Abteilung Politische Psychologie,
Bereich Finanzen - Präambel
* Sprache *
IP-GIPT DAS=07.06.2004
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 18.01.20
Impressum:
Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr.
20 D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung
& Copyright
Das Schulden-Porträt
Deutsches Reich 1871-1918
Hoch-Zeit des deutschen Kapitalismus, imperialistischen
Nationalismus,
Kolonialismus, aber auch der Sozialgesetzgebung
Ergänzendes
zur Anschauungsskalierung der Darstellung
von Rudolf Sponsel, Erlangen (ohne Gewähr)
Staatsschulden (alt)
nach dem IP-Modell in 6,5 Jahren tilgbar.
Die politische Krankheit
der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.
* Politbiographie * Schulden-Tabelle * Ergebnis * Kommentar * Anregung * Ländervergleich * Drittes Reich * Übersicht Schulden-Porträts * Japan * USA 1791-2004 * Querverweise *
Politbiographische Daten Deutsches
Reich 1871 - 1918 (Zeit und Zeitgeist 1750-1886 hier,
Sozialgesetzgebungsdaten ab 1881)
Das deutsche Reich kann hier nicht im Detail abgehandelt werden, hierzu
gibt es auch genügend Quellen im Internet, wir beschränken uns
daher auf die beiden Größen Verschuldung, Sozialprodukt und
ihre Beziehung.
Das von oben verordnete Deutsche Reich begann mit
einem Paukenschlag, mit einer politischen Dummheit und Instinktlosigkeit
allerersten Ranges (zu
diesem Ereignis ein dreifaches Hurra auf unseren bayerischen Finanzchaoten
Ludwig
II.), als der Chauvinist Bismarck einfädelte, den Preußenkönig
Wilhelm I. in Versailles zum Kaiser ausrufen zu lassen, ein nicht unwichtiger
Faktor für den 1. Weltkrieg (8 Millionen Tote, 20 Millionen Verwundete)
und den revanchistischen "Schandvertrag" von Versailles (und vermutlich
auch eine Reaktion auf die nicht unbescheidenen 5 Milliarden Francs,
die man den Franzosen 1871 an Reparationskosten aufbürdete), der wiederum
den größten deutschen Finanzchaoten aller Zeiten, Hitler
und seine Nazibande "förderte".
Von solchen Leuten, Kaiser Wilhelm I. und Bismarck,
steht zu befürchten, wird auch in finanzpolitischer Hinsicht, nur
das Schlimmste zu erwarten sein, wie Sie, werte LeserIn, schon am Eingangsschaubild
dramatisch sehen konnten, wenn auch der Anteil am Sozialprodukt gegenüber
den heutigen Finanzchaoten geradezu traumhaft mäßig anmutet
(dt. Reich 1876-1913 =: 9,93 %, Deutschland 2002 =: 60,5%).
Tabelle: Die Schulden-Leistung des Deutschen
Reiches 1876 - 1918 (Lesebeispiele unter Ergebnisse)
Jahr nach
Datenquelle |
Betrag in Millionen
Mark bzw. Reichsmark |
Steigerung Gesamt in % gegen Vorjahr | Schulden-
% Anteil am Sozialprodukt |
Sozialprodukt
Absolut Betrag in Mrd. M, RM |
Steigerung
pro Kopf in % gegen Vorjahr |
1876 [1,] | 16 | Anfang | 0,09 | 18 | Anfang |
1877 [1,] | 72 | 350,00 | 0,41 | 17,4 | -3,33 |
1878 [1,] | 139 | 93,06 | 0,78 | 17,9 | 2,87 |
1879 [1,] | 218 | 56,83 | 1,31 | 16,7 | -6,70 |
1880 [1,] | 308 | 41,28 | 1,82 | 16,9 | 1,20 |
1881 [1,] | 336 | 9,09 | 1,94 | 17,3 | 2,37 |
1882 [1,] | 349 | 3,87 | 1,99 | 17,5 | 1,16 |
1883 [1,] | 395 | 13,18 | 2,19 | 18 | 2,86 |
1884 [1,] | 445 | 12,66 | 2,41 | 18,5 | 2,78 |
1885 [1,] | 484 | 8,76 | 2,59 | 18,7 | 1,08 |
1886 [1,] | 540 | 11,57 | 2,86 | 18,9 | 1,07 |
1887 | 721 | 33,52 | 3,74 | 19,3 | 2,12 |
1888 | 884 | 22,61 | 4,27 | 20,7 | 7,25 |
1889 | 1118 | 26,47 | 5,04 | 22,2 | 7,25 |
1890 | 1318 | 17,89 | 5,56 | 23,7 | 6,76 |
1891 [FN] | 1686 | 27,92 | 7,46 | 22,6 | -4,64 |
1892 | 1741 | 3,26 | 7,22 | 24,1 | 6,64 |
1893 | 1916 | 10,05 | 7,85 | 24,4 | 1,24 |
1894 | 2081 | 8,61 | 8,53 | 24,4 | 0,00 |
1895 | 2125 | 2,11 | 8,40 | 25,3 | 3,69 |
1896 | 2141 | 0,75 | 7,93 | 27 | 6,72 |
1897 | 2208 | 3,13 | 7,69 | 28,7 | 6,30 |
1898 | 2223 | 0,68 | 7,17 | 31 | 8,01 |
1899 | 2309 | 3,87 | 7,26 | 31,8 | 2,58 |
1900 [*] | 2503 | 8,40 | 7,73 | 32,4 | 1,89 |
1901 | 2826 | 12,90 | 8,94 | 31,6 | -2,47 |
1902 | 2995 | 5,98 | 9,39 | 31,9 | 0,95 |
1903 | 3227 | 7,75 | 9,38 | 34,4 | 7,84 |
1904 | 3523 | 9,17 | 9,71 | 36,3 | 5,52 |
1905 | 3818 | 8,37 | 9,81 | 38,9 | 7,16 |
1906 | 4127 | 8,09 | 10,17 | 40,6 | 4,37 |
1907 | 4352 | 5,45 | 10,12 | 43 | 5,91 |
1908 | 4847 | 11,37 | 11,43 | 42,4 | -1,40 |
1909 | 5140 | 6,04 | 11,58 | 44,4 | 4,72 |
1910 | 4910 | -4,47 | 10,72 | 45,8 | 3,15 |
1911 | 4904 | -0,12 | 10,20 | 48,1 | 5,02 |
1912 | 4807 | -1,98 | 9,32 | 51,6 | 7,28 |
1913 | 5202 | 8,22 | 9,93 | 52,4 | 1,55 |
1914 | 16715 | 221,32 | nicht berechnb. | keine Angabe | nicht berechnb. |
1915 | 39496 | 136,29 | nicht berechnb. | keine Angabe | nicht berechnb. |
1916 | 68877 | 74,39 | nicht berechnb. | keine Angabe | nicht berechnb. |
1917 | 104945 | 52,37 | nicht berechnb. | keine Angabe | nicht berechnb. |
1918 | 156092 | 48,74 | nicht berechnb. | keine Angabe | nicht berechnb. |
Schulden-
Wachstum |
1876-1913=4986
1876-1918=156076 1913-1918=145090 |
Rate(76-13)=15,63
Rate(76-18)=21,87 Rate(13-18)=68,03 |
Maastricht- Kriterium=60%
D(2002)=60,5% |
1876-1913=34,4
1876-1918=? 1913-1918=? |
Rate= 2,89 |
Ergebnis Schuldenporträt Deutsches Reich
1876-1918
|
|
Wilhelm I. 1871-9.3.1888 [1,2,3,]Rate=33,43 % | Die Ära Bismark 1876-1890. Rate= 31,51 % |
Friedrich III. (99 Tage, daher nicht berechnet) | General von Caprivi 1890-1894. Rate=11,42 % |
Wilhelm II. 1888-1913 Rate=7,09 % | Fürst Hohenlohe 1894-1900 Rate=3,08 % |
Wilhelm II. 1913-1918 Rate=68,03 % | Fürst von Bülow 1900-1909 Rate=7,8 % |
Die kurzfristigen Kanzler 1917-18 werden nicht erfaßt. | von Bethmann Hollweg 1909-1913 Rate=0,3
%
von Bethmann Hollweg 1913-1917 Rate=75,11 % |
Die von der Bundesbank vorgelegten Zahlen
für das deutsche Kaiserreich (1871-1918) beginnen im Jahre 1876 mit
16 Millionen Mark Schulden, das sind nur 0,09 % des Sozialprodukts
von 18 Milliarden Mark. Bis 1888 wachsen die Schulden auf 884 Millionen
- das sind 5425% - und das Sozialprodukt auf 20,7 Milliarden an. Dies ist
die Zeit unter Kaiser Wilhelm I. Er bringt es damit nach der Zinseszinsschätzformel
auf eine Schuldenwachstumsrate von durchschnittlich 33,43 % pro Jahr während
das Sozialprodukt nur um durchschnittlich 1,16 % wächst. Es hätte
eigentlich damals schon auffallen müssen, daß das auf längere
Sicht nicht gut gehen kann. Obwohl die Verschuldung extreme Wachstumsraten
hat, bleibt der Anteil am Sozialprodukt relativ "gering". Wilhelm I. startet
wie schon ausgeführt mit 0,09% und endet 1888 mit einem Anteil
von 4,27. Das derzeitige Maastrichtkriterium beträgt demgegenüber
abenteuerliche 60%. Und Deutschland hat 2002 inzwischen 60,5% geschafft.
Selbst wenn die Sozialprodukte nicht völlig den gleichen Definitionsinhalt
haben, so dürften sie doch prinzipiell und in der groben Größenordnung
vergleichbar sein. Bismarcks Schuldenwachstumsrate liegt mit 31,51 % ebenfalls
auf extremen Niveau. Entschieden moderater geht es unter Wilhelm II. weiter.
Er startet 1888 mit 884 Millionen, die Wilhelm I. erschuldet hat und endet
im Vorkriegsjahr 1913 mit 5 Milliarden und 202 Millionen Mark. Dies ergibt
eine Schuldenwachstumsrate von 7,09 %, immer noch sehr hoch, aber immerhin
"nur" 9,93 vom Sozialprodukt. Im Krieg schnellt die Verschuldungswachstumrate
dann auf extreme 68,03 %. Man sieht, würden die - auch deutschen -
Herrschenden ihren Kant
beherrschen, könnten sie niemals Krieg führen. Am geringsten
ist die Verschuldungswachstumsrate im Kaiserreich unter Theobald von Bethmann
Hollweg 1909-1913 mit einer Rate
von nur 0,3 %.
Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. |
Kommentar (Allgemeines
zum Schuldenproblem)
Wie man sieht, können auch die Kaiser und Kanzler
des deutschen Reiches nicht richtig haushalten, sparen und wirtschaften.
Das scheint eine allgemeine politische
"Krankheit" zu sein und deshalb muß dies auch rahmen strukturell
und verfassungsrechtlich angemessen gelöst werden. Wir bräuchten
so etwas wie die spartanischen
Ephoren, die Kanzler, Ministerpräsidenten, Bürgermeister,
Finanzabenteuerer im öffentlichen Dienst, partiell
Geschäftsunfähige, Pfeifen, DünnbrettbohrerInnen
oder Gemeinwohlkriminelle ruckzuck
absetzen können. Die Schuldenwachstumsraten sind enorm, trotz eines
gewonnen Krieges, trotz 5 Milliarden Franc Reparationszahlungen, trotz
Gründerzeitbooms, wenn auch der Anteil am Sozialprodukt gegenüber
den heutigen staatsbankrottistischen Verhältnissen im Kaiserreich
noch gering schien. Aber Vorsicht: Die e-Funktion
ist grausam- tückisch: was zunächst wie eine kaum merklich ansteigende
und harmlos wirkende Gerade aussieht, geht nach einiger Zeit zunehmend
schneller und steiler in eine tödliche und schier alle Grenzen
sprengende Wachstumskurve über - bis zum bitteren Ende eines Krieges
oder einer Währungsreform mit oder ohne Staatsbankrott. Stabil, ausgewogen,
sparsam und verantwortlich wirtschaften ist auch eine wichtige Komponente,
um den Frieden auf
der Welt zu sichern. Das wußte schon der Allgewaltige
aus Königsberg, aber es scheint sich leider aber niemand daran
zu halten, auch nicht die modernen Christusprimaten
aus Rumsinsbushfeld.
Leider Gottes können unsere PolitikerInnen das Richtige und Wichtige nicht: umsichtig und verantwortlich haushalten, wirtschaften und sparen getreu dem Motto eines ehrlichen Kaufmannes, dass man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. Unsere PolitikerInnen können meist ihren Job nicht und für die meisten gilt oft die Metapher der vierköpfigen Hydra. Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschen Einstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist: Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel. Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU)ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten. Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist: (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? );Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch, b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben? Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar. |
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
Wichtige Daten zur Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.
Links (Auswahl: beachte). Allgemein informativ und seriöse Internetquellen sind: bpb, dhm, bundesbank, destatis,
Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187) |
Schulden-Wachstums-Rate
nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.
Beispielrechnung für die Ära Bismarck für die Daten
1876-1890 der Verschuldung. Hier n = 14 = 1890-1876. Rechnung: z = [ln(E/A)]/14,
also z.B. für die absoluten Schulden: z = [ln(1318 / 16)]/ 14 = [ln(82,375)]
/ 14 = 4,411282]/ 14 = 0,3150915 = 31,51 %. Probe:
e^(0,3150916*14) = e^(4,4112824) = 82,375033 * 16 [Anfangswert] =
1318 [Endwert Probe].
Bedeutung
und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen
Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate
nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen
Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und
Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier.
Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein.
Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und
relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert,
Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung
(Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate.
Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und
sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch
dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle
wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden
gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe:
Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
___
Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle
Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N.
Streuung =: die Standarabweichung, ein Schätzmaß für
die Streuung um den Mittelwert.
Spannweite = Maximum - Minimum.
___
Demokratien. Die meisten westlichen
Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ,
also Oligarchien,
meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien. .
___
politische "Krankheit".
Sie heißt: Schulden, Schulden über alles, über alles
in der Welt. Siehe Überblick
Schuldenporträts.
___
Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944,
Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als
"Hobby". Geboren in Markt-Erlbach,
aufgewachsen in Wilhermsdorf,
Utrecht
und Nürnberg
(Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim
a.M., Stockholm
[W], Stuttgart
und seit 1971 in Erlangen. Früher
politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem
"Weißen"
entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich:
metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives
Manifest, integratives
Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder,
Offenes
Atelier, Porträts.
- Berufsfachbiographisches.
___
Anregung: machen oder unterstützen
Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk,
im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen,
Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen
und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, daß sie den einfachsten
und wichtigsten kaufmännischen Grundsatz, daß man auf
Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften
begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden,
der dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65, ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. |
z.B. Schulden-Porträt site:www.sgipt.org. |
korrigiert: 07.06.04 irs