Internet
Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=06.07.1998
Internet-Ausgabe, letzte Änderung: 24.06.18
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:
sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright
Anfang GW
Geschlechtsidentität und sexuelle Abweichungen Überblick_
Rel.
Aktuelles_
Rel.
Beständiges_
Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
_
Region_
Service-iec-verlag__
Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Beziehungen, Freundschaft,
Liebe, Sex und Partnerschaft, Bereich Sexuelle Abweichungen, und hier speziell
zum Thema:
Grundwissen
Geschlechtsidentität und sexuelle Abweichungen
(Deviationen)
Aus Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
(GIPT)
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen Inhaltsübersicht
_
Inhaltsuebersicht
_
Link: Ueberblick
Beziehung,
Freundschaft, Liebe, Sex, Partnerschaft, Stoerungen, Abweichungen.
Einfuehrung und Grundsaetzliches
In der Sexualitaet und Liebe gibt es sehr viele ungewoehnliche und
mehr oder minder seltene Erscheinungen und Varianten. Manche sind angeboren,
andere sind Ergebnisse von Stoerungen der Entwicklung im Mutterleib, viele
sind durch Kultur, Sitte und Brauch, durch Erziehung, Erfahrung, allmaehliche
Praegung und Zufaelle beeinflusst. Die Ethnologie
und Kulturanthropologie lehrt uns, dass es viel mehr Formen der sexuellen
Orientierungen, Beziehungen und Kultivierungen gibt, als wir gerade aus
unserer jeweiligen Perspektive fuer moeglich hielten. Wir halten fuer "normal"
oder "natuerlich", was wir erlebt haben, was unserer Gewohnheit, unserer
Neigung und Vorliebe entspricht. Gesellschaft, Tradition, Religion, ja
selbst die Wissenschaft ist oft sehr leichtfertig und vorschnell dabei,
mehr oder minder zufaellige Entwicklungen zu ihrem egozentrischen Masstab
zu nehmen und alles andere Abweichende fuer "unnormal", "unnatuerlich",
ja "krankhaft" oder gar fuer "pervers" zu erklaeren. Die blosse statistische
Seltenheit, das blosse Unbekannte, Fremde oder scheinbar Unverstaendliche
genuegt oft, um abweichendes Verhalten zu diskriminieren. Dabei kann kein
Mensch etwas fuer seine genetische Ausstattung, kein Mensch kann seine
Abstammung, seine embryonale Entwicklung, sein Geschlecht, seine Gene,
seine Kultur, seine Familie, seine Sozialisation, seine ersten Bezugspersonen
waehlen. Anlage, Entwicklung, erste Sozialisation und Familie, Zivilisation
und Kultur, in die ich hineingeboren werde, sind ein schicksalshaftes Widerfahrnis,
fuer das ich nicht verantwortlich bin und nicht verantwortlich gemacht
werden kann.
Androgyne, Transsexuelle,
Intersexuelle,
Bisexuelle,
Homosexuelle,
Hermaphroditen,
Pseudohermaphroditen,
Transvestiten,
Exhibitionisten,
Voyeure,
Fetischisten,
Maskuline
und Feminine finden sich irgendwann
in ihrem Leben so vor, entdecken sich als solche, erfahren sich als solche,
oder kennen sich gar nicht aus, sind verwirrt, koennen oder wollen nicht
wahrnehmen, was mit ihnen los ist, hier kann Psychotherapie / Psychologische
und oder Medizinische Beratung hilfreich sein. Mit einigem muss man leben
lernen, manches kann man verbessern, entwirren, annehmen, anderes nicht,
manches muss um der Gesellschaft, ihrer Gesetze, Sitten und Braeuche willen
unterdrueckt und beherrscht werden.
Pervers / ion. Der Perversionsbegriff
ist wegen seiner stark negativen Wertung und Diskriminierung, aber auch
wegen seiner inhaltlichen Fragwuerdigkeit und soziokulturellen Relativitaet
sehr umstritten. In der GIPT verzichten wir daher auf diesen Begriff
und sprechen stattdessen wertneutral von Abweichungen. Der Ausdruck
"Perversion" steht therapeutischen Zielen eher im Weg. Maessige und besonders
nur gelegentliche Abweichungen werden von vielen Sexualkundigen als "normal"
gewertet und koennen fuer die sexuelle Erlebnisfaehigkeit eine grosse Bereicherung
sein.
|
Geschlechtsmerkmale
und Geschlechtserleben (Abkuerzungen)
Die sechs
Dimensionen der Geschlechtlichkeit
-
Gonadisch: Geschlechtsdruesen
(Produktion der Geschlechtszellen: MZ, WZ, -, B)
-
Genetisch: Geschlechtschromosom XX, XY
-
Somatisch: Geschlechtsmerkmale, aeussere (W, M, [S, P; B, H,] +,
-)
-
Psychologisch: Geschlechts-Identitaets-Gefuehl (M, W, -, B)
-
Phaenomenologisch: Geschlechts-Erscheinung (Aeusseres, Kleidung)
-
Psychosozial: Geschlechts-Rollenverhalten (M, W, -, B)
-
Rest- und Auffangkategorie.
|
Zu den verwirrendsten Erkenntnissen gehoert, dass die verschiedenen
Dimensionen der Geschlechtlichkeit des Menschen, die Geschlechtsdrüsen,
die die Zellen produzieren, das Geschlechtschromosom, das gewoenlich das
Geschlecht bestimmt, die aeusseren Geschlechtsmerkmale im engeren Sinne
(Genitalorgane, Brust), das geschlechtliche Identitaetsgefuehl, die aeussere
Erscheinung und das Rollenverhalten mehrfach durcheinander geraten koennen
und nicht zueinander "passen" muessen. Dies kann zu vielfaeltigen Problemen
fuehren.
Kombinatorik
und Matrix der Geschlechts-Kennzeichen
Die folgenden formal-kombinatorischen Ueberlegungen
beruhen auf der Kreativitaets-, Problemloesungs- und Erfindungsmethode
von Fritz Zwicky.
Gehen wir von nur zwei Geschlechtszellen-Produktionen aus, von zwei
Geschlechtschromosomen, um der Einfachheit willen von nur zwei auesseren
Geschlechtsmerkmalen, von drei Geschlechts-Identitaets-Gefuehlen, von zwei
Geschlechts-Haupterscheinungsformen und von nur zwei hauptsaechlichen Geschlechts-Rollenverhalten,
so ergeben sich wenigstens 96 einfache geschlechtliche Grundtypen. Tatsaechlich
wissen wir natuerlich, dass besonders das Geschlechtsrollenverhalten potentiell
unendlich viele Merkmalskombinationen enthaelt, so ergibt sich eine unuebersehbare
und potentiell unendliche Vielfalt von Geschlechtern. Die Grammatik hat
sie in den meisten Sprachen auf ganze drei zurueckgefuehrt. Ein schoenes
Beispiel, wie die Sprache eine falsche und viel zu einfache Wirklichkeit
vortaeuscht, die es gar nicht gibt.
Abweichungen
(Deviationen): Eine Auswahl
Allgemeines. (1) Abweichungen
sind immer Abweichungen von einer Bezugs-Norm.
(2) Alle Erkenntnis gilt daher immer nur relativ zu einem Bezugssystem
(Das Kant'sche Ding an sich ist eine Fiktion). Eine der wesentlichen
revolutionaeren Aussagen des 20. Jahrhunderts verdanken wir der Physik
Einsteins, der postulierte, dass jedes System im Prinzip als Bezugssystem
gewaehlt werden kann, dass also keines vor einem anderen ausgezeichnet
ist. (3) Die Bezugsnormen koennen selbst wiederum durch die unterschiedlichsten
Kriterien konstruiert sein: was (Qualitaet),
von
...bis (Begrenzung),
wie sehr (Intensitaet),
wie schnell (Geschwindigkeit
und Beschleunigung),
wie oft (Haeufigkeit),
wie lange (Dauer),
wie stoerend (Beeintraechtigung),
wie auftretend (Kontinuitaet),
wie
viele (Menge)
in welcher Regelmaessigkeit (Periodizitaet),
wie objektiv, zuverlaessig, gueltig (Meta
/ Evaluation) und andere Bezugskriterien. Aus einer Abweichung allein
folgt gar nichts. In welcher Weise eine Abweichung bedeutungsvoll sein
soll, muss in jedem Einzelfall begruendet werden. Das ist auch das Prinzip
der gestoerten Funktions-Norm, das Gustav von Bergmann (1878-1955)
- der Lehrer Thure von Uexkülls - seinem Krankheitsbegriff 1932 zugrundelegte.
Zum
Krankheitsmodell der GIPT. Aktualisiert 01/2001: "Normal",
"Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
Die folgenden - alphabetisch angeordneten - Abweichungen sind ganz
unterschiedlicher Herkunft, eine systematische klassifikatorische Einteilung
ist hier nicht angestrebt. Es wird auch bewusst keine Wertung vorgenommen.
Um der vollen Relativitaet von Abweichungen Rechnung zu tragen, wurde auch
die Hetereosexualitaet mit aufgenommen.
Androgynitaet. (gr. MannFrau). 1)
Zwitter, Scheinzwitter. 2) Lehre von der Zwei-Wesenhaftigkeit oder der
Bipolaritaet der Geschlechter. In der Psychologie wird dieser Idee oder
Forschungshypothese durch die Konzepte Maskulinitaet
und Feminitaet entsprochen. Hierbei
ist allerdings zu beachten, dass die meisten psychologischen Geschlechtsunterschiede
weitgehend kulturbedingt sein duerften und weniger einen originaeren, naturgegebenen
Unterschied zwischen Frau und Mann widerspiegeln. Gesundheitsbrockhaus
(1990): paradoxe (umgekehrte) Gefuehlsweise der Frau (Virilisierung). Beim
Mann Form der Interexualitaet mit maennl.
Chromosomen und (aeusseren) weibl. Merkmalen (Feminisierung). Pschyrembel
(1994): maskuline Form des Pseudohermaphroditismus.
Anthrophagie,
Anthrophophagie [nach Bornemann
S. 97f, kritisch] > Kannibalismus.
"Anthrophagie, Anthropophagie [gr.: anthropos = Mensch; phagein = essen],
Menschenfresserei, Kannibalismus aus sexuellen Motiven. Havelock Ellis
(1859-1939) glaubte, daß der > Geschmackssinn beim Geschlechtsverkehr
keine Rolle spielen kann, weil die Menschen sonst einander auffressen würden.
Irrtum, denn der Geschmack der Haut, der Lippen, des Speichels, des Schweißes,
des Spermas und der anderen Körpersekrete eines jeden Menschen unterscheidet
sich ganz grundsätzlich von dem anderer Menschen und dient deshalb
zweifellos zur sexuellen Individualisierung, d.h. er motiviert uns, einen
bestimmten Menschen, nicht jeden beliebigen, zu lieben. Aber Ellis hat
in dem Sinne recht, daß der Geschmackssinn beim Geschlechtsverkehr
eine weitaus kleinere Rolle spielt als Riechen, Sehen, Tasten und Hören.
Um so ernster ist die kannibalistische Sexualisierung des Geschmackssinns,
die sich nur in drei Formen befriedigen läßt:
1. Durch > Automutilation und > Autodermatophagie, also durch Zerstörung
und graduellen Verzehr des eigenen Körpers;
2. Durch > Nekrophagie, das Stehlen und Essen von Leichen;
3. Durch Mord. Die Menschentötung aus anthropophagischen Motiven
zählt nicht als eigentlicher > Lustmord, denn der Täter befriedigt
seine Lust ja nicht durch das Morden, sondern erst durch den Verzehr des
Fleisches seines Opfers. Es ist bis heute fraglich, ob gewisse Massenmördcr,
die das Fleisch ihrer Opfer aßen (z. B. Tirsch, Haarmann, Denke),
die Tötung aus sadistischen oder aus kannibalistischen Motiven begangen
haben. > Blutfetischismus, Lykanthropie, Nosferatu, Vampirismus. In der
Psychoanalyse versteht man unter > Einverleibung eine Form der psychischen
A. Freud sagt: »Indem man Teile vom Leib einer Person durch den Akt
des Verzehrens in sich aufnimmt, eignet man sich auch die Eigenschaften
an, welche dieser Person angehört haben« (Gesammelte Werke,
Bd. IX, S. 101). Seine Überzeugung, daß die individuelle Sexualentwicklung
eines jeden Menschen auf der teilweisen Rekapitulation eines anthrophagischen
Vorgangs in der Frühgeschichte der Menschheit beruht, ist wichtig
bei der Diagnose bestimmter psychosexueller Störungen. > Kannibalismus,
oralsadistische Stufe. Vgl.: Aderlaß, Hämomanie, Menophagie."
Literatur und Links zum Thema Antrhophagie / Anthropophagie:
[Veränderte URL wurden entfernt]
-
Menschen im Kochtopf? Forscher streiten über Kannibalismus: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/25553/
-
Kannibalismus: Figurationen des Fremdem in Chroniken der frühen Neuzeit:
-
Betriebswirtschaftliche Dimensionen des Kannibalismus:
-
KANNIBALISMUS- URALTES ERBE ODER MYTHOS ?
-
Aus meinem Tagebuch: Kannibalismus: Mahlzeit, Hannibal! (Das Schweigen
der Lämmer):
-
Kannibalismus in Afrika / Heike Behrend über Menschenfresserei, Hexen
und Kannibalenjäger in den Mondbergen von West-Uganda:
-
Fleisch für Freaks: http://www.fleischfreaks.de/mensch.htm.
-
„Chaco Canyon Cannibals: Cult or Crazy Criminals?“
-
Allesfresser oder Vegetarier? Was berühmte Naturforscher darüber
denken:
"Das ist eine harte Rede / Wer kan sie hören?" Metaphorik und
Realität der Anthropophagie: Eucharistie, Medizin,
Liebe. – In: Das Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in
der Literatur. Hrsg. von Daniel Fulda und Walter Pape (siehe Nr.
Nr. 11 ; 2001), S. 303–339:
"'Des einen Zahn im Schlund des anderen': Zum Phantasma des Kannibalismus
in Kleists 'Penthesilea'", in: Verschlungene Grenzen - Anthropophagie in
Literatur- und Kulturwissenschaften, hg. von Annette Keck, Inka Kording
und Anja Prochaska, Schriften des Sonderforschungsbereiches Literatur und
Anthropologie der Universität Konstanz, Tübingen: Narr, 1999,
53-66.
-
Annette Keck/Inka Kording/Anja Prochaska (Hg.), Verschlungene Grenzen.
Anthropophagie in Literatur und Kulturwissenschaften.
Tübingen 1999.
-
Rezension zu: Rolf Peter Sieferle / Helga Breuninger (Hg.): Kulturen der
Gewalt. Ritualisierung und Symbolisierung von Gewalt in der Geschichte,
Frankfurt am Main / New York: Campus 1998, 295 S., ISBN 3-593-35952-9:
Bisexualitaet. Wir verstehen
unter bisexuell die zweigeschlechtliche Orientierung, also die Neigung
und Faehigkeit sowohl homosexuell als auch heterosexuell sexuell erleben
und lieben zu koennen. Die Faehigkeit ist bei vielen Menschen grundsaetzlich,
wenn auch wohl in unterschiedlichem Ausmass, vorhanden, besonders in der
Kindheit.
Exhibitionismus. Die Lust mehr
durch sich nackt oder entbloesst zeigen sexuell erregt zu werden als durch
die entsprechenden sexuellen Handlungen, die nicht selten auch als unaesthetisch
oder unhygienisch abgelehnt werden. Die Zeigelust in maessiger Auspraegung
gilt in unserer Kultur als "normal". Direktes Exhibitionieren in der Öffentlichkeit
ist in Deutschland ein Straftatbestand, nicht in den Medien, dort sind
fast beliebige Schaustellungen erlaubt.
Fetischismus Ist das menschliche Gegenüber
in seiner Ganzheit für die sexuelle Befriedigung nicht erforderlich
und wird dies über ein beliebiges Objekt (z. B. Schuh, Taschentuch,
Schal, Gegenstand) erzielt, spricht man von F. Innerhalb gewisser Grenzen,
so Ernest Bornemann, sei jeder Mensch ein F.
Hermaphrodit / ismus. Zwitter
mit maennlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmalen. Seltene Abweichung,
ca. 300 echte Faelle bisher beschrieben. Ein echter H. hat sowohl Eierstoecke
als auch Hoden unabhaengig davon, ob er von seinen Geschlechtschromosomen
her Frau oder Mann ist.
Heterosexualitaet. Von anderen
Bezugssystemen (Berdaches,
Manus,
Marind-Anim
) ausgehend, ist Heterosexualitaet das abweichende Verhalten. Um
dies staerker ins Bewusstsein zu heben, haben wir die H. in diese Auswahl
aufgenommen. Waehlt man als Bezugsnorm die statistische Haeufigkeit,
dann ist H. derzeit und ueberwiegend auf der Welt die sog. "normale" Orientierung
in Sexualitaet und Liebe, aber nicht fuer ein paar hundert Millionen
Menschen.
Homosexualitaet: Gleichgeschlechtliche
Orientierung in Sexualitaet oder Liebe. Zur Beurteilung
der Homosexualitaet in der GIPT. In weiten Teilen der Gesellschaft,
besonders auch in der katholischen Kirche und auch noch in weiten Teilen
der Psychoanalyse gilt Homosexualitaet
als "Perversion" , ein Kunstfehler ersten
Ranges 2). Haeufigkeit: Nach Kinsey waren
10% der amerikanischen Maenner hatten letzten drei Jahre bei ihrer Befragung
homosexuelle Kontakte, 4% waren ihr ganzes Leben homosexuell und 37% erlebten
wenigstens einmal in ihrem Leben eine homosexuelle Begegnung.
Intersexualitaet. Unterschiedlich
starke Entwicklung der inneren und aeusseren Geschlechtsmerkmale entgegen
des chromosomalen Geschlechts. Im Pschyrembel wird die Haeufigkeit 1 :
500 3) angegeben, das ist eine ganz beachtliche
Zahl.. > Transsexualitaet
Intersex Gesellschaft NordamerikaHermaphrodite
Education.
Kannibalismus.
Seit einiger Zeit ist - anscheinend besonders internetgestützt
- das Thema Kanibalismus. Menschen schlachten, Sexuealorgane verspeisen
und ähnliches aufgekommen und wird teilweise völlig hemmungslos
in einschlägigen Foren und im usenet ausgebreitet. [Spiegel]
Sofern eine sexuelle Motivationskomponente mit hineinspielt siicht man
von Anthrophagie bzw. Anthropophagie.
-
"Schweizer bot Frauen online zur "Schlachtung" an. In sadomasochistischen
Foren nannte er sich "Marquis el Diablo", dort suchte er Menschen, die
eine Mutter und ihre Tochter quälen, töten sowie am Spieß
braten würden. Dafür muss er nun hinter Gitter. Ein sadistisch
veranlagter Schweizer hat im Internet eine Mutter und deren junge Tochter
zur "Schlachtung" angeboten. Dafür wurde der bereits wegen Mordes
vorbestrafte 53-Jährige am Freitag zu sieben Jahren Gefängnis
verurteilt. ..." [WO
11.5.12]
Maskulin, Maskulinitaet
(Animus) und Feminin, Feminitaet (Anima). Soziales Geschlechtsbild,
Eigenschaften und Merkmale, die einem Geschlecht oder geschlechtlichen
Verhalten in seiner Kultur, Gesellschaft und seinem Milieu zugeschrieben
werden. Die Geschlechtsbilder wandeln sich sehr stark mit der Kultur, den
Zeiten und Moden. Was ein Mann oder eine Frau "ist", ist weitgehend gelernt
und durch Erziehung, Gesellschaft und Kultur bedingt und erworben und nicht
etwas vererbt und angeboren. So gesehen kann jede Frau zahlreiche "maennliche"
Merkmale und jeder Mann zahlreiche "feminine" Merkmale aufweisen. Inwieweit
dies bedeutungsvoll ist, muss in jedem Einzelfall besonders untersucht
und beurteilt werden.
"Historisch hat sich unsere Kultur bei der Schaffung ihrer reichen,
kontrastierenden Werte vieler künstlicher Unterscheidungen bedient,
deren augenfälligste die der Geschlechter ist. Es handelt sich nicht
darum, diese Unterscheidung abzuschaffen, sondern die schlechtpassende
Schablone zu beseitigen, die Mann oder Frau in ungemäße Formen
des
Verhaltens zwingen. Wollen wir unsere Kultur bereichern, müssen wir
die ganze Skala menschlicher Möglichkeiten anerkennen und unsere soziale
Struktur weniger willkürlich gestalten, so daß sie allen menschlichen
Fähigkeiten einen passenden Platz einräumen kann."
Margaret Mead (dt. 51979, orig. 1935, 1935, S. 283 ). Jugend
und Sexualitaet in primitiven Gesellschaften Bd. 3 Geschlecht und Temperament
in drei primitiven Gesellschaften. Muenchen: dtv.
|
Pseudohermaphroditismus.
Einerseits Vorhandensein der Gonaden (Geschlechtsdruesen, die die Geschlechtszellen
produzieren) und des chromosomalen Geschlechtsmerkmals des einen Geschlechts
und andererseits das Vorhandensein der aeusseren Geschlechtsmerkmale des
anderen Geschlechts. P. femininus (Karyotyp 46, XX) mit aeusserlich maskuliner
Erscheinung. P. masculinus (Karyotyp 46, XY) mit vorwiegend weiblicher
Erscheinung. > Intersexualitaet.
Formel: Gonadisch = chromosomal (genetisch) =|= Aeussere Erscheinung
(Hoden, Penis, Scheide, Brust, Behaarung)
Sadomasochismus (Algolagnie=Schmerzgeilheit),
Masochismus, Sadismus.
Die Begriffe stammen von Krafft-Ebing. Beim Sadismus koennen verschiedene
Formen unterschieden werden. In der milden und sozial tolerierbaren Form
ergibt sich die sexuelle Befriedigung durch die Freiwilligkeit der PartnerInnen.
Zur Sado-Rolle gehoert 1) Macht und Beherrschung der PartnerIn und 2) die
Zufuegung von Schmerzen (z.B. durch beißen, kratzen, schlagen, kneifen
), die von der MasochistIn lustvoll empfunden werden. Nicht tolerierbar
ist die Ausuebung von Zwang und die Anwendung von Gewalt gegen den Willen
der PartnerInnen. Zur Maso-Rolle gehoert 1) die lustvolle Unterwerfung
(Erniedrigung, Demuetigung) und 2) das lustvolle Erleben des Schmerzes.
Hierzu noch ein bon mot von Jeanne Moreau: "Frei zu sein, heißt
wählen können, wessen Sklave man sein will" ;-). Innerhalb
gewisser Grenzen haben die meisten Menschen sadomasochistische Anwandlungen.
Anmerkung: Sadomasochismus wird gewöhnlich
auf eine sexuelle Einstellung oder Neigung bezogen. Das muss nicht so sein
und kann auf beliebige Bereiche angewendet werden. Masochistisches Verhalten
liegt vor, wenn Leiden gesucht und befriedigend erlebt wird. Sadistisches
Verhalten liegt vor, wenn Leiden zufügen gesucht und befriedigend
erlebt wird.
Zur Chronik SM: http://www.datenschlag.org/dachs/dachs1970_1979.html.
Transsexualitaet. Gegensatz zwischen
aeusseren Geschlechtsmerkmalen und Geschlechtsidentitaetsgefuehl, also
Maenner empfinden und fuehlen sich als Frauen und moechten solche sein
bzw. Frauen empfinden und fuehlen sich als Maenner und wollen solche sein.
Wesentliches seelisch-geistiges Merkmal: Der transsexuelle Mensch - im
Gegensatz zum Transvestiten - hat das Gefuehl, den falschen Koerper zu
haben, im falschen Koerper zu sein. Gonadisch = chromosomal (genetisch)
= Aeusseres =|= Geschlechtliches Identitaetsgefuehl
Information für Transsexuelle: http://www.ts-info.net/
Transvestit / Transvestitismus.
Der
Transvestit zieht Lustgewinn aus der Verkleidung, indem er die auessere
Erscheinung und Rolle des anderen Geschlechts schluepft, wobei er die eigene
Geschlechts-Identitaet beibehaelt und nicht wie der Transsexuelle, seinen
eigenen Koerper verlassen moechte; er ist gewoehnlich auch nicht homosexuell.
Voyeur / ismus. Schaulust.
Der V.
wird besonders durch den Anblick erotischer Szenen erregt. Viele Menschen
werden durch den Anblick erotischer Szenen erregt bzw. in ihrer Erregbarkeit
gesteigert. Gewinnt die grundsaetzlich statistisch normale Schaulust ueberragende
Bedeutung oder ersetzt sie gar die eigene sexuelle Handlung, sollte man
erst von V. sprechen.
Zwitter > Hermaphrodit, Pseudohermaphrodit
Abweichung
(Deviation) und Kombinatorik der Abweichungen
Betrachtet man sich die kleine Auswahl oben und vergleicht man es mit
den theoretischen kombinatorischen Moeglichkeiten ("Morphologischer
Kasten" Zwickys), kann man sehen, wie ausserordentlich duerftig unsere
bisherige Differenzierung ist. Es gibt potentiell unendlich viele unterschiedliche
Abweichungen und Kombinationen.
Grundsaetze
der GIPT-Psychotherapie sexueller Abweichungen
(1) Es gibt viele Formen und Varianten der Selbstverwirklichung
in Sexualitaet und Liebe, deren Angelegtsein der Mensch vielfach nicht
zu verantworten hat. Genetische, gonadische, somatische, psychologische,
phaenomenologische und psychosoziale Faktoren in unterschiedlichen Einfluesse
und Praegungen widerfahren und bestimmen ihn.
(2) Unser erstes Arbeitsprinzip ist es daher, dass wir Abweichungen,
egal woher sie kommen moegen, sofern sie die Freiheit, die Entwicklung
zur sexuellen Selbstbestimmung und die sexuelle Selbstbestimmung anderer
respektieren, grundsaetzlich akzeptieren und eine fertige Normierung, wie
der Mensch sexuell orientiert selbstverwirklicht sein sollte, ablehnen.
(3) Wir halten den Begriff und das Wort Perversion,
wie es vor allem von der konservativen
Psychoanalyse tradiert wird, nicht fuer zweckmaessig. Wir lehnen dieses
Wort und diesen Begriff ab, weil dieses Wort und sein Begriff viele Menschen
entwertet und diskriminiert, die das nicht verdienen. In seiner negativen
Wertigkeit passt er nur fuer wenige.
(4a) Helfen beim Annehmen und Akzeptieren der eigenen Orientierung
in Sexualitaet und Liebe. (4b) Helfen bei der Selbstverwirklichung,
besonders in Liebe und Partnerschaft mit der Grenzsetzung, dass die
Freiheit, die Entwicklung zur sexuellen Selbstbestimmung und die sexuelle
Selbstbestimmung anderer respektiert wird.
(5) Helfen bei all den Stoerungen, die unabhaengig von der geschlechtlichen
Orientierung jeden treffen koennen.
(6) Bei genetisch, organisch bedingten oder einer starken
Praegung unterliegenden schwer veraenderlichen Orientierung in Sexualitaet
und Liebe nehmen wir nicht leichtfertig Auftraege an, die wir kaum erfuellen
koennen.
Sexuelle Abweichungen und Stoerungen
im Internet (Links)
Link (Englisch) Intersex Gesellschaft
Nordamerika.
Link (Englisch) Hermaphrodite
Education.
Link (Englisch) Hermaphrodites.
Die folgenden Links zu sexuellen Stoerungen danken wir
dem Kollegen Dipl. Psych. Ralph Ott
Sexual Dysfunction Descriptions, theoretical issues - M. Gonzales.
[Adresse verändert]
Endocrinology and Impotence (Erectile Dysfunction) - The Endocrine
Society. [Adresse verändert]
Impotence
- NIH Consens Statement.
Literatur
und Stichworte
Unter Nutzung der Datenbanken Medline, PsycINFO, Psyndex, Internet
und eigene Quellen: Suchbegriffe in den Datenbaken crime AND (sex*
deviation)
Siehe bitte auch die Literaturverzeichnisse Hörig,
Guf,
Aussage,
SexAufkl,
_
-
Abhängigkeit, dependentes Verhalten,
Hörigkeit.
-
Abweichendes
sex. Verhalten (Bi, Homo, Pädophilie, Sex. Mißbrauch Kirche,
... Vergewaltigung)
-
Alexandra (1992). Ich war ein Mann. Die Lebensgeschichte
einer Transsexuellen. Rastatt: Hestia.
-
Allgemeine
Kriminologie und Forensische Psychologie.
-
Anthrophagie/ Anthropophagie (Menschen/Teile essen) siehe
bitte auch oben.
-
Aufklärung- und Information: Sexualität.
-
Bader, Birgit; Behnke, Ben & Back, Christin-Susan (1995).
Das dritte Geschlecht. Transsexuelle, Transvestiten und Androgyne. Hamburg:
Rasch und Röhring.
-
Badinter, Elisabet (dt. 1994, fr. 1986). Ich bin Du. Auf
dem Weg in die androgyne Gesellschaft. München: dtv.
-
Bergmann, Wolfgang (1996). Fesseln des Eros. Eine Psychologie
der Perversionen. München: Limes.
-
Boss, Medard (1966, 3.A.). Sinn und Gehalt der sexuellen
Perversionen. Ein daseinsanalytischer Beitrag zur Psychopathologie des
Phänomens der Liebe. München: Kindler (G&P).
-
Bradford, John M. (1983). The forensic psychiatric aspects
of schizophrenia. Psychiatric Journal of the University of Ottawa, Vol
-
8(2), Jun 1983. pp. 96-103.
-
Braun, Walter (1995 3.A.). Sadismus. Masochismus. Flagellantismus.
Flensburg: Orion.
-
California. State. Department of Mental Hygiene (1954). Final
report on California sexual deviation research. (Vol. 20, No. 1.).
-
California. State. Department of Mental Hygiene (1953). California
sexual deviation research.
-
Campos, P. E & Goldfried, M., (2001):
Introduction: perspectives on therapy with gay, lesbian, and bisexual clients.
J-Clin-Psychol. 2001 May; 57(5): 609-13.
-
Cantor, Donald J. (1964). Deviation and the criminal law.
Journal of Criminal Law, Criminology & Police Science, 55(4), 1964.
pp. 441-453.
-
Chasseguet-Smirgel, Janine (dt. 1989, fr. 1984). Anatomie
der menschlichen Perversion. Stuttgart: dva.
-
Chenier, Elise Rose (2002). Stranger in our midst: Male sexual
'deviance' in postwar. Dissertation Abstracts International Section A:
Humanities & Social Sciences, Vol 62(10-A), May 2002. pp. 3526.
-
Désirat, Karin (1985). Die transsexuelle Frau. Stuttgart:
Enke.
-
Douglas, John E.; Burgess, Ann W.; Burgess, Allen G. &
Ressler, Robert K. (1992, Ed. [FBI]). Crime Classification Manual. New
York: Lexington.
-
Frisbie, Louise Viets (1959). Treated sex offenders
and what they did. Mental Hygiene. New York, 43, Apr 1959.
pp. 263-267.
-
Fuchs, Daniel & Geo (). Transsexuelle Menschen in Deutschland.
Im falschen Körper. Wiesbaden: Rueger.
-
Gacono, C. B; Meloy, J. R & Bridges, M. (2000).
A Rorschach comparison of psychopaths, sexual homicide perpetrators, and
nonviolent pedophiles: where angels fear to tread. J-Clin-Psychol.
2000 Jun; 56(6): 757-77
-
Geißler, Sine-Aline (1990-97, 5. A.). Lust an der Unterwerfung.
Frauen bekennen sich zum Masochismus.
-
Geißler, Sine-Aline (1993). Doppelte Lust. Bisexualität
heute. Erfahrungen und Bekenntnisse. München: Scherz.
-
Gillner, Michael; Luebcke-Westermann, Dorothea &
Orlob, Stefan (2000). Behandlung und Prognose von Sexualtraftaetern
im Massregelvollzug. In: Fegert, Joerg M. & Haessler, Frank
(2000, Hrsg.). Qualitaet forensischer Begutachtung, insbesondere bei Jugenddelinquenz
und Sexualstraftaten, Centaurus, Pfaffenweiler, 2000, Seiten 219-228
-
Goldhirsh, M. I. (1961). Manifest content of dreams
of convicted sex offenders. Journal of Abnormal & Social Psychology,
63(3), 1961. pp. 643-645. Journal URL: http://www.apa.org/journals/psp.html
-
Governor's Study Commission On the Deviated Criminal Sex
offender, Michigan (1951). Report.
-
Hilbig, Heidegard (). Geschlechtsunterschiede aus neurowissenschaftlicher
Sicht. In:
-
Hirschauer, Stefan (1993). Die soziale Konstruktion der Transsexualität.Über
die Medizin und den Geschlechtswechsel. Frankfurt: Suhrkamp.
-
Hirschfeld, Magnus (1920). Sexualpathologie. 3. Bde. Bonn:
Marcus & Webers.
-
Hörigkeit, Abhängigkeit, dependentes
Verhalten.
-
Holstein, Klaus; Schuetze, Gerd (1983). Zur Pathogenese
der sexuellen Deviation in der Adoleszenz. Zeitschrift für Kinder
und Jugendpsychiatrie. 1983; 11(4): 310-316. [Bedeutung der Masturbation
und Masturbationsphantasien für Devianz]
-
Holstein,-Klaus (1989) . Sexuelle Devianz und adoleszente
Persoenlichkeitsentwicklung. In: Koenig, Christian (1989, Hrsg.).
Gestörte Sexualentwicklung bei Kindern und Jugendlichen. Begutachtung,
Straffälligkeit, Therapie. München: Reinhard. S.
29-39 [2 Fallberichte]
-
Hüsers, Francis & König, Arthur (1995). Bisexualität.
Stuttgart: Thieme.
-
Hunold, Günther (1970). Abarten des Sexualverhaltens.
Motive, Fälle, Probleme. München: Heyne.
-
Karpman, Benjamin (1951). The sexual psychopath. Journal
of Criminal Law & Criminology, 42, 1951. pp. 184-192.
-
Kemper, Johannes (1992). Sexualtherapeutische Praxis.
Teil I: Arbeitsformen. München: Pfeiffer.
-
Kernbichler, Andreas (1995). Stationaere Psychotherapie mit
Straffaelligen. In: Beier, Klaus M., Hinrichs, Guenter (1995, Hrsg.). Psychotherapie
mit Straffaelligen. Standorte und Thesen zum Verhaeltnis Patient - Therapeut
- Justiz. Stuttgart: G. Fischer, S. 64-70. [Zwei Fallbeispiele: Borderline,
versuchter Totschlag, Vergewaltigung; narzißtische PS und Kernpädophilie:
Raub und sex. Belästig.]
-
Kinder-
und Jugendsexualität.
-
Kockott, Goetz (1985). Deviantes Sexualverhalten - klinische
Aspekte und Therapie. Medizin Mensch Gesellschaft. 1985; 10(4): 231-239.
-
Kockott, Goetz (1991). Typologie und Therapie von Sexualdelinquenten.
In: Beier, Klaus M. (1991, Hrsg.). Sexualität zwischen Medizin und
Recht. Stuttgart: G. Fischer. S. 75-91
-
Krafft-Ebing, R.v. (15. A. 1918). Psychopathia Sexualis.
Stuttgart: Enke.
-
Kuntz-Brunner, Ruth (1994). Bisexualität. Doppelte Sehnsucht
- Doppelte Scham. Reinbek: Rowohlt.
-
Lammers, H. J. (1956). Über die Intersexualität
beim Menschen. Unter Berücksichtigung der psychischen und hormonellen
Besodnerheiten. Halle: Marhold.
-
Lange, Ehrig (1989). Nachrichtenverkehrsstoerung gem. Paragraph
204 StGB. Der Geldeinwurfspalt/Geldauswurfschacht oeffentlicher Muenzfernsprecher
- Vaginaersatz fuer abnorme sexuelle Befriedigung. Psychiatrie, Neurologie
und medizinische Psychologie. 1989; 41(3): 170-171. [Fallbericht sexuell
motivierten Umgang mit Münzfernsprechern bei Hirnabbau eines
75]
-
Lautenbacher, Stefan; Güntürkün, Onur
& Hausmann, Markus (2007, Hrsg.). Gehirn
und Geschlecht. Neurowissenschaft des kleinen Unterschieds zwischen Frau
und Mann. Heidelberg: Springer.
-
Mangus, A. R. (1953). Sexual deviation and the family.
Marriage & Family Living, 15, 1953. pp. 325-331.
-
Mester, H. (1984). Zur Phänomenologie und Entstehungsgeschichte
des Exhibitionismus. Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie. 1984;
52(7): 237-249. [40 Fälle]
-
Nuhn-Naber, Carmen; Rehder, Ulrich & Wischka,-Bernd (2002).
Behandlung von Sexualstraftaetern mit kognitiv-behavioralen Methoden: Moeglichkeiten
und Grenzen. Monatsschrift-fuer-Kriminologie-und-Strafrechtsreform. 2002;
85(4): 271-281
-
Moser, Andrea
(2010). Kampfzone Geschlechterwissen. Kritische Analyse populärwissenschaftlicher
Konzepte von Männlichkeit und Weiblichkeit. Wiesbaden: VS Verlag für
Sozialwissenschaften.
-
Pädophilie.
-
Panton, James H. (1958). MMPI profile configurations among
crime classification groups. Journal of Clinical Psychology, 14,
1958. pp. 305-308. Journal URL: http://www.interscience.wiley.com/jpages/0021-9762/
-
Passig, Kathrin & Strübel, Ira (2001. 2.A.). Die
Wahl der Qual. Handbuch für Masochisten und solche, die es werden
wollen. Reinbek: Rowohlt.
-
Pelman, Carl (1910). Sexuelle Abnormitäten. In: Psychische
Grenzzustände, 116-128. Bonn: Cohen. [enthält die Geschichte
des Marchalls Gil de Rais (1404-1440), wahrscheinlich des größten
sexuell abartigen Verbrechers der Weltgeschichte mit ca. 1000 Opfern]
-
Pontalis, J. B. (dt. 1972, fr. 1970, Hrsg.). Objekte des
Fetischismus. Frankfurt: Suhrkamp.
-
Rasch, Wilfried (1983). Die Zuordnung der psychiatrisch-psychologischen
Diagnosen zu den vier psychischen Merkmalen der Paragraphen 20, 21 StGB.
Psychiatrische-Praxis. 1983; 10(5): 170-176
-
Reifen, David (1962). Protection of the child in Israeli
courts in sex assault cases. Journal of Jewish Communal Service, 38(4),
1962. pp. 351-360.
-
Rosemeier, Hans-Peter; Hoefert, Hans-Wolfgang &
Goepfert, Winfried (1993, Hrsg.). Intimitaet und Sexualität. München:
Quintessenz.
-
Rossner, Mahnolf (1979). Zur Frage der operativen Kastration
von Sexualdelinquenten. Aktuelle Literaturübersicht und der Ansatz
einer Meinungsbildung. Psychiatrie, Neurologie und Medizinische Psychologie,
1979, 31 (6), 321-328
-
Scholz, Werner (1998). Sexualstörungen.
In: Sulz, Serge K. D. (1998, Hrsg.). Das Therapiebuch. Kognitiv-Behaviorale
Psychotherapie in Psychiatrie, Psychotherapeutischer Medizin und Klinischer
Psychologie. Ein Ueberblick ueber praktizierte Psychotherapie und ein Einblick
in die Praxis erfahrener Psychotherapeuten. München: CIP-Medien. S.
410-423
[Besprechung der speziellen Therapiemethoden: (1)
aversive Konditionierungstechniken, (2) orgasmische Rekonditionierung,
(3) Sättigungstherapie, (4) University of Minnesota Sexualstraftäter
Behandlungsprogramm.]
-
Schorsch, Eberhard; Becker, Nikolaus (2000). Angst, Lust,
Zerstoerung. Sadismus als soziales und kriminelles Handeln. Zur Psychodynamik
sexueller Toetungen. Gießen: Psychosozial-Verlag. [ca. 60 Fälle
mit Tötungsdelikten]
-
Schuetze, Gerd (1989). Sexuelle Devianz als Aggressionsdelikt.
In: Koenig, Christian (1989). Gestoerte Sexualentwicklung bei Kindern und
Jugendlichen. Begutachtung, Straffälligkeit, Therapie, Reinhardt,
Muenchen, 1989, Seiten 40-52. [Fallstudie: versuchte Vergewaltigung eines
delinquenten, psychiatrisch auffälligen jg. Mannes].
-
Sexueller
Mißbraich in der Kirche - Sex.
Mißbrauch und Vergewaltigung.
-
Sigusch, Volkmar & Schmidt, Gunter (1992).
Verzeichnis der Schriften von Eberhard Schorsch. Zeitschrift für Sexualforschung.
1992; 5(1): 18-24 [121 Publikationen von Schorsch]
-
Stoller, Robert J. (dt. 1979, engl. 1975). Perversion. Die
erotische Form von Haß. Reinbek: Rowohlt.
-
Strauss,-Bernhard-Michael (1998). Voyeure. In: Strauss,
Bernd (1998). Zuschauer. Göttingen: Hogrefe, S. 213-232. [Zusammenfassung
Erkenntnisstand Voyeurismus]
-
Wetzstein, Thomas A.; Steinmetz, Linda; Reis, Cgrista &
Eckert, Roland (1993). Sadomasochismus. Szenen und Rituale. Reinbek: Rowohlt.
-
Wille, Warren S. (1961). Case study of a rapist: An analysis
of the causation of criminal behavior. Journal of Social Therapy,
7, 1961. pp. 10-21.
-
Wilz, Sylvia Marlene (2008, Hrsg.). Geschlechterdifferenzen
– Geschlechterdifferenzierungen. Ein Überblick über gesellschaftliche
Entwicklungen und theoretische Positionen. Wiesbaden: VS Verlag für
Sozialwissenschaften.
-
Wolter, Jürgen (1985). Pädophilie. Die Verbotene
Liebe. Flensburg: Stephenson.
-
Zeidler, J. C. (1961). Sexual fetishism as related to criminal
acts. Journal of Social Therapy, 7, 1961. pp. 187-196.
_
wird unregelmäßig ergänzt und
überarbeitet
_
Glossar, Anmerkungen
und Endnoten > Eigener
wissenschaftlicher Standort.
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
1) Allgemein Nach Fremdwoerterbuch (1966).
VEB Bibligraphisches Institut Leipzig: widernatuerlich, verkehrt, verderbt,
entartet, triebabwegig, krankhaft vom Normalen, Natuerlichen abweichend
(besonders im Geschlechtlichen).
___
Abkuerzungen:
-
Geschlechtsdruesen. Produktion der Geschlechtszellen: MZ= Männliche
Zellen, WZ= Weibliche Zellen, Keine Zellen= -, B= Beide, sowohl weiblioche
als auch männliche Zellen)
-
Geschlechtschromosom XX, XY; X= weibliches Chromosom, Y=Chromosom
-
Geschlechtsmerkmale, aeussere (Weiblich=W, Maennlich=M, S=Scheide, P=Penis,
B=Brust, H = Haare, Behaarung, Bart: + = ja, gegeben.
- = nein, nicht gegeben.
WS+ , WB+, WH+, WS-, WB-, WH-; MP+, MB+, MH+,
MP-, MB-, MH-
-
Geschlechts-Identitaets-Gefuehl M= Männlich, W=Weiblich ,- =
Keines, indifferent, B=beides, sowohl mämmlich als auch weiblich
-
Geschlechts-Erscheinung (Aeußeres [Haartracht, Schmincke, Parfuem
usw.), Mode, Kleidung)
-
Geschlechts-Rollenverhalten (M=Maskulin, W= Feminin, weiblich, - = indifferent,
keines; B= beides, sowohl maskulin als auch feminin)
___
Kritisch
zu Bornemanns Rolle als Berater und Sexkulturpolitiker: Enders, U. (2001,
Hrsg.). Zart war ich, bitter war's.
Köln: Kiepenheuer und Witsch. Hier: Kapitel XVIII. "Gibt
es einen 'Missbrauch mit dem Missbrauch'"?, S. 454-469, zur Kritik
Bornemanns besonders 457-460. [Ergänzung am 27.7.3]
___
Fritz Zwicky (1966). Entdecken, Erfinden, Forschen.
Muenchen: Droemer Knaur. Zwicky hat eine Methode entwickelt, die er den
"Morphologischen Kasten" nannte, die im wesentlichen darin besteht, saemtliche
theoretischen Moeglichkeiten im Modell zu beruecksichtigen. Diese Methode
fuehrt nicht selten dazu, tatsaechliche Realisationen zu entdecken. Sie
ist aber auch eine Gefahr fuer zwanghafte Klassifikations"fetischisten".
Zur Kreativitäts- und Problemlösungs-Theorie.
___
2) Diese wissenschaftliche und menschliche
Fehlleistung macht es voellig unverstaendlich, wie eine solch dubiose Lehre
in der Psychotherapie zu einem "Richtlinienverfahren" werden konnte.
Solche diskriminierenden wissenschaftlichen und menschlichen Fehlleistungen
sind mit der Menschenwuerde und dem PatientInnenschutz unvereinbar und
wir empfehlen dem Bundesgesundheitsministerium dringend, der Psychoanalyse
in allen Behandlungen sexueller Abweichungen den Status eines "Richtlinienverfahrens"
abzuerkennen.
___
3) Faßt man den Begriff Intersexualitaet
weiter, indem man Androgynitaet, Hermaphroditismus, Pseudohermaphroditismus
und Transsexualitaet subsummiert, gehen neuere Schaetzungen von 15% Bevoelkerungsanteil
aus. Nach einem Vorschlag von Andrea Marechal (Transidentitas) "Ein
Intersex ist jede/r,di/er mit einer atypischen koerperlichen sexuellen
Differenzierung geboren wurde. " (Intersex Society of North America). Laut
Pelzer/ Distler 1994, weichen etwa 15 % der Gesamtbevölkerung entweder
von der 'Norm' ihres Geschlechtes mehr oder weniger stark ab ( Diagnose
: genitale Miss- und Fehlbildungen ), oder koennen weder dem einen noch
dem anderen Geschlecht zugeordnet werden (Diagnose : Intersexualitaet)."
___
Querverweise
Standort: Grundwissen Geschlechtsidentität
und sexuelle Abweichungen.
*_
BKA-FAQ zur Kinderpornografie.
|
*
Sternstunde Philosophie: Mann
oder Frau - eine Frage des Gefühls?
Eindrücke
vom Symposium 2010 Turm der Sinne (HVD). Mann, Frau, Gehirn. Geschlechterdifferenz
und Neurowissenschaft.
Überblick: Zwischenmenschliche Beziehungen,
Liebe, Sex, Sexuelle Abweichungen und Störungen, Mißbrauch,
Psychopathologie, Sex- und Beziehungs- Kriminalität, Psychotraumatologie
und Viktimologie.
*
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site:www.sgipt.org
z.B.: Sexuelle Abweichungen site:www.sgipt.org. |
*
Information für Dienstleistungs-Interessierte.
*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Grundwissen
Geschlechtsidentität und sexuelle Abweichungen. Internet
Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/sex/gwsexab0.htm
Copyright & Nutzungsrechte
Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen
Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht inhaltlich
verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle
benutzt werden. Das Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen, die die Urheberschaft
der IP-GIPT nicht jederzeit klar erkennen lassen, ist nicht gestattet.
Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden.
Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um
Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende GW
Geschlechtsidentität und sexuelle Abweichungen Überblick_
Rel.
Aktuelles_
Rel.
Beständiges_
Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
_
Region_
Service-iec-verlag__
Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen.
Änderungen wird
gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik willkommen
24.06.2018 Link: Sternstunde
Philosophie: Mann
oder Frau - eine Frage des Gefühls?
13.05.2016 Lit-Erg.
14.05.2015 Linkfehler geprüft und korrigiert,
veränderte Adressen ohne Weiterleitung entlinkt.
13.06.2012 Kannibalismus.
07.10.2010 Links, Layout.
19.09.2010 Titel- und Literaturergänzung
29.01.2008 Anmerkung Sadomasochismus.
* Layout.
27.07.2003 Kritisch
zu Bornemanns Rolle.