Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=22.10.2002 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 18.01.20
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
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    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, Bereich Finanzen, Finanzpolitik und Finanzwissenschaft hier zum Thema:

    Neuverschuldung und Maastrichtkriterium
    Werden Deutschland und die Welt von
    partiell finanzpolitisch Geistesgestörten regiert?

    von Rudolf Sponsel, Erlangen
    Querverweise

    Das Maastricht-Kriterium besagt, daß die Neuverschuldung 3% vom Bruttoinlandsprodukt nicht übersteigen und die Staatsverschuldung insgesamt nicht mehr als 60% des Bruttoinlandsprodukts betragen darf (derzeit rund 1,2 Billionen Euro oder rund 2,4 Billionen Mark).

    Ist schon das Maastricht-Kriterium Ausdruck einer partiellen finanzpolitischen Geistesstörung, so fragt man sich, was ist das erst, wenn sogar dieses unverantwortliche Kriterium noch überschritten wird?

    Um das zu verstehen, muß man sich Ausmaß und Wachstum der Schulden, vor Augen führen:

    Das Bruttoinlandsprodukt betrug nach dem Monatsbericht der Deutschen Bundesbank, August 2002, Statistischer Teil, S. 60:

    1 979 600 000 000 Euro, d.h. rund zwei Billionen Euro.

    3% dieser Summe ergeben 59,388 Milliarden Euro

    Damit scheint Eichel bei weitem nicht hin zu kommen. In den Nachrichten war diese Woche die Zahl 3,7% im Gespräch. Das wären dann 73,245 Milliarden Euro Neu-Schulden. Das ist ungefähr 1/4 des gesamten Haushalts des Bundes.

    Sanktionsmöglichkeiten des EU-Ministerrats: Erfolgt keine Besserung der Staatsverschuldner,  können Geldstrafen von bis zu 0,5 Prozent des BIP des betroffenen Landes verhängt werden, was dann sehr teuer werden könnte, nämlich bis zu rund 100 Milliarden Euro, wofür dann wieder Kredite aufgenommen werden müßten ...

    Es genügt auch keineswegs, um die Staatsschulden abzubauen, das Maastrichtkriterium einzuhalten. Jedes Staatsdefizit schraubt die Schulden hoch. Damit Schulden abgebaut werden können, brauchen wir Haushaltsüberschüsse und nicht weniger Neuverschuldung - , aus denen dann getilgt wird. Weniger Neuverschuldung bedeutet immer noch mehr Schulden als vorher.

    Während Ludwig II., König von Bayern nur seine eigene Cabinettskasse ruinierte und darob entmündigt wurde, laufen unsere Kanzler, MinisterInnen, RegierungspräsidentInnen, Abgeordnete, Bezirksräte und BürgermeisterInnen allesamt nicht nur frei herum, sie werden auch immerzu wiedergewählt und wenn sie Mist machen obendrein noch durch großartige Abfindungen und Pensionen belohnt. So bleiben die Fragen:
     

    • Wie ist es möglich, daß die Verfassungsgerichte und das Grundgesetz eine solche verantwortungslose, staatsbankrottistische Politik zulassen können?
    • Wie ist es möglich, daß die Wirtschaftsredaktionen der Medien eine solche verantwortungslose, staatsbankrottistische Politik zulassen können und nicht in Grund und Boden kommentieren?
    • Wie ist es möglich, daß die WählerInnen dieser Republik solche verantwortungslose, staatsbankrottistische PolitikerInnen immer wieder wählen?


    Die Antwort ist wohl ebenso einfach wie desillusionierend und ernüchternd: Politik, Wirtschaft, Banken, Justiz und Medien spielen in dieser/n Hollywooddemokratie/n so perfekt zusammen, daß Korruption und Bestechung weitgehend unnötig erscheinen. Es funktioniert auch so bestschlechtestmöglich. Unser Grundgesetz taugt nicht viel. Es ist an der Zeit, es dem Niveau unserer PolitikerInnen und der WählerInnen anzupassen. > Schuldentollwut und wie man sie bekämpft



    Links zu den Maastrichtkriterien und zur aktuellen Finanzsituation und Staatsverschuldung
     
    • Deutschland reißt die Latte von Maastricht Finanzminister Eichel räumt ein, dass das gemeldete Defizitdatum von 2,9 Prozent in diesem Jahr nicht zu halten ist: https://archiv.tagesspiegel.de/archiv/17.10.2002/263145.asp
    • Blauer Brief wird immer wahrscheinlicher: https://www.welt.de/daten/2002/09/02/0902de354058.htx
    • Kriterien des Maastricht-Vertrags: https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,2044,OID1197284_TYP1,00.html
    • Vor der Bundestagswahl: Jenseits von Masstricht. Der Stabilitätspakt wankt:  https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,208866,00.html
    • Die Konvergenzkriterien des Maastricht-Vertrages Darstellung: https://www.uni-jena.de/~w7pege/Essays/Konvergenzkriterien.pdf
    • Finanzpolitik: Sparen und Konsolidieren ist nicht dasselbe: https://ww.uni-giessen.de/VWL-II/download/scherf/WD-2002.pdf
    • Staatsverschuldung: Alternativen: https://www.staatsverschuldung.de/ausweg1.htm
    • und allgemein: https://www.staatsverschuldung.de/
    • Deutschland vor Sanktionen - Maastrichtvertrag: https://www.n-tv.de/3073314.html


    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    03.11.06   Layout, Links.

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    Was zum Teufel heißt eigentlich Sparkurs? * Schuldentollwut und wie man sie bekämpft * Politikaxiome *
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      Überblick Staatsverschuldung_*_Private Verschuldung *Überblick Geld, Finanzen, Schulden *Psychologie und Psychopathologie des Geldes 2. Themenheft Geld: Zeitschrift für Sozialökonomie * Gelderwerb - Wie kann der Mensch zu Geld gelangen?*
      Querverweis: Macht Geld glücklich? - Die Sicht eines Börsenmaklers*
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Neuverschuldung und Maastrichtkriterium. Werden Deutschland und die Welt von partiell finanzpolitisch Geistesgestörten regiert? IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/neusch.htm
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