Was für ein Wort
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Wir schätzen die Elementenpsychologie Wundts nicht weniger als die Erkenntnisse der Gestaltpsychologie. Wir anerkennen die Erkenntnisse der Lerntheorie genauso wie die Erkenntnisse der kognitiven und der Tiefenpsychologie. Wir lassen uns kein Entweder - Oder aufzwingen.
Wir bejahen die nomothetische Wissenschaftstheorie ebenso wie den idiographischen Ansatz. Wir sind nicht empirisch oder hermeneutisch. Wir sind empirisch und hermeneutisch. Wir sind nicht gegen Statistik und Mathematik, wohl aber gegen szientistische Spiele und Effekthascherei.
Wir bejahen die Einzelfallforschung wie auch den Gruppenversuch, wir brauchen das Labor wie das Feld. Weder verabsolutieren wir die Vergangenheit und frühkindliche Einflüsse noch lassen wir uns ein Hier-und-Jetzt aufzwingen.
Wir anerkennen keinen Gegensatz zwischen Direktiv oder Non-Direktiv, es ist für uns ein Kontinuum von mehr oder weniger. Wir bestehen auf dem Recht, eine therapeutische Haltung situations- und zweckgebunden einzunehmen.
Wir sehen das Individuum grundsätzlich in seiner sozio-ökologischen Vernetzung. Und wir halten uns an die Abstinenzregel, ohne emotional zu vertrocknen oder PatientInnen als bloße "Fälle" mißzuverstehen. Ideologisch sind wir weitestgehend neutral. Therapie strebt das Ziel an, sich überflüssig zu machen, PatientInnen zu KennerInnen ihrer selbstauszubilden (> Reader Mahoney), um wirkliche Lebensqualität zu schöpfen. Das heißt z. B.: früh aufstehen und sich auf den Tag freuen können, und abends das Gefühl haben, einen lebenswerten Tag verbracht zu haben.
Wir brauchen keine Gurus. Die GIPT braucht viele, um den erstellten Rohbau weiter auszugestalten, und wir werden doch niemals fertig werden. Jeder ist willkommen, der über seinen engen Schulenzaun hinauszublicken gewillt ist.
Unser Menschenbild ist realistisch: der Mensch ist zum Guten wie zum Schlechten befähigt und wir PsychotherapeutInnen natürlich auch. In guten Gesellschaften paßt daher am besten jeder auf jeden auf; dies umso mehr, je mehr Macht jemand hat, denn die Macht ist gefährlich und wir alle sind anfällig. Supervision ist uns daher wie Fortbildung ein Lebensprinzip.
Reader Mahoney in Sponsel
1995, S. 629-630
Manifest nach Sponsel 1995, S. 42, 2. Fußnote
Indikations-Paradigma der Therapieschulen
Welche Therapieform (Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Gestalt, GT ...usw. ) hat bei dieser PatientIn, diesem Störungsbild und diesem Realitätsrahmen die besten Chancen im Einklang mit den verfügbaren Mitteln und den ethischen Normen die Therapieziele zu erreichen?
Indikations-Paradigma der
Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
(GIPT)
Welche Methoden und Techniken aus dem gesamten Erfahrungsschatz der psychotherapeutischen Heilkunde haben bei dieser PatientIn, diesem Störungsbild und diesem Realitätsrahmen die besten Chancen im Einklang mit den verfügbaren Mitteln und den ethischen Normen die Therapieziele zu erreichen?
Aus unserer GIPT-Sicht ist es nicht angemessen, PatientInnen den Therapieschulen, ihren Beschränktheiten und Dogmen "anzupassen" (besser gesagt: zu unterwerfen), das ist im Grunde ein Kunstfehler, sondern umgekehrt: die zur Verfügung stehenden Methoden und Techniken müssen auf die individuelle und einmalige Persönlichkeit der PatientIn, auf ihr Leben, auf ihrenHintergrund, auf ihr Störungsbild, auf ihren und unseren Realitätsrahmen maßgeschneidert und zugepaßt werden.
Psychologie-Primat (Psychologie Doktrin)
Siehe auch bitte auch: Es
gibt viele Perspektiven der Psyche *
Axiom
V: Multiple Repräsentationen * Axiom
XIII. Endogen,
Organisch, Funktionell, Psychisch *
Welten * Terminologie
* Abgrenzung
Neurowissenschaften (Kardinalfehler) *
(1) Psychologie und psychologische Psychotherapie wird in Deutschland von Diplom-PsychologInnen wissenschaftlich bestimmt: nicht von BiologInnen oder MedizinerInnen, nicht von PhilosophInnen oder TheologInnen, auch nicht von Kognitions- oder Kommunikations- WissenschaftlerInnen, SozialpädagogInnen, SoziologInnen, JournalistInnen oder Literaten. Die Zeit der Fremdbestimmung, gut zwei Jahrtausende durch Philosophie, Theologie und zuletzt der Medizin sollte seit 1879 zumindest im Grundsatz vorbei sein.
(2) Wer immer auch die Psyche aus anderen Perspektiven (Biologie, Neurologie, Psychiatrie, Soziologie, Politik, Ökonomie, usw.) erforscht, seien es BiologInnen, PsychiaterInnen, Kognitions- oder Kommunikations- WissenschaftlerInnen, NaturwissenschaftlerInnen oder SoziologInnen braucht die Psychologie als Basis- und Übersetzungswissenschaft - nicht unbedingt umgekehrt.
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z.B. Allgemeine und Integrapve Psychotherapie site:www.sgipt.org. |