Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie

    Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen -   Präambel *  Sprache *
    IP-GIPT DAS=07.06.2004 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 18.01.20
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung & Copyright


    Anfang_Schuldenporträt Deutsches Reich 1871-1918 _Datenschutz_Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles_Rel. Beständiges Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region__ _Wichtiger Hinweis zu Links

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, und hier speziell hier zum Thema:

    Das Schulden-Porträt

    Deutsches Reich 1871-1918
    Hoch-Zeit des deutschen Kapitalismus, imperialistischen Nationalismus,
    Kolonialismus, aber auch der Sozialgesetzgebung


    Ergänzendes zur Anschauungsskalierung der Darstellung

    von Rudolf Sponsel, Erlangen  (ohne Gewähr)

     Staatsschulden (alt) nach dem IP-Modell in 6,5 Jahren tilgbar.
    Die politische Krankheit der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.
     

    * Politbiographie * Schulden-Tabelle * Ergebnis * Kommentar * Anregung *  Ländervergleich * Drittes Reich *  Übersicht Schulden-Porträts *  Japan * USA 1791-2004  * Querverweise *

    Politbiographische Daten Deutsches Reich 1871 - 1918 (Zeit und Zeitgeist 1750-1886 hier, Sozialgesetzgebungsdaten ab 1881)
    Das deutsche Reich kann hier nicht im Detail abgehandelt werden, hierzu gibt es auch genügend Quellen im Internet, wir beschränken uns daher auf die beiden Größen Verschuldung, Sozialprodukt und ihre Beziehung.
        Das von oben verordnete Deutsche Reich begann mit einem Paukenschlag, mit einer politischen Dummheit und Instinktlosigkeit allerersten Ranges (zu diesem Ereignis ein dreifaches Hurra auf unseren bayerischen Finanzchaoten Ludwig II.), als der Chauvinist  Bismarck einfädelte, den Preußenkönig Wilhelm I. in Versailles zum Kaiser ausrufen zu lassen, ein nicht unwichtiger Faktor für den 1. Weltkrieg (8 Millionen Tote, 20 Millionen Verwundete) und den revanchistischen "Schandvertrag" von Versailles (und vermutlich auch  eine Reaktion auf die nicht unbescheidenen 5 Milliarden Francs, die man den Franzosen 1871 an Reparationskosten aufbürdete), der wiederum den größten deutschen Finanzchaoten aller Zeiten, Hitler und seine Nazibande "förderte".
        Von solchen Leuten, Kaiser Wilhelm I. und Bismarck, steht zu befürchten, wird auch in finanzpolitischer Hinsicht, nur das Schlimmste zu erwarten sein, wie Sie, werte LeserIn, schon am Eingangsschaubild dramatisch sehen konnten, wenn auch der Anteil am Sozialprodukt gegenüber den heutigen Finanzchaoten geradezu traumhaft mäßig anmutet (dt. Reich 1876-1913 =: 9,93 %, Deutschland 2002 =: 60,5%).

    Tabelle: Die Schulden-Leistung des Deutschen Reiches 1876 - 1918 (Lesebeispiele unter Ergebnisse)
     
    Jahr nach
    Datenquelle
    Betrag in  Millionen 
    Mark
    bzw. Reichsmark
    Steigerung Gesamt in % gegen Vorjahr Schulden-
    % Anteil am Sozialprodukt
    Sozialprodukt
    Absolut Betrag in Mrd. M, RM
    Steigerung
    pro Kopf in %
    gegen Vorjahr 
    1876  [1,] 16 Anfang 0,09 18 Anfang
    1877  [1,] 72 350,00 0,41 17,4 -3,33
    1878  [1,] 139  93,06 0,78 17,9  2,87
    1879  [1,] 218  56,83 1,31 16,7  -6,70
    1880  [1,] 308 41,28 1,82 16,9  1,20
    1881  [1,] 336  9,09 1,94 17,3  2,37
    1882  [1,] 349  3,87 1,99 17,5  1,16
    1883  [1,] 395 13,18 2,19 18  2,86
    1884  [1,] 445 12,66 2,41 18,5   2,78
    1885  [1,] 484  8,76 2,59 18,7  1,08
    1886  [1,] 540 11,57 2,86 18,9  1,07
    1887 721 33,52 3,74 19,3  2,12
    1888 884 22,61 4,27 20,7  7,25
    1889 1118 26,47 5,04 22,2  7,25
    1890 1318 17,89 5,56 23,7  6,76
    1891 [FN] 1686 27,92 7,46 22,6 -4,64
    1892 1741  3,26 7,22 24,1  6,64
    1893  1916 10,05 7,85 24,4   1,24
    1894 2081 8,61 8,53 24,4  0,00
    1895 2125 2,11 8,40 25,3  3,69
    1896 2141  0,75 7,93 27  6,72
    1897 2208 3,13 7,69 28,7  6,30
    1898 2223 0,68 7,17 31  8,01
    1899 2309 3,87 7,26 31,8  2,58
    1900 [*] 2503 8,40 7,73 32,4  1,89
    1901 2826 12,90 8,94 31,6 -2,47
    1902 2995 5,98 9,39 31,9  0,95
    1903 3227 7,75 9,38 34,4  7,84
    1904 3523 9,17 9,71 36,3  5,52
    1905 3818 8,37 9,81 38,9  7,16
    1906 4127  8,09 10,17 40,6  4,37
    1907 4352  5,45 10,12 43  5,91
    1908 4847 11,37 11,43 42,4 -1,40
    1909 5140  6,04 11,58 44,4  4,72
    1910 4910 -4,47 10,72 45,8  3,15
    1911 4904 -0,12 10,20 48,1  5,02
    1912 4807 -1,98 9,32 51,6  7,28
    1913 5202  8,22 9,93 52,4  1,55
    1914 16715 221,32 nicht berechnb. keine Angabe nicht berechnb.
    1915 39496 136,29 nicht berechnb. keine Angabe nicht berechnb.
    1916 68877 74,39 nicht berechnb. keine Angabe nicht berechnb.
    1917 104945 52,37 nicht berechnb. keine Angabe nicht berechnb.
    1918 156092 48,74 nicht berechnb. keine Angabe nicht berechnb.
    Schulden-
    Wachstum
    1876-1913=4986
    1876-1918=156076
    1913-1918=145090
    Rate(76-13)=15,63
    Rate(76-18)=21,87
    Rate(13-18)=68,03
    Maastricht- Kriterium=60%
    D(2002)=60,5%
    1876-1913=34,4
    1876-1918=?
    1913-1918=?
    Rate= 2,89
    Zur Unterscheidung stetige Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate pro Jahr.

    Ergebnis Schuldenporträt Deutsches Reich 1876-1918
     
    Die Kaiser
    Die Reichs-Kanzler
    Wilhelm I. 1871-9.3.1888 [1,2,3,]Rate=33,43 % Die Ära Bismark 1876-1890. Rate= 31,51 %
    Friedrich III. (99 Tage, daher nicht berechnet)  General von Caprivi 1890-1894. Rate=11,42  %
    Wilhelm II. 1888-1913 Rate=7,09 % Fürst Hohenlohe 1894-1900 Rate=3,08 %
    Wilhelm II. 1913-1918 Rate=68,03 % Fürst von Bülow 1900-1909 Rate=7,8  %
    Die kurzfristigen Kanzler 1917-18 werden nicht erfaßt.  von Bethmann Hollweg 1909-1913 Rate=0,3 %
    von Bethmann Hollweg 1913-1917 Rate=75,11 %

    Die von der Bundesbank vorgelegten Zahlen für das deutsche Kaiserreich (1871-1918) beginnen im Jahre 1876 mit 16 Millionen Mark  Schulden, das sind nur 0,09 % des Sozialprodukts von 18 Milliarden Mark. Bis 1888 wachsen die Schulden auf 884 Millionen - das sind 5425% - und das Sozialprodukt auf 20,7 Milliarden an. Dies ist die Zeit unter Kaiser Wilhelm I. Er bringt es damit nach der Zinseszinsschätzformel auf eine Schuldenwachstumsrate von durchschnittlich 33,43 % pro Jahr während das Sozialprodukt nur um durchschnittlich 1,16 % wächst. Es hätte eigentlich damals schon auffallen müssen, daß das auf längere Sicht nicht gut gehen kann. Obwohl die Verschuldung extreme Wachstumsraten hat, bleibt der Anteil am Sozialprodukt relativ "gering". Wilhelm I. startet wie schon ausgeführt mit 0,09% und endet 1888  mit einem Anteil von  4,27. Das derzeitige Maastrichtkriterium beträgt demgegenüber abenteuerliche 60%. Und Deutschland hat 2002 inzwischen 60,5% geschafft. Selbst wenn die Sozialprodukte nicht völlig den gleichen Definitionsinhalt haben, so dürften sie doch prinzipiell und in der groben Größenordnung vergleichbar sein. Bismarcks Schuldenwachstumsrate liegt mit 31,51 % ebenfalls auf extremen Niveau. Entschieden moderater geht es unter Wilhelm II. weiter. Er startet 1888 mit 884 Millionen, die Wilhelm I. erschuldet hat und endet im Vorkriegsjahr 1913 mit 5 Milliarden und 202 Millionen Mark. Dies ergibt eine Schuldenwachstumsrate von 7,09 %, immer noch sehr hoch, aber immerhin "nur" 9,93 vom Sozialprodukt. Im Krieg schnellt die Verschuldungswachstumrate dann auf extreme 68,03 %. Man sieht, würden die - auch deutschen - Herrschenden ihren Kant beherrschen, könnten sie niemals Krieg führen. Am geringsten ist die Verschuldungswachstumsrate im Kaiserreich unter Theobald von Bethmann Hollweg 1909-1913 mit einer Rate von nur 0,3 %.
     
    Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. 

    Kommentar (Allgemeines zum Schuldenproblem)
     
    Wie man sieht, können auch die Kaiser und Kanzler des deutschen Reiches nicht richtig haushalten, sparen und wirtschaften. Das scheint eine allgemeine politische "Krankheit" zu sein und deshalb muß dies auch rahmen strukturell und verfassungsrechtlich angemessen gelöst werden. Wir bräuchten so etwas wie die spartanischen Ephoren, die Kanzler, Ministerpräsidenten, Bürgermeister, Finanzabenteuerer im öffentlichen Dienst, partiell Geschäftsunfähige, Pfeifen, DünnbrettbohrerInnen oder Gemeinwohlkriminelle ruckzuck absetzen können. Die Schuldenwachstumsraten sind enorm, trotz eines gewonnen Krieges, trotz 5 Milliarden Franc Reparationszahlungen, trotz Gründerzeitbooms, wenn auch der Anteil am Sozialprodukt gegenüber den heutigen staatsbankrottistischen Verhältnissen im Kaiserreich noch gering schien. Aber Vorsicht: Die e-Funktion ist grausam- tückisch: was zunächst wie eine kaum merklich ansteigende und harmlos wirkende Gerade aussieht, geht nach einiger Zeit zunehmend schneller und steiler in eine tödliche und schier alle Grenzen sprengende Wachstumskurve über - bis zum bitteren Ende eines Krieges oder einer Währungsreform mit oder ohne Staatsbankrott. Stabil, ausgewogen, sparsam und verantwortlich wirtschaften ist auch eine wichtige Komponente, um den Frieden auf der Welt zu sichern. Das wußte schon der Allgewaltige aus Königsberg, aber es scheint sich leider aber niemand daran zu halten, auch nicht die modernen Christusprimaten aus Rumsinsbushfeld. 
         Leider Gottes können unsere PolitikerInnen das Richtige und Wichtige nicht: umsichtig und verantwortlich haushalten, wirtschaften und sparen getreu dem Motto eines ehrlichen Kaufmannes, dass man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. Unsere PolitikerInnen können meist ihren Job nicht und für die meisten gilt oft die Metapher der vierköpfigen Hydra. 

    Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschen Einstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:

    Strukturelle Therapie des Schuldenproblems. 

    Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden, dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine Zeit lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen oder andere Vergünstigungen belohnt werden dürfen. Außerdem sollten PolitikerInnen als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik nachweisen, der fortwährend qualitätszusichern ist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn zugleich ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird, der von Ephoren überwacht wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs- und Kontrollstrukturen gefunden werden. 
        Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
       Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten  lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU)ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. 
      Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.

    Kognitive Therapie des Schuldenproblems. 

    Wie fast immer beginnt die Problemlösung mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem? Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine Verhaltensänderung Leidensdruck, Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung. Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
        Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist:
    (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? ); 
    (2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische Finanzhaushaltung).
    Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,  b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach  - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben?

    Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.

    Staatsverschuldung: Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
    Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite. Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München: Langen-Müller.
     
    Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x

    Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.

    Wichtige Daten zur Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.

    Links (Auswahl: beachte). Allgemein informativ und seriöse Internetquellen sind: bpb, dhm, bundesbank, destatis,

    • https://geschichtsverein-koengen.de/WilhelmZwei.htm
    • Bilder und Lebensdaten: https://www.deutsche-schutzgebiete.de/reichskanzler.htm
    • Deutsche Kolonien: https://www.deutscher-kolonialismus.de/kolonieinhalt.html
    • Deutsche Reichstags-/Bundestagswahlen und die Aktienbörse: https://www.trend-finanzanalysen.de/boerse_statistiken.php?did=11




    Anmerkungen
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    Schulden-Porträt. Ein neues Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten. Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden- und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität. Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987, Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate. Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel; Sprache).  > Stetige und jährliche Wachstumsraten.
    ___
    Datenquelle: Sämtlich aus: Deutsche Bundesbank (1976). Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876-1975. Frankfurt: Knapp: Sozialprodukt S. 4, in jeweiligen Preisen, 2. Hauptspalte Mitte. Verschuldung S. 313, Reich insgesamt, Tabelle 1.01 Verschuldung der öffentlichen Hauhalte 1877-1945, in Millionen Mark bzw. Reichsmark.
    ___
    1876. Die Reichsbank wurde in diesem Jahr gegründet.
    ___
    [*] Ab 1900 Verlinkung zu den sehr informativen Seiten des deutschen Museums [dhm]. 1871-1886 Verlinkung zur Chronik und Zeitgeschichtehilfsseite zu Ludwig II.
    ___
    Zur Anschauungsskalierung der Darstellung. Die Schulden sind in Millionen, das Sozialprodukt in Milliarden angegeben. Um beide Werte in einem Schaubild in ihrer Entwicklung darzustellen, wurde der Betrag der Millionen, durch 20 geteilt. Tatsächlich sind natürlich die Absolutbeträge des Sozialproduktes in grober Näherung um das 10fache größer. Man lese also das Sozialprodukt im Schaubild in Milliarden und die Schulden in Millionen * 20. Durch die Darstellung beider Werte sollte nur illustriert werden, daß die Schulden viel stärker wachsen als das Sozialprodukt - wie man nun eindrucksvoll sehen kann, wenn man keinen sehr ausgeprägten Sinn für reine Zahlen hat.
    ___
    Allgemeines zum Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer expansiven und verfehlten maniformen Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen etilE-Universitäten (Harvard, Princeton, Yale, Stanford) findet, sehr unterstützt. Wachstum über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen (wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen, vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen, globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.

    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.

    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet wird, was über  längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden muss.
    • Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen, dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
    • Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
    • Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-  und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken, die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne und Ausbeutung der Verlierer.
      • Anmerkung: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
            "A very profound motive for going to war is to resolve life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments with which humanity is only too familiar. People become involved in personal dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
            (Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen. Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen, unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
        historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
        Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen] Fehlhaltung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair, ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
    Wann wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
      > Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate und, verallgemeinert: Gefährlich wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen. Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur: Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten, Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss. Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-, Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht lässt.
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    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).

        Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz:: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.

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    homo oeconomicus. Die westlichen Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt mißbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften die Geburtenrateabnehmen muß. Die übermächtige share holder value Ideologie der Plutokraten trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit  kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos' erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Haß, Krieg und den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei, Medien: Hollyvoodoo).
    Mephisto zum Homo oeconomicus: "Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
    (Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
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    Schulden-Wachstums-Rate nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.
    Beispielrechnung für die Ära Bismarck für die Daten 1876-1890 der Verschuldung. Hier n = 14 = 1890-1876. Rechnung: z = [ln(E/A)]/14, also z.B. für die absoluten Schulden: z = [ln(1318 / 16)]/ 14 = [ln(82,375)] / 14 = 4,411282]/ 14 =  0,3150915  = 31,51  %. Probe: e^(0,3150916*14) =  e^(4,4112824) = 82,375033 * 16 [Anfangswert] =  1318 [Endwert Probe].
        Bedeutung und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier. Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein. Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert, Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung (Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe: Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
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    Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N.
    Streuung =: die Standarabweichung, ein Schätzmaß für die Streuung um den Mittelwert.
    Spannweite = Maximum - Minimum.
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    Demokratien. Die meisten westlichen Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ, also Oligarchien, meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien. .
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    politische "Krankheit". Sie heißt: Schulden, Schulden über alles, über alles in der Welt. Siehe Überblick Schuldenporträts.
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    Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944, Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als "Hobby". Geboren in Markt-Erlbach, aufgewachsen in Wilhermsdorf, Utrecht und Nürnberg (Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim a.M., Stockholm [W], Stuttgart und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen" entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives Manifest, integratives Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder, Offenes Atelier, Porträts. - Berufsfachbiographisches.
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    Änderungen  Wird im Laufe der Zeit überarbeitet, ergänzt und vertieft. Unbedeutende Korrekturen werden nicht ausgewiesen.
    04.04.07    Zur Unterscheidung stetige Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate pro Jahr. * Ergänzungen zur Therapie der "Schuldentollwut".
    22.12.06    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch?
    12.08.04    Fehler bei der Probe der Schulden-Wachstums-Rate korrigiert.
    07.06.04    07.06.04   Staatsschulden nach dem IP-Modell in 6,5 Jahren tilgbar.  * Links * Mehrere Korrekturen.


     
    Anregung: machen oder unterstützen Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk, im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen, Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, daß sie den einfachsten und wichtigsten  kaufmännischen Grundsatz, daß man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der dies nicht kann, beherzigt und zeigt. 
       PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. 
    Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach  der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65,  ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. 


    Querverweise
    Standort Schuldenporträt Deutsches Reich 1871-1918.
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    Staatsverschuldung der Länder im Vergleich 1950-2005.
     Wachstums-Tabellen und Schaubilder. Zur Veranschaulichung des Schuldenproblems.
    Überblick Schuldenporträts. * Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?
     * Überblick Staatsverschuldung 0_* 1 * Was tut not? *  Neuverschuldung * Privat *  Geldtabu * Psychopathologie Geld1, Geld2 *   Adam Smith zur Staatsverschuldung * Gemeinwohl * Freiheit *
    Juliusturm. Antizyklische Haushaltspolitik der Vernunft. Fritz Schäffer und John Meynard Keynes.
    Überblick Statistik in der IP-GIPT: Methoden, Daten, Geschichte, Verwandtes.
    Beweis und beweisen in Politik, gesellschaftlichem Leben, Medien und Öffentlichkeit.
    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT.
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Schulden-Porträt site:www.sgipt.org. 
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Schuldenporträt Deutsches Reich 1871-1918. Hoch-Zeit des deutschen Kapitalismus, imperialistischen Nationalismus, Kolonialismus, aber auch der Sozialgesetzgebung. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/dtreich.htm
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    korrigiert: 07.06.04 irs