Wirtschaftliche Werte
Grundlagen und Systematik für eine vernünftige,
gerechte, humane und stabile Weltwirtschaft
von Rudolf Sponsel, Erlangen
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Brainstorming zum Einstieg: Haben und Sein, Geben, Nehmen, Tauschen: Angebot / anbieten * Arbeit/en * Arbeitsteilung * Ausbildung * Ausdauer * Beruf * Besitz/en * Betriebsmittel * Beweglichkeit * Bildung * Einkommen * Energie * Erfahrung * Ernährung * Fähigkeiten * Gebrauchswert * Geld * Geldschöpfung * Geldwert * Gesundheit * Gewinn * Grenznutzen * Grund und Boden * Handel * Haushalt/en * Inflation * Infrastruktur * Kapital * Können * Kredit * Leistung * Markt * Messen * Nachfrage * Normen * Nutzen * Organisation * Preis * Produkte * Produktion * Produktionsfaktoren * Produktivität * Qualität * Recht/ Rechtsordnung * Reichtum * Reproduktion * Ressourcen * Schulden * Schutz * Sicherheit * Sparen * Staatsquote * Stabilität * Tauschmittel * Tauschwert * Technik * Transportmittel * Umsatz * Umsicht * Vermögen (Rücklagen) * Vertrag * Verwaltung * Verantwortung * Verkehrswege * Vermögen * Vertragsfähig = Zuverlässig * Vorrat/ Vorratshaltung * Vorsicht * Vorsorge (Versicherungen) * Wachstum * Wasser * Werkzeuge * Wertäquivalente (Geld, Geldäquivalente) * Wertaufbewahrungsmittel * Wertschöpfung * Wertveränderung * Wettbewerb * Wissen * Wissenschaft * Wohlstand * Wohnen/ Wohnung * Zahlungsmittel * Zeit * Zins * Zufriedenheit * Zuverlässigt = Vertragsfähig * |
Einführung. Was soll ein wirtschaftlicher
Wert heißen? Ist ein
wirtschaftlicher Wert - in Unterscheidung
zu anderen - etwas eigenes, besonderes oder nur das Ergebnis einer besonderen
Betrachtung? Beginnen wir mit dem augenfälligsten wirtschaftlichen
Wert, dem Geld. Weshalb ist Geld ein wirtschaftlicher Wert, weshalb nicht
auch ein politischer, ein religiöser, psychologischer, biologischer
oder ästhetischer [1]?
Zunächst muß man sich klar machen, daß
eine Antwort auf die Fragen wirtschaftlicher Werte die Problematik der
Definition betrifft [Was ist Fragen,
"ist"-Bedeutungen,
Definition,
Welten,
Terminologie].
Werte sind spezifisch menschliche und kulturelle Schöpfungen. Dinge,
Sachverhalte, Zustände, Ereignisse und Geschehen sind immer Werte
für
Menschen, Werte aus menschlicher Sicht, Werte auf der Basis
menschlichen Erlebens. Auf die Grundlagen psychologischen Werterlebens
sei durch einen
Link verwiesen.
Tatsächlich können die meisten Dinge,
Sachverhalte, Schöpfungen, Ereignisse, Zustände und das Geschehen
auch aus wirtschaftlicher Sicht und ökonomischer Perspektive betrachtet
werden. Ein Türgriff kann z.B. funktionell, ästhetisch, chemisch,
kulturell, physikalisch, technisch und wirtschaftlich betrachtet werden:
was kostet er, wo gibt es ihn zu kaufen, ist er haltbar, funktioniert er,
wie funktioniert er usw.?
Mikro-Analyse
ökonomischer Werte
Was ist ein ökonomischer Wert und wie mißt ihn? Diese Grundfrage
hat nicht nur die "klassische" Nationalökonomie (Smith,
Ricardo,
Marx)
sondern auch die Ökonomie bis auf den heutigen Tag beschäftigt.
Sie ist bislang nicht befriedigend geklärt.
Definition
Wirtschafts- oder ökonomischer Wert.
Allgemein kann man sagen: ein Sachverhalt hat einen wirtschaftlichen
Wert in dem Maße, wie er Nachfrage, d.h. Tauschanwärter findet,
die für ihn Tauschmittel anbieten.
Mit diesem Definitionsvorschlag ist eine Grundfrage
was alles in der Realität einen ökonomischen Wert tragen kann,
beantwortbar: alles, was mit Tauschmittelangeboten nachgefragt wird. Das
können Luft, Wasser, Erde, Gesundheit, Ernährung, Grund und Boden,
Pflanzen, Samen, Kredit, Werkzeuge, Transportmittel u.v.a.m. sein.
Die grundlegende Unterscheidung Gebrauchs- und Tauschwert (Grundlage der Geldentwicklung) - geht schon auf Aristoteles zurück (Politik 1,9, 2). Der Ansatz der klassischen Nationalökonomie (besonders Marx), den Wert eines ökonomisch betrachteten Sachverhalts ausschließlich durch die in ihn gesteckte - durchschnittliche - Arbeitszeit zu messen, ist nicht nur nicht überzeugend, sondern - empirisch betrachtet - auch falsch. Interpretiert man den Marxschen Ansatz normativ (so sollte es sein, weil ...), so wäre zu zeigen, dass dieser Ansatz die zugrundliegende Zielfunktion (z.B. soziale Gerechtigkeit und Stabilität) erfüllt.
Die grundlegenden
Wertfunktionen ökonomischer Sachverhalte oder Gegenstände
Wovon hängt der Nachfragewert eines ökonomischen Sachverhaltes
oder Gegenstandes ab?
Die
Grundwerte materiellen Lebens: das Lebensnotwendige
Aristoteles (Politik,
1,8,1): "Der wahre Reichtum ist nichts anderes als der erforderliche Vorrat
von Mitteln für die Haus- und Staatsverwaltung."
Welt-Bevölkerungs-Entwicklung:
2001: 6,1 Milliarden 2050: 9,3 Milliarden [Geburtatenraten, Rentenproblem] Um 2001 verhungert alle 4 Minuten ein Mensch; ca. 800 Millionen hungern. FAO: https://www.fao.org UNFPA: https://www.unfpa.org |
Der Mensch braucht nicht viel zum Leben; zum Lebensnotwendigen gehören: Ernährung, Wasser, Schutz und Sicherheit gegen alle möglichen Gefahren aus Natur und Umwelt. Das ist zunächst das Wichtigste und Lebensnotwendige. Über dieses Wichtigste und Lebensnotwendige verfügen allerdings viele Menschen dieser Erde nicht. Eingedenk dessen sind die reichen und sich kultiviert dünkenden Länder - besonders auch das sog. christliche Abendland - weitgehend als moralisch teilverwahrloste Misthaufen zu bewerten. |
Exkurs/ Ergänzung Allgemeinster Lebenswert: Als allgemeiner Zielwert des Lebens für ganz unterschiedliche Individuen und Umwelten kann das Streben, Erleben und Erwarten möglichst vieler als lebenswert empfundener Tage betrachtet werden. Die eigentliche und wichtigste Lebenskunst besteht sozusagen darin, Tage zu lebenswerten zu gestalten; ein "Fach", worin die Kinder in den Schulen gewöhnlich nicht unterrichtet werden.
Die Grundaufgabe
der Wirtschaft
Die Grundaufgabe der Wirtschaft ergibt sich unmittelbar aus den materiellen
Grundwerten des Lebens: die Bereit- und Sicherstellung von Ernährung,
Wasser, Schutz und Sicherheit gegen alle möglichen Gefahren aus Natur
und Umwelt. Daraus ergibt sich im Prinzip die
wirtschaftliche Grundaufgabe und Verpflichtung des Menschen, nämlich
für seine materielle Lebensgrundlage selbst zu sorgen und sorgen zu
lernen.
Weltwirtschaftliche
Überlegungen zum Weltfrieden
Wer dauerhaften Weltfrieden will, muß daran interessiert sein,
daß die Sicherstellung der lebensnotwendigen Güter für
alle Menschen dauerhaft und stabil gewährleistet wird. Zu große
Unterschiede werden nur nicht endende Begehrlichkeiten, Mißgunst,
Haß, Aggression, Verteilungskämpfe, Gewalt und Kriege
hervorrufen.
Weltwirtschaftlicher
Grundwert
Als weltwirtschaftlichen Grundwert kann man ansehen, für alle
Menschen dieser Erde, die lebensnotwendigen materiellen Güter zur
Verfügung zu stellen. Davon sind wir allerdings weit entfernt. Zu
den größten und hemmungslosesten Egoisten dieser Erde gehören
ohne Zweifel die reichen Industrienationen, allen voran die USA,
Japan, Südostasien und Europa. Ihre "Entwicklungshilfe" ist meist
egoistisch motiviert und versickert zum größten Teil in militärischen
und anderen destruktiven egomanischen Kanälen.
Weltwirtschaftliche
Organisation
Eine gerechte Aufteilung der Ressourcen dieser Erde wird es erst geben,
wenn es eine Weltregierung gibt und der Grundsatz sich durchgesetzt hat,
daß kein Volk und keine Nation das Recht hat, die Ressourcen, die
sie zufällig auf ihren Land vorfindet, für sich alleine zu nutzen.
Ganz egal ob es sich um Ölreserven in Arabien, Rußland oder
den USA oder um andere Bodenschätze in Australien, Kanada, Afrika
oder sonst auf der Welt handelt. Auch die Meeresfrüchte der Gewässer
dieser Erde gehören allen und kein Volk und keine Nation hat das Recht,
sich hier hemmungslos beliebig zu bedienen. Und dazu gehört auch,
daß kein Land und keine Nation das Recht hat, die Naturressourcen
dieser Erde, Boden, Wasser, Luft und Landschaften (Wälder) beliebig
abzubauen oder zu verschmutzen. Es gibt keine Alternative zu einer mächtigen
UNO. Dazu gehört aber auch, daß internationale Banditen- und
Schurkenstaaten natürlich nicht den gleichen Status haben können
wie jene Nationen, die sich an die internationalen Vereinbarungen halten.
Weltwirtschaft
und Wachstum
Muß die Weltwirtschaft - und gegebenenfalls wie sehr - wachsen,
um die lebensnotwendige Versorgung der Weltbevölkerung zu gewährleisten?
Die "modernen" westlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme sind teilweise
geprägt durch eine Art Luft- und Seifenblasen-Wachstum und angesichts
der Not vieler Menschen und Länder dieser Erde durch die Produktion
eines ungeheuren Plunders völlig überflüssiger Produkte
(Jedem sein Dritthandy fürs Zweitklo). Das ganze System ist
offenbar auf Wachstumszwang, Konsumterror,
Werbemanipulation
und Schulden-Tollwut aufgebaut.
Die gebetsmühlenartig vorgetragene Sehnsucht nach fortwährendem
Wachstum, um die um die Jahreswende rund 11% Arbeitslosen in Deutschland
wieder in Arbeit zu bringen, scheint dies nahezulegen. Dahinter steckt
allerdings eine blinde
und unfähig erscheinende National- und Globalökonomie.
Weltwirtschaftsplanung
Angesichts der Probleme der zur Zeit über 6 Milliarden Menschen
dieser Erde erscheint eine übergeordnete weltwirtschaftliche Planung
dringend notwendig.
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site:www.sgipt.org
z.B. Wert Wirtschaft site:www.sgipt.org. * . |
Korrigiert: irs 05.01.05