Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
Abteilung Politische Psychologie,
Bereich Finanzen - Präambel
* Sprache
*
IP-GIPT DAS=17.08.2012
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung:
29.12.23
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20
D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung
& Copyright
Anfang_Schuldenporträt
Griechenland _Datenschutz_Service_
Überblick_
Relativ
Aktuelles_Rel.
Beständiges Titelblatt_
Konzept_
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_Wichtiger Hinweis
zu Links und Empfehlungen
*
Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich
Finanzen, und hier speziell zum Thema:
Das Schulden-Porträt
Griechenland - Aktuelles
"Von 1800 bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich Griechenland
beinahe in ständigem Zahlungsverzug ..." RR10,
S.29
Schlechtes Geld verdrängt immer das gute. Galbraith
über das Greshamsche Gesetz.
Die Todesfalle für den Euro - ELA (Kassenverstärkungskredite).
Insolvenzrecht
für internationale Schulden
Bildquellen und Hinweise.
von Rudolf Sponsel, Erlangen (ohne Gewähr)
Politischer
Standort: Die "Weißen".
_
_
Aktuelles
231229 Statista meldet (Abruf
29.12.2023) zur Staatsverschuldung Griechenlands im 2. Quartal 2023
den Spitzenwert der EU mit 166.5% vom BIP vor Italien (142.4%), Frankreich
(111.9%), Spanien (111.2%) und Portugal (110.1%). Deutschland (64.6%) ;
am besten Estland mit 18.5&%. Das Handelsblatt titelt am 29.12.2023:
"Nach dem Comeback droht Griechenland ein böses Erwachen". Ich habe
den Eindruck: die ändern erst was, wenn ihnen das Messer am Hals sitzt.
Mit wirklichen Veränderungen der Schuldentollwut ist bei den meisten
Ländern aber nicht zu rechmen. Vom richtigen Wirtschaften
und haushalten will fast niemand etwas wissen.
220423: "Staatsfinanzen Pandemie und Energiekrise werfen Griechenland
zurück – Droht eine neue Schuldenkrise? Griechenland hat Probleme
bei der Konsolidierung seiner Staatsfinanzen. Die Krisen setzen dem Land
zu, doch die Reformagenda der Regierung bringt Hoffnung." Quelle: Handelsblatt
23.04.22
220405: "Notkredite Griechenland tilgt IWF-Schulden vorzeitig.
Griechenland hat seine gesamten Schulden beim IWF fast zwei Jahre früher
als geplant zurückgezahlt. Damit ist das Land seine Schulden aus der
Finanzkrise aber keineswegs los." Stand: Tagesschau 05.04.2022 15:03 Uhr:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/griechenland-iwf-kredite-101.html.
Politbiographische
Daten:
Persönliche Vorbemerkung: Ich
kenne einige Griechen - ein Stück Lebensqualität während
des Studiums waren sicher die abendlichen Treffen und Diskussionen beim
"Alten Griechen", im "Hafen von Piräus" -, allesamt freundlich, hilfsbereit,
fleißig, tüchtig. Griechenland ist ein wunderschönes Land
und das antike Griechenland ist ein wichtiges Fundament unserer Kultur,
wie Christentum und Aufklärung.
Ohne Zweifel: Griechenland gehört zu Europa, aber für die EU
sind Anpassungen zwingend erforderlich.
Medien: Viele Vorurteile und
Halbwahrheiten beherrschen die Medien. Man muss hier sehr, sehr aufpassen.
Monitor hat in seiner Sendung vom 5.2.15 einige Vorurteile aufs Korn genommen.
Tsipras
und seine Syriza haben ihre Chancen vertan (20.07.2015)
Sie tricksen, sie narren, sie pokern, halten hin, verzögern, setzen
auf last minute, versprechen und lügen, wissen selbst nicht,
wie es um sie bestellt ist. Tricksen und lügen tun zwar auch alle
andern, aber nicht in diesem Ausmaß, nicht in einer solchen Situation
und nicht mit solchen maroden infrastrukturellen und wirtschaftsschwachen
Leistungsstrukturen. Dieses Griechenland braucht Dauer-Alimentierung. Aber
ob das selbst in einem halben Jahrhundert und mit einer Billion Euro gelingt,
erscheint doch sehr zweifelhaft. Denn die griechischen Grundprobleme sind
mit Geld und Krediten nicht zu lösen. Es sei denn, Europa akzeptiert,
dass es eben Mitglieds-Länder gibt, die die Voraussetzungen nicht
erfüllen können, selbst wenn sie es wollten, und die nur mit
Dauer-Alimentierung in einer Transfer-EU zu halten sind.
Ist das Problem der Griechen wirklich die
Schuldenlast und der Kapitaldienst? Die griechischen Staatseinnahmen
lagen 2014 bei knapp 80 Mrd. (Bund Deutschland 290 Mrd.). Tatsächlich
zahlt Griechenland wenig Zinsen und die Kredite werden ständig gestreckt.
Bei ca. 2% Zinsen ergeben sich bei 320 Mrd. Schulden 6,4 Mrd. Zinskapitaldienst,
das sind gerade mal 8% der Staatseinnahmen. In Deutschland lag der Schuldendienst
schon mal bei über 30%. Getilgt wird ohnehin nie, so gut wie von keinem
Land, so dass fällige Kreditablösungen stets durch neue Kredite
erfolgen. Was soll also das unsinnige Gerede, dass Griechenland seine Schulden
nie wird abtragen können? Das gilt doch für alle Länder.
Ein vernünftiges und verantwortliches
Staatsschuldenkonzept
gibt es ja in der ganzen westlichen Welt nicht - Japan und China sind inzwischen
auch nicht besser. Hinsichtlich der Schuldentollwut
herrschen Denkverbote und Tabus. Das Musgrave-Stabilitätskriterium
wird als hätten sich alle Ökonomen verschworen totgeschwiegen.
Und weder Flassbeck - der sonst gute Vorschläge macht - noch Krugman
haben hier jemals ein diskutables Konzept vorgelegt. Und
Keynes
ist in der praktischen Anwendung und Umsetzung noch immer gescheitert.
Aber das Problem der Griechen sind nicht die
320 Mrd. Staatsschulden und die geringen Zinsen alljährlich. Das Grundproblem
ist eine seit Jahrhunderten entwickelte korrupte Misswirtschaftskultur
und ein völlig maroder Staatsapparat. Das lässt sich nicht mit
noch so vielen Rettungspaketen der Welt ändern. Nicht in 10, nicht
in 20 und wohl auch kaum in 50 Jahren. Ein Kulturwandel braucht viel Zeit.
Das heißt, es wird für Europa sehr, sehr teuer.
Doch es ist nicht nur Griechenland, das dauer-versagt.
Die Troika oder die Institutionen sind offensichtlich unfähig, ein
realistisches, tragfähiges und nachhaltiges Konzept zu entwickeln,
das hoffen lassen könnte. Und so wird es dunkel in Europa, immer dunkler. |
Tsipras
und seine Syriza haben eine Chance verdient (27.01.2015)
Die Volldeppen in der EU und beim IWF haben alles nur verschlimmert.
Den Griechen wurde nicht wirklich geholfen, wohl den Kapitalanlegern und
ihren korrupten AgentInnen. Tsipras und seine Syriza haben eine Chance
verdient. Man sollte sie nutzen - und hoffen, dass sie auch wirklich
genutzt wird, wenngleich wir natürlich wissen sollten: Hoffen und
Harren hält manchen zum Narren, denn Griechenland hat eine besondere
Tradition seit 512 v.Chr.
-
Stellungnahme
der Linken zu Griechenland: Eine Alternative ist möglich. Zum
Programm von SYRIZA und zur Debatte um den Schuldenschnitt.
-
Zum Kontrast ein substanzieller Beitrag des Handelsblatts am 5.2.15
(Ist dieser Mann wirklich so cool?) zur Lösung der Probleme durch
(Ver-) Kleiderordnung. Es sorgt sich um Krawatten und Lederjacke und die
übliche Hochstaplerverkleidung
in Justiz, Poliik und bei den etilEn.
|
Die neue Regierung,
Ideen, Pläne, Ziele in Stichworten " ... " []
Vorbemerkung Ein unveränderten Problem ist bei Beurteilung
der Lage die (Un-) Zuverlässigkeit der Daten und Statistiken. Solange
Daten-
und Statistikfälschungen in der EU nicht so bestraft werden,
dass sie sich nicht mehr lohnen, bleibt dieses Problem bestehen, nicht
nur bei den Griechen, aber bei denen besonders.
Brief
Tsipras an Deutschland (PDF).
Arbeitslosigkeit " ... " []
Bei Amtsantritt 25.7%, Jugendarbeitslosigkeit doppelt so hoch.
Außenpolitik " ... " []
-
"Griechenland erwägt offizielles Veto gegen Russland-Sanktionen
Die neue griechische Regierung sorgt für Nervosität in Brüssel:
Ein Sprecher wies eine Erklärung der EU zurück, mit der die Außenminister
beauftragt worden seien, schärfere Sanktionen gegen Russland zu verhängen.
Offenbar prüft die Syriza-Regierung sogar ein Veto gegen die Sanktionen.
Die EU fürchtet, dass Griechenland in Richtung Russland abdriften
könnte. ..." [DWN
28.1.15]
Gesundheitspolitik " ... "
[]
"Gesundheitspolitik in Griechenland: Syriza will 8000 zusätzliche
Ärzte und Pfleger einstellenFast ein Drittel der Griechen hat keine
Krankenversicherung mehr, in den Kliniken fehlt es an Personal. Hier erklärt
Andreas Xanthos, gesundheitspolitischer Sprecher der Syriza-Partei, wie
er das System reformieren will. ... " [SPON
27.1.15]
Griechenlandhilfen
Es ist zu befürchten, dass nicht nur das griechische Volk, sondern
auch die europäischen SteuerzehlerInnen weder von der EWU noch von
ihren Finanzministern klar und korrekt informiert werden:
Katasterämter [HP]
" ... " []
Der Griechenland-Monitor
widerspricht der verbreiteten Meinung, in Griechenland gäbe es keine
Kastasterämter und weist auf die Homepage
des Katasteramtes hin: " Das griechische Katasteramt wurde, in
seiner modernen „Public Management“ Form als Aktiengesellschaft, im Oktober
1995 gegründet. Im April 2008 umfasste es 6 Millionen Einträge.
Als Institution ist das Katasteramt in Griechenland jedoch um einiges älter.
Am 2. Dezember 1836 verabschiedete Otto von Bayern, König von Griechenland,
die Regelung „über das Grundbuch“ und befahl, jeglicher Grundbesitz
von Privatpersonen, Kommunen, philanthropischen Einrichtungen, Kirche,
Klöster und Vereinigungen solle eingetragen werden."
Dem gegenüber steht z.B. ein Bericht des CICERO
Auf
der Suche nach dem Katasteramt vom 16.10.2012,
in dem u.a. ausgeführt wird: "Ein Heer von Rechtsanwälten, Notaren
und Richtern beschäftigt sich mit Streitigkeiten um Grund und Boden.
Das Dickicht aus Besitztitel, Erwerb von Immobilien, Bau- und Immobilienrecht
ist so verworren wie die griechische Mythologie. Hinzu kommt die enge Verflechtung
von Politik, Wirtschaft und Kirche. ..."
Korruption (u.a. Stichwort Fakelaki.)
In Griechenland scheint Korruption ein besonders ausgeprägtes
Kulturphänomen zu sein (Fakelaki), aber auch
nicht wenige deutsche Firmen haben hier kräftig mitgemischt.
Privatisierung
Es ist nicht auszuschließen, dass das Konzept der internationalen
Hedgefonds in übelester Heurschreckenmanier darin besteht, Griechenland
vollständig durch Privatisierung auszuschlachten, was mit einer faktischen
Versklavung des griechischen Volkes einherginge.
-
"Griechenland: Tsipras stoppt Privatisierung des Hafens von Piräus
Die neue griechische Regierung hat die Privatisierung des Hafens von Piräus
offiziell gestoppt. Die Maßnahme ist eine symbolische Handlung ohne
große wirtschaftliche Auswirkungen. Der wichtigste Interessent, ein
chinesisches Konsortium, schlägt sich seit Jahren mit einer unwilligen
Bürokratie herum und muss überdies der Regierung nachlaufen,
damit sie ihre Schulden bei dem Konzern bezahlt. ..." [DWN
28.1.15]
Reformpolitik
Dieses Stichworte überschneidet sich mit vielen anderen spezifischen.
Daher ist hier das Insgesamt angesprochen.
-
Monitor vom 5.2.15: "Der lauteste Vorwurf aber, die Griechen haben zu wenig
Reformen gemacht. ... Zu wenig passiert? Im internationalen Vergleichsran
king der OECD über Reformfortschritte steht Griechenland deutlich
besser da als die anderen Krisenstaaten wie Spanien, Italien und Portugal.
Und überhaupt, will die neue griechische Regierung das zurücknehmen,
wie es der deutsche Finanzminister eben noch im ARD-Interview nahelegte?
"
Sozialpolitik >
Gesundheitspolitik.
-
Monitor vom 5.2.15 berichtet: "Die sozialen Härten der Reformen will
die neue Regierung tatsächlich abfedern.
Doch das empfiehlt sogar der Internationale Währungsfonds, ein
Teil der Troika, in seiner Reformbilanz. Und den restlichen Reformkurs
will auch die neue Regierung beibehalten."
Staatsapparat " ... " []
Es wurde vielfach kritisiert, dass der gesamte Staatsapparat viel zu
aufgebläht, ineffektiv und viel zu teuer sei.
-
Monitor berichtet am 5.2.15: "Die nächste Behauptung: Griechenland
hat eine aufgeblähte Verwaltung. „Beamte raus“, fordern die einen
„Athen weigert sich beharrlich, Beamte zu entlassen“, bemängeln die
andern. Richtig ist laut Statistik der OECD: Griechenland hat mehr öffentliche
Bedienstete als Deutschland. Aber deutlich weniger, als so solide Länder
wie Dänemark , Schweden oder Luxemburg. ... Aufregung in Europa.
Der neue Mann in Griechenland
will 9.000 Beamte wieder einstellen. Will er das Rad zurückdrehen?
Die Fakten: Es sind vor allem die Beamte, die ohne Rechtsgrundlage vor
die Tür gesetzt wurden. 9.000 von insgesamt 220.000, die in den letzten
Jahren entlassen
wurden."
-
"Reformstopp: Griechenland holt Tausende Ex-Beamte zurück in den Dienst.
Alexis Tsipras auf dem Weg zur ersten Kabinettssitzung: Der neue Premier
setzt seine Versprechen um Zur Großansicht Privatisierungen werden
gestoppt, der Beamtenapparat aufgestockt: Griechenlands neuer Ministerpräsident
Tsipras dreht im Rekordtempo die Reformen seines Vorgängers zurück.
Ein Affront gegen die europäischen Geldgeber. ... " [SPON
28.1.15]
Staatsverschuldung
" ... "
[]
Staatsverschuldung nach Statista
(Vorbemerkung) in
Milliarden Euro (gerundet):
2004
|
2005
|
2006
|
2007
|
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
20012
|
2013
|
2014
|
2015
|
183
|
195
|
224
|
239
|
263
|
300
|
330
|
355
|
304
|
316
|
318
|
|
Wahrheitskommission für die
Staatsverschuldung Sonderkommission des griechischen Parlaments
Erster Bericht, Juni 2015 [PDF]
Der Bericht ist mit großer Vorsicht zu genießen. So wird z.B.
zu Kapitel 1 ausgeführt (S.4):
"In Kapitel 1. Verschuldung vor dem Eingreifen
der Troika. wird der Anstieg der griechischen Schulden seit den 1980er
Jahren analysiert. Es wird nachgewiesen, dass der Anstieg der Schulden
nicht auf einen übermäßigen Anstieg der Staatsausgaben,
die in Wahrheit niedriger waren als die Ausgaben anderer Länder der
Eurozone, zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf extrem hohe
Zinszahlungen an die Gläubiger, übermäßige und ungerechtfertigte
Militärausgaben, sinkende Steuereinnahmen aufgrund illegaler Kapitalflucht,
die Rekapitalisierung von Privatbanken durch den Staat und internationale
Ungleichgewichte, die auf Mängel bei der Ausgestaltung der Währungsunion
zurückzuführen sind.
Die Einführung des Euro verursachte in Griechenland einen dramatischen
Anstieg privater Schulden, der Auswirkungen sowohl auf große europäische
Banken als auch auf griechische Banken hatte. Eine sich ausweitende Bankenkrise
beförderte die griechische Staatsschuldenkrise. Die Regierung Giorgos
Papandreou trug ihren Teil dazu bei, die 2009 sich abzeichnende Bankenkrise
als Staatsschuldenkrise erscheinen zu lassen, indem das Haushaltsdefizit
und die Staatsverschuldung beständig in den Vordergrund gerückt
wurden." |
|
Im Kapitel 1 wird so gut wie nichts nachgewiesen
und was mitgeteilt wird, ist keinewegs ein Argument, das die Griechen entschuldet.
Tatsächlich steigt die Verschuldungsquote mit dem Euro stark an. Die
Behauptung "extrem hohe" Zinsl- eistungen den Gläubigern gezahlt haben
zu müssen, wird nicht belegt und ist auch von daher völlig
unglaubwürdig.
|
Steuerpolitik " ... " []
Griechische Reeder genießen
seit 2013 gar keine Steuerfreiheit mehr. Der Sonntagsblitz meldete
am 8.3.15, S. 15, dass das Gesetz das griechischen Reedern Steuerfreiheit
garantierte, 2013 abgeschafft worden sei. Das hatte die SZ schon am 18.01.2013
gemeldet: "Staatsschiff in sozialer Schieflage 45 Jahre genossen Reeder
in Griechenland faktisch Steuerfreiheit. Im Stillen hat das Parlament dies
jetzt mit einem Gesetz geändert. Die Einsicht kommt reichlich
spät: Zwar zahlen die Reeder nun Steuern, aber die Zeche bleibt den
Armen. Dafür sind auch die Retter aus der EU mit verantwortlich. ..."
Man fragt sich, weshalb dann immer noch die Falschinformationen
über die Steuerfreiheit der griechischen Reeder durch die Wahrheitsmedien
geistern.
-
Monitor berichtet am 5.2.15: "Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister,
27.01.2015: „Im Übrigen habe ich Griechenland für den Aufbau
einer leistungsfähigen Steuerverwaltung sehr viel Hilfe angeboten.
Griechenland hat davon wenig Gebrauch gemacht.“ Erstaunlich: Ein internes
Papier des Finanzminister iums - Schäubles eigener Behörde -
lobt noch Mitte Januar Griechenlands Steuerpolitik. Das Land habe die Bemessungsgrundlage
verbreitert,
die Vorschriften modernisiert und große Fortschritt e bei der
Schaffung einer Finanzverwaltung gemacht. Und das macht sich hier im griechischen
Finanzministerium bemerkbar. Der international gültige OECD-Standard
bemisst die Staatseinnahmen im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung.
Und hier liegt Griechenland die letzten drei Jahren konstant vor Deutschland."
-
"Steuern einbehalten Die Griechen haben ihre Wahl-Geschenke schon vorweggenommen
Griechenlands neue Regierung muss schon sehr kurzfristig Finanzlücken
stopfen, da viele Bürger ihre Steuern einbehalten oder ihre Zahlungen
gekürzt haben. Das Linksbündnis Syriza hatte im Fall eines Wahlsieges
Steuersenkungen versprochen. ... " [faz 28.1.15]
Subventionspolitik
Vermögensteuer / Vermögensabgabe
"
... " []
Hierzu der Griechenland-Monitor.
Wirtschafts- und Finanzpolitik
"
... " []
Wachstum nach Statista
(Vorbemerkung):
2004
|
2005
|
2006
|
2007
|
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
20012
|
2013
|
2014
|
2015
|
4.37
|
2.28
|
5.51
|
3.54
|
-0.21
|
-3.14
|
-4.94
|
-7.11
|
-6.98
|
-3.85
|
0.6
|
|
Griechenland Tsipras macht erklärte Spar-Gegner
zu Ministern Der neue griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat sein
Kabinett ernannt. Mit den Ökonomen Giannis Dragasakis und Giannis
Varoufakis bekommen zwei scharfe Kritiker der Sparpolitik die Zuständigkeit
für Finanzen. ... " [HB
27.1.15]
"Griechenlands Finanzminister Starke Sprüche
gegen Deutschland. Griechenlands neuer Finanzminister Varoufakis provoziert.
Am Ende werde Deutschland zahlen müssen, droht er. Die Sparpolitik
nennt der linke Wirtschaftsprofessor „fiskalisches Waterboarding“. Und
Frankreich führe mit Deutschland einen „Todestanz“ auf. ...
" [faz
27.1.15]
Aktuelle Vorbemerkung
25.01.2015
Griechenland hat insgesamt Schulden von 320 Milliarden Euro Schulden.
Das sind fast 180 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Großteil
der Kredite kommt von den anderen Euro-Ländern und vom IWF. Die Kreditbedingungen
sind durchaus günstig. ..." [ARD 25.1.15]
Syriza ist klarer Wahlsieger (ARD Stand: 25.01.2015
22:52
Uhr) Das Linksbündnis Syriza hat Hochrechnungen zufolge die
Parlamentswahl in Griechenland mit klarem Vorsprung gewonnen. Die Partei
von Alexis Tsipras kommt demnach auf 36,5 Prozent der Stimmen. Die bislang
regierenden Konservativen unter Antonis Samaras erhalten laut Hochrechnungen
27,7 Prozent. Dahinter liegt die rechtsradikale Goldene Morgenröte
mit 6,3 Prozent. Die proeuropäische Partei der politischen Mitte,
To Potami (Der Fluss), kommt demnach auf 5,9 Prozent. Die bislang mitregierenden
Sozialisten landen mit großen Verlusten bei 4,8 Prozent.
Aktuelle Vorbemerkung
08-2013 Hilfen, die nichts helfen, sind keine Hilfe.
Die Tagesschau meldet am 22.7.13: "Der öffentliche Schuldenstand
des Landes betrug nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat am
Ende des ersten Quartals 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Ein Jahr
zuvor hatte der Wert erst bei 136 Prozent gelegen, im Vorquartal waren
es knapp 157 Prozent gewesen."
Trotz Hilfspaketen, Schuldenschnitt und Sparmaßnahmen,
die in ersten Linie die Bevölkerung und den Mittelstand trifft, steigen
die Schulden Griechenlands. Daraus ergibt sich zwingend, dass die ganzen
Hilfspakete nur den Kapitalanlegern, Vermögenden und Banken
nutzen. Der Bundesfinanzminister hat jüngst die deutschen SteuerzahlerInnnen
eingestimmt, dass ein erneutes "Hilfs"paket und wahrscheinlich ein Schuldenschnitt
ansteht. Das ist ein Faß ohne Boden.
Aktuelle Vorbemerkung
08-2012: Die Propaganda und Desinformationsflut zu Griechenland und
seiner Bedeutung für die EU ist gigantisch. Im wesentlichen stecken
dahinter die Interessen der Bankstersyndikate - die ihre Staatsschrottpapiere
den europäischen SteuerzahlerInnen andienen (Bad-Bank EZB) -
und ihrer willfährigen HandlangerInnen in den Medien und Regierungen,
aber auch trotzige oder entrückte PolitikerInnen, die auf Teufel komm
raus, diese hinten und vorne nicht
zusammenpassenden Staaten zusammenhalten wollen - im wahrsten Sinne
des Wortes: "koste es, was es wolle." Es ist ja nicht ihr Geld, das hier
verbrannt wird, sondern das ihrer SteuerzahlerInnen. Hinzu kommen vielfach
unwissende Abgeordnete auf allen, besonders den finanzökonomischen
Ebenen, die weitgehend als Marionetten ihrer Fraktionen (genauer: grundgesetzwidrigen
Fraktionszwängen) funktionieren und nicht nach ihrem Gewissen,
Wissen und Verstand - 228 Jahre nach Kants sapere
aude!
Leider wird vielfach nicht begriffen,
dass die Krise der Eurostaaten auch eine Riesenchance ist, nämlich
die ganzen Geburts- und Konstruktionsfehler der EU und des Euro nunmehr
in Ordnung zu bringen. Die Idee eines Vereinten Europa ist wirklich
gut und verdient es aus vielen Gründen, energisch verteidigt und konstruktiv
vorangebracht zu werden. Aber dazu muss man
lernwillig und
lernfähig
sein, wonach es in den EU-Spitzengremien leider nicht aussieht. Es geht
überhaupt nicht um abstrafen und ausgrenzen, da alle Fehler gemacht
haben, besonders auch die beiden großen: Deutschland und Frankreich.
Jetzt
kann es aber nur darum gehen: wie müssen die Vereinigten Staaten von
Europa konzipiert, die Fehler korrigiert und und die EU weiter entwickelt
werden? Am wichtigsten ist
-
I., dass der allgemeine Rechtsgrundsatz
Pacta
sunt servanda - Verträgen sind einzuhalten
- konsequent und kompromisslos z.B. bei den Konvergenzkriterien
durchgesetzt wird (Merkel berichtet von mindestens 60
Regelverstößen), wahrscheinlich sind es einige Hunderte).
-
II. gehört dazu, dass zutreffende, zuverlässige
und kontrollierbare (statistische) Daten zur Verfügung
gestellt werden (> EU-Kommissions-Bericht).
-
III. Sanktionsmechanismen müssen wirksam sein
und automatisiert werden (wie das effektiv gemacht
wird haben uns Spartas
Ephoren gezeigt).
-
IV. Grundsätzlich muss hier natürlich vorgesehen werden,
dass ein Land auch - vorübergehend oder dauernd - ausscheidet,
sei es, weil es das selbst will oder die anderen mit entsprechend qualifizierten
Mehrheiten.
-
V. Die EU-Spitzengremien müssen qualitativ neu besetzt
werden: in ihnen herrschen überwiegend Bürokraten, vorteilsorientierte,
oberflächlich eitle, finanzökonomisch naive und wenig Kompetente,
die keine wirkliche Ahnung davon haben, wie die Vereinigten Staaten von
Europa zu konzipieren und zu entwickeln sind. Die EU-Erweiterung ohne solide
innere feste Kernsubstanz und strenge, genügend lang anhaltende
Prüfung ist ein einzigartiger Beleg dafür (> EU-Leistungsbilanzvergleiche).
-
VI. Die Leistungsbilanzungleichgewichte müssen abgebaut werden,
und hier muss auch Deutschland seinen Beitrag leisten, am besten durch
Einführung leistungsgerechter Mindestlöhne und Lohnerhöhungen.
-
VII. Bei finanzhaftungsrelevanten Abstimmungen können nicht
alle Stimmen gleich zählen, sondern es muss wenigstens eine Gewichtung
nach Haftungsrisiko erfolgen.
-
VIII. Hohe EU-Repräsentanten, wie z.B. Draghi, ehemaliger Goldman
& Sachs Manager, die mit einer der Großbanken verbunden waren
oder sind, die für die internationale Finanzkrise wesentlich verantwortlich
zeichnen oder sich gar an Datenmanipulationen beteiligten, wie Goldman
& Sachs bei Griechenland, sind zu entlassen und nicht mehr zu bestellen.
-
IX. Für die Staatsfinanzen ist langfristig die Staatshaushaltsgleichung
der Vernunft und Verantwortung E
= A + R anzustreben.
-
X. Die private Geldschöpfung gehört in öffentliche
Hand, in eine Monetative.
Allgemeine Informationen
zur Entwicklung, Geschichte und Lage in Griechenland finden sich in Wikipedia
(Abruf 15.8.12), wobei man allerdings bei Wikipedia nie genau weiß,
wann die Artikel von InteressenagentInnen geentert, frisiert und manipuliert
werden, daher bitte bei Wikipedia aufpassen und kritisch lesen, denn es
gibt dort viele hervorragende Artikel neben mehr oder minder frisierten
Darstellungen:
-
Griechenland *
Wirtschaftsdaten
* Staatshaushalt
* Schulden-,
Wirtschafts- und Finanzkrise *
-
Einigermaßen zuverlässig wären die Daten von Eurostat,
wenn man griechischen Angaben trauen könnte: die haben in einem Ausmaß
beschissen und betrogen, z.B. mit Hilfe der edlen Bank Goldman & Sachs
- weshalb die schon Geschäftsverbot in Europa erteilt bekommen müssten,
und niemals ein Exmanager dieser Banksterbude EZB-Präsident hätte
werden dürfen - dass man sich verwundert die Augen reibt, wie es überhaupt
eine Diskussion darüber geben kann, ob Griechenland in der Eurozone
bleiben kann. Griechenland ist auf der politischen Ebene - wohl auf der
menschlichen im Volk - keine Tragödie (wie die Landeszentrale
für politische Bildung in Baden-Württemberg titelt), sondern
ein Krimi, und zwar ein ganz übler. Zwar sind viele
Politiker, auch in Deutschland natürlich, in der Grauzone zwischen
legalen und "echten" Verbrechern anzusiedeln, in Griechenland scheint es
aber besonders schlimm zu sein.
Hier sollen hauptsächlich die finanzpolitischen Informationen, die
sich bei Wikipedia und andernorts so nicht in dieser Konzentration finden,
schwerpunktmäßig dargestellt werden.
Aus
der Geschichte der Finanzkrisen in Griechenland (Unabhängigkeit 1829)
Eine der wichtigsten neueren Quellen zur Geschichte der Finanzkrisen
wurde von Reinhart &
Rogoff (dt. 2010, engl. 2009) verfasst, hier kurz zitiert als RR10.
Auf S. 29 teilen sie mit: "Von 1800 bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg
befand sich Griechenland beinahe in ständigem Zahlungsverzug ..."
-
512 v.Chr. Zischka
berichtet, leider ohne Quellenangabe, also mit Vorbehalt, in "Der
Dollar", S. 144: "Da die Herrscher, die das Geld prägten (oder die
Münzrechte verpachteten), eine Wert-Garantie übernahmen, erkannten
sie durchaus folgerichtig nur das Geld an, das sie selber ausgaben und
verlangten zugleich, daß alle ihre Untertanen es in Zahlung nahmen.
Dagegen ist nichts einzuwenden, aber leider bietet das »Münzregal«
auch Möglichkeiten, wie sie Hippias von Athen bereits im Jahre 512
v. Chr. nutzte. Er erklärte alles in seinem Herrschaftsbereich umlaufende
Geld für ungültig und gab Tetra-Drachmen aus, die nur halb so
schwer wie die eingezogenen waren. Er gewann aus der gleichen Silbermenge
die doppelte Münzenzahl, und das hieß, daß er seine Schulden
halbierte und seine Gläubiger um die Hälfte ihrer Guthaben betrog."
-
4. Jhd. v.C.: "Im vierten Jahrhundert vor Christus löste Dionysos,
der Herrscher im griechischen Stadtstaat Syrakus, seine Geldprobleme als
Erster auf die seitdem klassische Weise: Er druckte Geld. Dionysos ließ
alle Münzen sammeln, einschmelzen und in doppelter Zahl und halber
Größe neu pressen. Problem gelöst, zumindest vorübergehend."
[HB
1.10.11] Weitere interessante Informationen zur Geldpolitik im antiken
Griechenland berichtet P.C. Martin: Griechische
Münzen als Weltwährung. Positives weiß John Kenneth
Galbraith zum antiken griechischen Münzwesen
zu berichten.
-
1826 Auslandsschuldenkrise / Umschuldung (RR10, S. 155, Tabelle
6.2). RR10 erläutern zusätzlich, S. 60, "Griechenlands
Auslandsschuldenkrise von 1826 sperrte das Land für 53 aufeinanderfolgende
Jahre von den internationalen Kapitalmärkten aus"
-
1845 Auslandsschuldenkrise / Umschuldung (RR10, S. 155, Tabelle
6.2).
-
1860 Auslandsschuldenkrise / Umschuldung (RR10, S. 155, Tabelle
6.2).
-
1893 Auslandsschuldenkrise / Umschuldung (RR10, S. 155, Tabelle
6.2). [W].
"Als Griechenland 1893 bankrott ging, wurden ausländische Finanzkontrolleure
in die entsprechenden Stellen im Finanzministerium und der Zentralbank
entsandt, um die Einhaltung der Sparpolitik zu überwachen.... Griechenland
bekam 1897 gegen Kontrollauflagen noch einmal einen neuen Kredit. 1932
gab es einen erneuten Schuldenausfall. Bis dahin haben die Griechen ihre
Schulden allerdings bedient." [faz
6.2.12]
-
1922/23 Hochinflationsepisode (RR10, S. 202, Tab 8.2).
-
1925/26 globale Finanzkrise (RR10, S. 360)
-
1931/ 1932 Auslandsschuldenkrise / Umschuldung (RR10, S. 163, Tabelle
6.3).
-
1944 "Es ist kaum eine Überraschung, dass die größten
Krisen, die in Tabelle l. l abgebildet sind, ein ähnliches Datum und
einen ähnlichen Umfang aufweisen wie das Profil der Inflationskrisen.
Die »Ehre« des Rekordhalters bei Währungszusammenbrüchen
gebührt jedoch nicht Ungarn (wie im Fall der Inflation), sondern Griechenland
im Jahr 1944." (RR10, S. 52).
-
1991-95: "Lokal konzentrierte Probleme erforderten hohe Geldspritzen
aus öffentlichen Mitteln" (RR10, S. 479).
Die Zahl der Jahre (seit der Unabhängigkeit bis 2008), die
ein Zahlungsausfall bzw. die Umschuldung der Auslandschulden dauerte, wird
von RR10, S. 228, Tabelle 10.2 für Griechenland mit 50,6 Jahren angegeben
(zum Vergleich: Deutschland 13, Italien 3,4, Portugal 10,6, Spanien 23,7,
Rumänien 23,3, Ungarn 37,1, Großbritannien 0 und auch USA 0
Jahre).
Die Zahl der Bankenkrisen (seit der Unabhängigkeit bis 2008) geben
RR10, S. 232, Tabelle 10.4 für Griechenland mit 2 an (Vergleich: Deutschland
8, Frankreich 15, Großbritannien 12, USA 13).
Die Zahl
der Zahlungsausfälle durch Inflation nach RR10, S. 274, Tabelle 12.3:
Aus: Dieses
Mal ist alles anders. Acht Jahrhunderte Finanzkrisen.
Griechenlands
EU-Beitritt, Datenfälschungen und die neue extreme Finanzkrise
Eine wichtige Frage, die der Aufarbeitung harrt, ist: Wie konnte Griechenland
in die EU gelangen? Eine bedeutsame und womöglich sehr zwielichtige
Rolle könnte der Interimspräsident (16.11.11-16.5.12) Papadimos
gespielt haben. Wikipedia (Abruf
17.8.12) führt zu ihm aus: "Bereits seit 1985 war er für
die Bank von Griechenland tätig, wurde 1993 deren Vizegouverneur und
übernahm ein Jahr später deren Leitung. In seine Amtszeit als
Gouverneur der griechischen Notenbank fiel der Übergang von der Griechischen
Drachme zum Euro. Von 1994 bis 1998 war Papadimos Mitglied des Rates des
Europäischen Währungsinstituts, ab 1999 Mitglied des Erweiterten
Rates der Europäischen Zentralbank. Von 2002 bis 2010 war er Vizepräsident
der Europäischen Zentralbank, wo er von Vítor Constâncio
abgelöst wurde." Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass Papadimos
vom falschen Spiel Griechenlands wusste oder auch darin mehr oder minder
maßgeblich verwickelt war.
-
8.6.1959 Griechenland stellt Antrag auf Assoziierung an die Europäische
Gemeinschaft, dem
-
1.11.1962 entsprochen wurde.Durch den Militärputsch ruhte dann
der Assoziierungsvertrag von
-
1967-1974
-
12.6.1975 Neuer Antrag und Verhandlungen des inzwischen wieder demokratischen
Griechenlands, die am
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28.5.1979 mit einem Beistandsabkommen endeten.
1.1.1981 Griechenland wird 10. Mitglied
der EG. "Seit seinem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft 1981 hat
Griechenland insgesamt 133,5 Milliarden Euro Subventionen kassiert. Das
ist mehr als die Hälfte des heutigen Bruttoinlandsprodukts. Übertroffen
wird das Land in der Ägäis damit nur noch von Spanien, das mit
netto 157,5 Milliarden Euro subventioniert wurde. Portugal erhielt insgesamt
72 Milliarden, Irland 67,5 Milliarden Förderung aus EG- und EU-Töpfen.EN70
... Was nützt es, wenn der Wasserkopf Brüssel Geld nach Spanien
kanalisiert, das dann dort nur wieder Immobilienblasen nährt? Was
hilft es, ineffiziente Strukturen zu subventionieren, zum Beispiel, dass
in Griechenland Bauern für am Baum verdorbene Früchte mehr erhalten
als für auf dem Markt verkaufte?EN71 Zu wissen, dass das Gros des
jetzigen EU-Haushalts der Agrarförderung zugutekommt, stärkt
nicht gerade das Zutrauen in die Fähigkeit der Bürokraten, das
Geld sinnvoll einzusetzen. " [Eckert (2012).Weltkrieg
der Währungen.München: FVF, S.293]
-
1981 im Herbst wird der Sozialist Andreas Papandreu Regierungschef,
der die Mitgleidschaft eigentlich ablehnte und einen Sonderstatus forderte.
Trotz erheblicher Transferzahlungen durch die EG, ist Griechenland gegenüber
den anderen EG-Staaten wirtschaftlich zurückgefallen, weil die nationale
Wirtschaftspolitik die Probleme der Inflation und Staatsverschuldung nicht
in den Griff bekam. Erst Ende der 80er Jahre, hat sich eine konstruktivere
Einstellung gebildet und
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1989 wurde der Maastrichtvertrag vom griechischen Parlament mit
überwältigender Mehr angenommen.
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1998-03 Griechenland schloss sich dem Wchselkursmechanismus des
EWS an. Das Lexikon zur
Währungsunion führt aus (S. 176): "Bei Abschluss des
Vertrags von Maastricht war G. das Land, dessen wirtschaftl. Kennziffern
mit Abstand am weitesten von den Konvergenzkriterien entfernt lagen. Eine
Mitgliedschaft in der Währungsunion von Beginn an stand daher niemals
zur Debatte. Gleichwohl bekräftigt die Reg. immer wieder ihren festen
Willen, der Währungsunion beitreten zu wollen, und in der Öffentlichkeit
ist die Zustimmung zur einheitl. Währung so groß wie in kaum
einem anderen EU-Land. Immerhin gelang es zw. 1991 und 1997, die Inflationsrate
von 19,4% auf 5,5% zu senken, das Haushaltsdefizit ging von 11,5% auf 4,9%
bezogen auf das BIP zurück, und der öffentl. Schuldenstand ist
seit 1993 leicht rückläufig: Mit dem Beitritt zum Wechselkursmechanismus
ist das Land einer Mitgliedschaft in der Währungsunion näher
gekommen." Einschränkend muss hier aber angemerkt werden: falls die
Datenm stimmen.
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2000 gibt das Land an, die EU-Konvergenzkriterien zu erfüllen,
obwohl das nicht stimmte. W120817
hierzu: "Obwohl Griechenland die EU-Konvergenzkriterien nicht erfüllte,
trat es im Jahr 2001 der Eurozone bei. Die Euro-Einführung in Griechenland
ohne tatsächliche strukturelle Konvergenz hatte für Griechenland
erhebliche Folgeerscheinungen. Insbesondere beraubte sich das Land seiner
nationalen Geldpolitik, mit der es die geringere Wettbewerbsfähigkeit
seiner Wirtschaft zuvor ausgleichen konnte. Entgegen dem Vertrag von Maastricht,
nach dem ein Euro-Land auch nach der Einführung des Euros sowohl das
jährliche Haushaltsdefizit als auch den Staatsschuldenstand in Richtung
Grenzwert abbauen muss, gelang Griechenland die Reduzierung der überschrittenen
Kriterien nicht. Da das Haushaltsdefizit des Landes jedes Jahr erneut schuldenfinanziert
werden musste, stieg vielmehr der griechische staatliche Schuldenstand
gemessen am BIP fast jedes Jahr weiter an. Die Zinslastquote (staatlicher
Zinsaufwand im Verhältnis zum BIP) ging für Griechenland mit
der Einführung des Euro im Vergleich zu früheren Jahren zunächst
einmal zurück, lag aber weiterhin über derjenigen anderer Euroländer.
Da Griechenland jedoch weder Haushaltsdefizit noch Staatsverschuldung zurückführte,
stieg diese auch wieder an. Die immer höher anwachsende Verschuldung
bis zur Krise, in der Griechenland selbst die Zinsen nicht mehr bedienen
konnte, folgte."
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2001-01: Griechenland tritt der Eurozone bei.
-
2002 Die Griechen leben aus dem vollen und ihre Haushaltspolitik
gerät zunehmend mehr völlig außer Rand und Band: U.a. stellt
W120817
zusammen: "Überdurchschnittlich expansive Haushalts- und Wirtschaftspolitik:
Nach der Einführung des Euro zum 1. Januar 2002 wurde eine expansive
Haushalts- und Wirtschaftspolitik betrieben, indem die Ausgaben weiter
stiegen. Überdurchschnittliche Lohnerhöhungen: 2002 wurden die
Löhne im privaten und öffentlichen Bereich um 12 bis 15 Prozent
erhöht. Überdurchschnittlicher Konsum und unterdurchschnittliche
Investitionen: Griechenland erhöhte seine Staatsschulden seit Einführung
des Euro von 152 auf inzwischen zirka 330 Milliarden Euro. Obwohl Griechenland
damit in neun Jahren zusätzliche schuldenfinanzierte Ausgaben in Höhe
von mehr als 170 Milliarden Euro getätigt hatte, die zur Überschuldung
Griechenlands führten, gingen die Investitionen seit der Euro-Einführung
2002 mit Ausnahme des Jahres 2003 jedes Jahr gegenüber dem Wert vor
dem Währungsbeitritt zurück. Insbesondere vor dem Hintergrund
der in Griechenland unterdurchschnittlich ausgebauten Infrastruktur mit
hohem Investitionsbedarf hat sich Griechenland damit die Chance genommen,
die Basis dafür zu legen, die Schulden aus eigener Kraft zurückzahlen
zu können. ..."
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2004-11 Falsche Statistiken: "Einem Bericht
der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge hat Griechenland in den Jahren
1997 bis 1999 ein Defizit in den öffentlichen Kassen von "erheblich
mehr als drei Prozent" gehabt: Das Staatsdefizit belief sich 1997 auf 6,4
Prozent, 1998 auf 4,1 Prozent und 1999 auf 3,4 Prozent. Angegeben hatte
die Regierung jedoch vier Prozent für 1997, 2,5 Prozent für 1998
und 1,8 Prozent für 1999. Kommission und Brüssler Diplomaten
weisen darauf hin, dass die aktuelle griechische Regierung die falschen
Zahlen aufgedeckt habe und dafür nicht bestraft werden dürfe.
Die Kommission sieht keine rechtlichen Grundlagen für einen Ausschluss
Griechenlands aus dem Euro-Raum." (stern17.6.11)
Im BERICHTÜBER
DAS ÖFFENTLICHE DEFIZIT UND DEN ÖFFENTLICHEN SCHULDENSTAND der
EU-Kommission vom 8.1.2010, S. 6 wird ausgeführt: "Nachdem von
den griechischen Stellen in den vorangegangenen Jahren nachweislich häufig
falsche Defizit- und Schuldenstandsdaten gemeldet wurden, hat Eurostat
im November 2004 einen Bericht über die Revision der griechischen
Defizit- und Schuldenstandszahlen veröffentlicht, demzufolge in den
Jahren vor 2004 in nicht weniger als 11 Einzelfällen falsche Zahlen
gemeldet wurden."
-
2005-2009 Falsche Statistiken: "Zwischen 2005 und 2009 legte Eurostat
fünf Mal in der halbjährlichen Pressemitteilung über Defizit-
und Schuldenstandsdaten Vorbehalte gegen die griechischen Daten ein. Dass
in den vergangenen acht Jahren griechische VÜD-Daten [Verfahren bei
übermäßigem Defizit] überhaupt ohne Vorbehalte veröffentlicht
wurden, war sehr häufig darauf zurückzuführen, dass Eurostat
vor oder während des Meldezeitraums eingeschritten ist, um Fehler
oder unzulänglich erfasste Daten zu korrigieren" a.a.O.
-
Die Chronik
der Tagesschau "Griechenlands Weg in die Krise" setzt im Oktober 2009
ein: "Die griechischen Staatsfinanzen geben seit langem Anlass zur Sorge.
Erst 2009 wurde jedoch die wahre Dimension des Defizits bekannt. Seitdem
gibt es regelmäßig neue Hiobsbotschaften aus dem südeuropäischen
Land. Zwei milliardenschwere Rettungspakete und ein Schuldenschnitt sollten
dem Land helfen, die drohende Staatspleite abzuwenden. Doch trotz Sparprogrammen
und Rezessionsjahren muss das Land weiter den Bankrott fürchten. Eine
Chronik der Krise."
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2./21.10.2009: "Die griechischen Stellen lieferten am 2. und am
21. Oktober 2009 an Eurostat zwei unterschiedliche, vollständig ausgefüllte
Sätze von Tabellen zur Übermittlung von Daten für das Verfahren
bei einem übermäßigem Defizit (VÜD), die Angaben über
das öffentliche Defizit und den Schuldenstand im Zeitraum 2005-2008
sowie eine Prognose für 2009 enthielten. In der Übermittlung
vom 21. Oktober wurde das öffentliche Defizit Griechenlands für
das Jahr 2008 von 5,0 % des BIP (von Griechenland mitgeteilte, von Eurostat
im April 2009 veröffentlichte und validierte Quote) auf 7,7 % des
BIP korrigiert. Gleichzeitig haben die griechischen Stellen auch die geplante
Defizitquote für 2009 von 3,7 % des BIP (im Frühjahr gemeldeter
Wert) auf 12,5 % des BIP nach oben angepasst, was eine Reihe von Faktoren
(Auswirkungen der Wirtschaftskrise, Verfehlungen der Haushaltsziele in
einem Wahljahr und Entscheidungen im Bereich der Rechnungslegung) widerspiegelt."
a.a.O.
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2009-12: "Die Rating-Agentur Fitch stuft die Bonität Griechenlands
herab. Zum ersten Mal seit zehn Jahren hat das Land damit nicht mehr den
Top-Status "A". Die EU-Mitgliedstaaten verweigern konkrete Hilfen zur Haushaltssanierung."
(stern17.6.11)
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3.2.2010: "Die Europäische Kommission beschließt, den
griechischen Haushalt unter EU-Kontrolle zu stellen. Das Land soll so das
Defizit bis 2012 in den Griff bekommen. Athen muss nun alle zwei bis drei
Monate in Brüssel über seine Sparerfolge berichten." (stern17.6.11)
-
23.4.2010: "Griechenland bittet die Euro-Partner und den Internationalen
Währungsfonds (IWF) offiziell um Hilfe, um einen Staatsbankrott abzuwenden.
Die Zinsen für griechische Staatsanleihen sind zuvor stark gestiegen.
Die EZB ermöglicht Griechenland die Aufnahme von Krediten indem sie
auch die schlecht bewerteten griechischen Staatsanleihen als Sicherheit
akzeptiert." (stern17.6.11)
-
2010.05.02: "Griechenland droht akut die Insolvenz. Die Euro-Gruppe beschließt
Notkredite von 110 Milliarden Euro und verlangt einen harten Sparkurs."
(Focus
29.6.11)
-
26.4.2011: "Die Statistikbehörde Eurostat gibt bekannt, dass
es schlimmer um Griechenlands Staatsfinanzen steht als befürchtet.
Das Defizit belief sich im Jahre 2010 auf 10,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
EU und IWF hatten mit 9,6 Prozent gerechnet. Erlaubt sind laut EU-Konvergenzkriterien
aber nur drei Prozent. Das griechische Finanzministerium verspricht, sich
weiter auf Reform- und Sparvorhaben zu konzentrieren." (stern17.6.11)
-
2011-07: "Nachdem sich das erste Rettungspaket als nicht ausreichend
erwiesen hatte, wurde ein „zweites“ Rettungspaket für Griechenland
auf einem EU-Gipfeltreffen der 17 Euroländer am 21. Juli 2011 beschlossen.[52]
Das Hilfspaket hat ein Volumen von insgesamt 109 Milliarden Euro und kann
von dem neu geschaffenen EFSF, einer Einrichtung der beteiligten Staaten,
und dem Internationalen Währungsfonds bis zum Jahr 2014 ausgezahlt
und zu dem niedrigen Zinssatz von 3,5 Prozent verliehen werden. Für
die Rückzahlung sämtlicher vom Rettungsfonds zur Verfügung
gestellten Mittel wurde Griechenland eine Laufzeitverlängerung von
siebeneinhalb auf 15 Jahre gewährt. Erstmals wurde zudem eine Beteiligung
des privaten Finanzsektors auf freiwilliger Basis vereinbart. Der Nettobeitrag
von Banken und Versicherungen zur Griechenland-Unterstützung soll
bis 2014 zusätzliche 37 Milliarden Euro umfassen.[53] Weiterhin wurde
auf dem EU-Gipfel ein Wiederaufbauplan für Griechenland angekündigt,
um wirtschaftliches Wachstum zu fördern.[137] Die EU-Kommission setzte
eine „Task Force für Griechenland“ ein. Der Deutsche Bundestag hatte
am 29. September 2011 einer Ausweitung des EFSF zugestimmt." [W120816,
ohne Fußnoten]
-
26.10.2011: "In der Nacht vom 26. zum 27. Oktober entwarfen die
Euroländer – nach einem vorbereitenden Treffen einige Tage zuvor und
nach einer Abstimmung im Bundestag am 26. Oktober 2011 – einen Plan, durch
den Griechenland langfristig – bis 2020 – wieder ohne Finanzhilfen aus
dem Ausland auskommen soll. Grundlegendes Ziel dabei ist, den Schuldenstand
des Landes von heute 160 Prozent auf 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukt
(BIP) zu drücken. Die privaten Gläubiger verzichteten nach intensivem
politischen Druck auf 50 Prozent bzw. 100 Milliarden Euro ihrer Forderungen
an Athen.
Die Kreditgeber sollen ihre Staatsanleihen dazu
im Januar in neue Anleihen umtauschen. Die dem Euro-Währungsgebiet
angehörenden Mitgliedstaaten werden einen Beitrag von bis zu 30 Mrd.
Euro zur Beteiligung des Privatsektors leisten. Die ‚Schlagkraft des EFSF‘
soll durch einen ‚Hebel‘ auf eine Billion Euro erhöht werden.
Kritik wurde unter anderem am späten Schuldenschnitt
geübt, der zuvor von der Politik ausgeschlossen wurde. Profiteur eines
Schuldenschnitts im Oktober 2011 gegenüber einem früheren Schuldenschnitt
(etwa bereits 2009) seien die privaten Banken, die ihre griechischen Staatsanleihen
abstoßen konnten, die großteils von der EZB gekauft worden
sind. Die Kosten trügen nun die Steuerzahler der Eurozone.
Im Hinblick auf die Unsicherheit der innenpolitischen
Entwicklung in Griechenland wurde die beschlossene Auszahlung zunächst
ausgesetzt, nachdem Regierungschef Papandreou am 1. November 2011 eine
Volksabstimmung über die Beschlüsse des Euro-Gipfels ankündigte;
Papandreou ließ diesen Plan zwar nach zwei Tagen wieder fallen, musste
danach aber die Bildung einer neuen Regierung ankündigen, um eine
Vertrauensabstimmung zu überstehen. Als Ministerpräsident folgte
ihm am 11. November 2011 Loukas Papadimos nach; er bildete eine Übergangsregierung."
[W120816,
ohne Fußnoten]
-
14.12.2011. "Am 14. Dezember wurde der 'IMF Country Report No. 11/351'
bekannt. In dem umfangreichen Bericht schließt der IWF zusätzliche
Finanzhilfen für die nähere Zukunft aus. ... Der IWF übt
ähnliche Kritik wie die OECD in der Vorwoche. Die OECD hatte alle
14 Ministerien untersucht und kam in einer Studie zu dem Schluss, es gebe
weder eine Vision über das Reformziel noch eine Kontrolle für
die Umsetzung, kaum Kommunikation innerhalb der Behörden und ein kompliziertes
administratives Beziehungsgeflecht ohne jegliche Koordination. Der einzige
Ausweg sei eine „Big-Bang-Reform“ im gesamten Regierungsapparat – also
radikale Einschnitte." [W120817]
-
03-2012: Zahlungsausfall (faktisch erzwungener Verzicht "privater"
Gläubiger). Zweites Hilfspaket (130 Mrd.). Zusätzlich massive
illegale Käufe griechischer (und anderer notleidender) Staatsanleihen
der EZB.
-
"Notkredite als Refinanzierungs-Schlupfloch für Banken. Jetzt drucken
sich die Griechen ihre Euro selbst. Seit heute akzeptiert die EZB keine
griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten. Der Schuss dürfte
nach hinten losgehen: Denn die Griechen wissen sich längst zu helfen
– sie drucken einfach selbst Euro. Notkredite als Refinanzierungs-Schlupfloch
für Banken: Jetzt drucken sich die Griechen ihre Euro selbst ... Man
könnte auch sagen: Die Notenbank in Athen druckt sich ihre Euro einfach
selber. Athen hat von dieser Möglichkeit in den vergangenen Monaten
schon häufiger Gebrauch gemacht. Und zwar immer dann, wenn sich die
EZB für Griechenland-Papiere zu schade war. Und wenn die Griechen
die Notenpresse schon mal anwarfen, dann gleich richtig: Allein im Juni
nahmen die griechischen Banken den Zahlen der griechischen Notenbank zufolge
rund 74 Milliarden Euro regulär über Haupt- und längerfristige
Refinanzierungsgeschäfte bei der EZB auf – und außerdem 62 Milliarden
Euro über die umstrittenen ELA-Notkredite. Im März, als die EZB
wegen des Schuldenschnitts für Athen vorübergehend schon einmal
keine griechischen Papiere mehr gelten ließ, wurde nach Informationen
der BayernLB zwischenzeitlich sogar nahezu die komplette Liquiditätssumme
über die ELA finanziert. Ebenso im Mai:
Der einheimische Weg ist so attraktiv, dass sich die griechischen Banken
in diesem Monat nur noch 3,5 Milliarden Euro auf konventionellem Wege über
die EZB liehen – aber 124 Milliarden über ihre eigene Notenbank. Das
war kurz nach dem Schuldenschnitt, als griechische Institute auch deshalb
auf die ELA angewiesen waren, weil sie nicht mehr die geforderte Eigenkapitalquoten
erfüllten, um direkten Zugang zu EZB-Krediten zu bekommen. ...
-
17.8.2012: "Eurokrise Griechenlands Schulden steigen stündlich
um 10 Millionen Euro. Das griechische Finanzministerium hat neue Zahlen
zur Staatsverschuldung vorgelegt. Danach sind die Schulden allein von März
bis Juni von 280 Milliarden Euro auf über 303 Milliarden Euro gestiegen.
... Nach den vom Finanzministerium veröffentlichten Zahlen erreichte
die Staatsverschuldung des Landes ihren bislang höchsten Stand im
vierten Quartal des vorigen Jahres. Damals betrug der Schuldenstand 367,9
Milliarden Euro. Im Frühjahr verzichteten dann private Gläubiger
im Rahmen eines von der Politik faktisch erzwungenen Schuldenschnitts auf
Forderungen in Höhe von insgesamt 107 Milliarden Euro. ...." [faz
17.8.12]
-
"Griechische Staatskassen fast leer - Trick gegen die Pleite. Neue Hiobsbotschaft
aus Hellas: Die griechischen Staatskassen werden immer leerer. Während
das Finanzministerium in Athen Ende März etwas mehr als 4,4 Milliarden
Euro in seinen Safes zählte, waren darin Ende Juni nur noch rund 3,5
Milliarden Euro. Um die Pleite zu verhindern, zapfen die Griechen jetzt
ihre letzte Geldquelle an. Das Risiko dabei tragen aber die internationalen
Geldgeber." > zum ELA-Trick.
-
22.08.2012: "Wie die EZB Griechenland am Leben hält. Nicht
nur die Rettungspakete haben eine griechische Pleite verhindert. Auch die
EZB hilft dem Krisenland – mit Krediten für die Banken. Dabei sind
die Sicherheiten der Kreditinstitute im Ernstfall wenig wert. ... Doch
dieser Tage hat die EZB sogar noch eins draufgesetzt. Weil Griechenland
Geld brauchte, um eine auslaufende Anleihe, die bei der EZB lag, zurückzuzahlen,
erlaubte die EZB eine Vereinbarung zwischen Notenbank, Regierung und Banken
in Griechenland. Die Bank von Griechenland gibt den Banken zusätzliche
Kredite, mit denen diese kurzfristige Schuldtitel der Regierung kaufen.
Die Regierung verwendete den Erlös, um die Anleihe bei der EZB zu
bedienen. ... " [HB
22.8.12]
-
06.10. 2012: "Hans-Werner Sinn ist sich sicher: Alle Versuche, Griechenland
im Euro zu halten, sind zum Scheitern verurteilt. Der Ifo-Chef sieht unlösbare
Probleme und die jüngsten düsteren Prognosen für das Schuldenland
scheinen ihm Recht zu geben. Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel würde
er sogar wetten: „Griechenland wird austreten.“ [focus
19.10.12]
-
03.11.2012 "Der Troika-Bericht ist das Papier nicht wert. Seit einem
halben Jahr wiederholen die Kanzlerin und ihr Finanzminister ein Mantra
zu Griechenland-Fragen: "Wir warten den Bericht der Troika ab." Jetzt kommt
der Bericht – aber er ändert nichts. ... Dass Griechenland nicht hängen
gelassen wird, haben die Europäer auch der EZB signalisiert. Die stellt
daher sicher, dass die Griechen nicht kurzfristig wegen ihrer knappen Kassen
Insolvenz anmelden müssen. Sie verdoppelt kurzerhand den Rahmen für
Notkredite, die sich Athen über die eigene Notenbank besorgen kann.
... " [Welt
3.11.12]
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04.05.2013 "Was die Statistiken über Griechenland verschweigen.
Offizielle Zahlen zur griechischen Wirtschaft zeichnen ein verheerendes
Bild: Sechs Jahre Rezession, jeder vierte Grieche ist arbeitslos, die Schulden
sinken kaum. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Offizielle Zahlen zur
griechischen Wirtschaft zeichnen ein verheerendes Bild: Sechs Jahre Rezession,
jeder vierte Grieche ist arbeitslos, die Schulden sinken kaum. Doch das
ist nur die halbe Wahrheit. ..." [Welt
4.5.13]
-
22.07.2013 "Griechische Schuldenquote wächst. Die griechische
Schuldenquote dürfte weiter wachsen - auch, weil die Wirtschaft schrumpft.
Die griechische Schuldenquote wird größer. Der öffentliche
Schuldenstand des Landes betrug nach Angaben der EU-Statistikbehörde
Eurostat am Ende des ersten Quartals 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Ein Jahr zuvor hatte der Wert erst bei 136 Prozent gelegen, im Vorquartal
waren es knapp 157 Prozent gewesen. Griechenland führt im Euroraum
und in der EU die Negativliste der Staaten mit dem höchsten Schuldenstand
an, gefolgt von Italien mit 130 Prozent, Portugal mit 127 Prozent und Irland
mit 125 Prozent. Diese Länder meldeten auch die stärksten Anstiege.
Portugal und Irland erhalten ebenso wie Griechenland Milliardenhilfen der
internationalen Geldgeber von EU und Internationalem Währungsfonds
IWF. ..." [TS
22.7.13]
-
21.08.2013 "Was Griechenland wirklich hilft. Griechenland
ist noch lange nicht über den Berg. Das angeschlagene Land braucht
weitere Milliarden – doch wo soll das Geld herkommen? Fünf Wege, wie
Europa Athen unterstützen kann. ... [Welt
21.8.13] "Neue Geldspritze ab 2015Drittes Griechen-Rettungspaket soll
aus EU-Haushalt kommen. Gut vier Wochen vor der Wahl heizt Schäuble
die Griechenland-Debatte an. Er rechnet nun fest mit einem dritten Rettungspaket.
Laut einem Bericht soll es zumindest teilweise über den EU-Haushalt
finanziert werden. ..." [wiwo
21.8.13]
-
22.11.2013 "Warum die Griechen immer anders
rechnen als ihre Geldgeber. Immer wieder hat Griechenland die Euro-Partner
getäuscht und enttäuscht. Auch über die notwendige Höhe
der nächsten Hilfstranche gehen die Meinungen auseinander. FOCUS Online
zeigt, bei welchen Anlässen die Griechen in der Vergangenheit schon
getrickst haben. ... Der Gedanke ist bekannt – und doch immer wieder frustrierend:
Griechenland hätte der Eurozone nie beitreten dürfen. Als Architekt
der Aufnahme gilt Lucas Demetrios Papademos. Zusammen mit der sozialistischen
Regierung bereitete Papademos die Aufnahme Griechenlands in die europäische
Währungsunion 2001 und die Einführung des Euro als Zahlungsmittel
2002 vor. Dafür erntete er im eigenen Land großen Respekt. Später
wurde bekannt, dass Griechenland über Jahre hinweg frisierte Zahlen
nach Brüssel übermittelt hatte. Nur so konnte das Land die geforderten
Stabilitätskriterien für die Währungsunion einhalten. Geschadet
hat Papademos der Skandal wenig: Zwischen November 2011 und Mais 2012 war
er griechischer Regierungschef – trotz seiner Mitverantwortung für
die Zahlen-Tricksereien. .... " [Focus
22.11.13]
Der Spiegel meldet (22.11.13):
"Samaras in Berlin: Griechenland will mehr Hilfe von Euro-Partnern. Nach
harten Jahren überrascht Griechenland mit soliden Finanzen - und hofft
nun auf Gratifikation: Die Euro-Partner sollen weitere Hilfe beim Abbau
der Schulden leisten. Regierungschef Samaras will bereits am Freitag in
Berlin mit Kanzlerin Merkel über niedrigere Zinsen und längere
Tilgung sprechen. ... Allerdings sorgen die extrem hohen Schulden dafür,
dass die Last des Landes weiter wächst. Ende September hatte der Schuldenstand
Griechenlands 321,8 Milliarden Euro oder 169 Prozent des Bruttosozialprodukts
erreicht. Das ist deutlich mehr als vor einem Jahr, damals betrug die Summe
303,5 Milliarden. ..."
Kommentar
26.11.13 Die Lage in Griechenland ist schwierig und das hat eine
jahrtausendealte Tradition (> Dionysos
I.). Sog. "Griechenlandhilfen" sind in Wahrheit aber keine Hilfe für
die griechische Wirtschaft oder gar das griechische Volk, sondern "Hilfen"
für die korrupte griechische "etilE", die internationalen
Bankstersyndikate und die Kapitalanleger. Dies ist die größte
Lüge der sog. "Eurorettung". Vernünftig
und verantwortlich haushalten und wirtschaften können und wollen
nämlich alle nicht, auch nicht die Deutschen, sie haben "nur" die
bessere Position. |
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29.11.2013 "Eurokrise. Vorgaben
nicht erfüllt: Troika sagt Athen-Besuch ab. Die Troika hat den
für kommende Woche geplanten Besuch in Athen abgesagt. Griechenland
habe seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Die Auszahlung einer weiteren
Hilfstranche könnte sich verzögern. ..." [DWN
29.11.13]
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03.12.2013 "Bericht von Transparency
International Griechenland gilt weiter als korruptestes Land in Europa.
Korruption in der Verwaltung ist in Griechenland besonders verbreitet,
sagt Transparency International. Sieben europäische Länder stehen
besser da als Deutschland. ..." [faz
3.12.13]
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17.12.2013 "Griechenland Früherer
Verkehrsminister fuhr mit gefälschten Nummernschildern. Die Nummernschilder
gefälscht, der Geländewagen nicht versichert, der Führerschein
nicht im Auto - der frühere griechische Verkehrsminister Michalis
Liapis wurde in Athen festgenommen. ..." [faz
17.12.13]
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21.12.2013 "Parlamentsbeschluss
Griechenland besteuert das Eigentum. Vom nächsten Jahr an müssen
Bauern und Hausbesitzer in Griechenland Steuern zahlen. Dieser Beschluss
hat die griechische Regierung geschwächt - ihre Mehrheit war nur knapp.
..." [faz
21.12.13]
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02.02.2014 "Troika-Kontrollen Griechenland
ist mit 153 Sparmaßnahmen im Rückstand. Hilfsgeld für
Griechenland liegt auf Eis, weil die internationale Kontrolleure mit den
Reformen unzufrieden sind. Die Liste ist offenbar lang. ..." [faz
2.2.14]
-
24.02.2014 "Euro-Krise Athen streitet
mit Geldgebern über seine Banken. Wie stabil sind Griechenlands
Banken? Das Land selbst hat ihre Anfälligkeit untersuchen lassen und
kommt angeblich auf eine viel kleinere Summe als der Internationale Währungsfonds.
Dahinter steckt aber mehr. ... Die griechische Regierung würde gerne
für die Bankenrettung vorgesehenes Geld, das in einem eigens dafür
eingerichteten Fonds liegt, auch für den allgemeinen Staatshaushalt
verwenden dürfen. Angeblich sind in dem Fonds derzeit zehn Milliarden
Euro (übrig). ... " [faz
24.2.14]
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24.03.2014 Die Story im Ersten: Griechisches
Roulette. Wie Athen und Brüssel Steuermilliarden verzocken. ... Europäische
Steuergelder versickern sinnlos. Neben den Milliardenhilfen für den
maroden Staatshaushalt versucht die EU, mit Fördergeldern Infrastruktur
und Umweltschutz in den griechischen Regionen zu verbessern. Mit drastischen
Beispielen wird belegt, wie Millionen europäischer Steuergelder unter
den Augen Brüsseler Bürokraten sinnlos versickern. Hat Griechenland
noch eine Chance oder verhindert die alte Machtelite die Reformen, die
die EU so dringend fordert?" [ARD
24.3.14]
-
13.09.2014 "Griechische Regierung gesteht:
Wir haben uns wieder bei den Zahlen geirrt. Das griechischen Finanzministerium
hat eingeräumt, im September falsche Zahlen ausgewiesen zu haben:
Der in der EU und von Angela Merkel gefeierte Primärüberschuss
beruht zu zwei Dritteln auf einem Rechenfehler. ... Denn schon der
“Wert” Primärüberschuss ist die reine Chuzpe, weil er alle Zinslasten
herausrechnet. Würde Griechenland tatsächlich so bilanzieren,
hätten die europäischen Steuerzahler hunderte Milliarden Euro
in den Wind zu schreiben. Rein zufällig kamen diese Jubelmeldungen
unmittelbar vor der Bundestagswahl. ..." [DWN
13.9.14]
Kommentar 13.09.2014 Die
haben sich natürlich nicht "geirrt", sondern gelogen, getrickst und
manipuliert wie eh und eh. Die Lage in Griechenland ist schwierig und das
hat eine jahrtausendealte Tradition (> Dionysos
I.). Sog. "Griechenlandhilfen" sind in Wahrheit aber keine Hilfe für
die griechische Wirtschaft oder gar das griechische Volk, sondern "Hilfen"
für die korrupte griechische "etilE", die internationalen
Bankstersyndikate und die globale Finanzindustrie. Dies ist die größte
Lüge: die sog. "Eurorettung". Vernünftig
und verantwortlich haushalten und wirtschaften können und wollen
nämlich alle nicht, auch nicht die Deutschen, sie haben "nur" die
bessere Position. Ein solches Europa taugt nichts. Weder eine Lösung
noch ein Ende ist in Sicht, was Juncker perfekt zum Ausdruck bringt. |
-
20.09.2014 "Aufgeflogen Reiche Griechen
tarnen ihre Schwimmbäder mit Militärplanen. Neuester Trick
reicher Griechen, um weniger Steuern zu zahlen: Sie überdecken mit
Militär-Tarnplanen und Netzen ihre Schwimmbäder. Bei Kontrollen
sind die Planen jetzt aufgefallen. ..." [faz 18.9.14]
-
25.101.2015 Griechenland hat insgesamt
Schulden von 320 Milliarden Euro Schulden. Das sind fast 180 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts. Der Großteil der Kredite kommt von den anderen
Euro-Ländern und vom IWF. Die Kreditbedingungen sind durchaus günstig.
..." [ARD 25.1.15]
-
25.01.2015 Syriza ist klarer Wahlsieger
(ARD Stand: 25.01.2015 22:52
Uhr) Das Linksbündnis Syriza hat Hochrechnungen zufolge die
Parlamentswahl in Griechenland mit klarem Vorsprung gewonnen. Die Partei
von Alexis Tsipras kommt demnach auf 36,5 Prozent der Stimmen. Die bislang
regierenden Konservativen unter Antonis Samaras erhalten laut Hochrechnungen
27,7 Prozent. Dahinter liegt die rechtsradikale Goldene Morgenröte
mit 6,3 Prozent. Die proeuropäische Partei der politischen Mitte,
To Potami (Der Fluss), kommt demnach auf 5,9 Prozent. Die bislang mitregierenden
Sozialisten landen mit großen Verlusten bei 4,8 Prozent.
-
05.02.2015 Monitor bringt einen kritischen Beitrag zu all den Vorteilen
und Falschinformationen, die über Griechenland verbreitet werden.
EU-Kommission:
Bericht zu den Statistiken Griechenlands [Quelle]
"Insbesondere wird in dem Bericht Folgendes nachgewiesen:
-
Schwerwiegende Unregelmäßigkeiten bei den VÜD-Datenübermittlungen
vom April und vom Oktober 2009, einschließlich der Vorlage nicht
korrekter Daten, sowie Missachtung von Rechnungslegungsvorschriften und
des Zeitplans für die Meldung der Daten;
-
schlechte Zusammenarbeit zwischen den mit der Erstellung von VÜD-Zahlen
befassten nationalen Stellen sowie zu geringe Unabhängigkeit des ESYE
und des Obersten Rechnungshofs gegenüber dem Finanzministerium;
-
ein institutioneller Rahmen und ein staatliches Rechnungslegungssystem,
die für eine korrekte Meldung von VÜD-Statistiken ungeeignet
sind, speziell eine nicht transparente bzw. unzureichend dokumentierte
Buchführung, die zu mehreren, in einigen Fällen erheblichen Datenkorrekturen
geführt hat, die durch die griechischen Stellen über einen längeren
Zeitraum vorgenommen wurden;
-
mangelhaft wahrgenommene Rechenschaftspflicht bei der Bereitstellung von
Zahlen, die für VÜD-Datenübermittlungen herangezogen wurden
(z. B. fehlende schriftliche Unterlagen oder Zertifizierung in einigen
Fällen, Datenaustausch per Telefon); [>5]
-
unklare Zuständigkeiten und/oder mangelndes Verantwortungsbewusstsein
der nationalen Stellen, die Quelldaten liefern oder Statistiken erstellen,
in Kombination mit nicht eindeutig definierten Befugnissen der für
die Daten verantwortlichen Mitarbeiter."
Anmerkung hierzu: Parlamentarische Anfragen 10. September 2010 P-6599/2010.
Antwort von Herrn Rehn im Namen der Kommission
http://www.europarl.europa.eu/sides/getAllAnswers.do?reference=P-2010-6599&language=DE
Tabelle: Die Schulden-Leistung Griechenlands
1995-2011 und BIP 2002-2011
swr
:= stetige, jwr := jährliche Wachstumsrate.
Datenquellen (Zur Güte: 1,
2):
Q01:
General government gross debt Millions of euro (from 1.1.1999)/Millions
of ECU (up to 31.12.1998)
Q02:
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen Zu jeweiligen Preisen
Ergebnis Schuldenporträt Griechenlands
1998-2011:
Falls die Daten stimmen: Die Schuldenwachstumsrate von 1995-2011 ergibt
stetig (diskret) 8.25% (8.60%) und die Wirtschaftswachstumsrate von 2002-2011
ergibt stetig (diskret) 3.53% (3.59%) - eigentlich nicht schlecht.
Aber: Geht man nach der einfachen Musgrave-Stabilitätsbedingung
- Schuldenwachstumsrate <= Wirtschaftswachstumsrate - so ist klar,
dass solche extremen Unterschiede wie sie Griechenland zeigt, früher
oder später in die Katastrophe führen müssen. Umso schlimmer,
je weniger stark und entwickelt die Wirtschaft ist und noch dazu bei einer
so schwachen, hinten und vorne überforderten Verwaltung. Die bisherigen
Hilfspakete zeigen: Griechenland ist ein Faß ohne Boden und jedes
schreckliche Ende ist besser als dieser Schrecken ohne Ende.
Orientiert man sich an Reinhart & Rogoffs Analyse
der Finanzkrisen der letzten 8 Jahrhunderte, so scheinen die Griechen die
letzten 200 Jahre überwiegend in Zahlungsschwierigkeiten gewesen zu
sein. Weshalb ein Land mit einer solchen Geschichte, so einfach und unkontrolliert
in die EU aufgenommen werden konnte, zeigt schwerste Mängel der eitlen
und offensichtlich wenig kompetenten Verantwortlichen in Brüssel.
Die eitlen und inkompetenten Gecken dort freuen sich in dümmlichster
Manier über buchstäblich jeden, der in die EU will - wie immer
er auch nicht passt. Die Konvergenzkriterien wurden nie eingehalten und
der Vertragsbruch gehört zur EU wie der Mord zur Mafia und das Amen
zur Kirche.
Es bleibt völlig unklar, wieso die Griechen
überhaupt jemals in die Währungsunion gelangen konnten, vergegenwärtigt
man sich, was 1998 der Duden in "Das
Lexikon zur Währungsunion", (S. 176): "Bei Abschluss
des Vertrags von Maastricht war G. das Land, dessen wirtschaftl. Kennziffern
mit Abstand am weitesten von den Konvergenzkriterien entfernt lagen. Eine
Mitgliedschaft in der Währungsunion von Beginn an stand daher niemals
zur Debatte. Gleichwohl bekräftigt die Reg. immer wieder ihren festen
Willen, der Währungsunion beitreten zu wollen, und in der Öffentlichkeit
ist die Zustimmung zur einheitl. Währung so groß wie in kaum
einem anderen EU-Land. Immerhin gelang es zw. 1991 und 1997, die Inflationsrate
von 19,4% auf 5,5% zu senken, das Haushaltsdefizit ging von 11,5% auf 4,9%
bezogen auf das BIP zurück, und der öffentl. Schuldenstand ist
seit 1993 leicht rückläufig: Mit dem Beitritt zum Wechselkursmechanismus
ist das Land einer Mitgliedschaft in der Währungsunion näher
gekommen." Allerdings muss man bei Griechenlanddaten immer sagen: falls
die Datenm stimmen.
Griechenland hat in über einem Jahrzehnt eine
ganze Reihe grundlegender Probleme nicht gelöst. Sie sind bislang
nicht in der Lage, zuverlässige (statistische) Daten zu erheben, so
dass auch ein zuverlässiges Schuldenporträt nur mit Vorbehalt
erstellt werden kann. Die Griechen scheinen überhaupt keinen funktionierenden
Staat zu haben. Schon von daher sind sie völlig ungeeignet, in der
Eurozone Mitglied zu sein. Lügen, tricksen, frisieren, fälschen
der griechischen Staats- und Verwaltungsrepräsentanten übertrifft
die von PolitikerInnen her gewohnten Verhaltensweisen bei weitem.
Wenn die Griechen ihre strukturellen und ordnungspolitischen
Grundprobleme (funktionierende Verwaltung, Katasterämter, Finanzverwaltung,
Steuerquote und Steuereinnahmen, Bekämpfung der Korruption, Erfassung
richtiger und zuverlässiger (statistischer) Wirtschaftsdaten, angemessene
und solide Haushaltspolitik entwickeln u.a.m) und hierbei insbesondere
die Einnahmeseite nicht drastisch verbessern, kann es nichts werden. Für
einige Sachen braucht das Land keine weitere Zeit. Es hatte Zeit genug.
Wieso Milliardäre verfassungsrechtlich steuerfrei gestellt werden
versteht kein Mensch auf dieser Welt, ebenso wenig, dass man reiche Steuerkriminelle
nicht so lange in Beugehaft nehmen kann, bis sie eben zahlen. Für
diejenigen, die sich abgesetzt haben, sollte der Geheimdienst eine sinnvolle
Aufgabe bekommen. "Sparen" - besser wäre es, von vernünftigem
und verantwortlichem Haushalten und Wirtschaften zu reden - noch dazu in
der Krise, genügt allein natürlich nicht. Das Gebot der nächsten
Dekaden muss für die Griechen, wie für uns alle, heißen:
vernünftig und verantwortlich haushalten und wirtschaften, die Einnahmeseite
durch strukturelle Reformen nachhaltig verbessern, Eindämmen der Korruption
und Vetternwirtschaft vor allem im öffentlichen Dienst, ein neues
- pragmatisches nicht moralisches - Bewusstsein für Sinn und Nutzen
von Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit hinsichtlich Daten, Vereinbarungen
und Verträgen.
Es fällt auf, dass diejenigen, die für
das griechische Desaster verantwortlich waren, weiterhin mit hohen Funktionen
und Aufgaben betreut wurden, sind oder werden. Dies wirft die Idee nach
politischen Berufsverboten (3, 5, 10, ... Jahre) für nachgewiesene
VersagerInnen auf, davon gibt es auch bei uns Tausende.
Anmerkungen: Wie man kommunal verantwortungsbewusst
und erfolgreich ohne Schulden wirtschaftet, kann man z.B. bei den schuldenfreien
Gemeinden studieren (bzw. 0, 1,
2,
3).
Und wie sich der "Kini"
im Nachhinein doch noch rechnet, kann hier
eingesehen werden.
Man
beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung
abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder
nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch
höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994,
2007) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem
muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen
gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern.
(z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite"
oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen
Lasten, siehe Staatsverschuldung
und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen
der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier).
Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank,
Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen),
der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden
zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte:
Tatsächliche
Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren
gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt.
Neue Probleme sind (1) das Auslagern
und Umdefinieren von Staatsschulden, z.B. im kommunalen Bereich; (2)
die Risiken, die sich aus der Finanz- und Schuldenkrise ergeben haben (Haftung
und Bürgschaften für andere), (3) die weitgehend nicht erfassten
sog. impliziten Schulden,
die vor allem in der Zukunft massiv wirksamen werden können,
weil keine Rücklagen gebildet wurden wie z.B. bei den Beamtenpensionen,
besonders auch in den Ländern. |
Kommentar (Allgemeines
zum Schuldenproblem)
_
An ihren Zahlen sollt ihr sie erkennen...
die Selbstbediener,
Dünnbrettbohrer,
Angeber, Freibeuter, Hochstapler,
Gaukler und Tartüffs. In der politischen Wirtschaft- und Finanzwelt
wird gern der Eindruck vermittelt, man verstünde etwas von (Kenn-)
Zahlen. Man könne rechnen. Man wisse, worauf es beim Geld ankäme,
was die Wirtschaft und das Land brauche. Nun, wir nehmen diese Leute einfach
beim Wort und prüfen ihre finanzökonomische und politische Kompetenz
an genau zwei Zahlen und ihrer Beziehung, nämlich ob die Wirtschaftswachstumsrate
>= Schuldenwachstumsrate (Musgrave-Stabilitätsbedingung)
ist. Diese Zahlen - Benchmarkkenngrößen für finanzökonomische
Kompetenz - sind einigermaßen unbestechlich und vergleichbar bis
hinunter auf die Landkreisebene und die kreisfreien Städte. Lassen
Sie uns die PolitikerInnen prüfen, was sie wirklich drauf haben. Lasst
einfach nur ihre zwei Wachstumsraten sprechen. Damit ist viel Wichtiges
gesagt, viel mehr als sie sonst sagen. Ob in USA, Asien, Europa, ob in
Deutschland, in den Bundesländern, großen Städten, Regionen
oder in den Landkreisen. Mit diesen zwei Zahlen können sie alle vergleichen
werden: international, national, regional. |
_
Wie man sieht, kann auch Griechenland nicht richtig haushalten,
sparen und wirtschaften. Leider Gottes können auch die griechischen
PolitikerInnen
das Richtige und Wichtige nicht: umsichtig und verantwortlich haushalten,
wirtschaften und sparen getreu dem Motto eines ehrlichen Kaufmannes, dass
man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. Unsere PolitikerInnen
(ich pumpe, also bin ich) können
leider ihren Job nicht und für die meisten gilt leider die Metapher
der vierköpfigen
Hydra.
Man muss sich von den smarten und geschniegelten Angebern mit Universitätsabschluss
- besonders wenn sie auch noch an einer angelsächsischen etilE-Universität
Wirtschaft (1,2)
oder Finanzwesen studiert haben, lösen: die Schulden-, Konsum-, Raubbau-
und Wachstumstollwut ist keine Lösung. Verantwortung, Vernunft, Fairneß
geht anders, und zwar genau so, wie es die schuldenfreien Gemeinden zeigen
und jede Oma weiß, nur ein Finanz-/Ökonomieprofessor nicht.
Kritisch sei noch angemerkt, dass sich zunehmend
mehr er Verdacht erhärtet, dass "das" Wirtschaftswachstum auch vielfach
gar kein echtes und solides ist, sondern zu einem wesentlichen Teil auf
die Luft- und Seifenblasenwirtschaft der "Schuldentollwut"
und eine künstlich aufgeblähte Geldmenge
aufgebaut ist, so dass das "System Kapitalismus und Wirtschaftswachstum"
immer mehr den Charakter eines gigantischen Schneeballsystems annimmt.
Verantwortung? Kompetenz? Respekt vor der Schöpfung, vor dem Menschen,
vor der Natur? GeMEINwohl
... Es zeigt sich immer mehr, dass Volkswirtschaft, Nationalökonomie,
Finanzwissenschaft, Rechtssystem und Staatslehre ihre Hausaufgaben nicht
können. Der Neoliberalismus hat nicht nur vollständig versagt,
er ist eine durch und durch geist- und verantwortungslose Ideologie der
Raffges Typ Dünnbrettbohrer Marke schnelles Geld und nach uns die
Sintflut. Keiner ist gesellschaftlich so wertvoll, dass er mehr als als
das 10fache des Mindestlohnes zu verdienen brauch (> Gerechtigkeit,
Aristoteles'
Lex Bill Gates). Und wem das nicht reicht, der möge outsourcen
nach Plutopia.
Zur Therapie der "Schuldentollwut":
Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der
falschenEinstellung
und
in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens.
Staatsverschuldung
hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über
fast alle Kulturen und Epochen, geht über
alle Herrschaftssysteme,
über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden,
Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über
alle
Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und
strukturelles
Problem (historisch oft durch
Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch
grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:
Strukturelle
Therapie des Schuldenproblems.
Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn
echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden,
dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine
Zeit
lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen
oder andere Vergünstigungen
belohnt werden dürfen.
Außerdem sollten PolitikerInnen
als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik
nachweisen, der fortwährend qualitätszusichern
ist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn
zugleich
ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird,
der von Ephorenüberwacht
wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs-
und Kontrollstrukturen gefunden werden.
Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen
Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung
der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle
wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen)
und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten
lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man
auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen
haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung).
Die USA sind weder real noch normativ
oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und
Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung
und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die
Globalisierung
und die supra-nationalen Egoismen (EU)ist
ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die
Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür
vor ein internationales Tribunal gestellt.
Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu
aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden
und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme,
wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen
erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.
Kognitive
Therapie des Schuldenproblems.
Wie fast
immer beginnt die Problemlösung
mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem?
Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine Verhaltensänderung
Leidensdruck,
Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn
einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung.
Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß
man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die
Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich
schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen
hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
Die elementar notwendige Grundstellung für
eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft
ist:
(1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt,
ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu
landen (>Eingangsgraphik,was
bedeutet ...? );
(2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten
Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische
Finanzhaushaltung).
[(1) und (2) gehören wegen der strukturellen Bedingtheit, Geschichte
und Verbreitung in die Verfassung].
Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation
und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele
Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder
es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch
uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten
- oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise
wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss:
es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es
wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens
einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die
grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich
betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die
Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen
beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf
gut fränkisch, b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt
sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien
Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig,
verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde
schaffen (in Bayern waren es 2004 noch 3,7%, aber 2009 schon 8,3%). Eine
Änderung ist also nicht mehr ganz unwahrscheinlich - hoffentlich bevor
es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden
und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein
(Berlin, Bremen,
München,
Nürnberg),
so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen
und können - neben der faktischen Pleitesituation vieler anderer -
vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf
der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten
lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner
Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach
- zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen
auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit
hinauszuschieben?
Hinweis: Zur Erkundung des Wissens, des BürgermeisterInnen-Profils
und worauf es nach Meinung der kompetenten und erfolgreichen PraktikerInnen
ankommt, habe ich einen "Fragebogen KommunalpolitikerInnen (fast) schuldenfreier
Gemeinden" entwickelt, der sich derzeit in der Erprobungsphase befindet.
Wer mitmachen möchte, melde
sich bitte. Gesucht werden für die Kontrollgruppe auch
BürgermeisterInnen und KommunalpolitikerInnen von Gemeinden, die noch
stärker in den Schulden stecken.
Mehr zur politischen Krankheit
der "Schuldentollwut".
Staatsschulden
(alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
|
Literatur > Schulden
und Finanzwirtschaft der Städte und Gemeinden.
-
Duden (1998). Der Euro.
Das Lexikon zur Währungsunion. Mannheim: Dudenverlag.
-
Zischka, Anton (1986).
Der Dollar. Glanz und Elend einer Währung. München: Langen-Müller/
Herbig.
Links (Querverweise
IP-GIPT)
Haushaltsrecht
und Haushaltspraxis. > Forderungen
an Haushaltsberichte und an ein angemessenes
Haushaltsrecht.
In der staatlichen Rechnungslegung und Haushaltsführung
zeichnet sich ein Wandel ab. Das traditionelle sog. Kameralistik-System
folgt einer einfachen Eingabe/Ausgaberechnung. Die sog. Doppik
nutzt die kaufmännische doppelte Buchführung und orientiert am
privatwirtschaftlichen Bilanzierungssystem, womit man sich mehr Transparenz
hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, der aktuellen Finanzsituation und
eine bessere Steuerungsfähigkeit verspricht. Manche sehen in der Umstellung
eine Fluchtmöglichkeit, ihre Misswirtschaft zu verschleiern, daher
vergesse man nicht: wer kameralistisch keinen ordentlichen Haushalt hinkriegt,
wird auch bei doppelter Buchführung scheitern.
-
Literaturliste Finanzwirtschaft
Gemeinden.
-
ABC der Haushaltspraxis (Beispiel Bremen).
-
Doppik.de * W_Kameralistik
* W_Doppik *
-
Doppik
schlägt Kameralistik. Fragen und Antworten zur Einführung
eines doppischen Haushalts- und Rechnungswesens.
-
"Was kostet der Staat nun wirklich? Doppelte Buchführung
als Thema: FH-Präsident Erhard Mielenhausen, Christian Kröger
und Sandra von Klaeden bei der Eröffnung der Tagung. Mehr Transparenz
sei das Resultat, wenn Kommunen das Neue Kommunale Rechnungswesen (NKR)
anwendeten, ist sich Dr. Christian Kröger, Professor für Betriebswirtschaftslehre
an der Hochschule Osnabrück, sicher. Mit Kollegen vom Kompetenzzentrum
für Verwaltungsmanagement hat er zur Fachkonferenz „Doppik und was
nun?“ eingeladen. ... " [NOZ
22.9.10]
-
IDW-Verlautbarung
zur Umstellung der kommunalen Haushaltsrechnung.
Regional Links
Bund Links
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten
GIPT = General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
Stichworte: 100 Milliarden
Euro * Allgemeines zum
Schulden-Syndrom , Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch? * Amtliche
Statistik * Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung. * Antizyklische
Wirtschaftspolitik * Bildquellen und Hinweise
* Bund Links * Cross-Border-Leasing
* Datenquellen
und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP) * Demokratien
* Drachme * ELA * EU-Konvergenzkriterien
* * Etile * Euphemismus
* Globalisierung * Globale
Enteignung der Städte (CBL) * Griechische
Münzen als Weltwährung * Griechisches
Münzwesen * Hollyvoodoo * homo
oeconomicus * Ich pumpe, also bin
ich * Insolvenzrecht
für internationale Schulden * Länder,
Gemeinden und Zweckverbände * Lüftl-Theorem
* Mittel(werte) * politische
"Krankheit" * Reparationsforderungen
Griechenlands * Schulden-Pisa * Schulden-Porträt
(Neues
Benchmarkformat zur Bewertung der Leistung von PolitikerInnen) *
Schulden-Uhren
Links * Schulden-Wachstums-Rate
* Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten ("Lüftl-Theorem")
* Die Schuld
der Wirtschaftswissenschaften und der Medien * Talent
* Wachstum kritisch betrachtet
* Wachstumstabellen (Zinseszins)
* Zeitgeschichte.
___
Allgemeines zum
Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer
expansiven
und verfehlten maniformen
Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende
Fehleinstellung kommt aus der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen
Philosophie des homo oeconomicus, die
ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen
etilE-Universitäten (Harvard,
Princeton,
Yale,
Stanford)
findet. Wachstum
über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen
(wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden
wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch
interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte.
Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es
geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und
Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann.
Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht
von einer plutokratischen
Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich
etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen,
vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen,
globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation
durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung
mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des
finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk
seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen
Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung
der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für
SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier
ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden
Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von
261,6 Milliarden Euro vor. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich
rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der
gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses
Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins-
und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die
Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet
wird, was über längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich
und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat
immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur
Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden
muss.
-
Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen,
dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die
Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
-
Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil
sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern
die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
-
Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was
extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-
und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken,
die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock
zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne
und Ausbeutung der Verlierer.
Entlastungsmotive für
Kriege: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War
- Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen
und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen
gehören:
"A very profound motive for going to war is to resolve
life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other
realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented
for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted
ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments
with which humanity is only too familiar. People become involved in personal
dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
(Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen
ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration
in anderen Bereichen der Existenz zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten
Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von
Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen.
Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen,
unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit
denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche
Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
Wirtschaftsmotive für
Kriege: Dass Kriege führen der Abwehr oder Überwindung von
Wirtschaftskrisen dient, schreibt auch der berühmte amerikanische
Soziologie David Riesman [W].
Er führt in Wohlstand wofür? (dt. 1973, engl. 1964, S. 264;
fett-kursiv RS) aus: "Ich gehörte zu jenen Quasi-Keynesianern,
die kurz nach dem Kriegseintritt Amerikas zu der Überzeugung gelangten,
daß Amerika mit größter Wahrscheinlichkeit künftig
keine großen Wirtschaftskrisen mehr erleben werde. Wie ich es befreundeten
Nationalökonomen gegenüber gelegentlich überspitzt formulierte:
»John Taber [W]
mag imstande sein, durch seine sture Stupidität eine Depression herbeizuführen,
aber es ist äußerst unwahrscheinlich, daß das Land und
selbst die Republikaner das zulassen würden.« Meine Überzeugung
gründete sich weniger auf das Keynessche Rüstzeug im Sinne einer
politisch praktikablen Medizin als vielmehr auf die Annahme, der Krieg
habe den Amerikanern die Lektion beigebracht, daß Kriege Wirtschaftskrisen
kurieren und, sofern sie außerhalb des eigenen Territoriums
geführt werden, das kleinere Übel sind: keine Lektion, die man
in der Schule oder in der Kirche lernt, oder die man auch nur sich selbst
gegenüber deutlich ausspricht (außer vielleicht im Kreis von
Männern der unteren Schichten), sondern eher die stillschweigende
Übereinstimmung, daß die Regierung, wenn Not am Mann ist, eine
Krise durch Krieg oder Kriegsvorbereitung unter Kontrolle bringen kann.
(Erhebungen über die Öffentliche Meinung liefern gewisse, wenn
auch fragmentarische Beweise dafür, daß in dem Zeitraum zwischen
1949 und 1956 mehr Amerikaner einen größeren Krieg als eine
größere Wirtschaftskrise für die kommenden Jahre erwarteten.)"
historische Entschuldungen.
Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform,
Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich demnächst
im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg
1298-2005 erstmals
etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es
sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich
lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation
lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken
nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit
der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
Finanzpolitisches
Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen
Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig
sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen
weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend
begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig
und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen
und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen]
Fehlhaltung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen
zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte
und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair,
ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
Wann wird
Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist
sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
> Stabilitätsbedingung
für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate
und, verallgemeinert: Gefährlich
wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen.
Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn
von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft
(Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur:
Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kommunikation, Kindergärten,
Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt
es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld
für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss.
Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden
und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-,
Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue
Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht
lässt.
Bundespräsident
Roman Herzog 1999 zur Staatsverschuldung [Lahnstein-Kandel
et
al. 1999, S. 113]
"Staatsverschuldung wird sogar von Ökonomen, zu deren Berufsbild
nicht gerade der Selbstzweifel gehört, als Terra incognita [RS: unbekanntes
Gebiet] der Wirtschaftswissenschaft bezeichnet. Eigentlich überrascht
es, daß die Wirtschaftstheorie bislang nicht in der Lage war, eindeutige
Aussagen zu machen, bis zu welchem Grad der Staat sich verschulden sollte
oder verschulden darf. Überraschend ist das auch insofern, als es
die öffentliche Verschuldung gibt, seit es Volkswirtschaften gibt.
...
Als Jurist habe ich immer das Bemühen der Ökonomen
bewundert, für jede Strategie, für jede ökonomisch relevante
Quote oder Kennziffer ein Optimum zu definieren. Eine optimale Schuldenquote
oder Defizitquote zu finden, ist der Wirtschaftstheorie nach ihrem eigenen
Eingeständnis offenbar nicht gelungen."
Quelle: Lahnstein-Kandel,
Sonja & Göring, Michael (1999, Hrsg.). Staatsverschuldung. In:
Der soziale Zusammenhalt in den Staaten der triade USA, Japan, Europa,
111-239. Baden-Baden: Nomos.
Anmerkung: Der international bekannte deutsch-amerikanische
Ökonom
Musgrave hat allerdings ein
handfestes und klares Kriterium geliefert: Die Wirtschaftswachstumsrate
muss - im Mittel, auf lange Sivcht - größer-gleich der Schuldenwachstumsrate
sein.
___
Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
"Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag
die Bundesregierung aufgefordert, regelmäßig einen Armuts- und
Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung
den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt [Erster,
Anlagen].
Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des "Nationalen Aktionsplanes zur
Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003" (NAP-incl)
bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung
über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung
in Deutschland. Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert auf
dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage die
notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit
und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001
hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung
beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer
Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung
mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts-
und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nach. Der Bericht beschreibt
die Lebenslagen der Menschen in Deutschland auf der Basis statistischer
Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit, Bildungsbeteiligung.
Stand: Februar 2005. PDF-Bericht
(1.79 MB) 370 Seiten., Anhänge."
___
Antizyklische Wirtschaftspolitik:
Jede antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politik
setzt
voraus, dass in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten
Zeiten
zur Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals
heißen: wir machen immer Schulden und in schlechten Zeiten
ganz besonders viele. Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen
Hollyvoodookratien
noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an
das erinnert, worum es John Meynard Keynes
(1936, S. 314) letztlich und wirklich ging:
"Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft,
in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung
zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung
des Reichtums und der Einkommen."
Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der
Vollbeschäftigung,
Stabilität
und die sie ermöglichende
soziale
Gerechtigkeit.
___
Bildquellen und Hinweise. Die
griechische Fahne
und Flagge
stammt von Wikipedia wie auch Karamanlis
(Urheber: public domain), Papandreou
(Urheber: flickr),
Papadimos
(Urheber: Greek Ministry of Finance), Venizelos
(Urheber: flickr),
auch das Bild
der Insel Delos (Urheber:
Martin Kraft) , wo Athen zeitweise seine Schätze gelagert haben soll.Dionysos
I. (W),
von mir gefärbt, findet sich in der Sekundärquelle von Hafner
"Prominente der Antike" ausgewiesen von der Primärquelle Museo Capitolino
Rom. In dem Buch wird auch begründet und abgeleitet, warum es sich
um Dionysos I. aus Syrakus handeln sollte. Nach der GNU Idee steht auch
diese Bildkomposition unter Nennung der Quelle: Rudolf Sponsel IP-GIPT
17.8.12 zur freien Verwendung zur Verfügung.
___
Datenquellen
und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP): s.a.
Überblick
(Datenquellen) ...
http://www.gesis.org/unser-angebot/daten-analysieren/amtliche-mikrodaten/european-microdata/household-budget-surveys-hbs/
__
Demokratien. Die meisten westlichen
Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ,
also Oligarchien,
meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien.
___
ELA. Entspricht in Deutschland den sog. Kassenverstärkungskrediten.
Der Focus berichtete hierzu am 25.7.12
umfangreich. Hier ein Ausschnitt: "Aus der Not eine Tugend machen. Dreht
die EZB heute erneut den Geldhahn für die Institute ab, werden die
ELA-Kredite an Griechenland zwangsläufig nochmals massiv steigen.
„Ich gehe davon aus, dass fast die gesamte Refinanzierung, die bislang
noch über die EZB gelaufen ist, durch ELA-Kredite substituiert wird“,
sagt Johannes Mayr, Volkswirt bei der Landesbank BayernLB. Das ist zwar
teurer für die Institute, weil ein Aufschlag auf den EZB-Leitzins
fällig wird – aber eben alternativlos. Der Clou aus Sicht der Griechen:
Im Gegensatz zu den obligatorischen EZB-Refinanzierungsgeschäften
liegt das Risiko bei der ELA-Finanzierung zunächst ausschließlich
bei der griechischen Notenbank. Sie kann selbst entscheiden, welche Sicherheiten
sie ihrerseits von den Geschäftsbanken verlangt. „Und sie wird natürlich
– im Gegensatz zur EZB – weiterhin griechische Staatsanleihen akzeptieren“,
sagt Mayr.
Das ist gleichzeitig der Haken an der Sache für
die restliche Euro-Zone. Das Ganze spielt sich zwar nicht völlig jenseits
aller Kontrolle ab; der EZB-Rat kann die Notfallkredite mit Zwei-Drittel-Mehrheit
untersagen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann betonte aber bereits
im Mai in einem Interview, es dürfe sich bei den ELA-Krediten allenfalls
um vorübergehende Maßnahmen handeln, solange die Banken solvent
seien. Das ELA-Programm selbst ist auch innerhalb der EZB umstritten, wie
die Antwort der Bundesbank auf eine Anfrage von FOCUS Online zeigt. Darin
teilte sie mit, die Gewährung von ELA-Krediten werde „im EZB-Rat regelmäßig
diskutiert und unter verschiedenen Aspekten bewertet – auch vor dem Hintergrund,
dass die ELA-Gewährung vorübergehend sein soll und keinen permanenten
Charakter hat“.
Am 17.8.12 teilte T-Online mit: "Griechische Staatskassen
fast leer - Trick gegen die Pleite. Neue Hiobsbotschaft aus Hellas: Die
griechischen Staatskassen werden immer leerer. Während das Finanzministerium
in Athen Ende März etwas mehr als 4,4 Milliarden Euro in seinen Safes
zählte, waren darin Ende Juni nur noch rund 3,5 Milliarden Euro. Um
die Pleite zu verhindern, zapfen die Griechen jetzt ihre letzte Geldquelle
an. Das Risiko dabei tragen aber die internationalen Geldgeber."
___
Etile = Elite rückwärts e t i
l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit
plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten
Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse
der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht
stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz
und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei
wichtigsten Zahlen, die Schulden-
und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert
fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern,
Schwätzern, Dünnbrettbohrern,
Selbstbedienern
und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion:
die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer
das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer
auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson
und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest.
Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer
Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich
die maniforme
Variante der Wachstumsfetischisten
in der Volkswirtschaft).
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste
* Generalkritik
an der "Elite" * Elite-Meßverfahren
* Was
sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was
bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?.
* Wirtschaftlich
motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite
in Deutschland * plutokratischer
etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam
der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit
kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß
es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren,
ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen:
"Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie
neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit
aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die
ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr:
PKW3-04,
Überblick
Bürokratie,
]
Dr. Laurence J.
Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an
der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs-
und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor;
Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder
und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide»
(rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo
sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip
im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg
1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
Das Parkinsonsche Gesetz::
"1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen,
nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.« 2.
»Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.«
(die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität
wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.
[Biblio],
Auswahl]
__
Drachme. [W]
___
EU-Konvergenzkriterien nach
Mitteilung der EZB:
(Kurzerklärung
bei Wikipedia)"
Preisentwicklung
Entwicklung
der öffentlichen Finanzen
Wechselkursentwicklung
Entwicklung
der langfristigen Zinssätze
Preisentwicklung
Bestimmungen des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen
Union
-
Artikel 140 Absatz 1 erster Gedankenstrich des Vertrags über die Arbeitsweise
der Europäischen Union (AEU-Vertrag) verlangt die „Erreichung eines
hohen Grades an Preisstabilität, ersichtlich aus einer Inflationsrate,
die der Inflationsrate jener – höchstens drei – Mitgliedstaaten nahe
kommt, die auf dem Gebiet der Preisstabilität das beste Ergebnis erzielt
haben“.
-
Artikel 1 des Protokolls (Nr. 13) über die Konvergenzkriterien, auf
den in Artikel 140 Absatz 1 des AEU-Vertrags Bezug genommen wird, legt
fest: „Das in Artikel 140 Absatz 1 erster Gedankenstrich des Vertrags über
die Arbeitsweise der Europäischen Union genannte Kriterium der Preisstabilität
bedeutet, dass ein Mitgliedstaat eine anhaltende Preisstabilität und
eine während des letzten Jahres vor der Prüfung gemessene durchschnittliche
Inflationsrate aufweisen muss, die um nicht mehr als 1 ½ Prozentpunkte
über der Inflationsrate jener – höchstens drei – Mitgliedstaaten
liegt, die auf dem Gebiet der Preisstabilität das beste Ergebnis erzielt
haben. Die Inflation wird anhand des Verbraucherpreisindexes auf vergleichbarer
Grundlage unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Definitionen
in den einzelnen Mitgliedstaaten gemessen.“
Anwendung der Bestimmungen des AEU-Vertrags
-
Im Hinblick auf „eine während des letzten Jahres vor der Prüfung
gemessene durchschnittliche Inflationsrate“ wird die Teuerungsrate anhand
der Veränderung des letzten verfügbaren Zwölfmonatsdurchschnitts
des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Durchschnittswert
des vorangegangenen Zwölfmonatszeitraums berechnet.
-
Der Vorgabe „höchstens drei [...] Mitgliedstaaten [...], die auf dem
Gebiet der Preisstabilität das beste Ergebnis erzielt haben“ wird
Rechnung getragen, indem für den Referenzwert das ungewichtete arithmetische
Mittel der Preissteigerungsrate der drei Länder mit den niedrigsten
Inflationsraten herangezogen wird, sofern es keine Ausreißer gibt.
Die Preisentwicklung in einem Land kann dann als Ausreißer betrachtet
werden, wenn seine Teuerungsrate aufgrund der Häufung verschiedener
länderspezifischer Faktoren deutlich unterhalb der Raten der übrigen
Mitgliedstaaten liegt (nähere Informationen hierzu sind dem Konvergenzbericht
2010 der EZB zu entnehmen).
Entwicklung
der öffentlichen Finanzen
Bestimmungen des AEU-Vertrags
-
Artikel 140 Absatz 1 zweiter Gedankenstrich des AEU-Vertrags verlangt „eine
auf Dauer tragbare Finanzlage der öffentlichen Hand, ersichtlich aus
einer öffentlichen Haushaltslage ohne übermäßiges
Defizit im Sinne des Artikels 126 Absatz 6“.
-
Artikel 2 des Protokolls (Nr. 13) über die Konvergenzkriterien legt
fest, dass das in Artikel 140 Absatz 1 des AEU-Vertrags genannte Kriterium
„bedeutet, dass zum Zeitpunkt der Prüfung kein Beschluss des Rates
nach Artikel 126 Absatz 6 des genannten Vertrags vorliegt, wonach in dem
betreffenden Mitgliedstaat ein übermäßiges Defizit besteht.“
Verfahren bei einem übermäßigen Defizit
Artikel 126 des AEU-Vertrags legt das Verfahren bei einem übermäßigen
Defizit dar. Gemäß Artikel 126 Absatz 2 und 3 erstellt die Europäische
Kommission einen Bericht, wenn ein Mitgliedstaat der EU die Anforderungen
an die Haushaltsdisziplin nicht erfüllt, insbesondere wenn:
-
das Verhältnis des geplanten oder tatsächlichen öffentlichen
Defizits zum BIP einen bestimmten Referenzwert (im Protokoll über
das Verfahren bei einem übermäßigen Defizit auf 3 % des
BIP festgelegt) überschreitet, es sei denn, dass
-
entweder das Verhältnis erheblich und laufend zurückgegangen
ist und einen Wert in der Nähe des Referenzwerts erreicht hat
-
oder der Referenzwert nur ausnahmsweise und vorübergehend überschritten
wird und das Verhältnis in der Nähe des Referenzwerts bleibt,
-
das Verhältnis des öffentlichen Schuldenstands zum BIP
einen bestimmten Referenzwert überschreitet (im Protokoll über
das Verfahren bei einem übermäßigen Defizit auf 60 % des
BIP festgelegt), es sei denn, dass das Verhältnis hinreichend rückläufig
ist und sich rasch genug dem Referenzwert nähert.
Zusätzliche Bestimmungen
-
Der von der Europäischen Kommission erstellte Bericht berücksichtigt,
ob das öffentliche Defizit die Staatsausgaben für Investitionen
übertrifft; berücksichtigt werden außerdem alle sonstigen
einschlägigen Faktoren, einschließlich der mittelfristigen Wirtschafts-
und Haushaltslage des betreffenden Mitgliedstaats.
-
Die Kommission kann ferner einen Bericht erstellen, wenn sie ungeachtet
der Erfüllung der Anforderungen gemäß den Kriterien der
Auffassung ist, dass in einem Mitgliedstaat die Gefahr eines übermäßigen
Defizits besteht. Der Wirtschafts- und Finanzausschuss gibt dann eine Stellungnahme
zu dem Bericht der Europäischen Kommission ab.
-
Schließlich entscheidet nach Artikel 126 Absatz 6 der EU-Rat auf
Grundlage einer Empfehlung der Kommission und unter Berücksichtigung
der Bemerkungen, die der betreffende Mitgliedstaat gegebenenfalls abzugeben
wünscht, nach Prüfung der Gesamtlage und mit qualifizierter Mehrheit
(ohne die Stimme des betroffenen Mitgliedstaats), ob in einem Mitgliedstaat
ein übermäßiges Defizit besteht.
Verfahrensfragen und Anwendung der Bestimmungen des AEU-Vertrags
Zwecks Konvergenzprüfung äußert sich die Europäische
Zentralbank (EZB) zur Entwicklung der öffentlichen Finanzen. Mit Blick
auf die Tragfähigkeit prüft sie die wichtigsten Indikatoren der
Entwicklung der öffentlichen Finanzen im maßgeblichen Zeitraum
sowie die Aussichten und die Herausforderungen für die öffentlichen
Finanzen und befasst sich besonders mit dem Zusammenhang zwischen Defizit
und Schuldenentwicklung.
Wechselkursentwicklung
Bestimmungen des AEU-Vertrags
-
Artikel 140 Absatz 1 dritter Gedankenstrich des AEU-Vertrags verlangt die
„Einhaltung der normalen Bandbreiten des Wechselkursmechanismus des Europäischen
Währungssystems seit mindestens zwei Jahren ohne Abwertung gegenüber
dem Euro“.
-
Artikel 3 des Protokolls (Nr. 13) über die Konvergenzkriterien nach
Artikel 140 Absatz 1 des AEU-Vertrags legt fest: „Das in Artikel 140 Absatz
1 dritter Gedankenstrich des genannten Vertrags genannte Kriterium der
Teilnahme am Wechselkursmechanismus des Europäischen Währungssystems
bedeutet, dass ein Mitgliedstaat die im Rahmen des Wechselkursmechanismus
des Europäischen Währungssystems vorgesehenen normalen Bandbreiten
zumindest in den letzten zwei Jahren vor der Prüfung ohne starke Spannungen
eingehalten haben muss. Insbesondere darf er den bilateralen Leitkurs seiner
Währung innerhalb des gleichen Zeitraums gegenüber dem Euro nicht
von sich aus abgewertet haben.“
Anwendung der Bestimmungen des AEU-Vertrags
Der AEU-Vertrag bezieht sich auf das Kriterium der Teilnahme am Wechselkursmechanismus
(WKM) II (der im Januar 1999 den WKM ablöste).
-
Erstens prüft die EZB, ob das Land, wie im Protokoll (Nr. 13) gefordert,
„zumindest in den letzten zwei Jahren vor der Prüfung“ am WKM II teilgenommen
hat.
-
Zweitens konzentriert sich die Prüfung der Wechselkursstabilität
gegenüber dem Euro darauf, ob der Wechselkurs in der Nähe des
WKM-II-Leitkurses gelegen hat, berücksichtigt aber auch Faktoren,
die zu einer Aufwertung der jeweiligen Währung geführt haben
könnten. Dies steht im Einklang mit dem in der Vergangenheit verfolgten
Ansatz. In diesem Zusammenhang beeinflusst die Schwankungsbandbreite im
WKM II nicht die Prüfung des Kriteriums der Wechselkursstabilität.
-
Drittens wird zur Feststellung, ob „starke Spannungen“ vorliegen, allgemein
untersucht, wie weit die Wechselkurse von den WKM-II-Leitkursen gegenüber
dem Euro abweichen. Hierzu werden Indikatoren wie die Wechselkursvolatilität
gegenüber dem Euro sowie Zinsdifferenzen im kurzfristigen Bereich
gegenüber dem Euro-Währungsgebiet und ihre Entwicklung herangezogen;
zudem werden Devisenmarktinterventionen berücksichtigt und die Bedeutung
internationaler Finanzhilfeprogramme für die Stabilisierung der Währung
erwogen.
Entwicklung
der langfristigen Zinssätze
Bestimmungen des AEU-Vertrags
-
Artikel 140 Absatz 1 vierter Gedankenstrich des AEU-Vertrags verlangt die
„Dauerhaftigkeit der von dem Mitgliedstaat mit Ausnahmeregelung erreichten
Konvergenz und seiner Teilnahme am Wechselkursmechanismus, die im Niveau
der langfristigen Zinssätze zum Ausdruck kommt“.
-
Artikel 4 des Protokolls (Nr. 13) über die Konvergenzkriterien nach
Artikel 140 Absatz 1 des AEU-Vertrags legt fest:
„Das in Artikel 140 Absatz 1 vierter Gedankenstrich des genannten Vertrags
genannte Kriterium der Konvergenz der Zinssätze bedeutet, dass im
Verlauf von einem Jahr vor der Prüfung in einem Mitgliedstaat der
durchschnittliche langfristige Nominalzinssatz um nicht mehr als 2 Prozentpunkte
über dem entsprechenden Satz in jenen – höchstens drei – Mitgliedstaaten
liegt, die auf dem Gebiet der Preisstabilität das beste Ergebnis erzielt
haben. Die Zinssätze werden anhand langfristiger Staatsschuldverschreibungen
oder vergleichbarer Wertpapiere unter Berücksichtigung der unterschiedlichen
Definitionen in den einzelnen Mitgliedstaaten gemessen.“
Anwendung der Bestimmungen des AEU-Vertrags
-
Erstens: zur Ermittlung des „durchschnittlichen langfristigen Nominalzinssatzes“,
der „im Verlauf eines Zeitraums von einem Jahr vor der Prüfung“ beobachtet
wurde, wird das arithmetische Mittel des letzten Zwölfmonatszeitraums
herangezogen, für den HVPI-Werte vorliegen.
-
Zweitens: der Vorgabe „höchstens drei [...] Mitgliedstaaten [...],
die auf dem Gebiet der Preisstabilität das beste Ergebnis erzielt
haben“ wird Rechnung getragen, indem für den Referenzwert das ungewichtete
arithmetische Mittel der langfristigen Zinssätze der drei Mitgliedstaaten
verwendet wird, die auch zur Berechnung des Referenzwerts für das
Kriterium der Preisstabilität herangezogen werden. Die Zinssätze
werden auf der Grundlage der harmonisierten langfristigen Zinssätze
gemessen, die zum Zweck der Konvergenzprüfung ermittelt wurden."
___
Euphemismus. Sprachliche Schönfärberei,
beschönigende Darstellung. Gr. "eu" = gut, wohl; phem = sagen,
also wörtlich gut sagen. Beispiele: heimgehen für sterben, seine
soldatische Pflicht tun für morden; jdn. lächerlich machen als
Späßchen deklarieren; wenn Diktaturen z.B. "präsidiale
Staaten" genannt werden. Rein sachlich bedeutet Euphemismus eine falsch
positive Darstellung, besonders üblich im diplomatischen Dienst, in
der Politik, Kirche und in "höheren" Kreisen (Aristokratie).
__
Fakelaki
Direkte Korrption mit Bestechnunggeld, das in einem Umschlag (Fakelaki)
überreicht wird.
__
FED Eine Gruppe von Privatbanken, die
- unter dem irreführenden Namen Federal Reserve Board - eine
"unabhängige" USA Bundesbank mimen und sich damit das Geld drucken,
im Wert steigen oder fallen lassen können, wie sie es gern hätten.
Freisleben, Wolfgang (2007). Die Geheimnisse der US-Notenbank – Das
Board of Governors of the Federal Reserve System. International. Die Zeitschrift
für internationale Politik, 29, III, . [Online]
Werner Rügemer hat erfreulicherweise die Besitzverhältnisse der
Pseudo-Staatsbank "FED" recherchiert (PDF):
"Die FED gehört den großen US-Banken, also den bekannten Investmentbanken
Goldman Sachs, Morgan Stanley, J.P.Morgan, der Citigroup und so weiter.
Video (möglicherweise müssen die Links neu gesucht werden): Wer
steckt hinter dem Zentralbanksystem - Interessantes Video am Beispiel FED.
Ebenfalls sehr interessant: Video: Wie Banken Geld aus Schulden schaffen.
___
Geldmenge. So wie es sich seit
Jahrzehnten abzeichnet nimmt die Geldmenge extrem zu, ohne dass das Geld
für realwirtschaftliche Leistungen gebraucht oder verwendet würde.
Das Geldsystem "ernährt" und vervielfacht sich selbst für sich
selbst. Im wesentlichen geht diese perverse finanzökonomische Entwicklung
von den USA und hier besonders von der seltsamen Konstruktion der privaten
FED aus. Die Banken gehören wie die Energieversorgung und
grundlegende Infrastruktur verstaatlicht. Informationen zur Geldmengenentwicklung:
-
[DBB: M3)
-
Geldmenge USA innerhalb eines Jahres verdoppelt. "– die Verschuldung
aller US-Sektoren ist mittlerweile auf über 400 Prozent des BIP angestiegen.
... Die radikale Fed-Politk hat nämlich zu einer drastischen Ausweitung
der Geldmenge geführt: Die monetäre Basis ist laut einer offiziellen
Statistik auf der Seite der Fed bis Ende Februar 2009 auf 1,6 Billionen
US-Dollar angestiegen und hat sich damit binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt
(siehe unsere Grafik). ... " [ARD
17.3.9]:
-
"Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die
Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich
7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort
(16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der
Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember
2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar
zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze
im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der
Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9
Prozent gelegen. ... " [DBT 30.3.9]
-
Geldmenge USA aktuell:
Die FTD berichtet am 19.3.8: "Die FED
wird mächtig nachlegen müssen. Die Fed ist mittlerweile so aggressiv,
dass eine Wende von Konjunktur und Finanzmärkten zum Greifen nahe
scheint. Sie wird ausbleiben, weswegen sich auch die zweistelligen Kursgewinne
der US-Broker als Zwischenerholung erweisen werden. Am Ende wird die FED
daher geradezu rasend werden. ... das weithin als stabilste erachtete US-Geldmengenaggregat
"Money of Zero Maturity" liegt um 16 Prozent über dem Vorjahr. Über
die vergangenen sechs Monate ist es aufs Jahr hochgerechnet um 19,5 Prozent
gestiegen, über die vergangenen drei Monate um 25 Prozent. ... Die
Fed gibt ihr Geld jetzt auch direkt an Institute heraus, die nicht ihrer
Kontrolle unterliegen, und akzeptiert dabei allen Ramsch als Sicherheit."
Siehe auch Geldmengenentwicklung
in den USA und Schulden-Porträt USA
(1791-aktuell).
___
Globalisierung. Definition,
Globalplayer,
Erfindung und Sinn der Globalisierung
I,
II,
III,
IV,
V.,
Schwarzbuch,
Begriffe,
Grundprobleme
der Menschheit,
Vorbilder und Alternativen.
* Preisabsprachen, Kartelle und Oligopole
*
___
Globale Enteignung
der Städte. [1,2,3,4,]
Ein lesenswerter Artikel in den Nürnberger Nachrichten (6.7.4,
S.13) über das Buch von Werner Rügemer
(2004). Cross Border Leasing - Ein Lehrstück zur globalen Enteignung
der Städte. Münster:
Westfälisches
Dampfboot.
"Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche
Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär-
und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren
verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner
Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem
öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses
Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft
mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den
wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche.
Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte
fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag
/ Info
mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches
Dampfboot. |
___
Griechische Münzen
als Weltwährung. Paul C. Martin (1986) in "Die großen Spekulationen
in der Geschichte", S. 19ff:
"Das Finanzwesen funktionierte im alten Griechenland im übrigen
schon bemerkenswert modern. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurden bei Ausgrabungen
der Berliner Königlichen Museen in Kleinasien einige interessante
Inschriften gefunden. Danach nahm die Stadt Milet bei einer Nachbargemeinde
eine größere Anleihe auf. Bei einer anderen Verschuldungsaktion
der kleinasiatischen Stadt wurden die eigenen Bürger zur Kasse gebeten.
Die Genehmigung dazu mußte zunächst die Volksvertretung geben.
Dann konnte jeder Bürger Anteile zeichnen, die einen Ausgabekurs von
3.000 Drachmen hatten. Zwei Drittel davon mußten sofort, der Rest
konnte am Jahresende eingezahlt werden. Die Verzinsung lag bei zehn Prozent
pro Jahr und wurde in monatlichen Raten fällig. Auf der gefundenen
Inschrift wurden auch Garantien für die Sicherheit der Anleihe gegeben.
Es ist leider nicht überliefert, ob in diesen Anteilen auch schon
ein Handel stattgefunden hat, das wäre dann mit Abstand die älteste
Wertpapierbörse gewesen. Diese Erfindung wurde ansonsten erst gut
fünfzehn Jahrhunderte später in der flandrischen Handelsmetropole
Brügge gemacht.
Allerdings überrascht die Kreditaufnahme Milets
etwas, denn andere Griechenstädte waren zu dieser Zeit eher auf eine
Anhäufung von Reichtümern in ihren Schatzkammern bedacht. Das
mächtige Athen, das allerdings durch den Besitz reicher Silbervorkommen
in Laurion in einer finanzpolitisch glücklichen Lage war, hortete
auf seiner Burg große Reserven von Gold und Silber. Auch der von
Athen nach dem Sieg über die Perser gegründete attische Seebund
verfügte über be-[>20] achtliche Rücklagen, die zunächst
auf der Tempelinsel Delos gelagert wurden. Später verlegte man diesen
Schatz nach Athen auf die Akropolis. Hauptsächlich nutzte man die
Gelder für den Militäretat, aber auch für die große
Politik. Im Stile eines „Drachmenimperialismus" wurden Kredite an andere
Staaten vergeben, um sie in Bündnisse einzuspannen. In der rasch expandierenden
griechischen Wirtschaft war das Kapital chronisch knapp. Langfristige Kredite
waren trotz der beachtlichen Edelmetallförderung und der gewinnträchtigen
Handelsgeschäfte mit aller Welt nur selten für weniger als zehn
bis zwölf Prozent Zinsen zu haben.
Das hinderte allerdings die ersten Spekulanten nicht, sich in riskante,
aber dafür ertragreiche Geschäfte zu stürzen. Bereits Aristoteles,
der von 384 bis 322 vor Christus lebte, berichtet von einem solchen Fischzug:
„So kaufte einer aus dem Geld, das bei ihm hinterlegt war, das ganze Eisen
aus den Eisenwerken auf, und als dann die Käufer von den Handelsplätzen
zu ihm kamen, verkaufte er allein, doch ohne den Preis besonders aufzuschlagen;
dennoch gewann er etwa 50 bis 100 Talente. Als dies
Dionysios erfuhr, ließ er ihn zwar sein Geld mitnehmen, verbot ihm
aber in Syrakus zu bleiben, da er Erwerbsquellen entdeckt habe, die ihm
abträglich seien." So machte der wackre Spekulant also schon damals
die Erfahrung, daß die Mächtigen die besten Geschäfte lieber
für sich alleine behalten. Fast wäre es schon zu diesem frühen
Zeitpunkt zu einer Weltwährung gekommen, in viel stärkerem Maße
als das heute der US-Dollar ist. Im Jahre 323 vor Christus starb in seinem
Palast in Babylon Alexander
der Große an der Malaria. Innerhalb von nur sieben Jahren hatte
der Makedone die Grenze seines Reiches von Nordgriechenland bis nach Indien
vorgeschoben. Auf dem Höhepunkt seiner Macht reichte das in so kurzer
Zeit eroberte Imperium von Griechenland bis an die Nordgrenze des heutigen
Sudan, im Nordosten bis in die UdSSR hinein, umfaßte Pakistan, Persien,
den Irak, Syrien und die Türkei. Im Gefolge des Eroberers rollten
auch die griechischen Münzen durch ganz Asien. Den gesamten persischen
Reichsschatz, von diversen Großkönigen mühsam aufgehäuft,
verteilte Alexander so großzügig, daß es zu einer Inflation
kam. Anläßlich einer Massenhochzeit seiner Offiziere mit den
schönen Töchtern des neuen Reiches, bei der auch Alexander selbst
Roxane, angeblich die schönste [>21] Frau ihrer Zeit, heiratete, zahlte
der König seinen Soldaten alle Schulden, die sie bei Geldverleihern
und Kaufleuten hatten."
___
Griechisches Münzwesen.
Galbraith (dt. 1976) berichtet in "Geld. Woher es kommt, wohin es geht",
S. 19f:
"... Falschmünzerei wurde schon früh betrieben. Bereits 540
v.Chr. soll Polykrates von Samos die Spartaner mit Münzen aus imitiertem
Gold betrogen haben. Im weiteren Verlauf der Zeit und je nach den finanziellen
Bedürfnissen der Herrscher, ihrer Widerstandskraft gegenüber
Versuchungen - und die war im allgemeinen nur schwach ausgeprägt —
und im Zuge der Weiterentwicklung betrügerischer Methoden auf dem
privaten Sektor, geriet das Münzwesen allmählich in einen schlechten
Ruf. Die Griechen, und speziell die Athener, scheinen allen diesen Machenschaften
einen erheblichen Widerstand entgegengesetzt zu haben, weil sie nämlich
klar erkannt hatten, daß betrügerische Manipulationen nur ein
kurzlebiger und letzten Endes schädlicher Notbehelf waren und daß
sich Ehrlichkeit in den Handelsbeziehungen schließlich doch bezahlt
machte. Nach der Teilung des Römischen Reiches und dem Wiedererstarken
des griechischen Einflusses auf Konstantinopel wurde der »Byzantiner«
mehrere Jahrhunderte hindurch zum allgemeinen Symbol für gutes Geld
und galt allgemein und überall ebensoviel wie das Gold, das er enthielt.
Im Gegensatz dazu litt das hochentwickelte römische
Münzwesen, wie aus Berichten der damaligen Zeit hervorgeht, unter
einem ständigen Niedergang, der sich vermutlich als Folge der finanziellen
Belastungen der Punischen Kriege ergeben hatte. Dies führte dann dazu,
daß Rom den Gold- und Silberstandard aufgab und zur Kupferwährung
überging. Zur Zeit Mark Aurels bestand die Silbermünze zu 95%
aus Kupfer. Später ging der Silbergehalt bis auf 2% zurück. [EN4]
Heutige Münzensammler, so wird vermutet, besitzen jetzt die guten
Gold- und Silbermünzen, die damals gehortet und nach der Ermordung,
Verbannung oder dem natürlichen Hinscheiden ihrer Besitzer verwaisten
und vergessen wurden. [EN5] Vielleicht kommt man eines Tages noch zu der
Auffassung, daß die Zerrüttung der Währung den Zusammenbruch
des Römischen Reiches verursacht habe. Diese Art Historiographie —
die Neigung, dem Verhalten auf monetärem Gebiet katastrophale politische
Folgen zuzuschreiben, womit der Verfasser indessen nicht einverstanden
ist — bildet eine Erscheinung, der wir häufig begegnen werden. Ich
brauche nicht erst darauf hinzuweisen, daß wir dieser Einstellung
mit dem größten Vorbehalt begegnen sollten.
In der Welt der Antike und des Mittelalters flossen
die Münzen verschiedener Staaten in den größeren Handelszentren
zusammen. Wenn [>20] gemünztes Geld auf Treu und Glauben akzeptiert
wurde, waren es unweigerlich die schlechten Münzen, die den Besitzer
wechselten, während man die guten zurückhielt. Aufgrund dieser
Vorsichtsmaßnahme gelangte im Jahr 1558
Sir Thomas Gresham
zu der allgemeingültigen Feststellung, zu der schon vor ihm Oresme
und Kopernikusgelangten
und die durch die Hortung guter römischer Münzen bestätigt
wird, daß nämlich
schlechtes Geld immer das gute verdrängt. Es ist wahrscheinlich das
einzige ökonomische Gesetz, dessen Richtigkeit nie ernsthaft bestritten
worden ist und zu dem es nie eine echte Ausnahme gegeben hat. Die menschliche
Natur mag unendlich vielseitig sein. Aber sie hat auch Konstanten. Eine
davon ist die, daß die Menschen, wenn sie die Wahl haben, das Beste
für sich selbst behalten, das heißt für diejenigen, denen
ihre ganze Liebe gilt.
Als immer mehr Münzen in Umlauf kamen, die auf verschiedene Art
und Weise verfälscht, abgefeilt und irgendwie verändert waren,
und als die minderwertigsten immer zuerst angeboten wurden, wurde das ganze
Münzwesen zum Problem. Der Weg war jetzt offen für die nächste
große Reform, bei der man zum Wiegen zurückkehren sollte. Dieser
entscheidende Schritt wurde im Jahr 1609 von den Stadtvätern von Amsterdam
getan — ein Schritt, der die Geschichte des Geldes mit der Geschichte des
Bankwesens verknüpft. ... ... "
___
Griechische Politiker.
Papadimos, Loukas.
* 11. Oktober 1947 in Athen, Griechenland) ist ein griechischer Ökonom
und ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Zentralbank. "Er
war vom 10. November 2011 bis zum 16. Mai 2012 griechischer Premierminister
und Chef der damaligen griechischen Übergangsregierung.
Nach seinem Abitur am Athens College
1966 ging er zum Studium in die USA. Sein Studium am Massachusetts Institute
of Technology (MIT) schloss er mit einem Bachelor in Physik (1970), einem
Master in Elektrotechnik (1972) und einem Doktor in Ökonomie (1977)
ab. ...
Von 1973 bis 1975 war Papadimos Forschungsassistent
und Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT), von 1975 bis
1984 war er Professor für Ökonomie an der Columbia University.
1980 wurde er leitender Volkswirt der Federal Reserve Bank in Boston. Ab
1988 hatte er verschiedene Posten bei der Bank von Griechenland inne und
war gleichzeitig Professor an der Universität Athen. Papadimos ist
Mitglied der Akademie von Athen. Bereits seit 1985 war er für die
Bank von Griechenland tätig, wurde 1993 deren Vizegouverneur und übernahm
ein Jahr später deren Leitung. In seine Amtszeit als Gouverneur der
griechischen Notenbank fiel der Übergang von der Griechischen Drachme
zum Euro.
Von 1994 bis 1998 war Papadimos Mitglied
des Rates des Europäischen Währungsinstituts, ab 1999 Mitglied
des Erweiterten Rates der Europäischen Zentralbank. Von 2002 bis 2010
war er Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, wo er von
Vítor Constâncio abgelöst wurde. 2005 beschrieb er das
Risiko des amerikanischen Immobilienmarktes, eine Prognose, die 2007 dann
eintraf. Bis zu seiner Vereidigung als Ministerpräsident 2011 hatte
er eine Gastprofessur an der Harvard Kennedy School inne. Sein dortiger
Kurs hatte den Titel Die globale Finanzkrise: Politische Antworten und
Herausforderungen.
Er beriet die sozialistische Regierung
gelegentlich in Wirtschaftsfragen und genießt auch in Deutschland
hohes Ansehen. Im Juni 2010 bot Premier Papandreou ihm das Amt des Finanzministers
an, was er jedoch ablehnte. Nach der Rücktrittsankündigung von
Papandreou im Rahmen der griechischen Finanzkrise am 6. November 2011 wurde
der parteilose Papadimos am 11. November 2011 als Regierungschef Griechenlands
vereidigt. ...
Nach der Parlamentswahl vom 6. Mai 2012, die keine regierungsfähige
Mehrheit erbracht hatte, mussten erneute Neuwahlen unter einer technokratischen
Regierung durchgeführt werden. Papadimos wurde daher von dem bisherigen
obersten Verwaltungsrichter Panagiotis Pikrammenos als amtierender Regierungschef
abgelöst." [W120827
ohne Belegzitate]
___
Hollyvoodoo. Eine Wortschöpfung
aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang
Voodoo-Tod (Tod durch Glauben, die Überzeugung durch einen Bann oder
Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht
werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein ("Hollywoodisierung")
beruht und für viele in den Tod führt. Obwohl die radikal-
islamistischen Mullahs natürlich so wenig eine Alternative
sind wie die Kommunisten oder Faschisten, haben sie doch etwas Richtiges
und Kritisches erkannt: dieses Amerika
hat etwas Tödlich-Teuflisches an sich. Die globale Hollyvoodookratie,
der global-grenzenlose Konsum- und Wachstumsterror, führt die
ganze Menschheit in den Ruin.
___
homo oeconomicus. Die westlichen
Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo
oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt
missbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das
ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch
völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften
die Geburtenrate
abnehmen muss. Die übermächtige share holder value Ideologie
der Plutokraten
trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit
kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme
bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos'
erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten
eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar
und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht
der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA.
Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung
und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen
und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Hass, Krieg und den
Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen
für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei,
Medien:
Hollyvoodoo).
Mephisto zum Homo
oeconomicus:
"Krieg,
Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
|
Konsum-Animation,
Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus.
Das maniforme
System des globalen Wachstumsrausches
verlangt immer mehr und mehr und noch viel mehr. Im Dienste der Animation,
Konditionierung und der Verführung stehen die Werbung,
leichter Geldzugang und Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr - flankiert
und gestützt von einer willfährigen Justiz.
2000 BVerG erklärt Werbung mit schockierenden
Bildern (ölverschmierten Enten, Kinderarbeit oder Aids-Kranken) für
nicht verfassungswidrig und damit erlaubt. [Q]
1999 Homebanking und Interneteinkauf.
1996 Erneute Liberalisierung des Ladenschluss
1989 Liberalisierung Ladenschluss
1982 Einführung der Geldautomaten.
1972 EC-Karte
1952 Kaufkredit (Ratenkredit)
1949 Bildung von Diners Club.
Das Hamburger Abendblatt (4.1.7)
hat die Öffnungszeiten in der deutschen Geschichte dargestellt: "Die
Ladenöffnungszeiten - wie im Bild die längeren Öffnungen
bei Ikea - sind in Deutschland seit gut hundert Jahren gesetzlich geregelt.
Im Kaiserreich durften die Läden durchgehend öffnen und viele
hatten sogar bis 23 Uhr geöffnet. Danach gab es Schlusszeiten, die
die Öffnung auf 5 bis 21 Uhr begrenzten. Allerdings gab es Ausnahmen,
und auf dem Land war die Kontrolle des Gesetzes nur unterentwickelt. Die
Regulierung wurde während der NS-Zeit beibehalten. Nach dem Krieg
herrschte zunächst eine uneinheitliche Regelung, im Süden schlossen
die Läden später als im Norden. Für die Verbraucher war
dieser Wirrwarr unpraktisch, sodass das Ladenschlussgesetz 1956 auf die
Planbarkeit von Einkäufen abzielte. Liberalisiert wurde es dann noch
einmal 1989 und 1996."
___
Ich pumpe, also bin ich.
Die
Formel ist Descartes
berühmter Formel nachgebildet, die hier allerdings eher das Gegenteil
repräsentiert. Dem entspricht das Credo Ich kaufe, also bin
ich des homo oeconomicus.
___
Insolvenzrecht
für internationale Schulden.
-
Von der Notwendigkeit der Einführung eines Insolvenzrechts für
Staaten. Eine internationale Tagung vom 13. bis 14. Januar 2012 an der
Humboldt-Universität zu Berlin. * Staatspleiten "Wir brauchen
ein Insolvenzgericht für Staaten" Gespräch mit Christoph
G. Paulus, Professor für Bürgerliches Recht, Zivilprozess- und
Insolvenzrecht an der Humboldt-Universität Berlin [dradio 6.1.12]
-
"Griechenland-Krise Wir brauchen ein Insolvenzverfahren für Staaten.
Aus Angst vor Panik an den Märkten wird die Umschuldung Griechenlands
verschleppt. Ein geordnetes Insolvenzverfahren hätte das verhindern
können. ...[Zeit
19.7.11]
-
Berensmann, Kathrin (2011). Lernen aus dem Griechenland-Fiasko: wir brauchen
ein Insolvenz-Verfahren für Staaten. Bonn: Deutsches Institut für
Entwicklungspolitik / German Development Institute (Die aktuelle Kolumne
vom 18.07.2011)
-
Schäfer, Hans-Bernd (2010). Was wird aus Griechenland? Überlegungen
zu einem Insolvenzrecht für internationale Staatsschulden [PDF]
-
Hüther, Michael (2010). Braucht Europa eine Insolvenzordnung für
Staaten? [PDF]
-
Wege zum Insolvenzrecht für Staaten. Rein rechtlich können Staaten
nicht pleitegehen. Deswegen gibt es für sie auch kein Insolvenzverfahren.
Warum eigentlich? ... ... Dabei hat es durchaus entsprechende Anläufe
gegeben. Noch unter dem Eindruck der Argentinien-Pleite 2001 hatte der
Internationale Währungsfonds IWF ziemlich überraschend ein Verfahren
für Staateninsolvenzen angeregt, das sich "Sovereign Debt Restructuring
Mechanism" nannte. Doch die IWF-Pläne hinterließen einen "schlechten
Nachgeschmack", sagt Christoph Paulus. Mit dem Währungsfonds hätte
diejenige Institution dem konkursreifen Staat die Lösung seiner Schuldenkrise
offeriert, die ihn zuvor in die Pleite begleitet hätte. Zudem räumte
der IWF vor allem sich selbst Privilegien ein - womit seine Pläne
gegen das insolvenzrechtliche Gebot der Gläubigergleichbehandlung
verstoßen hätten. Und so scheiterte dieser Vorstoß 2003.
[ftd
5.5.10]
-
Berensmann, Kathrin & Herzberg, Angélique (2007). Insolvenzrecht
für Staaten: Ein Vergleich von ausgewählten Vorschlägen.
Bonn: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik.
-
Berensmann, Kathrin (2003). Die Einbindung privater Gläubiger in die
Prävention und Bewältigung von internationalen Verschuldungskrisen.
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / German Development Institute
(Berichte und Gutachten 7/2003)
-
Berensmann, Kathrin (2003) Internationale Verschuldungskrisen: Neuere Instrumente
zur Umstrukturierung von Staatsanleihen. Deutsches Institut für Entwicklungspolitik
/ German Development Institute (Analysen und Stellungnahmen 4/2003)
-
Berensmann, Kathrin (2003). Bericht über die Konferenz 'Bemühungen
um ein neues internationales Insolvenzverfahren: Perspektiven und Möglichkeiten'.
In: Joachim Müller (Hrsg.), Bemühungen um ein neues internationales
Insolvenzverfahren: Perspektiven und Möglichkeiten; Internationaler
Politik Dialog 21.-22. Februar 2003, Diskussionsbericht, Berlin: BMF/BMZ/IMF,
25-44.
-
Berensmann, Kathrin (2003). International debt crises: new instruments
designed to restructure sovereign bond issues. Deutsches Institut für
Entwicklungspolitik / German Development Institute (Briefing Paper 4/2003)
___
Kapitalismus: Der Kapitalismus taugt
so wenig wie der diktatorische Kommunismus (> "Hollyvoodoo").
Er wird beherrscht von den fossilen Neandertalerprinzipien: Gewinne privatisieren,
Verluste sozialisieren, Steuern minimieren - und nach uns die Sintflut.
Und im Zeitalter "der" Globalisierunggibt
es noch nicht einmal mehr richtige Märkte, so dass sich inzwischen
der einzige ökonomische Vorteil des Kapitalismus - optimale Leistung
durch freien Wettbewerb und Konkurrenz - weitgehend selbst aufhebt [Kartelle,
Geschwätz
von der freien Marktwirtschaft]. Die sog. Finanzkompetenz des Kapitalismus
besteht in erster Linie darin, die ganze Welt in ein Casino zu verwandeln,
wo mit einer irrsinnig durch Schuldentollwut aufgeblähten
Geldmenge ein maniformes
Schneeballsystem von Geld-, Luft- und Seifenblasenwirtschaftswachstum immer
seltsamere und katastrophalere Blüten treibt. In ihrer Not fallen
viele KommunalpolitikerInnen auf die Heilsversprechen der Banken (PPP)
herein. Aber die Banken haben nur eines Sinn: Kapitalrenditen von 25%,
wie der Deutsche Bank Chef die Branchenprimus-Parole ausgegeben hat. Und
wenn diese Kapitalrendite erreicht sein wird, wollen sie noch mehr, bis
wir wieder bei der Wucherzinsen
im Mittelalter angelangt sind oder bis sie alles haben, vom Grashalm bis
zum letzten Dachziegel. Da kann der Staat, die Gemeinde nicht gewinnen.
Sie kann nur noch mehr verlieren und am Ende alles. Zur richtigen Therapie
gehts hier.
___
Kassenverstärkungskredite.
[Mehr
hier]
In den Erläuterungen des statistischen Bundesamtes "Schulden der
öffentlichen Haushalte" heißt es: "Unter Kassenverstärkungskrediten
werden die kurzfristigen Verbindlichkeiten erfasst, welche die Berichtskörperschaften
zur Überbrückung vorübergehender Kassenanspannungen eingehen.
Zu den Kassenverstärkungskrediten rechnen neben den Kassenkrediten
von Kreditinstituten auch Geldmarkttitel (Schatzwechsel, unverzinsliche
Schatzanweisungen) soweit sie zur kurzfristigen Kassenverstärkung
bestimmt sind. Die früher ebenfalls dazu zählenden Kassenkredite
der Deutschen Bundesbank entfielen ab dem 1. Januar 1994, da zu diesem
Zeitpunkt die Regelungen über die zweite Stufe der Europäischen
Wirtschafts- und Währungsunion wirksam geworden sind. Danach dürfen
Notenbanken den öffentlichen Haushalten keine Kredite mehr gewähren.
(Erlaubt bleiben allerdings im Interesse der reibungslosen Abwicklung staatlicher
Kassentransaktionen sog. untertägige Kreditaufnahmen bei der Notenbank,
die zum Tagesschluss aber ausgeglichen sein müssen). Zweck dieses
Kreditverbotes ist es, die öffentliche Hand zu zwingen, sich an den
Kredit- und Kapitalmärkten zu Marktkonditionen zu finanzieren. Dadurch
soll die Haushaltsdisziplin gestärkt und gleichzeitig eine wichtige
potentielle Inflationsquelle verschlossen werden."
Auch der Bund der Steuerzahler bestätigt in seinem Bericht "2006
Die öffentliche Verschwendung" die Praxis, mit Hilfe der Kassenverstärkungskredite
die echte Staatsverschuldung optisch kleiner zu halten. Im Bericht wird
S. 43 am Beispiel Bodenheim (Hessen) ausgeführt: "Die [Kassenverstärkungs]
Kredite dienen eigentlich nur der kurzfristigen Liquiditätssicherung
einer Kommune, werden mittlerweile aber landauf und landab als Finanzierungsquelle
laufender Ausgaben benutzt."
Weitere Information Deutscher Städtetag: Explosion der Kassenkredite
1992-2006.
____
Länder,
Gemeinden und Zweckverbände. Wie das stat. Bundesamt mitteilt,
sind die Aufgaben zwischen Land, Gemeinden und Zweckverbänden in den
verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Aus Gründen
der besseren Vergleichbarkeit,
werden daher die Schulden von Ländern, Gemeinden und Zweckverbänden
zusammengefaßt.
___
Lüftl-Theorem.
___
Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle
Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N. Man beachte,
wenn Mittelwerte über Zuwächse gegenüber Vorjahreswerten
gerechnet werden, ergeben sich andere Mittelwerte als wenn der gesamte
Zeitraum gemittelt wird. In Mittelwertberechnungen von Zuwächsen geht
ein Wachstumsfaktor ein.
Streuung =: die Standardabweichung, ein Schätzmass
für die Streuung um den Mittelwert.
Spannweite = Maximum - Minimum.
___
Plutokratie Thema in der IP-GIPT:
___
politische
"Krankheit". Sie heißt: Schulden, Schulden über alles,
über alles in der Welt. Man könnte sie als eine Art Schuldentollwut
bezeichnen. Siehe Überblick
Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden
Grundgesetzartikel (115
und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz
(1967); die "Schulden-Tollwut" scheint inzwischen ein globales
Phänomen zu sein. Und die Nationalökonomie und Finanzwissenschaft
zeigt sich auch weitgehend unfähig, das Problem angemessen wahrzunehmen
und zu lösen. Dafür gibt es dann Wirtschaftsnobelpreise
für Spekulationsgewinnoptimierung.
___
Reparationforderungen
"Entschädigung für Weltkriegsschäden: Was die Griechen
mit den deutschen Reparationen machten. Kurz vor dem Troika-Bericht versucht
Griechenland, seine Bilanz aufzubessern. Die Idee: Deutschland soll für
den Zweiten Weltkrieg Reparationen zahlen. Das ist jedoch bereits geschehen
- das Geld ist nur nie angekommen. ... So jedenfalls sehen es Bundesregierung
und Historiker: "Forderungen gab es schon immer. Es wurde aber auch schon
mehrfach gezahlt", sagt Heinz Richter, Professor für moderne griechische
Geschichte. ..." [ftd 11.9.12]
___
Schuldenentwicklungs-Modell
Verantwortlich
für die unverantwortliche Schuldenpolitik sind: Politik, Recht, Verfassung,
Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft, Werbung, Banken, Medien, KonsumentInnen
und WählerInnen. Jeder Faktor für sich alleine genommen scheint
zu einem bestimmten Zeitpunkt - vor allem am Anfang - eine sehr geringe
Wirkung oder Bedeutung haben, wie es z.B. typisch für Wachstumsphänomene
ist, wo man lange, lange Zeit nichts merkt. Jeder gesellschaftliche Bereich
trägt in einem vernetzten Wechselwirkungsprozess immer wieder eine
kleine Veränderung bei, so dass aber insgesamt und über die Zeit
betrachtet eine riesige und womöglich nicht mehr beherrschbare Eigendynamik
an Wechselwirkungen zustande kommt. In einem Schaubild vorgestellt, könnte
man sich eine Spirale denken, die sich allmählich immer mehr ausdehnt
und in eine gigantische Wachstumsblase einmündet, die schließlich
in einer Währungsreform platzt. > Mehr Politische
Krankheit ...
___
Schulden nach
dem Maastrichtvertrag.
___
Schulden-Pisa.
-
"Im Prinzip zahlt also der Staat keine Zinsen!" Jochen Steffens
am 11.12.6
in Finanznachrichten.de. Das ist ja praktisch. Tilgen tut er nicht und
Zinsen zahlt er auch nicht - im Prinzip. Bei solchen Kommentaren muss sich
wirklich niemand mehr wundern.
___
Schulden-Porträt. Ein neues
Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung
von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten.
Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen
Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich
nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig
und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität
sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden-
und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen
für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität.
Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987,
Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider
Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung
für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate.
Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel;
Sprache).
> Stetige
und jährliche Wachstumsraten.
_
Anregung: machen oder unterstützen
Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk,
im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen,
Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen
und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, dass sie den einfachsten
und wichtigsten kaufmännischen Grundsatz, dass man auf Dauer
nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen,
verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der
dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig.
Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts,
sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur
auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird;
auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen
sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung.
Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich
nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für
das Gemeinwohl.
Geld wäre genug da: Gehen
wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt
dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen
wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten
Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000
mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden
wäre
Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es
nach der Datenquelle und Basis Materialband
zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112,
Tab. 1.65, ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland.
Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier
auch gezeigt wurde: Die
Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. |
___
Schuldenstände
Deutschland nach den Kriterien des Maastrichtvertrages
Quelle: Erläuterungen Statistisches
Bundesamt Fachserie 14 Schulden der öffentlichen Haushalte.
___
Schulden-Uhren
Links.
___
Schulden-Wachstums-Rate
nach der Formel für stetiges Wachstum Beispiel ... : Endwert = Anfangswert
*
ezs*n. Für .... z.B.: Hier
n = ... = JE-JA.
Rechnung mit Excel für stetiges
Schuldenwachstum: zs = [ln(E/A]/ n , = [ln()]/ n = [...] / n =
... = ...% %. Probe stetig
mit Excel: [Anfangswert]
* e^(zs*n): e^(zs*n) = A * ... = ... [Endwert]. Probe
gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH: [2ndF] [ln] [...] =
... [X] [A] = ... Endwert.
Rechnung mit Excel für jährlichesSchuldenwachstum
zj=[(E/A)^(1/n)]-1 = [(...)^(...)]-1 = ... = ...%. Probe jährlich
mit
Excel:: (1+zj)^n * [Anfangswert]: [(...)^n] * A =
... * A = [Endwert] Gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH:
[...][yx] [n] = ... [X] [A] = ...
Anmerkung: Die Zahlen liegen manchmal
nicht auf Millionen gerundet und "krumm" vor. Das rührt meist von
der Umrechung auf Euro her. Daher können die mitgeteilten und mit
Excel-interner Genauigkeit gerechneten Werte manchmal geringfügig
abweichen von den mit dem Taschenrechner ausgerechneten ungenaueren Werten,
weil die Eingabewerte nicht so stellengenau wie in der Exceltabelle vorliegen.
Bedeutung
und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen
Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate
nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen
Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und
Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier.
Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein.
Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und
relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert,
Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung
(Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), stetige und jährliche
Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich
Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach
falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger
neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht
etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber
dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe:
Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
___
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
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Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch
durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier.
Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des
Wachstums,
z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen,
z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen
recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen
völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, dass die politische,
ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit
psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem
nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomenegreifen,
besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit
bestimmt, was "normal"
ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
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supra-nationale Egoismen
(EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft
der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört,
indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger"
exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren
können.
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Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].
-
EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen
[Q]
Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter
vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des
Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte
Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile
und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere
ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über
300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten
in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich
40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem
schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere
die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien,
Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen
den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen
direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
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Talent. 6000 Drachmen
ergeben 1 Talent.
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Tatsächliche
Schulden der Gemeinden.
Deutsche
Kommunen höher verschuldet als bisher bekannt. "Bertelsmann Stiftung:
Ein Großteil der Schulden wird in ausgegliederte Gesellschaften und
Unternehmen verlagert. Grafik
zum Kommunalkongress 2007: Schulden der Gemeinden, Gemeinde- und Zweckverbände.
"Die deutschen Kommunen sind deutlich höher verschuldet, als bisher
angenommen. Das geht aus aktuellen Analysen der Bertelsmann Stiftung hervor,
die heute in Berlin veröffentlicht werden. Danach verlagern die Kommunen
einen beträchtlichen Teil ihrer Schulden in ausgegliederte Gesellschaften.
Im Bundesdurchschnitt werden rund 57 Prozent der Schulden in den Kernhaushalten
von Städten und Gemeinden ausgewiesen; die restlichen 43 Prozent fallen
in den ausgegliederten öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen
an. ..." [Mehr an der Quelle]
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Wachstum
kritisch betrachtet.
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Wachstumstabellen
(Zinseszins).
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Die
Schuld der Wirtschaftswissenschaften und der Medien
Dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden
konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen
WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 25 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
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Zeitgeschichte
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IFZ: Institut für Zeitgeschichte (München).
-
Deutsches Historisches Museum (dhm), Jahreschroniken zum
zeitgeschichtlichen Rahmen in Deutschland: 1900,
1901,
1902,
1903,
1904,
1905,
1906,
1907,
1908,
1909,
1910,
1911,
1912,
1913,
1914,
1915,
1916,
1917,
1918,
1919,
1920,
1921,
1922,
1923,
1924,
1925,
1926,
1927,
1928,
1929,
1930,
1931,
1932,
1933,
1934,
1935,
1936,
1937,
1938,
1939,
1940,
1941,
1942,
1943,
1944,
1945,
1946,
1947,
1948,
1949,
1950,
1951,
1952,
1953,
1954,
1955,
1956,
1957,
1958,
1959,
1960,
1961,
1962,
1963,
1964,
1965,
1966,
1967,1968,
1969,
1970,1971,
1972,
1973,
1974,
1975,
1976,
1977,
1978,
1979,
1980,
1981,
1982,
1983,
1984,
1985,
1986,
1987,
1988,
1989,
1990,
1991,
1992,
1993,
1994,1995,
1996,
1997,
1998,
1999,
2000,
2001,
2002,
2003,
2004,
2005,
2006,
2007,
2008,
-
bpb: Bundeszentrale für
Politische Bildung mit vielen interessanten und grundlegenden Informationen.
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Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944,
Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als
"Hobby". Geboren in Markt-Erlbach,
aufgewachsen in Wilhermsdorf,
Utrecht
und Nürnberg
(Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim
a.M., Stockholm [W],
Stuttgart
und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert
und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen"
entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich:
metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives
Manifest, integratives
Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder,
Offenes
Atelier, Porträts.
- Berufsfachbiographisches.
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Querverweise