PPP Medien-Umschau 2013
Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie
Zur Frage Psychologe, Psychotherapeut, Psychiater > ZPID.
* Einführung und Überblick der Quellen. * mu2012 * mu2011 *
ausgewählt von Rudolf Sponsel, Erlangen
Ein Roboter mit Bewusstsein
"Für Menschen ist es normal: Taucht ein Problem auf, denken sie
über unterschiedliche mögliche Handlungsschritte nach, erproben
in Gedanken deren Konsequenzen und entscheiden sich dann für eine
Vorgehen. Seit Anfang 2011 arbeiten Forscher der Universität Bielefeld
daran, dass auch Roboter dieses Probehandeln durchführen können.
Dabei haben die Wissenschaftler des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie
(Cognitive Interaction Technology – CITEC) bei dem von ihnen entwickelten
Roboter besondere Fähigkeiten gefunden: Diese deuten darauf hin, dass
der Roboter ein Bewusstsein entwickelt hat. ...
Bislang ist die Annahme verbreitet, dass derartige
emergente Eigenschaften, zu denen unter anderem die Kontrolle der Aufmerksamkeit
und eben auch das Bewusstsein gehören, nur in komplexen Systemen möglich
sind. „Unsere Forschung zeigt, dass auch weniger komplexe Systeme höhere
Fähigkeiten entwickeln können“, sagt Malte Schilling, Forschungspartner
von Holk Cruse. Zu den Aspekten von Bewusstsein, die der Roboter entwickelt
hat, zählen unter anderem Intentionen sowie die sogenannte globale
Zugänglichkeit. Intentionen bezeichnen Zustände, bei denen das
ganze Verhalten einem Ziel – beispielsweise der Futtersuche – untergeordnet
ist. Mit globaler Zugänglichkeit ist gemeint, dass Gedächtniselemente
zugänglich sind, auch wenn gerade etwas anderes gemacht wird. Beispielsweise
ist jemand der läuft, trotzdem in der Lage nachzudenken und nebenbei
noch etwas anderes zu machen. „Diese und weitere Aspekte von Bewusstsein,
die wir bei Hector finden konnten, sind sozusagen Abfallprodukte der eigentlichen
Forschungsarbeit – allerdings sehr interessante“, sagt Cruse. „Sie zeigen,
dass wichtige Eigenschaften des Bewusstseins auch bei sehr kleinen Gehirnen,
und eben auch in künstlichen Systemen, vorkommen können“, sagt
Cruse. ..." [idw 20.12.13]
Nervenzellen
- Die Logistik des Lernens
"Lernen erfordert einen stetigen Umbau von Nervenzellen. Zwei Studien
ermöglichen nun neue Einsichten in die molekularen Mechanismen des
Lernens.
Lernen und Erinnern sind nur möglich, weil
das Gehirn fortwährend umgebaut wird. Dabei finden an den Verbindungen
zweier Nervenzellen – den Synapsen – gezielte Modifikationen statt, durch
die sie in ihrer Form, in ihrer Molekülzusammensetzung und in ihrer
Funktion verändert werden. Es stärkt die Verbindung zwischen
zwei Nervenzellen, wenn sie häufig genutzt werden. Informationen können
dann abgespeichert und abgerufen werden. Allerdings ist auch der umgekehrte
Vorgang möglich: Ungenutzte Fähigkeiten können wieder verlernt
werden, da die Synapsen dann so umgebaut werden, dass ihre Verbindung schwächer
wird beziehungsweise ganz verloren geht.
Wie eine einzelne Synapse beim Lernen verändert
wird, ohne dass andere Nervenzellen oder weitere Synapsen der gleichen
Zelle beeinflusst werden, ist ein Forschungsschwerpunkt des Biochemikers
Michael Kiebler, der den Lehrstuhl für Zellbiologie an der Medizinischen
Fakultät der LMU inne hat. „Inzwischen ist bekannt, dass die Veränderungen
an der reiz-empfangenden Seite der Synapse stattfinden, besonders an den
sogenannten Dornfortsätzen“, sagt Kiebler, „bestimmte Partikel, sogenannte
neuronale RNA Granula, transportieren zu diesem Zweck Boten-RNA (mRNA)
dort hin“. Die mRNA trägt die Baupläne für Proteine, die
zum Umbau der Synapsen benötigt werden. Kieblers Team entwickelte
eine Theorie, nach der die neuronalen Granula unablässig von Synapse
zu Synapse wandern und nur dort mRNA freisetzen, wo eine Synapse lernt
– so können die benötigten Proteine zielgenau am Einsatzort gebildet
werden. ..." [idw 20.12.13]
Hirnstruktur
bei Schizophrenen Erkrankungen
"Dr. Igor Nenadic von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
am Uniklinikum Jena wurde mit dem Aretaeus Schizophrenia Award für
Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. Mit einem speziellen MRT-Auswertungsverfahren
konnte er für verschiedene Schizophrenie-Untergruppen morphologische
Unterschiede in der Hirnrinde nachweisen. ..." [tr
20.12.13]
Das Beten ändert
auch nichts ? Lehramtsabsolventin untersucht, warum Jugendliche beten
"Dem Gebet auf der Spur – wann, wo und warum beten Jugendliche heute?
Eine Lehramtsstudentin der Universität Hildesheim wollte das genauer
wissen und hat in einer kleinen empirischen Studie Jugendliche in Niedersachsen
befragt, auf dem Dorf, in der Großstadt. Ein Ergebnis der Untersuchung
ist: Selbst Jugendliche, die sich selbst als „Nicht-Beter“ bezeichnen,
konnten über Gebetserfahrungen berichten, sagt Valentina Sieg. Besonders
häufig beten die befragten Jugendlichen bei Krankheit, Verlust oder
wenn Probleme in der Familie, Schule, im Freundeskreis auftreten. „Die
Stichprobe bietet eine Grundlage für weitere empirische Arbeiten zur
Kinder- und Jugendtheologie“, sagt Prof. Martin Schreiner. ...Gründe
für das Gebet sind etwa Wunscherfüllung, Danksagung und die Mitteilung
von Gefühlen sowie Tradition („In der Kirche, weil es üblich
ist", „Weil Weihnachten ist..."). Als Gründe, warum sie nicht beten,
geben die Jugendlichen an: fehlender Glaube an Gott und fehlende Erziehung
(eine prototypische Aussage lautet „Meine Familie betet auch nicht, es
wurde mir nicht beigebracht.“). Einige der Befragten erleben eine „fehlende
Wirkung“ („Das Beten ändert auch nichts.“).
Bei Jugendlichen, die nicht regelmäßig
beten, überwiegt als Gebetshandlung die Bitte (54%), gefolgt vom Dank.
Die Befragten beten in erster Linie zu Hause oder in der Kirche. 39% der
Befragten haben schon einmal im Religionsunterricht in der Schule gebetet.
..." [idw 190.12.13]
Genetisches
Risiko für Schizophrenie und Autismus verknüpft mit Veränderungen
in Gehirn u. Kognition
"Seltene genetische Hochrisikovarianten (CNVs) für Schizophrenie
und Autismus beeinflussen kognitive Fähigkeiten und Hirnstrukturen
auch bei den Menschen, die diese Gene zwar tragen, aber nicht an den Störungen
erkrankt sind. Dies ist eines der Hauptergebnisse, zu dem die Wissenschaftler
eines internationalen Forscherkonsortiums (NEWMEDS) unter Leitung des ZI
und von deCode genetics (Island) gekommen sind. Die Ergebnisse der aktuellen
Studie wurden aktuell im führenden internationalen Fachjournal nature
publiziert. ..." [idw 190.12.13]
Hierzu auch DÄB
4.7.12. und [W131222]
Interaktiver
Atlas veranschaulicht Lebenslagen in Deutschland und Europa
"In welchen Regionen verdienen die Menschen am meisten? Wo leben sie
am längsten? Wo werden die meisten Ehen geschlossen? Daten, Karten
und Grafiken zu den Lebensumständen in Deutschland und Europa hat
das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) auf der
DVD „INKAR 2013“ veröffentlicht.
Der interaktive Atlas enthält regionalstatistische
Informationen zu nahezu allen gesellschaftlich wichtigen Themen wie Bildung,
Soziales, Demografie, Wirtschaft, Wohnen und Umwelt. Die aktuelle Ausgabe
umfasst mehr als 600 statistische Kenngrößen. Darunter sind
erstmals Daten des Zensus sowie der Gebäude- und Wohnungszählung
2011. ..." [idw 19.12.13]
Tiefe Hirnstimulation
kann möglicherweise Fahrsicherheit bei Parkinsonpatienten positiv
beeinflussen
"Die Tiefe Hirnstimulation (THS) kann sich möglicherweise positiv
auf die akute Fahrsicherheit und die generelle Fahrtauglichkeit von Menschen
mit einer Parkinson-Erkrankung auswirken. In einer Studie haben Patienten
mit einem sogenannten Hirnschrittmacher weniger Fehler beim Autofahren
gemacht als Patienten ohne ein entsprechendes Implantat. Die Studie von
Forschern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist jetzt
in der Online-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „Neurology“ nachzulesen.
..." [idw 18.12.13]
Studie liefert
Daten: Opioid lindert Restless-Legs-Syndrom
"Wenn die Standardarzneien beim Restless-Legs-Syndrom (RLS) nicht helfen,
kann eine Opioid-haltige Wirkstoffkombination Linderung verschaffen. Dies
zeigt die bislang größte doppelblinde Studie zum Nutzen von
Opioiden bei RLS, die Professor Claudia Trenkwalder von der Deutschen Gesellschaft
für Neurologie (DGN) vor kurzem mit ihren europäischen Kollegen
in The Lancet Neurology veröffentlicht hat.
"Mit der neuen Studie wird die Therapie mit einem
Opiat auf eine solide Basis gestellt“, betont Trenkwalder. „Die Besserung,
die hier erzielt wurde, ist viel größer als mit den meisten
zugelassenen RLS-Arzneien“, bemerkte Professor Arthur S. Walter von der
Vanderbilt University School of Medicine dazu in einem Kommentar: „Zusammenfassend
ist die orale Gabe von Oxycodon-Naloxon mit verzögerter Freisetzung
eine Option für die kurz- und langfristige Therapie des RLS und könnte
für jene Patienten eine besonders gute Wahl sein, die nicht auf andere
Therapien ansprechen.“
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) zählt mit einer
altersabhängigen Prävalenz von 3 bis 10 Prozent der Bevölkerung
zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Es ist charakterisiert
durch einen erheblichen Bewegungsdrang vor allem der Beine, der in Ruhesituationen
auftritt und nachts besonders ausgeprägt ist. Erste Wahl ist weltweit
die Therapie mit Dopaminagonisten, die jedoch nicht allen Patienten ausreichend
helfen können. In den Leitlinien der DGN von 2012, die Claudia Trenkwalder
federführend erstellt hat, heißt es deshalb: „Bei unzureichendem
Ansprechen auf Dopaminergika oder Komplikationen können Opioide oder
Antikonvulsiva ggf. in Kombinationstherapie versucht werden. Für Opioide
liegen kontrollierte Erfahrungen bisher nur mit Oxycodon und Tramadol vor.
Obwohl Opioide in der Praxis bei RLS häufig verwendet werden und insbesondere
zur Therapie der Augmentation eine Behandlungsalternative zu Dopaminergika
darstellen, sind nur wenige Daten verfügbar.“ Zwar beschrieb der englische
Arzt Thomas Willis bereits im Jahr 1672 erstmals den Einsatz von Opiaten
gegen das Restless-Legs-Syndrom, doch fanden sie erst in den 1990er Jahren
Eingang in die Behandlungsrichtlinien der US-amerikanischen Akademie für
Schlafmedizin. ..." [idw 18.12.13]
Erhöhtes
Sterberisiko durch Luftverunreinigung
"Menschen, die über einen längeren Zeitraum gegenüber
Feinstaub aus Verkehrsabgasen und industriellen Emissionen ausgesetzt sind,
haben, selbst wenn die Konzentrationen deutlich unter den geltenden EU-Grenzwerten
liegen, ein erhöhtes Streberisiko. Das ist das Ergebnis einer jetzt
in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten europaweiten
Studie, bei der über 360.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Großstädten
in 13 europäischen Ländern über zwei Jahrzehnte untersucht
wurden.
Menschen, die über einen längeren Zeitraum
gegenüber Feinstaub aus Verkehrsabgasen und industriellen Emissionen
ausgesetzt sind, haben - selbst wenn die Konzentrationen deutlich unter
den geltenden EU-Grenzwerten liegen - ein erhöhtes Streberisiko. Das
ist das Ergebnis einer europaweiten Studie, bei der über 360.000 Einwohnerinnen
und Einwohner von Großstädten in 13 europäischen Ländern
über zwei Jahrzehnte untersucht wurden.
Die jetzt in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichte
Studie kommt zu der Schätzung, dass bereits eine Erhöhung der
jährlichen Langzeitbelastung um 5 Mikrogramm Feinstaub (PM2.5) das
Sterberisiko um 7% steigert. Ein solcher Unterschied von 5 ?g/m3 Feinstaub
im Jahresmittel besteht zum Beispiel zwischen einer Straße mit starkem
und geringem Verkehrsaufkommen. Die Studie zeigt, dass das Sterberisiko
von Menschen mit einer mittleren jährlichen Feinstaubbelastung von
maximal 20 ?g/m3 bereits deutlich erhöht ist. Der in Europa gültige
Grenzwert von 25 ?g/m3 ist also deutlich zu hoch. ..." [idw
16.12.13]
Alkoholintoxikationen
bei Kindern und Jugendlichen weiter auf hohem Niveau
"Anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Zahlen des
Statistischen Bundesamtes zu den Krankenhauseinweisungen von Kindern und
Jugendlichen aufgrund von akutem Alkoholrausch erklärt die Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Jeder einzelne der insgesamt
26.673 Fälle von Alkoholintoxikationen bei 10- bis 20-Jährigen
ist einer zu viel. Die Zahlen zeigen, dass bis ins hohe Alter Anstiege
bei den Alkoholintoxikationen zu verzeichnen sind. Alkohol ist in der Bevölkerung
das am weitesten verbreitete Suchtmittel. Will man die Zahl der Alkoholräusche
reduzieren, muss das gesamtgesellschaftliche Klima zu weniger Toleranz
gegenüber Alkoholmissbrauch verändert werden.
Anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen
Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Krankenhauseinweisungen von
Kindern und Jugendlichen aufgrund von akutem Alkoholrausch sagt Prof. Dr.
Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA). „Jeder einzelne der insgesamt 26.673 Fälle
von Alkoholintoxikationen bei 10- bis 20-Jährigen ist einer zu viel.
Die Risiken von Alkohol – insbesondere für Kinder und Jugendliche
– werden nach wie vor unterschätzt. Das kann dramatische Folgen haben
und sogar zum Tod führen.“
Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen, dass
im Jahr 2012 bundesweit 3.999 junge Menschen zwischen 10 und 15 Jahren
aufgrund eines Alkoholrauschs im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 4,2 Prozent. Bei
den 15- bis 20-Jährigen wurden 22.674 Fälle registriert, eine
Zunahme um 2,3 Prozent. Gerade in dieser Altersgruppe sind mehr männliche
(63,4 Prozent) als weibliche Jugendliche (36,6 Prozent) betroffen. Gleichwohl
ist zu beobachten, dass die weiblichen Jugendlichen bei den Alkoholintoxikationen
aufholen und ihr Anteil bei den 15- bis 20-Jährigen um 4,4 Prozent
zugenommen hat, während er bei den jungen Männern um 1 Prozent
angestiegen ist. ..." [idw
16.12.13]
Entscheidend
für späteres Trinkverhalten ist die Pubertät - Neue wissenschaftliche
Ergebnisse
"Je früher Kinder und Jugendliche mit Alkohol in Kontakt kommen,
desto riskanter ist ihr späteres Trinkverhalten. Diese Erkenntnis
wird anhand einer Studie des Mannheimer Zentralinstituts für Seelische
Gesundheit (ZI) um einen entscheidenden Faktor ergänzt: Vor allem
die Pubertät ist der Zeitraum, in dem der Konsum von Alkohol ein späteres
Suchtverhalten am stärksten beeinflusst. Die aktuelle Ausgabe des
“Alkoholspiegel“, dem Newsletter der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung zur Alkoholprävention, befasst sich diesmal mit den
neuen Studienergebnissen. ..." [idw
12.12.13] Alkoholspiegel Dezember 2013 [PDF]
Hormonaktive
Umweltstoffe verändern das geschlechtstypische Verhalten bei Schulkindern
"Umweltwissenschaftler aus Bochum, Düsseldorf und Münster
fanden in einer jetzt veröffentlichten epidemiologischen Studie, dass
eine erhöhte vorgeburtliche Belastung mit polychlorierten Biphenylen
(PCBs) und Dioxinen in aktuellen Umweltkonzentrationen das geschlechtstypische
Verhalten bei Jungen und Mädchen im Schulalter verändert: Bei
zunehmender vorgeburtlicher Belastung zeigten Jungen ein verstärktes
und Mädchen ein abgeschwächtes weibliches Verhalten. ..." [idw
09.12.13] PDF
der Studie
Wiederaufkommende Erinnerungen
bleiben besser im Gedächtnis
"Während sich das menschliche Gehirn im Ruhezustand befindet,
können neuronale Erregungsmuster, die mit bestimmten Gedächtnisinhalten
zusammenhängen, spontan wiederkehren. Diese Wiederholungen tragen
dazu bei, dass sich Erinnerungen verfestigen und dauerhaft abgespeichert
werden. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative
Erkrankungen (DZNE) und der Universität Bonn berichten über diese
Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des „Journal of Neuroscience“. ..."
[idw 5.12.13]
Schwarm-Intelligenz:
Zankende Erdmännchen treffen die besseren Entscheidungen
"Wenn die Mitglieder einer Gruppe, wie beispielsweise Erdmännchen,
unterschiedliche Interessen verfolgen, kommt die Gruppe zu besseren gemeinsamen
Entscheidungen. Dies zeigt eine Studie von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts
für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin und der London School of Economics
(LSE). ..." [idw 4.12.13]
Genetische
Grundlagen negativer Gedächtnisinhalte Antiallergikum gegen
traumatische Erinnerungen?
"Menschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung können
Erinnerungen an negative Ereignisse nicht entgehen. Jetzt haben Wissenschaftler
um die Ulmer Psychologieprofessorin Iris-Tatjana Kolassa erstmals einen
Zusammenhang zwischen bestimmten Genen und einem überdurchschnittlichen
Gedächtnis für traumatische Ereignisse gefunden. Diese Gene sind
mögliche Angriffspunkte bei der medikamentösen Behandlung von
Trauma-Patienten. Auf der Suche nach passenden, bereits zugelassenen Substanzen
wurden die Forscher auf ein Antiallergikum aufmerksam. ...."
[idw 29.11.13]
Das räumliche
Umfeld trägt zum Erinnern von Gedächtnisinhalten bei - Publikation
in "Science"
"Wie eng Erinnerungen mit Orten verknüpft sind, konnten Wissenschaftler
des Epilepsiezentrums am Universitätsklinikum Freiburg und Neurowissenschaftler
aus Philadelphia erstmals auf neuronaler Ebene belegen. Die Forscherteams
konnten zeigen, dass das menschliche Gedächtnis Inhalte mit räumlichen
Markern belegt, die beim Abruf der Gedächtnisinhalte aktiviert werden.
In einem virtuellen Gedächtnisexperiment sollten
Probanden diverse Gegenstände an bestimmte Orte ausliefern und sich
anschließend an möglichst viele Gegenstände erinnern. Beim
Erinnern wiesen dieselben Nervenzellen im Hippocampus erhöhte Aktivität
auf, die den Lieferort beim Abspeichern der Inhalte kodiert hatten. Die
Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Science“ publiziert.
...." [idw 29.11.13]
Roboter und
Avatare lernen gestikulieren
"Neues System der Universität Bielefeld erzeugt sinnvolle Gebärden.
Wenn Menschen reden, sprechen die Hände und der Körper mit. Roboter
oder Avatare dagegen bewegen ihre Hände oft gar nicht oder ihre Körpersprache
passt nicht zu dem, was die technischen Helfer sagen. Ein Forschungsteam
um Professor Dr. Stefan Kopp und Dr. Kirsten Bergmann von der Technischen
Fakultät der Universität Bielefeld hat jetzt ein System entwickelt,
das verbale Sprache sinnvoll mit Gesten unterstützt. Die Entwicklung
ist ein Ergebnis des Sonderforschungsbereichs „Alignment in Communication“
(Ausrichtung in der Kommunikation - SFB 673) der Universität Bielefeld.
..." [idw 26.11.13]
FAU-Forscher
identifizieren Risikofaktor für Computerspielabhängigkeit
"Rund zehn Prozent der deutschen Teenager spielen mehr als 4,5 Stunden
am Tag am Computer, fast zwei Prozent davon erfüllen die Kriterien
der Abhängigkeit. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Kriminologischen Forschungsinstituts
Niedersachsen in Hannover haben nun einen neuen Risikofaktor für Computerspielabhängigkeit
entdeckt: Sie konnten zeigen, dass ein hoher Testosteronspiegel vor der
Geburt das Risiko für eine spätere Abhängigkeit steigert.
Die Wissenschaftler arbeiten nun an Methoden zur Vorbeugung und Vorhersage
der Störung. ..." [idw
26.11.13]
Oxytocin macht monogam
"Wie wird die Bindung zwischen Liebenden aufrecht erhalten? Wissenschaftler
des Bonner Universitätsklinikums haben nun einen biologischen Mechanismus
entdeckt, der die Anziehungskraft zwischen Liebespaaren erklären könnte:
Verabreicht man Männern Oxytocin und zeigt ihnen Bilder ihrer Partnerin,
stimuliert das Bindungshormon das Belohnungszentrum im Gehirn, erhöht
die Attraktivität der Partnerin und stärkt die Monogamie. Die
Ergebnisse sind in den “Proceedings of the National Academy of Sciences”
(PNAS) veröffentlicht. ACHTUNG SPERRFRIST: Nicht vor Montag, 25. November,
21 Uhr (MEZ) veröffentlichen! ..." [idw
25.11.13]
Die Bereitschaft zu Neuem
ist in der Gründergeneration am höchsten
"IfM Bonn und Creditreform weisen sinkende Innovationsneigung bei den
nachfolgenden Generationen nach. Familienunternehmer in dritter Generation
weisen in Deutschland eine deutlich geringere Bereitschaft auf, in risikobehaftete
Innovationsprojekte zu investieren, als ihre Vorfahren. Die Gründe:
Die Strategie der späteren Inhabergenerationen ist vorrangig auf den
Erhalt des Unternehmenswertes ausgerichtet – und weniger auf Wachstum.
Zudem gilt es den verschiedenen Interessen der Eigentümer des Familienunternehmens
gerecht zu werden. Allerdings suchen die Inhaber, deren Unternehmen bereits
lange Zeit in einer Region ansässig sind, gerne die Kooperation mit
(regionalen) Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Zu diesen Ergebnissen
kommt die gemeinsame Studie „Innovationstätigkeit von Familienunternehmen“
vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn und vom Verband
der Vereine Creditreform e. V. ..." [idw
26.11.13]
Alkoholabhängigkeit:
Psychotherapie und Medikamente verlängern Abstinenz
"Gezielte Medikation und individuelle Psychotherapie kommen bisher
in der Behandlung von Alkoholabhängigen nur selten zum Einsatz. Eine
neue Studie zeigt jedoch, dass sich beide in gestuften Behandlungsprogrammen
bewähren: Erhalten Patienten zunächst Medikamente und anschließend
zusätzlich psychotherapeutische Betreuung, lassen sich schwere Rückfälle
reduzieren oder hinauszögern. ...
In einer gemeinsamen Studie der Universitätskliniken Freiburg,
Tübingen und Mannheim konnten Berner und seine Kollegen nun zeigen,
dass sowohl Anti-Craving-Medikamente als auch Psychotherapie den nächsten
Rückfall hinauszögern können. Bereits die Einnahme von Medikamenten
verdoppelte die Chance abstinent zu bleiben. Wurden die Patienten zusätzlich
psychotherapeutisch betreut, vervierfachte sich die Wahrscheinlichkeit
dauerhafter Abstinenz. ...
Titel der Originalpublikation: The Place of Additional Individual Psychotherapy
in the Treatment of Alcoholism: A Randomized Controlled Study in Nonresponders
to Anticraving Medication – Results of the PREDICT Study
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/acer.12317/abstract"
Zunahme
der Antidepressivaverschreibung und Rückgang der Suizidraten: Besteht
ein Zusammenhang?
" .... Die Zunahme der Häufigkeit von Frühberentungen
oder Arbeitsunfähigkeitstagen wegen psychischen Erkrankungen und die
Zunahme der Verschreibungen von Antidepressiva dürfte Ausdruck dafür
sein, dass mehr depressiv Erkrankte sich Hilfe holen und diese auch erhalten.
Da 90 % aller Suizide vor dem Hintergrund einer psychiatrischen Erkrankung
erfolgen, dürfte diese Entwicklung ein Hauptgrund für den sensationellen
Rückgang der Suizidraten liegen. Diese gingen von 18.000 Suiziden
pro Jahr vor 30 Jahren auf nun ca. 10.000 Suizide pro Jahr zurück,
d.h. eine Kleinstadt nimmt sich jedes Jahr weniger das Leben als noch vor
30 Jahren.
Eine neueste Untersuchung des Zusammenhangs zwischen
zunehmenden Verschreibungsraten von Antidepressiva und den Suizidraten
in 29 europäischen Ländern ergab, dass diese Suizidraten besonders
in den europäischen Ländern deutlich zurückgingen, die die
größten Zunahmen in der Verschreibungshäufigkeit von Antidepressiva
aufwiesen. (GUSMAO R et al. 2013, PlosOne 8:6). Eine Ausnahme machte als
einziges Land Portugal. Diese Zusammenhänge zwischen Änderungen
von Verschreibungsraten von Antidepressiva und entsprechende Änderungen
von Suizidraten sind eindrücklich, erlauben andererseits aber noch
nicht den Rückschluss, dass hier eine direkte kausale Beziehung besteht.
Die vermehrte Verschreibung von Antidepressiva könnte zum Beispiel
auch generell ein verändertes Hilfesuchverhalten von depressiv erkrankten
Menschen anzeigen. ..." [idw
22.11.13]
Überwachung:
Kameras schlagen Alarm bei aggressivem Verhalten
"Microsoft erweitert seine Kinect-Technologie, sodass die Sensoren
von Kameras Schläge und Tritte erkennen können. Neue Überwachungskameras
schlagen Alarm, wenn sie gewalttätige Bilder aufzeichnen. Dadurch
werden sie von passiven Überwachungsinstrumenten zu aktiven Assistenten
von Gefängniswärtern und medizinischem Personal. ..." [DMN
19.11.13]
Cyborgs:
Brite kann mit Implantat im Kopf Farben hören
"Neil Harbisson kann durch ein Implantat im Kopf Farben hören.
Blinde können durch Netzhaut-Implantate wieder sehen. Und ein Amerikaner
pflanzt sich einen selbst gebauten Chip unter die Haut. Der Mensch wird
zum Cyborg – und damit für Hacker angreifbar. ..." [DMN
20.11.13]
Neue Einblicke
ins Gehirn: Funktioniert das Langzeitgedächtnis anders als bisher
angenommen?
UKE-Wissenschaftler am Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg
(ZMNH) haben erstmals die Funktion einzelner Nervenzellverbindungen im
Gehirn über sieben Tage hinweg beobachtet. Ihre Ergebnisse stellen
das in der Forschung etablierte Erklärungsmodell, wie unser menschliches
Langzeitgedächtnis funktioniert, in Frage. Ihre neue Studie, die außergewöhnliche
Einblicke in die Speichertricks des Gehirns liefert, präsentieren
die Grundlagenforscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
... Link: https://idw-online.de/de/news559332
BAuA veröffentlicht
Fachbuch Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
Mit dem Fachbuch „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
– Erfahrungen und Empfehlungen“ unterstützt die Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die betriebliche Praxis. Sie findet
hier Anregungen und Orientierung, um eine Gefährdungsbeurteilung psychischer
Belastung im eigenen Betrieb durchzuführen. Link: https://idw-online.de/de/news559771
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site: www.sgipt.org
Buchpräsentation site: www.sgipt.org. |
[Intern: die Belegseiten befinden sich in ... /sgipt/lit/pppmu/m/2011/...]