Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=26.06.2003, Internet-Erstausgabe, letzte Änderung TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_

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    Willkommen in unserer Abteilung Psychologie, Soziologie und Kritik der Medien aus
    Allgemeiner und Integrativer Perspektive, hier zum Thema:
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    Journalismus mit beschränkter Haftung ?
    Gesammelte Beiträge zur Journalismus- und Medienkritik
    Hans Wagner (2003). München: Fischer.
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    "Der Journalismus ist für die Gesellschaft viel zu wichtig, als dass man ihn den Journalisten allein überlassen dürfte"

    Ein medienkritischer Buchhinweis von Rudolf Sponsel, Erlangen

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    Umschlagtext: "Der Journalismus ist für die Gesellschaft viel zu wichtig, als dass man ihn den Journalisten allein überlassen dürfte. Deshalb plädiert der Münchener Kommunikationswissenschaftler in diesem Band für eine 'rücksichtslose Journalismuskritik'. Diese Kritik nimmt keine Rücksicht auf Sonderinteressen, erst recht nicht auf solche, die Journalisten selbst geltend machen, sie ist vielmehr den berechtigten Erwartungen des Bürgers und der ganzen Gesellschaft an die journalistischen Produkte verpflichtet. Auf die grundsätzliche Frage, was der Bürger vom Journalisten erwarten darf, gehen die Beiträge dieses Bandes ebenso ein, wie sie 'rücksichtslose Journalismuskritik' an brisanten Exempeln demonstrieren: an Fällen der 'Angstpublizistik'; an der Darstellung von Gewalt in den Medien, an den kaum legitimierten 'Heilsbotschaften' des 'Medien-Evangeliums' für und über die Familie oder auch an den Folgen der Globalisierung von Massenkommunikation. Erst eine derart harte, an sachlich begründeten Kriterien orientierte Kritik respektiert die gesellschaftliche Bedeutung und Wichtigkeit des Journalisten ohne Abstriche. Daher ist 'rücksichtslose Journalismuskritik' in Wirklichkeit die einzig angemessene Form einer 'rücksichtslosen Liebeserklärung' an den Journalismus."

    Aus:
    "Zur Einführung
    Plädoyer für eine 'rücksichtslose' Journalismuskritik

    'Ein ganzes Fach lebt an seiner Bedeutung vorbei.' Vor mehr als einem halben Jahrzehnt konstatiert dies ein Praktiker, der damalige Intendant des Deutschland- Radios, Ernst Elitz. Er hatte sich zum Abschluß einer Debatte über den 'Stand der deutschen Medien- und Kommunikationswissenschaft' in der ZEIT zu Wort gemeldet. Die Bedeutung des Faches mit den vielen, keineswegs gleichbedeutenden Namen Kommunikationswissenschaft, Publizistikwissenschaft, Medienwissenschaft, Journalistik, Zeitungswissenschaft ... liegt nach Elitz nicht in den Hochschulroutinen, zu denen er auch die Vermittlung von Kommunikationstheorie oder von Mediengeschichte zählt; seine Bedeutung gewinnt es auch nicht in der Orientierung am klassischen Journalismus oder in der Ausbildung von Journalisten. Nein. Seine Bedeutung bekommt das Fach erst, wenn es statt 'Ausbildung für wenige' eine 'Aufklärung für alle' betreibt, wenn es die brisanten, auch die degoutanten, aber gleichwohl spannenden Medien- und Journalismuserscheinungen der Gegenwart zu seinem Forschungsgegenstand macht und dazu 'das alltägliche Medienangebot öffentlich auf den Seziertisch legt, kontinuierlich Glaubwürdigkeitstests anstellt [sowie] dem Medieneinfluß auf Politik, Wirtschaft und Alltagsleben nachspürt.' Und wenn es der Disziplin gar noch gelänge, 'die Wechselwirkung zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen und Medientrends aufzuzeigen und Maßstäbe für Qualität und Verläßlichkeit von Medienprodukten herauszuarbeiten', könnte sie 'rasant an Bedeutung gewinnen'.

    (I.) Das sachliche Ziel trifft dieses Praktiker-Votum sehr präzise, selbst noch und gerade da, wo es sich zuspitzt auf die Alternative: 'Nicht nur Ausbildung für wenige, sondern Aufklärung für alle.' Versteht man unter 'Aufklärung für alle' eine wissenschaftlich begründete Medien- und Journalismuskritik, die sich - gleichermaßen positiv fördernd wie Mängel und Fehlentwicklungen rügend - mit allen Gegenwartserscheinungen und Angeboten des Journalismus auseinandersetzt, so ist damit eine genuine Aufgabe der Fachwissenschaft umrissen: In voller Unabhängigkeit von allen Sonderinteressen und in unangetasteter Freiheit nämlich könnte Wissenschaft nach wahren Erkenntnissen über soziale Kommunikation, über ihre Medien und über den
    Journalismus suchen."

    Ernst Elitz: Unseliger Hang zur Routine. Ein ganzes Fach lebt an seiner Bedeutung vorbei. In: Die Zeit, Nr. 7 v. 7. Februar 1997.
     
     
    Bewertung: Ein ausgezeichnetes, schonungslos- offenes und kritisches Buch, was und wie Journalismus sein sollte und allermeist nicht ist. Daher hat dieses Buch in dieser aus den Fugen geratenen Amigo-Republik auch so gut wie keine Chance. Der Journalismus - insbesonders die Wirtschaftsredaktionen - ist wesentlich mitschuld am Niedergang Deutschlands. Doch wie es scheint, trägt er nun selbst zu seinem durch das Internet geförderten Untergang bei. 
        Bald werden wohl die Redaktionen von Puppen und Robotern  übernommen, natürlich im Namen der globalen Freiheit,  selbstverständlich rein aus Gründen der Objektivität und um des Datenschutzes willen [1]. 
     


    Querverweise
    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT
    Überblick Medien und Medienkritik in der IP-GIPT


    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Buchhinweis: Hans Wagner (2003). Journalismus mit beschränkter Haftung ? Gesammelte Beiträge zur Journalismus- und Medienkritik. München: Fischer. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/medien/kritik/wagner.htm
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    End-Korrektur: