Das Schulden-Porträt der
Weimarer Republik 1918-1933
Bildmontage R. Sponsel IP-GIPT 2004 - Bildbeschreibung und Bildquellen
von Rudolf Sponsel, Erlangen (ohne Gewähr)
Staatsschulden
(alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
Die politische Krankheit
der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.
Hyperinflation 1923 in Erlangen
- Zur Anschauung.
* Politbiographie * Schulden-Tabelle * Ergebnis * Kommentar * Anregung * Ländervergleich * Deutsches Reich * Drittes Reich (Hitler) * Übersicht Schulden-Porträts * Japan * USA 1791-2004 * Querverweise *
Politbiographische Daten Weimarer
Republik [Links]
Die Weimarer Republik ist sehr schwierig abzuhandeln - überhaupt
und besonders auch in finanzwirtschaftlicher Hinsicht, schon wegen der
Kriegs- und Nachkriegswirren, der Inflation und Währungsreform und
der vielen politischen, sozialen und der damit auch zusammenhängenden
Wirtschaftskrisen. Teilweise stehen gar keine Daten zur Verfügung.
Zunächst einmal ist aber klar, daß die Weimarer Republik finanzwirtschaftlich
in zwei Abschnitte unterteilt werden muß:
1918-1922/23 bis zur Währungsreform |
1923-1933 nach der Währungsreform bis Hitler |
Die Präsidenten des Deutschen Reiches 1919 – 1934 [nach]
01.12.1919 – 28.02.1925 Friedrich Ebert, †
28.02.1925 – 12.05.1925: Dr. Walter Simons (als Präsident
des Reichsgerichtes Stellvertreter des Reichspräsidenten)
25.05.1925 – 02.08.1934: Paul (Anton Hans Ludwig) von Beneckendorff
und Hindenburg, †
Die
Inflation bis zur Währungsreform
Ende 1923
Inflationsentwicklung 1918-1923
Gut hatte es, wer Goldmark, Devisen oder "Sachwerte" hatte. |
Wert einer Goldmark in Papiermark im Monatsdurchschnitt [nach]
|
Dollar/Mark-Kurse 1923
Aus: https://www.goethe.de/in/d/frames/gaz/didak1923.html
Tabelle: Die Schulden-Leistung der Weimarer
Republik
Bemerkung: Der grünliche Teil gibt die Zeit bis
zur Währungsreform an, der weiß-blaue Teil gibt die Zeit nach
der Währungsreform an. Die zeitlichen Zuordnungen entsprechen sich
nicht genau, weil die Schuldenerfassung bis zum 1.4. in das jeweils nächste
Jahr hineinreicht, scheinen mir aber eine gute bis beste Zuordnungsschätzung
(siehe bitte Datenquelle).
Jahr
Sek.Dat. Quelle |
Schulden
Absolut Million.M |
Schulden
Steig % geg. Vorj. |
Inflation
1913/14= 100 |
Inflation
in % geg. Vorjahr |
Sozial-
Produkt Mrd. M |
Schulden
% Anteil BSP |
Arbeits-
lose in 1000 |
Regierung/ Ereignis-Stcihworte/ Anmerkungen
Erwerbstätige ca. 32, Bevölkerung ca. 65 Millionen. |
1918/
1.4.1919 |
156092 | Anfang1 | 310 | (1917=225)
37,78 |
keine
Daten |
nicht
bere- chenbar |
keine
Daten |
Dolchstoßlegende (Hindenburg), 9.11.18 Scheidemann ruft die Republik aus [1,], K. Liebknecht die soz. Rep [1,]; Revolution 1918/19, Stinnes-Legien Abkommen [1,] |
1919/
1.4.1920 |
199728 | 25,54 | 490 | 58,06 | keine
Daten |
nicht
bere- chenbar |
keine
Daten |
Januar: Spartakus-Aufstand; Frühjahr: Münchner Räterepublik; Ebert (SPD) Präsident; 28.6.1919 Versailler Vertrag [1, RepKost] |
1920/
1921 |
263543 | 31,95 | 1044 | 113,06 | keine
Daten |
nicht
bere- chenbar |
keine
Daten |
Kapp- Lüttwitz- Putsch
Linksradikaler Märzaufstand |
1921/
1.4.1922 |
352204 | 33,64 | 1337 | 28,07 | keine
Daten |
nicht
bere- chenbar |
354 | Teilung Oberschlesiens Oktober. Weimarer Koalition verliert Stimmen. Londoner Zahlungsplan Ultimatum. Hitler erhält im zweien Anlauf diktatorische Befugnisse und propagiert gewalttäigen Umsturz. |
1922/
1.4.1923 |
6675048 | 1795,2 | 15036 | 1024,61 | keine
Daten |
nicht
bere- chenbar |
213 | Vertrag von Rapallo; Ermordung Rathenaus [1,] Inflationshöhepunkt (1914-1923; 1, 2,) [1,] |
1923/
1.4.1924 |
1958 | Anfang2 | 1,5897 Exp(13)
=15,897 Billionen |
1,05726
Exp(11) =10,5726 Milliarden |
keine
Daten |
nicht
bere- chenbar |
751 | 13.8. Stresemann Kanzler [1,]* Ruhr-Besetzung * Separatismus * Der "deutsche" Oktober 1923 * Volksfrontregierungen in Sachsen und Thüringen; Hamburger Aufstand. * Hitler- Putsch 9.11. * Währungsreform * Rentenmark 15.11. * |
1924/
1.4.1925 |
2703 | 38,05 | 130,8 | -100,00 | keine
Daten |
nicht
bere- chenbar |
978 | Milde Urteile im Hitler-Prozeß in München. Dawes Kommission in Paris. SPD Kampfverband Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold gegründet. |
1925/
1.4.1926 |
7141 | 164,19 | 141,8 | 8,41 | 70,4 | Anfang2b | 636 | Konferenz von Locarno. Hitlers Mein Kampf I erscheint. Neugründung NSDAP in München. Redeverbot für Hitler. Mussolini Diktator. |
1926
/ 1.4.1927 |
7300 | 2,23 | 142,1 | 0,21 | 73,7 | 9,91 | 2010 | Abzug der Besatzungstruppen aus dem Rheinland
Schacht für Kolonialimperialismus. Kanzler: Luther. Marx. Goebbels Gauleiter der NSDAP in Berlin. Hitlers Mein Kampf II erscheint. |
1927/
1.4.1928 |
7131 | -2,18 | 147,9 | 4,08 | 82,3 | 8,68 | 1327 | Rechtsruck Bürgerblockregierung (Marx). Aufhebung
Redeverbot für Hitler in Bayern. Blutige Straßenschlachten
zwischen Nazis und Kommunisten.
Hindenburg bestreitet deutsche Kriegsschuld. |
1928/
1.4.1929 |
8229 | 15,24 | 151,7 | 2,57 | 88,1 | 9,34 | 1391 | Briand- Kellogg- Pakt |
1929/
1.4.1930 |
9630 | 17,03 | 154 | 1,52 | 88,4 | 10,89 | 1899 | Okt. Börsenkrach * Youngplan [1,]* |
1930/
1.4.1931 |
11342 | 17,78 | 148,1 | -3,83 | 82,4 | 13,76 | 3076 | Weltwirtschaftskrise [1,] Präsidialkabinett [1,] Brüning I |
1931/
1.4.1932 |
11434 | 0,81 | 136,1 | -8,10 | 69,0 | 16,57 | 4520 | Präsidialkabinett [1,] Brüning II |
1932/
1.4.1933 |
11690 | 2,24 | 120,6 | -11,39 | 56,7 | 20,62 | 5575 | Präsidialkabinette [1,] Brüning II ,von Papen, Schleicher |
1933/
1.4.1934 |
11793 | 0,88 | 118 | -2,16 | 58,4 | 20,19 | 4804 | Präsidialkabinette [1,] Schleicher, Hitler. |
Schuld.
Wachst. |
1: 6518956
2: 9835 |
Rate1=93,4
Rate2=18 |
--- | --- | Rate2 =
-2,34 |
--- | --- |
Ergebnis Schuldenporträt Weimarer Republik
1918-1933
Die Weimarer Republik scheiterte aus vielen Gründen. Einer der
wichtigsten beruht aber auf der schlechten Wirtschaftssituation, die -
ohnehin schon schwierig war durch die allgemeine Lage und die hohen Wiedergutmachungsleistungen
aus dem Versailler Vertrag
- woran Bismarck und das Deutsche Reich nicht
ganz unbeteiligt waren - und 1929 nach dem Börsenkrach an der Wallstreet
extrem wurde. So "verdanken" wir wahrscheinlich Hitler
auch den
internationalen und namentlich USA-PlutokratInnen und WallstreetspekulantInnen,
die bis auf den heutigen Tag ihr Unwesen treiben, eine Geld-, Währungs-
und Wirtschaftskrise nach der anderen auslösen - zum Schaden der ganzen
Welt. Bis zum Börsenkrach 1929 steigt das Sozialprodukt fortlaufend
an mit einer stetigen
Wachstumsrate nach dem Zinseszinsmodell um 5,69 % pro Jahr (2004 vielleicht
1,5 %, wenn es sehr gut läuft). Danach sinkt es dramatisch, bis Hitler
jährlich um durchschnittlich - 14,8 % oder von 88,4 Milliarden Mark
auf 56,7 Milliarden Mark, also insgesamt um 35,86 %. Der relative Anteil
der Schulden in % vom Sozialprodukt (Deutschland 2002: 60,5%. Maastrichtkriterium
60%) betrug im Jahr 1929/30 des Börsenkraches 10,89 % und stieg bis
Hitler auf 20,62 % an, obwohl die Schulden nicht zunahmen, weil eben das
Sozialprodukt aufgrund der schwierigen weltwirtschaftlichen Umstände
so sank.
Im Jahr des Börsenkraches wächst die Zahl
der Arbeitslosen auf 1 Million und 899 Tausend an und schnellt dann im
Jahr 1932/33 bis auf 5 Millionen 575000 hoch. Gemessen an der Zahl der
Erwerbstätigen von rund 32 Millionen ergibt dies eine Arbeitslosenrate
von 17,4 % (wie gegenwärtig - 2004 - etwa in den neuen Ländern).
1918-1923 bis zur
Währungsreform:
1918/19 betragen die Reichsschulden 156 Milliarden und 92 Millionen
Mark, die sich bis zum Inflationshöhepunkt 1923 auf 6 Billionen 675
Milliarden und 48 Millionen Mark steigern. Dies ergibt nach der Zinseszinsschätzformel
eine stetige-jährliche
Wachstumsrate von 93,4%.
Die Inflationsrate stieg von 1917 auf 1918 um 37,78%
und zum Höhepunkt der Inflation um 10,5726 Milliarden %, das sind
Zahlen die man sich nicht mehr vorstellen kann [Beispiel
Hyperinflation in Erlangen 1923]. Im Eingangsbild gewinnt man eine
ungefähre Vorstellung, wenn man das Bild untere Reihe, ganz links
betrachtet: Dort benutzt ein Frau Geldscheine zum Heizen für ihren
Kachelofen [1].
1923-1933
von der Währungsreform bis Hitler:
Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht
- Hitlers späterem Chefbankier - gelingt
dann das "Wunder" der Währungsstabilisierung und es stellen sich wieder
bessere Verhältnisse ein bis der große Börsenkrach der
USA-PlutokratInnen alle Hoffnung auf dauerhafte Erholung zunichte machte
(zum Vergleich in etwa die Verschuldungswachstumsraten der neuen Bundesländer
[z.B. Brandenburg, Thüringen]).
Nach der Währungsreform wird der Schuldenstand des Reiches mit
1 Milliarde und 958 Millionen ausgewiesen und klettert bis nach dem Börsenkrach
auf ca. 11 Milliarden, wo er sich bis 1933/34 in etwa hält.
Nach dem Zinseszinsmodell ergibt sich für die
Zeit nach der Währungsreform eine stetige
Schuldenwachstumsrate von 18%.
Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. |
Kommentar (Allgemeines
zum Schuldenproblem)
|
Die Weimarer Republik läßt sich nicht so einfach
bewerten, weil es sehr schwere, wirre, wechselhafte und sehr krisenhafte
Zeiten waren. Damals hat es jede Regierung sehr schwer gehabt. Die junge
Republik war vielfach und tief gespalten, zerrissen und auch noch zu unerfahren.
Skrupellose Kriegsgewinnler, Spekulanten und Wirtschaftskriminelle nutzten
Leid und Elend hemmungs- und gnadenlos aus. Umso höher ist daher das
"Wunder" der Mark-Stabilisierung
einzuschätzen, - eine Leistung, die den Weltruf des späteren
geradezu legendären Bankiers Hitlers, Hjalmar
Schacht (Lit-Liste), begründen
sollte, - wurde wiederum zunichte gemacht durch den Börsenkrach von
1929 an der Wallstreet. Hier läßt sich sehr schön sehen,
daß der plutokratische Kapitalismus nichts taugt; er kann nicht für
stabile und gerechte Verhältnisse sorgen und das ist heute genauso
schlimm wie eh und je. Wenn Europa nicht lernt, sich von den USA
wirtschaftlich abzugrenzen und eigenständig zu entwickeln, werden
sich die Verhältnisse auf dieser Welt kaum ändern. Die Faktoren,
die in den totalen Ruin Deutschlands führten, lassen sich wie folgt
zusammenfassen: (1) der verlorene Krieg mit der Knebelung und Demütigung
durch den Versailler Vertrag;
(2) Revolutionen, Krisen und Wirren um die Einrichtung einer demokratischen
Republik, die viele gar nicht wollten und wofür viele auch gar nicht
reif waren; (3) die hohen Wiedergutmachungsleistungen; (4) Not und Elend,
insbesondere nach dem Börsenkrach, durch dessen Folgen das Sozialprodukt
in wenigen Jahren um rund 36% sank; Millionen von Arbeitslosen und eine
zerstrittene, gereizte und entnervte Gesellschaft und Bevölkerung.
Das war der Bodensatz, auf den Hitler und seine
Schergen aufbauen konnten und ohne jede Rücksicht die ganze Weimarer
Republik über auch taten.
Die Weimarer Republik ist ein eindringliches und abschreckendes Anschauungsstück, wie wichtig grundlegend stabile wirtschaftliche und gerechte Verhältnisse auch für den politischen Rahmen und Überbau sind. Gegenwärtig sehen wir auch eine Destabilisierung der wiedervereinten Republik. Ein Hauptgrund: schlechte wirtschaftliche Verhältnisse und diese resultieren vor allem aus einer hemmungslosen plutokratischen Pseudo-Elite, die nichts kann oder will, außer in die eigenen Taschen zu wirtschaften. Seit bald 40 Jahren ist Deutschland ohne Probleme vom Rassen- und Größenwahn des "1000jährigen Reiches" nahtlos in den Massenwahn Wir-sind- wieder-wer-und-alles-geht-ewig-so-weiter übergegangen. Daß der Wohlstand der letzten 40 Jahre weitgehend auf Schulden aufgebaut wurde, wollte und will niemand wahrhaben. Die Grundgesetzartikel 115 und 109, das Stabilitätsgesetz von 1967, alles wurde mißachtet, verdreht, ausgehöhlt und auf den Kopf gestellt. Und die Bundesbank, die Rechnungshöfe und das Bundesverfassungsgericht schauen zu. Man versteht sich halt und profitiert womöglich selbst ganz schön. Deutschland steuert auf den Abgrund zu, aber nicht weil seine Arbeitslosen, SozialhilfeempfängerInnen und Behinderten zu viel wollen, sondern weil eine kleine radikale Minderheit von 1% PlutokratInnen das ganze Land finanziell aussaugen und ausbluten. Und die meisten FunktionsträgerInnen der politischen Parteien stehen - mitunter sehr gut und feinsinnig versteckt - in deren Diensten. Weimar starb an vielen mörderischen Dolchstößen
- immer gedeckt von einer zyklopischen Justitia. Sollten wir nicht die
Pflicht haben, daraus zu lernen? Deutschland muß grundlegend entrümpelt
werden. Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu
aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden
und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme,
wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen
erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.
Der Mensch wird in seiner elementarsten Menschenwürde mißbraucht und als Konsumratte mit Hilfe der Medien auf den homo oeconomicus konditioniert: Konsum, Konsum, kaufen, kaufen [statt]. Descartes wurde zu: Ich kaufe, also bin ich mit der Folge: Ich pumpe, also bin ich. Der Wachstumsterror brachte die Globalisierung mit dem unstillbaren Geld- und Machthunger der USAund ihrer Vasallen hervor. Doch wem geht es seit der Weltherrschaft der PlutokratInnen wirklich besser? Der Dollar fällt und steigt, dort kracht eine Bank zusammen, hier dreht ein Devisenmarkt durch, dort ein Bilanzskandal, dieses Land gerät in die Zahlungsunfähigkeit usw. usf., all dies ist das Werk von AbsolventInnen sog. "Elite"-Universitäten, und das sind auch die einzigen ProviteurInnen mit ihren plutokratischen "Familien" - ein Wort, das auch die Mafia sehr schätzt - die die Welt regieren und ihr egomanisches, böses und geldblutiges Spiel mit ihr treiben. Auch die Weimarer Republik war ein Opfer der Kriegstollwütigen, der Spekulationstollwütigen und später dann der nationalsozialistischen Tollwut. Nun leidet Deutschland seit Adenauer 1957 Fritz Schäffer als Finanzminister absägte und Ludwig Erhard das 1966 das Opfer seiner Maßhalteappelle wurde an der politischen "Krankheit" oder Schuldentollwut seiner politischen etilE, die, wie unsere Schreibweise schon ausdrückt, nichts wirklich kann außer Schulden machen, hochstapeln und in die eigenen Taschen wirtschaften. Unsere PolitikerInnen können leider ihren Job nicht und für die meisten gilt deshalb die Metapher der vierköpfigen Hydra. Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschenEinstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist: Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel. Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten. Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist: (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? );Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch, b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben? Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar. |
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
Wichtige Daten zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.
Links zur Weimarer Republik (Auswahl, beachte). Immer immerformativ und seriös: bpb und dhm.
Politische Geschichte
Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187) |
Schulden-Wachstums-Rate
nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.
Beispielrechnung für die Schulendenentwicklung nach der Währungsreform
1923/24 bis 1933/34 Hier n = 10 = 1933/34 - 1923/24. Rechnung: z = [ln(E/A)]/n,
also z.B. für die absoluten Schulden: z = [ln(11793 /1958)]/ 10 =
[ln(6,0229826)] / 10 = [1,7955826]/ 10 = 0,1795582 = 18
%. Probe: e^(0,1795582 * 10) =e^(1,795582) = 6,0229791
* 1958 [Anfangswert] = 11793 [Endwert Probe].
Bedeutung
und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen
Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate
nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen
Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und
Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier.
Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein.
Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und
relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert,
Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung
(Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate.
Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und
sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch
dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle
wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden
gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe:
Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
___
Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle
Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N.
Streuung =: die Standarabweichung, ein Schätzmaß für
die Streuung um den Mittelwert.
Spannweite = Maximum - Minimum.
___
Demokratien. Die meisten westlichen
Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ,
also Oligarchien,
meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien. .
___
politische "Krankheit".
Sie heißt: Schulden, Schulden über alles, über alles
in der Welt. Siehe Überblick
Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden
Grundgesetzartikel (115
und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz
(1967).
___
mörderischen Dolchstößen:
Und ganz real gab es viele Morde, die von einer Justiz, die diesen Namen
nicht verdient, geschützt wurden: Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg,
Kurt Eisner, Matthias Erzberger, Walter Rathenau, Karl Gareis, ... Und
wer schützt heute die tollwütigen Schuldenmacher gegen den Mißbrauch
der Artikel 109 und 115 GG und des Stabilitätsgesetzes (1967)? Ist
etwa die schlimmste Kriminalität die ganz legale?
___
supra-nationale Egoismen
(EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft
der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört,
indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger"
exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren
können.
Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe (z.B. eine Spezialität Ackermanns, Deutsche Bank), Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. |
Anregung: machen oder unterstützen
Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk,
im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen,
Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen
und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, daß sie den einfachsten
und wichtigsten kaufmännischen Grundsatz, daß man auf
Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften
begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden,
der dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65, ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. |
korrigiert 10.06.04 irs