Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
Abteilung Politische Psychologie,
Bereich Finanzen - Präambel
- Sprache -
IP-GIPT DAS=06.02.2015,
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 17.10.15
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail:
sekretariat@sgipt.org
_ Zitierung
& Copyright
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Überblick_
Relativ
Aktuelles_Rel.
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Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich
Finanzen, Finanzpolitik und Finanzwissenschaft, und hier speziell zum Thema:
Wer rettet wen und wer bezahlt die Zeche?
Rettungsschirme, Bankenrettung, Staatenrettung.
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Inhaltsüberblick
Wer rettet wen? Krise als Geschäftsmodell
(ein
Film).
Eröffnungsveranstaltung
TTIP Ausstellung mit dem Film "Wer rettet wen? - Krise als Geschäftsmodell".
Schuldenaudits.
Einführung.
"Gerettete" Länder:
Griechenland,
Irland,
Portugal,
Spanien,
Zypern.
Andere EU:
EU28,
Deutschland,
Frankreich,
Italien,
Niederlande,
Österreich.
Andere
Nicht-EU: Island (Selbstrettung),
Ecuador, Norwegen, Schweden, Schweiz, USA.
Regierungen, EU,
IWF, EZB und die globale Finanzindustrie eine Verschwörung gegen
die
BürgerInnen und SteuerzahlerInnen?
Literatur * Links * Glossar,
Anmerkungen, Endnoten * Zitierung * Änderungen. |
Wer rettet wen ? [Q]
Anmerkung Der Film wird von
attac Erlangen anlässlich seiner TTIP-Aktion in Zusammenarbeit mit
der Stadtbibliothek Erlangen am 11.Februar 2015, 20.00 Uhr gezeigt. Info
hier. Die Ausstellung in der Stadtbibliothek ist bis zum 10.03.2015
geöffnet und die Poster sind im 1. und 2. Stock zu besichtigen.
Eröffnungsveranstaltung
TTIP Ausstellung mit dem Film "Wer rettet wen? - Die Krise als Geschäftsmodell"
6. Informationsveranstaltung zu TTIP von attac Erlangen
zusammen mit der Stadtbibliothek. Für die Fotos ein Dankeschön
an Kasem Jafari und Michael.
Das Interesse war groß, der Lesesaal der Stadtbibliothek war übervoll.
Zunächst sprach Frau Neumann von der Stadtbibliothek Erlangen zur
TTIP-Ausstellung. Sie machte deutlich, dass es nicht angeht, dass im Geheimen
hinter verschlossenen Türen verhandelt wird. Europas BürgerInnen
hätten ein Recht darauf, bei Zeiten informiert und in den demokratischen
Entscheidungsprozess einbezogen zu werden. Information, Aufklärung
und Einbindung in die Willensbildung sind demokratische und rechtsstaatliche
Grundwerte, wozu auch diese Ausstellung diene.
Danach stellte Dieter Krusemark von attac Erlangen,
die Gruppe, ihre Ziele und TTIP-Aktivitäten kurz vor und schloss mit
zwei kleinen aber feinen TTIP Filmen.
Anschließend sprach Rudolf Sponsel von attac
Erlangen ein paar einführende Worte zum Film: "Werte Gäste, liebe
Freunde, und Interessierte, mein Name ist Rudolf Sponsel von attac Erlangen.
Ich habe den Film mit meiner Frau für Sie vorgeschaut, um in ihn einzuführen.
Ich kann Ihnen versichern: Sie erwartet Beeindruckendes in diesem Politthriller,
dessen Brisanz gerade darin besteht, nicht Fiktion sondern Realität
zu sein: bedrückende, empörende, und bewegende Realität,
die jeden mit Herz und Verstand ergreift. Jeder wird nach diesem Film die
Wut der BürgerInnen verstehen. Der Film führt durch die griechische,
spanische und irische Tragödie und zeigt in der letzten 1/4 Stunde,
dass es auch anders geht, nämlich so, wie es Island
gemacht hat und was nun ansteht. Hierzu die Stichworte Schuldenaudits,
Schuldenausgleich durch die Vermögenden, Schuldenwiderstand und die
Neuorganisation der Finanzmärkte. Dieser Film wird heute in 10 europäischen
Ländern 200 Mal uraufgeführt. Und wir in Erlangen sind mit dabei.
Ich freue mich auf dieses filmische Gemeinschaftserleben mit Ihnen zusammen!"
Der Zusammenhang zwischen den Freihandelsabkommen
und den Krisenereignissen war unschwer zu erkennen. Die westliche Finanzindustrie
ist sehr weit fortgeschritten, die Regierungen und SteuerzahlerInnen für
ihre Zwecke völlig hemmungslos zu nutzen. Unter diesen Eindrücken
gewinnt eine bekannte Persiflage um "Heinrich,
den Halbierer" eine ganz neue Bedeutung.
Nicht vergessen möchten wir, uns an dieser Stelle
bei Organisatoren und "Machern" im Hintergrund besonders zu bedanken: bei
Julie Mildenberger, Elmar Hüsam (Bildmitte) und allen anderen HelferInnen
sowie der attac Gruppe Aachen, die den Löwenanteil der Ausstellungsposter
zur Verfügung gestellt hat. Und unser ganz besonderer Dank geht natürlich
an die Stadtbibliothek, die diesen sehr schönen Rahmen für die
große Idee der Transparenz und BürgerInnenbeteiligung zur Verfügung
gestellt hat.
Quelle: https://www.attac.de/kampagnen/freihandelsfalle-ttip/materialien/plakate-attac-aachen/
Querverweis: attac Erlangen Informationsveranstaltungen zu TTIP.
Schuldenaudits
Schuldenaudits untersuchen, wie Verschuldungen, Umschuldungen und Tilgungen
zustande kommen, wem sie dienen und nutzen, welche Folgen sie haben, wie
legitim sie sind. Hierbei wird es wichtig sein, zwischen einem etabliertem
Recht und wohlverstandenem Recht zu unterscheiden (>
Unrecht
im Namen des Rechts). Denn es geht bei Schuldenaudits letztlich um
die Frage der Legitimität, weil Schuldner getäuscht werden. Kredite
werden wohlwissend vergeben, dass der Kapitaldienst nicht bedient werden
kann. Kredite werden verbrieft und weiterveräußert und damit
das natürliche Verhältnis zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber
zerstört. Schulden werden über Derivategeschäfte versteckt
(Goldman-Sachs, Griechenland), so dass das wahre Ausmaß der Verschuldung
verborgen wird.
Die Regierungen, EU-Institutionen und die Medien berichten nicht die
Wahrheit, sondern tragen wesentlich zur Des- und Falschinformation bei.
Zu den großen Lügen gehört das Märchen von der Euro-
und der Staatenrettung. In erster Linie werden Gläubiger gerettet
durch einen vernichtenden Kahlschlag des Sozialsystems und Zerstörung
der soziokulturellen, gesellschaftlichen, rechtlichen und politischen Errungenschaften.
Hier werden kurz und bündig erst einmal die wichtigen sozioökonomischen
Kennwerte erfasst und vergleichbar berichtet.
Zunächst die "Rettungsländer": Griechenland,
Irland,
Portugal,
Spanien,
Zypern.
Diagnosedaten
der anderen EU-Länder. Im Verlauf werden dann detailliertere Schuldenaudits
auf eigenen Seiten zu den einzelnen Ländern oder Phänomenen entwickelt.
Bemerkung zur Zuverlässigkeit der Daten: Ein unverändertes
Problem ist bei Beurteilung der Lage die (Un-) Zuverlässigkeit der
Daten und Statistiken. Solange
Daten-
und Statistikfälschungen in der EU nicht so bestraft werden,
dass sie sich nicht mehr lohnen, bleibt dieses Problem bestehen, nicht
nur bei den Griechen, aber bei denen besonders mit ihrer 2500
Jahre alten Tradition.
Um die Fakten und Auswirkungen der "Rettung" darzustellen, soll zunächst
folgendes Tabellenkonzept helfen, das im Zuge der Ausarbeitungen noch ergänzt
wird. (gVjahr := gegenüber Vorjahr):
Rettungsergebnisse / Diagnosedaten |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
"Gerettete" Länder
Schuldenaudit
Griechenland
Wahrheitskommission für
die Staatsverschuldung Sonderkommission des griechischen Parlaments
Erster Bericht, Juni 2015 [PDF]
Zur aktuellen
Zinslast Griechenlands Nach dem Monnatsbericht der Deutschen Bundesbank
August
2015, S. 65, betragen griechischen Zinszahlungen 3.9% des BIP, das ergibt
für 2014 einen Zinsaufwand von 179.08*0.039 = 6.98412 Milliarden Euro.
Bezogen auf rund 80 Mrd. Staatseinnahmen sind das 8.7%.
Griechenland kommt 2010 unter den Rettungsschirm. Es erhält
240
Mrd., wobei die europäischen BürgerInnen und SteuerzahlerInnen
nicht erfahren, wohin und für was genau das Geld fließt.
Rettungsergebnisse Griechenland |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
174.9 |
156.9 |
171.3 |
146.0 |
126.8 |
109.3 |
103.1 |
Schulden absolut in Mrd. € |
_ |
318 |
316 |
304 |
355 |
330 |
300 |
263 |
239 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
-3.9 |
-6.6 |
-8.9 |
-5.4 |
-4.4 |
-0.4 |
3.5 |
BIP in Marktpreisen (Mrd.) |
|
179.08 |
182.438 |
194.204 |
207.752 |
226.210 |
237.431 |
242.096 |
|
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
26.4* |
27.5 |
24.5 |
17.9 |
12.7 |
9.6 |
7.8 |
8.4 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
9 |
8 |
7.5 |
5.5 |
5.5 |
5.4 |
5.4 |
Schulden nach eurostat.
Absolut nach Statista.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
* andere Quelle.
Anmerkung zu Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in %: Die Zahlen
stimmen nicht mit den Information in dem Film "Wer rettet wen?" überein,
dort wird von 30-40% gesprochen, die aus der Gesundheitsversorgung herausgefallen
sind.
Anmerkung: Wachstum nach Statista
(Vorbemerkung):
2004
|
2005
|
2006
|
2007
|
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
20012
|
2013
|
2014
|
2015
|
4.37
|
2.28
|
5.51
|
3.54
|
-0.21
|
-3.14
|
-4.94
|
-7.11
|
-6.98
|
-3.85
|
0.6
|
|
Anmerkung: Staatsverschuldung absolut nach Statista
(Vorbemerkung)
in Milliarden Euro (gerundet):
2004
|
2005
|
2006
|
2007
|
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
20012
|
2013
|
2014
|
2015
|
183
|
195
|
224
|
239
|
263
|
300
|
330
|
355
|
304
|
316
|
318
|
|
Schuldenaudit Seiten
Griechenland
_
Was ist
mit den 240 Mrd. Griechenland "Hilfen" passiert? - Dokumentation
einer Recherche
Ich bemühte mich seit einiger Zeit, herauszufinden, wo genau sind
die angeblichen 240 Milliarden Griechenland "Hilfen" hingeflossen, für
welche Zwecke wurden sie genau verwendet? Und ich frage mich: warum ist
es so schwierig, hier genaue Informationen zu bekommen? Offensichtlich
haben die europäischen und nationalen Institutionen keinerlei Interesse,
die BürgerInnen und SteuerzahlerInnen klar und verständlich zu
informieren. Immerhin: der Bürgerservice des BMF antwortete ziemlich
schnell, sogar mehrfach und auch mit umfangreichem Material.
2009-2014: Staatsdefizit
und Schulden Griechenlands
Querverweise: Schuldenporträt
Griechenland. * Finanzkrisenpolitische
Wochenkommentare.
-
"Faktencheck: Rettet Europa Griechenland - oder nur die Banken?
Der griechische Finanzminister Varoufakis sagt: "Die Deutschen sollten
wissen, dass sie mit ihrem Geld nicht Griechenland, sondern die Banken
gerettet haben." Die SPIEGEL-Dokumentation macht den Faktencheck. Bei wem
sind die Milliarden wirklich gelandet..." [SPON 17.02.15]
-
"EZB-Studie Die wahren Ursachen der griechischen Tragödie Eine
EZB-Studie zeigt: Es war vor allem die Bankenrettung, die das Land in Not
brachte. Denn das Kreditrisiko stieg massiv, während das der Banken
in gleichem Ausmaß sank. Jetzt verlangen die Verursacher von dem
Land Risikoaufschläge. ..." [HB 28.01.2010]
Schuldenaudit Irland
Irland kommt 2010 unter den "Rettungsschirm" und verlässt ihn
Ende 2013. Es erhielt 85 Mrd. € (gVjahr := gegenüber Vorjahr).
Rettungsergebnisse Irland |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
123.3 |
121.7 |
111.1 |
87.4 |
62.2 |
42.6 |
24.0 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
0.2 |
-0.3 |
2.8 |
-0.3 |
-6.4 |
-2.6 |
4.9 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
11.4 |
13.1 |
14.7 |
14.7 |
13.9 |
12.0 |
6.4 |
4.7 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
3.3 |
3.4 |
2.2 |
2.1 |
2.0 |
1.8 |
2.3 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
Quellen und Materialien:
-
The
Irish Debt Crisis - What Happened? [PDF]
Geben Sie bei Google "The Irish Debt Crisis - What Happened?" ein,
so erscheint diese Überschrift auf der ersten Seite und Sie können
"Diese Seite übersetzen" wählen.
-
Internationales Netzwerk zur Verschuldung gegründet. Initiativen zur
Überprüfung und Bewertung öffentlicher Schulden koordinieren
sich [ND 11.04.2012]
Schuldenaudit
Portugal
Portugal begibt sich 2011 unter den Rettungsschirm und verlässt
ihn wieder nach drei Jahren. Die FAZ vom 17.05.2014: "Die EU und der Internationale
Währungsfonds (IWF) hatten Portugal 2011 mit einer Finanzhilfe in
Höhe von 78 Milliarden Euro vor dem Bankrott bewahrt. Nach Portugals
Ausstieg hängen nur noch Griechenland und Zypern am internationalen
Finanztropf." (gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Rettungsergebnisse Portugal |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
128.0 |
124.8 |
111.1 |
96.2 |
83.6 |
71.7 |
68.4 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
-1.4 |
-3.3 |
-1.8 |
1.9 |
-3.0 |
0.2 |
2.5 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
14.1 |
16.4 |
15.8 |
12.9 |
12.0 |
10.7 |
8.7 |
9.2 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
3 |
3.3 |
1.4 |
2.0 |
3.3 |
1.1 |
9.8 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
-
"Kunden stürmten nach
Verlust von Ersparnissen Bank in Portugal
Kunden fordern von BES-Nachfolger
Banco Novo Geld zurück. Dutzende wütende Bankkunden haben am
Donnerstag in Portugal eine Bankfiliale gestürmt, um gegen den Verlust
ihrer Ersparnisse im Zuge der Finanzkrise zu protestieren. Rund hundert
Menschen stürmten in Coimbra im Zentrum des Landes eine Filiale der
Novo Banco, der Nachfolgebank der zerschlagenen Banco Espirito Santo.
..." [Der Standard 20.2.15]
_
-
"Aufschwung in Portugal?
Profitieren die Menschen in Portugal vom wirtschaftlichen Aufschwung?
In deutschen Talkshows muss Portugal häufig als Gegenbeispiel für
Griechenland herhalten. Dort gehe es deutlich aufwärts, weil man die
Vorgaben der Troika umgesetzt habe. Aber stimmt das wirklich? ... " [plusminus
12.8.15]
Schuldenaudit
Spanien
Vom Schuldenaudit Spanien wissen wir, auch durch den Film Wer
rettet wen?, dass die Staatsverschuldung Spaniens vor der "Rettung"
nur 35% des BIP betragen hat. Nach der "Rettung" war es rund 100%. So verstehen
wir gut, dass überall zu lesen ist: "Bitte nicht mehr retten". (gVjahr
:= gegenüber Vorjahr)
Rettungsergebnisse Spanien |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
__ |
92.1 |
84.4 |
69.2 |
60.1 |
52.7 |
39.4 |
35.5 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
-1.2 |
-2.1 |
-0.6 |
0 |
-3.6 |
1.1 |
3.8 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
24.5 |
26.1 |
24.8 |
21.7 |
20.1 |
18.0 |
11.3 |
8.2 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
0.8 |
0.7 |
0.6 |
0.3 |
0.4 |
0.4 |
0.1 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
Spanien begibt sich - wegen seiner Bankenrettung - unter Drängen
der EU, die offensichtlich nicht die Interessen des Volkes und der BürgerInnen,
sondern der Gläubiger und der Finanzindustrie, vertritt, unter den
Rettungsschirm. Focus am 10.6.2012: "Am Ende eines unsäglichen Verwirrspiels
mussten die Spanier die Karten schließlich auf den Tisch legen. Die
Regierung werde um „finanzielle Unterstützung Europas“ für die
Banken des Landes bitten, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am
Samstag in Madrid nach einer Telefonkonferenz der Eurogruppe. Bis zu 100
Milliarden Euro könnten für die gebeutelten Institute drin sein.
Die Eurozone signalisierte, dass sie die Hilfe gewähren will." n-tv
vom 31.12.2013: "Rettungsschirm nicht mehr nötig Spanien verlässt
ESM-Schutz Nach Irland verlässt nun auch Spanien den Euro-Rettungsschirm
ESM. Seit dem Frühjahr 2012 war das Land auf den Rettungsfonds angewiesen.
Insgesamt hat das südeuropäische Land mehr als 40 Milliarden
Euro abgerufen. ... Im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten hatte
die Finanzkrise in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone
zunächst vor allem im Bankensektor um sich gegriffen. Die spanischen
Banken hatten jahrelang vor allem für den Bau von Wohnungen und Geschäftsräumen
großzügig Kredite vergeben. 2008 platzte die Immobilienblase."
Homepage Schuldenaudit
Spanien
https://auditoriaciudadana.net/entendiendo-la-deuda/
Gibt man in Google "auditoría de la deuda" ein, erscheint gleich
oben die Seite "PACD Plataforma Auditoria Ciudadana de la Deuda", wo man
wählen kann, die Seite vom Spanischen ins Deutsche zu übersetzen.
Blockupy Frankfurt Protestvideo aus Spanien - und die Antwort aus
-
Spanien"rettung":
Die Abschaffung der Demokratie macht Fortschritte "Spanien: Massenprotest
gegen rigides Demonstrations-Verbot. Hunderte Spanier sind am Samstag in
Madrid gegen das neue Sicherheitsgesetz auf die Straße gegangen.
Das im Dezember 2014 beschlossene Maßnahmen-Paket sieht umfangreiche
Geldstrafen für Demonstranten vor. ..." [DWN 16.2.15]
Schuldenaudit Zypern
Im Sommer 2012 geht Zypern unter den Rettungsschirm. Es erhält
10 Mrd. € "Rettungshilfe". (gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Rettungsergebnisse Zypern |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden absolut in Mrd. € |
|
|
18.5 |
15.4 |
12.9 |
10.8 |
9.8 |
8.4 |
9.3 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
102.2 |
79.5 |
66.0 |
56.5 |
53.5_ |
44.7_ |
53.7 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
-5.4 |
-2.4 |
0.3 |
1.4 |
-2.0_ |
3.6 |
4.9 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
16.1 |
15.9 |
11.9 |
7.9 |
6.3 |
5.4 |
3.7 |
3.9 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
4.4 |
3.5 |
4.4 |
3.9 |
3.4 |
2.8 |
3.6 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
-
"Klage vor dem Europäischen
Gerichtshof Zwang die EZB Zypern zu einem Milliarden-Minus-Geschäft?
"Die Sache riecht", sagt ein Ökonom zu einem Geschäft, zu dem
die Europäische Zentralbank und die Eurofinanzminister Zypern gezwungen
haben sollen. Es geht um 3,4 Milliarden Euro, die am Ende zypriotische
Bankkunden gezahlt haben. Jetzt geht die Sache vor Gericht. ..." [Tagesanzeiger
18.2.15]
Diagnosedaten
der EU-Laender
(gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Diagnosedaten EU 28 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
85.4 |
83.5 |
80.8 |
78.2 |
_ |
_ |
_ |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
0.0 |
-0.4 |
1.7 |
2.1 |
-4.4 |
0.5 |
3.1 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
10.2 |
10.8 |
10.5 |
9.6 |
9.6 |
8.9 |
7.0 |
7.2 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
Schuldenaudit
Deutschland
(gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Diagnosedaten Deutschland |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
76.9 |
79.0 |
77.6 |
80.3 |
72.4 |
64.9 |
63.5 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
1.6 |
0.1 |
0.4 |
3.6 |
4.1 |
-5.6 |
1.1 |
3.3 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
5.0 |
5.2 |
5.4 |
5.8 |
7.0 |
7.6 |
7.4 |
8.5 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
1.6 |
1.6 |
1.7 |
1.8 |
2.1 |
2.2 |
3.5 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf D-1990: eurostat.
Schuldenaudit
Frankreich
(gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Diagnosedaten Frankreich |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
92.2 |
89.2 |
85.0 |
81.5 |
78.8 |
67.8 |
64.2 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
0.3 |
0.3 |
2.1 |
2.0 |
-2.9 |
0.2 |
2.4 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
10.2 |
10.3 |
9.8 |
9.2 |
9.3 |
9.1 |
7.4 |
8.0 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
2.7 |
2.2 |
2.3 |
1.9 |
1.9 |
1.9 |
1.4 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
-
Que faire de la dette ? Un audit de la dette publique de la France [PDF]
-
Attac Frankreich: 59% der französischen öffentlichen Verschuldung
ist illegitim.
Dienstag, 27. Mai 2014 - Der Bericht, den heute die Sachverständigen
des Kollektivs zur Überprüfung der Staatsschulden durch die Bürger
veröffentlicht haben, löst Wirbel in der Austeritätspolitik
aus: fast 600 Milliarden Euro des in dreißig Jahren angesammelten
Bergs von 1950 Milliarden Euro an öffentlicher Verschuldung gehen
auf unverhältnismäßig hohe Zinssätze zurück,
und fast 500 Milliarden auf Steuergeschenke hauptsächlich für
Reiche und Aktionäre. Insgesamt sind nicht weniger als 59% der staatlichen
Schulden illegitim. Um mit der Austeritätspolitik , die nur die extreme
Rechte und ihre Freunde politisch aufbläht, Schluß zu machen,
muss in Frankreich und in Europa unverzüglich eine Neustrukturierung
der Staatsschulden vorgenommen werden.
Bei den Europawahlen hat die Front National (FN)
in Frankreich mit 25%, die Sozialistische Partei (PS) mit 15% der Wählerstimmen
abgeschnitten: François Hollande gehorsame Umsetzung der europäischen
Austeritätspolitik kostet einen hohen Preis. Die Austeritätspolitik
beruhigt die Finanzmärkte, bringt die Bevölkerung aber zur Verzweiflung.
Das Zeichen der Urnen zur Kenntnis nehmen, hieße für eine linke
Regierung, die Macht der Finanzmärkte in Frage zu stellen, angefangen
bei deren wichtigster Waffe: der Staatsverschuldung. Der heute vom Kollektiv
für eine Überprüfung der Staatsschulden durch die Bürger
veröffentlichte Bericht zeigt, dass dies legitim und möglich
ist.
Die Verschuldung ist zunächst einmal nur deshalb
angewachsen, weil der Staat Steuerbefreiungen für wohlhabende Haushalte
und Großunternehmen vervielfacht hat: deswegen ist der Anteil der
Staatseinnahmen am BIP in 30 Jahren um 5 Punkte gesunken. Hätte der
Staat seine Einnahmen gewahrt anstatt seine Verluste zu organisieren, läge
die Staatsschuld heute um 24 BIP-Punkte (oder 488 Milliarden €) unter
ihrem derzeitigen Stand.
Zum anderen haben die überzogenen Zinssätze
wie eine Lawine gewirkt, deren ganzes Gewicht sich in der jetzigen Verschuldung
zeigt. Hätte sich der Staat, anstatt sich 30 Jahre lang über
die Finanzmärkte zu finanzieren, mit seinen Anleihen direkt an die
Haushalte gewandt oder Geld bei Banken zu einem realen Zinssatz von 2%
aufgenommen, läge die heutige Staatsverschuldung sogar um 29 BIP-Punkte
(oder 589 Milliarden €) unter ihrem heutigen Stand.
Insgesamt gehen nicht weniger als 59% der derzeitigen
Staatsverschuldung auf Steuergeschenke und überzogene Zinssätze
zurück. Dieses Ergebnis zeigt die Illegitimität eines breiten
Teils dieser Staatsverschuldung. Die der Bevölkerung im Namen ihrer
Rückzahlung auferlegte Austeritätspolitik ist nicht nur wirtschaftlich
absurd und politisch gefährlich, sie ist auch vom Standpunkt des Gemeinwohls
her nicht zu rechtfertigen: dieser Berg an öffentlichen Schulden wurde
nur zu Gunsten der Finanzoligarchie angehäuft, es ist also auch deren
Sache, die Kosten für ihre Streichung zu tragen. Und wie es das Kollektiv
in seinem Bericht vorschlägt, müssen die Staaten aus den Klauen
der Finanzmärkte befreit werden. Demokratie tut dringend Not!
..."
Schuldenaudit
Italien
(gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Diagnosedaten Italien |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
127.9 |
122.2 |
116.4 |
115.3 |
112.5 |
102.3 |
99.7 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
-1.9 |
-2.3 |
0.6 |
1.7 |
-5.5 |
-1.0 |
1.5 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
_ |
12.2 |
10.7 |
8.4 |
8.4 |
7.8 |
6.7 |
6.1 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
7.1 |
5.6 |
5.9 |
5.0 |
5.3 |
5.2 |
4.7 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
"Notenbank schlägt Alarm: Schulden in Italien explodieren
Die italienische Notenbank fordert von der Regierung in Rom Taten, weil
die Schulden explodieren: Die Staatsschulden stehen bereits bei 133 Prozent
des BIP. Laut Maastricht wäre Italien verpflichtet, nicht über
60 Prozent zu gehen. ... " [DWN 17.10.15]
Schuldenaudit
Niederlande
(gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Diagnosedaten Niederlande |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
68.6 |
66.5 |
61.3 |
59.0 |
56.5 |
54.8 |
42.7 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
-0.7 |
-1.6 |
1.7 |
1.1 |
-3.3 |
2.1 |
4.2 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
6.8 |
6.7 |
5.3 |
4.4 |
4.5 |
3.7 |
3.1 |
3.6 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
0.4 |
0.5 |
0.4 |
0.4 |
0.3 |
0.3 |
0.4 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
Schuldenaudit
Oesterreich
(gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Diagnosedaten Österreich |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
_ |
81.2 |
81.7 |
82.1 |
82.4 |
79.7 |
68.5 |
64.8 |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
_ |
0.2 |
0.9 |
3.1 |
1.9 |
-3.8 |
1.5 |
3.6 |
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
_ |
4.9 |
4.3 |
4.2 |
4.4 |
4.8 |
3.8 |
4.4 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
_ |
_ |
0.4 |
0.3 |
0.4 |
0.6 |
0.5 |
0.7 |
0.6 |
Schulden nach eurostat.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
Andere
Nicht-EU Island (Selbstrettung),
Ecuador,
Norwegen, Schweiz, USA.
Schuldenaudit Island
>
siehe Film Wer rettet wen?
Island gehört nicht zur EU und ist seinen eigenen und den wahrscheinlich
richtigen Weg gegangen. Es hat die ausländischen Banken in die Insolvenz
entlassen und die Konten der Isländer gerettet. Hierzu die FAZ vom
1.12.13: "Schuldenschnitt Auf Island zahlen die Banken die Zeche. Wegen
der Finanzkrise plant die isländische Regierung einen Schuldenschnitt
für Privathaushalte. Den zahlen die Banken per Sondersteuer mit."
Und die Deutschen Wirtschafts Nachrichten vom 28.01.2013: "... Islands
Präsident Olafur Ragnar Grimson ist der Auffassung, dass man Banken
ohne weiteres pleitegehen lassen kann. Auf dem Weltwirtschaftsforum in
Davos sagte Grimon in einem TV-Interview, Banken sollten nicht anders behandelt
werden als Fluglinien oder Telekom-Unternehmen. Wenn sie Mist bauen, müssen
sie in die Insolvenz geschickt werden. Es sei nicht einzusehen, dass die
Bank-Manager in guten Zeiten die Boni einstreifen, und wenn es schlecht
läuft, müssten die Steuerzahler bezahlen. ..."
(gVjahr := gegenüber Vorjahr)
Selbstrettungsergebnisse Island |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
Schulden absolut in Mrd € |
|
_ |
_ |
93.9 |
101.8 |
92.9 |
73.22 |
29.25 |
40.6 |
Schulden in % vom BIP |
_ |
84.8, Q |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
BIP -Wirtschaftswachstum in % gVjahr |
_ |
2.9, Q. |
3.5 |
1.1 |
2.1 |
-2.9 |
-5.1 |
1.1 |
9.7 |
BIP absolut in Mrd. € |
|
12.4 |
14.7, Q. |
|
|
|
|
|
|
Arbeitslosigkeit in % |
_ |
5.0, Q |
5.4 |
6.0 |
7.1 |
7.6 |
7.2 |
3.0 |
2.3 |
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf in % |
|
|
3.6 |
4.3 |
3.8 |
3.1 |
2.2 |
1.7 |
2.2 |
Inflation |
_ |
2.5 |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
_ |
Schulden nach laenderdaten.
BIP Zahlen nach eurostat.
Arbeitslosigkeit eurostat.
Nicht erfüllter Gesundheitsbedarf eurostat.
Ecuador
"In Ecuador begann die Regierung Correa nach ihrer Wahl 2008 die von
der Vorgängerregierung übernommenen öffentlichen Schulden
zu evaluieren – zu 80% wurden sie als illegitim bewertet. Einen solchen
Prozess nennt man Schuldenaudit, also Prüfung der Schulden. Die Prüfung
dient der Unterscheidung zwischen legitimen und illegitimen Schulden, also
solchen die man zurückzahlt, und solchen, die man nicht zurückzahlt."
[SoZ
05/2012].
Regierungen,
EU, IWF, EZB und die globale Finanzindustrie eine Verschwörung gegen
die BürgerInnen und SteuerzahlerInnen?
Liest man diesen Titel, so neigt man wohl dazu, ungläubig mit dem
Kopf zu schütteln und eine solche "Verschwörung" erst einmal
selbst als Verschwörungstheorie zu verdächtigen. Beschäftigt
man sich aber mit den Sachargumenten, droht man an seinem Verstand und
seiner Wahrnehmung zu verzweifeln. Denn alles spricht dafür, dass
die politische - und mit TTIP bald auch die rechtliche - Herrschaft weitgehend
von der globalen Finanzindustrie ausgeübt wird. Es geht gar nicht
um eine Euro-Rettung, der war noch nie bedroht, schon gar nicht durch die
Abspaltung der wirtschaftlich schwächsten EU-Länder, namentlich
Griechenlands. Vielmehr geht es um die "Rettung" der Gläubiger, und
zwar auf Teufel komm raus. Ein einzigartiges und aufrüttelndes Dokument
und Beleg ist der Film: Wer rettet wen?
- Die Krise als Geschäftsmodell. Dafür sprechen folgende
Tatsachen:
-
Die Ent- und Umschuldungen dienen in erster Linie den Gläubigern (Banken,
Versicherungen, Hedge-Fonds, Vermögenden).
-
Die Verschuldungen der Staaten vor den "Rettungen" waren - zum Teil weit
- geringer als nach den "Rettungen" (drastisch Spanien).
-
Die Schulden wurden nicht weniger sondern mehr.
-
Der Bevölkerung geht es sehr schlecht. Es herrscht ein extremer Abbau
von staatlichen Sozial-, Bildungs- und Kulturleistungen mit geradezu asozialen
und völlig enthemmten Kahlschlägen.
-
Die Medien berichten so gut wie gar nicht über die tatsächlichen
Machenschaften der internationalen Kapitalgeber, der EU, IWF, EZB und der
Regierungen gegen ihre BürgerInnen und SteuerzahlerInnen. Es wird
hier gezielte und konzertierte Desinformationspolitik betrieben.
-
Die Herrschaftsansprüche der Finanzmärkte werden immer unverschämter
und hemmungsloser.
-
Obwohl den BürgerInnen versprochen wurde, die Finanzmärkte zu
reformieren, geht nicht nur alles so weiter wie bisher, sondern noch schlimmer.
-
Es gibt keine Regulierung, insbesondere nicht der Schattenbanken.
-
Nachdem bei den Banken argumentiert wurde, to big to fail, ist es natürlich
zwingend, die Banken und Finanzinstitutionen zu verkleinern. Das ist nicht
gemacht worden, obwohl mehrere Fliegen mit einer Klappe hätten geschlagen
werden können, wenn das Investmentbanking vom realwirtschaftlichen
Bankgeschäft ordentlich getrennt worden wäre.
-
Die Verursacher der extremen Finanzkrise werden nicht nur nicht zur Verantwortung
gezogen - Ausnahme Island - sondern sind auch noch die Nutznießer
und Profiteure.
-
Die gefährlichen Derivate, die im Grunde niemand braucht und die nur
einer Zockerei und Verschleierung dienen, die für Realwirtschaft und
die Stabilität höchst gefährlich sind, wurden weder verboten
noch reguliert.
Zur Bildherkunft auf das Bild
klicken
-
Die EZB wird FEDisiert, ein ehemaliger
Goldman-Sachs Manager wurde zum Präsidenten ernannt oder zwischendurch
in Griechenland Papademos zum Staatschef gekürt, der in die Datenfälschungen
der Griechen mit Goldman-Sachs verquickt ist.
_
Zur Bildherkunft auf das Bild
klicken.
Hintergrund
der Schuldenkrisen
Zum Hintergrund: Die Wachstumsideologie bringt die Konsumideologie
und diese die Verschuldungsideologie hervor, die auch noch durch das Zinseszinssystem
und den einigermaßen sicheren Anlagebedarf der Vermögenden gefördert
wird. Verschuldung weitet die Geldmenge aus und schafft Abhängigkeiten.
Der Mensch und Organisationen sind interessant, sofern sie konsumieren,
sich verschulden und sich dadurch abhängig machen.
Geld kostet bis auf die Druckkosten nichts und kann
durch die FEDisierung der Zentralbanken
beliebig erzeugt werden, was sich inzwischen verselbstständigt hat.
Das Geldsystem ist von der Realwirtschaft weitgehend entkoppelt und hat
ein Eigenleben entfaltet, das die gesamte Realwirtschaft und deren Lebensgrundlagen
bedroht.
Literatur (Auswahl) > Dokumentation
Finanzkrise.
Schuldenaudit-Literatur (Auswahl)
Die jeweiligen Schuldenauditseiten der Länder finden Sie in den
Abschnitten der Ländern.
-
CADTM et al. (2006): Let's Launch an Enquiry. Into the Debt! A Manual on
How to Organise an Audit on Third World Debts. Geneva: CETIM.
-
CADTM (2008): Topicality of the odious debt doctrine. https://cadtm.org/Topicality
-of-the-odious-debt,3515: Zugriff am 8.4.2014.
-
Gaona, A.O. (2008): Zusammenfassung der Rechnungsprüfungskommission.
Quito: Kommission für die umfassende Überprüfung der Schulden.
-
GIEK (Hrsg.) (2005): Guidelines for the tender guarantee scheme. Oslo.
-
Haarberg, K. et al. (2013): Report. Norwegian Debt Audit. Norway: Deloitte
AS.
-
Kvangraven, I.H. (2012): Exportable? Hot to make the Norwegian debt audit
transferable to other countries? Oslo: SLUG.
-
Rehbein, K. et al. (2014): Schuldenreport 2014. 15 Jahre Kölner Schuldeninitiative
– Aktuelles und Perspektiven der Verschuldung von Entwicklungs- und Schwellenländern.
Düsseldorf: erlassjahr.de.
-
Internationales Netzwerk zur Verschuldung gegründet. Initiativen zur
Überprüfung und Bewertung öffentlicher Schulden koordinieren
sich [ND 11.04.2012]
-
Schuldenaudit: Auch in Europa aktuell. Sind wir Spielball oder Bürger?
Die Ablehnung, für die Schulden zu zahlen, wächst. SoZ 05,
2012.
Links (Auswahl: beachte)
>
Querverweise.
IP-GIPT Links:
Externe Links (Auswahl: beachte)
>Querverweise.
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT = General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
GIPT =
General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
Stichworte: 100 Milliarden
Euro * Allgemeines zum
Schulden-Syndrom , Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch? * Amtliche
Statistik * Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung. * Antizyklische
Wirtschaftspolitik * Bund Links * Cross-Border-Leasing
* Datenquellen
und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP) * Demokratien
* * Etile * Euphemismus
* Globalisierung * Globale
Enteignung der Städte (CBL) * Hollyvoodoo
* homo oeconomicus * Ich
pumpe, also bin ich * Insolvenzrecht
für internationale Schulden * Länder,
Gemeinden und Zweckverbände * Lüftl-Theorem
* Mittel(werte) * politische
"Krankheit" * Schulden-Pisa * Schulden-Porträt
(Neues
Benchmarkformat zur Bewertung der Leistung von PolitikerInnen) *
Schulden-Uhren
Links * Schulden-Wachstums-Rate
* Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten ("Lüftl-Theorem")
* Die Schuld
der Wirtschaftswissenschaften und der Medien * Wachstum
kritisch betrachtet * Wachstumstabellen
(Zinseszins) * Zeitgeschichte.
___
Allgemeines zum
Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer
expansiven
und verfehlten maniformen
Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende
Fehleinstellung kommt aus der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen
Philosophie des homo oeconomicus, die
ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen
etilE-Universitäten (Harvard,
Princeton,
Yale,
Stanford)
findet. Wachstum
über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen
(wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden
wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch
interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte.
Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es
geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und
Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann.
Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht
von einer plutokratischen
Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich
etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen,
vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen,
globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation
durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung
mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des
finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk
seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen
Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung
der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für
SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier
ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden
Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von
261,6 Milliarden Euro vor. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich
rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der
gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses
Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins-
und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die
Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet
wird, was über längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich
und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat
immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur
Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden
muss.
-
Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen,
dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die
Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
-
Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil
sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern
die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
-
Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was
extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-
und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken,
die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock
zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne
und Ausbeutung der Verlierer.
Entlastungsmotive für
Kriege: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War
- Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen
und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen
gehören:
"A very profound motive for going to war is to resolve
life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other
realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented
for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted
ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments
with which humanity is only too familiar. People become involved in personal
dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
(Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen
ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration
in anderen Bereichen der Existenz zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten
Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von
Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen.
Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen,
unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit
denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche
Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
Wirtschaftsmotive für
Kriege: Dass Kriege führen der Abwehr oder Überwindung von
Wirtschaftskrisen dient, schreibt auch der berühmte amerikanische
Soziologie David Riesman [W].
Er führt in Wohlstand wofür? (dt. 1973, engl. 1964, S. 264;
fett-kursiv RS) aus: "Ich gehörte zu jenen Quasi-Keynesianern,
die kurz nach dem Kriegseintritt Amerikas zu der Überzeugung gelangten,
daß Amerika mit größter Wahrscheinlichkeit künftig
keine großen Wirtschaftskrisen mehr erleben werde. Wie ich es befreundeten
Nationalökonomen gegenüber gelegentlich überspitzt formulierte:
»John Taber [W]
mag imstande sein, durch seine sture Stupidität eine Depression herbeizuführen,
aber es ist äußerst unwahrscheinlich, daß das Land und
selbst die Republikaner das zulassen würden.« Meine Überzeugung
gründete sich weniger auf das Keynessche Rüstzeug im Sinne einer
politisch praktikablen Medizin als vielmehr auf die Annahme, der Krieg
habe den Amerikanern die Lektion beigebracht, daß Kriege Wirtschaftskrisen
kurieren und, sofern sie außerhalb des eigenen Territoriums
geführt werden, das kleinere Übel sind: keine Lektion, die man
in der Schule oder in der Kirche lernt, oder die man auch nur sich selbst
gegenüber deutlich ausspricht (außer vielleicht im Kreis von
Männern der unteren Schichten), sondern eher die stillschweigende
Übereinstimmung, daß die Regierung, wenn Not am Mann ist, eine
Krise durch Krieg oder Kriegsvorbereitung unter Kontrolle bringen kann.
(Erhebungen über die Öffentliche Meinung liefern gewisse, wenn
auch fragmentarische Beweise dafür, daß in dem Zeitraum zwischen
1949 und 1956 mehr Amerikaner einen größeren Krieg als eine
größere Wirtschaftskrise für die kommenden Jahre erwarteten.)"
historische Entschuldungen.
Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform,
Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich demnächst
im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg
1298-2005 erstmals
etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es
sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich
lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation
lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken
nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit
der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
Finanzpolitisches
Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen
Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig
sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen
weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend
begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig
und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen
und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen]
Fehlhaltung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen
zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte
und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair,
ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
Wann wird
Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist
sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
> Stabilitätsbedingung
für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate
und, verallgemeinert: Gefährlich
wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen.
Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn
von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft
(Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur:
Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kommunikation, Kindergärten,
Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt
es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld
für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss.
Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden
und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-,
Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue
Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht
lässt.
Bundespräsident
Roman Herzog 1999 zur Staatsverschuldung [Lahnstein-Kandel
et
al. 1999, S. 113]
"Staatsverschuldung wird sogar von Ökonomen, zu deren Berufsbild
nicht gerade der Selbstzweifel gehört, als Terra incognita [RS: unbekanntes
Gebiet] der Wirtschaftswissenschaft bezeichnet. Eigentlich überrascht
es, daß die Wirtschaftstheorie bislang nicht in der Lage war, eindeutige
Aussagen zu machen, bis zu welchem Grad der Staat sich verschulden sollte
oder verschulden darf. Überraschend ist das auch insofern, als es
die öffentliche Verschuldung gibt, seit es Volkswirtschaften gibt.
...
Als Jurist habe ich immer das Bemühen der Ökonomen
bewundert, für jede Strategie, für jede ökonomisch relevante
Quote oder Kennziffer ein Optimum zu definieren. Eine optimale Schuldenquote
oder Defizitquote zu finden, ist der Wirtschaftstheorie nach ihrem eigenen
Eingeständnis offenbar nicht gelungen."
Quelle: Lahnstein-Kandel,
Sonja & Göring, Michael (1999, Hrsg.). Staatsverschuldung. In:
Der soziale Zusammenhalt in den Staaten der triade USA, Japan, Europa,
111-239. Baden-Baden: Nomos.
Anmerkung: Der international bekannte deutsch-amerikanische
Ökonom
Musgrave hat allerdings ein handfestes
und klares Kriterium geliefert: Die Wirtschaftswachstumsrate muss
- im Mittel, auf lange Sivcht - größer-gleich der Schuldenwachstumsrate
sein.
___
Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
"Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag
die Bundesregierung aufgefordert, regelmäßig einen Armuts- und
Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung
den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt [Erster,
Anlagen].
Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des "Nationalen Aktionsplanes zur
Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003" (NAP-incl)
bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung
über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung
in Deutschland. Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert auf
dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage die
notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit
und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001
hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung
beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer
Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung
mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts-
und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nach. Der Bericht beschreibt
die Lebenslagen der Menschen in Deutschland auf der Basis statistischer
Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit, Bildungsbeteiligung.
Stand: Februar 2005. PDF-Bericht
(1.79 MB) 370 Seiten., Anhänge."
___
Antizyklische Wirtschaftspolitik:
Jede antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politik
setzt
voraus, dass in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten
Zeiten
zur Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals
heißen: wir machen immer Schulden und in schlechten Zeiten
ganz besonders viele. Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen
Hollyvoodookratien
noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an
das erinnert, worum es John Meynard Keynes (1936,
S. 314) letztlich und wirklich ging:
"Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft,
in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung
zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung
des Reichtums und der Einkommen."
Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der
Vollbeschäftigung,
Stabilität
und die sie ermöglichende
soziale
Gerechtigkeit.
___
Datenquellen
und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP): s.a.
Überblick
(Datenquellen) ...
-
Statistisches Bundesamt: Fachserie 14, Reihe 5: Schulden
der Öffentlichen Haushalte (2180140047005.xls), Verschuldung des Bundes
Tabelle 1.1.1, Verschuldung der Länder Tabelle 1.3 und
Fachserie 18 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. * Statistik shop destatis.
-
BIP Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Länder 1970:
VGR Tabelle tab01. Zu den Daten wurde mitgeteilt: "Der Arbeitskreis VGR
d L hat im Jahr 1999 nach einer Verordnung der Europäischen Union
seine Rechnungen auf das neue Europäische System Volkswirtschaftlicher
Gesamtrechnungen (ESVG 1995) umgestellt. Es liegen Rückrechnungsergebnisse
nach dem neuen System nur bis 1970 vor. ... Beide Systeme sind nicht
vergleichbar! Nach der Umstellung der VGR auf das Europäische System
Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) wurden die Länderergebnisse
nur bis 1970 zurückgerechnet. Für die Vorjahre sind lediglich
Daten nach dem alten deutschen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen
vorhanden. Diese Daten sind aufgrund zahlreicher methodischer und konzeptioneller
Unterschiede nicht mit den aktuellen Daten nach dem Europäischen System
Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) vergleichbar und
dürfen keinesfalls an diese Daten angehängt werden." Anmerkung:
Hier ist natürlich zu wünschen, daß die Daten weiter zurückgerechnet
oder Schätzformeln mitgeteilt werden, wie die Vergleichbarkeit verbessert
werden kann.
-
Deutsche Bundesbank (1998). 50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre
Statistiken 1948-1997. CD ROM Verlage C.H.Beck & Vahlen (erfordert
unter XP im System MFCUIA32.dll)
__
Interne Datenquellen (Bayern): sgipt_orig/politpsy/statis/LAENDER/BAY/Schulden/...
___
Demokratien. Die meisten westlichen
Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ,
also Oligarchien,
meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien.
___
Etile = Elite rückwärts e t i
l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit
plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten
Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse
der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht
stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz
und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei
wichtigsten Zahlen, die Schulden-
und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert
fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern,
Schwätzern, Dünnbrettbohrern,
Selbstbedienern
und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion:
die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer
das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer
auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson
und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest.
Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer
Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich
die maniforme
Variante der Wachstumsfetischisten
in der Volkswirtschaft).
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste
* Generalkritik
an der "Elite" * Elite-Meßverfahren
* Was
sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was
bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?.
* Wirtschaftlich
motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite
in Deutschland * plutokratischer
etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam
der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit
kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß
es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren,
ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen:
"Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie
neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit
aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die
ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr:
PKW3-04,
Überblick Bürokratie,
]
Dr. Laurence J.
Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an
der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs-
und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor;
Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder
und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide»
(rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo
sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip
im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg
1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
Das Parkinsonsche Gesetz::
"1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen,
nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.« 2.
»Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.«
(die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität
wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.
[Biblio]
___
Euphemismus. Sprachliche Schönfärberei,
beschönigende Darstellung. Gr. "eu" = gut, wohl; phem = sagen,
also wörtlich gut sagen. Beispiele: heimgehen für sterben, seine
soldatische Pflicht tun für morden; jdn. lächerlich machen als
Späßchen deklarieren; wenn Diktaturen z.B. "präsidiale
Staaten" genannt werden. Rein sachlich bedeutet Euphemismus eine falsch
positive Darstellung, besonders üblich im diplomatischen Dienst, in
der Politik, Kirche und in "höheren" Kreisen (Aristokratie).
___
FED Eine Gruppe von Privatbanken, die
- unter dem irreführenden Namen Federal Reserve Board - eine
"unabhängige" USA Bundesbank mimen und sich damit das Geld drucken,
im Wert steigen oder fallen lassen können, wie sie es gern hätten.
Freisleben, Wolfgang (2007). Die Geheimnisse der US-Notenbank – Das
Board of Governors of the Federal Reserve System. International. Die Zeitschrift
für internationale Politik, 29, III, . [Online]
Werner Rügemer hat erfreulicherweise die Besitzverhältnisse der
Pseudo-Staatsbank "FED" recherchiert (PDF):
"Die FED gehört den großen US-Banken, also den bekannten Investmentbanken
Goldman Sachs, Morgan Stanley, J.P.Morgan, der Citigroup und so weiter.
Video (möglicherweise müssen die Links neu gesucht werden): Wer
steckt hinter dem Zentralbanksystem - Interessantes Video am Beispiel FED.
Ebenfalls sehr interessant: Video: Wie Banken Geld aus Schulden schaffen.
___
Geldmenge. So wie es sich seit
Jahrzehnten abzeichnet nimmt die Geldmenge extrem zu, ohne dass das Geld
für realwirtschaftliche Leistungen gebraucht oder verwendet würde.
Das Geldsystem "ernährt" und vervielfacht sich selbst für sich
selbst. Im wesentlichen geht diese perverse finanzökonomische Entwicklung
von den USA und hier besonders von der seltsamen Konstruktion der privaten
FED aus. Die Banken gehören wie die Energieversorgung und
grundlegende Infrastruktur verstaatlicht. Informationen zur Geldmengenentwicklung:
-
[DBB: M3)
-
Geldmenge USA innerhalb eines Jahres verdoppelt. "– die Verschuldung
aller US-Sektoren ist mittlerweile auf über 400 Prozent des BIP angestiegen.
... Die radikale Fed-Politk hat nämlich zu einer drastischen Ausweitung
der Geldmenge geführt: Die monetäre Basis ist laut einer offiziellen
Statistik auf der Seite der Fed bis Ende Februar 2009 auf 1,6 Billionen
US-Dollar angestiegen und hat sich damit binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt
(siehe unsere Grafik). ... " [ARD 17.3.9]:
-
"Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die
Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich
7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort
(16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der
Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember
2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar
zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze
im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der
Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9
Prozent gelegen. ... " [DBT 30.3.9]
-
Geldmenge USA aktuell:
Die FTD berichtet am 19.3.8: "Die FED wird
mächtig nachlegen müssen. Die Fed ist mittlerweile so aggressiv,
dass eine Wende von Konjunktur und Finanzmärkten zum Greifen nahe
scheint. Sie wird ausbleiben, weswegen sich auch die zweistelligen Kursgewinne
der US-Broker als Zwischenerholung erweisen werden. Am Ende wird die FED
daher geradezu rasend werden. ... das weithin als stabilste erachtete US-Geldmengenaggregat
"Money of Zero Maturity" liegt um 16 Prozent über dem Vorjahr. Über
die vergangenen sechs Monate ist es aufs Jahr hochgerechnet um 19,5 Prozent
gestiegen, über die vergangenen drei Monate um 25 Prozent. ... Die
Fed gibt ihr Geld jetzt auch direkt an Institute heraus, die nicht ihrer
Kontrolle unterliegen, und akzeptiert dabei allen Ramsch als Sicherheit."
Siehe auch Geldmengenentwicklung
in den USA und Schulden-Porträt
USA (1791-aktuell).
___
Globalisierung. Definition,
Globalplayer,
Erfindung und Sinn der Globalisierung
I,
II,
III,
IV,
V.,
Schwarzbuch,
Begriffe,
Grundprobleme
der Menschheit,
Vorbilder und Alternativen.
* Preisabsprachen, Kartelle und Oligopole
*
___
Globale Enteignung
der Städte. [1,2,3,4,]
Ein lesenswerter Artikel in den Nürnberger Nachrichten (6.7.4,
S.13) über das Buch von Werner Rügemer
(2004). Cross Border Leasing - Ein Lehrstück zur globalen Enteignung
der Städte. Münster:
Westfälisches
Dampfboot.
"Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche
Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär-
und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren
verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner
Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem
öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses
Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft
mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den
wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche.
Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte
fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag
/ Info
mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches
Dampfboot. |
___
Hollyvoodoo. Eine Wortschöpfung
aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang
Voodoo-Tod (Tod durch Glauben, die Überzeugung durch einen Bann oder
Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht
werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein ("Hollywoodisierung")
beruht und für viele in den Tod führt. Obwohl die radikal-
islamistischen Mullahs natürlich so wenig eine Alternative
sind wie die Kommunisten oder Faschisten, haben sie doch etwas Richtiges
und Kritisches erkannt: dieses Amerika hat
etwas Tödlich-Teuflisches an sich. Die globale Hollyvoodookratie,
der global-grenzenlose Konsum- und Wachstumsterror, führt die
ganze Menschheit in den Ruin.
___
homo oeconomicus. Die westlichen
Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo
oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt
missbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das
ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch
völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften
die Geburtenrate
abnehmen muss. Die übermächtige share holder value Ideologie
der Plutokraten
trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit
kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme
bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos'
erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten
eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar
und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht
der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA.
Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung
und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen
und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Hass, Krieg und den
Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen
für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei,
Medien:
Hollyvoodoo).
Mephisto zum Homo
oeconomicus:
"Krieg,
Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
|
Konsum-Animation,
Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus.
Das maniforme
System des globalen Wachstumsrausches
verlangt immer mehr und mehr und noch viel mehr. Im Dienste der Animation,
Konditionierung und der Verführung stehen die Werbung,
leichter Geldzugang und Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr - flankiert
und gestützt von einer willfährigen Justiz.
2000 BVerG erklärt Werbung mit schockierenden
Bildern (ölverschmierten Enten, Kinderarbeit oder Aids-Kranken) für
nicht verfassungswidrig und damit erlaubt. [Q]
1999 Homebanking und Interneteinkauf.
1996 Erneute Liberalisierung des Ladenschluss
1989 Liberalisierung Ladenschluss
1982 Einführung der Geldautomaten.
1972 EC-Karte
1952 Kaufkredit (Ratenkredit)
1949 Bildung von Diners Club.
Das Hamburger Abendblatt (4.1.7)
hat die Öffnungszeiten in der deutschen Geschichte dargestellt: "Die
Ladenöffnungszeiten - wie im Bild die längeren Öffnungen
bei Ikea - sind in Deutschland seit gut hundert Jahren gesetzlich geregelt.
Im Kaiserreich durften die Läden durchgehend öffnen und viele
hatten sogar bis 23 Uhr geöffnet. Danach gab es Schlusszeiten, die
die Öffnung auf 5 bis 21 Uhr begrenzten. Allerdings gab es Ausnahmen,
und auf dem Land war die Kontrolle des Gesetzes nur unterentwickelt. Die
Regulierung wurde während der NS-Zeit beibehalten. Nach dem Krieg
herrschte zunächst eine uneinheitliche Regelung, im Süden schlossen
die Läden später als im Norden. Für die Verbraucher war
dieser Wirrwarr unpraktisch, sodass das Ladenschlussgesetz 1956 auf die
Planbarkeit von Einkäufen abzielte. Liberalisiert wurde es dann noch
einmal 1989 und 1996."
___
Ich pumpe, also bin ich.
Die
Formel ist Descartes
berühmter Formel nachgebildet, die hier allerdings eher das Gegenteil
repräsentiert. Dem entspricht das Credo Ich kaufe, also bin
ich des homo oeconomicus.
___
Insolvenzrecht
für internationale Schulden.
-
Von der Notwendigkeit der Einführung eines Insolvenzrechts für
Staaten. Eine internationale Tagung vom 13. bis 14. Januar 2012 an der
Humboldt-Universität zu Berlin. * Staatspleiten "Wir brauchen
ein Insolvenzgericht für Staaten" Gespräch mit Christoph
G. Paulus, Professor für Bürgerliches Recht, Zivilprozess- und
Insolvenzrecht an der Humboldt-Universität Berlin [dradio 6.1.12]
-
"Griechenland-Krise Wir brauchen ein Insolvenzverfahren für Staaten.
Aus Angst vor Panik an den Märkten wird die Umschuldung Griechenlands
verschleppt. Ein geordnetes Insolvenzverfahren hätte das verhindern
können. ...[Zeit
19.7.11]
-
Schäfer, Hans-Bernd (2010). Was wird aus Griechenland? Überlegungen
zu einem Insolvenzrecht für internationale Staatsschulden [PDF]
-
Hüther, Michael (2010). Braucht Europa eine Insolvenzordnung für
Staaten? [PDF]
-
Wege zum Insolvenzrecht für Staaten. Rein rechtlich können Staaten
nicht pleitegehen. Deswegen gibt es für sie auch kein Insolvenzverfahren.
Warum eigentlich? ... ... Dabei hat es durchaus entsprechende Anläufe
gegeben. Noch unter dem Eindruck der Argentinien-Pleite 2001 hatte der
Internationale Währungsfonds IWF ziemlich überraschend ein Verfahren
für Staateninsolvenzen angeregt, das sich "Sovereign Debt Restructuring
Mechanism" nannte. Doch die IWF-Pläne hinterließen einen "schlechten
Nachgeschmack", sagt Christoph Paulus. Mit dem Währungsfonds hätte
diejenige Institution dem konkursreifen Staat die Lösung seiner Schuldenkrise
offeriert, die ihn zuvor in die Pleite begleitet hätte. Zudem räumte
der IWF vor allem sich selbst Privilegien ein - womit seine Pläne
gegen das insolvenzrechtliche Gebot der Gläubigergleichbehandlung
verstoßen hätten. Und so scheiterte dieser Vorstoß 2003.
[ftd 5.5.10]
-
Berensmann, Kathrin & Herzberg, Angélique (2007). Insolvenzrecht
für Staaten: Ein Vergleich von ausgewählten Vorschlägen.
Bonn: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik.
-
Berensmann, Kathrin (2003). Die Einbindung privater Gläubiger in die
Prävention und Bewältigung von internationalen Verschuldungskrisen.
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / German Development Institute
(Berichte und Gutachten 7/2003)
-
Berensmann, Kathrin (2003) Internationale Verschuldungskrisen: Neuere Instrumente
zur Umstrukturierung von Staatsanleihen. Deutsches Institut für Entwicklungspolitik
/ German Development Institute (Analysen und Stellungnahmen 4/2003)
-
Berensmann, Kathrin (2003). Bericht über die Konferenz 'Bemühungen
um ein neues internationales Insolvenzverfahren: Perspektiven und Möglichkeiten'.
In: Joachim Müller (Hrsg.), Bemühungen um ein neues internationales
Insolvenzverfahren: Perspektiven und Möglichkeiten; Internationaler
Politik Dialog 21.-22. Februar 2003, Diskussionsbericht, Berlin: BMF/BMZ/IMF,
25-44.
-
Berensmann, Kathrin (2003). International debt crises: new instruments
designed to restructure sovereign bond issues. Deutsches Institut für
Entwicklungspolitik / German Development Institute (Briefing Paper 4/2003)
___
Kapitalismus: Der Kapitalismus taugt
so wenig wie der diktatorische Kommunismus (> "Hollyvoodoo").
Er wird beherrscht von den fossilen Neandertalerprinzipien: Gewinne privatisieren,
Verluste sozialisieren, Steuern minimieren - und nach uns die Sintflut.
Und im Zeitalter "der" Globalisierung
gibt es noch nicht einmal mehr richtige Märkte, so dass sich inzwischen
der einzige ökonomische Vorteil des Kapitalismus - optimale Leistung
durch freien Wettbewerb und Konkurrenz - weitgehend selbst aufhebt [Kartelle,
Geschwätz
von der freien Marktwirtschaft]. Die sog. Finanzkompetenz des Kapitalismus
besteht in erster Linie darin, die ganze Welt in ein Casino zu verwandeln,
wo mit einer irrsinnig durch Schuldentollwut aufgeblähten
Geldmenge ein maniformes
Schneeballsystem von Geld-, Luft- und Seifenblasenwirtschaftswachstum immer
seltsamere und katastrophalere Blüten treibt. In ihrer Not fallen
viele KommunalpolitikerInnen auf die Heilsversprechen der Banken (PPP)
herein. Aber die Banken haben nur eines Sinn: Kapitalrenditen von 25%,
wie der Deutsche Bank Chef die Branchenprimus-Parole ausgegeben hat. Und
wenn diese Kapitalrendite erreicht sein wird, wollen sie noch mehr, bis
wir wieder bei der Wucherzinsen
im Mittelalter angelangt sind oder bis sie alles haben, vom Grashalm bis
zum letzten Dachziegel. Da kann der Staat, die Gemeinde nicht gewinnen.
Sie kann nur noch mehr verlieren und am Ende alles. Zur richtigen Therapie
gehts hier.
___
Kassenverstärkungskredite.
[Mehr
hier]
In den Erläuterungen des statistischen Bundesamtes "Schulden der
öffentlichen Haushalte" heißt es: "Unter Kassenverstärkungskrediten
werden die kurzfristigen Verbindlichkeiten erfasst, welche die Berichtskörperschaften
zur Überbrückung vorübergehender Kassenanspannungen eingehen.
Zu den Kassenverstärkungskrediten rechnen neben den Kassenkrediten
von Kreditinstituten auch Geldmarkttitel (Schatzwechsel, unverzinsliche
Schatzanweisungen) soweit sie zur kurzfristigen Kassenverstärkung
bestimmt sind. Die früher ebenfalls dazu zählenden Kassenkredite
der Deutschen Bundesbank entfielen ab dem 1. Januar 1994, da zu diesem
Zeitpunkt die Regelungen über die zweite Stufe der Europäischen
Wirtschafts- und Währungsunion wirksam geworden sind. Danach dürfen
Notenbanken den öffentlichen Haushalten keine Kredite mehr gewähren.
(Erlaubt bleiben allerdings im Interesse der reibungslosen Abwicklung staatlicher
Kassentransaktionen sog. untertägige Kreditaufnahmen bei der Notenbank,
die zum Tagesschluss aber ausgeglichen sein müssen). Zweck dieses
Kreditverbotes ist es, die öffentliche Hand zu zwingen, sich an den
Kredit- und Kapitalmärkten zu Marktkonditionen zu finanzieren. Dadurch
soll die Haushaltsdisziplin gestärkt und gleichzeitig eine wichtige
potentielle Inflationsquelle verschlossen werden."
Auch der Bund der Steuerzahler bestätigt in seinem Bericht "2006
Die öffentliche Verschwendung" die Praxis, mit Hilfe der Kassenverstärkungskredite
die echte Staatsverschuldung optisch kleiner zu halten. Im Bericht wird
S. 43 am Beispiel Bodenheim (Hessen) ausgeführt: "Die [Kassenverstärkungs]
Kredite dienen eigentlich nur der kurzfristigen Liquiditätssicherung
einer Kommune, werden mittlerweile aber landauf und landab als Finanzierungsquelle
laufender Ausgaben benutzt."
Weitere Information Deutscher Städtetag: Explosion der Kassenkredite
1992-2006
____
Länder,
Gemeinden und Zweckverbände. Wie das stat. Bundesamt mitteilt,
sind die Aufgaben zwischen Land, Gemeinden und Zweckverbänden in den
verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Aus Gründen
der besseren Vergleichbarkeit, werden
daher die Schulden von Ländern, Gemeinden und Zweckverbänden
zusammengefaßt.
___
Lüftl-Theorem.
___
Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle
Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N. Man beachte,
wenn Mittelwerte über Zuwächse gegenüber Vorjahreswerten
gerechnet werden, ergeben sich andere Mittelwerte als wenn der gesamte
Zeitraum gemittelt wird. In Mittelwertberechnungen von Zuwächsen geht
ein Wachstumsfaktor ein.
Streuung =: die Standardabweichung, ein Schätzmass
für die Streuung um den Mittelwert.
Spannweite = Maximum - Minimum.
___
Plutokratie Thema in der IP-GIPT:
___
politische
"Krankheit". Sie heißt: Schulden, Schulden über alles,
über alles in der Welt. Man könnte sie als eine Art Schuldentollwut
bezeichnen. Siehe Überblick
Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden
Grundgesetzartikel (115
und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz
(1967); die "Schulden-Tollwut" scheint inzwischen ein globales
Phänomen zu sein. Und die Nationalökonomie und Finanzwissenschaft
zeigt sich auch weitgehend unfähig, das Problem angemessen wahrzunehmen
und zu lösen. Dafür gibt es dann Wirtschaftsnobelpreise
für Spekulationsgewinnoptimierung.
___
Populismus.
___
Schuldenentwicklungs-Modell
Verantwortlich
für die unverantwortliche Schuldenpolitik sind: Politik, Recht, Verfassung,
Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft, Werbung, Banken, Medien, KonsumentInnen
und WählerInnen. Jeder Faktor für sich alleine genommen scheint
zu einem bestimmten Zeitpunkt - vor allem am Anfang - eine sehr geringe
Wirkung oder Bedeutung haben, wie es z.B. typisch für Wachstumsphänomene
ist, wo man lange, lange Zeit nichts merkt. Jeder gesellschaftliche Bereich
trägt in einem vernetzten Wechselwirkungsprozess immer wieder eine
kleine Veränderung bei, so dass aber insgesamt und über die Zeit
betrachtet eine riesige und womöglich nicht mehr beherrschbare Eigendynamik
an Wechselwirkungen zustande kommt. In einem Schaubild vorgestellt, könnte
man sich eine Spirale denken, die sich allmählich immer mehr ausdehnt
und in eine gigantische Wachstumsblase einmündet, die schließlich
in einer Währungsreform platzt. > Mehr Politische
Krankheit ...
___
Schulden nach
dem Maastrichtvertrag.
___
Schulden-Pisa.
-
"Im Prinzip zahlt also der Staat keine Zinsen!" Jochen Steffens
am 11.12.6
in Finanznachrichten.de. Das ist ja praktisch. Tilgen tut er nicht und
Zinsen zahlt er auch nicht - im Prinzip. Bei solchen Kommentaren muss sich
wirklich niemand mehr wundern.
___
Schulden-Porträt. Ein neues
Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung
von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten.
Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen
Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich
nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig
und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität
sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden-
und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen
für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität.
Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987, Bd.
3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider Wachstumraten
wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung
für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate.
Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel;
Sprache).
> Stetige
und jährliche Wachstumsraten.
_
Anregung: machen oder unterstützen
Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk,
im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen,
Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen
und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, dass sie den einfachsten
und wichtigsten kaufmännischen Grundsatz, dass man auf Dauer
nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen,
verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der
dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig.
Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts,
sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur
auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird;
auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen
sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung.
Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich
nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für
das Gemeinwohl.
Geld wäre genug da: Gehen
wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt
dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen
wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten
Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000
mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden
wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit
gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband
zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112,
Tab. 1.65, ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland.
Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier
auch gezeigt wurde: Die
Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. |
___
Schuldenstände
Deutschland nach den Kriterien des Maastrichtvertrages
Quelle: Erläuterungen Statistisches
Bundesamt Fachserie 14 Schulden der öffentlichen Haushalte.
___
Schulden-Uhren
Links.
___
Schulden-Wachstums-Rate
nach der Formel für stetiges Wachstum Beispiel ... : Endwert = Anfangswert
* ezs*n. Für .... z.B.: Hier
n = ... = JE-JA.
Rechnung mit Excel für stetiges
Schuldenwachstum: zs = [ln(E/A]/ n , = [ln()]/ n = [...] / n =
... = ...% %. Probe stetig
mit Excel: [Anfangswert]
* e^(zs*n): e^(zs*n) = A * ... = ... [Endwert]. Probe
gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH: [2ndF] [ln] [...] =
... [X] [A] = ... Endwert.
Rechnung mit Excel für jährlichesSchuldenwachstum
zj=[(E/A)^(1/n)]-1 = [(...)^(...)]-1 = ... = ...%. Probe jährlich
mit
Excel:: (1+zj)^n * [Anfangswert]: [(...)^n] * A =
... * A = [Endwert] Gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH:
[...][yx] [n] = ... [X] [A] = ...
Anmerkung: Die Zahlen liegen manchmal
nicht auf Millionen gerundet und "krumm" vor. Das rührt meist von
der Umrechung auf Euro her. Daher können die mitgeteilten und mit
Excel-interner Genauigkeit gerechneten Werte manchmal geringfügig
abweichen von den mit dem Taschenrechner ausgerechneten ungenaueren Werten,
weil die Eingabewerte nicht so stellengenau wie in der Exceltabelle vorliegen.
Bedeutung
und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen
Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate
nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen
Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und
Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier.
Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein.
Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und
relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert,
Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung
(Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), stetige und jährliche
Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich
Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach
falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger
neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht
etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber
dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe:
Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
___
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
|
Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch
durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier.
Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des
Wachstums,
z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen,
z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen
recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen
völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, dass die politische,
ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit
psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem
nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene
greifen, besonders in sog. "Demokratien", die
Mehrheit bestimmt, was "normal"
ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
___
supra-nationale Egoismen
(EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft
der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört,
indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger"
exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren
können.
-
Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].
-
EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen
[Q]
Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter
vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des
Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte
Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile
und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere
ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über
300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten
in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich
40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem
schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere
die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien,
Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen
den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen
direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
___
Tatsächliche
Schulden der Gemeinden.
Deutsche
Kommunen höher verschuldet als bisher bekannt. "Bertelsmann Stiftung:
Ein Großteil der Schulden wird in ausgegliederte Gesellschaften und
Unternehmen verlagert. Grafik
zum Kommunalkongress 2007: Schulden der Gemeinden, Gemeinde- und Zweckverbände.
"Die deutschen Kommunen sind deutlich höher verschuldet, als bisher
angenommen. Das geht aus aktuellen Analysen der Bertelsmann Stiftung hervor,
die heute in Berlin veröffentlicht werden. Danach verlagern die Kommunen
einen beträchtlichen Teil ihrer Schulden in ausgegliederte Gesellschaften.
Im Bundesdurchschnitt werden rund 57 Prozent der Schulden in den Kernhaushalten
von Städten und Gemeinden ausgewiesen; die restlichen 43 Prozent fallen
in den ausgegliederten öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen
an. ..." [Mehr an der Quelle]
___
Wachstum
kritisch betrachtet.
___
Wachstumstabellen
(Zinseszins).
___
Die
Schuld der Wirtschaftswissenschaften und der Medien
Dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden
konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen
WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 25 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
___
Zeitgeschichte
-
IFZ: Institut für Zeitgeschichte (München).
-
Deutsches Historisches Museum (dhm), Jahreschroniken zum
zeitgeschichtlichen Rahmen in Deutschland: 1900,
1901,
1902,
1903,
1904,
1905,
1906,
1907,
1908,
1909,
1910,
1911,
1912,
1913,
1914,
1915,1916,
1917,
1918,
1919,
1920,
1921,
1922,
1923,
1924,
1925,
1926,
1927,
1928,
1929,
1930,
1931,
1932,
1933,
1934,
1935,
1936,
1937,
1938,
1939,
1940,
1941,
1942,
1943,
1944,
1945,
1946,
1947,
1948,
1949,
1950,
1951,
1952,
1953,
1954,
1955,
1956,
1957,
1958,
1959,
1960,
1961,
1962,
1963,
1964,
1965,
1966,
1967,1968,
1969,
1970,1971,
1972,
1973,
1974,
1975,
1976,
1977,
1978,
1979,
1980,
1981,
1982,
1983,
1984,
1985,
1986,
1987,
1988,
1989,
1990,
1991,
1992,
1993,
1994,1995,
1996,
1997,
1998,
1999,
2000,
2001,
2002,
2003,
2004,
2005,
2006,
2007,
2008,
2009,
2010,
2011,
2012,
2013,
2014, 2015, 2016, 2017, 2018,
-
bpb: Bundeszentrale für
Politische Bildung mit vielen interessanten und grundlegenden Informationen.
__
Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944,
Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als
"Hobby". Geboren in Markt-Erlbach,
aufgewachsen in Wilhermsdorf,
Utrecht
und Nürnberg
(Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim
a.M., Stockholm [W],
Stuttgart
und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert
und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen"
entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich:
metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives
Manifest, integratives
Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder,
Offenes
Atelier, Porträts. -
Berufsfachbiographisches.
___
Querverweise
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS). Retten.
Wer rettet wen und wer bezahlt die Zeche? Rettungsschirme, Bankenrettung,
Staatenrettung. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/Retten.htm
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korrigiert: irs 15.02.2015