PPP Medien-Umschau 2014
Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie
Zur Frage Psychologe, Psychotherapeut, Psychiater > ZPID.
* Einführung und Überblick der Quellen. * mu2013 * mu2012 * mu2011 *
ausgewählt von Rudolf Sponsel, Erlangen
Allgemeine Warnung zu wissenschaftlichen
Ergebnissen: Bitte kritisch lesen, nicht alles blind glauben. Nicht
überall, wo Wissenschaft drauf steht, ist auch echte Wissenschaft
drinnen. Es wird leider getrickst, gefälscht, frisiert und verborgen
beeinflusst, dass sich die Balken biegen > Irrtum,
Betrug, Tricks, Täuschung, Fälschung, ... in Wissenschaft und
Forschung. Die großen, finanzstarken oder mächtigen
Interessenträger benutzen Wissenschaft und Forschung sehr oft, um
die Wahrheit zu unterdrücken, zu fälschen oder zu desorientieren
(z.B. Klima, Pharma, Arbeitslosenstatistik). Aber auch die kleinen Interessenträger
in eigener Sache sind nicht zu unterschätzen.
In den Psychowissenschaften ist überall dort größte Vorsicht geboten, wo Statistik im Spiel ist, weil meistens die Voraussetzungen (Skalenniveau, Zufallsauswahl, Parameter, Verteilung) nicht erfüllt sind, was nicht genügend kritisch problematisiert wird. Mit dem sog. Signifikantest geht eine grenzenlose Verwahrlosung wissenschaftlicher Forschung einher und die "Methodik" beruht oft darauf, dass mit bestimmten Annahmen, unter der Voraussetzung gewisser Annahmen gewisse andere Annahmen gestestet werden, so dass gewöhnlich nichtssagendes, virtuelles Pseudowissen verbreitet wird. Auch die Anwendung von Mathematik muss nicht besondere Wissenschaftlichkeit, sondern kann ebensogut szientistisch verkleidete Numerologie und damit eine besondere Form der Esoterik bedeuten wie etwa Astrologie. |
"Gefühle
richtig erkennen zahlt sich aus
Die Gefühle der Mitarbeiter und Kollegen klar und richtig erkennen
zu wollen – so ein Wunsch ist etwas für Weicheier, nicht aber für
taffe Geschäftsleute und effiziente Performer? Irrtum! In einer aufwendigen
internationalen Studie wurde jetzt nachgewiesen: Menschliche „Emotions-Erkennungsfähigkeit“
wirkt sich unmittelbar auf das Erwerbseinkommen aus. Korrespondenzautor
der Studie ist Professor Dr. Gerhard Blickle vom Psychologischen Institut
der Universität Bonn. Die Ergebnisse sind nun im Fachblatt „Journal
of Organizational Behavior“ erschienen. ... Publikation: Momm, T.D.; Blickle,
G.; Yongmei, L. et al.: It pays to have an eye for emotions: Emotion recognition
ability indirectly predicts annual income. Journal of Organizational Behavior,
DOI: 10.1002/job.1975" [idw
14.11.14]
"Oxytocin hilft, Ängste
besser zu bewältigen
Furcht einflößende Erfahrungen verschwinden nicht so schnell
aus dem Gedächtnis. Ein Forscherteam unter Federführung des Bonner
Universitätsklinikums konnte nun in einer Studie zeigen, dass das
Bindungshormon Oxytocin das Angstzentrum im Gehirn hemmt und Furchtreize
stärker abklingen lässt. Diese Grundlagenforschung könnte
auch eine neue Ära in der Behandlung von Angststörungen einleiten.
Die Studie ist bereits vorab online im Fachjournal „Biological Psychiatry“
erschienen. Die Druckausgabe folgt in einigen Wochen.
Große Angst gräbt sich tief ins Gedächtnis
ein. Zum Beispiel fällt es nach einem Autounfall schwer, wieder im
Straßenverkehr zurechtzukommen - schon quietschende Reifen können
starke Angst hervorrufen. Wissenschaftler sprechen dann von „Konditionierung“:
Bestimmte Bilder oder Geräusche sind im Gehirn mit der Erfahrung von
Schmerz oder Furcht sehr stark verknüpft. Erst allmählich lernt
man, dass nicht jeder quietschende Reifen Gefahr bedeutet. Dieses aktive
Überschreiben im Gedächtnis wird als „Extinktion“ bezeichnet.
„Die ursprünglichen Gedächtnisinhalte werden dabei aber nicht
ausradiert, sondern nur durch positivere Erfahrungen überlagert“,
erläutert Prof. Dr. Dr. René Hurlemann von der Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums
Bonn. Kommt es erneut zu gefährlichen Situationen, flammt die schon
überwunden geglaubte Angst häufig wieder auf. ..." [idw
14.11.14]
"Wie entwickelt
sich das Gehirn bei Autismus ?
Neues Mausmodell für Autismus: Verändertes Gen lässt
Hirnbereich verkümmern und verursacht Verhaltensauffälligkeiten
/ Heidelberger Humangenetiker veröffentlichen in „Molecular Psychiatry“
/ Besseres Verständnis kann Umgang mit Erkrankung erleichtern
Wie sich eine bestimmte Veränderung im Erbgut,
die bei Menschen mit einer Form des Autismus gekoppelt ist, auf Hirnentwicklung
und Verhalten auswirkt, haben Wissenschaftler der Abteilung Molekulare
Humangenetik des Universitätsklinikums Heidelberg erstmals anhand
eines neuen Mausmodells gezeigt. Im Gehirn der genetisch veränderten
Mäuse wird – wie bei Menschen, die an einer bestimmten Form des Autismus
erkrankt sind - das Protein FOXP1 nicht gebildet. In der Folge verkümmern
nach der Geburt die Hirnstrukturen, die für die Wahrnehmung von besonderer
Bedeutung sind. Die Mäuse zeigen zudem für Autismus typische
Verhaltensauffälligkeiten. Mit Hilfe des neuen Mausmodells lassen
sich nun die molekularen Mechanismen, in denen FOXP1 eine Rolle spielt,
aufklären und die damit einhergehenden Veränderungen im Gehirn
besser verstehen. ..." [idw
14.11.14]
"Ohne
Stressprotein wirken Antidepressiva nicht
Wissenschaftler entdecken einen überraschenden Zusammenhang zwischen
dem Stressprotein FKBP51, Autophagie und der Wirkung von Antidepressiva.
Depression ist die häufigste psychiatrische
Erkrankung weltweit, aber nur ein Drittel der Patienten können mit
derzeit verfügbaren Antidepressiva geheilt werden. Wissenschaftler
am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München haben jetzt
herausgefunden, wie das Stressprotein FKBP51 die Wirkung von Antidepressiva
beeinflusst. Sowohl in Zellkulturen als auch in Modellmäusen und menschlichen
Zellen steuert FKBP51 zusammen mit Antidepressiva die Bildung von Autophagie-Komplexen.
Die „Selbstverdauung“ innerhalb einer Zelle gewährleistet eine effiziente
Beseitigung von beschädigtem Material und wurde kürzlich mit
einer Reihe unterschiedlicher Krankheiten in Verbindung gebracht. Dieser
Prozess könnte also ein effektives Ziel für neue Wirkstoffe zur
Behandlung von Depressionen sein.
Das FK506-bindende Protein 51 (FKBP51) reguliert
Stressrezeptoren im Gehirn. Es bindet an sogenannte Glukokortikoidrezeptoren
und beeinflusst dadurch die körperliche Reaktion auf Stress. Frühere
Forschungsarbeiten am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München
haben bereits eine Verbindung zwischen genetischen Varianten von FKBP51
und der Wirksamkeit verschiedener Antidepressiva nachgewiesen. ...."
[idw 14.11.14]
"RUBIN: Was Schüler
stresst
Aufgaben, die problemlösendes Denken erfordern, stressen Schüler
weniger als reproduktive Aufgaben, bei denen sie nur Wissen aus dem Gedächtnis
wiedergeben müssen. Das fand Dr. Nina Minkley von der Ruhr-Universität
Bochum mithilfe von Analysen des Stresshormons Cortisol heraus. „Ich glaube,
Stress hat einen viel größeren Einfluss, als wir heute alle
ahnen“, sagt die Biologiedidaktikerin. ...." [idw
11.11.14]
"Städter sehen weg – häufiger
als Dorfbewohner
Studierende der SRH Hochschule Heidelberg untersuchten die „Auswirkungen
der Bevölkerungsdichte auf prosoziales Verhalten gegenüber Kindern“.
Die Feldstudie zur Zivilcourage fördert alarmierende Ergebnisse zutage.
Ein Mädchen sitzt weinend am Straßenrand,
eine Schürfwunde am Knie, ganz allein. Die Passanten müssen sich
entscheiden: helfend beispringen oder einfach weiterlaufen? Eine alarmierend
hohe Zahl der Testpersonen wird die zweite Option wählen. Zu diesem
Ergebnis kamen die Studierenden an der Fakultät für Angewandte
Psychologie der SRH Hochschule Heidelberg, die diese vertraute Situation
zum Anlass einer Feldstudie genommen haben. In drei unterschiedlich großen
Orten haben sie untersucht, ob prosoziales Verhalten mit der Bevölkerungsdichte
korreliert. ... " [idw 10.11.14]
"Unsere
Art zu Gehen beeinflusst, was wir uns merken
Prof. Dr. Johannes Michalak von der Universität Witten/Herdecke
erforschte mit Kollegen aus Kanada den Zusammenhang von Gang und emotionalem
Gedächtnis / Biofeedback könnte bei Depression helfen
Link: https://idw-online.de/de/news609918 Zusätzliches Material
ist vorhanden."
"Gründe
für das Altern weiter ungeklärt
Es war eine kleine Sensation, was chinesische Forscher vor einigen
Monaten in der Zeitschrift Nature berichteten: Sie schienen den Grund dafür
gefunden zu haben, warum Lebewesen altern. Jetzt hat ein internationales
Forscherteam unter Leitung der Universität Bonn eine Grundannahme
des Nature-Artikels widerlegt. Die Ursachen für das Altern sind also
weiterhin ungeklärt.
Link: https://idw-online.de/de/news609494 Zusätzliches Material
ist vorhanden."
"Anfälligkeit
für wiederholte Depression lässt sich berechnen
Ob man an immer wieder auftretenden Depressionen erkrankt, hängt
nicht vom Zufall ab. Neurowissenschaftler der Mercator Forschergruppe „Strukturen
des Gedächtnisses“ verfol-gen mit ihrer Forschung einen ganz neuen
Ansatz und nutzen computerbasierte Rechenmo-delle zur Untersuchung der
Krankheit. Diese zeigen: Die ungünstige Kombination bestimm-ter innerer
und äußerer Einflüsse führt zu chronischer Depression.
Das Journal PLoS ONE veröffentlichte die Ergebnisse dieser Arbeit.
Link: https://idw-online.de/de/news609449"
"Gekauftes Glück - Wenn Kaufen zur Sucht
wird: DGPM rät bei exzessivem Kaufen zu Psychotherapie
Berlin – Viele Menschen gehen gerne „shoppen", für rund sieben
Prozent aller Menschen wird Einkaufen jedoch regelmäßig zum
Rausch. Die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und
Ärztliche Psychotherapie (DGPM) rät Betroffenen zu einer Psychotherapie.
Dies gelte insbesondere, wenn exzessives Kaufen zusammen mit weiteren psychischen
Erkrankungen wie Depressionen auftritt. Link: https://idw-online.de/de/news609381
Weitere Art: Forschungs- / Wissenstransfer"
"Wissenschaft des
Ärgerns. Die Wut im Bauch rauslassen [taz
21.9.2014] > Katharsis.
Wut und Ärger in Maßen helfen oftmals im Leben weiter. Schädlich
dagegen ist, wenn man den Ärger ständig herunterschluckt. ...
Lernen sie es nicht, sind die Betroffenen tatsächlich im Erwachsenenalter
häufiger von Herzkrankheiten betroffen. So hat kürzlich die Arbeitsgruppe
um Murray Mittleman, Herzspezialist an der Harvard School of Public Health,
in einer Meta-Analyse belegt, dass häufige Wutausbrüche bei Menschen
mit bereits vorgeschädigten Koronararterien die Gefahr für einen
akuten Herzinfarkt innerhalb der folgenden zwei Stunden um nahezu das Fünffache
erhöhen. Das Schlaganfallrisiko war um das Dreifache höher. ...
In der Harvard Study of Adult Development aus dem Jahr 2009 zeigte der
US-Wissenschaftler: Wer seine Frustrationen für sich behält,
ist dreimal häufiger enttäuscht vom eigenen Leben. Und die österreichische
Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner beschreibt in ihrem Buch „Wut Plädoyer
für ein verpöntes Gefühl“, das im kommenden Oktober erscheint,
dass sich ein lange zurückgehaltener Wutstau sogar in einer Gewalttat
entladen kann."
"Angst und
Panik. Was passiert bei einer Panikattacke im Gehirn? [Spektrum
der Wissenschaft 25.6.14]
Eine Panikattacke betrifft verschiedene Regionen im Gehirn. Der Angstforscher
Peter Zwanzger erklärt die Ursachen. ... Lassen sich Panik und Ängste
also reduzieren, indem man den präfrontalen Kortex zu vermehrter Aktivität
anregt? Das haben wir an Patienten untersucht, deren Kortexaktivität
wir durch wiederholte transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ankurbelten.
Dabei stimuliert eine an den Schädel angelegte Spule durch elektromagnetische
Impulse bestimmte Hirnareale. Tatsächlich verringerte die Behandlung
Angstsymptome. ... Ob Panikattacken im Gehirn entstehen oder lediglich
von neuronalen Veränderungen begleitet werden, ist noch nicht ausreichend
geklärt. Höchstwahrscheinlich spielen mehrere Ursachen zusammen:
Neben einer genetischen Anfälligkeit scheinen auch bestimmte Neurotransmittersysteme
des Gehirns aus dem Gleichgewicht zu geraten. So ist die Anzahl des körpereigenen
Angstlösers GABA bei Patienten mit einer Panikstörung reduziert.
Außerdem spielen die eigene Persönlichkeit, Stress oder belastende
Erlebnisse wie der Tod eines nahestehenden Menschen bei der Entstehung
einer Panikattacke eine wichtige Rolle.
"Eugene hat Turing-Test nicht
wirklich bestanden
Den Turing-Test hat die Software "Eugene" eigentlich nicht bestanden.
Aber Computer werden immer besser darin, menschliche Kommunikation nachzubilden.
Wir alle füttern sie Tag für Tag mit Stoff. ..." [Welt 23.6.14]
Theorie und
Wirklichkeit Der Irrsinn der Pseudowissenschaften
"Viele Theorien, die Lebenshilfe versprechen und sich einen wissenschaftlichen
Anschein geben, beruhen tatsächlich auf Aberglauben und Esoterik.
Dennoch werden einige von seriösen Institutionen gefördert –
was die Entlarvung für den Laien erschwert. ..." [Welt 20.6.14]
"Künstliche Intelligenz: Computer imitiert erstmals erfolgreich einen Menschen. Das Computerprogramm „Eugene Goostman“ hat als Erstes erfolgreich den Turing Test bestanden. Es hat ein Drittel der Befragten in einem Dialog davon überzeugt, dass es ein Mensch ist. Der Turing Test gilt als ultimative Hürde für den Nachweis künstlicher Intelligenz. ..." [DWN 14.6.14]
Maus-Studie:
Paradoxe Behandlung könnte Depressionen lindern
"Eine erstaunliche Behandlungsmethode weckt Hoffnung auf neue Therapie
von Depressionen: Im Gehirn von Mäusen verstärkten Forscher Abläufe,
die zu Depressionen führen - doch der Eingriff stoppte die Krankheit.
..." [SPON
18.4.14]
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z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
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[Intern: falls: die Belegseiten befinden sich in ... /sgipt/lit/pppmu/m/20xx/...]