Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen -  Präambel - Sprache -
    IP-GIPT DAS=20.03.2008 Internet-Erstausgabe; letzte Änderung: 05.02.16
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
    E-Mail: sekretariat@sgipt.org  _ Zitierung  &  Copyright

    Anfang_Finanzkrise (Subprime-Debakel) 07/08/09 ff__Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles_Rel. Beständiges_ Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, Finanzpolitik und Finanzwissenschaft, und hier speziell zum Thema:

    Ursachen und Therapie der Finanzkrise
    (Subprime-Debakel und die Folgen) 2007/08/09 ff

    Videoclip attac zum Selbstverständnis der Banker.
    Finanzkrise in 8 Minuten erklärt: [youtube: 1|2|3|4]

    Übersicht und Links zu allen Quartals Dokumenationen 2007-aktuell.

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Alle Insider wussten seit ca. 10 Jahren, was kommt.
    * Schuldenbremse * "Garantieerklärung" * Schwarze Oktoberwoche * Der schwarze 29.September 2008 *
    KfW-Verantwortliche * Zusammensetzung Verwaltungsrat.
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    Überblick
    Aktuelle Sachlage.
        Aktuelle Sachlage 25. KW, 2015, 2. Quartal.
        Aktuelle Sachlage 13. KW, 2015.
        Aktuelle Sachlage Ende 2013.
        Aktuelle Sachlage nach Daten Juni 2012.
        Aktuelle Sachlage nach Daten Oktober 2011.
        Aktuelle Sachlage nach Daten Oktober 2010.
        Kosten und Schäden Finanz- und Wirtschaftskrise seit 1970.
         Häufigkeiten von Wirtschafts- und Finanzkrisen seit 1970. 
       Aktuelle Sachlage und Doku 4. Quartal 2009.
       Aktuelle Sachlage und Doku 3. Quartal 2009. 
       Aktuelle Sachlage Mai 2009: Bad Bank(s). 
       Aktuelle Sachlage 2009-03.
       Aktuelle Sachlage 2008-Sommer/Herbst.
          Kritik des deutschen Rettungsplans.
          USA Rettungsplan.
          Bad Bank. 
          CDS-Fortsetzung?.
       Die Sachlage im März 2008.
    Hintergründe:Wie konnte es dazu kommen?
       Politische Hintergründe in Deutschland.
           1998, 2001, 2002, 2003,
           Geheimer Krisengipfel bei Schröder 2003.
           30.04.2004  "True-Sale-International-GmbH (TSI)".
           2004, 2005, 2006, 2008,
       Fünf-Faktoren-Theorie (Sponsel).
       Die Theorie von Georg Soros.
       Die Theorie von Alexander Czerny. 
       Die "Theorien" der BankerInnen.
          Federal Reserve (FED), u.a.
          EZB, Trichet u.a. (Monatsberichte).
          Deutsche Bundesbank, Weber u.a. (Monatsberichte).
          BaFin. (gute Analyse bis auf Hintergründe und Eigenanteil)
          Bankenverbände.
          Ackermann, Deutsche Bank. 
          Norbert Walter, Chefvolkswirt Deutsche Bank.
       Die Theorie von Leuschel & Vogt (2009).
       Die Theorie Dirk Müllers nach Crashkurs (2008-2010).
       Die Theorie der Ökonomen. 
           Die Analysen, Erklärungen und Lösungsvorschläge Hankels.
           Reinhart & Rogoff: Dieses Mal ist alles anders.
           Roubini & Mihm *  Senf * Stiglitz *
           Nobelpreisträgertreffen Lindau *  Bouchaud * 
           Otte (2006) * Wolfgang Berger *
       Die Theorie der FinanzmathematikerInnen.
       Die Theorie verantwortlicher PolitikerInnen.
       Theorie der Linken. 
           Sahra Wagenknecht über Ursachen der Wirtschaftskrise.
       Populäre Informationen.
          Quarks&Co: Wohin verschwindet unser Geld?
    Chronik der Symptome.
       Vorfeld und Vorboten 90er Jahre.
       1998: Warnzeichen: Hedgefond LTCM geht k.o.
       2007-8. Feb: Startschuss durch Gewinnwarnung HBSC.
       2008: ....
       2009: ....
    Literatur.
    Links.
    Glossar.
    Querverweise.

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    Aktuelle Sachlage

    • Aktuelle Sachlage Ende 2013.
    • Aktuelle Sachlage nach Daten Juni 2012.
    • Aktuelle Sachlage nach Daten Oktober 2011.
    • Aktuelle Sachlage nach Daten Oktober 2010.
    • Aktuelle Sachlage und Doku 4. Quartal 2009.
    • Aktuelle Sachlage (Doku 3.Q-2009) nach den Börsen KW-2009: 48, 47, 46, 45, 44, 43, 42, 41, 40, 39, 38, 37, 36, 35, 34, 33, 32-09, 31, 30.


    Wierichs, Günter (2013) Das kritische Finanzlexkon. Westend.
    Sonderpreis 5.95: Klicken=Bestellen



    Aktuelle Sachlage nach Daten Juni 2012.
    Die Staatsschuldenkrisen (Griechenland, Portugal, Spanien, Italien) in der Eurozone haben sich ausgeweitet und vertieft. Es stellt sich immer mehr heraus, dass das gesamte kapitalistische Geldsystem, wie es im anglo-amerikanischen Raum konstituiert ist (FED, Bank of England) und der Wirtschaftswachstumszwang auf Überschuldungsbasis unverantwortlicher - und im wahrsten Sinne des Wortes - katastrophaler und wirtschaftskrimineller Unsinn ist. Dieser katastrophale Unsinn hat allerdings eine übermächtige Lobby: das internationale Bankenkartell ((FED, Bank of England). Die Geldschöpfung über die Zentralbanken muss den Privatbanken, insbesondere der FED (Federal System der USA) weggenommen und völlig neu aufgestellt werden mit 100% Geld (Irving Fisher) und 100% Sicherung. Die Spekulationsbanken müssen separiert und outgesourct und mit einem Handelsverbot mit realen Wirtschaftseinrichtungen belegt werden. Das ganze Schneeballsystem ("Ponzisystem") muss ebenso radikal überwunden werden wie die Förderung der Giermomente durch absurde Manager-Gagen oder gar Boni, wo Mali angesagt wären. Gehälter brauchen eine obere Grenze und die sollte das 10fache des Mindestlohnes nicht überschreiten. So gesehen ist das Vorhaben von Hollande als Einstieg sehr zu begrüßen, wenn er auch nur das 20fache des jeweiligen Mindestlohnes fordert. Das Geldsystem muss der Wirtschaft, der Gesellschaft, den Menschen dienen. Die europäische Staatsschuldenkrise ist vom Banksterkartell inszeniert worden, um von den fundamentalen und tatsächlich ursächlichen Problemen, die im geheimbündlerischen Privatbankenkartell der Zentralbanken (FED, Bank of England) liegen, abzulenken.  Zugleich soll das störende bundesdeutsche Stabilitätskonzept ausgehebelt werden, d.h. die EZB soll "FEDisiert" werden, was mit der Besetzung des EZB Chefs Mario Draghi, einem Ex-Goldman-Sachs-Banker (Vizepräsident 2002-2005, London), schon ziemlich weit gediehen ist; er ist also genau der "richtige" Mann für diesen Job. Seit dem 8.2.2007 findet der größte "Bailout" der Finanzgeschichte statt: der hemmungslose Zugriff auf das Volksvermögen der Staaten. Und es ist auch keineswegs so, dass dieses Bankstersyndikat nicht wüsste, was es tut: das weiß es sehr genau und es ist ihm völlig gleichgültig, wer alles und wie viel alles dabei draufgeht. Dieser fundamental-plutokratische Perversenschwarm führt einen ziemlich erfolgreichen Kampf gegen die ganze und in ihren Augen völlig unbedeutende 99,999% Restwelt. In der Tat: (FED-) Geld regiert die Welt ...
        Präsentationen wichtiger kritischer Werke zum Federal Reserve System finden Sie unter den Links:
    • Brown, Ellen Hodgson (dt. 2009). Der Dollar-Crash. Was Banker Ihnen nicht erzählen. Die schockierende Wahrheit über die US-Notenbank, unser Währungssystem und wie wir uns von ihm befreien können. Rottenburg: Kopp Verlag.
    • Griffin, G. Edward (dt. 2011, 3.A.). Die Kreatur von Jekyll Island. Die US-Notenbank FEDERAL RESERVE. Das schrecklichste Ungeheuer, das die Hochfinanz je schuf. Rottenburg: Kopp Verlag.
    • Henderson, Dean (dt. 2011). Das Kartell der Federal Reserve. Acht Familien beherrschen die Welt. Rottenburg: Kopp Verlag.
    • Paul, Ron (dt. 2010). Befreit die Welt von der US-Notenbank!  Rottenburg: Kopp Verlag.
    • US-Notenbank. Der mächtigste Geheimbund der Welt. Geld-Magazin Extra der Wiener Zeitung 04/2009 (PDF)
    • Komprimiert und kritisch:: Die Entstehungsgeschichte der vermeintlich staatlichen US- Zentralbank "Federal Reserve System", kurz FED.
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    Aktuelle Sachlage der Finanzkrise nach Daten Oktober 2011
    Nach bald 5 Jahren Finanzkrise hat sich mittlerweile klar herauskristallisiert, was da eigentlich passiert war und wie es geschehen konnte. Es ist eigentlich ganz einfach: Aufgrund der unstillbaren Gier nach Geld und Macht von Finanzmanagern und Vermögenden, wurde die angeblich notwendige Globalisierung mit ihrer Deregulierung erfunden, um außerhalb der staatlichen Kontrollen und Aufsichten ein gigantisches Schattenbanksystem (Interbankenhandel), eine Weltregierung der Finanzwelt, zu etablieren. Es entstanden einerseits übernationale, globale ("systemrelevante") Konzerne in und außerhalb des Geldmarktes. So schaffte sich das Geld- und Bankensystem eine eigene Welt, mit eigenen "Regeln": erlaubt ist alles, was geht und Geld bringt - möglichst kurzfristig. Dies funktionierte durch die sog. Offshorezentren und Steueroasen, wo man zahlreiche Zweckgesellschaften gründete, in die man alles auslagerte, was der heimischen staatlichen Aufsicht entzogen werden sollte. Das konnte natürlich nur funktionieren, wenn die Politik dies zuließ und förderte. Nebenbei eigneten sich diese Offshorezentren und Steueroasen auch noch für zahlreiche unerträgliche Tricksereien, die die Steuerzahlerinnen Hunderte von Milliarden kosteten und weiterhin kosten. In diesem Interbankenhandel wurden zahlreiche neue und komplexe Finanzderivate entwickelt, die jenseits der realen Wirtschaftsleistung ein Vielfaches an Geldmenge umfassten (um das 20fache oder mehr). Diese gigantischen und virtuellen Geldblasen kommen an die 1000 Billionen, also an eine Trillion Dollar heran.

    Zwar wurden Versicherungsderivate wie z.B. CDS entwickelt, aber diese wurden wo so viele andere nicht  an ordentlichen Märkten einer Zulassungsprozedur unterzogen und in öffentlichen Börsennotierungen und Bilanzausweisen transparent gemacht und somit beaufsichtigbar, sondern ihr wirklicher Wert blieb undurchsichtig und versteckt - heute noch. Und so dürften nach wie vor in vielen Bankbilanzen die Angaben nicht stimmen, wenn nicht sogar durch Auslagerungs- und Umwertungstricks (HB 13.10.8) "verschwunden" sind. In den Billionenwelten dieses Schattenbanksystems des Interbankenhandels wurden die Ansprüche immer wahnsinniger, so dass man in der Tat von einem Casino- und Gewinnsuchtphänomen sprechen kann. Zugleich verstanden viele Finanzmanager weder ihre komplexen Produkte und deren Risiko. Billionen wurden an dünnen Fädchen aufgehängt und wenn einer riss, drohte das ganze Gewebe zu zerreißen. Und so kam es denn auch. Das konnte natürlich nur funktionieren, wenn die Komplizen des internationalen Bankstersyndikates, die Ratingagenturen, ihren Teil beitrugen, Sicherheit zu suggerieren, wo gar keine war. Die sog. Bankenrettung kostet die SteuerzahlerInnen mittlerweile Billionen. Jeder kundige Mensch weiß aber, dass ein solches irrsinnig aufgeblähtes und völlig der Wirtschaftsrealität entrücktes Aberbillionenspiel von niemand aufgefangen und "gerettet" werden kann. Die einzige Rettung besteht darin, dass man dem Markt tun lässt, was er nach den Regeln freien Marktwirtschaft eigentlich immer schon tun soll: in die geordnete Insolvenz entlassen. Inzwischen ist es dem internationalen Bankstersyndikat gelungen, ihren Wahnsinn, den SteuerzahlerInnen und den Staatshaushalten - die ohnehin meist schon völlig überschuldet waren - zusätzlich noch anzuhängen. So haben sie eine Staatsschuldenkrise und eine Eurokrise kreiert, nur, um wieder Milliarden und Billionen mit dieser Verschleierungsstrategie zu verdienen. Man hilft Griechenland - und anderen - nicht, wenn man seine Leistungsfähigkeit drosselt, seine Entschuldung verunmöglicht und in unabsehbare Zinsknechtschaft zwingt. Griechenland ist auch überhaupt nicht wichtig für den Euro, so wenig wie z.B. Portugal oder Irland. Es gibt überhaupt kein Problem und keine "systemrelevanten" Banken, schon gar nicht die privaten. Das Gesetz der Marktwirtschaft heißt: wer nicht richtig wirtschaftet, den entlässt der Markt in die Insolvenz. Und schließlich ist auch ethisch geboten, dass Verantwortliche für ihre Fehler selber einstehen. Hier geht es aber nicht um Wirtschaftsordnung, um Recht, um Vernunft, gesunden Menschenverstand oder gar Ethik und Verantwortung. Hier geht es einzig darum, wie sich eine Bande von verwahrlosten, inkompetenten Gierhälsen von vielleicht 500 Billionen in den Sand gesetzten Luftnummern noch z.B. 5 Billionen ergaunert oder neudeutsch von den SteuerzahlerInnen "retten" lässt. Und genau diese realen 5 Billionen fehlen den Staaten für echte und sinnvolle Investionen und für den Schuldenabbau. Was not tut ist klar und wurde von Hankel  formuliert. Wir brauchen keine Privatbanken, schon gar keine systemrelevanten, keine Hedgefonds, keine Derivate und Millionen von Spekulanten für die Sondergesetze wie z.B. Umsatzsteuerfreiheit, Verschleierungsprivilegien und Boniansprüche jenseits jeglicher realen Leistungsfähigkeit gelten.

    "Systemfehler. Amerika: Sagenhafte 2,2 Billionen Dollar für Gehälter der Banker. Zwei New Yorker Risiko-Management Experten haben errechnet: In den vergangenen fünf Jahren haben die amerikanischen Banker und Bankangestellten die sagenhafte Summe von 2,2 Billionen Dollar auf ihren persönlichen Gehaltskonten verbucht. Der tiefere Sinn der ausufernden Rettungsschirme dient nichts anderem als dem Erhalt dieses Systems.  ... " [DMN 1.10.11]



    Aktuelle Sachlage nach Daten Oktober 2010   (Quelle: bpb 10-2010)

    "Fakten
    Die globale Finanzkrise, die 2007 als Immobilienkrise auf dem Subprime-Markt in den USA begann, hat fast überall auf der Welt zu einem deutlich abgeschwächten Wirtschaftswachstum oder zur Rezession geführt. Die zusammengefasste Wirtschaftsleistung der ökonomisch hochentwickelten Staaten ist nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IMF – International Monetary Fund) im Jahr 2009 zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg geschrumpft und zwar um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nur in wenigen ökonomisch sich entwickelnden Staaten erhöhte sich das Wachstum trotz der Finanzkrise bis 2009 ungebrochen.
        Die Finanzkrise wurde dadurch ausgelöst, dass die jahrelang steigenden Immobilienpreise in den USA, die sich zu einer Immobilienblase entwickelt hatten, stagnierten und gebietsweise fielen. Bei steigenden Kreditzinsen und fallenden Wiederverkaufswerten konnten viele Kreditnehmer ihre Kreditschuld nicht begleichen. Zuvor waren die Kreditrisiken in Wertpapieren gebündelt (Verbriefung) und weltweit gehandelt worden. Die Spekulation mit Kreditderivaten hatte die Investitionsrisiken zusätzlich potenziert. Die verbrieften Immobilienkredite waren zunächst von Rating-Agenturen als "mit geringem Risiko behaftet" bewertet worden – im Verlauf der Immobilienkrise wurden die Papiere jedoch zunehmend schlechter bewertet.
        Mehrere große amerikanische Finanzunternehmen, die entweder direkt oder indirekt über die Verbriefung auf dem Immobiliensektor aktiv waren, mussten im Zuge der Krise Insolvenz anmelden oder von der Regierung gerettet werden (Lehman Brothers, Merrill Lynch, AIG, Bear Stearns, Fannie Mae, Freddie Mac). Rasante Kurseinbrüche an den globalen Aktienmärkten verschärften die Krise und der Interbankenmarkt kam weltweit nahezu vollständig zum Erliegen. Die Verknappung der Liquidität von Banken und die allgemeine Verunsicherung führten letztlich auch zu einem Überspringen der Krise auf den Nicht-Finanzbereich.
        Bei den Finanzunternehmen in den USA, Europa und Asien werden sich die Verluste infolge der Finanzkrise laut Schätzungen des IMF auf insgesamt rund 2,28 Billionen US-Dollar summieren. Für die USA wird mit Kredit- und Wertpapierverlusten in Höhe von 885 Milliarden US-Dollar gerechnet. Für Großbritannien werden Verluste in Höhe von 455 Milliarden US-Dollar prognostiziert, für die Eurozone 665 Milliarden US-Dollar und für Asien 115 Milliarden US-Dollar.

    Datenquelle
    International Monetary Fund (IMF): World Economic Outlook Database, Global Financial Stability Report, April 2010, World Economic Outlook Update – Restoring Confidence without Harming Recovery, Juli 2010, World Economic Outlook Update – Global Economic Slump Challenges Policies, Januar 2009

        Die aktuellen Werte zur prozentualen Veränderung des Bruttoinlandsprodukts der einzelnen Staaten finden Sie in der 'World Economic Outlook Database' des IMF.

        Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
    Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistung für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß.
        Auf dem Subprime-Markt erhalten auch Kreditnehmer mit geringer Bonität ein Hypothekendarlehen.

    Informationen zu den größeren Finanzkrisen seit 1970 finden Sie hier..."
     

    Kosten und Schäden Finanz- u. Wirtschaftskrise seit 1970
    Prozentuale Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr (in konstanten Preisen), Stand: Oktober 2010

    Häufigkeiten von Wirtschafts- und Finanzkrisen seit 1970


     

    Aktuelle Sachlage Mai 2009: Bad Bank.
    Ein allgemein für wichtig erachteter Schritt zur Bewältigung der Finanz- und Bankenkrise mit der Einrichtung sog. "Bad Bank(s)" scheint der Realisation in Deutschland sehr nahe, siehe z.B.:

    • Mieses Konzept für "Schlechte Banken" [Spiegel 2.6.9]
    • Gesetzentwurf für Bad Banks. Neue Heimat für die Schrottpapiere [Tagesschau 12.5.9]
    • So sieht die Bad Bank aus. [RP 12.5.9]
    • Bundesfinanzministerium legt Entwurf für "Bad-Bank"-Konzept vor [Focus 11.5.9]
    • Ein vermutlich inszenierter Konflikt soll die Durchsetzung des Bad-Bank-Konzeptes erleichtern [NDS 12.5.9] * Kolumne > [FTD 27.5.9]
        Die grundlegende Problematik, die das Misstrauen überhaupt erst möglich gemacht ist, indem faulen Bilanztricks politisch und rechtlich Tor und Tür geöffnet wurde, wurde bislang nicht nur nicht angegriffen, sondern im Gegenteil weiter fundiert, d.h. den Bankbilanzen kann man heute noch viel weniger trauen als vor dem öffentlichen Ausbruch der Finanzkrise (die Insidern seit mindestens 10 Jahren bekannt war).
        Das von den SteuerzahlerInnen zur Rettung der Banken zur Verfügung gestellte Geld, wird auch nicht nur zur Förderung und Unterstützung der Wirtschaft verwendet (Kredite sind schwer zu erhalten und die Wucherzinsen [>Frontal21, 12.5.9] für die Konsumentenkredite sind unverändert extrem). Auch das ist das Versagen der Politik, die es wohlweislich verabsäumt hat, die zur Verfügungstellung der Rettungsgeldmittel an vernünftige Bedingungen zu knüpfen. So fliesst das Geld in erster Linie in die Börse - das DAX kletterte in einem Zug von 3600 auf 4900 - und in die Taschen der Banker, aber nicht in die Wirtschaft. Dies zeigt eindrucksvoll, wie offen und hemmungslos verwahrlost die Haltung dieser FinanzEtile zum Ausdruck gebracht wird und wie die Machtverhältnisse tatsächlich sind. Das wirklich Schlimme an diesen Verhältnissen ist aber nicht der fehlende Charakter, die Gier, der hemmungslose Egoismus - mit dem leben, aber wirkungsvoller kontrollieren müsste  -  sondern die Inkompetenz: sie können es einfach nicht und blicken durch ihr eigenes geldmonströses Kuddelmuddel nicht durch. Das ist in erster Linie ein Versagen der Volkswirtschaftslehre, der Finanzwissenschaft, der Staatslehre und natürlich der Politik. Weder die Ökonomen und Finanzexperten verstehen richtig, wie diese Wirtschaft und dieses Geldsystem funktioniert, und natürlich erst recht nicht die PolitikerInnen, die meist nur AgentInnen oder willfährige Büttel der Geldmächte sind.

    Aktuelle Sachlage 2009-03
    Die Politik erscheint völlig hilf- und ratlos, insbesondere die Bundeskanzlerin ("Eigentlich gewinnt immer der, der sich nicht an die Spielregeln hält" [Q]). So beruft die Politik die Brandstifter, Egomanen und Dummköpfe zu ihren Ratgebern und machen damit die obersten Böcke zu Gärtnern. Nachdem das in der Politik aber auch üblich ist, wie sich gerade am Beispiel unserer Bundes-Finanzministers Steinbrück - und vieler anderer Schuldentollwütiger - eindringlich zeigt, muss man sich darüber nicht wundern. Vertrauen kann nur entstehen, wenn tricksen, frisieren, auslagern ("out-sourcen"), vertuschen, kurz Lug und Trug in den Bilanzen (und versteckten Steueroasen-Bilanzen) nicht mehr möglich ist, wenn also Klarheit und Transparenz herrschte. Aber genau das hat die Politik, kräftig unterstützt von der Justiz, ja ermöglicht und gefördert. Das versteht und weiß jeder Bürger mit einem IQ > 90. Nur unsere Politiker, Banker, Juristen, Volkswirte und andere Pseudo-Eliten wissen das nicht oder wollen es nicht wissen. Es müsste dringend eine Besinnung auf Artikel 14,2 GG (Eigentum verpflichtet) erfolgen, aber dazu bräuchte man eine Justiz, die Recht und nicht Unrecht im Namen des Rechts spricht. Es gibt schon lange keinen freien Markt mehr außer für Heuschrecken, Kartelle, Oligopole oder Monopole. Und so wird neben der Freiheit auch vieles verbogen, gelogen, verdreht, auf den Kopf gestellt und missbraucht.

    Aktuelle Sachlage 2008 > Chronik der Symptome. * "Garantieerklärung" * Schwarze Oktoberwoche * Der schwarze 29. September 2008 * Das Traumziel der PlutokratInnen scheint am 18.9.8 erreicht als die US-Regierung verlauten lässt, alle faulen Bankkredite zu übernehmen (zunächst 700 Milliarden Dollar). Damit ist eine neue und ungewöhnliche Form des Kapitalismus als Staatsprinzip geschaffen: der Privatverlust-Kompensations-Sozialismus frei nach Bush, Bernanke ("Helikopter-Ben") und Paulson auf Steuerzahlerkosten. Die Börse feiert dies mit einem unglaublichen Kursfeuerwerk. Was das auf mittlere und lange Sicht aber genau bedeutet und für Folgen hat, muss erst noch analysiert und abgewartet werden. Sicher ist aber, dass die Staatsverschuldung der USA dadurch entsprechend steigen wird und dass die Wirtschaftswissenschaften und Politische Ökonomie der sog. etilE-Universitäten der USA seit Jahren vollständig versagt haben.

    Kritik des deutschen Rettungsplans ("Finanzermächtigungsgesetz") [Bundestag] [> Monitor 16.10.08, PDF]
    Das Rettungsplangesetz [Gesetzestext 16/10600] hebt im §6 "Rekapitalisierung" (Beleg) die §§ 65, 66, 67,68 und 69 der Bundeshaushaltsordnungauf, womit der Bundestag auf sämtliche Kontrollmöglichkeiten - auch des Bundesrechnungshofes - ausdrücklich verzichtet. Damit wurde über die ursprüngliche amerikanische Idee weit hinausgehend  eine Art Ermächtigungsgesetz für den Finanzminister erlassen, der nun nach Gutdünken schalten und walten kann wie es ihm gefällt, falls denn überhaupt jemals eine Bank auf die Idee kommt, sich von diesem Gesetz "retten" zu lassen. Die US-Banken haben inzwischen gezeigt, wie sie die Rettungsgelder zu verwenden gedenken: so haben sie noch schnell 70 Milliarden Boni an ihre etilE-Manager ausgeschüttet [MMnews 18.10.08] [WaS 28.10.8]
        (1) Auch das Wichtigste zur Überwindung der Bankenkrise fehlt in diesem Gesetz, nämlich die Zwangsverpflichtung zum klaren Bilanz-Ausweis aller Risiken, damit das von rotgrün unter Schröder & Fischer eingeführte Verstecken und Auslagern von faulen Bilanzposten in okkulten Zweckgesellschaften nicht mehr möglich ist. Ohne eine solche Zwangsverpflichtung kann Bilanz-Vertrauen unter den Banken nicht einkehren. Genauso schlimm ist die von Merkel und Steinbrück geschaffene Möglichkeit der Bilanzfälschung mitten in der Finanzkrise [Video Plusminus 25.11.8]
       (2)  Nicht minder wichtig wäre ein Verbot des beliebigen Verkaufs von Krediten und erst recht ihrer okkulten Derivatisierung notwendig.
       (3)  gehört eine Transaktionssteuer für Finanzbewegungen eingeführt, eine längst überfällige und schon alte Forderung ("Tobin-Taxe" [W]).
       (4)  muss die vom Bruttoinlandsprodukt völlig abgekoppelte und extreme ausgeweitete Geldmenge  [DBB: M3; USA) auf eine angemessene Relation zum realen Wirtschaftswachstum zurückgeführt werden, womit die vielen perversen Casino-Produktinovationen von vornherein ausgetrocknet wären. Solche wurden erst durch die ungezügelte Notenbankpolitik der FED, die Privatbanken gehört und keine mit der EZB oder der Bundesbank vergleichbare Institution ist, ermöglicht.
       (5) Für die Staatsverschuldung muss das Musgrave-Kriterium als Minimalbedingung erzwungen werden.
       (6) Für Manager und "Eliten" muss wieder ein echtes Leistungsprinzip(für Manager hier) eingeführt werden, d.h. die irrwitzigen Gagen mit Augenmaß in soziale Gerechtigkeit ("Eigentum verpflichtet") einzubinden. Und dazu gehört vor allem auch, dass nicht belohnt werden darf, wer auf höherer Ebene Mist macht.
       (7) Unauflösbarer Grundwiderspruch: der Staat hat nicht die Ressourcen und Kompetenzen, das marode Finanzsystem zu retten, weil er es mit seinen Deregulierungsgesetzen erst ermöglicht und mitgeschaffen hat. Außerdem zeigte sich, dass die Staatsbeteiligung  in den Landesbanken, bei der IKB und der KfW vollständig versagt hat. Der Staat ist kein Problemlöser, sondern neben einer inkompetenten und verantwortungslosen Finanzbranche, die der Wirtschaft und Gesellschaft nicht dienen, sondern sie nur hemmungslos ausbeuten will - das wahnwitzige 25% Renditeziel Ackermanns würde nicht genug sein, wenn es erreicht würde, weil sie alles haben und beherrschen wollen und jedes Augenmaß verloren haben -  wesentlich selbst das Problem. Der Staat ist längst kein Staat mehr, sondern bloße Marionette und Lakai der Plutokraten. Dieser furchtbare Filz von Inkompetenz und  Verantwortungslosigkeit auf allen Ebenen, insbesondere Politik, Finanzbranche, Wirtschaftswissenschaft, Justiz und - bis zu diesem Desaster - der Medien ist das eigentliche Problem II. Ordnung.



    USA-Rettungspläne

    Wie viel die USA die Finanzkrise kostet
    New.Orf.at schreibt [29.11.8]: "... Kritik wächst. Die Kritik an Fed-Chef Ben Bernanke ("Helikopter-Ben"), Finanzminister Henry Paulson und seinem designierten Nachfolger, dem New Yorker Notenbank-Chef Timothy Geithner, wurde in den US-Medien zuletzt immer lauter. Das Trio entschied darüber, Lehman Brothers fallenzulassen, was die Krise schlagartig verschärfte. In der Kritik stehen Paulson und Co auch, weil sie bereits mehrmals - oft binnen 24 Stunden - ihre Strategie völlig umkehrten. Und trotz der historisch einzigartig hohen Beträge, die in die Hand genommen werden, steht noch immer nicht fest, ob der Kampf gegen die Finanzkrise überhaupt zum Erfolg führen wird."
        Bei den folgenden Links zu Berechnungen, was die USA die Krise bislang kosten kann bzw. kosten wird, muss man berücksichtigen dass amerikanische Trillionen (Billionen) europäische Billionen (Milliarden) sind:

    • CNBC-Artikel.
    • Bloomberg-Berechnung.
    • Reuters-Berechnung (CNBC) [URL verändert].
    • Liste der bisher angekündigten Maßnahmen.
    • US-BIP (2007).
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    Das Rettungsplan-Ermächtigungsgesetz mit Blanco-Vollmacht für den US-Finanzminister unter Aufhebung jeglicher Kontrolle
    Im "Rettungsplan", eine Art plutokratisches Finanzermächtigungsgesetz, das den Finanzminister der USA zum lieben Gott im Finanzkrisenmanagement macht, wird unter Punkt 8 (orig.) ausgeführt:
     
     
    “Die Entscheidungen des Ministers, was dieses Gesetz betrifft, sind nicht überprüfbar und werden nach eigenen Ermessen der Behörde entschieden, und dürfen durch kein Gericht oder andere Behörde überprüft werden.”

    ASuR kommentiert (23.9.8): "Dass heisst, Entscheidungen welche die sogenannte “Mutter aller Rettungsaktionen” betrifft, wobei damit $700 Milliarden an Steuergeldern verteilt werden, um die wertlosen Sicherheiten der dahinsiechenden Finanzinstitutionen zu kaufen, darf nicht durch ein Gericht überprüft, verändert oder für Ungültig erklärt werden, auch nicht durch die gewählten Repräsentanten des Volkes. Alle Entscheidungsbefugnisse liegen alleine in der Hand der Exekutive und können nicht kontrolliert oder verändert werden."

    Die Sachlage im März 2008
    Geld ist genug da, viel zu viel, wie das Geldmengenwachstum [DBB: M3; USA) im erschreckenden Maße zeigt. Daran kann es also nicht liegen, wie sich  inzwischen sogar schon bis Ackermann [G], Deutsche Bank, herumgesprochen hat, der, man mag es kaum glauben, nach dem Staat ruft, weil die Selbstheilungskräfte des "freien Marktes" (>Kartelle)  nicht mehr griffen. Da hat er recht. Der Staat hat gravierende Fehler gemacht, indem er der inkompetenten Zocker-Ökonomie, wie sie in Princeton, Harvard und Stanford z.B. erzeugt und  gepflegt wird, vertraut hat. Doch wer ist "der Staat"? Besser wäre wohl, man spräche von Regierungen und dem Wirtschaftsrecht, für das sie und ihre WählerInnen verantwortlich sind.
        Obwohl also genug Geld da ist, leihen es sich die Banken nicht mehr. Sie vertrauen sich nicht. Also müssen sie wissen, was Erklärungen von Vorständen bedeuten und Bilanzen aussagen. Der Vorstand von Bear Stearns [G] verkündete noch am Mittwoch, den 12.3.8, dass es keine Liquiditätsprobleme gäbe. Bereits zwei Tage später, am Freitag, gab es auf einmal gravierende Liquiditätsprobleme, so dass die FED mit einer 30 Mrd. Dollar Stützzusage gegenüber der übernahmewilligen JP Morgan Chase Konkurrenz-Bank den Zusammenbruch der Bank und einen Crash am Aktienmarkt nur mühsam und in letzter Sekunde verhindern konnte. Was sagt uns das?
     

    1. Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Was Vorstände erklären hat überhaupt nicht die geringste Bedeutung. Sie lügen wie gedruckt, wenn es ihnen opportun erscheint. Und wer sollte dies besser wissen als Bankvorstände? Sie misstrauen sich also völlig zu Recht.
    2. Nun gut, möchte man meinen: aber die Bilanzen müssten doch offenbaren, wie die Situation tatsächlich ist. Offensichtlich gilt auch dies nur zum Teil. D.h. die finanzielle Wirklichkeit kann in den Bilanzen sehr gut verschleiert, frisiert oder versteckt werden. Wer sollte dies besser wissen als Bankvorstände. Und so misstrauen sie also auch ihren Bilanzen völlig zu Recht.
    3. Daraus folgt sofort, dass das Finanzrecht völlig unzureichend eingerichtet wurde (von wem?). Wenn Bankvorstände so hemmungs- und sanktionslos lügen dürfen, wenn Banken ihre Wirklichkeit in ihren Bilanzen so hemmungslos verschleiern, frisieren oder verstecken können, ohne dass sie zur Rechenschaft, sprich ordentlichen und schmerzhaften persönlichen Geldstrafen - denn nur an dieser Stelle reagiert Kapital empfindlich - herangezogen werden: warum sollten sie es dann nicht tun? Denn lautet nicht das etilE-Prinzip: Wer Bockmist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos mit einem völlig idiotischen goldenen Handschlag belohnt?
    4. Es folgt zwingend: es gibt keine vernünftigen Transparenzvorschriften und Wahrheitsgebote und in der Folge dann auch keine wirkungsvolle Kontrolle und Sanktionsmöglichkeiten.
    5. Und es folgt weiter zwingend: es gibt keine effektiven Gesetze, die Wahrheit in relevanten Angelegenheiten zu sagen, obwohl es ja andererseits z.B. das Prinzip der Prospekthaftung [G] gibt. Ein Vorstand, der am Mittwoch erzählt, es gäbe keine Liquiditätsprobleme, während die Pleitesituation nur zwei Tage später öffentlich wird, gehört entlassen, vor Gericht gestellt, für mindestens einige Jahre ins Gefängnis gesteckt, ein lebenslanges Berufsverbot für höhere Bank- oder Wirtschaftsposten verhängt und sein Vermögen zur Schadenswiedergutmachung eingezogen.
    6. Und außerdem haben die Ratingagenturen wie viele Pseudo-Wirtschaftsprüfungen völlig versagt oder wirtschaftskriminell geratet, wenn die unsicheren Zocker Hypothekenderivate hervorragende Ratings im Bereich A (höchste Sicherheit aaa) erhielten. Sie sollten ebenfalls zur Verantwortung gezogen und haftbar gemacht werden. Denn erst wenn sie für ihre Fehler haften und aufkommen müssen, wenn es richtig Geld kostet, werden sie ihre Blender-, Gefälligkeits- oder Falschratings einstellen.
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    Die nächste Finanzkrise: Credit Default Swaps – Subprime war nur »Vorspeise« ?
    Im KOPP Verlag warnt F. William Engdahl am 06.06.2008: "Seit einiger Zeit schon richtet sich die Aufmerksamkeit auf die relativ winzige »Subprime«-Hypothekenausfallkrise bei Eigenheimkrediten in den USA, die im Zentrum der augenblicklichen Finanz- und Kreditkrise in der anglo-sächsischen Bankenwelt steht; aber nun tritt ein viel größeres Problem in den Vordergrund. »Zweitklassige« (subprime) bzw. hochriskante besicherte Hypothekenobligationen (Collateralized Mortgage Obligation, CMO), wie sie genannt werden, sind nur die Spitze eines enormen Eisberg zweifelhafter Kredite, die »faul« werden können. Die nächste Krise beginnt bereits auf dem 62 BILLIONEN Dollar schweren Markt der sogenannten Credit Default Swaps (CDS). ... ..."


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    Wie konnte es dazu kommen, Was steckt in der Tiefe dahinter ?

    Politische Hintergründe in Deutschland:
    Den undurchsichtigen und hochriskanten Finanzgeschäften wurde in Deutschland durch rot-grün, Schröder, Fischer, Eichel, Clement der finanzrechtliche Boden bereitet. Die verdienstvolle Sendung plusminus bereitet am 14.10.8 die wichtigsten Eckdaten wie folgt auf:

    • 1998: Finanzminister Lafontaine ("Die Unternehmen sind nicht nur den Aktionären verpflichtet") und sein Staatssekretär Flassbeck ("Wir wollten ja nicht Politik machen gegen die Unternehmer, wir wollten im Gegenteil eine Politik machen für die richtigen Unternehmer, die investieren und Arbeitsplätze schaffen, aber gegen diese Casino-Jongleure, die die Welt beherrscht haben in den letzten zehn Jahren; das ist nicht verstanden worden."), die 1998 einen Finanzmarktregulierung wollten, wurden zum Rücktritt genötigt.
    • 2001: Finanzminister Eichel stellt Unternehmensverkäufe steuerfrei. Und heizt so das Fusionsfieber an, ein Riesengeschäft für Investmentbanken. Die private Riester-Rente wird eingeführt. Dem Finanzsektor fließen riesige Mittel zu, die der staatlichen Rente fehlen.
    • 17. Juli.2001 "Den Keim für die Finanzkrise der öffentlich-rechtlichen Banken und der IKB haben deutsche Politiker und das Bundesfinanzministerium - einschließlich Peer Steinbrück, damals als Ministerpräsident - in Brüssel selbst gelegt, als sie am 17.7.2001 der Aufgabe der Gewährträgerhaftung für die deutschen öffentlich-rechtlichen Banken und Sparkassen zustimmten. Die Folgelasten bzw. Risiken für die Steuerzahler sind bekanntlich mindestens zweistellige Milliardensummen." [SQ: tb 6.7.8]
    • 2002: SPD-Wirtschaftsminister Clement hebt die Befristung der Leiharbeit auf. Immer mehr feste Arbeitsplätze werden umgewandelt.
    • 2003: Mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe und der Einführung von Ein-Euro-Jobs wird der Zwang erhöht, praktisch jede Arbeit zu jedem Lohn anzunehmen. Gleichzeitig wird der Spitzensteuersatz massiv gesenkt.
      • Geheimer Krisengipfel bei Schröder [HB 24.02.2003, Sekundärquelle Nachdenkseiten 19.11.8:
        "Die dramatische Lage der deutschen Banken und Versicherungen versetzt die Politik in höchsten Alarmzustand. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins „Focus-Money“ aus dem engsten Umfeld der Teilnehmer hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am vergangenen Sonntagabend die Spitzen des deutschen Geldgewerbes im Berliner Kanzleramt empfangen. Thema des streng geheimen Gipfeltreffens, an dem auch Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) teilnahmen, waren Krisenszenarien für den Finanzplatz Deutschland bis hin zum Zusammenbruch einzelner Institute.
        An dem Treffen nahmen von Seiten der Geldhäuser Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, Bankenpräsident Rolf. Breuer, Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle, Commerzbank-Vorstandsvorsitzender Klaus-Peter Müller, Dresdner-Bank-Chef Bernd Fahrholz, WestLB-Chef Jürgen Sengera und DZ-Bank-Vorstandsvorsitzender Ulrich Brixner. Die Runde erläuterte Möglichkeiten, die Krise einzudämmen. Von Clement kam der Vorschlag zur Gründung einer Bad Bank, die – staatlich garantiert – faule Kredite der Institute übernommen hätte. Dieses Konzept wurde aber offenbar verworfen. Bundesfinanzminister Eichel erhielt den Auftrag, gemeinsam mit der Bundesbank Szenarien für den Fall zu entwickeln, dass eine große Bank kippen sollte. Der ebenfalls anwesende Münchner Unternehmensberater Roland Berger wurde beauftragt, eine umfassende Analyse des Finanzplatzes Deutschland zu erstellen. Besonders die jüngsten, schlechten Zahlen verschiedener Großbanken hätten die Politik aufgeschreckt, hieß es. "
            Weitere Sekundär-Quellen: Freitag 28.2.3; FOCUS-MONEY Nr. 9 (2003) 20.2.2003; Freitag 2.5.3; auch  zitiert auch in Börse Online Forum vom 31.7.2003]
        Man beachte: Kurze Zeit später wird die Hypo Real Estate (HRE), die mittlerweile offenkundige "Bad Bank" - ohne je so deklariert worden zu sein - gegründet. Tatsache ist also, dass niemand überascht wurde und alle Insider unserer sauberen politischen Finanz-Etile seit ca. 10 Jahren wussten, was kommen musste. Die politische Hauptverantwortung trägt zweifellos die rotgrüne Bundesregierung und die "Cremé" der deutschen BankerInnen.
        Rotgrüne Drucksache 15/930 vom 7.5.2003: "... Vom 7. Mai 2003 datiert ein Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen. "Finanzplatz Deutschland weiter fördern", Drucksache 15/930, gezeichnet von Fraktionschef Franz Müntefering, dem späteren Kämpfer gegen die Heuschrecken. Die Belange des Finanzplatzes Deutschland müssten "stets im Fokus des wirtschaftspolitischen Geschehens bleiben". Es sei "darauf zu achten, dass unnötige Belastungen für die Unternehmen der Finanzdienstleistungsindustrie vermieden werden". Regulierung sei "kein Selbstzweck". Die Bundesregierung solle "weitere Maßnahmen zur Schaffung eines leistungsfähigen, international wettbewerbsfähigen Verbriefungsmarktes in Deutschland ... prüfen. ..." [Spiegel 4.3.9]
    • 30.04.2004 Gründung der "True-Sale-International-GmbH (TSI)" durch die halbstaatliche KfW-Bankengruppe gemeinsam u.a. mit der West LB, der Helaba, der Bayerischen Landesbank, der Deutschen Bank, der Commerzbank u.a. In der Pressemitteilung hieß es: "Die TSI-Verbriefungsinfrastruktur haben die KfW-Bankengruppe, Genossenschaftsbanken, Geschäftsbanken und Sparkassenfinanzgruppe gemeinsam entwickelt (...) Die Verbriefungsplattform wird aus drei gemeinnützigen Stiftungen (...) und Verbriefungszweckgesellschaften ('deutsches SPV', Special Purpose Vehicle) bestehen, die jeweils für eine einzelne Transaktion errichtet werden (...) Dieser in Analogie zu international üblichen Strukturen gewählte Aufbau erlaubt die insolvenzferne Errichtung deutscher SPV (...) Für jede True Sale-Verbriefung wird vom jeweiligen Originator ein eigenes insolvenzfernes SPV (...) gegründet (...) Das SPV kauft das zu verbriefende Kreditportfolio von einer Bank an, wandelt es in hadelbare, durch Kreditforderungen gesicherte Wertpapier (ABS = Asset Backed Securities) um und verkauft diese an Investoren auf dem Kapitalmarkt." Quelle: Dr. iur. Volker Gallandi, Juni 2008 (Sekundärquelle): "Die Verbriefungsconnection - highway to hell. Wie das Finanz- und Wirtschaftsministerium den Finanzplatz Deutschland gefährden helfen"
    • 2004: Rot-Grün lässt unter Schröder und Fischer Hedge-Fonds und Derivate zu. Die absurden Renditeziele der Finanzwirtschaft werden zur allgemeinen Richtschnur. Deutsche Bank-Chef Ackermann gab als Renditeziel 25 Prozent aus. Das sollten letztlich die Arbeitnehmer in der so genannten "Realwirtschaft" einbringen - in guten wie schlechten Zeiten. [Die Zeit am 8.7.2004: Schulden auf Weltreise]
    • 2005: Im rot-schwarzen Koalitionsvertrag wird die Förderung des Kreditverkaufs festgeschrieben. Außerdem will man nur eine "Finanzaufsicht mit Augenmaß".  wiwo erläutert [13.2.8]: "Für die Banken ist das mithilfe der Ratingagenturen aufgebaute System deshalb so attraktiv, weil sie die Pakete, anders als bei der traditionellen Kreditvergabe, nicht mit Eigenkapital unterlegen müssen. Sie können die Papiere in Zweckgesellschaften ausgliedern. So verschwinden milliardenschwere Risiken aus der Bilanz. „Diese Methode hätte von den Aufsichtsbehörden niemals erlaubt werden dürfen“, so ein Banker selbstkritisch." [RS: richtig bewertet sind das finanzökonomische und politische Verbrechen.]
    • 2006: Noch 2006 preist Asmussen, heute Staatssekretär im Finanzministerium, die Vorteile des Risikogeschäfts  unkontrollierter Kreditverkäufe - aber jetzt soll ausgerechnet er als oberster Regulierer das staatlich geförderte Kredit-Chaos organisieren. Mit Unterstützung der Politik werden die Finanzmärkte zum Dreh- und Angelpunkt des Wirtschaftslebens. Gysi zitiert Steinbrücks Loblied 2006 auf die Deregulierung [Youtube]
    • 2008: Finanzinvestoren gewährt man weitere Steuergeschenke. Doch jetzt will die Politik kräftig eingreifen und will angeblich eine Rücknahme der Deregulierung. Fragt sich nur, ob sie dazu überhaupt noch in der Lage ist. Zehn Jahre lang wurde die Finanzbranche eifrig unterstützt und gefördert. Und bisher soll kein einziges Degulierungsgesetz zurückgenommen werden. Vom Finanzministerium hieß es auf Anfrage von Plusminus dazu nur: Kein Kommentar.

    •     Neuerdings haben Merkel und Steinbrück die Möglichkeit zur offenen Bilanzfälschung inmitten der Krise geschaffen: Unrecht wird zum Recht erklärt [Video Plusminus 25.11.8]. Wieder einmal bestätigt sich: die schlimmste Kriminalität ist die ganz legale. [Dokumentation Steuerrechtsänderungen seit 1964]
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    Fünf-Faktorentheorie(Sponsel)
    Politpsychoökonomisch lässt sich die Fehlentwicklung aus fünf  - wahrscheinlich nicht unabhängigen - Faktoren erklären:

    I.  Illusion freier Markt. Die erste große Hauptkomponente ist die irrationale und durch die empirische Wirklichkeit längst widerlegte fixe Idee, dass der freie Markt der beste Garant für die Optimierung des Wohlstands aller sei, wie es einst Smith verkündete. Tatsächlich gibt es seit langem keine freien Märkte mehr, sondern die Wirtschaft wird weitgehend von Oligopolen und Kartellen beherrscht, die ihre "Gesandten" in die Ministerien schicken und dort die für sie profitablen Gesetze schreiben lassen. Man hatte nie begriffen, dass man - schon rein aus puren marktwirtschaftlichen Gründen - die Größe von Konzernen begrenzen muss. Im Zuge der Globalisierung wurde das Gegenteil realisiert und auch noch völlig irrsinnig für notwendig und richtig ausgegeben. Folge: Extreme und unverantwortliche Deregulierung mit Hilfe der Politik, Justiz und der Medien.

    II.  Rendite um jeden Preis. Die extreme globale Plutokratisierung der Wirtschaft und Gesellschaft hat zu der perversen Konzeption geführt, dass nur noch ein einziges Ziel zählte: die Rendite - um jeden Preis. Man vergaß, was ein Unternehmer- und Managererfolg in ökonomisch stablien Gesellschaften nur bedeuten kann:
     

    • Gewinn für das Unternehmen (aber natürlich ohne Vermögensverkäufe wie z.B. im Fall Deutsche Bank), 
    • Gewinn für die AnteilseignerInnen (AktionärInnen), 
    • Gewinn für die Belegschaft, Werktätigen und MitarbeiterInnen 
    • Gewinn für das Gemeinwohl (Steueraufkommen). 

    • [Was muß sich ändern in der internationalen und deutschen Wirtschaft?]

    III.  Mißverhältnisse der Vermögensverteilung. Im Zuge dieser abgehoben-einseitigen Renditemaximierung wurde das Volksvermögen zunehmend umgeschichtet, so dass immer mehr Geld in den Händen immer weniger lag > Konzentration der Vermögen (die Anlage suchen).

    IV. Realwirtschaftlich abgekoppelte Finanzspekulationen. Damit war das Tor für von der Realwirtschaft völlig abgekoppelten Finanzspekulationen weit geöffnet. Das geflügelte Wort "Geld regiert die Welt" wurde in einem Ausmaß realisiert, wie man es nicht einmal albträumen konnte. So kritisiert Prof. Margrit Kennedy: "... das grundsätzliche Problem besteht darin, dass sich die Finanzwirtschaft viel zu weit von der Realwirtschaft entfernt hat. Zwischen 1950 und dem Jahr 2000 ist die Realwirtschaft um den Faktor 7 gewachsen, die Finanzwirtschaft aber um den Faktor 32. Spekulative Transaktionen im Devisenbereich machen heute 98 Prozent aller Finanztransaktionen aus. Da stimmt einfach etwas nicht. ..." [FAZ.NET 8.11.8]
        Und in der ftd vom 19.11.8 kann man zu Basel I und II lesen: "Basel I verleitete Banken dazu, Zweckgesellschaften einzurichten, in der sie faule Kredite versteckten und verbrieften. Und Basel II führte durch seine Betonung von Ratings dazu, dass Banken zu viel Risiko aufnahmen, sodass der Kredithebel viel zu hoch geriet. Im Jahr 2007 hatte die Deutsche Bank ein Kapital von 40 Mrd. Euro, dem 2000 Mrd. Euro an Aktiva gegenüberstanden. Das ist ein Verhältnis von 1 zu 50. Ein Verhältnis von 1 zu 10 gilt als normal."

    V. Wachstums-, Konsum und Schuldenterror. Eine natürliche Sättigung der Märkte wurde von der Kapitalismus-Ökonomie - auch ohne die Casino-Pervertierung - so wenig akzeptiert wie Augenmaß und Bodenhaftung. Die Orientierung der Kapitalismus-Ökonomie war daher immer - grenzenloses - Wachstum. Es ging nie um Vernunft, Augenmaß, Realität und bodenständige Verwurzelung; das sind in den Augen der Kapitalismus Ökonomen nur Störfaktoren. Daher ist der maniforme Wachstums- und Konsumterror-Kapitalismus [Q] nicht verantwortlich durchdacht und geregelt; er ist eine grundlegende Geistesstörung, schon von seinem Ansatz und Fundament her, weil er nicht auf soliden wirtschaftlichen Füßen steht.  Denn: damit das maniforme Wachstum aufrecht erhalten werden kann, müssen die Leute konsumieren, konsumieren, Geld ausgeben, Geld ausgeben. Dieses viele Geld haben sie aber nicht nur nicht, sondern durch die Umverteilung des Vermögens von unten nach oben auch zunehmend weniger. Also muss man sie verführen, sich zu verschulden, immer mehr, immer weiter. Das geht irgendwann nur noch, wenn man darauf verzichtet, solide Sicherheitsleistungen zu verlangen. So wurden die BankerInnen auf der mittleren und unteren Ebene weltweit - auch in Deutschland - angehalten, Kredite auf Teufel komm raus zu vergeben, um so ein künstlich erzeugtes Wirtschaftswachstum auf der Basis von Verschuldung anzuheizen. Damit musste jedem vernünftig denken Menschen klar sein, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, wann diese Blase platzen muss. In der Niedrigzinsphase verführten die Banken in Amerika viele Menschen, geblendet von Zinsen um 4 % herum, Immobilien zu kaufen, ohne dass man ihnen sagte, dass diese Zinsen sich in wenigen Jahren verdoppeln oder noch mehr verteuern könnten. Und so fanden sich in der Zinsanhebungsphase viele, die plötzlich nicht mehr 900 Dollar / Euro für ihre Immobilie im Monat aufbringen mussten, sondern auf einmal 1800 Dollar / Euro oder noch mehr. Damit war die hausgemachte Immobilienkrise da.

        Was taten nun die Banken? Sie verbrieften ihren faulen Kredite in dubiose Finanzmarktderivate, die sie den Dümmsten, Gierigsten und Imkompetentesten unter ihresgleichen weltweit andrehten, nicht wenige davon im Ausland. Auch in Deutschland, kauften viele - bevorzugt Landesbanken, die anscheinend keine vernünftige Geschäftsgrundlage mehr haben - diese faulen Zockerpapiere. Weshalb auch nicht, zahlt die Zeche - derzeit schätzungsweise 100 Milliarden Euro - in Deutschland doch meist die SteuerzahlerIn, denn besonders in Deutschland gilt das etilE-Prinzip sozusagen kruppstählern auch im Staatsbereich: Wer Bockmist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos mit einem völlig idiotischen goldenen Handschlag belohnt. Milliardenschäden lohnen sich also, wenn man "großzügig" - durch ein völlig ungerechtes, absurd-verblödetes Gesetz und "Recht" - "abgefunden" wird.
        Zunehmend wertlosere Kreditzertifikate. Nachdem nun viele ImmobilienbesitzerInnen ihren Kapitaldienst nicht mehr bedienen konnten, zeigten damit auch die verbrieften Hypothekenkreditzertifikate ihren wahren Zocker-Charakter: sie wurden zunehmend unsicherer und wertloser. Und damit bekamen die ersten Banken Liquiditätsprobleme. Das wussten natürlich auch alle anderen, vielleicht die deutschen Landesbanker zuletzt,  und so wurden sie sehr vorsichtig, sich Geld zu leihen, obwohl weltweit mehr als genug, ja eigentlich viel zu viel da ist - wie man dem Geldmengenwachstum [Q] entnehmen kann. Es fehlt also nicht an Geld, sondern meist völlig korrekt analysiert am Vertrauen. Gesetz und Recht wurden nach den Interessen der Banker und Geldaristokratie so eingerichtet, dass es keine echte Transparenz und damit auch keine wirkungsvolle Kontrolle gibt. Sie wollten schon immer mauscheln, sich nicht in die Karten sehen lassen und tun, was sie in ihren Hinterzimmern zu ihrem Vorteil verabredeten. Diese masslosen, heuschreckenbasierten und gemeinwohlgefährlichen Interessenprivilegien wurden zu weit getrieben, so dass der übermässige Vorteil kippte und sich nun für die Plutokraten ins Gegenteil, eben das subprime Debakel [G] mit seinen noch nicht absehbaren Folgen, verkehrte (> Watzlawick mehr desselben Vorteils; Midas-Falle nach Ovid). So ruft nun Ackermann vielleicht zu Recht nach dem Staat. Aber, wie wir Ackermann und seine Amigos kennen, sicher nicht, um echte, faire und vernünftige Regelungen zu veranlassen, sondern um den Staat und die SteuerzahlerInnen die Zeche bezahlen zu lassen, die diese Zockerchaoten verbockt haben, getreu dem globalen etilE-Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, Steuern minimieren und nach uns die Sintflut. Schlimm ist noch, dass in den Aufsichtsunräten der Landesbanken durch die Bank hochrangige PolitikerInnen ihre extrem hoch dotierten Abnick-, Schlaf- und Inkompetenztantiemen kassieren, so dass man versucht sein könnte, zu vermuten, dass die Hauptfunktion einer Landbank inzwischen nur darin besteht, über lukrative Aufsichtsunrat-Posten "verdienten" PolitikerInnen Zusatzgagen zu verschaffen.


    Die Theorie von Georg Soros
    In seinem Buch "Das Ende der Finanzmärkte", in dem er als sein Lebenswerk seine Reflexivitätstheorie darlegt, die er der aktuell herrschenden Gleichgewichtstheorie und des Marktfundamentalismus gegenüberstellt, gibt Soros im Schlusskapitel "Einige Empfehlungen  an die politisch Verantwortlichen". Aus diesen Empfehlungen ergeben sich zugleich die Fehler, die seiner Meinung nach gemacht wurden; ich fasse zusammen:

    • Die Kontrolle der Finanzmärkte sei nicht angemessen ausgeführt worden (S. 152)
    • Einige der neu eingeführten Finanzinstrumente beruhten auf falschen Voraussetzungen (S. 152).
    • Die Regulierungsbehörden hätten die neuen Finanzinstrumente nicht verstanden. Es sei wünschenswert und notwendig, dass nur solche Finanzinstrumente zugelassen würden, die von den Regulierungsbehörden vollständig und richtig verstanden worden seien (S. 152).
    • Es sei falsch gewesen, das Risikomanagement den Beteiligten (Bankern) zu überlassen (S. 152)
    • Systemische Risiken müssten von den Regulierungsbehörden gemanagt werden (S. 152).
    • Ein systemisch angemessenes Risikomanagement sei nur möglich, wenn die Beteiligten die entsprechenden Informationen zur Verfügung stellten, selbst wenn dies mühselig und kostspielig sei, weil die Kosten einer einer solchen Krise, wie wir sie nun haben, ungleich größer seien (S. 152).
    • Den Finanzinstituten wurde fälschlicherweise gestattet, viel zu rentabel und viel zu groß zu werden (S. 153)
    • Regulierungsbehörden müssten zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ihnen die Dinge aus der Hand glitten und Finanzinstitute daraufhin gerettet werden müssten (S. 153).
    • Die Geldmenge müssen wie die Kreditschöpfung kontrolliert werden. Monetarismus sei die falsche Doktrin. Greenspan habe als Marktfundamentalist eine falsche Geldpolitik betrieben (S. 153).
    • Das Risikomangement der Gleichgewichtstheoretiker habe die Verwickeltheit und Koppelung der Marktteilnehmer nach der Reflexivitätstheorie nicht wahrgenommen (S. 154).
    • Die Kontrolle des Einsatzes von Fremdkapital sei unverzichtbar (S. 154).
    • Für CDS [eine Art Versicherungs-Kreditderivat; >W] Produkte brauche man eine Clearing-Stelle und Börse. Die derzeitigen Volumina der CDS beliefen sich schätzungsweise auf 45 Billionen [amerikanisch Trillionen] Dollar (S. 154).
    • Es seien rücksichtslose Praktiken bei der Animierung zu Kreditaufnahmen angewandt worden (S. 157)
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      Soros, George (2008). Das Ende der Finanzmärkte - und deren Zukunft. Die heutige Finanzkrise und was sie bedeutet. München: FinanzBuch.
      Soros' Reflexivitätstheorie. Sie besagt kurz und bündig, dass ein objektives Verständnis der Märkte nicht möglich ist, weil jeder auch Teilnehmer des Marktgeschehens ist. Das Verständnis hängt auch von den eigenen Interessen und Handlungen ab. Zwischen Verstehen und Handeln gibt es Rückkopplungs- und Interaktionseffekte (Analogie zur Heisenbergschen Unschärfe): teilnehmen und beobachten verändere bereits den Forschungsgegenstand.
      [VI-26.1.8]: "Um George Soros zu verstehen, ist es notwendig, auf die von ihm entwickelte Theorie von Reflexivität und den Begriff Boom-Bust-Sequenz kurz einzugehen: Soros Theorie gründet unter anderem auf der Idee, dass es sich bei den am Finanzmarkt bezahlten Preisen für Vermögensgegenstände (Aktien, u.a.) nicht einfach um passive Reflexionen ihrer Werte handelt. Stattdessen würden die Marktteilnehmer eine aktive Rolle bei der Bewertung von Vermögensgegenständen spielen. Diese beidseitige Rückkopplung zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit nennt Soros “Reflexivität”."
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    Die Theorie von Alexander Czerny [PDF] [>Querverweis 28.2.9]
    Sein Fazit: "... Das, was wir bisher gesehen haben, war nur ein kleines Vorgeplänkel. Das richtig grosse Beben in den Finanzmärkten kommt erst noch. Zumindest in den USA ist man sich sicher, dass ein Run auf die Banken bevorsteht, alle Staaten der Welt sich von ihren Dollarreserven trennen (die dann in die amerikanische Binnenwirtschaft fluten) und eine Flucht der Hochfinanz in die Sachwerte einsetzt. Die Politiker haben sich vor Kurzem weltweit darauf geeinigt, die Löcher in den Aktiva der Banken mit Cash zu stopfen. Bis zur kommenden Hyperinflation ist Bargeld die einzige Lösung, die Bilanzen der Banken wieder auszugleichen, doch die bisherigen Milliarden sind angesichts der astronomischen Löcher nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Weltweit laufen die Notenpressen auf Hochtouren. Doch die Krise wird dadurch nicht gemanagt, sondern fortgeschrieben: Da die unabhängigen Zentralbanken das Bargeld nicht verschenken, sondern gegen Zins verleihen, werden die Löcher in den Banken mit Hilfe von Staatsverschuldung gestopft. Die Verschuldung setzt sich fort. Die Schuldenkrise wird mit gigantischer Neuverschuldung nach hinten verlagert und dem Steuerzahler aufgebürdet. Es ist das alte Spiel: Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert."



    Die Theorie der BankerInnen. > Pervertierung des Leistungsprinzips.
     
    »Wenn die Musik aufhört zu spielen - im Sinne von Liquidität -dann werden die Dinge kompliziert. Aber solange die Musik spielt, musst du aufstehen und tanzen. Wir tanzen noch.« Charles Prince, Ex-Vorstand der Citibank, 9.7.2007.

    Zur Stimmung: "Der Hass auf die Banker ist inzwischen so groß, dass er an das Jahr 1720 erinnert. Damals platzte die 'Südsee-Blase', eine der ersten Speekulationsblasen der Geschichte - und es gab einen parlamentarischen Antrag, die Schuldigen in Säcke voller Schlangen einzunähen und in die Themse zu werfen." [Der Spiegel 9,2009, S.110] Und am Ende des Artikels zitiert der Spiegel Tony Parsons: "Ich weiß ja, dass es nichts an der Tatsache ändern würde, wenn wir ihre Köpfe vor der Nationalbank aufspießen. Aber wir sollten es trotzdem tun. Viell eicht würden wir uns nachher besser fühlen."

    Federal Reserve (FED),  Bernanke u.a.
    Neben den finanzökonomischen Pseudo-Elite-Universitäts-Departments in den USA kommt dem Privatbankerclub, der unter dem gebieterischen und hochstaplerischen Namen Federal Reserve (FED) firmiert mit seinen monetaristischen Gurus Greenspan und dessen Nachfolger Bernanke ("Helikopter-Ben"), die Hauptschuld an diesem zugespitzt irrwitzigen und verwahrlosten Casinokapitalismus zu. Man fragt sich, ob sie nur grenzenloses naiv waren, wenn sie glauben, mit der Notenpresse, Kreditschöpfung und damit der ungezügelten Ausweitung der Geldmenge alles richten zu können, ob sie einer unkorrigierbaren Überzeugung, also einem (Geld-) Wahn, verfallen oder "nur" rücksichtslose Geldmachiavellisten und Spieler sind, die ihre destruktive Macht geniessen. Die jüngsten Äußerungen Bernankes - "Die Transparenz des Finanzsystems könne verbessert werden, wenn riskante Vermögenswerte aus den Büchern der Banken entfernt werden könnten" [HZ 3.3.9] zeigen jedenfalls eine solch extreme Entrückung von der Realität, dass man ernsthaft besorgt sein muss, ob dieser Mann noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Von der FED kommt nichts außer einer gigantischen und maniformen Geldmenge, für die kaum weniger als eine Milliarde SteuerzahlerInnen in den nächsten Jahren bürgen und unermeßlich viel Geld zahlen werden. Das ungeheure Leid, das angerichtet wurde, betrifft eine Dimension, die diese Soziopathenkaste gewöhnlich nicht erreicht. Sie behandeln die Krise mit einem verstärkten mehr desselben Falschen. Und so steuert diese "Krisenmanagement"  folgerichtig auf eine Inflation und Währungsreform zu.

    Europäische Zentralbank (EZB), Trichet u.a.; Monatshefte.

    In einem Vortrag - "Eine Bilanz von 10 Jahren Euro und der Geldpolitik der EZB" - an der Akademie für politische Bildung Tutzing am 14. Februar 2009 geht Jürgen Stark, Mitglied des Direktoriums der EZB auf die Ursachen der Finanzkrise ein und führt aus:
     

      "Die Ursachen der Krise sind schon vielfach erörtert worden. Lassen Sie mich die wichtigsten Punkte kurz zusammenfassen. Die Turbulenzen begannen bekanntlich mit zunehmenden Kreditausfällen im Subprime-Segment des US-Hypothekenmarkts. Sie haben sich zu einer allgemeinen Vertrauenskrise auf den Finanzmärkten ausgeweitet. Ihre Ursachen liegen in einer signifikanten Unterbewertung von Risiken und den damit verbundenen Spekulations- und Verschuldungsexzessen bereits Jahre vor Ausbruch der Krise. Die Symptome dieser Exzesse waren unter anderem
       
      • extrem niedrige Risikospannen auf den globalen Finanz- und Kapitalmärkten;
      • spektakuläre Anstiege von Vermögenswerten in einigen Ländern, verbunden mit einer signifikanten Ausweitung der Verschuldung privater Haushalte; sowie
      • massive globale Ungleichgewichte in Form hoher Leistungsbilanzdefizite in einigen Industrieländern und entsprechend hoher Leistungsbilanzüberschüsse in vielen Schwellenländern.


      Wie konnte es so weit kommen? Wie so oft kann diese Frage ex post relativ einfach beantwortet werden. Kurz und knapp gesagt: durch eine Mischung aus Staats- und Marktversagen. Von staatlicher Seite wurden die Turbulenzen durch die unzureichende Regulierung eines sich rasch ausbreitenden Schattenbankenwesens und einer globalen expansiven Geldpolitik begünstigt; seitens des Privatsektors vom enthusiastischen Glauben an eine neue Ära ungebrochen hohen globalen Wirtschaftswachstums und von einer blinden, durch kurzfristiges Gewinndenken geleiteten Jagd nach hohen Renditen.
          So erkannten Regulierungsbehörden und Ratingagenturen nicht rechtzeitig die aufkeimende Gefahr, die von der komplexen Natur neuartiger Finanzinstrumente und der rapiden Ausweitung innovativer Kreditverbriefungen ausging. Risikomanagement­systeme in den Banken und Finanzinstituten versagten angesichts der mangelnden Transparenz des gesamten Verbriefungs­prozesses. Gleichzeitig war eine generelle Lockerung der Kreditrichtlinien zu beobachten; und Kredite aller Art – auch, und vor allem für Spekulationsgeschäfte – konnten billig zugeteilt werden. Die Realzinsen stagnierten über viele Jahre – bedingt durch niedrige Inflationsraten und das Ziel, makroökonomische Fluktuationen zu dämpfen – weltweit auf historischen Niedrigstwerten. Dieses Umfeld führte letztlich dazu, dass die mit Kreditgewährung und Finanzinvestitionen verbundenen Risiken allgemein unterschätzt wurden und Anleger zu exzessiven Spekulations- und Verschuldungsgeschäften verleitet worden sind.
          Die EZB hat früh – lange vor Ausbruch der Krise im August 2007 – auf die Unterbewertung der Risiken an den internationalen Finanzmärkten hingewiesen. Im Rahmen unserer monetären Analyse – einer der beiden Säulen unserer geldpolitischen Strategie – ergaben sich bereits im Jahr 2005, aufgrund der starken Kredit- und Liquiditätsausweitung, erste Anzeichen für deutliche Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex, aber auch für Vermögenspreise – allen voran Immobilienpreise.
      ... "


    Im Geschäftsbericht der EZB von 2007 (PDF) - Redaktionsschluss für den Bericht war am 29. Februar 2008 - findet sich ein ganzes Kapitel zum Thema "4 Finanzstabilität und Finanzmarktintegration", wenngleich ich wenig Gehaltvolles erkennen kann. U.a. wird S. 156 ausgeführt :

      "Die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten im zweiten Halbjahr 2007 warfen einige Fragen zur Finanzstabilität im Euroraum auf. Die wesentlichsten Entwicklungen und deren Dynamik sowie die wichtigsten Lehren aus diesen Turbulenzen werden an anderer Stelle in diesem Bericht (siehe Kapitel 1 Abschnitt 2) und in einer Reihe einschlägiger EZB-Publikationen, insbesondere im Financial Stability Review, näher beleuchtet. Ungeachtet der Turbulenzen erwies sich das Finanzsystem des Euro-Währungsgebiets im Jahr 2007 insgesamt als weiterhin stabil und krisenfest. In der zweiten Jahreshälfte wurde seine Schockresistenz jedoch über einen längeren Zeitraum ernsthaft auf die Probe gestellt. Zwar wirkte sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld während des Berichtsjahrs vorwiegend positiv auf die Stabilität des Finanzsystems aus, an den Finanzmärkten kam es jedoch im Juli und August zu einer abrupten Verschlechterung der günstigen Bedingungen. Ausgelöst durch den sprunghaften Anstieg der Ausfallquoten bei Subprime-Hypotheken in den Vereinigten Staaten kam es nämlich in einigen Marktsegmenten zu einer Neubewertung der Kreditrisiken und letztlich zu einer Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit wichtiger Refinanzierungsmärkte."
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    Deutsche Bundesbank, Weber u.a.; Monatshefte.
       
      17.02.2009: Rudolf Böhmler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Düsseldorf. Finanzkrise und wirtschaftliche Perspektiven. Rede auf dem Neujahrsempfang der Bundesbank-Hauptverwaltung. ... [DBB PDF 17.2.9]. In dieser Rede werden erfreulicherweise einige wichtige Gründe für die Banken- und Finanzkrise genannt: "Angefangen hatten die Turbulenzen bekanntermaßen damit, dass die Ausfallraten auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt drastisch zu steigen begannen. Heute wissen wir, dass amerikanische Banken allein in den Jahren 2005 und 2006 weit über 3.000 Mrd USD an schlecht besicherten Krediten vergeben hatten.
      Für sich genommen hätte die Subprime-Malaise eine veritable Krise auf dem US-Immobilienmarkt erklären können. Viele machten es sich aber in Deutschland einfach zu leicht, indem sie die Subprime-Krise als ein inneramerikanisches Problem wegzubeten versuchten.
          Dass diese auch in anderen Ländern – ja auch leider hier in Düsseldorf, Sie wissen wovon ich rede – zu gehörigen Verwerfungen führen konnte, hängt mit der Verbriefung von Kreditrisiken zusammen. Die laxe Kreditvergabe an Schuldner mit geringer Kreditwürdigkeit wurde nämlich auch dadurch befeuert, dass innovative Finanzinstrumente das Weiterreichen des Kreditrisikos weg von der Bank und hin zu Rendite suchenden Investoren erlaubten. Die Investoren saßen beileibe nicht nur in den USA.
          Im Gegenteil: Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, mit dem ich vor einiger Zeit bei einem Essen auf der Insel Mainau saß, erklärte mir mit erkennbarer Schadenfreude: „Die Amerikaner können froh sein, dass die Europäer und insbesondere die Deutschen dumm genug waren, unsere faulen Hypothekengeschäfte aufzukaufen“.
          Verkaufsfördernd für die sog. strukturierten Finanzprodukte waren aber vor allem die Bewertungen der großen Rating-Agenturen, die einen Großteil der Wertpapiere mit AAA, also dem Ausweis höchster Ausfallsicherheit versahen – ein Gütesiegel, das sich im Nachhinein als krasses Fehlurteil erwies. Der IWF schätzt den potenziellen Schaden allein durch amerikanische Kreditpapiere mittlerweile auf etwa 2,2 Billionen USD. Eine schwindelerregende Zahl mit 12 Nullen.
          Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Gründe, die zur Erklärung dieser Krise beitragen. Ich denke zum Beispiel an die Anreiz- und Vergütungsstrukturen, die einem gefährlichen Kurzfristdenken Vorschub leisteten und zur Antriebsfeder für in Einzelfällen unglaubliche Maßlosigkeit wurde."
      28.01.2009:  Weber, Bundesbank. Berlin. "Deutsche Banken vor schweren Herausforderungen. Rede auf einer Tagung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in Berlin. ... [DBB 28.1.9] Eine unglaublich gelungene Null-Rede ohne auch nur die geringste Aussage zu den Hintergründen der Finanz- und Bankenkrise.
      25.01.2009. Weber/Bundesbank: "Finanzkrise noch nicht eingedämmt. BERLIN (Dow Jones)--Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Axel Weber, hält das wahre Ausmaß der weltweiten Rezession derzeit für noch nicht absehbar. "Der wirtschaftliche Abschwung ist stärker und weltweit umfassender als wir das erwartet haben", sagte er der "Bild"-Zeitung (Montagausgabe). ..." [FN 25.1.9]
      7.10.2008: Erklärung der Deutschen Bundesbank und BaFin zur Hypo Real Estate Gruppe
      "Die durch die Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten ausgelösten Probleme der Hypo Real Estate Gruppe wurden durch eine Konsortial-Finanzierung des deutschen Finanzsektors gelöst.
      Danach wird der Hypo Real Estate Gruppe eine Liquidität in ausreichender Höhe für kurz- wie auch mittelfristige Zwecke zur Verfügung gestellt. Die Bundesbank und die BaFin gehen davon aus, dass die Marktfähigkeit der Hypo Real Estate Gruppe dadurch gesichert ist."  ... [forium 7.10.8]
      29.11.2007. "Bundesbank-Bericht zur Finanzkrise. Wenig Schaden, aber das Risiko bleibt. Die deutschen Kreditinstitute haben sich trotz der schweren Krise bei IKB und SachsenLB laut Bundesbank insgesamt gut in den aktuellen Finanzmarkt-Turbulenzen behauptet. Das deutsche Finanzsystem werde derzeit einem ernsthaften Belastungstest unterzogen, habe aber seine volle Funktionsfähigkeit und Stabilität bewahrt, erklärte Bundesbankvizepräsident Franz-Christoph Zeitler bei der Präsentation des Finanzmarktstabilitätsberichts 2007. Die Bundesbank rechnet in Deutschland nach den massiven Problemen nicht mit weiteren Krisenfällen im deutschen Bankensystem. "Für weitere solche Fälle extremer Risikokonzentration haben wir keine Anzeichen", so Zeitler. ... Zeitler: Keine Auswirkung auf Konjunktur ... " [Tagesschau 29.11.7]
      04.07.2006: Dr. h. c. Edgar Meister, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Begrüßungsansprache auf dem Symposium der Deutschen Bundesbank "Bankenaufsicht im Dialog".
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    BaFin.
    Da BaFin ist ihrer Aufsichts- und Kontrollpflicht in gar keiner Weise nachgekommen. Dieser äußerst wichtige Punkt fehlt auch in ihrer sonst recht informativen Analyse zu den katastrophalen Verhältnissen auf dem Finanzmarkt. Im Jahresbericht der BaFin vom 15.5.8 [PDF] wird eine ziemlich gründliche Erklärung der Finanzkrise versucht und gegeben, wenngleich die tieferen Ursachen - quasireligiöser Wachstumsfanatismus, Konsumterror, Schuldentollwut und von der Realwirtschaft völlig abgekoppelte Geldmengenausweitung - verschwiegen oder nicht erkannt werden. Im einzelnen wird ausgearbeitet:
    • Ursprung im ungebremsten Wachstum des US-Suprime-Marktes. "... Die Verwerfungen hatten ihren Ursprung in einer ungezügelten Vergabe von Wohnimmobilienkrediten an einkommensschwache Privatpersonen in den Vereinigten Staaten. ..."
    • Schädliche Anreize im Verbriefungsprozess bei Banken ... "Die Verbriefung ermöglichte den Hypothekenfinanzierern die rasche Weitergabe der Kreditrisiken an den Kapitalmarkt. ... "
    • … und Ratingagenturen. "...Für den reibungslosen Verkauf der Papiere war ein gutes Rating Grundvoraussetzung, da viele Investoren an spezielle Anlagevorschriften gebunden sind, um Risikokonzentrationen zu vermeiden. ... Da sie für das Rating strukturierter Produkte nicht von den Investoren, sondern von den Investmentbanken bezahlt werden, haben sie einen Anreiz, die vom Auftraggeber gewünschten Ratingstrukturen zu liefern, die einen zügigen Absatz der Papiere am Markt erlauben."
    • Sorglose Investoren auf der Jagd nach Rendite. "...Investoren heizten in einem Umfeld historisch ungewöhnlich niedriger Zinsen auf der Suche nach Extrarendite die Verbriefungsaktivitäten an.  ..."
    • Steigende Kurzfristzinsen und Eintrübung am US-Häusermarkt als Auslöser der Krise. " ... Als die kurzfristigen Zinsen im Zuge der geldpolitischen Straffung in den USA seit 2004 deutlich stiegen und sich die fundamentale Verfassung des Häusermarktes signifikant verschlechterte, traten die Schwachstellen im Verbriefungssystem offen zu Tage. ..."
    • Subprime-Krise weitet sich auf Kreditmärkte aus. "... Als im Sommer die Hiobsbotschaften vom US-Wohnimmobilienmarkt zunahmen und sich die Kreditqualität immer mehr verschlechterte, kamen verbreitet Zweifel über die Werthaltigkeit strukturierter Produkte auf – insbesondere solcher mit Bezug zu S-Subprime- Hypothekarkrediten. Die bis dahin auf den US-Hypothekenmarkt begrenzten Turbulenzen griffen auf die Kreditmärkte über und erreichten so eine völlig neue Dimension."
    • Kursverfall am Verbriefungsmarkt. "Am Verbriefungsmarkt setzte im Juli eine erste Ausverkaufswelle ein. Zu Beginn waren nur die schlechter gerateten Tranchen betroffen. Doch in der Folgezeit erstreckten sich die Kursverluste kaskadenartig auch auf die übrigen Tranchen der RMBS-Strukturen.  Nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung lösten die anhaltend ungünstigen Nachrichten vom US-Häusermarkt einen erneuten Kursrutsch aus. Der ABX.Home Equity Index als Benchmark für die mit US-Subprime-Krediten unterlegten strukturierten Produkte brach nochmals stark ein und fiel im November auf vorher nicht für möglich gehaltene Tiefstände."
    • Abrupter Umschwung bei der Risikoneigung. "Mit dem Überschwappen der US-Subprime-Probleme auf die Kreditmärkte schossen die Risikoprämien in die Höhe. Undurchsichtige strukturierte Produkte waren plötzlich nicht mehr gefragt, weil sich die Erkenntnis durchsetzte, dass die Risiken nicht verlässlich  eingeschätzt werden konnten. Ganze Marktsegmente trockneten aus, so dass sich kaum noch aussagekräftige Preise für solche Finanzprodukte herausbilden konnten. ..."
    • Ratingagenturen verstärken die Nervosität der Marktteilnehmer. "Die Ratingagenturen trugen mit ihrem zunächst zögerlichen Verhalten zur Verschärfung der Krise bei. Obwohl sich die Kreditausfälle bei Subprime-Krediten häuften, hielten sie lange Zeit an den ursprünglich erteilten hohen Ratings fest. ... Erst als der öffentliche Druck größer wurde, vollzogen die Agenturen eine Kehrtwende und stuften Papiere mit nennenswerten Subprime-Komponenten auf breiter Basis und teilweise radikal ab. ... "
    • Risiken schlagen über außerbilanzielle Zweckgesellschaften auf Bankbilanzen zurück. "Im Sommer kam ein Krisenherd zum Vorschein, der insbesondere auch den deutschen Bankensektor erschütterte. Durch die Gründung außerbilanzieller Zweckgesellschaften und die kreative Gestaltung der vertraglichen Beziehungen hatten Kreditinstitute einen Weg gefunden, an der Aufsicht vorbei an den Zinserträgen strukturierter Produkte zu partizipieren, ohne dafür regulatorisches Eigenkapital vorhalten zu müssen. ... Die vermeintlich ausgelagerten Risiken schlugen mit voller Wucht auf die Bankbilanzen zurück. Das Liquiditätsmanagement der meisten in diesem Bereich aktiven Kreditinstitute, darunter auch mehrere aus Deutschland, war auf so ein extremes Szenario nicht vorbereitet. ..."
    • Vertrauenskrise legt Interbankenmarkt lahm. " ... Da viele Institute die am US-Subprime-Hypothekenmarkt eingegangenen Positionen nicht offen legen konnten oder wollten, entwickelte sich eine schwere Vertrauenskrise, die den Interbankenmarkt nahezu vollständig lahm legte. ..."
    • Schwierige Bewertungsfragen als krisenverstärkendes Element. "Die Finanz- und Vertrauenskrise ist auch aufgrund von Bewertungsproblemen so hartnäckig und langwierig ausgefallen. Nach den internationalen Bilanzierungsregeln (IFRS) muss grundsätzlich auf Marktpreise abgestellt werden, um den Fair Value zu ermitteln (Mark-To-Market). Da weite Teile des Verbriefungsmarktes jedoch zusammengebrochen waren, gab es häufig kaum noch verlässliche Marktpreise für die illiquiden strukturierten Produkte, so dass auf Ersatzlösungen zurückgegriffen werden musste (Mark-To-Matrix). ..."
    • Massive Wertberichtigungen. "Zahlreiche internationale Großbanken mussten in der zweiten Jahreshälfte drastische Wertberichtigungen auf ihr Subprime-Engagement vornehmen. ... Die Unsicherheit war aber auch Ende 2007 noch nicht gewichen, da von vielen Seiten vor dem Hintergrund der sich weiter zuspitzenden Krise ein noch nicht realisierter beträchtlicher Abschreibungsbedarf prognostiziert wurde und viele Finanzintermediäre den Marktentwicklungen mit der schonungslosen Offenlegung ihrer tatsächlichen Risikopositionen hinterher hinkten. ..."
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    Bankenverbände.
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    Bundesverband Deutscher Banken. [O]
    • Hedge-Fonds - Mehr Transparenz nach der Finanzkrise 15. Januar 2009 - Zusammenfassung des Positionspapiers [O]
    • "Bodenhaftung statt Gier und Rendite" 10. Februar 2009 - Vortrag Carl Kau zur Finanz- und Wirtschaftskrise [O]
    • Klaus-Peter Müller: Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Berlin, und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Commerzbank AG, Frankfurt am Main [O], hieraus der Anfang: "Wohin steuert die Republik? Diese Frage stellt sich heute anders als noch vor einem Vierteljahr. Denn die Zuspitzung der internationalen Finanzmarktkrise hat nicht nur unser Land, aber eben auch unser Land hart getroffen.

    •     Ich sage bewusst „unser Land“, weil ich mir natürlich darüber im Klaren bin, dass hier eine aus dem Finanzsektor hervorgegangene Krise gesamtwirtschaftliche, ja, gesamtgesellschaftliche Folgen nach sich gezogen hat. Die Krise hat bereits beträchtlichen Schaden angerichtet, und sie wird uns gewiss noch einiges abverlangen. Die Verwerfungen hatten ihren Ausgangspunkt in den USA und haben sich von dort gleichsam wie ein Tsunami nach Europa und in die ganze Welt ausgebreitet. Aber – das haben Bankenverband, ich selbst und andere Banker früh eingeräumt – auch deutsche Kreditinstitute haben Fehler begangen.
          Angesichts dieser Entwicklung stellen sich hierzulande berechtigte Fragen: z. B. nach der Verantwortung einzelner Institute, nach Defiziten im Risikomanagement, nach der Komplexität mancher Produkte und nach fehlerhaften Anreizstrukturen im Bankensystem. Aber auch Fragen, die sich an andere Akteure richten – seien es die Rating-Agenturen, seien es die für Regulierung zuständigen Institutionen. Diese Fragen müssen möglichst schnell, aber – und das betone ich – auch sachgerecht beantwortet werden.
          Vor diesem Hintergrund haben Sie, meine Damen und Herren, sicher Verständnis dafür, ja, Sie werden es auch erwarten, dass ich mich zu den Entwicklungen der letzten Wochen und den notwendigen Schlussfolgerungen daraus gleich noch etwas konkreter äußern werde.  ... ... "
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    Andere Stimmen aus der Bankenlandschaft.

    Ackermann, Deutsche Bank.
    Der Vorsitzender Deutschen Bank trägt maßgebliche "Verantwortung" für die Finanzkrise in Deutschland und sollte daher möglichst schnell outgesourced werden - nicht weil er Schweizer (von denen kann man manches Gute lernen, z.B. Rentensystem oder Schuldenbremse), sondern weil er ein geMEINwohlgefährlicher Spinner ist:

    1. hat er - wie es scheint im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, wenn auch ohne wirklichen volkswirtschaftlichen Sachverstand - das Renditeziel von 25% aufgegeben. Das kann nur funktionieren, wenn die Banken ihre eigentliche Aufgabe, der Wirtschaft und dem Gemeinwohl mit Krediten zu dienen, aufgeben. Damit werden sie zu Konkurrenten der Wirtschaft und ihrer Kunden und daher versuchen, möglichst viel Geld aus ihnen herauszupressen. Das geschieht auf vielen Wegen und alle sind bei diesem Renditeziel 25% falsch, volkswirtschaftlich, sozialpolitisch und menschlich schädlich. Eine Bankenlandschaft mit solchen Renditezielen muss ihre Kunden ausbeuten und nicht selten auch täuschen und hereinlegen. Das ist Gift für die Wirtschaft, die Kundschaft, das Gemeinwohl und den sozialen Frieden. [DieZeit 3.2.5 zum psychologischen Hintergrund:  "... Tatsächlich ist schon das 25-Prozent-Ziel aus Verzweiflung entstanden. Als Ackermann im Mai 2002 den Chefposten von Rolf Breuer übernimmt, will der Neue noch etwas anderes. Zum Beispiel den Börsenwert mehr als verdoppeln. Oder das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen ausbauen. Doch anderthalb Jahre später, im Herbst 2003, ist der Aktienkurs der Deutschen Bank um ein Viertel gesunken; ausgerechnet der Kapitalmarkt misstraut dem kapitalmarktfixierten Ackermann. Also muss ein neues, griffiges, noch ehrgeizigeres Ziel her, um die Investoren zu locken: 25 Prozent vor Steuern. Binnen zwei Jahren. ... "]  Aber Ackermann hält trotz Finanzkrise an diesem wahnwitzigen Renditeziel fest, wie noch die FTD am 11.09.2008 zu berichten weiß: "Die Deutsche Bank strebt seit Jahren eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern an. Dieser Wert sei in Geschäftsfeldern wie dem Privatkundengeschäft oder dem Global Transaction Banking nach wie vor darstellbar, sagte Ackermann. Auf Konzernebene drückten schrumpfende Erträge die Rendite; außerdem drohe die Verschärfung von Eigenkapitalvorschriften: "Wenn mehr Regulierung kommt, wird die 25-Prozent-Frage neu gestellt werden müssen." Er betonte jedoch, die Deutsche Bank habe ihr mittelfristiges Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern nicht aufgegeben."

    2.     Börse Online berichtet am 9.3.9: "Deutsche Bank Ackermann belebt Renditetraum. Für viele steht diese Zahl für Größenwahn und maßlosen Glauben an die Macht des Geldes: die magischen 25 Prozent Eigenkapitalrendite, die die  Deutsche Bank jahrelang verfolgte. Ihr Chef hält sie nun für bald wieder erreichbar. ..."
      Die Gier-Rendite Zahl 25%. Nach einer Analyse von Karsten Stumm, Düsseldorf, die er im Manager- Magazin am 23.03.2007 veröffentlichte, gehe die "magische Zahl" der 25% Rendite auf Forderungen amerikanischer Pensionsfonds zurück. Er beruft sich hierbei auf einen Bericht von NRW Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, der auf seiner USA Reise eine Reihe von Wallstreet Bankern angesprochen und nach einer Erklärung für die "ominöse" Rendite 25% befragt habe. "Die Antwort der Banker: Das sei die Mindestrentabilität, die Amerikas Pensionsfonds aus ihren Beteiligungen herausholen müssten, um die Renten der Amerikaner zu finanzieren. Hätten die Wall-Street-Profis Recht, müssten also Deutschlands Konzerne immer heftiger und erbarmungsloser auf Profit getrimmt werden, damit die Rente sicher ist - in den USA."  Damit wird aber die Verantwortung nur verschoben. Die Gier-Rendite 25% kommt zustanden, weil mächtige PlutokratInnen das so wollen, wobei der Löwenanteil in den  Taschen ("Gagen", goldene Handschläge und "Boni") der wirtschaftskriminellen Egomanen und Versager verschwindet - oder, werte LeserIn, kennen Sie jemand, der 20% Rentenrendite (25% von den 25% habe ich für Verwaltung und Management gerechnet) hat?.
    3. Die Deutsche Bank hat unter der Führung Ackermanns das Geschäft mit den faulen Kreditrisikopapieren und dubiosen Geschäftsmodellen (CBL)  in Deutschland maßgeblich gefördert.
    4. Die Deutsche Bank hat unter Führung Ackermanns entscheidend an der Globaliserungs- und Deregulierungsmanie mitgewirkt.
    5. Ackermann wusste bereits 2003 - neben anderen "Finanzkoryphäen" und natürlich der rotgrünen SpitzenpolitikerInnen - von der dramatischen Lage der deutschen Banken und Versicherungen ("Geheimer Krisengipfel bei Schröder").
    6. Ackermann zeigt sich auch völlig uneinsichtig und hat keinerlei Schuldbewusstsein, wie aus einem Artikel im Tagesspiegel vom 18.10.8 hervorgeht: "Ackermann: Keine Grund für Entschuldigung. Von Reue keine Spur: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann weist für sich Forderungen zurück, nach denen sich die verantwortlichen Bankmanager für ihre Fehler und die weltweite Finanzkrise entschuldigen sollen." Offenbar hält er Billionschäden zu Lasten der SteuerzahlerInnen für gut vereinbar mit "Verantwortung", Gagen und "Boni" - Kollateral-Peanuts eben ...
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    Josef Ackermann in seiner persönlichen Märchenstunde mit einer Mädchenschulklasse der St. Angela-Schule im hessischen Königstein 16. November 2008 [Online]. Kostprobe der klugen und mutigen Fragen der Mädchen und der Antworten Ackermanns:
     
          Jil Giannikos: Herr Ackermann, wenn Bankchefs so klug sind, warum gibt es dann eine Finanzkrise?
      Josef Ackermann: Auch Bankchefs sind Menschen. Und Menschen machen Fehler. Selbst kluge Menschen. Das zeigt die Geschichte. Wichtig ist, dass man aus seinen Fehlern lernt. Fortschritt ist ja im Wesentlichen ein ständiges Lernen aus Krisen.
          Kathleen Denny: Warum leihen Sie anderen Banken kein Geld mehr? Vertrauen Sie Ihren Kollegen nicht?
      Josef Ackermann: Wir wurden weltweit alle überrascht, dass manche Banken so große Risiken eingegangen sind. Und das hat uns vorsichtig werden lassen. Wenn man jemandem Geld geben soll, von dem man nicht genau weiß, ob er stark genug ist, es zurückzuzahlen, dann hält man natürlich die Taschen zu. Deshalb ist es so wichtig, dass der Staat jetzt den Banken Garantien anbietet, im Notfall für die Schulden einzustehen. Damit soll der Geldverkehr wieder in Gang gebracht werden.
          Mariska Außenhofer: Warum muss der Staat für die Fehler der Banken bezahlen und nicht die Chefs selbst? Sie sind doch schuld an der Krise.
      Ackermann: Die Banken tragen sicher eine wesentliche Mitschuld an der Krise, aber sie sind keineswegs allein schuld. Und auch Bankmanager müssen für ihre Fehler bezahlen: Sie bekommen weniger Gehalt, ihr Vermögen schrumpft teilweise deutlich zusammen, oder sie verlieren sogar ihren Arbeitsplatz. Aber die Probleme sind zu schwerwiegend und weitreichend, als dass die Bankmanager sie alleine bewältigen könnten. Dafür sind Banken viel zu zentral für das Funktionieren der gesamten Wirtschaft. Deshalb ist es leider notwendig, dass der Staat hilft. Sonst könnte das gegenseitige Misstrauen alle Banken, auch gesunde, mit in den Abgrund reißen. Und das hätte schlimme Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der gesamten Wirtschaft.


    Dr. Josef Ackermann: „Vertrauen muss wiederhergestellt werden" am 13. Oktober 2008 [Online]

    Ackermanns Brandrede empört die Ökonomen.

      "Die Debatte über staatliche Eingriffe in den Finanzmarkt ist in vollem Gang. Bundesbankpräsident Weber sprach sich gegen eine gemeinsame Aktion von Banken, Regierungen und Notenbanken aus, wie sie Deutsche-Bank-Chef Ackermann gefordert hatte. Ökonomen schimpfen: Ackermann wolle Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. ... " [Welt 19.3.8]


    2009-02: Norbert Walter, Chefvolkswirt der deutschen Bank – VOM SEGEN DER FINANZMÄRKTE -  Die Politische Meinung:

      "Als die globalen Kollateralschäden der Finanzkrise, die von den USA im Sommer 2007 ausgingen, sichtbar wurden, sind Finanzmärkte per se als Totengräber der sozialen Marktwirtschaft in Verruf geraten. Diese Sicht ist nicht nur in der Sache falsch, sondern wäre, wenn sich dieser Gedanke festsetzte, von großem langfristigem Schaden für die Weltwirtschaft und das Konzept der sozialen Marktwirtschaft. Denn es gilt: Effiziente Finanzmärkte sind Grundlage einer leistungsfähigen Volkswirtschaft, die ihrerseits Grundlage eines sozialen Ausgleichs ist. Darüber hinaus haben Finanzmärkte auch eine Wächterfunktion bezüglich der Wirtschaftspolitik, die wichtig ist, um der Lenkung und der Umverteilung vernünftige Grenzen zu setzen. ...     ...
          Fazit: Effiziente Finanzmärkte tragen nicht nur dazu bei, Investitionen zu finanzieren, Risiken zu abzusichern, den Konsum zu verteilen und die Potentialwachstumsrate einer Volkswirtschaft zu erhöhen; sie haben darüber hinaus auch wichtige sozialpolitische Funktion." [PDF]
          Unerträglich falsches, bagatellisierendes - "Kollateralschäden der Finanzkrise" -  und beschönigendes Geblubber ohne jede Substanz. An diesem Chefvolkswirt scheint diese Realität wohl gründlich vorbeigegangen zu sein.




    Die Theorie von Leuschel & Vogt (2009)
    Leuchel, Roland & Vogt. Claus, (2009) Die Inflationsfalle. Rette Sie Ihr Vermögen. Weinheim: Wiley. Hier S.39:
     
      "Schnaps fiir den Alkoholiker
      Der Kern der von Greenspan umgesetzten geldpolitischen Idee -die auch von seinem Nachfolger Bernanke mitgetragen wurde -besteht darin, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben. Die durch eine falsche Geld- und Fiskalpolitik notwendigerweise entstehenden Probleme sollen durch eine Fortsetzung bzw. Verstärkung eben dieser Politik bekämpft werden. Bernanke ist nach dem Platzen der Immobilienblase auf der Suche nach einem noch größeren Teufel, mit dem er Beelzebub verjagen kann.
          Immer wieder haben wir diese Vorgehensweise mit der Behandlung eines unter ersten Entzugserscheinungen leidenden Alkoholikers verglichen. Immer wieder haben wir vor den verheerenden längerfristigen Folgen dieser kurzsichtigen Vorgehensweise gewarnt. Zu keiner Zeit haben wir Zweifel daran gelassen, welchen Ausgang das große Experiment des Dr. Greenspan und seiner Adjutanten nehmen wird.
          Als zwei der wenigen Rufer in der Wüste wurden wir nicht müde, auf die gewaltigen Risiken dieser Politik hinzuweisen. Immer wieder haben wir auf dieses wichtige Thema in den vergangenen Jahren aufmerksam gemacht. Aus unserem Blickwinkel waren die jetzt die Weltwirtschaft peinigenden Probleme sehr einfach zu erkennen. Die Massenmedien wollten davon allerdings nichts hören.

      Scheitern ohne Einsicht
      Die Blase zu erkennen, ihre Folgen zu verstehen und ihr Platzen zu prognostizieren, war analytisch relativ einfach. Die ideologischen Scheuklappen der staatsgläubigen Keynesianer verstellten ihnen allerdings den Blick. Erstaunlicherweise ist das auch jetzt noch der Fall. ..."
       

        Im wesentlichen verstehe ich die Autoren so, dass sie das Fehlen einfacher und vernünftiger Prinzipien kritisieren, wie z.B. in der Geld- und Fiskalpolitik, so S. 132f:
       
      "Was können Regierungen tun, die mehr Geld ausgeben wollen, als sie haben?
      Eine Regierung, die Geld ausgeben will, das sie nicht hat, steht vor einem fast allen Staaten der Welt vertrauten Problem: Sie muss sich das Geld irgendwie beschaffen. Dazu stehen ihr mehrere Wege offen, die zu allen Zeiten und in allen Teilen der Welt immer wieder ausgiebig beschritten wurden.
        Erstens:  Steuererhöhungen. Dieser Weg ist wenig populär und birgt die große Gefahr, dass die Bevölkerung Widerstand leistet und revoltiert bzw. in Demokratien die Regierung abwählt.

        Zweitens: Raubkriege. In der Geschichte wurde dieser Weg, wie Sie wissen, leider viel zu oft beschritten. Zumindest die westlichen Demokratien sind für diese barbarische Form der Geldbeschaffung glücklicherweise nicht zu haben.

        Drittens: Kreditaufnahmen. Die Regierung muss sich das Geld leihen. Früher standen Könige, die über ihre Verhältnisse lebten, bei Banken in der Kreide. Ihre modernen Nachfolger beschaffen sich das Geld an den Finanzmärkten. Der prinzipielle Nachteil dieser Vorgehensweise ist offensichtlich: Kredite kosten Zinsen und müssen in der Regel auch noch zurückgezahlt werden. Außerdem setzt die Kreditfähigkeit der Kreditaufnahme mengenmäßige Grenzen. [>132]

        Viertens: Geld drucken. Früher wurde der Goldgehalt von
        Münzen manipuliert, später wurde Papiergeld gedruckt. Heute findet die staatliche Geldproduktion kaum noch in physischer Form statt, sondern als elektronische Buchung auf Bankkonten.


      Ab sofort zahlt die amerikanische Regierung mit dmckfrischem Geld

      Den vierten hier beschriebenen Weg beschreitet ab sofort die US-Regierung. Sie gibt eine Anleihe (also einen Schuldschein) heraus, den sie an die Notenbank weiterreicht. Die Notenbank gibt der Regierung dafür Geld, und zwar Geld, das es vorher nicht gab; Geld, das die Notenbank in Form einer elektronischen Buchung neu erschafft.
          Diesem neu produzierten Geld steht natürlich keine Leistung gegenüber - keine Erhöhung der Gütermenge, keine erbrachte Dienstleistung. Dennoch kann dieses Geld von der Regierung verwendet werden, um Rechnungen zu bezahlen, Beamten zu entlohnen oder marode Banken zu subventionieren.
          Den 18. März 2009 sollten Sie in Ihrem Kalender markieren. Er stellt eine entscheidende geldpolitische Zäsur dar. Wahrscheinlich wird das Datum in die Finanzmarktgeschichte als ebenso wichtig eingehen wie der 15. August 1971 - der Tag, an dem US-Präsident Richard Nixon das Bretton-Woods-Weltwährungssystem abschaffte, indem er das Versprechen der US-Regierung brach, den US-Dollar gegen Gold einzutauschen. Jetzt, 38 Jahre später, wurde ein entscheidender weiterer Schritt auf dem von Nixon und anderen geebneten Weg in die Inflation getan. Die letzten Dämme sind gebrochen. Bringen Sie sich in Sicherheit. Kaufen Sie Gold.
      Die US-Notenbank ist mit diesem Schritt übrigens nicht der Vorreiter. Die japanischen Notenbankbürokraten haben den hier beschriebenen Weg schon vor einiger Zeit eingeschlagen. Und im laufenden Zyklus hat die Mutter aller Notenbanken, die von vielen als altehrwürdig bezeichnete Bank of England, diese Methode salonfähig gemacht. ..."



    Die Theorie Dirk Müllers nach Crashkurs (2008-2010)
    Müller, Dirk (2010). Crashkurs. Wirtschaftskrise oder Jahrhundertchance? München: Knaur. [HP]

    Dirk Müller ist ein un- und außergewöhnlicher Börsen- und Finanzspezialist, der mutigen Klartext spricht und kein Blatt vor den Mund nimmt. Er sieht die Kernursache im Geld- und Zinssystem, das zu immer mehr und neuen Schulden zwingt, die nur durch Vertrauen gedeckt sind und deren Rückzahlung offensichtlich niemand ernsthaft anstrebt und die auch nicht (mehr) möglich scheint.

    Allgemeine Erkenntnisse, Regeln und Beobachtungen von Dirk Müller (Auswahl):
     

      Die meisten Expertenmeinungen sind nichts wert, daher bewahre man sich ein gehöriges Maß an Misstrauen und Skepsis, vertraue auf sein Gefühl und seinen gesundem Menschenverstand, denn es wird allenthalben gelogen, manipuliert, frisiert und getrickst, dass sich die Balken biegen (S. 15 ff). Das ist eine echte aufklärerische Empfehlung ganz im Sinne Kants sapere aude!.

      Falschinformation: Die Bevölkerung und Öffentlichkeit wird mit falschen, geschönten und frisierten Daten ("Nebelkerzen") gefüttert, z.B. IFO-Index,  falschen Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten. Hinzu komme, dass die Bevölkerung und Öffentlichkeit mit sehr vielen Informationen überflutet werden, so dass allgemeine Verwirrung und eine Abwendungsneigung entsteht. (RS: psychologisch bedeutet Verwirrung eine sehr günstige Basis für Suggestion). Falsche Daten werden von der Finanzwelt hingenommen, weil sie teilweise für das Geschäft positiv sind und weil man eine Orientierung braucht. Selbst wenn sie falsch sind, aber von der Mehrheit vertreten werden, sind sie nützlich. (S. 33f)
      Praktische Beurteilungskriterien Inflation, Arbeitslosenzahl und Börsendatenbewertungen:

      • Inflation = Geldmengenwachstum - Wirtschaftswachstum (BIP, S. 29, z.B. für 2007: 12% - 2,2% = 9,8%)
      • Wahre Arbeitslosenzahl = Arbeitslose ALG I + Arbeitslose ALG II (S. 26)
      • Das konkrete Wissen der alltäglichen Zahlenflut spiele keine Rolle, entscheidend sei jeweils, in welcher Relation die tatsächlichen Zahlen zu den Erwartungen der Analysten stünden (S. 36).


      Von der Realwirtschaft abgekoppeltes Finanzsystem  (S. 40)
      "... Es gab auf der einen Seite Menschen mit tollen Ideen, aber ohne Geld und auf der anderen Seite welche mit Geld, aber ohne gute Ideen. Diese beiden hat die Börse zusammengebracht.  ....
          Was ist daraus geworden? Ich behaupte ganz ketzerisch: ein hysterisches Kasino, in dem Billionen von US-Dollar, Euro und Yen täglich ohne irgendeinen sinnvollen Zusammenhang mit der realen Wirtschaft um den Globus rasen und in dem Tausende von Zockern - manche nennen sich Investmentbanken, andere Hedgefonds oder Daytrader - ständig versuchen, irgendwo ein paar Scheine aus diesem Finanzhurrikan herauszufischen.
          Nur ein immer kleiner werdender Bruchteil des gesamten Kapitalstroms hat noch direkt mit der realen Wirtschaft zu tun. Längst hat der immer schneller um sich selbst kreisende Finanzmarkt seine ursprüngliche Aufgabe vergessen. Im Blutrausch nach immer mehr Rendite und immer höheren Bonuszahlungen wird die ehemalige Basis, die Realwirtschaft, zerfleischt. Dabei war es doch das ursprüngliche Ziel, ihr zum Erfolg zu verhelfen. Stattdessen kaufen Hedgefonds erfolgreiche Unternehmen auf, zerschlagen sie, setzen Tausende von Arbeitskräften auf die Straße, verkaufen die Filetstücke an jeden, der genug bietet, in der Hoffnung, noch ein bisschen mehr herauspressen zu können, bevor man das ehemals erfolgreiche Unternehmen wie eine ausgelutschte Zitrone in den Abfalleimer der Konjunktur wirft. ..."

      Geldsystem (S. 47ff): Das Geld hat sich als Zahlungsmittel für den Tausch von Gütern und Dienstleistungen entwickelt: zunächst Münzen in Gold und Silber, später Kreditbriefe als Versprechen, dafür Gold oder Silber einzutauschen ("Golddeckung", S. 49), wobei Kreditbriefe wie Gold oder Silber gehandelt wurden, woraus sich dann die Banknoten und der Geldschein entwickelten (1792 wurde der Dollar mit 24,05 Gramm Silber fundiert; "Silberdollar", S. 50).  S. 51: "Die Golddeckung der Währungen galt in etwa von 1815 bis 1914 weltweit. ... Man hatte also über hundert Jahre ein stabiles Wechselkursverhältnis aller wesentlichen Währungen. Ganz wichtig: Der Wert des Geldes wurde am Gold gemessen - nicht umgekehrt. Das sorgte ein Jahrhundert lang für stabile Verhältnisse, Wohlstand und weitestgehende Vollbeschäftigung.
          ... Doch irgendwann wurde bemerkt, dass niemals alle Banknoten gleichzeitig vorgelegt wurden. Was auch passierte, es war völlig unwahrscheinlich, dass zu irgendeinem Zeitpunkt alle Menschen gleichzeitig all ihre Banknoten bei der Bank vorlegen würden. Also konnte man doch einfach ein paar Banknoten mehr in Umlauf geben, als wirklich Gold oder Silber in den Tresoren lag. Der gesunde Menschenverstand begehrt hier auf und sagt: »Moment mal! Das ist doch Betrug!« Ja, das ist es. Aber wenn er von Regierungsseite kommt, nennt man es nicht Betrug, sondern Geldpolitik. So konnte man also mehr Geld schaffen, als eigentlich durch das echte Gold und Silber gedeckt war. Da Regierungen zu allen Zeiten Geld brauchen, ..." S. 52: "... Ohne die Abschaffung der Golddeckung hätte der Erste Weltkrieg gar nicht stattfinden können. Den Regierungen wäre ganz schnell das Geld für neue Waffen ausgegangen, und der Krieg wäre zu Ende gewesen. So aber stieg beispielsweise die Geldmenge des Deutschen Reiches von 1914 bis 1918 von 9 Milliarden Reichsmark auf 52 Milliarden Reichsmark. Einfach per Druckerpresse. Die Folgen waren Hyperinflation und wirtschaftliche Zusammenbrüche weltweit. Massenarbeitslosigkeit und Verzweiflung und in der Folge der Zweite Weltkrieg. ..." S.53: "... Als dann Frankreich 1969 seine gesamten Dollarnoten in Amerika einreichte und das Gold dafür ausgeliefert haben wollte, konnte Amerika dieses Gold nicht liefern. Die USA waren de facto zahlungsunfähig. Als Folge kündigte Präsident Nixon das Versprechen, Gold für vorgelegte Dollarnoten auszuliefern, einfach auf. Von diesem Tag an konnten die »Banknoten« gegen nichts mehr eingetauscht werden. Aus der Banknote als Versprechen auf  die Aushändigung echten Geldes in Gold oder Silber war ein Zettel mit dem Versprechen auf absolut nichts geworden."
       
      Grundlage der Weltwirtschaft. S. 54: "Es ist absolut notwendig, dass Sie diesen Zusammenhang verstanden haben: 
      Das heutige Weltwirtschaftssystem hängt einzig und allein davon ab, dass die Menschen diesen bunten Papierschnipseln ohne jegliche Verpflichtung, genannt »US-Dollarnoten«, vertrauen."

      USA-Schulden. S. 55: "... Die Gesamtverschuldung (also die Schulden des Staates, der Industrie und der Bürger) der Vereinigten Staaten ist so hoch wie noch nie zuvor in der Geschichte. Alle sind sich einig, dass die USA diese Schulden in Höhe von über 40 Billionen US-Dollar niemals werden zurückzahlen können. Wie lange ist die Welt bereit, einem hoffnungslos überschuldeten Kreditnehmer ständig neue Darlehen einzuräumen - gegen das wertlose Versprechen, es irgendwann zurückzuzahlen? Und da geht es nicht um Peanuts, sondern um Darlehen in der unglaublichen Größenordnung von zur Zeit 2 Milliarden US-Dollar pro Tag!"

      Spekulationsblasen: Von großem Übel seien kreditfinanzierte Spekulationsblasen jedweder Art, am verwerflichsten seien aber die Spekulationen mit Grundnahrungsmitteln, eine Waffe, die die Amerikaner vermutlich auch einsetzten, als sie einen Angriff auf den Dollar als Weltleitwährung mit stark steigenden Nahrungsmittelpreisen an der Terminbörse in Chicago abwehrten (S. 61 ff). Die Wirtschaftskrise 1929 begann durch einen Zusammenbruch der Rohstoffspekulationsblase (S. 101). Die jüngste Krise ab 2007 beruhte auf der Immobilienspekulationsblase - Höhepunkt die Lehmanpleite im Herbst 2008.

      Die Freie Marktwirtschaft gibt es nicht (S. 102f): "Dieses Horrorszenario unterstellt allerdings, dass unserem Wirtschaftssystem eine freie Marktwirtschaft zugrunde liegt. Das ist aber beileibe nicht der Fall. Unser Wirtschaftssystem und das politische System der westlichen Welt werden von einigen überschaubaren Gruppen geplant, überwacht und gelenkt. Ob Sie diese Gruppierungen jetzt als Finanzelite, Wirtschaftsaristokratie oder Finanzmafia bezeichnen, überlasse ich Ihrer Phantasie. Ich bezeichne sie als Finanz- und Machthydra. Fakt ist: Die Kräfte des freien Marktes gelten längst nicht mehr. Manipulation und Einflussnahme sind allgegenwärtig und halten unser zum Zusammenbruch bestimmtes System mindestens seit den achtziger Jahren am Leben. Man könnte meinen, dass eine solche Einflussnahme dann ja gut sei. Das Gegenteil ist aber der Fall. Ein Wirtschaftssystem muss atmen. Es ist ein ständiges Einatmen frischer Luft (Wirtschaftswachstum, Entwicklung neuer Märkte und Ideen), aber auch ein Ausatmen schädlicher Stoffe nötig (Rezession, Zusammenbruch falscher und kranker Strukturen). Eine Rezession ist also nichts Schlechtes, sie ist sogar zwingend notwendig. Wenn man aber auf das Ausatmen verzichtet und nur noch einatmet, wird man platzen. Oder bestenfalls ersticken, was weniger [>103] Unordnung hinterlasst. Die Manipulationen der Wirtschaftselite haben genau dieses zwingend notwendige Ausatmen blockiert. Sich ankündigende Rezessionen wurden mit einer Geldschwemme verhindert. Jetzt sind wir in der Situation, dass die Lungen bereits zum Bersten gefüllt sind, aber statt auszuatmen wird noch Frischluft nachgepumpt. Ein Kollaps des Systems ist unausweichlich. Die Frage ist nicht ob, sondern wann.
          Und das ist die einzige Hoffnung, die ich uns machen kann: dass es nicht jetzt passiert, sondern erst in einigen Jahren.
          Unser Wirtschaftssystem aber wird kollabieren. So wie alle Systeme, die auf Zins und Zinseszins beruhen, in den vergangenen  Jahrtausenden kollabieren mussten. Das ist mathematisch auch gar nicht anders möglich, wie wir später noch sehen werden."

      FED - Federal Reserve System. (S. 105 ff). "Das Fed setzt sich aus zwölf regionalen Privatbanken zusammen, die sich »Federal Reserve Banken« nennen dürfen. Die Wichtigste von ihnen ist die »Federal Reserve Bank of New York«. Sie hat das größte Gewicht im System und ist unter anderem für Eingriffe in den Dollarkurs sowie für den Kauf und Verkauf von amerikanischen Bundesanleihen zuständig. Wem wiederum diese zwölf regionalen Banken gehören, ist eines der großen Geheimnisse des amerikanischen Finanzsystems. ..." Damit entscheiden Privatbanken, zu welchen Zinssätzen sie sich Geld leihen oder wie sie sich selbst Rettungsgelder genehmigen: "Wundert es Sie jetzt noch, dass das »Fed« den Banken so schnell Hunderte von Milliarden zur Verfügung gestellt hat, als diese in Schieflage gerieten? Die haben sich das Geld de facto selbst genehmigt! Wundert es Sie, dass das »Fed« in historisch einmaliger Art und Weise die Leitzinsen heruntergeprügelt hat? Die Banken brauchten schnell billiges Geld, und prompt wurde das eben mal so entschieden! Wundert es Sie noch, dass das Fed auf Kosten des amerikanischen Steuerzahlers 700 Milliarden zur Rettung seiner eigenen Eigentümer aufbringen will? Einige Kongressabgeordnete schienen diesen Plan durchschaut zu haben und blockierten das Rettungspaket zunächst." Der Federals Reserve act wurde am 23.12.1913 von Wilson, der vom Bankstersyndikat zum Präsidenten gemacht wurde, als Gegengeschäft durchgeschleust als viele Abgeordnete bereits im Weihnachtsurlaub waren. Jahre später soll Wilson 1919 gesagt haben (S. 108): "»Ich bin ein zutiefst unglücklicher Mann. Ich habe unwissentlich mein Land ruiniert. Eine große industrielle Nation wird von ihrem Kreditwesen kontrolliert. Unser Kreditwesen ist in einer Gruppe zusammengeschlossen. Daher sind das Wachstum unserer Nation und alle unsere Tätigkeiten in den Händen einiger weniger. (...) Wir gehören zu den schlechtesten, am meisten kontrollierten und beherrschten Regierungen der zivilisierten Welt. Nicht länger eine Regierung der freien Meinung, nicht länger eine Regierung der Überzeugung oder des Menschenentscheids, sondern eine Regierung der Ansichten und Nötigungen einer kleinen Gruppe beherrschender Männer.«
      Ein berühmter Gegner dieses Gesetzes war übrigens Charles A. Lindbergh, der Vater des Flugpioniers. Er sagte vor dem Kongress: »Dieses Gesetz etabliert das gigantischste Kartell auf Erden. (...) Das neue Gesetz wird Inflation erzeugen, wann immer; das Kartell Inflation wünscht.«"

          2008 gelang ein weiterer ungeheurer Coup des FED-Bankstersyndikates, als man der Öffentlichkeit vorlog, die Aufsicht des Finanzsystems sei verbessert worden, indem der bislang unabhängigen Börsenaufsichtsbehörde SEC auf Drängen des US-Finanzministeriums (Chef Sammel A. Paulos, vorher Chef von Goldman Sacks) die FED "zur Seite" gestellt wurde. Das Bankstersyndikat beaufsichtigt sich jetzt also - mit der SEC zusammen - selbst. Ein Triumph für die Bock-Gärtner-Regel der Eliten.

      Ratingagenturen. (S. 109ff). "Was sind eigentlich »Ratingagenturen«? Das sind zunächst einmal private Firmen, die ausschließlich das Ziel haben, Gewinn zu erwirtschaften. Ihr Geschäftsmodell besteht darin, dass sie die Kreditwürdigkeit anderer Firmen und auch Staaten untersuchen und bewerten. ... [S. 112] Um am amerikanischen Finanzmarkt - dem noch immer bedeutendsten Kapitalmarkt der Welt - zugelassen zu werden, muss sich jedes Unternehmen und jeder Staat von mindestens zwei Ratingagenturen bewerten lassen. Was schätzen Sie, wie viele (ernstzunehmende) zugelassene Ratingagenturen es in den USA gibt? Ganze drei: Moody's (USA), Standard & Poor's (USA) und Fitch (GB). Diese drei Agenturen haben einen Marktanteil von 93 Prozent. Wenn das kein Quasi-Monopol ist, ist der russische Energieriese Gazprom ein Wohltätigkeitsverein.
          Natürlich hat jede Firma auch einen Besitzer, und der entscheidet für gewöhnlich, was passiert. Schauen wir uns doch einmal die Besitzverhältnisse dieser drei mächtigen Unternehmen an. Zunächst einmal Moody's: Zugegeben, mir ist bei den Recherchen hierzu selbst der Kiefer aufgeklappt. Größter Aktionär von Moody's ist mit über 18 Prozent (Stand: März 2008) Berkshire Hathaway, ein amerikanisches Holdingunternehmen, das von niemand Geringerem geleitet wird als von Warren Buffett, einem der erfolgreichsten Investoren der Welt und laut Forbes seit 2008 der reichste Mann der Welt. Zweitgrößter Aktionär mit über 7 Prozent [>113] ist Davis Advisors - einer der erfolgreichsten familiengeführten Fonds der USA. Seit fünf Jahrzehnten schlagen die Investments der Familie Davis (die im Übrigen eng mit der Bank of New York verwoben ist) alle Wall-Street-Helden um Längen. Die Treffsicherheit der Entscheidungen von Davis ist legendär. Schlussfolgerung: Es scheint kein Schaden zu sein, bestimmender Eigner einer Firma sein, die tiefer in die Bücher aller großen Unternehmen dieser Erde blickt als jeder andere. Als weitere große Aktionäre begegnen uns die Bank Barclays London und Goldman Sachs. Goldman Sachs ist zunächst - bis zum Sommer 2008 - nahezu ungeschoren über die Kreditkrise gekommen, da das Unternehmen frühzeitig auf genau diese kommende Finanzkrise gewettet hatte." Bei den anderen stellt sich die Eignerschaft ähnlich dar. Es fällt auf, dass es erstaunliche Korrelationen zwischen USA-genehmem Verhalten von Staaten und guten Ratings gibt bzw. umgekehrt.

      Die Amerikanischen Aktienmärkte werden manipuliert. (S. 117): "Spezialeinheit: das Plunge Protection Team  Die amerikanischen Aktienmärkte sind alles andere als freie Märkte. Wer sich wundert, warum - wenn doch die Krise angeblich so schlimm ist - die Aktienmärkte nicht schon viel tiefer stehen, findet eine Antwort unter dem Stichwort »Plunge Protection Team«. Seit vielen Jahren kursieren an den Finanzmärkten immer wieder Gerüchte über die Existenz eines solchen Teams. Diese wirtschaftliche »Spezialeinheit« soll im Falle größerer Verwerfungen an den Finanzmärkten in den Handel eingreifen und die Kurse der diversen Finanzinstrumente in ihrem Sinne beeinflussen. ... Am 18. März 1988 unterzeichnet US-Präsident Ronald Reagan die Executive Order Nummer 12631 zur Gründung der »Working Group on Financial Markets«, also der Arbeitsgruppe für Finanzmärkte. Klingt harmlos, aber im weiteren Text dieses Erlasses liegt tonnenweise Sprengstoff. ...
          Der Arbeitsgruppe sollen angehören: der Finanzminister, der Vorsitzende des Fed sowie die Vorsitzenden der Börsen. Diese sollen im Krisenfall mit den »großen Marktteilnehmern« - also den großen amerikanischen Banken - zusammenarbeiten und alles unternehmen, um die Integrität und Wettbewerbsfähigkeit des amerikanischen (!) Finanzsystems aufrechtzuerhalten.
          An der Börse beobachteten wir im Jahr 2007 mit schöner Regelmäßigkeit, wie an Tagen mit besonders großen Kursverlusten in den USA exakt eine Stunde vor Handelsschluss scheinbar aus heiterem Himmel großangelegte Käufe an den amerikanischen [>118] Terminmärkten die Situationen retteten."
          Ich möchte hinzufügen, dass die extrem unverständliche Synchronentwicklung der Weltbörsen ebenfalls eine lenkende globale Hand nahelegen.

      Die Finanz- und Machthydra (S. 128): "So! Jetzt haben Sie die wichtigsten Spieler bei unserem Gesellschaftsspiel »Wem gehört die (Finanz-)Welt?« kennengelernt. Da ergibt sich ein illustres Netzwerk aus Banken, Fed, PPT, Ratingagenturen, Regierung und Ölindustrie. Ich bezeichne es als die (US-)Finanz- und Machthydra! Und eins ist klar: Diese Hydra wird alles tun, um ihre Macht und ihre Finanzen zu retten.
          Noch etwas kommt hinzu: Die Bilanzrichtlinien der Banken werden immer weiter verwässert. Ein Problem ist nur dann ein Problem, wenn die anderen es sehen. Daher wird mit den veröffentlichten Zahlen getrickst, dass sich die Nackenhaare sträuben. Das gilt sowohl für die Bilanzzahlen der Banken als auch für die Wirtschaftsdaten der US-Regierung. Wir haben eingangs schon erörtert, mit welchen legalen Tricks unsere Inflationsrate und unsere Arbeitslosenzahlen »optimiert« werden. Wenn Sie sich darüber schon aufgeregt haben, dann holen Sie sich lieber einen Baldriandrops, bevor Sie im Weiteren über die amerikanische Kreativität in Sachen Wirtschaftsdaten lesen."

      Konsum- , Kredit- und Schuldenwahnsinn.  (S. 192f, fett-kursiv RS)
      "Wieso hat sich das alles so verschoben? Weniger Freizeit, weniger Genuss, aber immer mehr Konsum. Was für ein Wahnsinn! Ist es nicht Zeit, »halt!« zu rufen? Ich gebe mehr Geld aus, als ich mir leisten kann, um mehr zu konsumieren, als mir guttut. Dabei [>193] schade ich mir selbst - und das nur zum Nutzen des Konsum-Systems, das Konsum und Kredit so dringend benötigt wie ein Junkie seine Spritze.
          Immer mehr, immer schneller. Wie konnte es dazu kommen? Wieso haben sich die Werte so sehr verschoben, dass sich die Menschen und Märkte wie Derwische um sich selbst drehen, immer schneller im Kreis bis zur Besinnungslosigkeit und dem finalen Kollaps?
          Der Grund dieses Konsumwahnsinns liegt in unserem Wirtschaftssystem. Ein Wirtschaftssystem, das auf Zins und Zinseszins aufgebaut ist. Das Geld verzinst sich, wird mehr und mehr - und das geschieht durch den Zinseszinseffekt immer schneller. Der Zinseszinseffekt bedeutet, dass sich in den kommenden Jahren ja nicht nur das ursprüngliche Geld verzinst, sondern auch die Zinsen, die man in den Jahren zuvor kassiert hat. Die Zinsen auf  die Zinsen eben oder der Zinseszins. Also ist noch mehr Geld da, das Zinsen haben will. Dazu muss es aber jemanden geben, der es sich leiht und Zinsen bezahlt. Daher brauchen wir immer neue leichtgläubige Konsumenten, die sich Geld leihen, um sich damit unnötige Dinge zu kaufen, die möglichst schnell kaputt und verschlissen sind, damit sie sich wieder neues Geld leihen. Die Industrie belächelt heute den Irrsinn vergangener Zeiten, als eine Miele-Waschmaschine zwanzig Jahre gehalten hat. So blöd wäre heute kein Hersteller mehr.
          Warum führt unser Wirtschaftssystem seit Jahrhunderten immer wieder in wirtschaftliche und schließlich auch politische Katastrophen? Alle paar Jahrzehnte muss unser Wirtschaftssystem »resettet« werden wie ein abgestürzter Computer. Und dennoch glauben die Menschen immer wieder, diesmal hätten sie endlosen Wohlstand.
          Dass ein System auf der Basis von Zins und Zinseszins nicht dauerhaft funktionieren kann, ist mit einem einfachen, aber plastischen Beispiel einfach erklärt: (>194)
          Sehen wir uns den berühmten »Josefspfennig« an. Hätte Josef vor etwas über 2000 Jahren auch nur einen einzigen Cent für seinen Sohn Jesus mit 5 Prozent Zinsen angelegt, was schätzen Sie, wie hoch das Vermögen seiner Nachkommen heute wäre? Nun, es wären sagenhafte 295 Milliarden Weltkugeln aus purem Gold. Wer es gerne wärmer hat, kann alternativ auch 888000 Sonnen aus reinem Gold haben. Einige Monde Abweichung je nach Gold- und Wechselkurs seien mir verziehen. ..."

          Aktuelle Einschätzungen können Sie der Homepage "Cashkurs" entnehmen.




    Die Theorie der Ökonomen.

    Die Analysen, Erklärungen und Lösungsvorschläge Hankels. [18.9.11]
    Prof. Hankel ist einer wenigen, die kurz, klar, verständlich und überzeugend die Wurzeln, Hintergrunde und Bedingungen der Finanzkrise erklären können. Im wesentlichen erkennt drei "Innovationen" des Bankensystem und ihrer Lobby als verantwortlich:
      Innovation 1: Entdeckung und Organisation der aufsichtsfreien Finanzzentren ("Interbankenmarkt") seit den 1990er Jahren (z.B. 90% der Hedgefonds vor Ausbruch der Finanzkrise auf Cayman-Island registriert). Hier spielen auch die propagandistischen Kampfbegriffe "Globalisierung" und Deregulierung eine wichtige Rolle.
       Innovation 2: Neue schwer durchschaubare Konstrukte wie Derivate, CDO, CDS u.a. Die Bankenaufsicht versagte, ebenso wie die Notenbanken. Geld wurde über Blasenbildungen an den Börsen verdient, nicht mehr über Spareinlagen und Dienstleistungen für die Wirtschaft.
       Innovation 3: Ratingagenturen und ihr neues Bewertungssystem (IAS, statt mit dem vom HGB vorgeschriebenen Niederstwert, sondern mit dem dubiosen "fair value"): "Der Prüfer wurde zum Komplizen". [Spekulationsblasen-1].
        "Diese Ratingagenturen sind - man muss schon fast sagen - das schlimmste Kartell der neueren Finanzgeschichte". Dass sich das so entwickeln konnte, sei nur möglich geworden, weil die Finanzaufsicht mitgespielt und geschlafen habe. Haben die wirklich geschlafen, oder sind das nicht auch Komplizen wie die Notenbankster? Wohin wechselt denn z.B. ein Axel Weber? Und warum?
      Hankel fasst zusammen wie man aus dieser Krise wieder herauskommen kann:
      Erstens: Kontrolle der Interbankenmärkte durch die Staaten. Die Banken müssen wieder ihre realwirtschaftliche und gesellschaftliche Aufgabe erfüllen lernen.
      Zweitens: Das Kartell der Ratingagenturen muss unter staatliche Kontrolle gebracht werden.
      Drittens: Die neuen Finanzprodukte sind überflüssig. Aber wenn man sie schon beibehalten will, dann müssen ihre Risiken kenntlich gemacht werden, wie bei jedem Medikament oder Lebensmittel.
      Viertens: Wir brauchen ein monetäres Völkerrecht mit internationaler Bankenaufsicht, auf das sich die Staatengemeinschaft verständigen muss.
      Fünftens: Das permanente Drucken von Geld löst das Schuldenproblem nicht, sondern verstärkt es.
      Sechstens: "Es ist kein Unglück, wenn eine Bank vom Scharfrichter der Marktwirtschaft ereilt wird und Pleite machen muss." Also weg mit den Scheinbehauptungen und Drohgebärden angeblich systemrelevanter Banken. Wenn die Banken die Quittung für ihr Verhalten bekommen, so ist das im Einklang mit Marktwirtschaft und Moral, denn die Haftung für eigenes Verhalten darf nicht verschwinden.
      Zuletzt: Das Krisenmanagement muss lernen, dass es hier nicht darum gehen kann, die Banken zu retten, sondern die Opfer der Banken, also hauptsächlich die SparerInnen und die Wirtschaft.   [Spekulationsblasen-2]

    Reinhart & Rogoff: Dieses Mal ist alles anders.
    Reinhart, Carmen M. & Rogoff, Kenneth S. (dt. 2010, engl. 2009). Dieses Mal ist alles anders. Acht Jahrhunderte Finanzkrisen. München: Finanzbuch [Verlags-Info]  ISBN 978-3-89879-564-7, 576 Seiten, 3. Auflage erschienen am 02.07.2010.
     

    Nouriel Roubini und Stephen Mihm: Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft
    Mihm, Stephen  & Roubini, Nouriel  (2010). Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft. Frankfurt aM: Campus. ISBN-10 3593391023

    Aus einer Würdigung und Zusammenstellung von Dr. rer. publ. Werner Wüthrich [Quelle Zeit-Fragen 34, 23.8.2010]
     

      Nicht der Markt – das System hat versagt

      "Dies ist die bedeutendste weltweite Krise seit 80 Jahren. Die Krise, ein einmaliges Jahrhundertereignis, etwas, das der Wirtschaft einfach widerfuhr, etwas, das man nicht hätte voraussehen, geschweige denn vermeiden können. Wir glauben im Gegenteil, dass die Krise von Menschen gemacht ist: Sie ist das Resultat von Fehlern des privaten Sektors und von fehlgeleiteten und verfehlten Politiken des öffentlichen Sektors. (S. 132)
          Regulierungen in einem Land haben Auswirkungen auf andere. Was es mindestens braucht, ist eine Koordination der globalen Finanzregulierung. Obwohl die Krise eine globale geworden ist, werden die Gegenmassnahmen gegen die Krise mit einem Minimum an Abstimmung zwischen den Ländern auf nationaler Ebene angeordnet, und jedes Land tut, was es kann, um seine eigene Volkswirtschaft zu schützen. Die Entwicklungsländer – unter denen viele ihre Währungs-, ­Finanz- und Regulierungsgewalten weit besser führten als jene in den hochentwickelten Industrie­ländern, von denen die Krise ausging – sind in eine besonders nachteilige Lage versetzt worden, da die Probleme unfairen Wettbewerbs – sie können mit den Fördermitteln und Garantien der wohlhabenden Länder einfach nicht gleichziehen – verbunden sind mit einem Mangel an Reserven, um eine antizyklische Finanzpolitik zu führen. (S. 136)
          Wenn wir auf diesem Planeten in Frieden und Sicherheit zusammenleben sollen, muss ein Minimum an sozialer Gerechtigkeit und Solidarität unter den Bürgern der Welt bestehen. Wir müssen in der Lage sein zusammenzuarbeiten, um die Welt vor den Verwüstungen des Klimawandels zu schützen, um einander in Zeiten weltweiter Krisen wie derjenigen, vor der die Welt heute steht, zu helfen und langfristig ökonomisches Wachstum und Stabilität voranzubringen. (S. 138)"

      «Ebenso drastisch müssen die Derivate reformiert werden, die sich in der jüngsten Krise als so fatal erwiesen haben. Sogenannte Freiverkehrsderivate, die längst nicht so harmlos sind, wie sie klingen, müssen transparenter werden, über zentrale Clearingstellen und Börsen laufen und in Datenbanken registriert werden. Ihr Einsatz muss auf ein angemessenes Mass reduziert und ihre Regulierung einer einzigen Behörde unterstellt werden.» (S. 364 f.)

      «Doch in den letzten Jahren haben Derivate ganz andere Formen angenommen. Die bekannteste war die Kreditausfallversicherung (kurz CDS). Dieses Instrument war tatsächlich etwas vollkommen Neues und sollte den Käufer vor möglichen Zahlungsausfällen schützen. Konnte ein Schuldner seinen Kredit nicht bedienen, musste das Institut, das die »Versicherung« verkauft hatte, einspringen. Doch anders als bei einer Versicherungspolice musste der Käufer eines CDS den versicherten Vermögenswert gar nicht besitzen. Schlimmer noch, wer auf die Pleite eines bestimmten Unternehmens gewettet hatte, der hatte jedes Interesse daran, dass diese tatsächlich eintrat. Das ist so, als würde man eine Brandschutzversicherung auf das Haus des Nachbarn abschliessen und es dann in Brand stecken.» (S. 268)

      «Die Zentralbanken haben wohl den grössten Einfluss auf – und die grösste Verantwortung für – den Schutz des Finanzsystems. In den letzten Jahren sind sie dem nicht gerecht geworden. Sie haben es versäumt, ihre eigenen Vorschriften umzusetzen, und, schlimmer noch, sie haben nichts unternommen, um dem Spekulationswahn Einhalt zu gebieten. Wenn überhaupt, dann haben die Zentralbanken die Spekulation noch genährt und dann, gewissermassen als Wiedergutmachung, alles getan, um die Opfer des unvermeidlichen Zusammenbruchs zu retten. Das ist nicht zu entschuldigen. In Zukunft müssen Zentralbanken mit ihren währungs- und kreditpolitischen Instrumenten offensiver gegen Spekulationsblasen vorgehen.
      Doch die Zentralbanken können die Herausforderungen der Weltwirtschaft nicht allein bewältigen. Die globalen Leistungsbilanz-Ungleichgewichte bedrohen die langfristige Stabilität der Wirtschaft genauso wie der Wertverfall des Dollars und verlangen ein neues Bekenntnis zur internationalen Regulierung. Dazu ist unter anderem eine Stärkung des Internationalen Währungsfonds und die Einführung einer neuen internationalen Reservewährung nötig. Aber auch die Führung des IWF selbst muss dringend überdacht werden.» (S. 366)

      «Noch radikalere Reformen sind nötig, Finanzunternehmen wie Goldman Sachs, Citigroup und weniger sichtbare Unternehmen, die auf Grund ihrer Grösse das System gefährden, müssen zerschlagen werden.» (S. 364)

      «Damit sich das System noch weiter stabilisiert, sollte den Investmentbanken jede Art des riskanten Eigenhandels untersagt werden, und sie sollten sich nicht mehr als Hedge-Fonds und Kapitalbeteiligungsgesellschaften betätigen dürfen. Statt dessen sollten sie sich auf ihr früheres Kerngeschäft beschränken, also auf die Kapitalbeschaffung und die Platzierung von Wertpapieren.» (S. 309)

      «Wie wir in diesem Buch dargelegt haben, waren nicht die Schrotthypotheken an der Krise schuld, sondern das Schrottsystem. Dank verzerrter Vergütungsstrukturen, korrupter ­Ratingagenturen und anderer Missstände war das globale Finanzsystem von innen heraus verfault. Die Finanzkrise hat lediglich die glänzende Hülle fortgerissen, unter der es schon lange gärte.» (S. 364)


    Anatomie der Weltwirtschaftskrise: Ursachen und Schuldige von Hanno Beck & Helmut Wienert
    in Das Parlament, Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 20 / 11.05.2009.

      "...Der Ablauf der Krise hat zudem gezeigt: Der Staat ist nicht nur Teil der Lösung, sondern auch Teil der Ursache des Problems. Die Notenbanken haben mit einer zu großzügigen Geldversorgung zum Entstehen spekulativer Blasen auf Aktien- und Immobilienmärkten beigetragen. Die Regierungen haben über staatliche und halbstaatliche Banken am großen Kreditrad mit gedreht und in ihrer Rolle als aufsichtsführende Eigentümer versagt. Mit der massiven Eigenheimförderung (vor allem in den USA) haben sie das Entstehen großer Mengen fauler Immobilienkredite begünstigt. Der notwendigen Anpassung der staatlichen Regulierung an die Möglichkeiten, die sich für Banken aus den neuen Finanzmarktinstrumenten ergaben, haben sie zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. ...
          Bei den Vergütungsregeln für Bankmanager sind ebenfalls Fehler gemacht worden. Die starke Beteiligung an Gewinnen ohne entsprechende Beteiligung an Verlusten sowie eine zu kurzfristig orientierte erfolgsabhängige Entlohnung (Bonuszahlungen) haben hoch riskante Strategien begünstigt. ...
          Problematisch an den Neuerungen der Finanzbranche waren zwei Dinge: Erstens existierten keine Erfahrungswerte im Umgang mit den neuen Produkten, weswegen es keine hinreichenden Möglichkeiten gab, deren Risiken angemessen zu bewerten. Zweitens war ein gehöriges Maß an Überheblichkeit im Spiel - die Banken glaubten, mittels mathematischer Methoden und hochkomplexer Schätzverfahren Risiken prognostizierbar machen zu können. Für diese Überheblichkeit hat die Branche teuer bezahlt. ... ."


    Aus einem Interview mit Prof. Bernd Senf (Jungemedien Hamburg 31.3.9):

      ... "Was hat jetzt der Zins mit der Weltfinanzkrise zu tun?
      Das Zinssystem treibt innerhalb der einzelnen Länder und global eine wachsende Verschuldung hervor mit der unvermeidlichen Folge, dass immer mehr Schuldner unter der wachsenden Schuldenlast zusammenbrechen müssen. Denn das Wachstum der realen Produktion von Gütern und Dienstleistungen kann auf Dauer – in einer Welt begrenzter Ressourcen und Absatzmärkte – unmöglich mit dem vom Zins geforderten Wachstum mithalten. Das Entsprechende gilt für die dinglichen Sicherungen der Kredite, die deswegen systembedingt immer unzureichender werden müssen. Unter dem „monetären Stauungsdruck“ der Geldanleger werden die Banken und Investmentfonds geradezu zu immer leichtfertigerer Kreditvergabe gezwungen, wenn sie nicht auf den Geldern sitzen bleiben wollen.
          Sind die faulen Kredite – wie etwa bei der Hypothekenkrise in den USA – insofern systembedingt?
      Ja, so ist es. Die Hypothekenkrise war nicht etwa die Ursache, sondern sie war selbst nur eine Folge des Zinssystems. Und um die Fäulnis der Kredite zu verbergen, haben sich die Banken und Rating-Agenturen alle möglichen Schwindeleien einfallen lassen und die eigentlich schon zum Himmel stinkenden faulen Forderungen in Pakete mit einer schönen Verpackung geschnürt und etwas Parfüm der Marke AAA darüber gesprüht. Dann haben sie diesen gut getarnten finanziellen Giftmüll als „Finanzinnovation“ in die ganze Welt verkauft, und alle – auch scheinbar seriöse Banken – haben dieses Spiel mit gespielt, bis der ganze Schwindel aufflog. Und nun sollte der Staat einspringen und den Banken die Forderungsausfälle ausgleichen – auf Kosten der Steuerzahler. „Den Letzten beißen die Hunde“, und die Letzten sind in diesem Falle die meisten Staatsbürger, die wohl deswegen „Staatsbürger“ heißen, weil sie letztlich für die Staatsschuld bürgen. ..."
          Bücher von Bernd Senf: Der Nebel um das Geld, Die blinden Flecken der Ökonomie, Der Tanz um den Gewinn.


    ÖKONOM JOSEPH STIGLITZ. "Banken haben total versagt". "Die globale Finanzkrise erschüttert die Bankenbranche. Doch das Schlimmste kommt erst noch, sagt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz im Interview - und wundert sich, mit welchem Gleichmut die Steuerzahler für die Fehler der Geldkonzerne geradestehen. ..." [Spiegel 24.8.8]
    "Die Wall Street hat den Krieg der Worte verloren". Nobelpreisträger Joseph Stiglitz über den starken Staat, Tricks der Investmentbanken - und eine neue Zulassungsbehörde für Finanzmärkte. ..." [SZ 24.8.8]

    "Ökonomie-Nobelpreisträgertreffen in Lindau. Nobelpreisträger: Regulierer schuld an Finanzkrise. Wer ist Schuld an der Finanzkrise? Nach Ansicht mehrerer Ökonomie-Nobelpreisträger ist das Versagen der Banken-Regulierung hauptverantwortlich für die schlechte Situation der Märkte. Besonders schlecht kommt US-Notenbank-Chef Alan Greenspan weg. ..." [HB21.08.2008]

    Jean-Philippe Bouchaud: "Finanzkrise: Das Sündenregister der Ökonomie. Ein französischer Ökonom übt angesichts der internationalen Finanzkrise massive Kritik an seinen Fachkollegen. Viele würden die impliziten Annahmen ihrer Modelle mit der Realität verwechseln, lautet sein Hauptvorwurf. Und: Wäre die Ökonomie so modellkritisch wie die Physik, dann wäre der Kollaps der Finanzmärkte so nicht geschehen.  ... " [Robert Czepel, science.ORF.at, 26.1.09]

    Das andere Davos. [O]

    Otte, Max (2006). Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten.
    Max Otte prognostiziert in seinem Buch einen großen Crash. Die Hintergründe dafür sind lange bekannt und oft diskutiert: Faule Hauskredite in den USA, hohe Handelsdefizite in den USA, Schulden aller westlichen Staaten, Verschiebung der ökonomischen Zentren nach Asien, praktisch weitgehend ungedecktes Papiergeld. ... Fazit: Der Crash kommt. Unklar bleibt, ob dies in 1 Monat, 1 Jahr oder 1 Jahrzehnt passiert. Und Anlagen sollte man diversifizieren. Prima! Aber immerhin fundiert mit Fakten untermauert. ... [Rez 24.5.7]

    Wolfgang Berger (2009). Die Finanzmarktkrise. Ergebnis einer Fehlkonstruktion, die wir korrigieren können. Hintergrund, 1.Quartal [PDF].
    Hauptsätze: "Das Karussell unserer Finanzmärkte muss immer höher fliegen, um nicht abzustürzen. Weil das aber nicht möglich ist, erleben wir in regelmäßigen Abständen immer wieder Zusammenbrüche.  ....
        Luftbuchungen haben Reichtum gezaubert
    Über dem Untergrund eines jährlichen Welthandels von 10 Billionen Dollar und eines Weltsozialprodukts von 50 Billionen Dollar schweben Derivate über 500 Billionen Dollar in den Büchern von Banken und Finanzagenturen, und auf freien Märkte jagen sie mit hoher Geschwindigkeit um den Globus. Die Quelle des die Welt beherrschenden Kapitals sind solche „Luftbuchungen“. Führen wir uns die Relationen vor Augen: In 500-Euro-Scheinen gestapelt ist eine Million 18 cm hoch, eine Milliarde 180 m hoch, eine Billion 180 km hoch.
        Wie können aus 50 Billionen, die von der Menschheit erarbeitet worden sind, 500 Billionen abgeleitet werden, die in den Büchern stehen? Unsere Geldordnung definiert die Beziehung zwischen der realen und der monetären Welt auf seltsame Weise:

    • Geld muss sich immer exponentiell vermehren. Bei einem Zinssatz von 7 Prozent verdoppelt es sich etwa alle zehn Jahre. 100.000 Euro vermehren sich also im ersten Zehnjahreszeitraum um 100.000 Euro, im fünften Zehnjahreszeitraum vermehrt sich dieses Ausgangskapital dann aber schon auf 3,2 Millionen Euro.
    • Die Wirtschaft wächst langfristig immer linear. Unser Bruttoinlandsprodukt ist seit fast 60 Jahren stetig in absolut etwa gleicher Höhe ewachsen. Das bedeutet, dass in einer reifen Volkswirtschaft die Wachstumsrate abnimmt. Wenn z.B. zu Beginn hundert Millionen um 15 Millionen wachsen, bedeutet das ein Wachstum von 15 Prozent. Wächst das jährliche Bruttoinlandsprodukt jedoch auf 1000 Millionen, entspricht ein Wachstum von 15 Millionen nur noch einer Steigerungsrate von 1,5 Prozent.
    • Als unsere Wachstumsrate über dem Zinssatz lag, konnte das darüber hinaus erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt zwischen den Tarifparteien verteilt werden. Jetzt, wo der Zuwachs unter dem Zinssatz liegt, muss der Fehlbetrag Arbeitnehmern und Arbeitgebern weggenommen werden. Denn die Zinsen müssen gezahlt werden.
    Deshalb musste der Anteil der Löhne am deutschen Bruttoinlandsprodukt trotz eines stetigen Wachstums seit 2000 um 10 Prozent fallen. In dieser „Lohnsumme“ sind sogar die Millionengagen von Popstars, Spitzenmanagern und -sportlern enthalten. 1990 hat ein Topmanager das 20fache eines Arbeiters verdient, heute das 400fache. Trotzdem war das Jahreseinkommen des Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann (ca. 13 Millionen Euro in 2007) nur etwa so hoch oder niedrig wie das Tages(!)einkommen des New Yorker Hedgefondsmanagers John Paulson im vergangenen Jahr. ...
        Der Neoliberalismus ist eine Ideologie In der heute herrschenden Lehre wird die Wirtschaftswissenschaft wie eine Naturwissenschaft betrieben. Die Schlüsse der reinen Lehre werden mit mathematischer Präzision aus einer Zielfunktion abgeleitet. Danach bewirkt die optimale Zuteilung verfügbarer Produktionsfaktoren ein „soziales Optimum“. Nach der Theorie werden die wirtschaftlichen Abläufe durch drei wirtschaftspolitische Stoßrichtungen optimiert:
      1. Privatisierung (weil nur private Eigentümer gut wirtschaften und dadurch Wohlstand erschaffen können – also Kapitalismus pur)
      2. Deregulierung (weil nur von staatlicher Kontrolle befreite Märkte Angebot und Nachfrage ausgleichen – also Marktwirtschaft pur)
      3. Kürzung staatlicher Leistungen (weil nur Eigenverantwortung und Eigeninitiative Fortschritt bringen – also Wettbewerb pur) ...
    Die Konstruktion des Systems ist fehlerhaft. Der Nobelpreisträger George J. Stigler, der Ökonom Steve Keen und der Mathematiker Jürgen Kremer haben nachgewiesen, dass das neoklassische Modell auf einem mathematischen Ableitungsfehler beruht und sich die Ergebnisse in ihr Gegenteil umkehren, wenn der Fehler behoben wird.1 Diese Erkenntnis wird von der herrschenden Lehre bis heute ignoriert, obwohl das Modell den Praxistest nicht bestanden hat. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Maurice Allais hat sogar behauptet, nicht die Theorie sei falsch, sondern
    die Wirklichkeit. ...
        „Fließendes Geld“ braucht keine Krisen Wenn wir die Geschichte studieren, ist es erstaunlich, dass die Zeiten großer kultureller Blüte und breiten Wohlstands in der Bevölkerung Zeiten waren, in denen als Zahlungsmittel etwas gedient hat, das wir heute „fließendes Geld“ nennen. Alte Sprichwörter sagen uns, worauf es ankommt: „Der Rubel muss rollen“ oder „Taler, Taler, du musst wandern, von der einen Hand zur andern“. Geld erfüllt seine Funktion nur, wenn es reibungslos umläuft – also fließt – und in dem Maße vermehrt wird, in dem auch die reale Wirtschaft wächst: linear,
    nicht exponentiell. Seit Jahrhunderten hat es immer wieder Wirtschaftskrisen gegeben:
    • Entweder hat die Geldzirkulation nicht funktioniert. Wenn das Geld nicht fließt, fehlt es dort, wo es gebraucht wird – bei denen, die arbeiten und konsumieren wollen.
    • Oder die exponentielle Vermehrung des Geldes hat „Finanzstauseen“ entstehen lassen, aus denen der Finanzmarkt schöpft und damit ein globales Monopoly spielt. Auch dann steht es für Investitionen oder für den Konsum nicht zur Verfügung.
        In der Geschichte hat es lange Perioden von Wohlstand, einer gerechten Vermögensverteilung und Frieden gegeben, die wir auf eine andere, bessere Geldordnung zurückführen können: Geld wird
    mit einer Gebühr für Lager-, Liege- oder Nutzungskosten belastet, die wir auch negativen Zins nennen können. Das bewirkt, dass diejenigen, die Geld haben, die Gebühr zu umgehen suchen.
    Dazu müssen sie ihr Geld ausgeben oder investieren. Das wiederum hat zur Folge, dass sich die Vermögen nicht exponentiell – krebsartig – vermehren und damit die Realwirtschaft zersetzen. Investitionen vermehren das Vermögen im Durchschnitt so, wie auch die reale Wirtschaft wächst. Dieses System braucht keine Krise mehr.
        Historische Vorbilder geben uns Hoffnung. Vor 8.000 Jahren haben die Sumerer mit „fließendem Geld“ tausend (!) Jahre lang in Wohlstand und Frieden gelebt. Das hat es ihnen auch ermöglicht, ein trockenes Tal in ein landwirtschaftliches Paradies zu verwandeln, die Schrift und das Metallhandwerk zu erfinden. ... ... ... "
     



    Die Theorie der FinanzmathematikerInnen.
    Sie waschen ihre Hände in Unschuld, schließen denken sie ja mit ihrem Kopf. Und so scheint Verantwortung zu übernehmen, keine mathematische Tugend zu sein, wie folgende Stellungnahme nahelegt:
     
      "Prof. Dr. Thorsten Schmidt, Inhaber der Professur Finanzmathematik an der TU Chemnitz, widmet sich in seinen Forschungsprojekten diesem Thema und ist überzeugt, dass konsequente Anwendung von Finanzmathematik und Statistik vielfach Verluste hätte vermeiden können. Als zwei wesentliche Ursachen für die derzeitige Situation sieht er zum einen mangelnde Daten für die Bewertung zentraler Finanzinstrumente und zum anderen die Komplexität der gehandelten Produkte. Ein Risikomangement solcher Produkte sei nicht unmöglich. Eine zentrale Rolle spielen dabei sogenannte CDOs (Collateralized Debt Obligations), die auf einem Pool von Krediten basieren. Die Komplexität dieser Finanzinstrumente macht Risikoabschätzungen schwierig und die kurze Existenz führt außerdem noch zu starken Schwankungen in der Bewertung. Neben der Zuverlässigkeits-prüfung von Ratings muss das Risikomanagement der Banken in dieser Hinsicht verbessert und die Qualität von verwendeten Informationen (gerade etwa Ratings) zwingend berücksichtigt werden.  ..." [PDF]
      Zur Rolle der Finanz-Mathematik Leuschel & Vogt (2009), S. 146f: "Soziale Systeme, und damit natürlich auch Wirtschaftssysteme, sind - statistisch gesprochen - nicht standardnormalverteilt. Sie weisen keine lineare Entwicklung auf, sondern zeigen immer wieder heftige Brüche und Sprünge. Sie lassen sich nicht sinnvoll modellieren und berechnen. Deshalb halten sie für die Zunft der Prognostiker immer wieder Lektionen bereit, die Bescheidenheit lehren. Nassim Taleb hat diesem nicht gerade neuen Gedanken - und dem in jedem Grundkurs Logik den Studenten eingebläuten Grundsatz, dass man vom Besonderen nicht auf das Allgemeine schließen kann - ein ganzes Buch gewidmet. »The Black Swan« ist ein sehr kurzweiliges, respektloses Buch geworden, das wir unseren Lesern wärms-[>147]tens empfehlen können. Aber ganz allgemein scheint die Lernbereitschaft bei diesen simplen Erkenntnissen sehr gering zu sein.
          Gerade die mathematisch orientierten Prognosemodelle haben in den vergangenen Jahren einen Siegeszug in den Wirtschaftswissenschaften angetreten. Auf ihrer Grundlage wurden beispielsweise die moderne Portfoliotheorie und die Risikosteuerungsmodelle der Großbanken entwickelt, die jetzt so grandios versagt haben. Beide stehen, nach nur anderthalb Krisenjahren, vor einem Scherbenhaufen. Aber Anzeichen einer Abkehr von diesen falschen Wegen gibt es nicht.
          Es ist nicht möglich, die Zukunft zu kennen. Was jedoch möglich ist, ist das Erkennen offensichtlich fehlerhafter oder dauerhaft nicht tragfähiger Systeme. Das Umsetzen dieser Erkenntnis ist das A und O erfolgreicher Börsianer. Der berühmte ehemalige Spekulant George Soros, der mittlerweile zum Regulierungs-Fan geworden ist, hat in seinem völlig unter Wert gehandelten Buch »The Alchemy of Finance« dieses Thema bestens aufbereitet."

      Querverweise: Die dubiose Rolle der Wirtschafts- und Finanzmathematik: Michael Kemmer, die HypoVereinsbank und die Fakultät für Mathematik der TU München. * Mit Matlab seien gar keine Vorkenntnisse nötig, das gehe sogar "hervorragend" im Selbststudium * Eine blutjunge Mathematikerin frisch von der Uni * Mit Finanzderivaten risikolose Gewinne erzielen *




    Die Theorie verantwortlicher PolitikerInnen. > Aktuelle Sachlage 2009-03, Politische Hintergründe in D.
    Konservative, Liberale,  Linke, SPD, Grüne, Rechte, Freie Wählervereinigungen, Andere.

    07.10.2008 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Dienstag in ihrer Regierungserklärung zur Lage an den Finanzmärkten davor gewarnt, die Situation schönzureden oder schwarzzumalen. „Die Lage auf den internationalen Finanzmärkten ist ernst. Sie ist in dieser Form nie dagewesen“, sagte sie. „Die Aufgabe der Regierung ist nun klassisches Krisenmanagement.“ ... [FAZ 7.10.8] Das sieht dann bei der Bundeskanzlerin in aller Regel so aus, dass nichts geschieht oder Nullsätze zum Besten gegeben werden. Von den Deregulierungsfehlern der Vergangenheit ist bislang kein einziger gesetzlich zurückgenommen worden. Dafür wurde ein Finanz-Ermächtigungs-Gesetzgeschaffen.

    Finanzminister Steinbrück. Einer seiner debilsten Bemerkungen auf die Frage, ob die Staatschulden aufgrund des Staatlichen Sonderfonds für das Rettungspaket steigen würden: "Die Antwort lautet: Nein, nicht zwingend. Denn keine Bank muss das Rettungspaket der Bundesregierung in Anspruch nehmen." ... [DF 17.10.8]  Man vergleiche in diesem Zusammenhang, dass der Bund der Steuerzahler fast eine Verzehnfachung der Schuldenzunahme bei der Neueinstellung seiner Schuldenuhr registrieren musste (>"Schuldenbremse")



    Theorie der Linken
    • Sahra Wagenknecht über Ursachen der Wirtschaftskrise. [Youtube]


    Populäre Informationen.
    Quarks&Co 19.5.9: Wohin verschwindet unser Geld ? [Podcast mp4]
     


    Chronik der Symptome der Finanzkrise 2007/08 (Auswahl)
    Sekundärquellen: [Nachrichten-Medien]; Chroniken bei [n-tv], [wiwo, 2,], [W],  [kr],   [reuters Chronik HRE], [mm]  [],
     

    • Vorfeld: Jahre davor: Um das Wachstum -künstlich - aufrechtzuerhalten, muss für ständigen Konsum gesorgt werden. Hierzu brauchen die Leute die richtige Einstellung und vor allem Geld, das sie aber nicht haben. Also müssen sie zu Krediten verführt werden. Hierzu brauchen die Banken formal Sicherheiten, in der Regel Hypotheken. Diese wurden immer leichtfertiger vergeben und unter den Finanzhäusern mit undurchsichtigen Finanzderivaten rein spekulativ pseudo-abgesichert. Als diese Blase platzte begann die sog. "Sub Prime Krise", die sich seither immer mehr zu einer allgemeinen Finanzkrise ausweitete:
    • 1998 (Vorläufer): Der Long-Term Capital Management Hedgefond (LTCM) brach zusammen; zum Direktorium gehörten zwei etilE-Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften. [W: "LTCM finanzierte seine Investments fast ausschließlich über Fremdkapital und musste dafür geringe Sicherheiten hinterlegen."].


    2007.  Beginn 8.2.2007

       
    • 8. Februar 2007: HSBC, Europas größte Bank, muss wegen ihres US-Hypothekengeschäfts, eine Gewinnwarnung ausgeben (später 880 Millionen Dollar abgeschrieben).
    • März 2007: US-Finanzminister Henry Paulson bagatellisiert wie üblich auf dieser Ebene): März 2007:  „Es gibt Kreditprobleme, aber sie sind begrenzt.“
    • 21. März 2007: Beispiel Sachsen LB. Hier waren die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers zuständig. Auch der Jahresbericht dieser Bank wird mit einem uneingeschränkten Testat abgesegnet. Gerade fünf Monate später: 17. August 2007. Der Sachsen LB droht die Pleite. Völlig fehlerfrei - so präsentiert sich die Branche. Sie kontrollierten die Banken - doch mit deren Zusammenbrechen haben sie angeblich nichts zu tun. [Panorama 30.10.8]


    2. Quartal 2007

    • 2. April 2007: Der US-Hypothekenfinanzierer  New Century Financial geht mit einem ausgewiesenen Verlust von etwa 450 Millionen Dollar pleite. Die Bank hatte sich sehr stark auf den Sektor mit schlecht besicherten Immobilienkrediten in den USA spezialisiert.
    • Mitte Juni 2007: Zwei Hedgefonds der US-Bank Bear Stearns erleiden schwere Verluste. Die Düsseldorfer IKB räumt ein, mit einem einstelligen Millionenbetrag betroffen zu sein. Ein paar Tage später wird von einer Milliarde Euro gesprochen, sodann stellt sich heraus, dass die Hauptanteilseignerin, die staatliche KfW-Bank, Liquidität im Volumen von 8,1 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. IKB-Chef Stefan Ortseifen tritt zurück (Abfindung?).


    3. Quartal 2007

    • Mitte Juli 2007: Die Ratingagentur Standard & Poors stuft mit Immobilienkrediten unterlegte Wertpapiere mit einem Gesamtwert von 7,3 Mrd. Dollar herab. Andere Rating-Agenturen folgen S&P. Die Abwärtsspirale beginnt.
    • 30. Juli 2007: Die IKB steht wegen massiver Probleme am US-Hypothekenmarkt vor dem Aus. Die KfW als Haupteigentümerin greift ihr mit anderen Banken mit 3,5 Mrd. Euro unter die Arme.
    • 9./10. August 2007: Die EZB pumpt 95 Mrd. Euro Extra-Liquidität in das Finanzsystem. Die US-Notenbank unterstützt Banken mit 38 Mrd. Dollar.
    • Mitte August 2007: Die Angst vor einer Finanzkrise zwingt die Notenbanken weltweit zum Eingreifen. Die Banken vertrauen sich zurecht nicht mehr und es kommt zu extremen Liquiditätsengpässen, so dass die EZB 95 Milliarden Euro in den Geldkreislauf einspeist. Gerüchte um eine Verwicklung der Hypo Real Estate kommen auf, die Bankaktie verliert über 7%, aber das Institut dementiert und erwarte keine negativen Auswirkungen.
    • 17. August 2007: Die Sparkassen-Gruppe muss die SachsenLB mit 17 Mrd. Euro stützen. Vier Monate später wird die einzige ostdeutsche Landesbank an die LBBW verkauft. Ministerpräsident Milbradt lehnt wie üblich Verantwortung und damit Rücktritt ab.
    • 17. August 2007: Der Sachsen LB droht die Pleite, obwohl noch am 21.3.7 der Jahresbericht der Bank durch die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers mit einem uneingeschränkten Testat abgesegnet wurde. Fünf Monate ist alles ganz anders und natürlich hat niemand einen Fehler gemacht: Sie kontrollierten die Banken - doch mit deren Zusammenbrechen haben ihren oberfaulen "Testate"  angeblich nichts zu tun. [Panorama 30.10.8]
    • Mitte September 2007: Der britische Hypothekenfinanzierer Northern Rock gerät in Bedrängnis. Die Bank of England springt mit einem Notfallkredit ein.


    4. Quartal 2007

    • Oktober 2007:  Die Schweizer Großbank UBS kündigt wegen der Subprime-Krise den ersten Quartalsverlust seit neun Jahren an (10 Milliarden Abschreibung).
      • Die Schweizer Bank Credit Suisse kündigt ebenfalls Belastungen wegen der Subprime-Krise an.  Die größte US-Bank Citigroup kündigt einen Gewinneinbruch um etwa 60 Prozent im dritten Quartal an. Zwei Wochen später beziffert sie den Abschreibungsbedarf auf 6,5 Milliarden Dollar. Drei Wochen später müssen schon elf Milliarden Dollar wertberichtigt werden.
      • Citigroup-Chef Charles Prince geht. Die Finanzkrise kostet die Deutsche Bank im dritten Quartal im Investmentbanking über zwei Milliarden Euro.
      • Die Investmentbank Merrill Lynch stellt wegen Abschreibungen über 4,5 Milliarden Dollar den ersten Quartalsverlust seit sechs Jahren in Aussicht. Knapp drei Wochen später beziffert das Geldhaus die gesamten Wertberichtigungen auf mehr als acht Milliarden Dollar. Kurz danach muss Konzernchef Stan O'Neal gehen.
      • Auch viele andere, eigentlich fast alle größeren Banken sind betroffen, am schlimmsten ist, dass zahlreiche Landesbanken, die auf diesem Geschäftsfeld gar nichts verloren haben, betroffen sind.
    • November 2007: Die Commerzbank beziffert die Abschreibungen auf das Subprime-Engagement mit 291 Millionen Euro – mehr als sechs Mal soviel wie im Sommer angekündigt.
    • Dezember 2007: BayernLB müsse Abschreibungen von einer Milliarde Euro vornehmen. Die Landesbank dementiert die Berichte und betont, es gebe nur geringe Ausfallrisiken.


    1. Quartal 2008

    • Januar 2008: Achterbahnfahrt an den Börsen. Der DAX verliert 6,04%. Die Angst vor einer US- und in der Folge dann weltweiten - Rezession entwickelt sich.
    • März 2008: Die Zentralbanken beschließen weitere milliardenschwere Liquiditätsspitzen für den Geldmarkt.
    • 14. März 2008: Die US-Bank Bear Stearns gerät in eine Schieflage und muss von der US-Notenbank Fed gestützt werden. Der Konkurrent JP Morgan übernimmt das Institut.


    2. Quartal 2008

    • Mai 2008: Die Citigroup trennt sich von Vermögenswerten über 400 Mrd. Dollar und schrumpft dadurch um ein Fünftel. Mit Abschreibungen von knapp 50 Mrd. Dollar ist die Citigroup weltweit am stärksten von der Finanzkrise betroffen.
    • 22. Mai 2008: Die Schweizer Großbank UBS kündigt eine weitere Kapitalerhöhung von fast zehn Mrd. Euro an. Damit summieren sich die Kapitalmaßnahmen der in Europa am härtesten getroffenen Bank auf über 23 Mrd. Euro.
    • Juni 2008: Mehrere Banken wie Royal Bank of Scotland, Barclays und Fortis stärken ihre dünner gewordene Kapitaldecke und sammeln Mrd. bei Investoren ein. Wie zuvor bei mehreren US-Großbanken nutzen Staatsfonds oftmals die Chance zu einem günstigen Einstieg.


    3. Quartal 2008 - Lehman Pleite.

    • Juli 2008: Die angeschlagene US-Bank Merrill Lynch schockiert die Märkte mit zwei Mrd.löchern, die sie mit nur wenigen Tagen Abstand verkündet.
    • 25. Juli 2008: Die Krise erfasst die Rückversicherer Münchener Rück und Hannover Rück, die Baisse an den Kapitalmärkten schlägt auf die Versicherer voll durch.
    • 31. Juli 2008: Der Gewinn der Deutschen Bank bricht nach neuen Mrd.abschreibungen im zweiten Quartal ein.
    • 31. Juli 2008: Die EZB schießt bis zu 100 Mrd. Euro in den Geldmarkt nach, in dem sie zwei Kredite verlängert.
    • 4. August 2008: Europas größte Bank HSBC meldet einen Gewinneinbruch und 14 Mrd. Dollar Wertberichtigungen.
    • 6. August 2008: Der Versicherer Allianz kassiert wegen der Finanzkrise seine Jahresziele.
    • 12.August 2008: Bankenkrise - das Versagen der Wirtschaftsprüfer. Beispiel Hypo Real Estate. Wirtschaftsprüfer hier: Das renommierte Unternehmen KPMG. 12. August 2008. Der Zwischenbericht des Bankenvorstands wird von den Wirtschaftsprüfern durchgesehen. Diese weisen zwar auf Risiken hin, bescheinigen der Bank aber: "Selbst bei einem Worst-Case-Szenario ist sichergestellt, dass die Hypo Real Gruppe und ihre Tochterunternehmen jederzeit uneingeschränkt zahlungsfähig sind."  [Panorama 30.10.8]
    • 21. August 2008: Die KfW verkauft die Krisenbank IKB an den Finanzinvestor Lone Star. Insgesamt belastet die IKB die Staatsbank und den Bund mit 10,7 Mrd. Euro.
    • September 2008: Zwischen der EU und Deutschland kommt es zum Streit über die Sanierung der Landesbank WestLB, die wegen der Krise staatlich gestützt werden musste.
    • September 2008: In den Medien überschlagen sich Spekulationen um eine Kapitalspritze für die angeschlagene US-Investmentbank Lehman Brothers, diverse internationale Banken werden als Interessenten genannt.
    • 6. September 2008: Der Bankrott der Silver State Bank aus Nevada ist die elfte Bankenpleite in den USA in Folge der Krise.
    • 8. September 2008: An den Börsen kommt es weltweit zu Kursfeuerwerken, nachdem die US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac unter staatliche Aufsicht gestellt werden. Der Schritt ist der letzte von zahlreichen Hilfsaktionen der Regierung für die halbstaatlichen Institute.
    • 9. September 2008: Der IWF warnt, die Krise könnte die Branche 1,1 Billionen Dollar kosten. Der Wirtschaftsabschwung verschlimmere die Situation.
    • 11. September 2008: Nach Milliardenverlusten steht das Überleben von Lehman Brothers in Frage.
    • 12. September 2008: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erklärt die Finanzkrise zum größten Konjunkturrisiko der Eurozone.
    • 13. September 2008: Der Aktienkurs der durch die Finanzkrise angeschlagenen US-Sparkasse Washington Mutual schwankt stark nach Gerüchten, JP Morgan wolle das Institut kaufen.
    • 14. September 2008: Die US-Notenbank versucht auf einer Krisensetzung eine Rettung von Lehman Brothers.
    • 15. September 2008: Lehman Brothers findet keinen Käufer und beantragt Gläubigerschutz nach "Chapter 11". Die Bank of America übernimmt für 50 Mrd. US-Dollar Merrill Lynch. Die dümmste  - und durchweg von PolitikerInnen beaufsichtigte - aller deutschen Banken (KFW), Vorstand, Verwaltungsrat) kriegt die Situation nicht mit und überweist noch rechtzeitig 300 Millionen Euro zum Versenken in der Konkursmasse.
    • 16. September 2008: Die Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch senken ihr Kreditrating für den weltgrößten Versicherungskonzern AIG, was einen milliardenschweren Liquiditätsbedarf bei dem Unternehmen auslöst. Die AIG-Aktie setzt ihren dramatischen Kurssturz fort.
    • 17. September 2008: Die US-Notenbank gewährt die AIG einen Kredit von bis zu 85 Mrd. US-Dollar und stellt den Versicherungsriesen unter staatliche Aufsicht.
    • 18. September 2008. Gerüchte, dass die US-Regierung die Risiken des gesamten amerikanischen Bankensystems übernimmt, lassen die Kurse an der Wallstreet um rund 4% explodieren. Die Börse (Hongkong fast 10%) feiert als ob nichts geschehen wäre.
    • 20. September 2008: Die New York Times veröffentlicht den "Rettungsplan" mit der Blancovollmacht für den Finanzminister, Beliebiges ohne jegliche Kontrollmöglichkeit nach Gutdünken beschliessen zu können (Finanzermächtigungsgesetz).
    • 25/26. September 2008: Es wird bekannt, dass die größte US-Sparkasse, die Washington Mutal, von der Aufsicht geschlossen wurde, also Pleite ist. Die FTD schreibt: "Nach Angaben der Aufsichtsbehörde, dem Office of Thrift Supervision, gab es keine Alternative. Washington Mutual (WaMu) musste an JP Morgan notverkauft werden. Allzu groß seien die Einlagenabflüsse gewesen: Seit dem 15. September hätten die Kunden der größten US-Bausparkasse 16,7 Mrd. $ abgezogen. WaMu habe nicht über ausreichend Liquidität verfügt, um ihren Verpflichtungen nachzukommen; die Sparkasse habe sich daher in einem unsicheren und unsoliden Zustand bezüglich ihrer Geschäftstransaktionen befunden, teilte das OTS am Donnerstagabend mit."
    • 29. September 2008: Schwarzer Montag
      • Am Morgen wird bekannt, dass die Hypo Real Estate Holding (HRE) in Deutschland über Nacht nur durch ein zweistelliges Milliarden Notkreditprogramm  weiterhin vorübergehend gerettet werden konnte, natürlich vor allem auf Steuerzahlerkosten damit die Bankensicherung geschont wird. Die für alle bis auf Insider überraschende Notrettung der Hypo Real Estate zeigt eindrucksvoll, wie skrupellos weiter gelogen wird.
      • Die drei Benelux-Länder retteten die gerade in Belgien sehr populäre Bank Fortis mit 11,2 Milliarden Euro. Die Aktie verlor 23,5 Prozent. Bei der französisch-belgischen Bank Dexia machten Gerüchte um eine bevorstehende Kapitalerhöhung die Runde, die Aktie verliert trotz eines Dementi durch den belgischen Finanzminister mehr als 30 Prozent.  [Q]
      • Auch in Großbritannien ist eine weitere Bank vor dem Bankrott gerettet worden. Filialen und Spareinlagen der Hypothekenbank Bredford & Bingley werden an die spanische Bank Santander verkauft, der Rest von der britischen Regierung übernommen. Um den Verkauf zu ermöglichen, stellte das britische Finanzministerium umgerechnet rund 18 Milliarden Euro zur Verfügung. [Q]
      • In den USA übernahm die Citigroup das operative Geschäft der US-Regionalbank Wachovia, sowie den Großteil der Vermögenswerte, Verpflichtungen sowie Schulden von bis zu 42 Milliarden Dollar.  [Q]
      • Am Abend scheitert das Rettungspaket im US-Abgeordnetenhaus (205 Ja zu 228 Nein) mit der Folge zusätzlicher Turbulenzen des ohnehin schon sehr schwachen und angeschlagenen Börsenmarktes. Der Dow Jones erleidet den höchsten Tagesverlust in seiner Geschichte. Die Citi Bank berichtet: "Der Leitindex Dow Jones (DJIA) brach um 6,98 Prozent auf 10.365,45 Zähler ein. Der marktbreite S&P-500-Index stürzte um 8,74 Prozent auf 1.107,21 Punkte in die Tiefe. An der NASDAQ gab der Composite-Index gar um 9,14 Prozent auf 1.983,73 Punkte nach. Der NASDAQ 100 verlor zweistellig und sackte schließlich um 10,52 Prozent auf 1.496,15 Punkte." [Q]
    • 30. September 2008: "Nach der Rettungsaktion für den Finanzkonzern Fortis erhält auch das belgisch-französische Bankhaus Dexia ein milliardenschweres staatlichen Hilfspaket. Belgien, Frankreich und Luxemburg wollen der angeschlagenen Dexia mit einer Kapitalerhöhung in Höhe von 6,4 Milliarden Euro unter die Arme greifen, wie die belgische Regierung und Dexia am Dienstag mitteilten." [swissinfo]


    4. Quartal 2008
     

    • 03.10.2008 Frankreich rutscht wegen der Finanzkrise in die Rezession und stellt Milliardenstützungszahlungen bereit. [Q, ]
    • 05.10.2008:
      • Bundeskanzlerin Angela Merkel ("Eigentlich gewinnt immer der, der sich nicht an die Spielregeln hält" [Q]) und die Regierung geben eine juristisch völlig wertlose "Garantieerklärung" für die deutschen Sparer ab. Man wolle "Vertrauen" ausgerechnet in einer Situation fördern, die keinerlei Vertrauen hat und verdient, noch dazu, weil die Politik diese Wirtschaftsverbrecher ja ermöglicht und unterstützt hat: die rot-grüne Regierung Schröder-Fischer mit ihrer geist- und verantwortungslosen Liberalisierung der Zertifikats-Verbriefung von Hypotheken und der "Sozialdemokrat" und damalige Finanzminister Eichel, der einen Gesetzesentwurf zur Managerhaftung zurückzog (> Was muß sich ändern in der deutschen Wirtschaft  - Konstruktive Vorschläge, Deutschland AG, etilE, Globalplayer, Kartell, Geldtabu, Freiheit, Die Geldschöpfung gehört in staatliche Hand, Bundesbankfehler, Politische Krankheit der Schuldentollwut, )
    • 08.10.2008
      • Konzertierte Zinssenkungsaktion wichtiger Notenbanken kann den Abwärtstrend der Börsen nicht stoppen.
      • ftd: "85 Mrd. für AIG sind nicht genug. Das bislang beschlossene Hilfspaket für den Versicherer AIG reicht nicht aus. Die Fed legt weitere 38 Mrd. $ auf die bisherigen 85 Mrd. $ drauf. Der Dow Jones schloss deutlich unter 9300 Punkten.  ... "
      • "Milliarden-Rettungspaket für britische Banken. In der derzeitigen Finanzkrise ist vielerorts Stabilität und Ruhe gefragt. In Großbritannien versucht die Regierung mit einer nie vorher dagewesenen Milliardenhilfe genau dafür zu sorgen. ... [N24]
      • Medienwäsche: "Am 8. Oktober 2008 war die Krise noch jung, man möchte fast sagen: unschuldig. An jenem Mittwochabend luden die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister die Chefs der wichtigsten Zeitungen ins Kanzleramt, um ihnen eine Botschaft zu übermitteln. Die lautete: Wir wissen zwar nicht genau, was in zwei oder drei Wochen ist, aber würden doch sehr herzlich um Ihr Vertrauen bitten und vor allem darum, dass Sie keine schlechte Stimmung machen, denn dazu ist die Lage zu ernst. ..." [enthüllt von DieZeit 29.1.9]
    • Schwarze Börsenwoche im Oktober: In dieser Woche verlor der deutsche Aktienindex DAX 23% an Wert [Q]
    • 10.10.2008  G7 einigen sich auf "aggressiven Aktionsplan" (Paulsen): Im Detail beschlossen die G7 nach US Finanzminister Paulson einen "Aggressiver Aktionsplan" mit folgenden Punkten (Q):
      • "dass Banken im Notfall Kapital sowohl aus öffentlichen als auch privaten Quellen erhalten könnten.
      • Zudem verpflichteten sich die Finanzminister und Notenbanker dazu, nationale Einlagensicherungen zu garantieren.
      • Um das Vertrauen in die Finanzwirtschaft wieder herzustellen, sollte sowohl privates als auch staatliches Kapital in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden.
      • Die Maßnahmen sollten so gewählt werden, dass die Steuerzahler geschützt und mögliche schädliche Auswirkungen auf andere Länder vermieden werden.
      • Die G7 verpflichteten sich zudem, stärker zusammenzuarbeiten."
    • 13.10.2008: Die Börsen explodieren weltweit mit noch nie dagewesenen Tageshöchstgewinnen - als gäbe es keine Krise, die inzwischen die Realwirtschaft massiv erreicht hat - aufgrund der Aussichten, dass alle Finanzprobleme über international konzertierte Staatsbürgschaften abgesichert werden sollen.
    • 13.10.2008: Bilanzierung von FinanzderivatenBrüssel hilft Banken mit neuen Bilanzregeln. Die EU-Kommission will den Banken Europas in der aktuellen Krise durch eine Lockerung der Bilanzvorschriften unter die Arme greifen. Um weitere, existenzgefährdende Abschreibungen zumindest einzugrenzen, soll es in Europa fortan möglich sein, Finanzderivate zum Anschaffungswert statt zum Marktwert zu bilanzieren. ..." [HB 13.10.8]
    • 14.10.2008: Die Börseneuphorie lässt im Laufe des Tages merklich nach. plusminus präsentiert eine aufsehenerregende Analyse über die hausgemachten politischen Hintergründe der Finanzkrise in Deutschland.
    • 15.10.2008: Die Börsen brechen erneut massiv ein. Der Dow Jones verliert zum Schluss 7,87%. Der GDAX fällt am Ende um 9,9% (22.00 MEZ).
    • 16.10.2008  Pleiten, Pannen und Profiteure: Die Helden im Abwehrkampf  ... (Chamäleon Steinbrück) [LZ 16.10.8]
    • 17.10.2008: Verabschiedung des Rettungsplans im Bundestag (Kritik). Von der niederländischen ING-Bank werden Verluste bekannt.
    • 18.10.2008  70 Milliarden für Bank Manager  US-Banken zahlten ihren Managern noch schnell 70 Milliarden. Macht rund 10% des US-Hilfspakets. ... [MMnews 18.10.08]
    • 20.10.2008: "Nach Bekanntwerden von Verlusten und einem Einbruch des Aktienkurses am Freitag hatte der Mutterkonzern der niederländischen Bank- und Versicherungsgruppe [ING] eine staatliche Kapitalspritze von zehn Milliarden Euro erhalten. Die Aktien der größten börsennotierten niederländischen Bank schossen am Montag 20 Prozent auf 8,74 Euro in die Höhe. Im Verlauf dieses Jahres haben die Papiere jedoch 67 Prozent Federn gelassen." [wiwo20.10.08]
    • 21.10.2008 "Die BayernLB soll nach Informationen der "Abendzeitung" um ein Milliarden-Engagement auf der von einer Staatspleite bedrohten Atlantikinsel Island fürchten. Deutschlands zweitgrößte Landesbank habe sich mit 1,7 Mrd. Euro in Island engagiert, berichtete die Zeitung am Dienstag auf ihrer Homepage "abendzeitung.de". BayernLB-Chef Michael Kemmer und der bayerische Sparkassen-Präsident Siegfried Naser hätten das der CSU und der FDP bei den Koalitionsverhandlungen am Samstag verschwiegen, hieß es in dem Bericht. Die BayernLB bestätigte am Dienstag noch einmal, dass sie, wie andere Großbanken, Geschäftsbeziehungen mit Island unterhalten habe, wollte sich aber zur Größenordnung nicht äußern." [ftd 21.10.08]
    • 28.10.2008
      • Britische Notenbank erwartet 2,8 Billionen Dollar Verlust. "Die Finanzkrise kommt die Weltwirtschaft teuer zu stehen - vermutlich sogar noch deutlich teurer als erwartet: Die britische Notenbank sagt jetzt einen Schaden von fast drei Billionen Dollar voraus. Die Prognose liegt doppelt so hoch wie die jüngste Schätzung des IWF." (Spiegel 28.10.08).
      •  US-Banker kassieren trotz Krise Milliarden-Prämien [WaS 28.10.8]
    • 29.10.2008
      • Finanzkrise treibt HRE als erste Privatbank unter Rettungsschirm (AF). MÜNCHEN (AWP International) - Die Hypo Real Estate (HRE) greift als erste Privatbank in Deutschland auf das Rettungspaket der Bundesregierung zu und schliesst dabei auch einen Einstieg des Staates nicht aus.  ...  [swissinfo 29.10.8]
    • 02.11.2008:
      • Commerzbank nutzt Rettungsschirm. Der Bund stellt gut 8,2 Milliarden Euro als frisches Eigenkapital bereit. Bank-Chef Blessing verzichtet auf einen Teil des Gehalts, alle Vorstände auf Boni und die Aktionäre auf eine Dividende.  ...  [ksta 3.11.8] und: Finanzkrise paradox. Die Bankenbranche reagiert nach wie vor verhalten auf das Rettungspaket der Bundesregierung. Dabei hat es auch Vorteile: Im Fall der Commerzbank finanziert der Staat die völlig überteuerte Übernahme der maroden Dresdner Bank. [tagesspiegel 3.11.8]
      • Die amerikanische Staatsverschuldung stieg in nur einem Monat um $500 Milliarden [sur 2.11.8] Hierzu auch: Nobelpreisträger Krugman: USA in der Liquiditätsfalle. In der heutigen Ausgabe der International Herald Tribune schreibt der frisch gebackene Nobelpreisträger Paul Krugman, dass nach den neuesten Zahlen die USA in einer Liquiditätsfalle stecken. ...  [chiemgauer 2.11.8]
      • Britische Großbanken mit neuen Milliarden-Abschreibungen   ...  [focus 2.11.8]

      • Österreich: Bankenpaket: Auch die Versicherer wollen Staatshilfe. Am Wochenende liefen intensive Verhandlungen über eine Staatsbeteiligung bei der Kommunalkredit.  ... [Die Presse 2.11.8]
      • „Ein Tsunami von Bankrotten“ an der Weichsel. Mit etwas Verspätung spürt Polen die Wucht der Krise. m Wochenende liefen intensive Verhandlungen über eine Staatsbeteiligung bei der Kommunalkredit.  ... [Die Presse 2.11.8]
    • 03.11.2008 (Montag):
      • Rettungspaket: HSH Nordbank will 30 Milliarden Euro Staatsbürgschaften.  ...  [Spiegel 3.11.8]
      • WestLB nimmt das Rettungspaket des Bundes an ...  [Welt 3.11.8]
      • Übernahme durch Lloyds läuftTiefrote HBOS-Zahlen. Die britische Großbank Halifax Bank of Scotland (HBOS), die vor der Übernahme durch die Lloyds TSB steht, muss wegen der Finanzkrise erneut erhebliche Einbußen verkraften. Die Abschreibungen hätten sich in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt auf 5,18 Mrd. Pfund (6,55 Mrd. Euro) summiert, teilte die Hypothekenbank mit. ...  [n-tv 3.11.8]
      • Finanzkrise: Verbraucherzentralen erleben Ansturm. Berlin (dpa) - Wegen der Finanzkrise lassen besorgte Anleger bei den Verbraucherzentralen die Telefondrähte glühen. 111 000 Bürger haben seit 24. Oktober das neue Finanz-Infotelefon angerufen, aber nicht einmal jeder 20. Anrufer kam zu einem Berater durch. ...  [SZ 3.11.8]
      • Frankreich schließt Staatsbeteiligung an Banken nicht aus ...  [Reuter3.11.8]
      • Run auf Rettungspaket: 1800 US-Banken prüfen Bewerbung um Finanzhilfen ...  [Spiegel 3.11.8] [Zeit 3.11.8]
      • AIG-Rettung droht Fass ohne Boden zu werden ...  [Welt 3.11.8]
    • 04.11.2008
      • Bock-Gärtner-Regel: "Von Bear Stearns zur Aufsicht. Fed ernennt Krisenbanker. Ausgerechnet der frühere Risiko-Chef der spektakulär gescheiterten US-Investmentbank Bear Stearns soll in New York künftig für die Bankenaufsicht zuständig sein. Die regionale Notenbank von New York ernannte Ex-Manager Michael Alix zum Vizepräsidenten in der Abteilung für Bankenkontrolle. Die Entscheidung sorgte in US-Medien am Dienstagabend (Ortszeit) für heftige Kritik ..."  [n-tv 5.11.8]
      • Kredikartenhaus USA wackelt [Video Plusminus 4.11.8]
    • 06.11.2008
      • Deutschlands Pannenbank: "KfW droht Millionenverlust in Island. Die nächste krasse Fehlspekulation: Die staatseigene KfW hat ausgerechnet im Finanzkrisenherd Island mehrere hundert Millionen Euro investiert und den taumelnden Banken des Inselstaats Darlehen gewährt. Mindestens die Hälfte der Gelder gilt schon jetzt als verloren. ..." [Spiegel 6.11.8]  * "KfW versenkt 288 Mio. in Island" [mm 6.11.8]
      • Die Täuschungsmaschinerie der Finanzindustrie ist hoch aktiv ... [NDS 6.11.8]
      • BayernLB braucht offenbar weitere Finanzhilfen ...  [RP 6.11.8]
      • Verrat am Steuerzahler. Die Plünderung. Bushs vielleicht kreativste Erfindung: der risikofreie Kapitalismus. ...  [FR 6.11.8]. Für die Schulden müssen die Steuerzahler geradestehen! "Die einträglichen Verwicklungen ehrenwerter Herren in die Welt der Banken und Finanzdienstleister ist schon beeindruckend. Trudeln doch nun von überall die Nachrichten ein, wer alles Geschäfte mit den ,Lehman Brothers' gemacht hat: Kommunen, Krankenkassen, Sozialversicherer, Landesregierungen usw, usw. Aber wer geht denn mal der Frage nach, wie das kommt und was das wohl mit bestimmten (Ex-) ,Politikern' zu tun hat? Die Zeitung arbeitet einige Beziehungen sehr verdienstvoll heraus, nämlich bei Dr. Klaus Kinkel,  Hans-Martin Bury, Wolfgang Clement, und Ex-KfW-Chef Hans Reich, Lothar Späth,  Caio Koch-Weser, Gerhard Schröder.
    • 11.11.2008
      • Finanzkrise bedroht Investmentfonds. "Die Schweizer Bank Credit Suisse schließt sechs Fonds, die in festverzinsliche Papiere investierten. Restkapital wird liquidiert. ... "  [taz 11.11.8]
    • 12.11.2008
      • Hypo Real Estate rutscht tiefer in die roten Zahlen als erwartet. "Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate hat im dritten Quartal ein deutlich höheres Minus verbucht als erwartet. Grund sind die Abschreibungen der Tochter Depfa - von deren Problemen das Finanzministerium früher wusste als bisher bekannt. ...  [Spiegel 12.11.8]
      • Verluste für Harvard: Finanzkrise erfasst US-Universitäten. "Der 38 Mrd. $ schwere Stiftungsfonds der amerikanischen Eliteuniversität Harvard steht nach Angaben der Universitätspräsidentin vor "beispiellosen Verlusten". Hedge-Fonds und Private Equity belasten die Hochschule. ... " [ftd 12.11.8]
      • Riskante Geschäfte
      • BVG droht Millionen-Schaden durch Finanzkrise. "Das landeseigene Unternehmen hat sich möglicherweise kräftig am US-Finanzmarkt verzockt. Die BVG muss daher nun wegen hochriskanter Wertpapier- und Leasinggeschäfte nun 157 Millionen Euro zurückstellen. Sie wurden unter der Regie des Aufsichtsratsvorsitzenden Thilo Sarrazin abgesegnet. ..."  [BMP 12.11.8]
    • 13.11.2008
      • Hilfsaktion für General Electric. "US-Einlagensicherung FDIC greift General Electric unter die Arme und hilft mit 139 Milliarden Dollar aus. Es ist das erste Mal, dass der Staat einem Unternehmen hilft, welches nicht direkt zur Finanzbranche zählt. ..."  [mmn 13.11.8]
      • Die Fed hat Erklärungsbedarf: Zwei Billionen Dollar und niemand weiß wofür? "Die US-Notenbank Federal Reserve gerät immer mehr unter Druck und soll Details über ihre Notkredite an Banken offen legen. Parlamentarier, Investoren und Steuerzahler wollen wissen, an wen die Zentralbank annähernd zwei Billionen Dollar an Krediten vergeben und welche Sicherheiten sie dafür akzeptiert hat. ..."  [wb 13.11.8]
      • US: Haus-Zwangsvollstreckungen klettern weiter, nur in einigen Staaten Besserung. "Gemäß dem Informationsdienstleister RealtyTrac wurden in den USA im Oktober insgesamt 279.500 Anträge auf Haus-Hypotheken-Zwangsvollstreckungen gestellt. Gegenüber der Vergleichsperiode 2007 ergibt sich ein Plus von 25 Prozent. ..."  [yahoo 13.11.8]
      • Millionen US-Bürgern droht der Privatkonkurs. " In ihrer Geldnot greifen viele US-Bürger an der Kasse zur Kreditkarte - und häufen damit immer mehr Schulden an. Eine ganze Generation ist betroffen: Die Generation "Fast Pleite". Ein Programm soll sie jetzt vor dem Privatkonkurs retten.  ..."  [Tagesschau 13.11.8], auch: [n-tv 13.11.8]
    • 15.11.2008    G20-Gipfel in Washington.Aktionsplan gegen Finanzkrise [TS 15.11.8]
    • 17.11.2008
      • USA. Senator Inhofe: “Keine Möglichkeit um zu erfahren" wohin das Geld des Rettungspakets verschwunden ist.  Senator fordert dass der Blankoscheck zurückgezogen wird, sagt dass die Verabschiedung der Legislatur durch Lügen erfolgt ist: ""Es ist einfach ungeheuerlich dass das amerikanische Volk nicht weiß dass der Kongress nicht weiß, wieviel Geld er [Treasury Secretary Henry Paulson] an irgendwen gegeben hat." ... "Es könnte an seine Freunde gewesen sein. Es könnte jeder sonst sein. Wir wissen es nicht. Es gibt keine Möglichkeit, um es zu erfahren."
      • Bank of Amerika kauft sich mit Staatsgeldern in China ein. "Die US-Großbank will ihren Anteil am drittgrößten Geldhaus Chinas verdoppeln und benutzt dafür auch Staatsgelder aus dem Rettungsplan. ... Das die BoA nun auch mit Staatshilfen auf Einkaufstour geht, ist einer der befürchteten negative Effekte der Rettungspläne, mit denen Billionen ausgeschüttet werden. Stets wurde befürchtet, dass die den Wettbewerb noch weiter verzerren würden. ... " [heise 18.11.8]
      • US-Finanzministerium mit Kapitalspritze für US-Regionalbanken. "New York (BoerseGo.de) - Gemäß einem Bericht des US-Börsensenders CNBC hat das US-Finanzministerium 21 weitere Banken mit einer Kapitalspritze von insgesamt 21 Milliarden Dollar unter die Arme gegriffen. ... "  [yahoo/CNBC 17.11.8]
    • 18.11.2008
      • "Die US-Notenbank steht vor einem Gerichtsverfahren, nachdem sie den Anforderungen des US-Kongresses nach Transparenz nicht nachkam und sich weigerte die Empfänger von bisher mindestens 2 Billionen US-Dollar anzugeben die von dem Geld des sogenannten ‚Rettungspaketes’ profitiert hatten. Dies unterstreicht ein weiteres Mal das Scheitern des Sozialismus von oben nach unten und den Aberwitz die Füchse für die Überwachung des Hühnerstalls zu engagieren. ..." [911video 18.11.8]
      • Niederländer erschleichen sich US-Hilfe. "Das US-Rettungspaket wird zum Selbstbedienungsladen. Nachdem sich American Express jüngst zur Bankholding umwandelte, um Anspruch auf Hilfe zu erlangen, geht der Versicherer Aegon einen Schritt weiter: Die Niederländer kaufen einfach eine US-Sparkasse. ... " [ftd 18.11.8]
      • Die nächste Bilanzbombe tickt. "In Rezessionszeiten guckt man gern auf das Kurs-Buch-Verhältnis. Wenn man das Eigenkapital allerdings um den Firmenwert korrigiert, sieht es bei vielen Dax-Werten düster aus. ..."  [ftd 18.11.8]
      • Ex-Hypo-Chef bekennt sich der Bilanzfälschung schuldig. "Ex-Hypo Alpe Adria-Chef Kulterer wird nach seinem Geständnis zu einer Geldstrafe von 140.000 Euro verurteilt. "Die Bank war mein Kind, und ich habe alles dafür getan, mein Kind zu schützen", rechtfertigt sich Kulterer.  ..." [DiePresse 18.11.8]
    • 19.11.2008
      • Kreditkartengeschäft. Die nächste Monsterwelle rollt. "Die Finanzkrise ist noch lange nicht vorbei. Denn jetzt warnt der Chef der Bank of America vor historischen Verlusten im Kreditkartengeschäft. Viele Karteninhaber können ihre Rechnungen nicht mehr begleichen. In den USA stapeln sich Kreditkartenschulden in Höhe von bis zu einer Billion Euro. ..." [HB 19.11.8]
      • LBBW greift nach Staatsmilliarden. "Nach BayernLB, WestLB und HSH Nordbank will sich auch die größte deutsche Landesbank aus dem staatlichen Rettungsfonds bedienen. Der Bund soll aber nur bürgen - frisches Kapital schießen die Eigentümer selbst zu. Das hat vor allem politische Gründe.  ... [ftd 19.11.8]
    • 20.11.2008
      • Island: Alltagsleben in der Krise. "Der Staat steht am Rande des Bankrotts - und viele Menschen haben ihr Geld verloren. Jeder Isländer bekommt die aktuelle Finanzkrise direkt am eigenen Leib zu spüren. Viele Menschen haben zudem ihr Häuschen mit Fremdwährungskrediten gebaut - und durch die Währungsabwertung stehen nun doppelt so hohe Rückzahlungen ins Haus. Im Supermarkt warten weitere unliebsame Überraschungen. Durch die galoppierende Inflation können sich von einem Tag auf den anderen 3.000 Preisauszeichnungen schlagartig ändern. ... " [ORF 20.11.8]
      • "Weltbank-Chef Robert Zoellick hat vor einer neuen Blase in der Wirtschaft gewarnt: Da die Märkte weltweit inzwischen reichlich mit flüssigem Kapital ausgestattet seien, drohe eine Wiederholung der Verhältnisse nach dem Platzen der Technologieblase 2001, sagte Zoellick am Donnerstag im ZDF. " ... [ftd 20.11.8]
    • 21.11.2008
      • Rede von Bundespräsident Horst Köhler bei der Eröffnung des "European Banking Congress" 2008 [Online], hieraus: "... Daraus ergibt sich eine Verantwortlichkeit. Alle Verursacher der Krise müssen sich dieser Verantwortung stellen. Deshalb sage ich auch: Allen wäre geholfen, wenn der Aufarbeitung der Krise eine sorgfältige Ursachenanalyse zugrunde gelegt würde - erstellt von Leuten, die wissen, worum es geht, und die in ihrem Urteil unabhängig sind.

      •     In den üblichen Lobbyismus zurückzufallen, um den eigenen Beitrag klein zu halten, ist keine angemessene Haltung. Es ist an der Zeit für uns alle, über den Tellerrand hinaus zu denken.
            Die Finanzbranche sollte sich schon aus Eigeninteresse selbst unangenehme Fragen stellen. Es sind Fragen nach der Verantwortung der Akteure, der Vorgesetzten der Akteure und derer, die die Vorgesetzten zu beaufsichtigen haben. Es sind Fragen nach der Kompetenz, nach Vergütungssystemen, die Kurzfrist-Denken und Herdenverhalten verstärkt haben. Und es sind Fragen nach den Renditen, an denen sich eine ganze Branche offenbar so berauscht hat, dass sie blind wurde für die Risiken - oder sie bewusst ignoriert hat. Solide kaufmännische Grundregeln wurden missachtet; Teile der Finanzbranche koppelten sich ab von der Realwirtschaft.
            Ich glaube, wir brauchen eine grundlegende Erneuerung des Bankgewerbes. Die Banken müssen sich bewusst machen: Zuallererst sind sie Treuhänder derer, die ihnen ihr Erspartes anvertraut haben.
            Stellen Sie sich dem Gespräch mit Ihren Kunden, die verunsichert sind. Bemühen Sie sich um diejenigen, die durch die Krise Verluste erlitten haben. Seien Sie ehrlich, wenn bei der Beratung Fehler gemacht wurden. Weichen Sie den berechtigten Fragen der Öffentlichkeit nicht aus. Ihre wichtigste Aufgabe besteht jetzt darin, Vertrauen zurückzugewinnen. Das ist Ihre Arbeit.
            Denken Sie auch darüber nach, Härtefälle aufzufangen. Es kann nicht im Interesse des Bankgewerbes sein, wenn die private Altersvorsorge in Verruf gerät. Diejenigen aus Ihrer Branche, die durch die Entwicklung der vergangenen Jahre viel Geld gemacht haben, könnten durch einen eigenen Beitrag in einen Fonds ein besonderes Zeichen der Solidarität setzen. ..."
      • Steuer-Milliarden für Milliardär. "Jetzt ist amtlich: Wer sich an der Börse verzockt, dem hilft die Landesbank. Voraussetzung: Die Summe muss hoch genug sein. Die LBBW, selbst in Nöten, hilft Merckle aus der Patsche. ..."  [mmnews 21.11.8]
    • 24.11.2008
      • Die Citigroup erhält nach erst jüngst 25 Mrd. Dollar erneut eine Kapitalspritze von 20 Mrd. Dollar von der US Regierung und zudem eine Bürgschaft über 306 (dreihundertundsechs) Mrd. Dollar. Die Börsen  feiern ekstatisch, der DAX klettert um 10%. Hintergrund: "USA: Jetzt wird alles gerettet. Milliarden reichen nicht mehr. Jetzt geht's nur noch um Billionen. Bernanke ("Helikopter-Ben") geht aufs Ganze: 7,5 Billionen Dollar sollen das Schiff wieder flott machen. FED bürgt für fast alles. Höchster Einsatz der Wirtschaftsgeschichte. ... [MMnews 24.11.8]. Kritisch hierzu äußert sich der Wortschaftsnobelpreisträger Paul Krugmann [TNYT 30.11.8; b24 30.11.8]
    • 26.11.2008
      •  "Ackermann und Steinbrück sind schuld. Wer hat Deutschland in den Sog der Finanzkrise getrieben, die Politik mit ihren Landesbanken oder die Deutsche Bank? Die Antwort: beide. Der Schaden wird voraussichtlich einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag betragen, genug jedenfalls, um die Rolle der Banken ernsthaft zu beschneiden. ... [Tagesspiegel 26.11.8]
    • 28.11.2008
      • "Die Regierung Merkel täuscht die Bevölkerung, und Die Abzocker machen weiter. Was haben sie uns nicht alles erzählt über den Markt, der praktisch alles besser könne als der Staat. Die Marktideologen waren ständig um das Wohl unseres Landes besorgt – unter ihnen Friedrich Merz, Arnulf Baring, Werner Sinn, Horst Köhler, die Rogowskis, die Hundts und Henkels, die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die Bertelsmannstiftung. Immer lauter wurden ihre Forderungen nach Wettbewerb, Deregulierung, Privatisierung und Beschneidung von Arbeitnehmerechten. ..." [NRhZ 28.11.8]
      • 30-Milliarden-Euro-Paket soll BayernLB retten. "Das Rettungsprogramm für die schwer angeschlagene Bayerische Landesbank steht. Mit Finanzspritzen und Garantien von rund 30 Milliarden Euro soll sie abgesichert werden - Ministerpräsident Seehofer nannte die Lage "sehr, sehr ernst" und sagte seine Teilnahme am CDU-Parteitag ab. ..." [Spiegel 28.11.8] [HB 28.11.8]
    • 29.11.2009
      • Fehlbeurteilung der Ursachen der Finanzkrise durch etile-Spitzenmanager Donald Kohn. "Fed rechtfertigt US-Geldpolitik. Schuld an der Krise sind nach Fed-Vizegouverneur Donald Kohn nicht die niedrigen US-Zinsen, sondern die zu hohen Ersparnisse Asiens und die "Great Moderation" ..."  [heise 28.11.8]
      • Milliardendesaster bei den Landesbanken wird immer größer. [Spiegel 29.11.8]
      • "Deutsche Banken: 21 Milliarden in Island versenkt. Deutsche Banken Spitzenreiter weltweit: Über 21 Milliarden an Isländische Pleitehäuser verliehen - wegen hoher Zinsen. Konsortium für Island-Schulden geplant. ..." [MMnews 29.11.8]
      • Warenkreditversicherer entziehen tausenden Firmen Deckung.  ... [MMnews 29.11.8]
    • 02.12.2008
      • "Fed legt Keim für nächste Krise" Die US-Notenbank ist längst von einer Politik der Zinssenkung zu einer Politik der Geldmengenerweiterung übergegangen, um der Krise Herr zu werden. Das wird fatale Folgen haben, warnt Eberhardt Unger, Chefvolkswirt bei Fairesearch. ... [ARD 2.12.8]
      • Wütende Isländer stürmen Zentralbank. Reykjavik (dpa) - Die Bürgerproteste auf Island gegen massive Folgen der Finanzkrise werden militanter. Wie die Polizei in Reykjavik am Dienstag bestätigte, waren am Vorabend erstmals Demonstranten in das Gebäude der Zentralbank eingedrungen. ... [SZ 2.12.8]
      • Gerüchte über Quartalszahlen. Goldman Sachs droht Milliardenverlust ... [DieZeit 2.12.8]
      • Die Justiz und die Finanzkrise. Straftat Geldverbrennung. Alle Welt redet von der Finanzkrise, von der Bankenkrise und von der Wirtschaftskrise. Von der Krise des Strafrechts redet noch niemand.  ... [SZ 2.12.8]
      • Unsichere Geldanlagen. Banken machen einfach weiter ... [Frontal21 2.12.8, PDF, Video]
      • "Justiz-Irrtum zu Zumwinkels Gunsten. Einen Tag zu spät hat die Staatsanwaltschaft einen Brief abgeschickt. Deshalb ist ein Teil der Vergehen, derer Zumwinkel angeklagt ist, verjährt. Nun liegt die beanstandete Steuersumme unter einem wichtigen Richtwert. ..." [NZ 2.12.8 ] Auch solche Nachrichten gehören zur Finanzkrise, sie zeigen nämlich, wie es um die Justiz gegenüber der Finanz-etilE in diesem Lande bestellt ist und was die Wirtschaftsbanditen zu erwarten haben.
    • 03.12.2008
      • Auflösung der sog. "freien Marktwirtschaft" wird immer offensichtlicher: " ... „Die USA haben die Citi massiv gestärkt, ihre Wettbewerber werden darunter leiden“, sagt Dirk Schiereck, Professor für Unternehmensfinanzierung an der TU Darnstadt. ... " [wiwo 3.12.8]
    • 04.12.2008
      • "Krise in den USA: Seid umschlungen, Billionen. Die Bankenrettung kostet die USA inflationsbereinigt dreimal so viel wie der gesamte Zweite Weltkrieg – die Rezession wird „tiefer und länger“ als angenommen. ... " [DiePresse 4.12.8]
      • Fallende Hauspreise. Bernanke ("Helikopter-Ben") für riesiges Aufkaufprogramm. 600 Mrd. $ hat die US-Notenbank bereits in den Immobilienmarkt gepumpt. Doch das könnte erst der Anfang sein. ... [ftd 4.12.8]
      • "Elite-Uni Harvard verspekuliert acht Mrd. Dollar. Die reichste und zugleich renommierteste Bildungsanstalt der USA, die Harvard University, muss aufgrund der internationalen Finanzmarktkrise einen Verlust von acht Mrd. Dollar einstecken. Eigenen Angaben nach verlor der Konzern die Summe in nur vier Monaten. ... " [0815-info 4.12.8]
    • 05.12.2008
      • Nachdem die Grünen für die falschen Bilanz- und Finanzpolitik unter rot-grün wesentlich mitverantwortlich waren, sind ihre neuen Vorstöße wenig glaubwürdig: "Bundestag lehnt schärfere Zertifikate-Regeln ab. Die Partei der Grünen hätte gerne eine Verschärfung der Regeln für den Zertifikate-Handel durchgesetzt, um Anleger besser zu schützen. Der Antrag kam im Bundestag indes nicht durch. ..."  [HB 5.12.8] Immerhin: der Bundestag outet wieder einmal sein Unvermögen.
      • "Moody's: Deutsche Bank "negativ". Moody's senkt Ratingausblick für Deutsche Bank von "stabil" auf  negativ".  ... [MMnews 5.12.8] Das heißt letztendlich aber natürlich gar nichts, weil die Ratingsagenturen unzuverlässige und gefällige Inkompetenzvereine sind, die ihr ihre völlige Unfähigkeit in der Finanzkrise überzeugend nachgewiesen haben. Wir wissen also nicht: ist die deutsche Bank schon - fast, halb, ... - pleite oder will sie nur jemand billig einkaufen?
      • "Angst vor dem Schrott. Die Finanzbranche rechnet mit einer Pleitewelle - und verschärft die Krise. Geldgeber verlangen von Firmen Rekordsummen für Finanzierungen. Der Markt trocknet aus, Schrottanleihen sind unverkäuflich. ... " [SZ 5.12.8]
    • 06.12.2008
      • Die von schwarz-rot-grün politisch ermöglichten "legalen Bilanzfälschungen" gehen ebenso unvermindert weiter wie alle anderen wahnwitzigen Fehler oder gar offene Betrügereien: "Die HSH Nordbank will nach Informationen des SPIEGEL ihre Bilanz bereinigen, indem sie Risiko-Optionen im Umfang von 50 Milliarden Euro in eine externe Gesellschaft schiebt. NRW-Ministerpräsident Rüttgers feilt derweil an einem separaten Rettungspaket für die Landesbanken. ..."  [Spiegel 6.12.8]
      • "Bonus für Dumm-Banker. KfW hat Milliarden verlorenAber trotz Millionen-Überweisungen an die US-Pleitebank Lehman und Milliardenverlusten kann Ulrich Schröder, Chef der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), mit einer Bonuszahlung rechnen.  ..." [Bild 6.12.08]
    • 09.12.2008
      • "Schulden-Banken sollen Finanzmarkt retten. Misstrauen beherrscht den Kapitalmarkt - weil niemand weiß, welche Risiken in den Bilanzen der Banken noch schlummern. Sogenannte Bad Banks, in die Problemkredite ausgelagert werden, sollen für mehr Transparenz sorgen. Doch für die Abwicklungsgesellschaften könnte es bereits zu spät sein. ..." [Spiegel 9.12.8]

      • Kommentar 9.12.8: Obwohl völlig klar ist, was es braucht, um Vertrauen unter den Banken wieder herzustellen, schläft die Politik, die das Desaster ja erst möglich gemacht hat, vor sich hin: Die Banken müssen per Gesetz gezwungen werden, und zwar ganz schnell, richtige und transparente Bilanzen zu veröffentlichen. Die Politik hat indessen völlig dümmlich weiterhin das Gegenteil gemacht. Sie hat den Banken noch mehr ermöglicht, ihre Bilanzen schön zu frisieren. Die Politik fördert damit ganz ungeniert den Bilanzbetrug und bejammert zugleich das mangelnde Vertrauen unter den Banken, das sie erst möglich gemacht hat. Wie so etwas verfassungsgemäß und in einem sog. Rechtsstaat möglich sein kann, ist unbegreiflich.
      • In USA sollen Kreditverbände staatliche Finanzspritzen erhalten [Yahoo 9.12.8]
      • "Bund stockt Hilfe für Hypo Real Estate auf. Die schwer angeschlagene Immobilienbank Hypo Real Estate hat sich weitere 10 Milliarden Euro aus dem Rettungspaket des Bundes gesichert: Der Rettungsfonds stockte den Garantierahmen auf jetzt 30 Milliarden Euro auf. ..." [Spiegel 9.12.8]
      • US-Hypothekenfinanzierer: Risiko bewusst gesucht [Yahoo 9.12.8]
      • Französisches Haushaltsloch immer tiefer: 51 Milliarden Euro [baz 9.12.8]
      • "Schuldenfinanziertes Konjunkturprogramm. Obama treibt USA in Billionendefizit. Milliarden für die Banken, Milliarden für die Autokonzerne und Milliarden für die Häuslebauer: Die Verschuldung der USA steigt. Goldman Sachs schätzt, dass im kommenden Jahr das Defizit auf 1000 Mrd. $ steigt. Die Zahl sei sogar optimistisch. ..." [ftd 9.12.8]
      • "Beraten, aber verspekuliert. Er gehört zu Europas größten Finanzdienstleistern: AWD mit Sitz in Hannover. Rund 6.000 Mitarbeiter vertreiben Lebensversicherungen oder Geldanlagen zur Altersvorsorge. Doch die Praktiken des AWDs sind umstritten: Verbraucherschützer warnen vor aufdringlichen Verkaufsmethoden. Dass dahinter noch ein anderes System steckt, berichten ehemalige Mitarbeiter. Der AWD hätte sie in die Schuldenfalle getrieben. ..." [plusminus 9.12.8] [VAM]
    • 10.12.2008
      • Zeitung:EZB besorgt über anhaltende Schwierigkeiten an Geldmarkt. ... " [Reuters 10.12.8.]  Kommentar: Es ist schon erstaunlich, wie anhaltend dumm Notenbanker "argumentieren" können > siehe Kommentar 9.12.8.
    • 11.12.2008
      • "'Verstaatlichung ist nie ein Selbstzweck'. Interview mit Sahra Wagenknecht über die schwelende Weltwirtschaftskrise ..." [heise 11.12.8.]
      • LVZ: Dem Banken-Rettungsschirm droht das Geld auszugehen bei ausbleibendem Erfolg ... [LVZ 11.12.8]
      • "Kurz vor Schluss abkassiert. Pleite von Lehman Brothers. Die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers hat deutsche Anleger um mindestens eine Milliarde Euro gebracht. Nach einem Bericht des stern hegen Finanzexperten jetzt einen ungeheuren Verdacht: Wurden die Sparer mithilfe der Citibank von Lehman regelrecht angezapft? ..." [Reuters 11.12.8]
    • 13.12.2008
      • Vorbemerkung: Lug und Trug ist ein sehr wichtiger und grundlegender Einstellungsparameter, der in der gesamten Finanzwelt tief verankert ist. Der schlimmste Betrug ist allerdings die gesetzlich sanktionierte Bilanzfrisierung (siehe Kommentar 9.12.8).
      • Wall Street: Madoff deckt offensichtlich gigantisches Schwarzgeldsystem  ... In der Nacht zu Freitag hatten FBI Beamte Madoff festgenommen. Der Fall sorgte sofort weltweit für Schlagzeilen. ... " [Radio Utopie 13.12.8] * [RP13.12.8]
      • Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Dekra-Mitarbeiter wegen möglicher Beihilfe zum Betrug ... " [Spiegel 13.12.8]
    • 16.12.2008
      • Die private US-Notenbank FED senkt überraschend den Leitzins auf 0-0.25%, Geld gibt es ab sofort für die US-Banken praktisch zum Nulltarif. Bernanke macht damit seinem Spitznahmen "Helikopter Ben" alle zweifelhafte Ehre. Die Welt wurde von den USA mit Dollars überschüttet, und nun macht man neben der Duldung frisierter Bilanzen genau den einen gleichen Kardinalfehler ("mehr desselben"): man überschwemmt die USA und die Welt mit zunehmend wertlosereren Dollars.
      • Hedgefonds Optimal Strategic war auf Betrug ausgerichtet  ... " [yahoo 16.12.8]
      • "Warnung von Ackermann. Welle fauler Wertpapiere droht. Nach Einschätzung von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kommt auf die deutsche Finanzbranche eine Abschreibungswelle auf Wertpapiere in dreistelliger Milliardenhöhe zu. Das berichteten Teilnehmer des Konjunkturgipfels im Kanzleramt, der am Sonntagabend stattgefunden hatte. ... " [ftd 16.12.8]  Kommentar: Man möchte vermuten, der oberfaule Bad-Kredit-Kreator Ackermann sollte es wissen, andererseits hat diese Pfeife eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er von wirklicher und gemeinwohl orientierter Verantwortung und Finanzkompetenz gar nichts versteht, außer die eigenen Taschen nachhaltig zu füllen.
    • 17.12.2008
      • Während die Wallstreet Helikopter Bens "Geschenk" mit einem Kursfeuerwerk von 4,2% seinen unaufhaltsamen Untergang noch feiert, reagieren die anderen Weltbörsen meist nur verhalten (Hang Seng, Hongkong +2,2%, Nikkai, Japan, +0,52%, Eurostocks 9.55 Uhr -0,16%, DAX, Deutschland, 9.55 Uhr mit -0,48%. Die Nachrichten für die Bankbranche ist schlecht (Branchen"primus" Deutsche Bank verlieren am Morgen fast 9%). Erste Stimmen werden laut, die den Tiefpunkt der Krise erst 2010 erwarten:
      • Bei Banken sind 180 000 Jobs in Gefahr Studie: Höhepunkt der Krise kommt erst 2010  ... " [Tagesspiegel 17.12.8]
    • 23.12.2008
      • "Kritik an US-Aufsicht nimmt zu. Im Zuge der Finanzkrise werden in den USA immer neue Versäumnisse der Behörden bei der Kontrolle der Banken- und Immobilienbranche bekannt. Jüngster Fall: Ein leitender Mitarbeiter der US-Sparkassenaufsicht OTS ließ die im Juli zusammengebrochene Hypothekenbank Indymac ihre wahre Schieflage noch kurz vor dem Aus durch die Rückdatierung einer Millionen-Kapitalspritze verbergen. ... " [HB 23.12.8]
    1. Quartal 2009
       
    • 18.01.2009
      • Steinbrück will keine "Bad Bank". "Man würde uns für verrückt erklären" [TS 18.1.9] auch [focus 18.1.9]
    • 26.01.2009
      • "Mit 92 Milliarden Euro stützt der deutsche Steuerzahler den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate und ein Ende ist nicht abzusehen. Was wussten die Verantwortlichen? Wie konnte es soweit kommen? report MÜNCHEN mit brisanten Unterlagen.  ... Wir recherchieren im Münchner Handelsregister weiter, denn angeblich sollen hier in Bezug auf die Verschleierung der Krise weitere Belege schlummern. Sämtliche Akten über die Hypo Real Estate lagern hier unten. Wir suchen Schriftstücke aus dem Jahr 2003. Das Gründungsjahr der Hypo Real Estate. Damals wurde das Immobiliengeschäft der Hypo Vereinsbank abgespalten und auf eine neue Bank übertragen, die Geburtsstunde der Hypo Real Estate. Unglaublich: Das entscheidende Datum: Der 29.09.2003. Wir erinnern uns: am 29.09.2008, also genau fünf Jahre später, informierte Minister Steinbrück die Öffentlichkeit von der Krise bei der Hypo Real Estate. Ein Blick ins Umwandlungsgesetz offenbart: Für Schadenersatzansprüche gilt eine Verjährungsfrist von fünf Jahren. Finanzrechtsexperte Prof. Hans Peter Schwintowski bestätigt. Am Tag der Bekanntmachung der Krise war die Frist genau einen Tag abgelaufen. "Es drängt sich schon der Verdacht auf, dass es nicht unbedingt Zufall ist, denn man hätte schon 2, 3, 4, 5 Tage früher ebenso gut schon das Problem offen legen können. Es ist schon erstaunlich, dass man es ausgerechnet an dem Tag tut, an dem diese Frist abgelaufen ist." ... " [RM 26.1.9] RS: Das ist keineswegs erstaunlich, sondern vollkommen verständlich, wenn man verstanden hat, wie die Amigo-Republik funktioniert > Kapitalrecht und Justizkritik].
    • 28.012009
      • George Soros: Finanzkrise ist schlimmer als die von 1930 ... " [baz 28.1.9]
      • Wenn Täter zu Therapeuten werden. Der Ökonom Rudolf Hickel über das Versagen des Bankenrettungsfonds und einen Währungsschnitt als Ultima Ratio.  ... " [Freitag 28.1.9]
    • 29.01.2009
      • Medienwäsche: "Neues aus der Krise: Die Politiker wissen [seit > 8.10.8], dass die Lage schlimmer ist, als das Volk glaubt. Aber zugeben wollen sie es nicht. Es ist Zeit, alle Karten auf den Tisch zu legen.  ..." [DieZeit 29.1.9]
      • "Wall-Street-Banker kassierten Boni in Milliardenhöhe. Gigantische Bonuszahlungen trotz Finanzkrise: Die Wall Street schüttete für 2008 Jahresprämien von insgesamt 18,4 Milliarden Dollar an die Beschäftigten der Branche aus - nach Angaben des staatlichen Rechnungsprüfers ist das die sechsthöchste Summe aller Zeiten.   ... " [Spiegel 29.1.9]
      • "FED verfeuert Zukunft. Die Summe aller Stützungaktionen von FED und US-Regierung  summieren sich per November auf  mittlerweile 8.500.000.000.000 USD. In kürzester Zeit wurden damit 60% des Bruttoinland Produkts „verfeuert“.  ..."  [MMnews 29.1.9]
      • "Banken verlieren 2200 Mrd. Dollar. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Weltwirtschaft in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg und fürchtet zunehmend ein Abrutschen in die Deflation. Für die Geldhäuser weltweit bedeutet dies ein Schreckensszenario.  ... " [ftd 29.1.9]
      • „Die letzten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen bei den Kunden nur teilweise an – nämlich durch sinkende Verzinsung von Guthaben. Die Kreditzinsen hingegen bleiben hoch. Das erschwert die finanzielle Lage mittelständischer Betriebe in der derzeitigen Krise zusätzlich,“ erklärte der Präsident des Bundesverbandes der Selbständigen (BDS), Günther Hieber, heute in Berlin. [fn 29.1.9]
    • 30.01.2009
      • "Bonus-Zahlungen. 'Steckt die Banker in den Bau'. New York. US-Präsident Barack Obama ist eigentlich kein Mensch, der leicht die Fassung verliert. Als er am Donnerstagnachmittag nach einer Sitzung mit Finanzminister Timothy Geithner die Reporter in das Oval Office einließ, war Obama jedoch merklich aufgebracht. Anlass für seinen ungewohnten Temperamentsausbruch war die Meldung des Rechnungsprüfers des Staates New York, dass sich die Vorstände der Finanzinstitute an der Wall Street im Jahr 2008 Boni in Höhe von 18,4 Milliarden Dollar ausgezahlt hatten.  ... " [FR 31.1.9]
      • "Kreditausfallversicherungen. Derivate-Streit spitzt sich zu. Die Diskussion um handelbare Kreditausfallversicherungen erreicht neue Dimensionen. Collin Peterson, Mitglied des US-Repräsentantenhauses, will Spekulationen verbieten und den Schätzungen zufolge 30 Billionen Dollar schweren Markt mehr oder weniger austrocknen. ... " [HB 30.1.9]
      • "Kollaps der Rentenmärkte möglich". Auf unglaubliche 8,5 Billionen Dollar summieren sich bislang die Hilfen Washingtons, um das Finanzsystem zu retten und die US-Wirtschaft zu stabilisieren. Die Fed wird wohl weiter Geld in die Märkte pumpen. Das könnte die Krise zwar schneller beenden. Doch die nächste ist damit bereits angelegt, warnt Ökonom Christian Löhr.  ... " [mm  30.1.9]
      • Bankenverstaatlichung und Enteignung [mm 30.1.9]
    • 12.02.2009
      • "Streng geheim: Faule Wertpapiere für 18,1 Billionen Euro bei westlichen Banken. 17 Seiten umfasst ein als »streng geheim« eingestuftes internes Papier der EU-Kommision in Brüssel, in dem ungeschminkt die Wahrheit über die desolate Wirtschaftslage im Finanzsystem beschrieben wird. Danach gibt es derzeit bei europäischen Banken faule oder derzeit unverkäufliche Wertpapiere im Wert von 18,1 Billionen Euro. Nicht Milliarden, nein – Billionen. 44 Prozent aller Vermögenswerte europäischer Banken sind demnach derzeit »faul«. Seit Februar 2003 – also seit genau sechs Jahren – wusste die Bundesregierung schon um die wachsenden faulen Vermögenswerte und um die daraus resultierenden Risiken. Das ist für jeden per Mausklick einsehbar. Getan hat sie nichts. ... " [Kopp 12.2.9]
    • 16.02.2009
      • US-Rettungsplan. Billionen-Einladung an die Banker. Die Finanzkrise bleibt ohne Lösung - jetzt arbeiten offenbar ausgerechnet die Banker der Wall Street an einem Rettungsplan für Washington.  ... " [DieZeit 16.2.9]
      • Medienwäsche: "WELT ändert kritischen Titel zu Anleihen. Wieder eine Titeländerung bei einer großen deutschen Zeitung, dieses Mal  DIE WELT. Aus: "Nichts ist mehr sicher bei Staatsanleihen" wurde "Für diese Anleger lohnen sich Staatsanleihen noch".   ... " [MMnews 16.2.9]
      • "Schuld und Sühne. Die Gier lebt weiter: Weltweit verteilen die Banken Milliarden an Boni, obwohl sie gigantische Verluste erwirtschaften und auf die Hilfe des Staates angewiesen sind. Dabei war es gerade dieses System der Selbstbedienung, das die Finanzkrise mitverursacht hat. ..." [Spiegel 16.2.9]
    • 18.02.2009
      • "Hypo Real Estate erschreckt Berlin: Eine Billion verliehen. Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate bedroht den Finanzmarkt weit stärker als bisher vermutet. Mehrere Finanzexperten des Bundestages bestätigten am Mittwoch, dass der Münchener Finanzkonzern Kredit- und Derivatgeschäfte in Höhe von einer Billion Euro abgeschlossen hat. ... " [HA 18.2.9]
      • "Wir werden subtil belogen ... Hier ist niemand überrascht worden. Das ist von langer Hand eingefädelt. Übrigens ist unser Bundesfinanzminister auch nicht von den neuen Finanzprodukten angesprungen worden. Er und sein jetziger Staatssekretär haben aktiv an der Entwicklung und Einführung der Schrottpapiere mitgearbeitet. Die Verpackung von schlechten Forderungen in besser klingenden Wertpapieren wurde erleichtert. Hedgefonds wurden in Deutschland im Jahre 2004 zugelassen. Die Plünderung deutscher Unternehmen durch deutsche und ausländische so genannte Investoren wurde ab dem 1. Januar 2002 steuerlich gefördert. ... Die politisch Verantwortlichen quer durch alle etablierten Parteien haben dabei mitgemacht. Heute erzählen sie uns, wir bräuchten mehr Transparenz und mehr Regulierung. Auch das klingt wiederum schön und beeindruckt wohl viele. Wir brauchen aber nicht nur Transparenz und nicht nur Regulierung. Es ist dringend notwendig, das Spielcasino zu schließen. Also Schluss für Hedgefonds in Deutschland, Schluss für die unseriöse Übernahme intakter Unternehmen. Schluss mit der Erfindung neuer Finanzprodukte. ... " [Albrecht Müller im SK 18.2.9]
    • 19.02.2009
      • "Finanzkrise beschert Banken Billionenverluste. Rekord-Kapitalvernichter Finanzkrise: Einer Studie zufolge haben Banken rund um den Globus seit dem Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts im Herbst 2007 gut 5,5 Billionen Dollar an Wert eingebüßt. Die Marktkapitalisierung der weltweit 30 größten Institute hat sich 2008 halbiert. ... " [Spiegel 19.2.9]
      • "Droht in Europa eine Staatspleite? Vor einigen Monaten erschien ein Bankrott eines europäischen Staates noch undenkbar. Inzwischen aber wird dies selbst von EU-Politikern nicht mehr ganz ausgeschlossen. Die sinkende Bonität südeuropäischer Länder und die Situation in Osteuropa sorgen für Beunruhigung. Darunter leiden Euro und Staatsanleihen. ... " [ARD 19.2.9]
      • "Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, hat vor einer "Katastrophe" gewarnt, wenn im Euroraum gemeinschaftlich für Schuldenländer gehaftet würde. "Das würde die Axt an den stabilitätspolitischen Rahmen der Währungsunion legen", sagte Issing der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ... " [FAZ 20.2.9]
    • 20.02.2009
      • "Oberster europäischer Banker: «Alles muss sich ändern». Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat der Direktor der Europäischen Zentralbank einen Totalumbau des Weltfinanzsystems gefordert. Das sei die einzige Antwort aus der aktuellen Krise.   ... " [TA 20.2.9]
    • 24.02.2009
      • "HRE von Anfang an eine »Bad Bank«. Schon rot-grüne Bundesregierung wusste über hohe Risiken deutscher Banken Bescheid. Der Verkauf fauler Kredite trug maßgeblich zur Finanzkrise bei und wird seit langem von Staat und Regierung gedeckt.  ... " [ND 24.2.9]
      • "HSH Nordbank braucht bis zu neun Milliarden Euro Kapital ... " [Reuters 24.2.9] * "Zeitung: EU will allen Banken Wertpapier-Entsorgung ermöglichen ... " [Reuters 24.2.9] - Zum Kontrast: "Unterschlagung: Gericht bestätigt Kündigung wegen 1,30 Euro  ... " [Spiegel 24.2.9] > Unrecht im Namen des Rechts.
      • "US-Wirtschaftsexperte: Lieber neue Banken gründen statt alte retten ... Die jetzige Regierungspolitik bezeichnete er als "Cash for Trash" ("Geld für Müll"). Die Übernahme von Anteilen an angeschlagenen Großbanken durch den Staat, die bereits 2008 einsetzte, habe sich als unwirksam erwiesen, sagte der Experte. "Die Regierung rettet jetzt nicht so sehr die Banken, sondern vielmehr die Banker und Investoren. ... [novosti 24.2.9]"
    • 26.02.2009
      • "Entrüstung über Kredite für HSH-Nordbank-Aufsichtsräte. Die HSH Nordbank trudelt von einer Krise in die nächste: Mitten in der Diskussion um milliardenschwere Steuerstützen wurde nun bekannt, dass die Landesbank Hamburgs und Schleswig-Holsteins offenbar über Jahre günstige Kredite an ihre Aufsichtsräte vergeben hat. Am Donnerstag stellte die Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion die Unabhängigkeit des Gremiums infrage. "Wie unabhängig sind Aufsichtsräte, die Kredite in Millionenhöhe von der Bank in Anspruch nehmen, die sie eigentlich kontrollieren sollen?", sagte der SPD-Finanzexperte Peter Tschentscher. Die Linksfraktion forderte den Rücktritt des gesamten Aufsichtsrats.  ... " [NDR 26.2.9]
    • 27.02.2009
      • US-Regierung stockt Anteil an Citigroup massiv auf.  Die einst weltgrößte Bank Citigroup wird künftig von der US-Regierung kontrolliert. ... Die Teilverstaatlichung der Citigroup zog Börsen weltweit nach unten, vor allem Bankentitel verloren. Die Aktie der Citigroup brach im frühen Handel an der Wall Street gut 30 Prozent ein. ... " [Reuters 27.2.9]
      • "Warum die Bankenrettung ein Fass ohne Boden ist. Immer mehr Geld stecken die Regierungen weltweit in marode Banken. Doch das Vertrauen in die Finanzbranche kehrt nicht zurück. Politiker sollten intensiv darüber nachdenken, ob die horrende Staatshilfe wirklich das richtige Mittel ist. ... " [focus 27.2.9]
      • "24,5 Milliarden Euro Osthilfe fix, doch weitere 280 Mrd. nötig. Weltbank und Europäische Banken stellen das Geld zur Verfügung. Die Krise hat Osteuropa besonders hart getroffen.  ... " [TT 27.2.9]
      • "Lloyds stürzt in Milliardenloch. Nach dem Rekordverlust der Royal Bank of Scotland muss nun auch die Lloyds Bank abermals den Staat um Hilfe bitten. Die erst im vergangenen Herbst übernommene Bank HBOS hat sich nämlich als gefährlicher Kapitalvernichter erwiesen. ... " [ARD 27.2.9]
    • 28.02.2009
      • "Machtkampf in Milliardenboni-Affäre. Die Affäre um Milliardenboni der übernommenen Investmentbank Merrill Lynch wird derweil zum Machtkampf zwischen dem neuen Mutterkonzern Bank of America und den US-Justizbehörden. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo forderte die Bank of America unter Strafandrohung zur Herausgabe einer Liste mit den Namen der Prämienempfänger auf.   ... " [focus 28.2.9]
      • Kurzbeschreibung der aktuellen Finanzkrise. ... [LZ 28.2.9]  RS: Eine sehr interessante und wichtige Arbeit: Im Kern wird die  These einer exponentiellen Ausweitung der Geldvermögen in wenigen Händen, der eine ebensolche exponentielle Aufblähung der Verschuldung in vielen Händen gegenübersteht, vertreten und mit Daten belegt. Damit ist letztlich ein - nicht solide und realökonomisch fundiertes - Wachstumskonzept, das mit Hilfe und Entfachung der Schuldentollwut angeheizt wird, als Kernquelle des Übels anzusehen.
    • 03.03.2009
      • Schwachsinn: "US-Notenbankchef Bernanke:  ... Die Transparenz des Finanzsystems könne verbessert werden, wenn riskante Vermögenswerte aus den Büchern der Banken entfernt werden könnten, so Bernanke.  ... " [HZ 3.3.9]  RS. Wieso soll Verschleierung Transparenz fördern? Das Gegenteil ist richtig: Einfache, klare, richtige und vollständige Bilanzen sind die Grundlage jeglicher Vertrauensbildung unter den Banken. Dies müsste die Politik längst für Rettungsaktionen neben Mali statt Boni bei Versagen zur Bedingung machen. Doch Bernanke ("Helikopter-Ben") scheint sich inzwischen jeden Schwach- und Unsinn erlauben zu können - sagt er doch nichts anderes als: Betrug ist Transparenz. Nur Bush gab sich noch unverschämter und blöder.
      • "Depfa zahlt Zinsen für Anleihe nicht. Die ersten Investoren der HRE-Tochter gucken in die Röhre: Für eine nachrangige Anleihe im Umfang von 500 Mio. Euro zahlt die Bank keine Zinsen. Die Aktie der Hypo Real Estate brach zeitweise um über acht Prozent ein.  ... " [FTD 3.3.9]
      • "Regierung bringt Hilfsfonds für Unternehmen auf den Weg. Nicht nur Opel hofft auf Staatshilfe, auch andere Firmen wollen mit Steuergeldern die Krise überbrücken: Die Bundesregierung konkretisiert jetzt den milliardenschweren Rettungsfonds für die Wirtschaft. Vor allem Großkonzerne sollen davon profitieren. ... " [Spiegel 3.3.9]
      • "Gerüstet für den Bankrott. Länder vor der Pleite: Der ungarische Forint, der polnische Zloty, die tschechische Krone und der rumänische Lei stehen massiv unter Druck. EU-Währungskommissar Almunia warnt bereits vor dem Schlimmsten.  ... " [SZ 3.3.9]
      • Wut der Bürger wächst. Irland taumelt dem Kollaps entgegen. Irlands Abstieg vom Star zum Sorgenkind der Euro-Zone verläuft in atemberaubenden Tempo. Die Immobilienblase platzt, die Banken kollabieren, die Arbeitslosenzahlen schießen in die Höhe. Die Regierung in Dublin unter Brian Cowen wirkt hilflos - und die Wut der Bürger wächst.   ... " [HB 3.3.9]
    • 04.03.2009
      • "Die verdrängten Sünden der Heuschrecken-Bändiger. SPD und CDU wollen Manager und Aktienmärkte zügeln. Dabei möchten sie am liebsten vergessen machen, dass sie manchem seltsamen Finanzprodukt selbst den Weg gebahnt haben - und sogar noch mehr Freiheit für Heuschrecken verlangten.  ... " [Spiegel 4.3.9]
    • 05.03.2009
      • "In Großbritannien hilft nur noch beten. Die Briten stecken noch tiefer in der Krise als andere EU-Staaten. Die Maßnahmen, die die Regierung in London beschlossen hat, bestehen zu 90 Prozent aus Hoffnung, zu zehn Prozent aus kalkulierbarem Risiko. Der Staat übernimmt von den Banken gewaltige Risiken und zieht damit womöglich seine letzten Trümpfe.  ... " [BMP 5.3.9]
    • 06.03.2009
      • LBBW benötigt offenbar erneut 16 Milliarden Euro an Garantien ...  [Yahoo 6.3.9]
      • Attac-Erklärung zum Kongress Kapitalismus am Ende? in Berlin, 6.-8. März 2009
    • 07.03.2009
      • FOCUS: Opel fordert vier Milliarden Euro an Staatshilfen – Autobauer zahlt keine Steuern ... Unterdessen bestätigten mehrere Kabinettsmitglieder FOCUS, dass Opel in Deutschland noch keinen einzigen Cent Steuern gezahlt habe, weil die Gewinne stets zu GM transferiert werden mussten. Die Verluste hingegen sind hierzulande steuerlich geltend gemacht worden. Damit habe Opel dem Steuerzahler auch ohne die verlangten Hilfen bereits hohe Milliardenbeträge gekostet.  ... " [Focus 7.3.9]
    • 08.03.2009
      • Pro-Kopf-Verschuldung steigt erstmals über 20 000 Euro [Welt 8.3.9].
      • "Deutsche Bank erhielt AIG-Rettungsgelder. Von der Rettung des US-Versicherers AIG haben offenbar etwa zwei Dutzend Vertragspartner des Konzerns im In- und Ausland profitiert, unter ihnen die Deutsche Bank. Demnach flossen insgesamt rund 50 Milliarden Dollar aus dem Rettungspaket an andere Finanzinstitute, die mit der American International Group Derivatgeschäfte abgeschlossen hatten.  ... " [HB 8.3.9] Dazu passt dann sehr gut: 'Deutsche Bank startet besser als erwartet. Düsseldorf (RPO). Die Deutsche Bank hat nach den Angaben von Vorstandschef Josef Ackermann einen deutlich besseren Start ins Jahr hingelegt als erwartet. 'Wir hatten bis Ende Januar 2,8 Milliarden Euro an Erträgen', sagte der Manager einer Zeitung. Der Februar haben diese Entwicklung in der Tendenz bestätigt."  ... " [HB 8.3.9] > 16.3.9, 18.3.9
      • "Der Jahrhundert-Fehler. DER SPIEGEL und die Finanzkrise: "Der Jahrhundert-Fehler" titelt das Massenblatt. "Wie die Pleite einer einzigen Bank die Weltkrise auslöste".- MMnews urteilt: Der Jahrhundert-Fehler - Massenmedien über die Ursachen der Finanzkrise. ... " [MMnews 8.3.9]
      • Weltbank - Entwicklungsländer benötigen bis zu 700 Mrd Dollar ..." [Reuters 8.3.9] > 16.3.9
    • 09.03.2009
      • "Finanzkrise vernichtet knapp 40 Billionen Euro. Deprimierendes Ergebnis einer Studie der Asiatischen Entwicklungsbank: Die Finanzkrise hat bislang weltweit Vermögenswerte im Wert von rund 40 Billionen Euro vernichtet. Am stärksten sei Asien betroffen, es werde sich aber auch als erstes wieder erholen.  ... " [Spiegel 9.3.9]
    • 13.03.2009
      • "Nach Milliardenverlust. Allianz-Vorstände bekommen Boni. Trotz Empörung wegen der Postbank-Boni: Auch bei der Allianz gibt es üppige Ausschüttungen für das Topmanagement. Keine Prämie erhält allerdings Ex-Dresdner-Chef Walter – dafür aber eine Abfindung. ... " [FTD 13.3.9]
    • 15.03.2009
      • "Wertberichtigungen. US-Leasing-Geschäfte belasten Landesbanken. Neuer Ärger für die Landesbanken: Nach Informationen von WELT ONLINE drohen ihnen Wertberichtigungen in Milliardenhöhe, weil sie in riskante "Cross-Border-Leasing"-Geschäfte verwickelt sind. Dieses Modell sollte Steuerschlupflöcher in den USA nutzen. Nun könnte es zum Boomerang werden. ... " [Welt 15.3.9]
    • 16.03.2009
      • "Deutsche Bank kassierte Milliarden von AIG. Neuer Wirbel um AIG: Der angeschlagene US-Versicherungskonzern hat offengelegt, welche Geschäftspartner von den Finanzhilfen der US-Regierung profitieren. Darunter sind mehrere deutsche Firmen - allein die Deutsche Bank erhielt knapp zwölf Milliarden Dollar. ... " [Spiegel 16.3.9] * [HB 16.3.9] > 8.3.9, 18.3.9
      • "US-NOTENBANKCHEF. Bernanke spricht von Ende der Rezession noch in diesem Jahr ... Bernanke sagte, dass keine große Bank mehr Pleite gehen werde. Das krisengeschüttelte US-Bankensystem müsse jedoch in Ordnung gebracht werden. "Daran arbeiten wir. Und ich denke, dass wir es stabilisiert bekommen", sagte Bernanke. ... " [Spiegel 16.3.9]
      • "SachsenLB. Mehr Banker unter Feuer. Jetzt müssen noch mehr Bankmanager zittern: Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat ihre Ermittlungen in Sachen Beinahe-Pleite der SachsenLB ausgeweitet und weitere ehemaligen Vorstände wegen des Verdachts der Untreue und Falschbilanzierung ins Visier genommen.  ... " [HB 16.3.9]  ... RS: Was kommt wohl raus, wenn das deutsche Kapitalrecht etwas in seine Hänfde nimmt ...
    • 17.03.2009 Geldmenge USA innerhalb einer Jahres verdoppelt
      • "Bundesrepublik stellt sich auf massiven Anstieg der Inflation ein. Jetzt ist es amtlich: Nahezu unbemerkt stellt sich die Bundesregierung auf einen massiven Anstieg der Inflation schon zum 1.1.2010 ein - und hat jetzt Gesetzesmaßnahmen zum Schutz der dann fälligen inflationsindexierten Bundeswertpapiere vorgelegt.  ... " [LifeGen 17.3.9] [BD 16/12233: PDF]
      • "Obama erbost über AIG-Manager. Bonus-Zahlungen: Obama erbost über AIG-Manager. Rücksichtslos und gierig": In deutlichen Worten hat US-Präsident Barack Obama ausgedrückt, was er von den Managern des Versicherungskonzerns AIG hält. Zwar kassiert das Unternehmen staatliche Milliardenhilfen, trotzdem genehmigen sich die Manager millionenschwere Bonus-Zahlungen. Doch Obama will das nun unterbinden.  ... " [Stern 17.3.9]
      • "Rund 5 Mrd. Dollar gaben die Finanz-Lobbyisten in den USA zwischen 1998 und 2008 aus, um jene Regeln zu Fall zu bringen, die das jetzige Desaster verhindert hätten.   ... " [NDS 17.3.9]
      • "– die Verschuldung aller US-Sektoren ist mittlerweile auf über 400 Prozent des BIP angestiegen.  ... Die radikale Fed-Politk hat nämlich zu einer drastischen Ausweitung der Geldmenge geführt: Die monetäre Basis ist laut einer offiziellen Statistik auf der Seite der Fed bis Ende Februar 2009 auf 1,6 Billionen US-Dollar angestiegen und hat sich damit binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt (siehe unsere Grafik). ... " [ARD 17.3.9]:

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    • 18.03.2009
      • Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist eine Krise des Rechts. Wenn nicht Ordnung in das Chaos der «toxischen» Papiere gebracht wird, kann die Welt der Rezession nicht entfliehen. Laut dem Entwicklungsökonomen Hernando de Soto ist die gegenwärtige Krise vor allem eine Krise des Rechts. Die «toxischen» Papiere auf den Bilanzen der Banken würden das ganze Rechtssystem und damit das Fundament der Wirtschaft vergiften. Das Problem sei, dass diese Papiere, die in riesigem Umfang kreiert wurden, kaum bewertbar und sehr intransparent seien. Die Regierungen müssten Ordnung in das Chaos bringen. (Red.)   ... " [NZZ 18.3.9]
      • "Helicopter-Ben" macht seinem Namen alle Ehre und tut, was er am besten nicht kann: mit Geld verantwortlich umgehen. Obwohl schon Billionen in das Bankensystem gepumpt wurde, fließt das Geld nicht weiter. Jeder normale Mensch würde daraus den Schluss ziehen: "Mehr derselben Falschen" kann also keine Lösung sein > [NZZ 18.3.9]. [ARD 18.3.9]: "Fed pumpt eine Billion Dollar in die Wirtschaft" ... Eine weitere Billion Dollar wird 'gedruckt' Insgesamt will die Fed mehr als eine Billion, also 1.000 Millarden Dollar zusätzlich in den Wirtschaftskreislauf pumpen. Erstmals in der Geschichte beschlossen die Notenbanker, innerhalb der nächsten sechs Monate langlaufende US-Staatsanleihen im Wert von bis zu 300 Milliarden Dollar zu kaufen. Damit will die Fed nun auch die Langfrist-Zinsen direkt nach unten drücken, um die Kreditnachfrage zu stimulieren. Finanziert wird dies durch die Schöpfung neuen Geldes, anders ausgedrückt durch die Notenpresse. Noch mehr Geld stellt die Federal Reserve für die Ausweitung des bereits bestehenden Programms zum Aufkauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren bereit. In diesen Bereich, in dem die Fed besonders die praktisch wertlos gewordenen Problempapiere im Blick hat, sollen weitere 750 Milliarden Dollar fließen, was das Programm auf rund 1,25 Billionen Dollar ausweitet. ..." Weitere Medienstimmen: FTD 18.3.9, HB 19.3.9, Spiegel 18.3.9, Stern 18.3.9,
      • "Deutsche Bank hat enormen Kapitalbedarf". Kommt die Deutsche Bank tatsächlich so gut durch die Krise wie immer behauptet? Die Analysten von JP Morgan sind außerordentlich skeptisch.  ... " [SZ 18.3.9]
    • 19.03.2009
      • "Straffreie Bankmanager – Die „Gummiparagraphen“ des Strafgesetzbuches. Bankmanager verdienten Millionen - und verbrannten Milliarden. Den Verursachern der Finanzkrise will jetzt die Justiz auf den Pelz rücken.   ... " [Kontraste 19.3.9]   RS: Da kann man sich lebhaft vorstellen, was dabei herauskommt, wenn die deutsche Justiz das Kaiptalverbrechern auf den Pelz rücken will (> Unrecht im Namen des Rechts).
      • "Goldman Sachs: Fed muss für Konjunkturerholung noch viel mehr Geld drucken ... " [FN 20.3.9]  Klar, dass denen nichts anderes einfällt als noch mehr desselben Falschen.
      • "Gegen die Erpressung Steinbrücks. Heute verhandelt das Bundeskabinett über ein neues Gesetz, das für Geschäfts- und Privatleute die Zusammenarbeit mit Steuerparadiesen unter Strafe stellt. Steinbrück will, dass die Schweiz neben Liechtenstein usw. in die Liste der Schurkenstaaten aufgenommen wird. Das Gesetz ist entgegen dem Anschein ganz im Interesse des internationalen Finanzkapitals. Die grösste Schweinerei in diesem Zusammenhang ist, dass der Gesetzesentwurf die grössten Offshore-Finanzplätze nicht erwähnt: Die Cayman-Inseln, die britischen Kanalinseln, die Bermudas und die Bahamas. Dort will Steinbrück also weiter spekulieren lassen. Alle diese Finanzplätze werden von der City of London geführt. Von diesen vier Stützpunkten aus operieren - Achtung! - über 90 Prozent der Heuschrecken, also der Hedge-Fonds, die betrügerische Anlageprodukte im Umfang von sage und schreibe 868 Billionen (!) US-Dollar im globalen Bankensystem plazierten - veritable «finanzielle Massenvernichtungswaffen» (Warren Buffet). ... " [ZF 19.3.9]
    • 20.03.2009
      • Bundestag: Steuerhinterziehung und Steueroasen im Visier. 32 Sachverständige nehmen im Finanzausschuss öffentlich Stellung. ... " [DBT 20.3.9]  * Antrag der Linken [PDF] * Antrag der Grünen [PDF]. Darin werden u.a. ausgeführt: "Darüber hinaus muss die EU-Zinssteuerrichtlinie in allen Gebieten, die zu Zins-Richtlinien-Ländern wie z. B. Großbritannien oder den Niederlanden gehören, voll gelten wie z. B. auf den Cayman-Islands (GB), Virgin-Islands (GB), Anguilla (GB), Bermuda(GB), Gibraltar (GB), Niederländische Antillen (NL), Aruba (NL). Außerdem soll die europäische Quellensteuerregelung durch Verträge der EU über ihre Grenzen hinaus ausgeweitet werden, d. h. vor allem auf andere Steuerparadiese wie z. B. Singapur, Macau, Hongkong, Dubai." Und weiter: "Steuerhinterziehung ist ein Delikt, das weltweit verfolgt werden muss. Es ist un- erträglich, dass einzelne Staaten, darunter neben den klassischen Steueroasen wie Andorra, Liechtenstein, Schweiz, Kanalinseln etc. auch die EU-Mitgliedstaaten Österreich, Luxemburg und Belgien, daraus Profit ziehen, dass sie Anreize zur Steuerhinterziehung leisten und als sichere Häfen für Steuerbetrüger auftreten."
    • 23.03.2009
      • Interview zum Wucherzins deutscher Banken: Wir haben wieder ein Wuchersystem ... [dr 23.3.9 mp3]
      • "Eine Kurzstudie [PDF] der Nichtregierungsorganisationen Corporate Europe Oberservatory, Friends of the Earth Europe, LobbyControl und Spinwatch kritisiert, dass sich die EU-Kommission bei der Bewältigung der Finanzkrise einseitig auf Experten aus der Finanzindustrie verlasse, die maßgeblich zur gegenwärtigen Krise beigetragen haben. ... " [NDS 23.3.9]
      • Der neue US-Haushalt: kein Geld für das Volk, aber Billionen für die Banken und für den Krieg. ... " [ZF 23.3.9]
      • Geht es um viel mehr als um das Geld? Aktuelle Stimmen zum deutschen Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und zu dessen Politik  ... " [ZF 23.3.9]
    • 24.03.2009
      • "Ford-Chef verdiente 2008 trotz Rekordverlustes 13,6 Millionen Dollar ... Im vergangenen Jahr hatte Ford einen Rekordverlust von fast 15 Milliarden Dollar eingefahren. ..."  [citibank 24.3.9] > Pervertierung des Leistungsprinzips.
      • "'Milliarden werden ohne Sinn und Verstand verschleudert'. Die Regierung gibt für die Bankenrettung Milliarden aus - was künftige Generationen massiv belastet, kritisiert Volker Hauff. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE wirft der Zukunftsberater der Regierung dem Staat vor, keine Strategie zu haben und die "Lahmen und Fußkranken" zu retten."  ... " [Spiegel 24.3.9]
      • "US-Regierung plant mehr Notübernahmen. Die US-Regierung forciert den Kampf gegen die Finanzkrise: Einem Zeitungsbericht zufolge will sie im Fall drohender Pleiten auch Versicherer und Hedgefonds verstaatlichen - und sich dazu jetzt vom Kongress ermächtigen lassen. Die Aktion soll Risiken für die Märkte beseitigen. ... " [Spiegel 24.3.9]
      • "Vor dem G20-Gipfel. Topökonomen fordern eine neue Finanzwelt. Führende Ökonomen haben die Regierungen der großen Industrienationen vor dem anstehenden G20-Gipfel zu einem fundamentalen Umbau des Bankensystems aufgerufen. Mit den bisherigen Maßnahmen stoße das Krisenmanagement nicht bis zum Kern des Problems vor, mahnen sie. Ihre Lösung sieht eine Rückkehr zur Strategie des „Narrow Banking“, dem begrenzten Banking, vor.  ... " [HB 24.3.9]
      • "HSH bittet um zehn Milliarden Euro. Die angeschlagene HSH Nordbank hat den Soffin darum gebeten, vorgezogene Liquiditätsgarantien in Höhe von zehn Milliarden Euro bereitzustellen. Hintergrund ist ein mögliches Veto der EU Kommission gegen eine geplante Ausschüttung von 200 Millionen Euro an die Halter von Einlagen des Instituts.  ... " [mm 24.3.9]
    • 25.03.2009
      • "HRE-Risiken größer als gedacht. Geheimes Gutachten: HRE-Risiken größer als gedacht. Der Immobilienfianzierer Hypo Real Estate wird immer mehr zu einem Fass ohne Boden. Dem Finanzministerium liegt nach stern-Recherchen ein geheimes Gutachten vor, wonach die Ausfallrisiken auf bis zu 60 Prozent der Bilanzsumme der HRE ansteigen könnten. Das wären 235 Milliarden Euro.  ... " [stern 25.3.9]
      • Bundestag: "Weltweit sind Kreditderivate mit Volumen von 40 Billionen Dollar im Umlauf. Berlin: (hib/HLE) Kreditderivate wie "Credit Default Swaps" (CDS) dürften inzwischen ein weltweites Volumen von 40 Billionen US-Dollar haben. Diese Schätzung äußert die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12086) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/11947). Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen würden die Entwicklung des CDS-Marktes genau verfolgen. Die Bundesbank habe zu keinem Zeitpunkt mit CDS gehandelt und akzeptiere auch keine CDS als notenbankfähige Sicherheiten. Die KfW-Bankengruppe betreibe auch keinen Handel mit CDS. Sie setze aber CDS im Rahmen ihrer Förderaktivitäten und zur Risikoabsicherung ein. Es handele sich dabei um ein Volumen von 44 Milliarden Euro. So habe die KfW in ihrer Rolle als Vermittler das Ausfallrisiko bei Krediten per CDS oder Bankgarantie übernommen und in der Regel zeitgleich am internationalen Kapital- und Bankenmarkt ausplatziert.  ... " [DBT 25.3.9]
      • "Bundeshaushalt droht 70-Milliarden-Loch. Die Wirtschafts- und Finanzkrise wird im Bundeshaushalt 2009 deutliche Spuren hinterlassen. Vieles deutet darauf hin, dass die bisherige Finanzplanung nicht mehr zu halten ist. Auch Finanzminister Steinbrück erklärte jetzt, dass die Konjunkturprognose des Bundes revidiert werde. Das dürfte die Steuereinnahmen kräftig drücken. Die Grünen haben noch mehr Risiken entdeckt und erwarten ein Milliarden-Desaster. ... " [HB 25.3.9]
      • "Blick in den Abgrund des Versagens. Skandalbank IKB. Eine unveröffentlichte Sonderuntersuchung offenbart: Die angeschlagene IKB hätte ihre Risiken viel früher erkennen müssen. ... " [SZ 25.3.9]
    • 28.03.2009
      • "Bankenrettung. Ein Parlament entmachtet sich selbst. Der Bundestag kontrolliert nicht, welchen Banken die Regierung Milliarden gibt. Nur ein kleines Gremium darf Fragen stellen, aber die Antworten müssen geheim bleiben ... " [Zeit 28.3.9]  Anmerkung: Interessant, dass "DIE ZEIT" immerhin schon am 28.3.9 erkennt, was wir bereits vor einem halben Jahr am 24.9.8 kritisierten: "Finanzermächtigungsgesetz".
      • "Die USA nicht mit völlig weisser Steuer-Weste. ... Der Fall UBS hat viel dazu beigetragen, dass «Steueroasen» auch in Amerika zum Thema geworden sind. Aber auch die USA sind nicht gefeit gegen solche Vorwürfe. Unlängst hat Brasilien den Gliedstaat Delaware als «Steueroase» qualifiziert. Die dort registrierten Firmen können die Identität ihrer Besitzer geheim halten.  ... " [NZZ 28.3.9]
    • 29.03.2009
      • Schottlands größte Bausparkasse vor dem Kollaps. London (dpa) - Ein weiteres britisches Finanzinstitut steht wegen der weltweiten Krise vor dem Zusammenbruch. Schottlands größte Bausparkasse, die Dunfermline Building Society, sei in «ernsthaften Schwierigkeiten», sagte der britische Schottland-Minister Jim Murphy am Samstag. ... " [Yahoo 29.3.9]
      • RÜCKTRITT WEGEN HSH NORDBANK. Minister geht - und rechnet mit Krisenmanagement der Politik ab  ...  [Spiegel 29.3.9]
      • Blatt-Neue Milliarden-Abschreibung bei UBS - 8000 Jobs in Gefahr  ...  [Reuters 29.3.9]
    • 30.03.2009
      • Praktische Probleme beim Gelddrucken. Wirkung der Käufe der Bank of England wieder verpufft  ... " [NZZ 30.3.9]
      • "Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich 7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember 2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9 Prozent gelegen.  ... " [DBT 30.3.9]
    2. Quartal 2009
     
    • 03.04.2009
      • "Kredikarten-Index sendet SOS. Die Rating-Agentur Moody’s sorgt wieder einmal für Aufsehen. Im Zuge der Wirtschaftskrise können immer weniger Kreditkartenbesitzer ihre Schulden begleichen. Nach Einschätzung der Experten könnten die Ausfälle für Kreditkarten-Anbieter bis zum Jahresende auf einen zweistelligen Prozentbereich ansteigen.  ... " [BO 3.4.9]
      • "G20-Gipfel. Beißende Kritik von links. Kanzlerin Merkel lobt den Weltfinanzgipfel in den höchsten Tönen – und spricht von „riesigen Fortschritten“ im Kampf gegen die Krise. Doch der politische Gegner schießt quer. ..." [Focus 3.4.9]
    • 05.04.2009
      • "Der internationale Wirtschaftsredakteur des London Telegraph hat heute einen Beitrag verfasst, in welchem er zugab, dass die Ergebnisse des G20 Treffens die Bühne für eine globale Zentralbank und ein globales Papiergeldsystem bereiten. ..." [PS 5.4.9]
    • 06.04.2009
      • "Gipfel der Belanglosigkeit. Verpasste Chance. Beim Treffen der G-20-Staaten in London wurde die Chance verpasst, die Weichen der Weltwirtschaft neu zu stellen. ... Die Krux der Kredite. Das zeigt die grundlegende Schwäche der Gipfelergebnisse. Es kann kein Zweifel mehr daran bestehen, dass die Finanzmärkte die reale Wirtschaft in den Sumpf getrieben haben, weil sehr viele Akteure rund um die Welt mit sehr viel geliehenem Geld auf vielen unterschiedlichen Märkten, bei Hypothekenderivaten, Rohstoffen, Aktien und Währungen gewettet und verloren haben. Sie mussten verlieren, weil ihren spekulativen Geschäften keine Produktivität gegenübersteht, schon gar keine, aus der zweistellige Renditen hätten bezahlt werden können.   ... " [SZ 6.4.9]
      • Soros: US-Banken insolvent. Alle US-Banken sind praktisch insolvent - meint George Soros. Verstaatlichung keine Frage mehr. Mark-to-Market Regel verlängert Leben von "Zombie"-Banken lediglich. Dollar möglicherweise in Zukunft ersetzt durch Sonderziehungsrechte (SZR).  ... " [MMnews 6.4.9 nach Reuters 6.4.9]
    • 07.04.2009
      • "GIFTPAPIERE IN BANKBILANZEN. IWF erwartet Abschreibungsbedarf von vier Billionen Dollar. Die Finanzkrise ist noch nicht überwunden: Speziell den Banken steht nach Überzeugung des Internationalen Währungsfonds noch einiges bevor. Die Experten vermuten, dass sich der Abschreibungsbedarf für wertlose Papiere inzwischen auf rund vier Billionen Dollar summiert.  ... " [Spiegel 7.4.9]
      • "Das ist reine Geldschöpfung. Das ist Helikopter-Geld für den Globus", sagte Stark dem "Handelsblatt"  zur Aufstockung der IWF-Sonderziehungsrechte (SZR). "Es hat keine Prüfung darüber gegeben, ob es einen globalen Bedarf an zusätzlicher Liquidität überhaupt gibt." Früher habe man sich viel Zeit genommen, um so etwas zu prüfen. ... " [MMnews 7.4.9]
      • "Briten schießen quer. Streit um Beschlüsse des G-20-Gipfels: London will sich bei der Reform der Finanzmärkte nicht von Brüssel hineinreden lassen.  ... " [SZ 7.4.9]
    • 24.04.2009
      • 863 Billionen Dollar Derivate im Umlauf. "Wie tief der Einschnitt, den die Finanzkrise ausgelöst hat, am Ende sein wird, kann noch niemand vorhersagen. Einen Hinweis auf die Dimension gibt jedoch eine selten zitierte Quelle. Die "Bank für Internationalen Zahlungsausgleich", eine Art Meta-Bank der Zentralbanken, schreibt in ihrem Quartalsbericht vom Dezember 2008: "Im globalen außerbörslichen Derivate-Markt stiegen die nominell ausstehenden Beträge in der ersten Hälfte des Jahres 2008 weiter an. Die nominelle Summe aller Arten außerbörslicher Kontrakte betrug Ende Juni 863 Billionen Dollar, 21 Prozent mehr als sechs Monate zuvor. ..."  [Hintergrund 24.4.9]
    • 26.04.2009
      • Falsche Signale von der Deutschen Bank: " 'HB': Deutsche Bank erreicht vorraussichtlich 25 Prozent Rendite in Q1.  ... " [Yahoo 26.4.9]  RS: Kritisch sei hier angemerkt, dass keinen Zahlen der Banken vertraut werden kann, weil die Bilanzvorschriften, statt sie zu klären und solide zu fuindieren, damit Vertrauen in die Märkte erzwungen wird, hat man die Bilanzvorschrifiten weiter gelockert.
      • Die Börsenentwicklung der letzten 7 Wochen zeigt, dass die Banken lieber an der Börse spekulieren mit dem Geld, das sie vom Steuerzahler erhalten haben, als es sich untereinander oder der Wirtschaft zu leihen. Die Börsenentwicklung macht deutlich, dass sich das Kapital auf breiter Front durchgesetzt hat und dass auch die Privat-Bank-Zocker-Zeche der neu zu schaffenden privaten Bad Banks vom Steuerzahler zunächst garantiert und später auch finanziert werden. Merkel und Steinbrück sind erwartungsgemäß vollständig eingeknickt. Die Börsen werden es feiern. Das dicke Ende kommt erst 2010 - wenn die Wahlen längst vorbei sind und kaum noch ein Auto gekauft wird.
    • 06.05.2009
      • Das Welthandelsrecht als rechtsfreier Raum für die Wirtschaft.  Über Unternehmensethos, Marktzwänge und das Sozialprinzip von KARL ALBRECHT SCHACHTSCHNEIDER. ... [Hintergrund 6.5.9]
    • 11.05.2009
      • "Union befürchtet 500 Mrd. Schulden. Zum Auftakt der Steuerschätzung stimmen Haushaltsexperten der Union die Bürger auf eine gewaltige Neuverschuldung ein. Bis 2013 muss sich der Bund demnach bis zu 498 Mrd. Euro pumpen. FTD.de zeigt, wo die meisten Schulden entstehen sollen. ..." [FTD 11.5.9]
      • "Betrug. US-Immobilien: Die Zeit der Aasgeier. Ein Heer von Betrügern lockt die von Zwangsversteigerungen bedrohten Hausbesitzer in den USA in den Bankrott. Ausgerechnet ein 75 Milliarden Dollar schweres Hilfsprogramm der Regierung hilft ihnen dabei. Die Betrüger gehen äußerst geschickt vor und machen Profit auf Kosten derer, die sowieso schon fast alles verloren haben. ..." [HB 11.5.9]
    • 12.05.2009 Aktuelle Sachlage Mai 2009:  Bad Bank(s).
      • US-Rentenkasse früher leer als erwartet: "WASHINGTON (dpa-AFX) - Neues Problem für US-Präsident Barack Obama: Die staatliche Renten- und Krankenkasse für die Älteren leert sich schneller als erwartet. Wie aus einem am Dienstag in Washington veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht, wird ohne Gegenmaßnahmen bereits 2037 im Pensionsfonds Ebbe herrschen - vier Jahre früher als zuvor berechnet. Die Medicare-Krankenkasse wird demnach im Jahr 2017 zahlungsunfähig werden statt - wie bisher berechnet - 2019. Grund dafür sind hauptsächlich die Kostenexplosion im Gesundheitswesen und geringere Steuereinnahmen wegen der Rezession ... " [Citibank 12.5.9]
      • "Finanzsystem-Luftnummer: 684 Billionen Derivate. Kreditmüll ist harmlos gegen die Zeitbombe, die bei den Derivaten tickt. Laut BIS sind derzeit rund 700 Billionen Dollar Derivate im Umlauf. ..." [MMnews 12.5.9]
    • 13.05.2009 Aktuelle Sachlage Mai 2009:  Bad Bank(s).
      • Landesbanken mit «Bad-Bank»-Plänen vor Neuordnung ... [SZ 13.5.9]
      • Sparkassen fordern schnelle Bad-Bank-Lösung für Landesbanken ... [R 13.5.9]
      • Faule Kredite. Eine Bad Bank für die Landesbanken [HB 13.5.9]
      • Das Bad-Bank-Modell der Bundesregierung ... [ksta 13.5.9]
      • Kabinett billigt «Bad Bank»-Modell ... [DW 13.5.9]
      • Bundesregierung billigt Gesetzentwurf [Focus 13.5.9]
      • BDI zum Kabinettsbeschluss für "Bad Bank"-Modell - Deutsche Industrie erleichtert - Wichtiger Schritt zur Lösung der Liquiditätsklemme - Funktionierender Finanzkreislauf entscheidend für Arbeitsplätze ... [BDI 13.5.9]
    • 19.05.2009
      • Populäre Informationen Quarks&Co: Wohin verschwindet unser Geld? [Web, Podcast]
      • Das Desaster kommt erst noch von Francis Fukuyama. "Nach dem G-20-Gipfel macht sich wieder vorsichtiger Optimismus breit. Die Krise habe bald ihre Talsohle erreicht, erste Zeichen für einen Aufschwung 2010 werden ausgemacht. Nur ein Vordenker sieht die Welt ganz anders, nämlich rabenschwarz. ..." [Cicero 05/2009]
    • 20.05.2009
      • „Bankenrettungsfonds ist verfassungswidrig“. Der Banken-Rettungsfonds Soffin soll die deutsche Finanzbranche stabilisieren, indem die Regierung kriselnden Banken Steuermilliarden gibt. Doch sie muss darüber niemandem Rechenschaft ablegen - nicht einmal dem Deutschen Bundestag. Das verstößt möglicherweise gegen das Grundgesetz.  ... " [HB 20.5.9]
      • USA geben Startschuss für Bilanzreinigung. "Spätestens Juli ist es soweit: Das lang ersehnte Aufkaufprogramm für Problempapiere startet in den Vereinigten Staaten. Finanzminister Geithner kündigte zudem an, die bisherigen Rettungsprogramme aufzustocken.  ... " [FTD 20.5.9]
      • Obama entmachtet US-Börsenaufsicht SEC. "Die Regierung von Präsident Obama plant offenbar, der US-Börsenaufsicht SEC einige ihrer Kompetenzen zu entziehen und der US-Notenbank Fed zu übertragen. Wie es aus unterrichteten Kreisen heißt, soll das Vorhaben im Zuge einer Neuordnung der Finanzaufsicht realisiert werden. Kritiker sprechen bereits von einem "schrecklichen Fehler".  ... " [HB 20.5.9] Kommentar: Hier wird der Blinde durch den Tauben ersetzt.
      • "Eine Billion Euro Abschreibungen bei Versicherungen. Die Finanzkrise verursacht im Finanzsektor weltweit Abschreibungen von rund vier Billionen US-Dollar, schätzt der Internationale Währungsfonds. Österreichs Versicherungen berichten zwar von Rückgängen bei Kapitalanlage-Ergebnissen und Einmalerlägen, das Kundengeschäft entwickelt sich aber stabil, Polizzen werden kaum storniert. Uniqa-Vorstand Elisabeth Stadler ist aufgrund historischer Beispiele zuversichtlich, dass die aktuelle Krise bald ein Ende hat.  ... " [VJ 20.5.9]
    • 22.05.2009
      • Die Macht der Ratingagenturen ... Verursacher der Krise. "Die Macht der Ratingagenturen ist in der Finanzkrise deutlich geworden", meint der unabhängige Rating-Experte Oliver Everling. Mit ihren zu positiven Bewertungen wiegten sie die Anleger weltweit in Sicherheit und trugen indirekt zu den Exzessen an den Finanzmärkten bei. Everling: "Sie haben das entscheidende Stück zur Krise beigetragen, da sie die Schleusen der Kapitalmärkte kontrollierten." Auch andere Experten sehen die Rating-Agenturen als Hauptschuldigen der Krise. "Sie stuften viele Fonds viel zu lange zu gut ein, die eigentlich Müll waren", kritisiert Jochen Sanio, Chef der deutschen Finanzaufsicht BaFin. Moody’s & Co. bewerteten beispielsweise Lehman Brothers noch einen Tag vor der Pleite mit Top-Noten von A bis A+   ... Noch hat sich nämlich am Auftrags- und Bezahlungsmodell nichts geändert. Nach wie vor lassen sich die Agenturen die Ratings von denen bezahlen, deren Papiere sie bewerten. Und die haben ein Interesse an guten Noten.  .... " [ARD 22.5.9] Kommentar: Dies zeigt, dass eine echte Veränderung durch die Politik überhaupt nicht gewollt ist.
    • 23.05.2009
      • Schweiz: Alles beim Alten - als wäre nichts gewesen. "Staat hat nichts zu sagen. Letztes Jahr musste die UBS ihre Boni vom Bund genehmigen lassen. Jetzt kommt aus: Schon 2009 ist die Grossbank wieder völlig frei in der Lohngestaltung. ... [Sonntag 23.5.9]
      • Präsident des Ifo-Instituts. Sinn: Deutsche Banken im Durchschnitt pleite. [HB 23.5.9]
      • HRE-Prüfbericht listet gravierende Risikomängel auf [Spiegel 23.5.9]
      • Sinn: „Bei Bad Banks zahlt der Steuerzahler drauf“ [cisco 23.5.9]
    • 24.05.2009
      • Zeitung: Acht Ermittlungsverfahren gegen NRW-Banker. [PR-inside 24.5.9] Kommentar: Das wird wohl ausgehen wie das Zumwinklerschießen. [> Unrecht im Namen des Rechts]
      • "Schweizer Banken müssen sich Stresstest unterziehen. Was passiert, wenn 4% aller Kredite einer Bank ausfallen? ..." [NZZ 24.5.9]
      • Deutsche Banken wichtigste Kreditgeber. Britische Büroimmobilien rutschen tiefer in die Krise [HB 24.5.9]
      • US-Häuser zu Schleuderpreisen. Wer gehofft hat, die Krise auf dem US-Häusermarkt könnte überwunden sein, hat sich getäuscht. Nach neuesten Zahlen verschärfte sich die Lage sogar weiter.  [HB 24.5.9]
      • Zur finanzpolitischen Kompetenz der Politik: "Das Millionengrab. Obersalzberg: Hotel der Landesbank. Großer Luxus, geringe Auslastung: Das Fünf-Sterne-Hotel Interconti auf dem Obersalzberg hat 15 Millionen Euro Verlust gemacht. Dafür kommt nicht die Interconti-Gruppe auf, sondern die Bayerische Landesbank. ... Tatsächlich betreibt das Hotel von Anfang an bis zum heutigen Tag eine Tochterfirma der Bayerischen Landesbank - und das Geschäftsrisiko trägt der bayerische Steuerzahler." Verantwortlich: Ex-Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU)... [SZ 24.5.9]
      • "China kauft Gold gegen Dollar-Verfall. Der Premierminister ist besorgt, der Notenbankchef fordert eine neue Weltwährung: China hat Angst vor einem Dollar-Verfall. Mit Goldkäufen kämpft die Volksrepublik dagegen an. Das treibt den Preis auf ein mehrwöchiges Hoch. ... " [FTD 24.5.9]
    • 25.05.2009
      • Fiasko der Haushaltsplanungen 2009 bis 2012  ... " [NDS 25.5.9]
    • 26.05.2009
      • "Die unheimliche Macht der Wall-Street-Manager. Wer hätte das gedacht, das einmal diejenigen, die die globale Wirtschafts- und Finanzkrise mitverursacht haben, der Politik bei der Eindämmung des Desasters helfen sollen. In den USA ist das der Fall – und es ist wohl auch Tradition, dass die Finanzelite das Sagen hat in Washington. Das könnte schlimme Folgen haben. ... " [HB 26.5.9]
      • Ist das deutsche Bad-Bank-Modell ein Befreiungsschlag? [Wiwo 26.5.9]
    • 27.05.2009
      • Verschuldung erreicht Rekordhöhe. Nachtragsetat mit 47,6 Milliarden Kreditaufnahme - und kein Ende in Sicht  ... " [NN 27.5.9,  aber]
      • Krise? Welche Krise? «Weiter so« genügt zu vielen als Lösungsansatz. Lesenswerter kritischer Kommentar von Alexander Jungkunz  ...  [NN 27.5.9]
      • "Wie die HRE in die Katastrophe schlitterte. Das Missmanagement bei der Hypo Real Estate war weitaus größer als bisher bekannt. Das belegen interne Dokumente der Finanzaufsicht BaFin, die SPIEGEL ONLINE vorliegen - jetzt sollen die Kontrolleure vor dem Untersuchungsausschuss im Bundestag aussagen. ... " [Spiegel 27.5.9]
      • Finanzkrise. Manager ohne Skrupel ... Selbst die Chefs strauchelnder Konzerne und gescheiterter Finanzriesen bewilligen sich fröhlich wieder Millionengehälter.  ... " [FR 27.5.9]
      • Kreise: EZB will Pfandbriefkäufe bei Bedarf ausweiten  ...  [Reuters De 27.5.9]
      • "Banken-Rettung ohne Wirkung. Wirtschaftsforscher Snower: Bad-Bank-Modell wird nicht funktionieren. "Nur Liquiditätshilfen reichen nicht". Das Bad-Bank-Konzept der Bundesregierung wird nach Ansicht von Dennis J. Snower, dem Chef des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, nicht funktionieren.  ... " [MMnews 27.5.9]
      • "Der böse Harry von Wolfgang Münchau. ... Der deutsche Bankensektor ist insolvent. Das Einzige, was ihn rettet, ist ein fauler Trick: Bad Banks.Was passiert hier? Hier wird Geld von einer Seite zur anderen geschoben in der Hoffnung, dass da keiner so genau hinschaut. So wie damals vor der Krise. Damals hoffte man, aus schlechten Krediten gute Wertpapiere zu machen. Der Trick waren die Ratings. Jetzt bedient man sich cleverer Bilanzierungsregeln.  ... " [FTD 27.5.9]
    • 28.05.2009
      • "Die Banken sind zufrieden. Das muss misstrauisch stimmen: Die deutschen Banken sind davon angetan, dass die EU sie stärker regulieren will. Offenbar erwarten die Institute nicht, dass ihre riskanten Geschäfte gestört werden. Und in der Tat können die Banken gelassen bleiben, denn die neuen Kontrollgremien, die EU-Kommissionspräsident Barroso am Mittwoch vorgeschlagen hat, sind völlig harmlos.  ... " [taz 28.5.9]
      • DIW-Präsident Zimmermann fordert Mehrwertsteuererhöhung auf 25 Prozent zum Schuldenabbau. ...  [MMnews 28.5.9] RS: Damit würden lediglich die Taschen der PolitikerInnen und etilE- ManagerInnen gestopft, aber kein Cent Schulden abgebaut, so lange das nicht in die Verfassung kommt und konsequent überwacht wird..
      • "Gesetzentwurf treibt ernsthafte Prüfung der FED-Gewinne voran. Es sieht so aus als ob die Federal Reserve Bank jetzt endlich auch mal einen Grund hat, sich Sorgen zu machen, da der Gesetzesentwurf HR 1207 (Federal Reserve Transparency Act of 2009) ernsthaft in Fahrt kommt. Wird HR 1207 beschlossen, dann ergänzt er Paragraph 31 des Bundesgesetzes und verbessert die Vorgehensweise, mit der der General-Auditor der USA den Aufsichtsrat des Federal Reserve Systems überprüft. Das bedeutet, dass erstmals seit 1950 die verbrecherischen Machenschaften der Federal Reserve Bank mit Hilfe eines Gesetzes bekämpft werden, welches sie dazu zwingt ihre Bücher offen zu legen.  ... " [Infokrieg 28.5.9]
      • "Bankenkrise. Deutschlands Finanzaufseher bekennen sich schuldig. Jahrelang haben Banken mit hochriskanten Papieren gezockt. Tatenlos sahen alle Finanzpolizisten zu. Ein riesiger Fehler, sagt Deutschlands Chefaufseher – reicht den schwarzen Peter aber gleich weiter. ... " [Focus 28.5.9]
    • 29.05.2009
      • Steinbrück - Rekordschulden auch in den kommenden Jahren  ... " [Reuters 29.5.9] [Modellrechnung 2010-13]
    • 30.05.2009
      • "USA versinken in Schulden. Die staatliche Gesamtverschuldung lag Ende 2008 bei 63 Billionen Dollar. Die Finanz- und Wirtschaftspolitik der US-Regierung kommt den Bürgern teuer zu stehen. Allein 2008 stieg die Staatsverschuldung um 12 Prozent an, was jeden Haushalt mit weiteren 55.000 Dollar belasten würde, wie USA Today berichtet. ... " [heise 30.5.9]
      • "Kontrolle kurios. Hypo Real Estate. Wenn der Prüfer mit dem Prüfling: Weil die Bankenaufsicht nichts erreichte, sollte die HRE selbst dafür sorgen, dass ein gravierender Mangel im Kontrollsystem behoben wird.  ... " [SZ 30.5.9]
      • "Hypo Real Estate braucht mehr Staatshilfe. Milliardenlöcher ohne Boden: Der angeschlagene Immobilienfinanzierer HRE braucht mal wieder Staatshilfe - trotz Kapitalerhöhung. Vorstandschef Wieandt sagte, dass die Bank ohne Steuergelder schon nicht mehr existieren würde.  ... " [Spiegel 30.5.9]
    • 31.05.2009
      • "Amerikas größte Zeitbombe. Die Pläne Barack Obamas reißen dauerhaft riesige Löcher in den amerikanischen Staatshaushalt. Wenn die Regierung diesen hochriskanten Kurs nicht ändert, drohen Inflation und ein Dollar-Crash. ... " [FTD 31.5.9]
      • "Mehr als 1100 Firmen wollen Staatsgeld  ... " [FAZ 31.5.9]
      • "Die KfW geizt mit Krediten für den Mittelstand. Die Förderbank KfW soll die deutsche Wirtschaft retten – aber bloß nicht zu sehr. Während Großkonzerne freigiebig Steuermilliarden versprochen bekommen, werden kleine Firmen kritisch geprüft. Mittelständler fühlen sich ungerecht behandelt. Und vielen läuft die Zeit davon.  ... " [Welt 31.5.9]
    • 02.06.2009
      • Die tiefrote US-Bilanz. Die Verfassung der US-amerikanischen Staatsfinanzen bietet weltweit Grund zur Besorgnis. Hier die Details zur öffentlichen Verschuldung der USA ... So veröffentlicht das Finanzministerium [extern] tagesaktuell den Stand der von der Öffentlichkeit gehaltenen Staatsschulden ("Debt Held by the Public": 7.019,3 Milliarden USD) und die von Regierungsstellen gehaltenen Staatsschulden ("Intragovernmental Holding": 4,302,3 Mrd. USD), was per 29. Mai zusammen das "Total Public Debt Outstanding" von 11.321,5 Mrd., also rund 11,3 Billionen Dollar USD ergibt. ..." Hinzu kommen die Schulden der Bundesstaaten & Gemeinden mit derzeit 2836,2 Milliarden USD. Zusätzlich drücken düstere Aussichten bei den Trustees der Social Security und Medicare (Mittel absehbar aufgezehrt). [Heise 2.6.9] > Schulden USA.
      • Mieses Konzept für "Schlechte Banken"  ...  [Spiegel 2.6.9]
    • 03.06.2009
      • Warum die Krise noch längst nicht zu Ende ist ... " [jahnke 3.6.9]
      • Sachsen müssen erstmals für SachsenLB zahlen  ...  [HB 3.6.9]
      • Rentenfonds  Wo toxische Wertpapiere in Fonds schlummern  ...  [wiwo 3.6.9]
      • KfW will weiteres Geld in Banken pumpen - Plant Aufkauf von Exportkrediten ...  [FTD 3.6.9] RS: angeblich, damit die armen Banken der Wirtschaft wieder Geld leihen können, wahrscheinlich wird es jedoch an der Börse landen.
      • Meinhard Miegel: 2015 - das Jahr der finalen Krise ... FAZ: Was war denn die Droge? MIEGEL: "Wachstum, Wachstum um jeden Preis. Und da echtes, solides Wachstum vielen nicht reichte, wurden riesige Schaumberge geschlagen. Jetzt platzen die Bläschen, und der Berg fällt wieder in sich zusammen. Aber keine Angst, das bringt uns nicht ins Armenhaus. Wir werden nur auf das Niveau gebracht, das unserer eigentlichen Leistungskraft entspricht. ... " [FAZ 3.6.9]
      • Porsche beantragt Milliardenkredit bei der KfW ...  [Spiegel 3.6.9]
      • "Wirtschaft warnt vor existenzbedrohender Kreditklemme. Die Wirtschaftsverbände schlagen Alarm: Weil Banken bei der Kreditvergabe immer höhere Sicherheiten verlangen, bekämen selbst gesunde Firmen kein Geld mehr. Wirtschaft warnt vor existenzbedrohender Kreditklemme ... " [Spiegel 3.6.9] RS: Klar, das Geld fließt an die Börsen und in die Taschen der Böcke, die Gärtner wurden.
    • 05.06.2009
      • Gesetzesentwurf aus Conneticut gegen Hedgefonds gescheitert  ... [Yahoo 5.6.9]
    • 06.06.2009
      • "FTD: Politik erwägt Bilanzentlastung. Die deutschen Banken können auf eine Entlastung ihres Eigenkapitals hoffen. In der Politik und in Aufsichtskreisen wird derzeit diskutiert, dass die Banken künftig die sogenannte Neubewertungsrücklage nicht mehr auf ihr Eigenkapital anrechnen müssen. ... " [FTD 6.6.9]
    • 08.06.2009
      • "WestLB erhält milliardenschwere Nothilfen. Die WestLB steckt in schweren Geldnöten - jetzt gewähren die Eigentümer neue Garantien: Vier Milliarden Euro zusätzlich wollen sie für das Institut bereitstellen, das nach SPIEGEL-Informationen akut von der Insolvenz bedroht ist. ... " [Spiegel 8.6.9]
      • "HYPO REAL ESTATE. CSU-Politiker fordert Klagen gegen Ex-Vorstände. Neue Attacke gegen die Hypo Real Estate: Der CSU-Abgeordnete Thomas Silberhorn fordert, die ehemaligen Vorstände der Krisenbank auf Schadensersatz zu verklagen. Die Manager hätten grob fahrlässig gehandelt und gehörten bestraft. ... " [Spiegel 8.6.9]
      • "Versager und Profiteure. Hintergrund. Finanzdienstleister sind mitverantwortlich für die aktuelle Krise. Trotzdem verdienen sie heute Unsummen als Kontrolleure und Berater des Staates ... " [JW 8.6.9]
    • 09.06.2009
      • ""Systematisch Schrottimmobilien finanziert". Die Vorgängerbanken der Hypo Real Estate, wie die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, haben nach Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters systematisch Immobilien zu hoch bewertet. Durch die falschen Bewertungen sei der deutsche Pfandbriefmarkt heute teilweise nicht ausreichend besichert, sagt Marian Vesely im Interview mit Frontal21. Für die Verpflichtungen aus den Pfandbriefen soll nun der Steuerzahler haften. ... " [F21 9.6.9]
    • 10.06.2009
      • "Differenzkontrakte. Gefährliche Finanzprodukte animieren zum Zocken. Neuer Trend an den Finanzmärkten: In Scharen wechseln Anleger derzeit von Zertifikaten zu so genannten CFDs. Egal ob steigende oder fallende Kurse, mit diesen Finanzprodukten lässt sich bei stark schwankenden Märkten noch mehr Geld verdienen als mit Zertifikaten. Aber: Die Verlustrisiken sind erheblich höher. ... " [Welt 10.6.9]
      • "Systematisch Schrottimmobilien finanziert". Ehemaliger Banker beschreibt Methoden der Hypo-Bank  ... " [F21 10.6.9]
    • 12.06.2009
      • Deutsche Unternehmensgewinne brechen um 70 % ein... " [Jahnke 12.6.9]
      • "Staaten proben Ausstiegsstrategien. Die führenden Industrienationen bereiten sich auf den Ausstieg aus den milliardenschweren Rettungspaketen für die Banken vor. Sobald die Wirtschaft Tritt gefasst habe, müssten staatlichen Hilfen für die Finanzmärkte wieder zurückgefahren werden, sagte Jörg Asmussen, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sieht das ähnlich. ... " [HB 12.6.9]
      • "Banken kassieren Schuldner ab. Drei bis vier Millionen Bundesbürger sind überschuldet, oft wegen Arbeitslosigkeit oder Scheidung. Während der Staat den Banken mit Steuermilliarden hilft, gehen diese wiederum mit ihrer Klientel wenig zimperlich um. ... " [ksta 12.6.9]
      • "Feuert die Bosse! ... Ohne Unterstützung von ihren Bossen oder Politikern schafften sie es, sich die ausstehenden Löhne sowie Abfindungssummen auszuzahlen und sicherten sich auch ihre Jobs wieder. ... " [FR 12.6.9]
    •  13.06.2009
      • "Firmen beklagen massive Kreditprobleme. Die Unternehmen in Deutschland haben nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages immer größere Probleme bei der Kreditbeschaffung. Schlecht ist die Stimmung vor allem in der Autoindustrie - trotz der Abwrackprämie.... " [FTD 13.6.9]
    • 14.06.2009
      • "Debatte Bad-Bank-Gesetz. Erst Geld, dann Hohn. Banken und Versicherungen beuten das Gemeinwesen skrupellos aus. Dabei hilft die Selbstverachtung der Politiker. ... " [taz 14.6.9]
      • ... " []
    • 15.06.2009
      •  "RISIKEN IN FINANZINDUSTRIE. Warum sich die US-Banken zu früh freuen. Die ersten US-Großbanken feiern sich als Überlebende der Krise und wollen den Staat als Aktionär wieder loswerden - doch Jubel ist fehl am Platz. Den Finanzkonzernen könnten noch größere Verluste drohen als in jedem Stresstest vorhergesagt. ... " [Spiegel 15.6.9]
      • "Regulierungspläne. US-Notenbank Fed erhält mehr Macht. Der weltgrößte Kapitalmarkt in den USA steht als Folge der aktuellen Krise vor einer drastischen Verschärfung staatlicher Kontrollen. Nach dem Willen der US-Regierung soll künftig die Notenbank Fed die oberste Aufsicht über den Finanzsektor übernehmen. ... " [HB 15.6.9]
      • "Dossier US-Aufsicht wird noch undurchsichtiger. Regeldickicht: Bei der Reformierung der US-Finanzaufsicht macht der Finanzminister den einzelnen Lobbygruppen zahlreiche Zugeständnisse - und verhindert so eine einfachere Struktur der Aufsichtsgremien.  ... " [FTD 15.6.9]
      • "Finanzstabilitätsbericht. EZB sieht US-Top-Rating in Gefahr. China und Russland ermahnen die USA seit Wochen, auf ihre Staatsfinanzen zu. Jetzt mischt sich auch die EZB ein. Sie hält es für möglich, dass die Amerikaner ihr "AAA"-Rating verlieren. Den europäischen Banken drohen derweil weitere Verluste von mehr als 280 Mrd. $.  ... " [FTD 15.6.9]
    • 16.06.2009
      • "Bonuszahlungen: Die Kassen klingeln wieder. Viele Investmentbanken erwirtschafteten dank Schuldenhandel und Kapitalerhöhungen im ersten Jahresquartal immense Einkünfte und werden auch im Folgequartal gut davon leben. Ein Großteil dieser Gewinne entsteht durch die Deals zur Bekämpfung der selbst verursachten Bankenkrise. Doch so funktioniert das Investment-Karussell eben.... " [HB 16.6.9]
      • "Gericht verbietet Commerzbank Extragebühren. Der Ärger über die deutschen Banken ist bereits groß. Während die Leitzinsen auf einem historischen Tief verharren, sinken die Dispo-Zinsen nicht in gleichem Maße. Das Landgericht Frankfurt entschied jetzt im Sinne der Verbraucher: Überweisungsgebühren und horrende Dispo-Zinsen sind rechtswidrig. ... " [Welt 16.6.9]
      • "Die Schlösser der Landesbanker. Sie jonglieren mit Milliarden, ihnen gehören Ausflugsschiffe und sogar Berge - nicht nur zum Vorteil des Steuerzahlers. FTD.de zeigt die abstrusen Investments der Banken in öffentlicher Hand.  ... " [FTD 16.6.9]
      • "Die Bilanzwillkür. Um den Banken in der Krise zu helfen, verwässern die Regierungen die Bilanzierungsstandards. Dass dabei Transparenz und Vergleichbarkeit verloren gehen, stört sie nicht. ... " [FTD 16.6.9]
      • "Staatspleite. Lettland: Musterland ist abgebrannt. Lettland war arm, kam in die EU, war ein leuchtendes Beispiel für rasant wachsende Wirtschaft. Nun will das Land mit drastischem Sparkurs den Staatsbankrott verhindern. ... " [HB 16.6.9]
    • 17.06.2009
      • Nouriel Roubini : „Die EZB unterschätzt die Krise“ ... " [NDS 17.6.9]
      • "Umstrittene Hedge-Funds sind wieder schwer im Kommen. Noch ist die Krise nicht überstanden, und schon geht die Zahl neu gegründeter Hedge-Funds wieder in die Dutzende.  ... " [BZ 17.6.9]
    • 18.06.2009
      •  Hypo Real Estate. Die Mutter aller Pleiten... " [Die Zeit 18.6.9]
    • 19.06.2009
      • Joseph Stiglitz: Amerikas Sozialismus für die Reichen ... " [NDS 19.6.9]
      • "Banken drohen Kreditausfälle von 170 Milliarden. Durch die Rezession drohen neue Milliardenverluste bei den deutschen Banken: Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) sieht bis 2011 eine dramatische Welle von Kreditausfällen auf die Institute zurollen. Es soll um bis zu 170 Milliarden Euro gehen. ... " [NDS 19.6.9]
      • "Bund macht bis 2013 mehr als 300 Milliarden Euro Schulden. Peer Steinbrück bricht alle Rekorde: Der Etatentwurf des Finanzministers für 2010 sieht nach Informationen von SPIEGEL ONLINE die höchsten Ausgaben des Bundes in der Geschichte der Republik vor. Auch die Finanzierungslücke ist so groß wie nie. Der Bund braucht bis 2013 mehr als 300 Milliarden Euro Kredit.  ... " [NDS 19.6.9]
      • "Umfassende weltweite Krise : Drei „Monsterwellen“ brechen im Sommer 2009 über die Weltwirtschaft herein   ... Monsterwelle 1: Massenarbeitslosigkeit; sie wird die Länder Amerikas, Europas, Asiens, des Mittleren Orients und Afrikas zu verschiedenen Zeitpunkten erreichen  ... Monsterwelle 2 : Insolvenzen mit Dominoeffekten; Unternehmen, Banken, Privathaushalte, Staaten, Gebietskörperschaften, Städte und Gemeinden   ... Monsterwelle 3 : Die Agonie des US-Schatzbriefs, des Dollars, des Pfunds, und die Rückkehr der Inflation  ... " [GEAB 19.6.9]
      • IKB: Noch mehr Geld  ... " [SZ 19.6.9]
      • Abschreibungen. Banken vor schweren Zeiten. Die deutschen Banken stehen vor einer dramatischen Abschreibungswelle im Kreditgeschäft, die ihren Höhepunkt voraussichtlich im nächsten Frühjahr erreichen wird. Nach den massiven Verlusten aus strukturierten Wertpapieren, werden die Banken jetzt von den Problemen in der Realwirtschaft eingeholt.  ... " [HB 19.6.9]
    • 20.06.2009
      • "»Das ist das Gegenteil eines Sinneswandels« Trotz Finanzkrise: Bankberater nehmen Privatkunden weiter wie die Weihnachtsgänse aus. ... " [JW 20.6.9]
      • Bundesfinanzministerium frühzeitig über HRE-Debakel informiert  ... " [Spiegel 20.6.9]
      • USA: 40. Bankenpleite dieses Jahr. In den USA sind am Wochenende gleich drei Banken bankrott gegangen. Damit erhöht sich die Zahl der Bankpleiten allein dieses Jahr auf 40. Die Kreditinstitute verwalteten Spareinlagen von rund 1,2 Milliarden Dollar. ... " [MMnews 20.6.9]
    • 21.06.2009
      •  ... " []
    • 22.06.2009
      • Bundeshaushalt. Nach der Wahl drohen Steuererhöhungen. Die Staatsfinanzen laufen aus dem Ruder – und die Finanzexperten der Bundesregierung haben offenbar schon die Waffen gestreckt. Ein Sparprogramm wird immer unwahrscheinlicher. Ganz anders sieht es beim Thema Steuererhöhung aus. Der Wirtschaftsweise Wolfgang Wiegard hält diese für weit wahrscheinlicher als Steuersenkungen.... " [HB 22.6.9]
      • Fed revolutioniert Repo-Geschäft. Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) will das Repo-Geschäft umfassend erneuern, durch das sich Kreditinstitute kurzfristig bei ihr refinanzieren können.  ... " [FTD 22.6.9]
      • "Merkwürdigkeiten der März-Rally 2009. Am Montag, dem 9. März 2009, drückt "Mr. Goldfinger" zu Handelsbeginn den "Startknopf" für das gigantischste Kaufprogramm aller Zeiten. Mr. Goldfinger ist Manager eines "Super-Dachfonds", der von einem "Kartell" aus internationalen Großbanken und großen US-Fonds getragen wird. Geld hat man satt und genug, denn die FED hat dieses großzügig zur Verfügung gestellt, und dazu verfügen die Fonds über eine Menge Cash. Wahllos wird alles gekauft, was zu bekommen ist. An diesem Tag und den folgenden Tagen und Wochen steigen alle Leit- und fast alle Subindizes gleichzeitig mit gewaltigen Umsätzen, die an der NEW YORK STOCK EXCHANGE bis Ende der ersten Maiwoche in acht von neun Wochen zwischen 30 und 40 Milliarden Stück liegen. (Das langjährige Mittel im Bullenmarkt 2003 bis 2007 lag bei rd. 13 Mrd.)  ... " [wqs 22.6.9]
    • 23.06.2009
      • MARODE BANK. Hypo Real Estate drohen weitere Millionen-Verluste. Das Minus bei der Hypo Real Estate nimmt kein Ende: Auch im zweiten Quartal steht die angeschlagene Immobilienbank vor Einbußen im dreistelligen Millionenbereich. Geprüft wird, ob problematische Kredite in eine eigenen Bad Bank ausgelagert werden.... " [Spiegel 23.6.9] [TA 23.6.9]
      • "Altersvorsorge. Krise drückt auf Pensionsfonds. Die jüngste Wirtschafts- und Finanzkrise hat weltweit die Alterssicherungssysteme teilweise beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen. In den 30 Mitgliedsländern der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verloren private Pensionsfonds im Jahresverlauf 2008 rund 23 Prozent ihres Werts. Insgesamt beliefen sich die Verluste auf 5,4 Billionen Dollar (5400 Milliarden Dollar).  ... " [FR 23.6.9]
      • "Klagen sind aufwendig. Durch mangelhafte Finanzberatung entsteht in Deutschland ein jährlicher Vermögensschaden von 20 bis 30 MilliardenEuro, so eine Studie von Evers & Jung im Auftrag des Verbraucherschutzministeriums.  ... " [SZ 23.6.9]
      • Landesbanken. LBBW zahlt trotz Milliardenverlusten Boni aus. Erst sollten die LBBW-Mitarbeiter nicht mit Boni rechnen, nun bekommen sie sie doch: Die Landesbank zahlt nach Medieninformationen trotz ihrer Milliardenverluste Zulagen aus. Demnach dürfen sich etwa 3 200 Beschäftigte auf eine "pauschale Kompensationszahlung" freuen.  ... " [HB 23.6.9]
      • Ungebremste Gier. Banken weiter außer Kontrolle  ...  [F21 23.6.9]
      • Bankenkrise könnte Steuerzahler in Europa zwei Billionen Euro kosten  ... " [PRI 23.6.9]
    • 24.06.2009
      • "Europäische Zentralbank flutet den Geldmarkt. Billiggeld für die Banken: Die Europäische Zentralbank pumpt mehr als 440 Milliarden Euro in den Markt - für gerade mal ein Prozent Zinsen. Trotzdem geben die Finanzinstitute kaum Kredite an Firmen weiter. Der Kommentar eines Händlers: "Wir ersaufen in Geld.  ... " [Spiegel 24.6.9]
      • MEHR GELD FÜR BANKER. Citigroup plant Gehaltserhöhungen. Es geht aufwärts bei der Citigroup - zumindest mit den Gehältern. Die angeschlagene US-Bank will einem Bericht zufolge Mitarbeitern bis zu 50 Prozent mehr Geld zahlen. Damit will die Bank verhindern, dass Beschäftigte zur Konkurrenz wechseln.... " [Spiegel 24.6.9]
      • "Insolvenzprofis erwarten massenweise Firmenpleiten. 2009 droht zum Rekordjahr bei Firmenpleiten zu werden. Insolvenzverwalter erwarten, dass so viele Unternehmen vor dem Aus stehen wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Der Grund: fehlende oder stornierte Aufträge - und mangelnde Hilfe der Banken.  ... " [Spiegel 24.6.9]
    • 25.06.2009
      • Wem gehört die Welt?. Wie schaffen es 5000 bis 7000 Menschen, den Planeten zu beherrschen?... " [WOZ 25.6.9]
      • "Banken. Der nächste Orkan. Während die Bundesregierung den Rückzug des Staates vorbereitet, kämpfen die Banken mit neuen Milliardenverlusten. Die Krise kehrt mit Gewalt zurück ... " [Zeit 25.6.9]
    • 26.06.2009
      • Mit 86 Mrd Euro neue Schulden gegen 240 Mrd Euro Nachfrageausfall? ... " [jjn 26.6.9]
      • UBS braucht Milliarden von Investoren ... " [Spiegel 26.6.9]
      • "Banken bunkern 143 Milliarden bei der EZB. Statt Kredite zu vergeben, horten viele Institute das Geld lieber bei der Europäischen Zentralbank. Erst am Mittwoch hatte die EZB die Rekordsumme von 442 Mrd. Euro in den Markt gepumpt.  ... " [DP 26.6.9]
      • Bernanke droht mit Wirtschaftskollaps bei einem FED-Audit  ... " [rpb 26.6.9]
      • "Die Augenwischerei der Bankgiganten. Überraschend schnell zahlen die großen US-Banken einen Großteil ihrer Staatskredite zurück. Ein Grund zum Feiern ist das aber keineswegs.  ... " [Focus 26.6.9]
    • 27.06.2009
      •  ... " []
    • 28.06.2009
      •  ... " []
    • 29.06.2009
      • Massenvernichtungswaffe Swap. Derivate-Supergau ante portas?... " [heise 29.6.9]
      • "BIZ: Sanierung des Finanzsystems vordringlich. Ohne eine grundlegende Sanierung des Finanzsystems wird nach Ansicht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) kein stabiles Wachstum möglich sein. Diese Aussage stellt die "Zentralbank der Zentralbanken" in ihrem Jahresbericht heraus, der am Montag in Basel veröffentlicht wurde. "Ein solides Finanzsystem ist eine zwingende Voraussetzung dafür, dass expansive Maßnahmen wirklich greifen können", heißt es in dem Bericht. Gleichzeitig fordert die BIZ auch eine Sanierung der öffentlichen Finanzen.  ... " [FN 29.6.9]
      • "HRE heißt jetzt Deutsche Pfandbriefbank. Deutschlands Krisenbank Nummer eins ändert ihren Namen: Die Hypo Real Estate Bank AG firmiert seit Montag als Deutsche Pfandbriefbank AG. Der belastete Name Hypo Real Estate wird fortan nur noch von der Konzernholding geführt.  ... " [mm 29.6.9]
    • 30.06.2009
      • Berenberg/HWWI-Studie: Verdeckte Staatsschulden vielfach höher  ...  [pp 30.6.9]
      • "Wie die Fed das Derivate-Casino der Großbanken unterstützt"  ... " [wqs 30.6.9]
      • "Die Rückkehr der finanziellen Massenvernichtungswaffe. Sie gelten als ein Auslöser der weltweiten Finanzkrise: Credit Default Swaps. Nun erleben sie eine unerwartete Wiederauferstehung. Mit ihrer Hilfe wird auf die Verschuldung von Staaten gewettet. ... " [DP 30.6.9]
      • "AIG-Hauptversammlung. Liddy sieht kein Ende des Staatsbesitzes. Auf dem ersten Aktionärstreffen nach dem Kollaps des einstmals wertvollsten Versicherers der Welt äußerte AIG-Chef Liddy Zweifel, dass sich an dem mehrheitlichen Staatsbesitz je etwas ändern könnte. Doch die Staatshilfe könne zurückgezahlt werden - irgendwann. ... " [FTD 30.6.9]
      • EU gibt vorläufig grünes Licht zur Rettung der LBBW ...  [Reuters 30.6.9]
       
      Ab dem 1.7.2009 wird die Chronologie der Symptome und Auswirkungen der Finanzkrise quartalsweise in einer eigenen Datei geführt:  , FiKris9_3, FiKri9_4.
    _


    Literatur (Auswahl)  hier weitgehend im Text. ... " [] ... " [] ... " []  [Eifel Zeitung]
    • Schwarzbuch Kapitalismus [PDF]
    • Globalisierung.




    Links (Auswahl: beachte) > Querverweise.
    > Kürzel und Links zu den Quellen und Informationen.
    _
    IP-GIPT-Links:
    • Begriffe rund ums Geld: Glossar Bundesbank, z.B. Geldmenge *
    • Neid, Mißgunst, Gerechtigkeit, Gier und Vernunft. * Wachstum,Tabellen *
    • Das Pyramiden-Modell oligarcher Systementwicklung am Beispiel multipler Überschuldung.
    • Geldtabu. * Elite und etilE * Elite-Messverfahren* Deutschland AG, Plutokratie * Kartelle * Globalplayer * Geschwätz freie Marktwirtschaft * Staatsverschuldung * Psychopathologie des Geldes: I, II.


    Externe Links (Auswahl: beachte) > Querverweise.

    • Kurzbeschreibung der aktuellen Finanzkrise nach Alexander Czerny [LZ 28.2.9] RS: Eine sehr interessante und wichtige Arbeit: Im Kern wird die These einer exponentiellen Ausweitung der Geldvermögen in wenigen Händen, der eine ebensolche exponentielle Aufblähung der Verschuldung in vielen Händen gegenübersteht, vertreten und mit Daten belegt. Damit ist letztlich ein - nicht solide und realökonomisch fundiertes - Wachstumskonzept, das mit Hilfe und Entfachung der Schuldentollwut angeheizt wird, als Kernquelle des Übels anzusehen.
    • Finanzökonomische Analyse des faulen subprime credits: [ , Marx-Forum, Wagenknecht, ]
    • wiwo8.4.8: Chronik  Finanzkrise: Vom Immobilienboom zum Beinahe-Crash.
    • Die nächste Finanzkrise: Credit Default Swaps – Subprime war nur »Vorspeise« ?
    • Prof. Senf Video zu den Ursachen der Finanzkrise [infokrieg 31.10.8]
    • WEISSGARNIX. Wirtschaft & Politik aus allerletzter Hand …
    • NachDenkSeiten. Die kritische Website.
    • Die wahren Ursachen der Finanzkrise (MMnews 23.9.1).




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten: > Glossar Steueroasen.
    GIPT = General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___
    100 Milliarden Euro * Allgemeines zum Staatsverschuldungs-Syndrom, Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch?, Wann wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich? * Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung * Antizyklische Wirtschaftspolitik * Bear Stearns * Datenquellen und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP) * Demokratien * Etile, Das Peter-Prinzip, Das Parkinsonsche Gesetz, Selbstbediener * Euphemismus * FED * Geldmenge USA * Globalisierung, Globale Enteignung der Städte *  Hollyvoodoo. * homo oeconomicus. * Daten zu: Konsum-Animation, Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus * Ich pumpe, also bin ich * Kapitalismus * supra-nationale Egoismen (EU) * Zur Therapie der "Schuldentollwut" *
    ___
    100 Milliarden Euro. Stand 24.3.8. Nach Auskunft eines Kundigen seien allein die Landesbanken mit ca. 90 Milliarden betroffen. Bei den privaten Banken ist die Lage insofern unübersichtlich als ihr Verlustengagement in ausländischen Institutionen und Organisationen verborgen ist oder sein kann. Weltweit dürften die Abschreibungsschäden in die Billionen gehen. Für diese gigantische Wertvernichtung, die die Wall-Street-Banker geschickt über die ganze Welt verteilt haben, wurden insgesamt seit 2002 rund 137 Milliarden Prämien an die Wall-Street Bosse ausbezahlt: "Nach Angaben der Aufsichtsbehörde von New York State haben in New York City ansässige Unternehmen der Wertpapierbranche zwischen 2002 und 2007 Mitarbeiterprämien im Volumen von insgesamt 137 Milliarden Dollar ausgezahlt. Im Jahr 2002 kassierten die Bosse der Wall-Street-Unternehmen Prämien in Höhe von 9,8 Milliarden Dollar, 2003 waren es 15,8 Milliarden Dollar, 2004 18,6 Milliarden Dollar, 2005 25,7 Milliarden Dollar, 2006 33,9 Milliarden Dollar und 2007 33,2 Milliarden Dollar." [Chris Farrell 20.3.8 BusinessWeek Online / F.A.Z.]. Man sieht also abermals: Misswirtschaft lohnt sich: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
    ___
    Allgemeines zum Staatsverschuldungs-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer expansiven und verfehlten maniformenGrundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen etilE-Universitäten (Harvard, Princeton, Yale, Stanford) findet, sehr unterstützt. Wachstum über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen (wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen, vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen, globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.

    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.

    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet wird, was über  längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden muss.
    • Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen, dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
    • Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
    • Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-  und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken, die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne und Ausbeutung der Verlierer.
      • Anmerkung: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
            "A very profound motive for going to war is to resolve life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments with which humanity is only too familiar. People become involved in personal dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
            (Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen. Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen, unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
        historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg 1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
        Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen] Fehlhaltung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair, ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
    Wann wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
      > Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rateund, verallgemeinert: Gefährlich wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen. Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur: Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten, Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss. Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-, Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht lässt.
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    Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
      "Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, regelmäßig einen Armuts- und Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt [Erster, Anlagen]. Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des "Nationalen Aktionsplanes zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003" (NAP-incl) bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung in Deutschland. Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert auf dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage die notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001 hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nach. Der Bericht beschreibt die Lebenslagen der Menschen in Deutschland auf der Basis statistischer Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit, Bildungsbeteiligung. Stand: Februar 2005. PDF-Bericht (1.79 MB) 370 Seiten., Anhänge."
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    Antizyklische Wirtschaftspolitik: Jede antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politiksetzt voraus, dass in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten Zeiten zur Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals heißen: wir machen immer Schulden und in schlechten Zeiten ganz besonders viele. Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen Hollyvoodookratien noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an das erinnert, worum es John Meynard Keynes (1936, S. 314) letztlich und wirklich ging:
    "Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft, in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung des Reichtums und der Einkommen."
    Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der Vollbeschäftigung, Stabilität und die sie ermöglichende soziale Gerechtigkeit.
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    Bad Bank. Die Regierungen, Bundesbanker und Finanzexperten lassen bislang keinerlei Anstalten erkennen, die Probleme bei den Wurzeln anzupacken. Viele haben allerdings auch keine Ahnung von den Wurzeln. Die einzigen Maßnahmen, die bislang ergriffen wurden, um die Folgen der globalen finanzökonomischen Inkompetenz aufzufangen gehen sämtlich auf Steuerzahlerkosten. Die bislang hilfloseste und verrückteste Idee besteht in der Schaffung einer sog. "Bad Bank", einer Bank, die keine andere Funktion hat als die faulen Kredite aufzukaufen und zu verwalten. Selbstredend, dass eine solche "Bad Bank" eine Staats-, sprich Steuerzahler-Bank sein muss. Das verwundert umso mehr als mit der Gründung der Hypo Real Estate ja schon eine Bad Bank gegründet wurde. Sie wurde nur nicht so genannt. Vermutlich steht die Gründung der Hypo Real Estate (HRE) als erste heimlich geplante Bad Bank mit dem geheimen Krisengipfel 2003 beim damaligen Bundeskanzler Schröder im Zusammenhang. Alles, was verbockt, verzockt und verbrannt wurde, soll dieser "Bad Bank" zugeschoben werden, vermutlich zu irrealen Traumpreisen, damit noch mehr Boni an vollkommen unfähige Bankmanager gezahlt werden können. Die Idee einer Bad Bank ist ebenso unsinnig und verrückt, wie die Idee marode oder insolvente Banken zu verstaatlichen, wie es Bundesfinanzminister Steinbrück für die Hypo Real Estate überlegt. Sein etwas debiles Argument: man könne doch nicht ewig in die unendlich schwarzen Löcher einer solchen maroden Bank Geld pumpen. Wenn die Hypo Real Estate marode und im Grunde praktisch insolvent ist, dann ändert sich an dieser Situation nicht dadurch etwas, dass der Halter wechselt. Marode ist marode, egal wer diese Bad Bank besitzt. Es gibt nur eine marktgerechte und marktbereinigende Lösung: das Schlechte, Marode, Inkompetente, die MisswirtschaftlerInnen müssen untergehen und ihre verantwortlichen Vorstände, Aufsichtsräte und Manager in die Vermögenshaftung genommen werden. So lange Misswirtschaft durch Traumgagen, Boni und Abfindungen belohnt wird, also das Leistungsprinzip völlig pervertiert auf den Kopf gestellt wird, kann sich gar nichts ändern. Meinungen:
    • Egon W. Kreutzer (29.1.9) Wenn Banken Baden geh'n  Bad Bank ...
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    Bailout. [W120602]: "Der Begriff Bail-out (englisch aus der Klemme helfen) bzw. Rettungsschirm bezeichnet in den Wirtschaftswissenschaften den Vorgang der Schuldenübernahme und Tilgung oder Haftungsübernahme durch Dritte, insbesondere durch den Staat oder staatliche Institutionen, im Fall einer Wirtschafts-, Finanz- oder Unternehmenskrise. ..."
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    Bear Stearns. "Bear Stearns war die Liquidität Ende vergangener Woche weitgehend ausgegangen und sie musste eilig von JP Morgan Chase und der regionalen Notenbank von New York gestützt werden. Die Aktien waren daraufhin am Freitag um 45,88 Prozent auf 30,85 Dollar eingebrochen. Bear Stearns ist die kleinste der fünf großen New Yorker Investmentbanken." [Q]
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    Datenquellen und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP):  s.a. Überblick (Datenquellen)  ...
    • Statistisches Bundesamt: Fachserie 14, Reihe 5: Schulden der Öffentlichen Haushalte (2180140047005.xls), Verschuldung des Bundes Tabelle 1.1.1, Verschuldung der Länder Tabelle 1.3  und  Fachserie 18 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. * Statistik shop destatis.
    • BIP Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Länder 1970… AK VGR Tabelle tab01. Zu den Daten wurde mitgeteilt: "Der Arbeitskreis VGR d L hat im Jahr 1999 nach einer Verordnung der Europäischen Union seine Rechnungen auf das neue Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) umgestellt. Es liegen Rückrechnungsergebnisse nach dem neuen System nur bis 1970 vor.  ... Beide Systeme sind nicht vergleichbar! Nach der Umstellung der VGR auf das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) wurden die Länderergebnisse nur bis 1970 zurückgerechnet. Für die Vorjahre sind lediglich Daten nach dem alten deutschen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen vorhanden. Diese Daten sind aufgrund zahlreicher methodischer und konzeptioneller Unterschiede nicht mit den aktuellen Daten nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) vergleichbar und dürfen keinesfalls an diese Daten angehängt werden."  Anmerkung: Hier ist natürlich zu wünschen, daß die Daten weiter zurückgerechnet oder Schätzformeln mitgeteilt werden, wie die Vergleichbarkeit verbessert werden kann.
    • Deutsche Bundesbank (1998). 50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre Statistiken 1948-1997. CD ROM Verlage C.H.Beck & Vahlen (erfordert unter XP im System MFCUIA32.dll)
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    Demokratien. Die meisten westlichen Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ, also Oligarchien, meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien.
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    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinsonund noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).

        Interne Links zum Elite-Problem: Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz:: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims. [Biblio], Auswahl]

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    Euphemismus. Sprachliche Schönfärberei, beschönigende Darstellung. Gr. "eu" = gut, wohl;  phem = sagen, also wörtlich gut sagen. Beispiele: heimgehen für sterben, seine soldatische Pflicht tun für morden; jdn. lächerlich machen als Späßchen deklarieren; wenn Diktaturen z.B. "präsidiale Staaten" genannt werden. Rein sachlich bedeutet Euphemismus eine falsch positive Darstellung, besonders üblich im diplomatischen Dienst, in der Politik, Kirche und in "höheren" Kreisen (Aristokratie).
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    FED  Eine Gruppe von Privatbanken, die - unter dem irreführenden Namen Federal Reserve Board - eine "unabhängige" USA Bundesbank mimen und sich damit das Geld drucken, im Wert steigen oder fallen lassen können, wie sie es gern hätten. Video: Wer steckt hinter dem Zentralbanksystem - Interessantes Video am Beispiel FED. Ebenfalls sehr interessant: Video: Wie Banken Geld aus Schulden schaffen.
    Wichtige kritische Veröffentlichungen zur FED:

    Zum direkten Bestellen bitte das jeweilige Titelbild anklicken. Präsentationen finden Sie unter den Links:
    • Brown, Ellen Hodgson (dt. 2009). Der Dollar-Crash. Was Banker Ihnen nicht erzählen. Die schockierende Wahrheit über die US-Notenbank, unser Währungssystem und wie wir uns von ihm befreien können. Rottenburg: Kopp-Verlag.
    • Griffin, G. Edward (dt. 2011, 3.A.). Die Kreatur von Jekyll Island. Die US-Notenbank FEDERAL RESERVE. Das schrecklichste Ungeheuer, das die Hochfinanz je schuf. Rottenburg: Kopp Verlag.
    • Henderson, Dean (dt. 2011). Das Kartell der Federal Reserve. Acht Familien beherrschen die Welt. Rottenburg: Kopp-Verlag.
    • Paul, Ron (dt. 2010). Befreit die Welt von der US-Notenbank!  Rottenburg: Kopp-Verlag.
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    Finanzderivate. Ein Derivat ist ein Abkömmling oder Kunstprodukt aus zugrundeliegenden Basisgrößen, dessen Handhabung (Rechte, Pflichten, Gültigkeit, Kauf, Verkauf [Einlösung] ...) durch sog. Zertifikate (Wertpapier) in einer Prospektbeschreibung festgelegt ist.
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    Geldmenge.  So wie es sich seit Jahrzehnten abzeichnet nimmt die Geldmenge extrem zu, ohne dass das Geld für realwirtschaftliche Leistungen gebraucht oder verwendet würde. Das Geldsystem "ernährt" und vervielfacht sich selbst für sich selbst. Im wesentlichen geht diese perverse finanzökonomische Entwicklung von den USA und hier besonders von der seltsamen Konstruktion der privaten FED aus. Die Banken gehören wie die Energieversorgung und grundlegende Infrastruktur verstaatlicht. Informationen zur Geldmengenentwicklung:
    • [DBB: M3)
    • Geldmenge USA innerhalb eines Jahres verdoppelt.
    • "Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich 7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember 2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9 Prozent gelegen.  ... " [DBT 098/02 vom 30.3.9 ]
    • Geldmenge USA aktuell: Die FTD berichtet am 19.3.8: "Die  FED wird mächtig nachlegen müssen. Die Fed ist mittlerweile so aggressiv, dass eine Wende von Konjunktur und Finanzmärkten zum Greifen nahe scheint. Sie wird ausbleiben, weswegen sich auch die zweistelligen Kursgewinne der US-Broker als Zwischenerholung erweisen werden. Am Ende wird die FED daher geradezu rasend werden. ... das weithin als stabilste erachtete US-Geldmengenaggregat "Money of Zero Maturity" liegt um 16 Prozent über dem Vorjahr. Über die vergangenen sechs Monate ist es aufs Jahr hochgerechnet um 19,5 Prozent gestiegen, über die vergangenen drei Monate um 25 Prozent. ... Die Fed gibt ihr Geld jetzt auch direkt an Institute heraus, die nicht ihrer Kontrolle unterliegen, und akzeptiert dabei allen Ramsch als Sicherheit." Siehe auch Geldmengenentwicklung in den USA und Schulden-Porträt USA(1791-aktuell).
    • Welche Gelder tatsächlich über den Erdball laufen, kann einer Plusminus-Graphik anschaulich entnommen werden. Eine ähnliche Graphik auf  Dollarbasis findet sich auch in Der Spiegel 34, Gelduntergang. Die zerstörerische Kraft der Finanzmärkte, 22.8.2011, "Märkte außer Kontrolle", S. 60. Ein lesenwerter Artikel, der einiges auf den Punkt bringt - ähnlich Hankels Analyse.

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    Globalisierung. Definition, Globalplayer, Erfindung und Sinn der Globalisierung I, II, III, IV, V., Schwarzbuch, Begriffe, Grundprobleme der Menschheit, Vorbilder und Alternativen. * Preisabsprachen, Kartelle und Oligopole*
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    Globale Enteignung der Städte. [1,2,3,4,]
    Ein lesenswerter Artikel in den Nürnberger Nachrichten (6.7.4, S.13) über das Buch von Werner Rügemer (2004). Cross Border Leasing - Ein Lehrstück zur globalen Enteignung der Städte. Münster: Westfälisches Dampfboot.
     
    "Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär- und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche. Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag / Info mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches Dampfboot. 
      CBL im Netz:
      • Homepage Werner Rügemer.
      • Attac DO - Allgemeine Links zum Cross-Border-Leasing.
      • Die Welt im Privatisierungswahn!
      • Info mit Inhaltsverzeichnis.
      • Rezension in der Zeit.
      • Wikipedia.
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    Hollyvoodoo. Eine Wortschöpfung aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang Voodoo-Tod (Tod durch Glauben, die Überzeugung durch einen Bann oder Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein ("Hollywoodisierung") beruht und für viele in den Tod führt. Obwohl die radikal- islamistischen Mullahs natürlich so wenig eine Alternative sind wie die Kommunisten oder Faschisten, haben sie doch etwas Richtiges und Kritisches erkannt: dieses Amerika hat etwas Tödlich-Teuflisches an sich. Die globale Hollyvoodookratie, der global-grenzenlose Konsum- und Wachstumsterror,  führt die ganze Menschheit in den Ruin.
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    homo oeconomicus. Die westlichen Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt missbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften die Geburtenrate abnehmen muss. Die übermächtige share holder value Ideologie der Plutokraten trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit  kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos' erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Hass, Krieg und den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei, Medien: Hollyvoodoo).
    Mephisto zum Homo oeconomicus: "Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
    (Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
       
      Konsum-Animation, Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus.
      Das maniforme System des globalen Wachstumsrausches verlangt immer mehr und mehr und noch viel mehr. Im Dienste der Animation, Konditionierung und der Verführung stehen die Werbung, leichter Geldzugang und Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr - flankiert und gestützt von einer willfährigen Justiz.
       
        2000    BVerG erklärt Werbung mit schockierenden Bildern (ölverschmierten Enten, Kinderarbeit oder Aids-Kranken) für  nicht verfassungswidrig und damit erlaubt. [Q]
        1999    Homebanking und Interneteinkauf.
        1996    Erneute Liberalisierung des Ladenschluss
        1989    Liberalisierung Ladenschluss
        1982    Einführung der Geldautomaten.
        1972    EC-Karte
        1952    Kaufkredit (Ratenkredit)
        1949    Bildung von Diners Club.


          Das Hamburger Abendblatt (4.1.7) hat die Öffnungszeiten in der deutschen Geschichte dargestellt: "Die Ladenöffnungszeiten - wie im Bild die längeren Öffnungen bei Ikea - sind in Deutschland seit gut hundert Jahren gesetzlich geregelt. Im Kaiserreich durften die Läden durchgehend öffnen und viele hatten sogar bis 23 Uhr geöffnet. Danach gab es Schlusszeiten, die die Öffnung auf 5 bis 21 Uhr begrenzten. Allerdings gab es Ausnahmen, und auf dem Land war die Kontrolle des Gesetzes nur unterentwickelt. Die Regulierung wurde während der NS-Zeit beibehalten. Nach dem Krieg herrschte zunächst eine uneinheitliche Regelung, im Süden schlossen die Läden später als im Norden. Für die Verbraucher war dieser Wirrwarr unpraktisch, sodass das Ladenschlussgesetz 1956 auf die Planbarkeit von Einkäufen abzielte. Liberalisiert wurde es dann noch einmal 1989 und 1996."

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    Hypo Real Estate (HRE).
    Zur Geschichte aus der Homepage (Abruf 8.3.9): "Die Hypo Real Estate Group ist aus der Abspaltung von Teilen des gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäfts der HVB Group entstanden. Dies erfolgte rechtstechnisch durch eine so genannte Abspaltung zur Neugründung nach dem Umwandlungsgesetz, nachdem der Aufsichtsrat der HVB AG am 26. März 2003 und die Hauptversammlung am 14. Mai 2003 diesen Maßnahmen zugestimmt hatten. Die Abspaltung von der HVB AG wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 29. September 2003 rechtswirksam. Nach Eintragung der Abspaltung erhielten die Aktionäre der HVB AG für je 4 ihrer HVB AG Stamm- bzw. Vorzugsaktien gattungsbezogen je 1 Stamm- bzw. Vorzugsaktie der Hypo Real Estate Holding AG zugeteilt. Die Aktie der Hypo Real Estate Holding AG ist seit dem 6. Oktober 2003 börsennotiert und wurde gut zwei Jahre nach ihrer Gründung mit Wirkung zum 19. Dezember 2005 in den DAX 30 Index aufgenommen. Seit dem 22.12.2008 ist die Aktie im MDAX gelistet. Mit der am 2. Oktober 2007 erfolgten Übernahme der DEPFA ist die Hypo Real Estate Gruppe auch zu einem Banking-Spezialist für den öffentlichen Sektor geworden."
    Unternehmenskultur HRE (Abruf 8.3.9)
    Soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit HRE (Abruf 8.3.9)
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    Ich pumpe, also bin ich. Die Formel ist Descartes berühmter Formel nachgebildet, die hier allerdings eher das Gegenteil repräsentiert. Dem entspricht das Credo Ich kaufe, also bin ich des homo oeconomicus.
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    Kapitalismus: Der Kapitalismus taugt so wenig wie der diktatorische Kommunismus (> "Hollyvoodoo"). Er wird beherrscht von den fossilen Neandertalerprinzipien: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, Steuern minimieren - und nach uns die Sintflut. Und im Zeitalter "der" Globalisierung gibt es noch nicht einmal mehr richtige Märkte, so dass sich inzwischen der einzige ökonomische Vorteil des Kapitalismus - optimale Leistung durch freien Wettbewerb und Konkurrenz - weitgehend selbst aufhebt [Kartelle, Geschwätz von der freien Marktwirtschaft]. Die sog. Finanzkompetenz des Kapitalismus besteht in erster Linie darin, die ganze Welt in ein Casino zu verwandeln, wo mit einer irrsinnig durch Schuldentollwut aufgeblähten Geldmenge ein maniformes Schneeballsystem von Geld-, Luft- und Seifenblasenwirtschaftswachstum immer seltsamere und katastrophalere Blüten treibt. In ihrer Not fallen viele KommunalpolitikerInnen auf die Heilsversprechen der Banken (PPP) herein. Aber die Banken haben nur eines Sinn: Kapitalrenditen von 25%, wie der Deutsche Bank Chef die Branchenprimus Parole ausgegeben hat. Und wenn diese Kapitalrendite erreicht sein wird, wollen sie noch mehr, bis wir wieder bei der Wucherzinsen im Mittelalter angelangt sind oder bis sie alles haben, vom Grashalm bis zum letzten Dachziegel. Da kann der Staat, die Gemeinde nicht gewinnen. Sie kann nur noch mehr verlieren und am Ende alles. Zur richtigen Therapie gehts hier.
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    KFW. Die Versager-Etile der Nation (NN 19.9.8 "Deutschlands dümmste Bank"), die ein lebenslanges Funktionsverbot als Aufsichtsräte in Finanzangelegenheiten für ihre unglaubliche Fehlleistung erhalten sollten, stellen sich mit Abruf 19.9.8 wie folgt dar:
    KfW-Vorstand: Dr. Ulrich Schröder, Dr. Günther Bräunig, Dr. Peter Fleischer, Dr. Norbert Kloppenburg, Wolfgang Kroh, Detlef Leinberger, Ingrid Matthäus-Maier.
    KfW-Verwaltungsrat (~"Aufsichtsrat", besser Inkompetenz- und Abkassierunrat):
    • Vorsitzender des Verwaltungsrats: Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie
    • Stellvertretender Vorsitzender: Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen.
    • Dr. Günter Baumann, Mitglied des Vorstands des DIHK Deutscher Industrie- und Handelskammertag
    • Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V.
    • Dr. Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetages
    • Frank Bsirske, Vorsitzender der ver.di - Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft
    • Professor Dr. Ingolf Deubel, Minister der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz
    • Professor Dr. Kurt Faltlhauser, Staatsminister des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen a.D.
    • Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
    • Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes
    • Gerhard Hofmann, Mitglied des Vorstands des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
    • Peter Jacoby, Minister der Finanzen des Saarlandes
    • Dr. Siegfried Jaschinski, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg
    • Bartholomäus Kalb, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Roland Koch, Ministerpräsident des Landes Hessen
    • Jürgen Koppelin, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Oskar Lafontaine, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Waltraud Lehn, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Dr. Helmut Linssen, Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen
    • Claus Matecki, Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes
    • Dr. Michael Meister, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
    • Hartmut Möllring, Minister der Finanzen des Landes Niedersachsen
    • Klaus-Peter Müller, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken e.V.
    • Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg
    • Alexander Rychter, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.
    • Christine Scheel, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks
    • Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
    • Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes
    • Gerhard Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes e.V.
    • Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des Auswärtigen
    • Ludwig Stiegler, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Jürgen R. Thumann, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V.
    • Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
    • Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
    • N.N., Vertreter des Industriekredits
    Analyse der Zusammensetzung der Verwaltungsräte der KfW:
    • Finanzminister .............. 16.7% (6)
    • Minister/ Ministerpräsidenten 38.9% (14)
    • Politiker (insgesamt) ....... 61.1% (22)
    • Banker ...................... 11.1% (4)
    • Industrie/ Wirtschaft ....... 16.7% (6)
    • Gewerkschafter .............. 11.1% (4)
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    Freiwillige Ausschaltung staatlicher Kontrolle. [Quelle] Im § 6 Rekapitalisierung wird ausgeführt: "Die §§ 65 bis 69 der Bundeshaushaltsordnung finden keine Anwendung.":
     

    In der Bundeshaushaltsordnung regeln die §§ 65-69 [Quelle] die Kontrollaufgaben und Kontrollmöglichkeiten des Bundes:

    § 65 Beteiligung an privatrechtlichen Unternehmen

    (1) Der Bund soll sich, außer in den Fällen des Absatzes 5, an der Gründung eines Unternehmens in einer Rechtsform des privaten Rechts oder an einem bestehenden Unternehmen in einer solchen Rechtsform nur beteiligen, wenn
        1. ein wichtiges Interesse des Bundes vorliegt und sich der vom Bund angestrebte Zweck nicht besser und wirtschaftlicher auf andere Weise erreichen läßt,
        2. die Einzahlungsverpflichtung des Bundes auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist,
        3. der Bund einen angemessenen Einfluß, insbesondere im Aufsichtsrat oder in einem entsprechenden Überwachungsorgan erhält,
        4. gewährleistet ist, daß der Jahresabschluß und der Lagebericht, soweit nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, in entsprechender Anwendung der Vorschriften des Dritten Buchs des Handelsgesetzbuchs für große Kapitalgesellschaften aufgestellt und geprüft werden.

    (2) Das zuständige Bundesministerium hat die Einwilligung des Bundesministeriums der Finanzen einzuholen und das für das Bundesvermögen zuständigen Bundesministerium zu beteiligen, bevor der Bund Anteile an einem Unternehmen erwirbt, seine Beteiligung erhöht oder sie ganz oder zum Teil veräußert. Entsprechendes gilt bei einer Änderung des Nennkapitals oder des Gegenstandes des Unternehmens oder bei einer Änderung des Einflusses des Bundes. Das Bundesministerium der Finanzen ist an den Verhandlungen zu beteiligen.

    (3) Das zuständige Bundesministerium soll darauf hinwirken, daß ein Unternehmen, an dem der Bund unmittelbar oder mittelbar mit Mehrheit beteiligt ist, nur mit seiner Zustimmung eine Beteiligung von mehr als dem vierten Teil der Anteile eines anderen Unternehmens erwirbt, eine solche Beteiligung erhöht oder sie ganz oder zum Teil veräußert. Es hat vor Erteilung seiner Zustimmung die Einwilligung des Bundesministeriums der Finanzen einzuholen und das für das Bundesvermögen zuständige Bundesministerium zu beteiligen. Die Grundsätze des Absatzes 1 Nr. 3 und 4 sowie des Absatzes 2 Satz 2 gelten entsprechend.

    (4) Das Bundesministerium der Finanzen und das für das Bundesvermögen zuständige Bundesministerium können auf die Ausübung der Befugnisse nach den Absätzen 2 und 3 verzichten.

    (5) An einer Genossenschaft soll sich der Bund nur beteiligen, wenn die Haftpflicht der Mitglieder für die Verbindlichkeiten der Genossenschaft dieser gegenüber im voraus auf eine bestimmte Summe beschränkt ist. Die Beteiligung des Bundes an einer Genossenschaft bedarf der Einwilligung des Bundesministeriums der Finanzen.

    (6) Das zuständige Bundesministerium soll darauf hinwirken, daß die auf Veranlassung des Bundes gewählten oder entsandten Mitglieder der Aufsichtsorgane der Unternehmen bei ihrer Tätigkeit auch die besonderen Interessen des Bundes berücksichtigen.

    (7) Haben Anteile an Unternehmen besondere Bedeutung und ist deren Veräußerung im Haushaltsplan nicht vorgesehen, so dürfen sie nur mit Einwilligung des Bundestages und des Bundesrates veräußert werden, soweit nicht aus zwingenden Gründen eine Ausnahme geboten ist. Ist die Zustimmung nicht eingeholt worden, so sind der Bundestag und der Bundesrat alsbald von der Veräußerung zu unterrichten.

    § 66 Unterrichtung des Bundesrechnungshofes
    Besteht eine Mehrheitsbeteiligung im Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes, so hat das zuständige Bundesministerium darauf hinzuwirken, daß dem Bundesrechnungshof die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes bestimmten Befugnisse eingeräumt werden.

    § 67 Prüfungsrecht durch Vereinbarung
    Besteht keine Mehrheitsbeteiligung im Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes, so soll das zuständige Bundesministerium, soweit das Interesse des Bundes dies erfordert, bei Unternehmen, die nicht Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien oder Genossenschaften sind, darauf hinwirken, daß dem Bund in der Satzung oder im Gesellschaftsvertrag die Befugnisse nach den §§ 53 und 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes eingeräumt werden. Bei mittelbaren Beteiligungen gilt dies nur, wenn die Beteiligung den vierten Teil der Anteile übersteigt und einem Unternehmen zusteht, an dem der Bund allein oder zusammen mit anderen Gebietskörperschaften mit Mehrheit im Sinne des § 53 des Haushaltgrundsätzegesetzes beteiligt ist.

    § 68 Zuständigkeitsregelungen
    (1) Die Rechte nach § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes übt das für die Beteiligung zuständige Bundesministerium aus. Bei der Wahl oder Bestellung der Prüfer nach § 53 Abs. 1 Nr. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes übt das zuständige Bundesministerium die Rechte des Bundes im Einvernehmen mit dem Bundesrechnungshof aus.
    (2) Einen Verzicht auf die Ausübung der Rechte des § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes erklärt das zuständige Bundesministerium im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen, dem für das Bundesvermögen zuständigen Bundesministerium und dem Präsidenten des Bundesrechnungshofes.

    § 69 Unterrichtung des Bundesrechnungshofes
    Das zuständige Bundesministerium übersendet dem Bundesrechnungshof innerhalb von drei Monaten nach der Haupt- oder Gesellschafterversammlung, die den Jahresabschluß für das abgelaufene Geschäftsjahr entgegennimmt oder festzustellen hat,
    1. die Unterlagen, die dem Bund als Aktionär oder Gesellschafter zugänglich sind,
    2. die Berichte, welche die auf seine Veranlassung gewählten oder entsandten Mitglieder des Überwachungsorgans unter Beifügung aller ihnen über das Unternehmen zur Verfügung stehenden Unterlagen zu erstatten haben,
    3. die ihm nach § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes und nach § 67 zu übersendenden Prüfungsberichte. Es teilt dabei das Ergebnis seiner Prüfung mit.
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    ökonomisch stablie Gesellschaften. Die politischen Grundlagen und Rahmenbedingungen hat schon Aristoteles in seiner Staatstheorie herausgearbeitet, so u.a. auch das wichtige Rotationsprinzip 2300 Jahre vor den Grünen. Ökonomisch stabil bedeutet, daß es wenig Reiche und Arme und eine starke finanzökonomische Mitte gibt, was man ethisch zusätzlich mit der Idee  sozialer Gerechtigkeit motivieren kann (aber nicht braucht). In diesem Sinne hat auch Keynes seine Lehre motiviert: "Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft, in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung des Reichtums und der Einkommen." Die extrem pathologische Förderung der Umverteilung der Vermögen hat in den letzten Dekaden dazu geführt, dass Geld hauptsächlich zum - teilweise hochriskanten - Spekulieren und nicht für realwirtschaftliche und vernünftig fundierte Investitionen verwandt wurde. Und damit ging auch eine völlig ungesunde Ausweitung der Geldmenge einher. Geldvermehrung demutierte zum gemeinwohl-dekadenten Selbstzweck. Das alles wurde mit Hilfe der Politik, Justiz und der Medien ermöglicht und gefördert.
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    OTS. Office of Thrift Supervision.
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    Ratingagenturen. Die Welt Online Finanzen vom 2.8.7 kritisiert: " Bonitätsprüfer geben ein schlechtes Bild ab
    Die US-Hypothekenkrise hat die Ratingagenturen wieder einmal ins Gerede gebracht. Schließlich haben Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch nach Einschätzung von Experten zu spät vor den Risiken gewarnt und damit zur Eskalation der Krise beigetragen. Keiner der drei maßgeblichen Bonitätsprüfer hatte vor Bekanntwerden der Milliardenverluste die rote Flagge gehisst. Bereits bei früheren Verwerfungen auf den Märkten, etwa der Asienkrise oder dem Enron-Skandal, hatten sie zu spät gehandelt. "
        Und weiter im Falle der IKB: "Noch im Mai hatte etwa Moody’s an der IKB die „umsichtigen Kreditvergabepraktiken, das effiziente Risikomanagement und die damit einhergehende relative Immunität gegen Marktrisiken“ gelobt. Dies rechtfertige das vierthöchste Rating (Aa3) in einem System von 19 Bonitätsnoten. Erst einen Tag nach der Gewinnwarnung zu Wochenbeginn wurde das Rating mit dem Zusatz „Herabstufung möglich“ versehen. Die anderen beiden Agenturen sahen überhaupt keine Veranlassung, ihr Rating für das Institut zu senken. Fitch bestätigte die Bonitätsnote. Der Ausblick bleibe stabil."
        NZZ 12.8.7 * Die FTD berichtet am 17.08. 07: "Bundesregierung schließt sich Kritik an Rating-Agenturen an. Die Bundesregierung unterstützt den Vorstoß der EU zu gesetzlichen Regelungen für Rating-Agenturen. Ein Sondertreffen rechtfertige die derzeitige Hypothekenkrise aber noch nicht. ..."
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    Rettunsplan-Text (New York Times 20.9.2008):
     
    Text of Draft Proposal for Bailout Plan. Published: September 20, 2008

    LEGISLATIVE PROPOSAL FOR TREASURY AUTHORITY
    TO PURCHASE MORTGAGE-RELATED ASSETS

    Section 1. Short Title.
    This Act may be cited as ____________________.

    Sec. 2. Purchases of Mortgage-Related Assets.
    (a) Authority to Purchase.--The Secretary is authorized to purchase, and to make and fund commitments to purchase, on such terms and conditions as determined by the Secretary, mortgage-related assets from any financial institution having its headquarters in the United States.
    (b) Necessary Actions.--The Secretary is authorized to take such actions as the Secretary deems necessary to carry out the authorities in this Act, including, without limitation:
    (1) appointing such employees as may be required to carry out the authorities in this Act and defining their duties;
    (2) entering into contracts, including contracts for services authorized by section 3109 of title 5, United States Code, without regard to any other provision of law regarding public contracts;
    (3) designating financial institutions as financial agents of the Government, and they shall perform all such reasonable duties related to this Act as financial agents of the Government as may be required of them;
    (4) establishing vehicles that are authorized, subject to supervision by the Secretary, to purchase mortgage-related assets and issue obligations; and
    (5) issuing such regulations and other guidance as may be necessary or appropriate to define terms or carry out the authorities of this Act.

    Sec. 3. Considerations.
    In exercising the authorities granted in this Act, the Secretary shall take into consideration means for--
    (1) providing stability or preventing disruption to the financial markets or banking system; and
    (2) protecting the taxpayer.

    Sec. 4. Reports to Congress.
    Within three months of the first exercise of the authority granted in section 2(a), and semiannually thereafter, the Secretary shall report to the Committees on the Budget, Financial Services, and Ways and Means of the House of Representatives and the Committees on the Budget, Finance, and Banking, Housing, and Urban Affairs of the Senate with respect to the authorities exercised under this Act and the considerations required by section 3.

    Sec. 5. Rights; Management; Sale of Mortgage-Related Assets.

    (a) Exercise of Rights.--The Secretary may, at any time, exercise any rights received in connection with mortgage-related assets purchased under this Act.
    (b) Management of Mortgage-Related Assets.--The Secretary shall have authority to manage mortgage-related assets purchased under this Act, including revenues and portfolio risks therefrom.
    (c) Sale of Mortgage-Related Assets.--The Secretary may, at any time, upon terms and conditions and at prices determined by the Secretary, sell, or enter into securities loans, repurchase transactions or other financial transactions in regard to, any mortgage-related asset purchased under this Act.
    (d) Application of Sunset to Mortgage-Related Assets.--The authority of the Secretary to hold any mortgage-related asset purchased under this Act before the termination date in section 9, or to purchase or fund the purchase of a mortgage-related asset under a commitment entered into before the termination date in section 9, is not subject to the provisions of section 9.

    Sec. 6. Maximum Amount of Authorized Purchases.
    The Secretary’s authority to purchase mortgage-related assets under this Act shall be limited to $700,000,000,000 outstanding at any one time

    Sec. 7. Funding.
    For the purpose of the authorities granted in this Act, and for the costs of administering those authorities, the Secretary may use the proceeds of the sale of any securities issued under chapter 31 of title 31, United States Code, and the purposes for which securities may be issued under chapter 31 of title 31, United States Code, are extended to include actions authorized by this Act, including the payment of administrative expenses. Any funds expended for actions authorized by this Act, including the payment of administrative expenses, shall be deemed appropriated at the time of such expenditure.

    Sec. 8. Review.
    Decisions by the Secretary pursuant to the authority of this Act are non-reviewable and committed to agency discretion, and may not be reviewed by any court of law or any administrative agency.

    Sec. 9. Termination of Authority.
    The authorities under this Act, with the exception of authorities granted in sections 2(b)(5), 5 and 7, shall terminate two years from the date of enactment of this Act.

    Sec. 10. Increase in Statutory Limit on the Public Debt.
    Subsection (b) of section 3101 of title 31, United States Code, is amended by striking out the dollar limitation contained in such subsection and inserting in lieu thereof $11,315,000,000,000.

    Sec. 11. Credit Reform.
    The costs of purchases of mortgage-related assets made under section 2(a) of this Act shall be determined as provided under the Federal Credit Reform Act of 1990, as applicable.

    Sec. 12. Definitions.
    For purposes of this section, the following definitions shall apply:
    (1) Mortgage-Related Assets.--The term “mortgage-related assets” means residential or commercial mortgages and any securities, obligations, or other instruments that are based on or related to such mortgages, that in each case was originated or issued on or before September 17, 2008.
    (2) Secretary.--The term “Secretary” means the Secretary of the Treasury.
    (3) United States.--The term “United States” means the States, territories, and possessions of the United States and the District of Columbia.
     

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    Schwarmintelligenz.  Die Grundidee der Schwarmintelligenz besteht darin, daß geordnetes, zielgerichtetes Verhalten von Schwarmelementen nicht unbedingt auf eine Zentraleinheit zurückzuführen ist, sondern auch ohne zentrale Kommunikationseinheit so funktionieren kann als gäbe es eine - wie es von außen gesehen erscheint.
        Ein großer Irrtum der Anti-Kartell-Bemühungen ist daher der vollkommen falsche rechtliche Ansatz, man müsse Kartellen Absprachen nachweisen. Das ist insofern grober Unfug, weil zum Kartellhandeln überhaupt keine Absprachen nötig sind - und es sie oft auch gar nicht gibt. Es genügt, dass ein Mitglied des oligarchen Schwarms, ein Signal gibt. Hierzu muss weder telefoniert noch eine geheime Absprache erfolgen. Und so verhält es sich auch mit den vielen Elementen der Bankstersyndikate. Eine wirkungsvolle Kartellgesetzgebung muss sich von Nachweisen über Absprachen - die es vielfach gar nicht gibt, weil unnötig - lösen und sich stattdessen auf das Ergebnis schwarmhaften, operational fassbaren Wirtschaftsverhaltens, nämlich z.B. konzertierten Serien von Preiserhöhungen berufen. Die Preistreiber müssen nachweisen, nicht die zahnlose Tigerattrappe Kartellamt.
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    supra-nationale Egoismen (EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört, indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger" exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren können.

    • Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].
    • EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen [Q] Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über 300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich 40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien, Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
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    Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944, Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als "Hobby". Geboren in Markt-Erlbach, aufgewachsen in Wilhermsdorf, Utrecht und Nürnberg (Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim a. M., Stockholm [W], Stuttgart und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen" entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives Manifest, integratives Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten: Der Charakter und sein Preis,  Hegel-Bilder, Offenes Atelier, Porträts. - Berufsfachbiographisches.
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    Wirtschaftsprüfungen. Die Wirtschaftsprüfungskonzeption in Deutschland ist - wie viele "Kontroll"einrichtungen in Deutschland - eine grundsätzliche  Fehlkonstruktion, weil die beauftragte Wirtschaftsprüfungsfirma natürlich ihren Auftraggeber nicht verlieren möchte und daher kaum jemals zu negativen Beanstandungen motiviert ist. Nicht selten handelt es sich um Pseudo-Prüfungen, die lediglich den Schein von Solidität erwecken sollen, um Kunden zu blenden und in die Irre zu führen. Und wenn schon keine Krähe einer andern ein Auge aushackt, dann erst recht keine abhängige Krähe.
        Das Thema wurde von plusminis am 9.9.8 (Video) unter dem Titel "Wirtschaftsprüfer. Testate sagen manchmal wenig" kritisch aufbereitet:
      "Die internationale Finanzkrise hat bereits vielen Unternehmen schwer geschadet. Wie hoch Risiken wirklich sind, ist jedoch Bilanzen kaum anzusehen. Daran ändern auch die Testate namhafter Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wenig. Die müssen ihren Kunden zwar auf den Zahn fühlen, doch zu optimistisch sollte man nach wie vor lieber nicht sein.
      • Flowtex – Scheingeschäfte mit nicht vorhandenen Bohrgeräten. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: KPMG. Schaden: rund 2 Milliarden Euro.
      • Phoenix - Ein Schneeballsystem. Angebliche Millionenguthaben existieren nicht. Prüfer: Ernst & Young. Pleite. Anleger-Schaden: mindestens 600 Millionen Euro.
      • Sachsen-LB: Investitionen in dubiose Immobilienfonds. Prüfer: PriceWaterhouseCoopers. Abschreibungsbedarf in dreistelliger Millionen-Höhe.
      Herbert Meyer ist eine Art Bilanzpolizist, Chef der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung. Mit seinen 25 Mitarbeitern überprüft er Jahresabschlüsse, die vorher bereits von Wirtschaftsprüfern abgesegnet wurden. Das Ergebnis ist erschreckend.
          Herbert Meyer, Präsident Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung: "Etwa jede vierte Bilanz, die wir untersucht haben, ist fehlerhaft. Es sind wesentliche Abweichungen von den Bilanzierungs-Standards, und wesentlich heißt, wenn der Anleger am Kapitalmarkt die richtige Information gehabt hätte, hätte er seine Anlage-Entscheidung möglicherweise anders getroffen."
          Auch Gabriele Zobel hatte zunächst dem Testat der Prüfer vertraut, also der Unterschrift unter dem Jahresabschluss. 40.000,- € hat sie verloren. Mit ihrem Anwalt will sie jetzt das Geld zurückholen. Sie war von den Angeboten der Privatbank BFI mit hochverzinstem Festgeld angelockt worden. Prüfer der Bank war die KPMG.
          Gabriele Zobel, geschädigte BFI-Anlegerin: "Wir haben das als sehr seriös angesehen, weil es ging ja damals, dass KPMG eines der renommiertesten Wirtschafts-Institute überhaupt ist, und wenn so ein renommiertes Institut ein Prüfsiegel gibt, ist das für uns ein absolutes Kriterium für die Seriosität einer Bank."
          Die BFI Bank hatte Geld der Anleger aus der Bank abgezogen. Wirtschaftsdetektiv Medard Fuchsgruber deckte den Skandal auf. Aus internen Unterlagen, die PLUSMINUS vorliegen, geht hervor: Es gab mehrere Hinweise, dass in der Bank einiges nicht korrekt läuft. Trotzdem stellte KPMG immer wieder uneingeschränkte Testate aus.
          Medard Fuchsgruber, Bund der Kapitalanleger: "Bei der BFI-Bank war es sogar so auffällig, dass die Luxemburger Aufsicht schon eingeschaltet wurde. Selbst die kam zu dem Punkt, dass hier eventuell der Verdacht von Geldwäsche vorliegen könnte. Nichts davon steht irgendwo im Bericht. Wie blind muss eigentlich ein solcher Prüfer sein?"
          Ein Insider, der in der BFI-Bank in leitender Funktion tätig war und anonym bleiben möchte, geht da weiter. Wir erfahren am Telefon: Der Eigentümer und die Wirtschaftsprüfer kannten sich gut: "Heute würde ich ganz klar und deutlich sagen, ja, die haben was erkennen müssen und die haben auch was erkannt. So ein Bankhaus kann sich normalerweise keine Klüngeleien leisten. Da war ich fest von ausgegangen und hab mir das auch nicht vorstellen können, dass so was überhaupt im Hintergrund passiert."
          In den nächsten Tagen werden Frau Zobel und weitere Geschädigte Klage gegen KPMG einreichen. KPMG will sich vor der Kamera nicht äußern, hält die Vorwürfe jedoch für abwegig. Schriftlich teilt man uns mit: Man habe die „Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung“ beachtet. "Für uns als Abschlussprüfer bestand [...] die Verpflichtung zur Erteilung uneingeschränkter Bestätigungsvermerke."
          Für Karlheinz Küting werden viel zu viele Jahresabschlüsse uneingeschränkt testiert. Der Professor unterrichtet Rechnungslegung und Bilanzanalyse und hat über 16.000 Jahresabschlüsse ausgewertet.
          Prof. Karlheinz Küting, Universität Saarbrücken: "Es wurden mehr als 99 Prozent uneingeschränkte Testate erteilt, das heißt auch, nur ein Prozent der Bilanzen wiesen Fehler auf. Ich stelle persönlich die These auf, es sind bedeutend mehr Bilanzen, die Fehler enthalten, und daraus folgere ich, dass die Messlatte für ein uneingeschränktes Testat bedeutend höher gelegt werden muss."
          Sind Prüfer zu unkritisch ? Bezahlt werden sie vom Unternehmen, das sie prüfen. Diesen Auftrag will keiner verlieren. Außerdem: Oft kommen noch andere Beratungsleistungen hinzu. Der Berufsstand sieht da keine Gefahr.
          Professor Norbert Pfitzer, Wirtschaftsprüferkammer: "Der beratende Prüfer ist ein besserer Prüfer, weil er das Unternehmen besser kennen lernt und insofern wirksamer und wirtschaftlicher prüfen kann."
          Professor Karlheinz Küting, Universität Saarbrücken: "Besteht zwischen einem Sonderauftrag und der Jahresabschlussprüfung irgendein Zusammenhang, dann muss eine Trennung der Prüfung erfolgen. Aber diese Trennlinie ist nicht scharf. Es gibt Überlappungen. Es finden sich meist auch Wege, dass man die Sonderaufgaben trotzdem wahrnimmt."
          Viel zu tun für Herbert Meyer und seine Bilanzpolizei. Bleibt zu hoffen, dass ihre Arbeit die Wirtschaftsprüfer in Zukunft vorsichtiger macht."
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    Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologische Grundproblem liegt sicher in der falschenEinstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:

    Strukturelle Therapie des Schuldenproblems.

    Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden, dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine Zeit lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen oder andere Vergünstigungen belohnt werden dürfen. Außerdem sollten PolitikerInnen als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik nachweisen, der fortwährend qualitätszusichernist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn zugleich ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird, der von Ephorenüberwacht wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs- und Kontrollstrukturen gefunden werden.
        Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierungder politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
       Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten  lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt.
      Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.

    Kognitive Therapie des Schuldenproblems.

    Wie fast immer beginnt die Problemlösung mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem? Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine VerhaltensänderungLeidensdruck, Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung. Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
        Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist:
    (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? );
    (2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische Finanzhaushaltung).
    Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,  b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach  - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben?

    Hinweis: Zur Erkundung des Wissens, des BürgermeisterInnen-Profils und worauf es nach Meinung der kompetenten und erfolgreichen PraktikerInnen ankommt, habe ich einen "Fragebogen KommunalpolitikerInnen (fast) schuldenfreier Gemeinden" entwickelt, der sich derzeit in der Erprobungsphase befindet. Wer mitmachen möchte, melde sich bitte. Gesucht werden für die Kontrollgruppe auch BürgermeisterInnen und KommunalpolitikerInnen von Gemeinden, die noch stärker in den Schulden stecken.

    Mehr zur politischen Krankheit der "Schuldentollwut".

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    Querverweise
    Standort: Finanzkrise (Subprime-Debakel) 07/08/09.
    *
    Chronik der Symptme und Auswirkungen der Finanzkrise ab 3. Quartal 2009 ausgelagert: , FiKris9_3,
    Videospot attac zur Einstellung unserer Banken
    Wirtschafts-KriTicker* Manager Porträt Michael Kemmer (HRE, BLB) *
    *  Die Midas-Falle nach Ovid. in: Neid, Mißgunst, Gerechtigkeit, Gier und Vernunft. *  Das Pyramiden-Modell oligarcher Systementwicklung am Beispiel multipler Überschuldung. * Geldtabu. * Einführung und Kritik der Plutokratie der "Deutschland AG" * Überblick Mißwirtschaft D-AG * Eliten & etilE * Die Politische Krankheit der Schuldentollwut. * Globalplayer* Kartelle *
    Überblick Staatsverschuldung._
    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Finanzen site:www.sgipt.org.* Staatsverschuldung site:www.sgipt.org *
    Geld +Geschichte site:www.sgipt.org * Psychopathologie des Geldes site:www.sgipt.org *
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Ursachen und Therapie der Finanzkrise (Subprime-Debakel) 2007/08/09 ff. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/FiKris78.htm
    Copyright & Nutzungsrechte
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    Ende_Finanzkrise (Subprime-Debakel) 07/08/09 ff_Service_ Überblick_Relativ Aktuelles _Rel. Beständiges  Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Kommunikation:  Post: IP-GIPT Postfach 3147 D-91019 Erlangen  Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen_

    Korrektur nur Rechtschreibprüfung  irs18.10.8.



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    05.02.16    Hinweis Das kritische Finanzlexikon.
    25.05.15    Linkfehler geprüft und korrigiert.
    14.11.14    Die Theorie von Leuschel & Vogt (2009). * Zur Rolle der Finanz-Mathematik *
    01.01.14    Auf das 29. Quartal 2014Q1 verlinkt.
    02.02.13    Quartalsquerverweise aktualisiert.
    02.06.12    Aktuelle Sachlage nach Daten Juni 2012.
    14.01.12    Wolfgang Berger Die Finanzmarktkrise.
    13.11.11    Die Theorie Dirk Müllers nach Crashkurs (2008-2010).
    04.11.11    Link auf: Reinhart & Kenneth: Dieses Mal ist alles anders. * Dirk Müllers Theorie im Crashkurs.
    02.10.11    Aktuelle Sachlage der Finanzkrise nach Daten Oktober 2011.
    18.09.11    Die Analysen, Erklärungen und Lösungsvorschläge Prof. Hankels.
    06.10.10    Aktuelle Sachlage nach Daten Oktober 2010.
    09.06.10    Harvard Linkadresse aktualisiert.
    07.10.09    Doku 3. Quartal 2009 abgeschlossen und 4. Quartal 2009 angelegt.
    31.08.09    Nachtrag Otte, Aktuelle Sachlage: Kalenderwochenkommentare.
    26.07.09    Link Aktuelle Sachlage 30. KW.
    21.07.09    Ausgelagerte Fortsetzung Chronik Finanzkrise 2007/08/09...
    07.07.09    Fortsetzung des Chronik bis Ende des 2. Quartals. Ab 3. Quartal 2009 neue Seite: FiKris9_3. Sahra Wagenknecht zur Finanzkrise.
    18.06.09    Chronik Fortsetzung 5.6. bis 17.6.9
    30.05.09    Anatomie der Weltwirtschaftskrise: Ursachen und Schuldige. Fortsetzung Chronik bis 30.5.9
    18.05.09    Linkfehler Präambel, Sprache beseitigt.
    13.05.09    Bad Bank(s) vom Kabinett beschlossen.
    12.05.09    Aktuelle Sachlage Mai 2009:  Bad Bank(s).
    27.04.09    863 Billionen Dollar Derivate im Umlauf * Börsenentwicklung
    07.04.09    Erklärungen von Prof. B. Senf * Nachträge Chronik der Symptome bis 7.4.9
    31.03.09    30.04.2004  "True-Sale-International-GmbH (TSI)". Fortsetzung Chronik der Symptome 28.3., 30.3.9
    26.03.09    25.3.9 *Nachträge Chronik der Symptome: 20-24.3.9.
    19.03.09    "Helicopter-Ben" Bernankes letzte Waffe: Mehr desselben Falschen ...
    18.03.09    Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist eine Krise des Rechts. * Geldmenge USA innerhalb eines Jahres verdoppelt.
    13.03.09    Chronik der Symptome: Nachträge 13.3. bis 16.3.9
    09.03.09    Spiegel: "Finanzkrise vernichtet knapp 40 Billionen Euro.
    08.03.09    Alle Insider wussten seit ca. 10 Jahren, was kommt.
    07.03.09    Großes Update. Neu-Strukturierung und viele neue Einträge.  * Opel zahhlt keine Steuern
    04.03.09    Bernankes Schwachsinn * Kurzbeschreibung der aktuellen Finanzkrise.
    28.02.09    Ergänzungen Chronik (26-28.2.9)
    29.01.09    Bad Bank.
    27.01.09    Beginn der Nachträge.
    17.12.08    Zinssenkung in USA.
    02.12.08    "Fed legt Keim für nächste Krise".
    29.11.08    Wie viel die USA die Finnanzkrise kostet. * Chronik 28.11 (Ackermann & Steinbrück schuld), 29.11.8 (Fehlurteil etilE Spitzenmamager Donald Kohn) *
    28.11.08    Ackermann und Steinbrück sind schuld.
    26.11.08    Merkel und Steinbrück schaffen die Möglichkeiten offen legaler Bilanzfälschung.
    25.11.08    Börse feiert Citigroup Rettung ekstatisch.
    22.11.08    Rede von Bundespräsident Horst Köhler bei der Eröffnung des "European Banking Congress" 2008.
    20.11.08    Kritik Basel I und II, Beispiel Deutsche Bank.
    19.11.08    Chronik Ergänzungen.
    13.11.08    Chronik-Fortsetzung.
    08.11.08    Einarbeitung 5-Faktoren-Theorie in:  Wie konnte es dazu kommen, Was steckt in der Tiefe dahinter?
    06.11.08    Am 4.11.8 soll der frühere Risiko-Chef der spektakulär gescheiterten US-Investmentbank Bear Stearns soll in New York künftig für die Bankenaufsicht zuständig sein.
    08.11.08    Nachtrag Chronik: Vorläufer Zusammebruch Hedgefond LCTM.
    04.11.08    Nachträge Chronik der Symptome.
    21.10.08    Ergänzungen Chronik der Symptome.
    19.10.08    Kritik Fehlkonstruktion Wirtschaftsprüfungen.
    18.10.08    Geheimer Krisengipfel bei Schröder 2003 * Kritik des deutschen Rettungsplans.
    15.10.08    Politische Hintergründe in Deutschland.
    11.10.08    Schwarze Oktoberwoche * G7 "Aggressiver Aktionsplan".
    09.10.08    Nachträge 3.  und 5. (wertlose "Garantieerklärung") bis 8.10.8.
    30.09.08    Rettung der Dexia Bank notwendig.
    29.09.08    Der Schwarze Montag 29. September 2008.
    26.09.08    Die größte US-Sparkasse ist pleite und musste geschlossen werden.
    24.09.08    "Rettungsplan": Finanzermächtigungsgesetz.
    21.09.08    KfW-Verantwortliche.
    19.09.08    Aktualisierung: Chronik der Symptome.
    08.06.08    Zitate Ratingagenturkritik * Die nächste Finanzkrise: Credit Default Swaps – Subprime war nur »Vorspeise« ?
    25.04.08    Punkt 6, Kritik der Ratingagenturen, aufgenommen.
    24.03.08    Schadensschätzung von 20 auf 100 Mrd. Euro der wahrscheinlichen Realität angepasst.