Einführung, Überblick, Verteilerseite Beweis und beweisen
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Hinweis: Wenn nicht ersichtlich werden (Externe Links) in runden und [interne IP-GIPT Links] in eckige Klammern gesetzt, direkte Links im Text auf derselben Seite sind direkt gekennzeichnet. In dieser Übersichtsarbeit wird das Thema im Überblick gesamtheitlich aus einheitswissenschaftlicher Perspektive dargestellt. Im Laufe der Zeit folgen weitere Ausarbeitungen.
Einstieg Beweis und beweisen in Politik, gesellschaftlichem Leben, Öffentlichkeit und Medien
Was soll das Thema Beweis
und beweisenüberhaupt im Zusammenhang mit Politik, gesellschaftlichem
Leben und Öffentlichkeit? Ist das nicht völlig fehl am Platze?
Was soll sich in Politik, Gesellschaft, Medien und Öffentlichkeit
schon beweisen lassen? Geht es hier nicht viel mehr um Meinungen,
Durchsetzung von Interessen und Macht? Was haben denn Meinungen,
Durchsetzung von Interessen und Macht mit Beweis und beweisen zu
tun?
Nun, in der Politik hat ein großes Beweisthema
angesichts des 2. [US-Irakkrieges]
eine umfassende und erfreulich kritische Berichterstattung ausgelöst,
in jüngster Zeit (07/2003) noch verstärkt durch den Tod Kellys.
Die vorgelegten "Beweise" der Anglo-Amerikaner Blair & Bush erwiesen
sich fast sämtlich als aufgebauscht oder falsch, also regelrecht gelogen.
Geheimdienste spielen oft eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, "Beweise"
zu be-schaffen (falsche Spuren legen, Informationen plazieren (lancieren),
Kampagnen einleiten, bestechen, denunzieren, verraten, Waffen, Geld, Know
how liefern u.a.m.).
Im Bundestag wurde 2002/03 ein sog. "Lügenausschuß"
auf den Weg gebracht, der untersuchen soll, ob die Regierung, der Kanzler
und besonders der Finanzminister im Hinblick auf die Staatsfinanzen, Haushaltslöcher
und Schulden Öffentlichkeit und (Wahl)volk bewußt angelogen
und einen Wahlbetrug begangen haben.
PolitikerInnen winden sich, frisieren, manipulieren
und lügen mit ihren Äußerungen andauernd. Von daher mag
man sich wundern: wozu das Untersuchungsausschußtheater? Es
kommt ja doch fast nie etwas heraus. Was bedeutet es also, wenn fast nie
etwas herauskommt, wenn, wie fast jeder weiß, PolitikerInnen andauernd
frisieren, manipulieren und lügen - jedenfalls in den Augen vieler?
Möglicherweise ist hier der Weg das Ziel und es kommt gar nicht
darauf an, daß hinsichtlich der Beweisfragen etwas herauskommt:
etwas
bleibt immer hängen (semper aliquid haeret).
Bezüglich unserer deutschen Vergangenheit stellt
sich z.B. die spannende, schwierige und äußerst bedeutungsvolle
Frage: Wie läßt sich beweisen, daß jeder / fast jeder/
[wenigstens] so und so viele/ halbwegs intelligente Erwachsene ab
TT.MM.JJ im dritten Reich wußten, was mit den Juden und anderen Mißliebigen
geschah? Andererseits: Was ist von Goldhagens "Beweis" zu seiner zentralen
These [S. 487]
von der Gesamtschuld des deutschen Volkes zu halten?
Zu den Grundlagen der Politik gehören Weltanschauung ("Metaphysik"), praktische Philosophie und Ethik. Politsches Handeln ist seiner Natur nach weltanschauliches, praktisches Handeln und Ethik (die natürlich auch - je nach Standpunkt - jeweils unethisch bewertet werden kann).
In der Politik gibt es ähnliche Wertungsvorgänge wie bei den JuristInnen und in der Rechtsprechung: Sachverhalte oder Tatsachen erhalten politische Wertungen und diplomatische Verkleidungen, wodurch die politische Sprache so schillernd, vieldeutig und wenig greifbar erscheint.
PolitikerInnen stehen natürlich wie die JuristInnen ebenso im Leben wie wir alle und sie wissen natürlich auch meist um die vielfältigen Probleme und Übel - in der Welt, Gesellschaft, im Lande und ganz direkt mitten unter uns. Möglicherweise sind sie aber - wie die meisten Menschen - für ihre eigenen Übel blind.
Metasprachliche Analyse politischer Wertungen
In der zweiwertigen Logik sind
die beiden [Wahrheitswerte]
wahr
und falsch, die grundlegenden logischen Axiome (Identität,
Satz vom [Widerspruch],
für vollständig disjunkte Aussagebereiche auch der Satz vom ausgeschlossenen
Dritten [Teritum
non datur] oder z.B. die folgerichtige Ableitbarkeit [etwa die
Abtrennungsregel
- Modus ponens] grundlegende logische Werte (Normen).
Gibt es nun entsprechende politische Werte ähnlich
diesen logischen? Ist das überhaupt [vergleichbar]?
Politische Wertungen gehören zur [Metasprache]
2. Stufe. Der einfache Sachverhalt bezeichnet die Objektsprache, z.B. es
gibt ca. 5 Millionen Arbeitslose. Die Wahrheit oder Falschheit
dieses Sachverhalts gehört zur Metasprache 1. Stufe, z.B. es ist wahr,
daß es 09/2003 ca. 5 Millionen Arbeitslose in Deutschland gibt. Und
die Metasprache 2. Stufe: Es ist politisch sehr wichtig, wenn es in Deutschland
ca. 5 Millionen Arbeitslose gibt, weil hierdurch das Staatsgefüge
bedroht wird und radikale Strömungen sehr gefördert werden können.
Die grundlegende politische Wertfunktion nennen
wir
politisch wichtig (pw) und politisch unwichtig (pu).
Für Politisch wichtig wird bewertet, was den eigenen politischen Zielen
nützlich oder schädlich erscheint, politisch unwichtig wird bewertet,
was für die eigenen politischen Ziele wenig dienlich oder schädlich
bewertet wird [Machiavelli].
Genau genommen ist die Funktion politisch wichtig doppelwertig, nämlich
pw+ und pw-. Es dürfte auch sinnvoll sein, unklare oder fragliche
politische Bewertungen p? vorzugeben, so daß die folgende Frage leicht
beantwortet werden kann:
Was unterscheidet nun die politische Wertfunktion
politisch
wichtig bzw. politisch unwichtig von den logischen Wahrheitswertfunktionen
wahr
bzw. falsch? Bei vier Grundwerten: pw+, pw-, pw? und pu, ergeben
sich 16 elementare Kombinationen, wenn man zunächst von unterschiedlichen
Gewichtungen absieht und von Gleich-Gewichtungen ausgeht:
Ideen
zu einem politischen "Kalkül"
Seien A, B zwei Sachverhalte, so können hinsichtlich der Kombination
politischer Wichtigkeit bzw. Unwichtigkeit folgende verknüpfte Bewertungen
erwogen werden:
Nr
_ |
A
_ |
B
_ |
Verknüpfung
A, B |
Kommentare
_ |
01 | pw+ | pw+ | pw++ | verstärkt positiv |
02 | pw+ | p? | pw+? | Spanne von Ambivalenzkonflikt bis verstärkt positiv |
03
__ |
pw+
_ |
pu
_ |
pw+
_ |
einfach positiv, pu kann als neutrales Element ("0") aufgefaßt werden: es verändert nichts |
04 | pw+ | pw- | pw+- | politische Konfliktsituation (Ambivalenzkonflikt) |
05 | p? | p? | p?? | Spanne von verstärkt negativ bis verstärkt positiv |
06 | p? | pw+ | pw+? | Spanne von Ambivalenzkonflikt bis hin zur pos. Verstärkung |
07 | p? | pu | p? | Spanne von einfach negativ bis einfach positiv |
08 | p? | pw- | pw-? | Spanne von verstärkt negativ bis Ambivalenzkonflikt |
09 | pu | pw+ | pw+ | einfach positiv |
10 | pu | p? | p? | Spanne von einfach negativ bis einfach positiv |
11 | pu | pu | pu | unwichtig |
12 | pu | pw- | pw- | einfach negativ |
13 | pw- | pw+ | pw+- | politische Konfliktsituation (Ambivalenzkonflikt) |
14 | pw- | p? | pw-? | Spanne von verstärkt negativ bis Ambivalenzkonflikt |
15 | pw- | pu | pw- | einfach negativ |
16 | pw- | pw- | pw-- | verstärkt negativ |
Logische Anmerkungen: Der Satz der Identität muß immer gelten, sonst gibt es keine Rationalität. Auch die Gültigkeit des [Satzes vom Widerspruch], ein Sachverhalt kann nicht gleichzeitg und vom gleichen Bezugssystem aus sowohl als politisch wichtig, als auch als unwichtig bewertet werden. Das [Teritum non datur], der Satz vom ausgeschlossenen Dritten, entweder ist etwas politisch wichtig oder es ist politisch unwichtig, muß nicht gelten, man kann sich irren, Aspekte übersehen oder Wichtiges einfach - noch - nicht wissen.
Zusammenfassung
Politischer Wert-"Kalkül"
Es fällt auf, daß von den 16 möglichen Verknüpfungen nur drei eindeutig positiv wichtig, drei eindeutig negativ wichtig, einer eindeutig unwichtig (neutral), zwei doppelwertig (ambivalent) und sieben je nach Deutung oder Interpretation des "?" eine mehr oder minder starke Spannweite aufweisen. |
Weitere
grundlegende politische Wertbegriffe
* Demokratische Spielregeln * Diplomatie
* Freiheit * Gerechtigkeit
* Gewaltenteilung * Glaubwürdigkeit * Kontrolle * Machbarkeit
* Macht * Politische
Sprachspiele * Recht * Rechtssicherheit * Stabilität * Transparenz
* Verantwortung * Verfassung * Verfassungskonformität/ Verfassungstreue
* Vertrauen * Wahlen * Wahlversprechen * Willkür * Zeitperspektive
* Ziele * Zuverlässigkeit *
Diplomatie
Diplomatie bedeutet im Kern die Kunst und Geschicklichkeit, politische
Ziele durchzusetzen; hierzu sind eigene Sprachformen und Schauspiele (z.B.
Presseerklärungen) entwickelt worden, die es richtig zu interpretieren
und zu verstehen gilt, ähnlich wie das Unwesen und der Unsinn, den
JuristInnen erzwungen haben, daß in Zeugnissen zu stehen hat, damit
alle Klarheit und Wahrheit verschwindet. Ein Gegenbeispiel für Diplomatie
sind die politischen Internet-Seiten der IP-GIPT.
Machbarkeit
('Realpolitik')
Als Realpolitik gilt eine Politik, die sich auf das effektiv Machbare
konzentriert oder beschränkt. Solcher Politik wird häufig ein
Mangel an Vision, Kreativität und Zukunftsausrichtung vorgeworfen.
Macht
Die Haupt- oder Grund-Aufgabe der Politik [Machiavelli]:
Die Erringung der Macht, die Erhaltung der
Macht, die Mehrung der Macht.
Exkurs:
Politische Sprachspiele
Zur Diplomatie gehören auch politische Sprachspiele: Wenn die
Freundschaft sehr betont wird, kann dies eine aktuelle Krise andeuten.
Wenn etwas heruntergespielt wird, kann es gerade sehr bedeutsam sein. Wenn
etwas dementiert wird, möchte man das Thema womöglich einbringen
und anstoßen, wenn jemand BundespräsidentIn werden will, kann
sie Dementis verbreiten, daß sie es nicht wolle und damit das Thema
am 'köcheln' halten oder es ins 'Spiel' bringen.
Beispiel Schäuble aus Erlanger (Nürnberger) Nachrichten vom
27.10.3, S. 4:
![]() |
"Es habe ihn aber noch niemand gefragt, daher wolle er
sich dazu auch nicht näher äußern."
Obwohl Schäuble sich äußert, äußert er sich angeblich nicht. Denn durch eben diese Äußerung macht Schäuble klar, daß er gern gefragt und Bundespräsident werden möchte. Das ist die hohe Kunst politisch-diplomatischer Kommunikations- Finessen, mit einer Verneinung ja zu sagen. Ein wirklich schönes Beispiel.
|
Deutschland
muss wieder mehr Verantwortung in der Welt übernehmen
Was bedeutet dieses neue politische Sprachspiel?
Diese Floskel spielt seit der verfassungswidrigen Einverleibung der
DDR 1991 zunächst keine, in den letzten Jahren 2005/06 aber eine zunehmende
Rolle und wird systematisch von den Medien gepflegt, insbesondere auch
ganz unverhohlen von den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern. Mit
der Fußballweltmeisterschaft 2006 setzte zudem eine sehr starke Werbung
für den Umgang mit den nationalen Identitätssysmbolen (Fahne,
Nationalhymne) ein. Außerdem fiel im Sommer 2006 auf, dass ein extremes
Winseln und ein geradezu mit religiöser Inbrunst vorgetragenes Lechzen,
deutsche Soldaten in den nahen Osten schicken zu dürfen um sich griff.
Der Hunger nach weltpolitischer Bedeutung und Macht ist unverkennbar,
wenn dieser gefährliche Hunger auch euphemistisch-scheinheilig
in die Floskel "mehr Verantwortung für die Welt" verpackt wird.> siehe
auch: Grundgesetzwidrige
Äußerungen deutscher Staatsrepräsentanten.
Zeitperspektive
Politische Zeitperspektiven sind meist sehr kurzfristig und naturgemäß
in den sog. "Demokratien" auf die (nächsten) Wahlen fixiert.
Ziele
Politische Ziele sind weder intersubjektiv und schon gar nicht objektiv
für alle gleichermaßen wichtig. Die zuständige Welt für
politische Ziele ist die [gruppensubjektive]
und die [subjektive] Welt. Gruppensubjektive Welten sind z.B. die Parteien
und Interessengruppen. Die Ziele können z.B. auch weiter unterschieden
werden in: allgemeine, spezielle, wahlkampftaktische.
Was beweisen Wahlen? Wie beweist man, ob eine Politik geeignet ist,
diese oder jene Ziele umzusetzen? Wie beweist man, welchen Ruf oder Reputation
(Un/ Beliebtheit) eine PolitikerIn hat? Wie werden Wahlprognosen bewiesen
oder widerlegt?
Medien berichten viel. Doch was davon ist richtig?
[Varianten
der Unwahrheit] Wie kann man beweisen, ob das Berichtete auch wie berichtet
tatsächlich stattfand? Ist nicht die bloße Auswahl schon eine
mächtige Wertung?
PolitikerInnen haben einen denkbar schlechten Ruf,
was ihre Glaubwürdigkeit, Verläßlichkeit oder Zuverlässigkeit
betrifft. Wie kann man beweisen, daß das so ist? Wie kann man beweisen,
woher das rührt? Wie kann man beweisen, wie das zu ändern ist?
Der Beweis, daß eine Politik richtig war, wird für viele durch die Erringung, Aufrechterhaltung und Vermehrung der Macht erbracht. In Bayern bedeutete diese machtpolitische Betrachtung z.B., daß die Politik der CSU als außerordentlich (politisch) "richtig" - weil erfolgreich in der Erringung, Erhaltung und Vermehrung der Macht - zu bewerten ist.
Der Beweis der Staatsverschuldung als Strukturproblem: Die Staatsverschuldung ist unabhängig von der parteiploitischen Zugehörigkeit und durchzieht alle Gebietskörperschaftsebenen.
B. Behauptung dessen, was bewiesen werden soll:
Die Staatsverschuldung ist ein Strukturproblem. D.h. sie ergibt sich aus
der gesellschaftpolitischen Lage, der Rechtslage (Grundgesetz, Verfassung,
Rechtssprechung) und besonders aus der Einstellung und (In-) Kompetenz
der RealpolitikerInnen (Macht erringen., erhalten, mehren; Wahlen)
V. Voraussetzungen, die für den Beweis für
erforderlich gehalten werden oder sind
Wenn die Staatsverschuldung auf strukturelle Mängel der gesellschaftspolitischen
Lage, der Rechtslage und aus aus der Einstellung und (In-) Kompetenz der
RealpolitikerInnen ergeben, dann spielt es keine Rolle, welche
Parteien in welchen Geibietskörperschaften (Bund, Länder, Bezirke,
Gemeinden, [quasi-] staatliche
Institutionen) die Macht ausüben: alle neigen zum
Schulden machen und zur Vermehrung derselben. Voraussetzung für den
Beweis sind operationale Feststellungen zur Verschuldung nach Gebietskörperschaften
und den dort jeweils politisch Verantwortlichen. Die Voraussetzungen sind
als erfüllt anzusehen: die Haushalte der Gebietskörperschaften
und der für sie verantwortlichen politischen Funktionsträger
sind feststellbar.
M. Beweismittel (Regeln) mit denen man Schritt
für Schritt zum Beweis gelangt
Man zeige, daß die Staatsverschuldung unabhängig
von der parteipolitischen Zugehörigkeit (CDU, CSU, SPD, FDP, Grüne,
PDS, FDP u.a.) und auf allen politischen Ebenen der Gebietskörperschaften
(Bund, Länder, Bezirke, Gemeinden, [quasi-] staatliche Institutionen)
zugenommen hat und weiterhin zuzunehmen droht.
S. Beweisschritte vom Anfang bis zum Ende des
Beweisweges, Angabe der benutzten Voraussetzungen und Beweismittel
Man zeige, daß Bund, Länder, Bezirke und Gemeinden unabhängigt
von ihrer parteiploitischen Zusammensetzung und Verantwortung zunehmende
Verschuldung als angemessenes Mittel der Gebietskörperschaftsführung
betrachtet haben und infolgedessen immer mehr Schulden aufgenommen haben.
E. Beweisergebnis am Ende des Beweisweges
Querverweise: Staatsverschuldung:
Einführung und Überblick * Staatsverschuldung
* Private
Verschuldung
Es ist nachweisbar, daß unabhängig von
der parteipolitischen Zugehörigkeit auf allen politischen Gebietskörperschaftsebenen
eine starke Neigung zum Schulden machen und vermehren besteht. Damit ist
die Staatsverschuldung als grundsätzliches Strukturproblem nachgewiesen.
Um das Problem dauerhaft zu lösen, sind strenge Vorkehrungen in der
Verfassung vorzusehen.
Der
Beweis: Je höher die politische Funktion desto stärker die Staatsverschuldung.
Der Beweis ist einfach zu führen, wenn folgende Funktionsordnung
anerkannt wird: Gemeindefunktion < Länderfunktion < Bundesfunktion
(vergleichbarer Ebenen):
![]() |
Verschuldungsordnung der Gebietskörperschaften
Bund, Länder und Gemeinden:
Bund: ................. 873 Mrd.
Die Hypothese gilt für den
|
Polemisch mag man dies deuten: je höher die politische Funktion,
desto stärker ist die Gefahr finanzökonomischer Verblödung
oder/ und Verwahrlosung. Grundsätzlich unverständlich bleibt
aber, weshalb in einem föderal aufgebauten System, das blosse Korsett
des Bundes fast doppelt so viel Schulden anhäufen muss wie die Länder
und Gemeinden, in denen ja die wesentliche Verwaltungsarbeit geschieht.
Beweisbeispiel Günter Wallraff ein IM ?
09.09.03 Erlangen. Günter Wallraff wird von der BStU-Behörde
(Birthler) vorgeworfen, aus den inzwischen gesichteten Unterlagen ergäbe
sich, daß er ein "IM"-STASI-Mitarbeiter gewesen sei. Wir wollen im
folgenden untersuchen, wie die Beweisstruktur dieser Vorwürfe aussieht.
Hierzu liegt die Presseerklärung
der BStU-Behörde (Birthler) vor:
D I E B U N D E S B E A U F
T R A G T E
für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik P R E S S E M I T T E I L U N G
Die Bundesbeauftragte hat heute MfS-Unterlagen zu Günter Wallraff nach §§ 34 und 32 Absatz 1, Nummer 3 Stasi-Unterlagengesetz (personenbezogene Informationen über Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes) herausgegeben. Herr Wallraff wurde darüber informiert. Grundlage dieser Herausgabe sind vor allem die seit kurzem entsperrten so genannten "Rosenholz"-Dateien, vor deren Hintergrund auch ein bereits im Jahre 1998 an die Presse herausgegebener Auskunftsbericht zu Wallraff neu zu interpretieren ist. Marianne
Birthler:
Aus den "Rosenholz"-Dateien und dem Auskunftsbericht ergibt sich, dass
Günter Wallraff ab 1967 für die
Die Bewertung der Unterlagen hat sich nicht zuletzt dadurch verzögert,
dass einzelne Faksimiles extrem schlecht lesbar sind. Dies hatte zur Folge,
das bei der Erstellung der von der CIA in Auftrag gegebenen
Marianne
Birthler:
"Gelegentlich
wurde in den letzten Wochen unterstellt, die Behörde würde bei
der Bearbeitung von
Christian
Booß, Pressesprecher
Quelle: https://www.bstu.de/ * https://www.bstu.de/home.htm * |
Analyse der "Beweisführung" von Marianne Birthler(s Behörde):
I.
Die faktischen Aussagen A1-A6, wie sie der Reihe nach aufgeführt werden:
A1 | Aus SIRA und den Rosenholzdateien ergäbe sich, daß Wallraff vom MfS als IM geführt worden sei. |
A2 | Wallraff werde in den "Rosenholz"-Dateien 1968 als IM "Wagner" genannt. |
A3 | Hinweise auf eine aktive Tätigkeit als IM "Wagner" liegen für den Zeitraum 1968 bis 1971 vor. |
A4 | 'Mit Hilfe der "Rosenholz"-Dateien lassen sich nunmehr 6 Informationseintragungen in der elektronischen Datenbank SIRA eindeutig dem Vorgang "Wagner" zuordnen. |
A5 | "Deswegen war der so genannte Statistikbogen, der für die Einstufung von IM von besonderer Wichtigkeit ist, in der Recherchedatenbank zunächst nicht zu finden.' |
A6 | 'Auf die Möglichkeit solcher Schwierigkeiten hat die BStU bereits hingewiesen, als sie über die Entsperrung der "Rosenholz"-Daten unterrichtete. Marianne Birthler: "Daraus zu schließen, es sollte die Westarbeit des MfS behindert werden, ist absurd und entbehrt jeglicher Grundlage."' |
II.
Kritische Analyse des "Beweisverfahrens" der BStU-Behörde (Birthler)
III.
Gesamtbewertung des "Beweisverfahrens" durch die BStU-Behörde (Birthler)
Die veröffentliche Argumentation und Belege der BStU-Behörde (Birthler) sind außerordentlich unzulänglich und mangelhaft. Daher ist der Vorwurf des Rufmordes Wallraffs vollkommen berechtigt. Sollte dieser Arbeitsstil der BStU- Behörde repräsentativ sein, sollte man erwägen, sie zu schließen, wenigstens aber die verantwortlichen Führungsköpfe auf einfache Posten zurückstufen und versetzen. |
Weitere Internet-Informationsquellen zu diesen Vorwürfen:
Was
folgt aus einer Mitgliedschaft in der NSADP ?
In der NASDP waren wahrscheinlich viele Mitläufer und Opportunisten,
so dass sich die Frage stellt: was folgt eigentlich aus einer Mitglieddschaft
in der NSDAP? Auf nicht wenige wurde wahrscheinlich auch Druck ausgeübt.
Wieder andere versuchten sich womöglich durch eine Mitgliedschaft
zu schützen. Daher lässt sich aus einer blossen Mitgliedschaft
sicher nicht stichhaltig und begründet ableiten, dass es sich bei
jedem Mitglied um einen überzeugten Nazi handelt.
Der Fall Filbinger
und Öttinger.
In seiner Grabrede zum Tode Filbingers hat der amtierende Ministerpräsident
von Baden-Württemberg, Öttinger Ansichten verkündet, die
viel Kritik, Verständnislosigkeit und Empörung hervorriefen.
Öttinger verstieg sich zu der Behauptung, Filbinger sei ein Gegner
der NS-Regimes gewesen, er habe nur nicht die Kraft gehabt, seinen Widerstand
zu praktizieren.
Wer war Mitglied der NSDAP
?
Die "Enthüllungen" Königs werfen die Frage auf, was beweist
eine Karteikarte über eine Parteimitgliedschaft der NSDAP? Muss ein
unterschriebener Aufnahmeeintrag vorliegen? Woher wissen wir, dass er echt
und nicht gefälscht ist? Enthält die Karteikarte eine Rubrik,
aus der geschlossen werden kann, dass ein solche Antrag gestellt wurde?
Wie sicher ist die Kennzeichnung einer solchen Rubrik, z.B. Ankreuzung
in einem Kästchen zum Sachverhalt "hat Antrag persönlich gestellt"
in Kontrast etwa zum Sachverhalt "wurde vorgeschlagen", "hat erwogen",
"es wurde erwogen", ... "könnte angesprochen werden".
Die "Enthüllungen"
Königs zu renomierten Germanisten.
3sat
berichtet zur Sendung vom 25.11.2003:
"... Woher stammen die Erkenntnisse des Lexikonherausgebers Christoph
König über die angebliche Nähe der deutschen Germanistik
zum NS-Regime? Die spektakulärsten Funde des Lexikons datieren aus
den Jahren 1933 bis 1945. Viele Germanisten waren als NSDAP-Mitglieder
registriert, so besagen es zumindest die Karteikarten, die König und
sein Team im Berliner Bundesarchiv gefunden haben. Dort werden nach den
Auszügen des Lexikons Walter Höllerer seit 1941, Walter Jens
seit 1942 und Peter Wapnewski seit 1940 als Mitglieder der NSDAP geführt.
Allerdings liegt bei allen kein unterzeichneter Antrag auf Mitgliedschaft
und keine Übergabe des Parteibuchs vor.
König hat sich abgesichert und beim Münchner
Institut für Zeitgeschichte ein Gutachten in Auftrag gegeben. Darin
heißt es: "Es war nicht möglich, ohne eigenes Zutun Mitglied
der NSDAP zu werden." Das heißt, ohne Unterschrift auf dem Annahmeformular
wurde niemand Mitglied der NSDAP. Doch die heute Betroffenen können
sich nicht erinnern, diese Unterschrift geleistet zu haben, sie können
es aber zum Teil auch nicht definitiv ausschließen."
Warum
sinken die Geburtenraten in Wohlstandsgesellschaften ?
Das ist eine sehr wichtige Frage für Gesellschaften, die z.B.
ein Rentensystem haben, das - neben anderen soziköonomischen Faktoren
- bestimmte Geburtenraten zu seiner Stabilität braucht, damit die
jeweiligen Jungen die Alten finanzieren können. Auf den ersten Blick
und naiv betrachtet könnte man ja vermuten, daß die Geburtenraten
mit zunehmendem Wohlstand steigen sollten. Warum tun sie das nicht nur
nicht, sondern verhalten sich sogar eher gegenläufig? Ja, es scheint
sogar, als ob in Wohlstandsgesellschaften die Professionalisierung gesellschaftlicher
Arbeitsteilung und sozialer Dienstleistungen Formen annimmt, die eben diesen
Wohlstand gefährdet.
Bevölkerungsentwicklung und Statistik im Internet (Auswahl)
URL mit veränderterer Linkadresse entlinkt.
Beweisideen
zur Erklärung des Wohlstandsparadox 1 und 2
Definition-1: Unter dem Wohlstandsparadox-1
versteht man die Tatsache, dass Menschen in sog. Wohlstandsgesellschaften
nicht glücklicher oder zufriedener sind als in Gesellschaften, die
einen zum Teil viel geringeren Wohlstand haben.
Definition-2: Unter Wohlstandsparadox-2
versteht man die Tatsache, dass Glück und Zufriedenheit in Wohlstandsgesellschaften
einen materiellen Grenznutzen aufweisen, d.h. Glück und Zufriedenheit
nehmen trotz Vermehrung materiellen oder ökonomischen Wohlstandes
nicht mehr zu.
Einführung in
die psychologische Erlebnisforschung.
Die Verallgemeinerung von Glück oder Zufriedenheit kann dem Begriff
positives Erleben zugeordnet werden. Wie es scheint, kann man nur unter
Drogen oder psychopathologischen Ausnahmezuständen (Hypo-/Manie euphorischen
Typs) ständig positiv gestimmt, glücklich oder zufrieden sein.
Der normale oder natürliche Zustand ist nicht gleichförmig, sondern
wechselt ab. Es gibt Phasen, in denen relativ wenig ausgeprägt erlebt
wird, es gibt Phasen von Mischzuständen, mehr oder minder negativ
oder positiv getönten Zuständen. Über den tatsächlichen
Verlauf der Erlebenszustände ist wenig bekannt. Wir wissen aber, das
es Gewöhnung (Adaptation) gibt.
Literatur
und Links zu den Wohlstandsparadoxa:
Literatur
und Links zum Thema Wohlstand, Glück, Zufriedenheit, ...
Beweisbeispiele Medien und Journalistik
Das Rentenproblem und mögliche Lösungen
Literaturhinweise Rentenproblem (Auswahl):
Opaschowski, Horst W. (2004). Der Generationenpakt. Das soziale Netz
der Zukunft. Darmstadt: WBG.
Darin zum Geleit: "Die Zukunft ist in keinem Gremium vertreten. Das
Nichtexistente hat keine Lobby und die Ungeborenen sind machtlos." Hans
Jonas (1903-1993), deutsch-amerikanischer Philosoph in "Das Prinzip Verantwortung"
(1979).
Das Rentenproblem in der IP-GIPT.
Dreier, Volker (1997). Empirische Politikforschung. München: Oldenbourg.
Wissenschaft [IL] schafft Wissen und dieses hat sie zu beweisen, damit es ein wissenschaftliches Wissen ist, wozu ich aber auch den Alltag und alle Lebensvorgänge rechne. Wissenschaft in diesem Sinne ist nichts Abgehobenes, Fernes, Unverständliches. Wirkliches Wissen sollte einem Laien vermittelbar sein (PUK - "Putzfrauenkriterium"). Siehe hierzu bitte das Hilbertsche gemeinverständliche Rasiermesser 1900, zu dem auch gut die Einstein zugeschriebene Sentenz passt: "Die meisten Grundideen der Wissenschaft sind an sich einfach und lassen sich in der Regel in einer für jedermann verständlichen Sprache wiedergegeben." |
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site:www.sgipt.org
z.B. Beweisen +Politik site:www.sgipt.org. |
kontrolliert: irs am 08.09.03