Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
Abteilung Politische Psychologie,
Bereich Finanzen - Präambel
- Sprache -
IP-GIPT DAS=20.03.2008
Internet-Erstausgabe; letzte Änderung: 05.02.16
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail:
sekretariat@sgipt.org
_ Zitierung
& Copyright
Anfang_Finanzkrise
(Subprime-Debakel) 07/08/09 ff__Service_
Überblick_
Relativ
Aktuelles_Rel.
Beständiges_
Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich
Finanzen, Finanzpolitik und Finanzwissenschaft, und hier speziell zum Thema:
Ursachen und Therapie der Finanzkrise
(Subprime-Debakel und die Folgen) 2007/08/09 ff
Videoclip attac
zum Selbstverständnis der Banker.
Finanzkrise in 8 Minuten erklärt: [youtube: 1|2|3|4]
Übersicht
und Links zu allen Quartals Dokumenationen 2007-aktuell.
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Alle
Insider wussten seit ca. 10 Jahren, was kommt.
* Schuldenbremse * "Garantieerklärung"
* Schwarze Oktoberwoche * Der
schwarze 29.September 2008 *
KfW-Verantwortliche * Zusammensetzung
Verwaltungsrat.
_
Überblick
Aktuelle Sachlage.
Aktuelle
Sachlage 25. KW, 2015, 2. Quartal.
Aktuelle
Sachlage 13. KW, 2015.
Aktuelle
Sachlage Ende 2013.
Aktuelle
Sachlage nach Daten Juni 2012.
Aktuelle
Sachlage nach Daten Oktober 2011.
Aktuelle
Sachlage nach Daten Oktober 2010.
Kosten
und Schäden Finanz- und Wirtschaftskrise seit 1970.
Häufigkeiten
von Wirtschafts- und Finanzkrisen seit 1970.
Aktuelle
Sachlage und Doku 4. Quartal 2009.
Aktuelle
Sachlage und Doku 3. Quartal 2009.
Aktuelle
Sachlage Mai 2009: Bad Bank(s).
Aktuelle
Sachlage 2009-03.
Aktuelle
Sachlage 2008-Sommer/Herbst.
Kritik
des deutschen Rettungsplans.
USA
Rettungsplan.
Bad
Bank.
CDS-Fortsetzung?.
Die
Sachlage im März 2008.
Hintergründe:Wie
konnte es dazu kommen?
Politische
Hintergründe in Deutschland.
1998, 2001,
2002,
2003,
Geheimer
Krisengipfel bei Schröder 2003.
30.04.2004
"True-Sale-International-GmbH (TSI)".
2004, 2005,
2006,
2008,
Fünf-Faktoren-Theorie
(Sponsel).
Die
Theorie von Georg Soros.
Die
Theorie von Alexander Czerny.
Die
"Theorien" der BankerInnen.
Federal
Reserve (FED), u.a.
EZB,
Trichet u.a. (Monatsberichte).
Deutsche
Bundesbank, Weber u.a. (Monatsberichte).
BaFin.
(gute Analyse bis auf Hintergründe und Eigenanteil)
Bankenverbände.
Ackermann,
Deutsche Bank.
Norbert
Walter, Chefvolkswirt Deutsche Bank.
Die
Theorie von Leuschel & Vogt (2009).
Die
Theorie Dirk Müllers nach Crashkurs (2008-2010).
Die
Theorie der Ökonomen.
Die
Analysen, Erklärungen und Lösungsvorschläge Hankels.
Reinhart
& Rogoff: Dieses Mal ist alles anders.
Roubini
& Mihm * Senf
* Stiglitz *
Nobelpreisträgertreffen
Lindau * Bouchaud
*
Otte
(2006) * Wolfgang
Berger *
Die
Theorie der FinanzmathematikerInnen.
Die
Theorie verantwortlicher PolitikerInnen.
Theorie
der Linken.
Sahra
Wagenknecht über Ursachen der Wirtschaftskrise.
Populäre
Informationen.
Quarks&Co:
Wohin verschwindet unser Geld?
Chronik
der Symptome.
Vorfeld
und Vorboten 90er Jahre.
1998:
Warnzeichen: Hedgefond LTCM geht
k.o.
2007-8. Feb: Startschuss
durch Gewinnwarnung HBSC.
2008: ....
2009: ....
Literatur.
Links.
Glossar.
Querverweise. |
_
Aktuelle
Sachlage
-
Aktuelle Sachlage Ende 2013.
-
Aktuelle Sachlage nach
Daten Juni 2012.
-
Aktuelle Sachlage
nach Daten Oktober 2011.
-
Aktuelle Sachlage
nach Daten Oktober 2010.
-
Aktuelle Sachlage und Doku 4. Quartal 2009.
-
Aktuelle Sachlage (Doku 3.Q-2009) nach den
Börsen KW-2009: 48,
47,
46,
45,
44,
43,
42,
41,
40,
39,
38,
37,
36,
35,
34,
33,
32-09,
31,
30.
Wierichs, Günter (2013) Das kritische Finanzlexkon. Westend.
Sonderpreis 5.95: Klicken=Bestellen
Aktuelle Sachlage
nach Daten Juni 2012.
Die Staatsschuldenkrisen (Griechenland, Portugal, Spanien, Italien)
in der Eurozone haben sich ausgeweitet und vertieft. Es stellt sich immer
mehr heraus, dass das gesamte kapitalistische Geldsystem, wie es im anglo-amerikanischen
Raum konstituiert ist (FED, Bank of England) und der
Wirtschaftswachstumszwang auf Überschuldungsbasis unverantwortlicher
- und im wahrsten Sinne des Wortes - katastrophaler und wirtschaftskrimineller
Unsinn ist. Dieser katastrophale Unsinn hat allerdings eine übermächtige
Lobby: das internationale Bankenkartell ((FED, Bank
of England). Die Geldschöpfung über die Zentralbanken muss den
Privatbanken, insbesondere der FED (Federal System der
USA) weggenommen und völlig neu aufgestellt werden mit 100% Geld (Irving
Fisher) und 100% Sicherung. Die Spekulationsbanken müssen separiert
und outgesourct und mit einem Handelsverbot mit realen Wirtschaftseinrichtungen
belegt werden. Das ganze Schneeballsystem ("Ponzisystem") muss ebenso radikal
überwunden werden wie die Förderung der Giermomente durch absurde
Manager-Gagen oder gar Boni, wo Mali angesagt wären. Gehälter
brauchen eine obere Grenze und die sollte das 10fache des Mindestlohnes
nicht überschreiten. So gesehen ist das Vorhaben von Hollande als
Einstieg sehr zu begrüßen, wenn er auch nur das 20fache des
jeweiligen Mindestlohnes fordert. Das Geldsystem muss der Wirtschaft, der
Gesellschaft, den Menschen dienen. Die europäische Staatsschuldenkrise
ist vom Banksterkartell inszeniert worden, um von den fundamentalen und
tatsächlich ursächlichen Problemen, die im geheimbündlerischen
Privatbankenkartell der Zentralbanken (FED, Bank of
England) liegen, abzulenken. Zugleich soll das störende bundesdeutsche
Stabilitätskonzept ausgehebelt werden, d.h. die EZB soll "FEDisiert"
werden, was mit der Besetzung des EZB Chefs Mario Draghi, einem Ex-Goldman-Sachs-Banker
(Vizepräsident 2002-2005, London), schon ziemlich weit gediehen ist;
er ist also genau der "richtige" Mann für diesen Job. Seit dem 8.2.2007
findet der größte "Bailout" der Finanzgeschichte
statt: der hemmungslose Zugriff auf das Volksvermögen der Staaten.
Und es ist auch keineswegs so, dass dieses Bankstersyndikat nicht wüsste,
was es tut: das weiß es sehr genau und es ist ihm völlig gleichgültig,
wer alles und wie viel alles dabei draufgeht. Dieser fundamental-plutokratische
Perversenschwarm führt einen ziemlich
erfolgreichen Kampf gegen die ganze und in ihren Augen völlig unbedeutende
99,999% Restwelt. In der Tat: (FED-) Geld regiert die
Welt ...
Präsentationen wichtiger
kritischer Werke zum Federal Reserve System finden Sie unter den Links:
-
Brown, Ellen Hodgson (dt. 2009). Der
Dollar-Crash. Was Banker Ihnen nicht erzählen. Die schockierende
Wahrheit über die US-Notenbank, unser Währungssystem und wie
wir uns von ihm befreien können. Rottenburg: Kopp Verlag.
-
Griffin, G. Edward (dt. 2011, 3.A.). Die
Kreatur von Jekyll Island. Die US-Notenbank FEDERAL RESERVE. Das schrecklichste
Ungeheuer, das die Hochfinanz je schuf. Rottenburg: Kopp Verlag.
-
Henderson, Dean (dt. 2011). Das Kartell
der Federal Reserve. Acht Familien beherrschen die Welt. Rottenburg:
Kopp Verlag.
-
Paul, Ron (dt. 2010). Befreit die
Welt von der US-Notenbank! Rottenburg: Kopp Verlag.
-
US-Notenbank. Der mächtigste Geheimbund der Welt. Geld-Magazin Extra
der Wiener Zeitung 04/2009 (PDF)
-
Komprimiert
und kritisch:: Die Entstehungsgeschichte der vermeintlich staatlichen
US- Zentralbank "Federal Reserve System", kurz FED.
_
Aktuelle
Sachlage der Finanzkrise nach Daten Oktober 2011
Nach bald 5 Jahren Finanzkrise hat sich mittlerweile klar herauskristallisiert,
was da eigentlich passiert war und wie es geschehen konnte. Es ist eigentlich
ganz einfach: Aufgrund der unstillbaren Gier nach Geld und Macht von Finanzmanagern
und Vermögenden, wurde die angeblich notwendige Globalisierung
mit ihrer Deregulierung
erfunden, um außerhalb der staatlichen Kontrollen und Aufsichten
ein gigantisches Schattenbanksystem (Interbankenhandel), eine Weltregierung
der Finanzwelt, zu etablieren. Es entstanden einerseits übernationale,
globale ("systemrelevante") Konzerne in und außerhalb des Geldmarktes.
So schaffte sich das Geld- und Bankensystem eine eigene Welt, mit eigenen
"Regeln": erlaubt ist alles, was geht und Geld bringt - möglichst
kurzfristig. Dies funktionierte durch die sog. Offshorezentren
und Steueroasen, wo man zahlreiche Zweckgesellschaften gründete,
in die man alles auslagerte, was der heimischen staatlichen Aufsicht entzogen
werden sollte. Das konnte natürlich nur funktionieren, wenn die Politik
dies zuließ und förderte. Nebenbei eigneten sich diese Offshorezentren
und Steueroasen auch noch für zahlreiche unerträgliche Tricksereien,
die die Steuerzahlerinnen Hunderte von Milliarden kosteten und weiterhin
kosten. In diesem Interbankenhandel wurden zahlreiche neue und komplexe
Finanzderivate entwickelt, die jenseits der realen Wirtschaftsleistung
ein Vielfaches an Geldmenge umfassten (um das 20fache oder mehr). Diese
gigantischen und virtuellen Geldblasen kommen an die 1000 Billionen, also
an eine Trillion Dollar heran.
Zwar wurden Versicherungsderivate wie z.B. CDS
entwickelt, aber diese wurden wo so viele andere nicht an ordentlichen
Märkten einer Zulassungsprozedur unterzogen und in öffentlichen
Börsennotierungen und Bilanzausweisen transparent gemacht und somit
beaufsichtigbar, sondern ihr wirklicher Wert blieb undurchsichtig und versteckt
- heute noch. Und so dürften nach wie vor in vielen Bankbilanzen die
Angaben nicht stimmen, wenn nicht sogar durch Auslagerungs- und Umwertungstricks
(HB 13.10.8) "verschwunden" sind.
In den Billionenwelten dieses Schattenbanksystems des Interbankenhandels
wurden die Ansprüche immer wahnsinniger, so dass man in der Tat von
einem Casino- und Gewinnsuchtphänomen sprechen kann. Zugleich verstanden
viele Finanzmanager weder ihre komplexen Produkte und deren Risiko. Billionen
wurden an dünnen Fädchen aufgehängt und wenn einer riss,
drohte das ganze Gewebe zu zerreißen. Und so kam es denn auch. Das
konnte natürlich nur funktionieren, wenn die Komplizen des internationalen
Bankstersyndikates, die Ratingagenturen, ihren Teil beitrugen, Sicherheit
zu suggerieren, wo gar keine war. Die sog. Bankenrettung kostet die SteuerzahlerInnen
mittlerweile Billionen. Jeder kundige Mensch weiß aber, dass ein
solches irrsinnig aufgeblähtes und völlig der Wirtschaftsrealität
entrücktes Aberbillionenspiel von niemand aufgefangen und "gerettet"
werden kann. Die einzige Rettung besteht darin, dass man dem Markt tun
lässt, was er nach den Regeln freien Marktwirtschaft eigentlich immer
schon tun soll: in die geordnete Insolvenz entlassen. Inzwischen ist es
dem internationalen Bankstersyndikat gelungen, ihren Wahnsinn, den SteuerzahlerInnen
und den Staatshaushalten - die ohnehin meist schon völlig überschuldet
waren - zusätzlich noch anzuhängen. So haben sie eine Staatsschuldenkrise
und eine Eurokrise kreiert, nur, um wieder Milliarden und Billionen mit
dieser Verschleierungsstrategie zu verdienen. Man hilft Griechenland -
und anderen - nicht, wenn man seine Leistungsfähigkeit drosselt, seine
Entschuldung verunmöglicht und in unabsehbare Zinsknechtschaft zwingt.
Griechenland ist auch überhaupt nicht wichtig für den Euro, so
wenig wie z.B. Portugal oder Irland. Es gibt überhaupt kein Problem
und keine "systemrelevanten" Banken, schon gar nicht die privaten. Das
Gesetz der Marktwirtschaft heißt: wer nicht richtig wirtschaftet,
den entlässt der Markt in die Insolvenz. Und schließlich ist
auch ethisch geboten, dass Verantwortliche für ihre Fehler selber
einstehen. Hier geht es aber nicht um Wirtschaftsordnung, um Recht, um
Vernunft, gesunden Menschenverstand oder gar Ethik und Verantwortung. Hier
geht es einzig darum, wie sich eine Bande von verwahrlosten, inkompetenten
Gierhälsen
von vielleicht 500 Billionen in den Sand gesetzten Luftnummern noch z.B.
5 Billionen ergaunert oder neudeutsch von den SteuerzahlerInnen "retten"
lässt. Und genau diese realen 5 Billionen fehlen den Staaten für
echte und sinnvolle Investionen und für den Schuldenabbau. Was not
tut ist klar und wurde von Hankel
formuliert. Wir brauchen keine Privatbanken, schon gar keine systemrelevanten,
keine Hedgefonds, keine Derivate und Millionen von Spekulanten für
die Sondergesetze wie z.B. Umsatzsteuerfreiheit, Verschleierungsprivilegien
und Boniansprüche jenseits jeglicher realen Leistungsfähigkeit
gelten.
"Systemfehler.
Amerika: Sagenhafte 2,2 Billionen Dollar für Gehälter der Banker.
Zwei New Yorker Risiko-Management Experten haben errechnet: In den vergangenen
fünf Jahren haben die amerikanischen Banker und Bankangestellten die
sagenhafte Summe von 2,2 Billionen Dollar auf ihren persönlichen Gehaltskonten
verbucht. Der tiefere Sinn der ausufernden Rettungsschirme dient nichts
anderem als dem Erhalt dieses Systems. ... " [DMN
1.10.11]
Aktuelle
Sachlage nach Daten Oktober 2010 (Quelle: bpb
10-2010)
"Fakten
Die globale Finanzkrise, die 2007 als Immobilienkrise auf dem Subprime-Markt
in den USA begann, hat fast überall auf der Welt zu einem deutlich
abgeschwächten Wirtschaftswachstum oder zur Rezession geführt.
Die zusammengefasste Wirtschaftsleistung der ökonomisch hochentwickelten
Staaten ist nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds
(IMF – International Monetary Fund) im Jahr 2009 zum ersten Mal seit dem
Zweiten Weltkrieg geschrumpft und zwar um 3,2 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Nur in wenigen ökonomisch sich entwickelnden Staaten erhöhte
sich das Wachstum trotz der Finanzkrise bis 2009 ungebrochen.
Die Finanzkrise wurde dadurch ausgelöst, dass
die jahrelang steigenden Immobilienpreise in den USA, die sich zu einer
Immobilienblase entwickelt hatten, stagnierten und gebietsweise fielen.
Bei steigenden Kreditzinsen und fallenden Wiederverkaufswerten konnten
viele Kreditnehmer ihre Kreditschuld nicht begleichen. Zuvor waren die
Kreditrisiken in Wertpapieren gebündelt (Verbriefung) und weltweit
gehandelt worden. Die Spekulation mit Kreditderivaten hatte die Investitionsrisiken
zusätzlich potenziert. Die verbrieften Immobilienkredite waren zunächst
von Rating-Agenturen als "mit geringem Risiko behaftet" bewertet worden
– im Verlauf der Immobilienkrise wurden die Papiere jedoch zunehmend schlechter
bewertet.
Mehrere große amerikanische Finanzunternehmen,
die entweder direkt oder indirekt über die Verbriefung auf dem Immobiliensektor
aktiv waren, mussten im Zuge der Krise Insolvenz anmelden oder von der
Regierung gerettet werden (Lehman Brothers, Merrill Lynch, AIG, Bear Stearns,
Fannie Mae, Freddie Mac). Rasante Kurseinbrüche an den globalen Aktienmärkten
verschärften die Krise und der Interbankenmarkt kam weltweit nahezu
vollständig zum Erliegen. Die Verknappung der Liquidität von
Banken und die allgemeine Verunsicherung führten letztlich auch zu
einem Überspringen der Krise auf den Nicht-Finanzbereich.
Bei den Finanzunternehmen in den USA, Europa und
Asien werden sich die Verluste infolge der Finanzkrise laut Schätzungen
des IMF auf insgesamt rund 2,28 Billionen US-Dollar summieren. Für
die USA wird mit Kredit- und Wertpapierverlusten in Höhe von 885 Milliarden
US-Dollar gerechnet. Für Großbritannien werden Verluste in Höhe
von 455 Milliarden US-Dollar prognostiziert, für die Eurozone 665
Milliarden US-Dollar und für Asien 115 Milliarden US-Dollar.
Datenquelle
International Monetary Fund (IMF): World Economic Outlook Database,
Global Financial Stability Report, April 2010, World Economic Outlook Update
– Restoring Confidence without Harming Recovery, Juli 2010, World Economic
Outlook Update – Global Economic Slump Challenges Policies, Januar 2009
Die aktuellen Werte zur prozentualen Veränderung
des Bruttoinlandsprodukts der einzelnen Staaten finden Sie in der 'World
Economic Outlook Database' des IMF.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten
Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als
Vorleistung für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen
verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche
Produktionsmaß.
Auf dem Subprime-Markt erhalten auch Kreditnehmer
mit geringer Bonität ein Hypothekendarlehen.
Informationen zu den größeren Finanzkrisen seit 1970 finden
Sie hier..."
Kosten
und Schäden Finanz- u. Wirtschaftskrise seit 1970
Prozentuale Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Vergleich
zum jeweiligen Vorjahr (in konstanten Preisen), Stand: Oktober 2010
Häufigkeiten
von Wirtschafts- und Finanzkrisen seit 1970
Aktuelle Sachlage
Mai 2009: Bad Bank.
Ein allgemein für wichtig erachteter Schritt zur Bewältigung
der Finanz- und Bankenkrise mit der Einrichtung sog. "Bad Bank(s)" scheint
der Realisation in Deutschland sehr nahe, siehe z.B.:
-
Mieses Konzept für "Schlechte Banken" [Spiegel 2.6.9]
-
Gesetzentwurf für Bad Banks. Neue Heimat für die Schrottpapiere
[Tagesschau 12.5.9]
-
So sieht die Bad Bank aus. [RP 12.5.9]
-
Bundesfinanzministerium legt Entwurf für "Bad-Bank"-Konzept vor [Focus
11.5.9]
-
Ein vermutlich inszenierter Konflikt soll die Durchsetzung des Bad-Bank-Konzeptes
erleichtern [NDS 12.5.9] * Kolumne > [FTD 27.5.9]
Die grundlegende Problematik, die das Misstrauen überhaupt
erst möglich gemacht ist, indem faulen Bilanztricks politisch und
rechtlich
Tor und Tür geöffnet wurde, wurde bislang nicht nur nicht angegriffen,
sondern im Gegenteil weiter fundiert, d.h. den Bankbilanzen kann man heute
noch viel weniger trauen als vor dem öffentlichen Ausbruch der Finanzkrise
(die Insidern seit mindestens 10
Jahren bekannt war).
Das von den SteuerzahlerInnen zur Rettung der Banken
zur Verfügung gestellte Geld, wird auch nicht nur zur Förderung
und Unterstützung der Wirtschaft verwendet (Kredite sind schwer zu
erhalten und die Wucherzinsen [>Frontal21, 12.5.9] für die Konsumentenkredite
sind unverändert extrem). Auch das ist das Versagen der Politik, die
es wohlweislich verabsäumt hat, die zur Verfügungstellung der
Rettungsgeldmittel an vernünftige Bedingungen zu knüpfen. So
fliesst das Geld in erster Linie in die Börse - das DAX kletterte
in einem Zug von 3600 auf 4900 - und in die Taschen der Banker, aber nicht
in die Wirtschaft. Dies zeigt eindrucksvoll, wie offen und hemmungslos
verwahrlost die Haltung dieser FinanzEtile zum Ausdruck
gebracht wird und wie die Machtverhältnisse tatsächlich sind.
Das wirklich Schlimme an diesen Verhältnissen ist aber nicht
der fehlende Charakter, die Gier, der hemmungslose Egoismus - mit dem leben,
aber wirkungsvoller kontrollieren müsste - sondern die
Inkompetenz:
sie können es einfach nicht und blicken durch ihr eigenes geldmonströses
Kuddelmuddel nicht durch. Das ist in erster Linie ein Versagen der Volkswirtschaftslehre,
der Finanzwissenschaft, der Staatslehre und natürlich der Politik.
Weder die Ökonomen und Finanzexperten verstehen richtig, wie diese
Wirtschaft und dieses Geldsystem funktioniert, und natürlich
erst recht nicht die PolitikerInnen, die meist nur AgentInnen oder willfährige
Büttel der Geldmächte sind.
Aktuelle
Sachlage 2009-03
Die Politik erscheint völlig hilf- und ratlos, insbesondere die
Bundeskanzlerin ("Eigentlich gewinnt immer der, der sich nicht an die Spielregeln
hält" [Q]).
So beruft die Politik die Brandstifter, Egomanen und Dummköpfe zu
ihren Ratgebern und machen damit die obersten Böcke
zu Gärtnern. Nachdem das in der Politik aber auch üblich
ist, wie sich gerade am Beispiel unserer Bundes-Finanzministers Steinbrück
- und vieler anderer
Schuldentollwütiger
- eindringlich
zeigt,
muss man sich darüber nicht wundern. Vertrauen kann nur entstehen,
wenn tricksen, frisieren, auslagern ("out-sourcen"),
vertuschen, kurz Lug und Trug in den Bilanzen (und versteckten Steueroasen-Bilanzen)
nicht mehr möglich ist, wenn also Klarheit und Transparenz
herrschte. Aber genau das hat die Politik, kräftig unterstützt
von der Justiz, ja ermöglicht und gefördert. Das versteht und
weiß jeder Bürger mit einem IQ > 90. Nur unsere Politiker, Banker,
Juristen, Volkswirte und andere Pseudo-Eliten wissen das nicht oder wollen
es nicht wissen. Es müsste dringend eine Besinnung auf Artikel 14,2
GG (Eigentum verpflichtet)
erfolgen, aber dazu bräuchte man eine Justiz, die Recht und nicht
Unrecht
im Namen des Rechts spricht. Es gibt schon lange keinen freien Markt
mehr außer für Heuschrecken, Kartelle, Oligopole oder Monopole.
Und so wird neben der
Freiheit auch
vieles verbogen, gelogen, verdreht, auf den Kopf gestellt und missbraucht.
Aktuelle Sachlage 2008 >
Chronik
der Symptome. * "Garantieerklärung"
* Schwarze Oktoberwoche * Der
schwarze 29. September 2008 * Das Traumziel der PlutokratInnen
scheint am 18.9.8 erreicht als die US-Regierung verlauten lässt, alle
faulen Bankkredite zu übernehmen (zunächst 700 Milliarden Dollar).
Damit ist eine neue und ungewöhnliche Form des Kapitalismus als Staatsprinzip
geschaffen: der Privatverlust-Kompensations-Sozialismus frei nach Bush,
Bernanke ("Helikopter-Ben")
und Paulson auf Steuerzahlerkosten. Die Börse feiert dies mit einem
unglaublichen Kursfeuerwerk. Was das auf mittlere und lange Sicht aber
genau bedeutet und für Folgen hat, muss erst noch analysiert und abgewartet
werden. Sicher ist aber, dass die Staatsverschuldung
der USA dadurch entsprechend steigen wird und dass die Wirtschaftswissenschaften
und Politische Ökonomie der sog. etilE-Universitäten
der USA seit Jahren vollständig versagt haben.
Kritik
des deutschen Rettungsplans ("Finanzermächtigungsgesetz") [Bundestag]
[> Monitor 16.10.08,
PDF]
Das Rettungsplangesetz [Gesetzestext 16/10600]
hebt
im §6 "Rekapitalisierung" (Beleg)
die §§ 65,
66,
67,68
und 69 der Bundeshaushaltsordnungauf,
womit der Bundestag auf sämtliche Kontrollmöglichkeiten - auch
des Bundesrechnungshofes - ausdrücklich verzichtet. Damit wurde über
die ursprüngliche amerikanische
Idee weit hinausgehend eine Art Ermächtigungsgesetz für
den Finanzminister erlassen, der nun nach Gutdünken schalten und walten
kann wie es ihm gefällt, falls denn überhaupt jemals eine Bank
auf die Idee kommt, sich von diesem Gesetz "retten" zu lassen. Die US-Banken
haben inzwischen gezeigt, wie sie die Rettungsgelder zu verwenden gedenken:
so haben sie noch schnell 70 Milliarden Boni an ihre etilE-Manager
ausgeschüttet [MMnews 18.10.08] [WaS 28.10.8]
(1) Auch das Wichtigste zur Überwindung der
Bankenkrise fehlt in diesem Gesetz, nämlich die Zwangsverpflichtung
zum klaren Bilanz-Ausweis aller Risiken, damit das von rotgrün
unter Schröder & Fischer eingeführte Verstecken und Auslagern
von faulen Bilanzposten in okkulten Zweckgesellschaften nicht mehr möglich
ist. Ohne eine solche Zwangsverpflichtung kann Bilanz-Vertrauen unter den
Banken nicht einkehren. Genauso schlimm ist die von Merkel und Steinbrück
geschaffene Möglichkeit der Bilanzfälschung mitten in der Finanzkrise
[Video Plusminus 25.11.8]
(2) Nicht minder wichtig wäre ein Verbot des
beliebigen Verkaufs von Krediten und erst recht ihrer okkulten Derivatisierung
notwendig.
(3) gehört eine Transaktionssteuer für
Finanzbewegungen eingeführt, eine längst überfällige
und schon alte Forderung ("Tobin-Taxe" [W]).
(4) muss die vom Bruttoinlandsprodukt völlig
abgekoppelte und extreme ausgeweitete Geldmenge [DBB: M3;
USA)
auf eine angemessene Relation zum realen Wirtschaftswachstum zurückgeführt
werden, womit die vielen perversen Casino-Produktinovationen von vornherein
ausgetrocknet wären. Solche wurden erst durch die ungezügelte
Notenbankpolitik der FED,
die Privatbanken gehört und keine mit der EZB oder der Bundesbank
vergleichbare Institution ist, ermöglicht.
(5) Für die Staatsverschuldung muss das Musgrave-Kriterium
als Minimalbedingung erzwungen werden.
(6) Für Manager und "Eliten"
muss wieder ein echtes Leistungsprinzip(für
Manager hier)
eingeführt werden, d.h. die irrwitzigen Gagen mit Augenmaß in
soziale
Gerechtigkeit ("Eigentum verpflichtet") einzubinden. Und dazu gehört
vor allem auch, dass nicht belohnt werden darf, wer auf höherer
Ebene Mist macht.
(7) Unauflösbarer Grundwiderspruch: der Staat hat
nicht die Ressourcen und Kompetenzen, das marode Finanzsystem zu retten,
weil er es mit seinen Deregulierungsgesetzen
erst ermöglicht und mitgeschaffen hat. Außerdem zeigte sich,
dass die Staatsbeteiligung in den Landesbanken, bei der IKB und der
KfW
vollständig versagt hat. Der Staat ist kein Problemlöser, sondern
neben einer inkompetenten und verantwortungslosen Finanzbranche, die der
Wirtschaft und Gesellschaft nicht dienen, sondern sie nur hemmungslos ausbeuten
will - das wahnwitzige 25% Renditeziel Ackermanns würde nicht genug
sein, wenn es erreicht würde, weil sie
alles haben und
beherrschen wollen und jedes Augenmaß verloren haben - wesentlich
selbst das Problem. Der Staat ist längst kein Staat mehr,
sondern bloße Marionette und Lakai der Plutokraten.
Dieser furchtbare Filz von Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit
auf allen Ebenen, insbesondere Politik, Finanzbranche, Wirtschaftswissenschaft,
Justiz und - bis zu diesem Desaster - der Medien ist das eigentliche Problem
II. Ordnung.
USA-Rettungspläne
Wie viel die
USA die Finanzkrise kostet
New.Orf.at schreibt [29.11.8]:
"... Kritik wächst. Die Kritik an Fed-Chef Ben Bernanke ("Helikopter-Ben"),
Finanzminister Henry Paulson und seinem designierten Nachfolger, dem New
Yorker Notenbank-Chef Timothy Geithner, wurde in den US-Medien zuletzt
immer lauter. Das Trio entschied darüber, Lehman Brothers fallenzulassen,
was die Krise schlagartig verschärfte. In der Kritik stehen Paulson
und Co auch, weil sie bereits mehrmals - oft binnen 24 Stunden - ihre Strategie
völlig umkehrten. Und trotz der historisch einzigartig hohen Beträge,
die in die Hand genommen werden, steht noch immer nicht fest, ob der Kampf
gegen die Finanzkrise überhaupt zum Erfolg führen wird."
Bei den folgenden Links zu Berechnungen, was die
USA die Krise bislang kosten kann bzw. kosten wird, muss man berücksichtigen
dass amerikanische Trillionen (Billionen) europäische Billionen (Milliarden)
sind:
_
Das Rettungsplan-Ermächtigungsgesetz
mit Blanco-Vollmacht für den US-Finanzminister unter Aufhebung jeglicher
Kontrolle
Im "Rettungsplan", eine Art plutokratisches Finanzermächtigungsgesetz,
das den Finanzminister der USA zum lieben Gott im Finanzkrisenmanagement
macht, wird unter Punkt 8 (orig.) ausgeführt:
“Die Entscheidungen des Ministers, was dieses Gesetz
betrifft, sind nicht überprüfbar und werden nach eigenen Ermessen
der Behörde entschieden, und dürfen durch kein Gericht oder andere
Behörde überprüft werden.”
|
ASuR kommentiert (23.9.8):
"Dass heisst, Entscheidungen welche die sogenannte “Mutter aller Rettungsaktionen”
betrifft, wobei damit $700 Milliarden an Steuergeldern verteilt werden,
um die wertlosen Sicherheiten der dahinsiechenden Finanzinstitutionen zu
kaufen, darf nicht durch ein Gericht überprüft, verändert
oder für Ungültig erklärt werden, auch nicht durch die gewählten
Repräsentanten des Volkes. Alle Entscheidungsbefugnisse liegen alleine
in der Hand der Exekutive und können nicht kontrolliert oder verändert
werden."
Die Sachlage im März
2008
Geld ist genug da, viel zu viel, wie das Geldmengenwachstum [DBB: M3;
USA)
im erschreckenden Maße zeigt. Daran kann es also nicht liegen, wie
sich inzwischen sogar schon bis Ackermann [G],
Deutsche Bank, herumgesprochen hat, der, man mag es kaum glauben, nach
dem Staat ruft, weil die Selbstheilungskräfte des "freien
Marktes" (>Kartelle) nicht mehr griffen. Da hat er recht. Der
Staat hat gravierende Fehler gemacht, indem er der inkompetenten Zocker-Ökonomie,
wie sie in Princeton,
Harvard und Stanford z.B. erzeugt und gepflegt wird, vertraut
hat. Doch wer ist "der Staat"? Besser wäre wohl, man spräche
von Regierungen und dem Wirtschaftsrecht, für das sie und ihre WählerInnen
verantwortlich sind.
Obwohl also genug Geld da ist, leihen es sich die
Banken nicht mehr. Sie vertrauen sich nicht. Also müssen
sie wissen, was Erklärungen von Vorständen bedeuten und Bilanzen
aussagen. Der Vorstand von Bear Stearns [G]
verkündete noch am Mittwoch, den 12.3.8, dass es keine Liquiditätsprobleme
gäbe. Bereits zwei Tage später, am Freitag, gab es auf einmal
gravierende Liquiditätsprobleme, so dass die FED
mit einer 30 Mrd. Dollar Stützzusage gegenüber der übernahmewilligen
JP Morgan Chase Konkurrenz-Bank den Zusammenbruch der Bank und einen Crash
am Aktienmarkt nur mühsam und in letzter Sekunde verhindern konnte.
Was sagt uns das?
-
Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Was Vorstände erklären
hat überhaupt nicht die geringste Bedeutung. Sie lügen wie gedruckt,
wenn es ihnen opportun erscheint. Und wer sollte dies besser wissen als
Bankvorstände? Sie misstrauen sich also völlig zu Recht.
-
Nun gut, möchte man meinen: aber die Bilanzen müssten doch offenbaren,
wie die Situation tatsächlich ist. Offensichtlich gilt auch dies nur
zum Teil. D.h. die finanzielle Wirklichkeit kann in den Bilanzen sehr gut
verschleiert, frisiert oder versteckt werden. Wer sollte dies besser wissen
als Bankvorstände. Und so misstrauen sie also auch ihren Bilanzen
völlig zu Recht.
-
Daraus folgt sofort, dass das Finanzrecht völlig unzureichend eingerichtet
wurde (von wem?). Wenn Bankvorstände so hemmungs- und sanktionslos
lügen dürfen, wenn Banken ihre Wirklichkeit in ihren Bilanzen
so hemmungslos verschleiern, frisieren oder verstecken können, ohne
dass sie zur Rechenschaft, sprich ordentlichen und schmerzhaften persönlichen
Geldstrafen - denn nur an dieser Stelle reagiert Kapital empfindlich -
herangezogen werden: warum sollten sie es dann nicht tun? Denn lautet nicht
das etilE-Prinzip: Wer Bockmist macht auf höherer
Ebene, wird gnadenlos mit einem völlig idiotischen goldenen Handschlag
belohnt?
-
Es folgt zwingend: es gibt keine vernünftigen Transparenzvorschriften
und Wahrheitsgebote und in der Folge dann auch keine wirkungsvolle Kontrolle
und Sanktionsmöglichkeiten.
-
Und es folgt weiter zwingend: es gibt keine effektiven Gesetze, die Wahrheit
in relevanten Angelegenheiten zu sagen, obwohl es ja andererseits z.B.
das Prinzip der Prospekthaftung [G]
gibt. Ein Vorstand, der am Mittwoch erzählt, es gäbe keine Liquiditätsprobleme,
während die Pleitesituation nur zwei Tage später öffentlich
wird, gehört entlassen, vor Gericht gestellt, für mindestens
einige Jahre ins Gefängnis gesteckt, ein lebenslanges Berufsverbot
für höhere Bank- oder Wirtschaftsposten verhängt und sein
Vermögen zur Schadenswiedergutmachung eingezogen.
-
Und außerdem haben die Ratingagenturen
wie viele Pseudo-Wirtschaftsprüfungen
völlig versagt oder wirtschaftskriminell geratet, wenn die unsicheren
Zocker Hypothekenderivate hervorragende Ratings im Bereich A (höchste
Sicherheit aaa) erhielten. Sie sollten ebenfalls zur Verantwortung gezogen
und haftbar gemacht werden. Denn erst wenn sie für ihre Fehler haften
und aufkommen müssen, wenn es richtig Geld kostet, werden sie ihre
Blender-, Gefälligkeits- oder Falschratings einstellen.
_
Die
nächste Finanzkrise: Credit Default Swaps – Subprime war nur »Vorspeise«
?
Im KOPP Verlag warnt F. William Engdahl am 06.06.2008:
"Seit einiger Zeit schon richtet sich die Aufmerksamkeit auf die relativ
winzige »Subprime«-Hypothekenausfallkrise bei Eigenheimkrediten
in den USA, die im Zentrum der augenblicklichen Finanz- und Kreditkrise
in der anglo-sächsischen Bankenwelt steht; aber nun tritt ein viel
größeres Problem in den Vordergrund. »Zweitklassige«
(subprime) bzw. hochriskante besicherte Hypothekenobligationen (Collateralized
Mortgage Obligation, CMO), wie sie genannt werden, sind nur die Spitze
eines enormen Eisberg zweifelhafter Kredite, die »faul« werden
können. Die nächste Krise beginnt bereits auf dem 62 BILLIONEN
Dollar schweren Markt der sogenannten Credit Default Swaps (CDS). ... ..."
_
Wie
konnte es dazu kommen, Was steckt in der Tiefe dahinter ?
Politische
Hintergründe in Deutschland:
Den undurchsichtigen und hochriskanten Finanzgeschäften wurde
in Deutschland durch rot-grün, Schröder,
Fischer, Eichel, Clement der finanzrechtliche
Boden bereitet. Die verdienstvolle Sendung plusminus
bereitet am 14.10.8 die wichtigsten Eckdaten wie folgt auf:
-
1998: Finanzminister Lafontaine
("Die Unternehmen sind nicht nur den Aktionären verpflichtet") und
sein Staatssekretär Flassbeck ("Wir wollten ja nicht Politik machen
gegen die Unternehmer, wir wollten im Gegenteil eine Politik machen für
die richtigen Unternehmer, die investieren und Arbeitsplätze schaffen,
aber gegen diese Casino-Jongleure, die die Welt beherrscht haben in den
letzten zehn Jahren; das ist nicht verstanden worden."), die 1998 einen
Finanzmarktregulierung wollten, wurden zum Rücktritt genötigt.
-
2001: Finanzminister Eichel stellt Unternehmensverkäufe
steuerfrei. Und heizt so das Fusionsfieber an, ein Riesengeschäft
für Investmentbanken. Die private Riester-Rente wird eingeführt.
Dem Finanzsektor fließen riesige Mittel zu, die der staatlichen Rente
fehlen.
-
17. Juli.2001 "Den Keim für die Finanzkrise
der öffentlich-rechtlichen Banken und der IKB haben deutsche Politiker
und das Bundesfinanzministerium - einschließlich Peer Steinbrück,
damals als Ministerpräsident - in Brüssel selbst gelegt, als
sie am 17.7.2001 der Aufgabe der Gewährträgerhaftung für
die deutschen öffentlich-rechtlichen Banken und Sparkassen zustimmten.
Die Folgelasten bzw. Risiken für die Steuerzahler sind bekanntlich
mindestens zweistellige Milliardensummen." [SQ: tb 6.7.8]
-
2002: SPD-Wirtschaftsminister Clement hebt die
Befristung der Leiharbeit auf. Immer mehr feste Arbeitsplätze werden
umgewandelt.
-
2003: Mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe
und der Einführung von Ein-Euro-Jobs wird der Zwang erhöht, praktisch
jede Arbeit zu jedem Lohn anzunehmen. Gleichzeitig wird der Spitzensteuersatz
massiv gesenkt.
Geheimer Krisengipfel
bei Schröder [HB 24.02.2003, Sekundärquelle Nachdenkseiten
19.11.8:
"Die dramatische Lage der deutschen Banken und Versicherungen versetzt
die Politik in höchsten Alarmzustand. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins
„Focus-Money“ aus dem engsten Umfeld der Teilnehmer hat Bundeskanzler Gerhard
Schröder (SPD) am vergangenen Sonntagabend die Spitzen des deutschen
Geldgewerbes im Berliner Kanzleramt empfangen. Thema des streng geheimen
Gipfeltreffens, an dem auch Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) und
Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) teilnahmen, waren Krisenszenarien
für den Finanzplatz Deutschland bis hin zum Zusammenbruch einzelner
Institute.
An dem Treffen nahmen von Seiten der Geldhäuser Deutsche-Bank-Chef
Josef Ackermann, Bankenpräsident Rolf. Breuer, Allianz-Chef Henning
Schulte-Noelle, Commerzbank-Vorstandsvorsitzender Klaus-Peter Müller,
Dresdner-Bank-Chef Bernd Fahrholz, WestLB-Chef Jürgen Sengera und
DZ-Bank-Vorstandsvorsitzender Ulrich Brixner. Die Runde erläuterte
Möglichkeiten, die Krise einzudämmen. Von Clement kam der Vorschlag
zur Gründung einer Bad Bank, die – staatlich
garantiert – faule Kredite der Institute übernommen hätte. Dieses
Konzept wurde aber offenbar verworfen. Bundesfinanzminister Eichel erhielt
den Auftrag, gemeinsam mit der Bundesbank Szenarien für den Fall zu
entwickeln, dass eine große Bank kippen sollte. Der ebenfalls anwesende
Münchner Unternehmensberater Roland Berger wurde beauftragt, eine
umfassende Analyse des Finanzplatzes Deutschland zu erstellen. Besonders
die jüngsten, schlechten Zahlen verschiedener Großbanken hätten
die Politik aufgeschreckt, hieß es. "
Weitere Sekundär-Quellen: Freitag
28.2.3; FOCUS-MONEY Nr. 9 (2003) 20.2.2003; Freitag 2.5.3; auch zitiert
auch in Börse Online Forum vom 31.7.2003]
Man
beachte: Kurze Zeit später wird die Hypo
Real Estate (HRE), die mittlerweile offenkundige "Bad
Bank" - ohne je so deklariert worden zu sein - gegründet. Tatsache
ist also, dass niemand überascht wurde und alle Insider unserer sauberen
politischen Finanz-Etile seit ca. 10 Jahren wussten,
was kommen musste. Die politische Hauptverantwortung trägt zweifellos
die rotgrüne Bundesregierung und die "Cremé" der deutschen
BankerInnen.
Rotgrüne Drucksache
15/930 vom 7.5.2003: "... Vom 7. Mai 2003 datiert ein Antrag der Fraktionen
SPD und Bündnis 90/Die Grünen. "Finanzplatz Deutschland weiter
fördern", Drucksache 15/930, gezeichnet von Fraktionschef Franz Müntefering,
dem späteren Kämpfer gegen die Heuschrecken. Die Belange des
Finanzplatzes Deutschland müssten "stets im Fokus des wirtschaftspolitischen
Geschehens bleiben". Es sei "darauf zu achten, dass unnötige Belastungen
für die Unternehmen der Finanzdienstleistungsindustrie vermieden werden".
Regulierung sei "kein Selbstzweck". Die Bundesregierung solle "weitere
Maßnahmen zur Schaffung eines leistungsfähigen, international
wettbewerbsfähigen Verbriefungsmarktes in Deutschland ... prüfen.
..." [Spiegel 4.3.9]
-
30.04.2004 Gründung der
"True-Sale-International-GmbH (TSI)" durch die halbstaatliche KfW-Bankengruppe
gemeinsam u.a. mit der West LB, der Helaba, der Bayerischen Landesbank,
der Deutschen Bank, der Commerzbank u.a. In der Pressemitteilung hieß
es: "Die TSI-Verbriefungsinfrastruktur haben die KfW-Bankengruppe, Genossenschaftsbanken,
Geschäftsbanken und Sparkassenfinanzgruppe gemeinsam entwickelt (...)
Die Verbriefungsplattform wird aus drei gemeinnützigen Stiftungen
(...) und Verbriefungszweckgesellschaften ('deutsches SPV', Special Purpose
Vehicle) bestehen, die jeweils für eine einzelne Transaktion errichtet
werden (...) Dieser in Analogie zu international üblichen Strukturen
gewählte Aufbau erlaubt die insolvenzferne Errichtung deutscher SPV
(...) Für jede True Sale-Verbriefung wird vom jeweiligen Originator
ein eigenes insolvenzfernes SPV (...) gegründet (...) Das SPV kauft
das zu verbriefende Kreditportfolio von einer Bank an, wandelt es in hadelbare,
durch Kreditforderungen gesicherte Wertpapier (ABS = Asset Backed Securities)
um und verkauft diese an Investoren auf dem Kapitalmarkt." Quelle: Dr.
iur. Volker Gallandi, Juni 2008 (Sekundärquelle): "Die Verbriefungsconnection
- highway to hell. Wie das Finanz- und Wirtschaftsministerium den Finanzplatz
Deutschland gefährden helfen"
-
2004: Rot-Grün lässt unter Schröder
und Fischer Hedge-Fonds und Derivate zu. Die absurden Renditeziele der
Finanzwirtschaft werden zur allgemeinen Richtschnur. Deutsche Bank-Chef
Ackermann gab als Renditeziel 25 Prozent aus. Das sollten letztlich die
Arbeitnehmer in der so genannten "Realwirtschaft" einbringen - in guten
wie schlechten Zeiten. [Die Zeit am 8.7.2004: Schulden auf Weltreise]
-
2005: Im rot-schwarzen Koalitionsvertrag wird
die Förderung des Kreditverkaufs festgeschrieben. Außerdem will
man nur eine "Finanzaufsicht mit Augenmaß". wiwo erläutert
[13.2.8]: "Für die Banken ist das mithilfe der Ratingagenturen aufgebaute
System deshalb so attraktiv, weil sie die Pakete, anders als bei der traditionellen
Kreditvergabe, nicht mit Eigenkapital unterlegen müssen. Sie können
die Papiere in Zweckgesellschaften ausgliedern. So verschwinden milliardenschwere
Risiken aus der Bilanz. „Diese Methode hätte von den Aufsichtsbehörden
niemals erlaubt werden dürfen“, so ein Banker selbstkritisch." [RS:
richtig bewertet sind das finanzökonomische und politische Verbrechen.]
-
2006: Noch 2006 preist Asmussen, heute Staatssekretär
im Finanzministerium, die Vorteile des Risikogeschäfts unkontrollierter
Kreditverkäufe - aber jetzt soll ausgerechnet er als oberster Regulierer
das staatlich geförderte Kredit-Chaos organisieren. Mit Unterstützung
der Politik werden die Finanzmärkte zum Dreh- und Angelpunkt des Wirtschaftslebens.
Gysi zitiert Steinbrücks Loblied 2006 auf die Deregulierung [Youtube]
-
2008: Finanzinvestoren gewährt man weitere
Steuergeschenke. Doch jetzt will die Politik kräftig eingreifen und
will angeblich eine Rücknahme der Deregulierung. Fragt sich nur, ob
sie dazu überhaupt noch in der Lage ist. Zehn Jahre lang wurde die
Finanzbranche eifrig unterstützt und gefördert. Und bisher soll
kein einziges Degulierungsgesetz zurückgenommen werden. Vom Finanzministerium
hieß es auf Anfrage von Plusminus dazu nur: Kein Kommentar.
Neuerdings haben Merkel und Steinbrück die
Möglichkeit zur offenen Bilanzfälschung inmitten der Krise geschaffen:
Unrecht wird zum Recht erklärt [Video Plusminus 25.11.8]. Wieder einmal
bestätigt sich: die schlimmste Kriminalität ist die ganz legale.
[Dokumentation Steuerrechtsänderungen seit 1964]
_
Fünf-Faktorentheorie(Sponsel)
Politpsychoökonomisch lässt sich die Fehlentwicklung aus
fünf - wahrscheinlich nicht unabhängigen - Faktoren erklären:
I. Illusion freier
Markt. Die erste große Hauptkomponente ist die irrationale und
durch die empirische Wirklichkeit längst widerlegte fixe Idee, dass
der freie Markt der beste
Garant für die Optimierung des Wohlstands aller sei, wie es einst
Smith
verkündete. Tatsächlich gibt es seit langem keine freien Märkte
mehr, sondern die Wirtschaft wird weitgehend von Oligopolen und Kartellen
beherrscht, die ihre "Gesandten" in die Ministerien schicken und dort die
für sie profitablen Gesetze schreiben lassen. Man hatte nie begriffen,
dass man - schon rein aus puren marktwirtschaftlichen Gründen - die
Größe von Konzernen begrenzen muss. Im Zuge der Globalisierung
wurde das Gegenteil realisiert und auch noch völlig irrsinnig für
notwendig und richtig ausgegeben. Folge: Extreme und unverantwortliche
Deregulierung mit Hilfe der Politik, Justiz und der Medien.
II. Rendite um jeden
Preis. Die extreme globale Plutokratisierung der Wirtschaft und Gesellschaft
hat zu der perversen Konzeption geführt, dass nur noch ein einziges
Ziel zählte: die Rendite - um jeden Preis. Man vergaß,
was ein Unternehmer- und Managererfolg in ökonomisch
stablien Gesellschaften nur bedeuten kann:
III.
Mißverhältnisse der Vermögensverteilung. Im Zuge dieser
abgehoben-einseitigen Renditemaximierung wurde das Volksvermögen zunehmend
umgeschichtet, so dass immer mehr Geld in den Händen immer weniger
lag > Konzentration der Vermögen (die Anlage suchen).
IV. Realwirtschaftlich
abgekoppelte Finanzspekulationen. Damit war das Tor für von der
Realwirtschaft völlig abgekoppelten Finanzspekulationen weit geöffnet.
Das geflügelte Wort "Geld regiert die Welt" wurde in einem Ausmaß
realisiert, wie man es nicht einmal albträumen konnte. So kritisiert
Prof. Margrit Kennedy: "... das grundsätzliche Problem besteht darin,
dass sich die Finanzwirtschaft viel zu weit von der Realwirtschaft entfernt
hat. Zwischen 1950 und dem Jahr 2000 ist die Realwirtschaft um den Faktor
7 gewachsen, die Finanzwirtschaft aber um den Faktor 32. Spekulative Transaktionen
im Devisenbereich machen heute 98 Prozent aller Finanztransaktionen aus.
Da stimmt einfach etwas nicht. ..." [FAZ.NET 8.11.8]
Und in der ftd vom 19.11.8 kann man zu Basel
I und II lesen: "Basel I verleitete Banken dazu, Zweckgesellschaften einzurichten,
in der sie faule Kredite versteckten und verbrieften. Und Basel II führte
durch seine Betonung von Ratings dazu, dass Banken zu viel Risiko aufnahmen,
sodass der Kredithebel viel zu hoch geriet. Im Jahr 2007 hatte die Deutsche
Bank ein Kapital von 40 Mrd. Euro, dem 2000 Mrd. Euro an Aktiva gegenüberstanden.
Das ist ein Verhältnis von 1 zu 50. Ein Verhältnis von 1 zu 10
gilt als normal."
V. Wachstums-,
Konsum und Schuldenterror. Eine natürliche Sättigung der
Märkte wurde von der Kapitalismus-Ökonomie - auch ohne die Casino-Pervertierung
- so wenig akzeptiert wie Augenmaß und Bodenhaftung. Die Orientierung
der Kapitalismus-Ökonomie war daher immer - grenzenloses - Wachstum.
Es ging nie um Vernunft, Augenmaß, Realität und bodenständige
Verwurzelung; das sind in den Augen der Kapitalismus Ökonomen nur
Störfaktoren. Daher ist der maniforme
Wachstums- und Konsumterror-Kapitalismus [Q]
nicht verantwortlich durchdacht und geregelt; er ist eine grundlegende
Geistesstörung, schon von seinem Ansatz und Fundament her, weil er
nicht auf soliden wirtschaftlichen Füßen steht. Denn:
damit das maniforme
Wachstum aufrecht erhalten werden kann, müssen die Leute konsumieren,
konsumieren, Geld ausgeben, Geld ausgeben. Dieses viele Geld haben sie
aber nicht nur nicht, sondern durch die Umverteilung des Vermögens
von unten nach oben auch zunehmend weniger. Also muss man sie verführen,
sich zu verschulden, immer mehr, immer weiter. Das geht irgendwann nur
noch, wenn man darauf verzichtet, solide Sicherheitsleistungen zu verlangen.
So wurden die BankerInnen auf der mittleren und unteren Ebene weltweit
- auch in Deutschland - angehalten, Kredite auf Teufel komm raus zu vergeben,
um so ein künstlich erzeugtes Wirtschaftswachstum auf der Basis von
Verschuldung anzuheizen. Damit musste jedem vernünftig denken Menschen
klar sein, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, wann diese Blase
platzen muss. In der Niedrigzinsphase verführten die Banken in Amerika
viele Menschen, geblendet von Zinsen um 4 % herum, Immobilien zu kaufen,
ohne dass man ihnen sagte, dass diese Zinsen sich in wenigen Jahren verdoppeln
oder noch mehr verteuern könnten. Und so fanden sich in der Zinsanhebungsphase
viele, die plötzlich nicht mehr 900 Dollar / Euro für ihre Immobilie
im Monat aufbringen mussten, sondern auf einmal 1800 Dollar / Euro oder
noch mehr. Damit war die hausgemachte Immobilienkrise da.
Was taten nun die Banken? Sie verbrieften
ihren faulen Kredite in dubiose Finanzmarktderivate, die sie den Dümmsten,
Gierigsten und Imkompetentesten unter ihresgleichen weltweit andrehten,
nicht wenige davon im Ausland. Auch in Deutschland, kauften viele - bevorzugt
Landesbanken, die anscheinend keine vernünftige Geschäftsgrundlage
mehr haben - diese faulen Zockerpapiere. Weshalb auch nicht, zahlt die
Zeche - derzeit schätzungsweise 100
Milliarden Euro - in Deutschland doch meist die SteuerzahlerIn, denn
besonders in Deutschland gilt das etilE-Prinzip sozusagen
kruppstählern auch im Staatsbereich: Wer Bockmist macht auf höherer
Ebene, wird gnadenlos mit einem völlig idiotischen goldenen Handschlag
belohnt. Milliardenschäden lohnen sich also, wenn man "großzügig"
- durch ein völlig ungerechtes, absurd-verblödetes Gesetz und
"Recht" - "abgefunden" wird.
Zunehmend wertlosere Kreditzertifikate. Nachdem
nun viele ImmobilienbesitzerInnen ihren Kapitaldienst nicht mehr bedienen
konnten, zeigten damit auch die verbrieften Hypothekenkreditzertifikate
ihren wahren Zocker-Charakter: sie wurden zunehmend unsicherer und wertloser.
Und damit bekamen die ersten Banken Liquiditätsprobleme. Das wussten
natürlich auch alle anderen, vielleicht die deutschen Landesbanker
zuletzt, und so wurden sie sehr vorsichtig, sich Geld zu leihen,
obwohl weltweit mehr als genug, ja eigentlich viel zu viel da ist - wie
man dem Geldmengenwachstum [Q]
entnehmen kann. Es fehlt also nicht an Geld, sondern meist völlig
korrekt analysiert am Vertrauen. Gesetz und Recht wurden nach den Interessen
der Banker und Geldaristokratie so eingerichtet, dass es keine echte Transparenz
und damit auch keine wirkungsvolle Kontrolle gibt. Sie wollten schon immer
mauscheln, sich nicht in die Karten sehen lassen und tun, was sie in ihren
Hinterzimmern zu ihrem Vorteil verabredeten. Diese masslosen, heuschreckenbasierten
und gemeinwohlgefährlichen Interessenprivilegien
wurden zu weit getrieben, so dass der übermässige Vorteil kippte
und sich nun für die Plutokraten ins Gegenteil, eben das subprime
Debakel [G]
mit seinen noch nicht absehbaren Folgen, verkehrte (> Watzlawick
mehr desselben Vorteils; Midas-Falle
nach Ovid). So ruft nun Ackermann vielleicht zu Recht nach dem Staat.
Aber, wie wir Ackermann und seine Amigos kennen, sicher nicht, um echte,
faire und vernünftige Regelungen zu veranlassen, sondern um den Staat
und die SteuerzahlerInnen die Zeche bezahlen zu lassen, die diese Zockerchaoten
verbockt haben, getreu dem globalen etilE-Motto: Gewinne
privatisieren, Verluste sozialisieren, Steuern minimieren und nach uns
die Sintflut. Schlimm ist noch, dass in den Aufsichtsunräten der Landesbanken
durch die Bank hochrangige PolitikerInnen ihre extrem hoch dotierten Abnick-,
Schlaf- und Inkompetenztantiemen kassieren, so dass man versucht sein könnte,
zu vermuten, dass die Hauptfunktion einer Landbank inzwischen nur darin
besteht, über lukrative Aufsichtsunrat-Posten "verdienten" PolitikerInnen
Zusatzgagen zu verschaffen.
Die
Theorie von Georg Soros
In seinem Buch "Das Ende der Finanzmärkte",
in dem er als sein Lebenswerk seine Reflexivitätstheorie
darlegt, die er der aktuell herrschenden Gleichgewichtstheorie und des
Marktfundamentalismus gegenüberstellt, gibt Soros im Schlusskapitel
"Einige Empfehlungen an die politisch Verantwortlichen". Aus diesen
Empfehlungen ergeben sich zugleich die Fehler, die seiner Meinung nach
gemacht wurden; ich fasse zusammen:
-
Die Kontrolle der Finanzmärkte sei nicht angemessen
ausgeführt worden (S. 152)
-
Einige der neu eingeführten Finanzinstrumente
beruhten auf falschen Voraussetzungen (S. 152).
-
Die Regulierungsbehörden hätten die neuen
Finanzinstrumente nicht verstanden. Es sei wünschenswert und notwendig,
dass nur solche Finanzinstrumente zugelassen würden, die von den Regulierungsbehörden
vollständig und richtig verstanden worden seien (S. 152).
-
Es sei falsch gewesen, das Risikomanagement den Beteiligten
(Bankern) zu überlassen (S. 152)
-
Systemische Risiken müssten von den Regulierungsbehörden
gemanagt werden (S. 152).
-
Ein systemisch angemessenes Risikomanagement sei
nur möglich, wenn die Beteiligten die entsprechenden Informationen
zur Verfügung stellten, selbst wenn dies mühselig und kostspielig
sei, weil die Kosten einer einer solchen Krise, wie wir sie nun haben,
ungleich größer seien (S. 152).
-
Den Finanzinstituten wurde fälschlicherweise
gestattet, viel zu rentabel und viel zu groß zu werden (S. 153)
-
Regulierungsbehörden müssten zur Rechenschaft
gezogen werden, wenn ihnen die Dinge aus der Hand glitten und Finanzinstitute
daraufhin gerettet werden müssten (S. 153).
-
Die Geldmenge müssen wie die Kreditschöpfung
kontrolliert werden. Monetarismus sei die falsche Doktrin. Greenspan habe
als Marktfundamentalist eine falsche Geldpolitik betrieben (S. 153).
-
Das Risikomangement der Gleichgewichtstheoretiker
habe die Verwickeltheit und Koppelung der Marktteilnehmer nach der Reflexivitätstheorie
nicht wahrgenommen (S. 154).
-
Die Kontrolle des Einsatzes von Fremdkapital sei
unverzichtbar (S. 154).
-
Für CDS [eine Art Versicherungs-Kreditderivat;
>W] Produkte
brauche man eine Clearing-Stelle und Börse. Die derzeitigen Volumina
der CDS beliefen sich schätzungsweise auf 45 Billionen [amerikanisch
Trillionen] Dollar (S. 154).
-
Es seien rücksichtslose Praktiken bei der Animierung
zu Kreditaufnahmen angewandt worden (S. 157)
_
Soros,
George (2008). Das Ende der Finanzmärkte - und deren Zukunft. Die
heutige Finanzkrise und was sie bedeutet. München: FinanzBuch.
Soros'
Reflexivitätstheorie. Sie besagt kurz und bündig, dass ein
objektives Verständnis der Märkte nicht möglich ist, weil
jeder auch Teilnehmer des Marktgeschehens ist. Das Verständnis hängt
auch von den eigenen Interessen und Handlungen ab. Zwischen Verstehen und
Handeln gibt es Rückkopplungs- und Interaktionseffekte (Analogie zur
Heisenbergschen Unschärfe): teilnehmen und beobachten verändere
bereits den Forschungsgegenstand.
[VI-26.1.8]:
"Um George Soros zu verstehen, ist es notwendig, auf die von ihm entwickelte
Theorie von Reflexivität und den Begriff Boom-Bust-Sequenz kurz einzugehen:
Soros Theorie gründet unter anderem auf der Idee, dass es sich bei
den am Finanzmarkt bezahlten Preisen für Vermögensgegenstände
(Aktien, u.a.) nicht einfach um passive Reflexionen ihrer Werte handelt.
Stattdessen würden die Marktteilnehmer eine aktive Rolle bei der Bewertung
von Vermögensgegenständen spielen. Diese beidseitige Rückkopplung
zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit nennt Soros “Reflexivität”."
_
Die
Theorie von Alexander Czerny [PDF]
[>Querverweis 28.2.9]
Sein Fazit: "... Das, was wir bisher gesehen haben, war nur ein kleines
Vorgeplänkel. Das richtig grosse Beben in den Finanzmärkten kommt
erst noch. Zumindest in den USA ist man sich sicher, dass ein Run auf die
Banken bevorsteht, alle Staaten der Welt sich von ihren Dollarreserven
trennen (die dann in die amerikanische Binnenwirtschaft fluten) und eine
Flucht der Hochfinanz in die Sachwerte einsetzt. Die Politiker haben sich
vor Kurzem weltweit darauf geeinigt, die Löcher in den Aktiva der
Banken mit Cash zu stopfen. Bis zur kommenden Hyperinflation ist Bargeld
die einzige Lösung, die Bilanzen der Banken wieder auszugleichen,
doch die bisherigen Milliarden sind angesichts der astronomischen Löcher
nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Weltweit laufen die Notenpressen
auf Hochtouren. Doch die Krise wird dadurch nicht gemanagt, sondern fortgeschrieben:
Da die unabhängigen Zentralbanken das Bargeld nicht verschenken, sondern
gegen Zins verleihen, werden die Löcher in den Banken mit Hilfe von
Staatsverschuldung gestopft. Die Verschuldung setzt sich fort. Die Schuldenkrise
wird mit gigantischer Neuverschuldung nach hinten verlagert und dem Steuerzahler
aufgebürdet. Es ist das alte Spiel: Gewinne werden privatisiert, Verluste
sozialisiert."
Die
Theorie der BankerInnen. > Pervertierung
des Leistungsprinzips.
»Wenn die Musik aufhört zu spielen
- im Sinne von Liquidität -dann werden die Dinge kompliziert. Aber
solange die Musik spielt, musst du aufstehen und tanzen. Wir tanzen noch.«
Charles Prince, Ex-Vorstand der Citibank, 9.7.2007. |
Zur Stimmung: "Der Hass auf die Banker ist
inzwischen so groß, dass er an das Jahr 1720 erinnert. Damals platzte
die 'Südsee-Blase',
eine der ersten Speekulationsblasen der Geschichte - und es gab einen parlamentarischen
Antrag, die Schuldigen in Säcke voller Schlangen einzunähen und
in die Themse zu werfen." [Der Spiegel 9,2009, S.110] Und am Ende des
Artikels zitiert der Spiegel Tony Parsons: "Ich weiß ja, dass
es nichts an der Tatsache ändern würde, wenn wir ihre Köpfe
vor der Nationalbank aufspießen. Aber wir sollten es trotzdem tun.
Viell eicht würden wir uns nachher besser fühlen."
Federal
Reserve (FED), Bernanke
u.a.
Neben den finanzökonomischen Pseudo-Elite-Universitäts-Departments
in den USA kommt dem Privatbankerclub,
der unter dem gebieterischen und hochstaplerischen
Namen Federal Reserve (FED)
firmiert mit seinen monetaristischen Gurus Greenspan und dessen Nachfolger
Bernanke ("Helikopter-Ben"),
die Hauptschuld an diesem zugespitzt irrwitzigen und verwahrlosten Casinokapitalismus
zu. Man fragt sich, ob sie nur grenzenloses naiv waren, wenn sie glauben,
mit der Notenpresse, Kreditschöpfung und damit der ungezügelten
Ausweitung der Geldmenge alles richten zu können, ob sie einer unkorrigierbaren
Überzeugung, also einem (Geld-) Wahn, verfallen oder "nur" rücksichtslose
Geldmachiavellisten und Spieler sind, die ihre destruktive Macht geniessen.
Die jüngsten Äußerungen Bernankes - "Die Transparenz
des Finanzsystems könne verbessert werden, wenn riskante Vermögenswerte
aus den Büchern der Banken entfernt werden könnten" [HZ
3.3.9] zeigen jedenfalls eine solch extreme Entrückung von der
Realität, dass man ernsthaft besorgt sein muss, ob dieser Mann noch
im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Von der FED kommt nichts
außer einer gigantischen und maniformen
Geldmenge, für die kaum weniger als eine Milliarde SteuerzahlerInnen
in den nächsten Jahren bürgen und unermeßlich viel Geld
zahlen werden. Das ungeheure Leid, das angerichtet wurde, betrifft eine
Dimension, die diese Soziopathenkaste gewöhnlich nicht erreicht. Sie
behandeln die Krise mit einem verstärkten mehr desselben Falschen.
Und so steuert diese "Krisenmanagement" folgerichtig auf eine Inflation
und Währungsreform zu.
Europäische
Zentralbank (EZB), Trichet u.a.; Monatshefte.
In einem Vortrag
- "Eine Bilanz von 10 Jahren Euro und der Geldpolitik der EZB" - an der
Akademie für politische Bildung Tutzing am 14. Februar 2009 geht Jürgen
Stark, Mitglied des Direktoriums der EZB auf die Ursachen der Finanzkrise
ein und führt aus:
"Die Ursachen der Krise sind schon vielfach erörtert
worden. Lassen Sie mich die wichtigsten Punkte kurz zusammenfassen. Die
Turbulenzen begannen bekanntlich mit zunehmenden Kreditausfällen im
Subprime-Segment des US-Hypothekenmarkts. Sie haben sich zu einer allgemeinen
Vertrauenskrise auf den Finanzmärkten ausgeweitet. Ihre Ursachen liegen
in einer signifikanten Unterbewertung von Risiken und den damit verbundenen
Spekulations- und Verschuldungsexzessen bereits Jahre vor Ausbruch der
Krise. Die Symptome dieser Exzesse waren unter anderem
-
extrem niedrige Risikospannen auf den globalen Finanz-
und Kapitalmärkten;
-
spektakuläre Anstiege von Vermögenswerten
in einigen Ländern, verbunden mit einer signifikanten Ausweitung der
Verschuldung privater Haushalte; sowie
-
massive globale Ungleichgewichte in Form hoher Leistungsbilanzdefizite
in einigen Industrieländern und entsprechend hoher Leistungsbilanzüberschüsse
in vielen Schwellenländern.
Wie konnte es so weit kommen? Wie so oft kann
diese Frage ex post relativ einfach beantwortet werden. Kurz und
knapp gesagt: durch eine Mischung aus Staats- und Marktversagen. Von staatlicher
Seite wurden die Turbulenzen durch die unzureichende Regulierung eines
sich rasch ausbreitenden Schattenbankenwesens und einer globalen expansiven
Geldpolitik begünstigt; seitens des Privatsektors vom enthusiastischen
Glauben an eine neue Ära ungebrochen hohen globalen Wirtschaftswachstums
und von einer blinden, durch kurzfristiges Gewinndenken geleiteten Jagd
nach hohen Renditen.
So erkannten Regulierungsbehörden
und Ratingagenturen nicht rechtzeitig die aufkeimende Gefahr, die von der
komplexen Natur neuartiger Finanzinstrumente und der rapiden Ausweitung
innovativer Kreditverbriefungen ausging. Risikomanagementsysteme in
den Banken und Finanzinstituten versagten angesichts der mangelnden Transparenz
des gesamten Verbriefungsprozesses. Gleichzeitig war eine generelle
Lockerung der Kreditrichtlinien zu beobachten; und Kredite aller Art –
auch, und vor allem für Spekulationsgeschäfte – konnten billig
zugeteilt werden. Die Realzinsen stagnierten über viele Jahre – bedingt
durch niedrige Inflationsraten und das Ziel, makroökonomische Fluktuationen
zu dämpfen – weltweit auf historischen Niedrigstwerten. Dieses Umfeld
führte letztlich dazu, dass die mit Kreditgewährung und Finanzinvestitionen
verbundenen Risiken allgemein unterschätzt wurden und Anleger zu exzessiven
Spekulations- und Verschuldungsgeschäften verleitet worden sind.
Die EZB hat früh – lange
vor Ausbruch der Krise im August 2007 – auf die Unterbewertung der Risiken
an den internationalen Finanzmärkten hingewiesen. Im Rahmen unserer
monetären Analyse – einer der beiden Säulen unserer geldpolitischen
Strategie – ergaben sich bereits im Jahr 2005, aufgrund der starken Kredit-
und Liquiditätsausweitung, erste Anzeichen für deutliche Aufwärtsrisiken
für die Preisstabilität gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex,
aber auch für Vermögenspreise – allen voran Immobilienpreise.
... "
Im
Geschäftsbericht der EZB von 2007 (PDF) - Redaktionsschluss für
den Bericht war am 29. Februar 2008 - findet sich ein ganzes Kapitel zum
Thema "4 Finanzstabilität und Finanzmarktintegration", wenngleich
ich wenig Gehaltvolles erkennen kann. U.a. wird S. 156 ausgeführt
:
"Die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten im zweiten
Halbjahr 2007 warfen einige Fragen zur Finanzstabilität im Euroraum
auf. Die wesentlichsten Entwicklungen und deren Dynamik sowie die wichtigsten
Lehren aus diesen Turbulenzen werden an anderer Stelle in diesem Bericht
(siehe Kapitel 1 Abschnitt 2) und in einer Reihe einschlägiger EZB-Publikationen,
insbesondere im Financial Stability Review, näher beleuchtet. Ungeachtet
der Turbulenzen erwies sich das Finanzsystem des Euro-Währungsgebiets
im Jahr 2007 insgesamt als weiterhin stabil und krisenfest. In der zweiten
Jahreshälfte wurde seine Schockresistenz jedoch über einen längeren
Zeitraum ernsthaft auf die Probe gestellt. Zwar wirkte sich das gesamtwirtschaftliche
Umfeld während des Berichtsjahrs vorwiegend positiv auf die Stabilität
des Finanzsystems aus, an den Finanzmärkten kam es jedoch im Juli
und August zu einer abrupten Verschlechterung der günstigen Bedingungen.
Ausgelöst durch den sprunghaften Anstieg der Ausfallquoten bei Subprime-Hypotheken
in den Vereinigten Staaten kam es nämlich in einigen Marktsegmenten
zu einer Neubewertung der Kreditrisiken und letztlich zu einer Beeinträchtigung
der Funktionsfähigkeit wichtiger Refinanzierungsmärkte."
_
Deutsche
Bundesbank, Weber u.a.; Monatshefte.
17.02.2009: Rudolf Böhmler,
Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Düsseldorf. Finanzkrise
und wirtschaftliche Perspektiven. Rede auf dem Neujahrsempfang der Bundesbank-Hauptverwaltung.
... [DBB PDF 17.2.9]. In dieser Rede werden erfreulicherweise einige wichtige
Gründe für die Banken- und Finanzkrise genannt: "Angefangen hatten
die Turbulenzen bekanntermaßen damit, dass die Ausfallraten auf dem
US-amerikanischen Immobilienmarkt drastisch zu steigen begannen. Heute
wissen wir, dass amerikanische Banken allein in den Jahren 2005 und 2006
weit über 3.000 Mrd USD an schlecht besicherten Krediten vergeben
hatten.
Für sich genommen hätte die Subprime-Malaise eine veritable
Krise auf dem US-Immobilienmarkt erklären können. Viele machten
es sich aber in Deutschland einfach zu leicht, indem sie die Subprime-Krise
als ein inneramerikanisches Problem wegzubeten versuchten.
Dass diese auch in anderen Ländern – ja auch
leider hier in Düsseldorf, Sie wissen wovon ich rede – zu gehörigen
Verwerfungen führen konnte, hängt mit der Verbriefung von Kreditrisiken
zusammen. Die laxe Kreditvergabe an Schuldner mit geringer Kreditwürdigkeit
wurde nämlich auch dadurch befeuert, dass innovative Finanzinstrumente
das Weiterreichen des Kreditrisikos weg von der Bank und hin zu Rendite
suchenden Investoren erlaubten. Die Investoren saßen beileibe nicht
nur in den USA.
Im Gegenteil: Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz,
mit dem ich vor einiger Zeit bei einem Essen auf der Insel Mainau saß,
erklärte mir mit erkennbarer Schadenfreude: „Die Amerikaner können
froh sein, dass die Europäer und insbesondere die Deutschen dumm genug
waren, unsere faulen Hypothekengeschäfte aufzukaufen“.
Verkaufsfördernd für die sog. strukturierten
Finanzprodukte waren aber vor allem die Bewertungen der großen Rating-Agenturen,
die einen Großteil der Wertpapiere mit AAA, also dem Ausweis höchster
Ausfallsicherheit versahen – ein Gütesiegel, das sich im Nachhinein
als krasses Fehlurteil erwies. Der IWF schätzt den potenziellen Schaden
allein durch amerikanische Kreditpapiere mittlerweile auf etwa 2,2 Billionen
USD. Eine schwindelerregende Zahl mit 12 Nullen.
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer
Gründe, die zur Erklärung dieser Krise beitragen. Ich denke zum
Beispiel an die Anreiz- und Vergütungsstrukturen, die einem gefährlichen
Kurzfristdenken Vorschub leisteten und zur Antriebsfeder für in Einzelfällen
unglaubliche Maßlosigkeit wurde."
28.01.2009:
Weber, Bundesbank. Berlin. "Deutsche Banken vor schweren Herausforderungen.
Rede auf einer Tagung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in Berlin.
... [DBB 28.1.9] Eine unglaublich gelungene Null-Rede ohne auch nur die
geringste Aussage zu den Hintergründen der Finanz- und Bankenkrise.
25.01.2009.
Weber/Bundesbank: "Finanzkrise noch nicht eingedämmt. BERLIN (Dow
Jones)--Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Axel Weber, hält
das wahre Ausmaß der weltweiten Rezession derzeit für noch nicht
absehbar. "Der wirtschaftliche Abschwung ist stärker und weltweit
umfassender als wir das erwartet haben", sagte er der "Bild"-Zeitung (Montagausgabe).
..." [FN 25.1.9]
7.10.2008:
Erklärung der Deutschen Bundesbank und BaFin zur Hypo Real Estate
Gruppe
"Die durch die Verwerfungen an den internationalen
Finanzmärkten ausgelösten Probleme der Hypo Real Estate Gruppe
wurden durch eine Konsortial-Finanzierung des deutschen Finanzsektors gelöst.
Danach wird der Hypo Real Estate Gruppe eine
Liquidität in ausreichender Höhe für kurz- wie auch mittelfristige
Zwecke zur Verfügung gestellt. Die Bundesbank und die BaFin gehen
davon aus, dass die Marktfähigkeit der Hypo Real Estate Gruppe dadurch
gesichert ist." ... [forium 7.10.8]
29.11.2007.
"Bundesbank-Bericht zur Finanzkrise. Wenig Schaden, aber das Risiko
bleibt. Die deutschen Kreditinstitute haben sich trotz der schweren Krise
bei IKB und SachsenLB laut Bundesbank insgesamt gut in den aktuellen Finanzmarkt-Turbulenzen
behauptet. Das deutsche Finanzsystem werde derzeit einem ernsthaften Belastungstest
unterzogen, habe aber seine volle Funktionsfähigkeit und Stabilität
bewahrt, erklärte Bundesbankvizepräsident Franz-Christoph Zeitler
bei der Präsentation des Finanzmarktstabilitätsberichts 2007.
Die Bundesbank rechnet in Deutschland nach den massiven Problemen nicht
mit weiteren Krisenfällen im deutschen Bankensystem. "Für weitere
solche Fälle extremer Risikokonzentration haben wir keine Anzeichen",
so Zeitler. ... Zeitler: Keine Auswirkung auf Konjunktur ... " [Tagesschau
29.11.7]
04.07.2006:
Dr. h. c. Edgar Meister, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank.
Begrüßungsansprache auf dem Symposium der Deutschen Bundesbank
"Bankenaufsicht im Dialog".
_
BaFin.
Da BaFin ist ihrer Aufsichts- und Kontrollpflicht
in gar keiner Weise nachgekommen. Dieser äußerst wichtige
Punkt fehlt auch in ihrer sonst recht informativen Analyse zu den katastrophalen
Verhältnissen auf dem Finanzmarkt. Im Jahresbericht der BaFin vom
15.5.8 [PDF] wird eine ziemlich gründliche Erklärung der Finanzkrise
versucht und gegeben, wenngleich die tieferen Ursachen - quasireligiöser
Wachstumsfanatismus, Konsumterror, Schuldentollwut und von der Realwirtschaft
völlig abgekoppelte Geldmengenausweitung - verschwiegen oder nicht
erkannt werden. Im einzelnen wird ausgearbeitet:
-
Ursprung im ungebremsten Wachstum des US-Suprime-Marktes.
"... Die Verwerfungen hatten ihren Ursprung in einer ungezügelten
Vergabe von Wohnimmobilienkrediten an einkommensschwache Privatpersonen
in den Vereinigten Staaten. ..."
-
Schädliche Anreize im Verbriefungsprozess
bei Banken ... "Die Verbriefung ermöglichte den Hypothekenfinanzierern
die rasche Weitergabe der Kreditrisiken an den Kapitalmarkt. ... "
-
… und Ratingagenturen. "...Für den reibungslosen
Verkauf der Papiere war ein gutes Rating Grundvoraussetzung, da viele Investoren
an spezielle Anlagevorschriften gebunden sind, um Risikokonzentrationen
zu vermeiden. ... Da sie für das Rating strukturierter Produkte nicht
von den Investoren, sondern von den Investmentbanken bezahlt werden, haben
sie einen Anreiz, die vom Auftraggeber gewünschten Ratingstrukturen
zu liefern, die einen zügigen Absatz der Papiere am Markt erlauben."
-
Sorglose Investoren auf der Jagd nach Rendite.
"...Investoren heizten in einem Umfeld historisch ungewöhnlich niedriger
Zinsen auf der Suche nach Extrarendite die Verbriefungsaktivitäten
an. ..."
-
Steigende Kurzfristzinsen und Eintrübung
am US-Häusermarkt als Auslöser der Krise. " ... Als die kurzfristigen
Zinsen im Zuge der geldpolitischen Straffung in den USA seit 2004 deutlich
stiegen und sich die fundamentale Verfassung des Häusermarktes signifikant
verschlechterte, traten die Schwachstellen im Verbriefungssystem offen
zu Tage. ..."
-
Subprime-Krise weitet sich auf Kreditmärkte
aus. "... Als im Sommer die Hiobsbotschaften vom US-Wohnimmobilienmarkt
zunahmen und sich die Kreditqualität immer mehr verschlechterte, kamen
verbreitet Zweifel über die Werthaltigkeit strukturierter Produkte
auf – insbesondere solcher mit Bezug zu S-Subprime- Hypothekarkrediten.
Die bis dahin auf den US-Hypothekenmarkt begrenzten Turbulenzen griffen
auf die Kreditmärkte über und erreichten so eine völlig
neue Dimension."
-
Kursverfall am Verbriefungsmarkt. "Am Verbriefungsmarkt
setzte im Juli eine erste Ausverkaufswelle ein. Zu Beginn waren nur die
schlechter gerateten Tranchen betroffen. Doch in der Folgezeit erstreckten
sich die Kursverluste kaskadenartig auch auf die übrigen Tranchen
der RMBS-Strukturen. Nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung
lösten die anhaltend ungünstigen Nachrichten vom US-Häusermarkt
einen erneuten Kursrutsch aus. Der ABX.Home Equity Index als Benchmark
für die mit US-Subprime-Krediten unterlegten strukturierten Produkte
brach nochmals stark ein und fiel im November auf vorher nicht für
möglich gehaltene Tiefstände."
-
Abrupter Umschwung bei der Risikoneigung.
"Mit dem Überschwappen der US-Subprime-Probleme auf die Kreditmärkte
schossen die Risikoprämien in die Höhe. Undurchsichtige strukturierte
Produkte waren plötzlich nicht mehr gefragt, weil sich die Erkenntnis
durchsetzte, dass die Risiken nicht verlässlich eingeschätzt
werden konnten. Ganze Marktsegmente trockneten aus, so dass sich kaum noch
aussagekräftige Preise für solche Finanzprodukte herausbilden
konnten. ..."
-
Ratingagenturen verstärken die Nervosität
der Marktteilnehmer. "Die Ratingagenturen trugen mit ihrem zunächst
zögerlichen Verhalten zur Verschärfung der Krise bei. Obwohl
sich die Kreditausfälle bei Subprime-Krediten häuften, hielten
sie lange Zeit an den ursprünglich erteilten hohen Ratings fest. ...
Erst als der öffentliche Druck größer wurde, vollzogen
die Agenturen eine Kehrtwende und stuften Papiere mit nennenswerten Subprime-Komponenten
auf breiter Basis und teilweise radikal ab. ... "
-
Risiken schlagen über außerbilanzielle
Zweckgesellschaften auf Bankbilanzen zurück. "Im Sommer kam ein
Krisenherd zum Vorschein, der insbesondere auch den deutschen Bankensektor
erschütterte. Durch die Gründung außerbilanzieller Zweckgesellschaften
und die kreative Gestaltung der vertraglichen Beziehungen hatten Kreditinstitute
einen Weg gefunden, an der Aufsicht vorbei an den Zinserträgen strukturierter
Produkte zu partizipieren, ohne dafür regulatorisches Eigenkapital
vorhalten zu müssen. ... Die vermeintlich ausgelagerten Risiken schlugen
mit voller Wucht auf die Bankbilanzen zurück. Das Liquiditätsmanagement
der meisten in diesem Bereich aktiven Kreditinstitute, darunter auch mehrere
aus Deutschland, war auf so ein extremes Szenario nicht vorbereitet. ..."
-
Vertrauenskrise legt Interbankenmarkt lahm.
" ... Da viele Institute die am US-Subprime-Hypothekenmarkt eingegangenen
Positionen nicht offen legen konnten oder wollten, entwickelte sich eine
schwere Vertrauenskrise, die den Interbankenmarkt nahezu vollständig
lahm legte. ..."
-
Schwierige Bewertungsfragen als krisenverstärkendes
Element. "Die Finanz- und Vertrauenskrise ist auch aufgrund von Bewertungsproblemen
so hartnäckig und langwierig ausgefallen. Nach den internationalen
Bilanzierungsregeln (IFRS) muss grundsätzlich auf Marktpreise abgestellt
werden, um den Fair Value zu ermitteln (Mark-To-Market). Da weite Teile
des Verbriefungsmarktes jedoch zusammengebrochen waren, gab es häufig
kaum noch verlässliche Marktpreise für die illiquiden strukturierten
Produkte, so dass auf Ersatzlösungen zurückgegriffen werden musste
(Mark-To-Matrix). ..."
-
Massive Wertberichtigungen. "Zahlreiche internationale
Großbanken mussten in der zweiten Jahreshälfte drastische Wertberichtigungen
auf ihr Subprime-Engagement vornehmen. ... Die Unsicherheit war aber auch
Ende 2007 noch nicht gewichen, da von vielen Seiten vor dem Hintergrund
der sich weiter zuspitzenden Krise ein noch nicht realisierter beträchtlicher
Abschreibungsbedarf prognostiziert wurde und viele Finanzintermediäre
den Marktentwicklungen mit der schonungslosen Offenlegung ihrer tatsächlichen
Risikopositionen hinterher hinkten. ..."
_
Bankenverbände.
_
Bundesverband
Deutscher Banken. [O]
-
Hedge-Fonds - Mehr Transparenz nach der Finanzkrise
15. Januar 2009 - Zusammenfassung des Positionspapiers [O]
-
"Bodenhaftung statt Gier und Rendite" 10. Februar
2009 - Vortrag Carl Kau zur Finanz- und Wirtschaftskrise [O]
-
Klaus-Peter Müller: Präsident des Bundesverbandes
deutscher Banken, Berlin, und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Commerzbank
AG, Frankfurt am Main [O], hieraus der Anfang: "Wohin steuert die Republik?
Diese Frage stellt sich heute anders als noch vor einem Vierteljahr. Denn
die Zuspitzung der internationalen Finanzmarktkrise hat nicht nur unser
Land, aber eben auch unser Land hart getroffen.
Ich sage bewusst „unser Land“,
weil ich mir natürlich darüber im Klaren bin, dass hier eine
aus dem Finanzsektor hervorgegangene Krise gesamtwirtschaftliche, ja, gesamtgesellschaftliche
Folgen nach sich gezogen hat. Die Krise hat bereits beträchtlichen
Schaden angerichtet, und sie wird uns gewiss noch einiges abverlangen.
Die Verwerfungen hatten ihren Ausgangspunkt in den USA und haben sich von
dort gleichsam wie ein Tsunami nach Europa und in die ganze Welt ausgebreitet.
Aber – das haben Bankenverband, ich selbst und andere Banker früh
eingeräumt – auch deutsche Kreditinstitute haben Fehler begangen.
Angesichts dieser Entwicklung
stellen sich hierzulande berechtigte Fragen: z. B. nach der Verantwortung
einzelner Institute, nach Defiziten im Risikomanagement, nach der Komplexität
mancher Produkte und nach fehlerhaften Anreizstrukturen im Bankensystem.
Aber auch Fragen, die sich an andere Akteure richten – seien es die Rating-Agenturen,
seien es die für Regulierung zuständigen Institutionen. Diese
Fragen müssen möglichst schnell, aber – und das betone ich –
auch sachgerecht beantwortet werden.
Vor diesem Hintergrund haben
Sie, meine Damen und Herren, sicher Verständnis dafür, ja, Sie
werden es auch erwarten, dass ich mich zu den Entwicklungen der letzten
Wochen und den notwendigen Schlussfolgerungen daraus gleich noch etwas
konkreter äußern werde. ... ... "
_
Andere
Stimmen aus der Bankenlandschaft.
Ackermann,
Deutsche Bank.
Der Vorsitzender Deutschen Bank trägt maßgebliche
"Verantwortung" für die Finanzkrise in Deutschland und sollte daher
möglichst schnell outgesourced
werden - nicht weil er Schweizer (von denen kann man manches Gute lernen,
z.B. Rentensystem oder Schuldenbremse), sondern
weil er ein geMEINwohlgefährlicher
Spinner ist:
-
hat er - wie es scheint im Vollbesitz seiner geistigen
Kräfte, wenn auch ohne wirklichen volkswirtschaftlichen Sachverstand
- das Renditeziel von 25% aufgegeben. Das kann nur funktionieren, wenn
die Banken ihre eigentliche Aufgabe, der Wirtschaft und dem Gemeinwohl
mit Krediten zu dienen, aufgeben. Damit werden sie zu Konkurrenten
der Wirtschaft und ihrer Kunden und daher versuchen, möglichst viel
Geld aus ihnen herauszupressen. Das geschieht auf vielen Wegen und alle
sind bei diesem Renditeziel 25% falsch, volkswirtschaftlich, sozialpolitisch
und menschlich schädlich. Eine Bankenlandschaft mit solchen Renditezielen
muss ihre Kunden ausbeuten und nicht selten auch täuschen und hereinlegen.
Das ist Gift für die Wirtschaft, die Kundschaft, das Gemeinwohl und
den sozialen Frieden. [DieZeit
3.2.5 zum psychologischen Hintergrund: "... Tatsächlich
ist schon das 25-Prozent-Ziel aus Verzweiflung entstanden. Als Ackermann
im Mai 2002 den Chefposten von Rolf Breuer übernimmt, will der Neue
noch etwas anderes. Zum Beispiel den Börsenwert mehr als verdoppeln.
Oder das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen ausbauen. Doch
anderthalb Jahre später, im Herbst 2003, ist der Aktienkurs der Deutschen
Bank um ein Viertel gesunken; ausgerechnet der Kapitalmarkt misstraut dem
kapitalmarktfixierten Ackermann. Also muss ein neues, griffiges, noch ehrgeizigeres
Ziel her, um die Investoren zu locken: 25 Prozent vor Steuern. Binnen zwei
Jahren. ... "] Aber Ackermann hält trotz Finanzkrise an diesem
wahnwitzigen Renditeziel fest, wie noch die FTD am 11.09.2008 zu berichten
weiß: "Die Deutsche Bank strebt seit Jahren eine Eigenkapitalrendite
von 25 Prozent vor Steuern an. Dieser Wert sei in Geschäftsfeldern
wie dem Privatkundengeschäft oder dem Global Transaction Banking nach
wie vor darstellbar, sagte Ackermann. Auf Konzernebene drückten schrumpfende
Erträge die Rendite; außerdem drohe die Verschärfung von
Eigenkapitalvorschriften: "Wenn mehr Regulierung kommt, wird die 25-Prozent-Frage
neu gestellt werden müssen." Er betonte jedoch, die Deutsche Bank
habe ihr mittelfristiges Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent
vor Steuern nicht aufgegeben."
Börse Online berichtet
am 9.3.9:
"Deutsche Bank Ackermann belebt Renditetraum. Für viele steht diese
Zahl für Größenwahn und maßlosen Glauben an die Macht
des Geldes: die magischen 25 Prozent Eigenkapitalrendite, die die
Deutsche Bank jahrelang verfolgte. Ihr Chef hält sie nun für
bald wieder erreichbar. ..."
Die Gier-Rendite Zahl 25%.
Nach einer Analyse von Karsten Stumm, Düsseldorf, die er im Manager-
Magazin am 23.03.2007
veröffentlichte, gehe die "magische Zahl" der 25% Rendite auf Forderungen
amerikanischer Pensionsfonds zurück. Er beruft sich hierbei auf einen
Bericht von NRW Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, der auf
seiner USA Reise eine Reihe von Wallstreet Bankern angesprochen und nach
einer Erklärung für die "ominöse" Rendite 25% befragt habe.
"Die Antwort der Banker: Das sei die Mindestrentabilität, die Amerikas
Pensionsfonds aus ihren Beteiligungen herausholen müssten, um die
Renten der Amerikaner zu finanzieren. Hätten die Wall-Street-Profis
Recht, müssten also Deutschlands Konzerne immer heftiger und erbarmungsloser
auf Profit getrimmt werden, damit die Rente sicher ist - in den USA."
Damit wird aber die Verantwortung nur verschoben. Die Gier-Rendite 25%
kommt zustanden, weil mächtige PlutokratInnen das so wollen, wobei
der Löwenanteil in den Taschen ("Gagen",
goldene Handschläge und "Boni")
der wirtschaftskriminellen Egomanen und Versager verschwindet - oder, werte
LeserIn, kennen Sie jemand, der 20% Rentenrendite (25% von den 25% habe
ich für Verwaltung und Management gerechnet) hat?. |
-
Die Deutsche Bank hat unter der Führung Ackermanns
das Geschäft mit den faulen Kreditrisikopapieren und dubiosen Geschäftsmodellen
(CBL)
in Deutschland maßgeblich gefördert.
-
Die Deutsche Bank hat unter Führung Ackermanns
entscheidend an der Globaliserungs-
und Deregulierungsmanie mitgewirkt.
-
Ackermann wusste bereits 2003 - neben anderen "Finanzkoryphäen"
und natürlich der rotgrünen SpitzenpolitikerInnen - von der dramatischen
Lage der deutschen Banken und Versicherungen ("Geheimer
Krisengipfel bei Schröder").
-
Ackermann zeigt sich auch völlig uneinsichtig
und hat keinerlei Schuldbewusstsein, wie aus einem Artikel im Tagesspiegel
vom 18.10.8
hervorgeht: "Ackermann: Keine Grund für Entschuldigung. Von Reue keine
Spur: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann weist für sich Forderungen
zurück, nach denen sich die verantwortlichen Bankmanager für
ihre Fehler und die weltweite Finanzkrise entschuldigen sollen." Offenbar
hält er Billionschäden zu Lasten der SteuerzahlerInnen für
gut vereinbar mit "Verantwortung", Gagen und "Boni" - Kollateral-Peanuts
eben ...
_
Josef Ackermann in seiner persönlichen Märchenstunde
mit einer Mädchenschulklasse der St. Angela-Schule im hessischen Königstein
16. November 2008 [Online]. Kostprobe der klugen und mutigen Fragen der
Mädchen und der Antworten Ackermanns:
Jil Giannikos: Herr Ackermann,
wenn Bankchefs so klug sind, warum gibt es dann eine Finanzkrise?
Josef Ackermann: Auch Bankchefs sind Menschen.
Und Menschen machen Fehler. Selbst kluge Menschen. Das zeigt die Geschichte.
Wichtig ist, dass man aus seinen Fehlern lernt. Fortschritt ist ja im Wesentlichen
ein ständiges Lernen aus Krisen.
Kathleen Denny: Warum leihen
Sie anderen Banken kein Geld mehr? Vertrauen Sie Ihren Kollegen nicht?
Josef Ackermann: Wir wurden weltweit alle überrascht,
dass manche Banken so große Risiken eingegangen sind. Und das hat
uns vorsichtig werden lassen. Wenn man jemandem Geld geben soll, von dem
man nicht genau weiß, ob er stark genug ist, es zurückzuzahlen,
dann hält man natürlich die Taschen zu. Deshalb ist es so wichtig,
dass der Staat jetzt den Banken Garantien anbietet, im Notfall für
die Schulden einzustehen. Damit soll der Geldverkehr wieder in Gang gebracht
werden.
Mariska Außenhofer:
Warum muss der Staat für die Fehler der Banken bezahlen und nicht
die Chefs selbst? Sie sind doch schuld an der Krise.
Ackermann: Die Banken tragen sicher eine wesentliche
Mitschuld an der Krise, aber sie sind keineswegs allein schuld. Und auch
Bankmanager müssen für ihre Fehler bezahlen: Sie bekommen weniger
Gehalt, ihr Vermögen schrumpft teilweise deutlich zusammen, oder sie
verlieren sogar ihren Arbeitsplatz. Aber die Probleme sind zu schwerwiegend
und weitreichend, als dass die Bankmanager sie alleine bewältigen
könnten. Dafür sind Banken viel zu zentral für das Funktionieren
der gesamten Wirtschaft. Deshalb ist es leider notwendig, dass der Staat
hilft. Sonst könnte das gegenseitige Misstrauen alle Banken, auch
gesunde, mit in den Abgrund reißen. Und das hätte schlimme Auswirkungen
auf die Arbeitsplätze in der gesamten Wirtschaft.
Dr.
Josef Ackermann: „Vertrauen muss wiederhergestellt werden" am 13. Oktober
2008 [Online]
Ackermanns
Brandrede empört die Ökonomen.
"Die Debatte über staatliche Eingriffe in
den Finanzmarkt ist in vollem Gang. Bundesbankpräsident Weber sprach
sich gegen eine gemeinsame Aktion von Banken, Regierungen und Notenbanken
aus, wie sie Deutsche-Bank-Chef Ackermann gefordert hatte. Ökonomen
schimpfen: Ackermann wolle Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.
... " [Welt 19.3.8]
2009-02:
Norbert Walter, Chefvolkswirt der deutschen Bank – VOM SEGEN DER FINANZMÄRKTE
- Die Politische Meinung:
"Als die globalen Kollateralschäden der
Finanzkrise, die von den USA im Sommer 2007 ausgingen, sichtbar wurden,
sind Finanzmärkte per se als Totengräber der sozialen Marktwirtschaft
in Verruf geraten. Diese Sicht ist nicht nur in der Sache falsch, sondern
wäre, wenn sich dieser Gedanke festsetzte, von großem langfristigem
Schaden für die Weltwirtschaft und das Konzept der sozialen Marktwirtschaft.
Denn es gilt: Effiziente Finanzmärkte sind Grundlage einer leistungsfähigen
Volkswirtschaft, die ihrerseits Grundlage eines sozialen Ausgleichs ist.
Darüber hinaus haben Finanzmärkte auch eine Wächterfunktion
bezüglich der Wirtschaftspolitik, die wichtig ist, um der Lenkung
und der Umverteilung vernünftige Grenzen zu setzen. ...
...
Fazit: Effiziente Finanzmärkte
tragen nicht nur dazu bei, Investitionen zu finanzieren, Risiken zu abzusichern,
den Konsum zu verteilen und die Potentialwachstumsrate einer Volkswirtschaft
zu erhöhen; sie haben darüber hinaus auch wichtige sozialpolitische
Funktion." [PDF]
Unerträglich falsches,
bagatellisierendes - "Kollateralschäden der Finanzkrise" - und
beschönigendes Geblubber ohne jede Substanz. An diesem Chefvolkswirt
scheint diese Realität wohl gründlich vorbeigegangen zu sein.
Die
Theorie von Leuschel & Vogt (2009)
Leuchel, Roland & Vogt. Claus, (2009) Die Inflationsfalle. Rette
Sie Ihr Vermögen. Weinheim: Wiley. Hier S.39:
"Schnaps fiir den Alkoholiker
Der Kern der von Greenspan umgesetzten geldpolitischen Idee -die auch
von seinem Nachfolger Bernanke mitgetragen wurde -besteht darin, den Teufel
mit Beelzebub auszutreiben. Die durch eine falsche Geld- und Fiskalpolitik
notwendigerweise entstehenden Probleme sollen durch eine Fortsetzung bzw.
Verstärkung eben dieser Politik bekämpft werden. Bernanke ist
nach dem Platzen der Immobilienblase auf der Suche nach einem noch größeren
Teufel, mit dem er Beelzebub verjagen kann.
Immer wieder haben wir diese Vorgehensweise mit
der Behandlung eines unter ersten Entzugserscheinungen leidenden Alkoholikers
verglichen. Immer wieder haben wir vor den verheerenden längerfristigen
Folgen dieser kurzsichtigen Vorgehensweise gewarnt. Zu keiner Zeit haben
wir Zweifel daran gelassen, welchen Ausgang das große Experiment
des Dr. Greenspan und seiner Adjutanten nehmen wird.
Als zwei der wenigen Rufer in der Wüste wurden
wir nicht müde, auf die gewaltigen Risiken dieser Politik hinzuweisen.
Immer wieder haben wir auf dieses wichtige Thema in den vergangenen Jahren
aufmerksam gemacht. Aus unserem Blickwinkel waren die jetzt die Weltwirtschaft
peinigenden Probleme sehr einfach zu erkennen. Die Massenmedien wollten
davon allerdings nichts hören.
Scheitern ohne Einsicht
Die Blase zu erkennen, ihre Folgen zu verstehen und ihr Platzen zu
prognostizieren, war analytisch relativ einfach. Die ideologischen Scheuklappen
der staatsgläubigen Keynesianer verstellten ihnen allerdings den Blick.
Erstaunlicherweise ist das auch jetzt noch der Fall. ..."
Im wesentlichen verstehe ich die Autoren so, dass sie
das Fehlen einfacher und vernünftiger Prinzipien kritisieren, wie
z.B. in der Geld- und Fiskalpolitik, so S. 132f:
"Was können Regierungen tun, die mehr Geld ausgeben wollen,
als sie haben?
Eine Regierung, die Geld ausgeben will, das sie nicht hat, steht vor
einem fast allen Staaten der Welt vertrauten Problem: Sie muss sich das
Geld irgendwie beschaffen. Dazu stehen ihr mehrere Wege offen, die zu allen
Zeiten und in allen Teilen der Welt immer wieder ausgiebig beschritten
wurden.
Erstens: Steuererhöhungen. Dieser Weg ist wenig populär
und birgt die große Gefahr, dass die Bevölkerung Widerstand
leistet und revoltiert bzw. in Demokratien die Regierung abwählt.
Zweitens: Raubkriege. In der Geschichte wurde dieser Weg, wie Sie wissen,
leider viel zu oft beschritten. Zumindest die westlichen Demokratien sind
für diese barbarische Form der Geldbeschaffung glücklicherweise
nicht zu haben.
Drittens: Kreditaufnahmen. Die Regierung muss sich das Geld leihen.
Früher standen Könige, die über ihre Verhältnisse lebten,
bei Banken in der Kreide. Ihre modernen Nachfolger beschaffen sich das
Geld an den Finanzmärkten. Der prinzipielle Nachteil dieser Vorgehensweise
ist offensichtlich: Kredite kosten Zinsen und müssen in der Regel
auch noch zurückgezahlt werden. Außerdem setzt die Kreditfähigkeit
der Kreditaufnahme mengenmäßige Grenzen. [>132]
Viertens: Geld drucken. Früher wurde der Goldgehalt von
Münzen manipuliert, später wurde Papiergeld gedruckt. Heute
findet die staatliche Geldproduktion kaum noch in physischer Form statt,
sondern als elektronische Buchung auf Bankkonten.
Ab sofort zahlt die amerikanische Regierung mit dmckfrischem
Geld
Den vierten hier beschriebenen Weg beschreitet ab sofort die US-Regierung.
Sie gibt eine Anleihe (also einen Schuldschein) heraus, den sie an die
Notenbank weiterreicht. Die Notenbank gibt der Regierung dafür Geld,
und zwar Geld, das es vorher nicht gab; Geld, das die Notenbank in Form
einer elektronischen Buchung neu erschafft.
Diesem neu produzierten Geld steht natürlich
keine Leistung gegenüber - keine Erhöhung der Gütermenge,
keine erbrachte Dienstleistung. Dennoch kann dieses Geld von der Regierung
verwendet werden, um Rechnungen zu bezahlen, Beamten zu entlohnen oder
marode Banken zu subventionieren.
Den 18. März 2009 sollten Sie in Ihrem Kalender
markieren. Er stellt eine entscheidende geldpolitische Zäsur dar.
Wahrscheinlich wird das Datum in die Finanzmarktgeschichte als ebenso wichtig
eingehen wie der 15. August 1971 - der Tag, an dem US-Präsident Richard
Nixon das Bretton-Woods-Weltwährungssystem abschaffte, indem er das
Versprechen der US-Regierung brach, den US-Dollar gegen Gold einzutauschen.
Jetzt, 38 Jahre später, wurde ein entscheidender weiterer Schritt
auf dem von Nixon und anderen geebneten Weg in die Inflation getan. Die
letzten Dämme sind gebrochen. Bringen Sie sich in Sicherheit. Kaufen
Sie Gold.
Die US-Notenbank ist mit diesem Schritt übrigens nicht der Vorreiter.
Die japanischen Notenbankbürokraten haben den hier beschriebenen Weg
schon vor einiger Zeit eingeschlagen. Und im laufenden Zyklus hat die Mutter
aller Notenbanken, die von vielen als altehrwürdig bezeichnete Bank
of England, diese Methode salonfähig gemacht. ..."
Die
Theorie Dirk Müllers nach Crashkurs (2008-2010)
Müller, Dirk (2010). Crashkurs. Wirtschaftskrise oder Jahrhundertchance?
München: Knaur. [HP]
Dirk Müller ist ein un- und außergewöhnlicher Börsen-
und Finanzspezialist, der mutigen Klartext spricht und kein Blatt vor den
Mund nimmt. Er sieht die Kernursache im Geld- und Zinssystem, das zu immer
mehr und neuen Schulden zwingt, die nur durch Vertrauen gedeckt sind und
deren Rückzahlung offensichtlich niemand ernsthaft anstrebt und die
auch nicht (mehr) möglich scheint.
Allgemeine Erkenntnisse, Regeln und Beobachtungen von Dirk Müller
(Auswahl):
Die meisten Expertenmeinungen
sind nichts wert, daher bewahre man sich ein gehöriges Maß
an Misstrauen und Skepsis, vertraue auf sein Gefühl und seinen
gesundem
Menschenverstand, denn es wird allenthalben gelogen, manipuliert, frisiert
und getrickst, dass sich die Balken biegen (S. 15 ff). Das ist eine echte
aufklärerische Empfehlung ganz im Sinne Kants sapere
aude!.
Falschinformation: Die Bevölkerung
und Öffentlichkeit wird mit falschen, geschönten und frisierten
Daten ("Nebelkerzen") gefüttert, z.B. IFO-Index, falschen
Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten. Hinzu komme, dass die Bevölkerung
und Öffentlichkeit mit sehr vielen Informationen überflutet werden,
so dass allgemeine Verwirrung und eine Abwendungsneigung entsteht.
(RS: psychologisch bedeutet Verwirrung eine sehr günstige Basis für
Suggestion).
Falsche
Daten werden von der Finanzwelt hingenommen, weil sie teilweise für
das Geschäft positiv sind und weil man eine Orientierung braucht.
Selbst wenn sie falsch sind, aber von der Mehrheit vertreten werden, sind
sie nützlich. (S. 33f)
Praktische
Beurteilungskriterien Inflation, Arbeitslosenzahl und Börsendatenbewertungen:
-
Inflation = Geldmengenwachstum - Wirtschaftswachstum (BIP, S. 29,
z.B. für 2007: 12% - 2,2% = 9,8%)
-
Wahre Arbeitslosenzahl = Arbeitslose ALG I + Arbeitslose ALG II
(S. 26)
-
Das konkrete Wissen der alltäglichen Zahlenflut spiele keine Rolle,
entscheidend sei jeweils, in welcher Relation die tatsächlichen Zahlen
zu den Erwartungen der Analysten stünden (S. 36).
Von
der Realwirtschaft abgekoppeltes Finanzsystem (S. 40)
"... Es gab auf der einen Seite Menschen mit tollen Ideen, aber ohne
Geld und auf der anderen Seite welche mit Geld, aber ohne gute Ideen. Diese
beiden hat die Börse zusammengebracht. ....
Was ist daraus geworden? Ich behaupte ganz ketzerisch:
ein hysterisches Kasino, in dem Billionen von US-Dollar, Euro und Yen täglich
ohne irgendeinen sinnvollen Zusammenhang mit der realen Wirtschaft um den
Globus rasen und in dem Tausende von Zockern - manche nennen sich Investmentbanken,
andere Hedgefonds oder Daytrader - ständig versuchen, irgendwo ein
paar Scheine aus diesem Finanzhurrikan herauszufischen.
Nur ein immer kleiner werdender Bruchteil des gesamten
Kapitalstroms hat noch direkt mit der realen Wirtschaft zu tun. Längst
hat der immer schneller um sich selbst kreisende Finanzmarkt seine ursprüngliche
Aufgabe vergessen. Im Blutrausch nach immer mehr Rendite und immer höheren
Bonuszahlungen wird die ehemalige Basis, die Realwirtschaft, zerfleischt.
Dabei war es doch das ursprüngliche Ziel, ihr zum Erfolg zu verhelfen.
Stattdessen kaufen Hedgefonds erfolgreiche Unternehmen auf, zerschlagen
sie, setzen Tausende von Arbeitskräften auf die Straße, verkaufen
die Filetstücke an jeden, der genug bietet, in der Hoffnung, noch
ein bisschen mehr herauspressen zu können, bevor man das ehemals erfolgreiche
Unternehmen wie eine ausgelutschte Zitrone in den Abfalleimer der Konjunktur
wirft. ..."
Geldsystem (S. 47ff): Das Geld hat sich
als Zahlungsmittel für den Tausch von Gütern und Dienstleistungen
entwickelt: zunächst Münzen in Gold und Silber, später Kreditbriefe
als Versprechen, dafür Gold oder Silber einzutauschen ("Golddeckung",
S. 49), wobei Kreditbriefe wie Gold oder Silber gehandelt wurden, woraus
sich dann die Banknoten und der Geldschein entwickelten (1792 wurde der
Dollar mit 24,05 Gramm Silber fundiert; "Silberdollar", S. 50). S.
51: "Die Golddeckung der Währungen galt in etwa von 1815 bis 1914
weltweit. ... Man hatte also über hundert Jahre ein stabiles Wechselkursverhältnis
aller wesentlichen Währungen. Ganz wichtig: Der Wert des Geldes wurde
am Gold gemessen - nicht umgekehrt. Das sorgte ein Jahrhundert lang für
stabile Verhältnisse, Wohlstand und weitestgehende Vollbeschäftigung.
... Doch irgendwann wurde bemerkt, dass niemals
alle Banknoten gleichzeitig vorgelegt wurden. Was auch passierte, es war
völlig unwahrscheinlich, dass zu irgendeinem Zeitpunkt alle Menschen
gleichzeitig all ihre Banknoten bei der Bank vorlegen würden. Also
konnte man doch einfach ein paar Banknoten mehr in Umlauf geben, als wirklich
Gold oder Silber in den Tresoren lag. Der gesunde Menschenverstand begehrt
hier auf und sagt: »Moment mal! Das ist doch Betrug!« Ja, das
ist es. Aber wenn er von Regierungsseite kommt, nennt man es nicht Betrug,
sondern Geldpolitik. So konnte man also mehr Geld schaffen, als eigentlich
durch das echte Gold und Silber gedeckt war. Da Regierungen zu allen Zeiten
Geld brauchen, ..." S. 52: "... Ohne die Abschaffung der Golddeckung hätte
der Erste Weltkrieg gar nicht stattfinden können. Den Regierungen
wäre ganz schnell das Geld für neue Waffen ausgegangen, und der
Krieg wäre zu Ende gewesen. So aber stieg beispielsweise die Geldmenge
des Deutschen Reiches von 1914 bis 1918 von 9 Milliarden Reichsmark auf
52 Milliarden Reichsmark. Einfach per Druckerpresse. Die Folgen waren Hyperinflation
und wirtschaftliche Zusammenbrüche weltweit. Massenarbeitslosigkeit
und Verzweiflung und in der Folge der Zweite Weltkrieg. ..." S.53: "...
Als dann Frankreich 1969 seine gesamten Dollarnoten in Amerika einreichte
und das Gold dafür ausgeliefert haben wollte, konnte Amerika dieses
Gold nicht liefern. Die USA waren de facto zahlungsunfähig. Als Folge
kündigte Präsident Nixon das Versprechen, Gold für vorgelegte
Dollarnoten auszuliefern, einfach auf. Von diesem Tag an konnten die »Banknoten«
gegen nichts mehr eingetauscht werden. Aus der Banknote als Versprechen
auf die Aushändigung echten Geldes in Gold oder Silber war ein
Zettel mit dem Versprechen auf absolut nichts geworden."
Grundlage
der Weltwirtschaft. S. 54: "Es ist absolut notwendig, dass Sie diesen
Zusammenhang verstanden haben:
Das heutige Weltwirtschaftssystem hängt einzig und allein davon
ab, dass die Menschen diesen bunten Papierschnipseln ohne jegliche Verpflichtung,
genannt »US-Dollarnoten«, vertrauen." |
USA-Schulden. S. 55: "... Die Gesamtverschuldung
(also die Schulden des Staates, der Industrie und der Bürger) der
Vereinigten Staaten ist so hoch wie noch nie zuvor in der Geschichte. Alle
sind sich einig, dass die USA diese Schulden in Höhe von über
40 Billionen US-Dollar niemals werden zurückzahlen können. Wie
lange ist die Welt bereit, einem hoffnungslos überschuldeten Kreditnehmer
ständig neue Darlehen einzuräumen - gegen das wertlose Versprechen,
es irgendwann zurückzuzahlen? Und da geht es nicht um Peanuts, sondern
um Darlehen in der unglaublichen Größenordnung von zur Zeit
2 Milliarden US-Dollar pro Tag!"
Spekulationsblasen: Von großem
Übel seien kreditfinanzierte Spekulationsblasen jedweder Art, am verwerflichsten
seien aber die Spekulationen mit Grundnahrungsmitteln, eine Waffe, die
die Amerikaner vermutlich auch einsetzten, als sie einen Angriff auf den
Dollar als Weltleitwährung mit stark steigenden Nahrungsmittelpreisen
an der Terminbörse in Chicago abwehrten (S. 61 ff). Die Wirtschaftskrise
1929 begann durch einen Zusammenbruch der Rohstoffspekulationsblase (S.
101). Die jüngste Krise ab 2007 beruhte auf der Immobilienspekulationsblase
- Höhepunkt die Lehmanpleite im Herbst 2008.
Die Freie
Marktwirtschaft gibt es nicht (S. 102f): "Dieses Horrorszenario
unterstellt allerdings, dass unserem Wirtschaftssystem eine freie Marktwirtschaft
zugrunde liegt. Das ist aber beileibe nicht der Fall. Unser Wirtschaftssystem
und das politische System der westlichen Welt werden von einigen überschaubaren
Gruppen geplant, überwacht und gelenkt. Ob Sie diese Gruppierungen
jetzt als Finanzelite, Wirtschaftsaristokratie oder Finanzmafia bezeichnen,
überlasse ich Ihrer Phantasie. Ich bezeichne sie als Finanz- und Machthydra.
Fakt ist: Die Kräfte des freien Marktes gelten längst nicht mehr.
Manipulation und Einflussnahme sind allgegenwärtig und halten unser
zum Zusammenbruch bestimmtes System mindestens seit den achtziger Jahren
am Leben. Man könnte meinen, dass eine solche Einflussnahme dann ja
gut sei. Das Gegenteil ist aber der Fall. Ein Wirtschaftssystem muss atmen.
Es ist ein ständiges Einatmen frischer Luft (Wirtschaftswachstum,
Entwicklung neuer Märkte und Ideen), aber auch ein Ausatmen schädlicher
Stoffe nötig (Rezession, Zusammenbruch falscher und kranker Strukturen).
Eine Rezession ist also nichts Schlechtes, sie ist sogar zwingend notwendig.
Wenn man aber auf das Ausatmen verzichtet und nur noch einatmet, wird man
platzen. Oder bestenfalls ersticken, was weniger [>103] Unordnung hinterlasst.
Die Manipulationen der Wirtschaftselite haben genau dieses zwingend notwendige
Ausatmen blockiert. Sich ankündigende Rezessionen wurden mit einer
Geldschwemme verhindert. Jetzt sind wir in der Situation, dass die Lungen
bereits zum Bersten gefüllt sind, aber statt auszuatmen wird noch
Frischluft nachgepumpt. Ein Kollaps des Systems ist unausweichlich. Die
Frage ist nicht ob, sondern wann.
Und das ist die einzige Hoffnung, die ich uns machen
kann: dass es nicht jetzt passiert, sondern erst in einigen Jahren.
Unser Wirtschaftssystem aber wird kollabieren. So
wie alle Systeme, die auf Zins und Zinseszins beruhen, in den vergangenen
Jahrtausenden kollabieren mussten. Das ist mathematisch auch gar nicht
anders möglich, wie wir später noch sehen werden."
FED - Federal Reserve System.
(S. 105 ff). "Das Fed setzt sich aus zwölf regionalen Privatbanken
zusammen, die sich »Federal Reserve Banken« nennen dürfen.
Die Wichtigste von ihnen ist die »Federal Reserve Bank of New York«.
Sie hat das größte Gewicht im System und ist unter anderem für
Eingriffe in den Dollarkurs sowie für den Kauf und Verkauf von amerikanischen
Bundesanleihen zuständig. Wem wiederum diese zwölf regionalen
Banken gehören,
ist eines der großen Geheimnisse des amerikanischen Finanzsystems.
..." Damit entscheiden Privatbanken, zu welchen Zinssätzen sie sich
Geld leihen oder wie sie sich selbst Rettungsgelder genehmigen: "Wundert
es Sie jetzt noch, dass das »Fed« den Banken so schnell Hunderte
von Milliarden zur Verfügung gestellt hat, als diese in Schieflage
gerieten? Die haben sich das Geld de facto selbst genehmigt! Wundert es
Sie, dass das »Fed« in historisch einmaliger Art und Weise
die Leitzinsen heruntergeprügelt hat? Die Banken brauchten schnell
billiges Geld, und prompt wurde das eben mal so entschieden! Wundert es
Sie noch, dass das Fed auf Kosten des amerikanischen Steuerzahlers 700
Milliarden zur Rettung seiner eigenen Eigentümer aufbringen will?
Einige Kongressabgeordnete schienen diesen Plan durchschaut zu haben und
blockierten das Rettungspaket zunächst." Der Federals Reserve act
wurde am 23.12.1913 von Wilson, der vom Bankstersyndikat zum Präsidenten
gemacht wurde, als Gegengeschäft durchgeschleust als viele Abgeordnete
bereits im Weihnachtsurlaub waren. Jahre später soll Wilson 1919 gesagt
haben (S. 108): "»Ich bin ein zutiefst unglücklicher Mann.
Ich habe unwissentlich mein Land ruiniert. Eine große industrielle
Nation wird von ihrem Kreditwesen kontrolliert. Unser Kreditwesen ist in
einer Gruppe zusammengeschlossen. Daher sind das Wachstum unserer Nation
und alle unsere Tätigkeiten in den Händen einiger weniger. (...)
Wir gehören zu den schlechtesten, am meisten kontrollierten und beherrschten
Regierungen der zivilisierten Welt. Nicht länger eine Regierung der
freien Meinung, nicht länger eine Regierung der Überzeugung oder
des Menschenentscheids, sondern eine Regierung der Ansichten und Nötigungen
einer kleinen Gruppe beherrschender Männer.«
Ein berühmter Gegner dieses Gesetzes war übrigens Charles
A. Lindbergh, der Vater des Flugpioniers. Er sagte vor dem Kongress: »Dieses
Gesetz etabliert das gigantischste Kartell auf Erden. (...) Das neue Gesetz
wird Inflation erzeugen, wann immer; das Kartell Inflation wünscht.«"
2008 gelang ein weiterer ungeheurer Coup des FED-Bankstersyndikates,
als man der Öffentlichkeit vorlog, die Aufsicht des Finanzsystems
sei verbessert worden, indem der bislang unabhängigen Börsenaufsichtsbehörde
SEC auf Drängen des US-Finanzministeriums (Chef Sammel A. Paulos,
vorher Chef von Goldman Sacks) die FED "zur Seite" gestellt wurde. Das
Bankstersyndikat beaufsichtigt sich jetzt also - mit der SEC zusammen -
selbst. Ein Triumph für die Bock-Gärtner-Regel
der Eliten.
Ratingagenturen. (S. 109ff). "Was
sind eigentlich »Ratingagenturen«? Das sind zunächst einmal
private Firmen, die ausschließlich das Ziel haben, Gewinn zu erwirtschaften.
Ihr Geschäftsmodell besteht darin, dass sie die Kreditwürdigkeit
anderer Firmen und auch Staaten untersuchen und bewerten. ... [S. 112]
Um am amerikanischen Finanzmarkt - dem noch immer bedeutendsten Kapitalmarkt
der Welt - zugelassen zu werden, muss sich jedes Unternehmen und jeder
Staat von mindestens zwei Ratingagenturen bewerten lassen. Was schätzen
Sie, wie viele (ernstzunehmende) zugelassene Ratingagenturen es in den
USA gibt? Ganze drei: Moody's (USA), Standard & Poor's (USA) und Fitch
(GB). Diese drei Agenturen haben einen Marktanteil von 93 Prozent. Wenn
das kein Quasi-Monopol ist, ist der russische Energieriese Gazprom ein
Wohltätigkeitsverein.
Natürlich hat jede Firma auch einen Besitzer,
und der entscheidet für gewöhnlich, was passiert. Schauen wir
uns doch einmal die Besitzverhältnisse dieser drei mächtigen
Unternehmen an. Zunächst einmal Moody's: Zugegeben, mir ist bei den
Recherchen hierzu selbst der Kiefer aufgeklappt. Größter Aktionär
von Moody's ist mit über 18 Prozent (Stand: März 2008) Berkshire
Hathaway, ein amerikanisches Holdingunternehmen, das von niemand Geringerem
geleitet wird als von Warren Buffett, einem der erfolgreichsten Investoren
der Welt und laut Forbes seit 2008 der reichste Mann der Welt. Zweitgrößter
Aktionär mit über 7 Prozent [>113] ist Davis Advisors - einer
der erfolgreichsten familiengeführten Fonds der USA. Seit fünf
Jahrzehnten schlagen die Investments der Familie Davis (die im Übrigen
eng mit der Bank of New York verwoben ist) alle Wall-Street-Helden um Längen.
Die Treffsicherheit der Entscheidungen von Davis ist legendär. Schlussfolgerung:
Es scheint kein Schaden zu sein, bestimmender Eigner einer Firma sein,
die tiefer in die Bücher aller großen Unternehmen dieser Erde
blickt als jeder andere. Als weitere große Aktionäre begegnen
uns die Bank Barclays London und Goldman Sachs. Goldman Sachs ist zunächst
- bis zum Sommer 2008 - nahezu ungeschoren über die Kreditkrise gekommen,
da das Unternehmen frühzeitig auf genau diese kommende Finanzkrise
gewettet hatte." Bei den anderen stellt sich die Eignerschaft ähnlich
dar. Es fällt auf, dass es erstaunliche Korrelationen zwischen USA-genehmem
Verhalten von Staaten und guten Ratings gibt bzw. umgekehrt.
Die Amerikanischen
Aktienmärkte werden manipuliert. (S. 117): "Spezialeinheit:
das Plunge Protection Team Die amerikanischen Aktienmärkte
sind alles andere als freie Märkte. Wer sich wundert, warum - wenn
doch die Krise angeblich so schlimm ist - die Aktienmärkte nicht schon
viel tiefer stehen, findet eine Antwort unter dem Stichwort »Plunge
Protection Team«. Seit vielen Jahren kursieren an den Finanzmärkten
immer wieder Gerüchte über die Existenz eines solchen Teams.
Diese wirtschaftliche »Spezialeinheit« soll im Falle größerer
Verwerfungen an den Finanzmärkten in den Handel eingreifen und die
Kurse der diversen Finanzinstrumente in ihrem Sinne beeinflussen. ... Am
18. März 1988 unterzeichnet US-Präsident Ronald Reagan die Executive
Order Nummer 12631 zur Gründung der »Working Group on Financial
Markets«, also der Arbeitsgruppe für Finanzmärkte. Klingt
harmlos, aber im weiteren Text dieses Erlasses liegt tonnenweise Sprengstoff.
...
Der Arbeitsgruppe sollen angehören: der Finanzminister,
der Vorsitzende des Fed sowie die Vorsitzenden der Börsen. Diese sollen
im Krisenfall mit den »großen Marktteilnehmern« - also
den großen amerikanischen Banken - zusammenarbeiten und alles unternehmen,
um die Integrität und Wettbewerbsfähigkeit des amerikanischen
(!) Finanzsystems aufrechtzuerhalten.
An der Börse beobachteten wir im Jahr 2007
mit schöner Regelmäßigkeit, wie an Tagen mit besonders
großen Kursverlusten in den USA exakt eine Stunde vor Handelsschluss
scheinbar aus heiterem Himmel großangelegte Käufe an den amerikanischen
[>118] Terminmärkten die Situationen retteten."
Ich möchte hinzufügen, dass die extrem
unverständliche Synchronentwicklung der Weltbörsen ebenfalls
eine lenkende globale Hand nahelegen.
Die Finanz- und Machthydra
(S.
128): "So! Jetzt haben Sie die wichtigsten Spieler bei unserem Gesellschaftsspiel
»Wem gehört die (Finanz-)Welt?« kennengelernt. Da ergibt
sich ein illustres Netzwerk aus Banken, Fed, PPT, Ratingagenturen, Regierung
und Ölindustrie. Ich bezeichne es als die (US-)Finanz- und Machthydra!
Und eins ist klar: Diese Hydra wird alles tun, um ihre Macht und ihre Finanzen
zu retten.
Noch etwas kommt hinzu: Die Bilanzrichtlinien der
Banken werden immer weiter verwässert. Ein Problem ist nur dann ein
Problem, wenn die anderen es sehen. Daher wird mit den veröffentlichten
Zahlen getrickst, dass sich die Nackenhaare sträuben. Das gilt sowohl
für die Bilanzzahlen der Banken als auch für die Wirtschaftsdaten
der US-Regierung. Wir haben eingangs schon erörtert, mit welchen legalen
Tricks unsere Inflationsrate und unsere Arbeitslosenzahlen »optimiert«
werden. Wenn Sie sich darüber schon aufgeregt haben, dann holen Sie
sich lieber einen Baldriandrops, bevor Sie im Weiteren über die amerikanische
Kreativität in Sachen Wirtschaftsdaten lesen."
Konsum- , Kredit-
und Schuldenwahnsinn. (S. 192f, fett-kursiv RS)
"Wieso hat sich das alles so verschoben? Weniger Freizeit, weniger
Genuss, aber immer mehr Konsum. Was für ein Wahnsinn! Ist es nicht
Zeit, »halt!« zu rufen? Ich gebe mehr Geld aus, als ich mir
leisten kann, um mehr zu konsumieren, als mir guttut. Dabei [>193] schade
ich mir selbst - und das nur zum Nutzen des Konsum-Systems, das Konsum
und Kredit so dringend benötigt wie ein Junkie seine Spritze.
Immer mehr, immer schneller. Wie konnte es dazu
kommen? Wieso haben sich die Werte so sehr verschoben, dass sich die Menschen
und Märkte wie Derwische um sich selbst drehen, immer schneller im
Kreis bis zur Besinnungslosigkeit und dem finalen Kollaps?
Der Grund dieses Konsumwahnsinns liegt in
unserem Wirtschaftssystem. Ein Wirtschaftssystem, das auf Zins und Zinseszins
aufgebaut ist. Das Geld verzinst sich, wird mehr und mehr - und
das geschieht durch den Zinseszinseffekt immer schneller. Der Zinseszinseffekt
bedeutet, dass sich in den kommenden Jahren ja nicht nur das ursprüngliche
Geld verzinst, sondern auch die Zinsen, die man in den Jahren zuvor kassiert
hat. Die Zinsen auf die Zinsen eben oder der Zinseszins. Also ist
noch mehr Geld da, das Zinsen haben will. Dazu muss es aber jemanden geben,
der es sich leiht und Zinsen bezahlt. Daher brauchen wir immer neue leichtgläubige
Konsumenten, die sich Geld leihen, um sich damit unnötige Dinge zu
kaufen, die möglichst schnell kaputt und verschlissen sind, damit
sie sich wieder neues Geld leihen. Die Industrie belächelt heute den
Irrsinn vergangener Zeiten, als eine Miele-Waschmaschine zwanzig Jahre
gehalten hat. So blöd wäre heute kein Hersteller mehr.
Warum führt unser Wirtschaftssystem seit Jahrhunderten
immer wieder in wirtschaftliche und schließlich auch politische Katastrophen?
Alle paar Jahrzehnte muss unser Wirtschaftssystem »resettet«
werden wie ein abgestürzter Computer. Und dennoch glauben die Menschen
immer wieder, diesmal hätten sie endlosen Wohlstand.
Dass ein System auf der Basis von Zins und Zinseszins
nicht dauerhaft funktionieren kann, ist mit einem einfachen, aber plastischen
Beispiel einfach erklärt: (>194)
Sehen wir uns den berühmten »Josefspfennig«
an. Hätte Josef vor etwas über 2000 Jahren auch nur einen einzigen
Cent für seinen Sohn Jesus mit 5 Prozent Zinsen angelegt, was schätzen
Sie, wie hoch das Vermögen seiner Nachkommen heute wäre? Nun,
es wären sagenhafte 295 Milliarden Weltkugeln aus purem Gold. Wer
es gerne wärmer hat, kann alternativ auch 888000 Sonnen aus reinem
Gold haben. Einige Monde Abweichung je nach Gold- und Wechselkurs seien
mir verziehen. ..."
Aktuelle Einschätzungen können Sie der
Homepage "Cashkurs" entnehmen.
Die
Theorie der Ökonomen.
Die
Analysen, Erklärungen und Lösungsvorschläge Hankels.
[18.9.11]
Prof. Hankel ist einer wenigen, die kurz, klar,
verständlich und überzeugend die Wurzeln, Hintergrunde und Bedingungen
der Finanzkrise erklären können. Im wesentlichen erkennt drei
"Innovationen" des Bankensystem und ihrer Lobby als verantwortlich:
Innovation 1: Entdeckung und Organisation der aufsichtsfreien
Finanzzentren ("Interbankenmarkt") seit den 1990er Jahren (z.B. 90% der
Hedgefonds vor Ausbruch der Finanzkrise auf Cayman-Island registriert).
Hier spielen auch die propagandistischen Kampfbegriffe "Globalisierung"
und Deregulierung eine
wichtige Rolle.
Innovation 2: Neue schwer durchschaubare Konstrukte
wie Derivate, CDO,
CDS
u.a. Die Bankenaufsicht versagte, ebenso wie die Notenbanken. Geld wurde
über Blasenbildungen an den Börsen verdient, nicht mehr über
Spareinlagen und Dienstleistungen für die Wirtschaft.
Innovation 3: Ratingagenturen und ihr neues Bewertungssystem
(IAS, statt mit dem vom HGB vorgeschriebenen Niederstwert, sondern mit
dem dubiosen "fair value"): "Der Prüfer wurde zum Komplizen". [Spekulationsblasen-1].
"Diese Ratingagenturen sind - man muss schon fast
sagen - das schlimmste Kartell der neueren Finanzgeschichte". Dass sich
das so entwickeln konnte, sei nur möglich geworden, weil die Finanzaufsicht
mitgespielt und geschlafen habe. Haben die wirklich geschlafen, oder sind
das nicht auch Komplizen wie die Notenbankster? Wohin wechselt denn z.B.
ein Axel Weber? Und warum?
Hankel fasst zusammen wie man aus dieser Krise wieder herauskommen
kann:
Erstens: Kontrolle der Interbankenmärkte durch die
Staaten. Die Banken müssen wieder ihre realwirtschaftliche und gesellschaftliche
Aufgabe erfüllen lernen.
Zweitens: Das Kartell der Ratingagenturen muss unter
staatliche Kontrolle gebracht werden.
Drittens: Die neuen Finanzprodukte sind überflüssig.
Aber wenn man sie schon beibehalten will, dann müssen ihre Risiken
kenntlich gemacht werden, wie bei jedem Medikament oder Lebensmittel.
Viertens: Wir brauchen ein monetäres Völkerrecht
mit internationaler Bankenaufsicht, auf das sich die Staatengemeinschaft
verständigen muss.
Fünftens: Das permanente Drucken von Geld löst
das Schuldenproblem nicht, sondern verstärkt es.
Sechstens: "Es ist kein Unglück, wenn eine Bank
vom Scharfrichter der Marktwirtschaft ereilt wird und Pleite machen muss."
Also weg mit den Scheinbehauptungen und Drohgebärden angeblich systemrelevanter
Banken. Wenn die Banken die Quittung für ihr Verhalten bekommen, so
ist das im Einklang mit Marktwirtschaft und Moral, denn die Haftung für
eigenes Verhalten darf nicht verschwinden.
Zuletzt: Das Krisenmanagement muss lernen, dass es hier
nicht darum gehen kann, die Banken zu retten, sondern die Opfer der Banken,
also hauptsächlich die SparerInnen und die Wirtschaft.
[Spekulationsblasen-2]
Reinhart & Rogoff:
Dieses
Mal ist alles anders.
Reinhart, Carmen M. & Rogoff, Kenneth S. (dt. 2010, engl. 2009).
Dieses Mal ist alles anders. Acht Jahrhunderte Finanzkrisen. München:
Finanzbuch
[Verlags-Info]
ISBN 978-3-89879-564-7, 576 Seiten, 3. Auflage erschienen am 02.07.2010.
Nouriel
Roubini und Stephen Mihm: Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft
Mihm, Stephen & Roubini, Nouriel
(2010). Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft. Frankfurt aM: Campus.
ISBN-10 3593391023
Aus einer Würdigung und Zusammenstellung
von Dr. rer. publ. Werner Wüthrich [Quelle Zeit-Fragen
34, 23.8.2010]
Nicht der Markt – das System hat versagt
"Dies ist die bedeutendste weltweite Krise seit
80 Jahren. Die Krise, ein einmaliges Jahrhundertereignis, etwas, das der
Wirtschaft einfach widerfuhr, etwas, das man nicht hätte voraussehen,
geschweige denn vermeiden können. Wir glauben im Gegenteil, dass die
Krise von Menschen gemacht ist: Sie ist das Resultat von Fehlern des privaten
Sektors und von fehlgeleiteten und verfehlten Politiken des öffentlichen
Sektors. (S. 132)
Regulierungen in einem Land
haben Auswirkungen auf andere. Was es mindestens braucht, ist eine Koordination
der globalen Finanzregulierung. Obwohl die Krise eine globale geworden
ist, werden die Gegenmassnahmen gegen die Krise mit einem Minimum an Abstimmung
zwischen den Ländern auf nationaler Ebene angeordnet, und jedes Land
tut, was es kann, um seine eigene Volkswirtschaft zu schützen. Die
Entwicklungsländer – unter denen viele ihre Währungs-, Finanz-
und Regulierungsgewalten weit besser führten als jene in den hochentwickelten
Industrieländern, von denen die Krise ausging – sind in eine
besonders nachteilige Lage versetzt worden, da die Probleme unfairen Wettbewerbs
– sie können mit den Fördermitteln und Garantien der wohlhabenden
Länder einfach nicht gleichziehen – verbunden sind mit einem Mangel
an Reserven, um eine antizyklische Finanzpolitik zu führen. (S. 136)
Wenn wir auf diesem Planeten
in Frieden und Sicherheit zusammenleben sollen, muss ein Minimum an sozialer
Gerechtigkeit und Solidarität unter den Bürgern der Welt bestehen.
Wir müssen in der Lage sein zusammenzuarbeiten, um die Welt vor den
Verwüstungen des Klimawandels zu schützen, um einander in Zeiten
weltweiter Krisen wie derjenigen, vor der die Welt heute steht, zu helfen
und langfristig ökonomisches Wachstum und Stabilität voranzubringen.
(S. 138)"
«Ebenso drastisch müssen die Derivate
reformiert werden, die sich in der jüngsten Krise als so fatal erwiesen
haben. Sogenannte Freiverkehrsderivate, die längst nicht so harmlos
sind, wie sie klingen, müssen transparenter werden, über zentrale
Clearingstellen und Börsen laufen und in Datenbanken registriert werden.
Ihr Einsatz muss auf ein angemessenes Mass reduziert und ihre Regulierung
einer einzigen Behörde unterstellt werden.» (S. 364 f.)
«Doch in den letzten Jahren haben Derivate
ganz andere Formen angenommen. Die bekannteste war die Kreditausfallversicherung
(kurz CDS). Dieses Instrument war tatsächlich etwas vollkommen Neues
und sollte den Käufer vor möglichen Zahlungsausfällen schützen.
Konnte ein Schuldner seinen Kredit nicht bedienen, musste das Institut,
das die »Versicherung« verkauft hatte, einspringen. Doch anders
als bei einer Versicherungspolice musste der Käufer eines CDS den
versicherten Vermögenswert gar nicht besitzen. Schlimmer noch, wer
auf die Pleite eines bestimmten Unternehmens gewettet hatte, der hatte
jedes Interesse daran, dass diese tatsächlich eintrat. Das ist so,
als würde man eine Brandschutzversicherung auf das Haus des Nachbarn
abschliessen und es dann in Brand stecken.» (S. 268)
«Die Zentralbanken haben wohl den grössten
Einfluss auf – und die grösste Verantwortung für – den Schutz
des Finanzsystems. In den letzten Jahren sind sie dem nicht gerecht geworden.
Sie haben es versäumt, ihre eigenen Vorschriften umzusetzen, und,
schlimmer noch, sie haben nichts unternommen, um dem Spekulationswahn Einhalt
zu gebieten. Wenn überhaupt, dann haben die Zentralbanken die Spekulation
noch genährt und dann, gewissermassen als Wiedergutmachung, alles
getan, um die Opfer des unvermeidlichen Zusammenbruchs zu retten. Das ist
nicht zu entschuldigen. In Zukunft müssen Zentralbanken mit ihren
währungs- und kreditpolitischen Instrumenten offensiver gegen Spekulationsblasen
vorgehen.
Doch die Zentralbanken können die Herausforderungen
der Weltwirtschaft nicht allein bewältigen. Die globalen Leistungsbilanz-Ungleichgewichte
bedrohen die langfristige Stabilität der Wirtschaft genauso wie der
Wertverfall des Dollars und verlangen ein neues Bekenntnis zur internationalen
Regulierung. Dazu ist unter anderem eine Stärkung des Internationalen
Währungsfonds und die Einführung einer neuen internationalen
Reservewährung nötig. Aber auch die Führung des IWF selbst
muss dringend überdacht werden.» (S. 366)
«Noch radikalere Reformen sind nötig,
Finanzunternehmen wie Goldman Sachs, Citigroup und weniger sichtbare Unternehmen,
die auf Grund ihrer Grösse das System gefährden, müssen
zerschlagen werden.» (S. 364)
«Damit sich das System noch weiter stabilisiert,
sollte den Investmentbanken jede Art des riskanten Eigenhandels untersagt
werden, und sie sollten sich nicht mehr als Hedge-Fonds und Kapitalbeteiligungsgesellschaften
betätigen dürfen. Statt dessen sollten sie sich auf ihr früheres
Kerngeschäft beschränken, also auf die Kapitalbeschaffung und
die Platzierung von Wertpapieren.» (S. 309)
«Wie wir in diesem Buch dargelegt haben,
waren nicht die Schrotthypotheken an der Krise schuld, sondern das Schrottsystem.
Dank verzerrter Vergütungsstrukturen, korrupter Ratingagenturen
und anderer Missstände war das globale Finanzsystem von innen heraus
verfault. Die Finanzkrise hat lediglich die glänzende Hülle fortgerissen,
unter der es schon lange gärte.» (S. 364)
Anatomie
der Weltwirtschaftskrise: Ursachen und Schuldige von Hanno
Beck & Helmut Wienert
in Das Parlament, Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 20 / 11.05.2009.
"...Der Ablauf der Krise hat zudem gezeigt: Der Staat ist nicht nur
Teil der Lösung, sondern auch Teil der Ursache des Problems. Die Notenbanken
haben mit einer zu großzügigen Geldversorgung zum Entstehen
spekulativer Blasen auf Aktien- und Immobilienmärkten beigetragen.
Die Regierungen haben über staatliche und halbstaatliche Banken am
großen Kreditrad mit gedreht und in ihrer Rolle als aufsichtsführende
Eigentümer versagt. Mit der massiven Eigenheimförderung (vor
allem in den USA) haben sie das Entstehen großer Mengen fauler Immobilienkredite
begünstigt. Der notwendigen Anpassung der staatlichen Regulierung
an die Möglichkeiten, die sich für Banken aus den neuen Finanzmarktinstrumenten
ergaben, haben sie zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. ...
Bei den Vergütungsregeln für Bankmanager
sind ebenfalls Fehler gemacht worden. Die starke Beteiligung an Gewinnen
ohne entsprechende Beteiligung an Verlusten sowie eine zu kurzfristig orientierte
erfolgsabhängige Entlohnung (Bonuszahlungen) haben hoch riskante Strategien
begünstigt. ...
Problematisch an den Neuerungen der Finanzbranche
waren zwei Dinge: Erstens existierten keine Erfahrungswerte im Umgang mit
den neuen Produkten, weswegen es keine hinreichenden Möglichkeiten
gab, deren Risiken angemessen zu bewerten. Zweitens war ein gehöriges
Maß an Überheblichkeit im Spiel - die Banken glaubten, mittels
mathematischer Methoden und hochkomplexer Schätzverfahren Risiken
prognostizierbar machen zu können. Für diese Überheblichkeit
hat die Branche teuer bezahlt. ... ."
Aus einem
Interview mit Prof. Bernd Senf (Jungemedien Hamburg 31.3.9):
... "Was hat jetzt der Zins mit der Weltfinanzkrise zu tun?
Das Zinssystem treibt innerhalb der einzelnen Länder und global
eine wachsende Verschuldung hervor mit der unvermeidlichen Folge, dass
immer mehr Schuldner unter der wachsenden Schuldenlast zusammenbrechen
müssen. Denn das Wachstum der realen Produktion von Gütern und
Dienstleistungen kann auf Dauer – in einer Welt begrenzter Ressourcen und
Absatzmärkte – unmöglich mit dem vom Zins geforderten Wachstum
mithalten. Das Entsprechende gilt für die dinglichen Sicherungen der
Kredite, die deswegen systembedingt immer unzureichender werden müssen.
Unter dem „monetären Stauungsdruck“ der Geldanleger werden die Banken
und Investmentfonds geradezu zu immer leichtfertigerer Kreditvergabe gezwungen,
wenn sie nicht auf den Geldern sitzen bleiben wollen.
Sind die faulen Kredite – wie etwa bei der Hypothekenkrise
in den USA – insofern systembedingt?
Ja, so ist es. Die Hypothekenkrise war nicht etwa die Ursache, sondern
sie war selbst nur eine Folge des Zinssystems. Und um die Fäulnis
der Kredite zu verbergen, haben sich die Banken und Rating-Agenturen alle
möglichen Schwindeleien einfallen lassen und die eigentlich schon
zum Himmel stinkenden faulen Forderungen in Pakete mit einer schönen
Verpackung geschnürt und etwas Parfüm der Marke AAA darüber
gesprüht. Dann haben sie diesen gut getarnten finanziellen Giftmüll
als „Finanzinnovation“ in die ganze Welt verkauft, und alle – auch scheinbar
seriöse Banken – haben dieses Spiel mit gespielt, bis der ganze Schwindel
aufflog. Und nun sollte der Staat einspringen und den Banken die Forderungsausfälle
ausgleichen – auf Kosten der Steuerzahler. „Den Letzten beißen die
Hunde“, und die Letzten sind in diesem Falle die meisten Staatsbürger,
die wohl deswegen „Staatsbürger“ heißen, weil sie letztlich
für die Staatsschuld bürgen. ..."
Bücher von Bernd Senf: Der Nebel
um das Geld, Die blinden Flecken der Ökonomie, Der Tanz um den Gewinn.
ÖKONOM
JOSEPH
STIGLITZ. "Banken haben total versagt". "Die globale Finanzkrise
erschüttert die Bankenbranche. Doch das Schlimmste kommt erst noch,
sagt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz im Interview - und
wundert sich, mit welchem Gleichmut die Steuerzahler für die Fehler
der Geldkonzerne geradestehen. ..." [Spiegel 24.8.8]
"Die Wall Street hat den Krieg der Worte verloren".
Nobelpreisträger Joseph Stiglitz über den starken Staat, Tricks
der Investmentbanken - und eine neue Zulassungsbehörde für Finanzmärkte.
..." [SZ 24.8.8]
"Ökonomie-Nobelpreisträgertreffen
in Lindau. Nobelpreisträger: Regulierer schuld an Finanzkrise.
Wer ist Schuld an der Finanzkrise? Nach Ansicht mehrerer Ökonomie-Nobelpreisträger
ist das Versagen der Banken-Regulierung hauptverantwortlich für die
schlechte Situation der Märkte. Besonders schlecht kommt US-Notenbank-Chef
Alan Greenspan weg. ..." [HB21.08.2008]
Jean-Philippe
Bouchaud: "Finanzkrise: Das Sündenregister der Ökonomie.
Ein französischer Ökonom übt angesichts der internationalen
Finanzkrise massive Kritik an seinen Fachkollegen. Viele würden die
impliziten Annahmen ihrer Modelle mit der Realität verwechseln, lautet
sein Hauptvorwurf. Und: Wäre die Ökonomie so modellkritisch wie
die Physik, dann wäre der Kollaps der Finanzmärkte so nicht geschehen.
... " [Robert Czepel, science.ORF.at, 26.1.09]
Das andere Davos. [O]
Otte,
Max (2006). Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und wie
Sie sich darauf vorbereiten.
Max Otte prognostiziert in seinem Buch einen großen Crash. Die
Hintergründe dafür sind lange bekannt und oft diskutiert: Faule
Hauskredite in den USA, hohe Handelsdefizite in den USA, Schulden aller
westlichen Staaten, Verschiebung der ökonomischen Zentren nach Asien,
praktisch weitgehend ungedecktes Papiergeld. ... Fazit: Der Crash kommt.
Unklar bleibt, ob dies in 1 Monat, 1 Jahr oder 1 Jahrzehnt passiert. Und
Anlagen sollte man diversifizieren. Prima! Aber immerhin fundiert mit Fakten
untermauert. ... [Rez
24.5.7]
Wolfgang
Berger (2009). Die Finanzmarktkrise. Ergebnis einer Fehlkonstruktion,
die wir korrigieren können. Hintergrund, 1.Quartal [PDF].
Hauptsätze: "Das Karussell unserer Finanzmärkte muss immer
höher fliegen, um nicht abzustürzen. Weil das aber nicht möglich
ist, erleben wir in regelmäßigen Abständen immer wieder
Zusammenbrüche. ....
Luftbuchungen haben Reichtum gezaubert
Über dem Untergrund eines jährlichen Welthandels von 10 Billionen
Dollar und eines Weltsozialprodukts von 50 Billionen Dollar schweben Derivate
über 500 Billionen Dollar in den Büchern von Banken und Finanzagenturen,
und auf freien Märkte jagen sie mit hoher Geschwindigkeit um den Globus.
Die Quelle des die Welt beherrschenden Kapitals sind solche „Luftbuchungen“.
Führen wir uns die Relationen vor Augen: In 500-Euro-Scheinen gestapelt
ist eine Million 18 cm hoch, eine Milliarde 180 m hoch, eine Billion 180
km hoch.
Wie können aus 50 Billionen, die von der Menschheit
erarbeitet worden sind, 500 Billionen abgeleitet werden, die in den Büchern
stehen? Unsere Geldordnung definiert die Beziehung zwischen der realen
und der monetären Welt auf seltsame Weise:
-
Geld muss sich immer exponentiell vermehren. Bei einem Zinssatz von 7 Prozent
verdoppelt es sich etwa alle zehn Jahre. 100.000 Euro vermehren sich also
im ersten Zehnjahreszeitraum um 100.000 Euro, im fünften Zehnjahreszeitraum
vermehrt sich dieses Ausgangskapital dann aber schon auf 3,2 Millionen
Euro.
-
Die Wirtschaft wächst langfristig immer linear. Unser Bruttoinlandsprodukt
ist seit fast 60 Jahren stetig in absolut etwa gleicher Höhe ewachsen.
Das bedeutet, dass in einer reifen Volkswirtschaft die Wachstumsrate abnimmt.
Wenn z.B. zu Beginn hundert Millionen um 15 Millionen wachsen, bedeutet
das ein Wachstum von 15 Prozent. Wächst das jährliche Bruttoinlandsprodukt
jedoch auf 1000 Millionen, entspricht ein Wachstum von 15 Millionen nur
noch einer Steigerungsrate von 1,5 Prozent.
-
Als unsere Wachstumsrate über dem Zinssatz lag, konnte das darüber
hinaus erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt zwischen den Tarifparteien
verteilt werden. Jetzt, wo der Zuwachs unter dem Zinssatz liegt, muss der
Fehlbetrag Arbeitnehmern und Arbeitgebern weggenommen werden. Denn die
Zinsen müssen gezahlt werden.
Deshalb musste der Anteil der Löhne am deutschen Bruttoinlandsprodukt
trotz eines stetigen Wachstums seit 2000 um 10 Prozent fallen. In dieser
„Lohnsumme“ sind sogar die Millionengagen von Popstars, Spitzenmanagern
und -sportlern enthalten. 1990 hat ein Topmanager das 20fache eines Arbeiters
verdient, heute das 400fache. Trotzdem war das Jahreseinkommen des Deutsche-Bank-Chefs
Josef Ackermann (ca. 13 Millionen Euro in 2007) nur etwa so hoch oder niedrig
wie das Tages(!)einkommen des New Yorker Hedgefondsmanagers John Paulson
im vergangenen Jahr. ...
Der Neoliberalismus ist eine Ideologie In
der heute herrschenden Lehre wird die Wirtschaftswissenschaft wie eine
Naturwissenschaft betrieben. Die Schlüsse der reinen Lehre werden
mit mathematischer Präzision aus einer Zielfunktion abgeleitet. Danach
bewirkt die optimale Zuteilung verfügbarer Produktionsfaktoren ein
„soziales Optimum“. Nach der Theorie werden die wirtschaftlichen Abläufe
durch drei wirtschaftspolitische Stoßrichtungen optimiert:
1. Privatisierung (weil nur private Eigentümer gut wirtschaften
und dadurch Wohlstand erschaffen können – also Kapitalismus pur)
2. Deregulierung (weil nur von staatlicher Kontrolle befreite Märkte
Angebot und Nachfrage ausgleichen – also Marktwirtschaft pur)
3. Kürzung staatlicher Leistungen (weil nur Eigenverantwortung
und Eigeninitiative Fortschritt bringen – also Wettbewerb pur) ...
Die Konstruktion des Systems ist fehlerhaft. Der Nobelpreisträger
George J. Stigler, der Ökonom Steve Keen und der Mathematiker Jürgen
Kremer haben nachgewiesen, dass das neoklassische Modell auf einem mathematischen
Ableitungsfehler beruht und sich die Ergebnisse in ihr Gegenteil umkehren,
wenn der Fehler behoben wird.1 Diese Erkenntnis wird von der herrschenden
Lehre bis heute ignoriert, obwohl das Modell den Praxistest nicht bestanden
hat. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Maurice Allais hat sogar behauptet,
nicht die Theorie sei falsch, sondern
die Wirklichkeit. ...
„Fließendes Geld“ braucht keine Krisen
Wenn wir die Geschichte studieren, ist es erstaunlich, dass die Zeiten
großer kultureller Blüte und breiten Wohlstands in der Bevölkerung
Zeiten waren, in denen als Zahlungsmittel etwas gedient hat, das wir heute
„fließendes Geld“ nennen. Alte Sprichwörter sagen uns, worauf
es ankommt: „Der Rubel muss rollen“ oder „Taler, Taler, du musst wandern,
von der einen Hand zur andern“. Geld erfüllt seine Funktion nur, wenn
es reibungslos umläuft – also fließt – und in dem Maße
vermehrt wird, in dem auch die reale Wirtschaft wächst: linear,
nicht exponentiell. Seit Jahrhunderten hat es immer wieder Wirtschaftskrisen
gegeben:
-
Entweder hat die Geldzirkulation nicht funktioniert. Wenn das Geld nicht
fließt, fehlt es dort, wo es gebraucht wird – bei denen, die arbeiten
und konsumieren wollen.
-
Oder die exponentielle Vermehrung des Geldes hat „Finanzstauseen“ entstehen
lassen, aus denen der Finanzmarkt schöpft und damit ein globales Monopoly
spielt. Auch dann steht es für Investitionen oder für den Konsum
nicht zur Verfügung.
In der Geschichte hat es lange Perioden von Wohlstand,
einer gerechten Vermögensverteilung und Frieden gegeben, die wir auf
eine andere, bessere Geldordnung zurückführen können: Geld
wird
mit einer Gebühr für Lager-, Liege- oder Nutzungskosten belastet,
die wir auch negativen Zins nennen können. Das bewirkt, dass diejenigen,
die Geld haben, die Gebühr zu umgehen suchen.
Dazu müssen sie ihr Geld ausgeben oder investieren. Das wiederum
hat zur Folge, dass sich die Vermögen nicht exponentiell – krebsartig
– vermehren und damit die Realwirtschaft zersetzen. Investitionen vermehren
das Vermögen im Durchschnitt so, wie auch die reale Wirtschaft wächst.
Dieses System braucht keine Krise mehr.
Historische Vorbilder geben uns Hoffnung.
Vor 8.000 Jahren haben die Sumerer mit „fließendem Geld“ tausend
(!) Jahre lang in Wohlstand und Frieden gelebt. Das hat es ihnen auch ermöglicht,
ein trockenes Tal in ein landwirtschaftliches Paradies zu verwandeln, die
Schrift und das Metallhandwerk zu erfinden. ... ... ... "
Die
Theorie der FinanzmathematikerInnen.
Sie waschen ihre Hände in Unschuld, schließen denken sie
ja mit ihrem Kopf. Und so scheint Verantwortung zu übernehmen, keine
mathematische Tugend zu sein, wie folgende Stellungnahme nahelegt:
"Prof.
Dr. Thorsten Schmidt, Inhaber der Professur Finanzmathematik an der TU
Chemnitz, widmet sich in seinen Forschungsprojekten diesem Thema und
ist überzeugt, dass konsequente Anwendung von Finanzmathematik und
Statistik vielfach Verluste hätte vermeiden können. Als zwei
wesentliche Ursachen für die derzeitige Situation sieht er zum einen
mangelnde Daten für die Bewertung zentraler Finanzinstrumente und
zum anderen die Komplexität der gehandelten Produkte. Ein Risikomangement
solcher Produkte sei nicht unmöglich. Eine zentrale Rolle spielen
dabei sogenannte CDOs (Collateralized Debt Obligations), die auf einem
Pool von Krediten basieren. Die Komplexität dieser Finanzinstrumente
macht Risikoabschätzungen schwierig und die kurze Existenz führt
außerdem noch zu starken Schwankungen in der Bewertung. Neben der
Zuverlässigkeits-prüfung von Ratings muss das Risikomanagement
der Banken in dieser Hinsicht verbessert und die Qualität von verwendeten
Informationen (gerade etwa Ratings) zwingend berücksichtigt werden.
..." [PDF]
Zur
Rolle der Finanz-Mathematik Leuschel & Vogt (2009), S. 146f: "Soziale
Systeme, und damit natürlich auch Wirtschaftssysteme, sind - statistisch
gesprochen - nicht standardnormalverteilt. Sie weisen keine lineare Entwicklung
auf, sondern zeigen immer wieder heftige Brüche und Sprünge.
Sie lassen sich nicht sinnvoll modellieren und berechnen. Deshalb halten
sie für die Zunft der Prognostiker immer wieder Lektionen bereit,
die Bescheidenheit lehren. Nassim Taleb hat diesem nicht gerade neuen Gedanken
- und dem in jedem Grundkurs Logik den Studenten eingebläuten Grundsatz,
dass man vom Besonderen nicht auf das Allgemeine schließen kann -
ein ganzes Buch gewidmet. »The Black Swan« ist ein sehr kurzweiliges,
respektloses Buch geworden, das wir unseren Lesern wärms-[>147]tens
empfehlen können. Aber ganz allgemein scheint die Lernbereitschaft
bei diesen simplen Erkenntnissen sehr gering zu sein.
Gerade die mathematisch orientierten Prognosemodelle
haben in den vergangenen Jahren einen Siegeszug in den Wirtschaftswissenschaften
angetreten. Auf ihrer Grundlage wurden beispielsweise die moderne Portfoliotheorie
und die Risikosteuerungsmodelle der Großbanken entwickelt, die jetzt
so grandios versagt haben. Beide stehen, nach nur anderthalb Krisenjahren,
vor einem Scherbenhaufen. Aber Anzeichen einer Abkehr von diesen falschen
Wegen gibt es nicht.
Es ist nicht möglich, die Zukunft zu kennen.
Was jedoch möglich ist, ist das Erkennen offensichtlich fehlerhafter
oder dauerhaft nicht tragfähiger Systeme. Das Umsetzen dieser Erkenntnis
ist das A und O erfolgreicher Börsianer. Der berühmte ehemalige
Spekulant George Soros, der mittlerweile zum Regulierungs-Fan geworden
ist, hat in seinem völlig unter Wert gehandelten Buch »The Alchemy
of Finance« dieses Thema bestens aufbereitet."
Querverweise: Die
dubiose Rolle der Wirtschafts- und Finanzmathematik: Michael
Kemmer, die HypoVereinsbank und die Fakultät für Mathematik der
TU München. * Mit Matlab
seien gar keine Vorkenntnisse nötig, das gehe sogar "hervorragend"
im Selbststudium * Eine
blutjunge Mathematikerin frisch von der Uni * Mit
Finanzderivaten risikolose Gewinne erzielen *
Die
Theorie verantwortlicher PolitikerInnen. > Aktuelle
Sachlage 2009-03, Politische
Hintergründe in D.
Konservative, Liberale, Linke, SPD,
Grüne, Rechte, Freie Wählervereinigungen, Andere.
07.10.2008
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Dienstag in ihrer Regierungserklärung
zur Lage an den Finanzmärkten davor gewarnt, die Situation schönzureden
oder schwarzzumalen. „Die Lage auf den internationalen Finanzmärkten
ist ernst. Sie ist in dieser Form nie dagewesen“, sagte sie. „Die Aufgabe
der Regierung ist nun klassisches Krisenmanagement.“ ... [FAZ 7.10.8] Das
sieht dann bei der Bundeskanzlerin in aller Regel so aus, dass nichts geschieht
oder Nullsätze zum Besten gegeben werden. Von den Deregulierungsfehlern
der Vergangenheit ist bislang kein einziger gesetzlich zurückgenommen
worden. Dafür wurde ein Finanz-Ermächtigungs-Gesetzgeschaffen.
Finanzminister
Steinbrück. Einer seiner debilsten Bemerkungen auf die Frage,
ob die Staatschulden aufgrund des Staatlichen Sonderfonds für das
Rettungspaket steigen würden: "Die Antwort lautet: Nein, nicht zwingend.
Denn keine Bank muss das Rettungspaket der Bundesregierung in Anspruch
nehmen." ... [DF
17.10.8] Man vergleiche in diesem Zusammenhang, dass der Bund
der Steuerzahler fast eine Verzehnfachung
der Schuldenzunahme bei der Neueinstellung seiner Schuldenuhr registrieren
musste (>"Schuldenbremse")
Theorie der Linken
-
Sahra Wagenknecht
über Ursachen der Wirtschaftskrise. [Youtube]
Populäre
Informationen.
Quarks&Co
19.5.9: Wohin verschwindet unser Geld ?
[Podcast mp4]
Chronik
der Symptome der Finanzkrise 2007/08 (Auswahl)
Sekundärquellen: [Nachrichten-Medien]; Chroniken
bei [n-tv], [wiwo, 2,], [W], [kr], [reuters Chronik HRE],
[mm] [],
-
Vorfeld: Jahre davor: Um
das Wachstum -künstlich
- aufrechtzuerhalten, muss für ständigen Konsum gesorgt werden.
Hierzu brauchen die Leute die richtige Einstellung
und vor allem Geld, das sie aber nicht haben. Also müssen sie zu Krediten
verführt werden. Hierzu brauchen die Banken formal Sicherheiten, in
der Regel Hypotheken. Diese wurden immer leichtfertiger vergeben und unter
den Finanzhäusern mit undurchsichtigen Finanzderivaten
rein spekulativ pseudo-abgesichert. Als diese Blase platzte begann die
sog. "Sub Prime Krise", die sich seither immer mehr zu einer allgemeinen
Finanzkrise ausweitete:
-
1998 (Vorläufer): Der Long-Term
Capital Management Hedgefond (LTCM) brach zusammen; zum Direktorium gehörten
zwei etilE-Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften.
[W:
"LTCM finanzierte seine Investments fast ausschließlich über
Fremdkapital und musste dafür geringe Sicherheiten hinterlegen."].
2007. Beginn 8.2.2007
-
8. Februar 2007: HSBC, Europas größte
Bank, muss wegen ihres US-Hypothekengeschäfts, eine Gewinnwarnung
ausgeben (später 880 Millionen Dollar abgeschrieben).
-
März 2007: US-Finanzminister Henry Paulson bagatellisiert wie
üblich auf dieser Ebene): März 2007: „Es gibt Kreditprobleme,
aber sie sind begrenzt.“
-
21. März 2007: Beispiel Sachsen LB. Hier waren die Wirtschaftsprüfer
von PricewaterhouseCoopers zuständig. Auch der Jahresbericht dieser
Bank wird mit einem uneingeschränkten Testat abgesegnet. Gerade fünf
Monate später: 17. August 2007. Der Sachsen LB droht die Pleite. Völlig
fehlerfrei - so präsentiert sich die Branche. Sie kontrollierten die
Banken - doch mit deren Zusammenbrechen haben sie angeblich nichts zu tun.
[Panorama
30.10.8]
2. Quartal 2007
-
2. April 2007: Der US-Hypothekenfinanzierer New Century Financial
geht mit einem ausgewiesenen Verlust von etwa 450 Millionen Dollar pleite.
Die Bank hatte sich sehr stark auf den Sektor mit schlecht besicherten
Immobilienkrediten in den USA spezialisiert.
-
Mitte Juni 2007: Zwei Hedgefonds der US-Bank Bear Stearns erleiden
schwere Verluste. Die Düsseldorfer IKB räumt ein, mit einem einstelligen
Millionenbetrag betroffen zu sein. Ein paar Tage später wird von einer
Milliarde Euro gesprochen, sodann stellt sich heraus, dass die Hauptanteilseignerin,
die staatliche KfW-Bank, Liquidität im Volumen von 8,1 Milliarden
Euro zur Verfügung stellt. IKB-Chef Stefan Ortseifen tritt zurück
(Abfindung?).
3. Quartal 2007
-
Mitte Juli 2007: Die Ratingagentur Standard & Poors stuft mit
Immobilienkrediten unterlegte Wertpapiere mit einem Gesamtwert von 7,3
Mrd. Dollar herab. Andere Rating-Agenturen folgen S&P. Die Abwärtsspirale
beginnt.
-
30. Juli 2007: Die IKB steht wegen massiver Probleme am US-Hypothekenmarkt
vor dem Aus. Die KfW als Haupteigentümerin greift ihr mit anderen
Banken mit 3,5 Mrd. Euro unter die Arme.
-
9./10. August 2007: Die EZB pumpt 95 Mrd. Euro Extra-Liquidität
in das Finanzsystem. Die US-Notenbank unterstützt Banken mit 38 Mrd.
Dollar.
-
Mitte August 2007: Die Angst vor einer Finanzkrise zwingt die Notenbanken
weltweit zum Eingreifen. Die Banken vertrauen sich zurecht nicht mehr und
es kommt zu extremen Liquiditätsengpässen, so dass die EZB 95
Milliarden Euro in den Geldkreislauf einspeist. Gerüchte um eine Verwicklung
der Hypo Real Estate kommen auf, die Bankaktie verliert über 7%, aber
das Institut dementiert und erwarte keine negativen Auswirkungen.
-
17. August 2007: Die Sparkassen-Gruppe muss die SachsenLB mit 17
Mrd. Euro stützen. Vier Monate später wird die einzige ostdeutsche
Landesbank an die LBBW verkauft. Ministerpräsident Milbradt lehnt
wie üblich Verantwortung und damit Rücktritt ab.
-
17. August 2007: Der Sachsen LB droht die Pleite, obwohl noch am
21.3.7 der Jahresbericht der Bank durch die Wirtschaftsprüfer von
PricewaterhouseCoopers mit einem uneingeschränkten Testat abgesegnet
wurde. Fünf Monate ist alles ganz anders und natürlich hat niemand
einen Fehler gemacht: Sie kontrollierten die Banken - doch mit deren Zusammenbrechen
haben ihren oberfaulen "Testate" angeblich nichts zu tun. [Panorama
30.10.8]
-
Mitte September 2007: Der britische Hypothekenfinanzierer Northern
Rock gerät in Bedrängnis. Die Bank of England springt mit einem
Notfallkredit ein.
4. Quartal 2007
-
Oktober 2007: Die Schweizer Großbank UBS kündigt
wegen der Subprime-Krise den ersten Quartalsverlust seit neun Jahren an
(10 Milliarden Abschreibung).
-
Die Schweizer Bank Credit Suisse kündigt ebenfalls Belastungen wegen
der Subprime-Krise an. Die größte US-Bank Citigroup kündigt
einen Gewinneinbruch um etwa 60 Prozent im dritten Quartal an. Zwei Wochen
später beziffert sie den Abschreibungsbedarf auf 6,5 Milliarden Dollar.
Drei Wochen später müssen schon elf Milliarden Dollar wertberichtigt
werden.
-
Citigroup-Chef Charles Prince geht. Die Finanzkrise kostet die Deutsche
Bank im dritten Quartal im Investmentbanking über zwei Milliarden
Euro.
-
Die Investmentbank Merrill Lynch stellt wegen Abschreibungen über
4,5 Milliarden Dollar den ersten Quartalsverlust seit sechs Jahren in Aussicht.
Knapp drei Wochen später beziffert das Geldhaus die gesamten Wertberichtigungen
auf mehr als acht Milliarden Dollar. Kurz danach muss Konzernchef Stan
O'Neal gehen.
-
Auch viele andere, eigentlich fast alle größeren Banken sind
betroffen, am schlimmsten ist, dass zahlreiche Landesbanken, die auf diesem
Geschäftsfeld gar nichts verloren haben, betroffen sind.
-
November 2007: Die Commerzbank beziffert die Abschreibungen auf
das Subprime-Engagement mit 291 Millionen Euro – mehr als sechs Mal soviel
wie im Sommer angekündigt.
-
Dezember 2007: BayernLB müsse Abschreibungen von einer Milliarde
Euro vornehmen. Die Landesbank dementiert die Berichte und betont, es gebe
nur geringe Ausfallrisiken.
1. Quartal 2008
-
Januar 2008: Achterbahnfahrt an den Börsen.
Der DAX verliert 6,04%. Die Angst vor einer US- und in der Folge dann weltweiten
- Rezession entwickelt sich.
-
März 2008: Die Zentralbanken beschließen weitere milliardenschwere
Liquiditätsspitzen für den Geldmarkt.
-
14. März 2008: Die US-Bank Bear Stearns gerät in eine
Schieflage und muss von der US-Notenbank Fed gestützt
werden. Der Konkurrent JP Morgan übernimmt das Institut.
2. Quartal 2008
-
Mai 2008: Die Citigroup trennt sich von Vermögenswerten über
400 Mrd. Dollar und schrumpft dadurch um ein Fünftel. Mit Abschreibungen
von
knapp 50 Mrd. Dollar ist die Citigroup weltweit am stärksten von der
Finanzkrise betroffen.
-
22. Mai 2008: Die Schweizer Großbank UBS kündigt eine
weitere Kapitalerhöhung von fast zehn Mrd. Euro an. Damit summieren
sich die Kapitalmaßnahmen der in Europa am härtesten getroffenen
Bank auf über 23 Mrd. Euro.
-
Juni 2008: Mehrere Banken wie Royal Bank of Scotland, Barclays und
Fortis stärken ihre dünner gewordene Kapitaldecke und sammeln
Mrd. bei Investoren ein. Wie zuvor bei mehreren US-Großbanken nutzen
Staatsfonds oftmals die Chance zu einem günstigen Einstieg.
3. Quartal 2008
- Lehman Pleite.
-
Juli 2008: Die angeschlagene US-Bank Merrill Lynch schockiert die
Märkte mit zwei Mrd.löchern, die sie mit nur wenigen Tagen Abstand
verkündet.
-
25. Juli 2008: Die Krise erfasst die Rückversicherer Münchener
Rück und Hannover Rück, die Baisse an den Kapitalmärkten
schlägt auf die Versicherer voll durch.
-
31. Juli 2008: Der Gewinn der Deutschen Bank bricht nach neuen Mrd.abschreibungen
im zweiten Quartal ein.
-
31. Juli 2008: Die EZB schießt bis zu 100 Mrd. Euro in den
Geldmarkt nach, in dem sie zwei Kredite verlängert.
-
4. August 2008: Europas größte Bank HSBC meldet einen
Gewinneinbruch und 14 Mrd. Dollar Wertberichtigungen.
-
6. August 2008: Der Versicherer Allianz kassiert wegen der Finanzkrise
seine Jahresziele.
-
12.August 2008: Bankenkrise - das Versagen der Wirtschaftsprüfer.
Beispiel Hypo Real Estate. Wirtschaftsprüfer hier: Das renommierte
Unternehmen KPMG. 12. August 2008. Der Zwischenbericht des Bankenvorstands
wird von den Wirtschaftsprüfern durchgesehen. Diese weisen zwar auf
Risiken hin, bescheinigen der Bank aber: "Selbst bei einem Worst-Case-Szenario
ist sichergestellt, dass die Hypo Real Gruppe und ihre Tochterunternehmen
jederzeit uneingeschränkt zahlungsfähig sind." [Panorama
30.10.8]
-
21. August 2008: Die KfW verkauft die Krisenbank IKB an den Finanzinvestor
Lone Star. Insgesamt belastet die IKB die Staatsbank und den Bund mit 10,7
Mrd. Euro.
-
September 2008: Zwischen der EU und Deutschland kommt es zum Streit
über die Sanierung der Landesbank WestLB, die wegen der Krise staatlich
gestützt werden musste.
-
September 2008: In den Medien überschlagen sich Spekulationen
um eine Kapitalspritze für die angeschlagene US-Investmentbank Lehman
Brothers, diverse internationale Banken werden als Interessenten genannt.
-
6. September 2008: Der Bankrott der Silver State Bank aus Nevada
ist die elfte Bankenpleite in den USA in Folge der Krise.
-
8. September 2008: An den Börsen kommt es weltweit zu Kursfeuerwerken,
nachdem die US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac unter staatliche
Aufsicht gestellt werden. Der Schritt ist der letzte von zahlreichen Hilfsaktionen
der Regierung für die halbstaatlichen Institute.
-
9. September 2008: Der IWF warnt, die Krise könnte die Branche
1,1 Billionen Dollar kosten. Der Wirtschaftsabschwung verschlimmere die
Situation.
-
11. September 2008: Nach Milliardenverlusten steht das Überleben
von Lehman Brothers in Frage.
-
12. September 2008: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erklärt
die Finanzkrise zum größten Konjunkturrisiko der Eurozone.
-
13. September 2008: Der Aktienkurs der durch die Finanzkrise angeschlagenen
US-Sparkasse Washington Mutual schwankt stark nach Gerüchten, JP Morgan
wolle das Institut kaufen.
-
14. September 2008: Die US-Notenbank versucht auf einer Krisensetzung
eine Rettung von Lehman Brothers.
-
15. September 2008: Lehman Brothers
findet keinen Käufer und beantragt Gläubigerschutz nach "Chapter
11". Die Bank of America übernimmt für 50 Mrd. US-Dollar Merrill
Lynch. Die dümmste - und durchweg von PolitikerInnen beaufsichtigte
- aller deutschen Banken (KFW), Vorstand, Verwaltungsrat)
kriegt die Situation nicht mit und überweist noch rechtzeitig 300
Millionen Euro zum Versenken in der Konkursmasse.
-
16. September 2008: Die Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's
und Fitch senken ihr Kreditrating für den weltgrößten Versicherungskonzern
AIG, was einen milliardenschweren Liquiditätsbedarf bei dem Unternehmen
auslöst. Die AIG-Aktie setzt ihren dramatischen Kurssturz fort.
-
17. September 2008: Die US-Notenbank gewährt die AIG einen
Kredit von bis zu 85 Mrd. US-Dollar und stellt den Versicherungsriesen
unter staatliche Aufsicht.
-
18. September 2008. Gerüchte, dass die US-Regierung die Risiken
des gesamten amerikanischen Bankensystems übernimmt, lassen die Kurse
an der Wallstreet um rund 4% explodieren. Die Börse (Hongkong fast
10%) feiert als ob nichts geschehen wäre.
-
20. September 2008: Die New York
Times veröffentlicht den "Rettungsplan"
mit der Blancovollmacht für den Finanzminister, Beliebiges ohne jegliche
Kontrollmöglichkeit nach Gutdünken beschliessen zu können
(Finanzermächtigungsgesetz).
-
25/26. September 2008: Es wird bekannt, dass die größte
US-Sparkasse, die Washington Mutal, von der Aufsicht geschlossen wurde,
also Pleite ist. Die FTD schreibt: "Nach Angaben der Aufsichtsbehörde,
dem Office of Thrift Supervision, gab es keine Alternative. Washington
Mutual (WaMu) musste an JP Morgan notverkauft werden. Allzu groß
seien die Einlagenabflüsse gewesen: Seit dem 15. September hätten
die Kunden der größten US-Bausparkasse 16,7 Mrd. $ abgezogen.
WaMu habe nicht über ausreichend Liquidität verfügt, um
ihren Verpflichtungen nachzukommen; die Sparkasse habe sich daher in einem
unsicheren und unsoliden Zustand bezüglich ihrer Geschäftstransaktionen
befunden, teilte das OTS am Donnerstagabend mit."
-
29. September 2008: Schwarzer
Montag
-
Am Morgen wird bekannt, dass die Hypo Real Estate Holding (HRE) in Deutschland
über Nacht nur durch ein zweistelliges Milliarden Notkreditprogramm
weiterhin vorübergehend gerettet werden konnte, natürlich vor
allem auf Steuerzahlerkosten damit die Bankensicherung geschont wird. Die
für alle bis auf Insider überraschende Notrettung der Hypo Real
Estate zeigt eindrucksvoll, wie skrupellos weiter gelogen wird.
-
Die drei Benelux-Länder retteten die gerade in Belgien sehr populäre
Bank Fortis mit 11,2 Milliarden Euro. Die Aktie verlor 23,5 Prozent. Bei
der französisch-belgischen Bank Dexia machten Gerüchte um eine
bevorstehende Kapitalerhöhung die Runde, die Aktie verliert trotz
eines Dementi durch den belgischen Finanzminister mehr als 30 Prozent.
[Q]
-
Auch in Großbritannien ist eine weitere Bank vor dem Bankrott gerettet
worden. Filialen und Spareinlagen der Hypothekenbank Bredford & Bingley
werden an die spanische Bank Santander verkauft, der Rest von der britischen
Regierung übernommen. Um den Verkauf zu ermöglichen, stellte
das britische Finanzministerium umgerechnet rund 18 Milliarden Euro zur
Verfügung. [Q]
-
In den USA übernahm die Citigroup das operative Geschäft der
US-Regionalbank Wachovia, sowie den Großteil der Vermögenswerte,
Verpflichtungen sowie Schulden von bis zu 42 Milliarden Dollar. [Q]
-
Am Abend scheitert das Rettungspaket im US-Abgeordnetenhaus (205 Ja zu
228 Nein) mit der Folge zusätzlicher Turbulenzen des ohnehin schon
sehr schwachen und angeschlagenen Börsenmarktes. Der Dow Jones erleidet
den höchsten Tagesverlust in seiner Geschichte. Die Citi Bank berichtet:
"Der Leitindex Dow Jones (DJIA) brach um 6,98 Prozent auf 10.365,45 Zähler
ein. Der marktbreite S&P-500-Index stürzte um 8,74 Prozent auf
1.107,21 Punkte in die Tiefe. An der NASDAQ gab der Composite-Index gar
um 9,14 Prozent auf 1.983,73 Punkte nach. Der NASDAQ 100 verlor zweistellig
und sackte schließlich um 10,52 Prozent auf 1.496,15 Punkte." [Q]
-
30. September 2008: "Nach der
Rettungsaktion für den Finanzkonzern Fortis erhält auch das belgisch-französische
Bankhaus Dexia ein milliardenschweres staatlichen Hilfspaket. Belgien,
Frankreich und Luxemburg wollen der angeschlagenen Dexia mit einer Kapitalerhöhung
in Höhe von 6,4 Milliarden Euro unter die Arme greifen, wie die belgische
Regierung und Dexia am Dienstag mitteilten." [swissinfo]
4. Quartal 2008
-
03.10.2008 Frankreich rutscht wegen der
Finanzkrise in die Rezession und stellt Milliardenstützungszahlungen
bereit. [Q,
]
-
05.10.2008:
-
Bundeskanzlerin Angela Merkel ("Eigentlich gewinnt immer der, der sich
nicht an die Spielregeln hält" [Q])
und die Regierung geben eine juristisch völlig wertlose "Garantieerklärung"
für die deutschen Sparer ab. Man wolle "Vertrauen" ausgerechnet in
einer Situation fördern, die keinerlei Vertrauen hat und verdient,
noch dazu, weil die Politik diese Wirtschaftsverbrecher ja ermöglicht
und unterstützt hat: die rot-grüne Regierung Schröder-Fischer
mit ihrer geist- und verantwortungslosen Liberalisierung der Zertifikats-Verbriefung
von Hypotheken und der "Sozialdemokrat" und damalige Finanzminister Eichel,
der einen Gesetzesentwurf zur Managerhaftung zurückzog (> Was
muß sich ändern in der deutschen Wirtschaft - Konstruktive
Vorschläge, Deutschland AG,
etilE,
Globalplayer,
Kartell,
Geldtabu,
Freiheit,
Die
Geldschöpfung gehört in staatliche Hand, Bundesbankfehler,
Politische
Krankheit der Schuldentollwut, )
-
08.10.2008
-
Konzertierte Zinssenkungsaktion wichtiger Notenbanken kann den Abwärtstrend
der Börsen nicht stoppen.
-
ftd: "85 Mrd. für AIG sind nicht genug. Das bislang beschlossene Hilfspaket
für den Versicherer AIG reicht nicht aus. Die Fed
legt weitere 38 Mrd. $ auf die bisherigen 85 Mrd. $ drauf. Der Dow Jones
schloss deutlich unter 9300 Punkten. ... "
-
"Milliarden-Rettungspaket für britische Banken. In der derzeitigen
Finanzkrise ist vielerorts Stabilität und Ruhe gefragt. In Großbritannien
versucht die Regierung mit einer nie vorher dagewesenen Milliardenhilfe
genau dafür zu sorgen. ... [N24]
-
Medienwäsche: "Am 8. Oktober 2008 war die Krise noch jung, man möchte
fast sagen: unschuldig. An jenem Mittwochabend luden die Bundeskanzlerin
und ihr Finanzminister die Chefs der wichtigsten Zeitungen ins Kanzleramt,
um ihnen eine Botschaft zu übermitteln. Die lautete: Wir wissen zwar
nicht genau, was in zwei oder drei Wochen ist, aber würden doch sehr
herzlich um Ihr Vertrauen bitten und vor allem darum, dass Sie keine schlechte
Stimmung machen, denn dazu ist die Lage zu ernst. ..." [enthüllt von
DieZeit 29.1.9]
-
Schwarze Börsenwoche im Oktober:
In dieser Woche verlor der deutsche Aktienindex DAX 23% an Wert [Q]
-
10.10.2008
G7 einigen sich auf "aggressiven Aktionsplan" (Paulsen): Im Detail beschlossen
die G7 nach US Finanzminister Paulson einen "Aggressiver Aktionsplan" mit
folgenden Punkten (Q):
-
"dass Banken im Notfall Kapital sowohl aus öffentlichen als auch privaten
Quellen erhalten könnten.
-
Zudem verpflichteten sich die Finanzminister und Notenbanker dazu, nationale
Einlagensicherungen zu garantieren.
-
Um das Vertrauen in die Finanzwirtschaft wieder herzustellen, sollte sowohl
privates als auch staatliches Kapital in ausreichender Menge zur Verfügung
gestellt werden.
-
Die Maßnahmen sollten so gewählt werden, dass die Steuerzahler
geschützt und mögliche schädliche Auswirkungen auf andere
Länder vermieden werden.
-
Die G7 verpflichteten sich zudem, stärker zusammenzuarbeiten."
-
13.10.2008: Die Börsen explodieren weltweit mit noch nie dagewesenen
Tageshöchstgewinnen - als gäbe es keine Krise, die inzwischen
die Realwirtschaft massiv erreicht hat - aufgrund der Aussichten, dass
alle Finanzprobleme über international konzertierte Staatsbürgschaften
abgesichert werden sollen.
-
13.10.2008: Bilanzierung
von FinanzderivatenBrüssel hilft Banken mit neuen Bilanzregeln. Die
EU-Kommission will den Banken Europas in der aktuellen Krise durch eine
Lockerung der Bilanzvorschriften unter die Arme greifen. Um weitere, existenzgefährdende
Abschreibungen zumindest einzugrenzen, soll es in Europa fortan möglich
sein, Finanzderivate zum Anschaffungswert statt zum Marktwert zu bilanzieren.
..." [HB
13.10.8]
-
14.10.2008: Die Börseneuphorie lässt im Laufe des Tages
merklich nach. plusminus präsentiert eine aufsehenerregende Analyse
über die hausgemachten politischen
Hintergründe der Finanzkrise in Deutschland.
-
15.10.2008: Die Börsen brechen erneut massiv ein. Der Dow Jones
verliert zum Schluss 7,87%. Der GDAX fällt am Ende um 9,9% (22.00
MEZ).
-
16.10.2008 Pleiten, Pannen und Profiteure: Die Helden im Abwehrkampf
... (Chamäleon Steinbrück) [LZ 16.10.8]
-
17.10.2008: Verabschiedung des Rettungsplans im Bundestag (Kritik).
Von der niederländischen ING-Bank werden Verluste bekannt.
-
18.10.2008 70 Milliarden für Bank Manager US-Banken
zahlten ihren Managern noch schnell 70 Milliarden. Macht rund 10% des US-Hilfspakets.
... [MMnews 18.10.08]
-
20.10.2008: "Nach Bekanntwerden von Verlusten und einem Einbruch
des Aktienkurses am Freitag hatte der Mutterkonzern der niederländischen
Bank- und Versicherungsgruppe [ING] eine staatliche Kapitalspritze von
zehn Milliarden Euro erhalten. Die Aktien der größten börsennotierten
niederländischen Bank schossen am Montag 20 Prozent auf 8,74 Euro
in die Höhe. Im Verlauf dieses Jahres haben die Papiere jedoch 67
Prozent Federn gelassen." [wiwo20.10.08]
-
21.10.2008 "Die BayernLB soll nach Informationen der "Abendzeitung"
um ein Milliarden-Engagement auf der von einer Staatspleite bedrohten Atlantikinsel
Island fürchten. Deutschlands zweitgrößte Landesbank habe
sich mit 1,7 Mrd. Euro in Island engagiert, berichtete die Zeitung am Dienstag
auf ihrer Homepage "abendzeitung.de". BayernLB-Chef Michael Kemmer und
der bayerische Sparkassen-Präsident Siegfried Naser hätten das
der CSU und der FDP bei den Koalitionsverhandlungen am Samstag verschwiegen,
hieß es in dem Bericht. Die BayernLB bestätigte am Dienstag
noch einmal, dass sie, wie andere Großbanken, Geschäftsbeziehungen
mit Island unterhalten habe, wollte sich aber zur Größenordnung
nicht äußern." [ftd 21.10.08]
-
28.10.2008
-
Britische Notenbank erwartet 2,8 Billionen Dollar Verlust. "Die Finanzkrise
kommt die Weltwirtschaft teuer zu stehen - vermutlich sogar noch deutlich
teurer als erwartet: Die britische Notenbank sagt jetzt einen Schaden von
fast drei Billionen Dollar voraus. Die Prognose liegt doppelt so hoch wie
die jüngste Schätzung des IWF." (Spiegel 28.10.08).
-
US-Banker kassieren trotz Krise Milliarden-Prämien [WaS 28.10.8]
-
29.10.2008
-
Finanzkrise treibt HRE als erste Privatbank unter Rettungsschirm (AF).
MÜNCHEN (AWP International) - Die Hypo Real Estate (HRE) greift als
erste Privatbank in Deutschland auf das Rettungspaket der Bundesregierung
zu und schliesst dabei auch einen Einstieg des Staates nicht aus.
... [swissinfo 29.10.8]
-
02.11.2008:
-
Commerzbank nutzt Rettungsschirm. Der Bund stellt gut 8,2 Milliarden Euro
als frisches Eigenkapital bereit. Bank-Chef Blessing verzichtet auf einen
Teil des Gehalts, alle Vorstände auf Boni und die Aktionäre auf
eine Dividende. ... [ksta 3.11.8] und: Finanzkrise paradox.
Die Bankenbranche reagiert nach wie vor verhalten auf das Rettungspaket
der Bundesregierung. Dabei hat es auch Vorteile: Im Fall der Commerzbank
finanziert der Staat die völlig überteuerte Übernahme der
maroden Dresdner Bank. [tagesspiegel 3.11.8]
-
Die amerikanische Staatsverschuldung stieg in nur einem Monat um $500 Milliarden
[sur 2.11.8] Hierzu auch: Nobelpreisträger Krugman: USA in der Liquiditätsfalle.
In der heutigen Ausgabe der International Herald Tribune schreibt der frisch
gebackene Nobelpreisträger Paul Krugman, dass nach den neuesten Zahlen
die USA in einer Liquiditätsfalle stecken. ... [chiemgauer 2.11.8]
-
Britische Großbanken mit neuen Milliarden-Abschreibungen
... [focus 2.11.8]
Österreich: Bankenpaket: Auch die Versicherer wollen Staatshilfe.
Am Wochenende liefen intensive Verhandlungen über eine Staatsbeteiligung
bei der Kommunalkredit. ... [Die Presse 2.11.8]
-
„Ein Tsunami von Bankrotten“ an der Weichsel. Mit etwas Verspätung
spürt Polen die Wucht der Krise. m Wochenende liefen intensive Verhandlungen
über eine Staatsbeteiligung bei der Kommunalkredit. ... [Die
Presse 2.11.8]
-
03.11.2008 (Montag):
-
Rettungspaket: HSH Nordbank will 30 Milliarden Euro Staatsbürgschaften.
... [Spiegel 3.11.8]
-
WestLB nimmt das Rettungspaket des Bundes an ... [Welt 3.11.8]
-
Übernahme durch Lloyds läuftTiefrote HBOS-Zahlen. Die britische
Großbank Halifax Bank of Scotland (HBOS), die vor der Übernahme
durch die Lloyds TSB steht, muss wegen der Finanzkrise erneut erhebliche
Einbußen verkraften. Die Abschreibungen hätten sich in den ersten
neun Monaten des Jahres insgesamt auf 5,18 Mrd. Pfund (6,55 Mrd. Euro)
summiert, teilte die Hypothekenbank mit. ... [n-tv 3.11.8]
-
Finanzkrise: Verbraucherzentralen erleben Ansturm. Berlin (dpa) - Wegen
der Finanzkrise lassen besorgte Anleger bei den Verbraucherzentralen die
Telefondrähte glühen. 111 000 Bürger haben seit 24. Oktober
das neue Finanz-Infotelefon angerufen, aber nicht einmal jeder 20. Anrufer
kam zu einem Berater durch. ... [SZ 3.11.8]
-
Frankreich schließt Staatsbeteiligung an Banken nicht aus ...
[Reuter3.11.8]
-
Run auf Rettungspaket: 1800 US-Banken prüfen Bewerbung um Finanzhilfen
... [Spiegel 3.11.8] [Zeit 3.11.8]
-
AIG-Rettung droht Fass ohne Boden zu werden ... [Welt 3.11.8]
-
04.11.2008
-
Bock-Gärtner-Regel: "Von
Bear Stearns zur Aufsicht. Fed
ernennt Krisenbanker. Ausgerechnet der frühere Risiko-Chef der spektakulär
gescheiterten US-Investmentbank Bear Stearns soll in New York künftig
für die Bankenaufsicht zuständig sein. Die regionale Notenbank
von New York ernannte Ex-Manager Michael Alix zum Vizepräsidenten
in der Abteilung für Bankenkontrolle. Die Entscheidung sorgte in US-Medien
am Dienstagabend (Ortszeit) für heftige Kritik ..." [n-tv 5.11.8]
-
Kredikartenhaus USA wackelt [Video Plusminus 4.11.8]
-
06.11.2008
-
Deutschlands Pannenbank: "KfW droht Millionenverlust in Island. Die nächste
krasse Fehlspekulation: Die staatseigene KfW hat ausgerechnet im Finanzkrisenherd
Island mehrere hundert Millionen Euro investiert und den taumelnden Banken
des Inselstaats Darlehen gewährt. Mindestens die Hälfte der Gelder
gilt schon jetzt als verloren. ..." [Spiegel 6.11.8] * "KfW versenkt
288 Mio. in Island" [mm 6.11.8]
-
Die Täuschungsmaschinerie der Finanzindustrie ist hoch aktiv ... [NDS
6.11.8]
-
BayernLB braucht offenbar weitere Finanzhilfen ... [RP 6.11.8]
-
Verrat am Steuerzahler. Die Plünderung. Bushs vielleicht kreativste
Erfindung: der risikofreie Kapitalismus. ... [FR 6.11.8]. Für
die Schulden müssen die Steuerzahler geradestehen! "Die einträglichen
Verwicklungen ehrenwerter Herren in die Welt der Banken und Finanzdienstleister
ist schon beeindruckend. Trudeln doch nun von überall die Nachrichten
ein, wer alles Geschäfte mit den ,Lehman Brothers' gemacht hat: Kommunen,
Krankenkassen, Sozialversicherer, Landesregierungen usw, usw. Aber wer
geht denn mal der Frage nach, wie das kommt und was das wohl mit bestimmten
(Ex-) ,Politikern' zu tun hat? Die Zeitung arbeitet einige Beziehungen
sehr verdienstvoll heraus, nämlich bei Dr. Klaus Kinkel, Hans-Martin
Bury, Wolfgang Clement, und Ex-KfW-Chef Hans Reich, Lothar
Späth, Caio Koch-Weser, Gerhard Schröder.
-
11.11.2008
-
Finanzkrise bedroht Investmentfonds. "Die Schweizer Bank Credit Suisse
schließt sechs Fonds, die in festverzinsliche Papiere investierten.
Restkapital wird liquidiert. ... " [taz 11.11.8]
-
12.11.2008
-
Hypo Real Estate rutscht tiefer in die roten Zahlen als erwartet. "Der
angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate hat im dritten Quartal
ein deutlich höheres Minus verbucht als erwartet. Grund sind die Abschreibungen
der Tochter Depfa - von deren Problemen das Finanzministerium früher
wusste als bisher bekannt. ... [Spiegel 12.11.8]
-
Verluste für Harvard: Finanzkrise erfasst US-Universitäten. "Der
38 Mrd. $ schwere Stiftungsfonds der amerikanischen Eliteuniversität
Harvard steht nach Angaben der Universitätspräsidentin vor "beispiellosen
Verlusten". Hedge-Fonds und Private Equity belasten die Hochschule. ...
" [ftd 12.11.8]
-
Riskante Geschäfte
-
BVG droht Millionen-Schaden durch Finanzkrise. "Das landeseigene Unternehmen
hat sich möglicherweise kräftig am US-Finanzmarkt verzockt. Die
BVG muss daher nun wegen hochriskanter Wertpapier- und Leasinggeschäfte
nun 157 Millionen Euro zurückstellen. Sie wurden unter der Regie des
Aufsichtsratsvorsitzenden Thilo Sarrazin abgesegnet. ..." [BMP 12.11.8]
-
13.11.2008
-
Hilfsaktion für General Electric. "US-Einlagensicherung FDIC greift
General Electric unter die Arme und hilft mit 139 Milliarden Dollar aus.
Es ist das erste Mal, dass der Staat einem Unternehmen hilft, welches nicht
direkt zur Finanzbranche zählt. ..." [mmn 13.11.8]
-
Die Fed hat Erklärungsbedarf: Zwei Billionen Dollar
und niemand weiß wofür? "Die US-Notenbank Federal Reserve gerät
immer mehr unter Druck und soll Details über ihre Notkredite an Banken
offen legen. Parlamentarier, Investoren und Steuerzahler wollen wissen,
an wen die Zentralbank annähernd zwei Billionen Dollar an Krediten
vergeben und welche Sicherheiten sie dafür akzeptiert hat. ..."
[wb 13.11.8]
-
US: Haus-Zwangsvollstreckungen klettern weiter, nur in einigen Staaten
Besserung. "Gemäß dem Informationsdienstleister RealtyTrac wurden
in den USA im Oktober insgesamt 279.500 Anträge auf Haus-Hypotheken-Zwangsvollstreckungen
gestellt. Gegenüber der Vergleichsperiode 2007 ergibt sich ein Plus
von 25 Prozent. ..." [yahoo 13.11.8]
-
Millionen US-Bürgern droht der Privatkonkurs. " In ihrer Geldnot greifen
viele US-Bürger an der Kasse zur Kreditkarte - und häufen damit
immer mehr Schulden an. Eine ganze Generation ist betroffen: Die Generation
"Fast Pleite". Ein Programm soll sie jetzt vor dem Privatkonkurs retten.
..." [Tagesschau 13.11.8], auch: [n-tv 13.11.8]
-
15.11.2008
G20-Gipfel in Washington.Aktionsplan gegen Finanzkrise [TS 15.11.8]
-
17.11.2008
-
USA. Senator Inhofe: “Keine Möglichkeit um zu erfahren" wohin das
Geld des Rettungspakets verschwunden ist. Senator fordert dass der
Blankoscheck zurückgezogen wird, sagt dass die Verabschiedung der
Legislatur durch Lügen erfolgt ist: ""Es ist einfach ungeheuerlich
dass das amerikanische Volk nicht weiß dass der Kongress nicht weiß,
wieviel Geld er [Treasury Secretary Henry Paulson] an irgendwen gegeben
hat." ... "Es könnte an seine Freunde gewesen sein. Es könnte
jeder sonst sein. Wir wissen es nicht. Es gibt keine Möglichkeit,
um es zu erfahren."
-
Bank of Amerika kauft sich mit Staatsgeldern in China ein. "Die US-Großbank
will ihren Anteil am drittgrößten Geldhaus Chinas verdoppeln
und benutzt dafür auch Staatsgelder aus dem Rettungsplan. ... Das
die BoA nun auch mit Staatshilfen auf Einkaufstour geht, ist einer der
befürchteten negative Effekte der Rettungspläne, mit denen Billionen
ausgeschüttet werden. Stets wurde befürchtet, dass die den Wettbewerb
noch weiter verzerren würden. ... " [heise 18.11.8]
-
US-Finanzministerium mit Kapitalspritze für US-Regionalbanken. "New
York (BoerseGo.de) - Gemäß einem Bericht des US-Börsensenders
CNBC hat das US-Finanzministerium 21 weitere Banken mit einer Kapitalspritze
von insgesamt 21 Milliarden Dollar unter die Arme gegriffen. ... "
[yahoo/CNBC 17.11.8]
-
18.11.2008
-
"Die US-Notenbank steht vor einem Gerichtsverfahren, nachdem sie den Anforderungen
des US-Kongresses nach Transparenz nicht nachkam und sich weigerte die
Empfänger von bisher mindestens 2 Billionen US-Dollar anzugeben die
von dem Geld des sogenannten ‚Rettungspaketes’ profitiert hatten. Dies
unterstreicht ein weiteres Mal das Scheitern des Sozialismus von oben nach
unten und den Aberwitz die Füchse für die Überwachung des
Hühnerstalls zu engagieren. ..." [911video 18.11.8]
-
Niederländer erschleichen sich US-Hilfe. "Das US-Rettungspaket wird
zum Selbstbedienungsladen. Nachdem sich American Express jüngst zur
Bankholding umwandelte, um Anspruch auf Hilfe zu erlangen, geht der Versicherer
Aegon einen Schritt weiter: Die Niederländer kaufen einfach eine US-Sparkasse.
... " [ftd 18.11.8]
-
Die nächste Bilanzbombe tickt. "In Rezessionszeiten guckt man gern
auf das Kurs-Buch-Verhältnis. Wenn man das Eigenkapital allerdings
um den Firmenwert korrigiert, sieht es bei vielen Dax-Werten düster
aus. ..." [ftd 18.11.8]
-
Ex-Hypo-Chef bekennt sich der Bilanzfälschung schuldig. "Ex-Hypo Alpe
Adria-Chef Kulterer wird nach seinem Geständnis zu einer Geldstrafe
von 140.000 Euro verurteilt. "Die Bank war mein Kind, und ich habe alles
dafür getan, mein Kind zu schützen", rechtfertigt sich Kulterer.
..." [DiePresse 18.11.8]
-
19.11.2008
-
Kreditkartengeschäft. Die nächste Monsterwelle rollt. "Die Finanzkrise
ist noch lange nicht vorbei. Denn jetzt warnt der Chef der Bank of America
vor historischen Verlusten im Kreditkartengeschäft. Viele Karteninhaber
können ihre Rechnungen nicht mehr begleichen. In den USA stapeln sich
Kreditkartenschulden in Höhe von bis zu einer Billion Euro. ..." [HB
19.11.8]
-
LBBW greift nach Staatsmilliarden. "Nach BayernLB, WestLB und HSH Nordbank
will sich auch die größte deutsche Landesbank aus dem staatlichen
Rettungsfonds bedienen. Der Bund soll aber nur bürgen - frisches Kapital
schießen die Eigentümer selbst zu. Das hat vor allem politische
Gründe. ... [ftd 19.11.8]
-
20.11.2008
-
Island: Alltagsleben in der Krise. "Der Staat steht am Rande des Bankrotts
- und viele Menschen haben ihr Geld verloren. Jeder Isländer bekommt
die aktuelle Finanzkrise direkt am eigenen Leib zu spüren. Viele Menschen
haben zudem ihr Häuschen mit Fremdwährungskrediten gebaut - und
durch die Währungsabwertung stehen nun doppelt so hohe Rückzahlungen
ins Haus. Im Supermarkt warten weitere unliebsame Überraschungen.
Durch die galoppierende Inflation können sich von einem Tag auf den
anderen 3.000 Preisauszeichnungen schlagartig ändern. ... " [ORF 20.11.8]
-
"Weltbank-Chef Robert Zoellick hat vor einer neuen Blase in der Wirtschaft
gewarnt: Da die Märkte weltweit inzwischen reichlich mit flüssigem
Kapital ausgestattet seien, drohe eine Wiederholung der Verhältnisse
nach dem Platzen der Technologieblase 2001, sagte Zoellick am Donnerstag
im ZDF. " ... [ftd 20.11.8]
-
21.11.2008
-
Rede von Bundespräsident
Horst Köhler bei der Eröffnung des "European Banking Congress"
2008 [Online], hieraus: "... Daraus ergibt sich eine Verantwortlichkeit.
Alle Verursacher der Krise müssen sich dieser Verantwortung stellen.
Deshalb sage ich auch: Allen wäre geholfen, wenn der Aufarbeitung
der Krise eine sorgfältige Ursachenanalyse zugrunde gelegt würde
- erstellt von Leuten, die wissen, worum es geht, und die in ihrem Urteil
unabhängig sind.
In den üblichen Lobbyismus zurückzufallen,
um den eigenen Beitrag klein zu halten, ist keine angemessene Haltung.
Es ist an der Zeit für uns alle, über den Tellerrand hinaus zu
denken.
Die Finanzbranche sollte sich schon aus Eigeninteresse
selbst unangenehme Fragen stellen. Es sind Fragen nach der Verantwortung
der Akteure, der Vorgesetzten der Akteure und derer, die die Vorgesetzten
zu beaufsichtigen haben. Es sind Fragen nach der Kompetenz, nach Vergütungssystemen,
die Kurzfrist-Denken und Herdenverhalten verstärkt haben. Und es sind
Fragen nach den Renditen, an denen sich eine ganze Branche offenbar so
berauscht hat, dass sie blind wurde für die Risiken - oder sie bewusst
ignoriert hat. Solide kaufmännische Grundregeln wurden missachtet;
Teile der Finanzbranche koppelten sich ab von der Realwirtschaft.
Ich glaube, wir brauchen eine grundlegende Erneuerung
des Bankgewerbes. Die Banken müssen sich bewusst machen: Zuallererst
sind sie Treuhänder derer, die ihnen ihr Erspartes anvertraut haben.
Stellen Sie sich dem Gespräch mit Ihren Kunden,
die verunsichert sind. Bemühen Sie sich um diejenigen, die durch die
Krise Verluste erlitten haben. Seien Sie ehrlich, wenn bei der Beratung
Fehler gemacht wurden. Weichen Sie den berechtigten Fragen der Öffentlichkeit
nicht aus. Ihre wichtigste Aufgabe besteht jetzt darin, Vertrauen zurückzugewinnen.
Das ist Ihre Arbeit.
Denken Sie auch darüber nach, Härtefälle
aufzufangen. Es kann nicht im Interesse des Bankgewerbes sein, wenn die
private Altersvorsorge in Verruf gerät. Diejenigen aus Ihrer Branche,
die durch die Entwicklung der vergangenen Jahre viel Geld gemacht haben,
könnten durch einen eigenen Beitrag in einen Fonds ein besonderes
Zeichen der Solidarität setzen. ..."
-
Steuer-Milliarden für Milliardär. "Jetzt ist amtlich: Wer sich
an der Börse verzockt, dem hilft die Landesbank. Voraussetzung: Die
Summe muss hoch genug sein. Die LBBW, selbst in Nöten, hilft Merckle
aus der Patsche. ..." [mmnews 21.11.8]
-
24.11.2008
-
Die Citigroup erhält nach erst jüngst 25 Mrd. Dollar erneut eine
Kapitalspritze von 20 Mrd. Dollar von der US Regierung und zudem eine Bürgschaft
über 306 (dreihundertundsechs) Mrd. Dollar. Die Börsen
feiern ekstatisch, der DAX klettert um 10%. Hintergrund: "USA: Jetzt wird
alles gerettet. Milliarden reichen nicht mehr. Jetzt geht's nur noch um
Billionen. Bernanke ("Helikopter-Ben")
geht aufs Ganze: 7,5 Billionen Dollar sollen das Schiff wieder flott machen.
FED
bürgt für fast alles. Höchster Einsatz der Wirtschaftsgeschichte.
... [MMnews 24.11.8]. Kritisch hierzu äußert sich der Wortschaftsnobelpreisträger
Paul Krugmann [TNYT 30.11.8; b24 30.11.8]
-
26.11.2008
-
"Ackermann und
Steinbrück sind schuld. Wer hat Deutschland in den Sog der Finanzkrise
getrieben, die Politik mit ihren Landesbanken oder die Deutsche Bank? Die
Antwort: beide. Der Schaden wird voraussichtlich einen hohen zweistelligen
Milliardenbetrag betragen, genug jedenfalls, um die Rolle der Banken ernsthaft
zu beschneiden. ... [Tagesspiegel 26.11.8]
-
28.11.2008
-
"Die Regierung Merkel täuscht die Bevölkerung, und Die Abzocker
machen weiter. Was haben sie uns nicht alles erzählt über den
Markt, der praktisch alles besser könne als der Staat. Die Marktideologen
waren ständig um das Wohl unseres Landes besorgt – unter ihnen Friedrich
Merz, Arnulf Baring, Werner Sinn, Horst Köhler, die Rogowskis, die
Hundts und Henkels, die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die Bertelsmannstiftung.
Immer lauter wurden ihre Forderungen nach Wettbewerb, Deregulierung, Privatisierung
und Beschneidung von Arbeitnehmerechten. ..." [NRhZ 28.11.8]
-
30-Milliarden-Euro-Paket soll BayernLB retten. "Das Rettungsprogramm für
die schwer angeschlagene Bayerische Landesbank steht. Mit Finanzspritzen
und Garantien von rund 30 Milliarden Euro soll sie abgesichert werden -
Ministerpräsident Seehofer nannte die Lage "sehr, sehr ernst" und
sagte seine Teilnahme am CDU-Parteitag ab. ..." [Spiegel 28.11.8] [HB 28.11.8]
-
29.11.2009
-
Fehlbeurteilung der Ursachen der Finanzkrise durch etile-Spitzenmanager
Donald Kohn. "Fed rechtfertigt US-Geldpolitik. Schuld an der Krise sind
nach Fed-Vizegouverneur Donald Kohn nicht die niedrigen US-Zinsen, sondern
die zu hohen Ersparnisse Asiens und die "Great Moderation" ..." [heise
28.11.8]
-
Milliardendesaster bei den Landesbanken wird immer größer. [Spiegel
29.11.8]
-
"Deutsche Banken: 21 Milliarden in Island versenkt. Deutsche Banken Spitzenreiter
weltweit: Über 21 Milliarden an Isländische Pleitehäuser
verliehen - wegen hoher Zinsen. Konsortium für Island-Schulden geplant.
..." [MMnews 29.11.8]
-
Warenkreditversicherer entziehen tausenden Firmen Deckung. ... [MMnews
29.11.8]
-
02.12.2008
-
"Fed legt Keim für nächste
Krise" Die US-Notenbank ist längst von einer Politik der Zinssenkung
zu einer Politik der Geldmengenerweiterung übergegangen, um der Krise
Herr zu werden. Das wird fatale Folgen haben, warnt Eberhardt Unger, Chefvolkswirt
bei Fairesearch. ... [ARD 2.12.8]
-
Wütende Isländer stürmen Zentralbank. Reykjavik (dpa) -
Die Bürgerproteste auf Island gegen massive Folgen der Finanzkrise
werden militanter. Wie die Polizei in Reykjavik am Dienstag bestätigte,
waren am Vorabend erstmals Demonstranten in das Gebäude der Zentralbank
eingedrungen. ... [SZ 2.12.8]
-
Gerüchte über Quartalszahlen. Goldman Sachs droht Milliardenverlust
... [DieZeit 2.12.8]
-
Die Justiz und die Finanzkrise. Straftat Geldverbrennung. Alle Welt redet
von der Finanzkrise, von der Bankenkrise und von der Wirtschaftskrise.
Von der Krise des Strafrechts redet noch niemand. ... [SZ 2.12.8]
-
Unsichere Geldanlagen. Banken machen einfach weiter ... [Frontal21 2.12.8,
PDF, Video]
-
"Justiz-Irrtum zu Zumwinkels Gunsten. Einen Tag zu spät hat die Staatsanwaltschaft
einen Brief abgeschickt. Deshalb ist ein Teil der Vergehen, derer Zumwinkel
angeklagt ist, verjährt. Nun liegt die beanstandete Steuersumme unter
einem wichtigen Richtwert. ..." [NZ 2.12.8 ] Auch solche Nachrichten gehören
zur Finanzkrise, sie zeigen nämlich, wie es um die Justiz gegenüber
der Finanz-etilE in diesem Lande bestellt ist und
was die Wirtschaftsbanditen zu erwarten haben.
-
03.12.2008
-
Auflösung der sog. "freien
Marktwirtschaft" wird immer offensichtlicher: " ... „Die USA haben
die Citi massiv gestärkt, ihre Wettbewerber werden darunter leiden“,
sagt Dirk Schiereck, Professor für Unternehmensfinanzierung an der
TU Darnstadt. ... " [wiwo 3.12.8]
-
04.12.2008
-
"Krise in den USA: Seid umschlungen, Billionen. Die Bankenrettung kostet
die USA inflationsbereinigt dreimal so viel wie der gesamte Zweite Weltkrieg
– die Rezession wird „tiefer und länger“ als angenommen. ... " [DiePresse
4.12.8]
-
Fallende Hauspreise. Bernanke ("Helikopter-Ben")
für riesiges Aufkaufprogramm. 600 Mrd. $ hat die US-Notenbank bereits
in den Immobilienmarkt gepumpt. Doch das könnte erst der Anfang sein.
... [ftd 4.12.8]
-
"Elite-Uni Harvard verspekuliert acht Mrd. Dollar.
Die reichste und zugleich renommierteste Bildungsanstalt der USA, die Harvard
University, muss aufgrund der internationalen Finanzmarktkrise einen Verlust
von acht Mrd. Dollar einstecken. Eigenen Angaben nach verlor der Konzern
die Summe in nur vier Monaten. ... " [0815-info 4.12.8]
-
05.12.2008
-
Nachdem die Grünen für die falschen Bilanz- und Finanzpolitik
unter rot-grün wesentlich mitverantwortlich waren, sind ihre neuen
Vorstöße wenig glaubwürdig: "Bundestag lehnt schärfere
Zertifikate-Regeln ab. Die Partei der Grünen hätte gerne eine
Verschärfung der Regeln für den Zertifikate-Handel durchgesetzt,
um Anleger besser zu schützen. Der Antrag kam im Bundestag indes nicht
durch. ..." [HB 5.12.8] Immerhin: der Bundestag outet wieder einmal
sein Unvermögen.
-
"Moody's: Deutsche Bank "negativ". Moody's senkt Ratingausblick für
Deutsche Bank von "stabil" auf negativ". ... [MMnews 5.12.8]
Das heißt letztendlich aber natürlich gar nichts, weil die Ratingsagenturen
unzuverlässige und gefällige Inkompetenzvereine sind, die ihr
ihre völlige Unfähigkeit in der Finanzkrise überzeugend
nachgewiesen haben. Wir wissen also nicht: ist die deutsche Bank schon
- fast, halb, ... - pleite oder will sie nur jemand billig einkaufen?
-
"Angst vor dem Schrott. Die Finanzbranche rechnet mit einer Pleitewelle
- und verschärft die Krise. Geldgeber verlangen von Firmen Rekordsummen
für Finanzierungen. Der Markt trocknet aus, Schrottanleihen sind unverkäuflich.
... " [SZ 5.12.8]
-
06.12.2008
-
Die von schwarz-rot-grün politisch
ermöglichten "legalen Bilanzfälschungen" gehen ebenso unvermindert
weiter wie alle anderen wahnwitzigen Fehler oder gar offene Betrügereien:
"Die HSH Nordbank will nach Informationen des SPIEGEL ihre Bilanz bereinigen,
indem sie Risiko-Optionen im Umfang von 50 Milliarden Euro in eine externe
Gesellschaft schiebt. NRW-Ministerpräsident Rüttgers feilt derweil
an einem separaten Rettungspaket für die Landesbanken. ..."
[Spiegel 6.12.8]
-
"Bonus für Dumm-Banker. KfW hat Milliarden verlorenAber trotz Millionen-Überweisungen
an die US-Pleitebank Lehman und Milliardenverlusten kann Ulrich Schröder,
Chef der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), mit einer
Bonuszahlung rechnen. ..." [Bild 6.12.08]
-
09.12.2008
-
"Schulden-Banken sollen Finanzmarkt retten. Misstrauen beherrscht den Kapitalmarkt
- weil niemand weiß, welche Risiken in den Bilanzen der Banken noch
schlummern. Sogenannte Bad Banks, in die Problemkredite
ausgelagert werden, sollen für mehr Transparenz sorgen. Doch für
die Abwicklungsgesellschaften könnte es bereits zu spät sein.
..." [Spiegel 9.12.8]
Kommentar 9.12.8: Obwohl
völlig klar ist, was es braucht, um Vertrauen unter den Banken wieder
herzustellen, schläft die Politik, die das Desaster ja erst möglich
gemacht hat, vor sich hin: Die Banken müssen per Gesetz gezwungen
werden, und zwar ganz schnell, richtige und transparente Bilanzen zu veröffentlichen.
Die Politik hat indessen völlig dümmlich weiterhin das Gegenteil
gemacht. Sie hat den Banken noch mehr ermöglicht, ihre Bilanzen schön
zu frisieren. Die Politik fördert damit ganz ungeniert den Bilanzbetrug
und bejammert zugleich das mangelnde Vertrauen unter den Banken, das sie
erst möglich gemacht hat. Wie so etwas verfassungsgemäß
und in einem sog. Rechtsstaat möglich sein kann, ist unbegreiflich.
-
In USA sollen Kreditverbände staatliche Finanzspritzen erhalten [Yahoo
9.12.8]
-
"Bund stockt Hilfe für Hypo Real Estate auf. Die schwer angeschlagene
Immobilienbank Hypo Real Estate hat sich weitere 10 Milliarden Euro aus
dem Rettungspaket des Bundes gesichert: Der Rettungsfonds stockte den Garantierahmen
auf jetzt 30 Milliarden Euro auf. ..." [Spiegel 9.12.8]
-
US-Hypothekenfinanzierer: Risiko bewusst gesucht [Yahoo 9.12.8]
-
Französisches Haushaltsloch immer tiefer: 51 Milliarden Euro [baz
9.12.8]
-
"Schuldenfinanziertes Konjunkturprogramm. Obama treibt USA in Billionendefizit.
Milliarden für die Banken, Milliarden für die Autokonzerne und
Milliarden für die Häuslebauer: Die Verschuldung der USA steigt.
Goldman Sachs schätzt, dass im kommenden Jahr das Defizit auf 1000
Mrd. $ steigt. Die Zahl sei sogar optimistisch. ..." [ftd 9.12.8]
-
"Beraten, aber verspekuliert. Er gehört zu Europas größten
Finanzdienstleistern: AWD mit Sitz in Hannover. Rund 6.000 Mitarbeiter
vertreiben Lebensversicherungen oder Geldanlagen zur Altersvorsorge. Doch
die Praktiken des AWDs sind umstritten: Verbraucherschützer warnen
vor aufdringlichen Verkaufsmethoden. Dass dahinter noch ein anderes System
steckt, berichten ehemalige Mitarbeiter. Der AWD hätte sie in die
Schuldenfalle getrieben. ..." [plusminus 9.12.8] [VAM]
-
10.12.2008
-
Zeitung:EZB besorgt über anhaltende Schwierigkeiten an Geldmarkt.
... " [Reuters 10.12.8.] Kommentar: Es ist schon erstaunlich, wie
anhaltend dumm Notenbanker "argumentieren" können > siehe
Kommentar 9.12.8.
-
11.12.2008
-
"'Verstaatlichung ist nie ein Selbstzweck'. Interview mit Sahra Wagenknecht
über die schwelende Weltwirtschaftskrise ..." [heise 11.12.8.]
-
LVZ: Dem Banken-Rettungsschirm droht das Geld auszugehen bei ausbleibendem
Erfolg ... [LVZ 11.12.8]
-
"Kurz vor Schluss abkassiert. Pleite von Lehman Brothers. Die Pleite der
Investmentbank Lehman Brothers hat deutsche Anleger um mindestens eine
Milliarde Euro gebracht. Nach einem Bericht des stern hegen Finanzexperten
jetzt einen ungeheuren Verdacht: Wurden die Sparer mithilfe der Citibank
von Lehman regelrecht angezapft? ..." [Reuters 11.12.8]
-
13.12.2008
Vorbemerkung: Lug und Trug
ist ein sehr wichtiger und grundlegender Einstellungsparameter, der in
der gesamten Finanzwelt tief verankert ist. Der schlimmste Betrug ist allerdings
die gesetzlich sanktionierte Bilanzfrisierung (siehe
Kommentar 9.12.8).
-
Wall Street: Madoff deckt offensichtlich gigantisches Schwarzgeldsystem
... In der Nacht zu Freitag hatten FBI Beamte Madoff festgenommen. Der
Fall sorgte sofort weltweit für Schlagzeilen. ... " [Radio Utopie
13.12.8] * [RP13.12.8]
-
Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Dekra-Mitarbeiter wegen
möglicher Beihilfe zum Betrug ... " [Spiegel 13.12.8]
-
16.12.2008
-
Die private US-Notenbank FED senkt überraschend
den Leitzins auf 0-0.25%, Geld gibt es ab sofort für die US-Banken
praktisch zum Nulltarif. Bernanke macht damit seinem Spitznahmen "Helikopter
Ben" alle zweifelhafte Ehre. Die Welt wurde von den USA mit Dollars
überschüttet, und nun macht man neben der Duldung frisierter
Bilanzen genau den einen gleichen Kardinalfehler ("mehr
desselben"): man überschwemmt die USA und die Welt mit zunehmend
wertlosereren Dollars.
-
Hedgefonds Optimal Strategic war auf Betrug ausgerichtet ... " [yahoo
16.12.8]
-
"Warnung von Ackermann. Welle fauler Wertpapiere droht. Nach Einschätzung
von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kommt auf die deutsche Finanzbranche
eine Abschreibungswelle auf Wertpapiere in dreistelliger Milliardenhöhe
zu. Das berichteten Teilnehmer des Konjunkturgipfels im Kanzleramt, der
am Sonntagabend stattgefunden hatte. ... " [ftd 16.12.8] Kommentar:
Man möchte vermuten, der oberfaule Bad-Kredit-Kreator Ackermann sollte
es wissen, andererseits hat diese Pfeife eindrucksvoll unter Beweis gestellt,
dass er von wirklicher und gemeinwohl
orientierter Verantwortung und Finanzkompetenz gar nichts versteht, außer
die eigenen Taschen nachhaltig zu füllen.
-
17.12.2008
-
Während die Wallstreet Helikopter
Bens "Geschenk" mit einem Kursfeuerwerk von 4,2% seinen unaufhaltsamen
Untergang noch feiert, reagieren die anderen Weltbörsen meist nur
verhalten (Hang Seng, Hongkong +2,2%, Nikkai, Japan, +0,52%, Eurostocks
9.55 Uhr -0,16%, DAX, Deutschland, 9.55 Uhr mit -0,48%. Die Nachrichten
für die Bankbranche ist schlecht (Branchen"primus" Deutsche Bank verlieren
am Morgen fast 9%). Erste Stimmen werden laut, die den Tiefpunkt der Krise
erst 2010 erwarten:
-
Bei Banken sind 180 000 Jobs in Gefahr Studie: Höhepunkt der Krise
kommt erst 2010 ... " [Tagesspiegel 17.12.8]
-
23.12.2008
-
"Kritik an US-Aufsicht nimmt zu. Im Zuge der Finanzkrise werden in den
USA immer neue Versäumnisse der Behörden bei der Kontrolle der
Banken- und Immobilienbranche bekannt. Jüngster Fall: Ein leitender
Mitarbeiter der US-Sparkassenaufsicht OTS ließ die im Juli zusammengebrochene
Hypothekenbank Indymac ihre wahre Schieflage noch kurz vor dem Aus durch
die Rückdatierung einer Millionen-Kapitalspritze verbergen. ... "
[HB 23.12.8]
1. Quartal 2009
-
18.01.2009
-
Steinbrück will keine "Bad Bank". "Man würde
uns für verrückt erklären" [TS 18.1.9] auch [focus 18.1.9]
-
26.01.2009
-
"Mit 92 Milliarden Euro stützt der deutsche Steuerzahler den angeschlagenen
Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate und ein Ende ist nicht abzusehen.
Was wussten die Verantwortlichen? Wie konnte es soweit kommen? report MÜNCHEN
mit brisanten Unterlagen. ... Wir recherchieren im Münchner
Handelsregister weiter, denn angeblich sollen hier in Bezug auf die Verschleierung
der Krise weitere Belege schlummern. Sämtliche Akten über die
Hypo Real Estate lagern hier unten. Wir suchen Schriftstücke aus dem
Jahr 2003. Das Gründungsjahr der Hypo Real Estate. Damals wurde das
Immobiliengeschäft der Hypo Vereinsbank abgespalten und auf eine neue
Bank übertragen, die Geburtsstunde der Hypo Real Estate. Unglaublich:
Das entscheidende Datum: Der 29.09.2003. Wir erinnern uns: am 29.09.2008,
also genau fünf Jahre später, informierte Minister Steinbrück
die Öffentlichkeit von der Krise bei der Hypo Real Estate. Ein Blick
ins Umwandlungsgesetz offenbart: Für Schadenersatzansprüche gilt
eine Verjährungsfrist von fünf Jahren. Finanzrechtsexperte Prof.
Hans Peter Schwintowski bestätigt. Am Tag der Bekanntmachung der Krise
war die Frist genau einen Tag abgelaufen. "Es drängt sich schon der
Verdacht auf, dass es nicht unbedingt Zufall ist, denn man hätte schon
2, 3, 4, 5 Tage früher ebenso gut schon das Problem offen legen können.
Es ist schon erstaunlich, dass man es ausgerechnet an dem Tag tut, an dem
diese Frist abgelaufen ist." ... " [RM 26.1.9] RS: Das ist keineswegs erstaunlich,
sondern vollkommen verständlich, wenn man verstanden hat, wie die
Amigo-Republik funktioniert > Kapitalrecht und Justizkritik].
-
28.012009
-
George Soros: Finanzkrise ist schlimmer als die von 1930 ... " [baz 28.1.9]
-
Wenn Täter zu Therapeuten werden. Der Ökonom Rudolf Hickel über
das Versagen des Bankenrettungsfonds und einen Währungsschnitt als
Ultima Ratio. ... " [Freitag 28.1.9]
-
29.01.2009
-
Medienwäsche: "Neues aus der Krise: Die Politiker wissen [seit > 8.10.8],
dass die Lage schlimmer ist, als das Volk glaubt. Aber zugeben wollen sie
es nicht. Es ist Zeit, alle Karten auf den Tisch zu legen. ..." [DieZeit
29.1.9]
-
"Wall-Street-Banker
kassierten Boni in Milliardenhöhe. Gigantische Bonuszahlungen trotz
Finanzkrise: Die Wall Street schüttete für 2008 Jahresprämien
von insgesamt 18,4 Milliarden Dollar an die Beschäftigten der Branche
aus - nach Angaben des staatlichen Rechnungsprüfers ist das die sechsthöchste
Summe aller Zeiten. ... " [Spiegel 29.1.9]
-
"FED verfeuert Zukunft. Die Summe aller Stützungaktionen
von FED und US-Regierung summieren sich per November auf mittlerweile
8.500.000.000.000 USD. In kürzester Zeit wurden damit 60% des Bruttoinland
Produkts „verfeuert“. ..." [MMnews 29.1.9]
-
"Banken verlieren 2200 Mrd. Dollar. Der Internationale Währungsfonds
(IWF) sieht die Weltwirtschaft in der schwersten Krise seit dem Zweiten
Weltkrieg und fürchtet zunehmend ein Abrutschen in die Deflation.
Für die Geldhäuser weltweit bedeutet dies ein Schreckensszenario.
... " [ftd 29.1.9]
-
„Die letzten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen
bei den Kunden nur teilweise an – nämlich durch sinkende Verzinsung
von Guthaben. Die Kreditzinsen hingegen bleiben hoch. Das erschwert die
finanzielle Lage mittelständischer Betriebe in der derzeitigen Krise
zusätzlich,“ erklärte der Präsident des Bundesverbandes
der Selbständigen (BDS), Günther Hieber, heute in Berlin. [fn
29.1.9]
-
30.01.2009
-
"Bonus-Zahlungen.
'Steckt die Banker in den Bau'. New York. US-Präsident Barack Obama
ist eigentlich kein Mensch, der leicht die Fassung verliert. Als er am
Donnerstagnachmittag nach einer Sitzung mit Finanzminister Timothy Geithner
die Reporter in das Oval Office einließ, war Obama jedoch merklich
aufgebracht. Anlass für seinen ungewohnten Temperamentsausbruch war
die Meldung des Rechnungsprüfers des Staates New York, dass sich die
Vorstände der Finanzinstitute an der Wall Street im Jahr 2008 Boni
in Höhe von 18,4 Milliarden Dollar ausgezahlt hatten. ... "
[FR 31.1.9]
-
"Kreditausfallversicherungen. Derivate-Streit spitzt sich zu. Die Diskussion
um handelbare Kreditausfallversicherungen erreicht neue Dimensionen. Collin
Peterson, Mitglied des US-Repräsentantenhauses, will Spekulationen
verbieten und den Schätzungen zufolge 30 Billionen Dollar schweren
Markt mehr oder weniger austrocknen. ... " [HB 30.1.9]
-
"Kollaps der Rentenmärkte möglich". Auf unglaubliche 8,5 Billionen
Dollar summieren sich bislang die Hilfen Washingtons, um das Finanzsystem
zu retten und die US-Wirtschaft zu stabilisieren. Die Fed wird wohl weiter
Geld in die Märkte pumpen. Das könnte die Krise zwar schneller
beenden. Doch die nächste ist damit bereits angelegt, warnt Ökonom
Christian Löhr. ... " [mm 30.1.9]
-
Bankenverstaatlichung und Enteignung [mm 30.1.9]
-
12.02.2009
-
"Streng geheim:
Faule Wertpapiere für 18,1 Billionen Euro bei westlichen Banken. 17
Seiten umfasst ein als »streng geheim« eingestuftes internes
Papier der EU-Kommision in Brüssel, in dem ungeschminkt die Wahrheit
über die desolate Wirtschaftslage im Finanzsystem beschrieben wird.
Danach gibt es derzeit bei europäischen Banken faule oder derzeit
unverkäufliche Wertpapiere im Wert von 18,1 Billionen Euro. Nicht
Milliarden, nein – Billionen. 44 Prozent aller Vermögenswerte europäischer
Banken sind demnach derzeit »faul«. Seit Februar 2003 – also
seit genau sechs Jahren – wusste die Bundesregierung schon um die wachsenden
faulen Vermögenswerte und um die daraus resultierenden Risiken. Das
ist für jeden per Mausklick einsehbar. Getan hat sie nichts. ... "
[Kopp 12.2.9]
-
16.02.2009
-
US-Rettungsplan. Billionen-Einladung an die Banker. Die Finanzkrise bleibt
ohne Lösung - jetzt arbeiten offenbar ausgerechnet die Banker der
Wall Street an einem Rettungsplan für Washington. ... " [DieZeit
16.2.9]
-
Medienwäsche: "WELT ändert kritischen Titel zu Anleihen. Wieder
eine Titeländerung bei einer großen deutschen Zeitung, dieses
Mal DIE WELT. Aus: "Nichts ist mehr sicher bei Staatsanleihen" wurde
"Für diese Anleger lohnen sich Staatsanleihen noch". ...
" [MMnews 16.2.9]
-
"Schuld und Sühne. Die Gier lebt weiter: Weltweit verteilen die Banken
Milliarden an Boni, obwohl sie gigantische Verluste erwirtschaften und
auf die Hilfe des Staates angewiesen sind. Dabei war es gerade dieses System
der Selbstbedienung, das die Finanzkrise mitverursacht hat. ..." [Spiegel
16.2.9]
-
18.02.2009
-
"Hypo Real Estate erschreckt Berlin: Eine Billion verliehen. Der angeschlagene
Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate bedroht den Finanzmarkt weit stärker
als bisher vermutet. Mehrere Finanzexperten des Bundestages bestätigten
am Mittwoch, dass der Münchener Finanzkonzern Kredit- und Derivatgeschäfte
in Höhe von einer Billion Euro abgeschlossen hat. ... " [HA 18.2.9]
-
"Wir werden subtil belogen ... Hier ist niemand überrascht worden.
Das ist von langer Hand eingefädelt. Übrigens ist unser Bundesfinanzminister
auch nicht von den neuen Finanzprodukten angesprungen worden. Er und sein
jetziger Staatssekretär haben aktiv an der Entwicklung und Einführung
der Schrottpapiere mitgearbeitet. Die Verpackung von schlechten Forderungen
in besser klingenden Wertpapieren wurde erleichtert. Hedgefonds wurden
in Deutschland im Jahre 2004 zugelassen. Die Plünderung deutscher
Unternehmen durch deutsche und ausländische so genannte Investoren
wurde ab dem 1. Januar 2002 steuerlich gefördert. ... Die politisch
Verantwortlichen quer durch alle etablierten Parteien haben dabei mitgemacht.
Heute erzählen sie uns, wir bräuchten mehr Transparenz und mehr
Regulierung. Auch das klingt wiederum schön und beeindruckt wohl viele.
Wir brauchen aber nicht nur Transparenz und nicht nur Regulierung. Es ist
dringend notwendig, das Spielcasino zu schließen. Also Schluss für
Hedgefonds in Deutschland, Schluss für die unseriöse Übernahme
intakter Unternehmen. Schluss mit der Erfindung neuer Finanzprodukte. ...
" [Albrecht Müller im SK 18.2.9]
-
19.02.2009
-
"Finanzkrise beschert Banken Billionenverluste. Rekord-Kapitalvernichter
Finanzkrise: Einer Studie zufolge haben Banken rund um den Globus seit
dem Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts im Herbst 2007 gut 5,5 Billionen
Dollar an Wert eingebüßt. Die Marktkapitalisierung der weltweit
30 größten Institute hat sich 2008 halbiert. ... " [Spiegel
19.2.9]
-
"Droht in Europa eine Staatspleite? Vor einigen Monaten erschien ein Bankrott
eines europäischen Staates noch undenkbar. Inzwischen aber wird dies
selbst von EU-Politikern nicht mehr ganz ausgeschlossen. Die sinkende Bonität
südeuropäischer Länder und die Situation in Osteuropa sorgen
für Beunruhigung. Darunter leiden Euro und Staatsanleihen. ... " [ARD
19.2.9]
-
"Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB),
Otmar Issing, hat vor einer "Katastrophe" gewarnt, wenn im Euroraum gemeinschaftlich
für Schuldenländer gehaftet würde. "Das würde die Axt
an den stabilitätspolitischen Rahmen der Währungsunion legen",
sagte Issing der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ... " [FAZ 20.2.9]
-
20.02.2009
-
"Oberster europäischer Banker: «Alles muss sich ändern».
Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat der Direktor der Europäischen
Zentralbank einen Totalumbau des Weltfinanzsystems gefordert. Das sei die
einzige Antwort aus der aktuellen Krise. ... " [TA 20.2.9]
-
24.02.2009
-
"HRE von Anfang an eine »Bad Bank«. Schon rot-grüne Bundesregierung
wusste über hohe Risiken deutscher Banken Bescheid. Der Verkauf fauler
Kredite trug maßgeblich zur Finanzkrise bei und wird seit langem
von Staat und Regierung gedeckt. ... " [ND 24.2.9]
-
"HSH Nordbank braucht bis zu neun Milliarden Euro Kapital ... " [Reuters
24.2.9] * "Zeitung: EU will allen Banken Wertpapier-Entsorgung ermöglichen
... " [Reuters 24.2.9] - Zum Kontrast: "Unterschlagung: Gericht bestätigt
Kündigung wegen 1,30 Euro ... " [Spiegel 24.2.9] > Unrecht
im Namen des Rechts.
-
"US-Wirtschaftsexperte: Lieber neue Banken gründen statt alte retten
... Die jetzige Regierungspolitik bezeichnete er als "Cash for Trash" ("Geld
für Müll"). Die Übernahme von Anteilen an angeschlagenen
Großbanken durch den Staat, die bereits 2008 einsetzte, habe sich
als unwirksam erwiesen, sagte der Experte. "Die Regierung rettet jetzt
nicht so sehr die Banken, sondern vielmehr die Banker und Investoren. ...
[novosti 24.2.9]"
-
26.02.2009
"Entrüstung über Kredite für HSH-Nordbank-Aufsichtsräte.
Die HSH Nordbank trudelt von einer Krise in die nächste: Mitten in
der Diskussion um milliardenschwere Steuerstützen wurde nun bekannt,
dass die Landesbank Hamburgs und Schleswig-Holsteins offenbar über
Jahre günstige Kredite an ihre Aufsichtsräte vergeben hat. Am
Donnerstag stellte die Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion die Unabhängigkeit
des Gremiums infrage. "Wie unabhängig sind Aufsichtsräte, die
Kredite in Millionenhöhe von der Bank in Anspruch nehmen, die sie
eigentlich kontrollieren sollen?", sagte der SPD-Finanzexperte Peter Tschentscher.
Die Linksfraktion forderte den Rücktritt des gesamten Aufsichtsrats.
... " [NDR 26.2.9]
-
27.02.2009
-
US-Regierung stockt Anteil an Citigroup massiv auf. Die einst weltgrößte
Bank Citigroup wird künftig von der US-Regierung kontrolliert. ...
Die Teilverstaatlichung der Citigroup zog Börsen weltweit nach unten,
vor allem Bankentitel verloren. Die Aktie der Citigroup brach im frühen
Handel an der Wall Street gut 30 Prozent ein. ... " [Reuters 27.2.9]
-
"Warum die Bankenrettung ein Fass ohne Boden ist. Immer mehr Geld stecken
die Regierungen weltweit in marode Banken. Doch das Vertrauen in die Finanzbranche
kehrt nicht zurück. Politiker sollten intensiv darüber nachdenken,
ob die horrende Staatshilfe wirklich das richtige Mittel ist. ... " [focus
27.2.9]
-
"24,5 Milliarden Euro Osthilfe fix, doch weitere 280 Mrd. nötig. Weltbank
und Europäische Banken stellen das Geld zur Verfügung. Die Krise
hat Osteuropa besonders hart getroffen. ... " [TT 27.2.9]
-
"Lloyds stürzt in Milliardenloch. Nach dem Rekordverlust der Royal
Bank of Scotland muss nun auch die Lloyds Bank abermals den Staat um Hilfe
bitten. Die erst im vergangenen Herbst übernommene Bank HBOS hat sich
nämlich als gefährlicher Kapitalvernichter erwiesen. ... " [ARD
27.2.9]
-
28.02.2009
-
"Machtkampf in Milliardenboni-Affäre. Die Affäre um Milliardenboni
der übernommenen Investmentbank Merrill Lynch wird derweil zum Machtkampf
zwischen dem neuen Mutterkonzern Bank of America und den US-Justizbehörden.
Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo forderte die Bank of America
unter Strafandrohung zur Herausgabe einer Liste mit den Namen der Prämienempfänger
auf. ... " [focus 28.2.9]
-
Kurzbeschreibung
der aktuellen Finanzkrise. ... [LZ 28.2.9] RS: Eine sehr interessante
und wichtige Arbeit: Im Kern wird die These einer exponentiellen
Ausweitung der Geldvermögen in wenigen Händen, der eine ebensolche
exponentielle Aufblähung der Verschuldung in vielen Händen gegenübersteht,
vertreten und mit Daten belegt. Damit ist letztlich ein - nicht solide
und realökonomisch fundiertes - Wachstumskonzept,
das mit Hilfe und Entfachung der Schuldentollwut
angeheizt wird, als Kernquelle des Übels anzusehen.
-
03.03.2009
-
Schwachsinn:
"US-Notenbankchef Bernanke: ... Die Transparenz des Finanzsystems
könne verbessert werden, wenn riskante Vermögenswerte aus den
Büchern der Banken entfernt werden könnten, so Bernanke.
... " [HZ 3.3.9] RS. Wieso soll Verschleierung Transparenz fördern?
Das Gegenteil ist richtig: Einfache, klare, richtige und vollständige
Bilanzen sind die Grundlage jeglicher Vertrauensbildung unter den Banken.
Dies müsste die Politik längst für Rettungsaktionen neben
Mali statt Boni bei Versagen zur Bedingung machen. Doch Bernanke ("Helikopter-Ben")
scheint sich inzwischen jeden Schwach- und Unsinn erlauben zu können
- sagt er doch nichts anderes als: Betrug ist Transparenz. Nur Bush gab
sich noch unverschämter und blöder.
-
"Depfa zahlt Zinsen für Anleihe nicht. Die ersten Investoren der HRE-Tochter
gucken in die Röhre: Für eine nachrangige Anleihe im Umfang von
500 Mio. Euro zahlt die Bank keine Zinsen. Die Aktie der Hypo Real Estate
brach zeitweise um über acht Prozent ein. ... " [FTD 3.3.9]
-
"Regierung bringt Hilfsfonds für Unternehmen auf den Weg. Nicht nur
Opel hofft auf Staatshilfe, auch andere Firmen wollen mit Steuergeldern
die Krise überbrücken: Die Bundesregierung konkretisiert jetzt
den milliardenschweren Rettungsfonds für die Wirtschaft. Vor allem
Großkonzerne sollen davon profitieren. ... " [Spiegel 3.3.9]
-
"Gerüstet für den Bankrott. Länder vor der Pleite: Der ungarische
Forint, der polnische Zloty, die tschechische Krone und der rumänische
Lei stehen massiv unter Druck. EU-Währungskommissar Almunia warnt
bereits vor dem Schlimmsten. ... " [SZ 3.3.9]
-
Wut der Bürger wächst. Irland taumelt dem Kollaps entgegen. Irlands
Abstieg vom Star zum Sorgenkind der Euro-Zone verläuft in atemberaubenden
Tempo. Die Immobilienblase platzt, die Banken kollabieren, die Arbeitslosenzahlen
schießen in die Höhe. Die Regierung in Dublin unter Brian Cowen
wirkt hilflos - und die Wut der Bürger wächst. ...
" [HB 3.3.9]
-
04.03.2009
-
"Die verdrängten Sünden der Heuschrecken-Bändiger. SPD und
CDU wollen Manager und Aktienmärkte zügeln. Dabei möchten
sie am liebsten vergessen machen, dass sie manchem seltsamen Finanzprodukt
selbst den Weg gebahnt haben - und sogar noch mehr Freiheit für Heuschrecken
verlangten. ... " [Spiegel 4.3.9]
-
05.03.2009
"In Großbritannien hilft nur noch beten. Die Briten stecken noch
tiefer in der Krise als andere EU-Staaten. Die Maßnahmen, die die
Regierung in London beschlossen hat, bestehen zu 90 Prozent aus Hoffnung,
zu zehn Prozent aus kalkulierbarem Risiko. Der Staat übernimmt von
den Banken gewaltige Risiken und zieht damit womöglich seine letzten
Trümpfe. ... " [BMP 5.3.9]
-
06.03.2009
-
LBBW benötigt offenbar erneut 16 Milliarden Euro an Garantien ...
[Yahoo 6.3.9]
-
Attac-Erklärung zum Kongress Kapitalismus am Ende? in Berlin, 6.-8.
März 2009
-
07.03.2009
-
FOCUS: Opel fordert vier Milliarden Euro an Staatshilfen – Autobauer zahlt
keine Steuern ... Unterdessen bestätigten mehrere Kabinettsmitglieder
FOCUS, dass Opel in Deutschland noch keinen einzigen Cent Steuern gezahlt
habe, weil die Gewinne stets zu GM transferiert werden mussten. Die Verluste
hingegen sind hierzulande steuerlich geltend gemacht worden. Damit habe
Opel dem Steuerzahler auch ohne die verlangten Hilfen bereits hohe Milliardenbeträge
gekostet. ... " [Focus 7.3.9]
-
08.03.2009
-
Pro-Kopf-Verschuldung steigt erstmals über 20 000 Euro [Welt 8.3.9].
-
"Deutsche Bank erhielt AIG-Rettungsgelder. Von der Rettung des US-Versicherers
AIG haben offenbar etwa zwei Dutzend Vertragspartner des Konzerns im In-
und Ausland profitiert, unter ihnen die Deutsche Bank. Demnach flossen
insgesamt rund 50 Milliarden Dollar aus dem Rettungspaket an andere Finanzinstitute,
die mit der American International Group Derivatgeschäfte abgeschlossen
hatten. ... " [HB 8.3.9] Dazu passt dann sehr gut: 'Deutsche Bank
startet besser als erwartet. Düsseldorf (RPO). Die Deutsche Bank
hat nach den Angaben von Vorstandschef Josef Ackermann einen deutlich besseren
Start ins Jahr hingelegt als erwartet. 'Wir hatten bis Ende Januar 2,8
Milliarden Euro an Erträgen', sagte der Manager einer Zeitung. Der
Februar haben diese Entwicklung in der Tendenz bestätigt." ...
" [HB 8.3.9] > 16.3.9, 18.3.9
-
"Der Jahrhundert-Fehler. DER SPIEGEL und die Finanzkrise: "Der Jahrhundert-Fehler"
titelt das Massenblatt. "Wie die Pleite einer einzigen Bank die Weltkrise
auslöste".- MMnews urteilt: Der Jahrhundert-Fehler - Massenmedien
über die Ursachen der Finanzkrise. ... " [MMnews 8.3.9]
-
Weltbank - Entwicklungsländer benötigen bis zu 700 Mrd Dollar
..." [Reuters 8.3.9] > 16.3.9
-
09.03.2009
-
"Finanzkrise vernichtet knapp 40 Billionen Euro. Deprimierendes Ergebnis
einer Studie der Asiatischen Entwicklungsbank: Die Finanzkrise hat bislang
weltweit Vermögenswerte im Wert von rund 40 Billionen Euro vernichtet.
Am stärksten sei Asien betroffen, es werde sich aber auch als erstes
wieder erholen. ... " [Spiegel 9.3.9]
-
13.03.2009
-
"Nach Milliardenverlust. Allianz-Vorstände bekommen Boni. Trotz
Empörung wegen der Postbank-Boni: Auch bei der Allianz gibt es üppige
Ausschüttungen für das Topmanagement. Keine Prämie erhält
allerdings Ex-Dresdner-Chef Walter – dafür aber eine Abfindung. ...
" [FTD 13.3.9]
-
15.03.2009
-
"Wertberichtigungen. US-Leasing-Geschäfte belasten Landesbanken.
Neuer Ärger für die Landesbanken: Nach Informationen von WELT
ONLINE drohen ihnen Wertberichtigungen in Milliardenhöhe, weil sie
in riskante "Cross-Border-Leasing"-Geschäfte verwickelt sind. Dieses
Modell sollte Steuerschlupflöcher in den USA nutzen. Nun könnte
es zum Boomerang werden. ... " [Welt 15.3.9]
-
16.03.2009
-
"Deutsche Bank kassierte Milliarden von AIG. Neuer Wirbel um AIG:
Der angeschlagene US-Versicherungskonzern hat offengelegt, welche Geschäftspartner
von den Finanzhilfen der US-Regierung profitieren. Darunter sind mehrere
deutsche Firmen - allein die Deutsche Bank erhielt knapp zwölf Milliarden
Dollar. ... " [Spiegel 16.3.9] * [HB 16.3.9] > 8.3.9, 18.3.9
-
"US-NOTENBANKCHEF. Bernanke spricht von Ende der Rezession noch in diesem
Jahr ... Bernanke sagte, dass keine große Bank mehr Pleite gehen
werde. Das krisengeschüttelte US-Bankensystem müsse jedoch in
Ordnung gebracht werden. "Daran arbeiten wir. Und ich denke, dass wir es
stabilisiert bekommen", sagte Bernanke. ... " [Spiegel 16.3.9]
-
"SachsenLB. Mehr Banker unter Feuer. Jetzt müssen noch mehr
Bankmanager zittern: Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat ihre Ermittlungen
in Sachen Beinahe-Pleite der SachsenLB ausgeweitet und weitere ehemaligen
Vorstände wegen des Verdachts der Untreue und Falschbilanzierung ins
Visier genommen. ... " [HB 16.3.9] ... RS: Was kommt wohl raus,
wenn das deutsche Kapitalrecht etwas
in seine Hänfde nimmt ...
-
17.03.2009
Geldmenge USA innerhalb einer Jahres verdoppelt
-
"Bundesrepublik stellt sich auf massiven Anstieg der Inflation ein. Jetzt
ist es amtlich: Nahezu unbemerkt stellt sich die Bundesregierung auf einen
massiven Anstieg der Inflation schon zum 1.1.2010 ein - und hat jetzt Gesetzesmaßnahmen
zum Schutz der dann fälligen inflationsindexierten Bundeswertpapiere
vorgelegt. ... " [LifeGen 17.3.9] [BD 16/12233: PDF]
-
"Obama erbost über AIG-Manager. Bonus-Zahlungen: Obama erbost über
AIG-Manager. Rücksichtslos und gierig": In deutlichen Worten hat US-Präsident
Barack Obama ausgedrückt, was er von den Managern des Versicherungskonzerns
AIG hält. Zwar kassiert das Unternehmen staatliche Milliardenhilfen,
trotzdem genehmigen sich die Manager millionenschwere Bonus-Zahlungen.
Doch Obama will das nun unterbinden. ... " [Stern 17.3.9]
-
"Rund 5 Mrd. Dollar gaben die Finanz-Lobbyisten in den USA zwischen 1998
und 2008 aus, um jene Regeln zu Fall zu bringen, die das jetzige Desaster
verhindert hätten. ... " [NDS 17.3.9]
-
"– die Verschuldung aller US-Sektoren ist mittlerweile auf über 400
Prozent des BIP angestiegen. ... Die radikale Fed-Politk hat nämlich
zu einer drastischen Ausweitung der Geldmenge geführt: Die monetäre
Basis ist laut einer offiziellen Statistik auf der Seite der Fed bis Ende
Februar 2009 auf 1,6 Billionen US-Dollar angestiegen und hat sich damit
binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt (siehe unsere Grafik). ... " [ARD
17.3.9]:
_
-
18.03.2009
-
Die gegenwärtige
Wirtschaftskrise ist eine Krise des Rechts. Wenn nicht Ordnung in das
Chaos der «toxischen» Papiere gebracht wird, kann die Welt
der Rezession nicht entfliehen. Laut dem Entwicklungsökonomen Hernando
de Soto ist die gegenwärtige Krise vor allem eine Krise des Rechts.
Die «toxischen» Papiere auf den Bilanzen der Banken würden
das ganze Rechtssystem und damit das Fundament der Wirtschaft vergiften.
Das Problem sei, dass diese Papiere, die in riesigem Umfang kreiert wurden,
kaum bewertbar und sehr intransparent seien. Die Regierungen müssten
Ordnung in das Chaos bringen. (Red.) ... " [NZZ 18.3.9]
-
"Helicopter-Ben"
macht seinem Namen alle Ehre und tut, was er am besten nicht kann: mit
Geld verantwortlich umgehen. Obwohl schon Billionen in das Bankensystem
gepumpt wurde, fließt das Geld nicht weiter. Jeder normale Mensch
würde daraus den Schluss ziehen: "Mehr
derselben Falschen" kann also keine Lösung sein > [NZZ 18.3.9].
[ARD 18.3.9]: "Fed pumpt eine Billion Dollar in die Wirtschaft"
... Eine weitere Billion Dollar wird 'gedruckt' Insgesamt will die Fed
mehr als eine Billion, also 1.000 Millarden Dollar zusätzlich in den
Wirtschaftskreislauf pumpen. Erstmals in der Geschichte beschlossen die
Notenbanker, innerhalb der nächsten sechs Monate langlaufende US-Staatsanleihen
im Wert von bis zu 300 Milliarden Dollar zu kaufen. Damit will die Fed
nun auch die Langfrist-Zinsen direkt nach unten drücken, um die Kreditnachfrage
zu stimulieren. Finanziert wird dies durch die Schöpfung neuen Geldes,
anders ausgedrückt durch die Notenpresse. Noch mehr Geld stellt die
Federal Reserve für die Ausweitung des bereits bestehenden Programms
zum Aufkauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren bereit. In diesen Bereich,
in dem die Fed besonders die praktisch wertlos gewordenen Problempapiere
im Blick hat, sollen weitere 750 Milliarden Dollar fließen, was das
Programm auf rund 1,25 Billionen Dollar ausweitet. ..." Weitere Medienstimmen:
FTD 18.3.9, HB 19.3.9, Spiegel 18.3.9, Stern 18.3.9,
-
"Deutsche Bank hat enormen Kapitalbedarf". Kommt die Deutsche Bank
tatsächlich so gut durch die Krise wie immer behauptet? Die Analysten
von JP Morgan sind außerordentlich skeptisch. ... " [SZ 18.3.9]
-
19.03.2009
-
"Straffreie Bankmanager – Die „Gummiparagraphen“ des Strafgesetzbuches.
Bankmanager verdienten Millionen - und verbrannten Milliarden. Den Verursachern
der Finanzkrise will jetzt die Justiz auf den Pelz rücken.
... " [Kontraste 19.3.9] RS: Da kann man sich lebhaft vorstellen,
was dabei herauskommt, wenn die deutsche Justiz das Kaiptalverbrechern
auf den Pelz rücken will (> Unrecht
im Namen des Rechts).
-
"Goldman Sachs: Fed muss für Konjunkturerholung noch viel mehr Geld
drucken ... " [FN 20.3.9] Klar, dass denen nichts anderes einfällt
als noch mehr desselben Falschen.
-
"Gegen die Erpressung
Steinbrücks. Heute verhandelt das Bundeskabinett über ein
neues Gesetz, das für Geschäfts- und Privatleute die Zusammenarbeit
mit Steuerparadiesen unter Strafe stellt. Steinbrück will, dass die
Schweiz neben Liechtenstein usw. in die Liste der Schurkenstaaten aufgenommen
wird. Das Gesetz ist entgegen dem Anschein ganz im Interesse des internationalen
Finanzkapitals. Die grösste Schweinerei in diesem Zusammenhang ist,
dass
der Gesetzesentwurf die grössten Offshore-Finanzplätze nicht
erwähnt: Die Cayman-Inseln, die britischen Kanalinseln, die Bermudas
und die Bahamas. Dort will Steinbrück also weiter spekulieren lassen.
Alle diese Finanzplätze werden von der City of London geführt.
Von diesen vier Stützpunkten aus operieren - Achtung! - über
90 Prozent der Heuschrecken, also der Hedge-Fonds, die betrügerische
Anlageprodukte im Umfang von sage und schreibe 868 Billionen (!) US-Dollar
im globalen Bankensystem plazierten - veritable «finanzielle Massenvernichtungswaffen»
(Warren Buffet). ... " [ZF 19.3.9]
-
20.03.2009
-
Bundestag:
Steuerhinterziehung
und Steueroasen im Visier.
32 Sachverständige nehmen im Finanzausschuss öffentlich Stellung.
... " [DBT 20.3.9] * Antrag der Linken [PDF]
* Antrag der Grünen [PDF].
Darin werden u.a. ausgeführt: "Darüber hinaus muss die EU-Zinssteuerrichtlinie
in allen Gebieten, die zu Zins-Richtlinien-Ländern wie z. B. Großbritannien
oder den Niederlanden gehören, voll gelten wie z. B. auf den Cayman-Islands
(GB), Virgin-Islands (GB), Anguilla (GB), Bermuda(GB),
Gibraltar
(GB), Niederländische Antillen (NL),
Aruba (NL). Außerdem
soll die europäische Quellensteuerregelung durch Verträge der
EU über ihre Grenzen hinaus ausgeweitet werden, d. h. vor allem auf
andere Steuerparadiese wie z. B. Singapur,
Macau,
Hongkong,
Dubai."
Und weiter: "Steuerhinterziehung ist ein Delikt, das weltweit verfolgt
werden muss. Es ist un- erträglich, dass einzelne Staaten, darunter
neben den klassischen Steueroasen wie Andorra,
Liechtenstein,
Schweiz,
Kanalinseln
etc. auch die EU-Mitgliedstaaten Österreich,
Luxemburg
und Belgien, daraus Profit ziehen, dass sie Anreize zur Steuerhinterziehung
leisten und als sichere Häfen für Steuerbetrüger auftreten."
-
23.03.2009
-
Interview zum Wucherzins deutscher Banken: Wir haben wieder ein
Wuchersystem ... [dr 23.3.9 mp3]
-
"Eine Kurzstudie [PDF] der Nichtregierungsorganisationen Corporate Europe
Oberservatory, Friends of the Earth Europe, LobbyControl und Spinwatch
kritisiert, dass sich die EU-Kommission bei der Bewältigung der Finanzkrise
einseitig auf Experten aus der Finanzindustrie verlasse, die maßgeblich
zur gegenwärtigen Krise beigetragen haben. ... " [NDS 23.3.9]
-
Der neue US-Haushalt: kein Geld für das Volk, aber Billionen für
die Banken und für den Krieg. ... " [ZF 23.3.9]
-
Geht es um viel mehr als um das Geld? Aktuelle Stimmen zum deutschen Finanzminister
Peer Steinbrück (SPD) und zu dessen Politik ... " [ZF 23.3.9]
-
24.03.2009
-
"Ford-Chef verdiente 2008 trotz Rekordverlustes 13,6 Millionen Dollar
... Im vergangenen Jahr hatte Ford einen Rekordverlust von fast 15 Milliarden
Dollar eingefahren. ..." [citibank 24.3.9] > Pervertierung
des Leistungsprinzips.
-
"'Milliarden werden ohne Sinn und Verstand verschleudert'. Die Regierung
gibt für die Bankenrettung Milliarden aus - was künftige Generationen
massiv belastet, kritisiert Volker Hauff. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE
wirft der Zukunftsberater der Regierung dem Staat vor, keine Strategie
zu haben und die "Lahmen und Fußkranken" zu retten." ... "
[Spiegel 24.3.9]
-
"US-Regierung plant mehr Notübernahmen. Die US-Regierung forciert
den Kampf gegen die Finanzkrise: Einem Zeitungsbericht zufolge will sie
im Fall drohender Pleiten auch Versicherer und Hedgefonds verstaatlichen
- und sich dazu jetzt vom Kongress ermächtigen lassen. Die Aktion
soll Risiken für die Märkte beseitigen. ... " [Spiegel 24.3.9]
-
"Vor dem G20-Gipfel. Topökonomen fordern eine neue Finanzwelt.
Führende Ökonomen haben die Regierungen der großen Industrienationen
vor dem anstehenden G20-Gipfel zu einem fundamentalen Umbau des Bankensystems
aufgerufen. Mit den bisherigen Maßnahmen stoße das Krisenmanagement
nicht bis zum Kern des Problems vor, mahnen sie. Ihre Lösung sieht
eine Rückkehr zur Strategie des „Narrow Banking“, dem begrenzten Banking,
vor. ... " [HB 24.3.9]
-
"HSH bittet um zehn Milliarden Euro. Die angeschlagene HSH Nordbank
hat den Soffin darum gebeten, vorgezogene Liquiditätsgarantien in
Höhe von zehn Milliarden Euro bereitzustellen. Hintergrund ist ein
mögliches Veto der EU Kommission gegen eine geplante Ausschüttung
von 200 Millionen Euro an die Halter von Einlagen des Instituts.
... " [mm 24.3.9]
-
25.03.2009
-
"HRE-Risiken größer als gedacht. Geheimes Gutachten: HRE-Risiken
größer als gedacht. Der Immobilienfianzierer Hypo Real Estate
wird immer mehr zu einem Fass ohne Boden. Dem Finanzministerium liegt nach
stern-Recherchen ein geheimes Gutachten vor, wonach die Ausfallrisiken
auf bis zu 60 Prozent der Bilanzsumme der HRE ansteigen könnten. Das
wären 235 Milliarden Euro. ... " [stern 25.3.9]
-
Bundestag: "Weltweit sind Kreditderivate mit Volumen von 40 Billionen
Dollar im Umlauf. Berlin: (hib/HLE) Kreditderivate wie "Credit Default
Swaps" (CDS) dürften inzwischen ein weltweites Volumen von 40 Billionen
US-Dollar haben. Diese Schätzung äußert die Bundesregierung
in ihrer Antwort (16/12086) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/11947).
Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen würden
die Entwicklung des CDS-Marktes genau verfolgen. Die Bundesbank habe zu
keinem Zeitpunkt mit CDS gehandelt und akzeptiere auch keine CDS als notenbankfähige
Sicherheiten. Die KfW-Bankengruppe betreibe auch keinen Handel mit CDS.
Sie setze aber CDS im Rahmen ihrer Förderaktivitäten und zur
Risikoabsicherung ein. Es handele sich dabei um ein Volumen von 44 Milliarden
Euro. So habe die KfW in ihrer Rolle als Vermittler das Ausfallrisiko bei
Krediten per CDS oder Bankgarantie übernommen und in der Regel zeitgleich
am internationalen Kapital- und Bankenmarkt ausplatziert. ... " [DBT
25.3.9]
-
"Bundeshaushalt droht 70-Milliarden-Loch. Die Wirtschafts- und Finanzkrise
wird im Bundeshaushalt 2009 deutliche Spuren hinterlassen. Vieles deutet
darauf hin, dass die bisherige Finanzplanung nicht mehr zu halten ist.
Auch Finanzminister Steinbrück erklärte jetzt, dass die Konjunkturprognose
des Bundes revidiert werde. Das dürfte die Steuereinnahmen kräftig
drücken. Die Grünen haben noch mehr Risiken entdeckt und erwarten
ein Milliarden-Desaster. ... " [HB 25.3.9]
-
"Blick in den Abgrund des Versagens. Skandalbank IKB. Eine unveröffentlichte
Sonderuntersuchung offenbart: Die angeschlagene IKB hätte ihre Risiken
viel früher erkennen müssen. ... " [SZ 25.3.9]
-
28.03.2009
-
"Bankenrettung. Ein Parlament entmachtet sich selbst. Der Bundestag
kontrolliert nicht, welchen Banken die Regierung Milliarden gibt. Nur ein
kleines Gremium darf Fragen stellen, aber die Antworten müssen geheim
bleiben ... " [Zeit 28.3.9] Anmerkung: Interessant, dass "DIE ZEIT"
immerhin schon am 28.3.9 erkennt, was wir bereits vor einem halben Jahr
am 24.9.8 kritisierten: "Finanzermächtigungsgesetz".
-
"Die USA nicht mit völlig weisser Steuer-Weste. ... Der Fall UBS hat
viel dazu beigetragen, dass «Steueroasen» auch in Amerika zum
Thema geworden sind. Aber auch die USA sind nicht gefeit gegen solche Vorwürfe.
Unlängst
hat Brasilien den Gliedstaat Delaware als «Steueroase» qualifiziert.
Die dort registrierten Firmen können die Identität ihrer Besitzer
geheim halten. ... " [NZZ 28.3.9]
-
29.03.2009
-
Schottlands größte Bausparkasse vor dem Kollaps. London
(dpa) - Ein weiteres britisches Finanzinstitut steht wegen der weltweiten
Krise vor dem Zusammenbruch. Schottlands größte Bausparkasse,
die Dunfermline Building Society, sei in «ernsthaften Schwierigkeiten»,
sagte der britische Schottland-Minister Jim Murphy am Samstag. ... " [Yahoo
29.3.9]
-
RÜCKTRITT WEGEN HSH NORDBANK. Minister geht - und rechnet mit Krisenmanagement
der Politik ab ... [Spiegel 29.3.9]
-
Blatt-Neue Milliarden-Abschreibung bei UBS - 8000 Jobs in Gefahr
... [Reuters 29.3.9]
-
30.03.2009
-
Praktische Probleme beim Gelddrucken. Wirkung der Käufe der Bank
of England wieder verpufft ... " [NZZ 30.3.9]
-
"Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die
Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich
7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort
(16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der
Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember
2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar
zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze
im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der
Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9
Prozent gelegen. ... " [DBT 30.3.9]
2. Quartal 2009
-
03.04.2009
-
"Kredikarten-Index sendet SOS. Die Rating-Agentur Moody’s sorgt
wieder einmal für Aufsehen. Im Zuge der Wirtschaftskrise können
immer weniger Kreditkartenbesitzer ihre Schulden begleichen. Nach Einschätzung
der Experten könnten die Ausfälle für Kreditkarten-Anbieter
bis zum Jahresende auf einen zweistelligen Prozentbereich ansteigen.
... " [BO 3.4.9]
-
"G20-Gipfel. Beißende Kritik von links. Kanzlerin Merkel lobt
den Weltfinanzgipfel in den höchsten Tönen – und spricht von
„riesigen Fortschritten“ im Kampf gegen die Krise. Doch der politische
Gegner schießt quer. ..." [Focus 3.4.9]
-
05.04.2009
-
"Der internationale Wirtschaftsredakteur des London Telegraph hat heute
einen Beitrag verfasst, in welchem er zugab, dass die Ergebnisse des G20
Treffens die Bühne für eine globale Zentralbank und ein globales
Papiergeldsystem bereiten. ..." [PS 5.4.9]
-
06.04.2009
-
"Gipfel der Belanglosigkeit. Verpasste Chance. Beim Treffen der
G-20-Staaten in London wurde die Chance verpasst, die Weichen der Weltwirtschaft
neu zu stellen. ... Die Krux der Kredite. Das zeigt die grundlegende Schwäche
der Gipfelergebnisse. Es kann kein Zweifel mehr daran bestehen, dass die
Finanzmärkte die reale Wirtschaft in den Sumpf getrieben haben, weil
sehr viele Akteure rund um die Welt mit sehr viel geliehenem Geld auf vielen
unterschiedlichen Märkten, bei Hypothekenderivaten, Rohstoffen, Aktien
und Währungen gewettet und verloren haben. Sie mussten verlieren,
weil ihren spekulativen Geschäften keine Produktivität gegenübersteht,
schon gar keine, aus der zweistellige Renditen hätten bezahlt werden
können. ... " [SZ 6.4.9]
-
Soros: US-Banken insolvent. Alle US-Banken sind praktisch insolvent
- meint George Soros. Verstaatlichung keine Frage mehr. Mark-to-Market
Regel verlängert Leben von "Zombie"-Banken lediglich. Dollar möglicherweise
in Zukunft ersetzt durch Sonderziehungsrechte (SZR). ... " [MMnews
6.4.9 nach Reuters 6.4.9]
-
07.04.2009
-
"GIFTPAPIERE IN BANKBILANZEN. IWF erwartet Abschreibungsbedarf von vier
Billionen Dollar. Die Finanzkrise ist noch nicht überwunden: Speziell
den Banken steht nach Überzeugung des Internationalen Währungsfonds
noch einiges bevor. Die Experten vermuten, dass sich der Abschreibungsbedarf
für wertlose Papiere inzwischen auf rund vier Billionen Dollar summiert.
... " [Spiegel 7.4.9]
-
"Das ist reine Geldschöpfung. Das ist Helikopter-Geld für
den Globus", sagte Stark dem "Handelsblatt" zur Aufstockung der
IWF-Sonderziehungsrechte (SZR). "Es hat keine Prüfung darüber
gegeben, ob es einen globalen Bedarf an zusätzlicher Liquidität
überhaupt gibt." Früher habe man sich viel Zeit genommen, um
so etwas zu prüfen. ... " [MMnews 7.4.9]
-
"Briten schießen quer. Streit um Beschlüsse des G-20-Gipfels:
London will sich bei der Reform der Finanzmärkte nicht von Brüssel
hineinreden lassen. ... " [SZ 7.4.9]
-
24.04.2009
-
863 Billionen Dollar
Derivate im Umlauf. "Wie tief der Einschnitt, den die Finanzkrise ausgelöst
hat, am Ende sein wird, kann noch niemand vorhersagen. Einen Hinweis auf
die Dimension gibt jedoch eine selten zitierte Quelle. Die "Bank für
Internationalen Zahlungsausgleich", eine Art Meta-Bank der Zentralbanken,
schreibt in ihrem Quartalsbericht vom Dezember 2008: "Im globalen außerbörslichen
Derivate-Markt stiegen die nominell ausstehenden Beträge in der ersten
Hälfte des Jahres 2008 weiter an. Die nominelle Summe aller Arten
außerbörslicher Kontrakte betrug Ende Juni 863 Billionen Dollar,
21 Prozent mehr als sechs Monate zuvor. ..." [Hintergrund 24.4.9]
-
26.04.2009
-
Falsche Signale von der Deutschen Bank: " 'HB': Deutsche Bank erreicht
vorraussichtlich 25 Prozent Rendite in Q1. ... " [Yahoo 26.4.9]
RS: Kritisch sei hier angemerkt, dass keinen Zahlen der Banken vertraut
werden kann, weil die Bilanzvorschriften, statt sie zu klären und
solide zu fuindieren, damit Vertrauen in die Märkte erzwungen wird,
hat man die Bilanzvorschrifiten weiter gelockert.
-
Die Börsenentwicklung
der letzten 7 Wochen zeigt, dass die Banken lieber an der Börse
spekulieren mit dem Geld, das sie vom Steuerzahler erhalten haben, als
es sich untereinander oder der Wirtschaft zu leihen. Die Börsenentwicklung
macht deutlich, dass sich das Kapital auf breiter Front durchgesetzt hat
und dass auch die Privat-Bank-Zocker-Zeche der neu zu schaffenden privaten
Bad
Banks vom Steuerzahler zunächst garantiert und später auch
finanziert werden. Merkel und Steinbrück sind erwartungsgemäß
vollständig eingeknickt. Die Börsen werden es feiern. Das dicke
Ende kommt erst 2010 - wenn die Wahlen längst vorbei sind und kaum
noch ein Auto gekauft wird.
-
06.05.2009
-
Das Welthandelsrecht als rechtsfreier Raum für die Wirtschaft.
Über Unternehmensethos, Marktzwänge und das Sozialprinzip von
KARL ALBRECHT SCHACHTSCHNEIDER. ... [Hintergrund 6.5.9]
-
11.05.2009
-
"Union befürchtet 500 Mrd. Schulden. Zum Auftakt der Steuerschätzung
stimmen Haushaltsexperten der Union die Bürger auf eine gewaltige
Neuverschuldung ein. Bis 2013 muss sich der Bund demnach bis zu 498 Mrd.
Euro pumpen. FTD.de zeigt, wo die meisten Schulden entstehen sollen. ..."
[FTD 11.5.9]
-
"Betrug. US-Immobilien: Die Zeit der Aasgeier. Ein Heer von Betrügern
lockt die von Zwangsversteigerungen bedrohten Hausbesitzer in den USA in
den Bankrott. Ausgerechnet ein 75 Milliarden Dollar schweres Hilfsprogramm
der Regierung hilft ihnen dabei. Die Betrüger gehen äußerst
geschickt vor und machen Profit auf Kosten derer, die sowieso schon fast
alles verloren haben. ..." [HB 11.5.9]
-
12.05.2009 Aktuelle
Sachlage Mai 2009: Bad Bank(s).
-
US-Rentenkasse früher leer als erwartet: "WASHINGTON (dpa-AFX)
- Neues Problem für US-Präsident Barack Obama: Die staatliche
Renten- und Krankenkasse für die Älteren leert sich schneller
als erwartet. Wie aus einem am Dienstag in Washington veröffentlichten
Jahresbericht hervorgeht, wird ohne Gegenmaßnahmen bereits 2037 im
Pensionsfonds Ebbe herrschen - vier Jahre früher als zuvor berechnet.
Die Medicare-Krankenkasse wird demnach im Jahr 2017 zahlungsunfähig
werden statt - wie bisher berechnet - 2019. Grund dafür sind hauptsächlich
die Kostenexplosion im Gesundheitswesen und geringere Steuereinnahmen wegen
der Rezession ... " [Citibank 12.5.9]
-
"Finanzsystem-Luftnummer: 684 Billionen Derivate. Kreditmüll
ist harmlos gegen die Zeitbombe, die bei den Derivaten tickt. Laut BIS
sind derzeit rund 700 Billionen Dollar Derivate im Umlauf. ..." [MMnews
12.5.9]
-
13.05.2009
Aktuelle
Sachlage Mai 2009: Bad Bank(s).
-
Landesbanken mit «Bad-Bank»-Plänen vor Neuordnung ...
[SZ 13.5.9]
-
Sparkassen fordern schnelle Bad-Bank-Lösung für Landesbanken
... [R 13.5.9]
-
Faule Kredite. Eine Bad Bank für die Landesbanken [HB 13.5.9]
-
Das Bad-Bank-Modell der Bundesregierung ... [ksta 13.5.9]
-
Kabinett billigt «Bad Bank»-Modell ... [DW 13.5.9]
-
Bundesregierung billigt Gesetzentwurf [Focus 13.5.9]
-
BDI zum Kabinettsbeschluss für "Bad Bank"-Modell - Deutsche Industrie
erleichtert - Wichtiger Schritt zur Lösung der Liquiditätsklemme
- Funktionierender Finanzkreislauf entscheidend für Arbeitsplätze
... [BDI 13.5.9]
-
19.05.2009
-
Populäre Informationen Quarks&Co:
Wohin
verschwindet unser Geld? [Web,
Podcast]
-
Das Desaster kommt erst noch von Francis Fukuyama. "Nach dem G-20-Gipfel
macht sich wieder vorsichtiger Optimismus breit. Die Krise habe bald ihre
Talsohle erreicht, erste Zeichen für einen Aufschwung 2010 werden
ausgemacht. Nur ein Vordenker sieht die Welt ganz anders, nämlich
rabenschwarz. ..." [Cicero 05/2009]
-
20.05.2009
-
„Bankenrettungsfonds ist verfassungswidrig“. Der Banken-Rettungsfonds
Soffin soll die deutsche Finanzbranche stabilisieren, indem die Regierung
kriselnden Banken Steuermilliarden gibt. Doch sie muss darüber niemandem
Rechenschaft ablegen - nicht einmal dem Deutschen Bundestag. Das verstößt
möglicherweise gegen das Grundgesetz. ... " [HB 20.5.9]
-
USA geben Startschuss für Bilanzreinigung. "Spätestens
Juli ist es soweit: Das lang ersehnte Aufkaufprogramm für Problempapiere
startet in den Vereinigten Staaten. Finanzminister Geithner kündigte
zudem an, die bisherigen Rettungsprogramme aufzustocken. ... " [FTD
20.5.9]
-
Obama entmachtet US-Börsenaufsicht SEC. "Die Regierung von
Präsident Obama plant offenbar, der US-Börsenaufsicht SEC einige
ihrer Kompetenzen zu entziehen und der US-Notenbank Fed zu übertragen.
Wie es aus unterrichteten Kreisen heißt, soll das Vorhaben im Zuge
einer Neuordnung der Finanzaufsicht realisiert werden. Kritiker sprechen
bereits von einem "schrecklichen Fehler". ... " [HB 20.5.9] Kommentar:
Hier wird der Blinde durch den Tauben ersetzt.
-
"Eine Billion Euro Abschreibungen bei Versicherungen. Die Finanzkrise
verursacht im Finanzsektor weltweit Abschreibungen von rund vier Billionen
US-Dollar, schätzt der Internationale Währungsfonds. Österreichs
Versicherungen berichten zwar von Rückgängen bei Kapitalanlage-Ergebnissen
und Einmalerlägen, das Kundengeschäft entwickelt sich aber stabil,
Polizzen werden kaum storniert. Uniqa-Vorstand Elisabeth Stadler ist aufgrund
historischer Beispiele zuversichtlich, dass die aktuelle Krise bald ein
Ende hat. ... " [VJ 20.5.9]
-
22.05.2009
-
Die Macht der Ratingagenturen
... Verursacher der Krise. "Die Macht der Ratingagenturen ist in
der Finanzkrise deutlich geworden", meint der unabhängige Rating-Experte
Oliver Everling. Mit ihren zu positiven Bewertungen wiegten sie die Anleger
weltweit in Sicherheit und trugen indirekt zu den Exzessen an den Finanzmärkten
bei. Everling: "Sie haben das entscheidende Stück zur Krise beigetragen,
da sie die Schleusen der Kapitalmärkte kontrollierten." Auch andere
Experten sehen die Rating-Agenturen als Hauptschuldigen der Krise. "Sie
stuften viele Fonds viel zu lange zu gut ein, die eigentlich Müll
waren", kritisiert Jochen Sanio, Chef der deutschen Finanzaufsicht BaFin.
Moody’s & Co. bewerteten beispielsweise Lehman Brothers noch einen
Tag vor der Pleite mit Top-Noten von A bis A+ ... Noch hat
sich nämlich am Auftrags- und Bezahlungsmodell nichts geändert.
Nach wie vor lassen sich die Agenturen die Ratings von denen bezahlen,
deren Papiere sie bewerten. Und die haben ein Interesse an guten Noten.
.... " [ARD 22.5.9] Kommentar: Dies zeigt, dass eine echte Veränderung
durch die Politik überhaupt nicht gewollt ist.
-
23.05.2009
-
Schweiz: Alles beim Alten - als wäre nichts gewesen. "Staat
hat nichts zu sagen. Letztes Jahr musste die UBS ihre Boni vom Bund genehmigen
lassen. Jetzt kommt aus: Schon 2009 ist die Grossbank wieder völlig
frei in der Lohngestaltung. ... [Sonntag 23.5.9]
-
Präsident des Ifo-Instituts. Sinn: Deutsche Banken im Durchschnitt
pleite. [HB 23.5.9]
-
HRE-Prüfbericht listet gravierende Risikomängel auf [Spiegel
23.5.9]
-
Sinn: „Bei Bad Banks
zahlt der Steuerzahler drauf“ [cisco 23.5.9]
-
24.05.2009
-
Zeitung: Acht Ermittlungsverfahren gegen NRW-Banker. [PR-inside
24.5.9] Kommentar: Das wird wohl ausgehen wie das Zumwinklerschießen.
[> Unrecht im Namen des Rechts]
-
"Schweizer Banken müssen sich Stresstest unterziehen. Was passiert,
wenn 4% aller Kredite einer Bank ausfallen? ..." [NZZ 24.5.9]
-
Deutsche Banken wichtigste Kreditgeber. Britische Büroimmobilien rutschen
tiefer in die Krise [HB 24.5.9]
-
US-Häuser zu Schleuderpreisen. Wer gehofft hat, die Krise auf
dem US-Häusermarkt könnte überwunden sein, hat sich getäuscht.
Nach neuesten Zahlen verschärfte sich die Lage sogar weiter.
[HB 24.5.9]
-
Zur finanzpolitischen Kompetenz der Politik: "Das Millionengrab.
Obersalzberg: Hotel der Landesbank. Großer Luxus, geringe Auslastung:
Das Fünf-Sterne-Hotel Interconti auf dem Obersalzberg hat 15 Millionen
Euro Verlust gemacht. Dafür kommt nicht die Interconti-Gruppe auf,
sondern die Bayerische Landesbank.
... Tatsächlich betreibt das Hotel von Anfang an bis zum heutigen
Tag eine Tochterfirma der Bayerischen Landesbank - und das Geschäftsrisiko
trägt der bayerische Steuerzahler." Verantwortlich: Ex-Finanzminister
Kurt Faltlhauser (CSU)... [SZ 24.5.9]
-
"China kauft Gold gegen Dollar-Verfall. Der Premierminister ist
besorgt, der Notenbankchef fordert eine neue Weltwährung: China hat
Angst vor einem Dollar-Verfall. Mit Goldkäufen kämpft die Volksrepublik
dagegen an. Das treibt den Preis auf ein mehrwöchiges Hoch. ... "
[FTD 24.5.9]
-
25.05.2009
-
Fiasko der Haushaltsplanungen 2009 bis 2012 ... " [NDS 25.5.9]
-
26.05.2009
-
"Die unheimliche Macht der Wall-Street-Manager. Wer hätte das
gedacht, das einmal diejenigen, die die globale Wirtschafts- und Finanzkrise
mitverursacht haben, der Politik bei der Eindämmung des Desasters
helfen sollen. In den USA ist das der Fall – und es ist wohl auch Tradition,
dass die Finanzelite das Sagen hat in Washington. Das könnte schlimme
Folgen haben. ... " [HB 26.5.9]
-
Ist das deutsche Bad-Bank-Modell ein Befreiungsschlag? [Wiwo 26.5.9]
-
27.05.2009
-
Verschuldung erreicht Rekordhöhe. Nachtragsetat mit 47,6 Milliarden
Kreditaufnahme - und kein Ende in Sicht ... " [NN 27.5.9, aber]
-
Krise? Welche Krise? «Weiter so« genügt zu vielen
als Lösungsansatz. Lesenswerter kritischer Kommentar von Alexander
Jungkunz ... [NN 27.5.9]
-
"Wie die HRE in die Katastrophe schlitterte. Das Missmanagement bei
der Hypo Real Estate war weitaus größer als bisher bekannt.
Das belegen interne Dokumente der Finanzaufsicht BaFin, die SPIEGEL ONLINE
vorliegen - jetzt sollen die Kontrolleure vor dem Untersuchungsausschuss
im Bundestag aussagen. ... " [Spiegel 27.5.9]
-
Finanzkrise. Manager ohne Skrupel ... Selbst die Chefs strauchelnder
Konzerne und gescheiterter Finanzriesen bewilligen sich fröhlich wieder
Millionengehälter. ... " [FR 27.5.9]
-
Kreise: EZB will Pfandbriefkäufe bei Bedarf ausweiten ...
[Reuters De 27.5.9]
-
"Banken-Rettung ohne Wirkung. Wirtschaftsforscher Snower: Bad-Bank-Modell
wird nicht funktionieren. "Nur Liquiditätshilfen reichen nicht". Das
Bad-Bank-Konzept der Bundesregierung wird nach Ansicht von Dennis J. Snower,
dem Chef des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, nicht funktionieren.
... " [MMnews 27.5.9]
-
"Der böse Harry von Wolfgang Münchau. ... Der deutsche Bankensektor
ist insolvent. Das Einzige, was ihn rettet, ist ein fauler Trick: Bad
Banks.Was passiert hier? Hier wird Geld von einer Seite zur anderen geschoben
in der Hoffnung, dass da keiner so genau hinschaut. So wie damals vor der
Krise. Damals hoffte man, aus schlechten Krediten gute Wertpapiere zu machen.
Der Trick waren die Ratings. Jetzt bedient man sich cleverer Bilanzierungsregeln.
... " [FTD 27.5.9]
-
28.05.2009
-
"Die Banken sind zufrieden. Das muss misstrauisch stimmen: Die deutschen
Banken sind davon angetan, dass die EU sie stärker regulieren will.
Offenbar erwarten die Institute nicht, dass ihre riskanten Geschäfte
gestört werden. Und in der Tat können die Banken gelassen bleiben,
denn die neuen Kontrollgremien, die EU-Kommissionspräsident Barroso
am Mittwoch vorgeschlagen hat, sind völlig harmlos. ... " [taz
28.5.9]
-
DIW-Präsident Zimmermann fordert Mehrwertsteuererhöhung auf 25
Prozent zum Schuldenabbau. ... [MMnews 28.5.9] RS: Damit würden
lediglich die Taschen der PolitikerInnen und etilE-
ManagerInnen gestopft, aber kein Cent Schulden abgebaut, so lange das nicht
in die Verfassung kommt und konsequent
überwacht wird..
-
"Gesetzentwurf treibt ernsthafte Prüfung der FED-Gewinne
voran. Es sieht so aus als ob die Federal Reserve Bank jetzt endlich
auch mal einen Grund hat, sich Sorgen zu machen, da der Gesetzesentwurf
HR 1207 (Federal Reserve Transparency Act of 2009) ernsthaft in Fahrt kommt.
Wird HR 1207 beschlossen, dann ergänzt er Paragraph 31 des Bundesgesetzes
und verbessert die Vorgehensweise, mit der der General-Auditor der USA
den Aufsichtsrat des Federal Reserve Systems überprüft. Das bedeutet,
dass erstmals seit 1950 die verbrecherischen Machenschaften der Federal
Reserve Bank mit Hilfe eines Gesetzes bekämpft werden, welches sie
dazu zwingt ihre Bücher offen zu legen. ... " [Infokrieg 28.5.9]
-
"Bankenkrise. Deutschlands Finanzaufseher bekennen sich schuldig.
Jahrelang haben Banken mit hochriskanten Papieren gezockt. Tatenlos sahen
alle Finanzpolizisten zu. Ein riesiger Fehler, sagt Deutschlands Chefaufseher
– reicht den schwarzen Peter aber gleich weiter. ... " [Focus 28.5.9]
-
29.05.2009
-
30.05.2009
-
"USA versinken in Schulden. Die staatliche Gesamtverschuldung lag Ende
2008 bei 63 Billionen Dollar. Die Finanz- und Wirtschaftspolitik der
US-Regierung kommt den Bürgern teuer zu stehen. Allein 2008 stieg
die Staatsverschuldung um 12 Prozent an, was jeden Haushalt mit weiteren
55.000 Dollar belasten würde, wie USA Today berichtet. ... " [heise
30.5.9]
-
"Kontrolle kurios. Hypo Real Estate. Wenn der Prüfer mit dem
Prüfling: Weil die Bankenaufsicht nichts erreichte, sollte die HRE
selbst dafür sorgen, dass ein gravierender Mangel im Kontrollsystem
behoben wird. ... " [SZ 30.5.9]
-
"Hypo Real Estate braucht mehr Staatshilfe. Milliardenlöcher ohne
Boden: Der angeschlagene Immobilienfinanzierer HRE braucht mal wieder
Staatshilfe - trotz Kapitalerhöhung. Vorstandschef Wieandt sagte,
dass die Bank ohne Steuergelder schon nicht mehr existieren würde.
... " [Spiegel 30.5.9]
-
31.05.2009
-
"Amerikas größte Zeitbombe. Die Pläne Barack Obamas
reißen dauerhaft riesige Löcher in den amerikanischen Staatshaushalt.
Wenn die Regierung diesen hochriskanten Kurs nicht ändert, drohen
Inflation und ein Dollar-Crash. ... " [FTD 31.5.9]
-
"Mehr als 1100 Firmen wollen Staatsgeld ... " [FAZ 31.5.9]
-
"Die KfW geizt mit Krediten für den Mittelstand. Die Förderbank
KfW soll die deutsche Wirtschaft retten – aber bloß nicht zu sehr.
Während Großkonzerne freigiebig Steuermilliarden versprochen
bekommen, werden kleine Firmen kritisch geprüft. Mittelständler
fühlen sich ungerecht behandelt. Und vielen läuft die Zeit davon.
... " [Welt 31.5.9]
-
02.06.2009
-
Die tiefrote US-Bilanz. Die Verfassung der US-amerikanischen Staatsfinanzen
bietet weltweit Grund zur Besorgnis. Hier die Details zur öffentlichen
Verschuldung der USA ... So veröffentlicht das Finanzministerium [extern]
tagesaktuell den Stand der von der Öffentlichkeit gehaltenen Staatsschulden
("Debt Held by the Public": 7.019,3 Milliarden USD) und die von Regierungsstellen
gehaltenen Staatsschulden ("Intragovernmental Holding": 4,302,3 Mrd. USD),
was per 29. Mai zusammen das "Total Public Debt Outstanding" von 11.321,5
Mrd., also rund 11,3 Billionen Dollar USD ergibt. ..." Hinzu kommen
die Schulden der Bundesstaaten & Gemeinden mit derzeit 2836,2 Milliarden
USD. Zusätzlich drücken düstere Aussichten bei den Trustees
der Social Security und Medicare (Mittel absehbar aufgezehrt). [Heise 2.6.9]
> Schulden USA.
-
Mieses Konzept für "Schlechte Banken" ... [Spiegel 2.6.9]
-
03.06.2009
-
Warum die Krise noch längst nicht zu Ende ist ... " [jahnke
3.6.9]
-
Sachsen müssen erstmals für SachsenLB zahlen ...
[HB 3.6.9]
-
Rentenfonds Wo toxische Wertpapiere in Fonds schlummern ...
[wiwo 3.6.9]
-
KfW will weiteres Geld in Banken pumpen - Plant Aufkauf von Exportkrediten
... [FTD 3.6.9] RS: angeblich, damit die armen Banken der Wirtschaft
wieder Geld leihen können, wahrscheinlich wird es jedoch an der Börse
landen.
-
Meinhard Miegel: 2015 - das Jahr der finalen Krise ... FAZ: Was war denn
die Droge? MIEGEL: "Wachstum, Wachstum um jeden Preis. Und da echtes,
solides Wachstum vielen nicht reichte, wurden riesige Schaumberge geschlagen.
Jetzt platzen die Bläschen, und der Berg fällt wieder in sich
zusammen. Aber keine Angst, das bringt uns nicht ins Armenhaus. Wir werden
nur auf das Niveau gebracht, das unserer eigentlichen Leistungskraft entspricht.
... " [FAZ 3.6.9]
-
Porsche beantragt Milliardenkredit bei der KfW ... [Spiegel 3.6.9]
-
"Wirtschaft warnt vor existenzbedrohender Kreditklemme. Die Wirtschaftsverbände
schlagen Alarm: Weil Banken bei der Kreditvergabe immer höhere Sicherheiten
verlangen, bekämen selbst gesunde Firmen kein Geld mehr. Wirtschaft
warnt vor existenzbedrohender Kreditklemme ... " [Spiegel 3.6.9] RS: Klar,
das Geld fließt an die Börsen und in die Taschen der Böcke,
die Gärtner wurden.
-
05.06.2009
-
Gesetzesentwurf aus Conneticut gegen Hedgefonds gescheitert
... [Yahoo 5.6.9]
-
06.06.2009
-
"FTD: Politik erwägt Bilanzentlastung. Die deutschen Banken
können auf eine Entlastung ihres Eigenkapitals hoffen. In der Politik
und in Aufsichtskreisen wird derzeit diskutiert, dass die Banken künftig
die sogenannte Neubewertungsrücklage nicht mehr auf ihr Eigenkapital
anrechnen müssen. ... " [FTD 6.6.9]
-
08.06.2009
-
"WestLB erhält milliardenschwere Nothilfen. Die WestLB steckt
in schweren Geldnöten - jetzt gewähren die Eigentümer neue
Garantien: Vier Milliarden Euro zusätzlich wollen sie für das
Institut bereitstellen, das nach SPIEGEL-Informationen akut von der Insolvenz
bedroht ist. ... " [Spiegel 8.6.9]
-
"HYPO REAL ESTATE. CSU-Politiker fordert Klagen gegen Ex-Vorstände.
Neue Attacke gegen die Hypo Real Estate: Der CSU-Abgeordnete Thomas Silberhorn
fordert, die ehemaligen Vorstände der Krisenbank auf Schadensersatz
zu verklagen. Die Manager hätten grob fahrlässig gehandelt und
gehörten bestraft. ... " [Spiegel 8.6.9]
-
"Versager und Profiteure. Hintergrund. Finanzdienstleister sind
mitverantwortlich für die aktuelle Krise. Trotzdem verdienen sie heute
Unsummen als Kontrolleure und Berater des Staates ... " [JW 8.6.9]
-
09.06.2009
""Systematisch Schrottimmobilien finanziert". Die Vorgängerbanken
der Hypo Real Estate, wie die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, haben
nach Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters systematisch Immobilien zu hoch
bewertet. Durch die falschen Bewertungen sei der deutsche Pfandbriefmarkt
heute teilweise nicht ausreichend besichert, sagt Marian Vesely im Interview
mit Frontal21. Für die Verpflichtungen aus den Pfandbriefen soll nun
der Steuerzahler haften. ... " [F21 9.6.9]
-
10.06.2009
-
"Differenzkontrakte. Gefährliche Finanzprodukte animieren zum Zocken.
Neuer Trend an den Finanzmärkten: In Scharen wechseln Anleger derzeit
von Zertifikaten zu so genannten CFDs. Egal ob steigende oder fallende
Kurse, mit diesen Finanzprodukten lässt sich bei stark schwankenden
Märkten noch mehr Geld verdienen als mit Zertifikaten. Aber: Die Verlustrisiken
sind erheblich höher. ... " [Welt 10.6.9]
-
"Systematisch Schrottimmobilien finanziert". Ehemaliger Banker beschreibt
Methoden
der Hypo-Bank ... " [F21 10.6.9]
-
12.06.2009
-
Deutsche Unternehmensgewinne brechen um 70 % ein... " [Jahnke 12.6.9]
-
"Staaten proben Ausstiegsstrategien. Die führenden Industrienationen
bereiten sich auf den Ausstieg aus den milliardenschweren Rettungspaketen
für die Banken vor. Sobald die Wirtschaft Tritt gefasst habe, müssten
staatlichen Hilfen für die Finanzmärkte wieder zurückgefahren
werden, sagte Jörg Asmussen, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sieht das ähnlich. ... " [HB
12.6.9]
-
"Banken kassieren Schuldner ab. Drei bis vier Millionen Bundesbürger
sind überschuldet, oft wegen Arbeitslosigkeit oder Scheidung. Während
der Staat den Banken mit Steuermilliarden hilft, gehen diese wiederum mit
ihrer Klientel wenig zimperlich um. ... " [ksta 12.6.9]
-
"Feuert die Bosse! ... Ohne Unterstützung von ihren Bossen
oder Politikern schafften sie es, sich die ausstehenden Löhne sowie
Abfindungssummen auszuzahlen und sicherten sich auch ihre Jobs wieder.
... " [FR 12.6.9]
-
13.06.2009
-
"Firmen beklagen massive Kreditprobleme. Die Unternehmen in Deutschland
haben nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages
immer größere Probleme bei der Kreditbeschaffung. Schlecht ist
die Stimmung vor allem in der Autoindustrie - trotz der Abwrackprämie....
" [FTD 13.6.9]
-
14.06.2009
-
"Debatte Bad-Bank-Gesetz. Erst Geld, dann Hohn. Banken und Versicherungen
beuten das Gemeinwesen skrupellos aus. Dabei hilft die Selbstverachtung
der Politiker. ... " [taz 14.6.9]
-
15.06.2009
-
"RISIKEN IN FINANZINDUSTRIE. Warum sich die US-Banken zu früh
freuen. Die ersten US-Großbanken feiern sich als Überlebende
der Krise und wollen den Staat als Aktionär wieder loswerden - doch
Jubel ist fehl am Platz. Den Finanzkonzernen könnten noch größere
Verluste drohen als in jedem Stresstest vorhergesagt. ... " [Spiegel 15.6.9]
-
"Regulierungspläne. US-Notenbank Fed erhält mehr Macht.
Der weltgrößte Kapitalmarkt in den USA steht als Folge der aktuellen
Krise vor einer drastischen Verschärfung staatlicher Kontrollen. Nach
dem Willen der US-Regierung soll künftig die Notenbank Fed die oberste
Aufsicht über den Finanzsektor übernehmen. ... " [HB 15.6.9]
-
"Dossier US-Aufsicht wird noch undurchsichtiger. Regeldickicht:
Bei der Reformierung der US-Finanzaufsicht macht der Finanzminister den
einzelnen Lobbygruppen zahlreiche Zugeständnisse - und verhindert
so eine einfachere Struktur der Aufsichtsgremien. ... " [FTD 15.6.9]
-
"Finanzstabilitätsbericht. EZB sieht US-Top-Rating in Gefahr.
China und Russland ermahnen die USA seit Wochen, auf ihre Staatsfinanzen
zu. Jetzt mischt sich auch die EZB ein. Sie hält es für möglich,
dass die Amerikaner ihr "AAA"-Rating verlieren. Den europäischen Banken
drohen derweil weitere Verluste von mehr als 280 Mrd. $. ... " [FTD
15.6.9]
-
16.06.2009
-
"Bonuszahlungen: Die Kassen klingeln wieder. Viele Investmentbanken
erwirtschafteten dank Schuldenhandel und Kapitalerhöhungen im ersten
Jahresquartal immense Einkünfte und werden auch im Folgequartal gut
davon leben. Ein Großteil dieser Gewinne entsteht durch die Deals
zur Bekämpfung der selbst verursachten Bankenkrise. Doch so funktioniert
das Investment-Karussell eben.... " [HB 16.6.9]
-
"Gericht verbietet Commerzbank Extragebühren. Der Ärger
über die deutschen Banken ist bereits groß. Während die
Leitzinsen auf einem historischen Tief verharren, sinken die Dispo-Zinsen
nicht in gleichem Maße. Das Landgericht Frankfurt entschied jetzt
im Sinne der Verbraucher: Überweisungsgebühren und horrende Dispo-Zinsen
sind rechtswidrig. ... " [Welt 16.6.9]
-
"Die Schlösser der Landesbanker. Sie jonglieren mit Milliarden,
ihnen gehören Ausflugsschiffe und sogar Berge - nicht nur zum Vorteil
des Steuerzahlers. FTD.de zeigt die abstrusen Investments der Banken in
öffentlicher Hand. ... " [FTD 16.6.9]
-
"Die Bilanzwillkür. Um den Banken in der Krise zu helfen, verwässern
die Regierungen die Bilanzierungsstandards. Dass dabei Transparenz und
Vergleichbarkeit verloren gehen, stört sie nicht. ... " [FTD 16.6.9]
-
"Staatspleite. Lettland: Musterland ist abgebrannt. Lettland war
arm, kam in die EU, war ein leuchtendes Beispiel für rasant wachsende
Wirtschaft. Nun will das Land mit drastischem Sparkurs den Staatsbankrott
verhindern. ... " [HB 16.6.9]
-
17.06.2009
-
Nouriel Roubini : „Die EZB unterschätzt die Krise“ ... " [NDS
17.6.9]
-
"Umstrittene Hedge-Funds sind wieder schwer im Kommen. Noch ist
die Krise nicht überstanden, und schon geht die Zahl neu gegründeter
Hedge-Funds wieder in die Dutzende. ... " [BZ 17.6.9]
-
18.06.2009
-
Hypo Real Estate. Die Mutter aller Pleiten... " [Die Zeit
18.6.9]
-
19.06.2009
-
Joseph Stiglitz: Amerikas Sozialismus für die Reichen ... "
[NDS 19.6.9]
-
"Banken drohen Kreditausfälle von 170 Milliarden. Durch die
Rezession drohen neue Milliardenverluste bei den deutschen Banken: Die
Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) sieht bis 2011 eine dramatische
Welle von Kreditausfällen auf die Institute zurollen. Es soll um bis
zu 170 Milliarden Euro gehen. ... " [NDS 19.6.9]
-
"Bund macht bis 2013 mehr als 300 Milliarden Euro Schulden. Peer
Steinbrück bricht alle Rekorde: Der Etatentwurf des Finanzministers
für 2010 sieht nach Informationen von SPIEGEL ONLINE die höchsten
Ausgaben des Bundes in der Geschichte der Republik vor. Auch die Finanzierungslücke
ist so groß wie nie. Der Bund braucht bis 2013 mehr als 300 Milliarden
Euro Kredit. ... " [NDS 19.6.9]
-
"Umfassende weltweite Krise : Drei „Monsterwellen“ brechen im Sommer
2009 über die Weltwirtschaft herein ... Monsterwelle
1: Massenarbeitslosigkeit; sie wird die Länder Amerikas, Europas,
Asiens, des Mittleren Orients und Afrikas zu verschiedenen Zeitpunkten
erreichen ... Monsterwelle 2 : Insolvenzen mit Dominoeffekten; Unternehmen,
Banken, Privathaushalte, Staaten, Gebietskörperschaften, Städte
und Gemeinden ... Monsterwelle 3 : Die Agonie des US-Schatzbriefs,
des Dollars, des Pfunds, und die Rückkehr der Inflation ...
" [GEAB 19.6.9]
-
IKB: Noch mehr Geld ... " [SZ 19.6.9]
-
Abschreibungen. Banken vor schweren Zeiten. Die deutschen Banken
stehen vor einer dramatischen Abschreibungswelle im Kreditgeschäft,
die ihren Höhepunkt voraussichtlich im nächsten Frühjahr
erreichen wird. Nach den massiven Verlusten aus strukturierten Wertpapieren,
werden die Banken jetzt von den Problemen in der Realwirtschaft eingeholt.
... " [HB 19.6.9]
-
20.06.2009
-
"»Das ist das Gegenteil eines Sinneswandels« Trotz Finanzkrise:
Bankberater nehmen Privatkunden weiter wie die Weihnachtsgänse aus.
... " [JW 20.6.9]
-
Bundesfinanzministerium frühzeitig über HRE-Debakel informiert
... " [Spiegel 20.6.9]
-
USA: 40. Bankenpleite dieses Jahr. In den USA sind am Wochenende
gleich drei Banken bankrott gegangen. Damit erhöht sich die Zahl der
Bankpleiten allein dieses Jahr auf 40. Die Kreditinstitute verwalteten
Spareinlagen von rund 1,2 Milliarden Dollar. ... " [MMnews 20.6.9]
-
21.06.2009
-
22.06.2009
-
Bundeshaushalt. Nach der Wahl drohen Steuererhöhungen. Die
Staatsfinanzen laufen aus dem Ruder – und die Finanzexperten der Bundesregierung
haben offenbar schon die Waffen gestreckt. Ein Sparprogramm wird immer
unwahrscheinlicher. Ganz anders sieht es beim Thema Steuererhöhung
aus. Der Wirtschaftsweise Wolfgang Wiegard hält diese für weit
wahrscheinlicher als Steuersenkungen.... " [HB 22.6.9]
-
Fed revolutioniert Repo-Geschäft. Die US-Zentralbank Federal
Reserve (Fed) will das Repo-Geschäft umfassend erneuern, durch das
sich Kreditinstitute kurzfristig bei ihr refinanzieren können.
... " [FTD 22.6.9]
-
"Merkwürdigkeiten der März-Rally 2009. Am Montag, dem
9. März 2009, drückt "Mr. Goldfinger" zu Handelsbeginn den "Startknopf"
für das gigantischste Kaufprogramm aller Zeiten. Mr. Goldfinger ist
Manager eines "Super-Dachfonds", der von einem "Kartell" aus internationalen
Großbanken und großen US-Fonds getragen wird. Geld hat man
satt und genug, denn die FED hat dieses großzügig zur Verfügung
gestellt, und dazu verfügen die Fonds über eine Menge Cash. Wahllos
wird alles gekauft, was zu bekommen ist. An diesem Tag und den folgenden
Tagen und Wochen steigen alle Leit- und fast alle Subindizes gleichzeitig
mit gewaltigen Umsätzen, die an der NEW YORK STOCK EXCHANGE bis Ende
der ersten Maiwoche in acht von neun Wochen zwischen 30 und 40 Milliarden
Stück liegen. (Das langjährige Mittel im Bullenmarkt 2003 bis
2007 lag bei rd. 13 Mrd.) ... " [wqs 22.6.9]
-
23.06.2009
-
MARODE BANK. Hypo Real Estate drohen weitere Millionen-Verluste.
Das Minus bei der Hypo Real Estate nimmt kein Ende: Auch im zweiten Quartal
steht die angeschlagene Immobilienbank vor Einbußen im dreistelligen
Millionenbereich. Geprüft wird, ob problematische Kredite in eine
eigenen Bad Bank ausgelagert werden.... " [Spiegel 23.6.9] [TA 23.6.9]
-
"Altersvorsorge. Krise drückt auf Pensionsfonds. Die jüngste
Wirtschafts- und Finanzkrise hat weltweit die Alterssicherungssysteme teilweise
beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen. In den 30 Mitgliedsländern
der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) verloren private Pensionsfonds im Jahresverlauf 2008 rund 23 Prozent
ihres Werts. Insgesamt beliefen sich die Verluste auf 5,4 Billionen Dollar
(5400 Milliarden Dollar). ... " [FR 23.6.9]
-
"Klagen sind aufwendig. Durch mangelhafte Finanzberatung entsteht in
Deutschland ein jährlicher Vermögensschaden von 20 bis 30 MilliardenEuro,
so eine Studie von Evers & Jung im Auftrag des Verbraucherschutzministeriums.
... " [SZ 23.6.9]
-
Landesbanken. LBBW zahlt trotz Milliardenverlusten Boni aus. Erst
sollten die LBBW-Mitarbeiter nicht mit Boni rechnen, nun bekommen sie sie
doch: Die Landesbank zahlt nach Medieninformationen trotz ihrer Milliardenverluste
Zulagen aus. Demnach dürfen sich etwa 3 200 Beschäftigte auf
eine "pauschale Kompensationszahlung" freuen. ... " [HB 23.6.9]
-
Ungebremste Gier. Banken weiter außer Kontrolle ...
[F21 23.6.9]
-
Bankenkrise könnte Steuerzahler in Europa zwei Billionen Euro kosten
... " [PRI 23.6.9]
-
24.06.2009
-
"Europäische Zentralbank flutet den Geldmarkt. Billiggeld für
die Banken: Die Europäische Zentralbank pumpt mehr als 440 Milliarden
Euro in den Markt - für gerade mal ein Prozent Zinsen. Trotzdem geben
die Finanzinstitute kaum Kredite an Firmen weiter. Der Kommentar eines
Händlers: "Wir ersaufen in Geld. ... " [Spiegel 24.6.9]
-
MEHR GELD FÜR BANKER. Citigroup plant Gehaltserhöhungen.
Es geht aufwärts bei der Citigroup - zumindest mit den Gehältern.
Die angeschlagene US-Bank will einem Bericht zufolge Mitarbeitern bis zu
50 Prozent mehr Geld zahlen. Damit will die Bank verhindern, dass Beschäftigte
zur Konkurrenz wechseln.... " [Spiegel 24.6.9]
-
"Insolvenzprofis erwarten massenweise Firmenpleiten. 2009 droht
zum Rekordjahr bei Firmenpleiten zu werden. Insolvenzverwalter erwarten,
dass so viele Unternehmen vor dem Aus stehen wie noch nie in der Geschichte
der Bundesrepublik. Der Grund: fehlende oder stornierte Aufträge -
und mangelnde Hilfe der Banken. ... " [Spiegel 24.6.9]
-
25.06.2009
-
Wem gehört die Welt?. Wie schaffen es 5000 bis 7000 Menschen, den
Planeten zu beherrschen?... " [WOZ 25.6.9]
-
"Banken. Der nächste Orkan. Während die Bundesregierung
den Rückzug des Staates vorbereitet, kämpfen die Banken mit neuen
Milliardenverlusten. Die Krise kehrt mit Gewalt zurück ... " [Zeit
25.6.9]
-
26.06.2009
-
Mit 86 Mrd Euro neue Schulden gegen 240 Mrd Euro Nachfrageausfall?
... " [jjn 26.6.9]
-
UBS braucht Milliarden von Investoren ... " [Spiegel 26.6.9]
-
"Banken bunkern 143 Milliarden bei der EZB. Statt Kredite zu vergeben,
horten viele Institute das Geld lieber bei der Europäischen Zentralbank.
Erst am Mittwoch hatte die EZB die Rekordsumme von 442 Mrd. Euro in den
Markt gepumpt. ... " [DP 26.6.9]
-
Bernanke droht mit Wirtschaftskollaps
bei einem FED-Audit ... " [rpb 26.6.9]
-
"Die Augenwischerei der Bankgiganten. Überraschend schnell
zahlen die großen US-Banken einen Großteil ihrer Staatskredite
zurück. Ein Grund zum Feiern ist das aber keineswegs. ... "
[Focus 26.6.9]
-
27.06.2009
-
28.06.2009
-
29.06.2009
-
Massenvernichtungswaffe Swap. Derivate-Supergau ante portas?...
" [heise 29.6.9]
-
"BIZ: Sanierung des Finanzsystems vordringlich. Ohne eine grundlegende
Sanierung des Finanzsystems wird nach Ansicht der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich (BIZ) kein stabiles Wachstum möglich sein. Diese
Aussage stellt die "Zentralbank der Zentralbanken" in ihrem Jahresbericht
heraus, der am Montag in Basel veröffentlicht wurde. "Ein solides
Finanzsystem ist eine zwingende Voraussetzung dafür, dass expansive
Maßnahmen wirklich greifen können", heißt es in dem Bericht.
Gleichzeitig fordert die BIZ auch eine Sanierung der öffentlichen
Finanzen. ... " [FN 29.6.9]
-
"HRE heißt jetzt Deutsche Pfandbriefbank. Deutschlands Krisenbank
Nummer eins ändert ihren Namen: Die Hypo Real Estate Bank AG firmiert
seit Montag als Deutsche Pfandbriefbank AG. Der belastete Name Hypo
Real Estate wird fortan nur noch von der Konzernholding geführt.
... " [mm 29.6.9]
-
30.06.2009
-
Berenberg/HWWI-Studie: Verdeckte Staatsschulden vielfach höher
... [pp 30.6.9]
-
"Wie die Fed das Derivate-Casino der Großbanken
unterstützt" ... " [wqs 30.6.9]
-
"Die Rückkehr der finanziellen Massenvernichtungswaffe. Sie
gelten als ein Auslöser der weltweiten Finanzkrise: Credit Default
Swaps. Nun erleben sie eine unerwartete Wiederauferstehung. Mit ihrer Hilfe
wird auf die Verschuldung von Staaten gewettet. ... " [DP 30.6.9]
-
"AIG-Hauptversammlung. Liddy sieht kein Ende des Staatsbesitzes.
Auf dem ersten Aktionärstreffen nach dem Kollaps des einstmals wertvollsten
Versicherers der Welt äußerte AIG-Chef Liddy Zweifel, dass sich
an dem mehrheitlichen Staatsbesitz je etwas ändern könnte. Doch
die Staatshilfe könne zurückgezahlt werden - irgendwann. ...
" [FTD 30.6.9]
-
EU gibt vorläufig grünes Licht zur Rettung der LBBW ...
[Reuters 30.6.9]
Ab dem 1.7.2009 wird die Chronologie der Symptome und Auswirkungen
der Finanzkrise quartalsweise in einer eigenen Datei geführt:
, FiKris9_3, FiKri9_4. |
_
Literatur (Auswahl) hier weitgehend
im Text. ... " [] ... " [] ... " [] [Eifel Zeitung]
Links (Auswahl: beachte)
> Querverweise.
> Kürzel
und Links zu den Quellen und Informationen.
_
IP-GIPT-Links:
Externe Links (Auswahl: beachte)
> Querverweise.
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten: > Glossar
Steueroasen.
GIPT =
General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
100 Milliarden Euro
* Allgemeines zum
Staatsverschuldungs-Syndrom, Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch?, Wann
wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich?
* Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung * Antizyklische
Wirtschaftspolitik * Bear Stearns *
Datenquellen
und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP) * Demokratien
* Etile, Das Peter-Prinzip,
Das
Parkinsonsche Gesetz, Selbstbediener
* Euphemismus * FED * Geldmenge
USA * Globalisierung, Globale
Enteignung der Städte * Hollyvoodoo.
* homo oeconomicus. * Daten
zu: Konsum-Animation, Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus
* Ich pumpe, also bin ich * Kapitalismus
* supra-nationale Egoismen (EU)
* Zur Therapie der "Schuldentollwut" *
___
100 Milliarden Euro. Stand
24.3.8. Nach Auskunft eines Kundigen seien allein die Landesbanken mit
ca. 90 Milliarden betroffen. Bei den privaten Banken ist die Lage insofern
unübersichtlich als ihr Verlustengagement in ausländischen Institutionen
und Organisationen verborgen ist oder sein kann. Weltweit dürften
die Abschreibungsschäden in die Billionen gehen. Für diese gigantische
Wertvernichtung, die die Wall-Street-Banker geschickt über die ganze
Welt verteilt haben, wurden insgesamt seit 2002 rund 137 Milliarden Prämien
an die Wall-Street Bosse ausbezahlt: "Nach Angaben der Aufsichtsbehörde
von New York State haben in New York City ansässige Unternehmen der
Wertpapierbranche zwischen 2002 und 2007 Mitarbeiterprämien im Volumen
von insgesamt 137 Milliarden Dollar ausgezahlt. Im Jahr 2002 kassierten
die Bosse der Wall-Street-Unternehmen Prämien in Höhe von 9,8
Milliarden Dollar, 2003 waren es 15,8 Milliarden Dollar, 2004 18,6 Milliarden
Dollar, 2005 25,7 Milliarden Dollar, 2006 33,9 Milliarden Dollar und 2007
33,2 Milliarden Dollar." [Chris Farrell 20.3.8 BusinessWeek Online / F.A.Z.].
Man sieht also abermals: Misswirtschaft lohnt sich: Wer Mist macht auf
höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
___
Allgemeines
zum Staatsverschuldungs-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung
in einer
expansiven
und verfehlten maniformenGrundeinstellung:
mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung
wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie
des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche
Rechtfertigung in den amerikanischen
etilE-Universitäten (Harvard,
Princeton,
Yale,
Stanford)
findet, sehr unterstützt. Wachstum
über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen
(wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden
wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch
interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte.
Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit
interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit
von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel
mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik
wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen
Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich
etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen,
vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen,
globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation
durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung
mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des
finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk
seiner unkritischen und willfährigen
WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen
Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung
der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für
SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier
ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden
Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von
261,6 Milliarden Euro vor. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich
rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der
gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses
Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins-
und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die
Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet
wird, was über längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich
und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat
immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur
Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden
muss.
-
Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen,
dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die
Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
-
Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil
sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern
die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
-
Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was
extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-
und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken,
die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock
zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne
und Ausbeutung der Verlierer.
Anmerkung: So schreibt
David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts"
von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen.
Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
"A very profound motive for going to war is to resolve
life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other
realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented
for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted
ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments
with which humanity is only too familiar. People become involved in personal
dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
(Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen
ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration
der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten
Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von
Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen.
Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen,
unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit
denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche
Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
historische Entschuldungen.
Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform,
Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich im
Schuldenporträt der Stadt Nürnberg
1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch
und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte
und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der
Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker
werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern
weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware
Geld, dies erzwingen.
Finanzpolitisches
Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen
Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig
sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen
weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend
begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig
und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen
und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen]
Fehlhaltung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen
zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte
und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair,
ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
Wann wird
Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist
sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
> Stabilitätsbedingung
für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rateund,
verallgemeinert: Gefährlich
wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen.
Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn
von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft
(Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur:
Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten,
Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt
es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld
für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss.
Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden
und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-,
Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue
Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht
lässt.
___
Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
"Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag
die Bundesregierung aufgefordert, regelmäßig einen Armuts- und
Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung
den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt [Erster,
Anlagen].
Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des "Nationalen Aktionsplanes zur
Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003" (NAP-incl)
bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung
über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung
in Deutschland. Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert auf
dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage die
notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit
und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001
hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung
beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer
Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung
mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts-
und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nach. Der Bericht beschreibt
die Lebenslagen der Menschen in Deutschland auf der Basis statistischer
Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit, Bildungsbeteiligung.
Stand: Februar 2005. PDF-Bericht
(1.79 MB) 370 Seiten., Anhänge."
__
Antizyklische Wirtschaftspolitik:
Jede antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politiksetzt voraus,
dass in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten Zeiten
zur
Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals heißen: wir
machen immer Schulden und in schlechten Zeiten ganz besonders viele.
Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen
Hollyvoodookratien
noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an
das erinnert, worum es John Meynard Keynes (1936,
S. 314) letztlich und wirklich ging:
"Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft,
in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung
zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung
des Reichtums und der Einkommen."
Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der
Vollbeschäftigung,
Stabilität
und die sie ermöglichende soziale
Gerechtigkeit.
___
Bad Bank. Die Regierungen, Bundesbanker
und Finanzexperten lassen bislang keinerlei Anstalten erkennen, die Probleme
bei den Wurzeln anzupacken. Viele haben allerdings auch keine Ahnung von
den Wurzeln. Die einzigen Maßnahmen, die bislang ergriffen wurden,
um die Folgen der globalen finanzökonomischen Inkompetenz aufzufangen
gehen sämtlich auf Steuerzahlerkosten. Die bislang hilfloseste und
verrückteste Idee besteht in der Schaffung einer sog. "Bad Bank",
einer Bank, die keine andere Funktion hat als die faulen Kredite aufzukaufen
und zu verwalten. Selbstredend, dass eine solche "Bad Bank" eine Staats-,
sprich Steuerzahler-Bank sein muss. Das verwundert umso mehr als mit der
Gründung der Hypo Real Estate ja schon eine Bad Bank gegründet
wurde. Sie wurde nur nicht so genannt. Vermutlich steht die Gründung
der Hypo Real Estate (HRE) als erste heimlich geplante Bad Bank mit dem
geheimen
Krisengipfel 2003 beim damaligen Bundeskanzler Schröder im Zusammenhang.
Alles, was verbockt, verzockt und verbrannt wurde, soll dieser "Bad Bank"
zugeschoben werden, vermutlich zu irrealen Traumpreisen, damit noch mehr
Boni an vollkommen unfähige Bankmanager gezahlt werden können.
Die Idee einer Bad Bank ist ebenso unsinnig und verrückt, wie die
Idee marode oder insolvente Banken zu verstaatlichen, wie es Bundesfinanzminister
Steinbrück für die Hypo Real Estate überlegt. Sein etwas
debiles Argument: man könne doch nicht ewig in die unendlich schwarzen
Löcher einer solchen maroden Bank Geld pumpen. Wenn die Hypo Real
Estate marode und im Grunde praktisch insolvent ist, dann ändert sich
an dieser Situation nicht dadurch etwas, dass der Halter wechselt. Marode
ist marode, egal wer diese Bad Bank besitzt. Es gibt nur eine marktgerechte
und marktbereinigende Lösung: das Schlechte, Marode, Inkompetente,
die MisswirtschaftlerInnen müssen untergehen und ihre verantwortlichen
Vorstände, Aufsichtsräte und Manager in die Vermögenshaftung
genommen werden. So lange Misswirtschaft durch Traumgagen, Boni und Abfindungen
belohnt wird, also das Leistungsprinzip völlig pervertiert auf den
Kopf gestellt wird, kann sich gar nichts ändern. Meinungen:
-
Egon W. Kreutzer (29.1.9)
Wenn Banken Baden geh'n Bad Bank ...
___
Bailout. [W120602]:
"Der Begriff Bail-out (englisch aus der Klemme helfen) bzw. Rettungsschirm
bezeichnet in den Wirtschaftswissenschaften den Vorgang der Schuldenübernahme
und Tilgung oder Haftungsübernahme durch Dritte, insbesondere durch
den Staat oder staatliche Institutionen, im Fall einer Wirtschafts-, Finanz-
oder Unternehmenskrise. ..."
___
Bear Stearns. "Bear Stearns war
die Liquidität Ende vergangener Woche weitgehend ausgegangen und sie
musste eilig von JP Morgan Chase und der regionalen Notenbank von New York
gestützt werden. Die Aktien waren daraufhin am Freitag um 45,88 Prozent
auf 30,85 Dollar eingebrochen. Bear Stearns ist die kleinste der fünf
großen New Yorker Investmentbanken." [Q]
___
Datenquellen
und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP): s.a.
Überblick
(Datenquellen) ...
-
Statistisches Bundesamt: Fachserie 14, Reihe 5: Schulden
der Öffentlichen Haushalte (2180140047005.xls), Verschuldung des Bundes
Tabelle 1.1.1, Verschuldung der Länder Tabelle 1.3 und
Fachserie 18 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. * Statistik shop destatis.
-
BIP Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Länder 1970…
AK VGR Tabelle tab01. Zu den Daten wurde mitgeteilt: "Der Arbeitskreis
VGR d L hat im Jahr 1999 nach einer Verordnung der Europäischen Union
seine Rechnungen auf das neue Europäische System Volkswirtschaftlicher
Gesamtrechnungen (ESVG 1995) umgestellt. Es liegen Rückrechnungsergebnisse
nach dem neuen System nur bis 1970 vor. ... Beide Systeme sind nicht
vergleichbar! Nach der Umstellung der VGR auf das Europäische System
Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) wurden die Länderergebnisse
nur bis 1970 zurückgerechnet. Für die Vorjahre sind lediglich
Daten nach dem alten deutschen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen
vorhanden. Diese Daten sind aufgrund zahlreicher methodischer und konzeptioneller
Unterschiede nicht mit den aktuellen Daten nach dem Europäischen System
Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) vergleichbar und
dürfen keinesfalls an diese Daten angehängt werden." Anmerkung:
Hier ist natürlich zu wünschen, daß die Daten weiter zurückgerechnet
oder Schätzformeln mitgeteilt werden, wie die Vergleichbarkeit verbessert
werden kann.
-
Deutsche Bundesbank (1998). 50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre
Statistiken 1948-1997. CD ROM Verlage C.H.Beck & Vahlen (erfordert
unter XP im System MFCUIA32.dll)
___
Demokratien. Die meisten westlichen
Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ,
also Oligarchien,
meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien.
___
Etile = Elite rückwärts e t i
l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit
plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten
Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse
der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht
stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz
und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei
wichtigsten Zahlen, die Schulden-
und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert
fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern,
Schwätzern, Dünnbrettbohrern,
Selbstbedienern
und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion:
die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer
das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer
auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinsonund
noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest.
Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer
Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich
die maniforme
Variante der Wachstumsfetischisten
in der Volkswirtschaft).
Interne Links zum Elite-Problem: Generalkritik
an der "Elite" * Elite-Meßverfahren
* Was
sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was
bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?.
* Wirtschaftlich
motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite
in Deutschland * plutokratischer
etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam
der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit
kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß
es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren,
ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen:
"Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie
neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit
aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die
ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr:
PKW3-04,
Überblick
Bürokratie,
]
Dr. Laurence J.
Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an
der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs-
und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor;
Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder
und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide»
(rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo
sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip
im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg
1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
Das Parkinsonsche Gesetz::
"1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen,
nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.« 2.
»Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.«
(die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität
wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.
[Biblio],
Auswahl]
___
Euphemismus. Sprachliche Schönfärberei,
beschönigende Darstellung. Gr. "eu" = gut, wohl; phem = sagen,
also wörtlich gut sagen. Beispiele: heimgehen für sterben, seine
soldatische Pflicht tun für morden; jdn. lächerlich machen als
Späßchen deklarieren; wenn Diktaturen z.B. "präsidiale
Staaten" genannt werden. Rein sachlich bedeutet Euphemismus eine falsch
positive Darstellung, besonders üblich im diplomatischen Dienst, in
der Politik, Kirche und in "höheren" Kreisen (Aristokratie).
___
FED Eine Gruppe von Privatbanken, die
- unter dem irreführenden Namen Federal Reserve Board - eine
"unabhängige" USA Bundesbank mimen und sich damit das Geld drucken,
im Wert steigen oder fallen lassen können, wie sie es gern hätten.
Video: Wer steckt hinter dem Zentralbanksystem - Interessantes Video am
Beispiel FED. Ebenfalls sehr interessant: Video: Wie Banken Geld aus Schulden
schaffen.
Wichtige kritische
Veröffentlichungen zur FED:
Zum direkten Bestellen bitte das jeweilige Titelbild anklicken. Präsentationen
finden Sie unter den Links:
-
Brown, Ellen Hodgson (dt. 2009). Der
Dollar-Crash. Was Banker Ihnen nicht erzählen. Die schockierende
Wahrheit über die US-Notenbank, unser Währungssystem und wie
wir uns von ihm befreien können. Rottenburg: Kopp-Verlag.
-
Griffin, G. Edward (dt. 2011, 3.A.). Die
Kreatur von Jekyll Island. Die US-Notenbank FEDERAL RESERVE. Das schrecklichste
Ungeheuer, das die Hochfinanz je schuf. Rottenburg: Kopp Verlag.
-
Henderson, Dean (dt. 2011). Das Kartell
der Federal Reserve. Acht Familien beherrschen die Welt. Rottenburg:
Kopp-Verlag.
-
Paul, Ron (dt. 2010). Befreit die
Welt von der US-Notenbank! Rottenburg: Kopp-Verlag.
___
Finanzderivate. Ein Derivat ist
ein Abkömmling oder Kunstprodukt aus zugrundeliegenden Basisgrößen,
dessen Handhabung (Rechte, Pflichten, Gültigkeit, Kauf, Verkauf [Einlösung]
...) durch sog. Zertifikate (Wertpapier) in einer Prospektbeschreibung
festgelegt ist.
___
Geldmenge. So wie es sich seit
Jahrzehnten abzeichnet nimmt die Geldmenge extrem zu, ohne dass das Geld
für realwirtschaftliche Leistungen gebraucht oder verwendet würde.
Das Geldsystem "ernährt" und vervielfacht sich selbst für sich
selbst. Im wesentlichen geht diese perverse finanzökonomische Entwicklung
von den USA und hier besonders von der seltsamen Konstruktion der privaten
FED aus. Die Banken gehören wie die Energieversorgung und
grundlegende Infrastruktur verstaatlicht. Informationen zur Geldmengenentwicklung:
-
[DBB: M3)
-
Geldmenge
USA innerhalb eines Jahres verdoppelt.
-
"Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die
Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich
7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort
(16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der
Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember
2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar
zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze
im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der
Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9
Prozent gelegen. ... " [DBT 098/02 vom 30.3.9 ]
-
Geldmenge USA aktuell: Die FTD berichtet
am 19.3.8: "Die FED wird mächtig
nachlegen müssen. Die Fed ist mittlerweile so aggressiv, dass eine
Wende von Konjunktur und Finanzmärkten zum Greifen nahe scheint. Sie
wird ausbleiben, weswegen sich auch die zweistelligen Kursgewinne der US-Broker
als Zwischenerholung erweisen werden. Am Ende wird die FED
daher geradezu rasend werden. ... das weithin als stabilste erachtete US-Geldmengenaggregat
"Money of Zero Maturity" liegt um 16 Prozent über dem Vorjahr. Über
die vergangenen sechs Monate ist es aufs Jahr hochgerechnet um 19,5 Prozent
gestiegen, über die vergangenen drei Monate um 25 Prozent. ... Die
Fed gibt ihr Geld jetzt auch direkt an Institute heraus, die nicht ihrer
Kontrolle unterliegen, und akzeptiert dabei allen Ramsch als Sicherheit."
Siehe auch
Geldmengenentwicklung
in den USA und Schulden-Porträt
USA(1791-aktuell).
-
Welche Gelder
tatsächlich über den Erdball laufen, kann einer Plusminus-Graphik
anschaulich entnommen werden. Eine ähnliche Graphik auf Dollarbasis
findet sich auch in Der Spiegel 34, Gelduntergang. Die zerstörerische
Kraft der Finanzmärkte, 22.8.2011, "Märkte außer Kontrolle",
S. 60. Ein lesenwerter Artikel, der einiges auf den Punkt bringt - ähnlich
Hankels
Analyse.
___
Globalisierung. Definition,
Globalplayer,
Erfindung und Sinn der Globalisierung
I,
II,
III,
IV,
V.,
Schwarzbuch,
Begriffe,
Grundprobleme
der Menschheit,
Vorbilder und Alternativen.
* Preisabsprachen, Kartelle und Oligopole*
___
Globale Enteignung
der Städte. [1,2,3,4,]
Ein lesenswerter Artikel in den Nürnberger Nachrichten (6.7.4,
S.13) über das Buch von Werner Rügemer
(2004). Cross Border Leasing - Ein Lehrstück zur globalen Enteignung
der Städte. Münster:
Westfälisches
Dampfboot.
"Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche
Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär-
und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren
verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner
Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem
öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses
Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft
mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den
wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche.
Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte
fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag
/ Info
mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches
Dampfboot. |
___
Hollyvoodoo. Eine Wortschöpfung
aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang
Voodoo-Tod (Tod durch Glauben, die Überzeugung durch einen Bann oder
Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht
werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein ("Hollywoodisierung")
beruht und für viele in den Tod führt. Obwohl die radikal-
islamistischen Mullahs natürlich so wenig eine Alternative
sind wie die Kommunisten oder Faschisten, haben sie doch etwas Richtiges
und Kritisches erkannt: dieses Amerika hat
etwas Tödlich-Teuflisches an sich. Die globale Hollyvoodookratie,
der global-grenzenlose Konsum- und Wachstumsterror, führt die
ganze Menschheit in den Ruin.
___
homo oeconomicus. Die westlichen
Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo
oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt
missbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das
ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch
völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften
die Geburtenrate
abnehmen muss. Die übermächtige share holder value Ideologie
der Plutokraten
trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit
kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme
bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos'
erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten
eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar
und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht
der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA.
Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung
und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen
und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Hass, Krieg und den
Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen
für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei,
Medien:
Hollyvoodoo).
Mephisto zum Homo
oeconomicus:
"Krieg,
Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
|
Konsum-Animation,
Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus.
Das maniforme
System des globalen Wachstumsrausches
verlangt immer mehr und mehr und noch viel mehr. Im Dienste der Animation,
Konditionierung und der Verführung stehen die Werbung,
leichter Geldzugang und Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr - flankiert
und gestützt von einer willfährigen Justiz.
2000 BVerG erklärt Werbung mit schockierenden
Bildern (ölverschmierten Enten, Kinderarbeit oder Aids-Kranken) für
nicht verfassungswidrig und damit erlaubt. [Q]
1999 Homebanking und Interneteinkauf.
1996 Erneute Liberalisierung des Ladenschluss
1989 Liberalisierung Ladenschluss
1982 Einführung der Geldautomaten.
1972 EC-Karte
1952 Kaufkredit (Ratenkredit)
1949 Bildung von Diners Club.
Das Hamburger Abendblatt (4.1.7)
hat die Öffnungszeiten in der deutschen Geschichte dargestellt: "Die
Ladenöffnungszeiten - wie im Bild die längeren Öffnungen
bei Ikea - sind in Deutschland seit gut hundert Jahren gesetzlich geregelt.
Im Kaiserreich durften die Läden durchgehend öffnen und viele
hatten sogar bis 23 Uhr geöffnet. Danach gab es Schlusszeiten, die
die Öffnung auf 5 bis 21 Uhr begrenzten. Allerdings gab es Ausnahmen,
und auf dem Land war die Kontrolle des Gesetzes nur unterentwickelt. Die
Regulierung wurde während der NS-Zeit beibehalten. Nach dem Krieg
herrschte zunächst eine uneinheitliche Regelung, im Süden schlossen
die Läden später als im Norden. Für die Verbraucher war
dieser Wirrwarr unpraktisch, sodass das Ladenschlussgesetz 1956 auf die
Planbarkeit von Einkäufen abzielte. Liberalisiert wurde es dann noch
einmal 1989 und 1996."
___
Hypo Real Estate (HRE).
Zur Geschichte aus der Homepage (Abruf 8.3.9): "Die Hypo Real Estate
Group ist aus der Abspaltung von Teilen des gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäfts
der HVB Group entstanden. Dies erfolgte rechtstechnisch durch eine so genannte
Abspaltung zur Neugründung nach dem Umwandlungsgesetz, nachdem der
Aufsichtsrat der HVB AG am 26. März 2003 und die Hauptversammlung
am 14. Mai 2003 diesen Maßnahmen zugestimmt hatten. Die Abspaltung
von der HVB AG wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 29. September
2003 rechtswirksam. Nach Eintragung der Abspaltung erhielten die Aktionäre
der HVB AG für je 4 ihrer HVB AG Stamm- bzw. Vorzugsaktien gattungsbezogen
je 1 Stamm- bzw. Vorzugsaktie der Hypo Real Estate Holding AG zugeteilt.
Die Aktie der Hypo Real Estate Holding AG ist seit dem 6. Oktober 2003
börsennotiert und wurde gut zwei Jahre nach ihrer Gründung mit
Wirkung zum 19. Dezember 2005 in den DAX 30 Index aufgenommen. Seit dem
22.12.2008 ist die Aktie im MDAX gelistet. Mit der am 2. Oktober 2007 erfolgten
Übernahme der DEPFA ist die Hypo Real Estate Gruppe auch zu einem
Banking-Spezialist für den öffentlichen Sektor geworden."
Unternehmenskultur HRE (Abruf
8.3.9)
Soziale Verantwortung
und Nachhaltigkeit HRE (Abruf 8.3.9)
___
Ich pumpe, also bin ich.
Die
Formel ist Descartes
berühmter Formel nachgebildet, die hier allerdings eher das Gegenteil
repräsentiert. Dem entspricht das Credo Ich kaufe, also bin
ich des homo oeconomicus.
___
Kapitalismus: Der Kapitalismus taugt
so wenig wie der diktatorische Kommunismus (> "Hollyvoodoo").
Er wird beherrscht von den fossilen Neandertalerprinzipien: Gewinne privatisieren,
Verluste sozialisieren, Steuern minimieren - und nach uns die Sintflut.
Und im Zeitalter "der" Globalisierung
gibt es noch nicht einmal mehr richtige Märkte, so dass sich inzwischen
der einzige ökonomische Vorteil des Kapitalismus - optimale Leistung
durch freien Wettbewerb und Konkurrenz - weitgehend selbst aufhebt [Kartelle,
Geschwätz
von der freien Marktwirtschaft]. Die sog. Finanzkompetenz des Kapitalismus
besteht in erster Linie darin, die ganze Welt in ein Casino zu verwandeln,
wo mit einer irrsinnig durch Schuldentollwut aufgeblähten
Geldmenge ein maniformes
Schneeballsystem von Geld-, Luft- und Seifenblasenwirtschaftswachstum immer
seltsamere und katastrophalere Blüten treibt. In ihrer Not fallen
viele KommunalpolitikerInnen auf die Heilsversprechen der Banken (PPP)
herein. Aber die Banken haben nur eines Sinn: Kapitalrenditen von 25%,
wie der Deutsche Bank Chef die Branchenprimus Parole ausgegeben hat. Und
wenn diese Kapitalrendite erreicht sein wird, wollen sie noch mehr, bis
wir wieder bei der Wucherzinsen
im Mittelalter angelangt sind oder bis sie alles haben, vom Grashalm bis
zum letzten Dachziegel. Da kann der Staat, die Gemeinde nicht gewinnen.
Sie kann nur noch mehr verlieren und am Ende alles. Zur richtigen Therapie
gehts hier.
___
KFW.
Die
Versager-Etile der Nation (NN
19.9.8 "Deutschlands dümmste Bank"), die ein lebenslanges Funktionsverbot
als Aufsichtsräte in Finanzangelegenheiten für ihre unglaubliche
Fehlleistung erhalten sollten, stellen sich mit Abruf 19.9.8 wie folgt
dar:
KfW-Vorstand:
Dr. Ulrich Schröder, Dr. Günther Bräunig, Dr. Peter Fleischer,
Dr. Norbert Kloppenburg, Wolfgang Kroh, Detlef Leinberger, Ingrid Matthäus-Maier.
KfW-Verwaltungsrat
(~"Aufsichtsrat", besser Inkompetenz- und Abkassierunrat):
-
Vorsitzender des Verwaltungsrats: Michael Glos, Bundesminister für
Wirtschaft und Technologie
-
Stellvertretender Vorsitzender: Peer Steinbrück, Bundesminister der
Finanzen.
-
Dr. Günter Baumann, Mitglied des Vorstands des DIHK Deutscher Industrie-
und Handelskammertag
-
Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen
Groß- und Außenhandels e.V.
-
Dr. Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetages
-
Frank Bsirske, Vorsitzender der ver.di - Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft
-
Professor Dr. Ingolf Deubel, Minister der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz
-
Professor Dr. Kurt Faltlhauser, Staatsminister des Bayerischen Staatsministeriums
der Finanzen a.D.
-
Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
-
Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes
-
Gerhard Hofmann, Mitglied des Vorstands des Bundesverbands der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken
-
Peter Jacoby, Minister der Finanzen des Saarlandes
-
Dr. Siegfried Jaschinski, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg
-
Bartholomäus Kalb, Mitglied des Deutschen Bundestages
-
Roland Koch, Ministerpräsident des Landes Hessen
-
Jürgen Koppelin, Mitglied des Deutschen Bundestages
-
Oskar Lafontaine, Mitglied des Deutschen Bundestages
-
Waltraud Lehn, Mitglied des Deutschen Bundestages
-
Dr. Helmut Linssen, Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen
-
Claus Matecki, Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes
des Deutschen Gewerkschaftsbundes
-
Dr. Michael Meister, Mitglied des Deutschen Bundestages
-
Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
-
Hartmut Möllring, Minister der Finanzen des Landes Niedersachsen
-
Klaus-Peter Müller, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken
e.V.
-
Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg
-
Alexander Rychter, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes
Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.
-
Christine Scheel, Mitglied des Deutschen Bundestages
-
Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbandes des
Deutschen Handwerks
-
Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz
-
Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes
-
Gerhard Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes e.V.
-
Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des Auswärtigen
-
Ludwig Stiegler, Mitglied des Deutschen Bundestages
-
Jürgen R. Thumann, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie e.V.
-
Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
-
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung
-
N.N., Vertreter des Industriekredits
Analyse
der Zusammensetzung der Verwaltungsräte der KfW:
-
Finanzminister .............. 16.7% (6)
-
Minister/ Ministerpräsidenten 38.9% (14)
-
Politiker (insgesamt) ....... 61.1% (22)
-
Banker ...................... 11.1% (4)
-
Industrie/ Wirtschaft ....... 16.7% (6)
-
Gewerkschafter .............. 11.1% (4)
___
Freiwillige Ausschaltung
staatlicher Kontrolle. [Quelle]
Im § 6 Rekapitalisierung wird ausgeführt: "Die §§ 65
bis 69 der Bundeshaushaltsordnung finden keine Anwendung.":
In der Bundeshaushaltsordnung
regeln
die §§ 65-69 [Quelle]
die Kontrollaufgaben und Kontrollmöglichkeiten des Bundes:
§
65 Beteiligung an privatrechtlichen Unternehmen
(1) Der Bund soll sich, außer in den Fällen des Absatzes
5, an der Gründung eines Unternehmens in einer Rechtsform des privaten
Rechts oder an einem bestehenden Unternehmen in einer solchen Rechtsform
nur beteiligen, wenn
1. ein wichtiges Interesse des Bundes vorliegt und
sich der vom Bund angestrebte Zweck nicht besser und wirtschaftlicher auf
andere Weise erreichen läßt,
2. die Einzahlungsverpflichtung des Bundes auf einen
bestimmten Betrag begrenzt ist,
3. der Bund einen angemessenen Einfluß, insbesondere
im Aufsichtsrat oder in einem entsprechenden Überwachungsorgan erhält,
4. gewährleistet ist, daß der Jahresabschluß
und der Lagebericht, soweit nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften
gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, in entsprechender
Anwendung der Vorschriften des Dritten Buchs des Handelsgesetzbuchs für
große Kapitalgesellschaften aufgestellt und geprüft werden.
(2) Das zuständige Bundesministerium hat die Einwilligung des Bundesministeriums
der Finanzen einzuholen und das für das Bundesvermögen zuständigen
Bundesministerium zu beteiligen, bevor der Bund Anteile an einem Unternehmen
erwirbt, seine Beteiligung erhöht oder sie ganz oder zum Teil veräußert.
Entsprechendes gilt bei einer Änderung des Nennkapitals oder des Gegenstandes
des Unternehmens oder bei einer Änderung des Einflusses des Bundes.
Das Bundesministerium der Finanzen ist an den Verhandlungen zu beteiligen.
(3) Das zuständige Bundesministerium soll darauf hinwirken, daß
ein Unternehmen, an dem der Bund unmittelbar oder mittelbar mit Mehrheit
beteiligt ist, nur mit seiner Zustimmung eine Beteiligung von mehr als
dem vierten Teil der Anteile eines anderen Unternehmens erwirbt, eine solche
Beteiligung erhöht oder sie ganz oder zum Teil veräußert.
Es hat vor Erteilung seiner Zustimmung die Einwilligung des Bundesministeriums
der Finanzen einzuholen und das für das Bundesvermögen zuständige
Bundesministerium zu beteiligen. Die Grundsätze des Absatzes 1 Nr.
3 und 4 sowie des Absatzes 2 Satz 2 gelten entsprechend.
(4) Das Bundesministerium der Finanzen und das für das Bundesvermögen
zuständige Bundesministerium können auf die Ausübung der
Befugnisse nach den Absätzen 2 und 3 verzichten.
(5) An einer Genossenschaft soll sich der Bund nur beteiligen, wenn
die Haftpflicht der Mitglieder für die Verbindlichkeiten der Genossenschaft
dieser gegenüber im voraus auf eine bestimmte Summe beschränkt
ist. Die Beteiligung des Bundes an einer Genossenschaft bedarf der Einwilligung
des Bundesministeriums der Finanzen.
(6) Das zuständige Bundesministerium soll darauf hinwirken, daß
die auf Veranlassung des Bundes gewählten oder entsandten Mitglieder
der Aufsichtsorgane der Unternehmen bei ihrer Tätigkeit auch die besonderen
Interessen des Bundes berücksichtigen.
(7) Haben Anteile an Unternehmen besondere Bedeutung und ist deren Veräußerung
im Haushaltsplan nicht vorgesehen, so dürfen sie nur mit Einwilligung
des Bundestages und des Bundesrates veräußert werden, soweit
nicht aus zwingenden Gründen eine Ausnahme geboten ist. Ist die Zustimmung
nicht eingeholt worden, so sind der Bundestag und der Bundesrat alsbald
von der Veräußerung zu unterrichten.
§
66 Unterrichtung des Bundesrechnungshofes
Besteht eine Mehrheitsbeteiligung im Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes,
so hat das zuständige Bundesministerium darauf hinzuwirken, daß
dem Bundesrechnungshof die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes
bestimmten Befugnisse eingeräumt werden.
§ 67 Prüfungsrecht
durch Vereinbarung
Besteht keine Mehrheitsbeteiligung im Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes,
so soll das zuständige Bundesministerium, soweit das Interesse des
Bundes dies erfordert, bei Unternehmen, die nicht Aktiengesellschaften,
Kommanditgesellschaften auf Aktien oder Genossenschaften sind, darauf hinwirken,
daß dem Bund in der Satzung oder im Gesellschaftsvertrag die Befugnisse
nach den §§ 53 und 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes eingeräumt
werden. Bei mittelbaren Beteiligungen gilt dies nur, wenn die Beteiligung
den vierten Teil der Anteile übersteigt und einem Unternehmen zusteht,
an dem der Bund allein oder zusammen mit anderen Gebietskörperschaften
mit Mehrheit im Sinne des § 53 des Haushaltgrundsätzegesetzes
beteiligt ist.
§ 68 Zuständigkeitsregelungen
(1) Die Rechte nach § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes
übt das für die Beteiligung zuständige Bundesministerium
aus. Bei der Wahl oder Bestellung der Prüfer nach § 53 Abs. 1
Nr. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes übt das zuständige
Bundesministerium die Rechte des Bundes im Einvernehmen mit dem Bundesrechnungshof
aus.
(2) Einen Verzicht auf die Ausübung der Rechte des § 53 Abs.
1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes erklärt das zuständige
Bundesministerium im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen,
dem für das Bundesvermögen zuständigen Bundesministerium
und dem Präsidenten des Bundesrechnungshofes.
§
69 Unterrichtung des Bundesrechnungshofes
Das zuständige Bundesministerium übersendet dem Bundesrechnungshof
innerhalb von drei Monaten nach der Haupt- oder Gesellschafterversammlung,
die den Jahresabschluß für das abgelaufene Geschäftsjahr
entgegennimmt oder festzustellen hat,
1. die Unterlagen, die dem Bund als Aktionär oder Gesellschafter
zugänglich sind,
2. die Berichte, welche die auf seine Veranlassung gewählten oder
entsandten Mitglieder des Überwachungsorgans unter Beifügung
aller ihnen über das Unternehmen zur Verfügung stehenden Unterlagen
zu erstatten haben,
3. die ihm nach § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes und
nach § 67 zu übersendenden Prüfungsberichte. Es teilt dabei
das Ergebnis seiner Prüfung mit.
___
ökonomisch
stablie Gesellschaften. Die politischen Grundlagen und Rahmenbedingungen
hat schon Aristoteles in seiner Staatstheorie
herausgearbeitet, so u.a. auch das wichtige Rotationsprinzip 2300 Jahre
vor den Grünen. Ökonomisch stabil bedeutet, daß es wenig
Reiche und Arme und eine starke finanzökonomische Mitte gibt, was
man ethisch zusätzlich mit der Idee sozialer
Gerechtigkeit motivieren kann (aber nicht braucht). In diesem Sinne
hat auch Keynes seine Lehre motiviert: "Die hervorstechenden Fehler der
wirtschaftlichen Gesellschaft, in der wir leben, sind ihr Versagen, für
Vollbeschäftigung Vorkehrung zu treffen und ihre willkürliche
und unbillige Verteilung
des Reichtums und der Einkommen." Die extrem pathologische Förderung
der Umverteilung der Vermögen hat in den letzten Dekaden dazu geführt,
dass Geld hauptsächlich zum - teilweise hochriskanten - Spekulieren
und nicht für realwirtschaftliche und vernünftig fundierte Investitionen
verwandt wurde. Und damit ging auch eine völlig ungesunde Ausweitung
der Geldmenge einher. Geldvermehrung demutierte zum gemeinwohl-dekadenten
Selbstzweck. Das alles wurde mit Hilfe der Politik, Justiz und der Medien
ermöglicht und gefördert.
___
OTS. Office
of Thrift Supervision.
___
Ratingagenturen. Die Welt Online
Finanzen vom 2.8.7
kritisiert: " Bonitätsprüfer geben ein schlechtes Bild ab
Die US-Hypothekenkrise hat die Ratingagenturen wieder einmal ins Gerede
gebracht. Schließlich haben Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch
nach Einschätzung von Experten zu spät vor den Risiken gewarnt
und damit zur Eskalation der Krise beigetragen. Keiner der drei maßgeblichen
Bonitätsprüfer hatte vor Bekanntwerden der Milliardenverluste
die rote Flagge gehisst. Bereits bei früheren Verwerfungen auf den
Märkten, etwa der Asienkrise oder dem Enron-Skandal, hatten sie zu
spät gehandelt. "
Und weiter im Falle der IKB: "Noch im Mai hatte
etwa Moody’s an der IKB die „umsichtigen Kreditvergabepraktiken, das effiziente
Risikomanagement und die damit einhergehende relative Immunität gegen
Marktrisiken“ gelobt. Dies rechtfertige das vierthöchste Rating (Aa3)
in einem System von 19 Bonitätsnoten. Erst einen Tag nach der Gewinnwarnung
zu Wochenbeginn wurde das Rating mit dem Zusatz „Herabstufung möglich“
versehen. Die anderen beiden Agenturen sahen überhaupt keine Veranlassung,
ihr Rating für das Institut zu senken. Fitch bestätigte die Bonitätsnote.
Der Ausblick bleibe stabil."
NZZ
12.8.7 * Die FTD berichtet am 17.08.
07: "Bundesregierung schließt sich Kritik an Rating-Agenturen
an. Die Bundesregierung unterstützt den Vorstoß der EU zu gesetzlichen
Regelungen für Rating-Agenturen. Ein Sondertreffen rechtfertige die
derzeitige Hypothekenkrise aber noch nicht. ..."
___
Rettunsplan-Text (New York Times
20.9.2008):
Text of Draft Proposal for Bailout Plan. Published: September
20, 2008
LEGISLATIVE PROPOSAL FOR TREASURY AUTHORITY
TO PURCHASE MORTGAGE-RELATED ASSETS
Section 1. Short Title.
This Act may be cited as ____________________.
Sec. 2. Purchases
of Mortgage-Related Assets.
(a) Authority to Purchase.--The Secretary is authorized to purchase,
and to make and fund commitments to purchase, on such terms and conditions
as determined by the Secretary, mortgage-related assets from any financial
institution having its headquarters in the United States.
(b) Necessary Actions.--The Secretary is authorized to take such actions
as the Secretary deems necessary to carry out the authorities in this Act,
including, without limitation:
(1) appointing such employees as may be required to carry out the authorities
in this Act and defining their duties;
(2) entering into contracts, including contracts for services authorized
by section 3109 of title 5, United States Code, without regard to any other
provision of law regarding public contracts;
(3) designating financial institutions as financial agents of the Government,
and they shall perform all such reasonable duties related to this Act as
financial agents of the Government as may be required of them;
(4) establishing vehicles that are authorized, subject to supervision
by the Secretary, to purchase mortgage-related assets and issue obligations;
and
(5) issuing such regulations and other guidance as may be necessary
or appropriate to define terms or carry out the authorities of this Act.
Sec. 3. Considerations.
In exercising the authorities granted in this Act, the Secretary shall
take into consideration means for--
(1) providing stability or preventing disruption to the financial markets
or banking system; and
(2) protecting the taxpayer.
Sec. 4. Reports to Congress.
Within three months of the first exercise of the authority granted
in section 2(a), and semiannually thereafter, the Secretary shall report
to the Committees on the Budget, Financial Services, and Ways and Means
of the House of Representatives and the Committees on the Budget, Finance,
and Banking, Housing, and Urban Affairs of the Senate with respect to the
authorities exercised under this Act and the considerations required by
section 3.
Sec. 5. Rights;
Management; Sale of Mortgage-Related Assets.
(a) Exercise of Rights.--The Secretary may, at any time, exercise any
rights received in connection with mortgage-related assets purchased under
this Act.
(b) Management of Mortgage-Related Assets.--The Secretary shall have
authority to manage mortgage-related assets purchased under this Act, including
revenues and portfolio risks therefrom.
(c) Sale of Mortgage-Related Assets.--The Secretary may, at any time,
upon terms and conditions and at prices determined by the Secretary, sell,
or enter into securities loans, repurchase transactions or other financial
transactions in regard to, any mortgage-related asset purchased under this
Act.
(d) Application of Sunset to Mortgage-Related Assets.--The authority
of the Secretary to hold any mortgage-related asset purchased under this
Act before the termination date in section 9, or to purchase or fund the
purchase of a mortgage-related asset under a commitment entered into before
the termination date in section 9, is not subject to the provisions of
section 9.
Sec. 6. Maximum
Amount of Authorized Purchases.
The Secretary’s authority to purchase mortgage-related assets under
this Act shall be limited to $700,000,000,000 outstanding at any one time
Sec. 7. Funding.
For the purpose of the authorities granted in this Act, and for the
costs of administering those authorities, the Secretary may use the proceeds
of the sale of any securities issued under chapter 31 of title 31, United
States Code, and the purposes for which securities may be issued under
chapter 31 of title 31, United States Code, are extended to include actions
authorized by this Act, including the payment of administrative expenses.
Any funds expended for actions authorized by this Act, including the payment
of administrative expenses, shall be deemed appropriated at the time of
such expenditure.
Sec. 8. Review.
Decisions by the Secretary pursuant to the authority of this Act are
non-reviewable and committed to agency discretion, and may not be reviewed
by any court of law or any administrative agency.
Sec. 9. Termination of Authority.
The authorities under this Act, with the exception of authorities granted
in sections 2(b)(5), 5 and 7, shall terminate two years from the date of
enactment of this Act.
Sec.
10. Increase in Statutory Limit on the Public Debt.
Subsection (b) of section 3101 of title 31, United States Code, is
amended by striking out the dollar limitation contained in such subsection
and inserting in lieu thereof $11,315,000,000,000.
Sec. 11. Credit Reform.
The costs of purchases of mortgage-related assets made under section
2(a) of this Act shall be determined as provided under the Federal Credit
Reform Act of 1990, as applicable.
Sec. 12. Definitions.
For purposes of this section, the following definitions shall apply:
(1) Mortgage-Related Assets.--The term “mortgage-related assets” means
residential or commercial mortgages and any securities, obligations, or
other instruments that are based on or related to such mortgages, that
in each case was originated or issued on or before September 17, 2008.
(2) Secretary.--The term “Secretary” means the Secretary of the Treasury.
(3) United States.--The term “United States” means the States, territories,
and possessions of the United States and the District of Columbia.
|
___
Schwarmintelligenz.
Die Grundidee der Schwarmintelligenz besteht darin, daß geordnetes,
zielgerichtetes Verhalten von Schwarmelementen nicht unbedingt auf eine
Zentraleinheit zurückzuführen ist, sondern auch ohne zentrale
Kommunikationseinheit so funktionieren kann als gäbe es eine
- wie es von außen gesehen erscheint.
Ein großer Irrtum der Anti-Kartell-Bemühungen
ist daher der vollkommen falsche rechtliche Ansatz, man müsse Kartellen
Absprachen nachweisen. Das ist insofern grober Unfug, weil zum Kartellhandeln
überhaupt keine Absprachen nötig sind - und es sie oft auch gar
nicht gibt. Es genügt, dass ein Mitglied des oligarchen
Schwarms, ein Signal gibt. Hierzu muss weder telefoniert noch eine geheime
Absprache erfolgen. Und so verhält es sich auch mit den vielen Elementen
der Bankstersyndikate. Eine wirkungsvolle Kartellgesetzgebung muss sich
von Nachweisen über Absprachen - die es vielfach gar nicht gibt, weil
unnötig - lösen und sich stattdessen auf das Ergebnis schwarmhaften,
operational fassbaren Wirtschaftsverhaltens, nämlich z.B. konzertierten
Serien von Preiserhöhungen berufen. Die Preistreiber müssen nachweisen,
nicht die zahnlose Tigerattrappe Kartellamt.
___
supra-nationale Egoismen
(EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft
der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört,
indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger"
exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren
können.
-
Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].
-
EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen
[Q]
Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter
vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des
Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte
Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile
und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere
ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über
300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten
in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich
40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem
schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere
die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien,
Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen
den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen
direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
___
Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944,
Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als
"Hobby". Geboren in Markt-Erlbach,
aufgewachsen in Wilhermsdorf,
Utrecht
und Nürnberg
(Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim
a. M., Stockholm [W],
Stuttgart
und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert
und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen"
entwickelt.
Politikaxiome. Weltanschaulich:
metaphysisch
liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives
Manifest, integratives
Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten: Der
Charakter und sein Preis, Hegel-Bilder,
Offenes
Atelier, Porträts. -
Berufsfachbiographisches.
___
Wirtschaftsprüfungen.
Die Wirtschaftsprüfungskonzeption in Deutschland ist - wie viele "Kontroll"einrichtungen
in Deutschland - eine grundsätzliche Fehlkonstruktion, weil
die beauftragte Wirtschaftsprüfungsfirma natürlich ihren Auftraggeber
nicht verlieren möchte und daher kaum jemals zu negativen Beanstandungen
motiviert ist. Nicht selten handelt es sich um Pseudo-Prüfungen, die
lediglich den Schein von Solidität erwecken sollen, um Kunden zu blenden
und in die Irre zu führen. Und wenn schon keine Krähe einer
andern ein Auge aushackt, dann erst recht keine abhängige Krähe.
Das Thema wurde von plusminis am 9.9.8
(Video) unter dem Titel "Wirtschaftsprüfer. Testate sagen manchmal
wenig" kritisch aufbereitet:
"Die internationale Finanzkrise hat bereits vielen Unternehmen
schwer geschadet. Wie hoch Risiken wirklich sind, ist jedoch Bilanzen kaum
anzusehen. Daran ändern auch die Testate namhafter Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
wenig. Die müssen ihren Kunden zwar auf den Zahn fühlen, doch
zu optimistisch sollte man nach wie vor lieber nicht sein.
-
Flowtex – Scheingeschäfte mit nicht vorhandenen Bohrgeräten.
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: KPMG. Schaden: rund 2 Milliarden
Euro.
-
Phoenix - Ein Schneeballsystem. Angebliche Millionenguthaben
existieren nicht. Prüfer: Ernst & Young. Pleite. Anleger-Schaden:
mindestens 600 Millionen Euro.
-
Sachsen-LB: Investitionen in dubiose Immobilienfonds. Prüfer:
PriceWaterhouseCoopers. Abschreibungsbedarf in dreistelliger Millionen-Höhe.
Herbert Meyer ist eine Art Bilanzpolizist, Chef der Deutschen
Prüfstelle für Rechnungslegung. Mit seinen 25 Mitarbeitern überprüft
er Jahresabschlüsse, die vorher bereits von Wirtschaftsprüfern
abgesegnet wurden. Das Ergebnis ist erschreckend.
Herbert Meyer, Präsident Deutsche
Prüfstelle für Rechnungslegung: "Etwa jede vierte Bilanz, die
wir untersucht haben, ist fehlerhaft. Es sind wesentliche Abweichungen
von den Bilanzierungs-Standards, und wesentlich heißt, wenn der Anleger
am Kapitalmarkt die richtige Information gehabt hätte, hätte
er seine Anlage-Entscheidung möglicherweise anders getroffen."
Auch Gabriele Zobel hatte zunächst
dem Testat der Prüfer vertraut, also der Unterschrift unter dem Jahresabschluss.
40.000,- € hat sie verloren. Mit ihrem Anwalt will sie jetzt das Geld
zurückholen. Sie war von den Angeboten der Privatbank BFI mit hochverzinstem
Festgeld angelockt worden. Prüfer der Bank war die KPMG.
Gabriele Zobel, geschädigte BFI-Anlegerin:
"Wir haben das als sehr seriös angesehen, weil es ging ja damals,
dass KPMG eines der renommiertesten Wirtschafts-Institute überhaupt
ist, und wenn so ein renommiertes Institut ein Prüfsiegel gibt, ist
das für uns ein absolutes Kriterium für die Seriosität einer
Bank."
Die BFI Bank hatte Geld der Anleger
aus der Bank abgezogen. Wirtschaftsdetektiv Medard Fuchsgruber deckte den
Skandal auf. Aus internen Unterlagen, die PLUSMINUS vorliegen, geht hervor:
Es gab mehrere Hinweise, dass in der Bank einiges nicht korrekt läuft.
Trotzdem stellte KPMG immer wieder uneingeschränkte Testate aus.
Medard Fuchsgruber, Bund der Kapitalanleger:
"Bei der BFI-Bank war es sogar so auffällig, dass die Luxemburger
Aufsicht schon eingeschaltet wurde. Selbst die kam zu dem Punkt, dass hier
eventuell der Verdacht von Geldwäsche vorliegen könnte. Nichts
davon steht irgendwo im Bericht. Wie blind muss eigentlich ein solcher
Prüfer sein?"
Ein Insider, der in der BFI-Bank in
leitender Funktion tätig war und anonym bleiben möchte, geht
da weiter. Wir erfahren am Telefon: Der Eigentümer und die Wirtschaftsprüfer
kannten sich gut: "Heute würde ich ganz klar und deutlich sagen, ja,
die haben was erkennen müssen und die haben auch was erkannt. So ein
Bankhaus kann sich normalerweise keine Klüngeleien leisten. Da war
ich fest von ausgegangen und hab mir das auch nicht vorstellen können,
dass so was überhaupt im Hintergrund passiert."
In den nächsten Tagen werden
Frau Zobel und weitere Geschädigte Klage gegen KPMG einreichen. KPMG
will sich vor der Kamera nicht äußern, hält die Vorwürfe
jedoch für abwegig. Schriftlich teilt man uns mit: Man habe die „Grundsätze
ordnungsgemäßer Buchführung“ beachtet. "Für uns als
Abschlussprüfer bestand [...] die Verpflichtung zur Erteilung uneingeschränkter
Bestätigungsvermerke."
Für Karlheinz Küting werden
viel zu viele Jahresabschlüsse uneingeschränkt testiert. Der
Professor unterrichtet Rechnungslegung und Bilanzanalyse und hat über
16.000 Jahresabschlüsse ausgewertet.
Prof. Karlheinz Küting, Universität
Saarbrücken: "Es wurden mehr als 99 Prozent uneingeschränkte
Testate erteilt, das heißt auch, nur ein Prozent der Bilanzen wiesen
Fehler auf. Ich stelle persönlich die These auf, es sind bedeutend
mehr Bilanzen, die Fehler enthalten, und daraus folgere ich, dass die Messlatte
für ein uneingeschränktes Testat bedeutend höher gelegt
werden muss."
Sind Prüfer zu unkritisch ? Bezahlt
werden sie vom Unternehmen, das sie prüfen. Diesen Auftrag will keiner
verlieren. Außerdem: Oft kommen noch andere Beratungsleistungen hinzu.
Der Berufsstand sieht da keine Gefahr.
Professor Norbert Pfitzer, Wirtschaftsprüferkammer:
"Der beratende Prüfer ist ein besserer Prüfer, weil er das Unternehmen
besser kennen lernt und insofern wirksamer und wirtschaftlicher prüfen
kann."
Professor Karlheinz Küting, Universität
Saarbrücken: "Besteht zwischen einem Sonderauftrag und der Jahresabschlussprüfung
irgendein Zusammenhang, dann muss eine Trennung der Prüfung erfolgen.
Aber diese Trennlinie ist nicht scharf. Es gibt Überlappungen. Es
finden sich meist auch Wege, dass man die Sonderaufgaben trotzdem wahrnimmt."
Viel zu tun für Herbert Meyer
und seine Bilanzpolizei. Bleibt zu hoffen, dass ihre Arbeit die Wirtschaftsprüfer
in Zukunft vorsichtiger macht."
___
Zur Therapie der "Schuldentollwut":
Das psychologische Grundproblem liegt sicher in der
falschenEinstellung
und
in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens.
Staatsverschuldung
hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über
fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme,
über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden,
Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über
alle
Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und
strukturelles
Problem (historisch oft durch
Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch
grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:
Strukturelle
Therapie des Schuldenproblems.
Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn
echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden,
dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine
Zeit
lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen
oder andere Vergünstigungen
belohnt werden dürfen.
Außerdem sollten PolitikerInnen
als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik
nachweisen, der fortwährend qualitätszusichernist.
Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn
zugleich
ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird,
der von Ephorenüberwacht
wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs-
und Kontrollstrukturen gefunden werden.
Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen
Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierungder
politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle
wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen)
und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten
lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man
auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen
haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung).
Die USA sind weder real noch normativ oder
ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche
möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung
der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung
und die supra-nationalen Egoismen (EU)
ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit
und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten
dafür vor ein internationales Tribunal gestellt.
Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu
aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden
und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme,
wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen
erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.
Kognitive
Therapie des Schuldenproblems.
Wie fast
immer beginnt die Problemlösung
mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem?
Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine VerhaltensänderungLeidensdruck,
Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn
einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung.
Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß
man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die
Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich
schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen
hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
Die elementar notwendige Grundstellung für
eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft
ist:
(1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt,
ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu
landen (>Eingangsgraphik,
was
bedeutet ...? );
(2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten
Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische
Finanzhaushaltung).
Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation
und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele
Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder
es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch
uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten
- oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise
wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss:
es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es
wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens
einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die
grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich
betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die
Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen
beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf
gut fränkisch, b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt
sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien
Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig,
verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde
schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es
wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden
und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein
(Berlin,
Bremen,
München),
so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen
und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht
ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf
der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten
lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner
Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach
- zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen
auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit
hinauszuschieben?
Hinweis: Zur Erkundung des Wissens, des BürgermeisterInnen-Profils
und worauf es nach Meinung der kompetenten und erfolgreichen PraktikerInnen
ankommt, habe ich einen "Fragebogen KommunalpolitikerInnen (fast) schuldenfreier
Gemeinden" entwickelt, der sich derzeit in der Erprobungsphase befindet.
Wer mitmachen möchte, melde
sich bitte. Gesucht werden für die Kontrollgruppe auch
BürgermeisterInnen und KommunalpolitikerInnen von Gemeinden, die noch
stärker in den Schulden stecken.
Mehr zur politischen Krankheit der "Schuldentollwut".
___
Querverweise
Standort: Finanzkrise (Subprime-Debakel) 07/08/09.
*
Chronik der Symptme und Auswirkungen der Finanzkrise
ab 3. Quartal 2009 ausgelagert: , FiKris9_3,
Videospot attac
zur Einstellung unserer Banken
Wirtschafts-KriTicker*
Manager
Porträt Michael Kemmer (HRE, BLB)
*
* Die
Midas-Falle nach Ovid. in: Neid,
Mißgunst, Gerechtigkeit, Gier und Vernunft. * Das
Pyramiden-Modell oligarcher Systementwicklung am Beispiel multipler Überschuldung.
* Geldtabu. * Einführung
und Kritik der Plutokratie der "Deutschland AG" * Überblick
Mißwirtschaft D-AG * Eliten
& etilE *
Die
Politische Krankheit der Schuldentollwut. * Globalplayer*
Kartelle
*
Überblick Staatsverschuldung._
Überblick Programm Politische Psychologie
in der IP-GIPT.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*