Medien-Kritik 2013
[2012] [2011]
[2010] [2009] [2008]
[2007] [2006]
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Stichworte 2013: * Anarchismus: Graeber: 5000 Jahre Schulden * Armut & Reichtum * Atheismus: Religion für Atheisten * Banken und Bankster: Beraten und verkauft * Bildungspolitik: Precht: vergesst das Wissen! * Demokratie: Angriff auf die Demokratie * Erziehung: Digitale Demenz, Exorzismus * Extremismus: Deradikalisierung, * Film: Eine Frage des Vertrauens * Freihandelsabkommen (TTIP) * Geheimdienste: CIA Neruda vergiftet , NSA & Windows * Grenzen des Wachstums: Der FUTURZWEI- Zukunftsalmanach 2013, Die Plünderung des Planeten * Größenwahn und Selbstbedienung (West-LB) * Kindesmissbrauch * Kriegsverbrechen: ... dann bin ich ja ein Mörder, * Lobbyismus: Der Einfluss der Eliten auf deutsche Journalisten und Medien * Mediale Irritationen: Insolvenzen steigen und fallen * Medizin in der Krise * Papst Franziskus * Philosophie: Gelassenheit * Sandel: die Grenzen des Marktes * Precht diskutiert mit Welzer * Transhumanismus & Künstliche Intelligenz: Die Zukunft des Zauberlehrlings und Nürnberger Trichters. * Wittgensetein * Politikversagen: Öffentliche Großbaustellen * Psychopharmaka: Gefährliche Glückspillen: Milliardenprofite mit Antidepressiva * Steuerflucht und Staatsverschuldung: wann kippt das System?, * Wahrscheinlichkeit: Über die richtige Art statistischen Schließens * Weltverbrauchertag * ZDF: Widerspruchvolle Nachrichten am Beispiel Irland * Wikipedia * Würde * Zensur: Ausforschung Internetuser * Zukunft: Bedingungsloses Grundeinkommen *
"Größenwahn
und Selbstbedienung. Der Krimi um die Millionen der West-LB. ... Viel
Geld wurde in den Sand gesetzt, bestens verdient daran haben einige Wenige.
43 Jahre und sechs Monate - so lange dauert die Geschichte der WestLB.
Lange genug, um eine Reihe von Skandalen hervorzubringen, geprägt
durch Größenwahn, Gier und Fehlentscheidungen. Auch politis
che Intrigen spielten bei der WestLB oft eine Rolle - quer durch alle Parteien.
Die WestLB verlor ein Vermögen. Ergebnis der Skandale ist das Ende
der Bank und die Entlassung von mehr als 1.200 Mitarbeitern. Die mächtigste
aller Landesbanken wird abgewickelt. Wie konnte es dazu kommen? Gier, fatale
Fehlspekulationen, menschliches Versagen, skandalöse Personalpolitik?
Gab es schon lange einen Plan, die WestLB scheitern zu lassen? Oder war
der Zusammenbruch vermeidbar? Und wenn ja, wer trägt die Schuld für
den Niedergang? Diesen Fragen geht die Dokumentation "Größenwahn
und Selbstbedienung" nach...." [3sat
13.9.13]
Bewertung: Eine ausgezeichnete
Dokumentation, die zeigt wie hemmungslos, dummdreist, rotzfrech, verantwortungslos
und inkompetent der SPD-Filz in NRW sich mit der West-LB aufgeführt
hat. Es sieht leider nicht so aus, als von Steinbrück
irgend etwas Positives zu erwarten wäre. Das Dumme ist nur: von der
Merkel
auch nicht.
Pest
oder Cholera ist hier die Frage. Wahrlich, eine echte Alternative.
David
Graeber – Warum uns Schulden versklaven
3sat Sonntag, 20 Oktober 2013, 9.15 [Info
SWR]
"Seit der Erfindung des Kredits vor 5000 Jahren treibt das Versprechen
auf Rückzahlung die Menschen in die Sklaverei, sagt David Graeber.
Barbara Bleisch trifft den Vordenker der Occupy-Bewegung zum Gespräch
über den Ausstieg aus der Schuldenkrise und über Alternativen
zum Kapitalismus.
Staaten verschulden sich in Milliardenhöhe,
Jugendliche nehmen Kleinkredite auf, tiefe Hypothekarzinsen locken zum
Hauskauf. Die Menschen leben auf Pump - und deshalb gefährlich, sagt
der US-amerikanische Ethnologe David Graeber. In seinem Buch »Schulden«
erzählt er die Geschichte der Menschheit als eine Geschichte der Schulden,
welche die Machtverhältnisse weltweit zementieren. Graeber, der als
Vordenker der Occupy-Bewegung gilt, fordert ein Umdenken.
Barbara Bleisch diskutiert mit dem streitbaren Ethnologen
über Konsum und Geld, über Kapitalismus und Anarchismus und über
zivilen Ungehorsam.
Buchhinweis
David Graeber: «Schulden – die ersten 5000
Jahre». Klett-Cotta, Stuttgart 2012"
Bewertung: Wenn ich auch mit einigen
Thesen in seinem Schuldenbuch nicht einverstanden bin, war das eine interessante
Sendung mit guten anarchistischen
Ideen, insbesondere seine Ausführungen zum Konsensusprinzip.
Der 3. Armuts-
und Reichtumsbericht der Bundesregierung. [bmas:
Datenbasis Juli 2008]
"Der Bericht beschreibt die Lebenslagen der Menschen in Deutschland
auf der Basis statistischer Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit,
Bildungsbeteiligung.
Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert
auf dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage
die notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit
und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001
hatte der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung
beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer
Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung
mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 3. Armuts-
und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nun zum dritten Mal nach.
Der Bericht bietet eine Analyse der gesellschaftlichen
Entwicklung in Deutschland seit 2003 und je nach Datenlage sogar der vergangenen
zehn Jahre. Der vorliegende Bericht gliedert sich in die zusammenfassende
Kurzfassung (Teil A), die Einleitung, in der die Konzeption des Berichts
dargelegt wird (Teil B), den Analyseteil "Entwicklungen und Herausforderungen"
(Teil C) und die von der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen zur
Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung (Teil D). In der
Analyse werden zunächst die Entwicklungen von Einkommen und Vermögen
untersucht und die Instrumente der Mindestsicherung beschrieben. Daran
schließen sich die Darstellungen einzelner Lebenslagen (Bildung,
Erwerbstätigkeit, Familie, Gesundheit, Wohnen) sowie die Analyse der
Lebenslagen besonders betroffener Personengruppen (Personen mit Mirgationshintergrund,
Behinderte und Menschen in besonders schwierigen Lebenslagen, z. B.
Wohnungslose) an.
Der Bericht führt den Ansatz des 2. Armuts-
und Reichtumsberichts fort, der sich über die beobachtbaren Unterschiede
der Lebenslagen hinaus an dem Konzept der Teilhabe- und Verwirklichungschancen
des Nobelpreisträgers Amartya Sen orientierte. Der Bericht fragt auch
danach, inwiefern diese Unterschiede auf ungleiche Chancen zurückzuführen
sind und welche Faktoren die unterschiedliche Wahrnehmung eröffneter
Chancen beeinflussen. In diesem Sinne ist Armut gleichbedeutend mit einem
Mangel an Verwirklichungschancen, Reichtum mit einem sehr hohen Maß
an Verwirklichungschancen."
In der Septemberfassung war im Bericht zu lesen: "Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt. So verfügen die Haushalte in der unteren Hälfte der Verteilung nur über gut ein Prozent des gesamten Nettovermögens, während die vermögensstärksten zehn Prozent der Haushalte über die Hälfte des gesamten Nettovermögens auf sich vereinen. Der Anteil des obersten Dezils ist dabei im Zeitverlauf immer weiter angestiegen." [SpO 7.3.13]
"Religion für Atheisten? Alain de
Botton im Gespräch. Sternstunde Philosophie, 3sat 3.11.13.
Info
sfr: " Der Schweizer Philosoph Alain de Botton ist Atheist - und zwar
überzeugter. Dennoch beschäftigt er sich mit Religion. Genauer
mit der Frage: Können auch Ungläubige etwas von Religionen lernen?
Seine Antwort: Ja. Denn Religionen bieten viele Dinge, die das Leben leichter
machen.
Vom metaphysischen Überbau der Religionen hält
Alain de Botton nichts. Trotzdem will er das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.
Es gibt nämlich Dinge, die Religionen richtig gut können: Rituale
gestalten zum Beispiel oder Kathedralen bauen. Auch in Sachen Sinngebung,
Ethik oder Kunst gibt es bei den Religionen allerhand abzukupfern. Warum
sollten nicht auch Atheisten davon profitieren?
Judith Hardegger spricht mit dem Philosophen und
Schriftsteller Alain de Botton über dessen Thesen einer Religion für
Ungläubige und darüber, warum er bei gewissen Atheisten vor allem
Häme erntet.
Buchhinweis: Alain de Botton: «Religion für
Atheisten». S. Fischer 2013"
Bewertung: Eine ausgezeichnete Diskussion
neuer und guter atheistischer Ideen, die geeignet sind, auch die metaphyisischen
Bedürfnisse der Gottlosen zu befriedigen. Der Philosoph erkennt den
großen Wert und die Leistungen der Religionen für die metaphysischen
Bedürfnisse der Menschen an und entwickelt einen Atheismus, der eben
diese Werte auch ohne Kirchen entwickelt, pflegt und vermittelt.
Beraten und verkauft ""ZDFzoom"
geht der Frage nach: Wie gut ist die Beratung durch deutsche Geldinstitute
wirklich? Hat sich die Beratung der Banken seit der Finanzkrise gebessert?
"ZDFzoom"-Autorin Ute Waffenschmidt trifft Bankkunden, die aufgrund von
schlechter Beratung ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Offensichtlich
können Banken es sich immer noch leisten, Kunden schlecht zu beraten.
Zirka 30 Milliarden Euro verlieren Anleger so Jahr für Jahr, schätzen
Experten. Die Gesetzeslage in Deutschland ist bankenfreundlich und spielt
den Beratern in die Hände. Geprellte Kunden haben die Beweispflicht
bei einer Fehlberatung. Verbraucherschützer fordern schon lange eine
Umkehr der Beweispflicht. In anderen Staaten sieht das nämlich ganz
anders aus. "ZDFzoom" hat Testkunden losgeschickt, die sich bei verschiedenen
Banken beraten lassen. Das Ergebnis der Stichproben ist ernüchternd:
Noch immer empfehlen viele Banken provisionsträchtige Produkte. Wenn
Kunden im Vertrauen auf gute Beratung zum Beispiel ihre Altersvorsorge
darauf aufbauen, kann das den direkten Weg in die Altersarmut bedeuten.
... " [ZDF
30.1.13]
Bewertung: eine ausgezeichnete
Sendung, die den fürchterlichen Zustand der Amigorepublilk wieder
einmal dokumentiert.
Angriff
auf die Demokratie - Eine Intervention
Erstausstrahlung 3sat
10.11.13, 10.45, Dokumentarfilm von Romuald Karmakar, Deutschland 2012,
Duisburger Filmwoche, Länge: 102 Minuten
"Romuald Karmakar hat die 2011 vom Haus der Kulturen der Welt veranstaltete
Vortragsreihe "Angriff auf die Demokratie" zu einem Dokumentarfilm verarbeitet,
in dem die Thesen und Ansätze der namhaften Teilnehmer pointiert zusammengestellt
werden. Entstanden ist ein Essayfilm, der die Grundfragen der Demokratie
berührt.
Am 18. Dezember 2011 fand im Haus der Kulturen der
Welt in Berlin eine Veranstaltung mit dem Titel "Angriff auf die Demokratie
- Eine Intervention" statt. Bei dieser Intervention präsentierten
zehn deutsche Intellektuelle Statements zur Gefährdung der Demokratie
durch die sogenannte Eurorettung. Neben den Initiatoren Harald Welzer und
Roger Willemsen waren die weiteren Teilnehmer Franziska Augstein, Friedrich
von Borries, Carolin Emcke, Julia Encke, Romuald Karmakar, Nils Minkmar,
Ingo Schulze und Joseph Vogl. Das Thema wurde im Ankündigungstext
wie folgt umrissen: "Worin besteht eigentlich die Eurokrise? Politisch
betrachtet weniger in der Verschuldung als in den Demokratiegefährdungen,
die die vorgebliche Eurorettung mit sich bringt: Die Politik spricht inzwischen
von 'marktkonformer Demokratie', es haben sich Institutionen wie eine ominöse
'Troika' etabliert, die demokratisch nicht legitimiert sind, unter Vorgabe
ihrer 'Sparpläne' werden Selbstbestimmungsrechte beschnitten. Das
Politikvertrauen ist in den Ländern der EU dramatisch abgesunken.
Diese Intervention findet aus Besorgnis darüber statt, wie demokratiefern
und marktnah in der EU Entscheidungen getroffen werden, die in ihrer Tragweite
weder überblickt noch parlamentarisch abgewogen werden."
Bewertung: Eine
sehr interessante und kritische Dokumentation, wobei die ersten beiden
Frauen, Carolin Ehmke und Franziska Augstein, für mich vieles auf
den Punkt brachten.
Eine Frage des Vertrauens
ZDF 19.8.13,
20.15.
"Marie Hansens großer Traum ist es, Ärztin zu werden. Doch
sie fällt zum dritten Mal durch das Examen und wird exmatrikuliert.
Marie will ihren Eltern schweren Herzens die Niederlage beichten, aber
es kommt anders. ..." [ZDF]
Bewertung: Ein ausgezeichneter Film,
der glaubwürdig zeigt, wie ein anscheinend ganz normaler, guter Mensch
durch mehrfaches Prüfungsversagen auf die Betrugsschiene gelangt und
sich darin verstrickt. Psychologisch eindrucksvoll dargestellt und entwickelt.
Am Ende zeigt sich, dass der ehrgeizigen und überkontrollierenden
Mutter, die den Verlust ihrer Lieblingstochter nie verwunden hatte, doch
mehr Anteil zukommt, als zunächst ersichtlich war. Es wird offenbar,
dass der Wunsch der tragischen Heldin, der mittleren von drei Schwestern,
ihrer Mutter die Lieblingstochter zu ersetzen, ein treibendes Motiv für
das Medizinstudium war. Sie war, so wie sie dargestellt wurde, nicht nur
faktisch ein guter Mensch, sondern auch praktisch eine gute Ärztin
und sicher keine Hochstaplerin,
aber eben mit Betrug und ohne richtige Approbationsurkunde. Das Urteil
in Ordnung: Zwei Jahre auf Bewährung.
Geheimoperation transatlantisches
Freihandelsabkommen
"Meistens sind die Türen geschlossen, wenn die EU-Kommission mit
der US-Regierung über gentechnisch veränderte Lebensmittel oder
bisher in der EU verbotene Chlorhühnchen verhandelt. Ziel ist ein
Freihandelsabkommen mit den USA. Dabei steht viel auf dem Spiel. Deutsche
und EU-Gerichte sollen entmachtet werden, um die Interessen der Industrie
durchzudrücken. Sind demokratische Grundprinzipen in Gefahr?" [Report
München 26.11.13]
Bewertung: Ein ausgezeichneter,
kritisch-informativer Beitrag.
Querverweis: Informations-
und Auftaktveranstaltung zum Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP)
in Erlangen.
Geheimer
Krieg" Die Rolle Deutschlands im Kampf gegen den Terror
ARD Panorama "Geheimer Krieg" am 28. November 2013 21:45 bis
22:15 Uhr
"Was wissen wir von den Machenschaften der amerikanischen Geheimdienste
auf deutschem Boden? Fast gar nichts, so lautet die bittere Erkenntnis
nach Bekanntwerden immer neuer Details im Zuge der NSA-Affäre.
Ramponiertes Ansehen
Entsprechend schlecht sind die Deutschen derzeit auf die USA zu sprechen.
Amerika, das zeigt etwa der aktuelle ARD-Deutschlandtrend, ist inzwischen
so unbeliebt wie zu Zeiten George W. Bushs. Ganze 35 Prozent halten die
Vereinigten Staaten noch für einen verlässlichen Partner. ..."
[ARD
11.11.13]
Geheimer Krieg Agenten
der Lüfte
"Prostituierte, gepanschtes Kerosin und Verschleppungen von Gefangenen:
Wenn ein früherer CIA-Pilot ins Plaudern kommt, hört man von
dubiosen Geheimdienstaktionen. Wie die Amerikaner Flughäfen in Deutschland
nutzen. ..." [SZ
22.11.13]
"US-Bürger betroffen: "Guardian" nennt neue Details zur NSA-Überwachung. Die Überwachung der NSA folgt klaren Regeln - behauptet zumindest die US-Regierung und preist die juristische und parlamentarische Aufsicht. Der "Guardian" veröffentlicht nun zwei offizielle Dokumente, die daran zweifeln lassen. ..." [SpO 21.6.13]
"Überwachung in den USA: Das Schattengericht. Keine Adresse, keine Einsicht, keine Öffentlichkeit: Der Foreign Intelligence Surveillance Court, der die NSA-Spähaktionen überwachen soll, tagt unter striktester Geheimhaltung. Die meisten Wünsche der Regierung winkt er kommentarlos durch. ..." [SpO 21.6.13]
Peinlicher
Fehler deckt die Unterwanderung von Windows durch die NSA auf
"Die Entdeckungen von Nicko van Someren und Andrew Fernandes.
Ein unbedachter Fehler von Microsoft-Programmierern hat offengelegt,
dass spezielle Zugriffscodes, die von der US-amerikanischen National Security
Agency präpariert worden waren, heimlich in das Windows-Betriebssystem
eingebaut worden sind. Das Zugriffssystem der NSA wurde in jede Windows-Version
eingebaut, die derzeit benutzt wird, abgesehen von frühen Ausgaben
von Windows 95 und dessen Vorgängerversionen. Die Aufdeckung des Falles
folgt damit knapp der erst vor kurzem gemachten Enthüllung, dass ein
anderer amerikanischer Softwaregigant, Lotus, ein Schlupfloch der NSA zur
"Hilfe Information" in sein Notes-System eingebaut hatte (Nur die NSA kann
zuhören, das ist OK), und dass die Sicherheitsfunktionen anderer Programme
des Herstellers absichtlich eingeschränkt worden waren. ..." [heise
9.9.13]
"CIA-Agent soll Neruda vergiftet haben. Justiz auf der Suche nach dem Mörder des Literatur-Nobelpreisträgers. Santiago de Chile. Fast 40 Jahre nach dem Tod des chilenischen Literatur-Nobelpreisträgers Pablo Neruda, der nur wenige Tage nach dem Putsch gegen Präsident Salvador Allende in einem Spital in Santiago de Chile gestorben war, hat der chilenische Richter Mario Carozza der Polizei den Auftrag gegeben, den mutmaßlichen Mörder festzunehmen. ..." [WZ 3.6.13]
""Töte zuerst!":
Die Dokumentation. Der israelische Geheimdienst Schin Bet Zu den Aufgaben
des israelischen Inlandsnachrichtendienstes Schin Bet zählen Terrorismusbekämpfung,
Spionageabwehr und Aufklärung staatsfeindlicher Aktivitäten.
Seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 untersteht Schin Bet auch die gesamte nachrichtendienstliche
Tätigkeit in den besetzten Gebieten (Westjordanland und Gazastreifen).
Erstmals äußern sich in diesem Film Führungskader von Schin
Bet, der generell unter größter Geheimhaltung agiert. ...
"Töte zuerst!" erzählt die Geschichte dieses vielleicht aktivsten,
zweifelsohne aber geheimsten Organs der israelischen Sicherheitskräfte
aus der Perspektive seiner leitenden Kader, die das Vertrauen der politischen
Eliten des Landes mehr als alle anderen genießen. In einer Reihe
von Interviews berichten sechs hochrangige Schin-Bet-Offiziere ohne Umschweife
über bedeutende Ereignisse in ihrer Amtszeit. Dabei sprechen sie auch
über den moralischen Zwiespalt, in dem sie sich aufgrund von Folter
und Terror, Verhaftungen und Ermordungen befanden. Möglicherweise
haben sie den Bürgern, die sie zu schützen geschworen hatten,
durch ihr Handeln mehr Sicherheit gebracht. Aber ist Israel dadurch auch
dem Frieden näher gekommen? ... " [arte
5.3.13]
Bewertung: sehr
gute Dokumentation, offen, kritisch und vor allem, einigermaßen überraschend,
sehr selbstkritsch, was Rolle, Aufgabe und Erfolgsaussichten dieser staatlichen
Mordbanditen betrifft.
"Google: Auf dem Weg zur digitalen Allmacht. Mit seiner Datenbrille „Google Glass“ macht der Internetkonzern einen weiteren Schritt in der Mobiltechnologie. Die langfristigen Pläne des Unternehmens gehen noch viel weiter: Die Zukunft soll in der Anwendung künstlicher Intelligenz liegen. ..." [DMN 5.4.13]
"Kampf
gegen Kindesmissbrauch. Betroffene im Stich gelassen Viele Betroffene
hatten große Hoffnungen in die Politik gesetzt, als sie sich Anfang
2010 offenbarten. Sie berichteten öffentlich, wie sie als Kind an
Schulen, in Internaten oder Vereinen missbraucht wurden. Die Politik hatte
einen Runden Tisch eingerichtet, um Präventionsmaßnahmen zu
vereinbaren. Doch passiert ist wenig. Es gibt immer noch nicht genug Beratungsstellen
und kaum verbindliche Schutzkonzepte an Kitas und Schulen. Auch bei den
derzeitigen Koalitionsverhandlungen spielt das Thema nur eine Nebenrolle.
Betroffene, Ärzte und Wissenschaftler warnen gegenüber Frontal21
davor, den Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern – auch in Familien
- aufzugeben. Schließlich gibt es jährlich mehr als 12.000 Ermittlungs-
und Strafverfahren. Und die Dunkelziffer ist erheblich höher: Fachleute
schätzen, dass jeder Zehnte sexuellen Missbrauch, eine Grenzüberschreitung
oder Übergriffe erfahren hat. Der amtierende Missbrauchtsbeauftragte
Johannes-Wilhelm Rörig fordert, dass das unabhängige Amt
gegen Kindesmissbrauch gesetzlich verankert wird, genau wie beim Datenschutzbeauftragten.
„Dort ist die Unabhängigkeit geregelt, dort sind die Aufgaben und
Befugnisse in einem Gesetz geregelt, und das ist auch für einen Missbrauchsbeauftragten
der Bundesrepublik Deutschland notwendig.“..." [Frontal21 26.11.13;
Mauskript: PDF]
Bewertung: wichtiger und
guter Beitrag für die Schwächsten der Gesellschaft.
Krieg
und Grundgesetz.
Krieg und Völkerrecht.
Kriegsbegriff.
Querverweise rund um den Krieg in der IP-GIPT:
"«Das habe ich getan», sagt mein Gedächtnis. «Das kann ich nicht getan haben», sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich - gibt das Gedächtnis nach. Friedrich Nietzsche, Werke III - Jenseits von Gut und Böse" > Abwehrmechanismen .... |
... dann bin ich ja
ein Mörder
3sat, 24.8.2013, 22.20 Uhr: "63 Jahre nach dem Massaker von Deutsch
Schützen-Eisenberg hat der Historiker Walter Manoschek einen der mutmaßlichen
Mörder aufgespürt und ihn mit dem damaligen Geschehen konfrontiert.
Am 29. März 1945 erschießen drei SS-Männer im burgenländischen
Deutsch Schützen-Eisenberg knapp 60 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter.
Das Verbrechen ist als "Massaker von Deutsch Schützen" in die Geschichte
eingegangen. Einer der mutmaßlichen Mörder ist SS-Unterscharführer
Adolf Storms, der für die Tat nie zur Rechenschaft gezogen wurde.
63 Jahre danach hat der Politikwissenschafter und Historiker Walter Manoschek
den unbehelligt als Pensionist in Duisburg lebenden Adolf Storms gefunden.
Er interviewt ihn. In den Gesprächen mit Storms, mit tatbeteiligten
HJ-Führern und Juden, die das Massaker überlebten, wird das Verbrechen
rekonstruiert und Fragen nach dem Vergessen, dem Verdrängen und der
Verantwortung gestellt. Manoschek versucht das Verbrechen zu rekonstruieren.
Adolf Storms starb 2010. ..."
Bewertung: Eine
sowohl politisch-historisch, NS-zeitkritisch als auch forensisch-aussagepsychologisch
sehr interessante Dokumentation zur "Banalität des Bösen".
Bewertung: Insolvenzen
steigen - Insolvenzen rückläufig. Ein und dieselbe Quelle an
zwei aufeinanderfolgenden Tagen! Das ist kein guter Stil:
"Hohe Dunkelziffer: Millionen Deutschen droht
die Insolvenz. Millionen Deutsche sitzen in der Schuldenfalle. Die
Zahl der offiziellen Privat-Insolvenzen ist seit Jahren unverändert
hoch. Doch die Dunkelziffer steigt. Dramatisch ist die Zahl der Jugendlichen,
die nur mit Krediten über die Runden kommen. ..." [DMN
14.3.13]
"Deutschland: Zahl der Insolvenzen rückläufig.
Die Forderungen der Gläubiger gegenüber den insolventen Firmen
und Privatpersonen waren 2012 fast 20 Milliarden Euro höher als noch
im Jahr zuvor. Zwar war die Zahl der Insolvenzen insgesamt rückläufig,
doch vor allem die Insolvenzen wirtschaftlich wichtiger Unternehmen stiegen
deutlich an. ..." [DMN
13.3.13]
wissen aktuell:
Medizin in der Krise 3sat 28.11.13,
20.15
"Die moderne Medizin kann viele Erfolge vorweisen und Leben retten,
keine Frage. Trotzdem sind viele Heilsversprechen mittlerweile ökonomischen
Interessen geschuldet. Der medizinische Overkill verschlingt Unsummen,
doch gesünder macht er uns keineswegs. Was ist los mit unserer Medizin?
Patienten kommen nach Operationen immer früher aus dem Krankenhaus.
Manche werden bereits nach Hause entlassen, obwohl die Wunden noch nicht
verheilt sind oder sie sich nicht allein versorgen können. Von "blutiger
Entlassung" sprechen Kritiker. Je früher die Kliniken die Patienten
nach Hause schicken, desto mehr Kosten können sie sparen. Bleibt die
Gesundheit der Patienten dabei auf der Strecke? Das Fallpauschalen-System
und seine Folgen sind ein Thema von "wissen aktuell: Medizin in der Krise"
am Donnerstag, 28. November 2013, 20.15 Uhr. In verschiedenen Beiträgen
hinterfragt die Sendung das deutsche Gesundheitssystem und macht auf die
Folgen für die Patienten aufmerksam. ..." Themen:
Kritik: Wieso handelt es sich um einen Musterknaben, wenn zugleich ein Zahlungsaufschub für die Zinsen gebeten werden muss? Wer denkt sich in der ZDF-Redaktion solche Widersprüche aus, um sie zur besten Sendezeit unter das Volk zu bringen? |
Sternstunde
Philosophie zum Thema Gelassenheit 3sat 22.12.13
Info:
"Viele gestresste Menschen wünschen sich mehr Gelassenheit, wenigen
ist sie in die Wiege gelegt. Gelassenheit - nicht zu verwechseln mit Faulheit
- hat die Philosophen und Mystiker bereits lange vor dem schnellen Internetzeitalter
beschäftigt und beflügelt.
Hätte ich nur mutiger gelebt und weniger gearbeitet,
sagen Menschen auf dem Sterbebett. Mehr Gelassenheit also. Bloss: Was ist
Gelassenheit? Und: Ist sie erlernbar?
Der Literaturwissenschaftler Thomas Strässle,
der auch ein Konzertdiplom als Musiker in der Tasche trägt, hat einen
viel beachteten Essay über die Gelassenheit in Buchform vorgelegt.
Die Publizistin Nina Pauer hat ihrerseits ein Buch darüber geschrieben,
wie wir uns vor lauter Kommunizieren selbst abhanden kommen - privat entspannt
sie sich mit Yoga. Norbert Bischofberger hat die zwei jungen Intellektuellen
zum Gespräch eingeladen." Podcast.
Lit:
Bewertung: Eine anregende
Sendung zu einem wichtigen Thema. Obwohl ich die deutsche Begriffsgeschichte
(Meister Eckart, aktive Passivitität; im Gelassenheit
im Grimmschen Wörterbuch nicht erfasst) noch nicht kannte und
so gesehen etwas dazu lernte, auch die aktiv-passiv-Komponente mit ihren
Extremen (Gleichgültigkeit, Apathie, Lethargie), habe ich doch ein
paar Aspekte aus psychologisch- psychotherapeutischer Sicht vermisst: die
Entwicklungspsychologie der Gelassenheit, Gelassenheit als Grundhaltung,
Gelassenheit als Reaktion, Gelassenheit als Selbstkontrolle, Gelassenheit
im Gesamtkontext von Lebensmaximen als ein wichtiges psychologisches "Werkzeug"
weniger als haben oder nicht haben, sondern als ein auch neben anderem
haben. So schließen sich für mich Gelassenheit, Leidenschaft
und Begeisterungsfähigkeit nicht aus.
Richard David Precht:
Vergesst das Wissen! [3sat 24.11.13, Sternstunde Kultur: orig]
"Richard David Precht ist ein intellektueller Star mit einer Mission:
Die Welt droht zu verrohen, sie muss gerettet werden, beispielsweise indem
man die Kinder zu Mitgefühl und Kreativität erzieht. Ein Gespräch
über unnützes Wissen, über Irrwege der Wirtschaft und über
wahre Bildung. Richard David Precht ist zweifacher Honorarprofessor und
Bestsellerautor und um eine Antwort selten verlegen: Er äussert sich
zu den Bundestagswahlen, zum Afghanistankrieg und zur Krise der Demokratie,
er schreibt über Liebe und Moral und über wahres Mitgefühl.
Precht will eine bessere Welt - doch dazu braucht es bessere Schulen. In
seinem Buch «Anna, die Schule und der liebe Gott» fordert der
Philosoph deshalb eine Bildungsrevolution, in der nicht mehr Wissen gepaukt,
sondern Kreativität gefördert wird. Barbara Bleisch unterhält
sich mit dem streitbaren Moralisten über seine Bildungsideale."
Bewertung: Eine interessante
Sendung mit vielen guten Ideen, die die allgemeine und permannente Bildungsdiskussion
bereichern sollten. Das sokratisch-lebendige Philosophiekonzept Prechts
birgt Begeisterungspotential wie das Sandels.
Hierzu auch:
Revolution! Richard David Precht und die Bildungspolitik [3sat]
"Die deutsche Bildungspolitik - mit seinem Buch "Anna, die Schule und
der liebe Gott" begibt sich der Philosoph Richard David Precht auf absolut
vermintes Gelände. Es ist eine Generalabrechnung mit Deutschlands
Schulen. Die Zustände dort nennt Precht eine "Bildungskatastrophe"
und fordert deswegen eine "Bildungsrevolution".
"Wir sollten keine Ziffernzensuren mehr haben, Sitzenbleiben sollte
es ohnehin nicht mehr geben", fordert er. "Wir sollten Unterricht nicht
in 45-Minuten-Taktung auflösen. Wir sollten Projekte unterrichten
statt künstliche Fächer. Das wird natürlich in seinen gesamten
Konsequenzen eine Revolution sein, selbst wenn die Schritte dahin eine
Transformationen darstellen." Wie es sich für einen richtigen Umsturz
gehört, beschreibt Precht in seinem Buch zunächst die Verhältnisse,
die er beseitigen will, ganz genau: Das mehrgliedrige Schulsystem ist zu
einer sozialen Selektionsmaschine geworden. Kinder von gerade einmal zehn
oder zwölf Jahren werden für den Rest ihres Lebens aussortiert.
Von den eine Million Hauptschülern in Deutschland haben 85 Prozent
einen Migrationshintergrund. Warum wohl? 65.000 Schüler schaffen jedes
Jahr nicht einmal die Hauptschule. Im gleichen Maße sind die Privatschulen
massiv auf dem Vormarsch. 5000 davon haben wir mittlerweile - ein Anstieg
von 40 Prozent in zehn Jahren."
Transhumanismus
& Künstliche Intelligenz - Die Zukunft des Zauberlehrlings
[W] und
Nürnberger Trichters [W].
"Die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los." [O]
Die Zukunft des Menschen - SRF Schwerpunkt «Roboter wie wir»
3 sat 27.10.13, info
srf:
"Der schwedische Philosoph Nick Bostrom hat klare Vorstellungen, wenn
es um die menschliche Zukunft geht. Als bekennender Transhumanist ist er
der Überzeugung, der Mensch solle mit technologischer Hilfe sein jetziges
Dasein überwinden, um in Zukunft ein glücklicheres und längeres
Leben zu führen.
Wie sieht die Zukunft der Menschheit aus: halb Mensch, halb Roboter?
Wie und wo werden die Menschen leben - und wie lange? 500 Jahre vielleicht?
Nick Bostrom ist Leiter des Future of Humanity Institute in Oxford und
erforscht die künftigen Chancen und Risiken für die Menschheit.
Er ist ein bekennender Transhumanist und befürwortet eine radikale
Verbesserung des Menschen, etwa durch Eingriffe ins Gehirn.
Im Gespräch mit Katja Gentinetta spricht er
über die Mängel des gegenwärtigen Menschseins und deren
Überwindung, über intelligente Roboter und über die ethischen
Fragen von morgen. Mehr
zum Thema: Ein Blick in die Forschungslabors zeigt: Allmählich
verschwinden die Grenzen zwischen Mensch und Maschine. Der Roboter wird
immer menschlicher und der Mensch verbessert mit Technologie seine Fähigkeiten.
Was heisst das für die Gesellschaft von morgen? "
Bewertung: Ein sehr
interessantes Gespräch über die Zukunft, Möglichkeiten und
Gefahren von Mensch und Maschine im Lichter der Entwicklung der Künstlichen
Intelligenz und eine entsprechend neue philosophische Richtung mit dem
Namen Transhumanismus [W].
Die Sendung ist auch als Video-Podcast verfügbar.
Precht
diskutiert mit dem Wahlverweigerer und Sozialpsychologen Welzer über
Politik und die Bundestagswahl
" Der Sozialpsychologe kritisiert die herrschende Politik, die sich
selbst als "alternativlos" bezeichne. Statt wie früher das "kleinere
Übel" zu wählen, verzichtet er diesmal ganz auf den Urnengang."
ZDF 9.9.2013,
00.05 Uhr. [Forum]
Mit 21 Kernsätzen (as Bildfolgen) aus der Diskussion. [W]
Bewertung: Ein kritischer
Diskussionspartner mit interessanten Ansichten. Die Politik begreift nicht,
was die Stunde geschlagen hat und opportunisiert sich so durch ohne jede
echte Perspektive für die wirklichen Herausforderungen der Zukunft.
Das Volk wählt sich quasi in den Untergang und kaum einer bekommt
es mit. Vielleicht hülfe eine Wahlrechtsreform, die Persönlichkeitshäufelung
über die Parteien hinweg wie bei der Kommunalwahl in Bayern zulässt
und am besten gleich noch den Fraktionszwang verbietet.
Gute Nachrichten
aus Amerika: Gemeinwohl und Moral, Kritik der Markgesellschaft durch Michael
Sandel (Harvard)
"Michael Sandel - Die Grenzen des Marktes. Geld regiert die Welt -
und doch ist auch den Marktoptimisten klar, dass der Markt Grenzen braucht.
Wer darf wo die Grenzen ziehen? Barbara Bleisch diskutiert mit dem in Harvard
lehrenden Philosophen Michael Sandel, was für Geld nicht zu haben
sein sollte und was Gerechtigkeit von Menschen verlangt. [Video]
Der US-Amerikaner Michael Sandel gehört zu
den Erfolgreichsten seiner Zunft: Seine Bücher sind weltweite Bestseller;
seine Vorlesungsreihe über Gerechtigkeit findet im Internet grossen
Absatz, und die Sitzplätze in seinen Vorlesungen in Harvard werden
wegen Platzmangel per Los vergeben.
Barbara Bleisch trifft den umtriebigen Philosophen
in Berlin und diskutiert mit ihm, welche Grenzen der Markt braucht, unter
welchen Umständen der Individualismus die Gesellschaft bedroht und
warum man sich den Platz in der Warteschlange nicht erkaufen darf.
Buchhinweise:
«Was man für Geld nicht kaufen
kann: Die moralischen Grenzen des Marktes», von Michael Sandel, Ullstein
2012
«Gerechtigkeit: Wir wir das Richtige tun»
von Michael Sandel, Ullstein 2013
Bewertung: Endlich einmal wirklich gute Nachrichten
aus Amerika. Der Philosoph Michael Sandel hat mich in jeder Hinsicht überzeugt.Eine
hervorragende Sendung.
Ludwig Wittgenstein:
Der Ausweg aus dem Fliegenglas in den Sternstunden Philosophie
3sat, So 7.4.13, 9.15- 10.15
"Der österreichisch-britische Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889
- 1951) war schon zu Lebzeiten Kult, obwohl er bis zu seinem Tod nur ein
einziges Buch veröffentlichte: den "Tractatus logico-philosophicus".
"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt": Dieser Satz
aus dem "Tractatus logico-philosophicus" war seinem Schöpfer Programm:
Wittgenstein hat mit den Grenzen unseres Sprechens und Denkens gerungen
wie keiner vor ihm. Philosophische Probleme waren für ihn nichts anderes
als sprachliche Verwirrungen, und worüber wir nicht sprechen können,
darüber sollten wir seiner Meinung nach besser schweigen.
In der "Sternstunde Philosophie"-Reihe "Klassiker
reloaded" geht Barbara Bleisch mit dem Wittgenstein-Forscher Hans-Johann
Glock dem Denken des begnadeten Philosophen auf den Grund." [3sat]
" Wittgenstein war schon zu Lebzeiten Kult, obwohl
er bis zu seinem Tod nur ein einziges Buch veröffentlichte: den Tractatus
logico-philosophicus. In der Reihe «Klassiker reloaded» geht
Barbara Bleisch mit dem Wittgenstein-Forscher Hans-Johann Glock dem Denken
des begnadeten Philosophen auf den Grund.
«Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen
meiner Welt.» Dieser Satz aus dem «Tractatus logico-philosophicus»
ist seinem Schöpfer Programm: Ludwig Wittgenstein (1889 bis 1951)
hat mit den Grenzen unseres Sprechens und Denkens gerungen wie keiner vor
ihm.
Philosophische Probleme sind für ihn nichts
anderes als sprachliche Verwirrungen, und worüber wir nicht sprechen
können, sollten wir besser schweigen. In der Reihe «Klassiker
reloaded» führt Wittgenstein-Experte Hans-Johann Glock in die
Denkwelt eines Exzentrikers ein, der von der Philosophie besessen war und
fast an ihr zugrunde ging." [srf
17.3.13]
Gefährliche
Glückspillen: Milliardenprofite mit Antidepressiva
"Fünf Prozent der Deutschen nehmen regelmäßig Medikamente
gegen Depressionen. Deutsche Ärzte verschreiben inzwischen doppelt
so viele Antidepressiva wie noch vor zehn Jahren. 2010 waren es 1,1 Milliarden
Tagesdosen. Weltweit gehören Antidepressiva mittlerweile zu den fünf
am häufigsten verkauften Medikamentengruppen. Ein Riesenerfolg für
die Pharmaindustrie – auch in Deutschland.
Vielen Patienten ist jedoch nicht bewusst, dass
es sich um Medikamente mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen handelt.
Antidepressiva können Aggressionen auslösen oder verstärken
und das Suizid-Risiko erhöhen. Davor warnen mittlerweile die Beipackzettel,
wie es internationale Richtlinien fordern. Aufgrund dieser in Expertenkreisen
längst bekannten Gefahren, hatte die Bundesrepublik Deutschland jahrelang
die Zulassung von Antidepressiva verweigert – bis 1990. ..." [ARD
18.2.13, 22.45-23.30 Die Story im Ersten]
Bewertung: Wichtige, gute
und kritsche Sendung.
Tiere [2012]
Über
die richtige Art statistischen Schließens
Sehr schöner, verständlicher und eindrucksvoller Vortrag
von Dr. Hans Fischer (Eichstätt)
Über
die richtige Art statistischen Schließens: Frequentisten gegen Bayesianer,
im Planetarium Nürnberg, 8.10.2013, Ankündigung:
"Soll man statistischen Schlussfolgerungen Erwartungen
über zukünftige Ereignisse zugrunde legen, die man dann an den
tatsächlichen Beobachtungen misst oder soll man besser ausgehend von
angestellten Beobachtungen stochastische Betrachtungen vornehmen? Ein Gutteil
der frühen Entwicklung der mathematischen Statistik stand unter dem
Leitbild der zweitgenannten, sogenannten aposteriorischen Methoden, die
von Bayes begründet wurden. Laplaces einschlägige Arbeiten bildeten
zugleich einen ersten Höhepunkt dieser Entwicklung, andererseits leiteten
sie aber auch einen Paradigmenwechsel hin zu apriorischen Betrachtungen
ein.
Die endgültige Trendwende hin zu dem heute
dominierenden, sogenannten "frequentistischen" Standpunkt wurde von R.A.
Fisher und weiteren Statistikern zwischen ca. 1920 und 1935 vollzogen.
Die ursprünglichen "Bayesschen" Methoden verschwanden dennoch nie
vollständig und erfreuen sich heute wieder zunehmenden Interesses.
Am elementaren Beispiel der "verfälschten Münzen" sollen die
beiden Arten stochastischen Schließens beleuchtet, allfällige
Begriffe geklärt und ein Überblick über die historische
Entwicklung gegeben werden."
Querverweise: Bayes-Theorem,
Bayesianer,
Frequentisten.
"Kommentar Global Wealth Report. Die vierte Blase. Laut Allianz häuft die Menschheit Reichtümer an. Tatsächlich ist das einzige, was hier gewachsen ist: die Gefahr der nächsten Finanzkrise. ... Dieses „Vermögen“ wird vermutlich schon bald wieder verschwinden. Denn seit dem Jahr 2000 jagt in den westlichen Industrieländern eine Finanzkrise die nächste: Erst kam die Dotcom-, dann die US-Subprime- und schließlich die Eurokrise – und jedes Mal haben auch deutsche Anleger große Verluste hinnehmen müssen. Der Allianz-Report zeigt, dass sich derzeit die vierte Blase bilden dürfte. Auch sie wird platzen und traurige Spekulanten hinterlassen. " [taz 25.9.13]
Peter Bieri
über ein würdevolles Leben (aus der SRF-Gesprächsreihe
"Sternstunde Philosophie", 3sat 1.12.13,
9.15 )
"Hinter dem Pseudonym des Romanciers Pascal Mercier ("Nachtzug nach
Lissabon") steckt der Philosoph Peter Bieri, der sich intensiv mit dem
Begriff der menschlichen Würde auseinandersetzt. Selbständigkeit,
Begegnung, Wahrhaftigkeit und Selbstachtung - das sind die Felder, die
Bieri auf seiner jüngsten Recherche nach der "Würde als Lebensform"
absteckt. Mit reichen Bezügen zur Weltliteratur bringt der in Berlin
lebende Berner in seinem neuen Buch "Eine Art zu leben" Licht in die komplexen
Erfahrungen im Umgang mit der menschlichen Würde. Bieri vertritt die
Meinung, dass die Menschen den verschiedensten Verletzungen der Würde
in Form von Demütigung, Abhängigkeit und Ohnmacht nicht nur passiv
ausgesetzt sind. Sie hätten es meist selbst in der Hand, ob ihnen
ein Leben in Würde gelingt oder nicht.
In der der Reihe "Sternstunde Philosophie" erläutert
Peter Bieri im Gespräch mit Moderator Juri Steiner, wie man existenziellen
Herausforderungen mit Haltung und moralischer Integrität begegnen
kann."
Bewertung: Ein sehr wichtiger
und großer Lebenswert, die Würde, wird in vielen Varianten und
Beispielen in seinem neuen Buch verständlich und interessant aufbereitet:
Bieri, Peter (2013) Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher
Würde. Eine Art zu leben. München: Hanser. Besprechungen: Perlentaucher.
Sternstunde
Philosophie pflegt hier erneut (Sandel,
de
Bottom, Precht) eine
Philosophie, die das Leben und den Menschen wirklich berührt.
Zukunft
Stiwchworte: Bankenregulierung, Bedingungsloses Grundeinkommen, Bürgerversicherung,
Haushalten- und wirtschaften, Rechtsreform, ...
"Bedingungsloses Grundeinkommen
Die Revolution der Möglichkeiten
... Bei der Bundestagswahl vor wenigen Wochen ging es leider
nicht um ein Grundeinkommen. Zwar forderten es die Piraten, auch setzten
sich Grüne und Linke dafür ein, dass eine Enquete-Kommission
im Bundestag unterschiedliche Modelle prüfen möge. Doch die übrigen
Parteien waren mehr oder weniger dagegen – offiziell jedenfalls. Aber auch
unter ihnen gibt es, parteiübergreifend, Befürworter: Dieter
Althaus, Thüringens ehemaliger CDU-Ministerpräsident, Hans-Christian
Ströbele von den Grünen, Linken-Chefin Katja Kipping oder Guido
van den Berg, SPD-Mitglied im nordrhein-westfälischen Landtag; dazu
Götz Werner, Gründer des Drogerieriesen dm, der Präsident
des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts Thomas Straubhaar oder der Sozialpsychologe
Harald Welzer. Für den Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman
und die liberale Legende Lord Ralf Dahrendorf galt das gleiche. Das zeigt,
dass eine Einordnung des Grundeinkommens nach „rechts“ oder „links“ nicht
so ohne weiteres möglich ist.
Man kann noch weiter zurückgehen: Thomas Morus
forderte im sechzehnten Jahrhundert zur Verbrechensbekämpfung anstelle
der Todesstrafe eine Einkommensgarantie; Thomas Paine
wollte im achtzehnten Jahrhundert jeden Bürger für seine naturrechtlichen
Ansprüche mit einer Pauschalzahlung entschädigen; John Stuart
Mill wollte im neunzehnten Jahrhundert jedem eine basale Grundversorgung
zugestehen.
..." [faz
13.12.13]
Bewertung: sehr guter,
informativer und ausgewogener Artikel mit philosophischer und ethischer
Substanz, der eine sachliche Diskussion fördern sollte.
Interne Links zum Elite-Problem: Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]
"Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär- und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche. Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag/ Info mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches Dampfboot. |
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187) |
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