Materialien zum Thema Beweis und Beweisen in Wissenschaft und Leben 2013
[2015] [2014] [2013] [2012][2011]
Blicke über den Zaun zum Auftakt für eine integrative psychologisch-psychotherapeutische
Beweislehre
aus allgemein integrativer psychologisch-psychotherapeutischer
und einheitswissenschaftlicher
Sicht
Einführung, Überblick, Verteilerseite Beweis und beweisen
ausgewählt von Rudolf Sponsel, Erlangen, nach Meldungen der Wissenschaftsmedien
Einbau von falschen
Erinnerungen ins Gehirn
"US-Wissenschaftler konnten bei Mäusen durch optogenetische Programmierung
eine falsche Erinnerung erzeugen
Menschen werden von ihren Erinnerungen verfolgt und von schlimmen Erfahrungen
traumatisiert. Sie brennen sich ins Gehirn ein und lassen die Menschen
immer wieder erleben, was ihnen eine psychische Wunde zugefügt hat.
Es gibt aber auch falsche Erinnerungen an Ereignisse, die der Betroffene
nie erlebt hat. Manche scheinen unangenehme Erinnerungen leichter als andere
löschen zu können, während andere Schwierigkeiten haben,
sich auch an Wichtiges zu erinnern, was etwa die Lernfähigkeit beeinträchtigt.
Irgendwie müssen die Gehirne Vergessen und Erinnern in der richtigen
Balance halten - und interessant ist für Therapie und Gehirndoping,
ob sich Erinnerungen löschen (Tabula Rasa im Großhirn) oder
die Erinnerungskraft stärken lässt, beispielsweise durch transkranielle
Rauschstromstimulation (tRNS) oder andere Methoden (Neuronale Prothese
zur Gedächtnisbildung. Wissenschaftler vom MIT berichten nun in Science,
es sei ihnen gelungen, in Mäusen falsche Erinnerungen einzubauen.
..." [heise Florian Rötzer 26.07.2013]
Der Schlaf
mit Reparatur-, Reinigungs- und Müllabfuhrfunktionen
Sciene berichtet 2013 von mehreren Arbeiten zur Funktions des Schlafes.
Forschungen mit Mäusen hätten ergeben, dass dem Schlaf (u.a.)
die Aufgabe einer Gehirnreinigung, Reparatur und "Müllabfuhr" zukomme.
Oxford-Studie:
Ein Apfel am Tag kann Herzinfarkt verhindern
"Herzinfarkte und Schlaganfälle können mit einem Apfel täglich
fast genauso effektiv verhindert werden wie mit Medikamenten. Zwar kostet
das Obst mehr als die Medikamente. Aber Nebenwirkungen wie Diabetes und
Muskelschwäche treten beim Apfel nicht auf. ... " [DWN 25.12.13]
Angriff auf
die Kläranlagen des Körpers
"Ganze 1.500 Liter Blut fließen täglich durch unsere Nieren,
werden gefiltert und von Giftstoffen befreit. Wenn Krankheiten diese Arbeit
beeinträchtigen, ist das lebensgefährlich. Bei Dense Deposit
Disease, einer seltenen und schweren Nierenerkrankung, ist das der Fall
– sie führt zum kompletten Versagen dieser lebenswichtigen Organe.
Zur Frage, warum die Krankheit die Nieren befällt und diese zerstört,
konnten Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung
und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) einen entscheidenden
Beitrag leisten. Das international renommierte Medizin-Fachblatt Journal
of Clinical Investigation veröffentlichte soeben ihre Erkenntnisse.
..." [idw 19.12.13]
Berliner
Forscher unter den Top Ten der Physik 2013
"Das britische Wissenschaftsmagazin Physics World hat jetzt die bedeutendsten
Durchbrüche der Physik im Jahr 2013 gekürt. Unter den Top Ten
befindet sich auch die erstmalige direkte Beobachtung von Atomorbitalen
mit Hilfe eines Quantenmikroskops durch Marc Vrakking, Direktor des Max-Born-Institutes
in Berlin, und Aneta Stodolna, Doktorandin am niederländischen FOM
Institute AMOLF. Weitere Durchbrüche betreffen den Nachweis kosmischer
Neutrinos im Observatorium IceCube in der Antarktis und die Erzeugung birnenförmiger
Atomkerne am Kernforschungszentrum CERN bei Genf ..." [idw 19.12.13]
Graphen schlägt Wellen
"Stress tritt häufig dann auf, wenn man unter Druck gerät,
sei es von außen oder innen. Das gilt nicht nur für uns Menschen,
sondern auch für Materialien und Werkstoffe. Ein Material, das unter
„Stress“ steht, erfährt mechanische Spannungen: Diese können
von außen auf das Material einwirken oder aber im Inneren vorliegen,
zum Beispiel an Defekten im Material oder aber, wenn sich ein Teil des
Materials ausdehnen möchte, von einem anderen jedoch daran gehindert
wird. Wie sieht es aber mit inneren Spannungen bei einem Material aus,
das nur aus zwei Atomlagen besteht? Mit dieser Frage haben sich Wissenschaftler
der FAU Erlangen-Nürnberg beschäftigt und das Ergebnis in "Nature"¹
veröffentlicht.
In der Online-Ausgabe der renommierten Wissenschaftszeitschrift
Nature berichten sie, wie zweilagiger Kohlenstoff – auch Bilagen-Graphen
genannt – in erstaunlicher Weise innere Spannungen abbaut, die an Defekten
auftreten. Die Ergebnisse liefern nicht nur grundlegende Einblicke in das
Wechselspiel von Defekten und mechanischen Spannungen in Nanomaterialien,
sondern könnten auch die Tür zu neuen Wegen öffnen, um die
elektronischen Eigenschaften von Bilagen-Graphen und anderen ultradünnen
Schichtkristallen gezielt zu verändern...." [idw 19.12.13]
Ein weiterer
Unterschied zwischen den Geschlechtern
"Wenn Biologen die beiden Geschlechter einer Art vergleichen, dann
geschieht dies meist auf der Grundlage von Mittelwerten. Eine ebenso wichtige,
aber deutlich seltener untersuchte Frage ist, ob sich das Maß für
die Größe der Unterschiede - also die Variabilität - zwischen
den Geschlechtern unterscheidet. Vor wenigen Jahren hat eine Diskussion
darüber, ob sich Frauen und Männer bezüglich ihrer Intelligenz
unterscheiden, zu einem großen Medienecho und dem Rücktritt
des damaligen Präsidenten der US-amerikanischen Eliteuniversität
Harvard geführt. Er hatte sich auf eine Hypothese bezogen, nach der
die Geschlechter beim Menschen eine unterschiedliche Variabilität
aufweisen und es deshalb mehr hochbegabte Männer gäbe, da Frauen
zwei X-Chromosomen besitzen die ihre Merkmalsvariation mitbestimmen und
Männer nur eines. Anders gesagt: Da sich die Erbanlagen auf den beiden
X-Chromosomen bei Frauen gegenseitig ausgleichen können und dies bei
Männern nicht möglich ist, hat er postuliert, dass Frauen seltener
die Spitze der Intelligenz erreichen als Männer.
Die beiden Bielefelder Biologen Professor Dr. Klaus
Reinhold und Dr. Leif Engqvist haben die Variabilität nicht anhand
des Merkmals Intelligenz untersucht – für ihre Studie haben sie das
Merkmal Körpergröße in den Blick genommen. Aus publizierten
Daten haben sie Werte für die Variabilität der Körpergröße
von Männchen und Weibchen von einigen hundert Arten gewonnen und untersucht,
ob dasjenige Geschlecht, das zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweist,
weniger extrem vom Mittelwert abweicht als das andere Geschlecht. Dabei
war von Vorteil, dass bei Schmetterlingen und Vögeln die Männchen
und bei Säugetieren und vielen Insektengruppen die Weibchen zwei gleichartige
Geschlechtschromosomen aufweisen. Auf diese Weise konnten Reinhold und
Engqvist die Frage nach der Variabilität unabhängig vom Geschlecht,
aber abhängig von der Art der Geschlechtschromosomen untersuchen.
..." ..." [idw 11.12.13] Originalveröffentlichung:
Reinhold, k. & Engqvist L. (2013) The variability is in the sex
chromosomes. Evolution 67, 3662–3668
Ergebnisse der
Zweiten Heidelberger Hundertjährigen-Studie veröffentlicht
"Die Ergebnisse der vor kurzem vorgestellten Zweiten Heidelberger Hundertjährigen-Studie
sind jetzt in einer eigenen Publikation veröffentlicht worden. In
der repräsentativen Untersuchung haben Gerontologen der Ruperto Carola
ein umfassendes Bild von Hundertjährigen und ihrer Lebenssituation
ermittelt. Mit der Befragung von Menschen im Alter von 100 Jahren in der
Stadt und Region Heidelberg gibt die Studie, die von der Robert Bosch Stiftung
und der Dietmar Hopp Stiftung gefördert wurde, Aufschluss über
den Gesundheitszustand und die Lebensqualität sehr alter Menschen
in Deutschland. Die rund 80 Seiten umfassende Publikation steht im Internet
zum Download bereit. ..." [idw 10.12.13] die ganze Studie [PDF]
Können
spezielle Johanniskrautextrakte gegen Alzheimer helfen?
"Demenzerkrankungen stellen zunehmend eine große Herausforderung
für die Gesundheits- und Pflegesysteme der westlichen Welt dar. Im
Jahre 2050 werden nach Hochrechnungen zwischen 106 und 360 Millionen Patienten
weltweit zu betreuen sein. Unter den Demenzerkrankungen macht mit mehr
als 2/3 aller Erkrankten die Alzheimer Demenz aus. Hierbei handelt es sich
um eine Erkrankung des höheren Lebensalters, deren Ursache bis auf
wenige familiäre Fälle (<1 Prozent) bisher nicht geklärt
ist. Das Alter ist bisher der größte Risikofaktor, wobei das
Risiko zusätzlich weiter erhöht wird, wenn die Mutter und/oder
Großmutter an der Erkrankung litten.
Das Forscherteam um den Arzt und Molekularbiologen
Prof. Jens Pahnke von der Klinik für Neurologie (Dir. Prof. H.-J.
Heinze) der Universität Magdeburg und dem Deutschen Zentrum für
Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) hat nach neuen Wirkstoffen gesucht,
um den von ihnen im Jahre 2011 veröffentlichten Reinigungsmechanismus
des Gehirnes zu aktivieren. ...
In der aktuellen wissenschaftlichen Arbeit können sie zeigen,
dass im Gegensatz zu den häufig in der Depressionsbehandlung eingesetzten
60%-igen Extrakten, die 80%-igen Extrakte sowohl die löslichen als
auch die unlöslichen Aggregate des giftigen Alzheimerproteins beta-Amyloid
signifikant reduzieren (bis zu -50%). Diese Reduktion führte darüber
hinaus zu einer Verbesserung der Gedächtnis– und Orientierungsfunktionen.
Grundlage dieser Verbesserung war nicht nur die Reduktion der giftigen
Ablagerungen, sondern darüber hinaus die Wiederherstellung der Anzahl
der Nervenzellen auf dem Niveau von Gesunden.
Die Forscher konnten zwei Mechanismen identifizieren:
1) eine Aktivierung der Mühlabfuhr mittels Transportprotein ABCC1,
und 2) eine Aktivierung der Fresszellen des Gehirnes. So wurde nicht nur
die Anzahl von Alzheimer-Plaques verringert, sondern auch effektiv deren
toxische Abbauprodukte beseitigt. Letztere wurden in den vergangenen Jahren
zunehmend mit den Hirnleistungsstörungen bei Alzheimer in Zusammenhang
gebracht. Welche Stoffe spezifisch die Funktion der Hirntransporter aktivieren,
wird derzeit in einem Kooperationsprojekt mit den Leibniz-Institut für
Pflanzenbiochemie in Halle und dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik
und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben untersucht. ..." [idw 9.12.13]
Hofrichter J, Krohn M, Schumacher T, Lange C, Feistel
B, Walbroel B, Heinze HJ, Crockett S, Sharbel T, Pahnke J. (2013) Reduced
Alzheimer's Disease Pathology by St. John's Wort Treatment is Independent
of Hyperforin and Facilitated by ABCC1 and Microglia Activation in Mice.
Current Alzheimer Research 2013, Vol 10, Issue 10 (Dec)
Wie
das „gute Cholesterin“ Entzündungen stoppt
"Das Lipoprotein hoher Dichte (HDL), umgangssprachlich als „gutes Cholesterin“
bekannt, schützt vor gefährlichen Ablagerungen in den Arterien.
Eine wichtige Funktion des HDL’s ist seine anti-inflammatorische Eigenschaft.
Ein internationales Forscherteam unter Federführung des Instituts
für Angeborene Immunität am Bonner Universitätsklinikum
und des LIMES-Instituts der Universität Bonn hat nun einen zentralen
Schalter gefunden, über den das HDL die Entzündungsreaktionen
steuert. Die Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe von „Nature Immunology“
vorgestellt. ..." [idw 9.12.13] Originalarbeit: High-density lipoprotein
mediates anti-inflammatory reprogramming of macrophages via the transcriptional
regulator ATF3, Nature Immunology, DOI: 10.1038/ni.2784
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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Eigener
wissenschaftlicher Standort
. | einheitswissenschaftliche
Sicht. Ich vertrete neben den Ideen des Operationalismus, der Logischen
Propädeutik und einem gemäßigten Konstruktivismus
auch die ursprüngliche einheitswissenschaftliche Idee des Wiener
Kreises, auch wenn sein Projekt als vorläufig gescheitert angesehen
wird und ich mich selbst nicht als 'Jünger' betrachte. Ich meine dennoch
und diesbezüglich im Ein- klang mit dem Wiener
Kreis, daß es letztlich und im Grunde nur eine
Wissenschaftlichkeit gibt, gleichgültig, welcher spezifischen
Fachwissenschaft man angehört. Wissenschaftliches Arbeiten folgt einer
einheitlichen und für alle Wissenschaften typischen Struktur, angelehnt
an die allgemeine
formale Beweisstruktur.
Schulte, Joachim & McGuinness, Brian (1992, Hrsg.). Einheitswissenschaft - Das positive Paradigma des Logischen Empirismus. Frankfurt aM: Suhrkamp. Geier, Manfred (1992). Der Wiener Kreis. Reinbek: Rowohlt (romono). Kamlah, W. & Lorenzen, P. (1967). Logische Propädeutik. Mannheim: BI. |
Wissenschaft [IL] schafft Wissen und dieses hat sie zu beweisen, damit es ein wissenschaftliches Wissen ist, wozu ich aber auch den Alltag und alle Lebensvorgänge rechne. Wissenschaft in diesem Sinne ist nichts Abgehobenes, Fernes, Unverständliches. Wirkliches Wissen sollte einem Laien vermittelbar sein (PUK - "Putzfrauenkriterium"). Siehe hierzu bitte das Hilbertsche gemeinverständliche Rasiermesser 1900, zu dem auch gut die Einstein zugeschriebene Sentenz passt: "Die meisten Grundideen der Wissenschaft sind an sich einfach und lassen sich in der Regel in einer für jedermann verständlichen Sprache wiedergegeben." |
Allgemeine
wissenschaftliche
Beweisstruktur
und beweisartige Begründungsregel
Sie ist einfach - wenn auch nicht einfach durchzuführen - und lautet: Wähle einen Anfang und begründe Schritt für Schritt, wie man vom Anfang (Ende) zur nächsten Stelle bis zum Ende (Anfang) gelangt. Ein Beweis oder eine beweisartige Begründung ist eine Folge von Schritten: A0 => A1 => A2 => .... => Ai .... => An, Zwischen Vorgänger und Nachfolger darf es keine Lücken geben. Es kommt nicht auf die Formalisierung an, sie ist nur eine Erleichterung für die Prüfung. Entscheidend ist, dass jeder Schritt prüfbar nachvollzogen werden kann und dass es keine Lücken gibt. |
IP-GIPT, z.B.
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