltmarkt schrittzuhalten.
Alles andere wird den Plänen bedingungslos untergeordnet." [mdr 18.2.15,
Mediathek]
Gute Zeit – schlechte Zeit
Sternstunde Philosophie in 3 sat 25.10.15, 9.15-10.15, Wiederholung
der Originalsendung srf vom 4.10., Original-Info:
"Oft läuft sie einem davon, und doch will sie
manchmal nicht vorbeigehen: Ist man wirklich am glücklichsten, wenn
man sie vergisst, die Zeit? Stephan Klapproth diskutiert mit dem Philosophen
Rüdiger Safranski und dem Zeitsoziologen Hartmut Rosa über die
ebenso rätselhafte wie kostbare Zeit.
Seit der Mensch seine eigene Vergänglichkeit
erkannte, haben von den alten Griechen über Albert Einstein bis zu
Rüdiger Safranski und Hartmut Rosa kluge Köpfe über die
Zeit nachgedacht.
Im Studio sind die zwei Letzteren mit explosiven
Thesen. Zwei Abgründe bedrohen die heutigen Menschen: Die Angst, ins
schwarze Loch der Langeweile gerissen zu werden – etwa wenn die Pensionierung
kommt, und die Sorge, im Strudel der Globalisierung aus der sich weiter
beschleunigenden Arbeitswelt geschleudert zu werden – etwa wenn das Burn-out
kommt. Zwei hellwache Zeitgenossen begegnen der Furie des Verschwindens
philosophisch und soziologisch."
Bewertung: Das Gesprächt
zeigte sehr eindringlich, woran es Philosophie und Soziologie fundamental
mangelt: an einer präzisen Sprache, operationaler Empirie und einfachster
Wissenschaftstheorie. Den absurden Vogel schoss Safranski ab als er sagte:
"Die Stabilität zog sich zurück." Querverweis: Die
Zeit als Variable.
Germanwings Flug
4U9525
Kritische Fragen zu den Informationsquellen
Germanwings Flug 4U9525.
Unkritisches Depressiven
bashing des Qualitäts- und Wahrheitsblattes "DIE ZEIT (10.4.15)
"Bayerns Innenminister erwägt Berufsverbot für Depressive
Depressiv
heißt nicht gefährlich: Experten warnen seit dem Germanwings-Absturz
vor falschen Schlüssen. Dennoch denken einige Politiker nun an drastische
Konsequenzen."
Tatsächlich erlauben die bisherigen Regeln
der Medizinisch Psychologischen
Untersuchung (MPU) schon immer eine Nichtzulassung oder einen Entzug
der Zulassung. Und dann kann es natürlich auch nicht nur um Depressionen
gehen - von denen es bekannt viele verschiedene gibt.
"Flugzeugabsturz
Zufall, Schuld, Depression Die Aufarbeitung katastrophaler Ereignisse
folgt Schemata, die auch die Grundlagen unseres Strafrechts berühren.
Die Rechtskolumne von Thomas Fischer ..." [ZEIT ONLINE 7.4.15]
Ein Lichtblick in diesem Heer
der Scheinheiligen und pseudoperfektionistisch- überaufgeregten qualitäts-
und wahrheitsmedialen Superklugen.
Mehr
als 400 Beschwerden beim deutschen Presserat bis zum 01. April
2015 "Absturz 4U9525: Mehr als 400 Beschwerden. Acht Tage nach dem Absturz
des Germanwings-Flugs 4U9525 liegen dem Deutschen Presserat mehr
als 400 Beschwerden über die Berichterstattung zu diesem Thema vor.
Diese Beschwerden betreffen verschiedene Veröffentlichungen, in denen
die Beschwerdeführer mögliche Verstöße gegen den Pressekodex
sehen. Der Deutsche Presserat bearbeitet diese Beschwerden gewissenhaft,
denn nur dann können die Beschwerdeausschüsse eine fundierte
Entscheidung über die Begründetheit oder Unbegründetheit
der jeweiligen Fälle treffen. Ferner bitten wir um Verständnis
dafür, dass Beschwerden, die sich pauschal gegen die Berichterstattung
der Medien richten, nicht bearbeitet werden können."
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Sippenhaft
durch Namensnennung der Qualitäts- und Wahrheitsmedien.
[Auswahl] (5.4.15)
Bild, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Augsburger
Allgemeine, Berliner Morgenpost, Focus, hart aber fair, n-tv, Spiegel,
Stern, Staatsanwaltschaft Frankreich, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel,
Wikipedia, Wirtschaftswoche, Zeit. Ausnahme: Die Welt.
Es war überhaupt kein
Problem, vom Kopiloten Flug 4U9525 zu sprechen, um eindeutig verstanden
zu werden. Was also motiviert diese Qualitäts- und Wahrheitsmedien,
die ganze Familie durch die Namensnennung öffentlich an den Pranger
zu stellen? Was ist so wichtig für die Kenntnis des Namens?
Die Augsburger Allgemeine,
zu Recht deswegen auf Facebook heftig, erklärt sich ausführlich
hierzu am 27.3.2015:
Nicht alle Selbsttötungen müssen pathologisiert werden
(1,2). Zur Problematik der Definition ausführlich und kritisch Zwingmann
(1965).
Quelle: https://www.sgipt.org/doceval/epidem/suizid/suizide0.htm.
Anzeichen
fuer Planung - Man kann auch Läuse und Flöhe haben
Nach den Erkenntnissen der heutigen Pressekonferenz
der StA Düsseldorf, gibt es Anzeichen für Planung, was gegen
eine Impulshandlung aus der momentanen Situation heraus spricht. Was heißt
das nun in Bezug auf den Kopiloten? Nun, eine frühere Depression oder
andere frühere psychische Störungen müssen hier keine Rolle
spielen, können aber. Die alte Medizinerweisheit "Man kann auch
Läuse und Flöhe" haben ist eine etwas flapsige aber
treffliche Formulierung für das Phänomen der Komorbidität,
d.h. dass man auch mehrere Störungen nebeneinander haben kann. Seit
Einführung der ICD-10 ist das auch in den neueren Klassifikationssystemen
anerkannt. Theoretisch ist es natürlich auch möglich, dass etwaige
gefundenen Störungen trotzdem nicht ursächlich für den Absturz
zu sein brauchen. Ein Gedanke, den viele Qualitäts- und Wahrheitsmedien
sicher absurd finden. Verantwortliche und kritische UrsachenforscherInnen
sollten ihn dennoch denken.
Verkehrsmedizinische
Beurteilung affektiver Psychosen
Man kann wohl sagen, was für den Straßenverkehr
gilt, wird wohl erst Recht für den Flugverkehr gelten. Die Verkehrsmedizin
äußert sich für den Straßenverkehr wie folgt:
Quelle S. 413: Madea, B.; Mußhoff, F. & Berghaus, G. (2006, Hrsg.). Verkehrsmedizin. Fahreignung, Fahrsicherheit, Unfallrekonstruktion. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag.
Weitere, ausführlichere Informationen
hierS.
67f (gültig seit 1.5.2014):
Leitsätze
Gruppe 1
Bei jeder sehr schweren Depression, die z. B.
mit
- depressiv-wahnhaften,
- depressiv-stuporösen Symptomen oder
mit
- akuter Suizidalität
einhergeht, und bei allen manischen Phasen sind
die für das Kraftfahren notwendigen psychischen Fähigkeiten so
erheblich herabgesetzt, dass ein ernsthaftes Risiko des verkehrswidrigen
Verhaltens besteht. Nach Abklingen der manischen Phase und wenn die relevanten
Symptome einer sehr schweren Depression nicht mehr vorhanden sind und -
ggf. unter regelmäßig kontrollierter medikamentöser Prävention
- mit ihrem Wiederauftreten nicht mehr gerechnet werden muss, ist in der
Regel von einem angepassten Verhalten bei Teilnahme am Straßenverkehr
mit einem Kraftfahrzeug auszugehen. Auswirkungen der antidepressiven Pharmakotherapie
sind zu berücksichtigen, insbesondere in den ersten Tagen nach rascher
Dosissteigerung.
Wenn mehrere manische oder
sehr schwere depressive Phasen mit kurzen Intervallen eingetreten waren
und deshalb der weitere Verlauf nicht absehbar ist (besonders wenn keine
Phasenprophylaxe erfolgt), ist nicht von einem angepassten Verhalten bei
Teilnahme am Straßenverkehr mit einem Kraftfahrzeug auszugehen, auch
wenn z.Zt. keine Störungen nachweisbar sind.
Ein angepasstes Verhalten
kann nur dann wieder angenommen werden, wenn - ggf. durch eine medikamentöse
Prävention - die Krankheitsaktivität geringer geworden ist und
mit einer Verlaufsform in der vorangegangenen Schwere nicht mehr gerechnet
werden muss. Dies muss durch regelmäßige psychiatrische Kontrollen
belegbar sein.
Die Begutachtungen können
nur durch einen Facharzt für Psychiatrie erfolgen.
Gruppe 2
Für Fahrer der Gruppe 2 ist Symptomfreiheit
zu fordern. Nach mehreren depressiven oder manischen Phasen ist in der
Regel nicht von einem angepassten Verhalten bei Teilnahme am Straßenverkehr
mit einem Kraftfahrzeug auszugehen.
Begründung
Affektive Psychosen verlaufen in abgesetzten,
depressiven (melancholischen) oder/und manischen Phasen, in denen emotionale
Funktionen, nicht aber Intelligenzfunktionen gestört sind. Hierdurch
wird im Falle depressiver Erkrankungen die Anpassungs- und Leistungsfähigkeit
beim Führen eines Kraftfahrzeuges nicht beeinträchtigt, außer
in den oben genannten sehr schweren depressiven Phasen. In manischen Phasen
ist jedoch auch bei geringer Symptomausprägung mit Beeinträchtigungen
der Anpassungs- und Leistungsfähigkeit zu rechnen.
Krankheitsbild und Verlauf
der affektiven Psychosen wurden in den letzten Jahren durch Fortschritte
der Therapie und Prävention verändert. Durch die antidepressive
Behandlung, insbesondere mit antidepressiven Pharmaka, wird die depressive
(melancholische) Symptomatik wesentlich reduziert, und zum Teil wird die
Zeitdauerder Pha-[>68]se abgekürzt. Zudem können durch eine medikamentöse
Prävention (prophylaktische Langzeitbehandlung mit Lithium-Salzen
oder Carbamazepin) Wiedererkrankungen depressiver und manischer Art in
der Mehrzahl verhindert werden. Bei dieser Prophylaxe werden regelmäßig
(zumindest vierteljährliche) psychiatrische Beratungen (einschließlich
Blutspiegelbestimmungen) durchgeführt. Hierdurch werden auch die Möglichkeiten
der Frühdiagnose eventueller Wiedererkrankungen wesentlich verbessert,
was im Hinblick auf die sozialen Belange und auch ggf. auf die Kontrolle
bei Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr nützlich ist."
Germanwings: Gab es
einen Notruf oder nicht?
Non Profit News (NPN) berichteten am 28.3.15: "Die wichtigsten Meldungen
sind immer die, welche kurz nach einem Ereignis veröffentlicht werden.
Man kann durchaus sagen, bevor die Zensur einsetzt. In Bezug auf die abgestürzte
Germanwings Maschine A 320 brachte N24 unmittelbar nach dem Ereignis einen
Beitrag der sehr interessant ist. Der Frankreich-Korrespondent Peter Heusch,
der sich zur Zeit des N24 Interviews in Paris befunden hat, berichtete,
dass es einen Notruf kurz vor dem Absturz gegeben hat. N24 brachte diesen
Beitrag, der momentan noch als Video auf der N24 Website abrufbar ist,
am Dienstag den 24. März 2015. Der Titel dieses Beitrags lautet: “Germanwings-Flugzeug
abgestürzt “Airbus hat einen Notruf abgesetzt“ – Ein Airbus A320 mit
148 Menschen an Bord ist auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf
in Südfrankreich abgestürzt. Frankreich-Korrespondent Peter Heusch
fasst die Informationen zusammen. ... Auch Spiegel Online berichtete am
Dienstag, 24.03.2015, um 17:02 Uhr: “Nach Angaben der französischen
Luftfahrtbehörde wurde ein Notruf abgesetzt, bevor die Maschine vom
Radar verschwand.”“
Hierzu auch der Merkur in einem update vom 26.3.15:
"Konnte die Besatzung am Ende gar nicht mehr reagieren? Erste Meldungen
nach dem Unfall schienen dies auszuschließen. Das Flugzeug habe einen
Notfall gemeldet, hieß es darin. Diese Aussage der französischen
Regierung erwies sich aber später als verfrüht. Ein Controller
habe versucht, das Flugzeug per Funk zu erreichen, war nun die offizielle
Version. Als das nicht gelang, löste er Alarm aus."
Nicht zu klärender Geruch
Im beck-blog erzählt ein blogger Grantl am 28.3.2015, #49: "Ich
bin selbst am 3.2. von Barcelona zurückgeflogen mit 9 Stunden Verspätung,
weil der ursprüngl von Germanwings eingesetzte Airbus 320 einen nicht
zu klärenden Geruch hatte, in Lyon zwischenlanden musste und nach
dort nicht zu klärender Ursache dann aus dem Verkehr gezogen wurde.
Wir wurden dann von einem Ersatzflugzeug geholt."
Unkontrollierter
Sinkflug am 5.11.2014
Die Welt teilte bereits am Unglücktag eine Reihe von Hypothesen
mit, u.a.: "... Kontrollverlust Steuerung Experten rätseln,
ob es eine Verbindung zu einem Lufthansa-Zwischenfall vom 5. November 2014
über Spanien gibt. Damals flog eine A321, also ein Modell aus der
A320-Familie, in etwa auf der Flughöhe wie das jetzt abgestürzte
Modell, als der Pilot Unregelmäßigkeiten in der Geschwindigkeitsanzeige
bemerkte. Er schaltete den Autopiloten aus. Daraufhin setzte ein zunächst
nicht zu kontrollierender Sinkflug ein – allerdings schwächer als
im jetzt vorliegenden Fall. Nach einer Minute gelang der Besatzung das
Abfangen der Maschine. Später stellte sich heraus, dass zwei der drei
Lagesensoren vereist waren. ... "
Komische
Fluggeraeusche vernahm Ohrenzeuge
Ein Ohrenzeuge wird von der Augsburger Allgemeinen am 24.3.15, 21.35
Uhr zitiert: " „Die Fluggeräusche waren komisch“, erzählt Neuhauser
später. Lauter, sehr viel lauter. Minutenlang ist der Lärm zu
hören. „Ganz so, als ob ein Flugzeug noch einmal durchstartet“, sagt
der Allgäuer. Oder wie im Landeanflug. „Wir schauen in den Himmel,
einen Flieger aber sehen wir nicht.“ Und plötzlich dann, schlagartig,
ist es ganz still.
..."
"Die Medien-Katastrophe Was
wir aus dem Absturz des Journalismus lernen
... Eines darf man bei dieser Selbstanklage nicht vergessen:
Wenn es niemanden gäbe, der nach schnellen Bildern, Nicht-Informationen
und:: Spekulationen giert, der zahlte und klickt, würde diesen, Voyeurismus
niemand bedienen.: rotzdem, dem Satz von Michael Busch ist leider nichts
hinzuzufügen: „Es gibt Tage, da schäme ich mich, Journalist zu
sein", schrieb der Vorsitzende des Bayerischen Journalistenverbands. Der
Donnerstag war so ein Tag."
Bewertung: Ein ausgezeichneter
medienkritischer Kommentar in den Nürnberger Nachrichten vom 28.3.15,
S. 2
"Germanwings Absturz: Viele Theorien, wenig sichere Fakten Die gesicherten Fakten über den Hergang des Germanwings Absturzes sind begrenzt. Bisher kursieren vor allem Hypothesen und Spekulationen. Eine Spurensuche. ... Die Möglichkeit, dass der Pilot die Maschine retten wollte und gegebenenfalls falsch gehandelt hat, ist nicht Teil der Hypothese der Ermittler. Die Möglichkeit, dass ein technischer Defekt zum Absturz geführt oder kontaminierte Luft im Cockpit den Co-Piloten außer Gefecht gesetzt haben könnte, sind derzeit keine der bekannten Hypothesen, denen die Ermittler nachgehen. ..." [DWN 28.3.15]
"Welche Fragen Piloten zum Airbus-Absturz haben Hat wirklich der Copilot die Germanwings-Maschine abstürzen lassen? Auch für den Piloten einer großen Airline – der anonym bleiben will – gibt es offene Fragen. Nicht zuletzt die nach der Atmung. ..." [Welt 27.3.15]
"Psychologische Tests für
Piloten Der (un)mögliche Blick in den Kopf [fett-kursiv
RS]
Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine verheimlichte
eine Erkrankung vor seinem Arbeitgeber. Ob er psychische Probleme hatte,
ist unklar. Auf ihre psychologische Eignung werden Lufthansa-Piloten nur
bei ihrer Einstellung getestet. Danach nicht mehr. Das hat Gründe.
.... Nur körperlich gesunde Piloten dürfen ans Steuer. Um das
zu gewährleisten, werden regelmäßig Untersuchungen durchgeführt.
Der psychologische Zustand der Kapitäne und ihrer Stellvertreter wird
jedoch nur zu Beginn der Ausbildung überprüft. ... Für ausgebildete
Piloten stellt die Lufthansa nach eigenen Angaben jederzeit hausintern
psychologisch geschultes Personal zur Verfügung. Doch hier ist die
Initiative aus dem Cockpit gefragt. Im Deutschlandfunk-Interview macht
der Luftfahrt-Psychologe Reiner Kemmler aber auf eine entscheidende Schwachstelle
dieses Systems aufmerksam: Jeder Pilot weiß, dass eine diagnostizierte
Depression sein Aus bedeutet. "Es kommt natürlich darauf an,
um was für eine Depression es sich handelt", erläutert Kemmler.
... " [Tagesschau 27.3.15]
Anmerkung Weshalb eine MPU (Medizinisch-psychologische
Untersuchung) nur für den Straßenverkehr, nicht aber für
den Wasser-, Schienen- und Luftverkehr Regelmäßige sinnvoll
sein soll, ist grundsätzlich unlogisch.
"Absturz-Ermittlungen Die seltsam schnelle Festlegung auf eine Wahrheit Die Untersuchung von Flugzeugunglücken dauert meist Jahre. Beim Germanwings-Absturz schien nach 48 Stunden alles klar. Ermittler und Piloten sind empört – und warnen vor fatalen Schlussfolgerungen. ..." [Welt 27.3.15]
"Flug 4U9525 Staatsanwaltschaft: Co-Pilot
war am Flugtag krankgeschrieben
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat in der Wohnung des Co-Piloten
eine zerrissene Krankschreibung für den Absturztag gefunden. Einen
Abschiedsbrief oder ein Bekennerschreiben gab es in der Wohnung offenbar
nicht.
... Der Umstand, dass dabei zerrissene, aktuelle und auch den
Tattag umfassende Krankschreibungen gefunden wurden, stütze nach vorläufiger
Bewertung die Annahme, dass der Verstorbene seine Erkrankung gegenüber
dem Arbeitgeber und dem beruflichen Umfeld verheimlicht habe. ..." [DWN
27.3.15]
Unverantwortliche Spekulationen
der Staatsanwaltschaft und der Medien zum Absturz des Flugs 4U9525
Wozu ist es nötig, völlig ungesicherte und waaghalsige Spekulationen
über den Hintergrund des Absturzes desa A320, in der Öffentlichkeit
breit zu treten? ARD und Tagesschau sollten als seriöses Medium gelten.
Betrachtetn wir also, was sie von sich geben (Abruf Gesteuert
in die Katastrophe 27.3.15 02.31 Uhr und Stand
der Ermittlungen 26.03.2015 17:09 Uhr).
Zusammenfassung Stand (27.3.15, 9.45 Uhr: Aus den mitgeteilten Tatsachen ergibt sich gar nichts, außer, dass der Kopilot nicht in der Lage war, den Piloten einzulassen oder dies nicht gewollt hat. Die Spekulation, es handele sich um einen erweiterten Suizid, ist nicht begründet und derzeit eine reine Mutmaßung. Aus der Tatsache, dass Atemeräusche zu hören sind, mag zwar richtig gefolgert werden, dass der Kopilot am Leben war, aber über seinen Bewusstseinszustand ergibt sich daraus nichts. Wenn der Staatsanwalt meint, der Absturz sei offenbar Absicht, so ist dies reine Spekulation und unverantwortlich. Es gibt nicht den geringsten Grund, voreilig Gerüchte und Spekulationen in die Welt zu setzen, die noch mehr Leid als ohnehin schon eingetreten ist, hervorrufen können.
Die katholische
Kirche und der Missbrauch Das Schweigen der Männer ARD 15.03.2015.
"Was tut die katholische Kirche, um die Kindesmissbrauchsfälle in
den eigenen Reihen aufzuklären? Vor einem Jahr haben die Bischöfe
eine Gruppe von Forschern damit beauftragt, Licht ins Dunkel zu bringen.
Ergebnisse: frühestens 2017.... Kritik gibt es zum Beispiel vom Bonner
Kirchenrechtler Norbert Lüdecke. Er rügt, dass die Wissenschaftler
keinen direkten Zugang zu den Personalakten erhalten. ... Noch schwerer
wiegt ein weiterer Vorwurf: Die katholischen Orden, in deren Verantwortung
zahlreiche Schulen und Internate liegen, wurden nicht einmal gefragt, ob
sie bei diesem Forschungsprojekt mitmachen wollen. Bischof Ackermann: "Nein,
das gebe ich ehrlich zu, das haben wir nicht gemacht." [ARD 16.3.15]
Kommentar: Die katholische Kirche zeigt mit diesem
Verhalten wieder einmal, dass sie mit Moral und Ethik nicht wirklich etwas
zu tun hat. Sie vertuscht, tarnt, täuscht. Es ist eine echte Bock-Gärtner-Organisation.
Krieg
und Grundgesetz.
Krieg und Völkerrecht.
Kriegsbegriff.
Querverweise rund um den Krieg in der IP-GIPT:
Kriegsverbrechen.
[2014]
[2013] [2012]
"«Das habe ich getan», sagt mein Gedächtnis. «Das kann ich nicht getan haben», sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich - gibt das Gedächtnis nach. Friedrich Nietzsche, Werke III - Jenseits von Gut und Böse" > Abwehrmechanismen .... |
Marie
Brand und der schoene Schein macht im ZDF Propaganda für Persönlichkeitsstörungen
im Jugend-/ heranwachsenden Alter ZDF Samstag 14.03.2015, 20:15 - 21:45
Uhr
"Kommissarin Marie Brand und ihr Kollege Jürgen Simmel werden
zum Fundort einer Wasserleiche gerufen. Bei dem Toten handelt es sich um
Werner Brehm, einen erfolgreichen Finanzberater und engagierten Förderer
des Kölner Rudervereins "Agrippina 1888". Gemeinsam mit Tochter Sofie,
seiner Frau Jenny Wahl und deren Tochter Hanna lebte er bis zu seinem Tod
das Konzept einer Patchwork-Familie.
Erste Nachforschungen ergeben, dass Werner Brehm
im Rahmen seiner Tätigkeit als Finanzberater einen aufgebrachten Kundenkreis
hinterlässt. So stoßen Marie Brand und Jürgen Simmel bei
ihren Ermittlungen auf Andreas Stötzner, den Hausmeister des Rudervereins,
und Max Holz, den beliebtesten Wettermann Kölns, die Brehm verantwortlich
machen für den Verlust ihrer Ersparnisse.
Allerdings haben beide ein Alibi. Stötzner
lenkt den Verdacht auf den jungen Ruderer Luca, der kurz vor der Tatzeit
einen heftigen Streit mit Werner Brehm hatte, bei dem es um Hanna ging,
in die Luca verliebt ist. Ohnehin spielt Hanna eine undurchsichtige Rolle
in dieser Geschichte. Sie deutet einen Missbrauch durch ihren Stiefvater
Werner Brehm an und führt die Ermittlungen dadurch ins private Umfeld.
Gab es den Missbrauch wirklich, und hat Hannas Mutter davon gewusst und
ihre Tochter gerächt? Und was weiß Luca?
Marie Brand lässt eine für sie ungewöhnliche
Nähe zu dem Mädchen zu. Sie erkennt dessen Hochbegabung und damit
einhergehende Unterforderung. Sie ist berührt von dem Mädchen,
fühlt sich an sich selbst erinnert und macht dadurch Fehler. Nur mit
Hilfe ihres Kollegen Jürgen Simmel kann sie am Ende den schönen
Schein der Familie entlarven."
Bewertung: Der spannende
Krimi zeigt neben dem trefflichen Titel schwere Fehler der Kommissarin
auf. Das besonders Ärgerliche ist aber, dass hier Propaganda für
Persönlichkeitsstörungen
im Jugend- bzw. heranwachsenden Alter betrieben wird (Minuten ab 72).
Kultur [Google] [2014] [2013] [2012]
Gefährlicher Industriezucker – Politik contra Verbraucherschutz
Frontal21 am 8.9.2015 über eine europäische Agrarpolitik,
die wenig Rücksicht auf die Gesundheit der Verbraucher nimmt.
"Ob Eiscreme, Schokolade oder Softdrinks, aber auch
Back- und Teigwaren, Konserven, sogar Fitnessgetränke für Sportler
– es gibt kaum noch Lebensmittel, die nicht mit flüssigem Industriezucker
gesüßt sind: Isoglucose.
Mehr zum Thema
Zucker ist nicht gleich Zucker. Zwar ist allgemein
bekannt, dass herkömmlicher Haushaltszucker der Gesundheit schadet,
weil er dick machen und besonders schon bei jungen Menschen zu Typ-2-Diabetes
führen kann. Doch Isoglucose soll besonders gesundheitsgefährdend
sein. Denn hergestellt wird der künstliche Zucker vorwiegend aus Maisstärke,
er enthält viel Fruchtzucker. Dieser könne zur Fettleber führen
und außerdem die Insulinwirkung hemmen, was eine Typ-2-Diabetes verursachen
kann, warnen Ernährungsmediziner.
Bisher darf Isoglucose in Europa nur in kleinen
Mengen produziert und verwendet werden. Doch Brüssel hat den Zuckermarkt
neu geregelt: Ab 2017 soll die Zuckerquote fallen. Dann werden vor allem
amerikanische Produzenten den europäischen Markt mit Isoglucose überzuckern
- ein ganz und gar nicht süßer, sondern bitterer Vorgeschmack
auf das, was den Verbrauchern auch durch TTIP droht, dem Handelsabkommen
mit den USA."
Zu den katastrophalen
Auswirkungen TTIP auf die Gesundheit der EU-BürgerInnen
"Im Jahr 2001 belegte Mexiko alle Produkte, die mit dem schädlichen Zuckersirup gesüßt waren, mit einer Strafsteuer von 20 Prozent. Zwei Jahre später verklagte der US-Konzern „CornProducts International“ den Staat Mexiko auf entgangene Gewinne von 325 Millionen Dollar. Rechtsgrundlage: das Handelsabkommen NAFTA. ... Ein geheimes Schiedsgericht verurteilte Mexiko: Rücknahme der Strafsteuer und einen Schadenersatz von 58 Millionen Dollar an den US-Konzern." |
Bewertung: Eine ausgezeichnete und kritische
Sendung, die deutlich machte, dass die Gesundheit der EU-Bürgerinen
von skrupel- und veranwotwortungslos von EU-ParlamentariererInnen durch
TTIP Abkommen extrem bedroht wird.
"Der große Coup – Wie Wirtschaftslobbyisten Gesetze machen Finanzkrise, Bankencrashs, Rettungen mit hunderten Milliarden an Steuergeldern. Keiner hat gewarnt; auch nicht die großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die die Gefahren in den Bilanzen eigentlich hätten erkennen müssen. Auch deshalb wollte die EU strengere Regeln für die Branche einführen und verbieten, dass Wirtschaftsprüfer ein Unternehmen gleichzeitig beraten und prüfen können. Aber daraus wurde nichts – die Lobbyisten der vier größten Wirtschaftsprüfergesellschaften haben offenbar ganze Arbeit geleistet. ... " [Monitor 13.8.15]
Querverweis: Über
400 Beschwerden beim deutsche Pressrat zu Flug 4U9525.
Querverweis: Beschwerde
gegen ZDF wegen falschen Fotos bei der Ukraine Bewrichterstattung.
Studentenkampagne
an der Humbold-Uni gegen Prof. Münkler
"Münkler-WatchOffene Diskussion scheint kaum mehr möglich
Herfried Münkler zählt zu den bekanntesten Politologen in
Deutschland. Seit einiger Zeit ist er auch Zielscheibe scharfer Kritik.
Eine Gruppe von Studierenden hat Münkler in ihrem Blog ins Visier
genommen und wirft ihm Rassismus vor. Inzwischen haben sich die Fronten
verhärtet. Es ist nicht das erste Mal, dass ein renommierter Professor
an der Humboldt-Uni öffentlich an den Pranger gestellt wird. Im vergangenen
Jahr hatten Studierende gegen Jörg Baberowski gewettert. Der Professor
für osteuropäische Geschichte geriere sich als Kolonialist, fanden
manche Studierende und warfen ihm darum Herrschaftsdenken vor. Damals geriet
auch der Politikwissenschaftler Herfried Münkler in das Visier einiger
Studierenden. Die Fronten haben sich inzwischen verhärtet. Denn durch
den vor wenigen Wochen eingerichteten Internet-Blog mit dem Namen Münkler-Watch
scheinen die Umgangsformen an der Humboldt-Uni eine neue Form der Debattenkultur
erreicht zu haben. Ein unschöne, wie viele finden. Von Woche zu Woche
bloggt eine Handvoll Studierende im Internet über seine Vorlesung
"Politische Theorie und Ideengeschichte" und werfen ihm vor, er habe sich
dort rassistisch, militaristisch und sexistisch geäußert. Ihre
Anschuldigungen machen sie immer anonym - unter dem Hinweis, dass das Vertreten
einer Meinung heutzutage leider nicht sehr karrierefördernd sei.
..." [DF 26.05.15]
Grosskundgebung
der Justizopfer am Donnerstag den 7.5.15 in München totgeschwiegen
Die Qualitäts- und Wahrheitsmedien - vor allem in Bayern - haben
die die Großkundgebung der Justizopfer am Donnerstag den 7.5.15 in
München totgeschwiegen. Nur lokal wurde vereinzelt berichtet, wie
z.B. die Abendzeitung München (danke).
Foto von Gudrun Rödel (danke).
NZZ: Lügenpresse
selbst schuld an ihrem Ruf
"Scharf ins Gericht mit der Deutschen Presse geht die NZZ. Besonders
die Berichterstattung über die Pegida wird kritisiert: "Obwohl die
klare Mehrheit der Demonstrationsteilnehmer gewaltfrei und ohne extremistische
Forderungen auftrat, herrschte eine Verdachtsberichterstattung, die darauf
lauerte, hinter der Fassade den Nazi zu enttarnen." ..." [NZZ 25.02.2015]
Bewertung: Es geht halt
nichts über Qualitätsmedien, was man auch sehr drastisch an der
Berichterstattung zur "Eurorettung" merkt (Ausnahme z.B. arte Macht ohne
Kontrolle). Gekauft? Dumm? Unkritisch?
"SZ-Leaks und der britische Telegraph: Medien in der Glaubwürdigkeits-Falle Publishing Ein taz-Redakteur wirft der Süddeutschen Zeitung vor, bei Beilagen konsequent Werbung und Redaktion vermischt zu haben. In England erhebt ein Ex-Mitarbeiter schwere Vorwürfe gegen die Zeitung The Telegraph. Sie habe die Interessen von Anzeigenkunden über jene der Leser gestellt. Die Geschichten gleichen sich und sind doch verschieden. Sie berühren beide einen wunden Punkt der Medien: die berühmte Glaubwürdigkeit. ..." [Meedia 18.2.15]
Wozu noch
Journalismus Medien in der Kritik
"Brauchen wir noch investigativen Journalismus und Profis, die Geschichten
recherchieren? Und vor allem: Wie soll das alles finanziert werden? Medienmacher
und deren Betrachter gehen der Frage nach. ..." [SZ]
Bewertung: Das ist eine
interessante Artikelserie der SZ, aus der u.a. hervorgeht, dass in den
Medien inzwischen viel Auftragsarbeiten gegen Bezahlung platziert werden.
Sofern dies nicht kenntlich gemacht wird, ist die Bezeichnung "Lügenpresse"
vollkommen richtig.
Lügenpresse oder nicht doch besser
Manipulationsmedien?
"Lügenpresse" wurde zum Unwort des Jahres 2014 gekürt. Sicher
eine glatte und allzu durchsichtige Fehlentscheidung. Offensichtlich braucht
die Lügenpresse, die es zweifellos in vielerlei Hinsicht gibt, diese
Schützenhilfe, um die vielerlei Lügen, Tendenzdarstellungen und
Manipulationen, Ausgrenzungen, Totschweigen, Entwerten, Schwarzweißdarstellungen
("Pegida") usw. abzuschirmen.
"Lügenpresse" war ein Lieblingswort der Nazis,
besonders von Goebbels, obgleich es von den Nazis nicht erfunden [W],
aber doch extrem missbraucht wurde. Besser wäre zweifellos der Ausdruck
Manipulationspresse. Denn lügen heißt, mit Wissen und Absicht
die Unwahrheit sagen. Das kann man sicher oft nicht begründet behaupten,
obwohl es das natürlich auch gibt. Wenn mit Wissen und Absicht Tatsachen
unterdrückt werden, dann ist es m.E. vertretbar, auch schon von lügen
zu sprechen. Genaugenommen ist es lügen durch weglassen.
Das gilt in hohem Maße für die Berichtserstattung über
"Pegida", wenn die besorgten und enttäuschten BürgerInnen, allesamt
in Bausch und Bogen als Rechtsradikale, Fremdenfeindliche oder Islamhasser
abgestempelt werden. Wobei natürlich auch gesehen werden muss, dass
jede BürgerIn das Recht hat, ihre Meinung frei zu äußern
und dafür zu demonstrieren, auch wenn dies der demokratischen Mehrheit
nicht gefällt. Dazu gehört selbstverständlich, dass man
gegen Wirtschaftsflüchtlinge, ungebremste und unorganisierte Einwanderung,
Überfremdung, Islamisten, Hassprediger, Dschihadisten und den Islam
/ Koran, der auch solches hervorbringt, was man bislang offensichtlich
nicht unter Kontrolle bringen konnte oder wollte, sein, dies sagen und
öffentlich bekunden darf. Spätestens seit Paris gilt es, die
Islamverantwortlichen deutlich in die Pflicht zu nehmen. Das ist natürlich
nicht ganz einfach, wenn man gleichzeitig das internationale Verbrechergebaren
der US-Regierung und ihrer Vasallen
mit Tausenden von "Kollateralschäden"
bei den Drohnenmorden an vermeintlichen Terroristen durch Friedensnobelpreisträger
Obama und seine Folterknechte in Guantanamo
vor Augen oder besser im Genick hat. Zwar kann ein Unrecht nicht durch
ein anderes gerechtfertigt werden. Aber psychologisch und politisch spielt
das natürlich eine große Rolle.
Alle Medien müssen eine Auswahl
treffen. Bereits da fängt die Manipulation an. Auch ich treffe ständig
eine Auswahl und darin liegt streng formal gesehen, ob ich es will oder
nicht, eine Manipulation. Aber um diesen strengen formalen Manipulationsbegriff
geht es nicht. Es geht um weglassen, verfärben, einseitige Hervorhebungen,
um entsprechende Formulierungen, Anordnung und Gestaltung. Es gibt sehr,
sehr viele Möglichkeiten der Manipulation und sehr, sehr viele verdeckte
und verschleierte. Jede JournalistIn weiß das. Was soll dann aber
der scheinheilige und falsche Aufschrei beim Wort "Lügenpresse" und
die Nazikeule? Ich denke, sie fühlen sich wohl weitgehend ertappt.
So gesehen kann ich nur jedem empfehlen, die interessante und teilweise
auch sehr selbstkritische [zB]
Serie der [SZ]
zu lesen.
Personalmangel
durch Oekonomisierung erhöht Sterblichkeit nach Operationen
Plusminus brachte am 27.5.2015 einen sehr interessanten Beitrag, wie
sehr die Oekonomiesierung die Risiken für Kranke erhöht hat,
z.B. am Wochenende im Krankenhaus: "Neue Studien zeigen, wie gefährlich
es am Wochenende im Krankenhaus ist. Insider schildern in "Plusminus" wie
Unterbesetzungen immer wieder zu riskanten Situationen führen. Doch
auch unter der Woche kommt es zunehmend zu Problemen."
Aus einer englischen Studie ergab sich, dass das Risiko nach operativen
Eingriffen zu sterben mit zunehmender Wochenarbeitszeit zunimmt und die
stärksten Auswirkungen über das Wochenende hat. Sehr aufschlussreich
erwies sich auch die "Befragung durch Verdi Handelt es sich dabei nur um
Einzelfälle? Im Frühjahr 2015 befragte die Gewerkschaft Verdi
in 238 Kliniken 7246 Fachkräfte während ihrer Nachtschicht. Das
Ergebnis: Auf etwa 55 Prozent der Stationen werden nachts erforderliche
Leistungen wegen Personalmangels manchmal oder regelmäßig weggelassen.
Knapp 60 Prozent der Befragten berichteten von gefährlichen Situationen
innerhalb der letzten vier Wochen, die durch mehr Personal vermeidbar gewesen
wären."
Bewertung: Eine ausgezeichnete
informative und kritische Sendung.
Querverweis: Auch auf der Seite Iatrogenie
platziert.
"Mit Kindern Kasse machen? Wie Heimkinder
ins Ausland verbracht werden
Wenn das Jugendamt einschreitet und Kinder aus Familien heraus nimmt,
schlägt die Stunde der privaten Träger, die sich um die Unterbringung
der Jugendlichen kümmern sollen. Ein riesiger Markt, der offenbar
kaum kontrolliert wird und der ganz neue Geschäftsmodelle schafft.
MONITOR-Recherchen decken ein System auf, in dem Jugendliche in dubiosen
Einrichtungen im Ausland eher verwahrt statt pädagogisch betreut werden,
während die Verantwortlichen in Deutschland dafür öffentliche
Gelder kassieren. ..." Monitor 30.4.2015
Falschmeldung 15.08.2015
Zwei Abwertungen in China
Im Wirtschaftsteil, Ausgabe 15/16.8.2015, S. 20, wird gemeint: "Die
zweifache Abstufung der chinesischen Gemeinschaftswährung Yuan in
dieser Woche hatte an den weltweiten Aktienmärkten zu fallenden Kursen
geführt. ..." Tatsächlich hat es in der Woche drei Abwertungen
und eine Aufwertung gegeben (> Belege) Verschwiegen
wird auch, dass die Kursfeststellung durch die Kräfte des Marktes
erfolgte und damit ein wichtiger marktwirtschaftlicher, auch vom IWF begrüßter,
Schritt gemacht wurde. Es ist auch völlig absurd, von großen
Wirtschaftsproblemen Chinas zu sprechen, wenn das Wachstum unter 7% fällt.
Genau so absurd ist es übrigens, China währungspolitisches Vorteilsstreben
vorzuwerfen, während Draghi das noch viel deutlicher mit dem Euro
praktiziert. Qualität? Wahrheit?
Merke: Die Entmündigung ist nicht abgeschafft, sie heißt jetzt nur anders. |
Mensch, Roboter! Wenn
Maschinen zu denken beginnen
Sternstunden der Philosophie, 3sat 20.12.15, Information original SRF:
"Die meisten Roboter beherrschen, was ihr Erfinder ihnen einprogrammiert:
Sie machen Fliessbandarbeit, übersetzen Texte, waschen kranke Menschen.
Der Roboter Myon hingegen lernt wie ein kleines Kind durch Nachahmen. Barbara
Bleisch trifft ihn in der Sternstunde Philosophie.
Maschinen sind uns in vielen Dingen überlegen:
Sie spielen besser Schach, rechnen schneller, operieren präziser.
Doch ihre Intelligenz gleicht meist einer Inselbegabung und verwehrt den
Robotern, sich selbständig durch den Alltag zu bewegen. Lernfähige
Roboter scheinen diese Grenzen zu überwinden. Denken solche Maschinen?
Werden sie dereinst Bewusstsein haben? Und was ist von den Szenarien einer
drohenden Superintelligenz zu halten, die uns Menschen beherrschen könnte?
Barbara Bleisch diskutiert diese Fragen mit dem Philosophen Thomas Metzinger
und dem Neurorobotiker Manfred Hild, dem Erschaffer von Myon, der wie ein
Kind durch Nachahmen lernt und eigene Entscheidungen trifft."
Bewertung:
Eine sehr interessante Sendung mit zwei kundigen Gesprächspartnern.
Wilhelm Schmid:
Sinn braucht Sinnlichkeit
Sternstunden der Philosophie, 3sat 13.12.15, Information original SRF:
"Wilhelm Schmid vertraut der Potenz der Philosophie: Der Bestsellerautor
verschreibt sie uns in kleinen Büchern zu alltäglichen Sorgen.
Jetzt soll's die Philosophie auch im Bett richten, wo Schmid eine Flaute
ortet – und damit ein philosophisches Problem, denn Sinn bedarf zwingend
der Sinnlichkeit.
Mit dem Sex ist es wie mit den Aktienkursen: Mal
haben sie Konjunktur, mal schwächeln sie. Gegenwärtig ist in
vielen Schlafzimmern eine Baisse angesagt. Alles eine Frage der Zeit, sagt
der Philosoph Wilhelm Schmid. Und doch ist der ‹Sexout›, wie Schmid die
enthaltsamen Zeiten nennt, für viele Menschen ein Problem.
Schmid, der es schafft über jedes Thema einen
philosophischen Essay zu schreiben und damit nicht selten einen Bestseller
zu landen, glaubt, dass auch gegen die Krise im Bett das Nachdenken hilft.
Denn wer sich im Leben und in seinen Bedürfnissen auskennt, wird zum
philosophischen Lebenskünstler, der Sinn und Sinnlichkeit zu verbinden
weiss. Barbara Bleisch spricht mit dem Philosophen über wahre Lebenskunst,
über die Erkenntnismacht der Unvernunft und über die Sinnlichkeit
des sinnlosen Glücks.
Literatur:
«Sexout. Und die Kunst, neu anzufangen».
Berlin, 2015.
«Vom Glück der Freundschaft». Berlin,
2014.
«Schönes Leben? Einführung in die
Lebenskunst». Frankfurt am Main, 2005.
«Unglücklich sein. Eine Ermutigung».
Frankfurt am Main, 2012.
«Gelassenheit. Was wir gewinnen, wenn wir
älter werden». Berlin, 2014.
Artikel zum Thema
Mit sieben Fragen zum Glück (Artikel enthält
Video)
Mit sieben Fragen zum Glück
Philosoph Wilhelm Schmid schlägt vor, sich
sieben Fragen zu stellen. Der Selbsttest von Moderatorin Barbara Bleisch."
Bewertung:
Eine sehr interessante Sendung mit einem sehr interessanten Philosophen.
Viktor Jerofejew
– Russland lieben
Sternstunden der Philosophie 3sat 4.10.15, orig SRF 13.9.15,
Info:
Der streitbare russische Schriftsteller Viktor Jerofejew beschreibt
die Absurditäten der russischen Identität und äussert sich
kritisch zur Politik seiner Heimat. Im Gespräch mit Juri Steiner spricht
er über Putins Träume, die Kraft der Literatur und die Gefahren
der Kritik.
?Viktor Jerofejews Vater war Stalins Französisch-Dolmetscher
und später Boschafter der Sowjetunion in Frankreich. Viktor selbst
geht als junger Mann in Paris mit dem Existenzialismus auf Tuchfühlung,
beginnt zu schreiben und gibt eine Prosasammlung dissidenter Autoren heraus.
Damit setzt er das Schicksal seiner Familie aufs Spiel und wird aus dem
Schriftstellerverband der UdSSR ausgeschlossen. Doch zur Zeit der Perestrojka
macht ihn sein Roman «Die Moskauer Schönheit» weltweit
bekannt.
Mit Juri Steiner spricht Viktor Jerofejew über
Demokratie in Russland, den Roman «Der gute Stalin», über
Humor und den Preis, den er für seine Kritik bezahlt.
Bewertung:
Nach der Ankündigung hatte ich mir mehr Verständnisgewinn über
die Russen und Russland versprochen. Ich habe gelernt, dass die Metaphysik
der Macht, Gott und Zar, eine große Sehnsucht der russischen Seele
sein soll. Geopolitiisch könnte Russland der Vermittler zwischen Asien
und dem Westen sein. Wenig gefallen hat mir auch der unbekümmerte
Gebrauch von abstrakten Allgemeinbegriffen (Universalien).
Arno Gruen - Leben
als Original
aus der SRF-Gesprächsreihe "Sternstunde Philosophie", 3sat 9.8.15,
Orig-Info sfr 7.6.15:
" Der Psychoanalytiker und Schriftsteller Arno Gruen publiziert auch
noch mit über neunzig Jahren Buch um Buch. Ob er über Terrorismus
schreibt oder wider blinden Gehorsam – stets geht es Gruen darum, dass
der Mensch zu sich und zu seinen wahren Gefühlen findet. Mit Arno
Gruen spricht Juri Steiner.
Mit Nachdruck und Engagement argumentiert der 1923
in Berlin geborene und in Zürich lebende Arno Gruen gegen jede Form
von Knechtschaft und für das freie Fühlen und Denken.
Juri Steiner fragt ihn, was normal ist, wie man
geistige Unabhängigkeit fördern und Freiheit verteidigen kann.
Arno Gruen erzählt von Elternliebe, dem Mut des Alters, der Schönheit
der Literatur und seiner Freundschaft zum amerikanischen Autor Henry Miller.
Bücher von Arno Gruen
«Wider den Terrorismus». Stuttgart 2015
«Wider den Gehorsam». Stuttgart 2014
«Dem Leben entfremdet: Warum wir wieder lernen
müssen zu empfinden. Stuttgart 2013
«Verrat am Selbst: Die Angst vor Autonomie
bei Mann und Frau». München 1984"
Die Normaität des
Wahnsinns. Realismus als Krankheit: eine Teorie der menschlichen Destruktivität.
Bewertung:
Ein interessanter Mann und eigenständiger Denker, was man von vielen
PsychoanalytikerInnen nicht unbedingt sagen kann.
Matthieu Ricard - vom Wissenschaftler
zum buddhistischen Mönch
3sat 12.7.2015, 9.15-10.15: 0aus der SRF-Gesprächsreihe
"Sternstunde Philosophie"., Info sfr 5.7.15,
"Er stand vor einer glänzenden Karriere als Wissenschaftler, doch
er zog das spartanische Mönchsleben im Himalaja vor. Seine Wahl gab
ihm Recht: Neuropsychologen sagen, keiner habe ein so heiteres Gemüt
wie er. Barbara Bleisch fragt den berühmten buddhistischen Mönch
nach seinem Rezept.
Er forschte als junger Mann am Institut Pasteur
unter Nobelpreisträger François Jacob und galt als vielversprechender
Molekularbiologe seiner Generation. Doch vor über vierzig Jahren kehrte
der Franzose Matthieu Ricard der Wissenschaft den Rücken und verschenkte
all sein Hab und Gut.
Seither lebt er als buddhistischer Mönch im Himalaja, schreibt
Bestseller über Glück und Meditation, amtet als Übersetzer
des Dalai Lama und hat sich einen Namen als Fotograf gemacht. Ganz abgewendet
von der Wissenschaft hat er sich aber nicht - zum Beispiel wenn er im Kernspintomografen
meditiert und seine Gehirnströme messen lässt, die zeigen: Meditieren
macht offenbar glücklich.
Doch weshalb genau? Warum plädiert der Mönch für uneigennützige
Liebe, warnt aber vor zu viel Empathie? Ist sein Konzept des Altruismus
auch eine Lösung für ein neues ökonomisches Denken, das
Nutzenmaximierung und Mitgefühl vereint? Und können auch Tiere
Erleuchtung erfahren?"
Bewertung:
Ein beeindruckender und überzeugendes Mann, eine wirkliche Sternstunde
der Philosophie.
Ethik: Peter
Singer – Der Weltverbesserer unter den Philosophen
3sat 5.7.2015, 9.15-10.15, Erstaustrahlung
und Produktion sfr 24.5.2015, Info sfr:
"Menschenrechte für Menschenaffen, Sterbehilfe
für schwerbehinderte Kinder, radikale Umverteilung des Reichtums zugunsten
der Armen - der australische Philosoph Peter Singer scheut die Kontroverse
nicht. Barbara Bleisch fühlt dem weltberühmten und streitbaren
Philosophen auf den Zahn.
Wenn es dem grössten
Glück aller Betroffenen dient, ist er alles zu opfern bereit: Das
Schnitzel auf dem Teller, das Folterverbot, ja sogar ein Menschenleben.
Der Philosoph Peter Singer ist von einer Radikalität im Denken, die
irritiert. Doch wer meint, der Utilitarist sei kalt und egoistisch, irrt:
Alles, was wir tun, soll dazu dienen, die Welt für Menschen wie Tiere
zu einem besseren Ort zu machen - auch wenn die knappen Ressourcen bittere
Opfer abverlangen. Ein Gespräch mit einem unverblümten Weltverbesserer,
der sich nicht scheut, uns zünftig ins Gewissen zu reden.
Bücher von Peter Singer:
«Leben retten. Wie sich
die Armut abschaffen lässt - und warum wir es nicht tun». Zürich
2010
«Wie sollen wir leben?
Ethik in einer egoistischen Zeit». München 1999
«Praktische Ethik».
Stuttgart 1984, überarbeitete Ausgabe 1993
«Animal Liberation.
Die Befreiung der Tiere». Hamburg 1996"
Bewertung: Ein sehr
interessante Sendung, die auch erlaubt, sich von dem umstrittenen und vielfach
bekämpften Philophen ein eigenes Bild zu machen, wozu auch die kompetent
wirkende und konfrontierende Moderatorin sehr beitrug (danke).
Nassim
Taleb – Der mit dem Schwarzen Schwan tanzt
Sternstunde Philosophie, 3sat, Sonntag 29.6.2015, srf-info:
"Grosse Krisen, Erfindungen und Revolutionen kommen immer überraschend.
Das behauptet Nassim Taleb im Bestseller «Der Schwarze Schwan – Die
Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse». Stephan Klapproth
spricht mit dem Philosophen über die Kunst, mit Risiken umzugehen
und unter Strapazen zu wachsen.
Er gilt als schwierig, aber brillant: Taleb verachtet
Journalisten, Ökonomen, Historiker und sonstige Welterklärer.
In seinem Buch «Der Schwarze Schwan» behauptet er, dass die
Menschen die komplexe Welt, in der sie leben, nicht verstehen können.
Wie man im undurchschaubaren Dschungel der Wirklichkeit
dennoch nicht zerbricht, sondern durch kleine Niederlagen stärker
wird, beschreibt Taleb in seinem neuen Werk mit dem Titel «Antifragilität».
Antifragilität ist nach Taleb das, was Menschen brauchen, um für
das Unvorhersehbare gewappnet zu sein.
Was ist von Talebs Thesen zu halten? Ist der Mann
hinter den Büchern ein Weiser oder ein Blender? Das philosophische
Gespräch mit einem einflussreichen Querdenker.
Hinweis
Bücher von Nassim Nicholas Taleb:
- «Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst
unwahrscheinlicher Ereignisse». München 2008
- «Antifragilität: Anleitung für
eine Welt, die wir nicht verstehen». München 2013
Bewertung: Eine interessanter Mann mit interessanten
Thesen, der einen besseren Interviewer verdient hätte, der grundlegendes
anscheinend von Talebs Kritik nicht verstand, z.B. dass er alle bisherigen
Theorien nicht für unrichtig hält, sondern für ungenügend.
Teilweise kamen bei mir seine dichotomien Erklärungsansätze (es
gibt zwei Methoden oder Vorgehensweisen des Forschens, deduktiv, griechische
top-down Methode gegenüber praktisch römisch, probieren, Versuch
und Irrtum; später das Induktionsprinzip) als zu vereinfachend an.
Auch die Truthahnmetapher fand ich nicht sehr erhellend. Von seinem Bestseller
Der schwarze Schwan habe ich in der Sendung wenig gehört. Aber er
ist ein autonomer und freier Kopf und kann es sich leisten, das zu leben,
frei zu schreiben, was er für richtig hält. Und das ist anregend
und gut so.
Martha Nussbaum: Gerechtigkeit
braucht Liebe, Sonntag, 25.01.2015, 9.15-10.15 Uhr
[Info-srf]
"Emotionen sind im politischen Diskurs allgegenwärtig. Dennoch appellieren
wir an die Vernunft, wenn wir andere überzeugen wollen. Zu Unrecht,
sagt die Philosophin Martha Nussbaum; ohne Mitgefühl sei Gerechtigkeit
nicht zu haben und die Politik letztlich verloren. Ein Gespräch von
Barbara Bleisch.
Ohne Emotionen wäre Martin L. Kings Rede wirkungslos
verhallt, ohne Mitgefühl liesse sich Folter nicht verbieten, ohne
Sehnsucht lässt sich Heimat nicht verstehen. Politik und Privatheit
sind deshalb keine getrennten Sphären, wie viele Philosophen behaupten,
sondern eng verwoben. Die kluge Politik spielt deshalb auch auf der Klaviatur
der Emotionen und setzt der Angst vor dem Fremden nicht Argumente, sondern
die Liebe zum Gegenüber entgegen. Doch ist es nicht gefährlich,
mit Gefühlen Politik zu machen? Braucht die Ethik nicht die Vernunft?
Bücher von Martha C. Nussbaum:
Identitaet: Die Haut, in der wir stecken
?
Sternstunden Philosophie, 3sat 20.9.1015, original srf, Info:
"Kleider machen Leute. Das Geschlecht macht Leute. Vor allem aber macht
die Hautfarbe Leute. Wenig ist so vorurteilsbeladen wie die Pigmentierung
unserer Haut. Steckt in ihr auch ein Teil unserer Identität? Ein Gespräch
mit der Sozialanthropologin Serena Dankwa und dem Historiker Valentin Groebner.
Im Juni flog die Lügengeschichte auf: Die US-Aktivistin
Rachel Dolezal hatte sich jahrelang als Schwarze ausgegeben, obwohl sie
als Weisse geboren wurde. Die Geschichte war in den USA ein Skandal und
sorgte auch hierzulande für Schlagzeilen. Doch weshalb eigentlich?
Ist es nicht möglich, wie Dolezal behauptet, sich als Weisse afroamerikanisch
zu fühlen, so wie es möglich ist, sich im falschen Geschlecht
geboren zu sehen? Ist die Hautfarbe nicht ebenso wie das Geschlecht ein
soziales Konstrukt, eine Identität, die wir allenfalls auch wechseln
können? Dann könnte es analog zu Transgender auch eine Kategorie
wie Transrace geben. Doch geht es in der Debatte überhaupt um die
Pigmentierung unserer Haut? Ist der Slogan «Black is beautiful»
nicht letztlich eine politische Aussage, die gegen Machtverhältnisse
opponiert? Barbara Bleisch begibt sich mit Serena Danka und Valentin Groebner
auf eine philosophische Spurensuche nach der Identität, die uns ins
Gesicht geschrieben ist."
Bewertung: Ein sehr interessantes
Thema, eine interessante Sendung, aber ohne grundlegenden Tiefgang hinsichtlich
des Leitmotivs Identität.
Sich selbst
vergessen: Vom Reiz des Rausches - Medienkritik srf Sternstunde Philosophie.
sfr Donnerstag, 14. Mai 2015, 11:00 Uhr, 3sat 30.08.2015, 9.15-10.15,
info sfr:
"Ob Alkohol, Erfolg, Facebook oder Fasten: Alles kann zur Sucht werden.
Der Rausch verspricht Selbstvergessenheit, wo auf Leistung getrimmt wird.
Gleichzeitig sind die Menschen heute angepasst wie selten zuvor. Reizt
der Rausch überhaupt noch? Ein Gespräch über die Lust am
Rausch und die Angst davor.
Die heutigen Menschen leben in einer Gesellschaft
der Masslosigkeit, behauptet der Psychologe Andreas Dick. Die Gier bestimmt
das Dasein. Aber wo liegen die Grenzen zwischen Genuss, Leidenschaft und
Sucht? Ist jede Sucht verwerflich und eine blosse Ersatzbefriedigung? Oder
sehnt sich der Mensch im tiefsten Inneren nach Selbstvergessenheit im Rausch?
Ist die Welt nüchtern überhaupt noch auszuhalten?
Über diese Fragen debattiert Barbara Bleisch
mit dem Psychologen Andreas Dick, der die Tugend des Masshaltens predigt,
und dem Publizisten Daniel Schreiber, der einen Ausweg aus seiner Alkoholsucht
fand.
Hinweise
Bücher zum Thema:
- Andreas Dick: «Die innere Mitte finden.
Lob der Tugend». Zürich, Orell Füssli 2015
- Daniel Schreiber: «Nüchtern. Über
das Trinken und das Glück». Berlin 2014"
Bewertung: Das war wie meist eine interessante
Sendung, wenngleich das Thema leider nicht genau getroffen und erfüllt
wurde. Es ging in der Hauptsache um Alkohol, am Rande um Drogen, kaum um
Verhaltenssüchte, gar nicht um Flow und damit so gut wie nicht um
den Kern und die Tiefe des Themas: was macht den Reiz des Rausches aus?
Was ist der Rausch erlebenspsychologisch, was bedeutet es, einen Rauschzustand
zu erleben, warum sucht der Mensch Rauschzustände?
Differentielle
und Sozial-Psychologie der Geschlechter
Siri Hustvedt - Der Tanz der Geschlechter (aus der SRF-Gesprächsreihe
"Sternstunde Philosophie") 3 sat 26.7.15:
«Wir alle sind Mann und Frau», sagt
die Schriftstellerin Siri Hustvedt. Doch das Rollenspiel fällt oft
zuungunsten der Frau aus – vor allem im Kunstbetrieb. Barbara Bleisch im
Gespräch mit der US-Autorin über Stereotypen, die auch deshalb
falsch sein müssen, weil niemand nur eine Seite hat.
In ihrem neuen Roman «Die gleissende Welt»
entlarvt die US-Autorin Siri Hustvedt den Kunstbetrieb als geldgierigen,
sexistischen Moloch: Eine alternde Künstlerin erlebt den Durchbruch
erst, als sie drei junge Männer als Urheber ihrer Werke ausgibt. Hustvedt
spricht aus Erfahrung: Lange Zeit wurde sie auf die Frau des Erfolgsschriftstellers
Paul Auster reduziert. Heute ist sie selber eine gefeierte Autorin und
spricht in «Sternstunde Kunst» über die politische Bedeutung
von Hilary Clintons Dekolleté, über weibliche Hysterie und
darüber, wie der Kampf der Geschlechter zum Tanz werden kann.
Werke von Siri Hustvedt
«Was ich liebte». Rowohlt, Reinbek 2003
«Die zitternde Frau - Eine Geschichte meiner
Nerven». Rowohlt, Reinbek 2010
«Der Sommer ohne Männer». Rowohlt,
Reinbek 2011
«Leben, Denken, Schauen - Essays». Rowohlt,
Reinbek 2014
«Die gleissende Welt», Rowohlt, Reinbek
2015
Bewertung: Eine zweifellos interessante und
beeindruckende Persönlichkeit mit auch sehr persönlichen Einlassungen.
Eine Schwäche war allerdings, dass die Grundlagen der Männerdominanz
und der Geschlechter-Stereotypien nicht aufgeklärt wurden. Auch auf
ihr neues Buch
Die Irreführungen der Gewissheit, in
dem sie u.a. die Irrungen und Fehlprognoser der künstlichen Inteligenz
aufs Korn niommt, darf man sehr gespannt sein.
Querverweise:
Psychopathologie [2014]
"Verfassungsschutz überwacht Handys immer öfter mit „stillen SMS“ Die Zahl der Handy-Überwachungen durch den Verfassungsschutz ist deutlich angestiegen. Im zweiten Halbjahr 2014 wurden drei Mal mehr Handys überwacht als in der ersten Jahreshälfte. Der Verfassungsschutz setzt dabei „stille SMS“ ein, die nicht auf dem Display des Handy-Besitzers angezeigt werden. ... Auch die Zahlen für das erste Halbjahr waren durch Nachfragen der Linken bekanntgeworden. In dem Zeitraum setzte der Verfassungsschutz rund 53.000 “stille SMS” ein, das BKA knapp 35.000 und die Bundespolizei fast 70.000." ... [DMN 27.2.15]
"US-Geheimdienst NSA verseucht
seit Jahrzehnten Festplatten mit Viren
Eine NSA-nahe Hackergruppe hat seit Jahrzehnten Spähsoftware auf
Festplatten installiert. Sicherheitsexperten fanden infizierte Computer
in 30 Ländern. Obama hatte erst kürzlich die Europäer aufgefordert,
doch nicht immer das Schlechteste über das Wirken der Geheimdienste
anzunehmen. ..." [DWN 18.2.15]
Steuerfrei e.V.
Die Story im Ersten: Steuerfrei e. V. 24.08.2015, 23.15 Uhr
"Elitäre Vereine wie der Berliner Golfclub am Wannsee, knallharte
Industrie-Lobbygruppen wie die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik
und Kommerzverbände wie der Deutsche Fußballbund - Anhand dieser
drei brisanten Beispiele schauen die Autoren Sascha Adamek und Martin Hahn
hinter die Kulissen angeblicher Gemeinnützigkeit. Wohl selten wurden
Journalisten so häufig vor die Tür gesetzt. Besonders beim DFB
stießen die Autoren auf eine Mauer des Schweigens über die Frage,
wohin die im internationalen Fußball-Zirkus verdienten Millionen
genau fließen. Gleichzeitig klagen Vereine, die oft Hunderten Kindern
und Jugendlichen das Fußballspielen im Ort ermöglichen, über
Finanznöte. Manchen droht die Pleite."
Bewertung: Ein ausgezeichnete
und kritische Sendung, die an an drei Beispielen deutlich macht, wie mit
der Gemeinnützigkeit Schindluder getrieben wird.
Beschwerde
gegen ZDF wegen falschen Fotos
"Bürgerinitiative: Beschwerde gegen das ZDF wegen Ukraine-Bericht
Das
ZDF gerät erneut in die Kritik aufgrund der Berichterstattung über
den Ukraine-Konflikt. Eine Meldung über das vermeintliche Eindringen
von 50 russischen Panzern in die Ostukraine wurde mit einem alten Foto
versehen. Die Ständige Publikumskonferenz hat daraufhin formal Beschwerde
erhoben: ..." [DWN 16.2.15]
"Drei Leben zerstört,
eine Schuldige Wikileaks-Gründer Julian Assange musste jahrelang
grundlos auf ein Verhör warten. Ein Skandal, der drei Existenzen zerstörte,
aber nur eine Schuldige kennt: die schwedische Staatsanwältin Marianne
Ny. Das Ganze wäre also gar nicht nötig gewesen. Der internationale
Haftbefehl. Die Anträge vor Gericht. Das Asyl in der Botschaft von
Ecuador, der existenzielle Dämmerzustand auf siebzig Quadratmetern.
Tausend Tage ohne Sonnenlicht und Frischluft. Wachposten vor den Fenstern,
die bereits kolportierte 15 Millionen Pfund an britischen Steuergeldern
verschlangen. Das ganze Theater - umsonst. ...." [Stern 14.3.15]
Wikipedia wird von AgentInnen verschiedenen Interessengruppen
weitgehend beherrscht und überschwemmt und verliert in vielen wissenschaftlichen,
wissens- und informatorischen Bereichen grundlegende Kompetenz und Qualität.
Die Machtstrukturen sind undurchsichtig und einerseits anarchistisch-zufällige,
kapitalistische, institutionelle und durch geheimdienstliche Interessen
und deren AgentInnen dort bestimmt. Der Präsentations- und Repräsentanzkampf
bindet viel Zeit und Energie, die kompetente Wissensträger nicht aufbringen
können oder wollen.
_ _ _ Brückner, Michael (2014) Die Akte Wikipedia. Kopp. |
Edit wars The most controversial Wikipedia
articles worldwide
"WHEN disputes arise on Wikipedia, contributors are encouraged to go
to a “talk page.” But often an “edit war” ensues: a change is repeatedly
done by one person and undone by another — known as a “revert.” These reverts
represent the most controversial articles. Taha Yasseri of the Oxford Internet
Institute and colleagues looked at Wikipedia’s different language editions
from their inception (January 2001 for English) to March 2010 and ranked
the most contested articles, based on the number of reverts and the number
of edits the contributors have made (dubbed their “maturity score”). The
results in some ways confirm cultural stereotypes. Americans bicker over
politics and professional wrestling; among the top French squabbles is
Freud. When the Wikipedia community meets for Wikimania, an annual gathering
held this year between August 7th and 11th in Hong Kong, they presumably
will be nicer. ... "
Economist, Aug 5th 2013, 15:03 by R.L.W., G.D. and
L.P.
"Konzerne klagen, wir zahlen: Wie Schiedsgerichte den Rechtsstaat aushebeln Im Namen des Volkes urteilen sie nicht. Im Gegenteil: Sie tagen hinter verschlossenen Türen. Sie verurteilen Staaten zu Strafen in Milliardenhöhe. Konzerne verklagen mit ihrer Hilfe Regierungen, wenn sie ihre Geschäfte bedroht sehen. Und zahlen – müssen wir. ... " [ARD Die Story 19.10.15]
Ausbeutung spanischer
Pflegekräfte
"Leere Versprechen Wie spanische Pflegekräfte ausgenutzt werden
Ein Brief von der Arbeitsagentur, der Hoffnung macht mitten in der
spanischen Rezession. Im Sommer 2014 erhalten Maria Arias und zwei weitere
Kolleginnen ein Angebot aus Deutschland. Die examinierten Krankenschwestern
sollen in einem Wiesbadener Pflegeheim arbeiten. Arias erzählt: "Ich
hab geglaubt, das wäre eine gute Möglichkeit. Ein unbefristeter
Vertrag, ein gutes Gehalt und dazu auch noch die Möglichkeit, Deutsch
zu lernen. Und das Zimmer am Anfang für umsonst." Auch der Prospekt
vom deutschen Heimbetreiber Interpares sieht gut aus.
Viele spanische Pflegekräfte kehren enttäuscht
zurück.
Ein schönes WG-Zimmer wird versprochen, sogar kostenfrei für
die ersten Monate soll es sein. Außerdem ein teurer Deutsch-Kurs
am Goethe-Institut. Das Gehalt beträgt zunächst 1.600 Euro, nach
anerkanntem Sprachdiplom 2.200 Euro. Ein Glücksgriff, glauben die
drei Spanierinnen. Schließlich kommt das Angebot über Eures,
das Vermittlungsportal der europäischen Arbeitsagenturen. ..." [plusminus
19.8.15]
Bewertung: Ausgezeichnet;
wenn auch sehr beschäemender und empörsender Bericht.
"Entwicklungshilfe für Discounter:
Wie Lidl mit Hilfe von Weltbankkrediten Geschäfte in Osteuropa macht
Scharfe
Kritik üben Vertreter der rumänischen Nahrungsmittelindustrie
an der Vergabe von Entwicklungshilfe-Krediten an den deutschen Discounter
Lidl. Für die Eröffnung neuer Filialen in Rumänien hatte
Lidl 2011 einen Kredit über knapp 67 Millionen US-Dollar von der Weltbank-Tochter
International Finance Corporation (IFC) erhalten. Lidl sollte damit, so
die Bedingungen der Kreditvergabe, die „Anzahl lokaler Zulieferer erhöhen“
und „neue Vertriebswege für regionale Lebensmittelproduzenten eröffnen“.
... " [MONITOR vom 13.08.2015]
Nicht
Whistleblower
sondern Dieb und Geschäftsmann - Dis bislang schlechteste "Story im
Ersten"
Ein Wistleblower arbeitet nicht für Geld und schon gar nicht für Millionen. Und deshalb ist diese "Story im Ersten" die mit Abstand schlechteste Story der letzten Jahre. Hier wird der Begriff des uneigennützigen Helden, der aus Überzeugung gegen den Strom schwimmt, beschmutzt. Es ist zwar richtig und unbestritten, dass Lutz Otte für den deutschen Steuerzahler Gutes und Nützliches bewirkt hat. Aber das macht ihn, der 3,1 Millionen für seinen Diebstahl haben wollte, keineswegs zum Whistleblower, sondern nur zu einem Dieb und einem bloßen Geschäftsmann außerhalb der Legalität. |
"Die Story im Ersten: Der große Steuerbetrug Die Erlebnisse des
Whistleblowers Lutz Otte
Der Mann war ein kleines Rad in einem großen Getriebe – und hat
alles mächtig durcheinander gewirbelt. IT-Techniker Lutz Otte arbeitete
im Rechenzentrum einer Schweizer Bank. Dort bemerkte er, dass zahlreiche
Steuersünder aus Deutschland unter den Bankkunden waren. Die Daten,
die Otte in den Händen hielt, warfen ein grelles Licht auf das "Geschäftsmodell
Schweiz". Im Alpenland werden bis heute geschätzt eine Billion Schweizer
Franken verwaltet, darunter sehr viel schmutziges, unversteuertes Geld.
Otte fädelte über einen Mittelsmann einen Deal mit einem deutschen
Finanzamt ein: Ein Datensatz von 2.700 Konten im Milliardenwert – gegen
eine stattliche Summe Bargeld. Ein Geschäft, das in Deutschland später
sehr kontrovers diskutiert werden sollte. Aber ein Geschäft, das sich
für den deutschen Fiskus gelohnt hat. ... " [ARD 29.06.2015]
Google „Verschwörung“:
Google gibt Emails von Wikileaks-Aktivisten an US-Behörden weiter
"Google hat auf richterliche Anordnung sämtliche Emails, Kontakte
und gelöschten Emails von Wikileaks-Aktivisten an die US-Behörden
weitergegeben. Bei Wikileaks ist man empört, dass es der Internet-Konzern
nicht für nötig befunden habe, die Betroffenen über den
Eingriff zu unterrichten. Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts
einer Verschwörung. ..." [DWN
27.1.15]
_ |
Literatur (Auswahl) > Literatur-
und Linkliste Medien und Medienkritik.
> Querverweise.
Interne Links zum Elite-Problem: Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]
"Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär- und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche. Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag/Info mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches Dampfboot. |
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187) |
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site:www.sgipt.org
z.B. Medien site:www.sgipt.org. |
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