Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=16.07.2002 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 01.12.7
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    Überblick Geld, Finanzen, Schulden in der IP-GIPT_* Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT

    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, Bereich Finanzen, Finanzpolitik und Finanzwissenschaft hier zum Thema:

    Geldtabu und Geldgeheimnisse
    Oder vom Horror der Transparenz
    Wer steckt hinter dem Zentralbanksystem - Interessantes Video am Beispiel FED.

    Transparenz-Bewegung:

    Über Geld spricht man, vor allem, wenn viel zu viel wenige viel zu viel haben.

    von Rudolf Sponsel, Erlangen
    Internet-Erstausgabe 15.07.2002, Letztes Update 16.7.2

    Einführung * Tabu * Kriterien Geldtabu * Folgen des Geldtabus * Lietaer: Mysterium Geld * Lietaer: Eine Magna Charta des Geldes * Hinweise zu Geschichte und Stand der Bankgeheimnisse * Die Reichen werden immer reicher * Getty: Zum Bedenken * Querverweise *



    Einführung in Geldtabu und Geldgeheimnisse

    In hollywood- demokratischen Gesellschaften, in denen Geld eine sehr wichtige Rolle spielt und für viele Menschen einen außerordentlich begehrlichen Wert darstellt, gibt es ein seltsames Phänomen, das man als Geldtabu bezeichnen kann. Bevor wir die Merkmale von Geldtabu-Gesellschaften näher besprechen, sei zunächst an die Bedeutung des Tabu-Begriffes erinnert:
     

      Tabu: Das Wort kommt aus dem Polynesischen (ta pu) und bedeutet dort etwas Außerordentliches. Die Alltagsbedeutung lautet: darüber darf man nicht sprechen, das darf man nicht tun (z.B. Inzest; die Dinge beim Namen nennen [Holocausttabus]). Tabugebote können manchmal hilfreich sein, wenn nicht erwartet werden kann, daß eine Lösung gefunden und die Thematisierung nur Streit und eine weitere Konfliktzuspitzung bringt. Es gibt viele Tabus: Speisetabus, Berührungstabus, Handlungstabus. Verwandte des Tabus sind Konventionen, Sitte und Brauch. Ein Tabu ist in diesem Sinne eine sehr starke Konvention, deren Mißachtung und Bruch zu starken gesellschaftlichen Sanktionen führen kann (Ausgrenzung, Ächtung, Entwertung; in sog. "primitiven" - die in Wahrheit nur andere sind - Gesellschaften können Tabuverletzungen zu extremen Schuldgefühlen und zur inneren Selbstvernichtung, d.h. zum Tod führen).


    Genießt Geld einen außerordentlich hohen Wert in der Gesellschaft, so wird auch der innere Schweinehund in Richtung geldorientierte Kriminalität vielfach stark aktiviert. Geld bedeutet in solchen Gesellschaften Wohlstand, Macht und Freiheit, d.h. in erster Linie für diejenigen, die über viel Geld verfügen. Die Attraktivität und der Wert von Menschen wird dann auch vielfach von ihrem Einkommen und Vermögen bestimmt oder beeinflußt. Die Geldaristokratie ist bestrebt, solche rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, daß sich ihre Einkünfte und Vermögen leicht verbergen, erhalten und vermehren lassen. Soziologisch führt das in Sitte, Brauch und Konvention zu Geldtabu und Geldgeheimnissen. In von der Geldaristokratie beherrschten Gesellschaften finden Geldtabus und Geldgeheimnisse einen unmittelbaren Niederschlag in den grund- und rahmenrechtlichen Verfassungen, Gesetzen und in der Rechtssprechung.

    Zum Geld-Tabu im engeren Sinne gehören daher:
     

    1. Rechtlich verankertes Bankgeheimnis, was der Wirtschaftskriminalität und Korruption Tür und Tor öffnet und die Strafverfolgung behindert
    2. Rechtlich verankertes Steuergeheimnis, was der Wirtschaftskriminalität und Korruption Tür und Tor öffnet und die Strafverfolgung behindert
    3. Zweckentfremdung des Datenschutzes zur Geldverschleierung, was das Recht und die Rechtsidee auf den Kopf stellt und aushöhlt
    4. Konvention: Geldangelegenheiten sind Privatangelegenheiten (wie Sex) und gehen niemand etwas an (Über Geld spricht man nicht, man hat es),  was dazu führt, die eigenen Einkommens- und Vermögenslage zu verdecken, was die Aufdeckung, Strafverfolgung und entsprechende Gesetzeswerke behindert.


    Folgen des Geldtabus: Diese Situation führt im allgemeinen dazu, daß die Reichen immer reicher und Politik, Rechtssprechung, Geldaristokratie und die von ihnen beherrschten Medien immer perfekter zusammenspielen. Der Schutz des Geldes bekommt eine zunehmend abnorme Bedeutung. Die gesetzlichen Regelungen fördern die Geld- Kriminalität, Korruption, Fehlverhalten, Miß- und Schuldenwirtschaft. Die Strafverfolgung wird durch die Geldtabugesetze (Bankgeheimnis, Steuergeheimnis, vorgeblicher Datenschutz) extrem behindert und weitgehend verunmöglicht. Recht und Gerechtigkeit verkommen zu Ritualen und Spielen, bei denen die Schwächsten, Ungeschicktesten und Untüchtigsten (ökonomischen Kleinkriminellen) auf der Strecke bleiben (auf SteuerzahlerInnenkosten natürlich), während gleichzeitig die Gesellschaft zunehmend mehr - extrem gefördert durch den Beweisidealismus - von intelligenten Kriminellen durchsetzt und immer mehr beherrscht wird. Recht wird, was den Anschein wahrt, es kommt gar nicht mehr darauf an, ob man erwischt wird oder nicht, es kommt darauf an, ob einem etwas nachweisbar ist. Und das ist in beweisidealistischen Geldtabu-Gesellschaften sehr schwer, weil der Alphafehler minimiert werden soll, was den Betafehler maximiert. Und das ist das eigentliche politische, rechtliche und soziologische Dilemma. Man will Rechtsfehler minimieren und maximiert intelligente Kriminelle [siehe auch Bayes Theorem] durch rechts-soziologische Auslese. Lösung: Den Beweisidealismus zurückfahren und mäßigen, Alpha- und Betafehler ausgewogen berücksichtigen, die Geldtabus zu Gunsten von Transparenz, die leichte Kontrolle und Beweise ermöglichen, aufgeben.

    Anmerkung: Bereits Aristoteles erkannte in seiner Staatslehre, daß zu viel Macht in den Händen einzelner gefährlich und ungut für die Politik und Gesellschaft ist. Er schlug deshalb ca. 2300 Jahre vor den Grünen schon ein Rotationsprinzip vor und für allzu Reiche und Mächtige - in heutiger Zeit [2002] z.B. Bill Gates -  die Verbannung.



    Literaturhinweis zum Geldtabu:
     
    Lietaer, Bernard A. (2000). Mysterium Geld. Emotionale Bedeutung und Wirkungsweise eines Tabus. Mönchengladbach: Riemann.
    Bernard A. Lietaer hatte über 25 Jahre verschiedene Positionen im 
    Geld- und Finanzwesen inne, die sich üblicherweise eher ausschließen: Er war Zentralbankier und professioneller Währungsspekulant, Berater von multinationalen Konzernen wie von Regierungen in Entwicklungsländern, er war Universitätsprofessor für internationales 
    Finanzwesen und Präsident eines elektronischen Zahlungssystems.
    An führender Stelle in der Belgischen Zentralbank zeichnete er 
    verantwortlich für die Einführung des ECU, des Konvergenz- mechanismus, der zur europäischen Einheitswährung führte. In seiner Funktion als Geschäftsführer und Währungshändler eines der erfolgreichsten Offshore-Währungsfonds (1989 - 92) kürte ihn „Business Week' zum Top-Welt-Währungshändler. Seine Bücher „Das Geld der Zukunft" (Riemann Verlag, Oktober 1999) sowie „Mysterium Geld" entstanden während eines Forschungsauftrags am Institute for Sustainable Resources an der Universität Berkeley und einer Gast-
    professur für archetypische Psychologie an der Sonoma State University in Kalifornien.

    Lesprobe: Eine Magna Charta des Geldes für die Zukunft (S. 306-309)

    "Im Jahre 1215 unterzeichnete ein Herrscher einen Vertrag, der die Rechte seiner Barone verbriefte, die für »das ganze Volk Englands« zu sprechen vorgaben: [FN394] Die Magna Charta war ein Spiegel für den Wandel in einer Gesellschaft. Heute zeichnen sich jedoch viel größere Veränderungen ab.
        Obwohl in den letzten Jahrhunderten auf zahlreichen Gebieten außergewöhnliche Fortschritte erzielt wurden, warten immer noch unfaßbar viele Aufgaben darauf, im 21.Jahrhundert bewältigt zu werden. Denn es ist ein ernüchternder Gedanke, daß von 1000 Menschen in meinem Weltreich etwa
     

    • 990 keine oder nur geringe Sparguthaben besitzen,
    • 800 in unzureichenden Unterkünften wohnen,
    • 600 in Armut leben (weniger als 3 Euro am Tag),
    • 200 chronisch unterernährt sind,
    • 450 unter einem nichtdemokratischen Regime leben, [FN395] [>306]
    • 330 eine Lebenserwartung unter 40Jahren und ein Einkommen von weniger als 1 Euro am Tag haben [FN396],
    • 250 Analphabeten bleiben,
    • ganze 60 die Hälfte des Vermögens der gesamten Welt besitzen,
    • Lediglich 10 einen Universitätsabschluß vorweisen können und
    • nur magere 8 Zugang zum Internet und somit zum Informationszeitalter haben.


    Die Armen und Minderprivilegierten meines Reichs sind Teil des kollektiven Schattens, der integriert werden muß, wenn die Menschheit eine nachhaltige Zukunft haben will. Die Kosten dafür, jeden Menschen ausreichend mit Nahrung, Wasser, Bildung und Unterkunft zu versorgen, entsprechen etwa denen, die weltweit alle zwei Wochen für Waffen ausgegeben werden. Die Bedeutung solcher Verhältnisse wurde bereits vor Tausenden von Jahren erkannt: » ... wo die Scheunen ganz leer sind,/ aber die Kleidung schmuck und prächtig ist;/ wo jeder ein scharfes Schwert im Gürtel trägt;/ wo man heikel ist im Essen und Trinken/ und Güter im Uberfluß sind:/ da herrscht Verwirrung, nicht Regierung.« [FN397]

    Der nachhaltige Wohlstand ist realisierbar. Doch man benötigt die Anstrengung vieler Menschen auf diesem Planeten - etwa so wie damals beim Bau der Kathedralen -, damit er in dieser Welt verwirklicht werden kann. Nur wenn die sog. dritte Welt ohne Zwischenstation im Industriezeitalter den Sprung ins Wissenszeitalter schafft, hat dieser Planet die Chance, die Weltbevölkerung auf ihrem derzeitigen Stand zu versorgen. Ich schlage daher als »Kathedralen des 21.Jahrhunderts« folgende Projekte vor:
     

    • die ökologische Säuberung und die Anwendung nachhaltiger Prinzipien,
    • Linderung der Klimaveränderung,
    • die Restaurierung der Städte,
    • die Senkung des Analphabetentums weltweit,
    • Nahrung, Kleidung, Unterkunft, Bildung und Inspiration für Milliarden Menschen,
    • die Gelegenheit für alle, zu lernen und sich kreativ zu betätigen. [>307]


    Solange es Aufgaben an solchen »Kathedralen« gibt, haben wir zweifellos auch genügend Arbeit für alle, und das nicht nur in dieser Generation, sondern auch in vielen kommenden. Jeder kann in seiner Heimatstadt, vor der eigenen Haustür damit beginnen, man darf nur nicht vergessen, daß jeder blankpolierte Stein vor der Schwelle zur globalen »Kathedrale« gehört.

        Eine Utopie? Natürlich. Aber das waren die Magna Charta, die amerikanische Verfassung, die Charta der Vereinten Nationen, das Rote Kreuz, die Menschenrechte oder »amnesty international« ebenfalls.

        Letztlich wird das Leben der Menschen nur nachhaltiger, wenn viele Einzelpersonen - darunter auch Sie, wenn Sie wollen - bereit sind, die nötige Initiative zu ergreifen. Man redet viel von »lernenden Organisationen« und davon, daß »Wissen« für die Wirtschafts- und andere Einrichtungen zur bedeutendsten Ressource wird. Der wichtigste Schlüssel für die »Wissensgesellschaft« ist jedoch, daß die Menschen lernen, kreativ zu sein. Jahrtausende setzten wir Autorität und Kontrolle ein, damit sich die Menschen aus Furcht der Konformität fügten und gehorchten.

        Doch zur Kreativität kann man niemanden zwingen. Wir werden einen anderen Weg brauchen. Aus diesem Grunde habe ich als Herrscher beschlossen, jedem Menschen in meinem Reich die höchste Autorität und Verantwortung für eine Integration zu erteilen.

        Geld war stets ein Vorrecht des Herrschers. Die Tatsache, daß Konzerne und Gemeinschaften bereits ihre eigenen Währungen herausgeben, bestätigt nur ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
    Einige tausend Jahre an Erfahrung auf diesem Gebiet haben mich vieles gelehrt, was meiner Meinung nach hier von Bedeutung ist. Von all meinen Machtinstrumenten war Geld am schwierigsten zu handhaben, denn es entwickelt eine Eigendynamik. Wenn jemand ein Gesetz erläßt und ihm dann nicht gefällt, was seine Untertanen damit anfangen, kann er es zurückziehen oder verändern. Sobald aber jemand Geld emittiert, hat er keinerlei Einfluß darauf, [>308] was die Menschen damit anstellen. Geld fließt von Hand zu Hand, vom Geschenk zum Verbrechen, vom Leben zum Tod, und das alles mit völligem Gleichmut und stetem Tempo.

        Mit der Macht zum Geldschöpfen kommt auch die Verantwortung, daß man sich bewußt ist, welche Gefühle in der Währung eingebettet sind. Denn sie werden Ihr Königreich länger verzaubern und heimsuchen, als Sie es sich vorstellen können. Ein nachhaltiger Wohlstand benötigt als Voraussetzung ein nachhaltiges Währungssystem. Praktisch bedeutet diesj daß die vorherrschende Yang-Währung, die von einer zentralen, hierarchisch gegliederten Kontrolle geschaffen wird, durch Yin-Währungen ergänzt wird, die die Menschen selbst initiieren. Zu den Währungsinnovationen, die sich als besonders effektiv erwiesen, gehören:
     

    • selbstorganisierte wechselseitige Kreditsysteme, die sicherstellen, daß immer ausreichend Geld in Umlauf ist,
    • Liegegebühren, die das Horten verhindern und den Austausch fördern."



    Hinweise zu Geschichte und Stand der Bankgeheimnisse.
     
    • Bilsdorfer, Peter & Weyand, Raimund (2005). Die informationsquellen und -wege der Finanzverwaltung. Auf dem Weg zum gläsernen Steuerbürger! Berlin: Schmidt 
    • Götzenberger, Anton-Rudolf: (1994). Schwarzgeld-Anlage in der Praxis. Wie entsteht Schwarzgeld? Wie wird Schwarzgeld in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein angelegt? Wie wird Schwarzgeld aufgedeckt? Wie kann man Schwarzgeld legalisieren? München: SIS.
    • Doggart, Caroline (2002).  Steuerparadiese - und wie man sie nutzt. Wirtschaft und Finanzen.
    • Kottke, Klaus (2001). Schwarzgeld, was tun? Haufe. 
    • Merten, Hans-Lothar  (2005).  Steueroasen 2006. Handbuch für flexible Steuerzahler. Walhalla U. Praetoria. 

    • Das Schweizer Bank- geheimnis: Entstehung, Bedeutung, Mythos.[,Q,]
    • "Praktisch kein Bankgeheimnis mehr in Deutschland - was ist passiert und wie kann man sich vor dem Kontrollwahn schützen?

    • Was wie ein Aprilscherz klingt, ist leider keiner: Seit dem 1. April 2005 gibt es in Deutschland praktisch kein Bankgeheimnis mehr. Die rot-grüne Bundesregierung hat mit ihrem “Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit” das Bankgeheimnis faktisch abgeschafft. Nunmehr ist es Finanzbeamten und  Beschäftigten der Sozialbehörden möglich, bei jeder Bank in Deutschland alle Konten jedes deutschen Bankkunden per Computer und ohne Wissen der entsprechenden Bank oder des Kunden abzurufen.
      Betroffen sind neben dem Girokonto auch Sparbücher, Festgeldkonten und Aktiendepots." [Q]
    • Luxemburg [Q]: "Diskretion - Strenges Bankgeheimnis

    • Aktuell im Artikel 41 des luxemburgischen Gesetzes über den Finanzsektor geregelt, reicht der Ursprung des luxemburgischen Bankgeheimnisses bis ins Jahr 1879 zurück.
      • Bankgeheimnis heißt hier nach wie vor: der Kapitalanleger kann uneingeschränkt darauf vertrauen, dass die gesetzlich beschriebene und strafrechtlich geschützte Geheimhaltungspflicht sein Recht auf Wahrung der Privatsphäre in finanziellen Angelegenheiten wirksam absichert. Das ist eine konsequente Haltung, die im Rahmen der EU-Zinssteuerrichtlinie auch von den anderen EU-Staaten anerkannt worden ist.
      • Das strenge Bankgeheimnis in Luxemburg prägt Vertrauen und Sicherheit und wird auch zukünftig bestehen bleiben."




    Die Reichen werden immer reicher
     

    Bibliographie siehe bitte hier

    Reichtum und Armut in Deutschland:
    Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
    "Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, regelmäßig einen Armuts- und Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt [Erster, Anlagen]. Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des "Nationalen Aktionsplanes zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003" (NAP-incl) bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung in Deutschland. Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert auf dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage die notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001 hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nach. Der Bericht beschreibt die Lebenslagen der Menschen in Deutschland auf der Basis statistischer Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit, Bildungsbeteiligung. Stand: Februar 2005. PDF-Bericht (1.79 MB) 370 Seiten., Anhänge."

    Die 250 reichsten Menschen in Deutschland und die Entwicklung ihres Reichtums werden im Manager-Magazin 3/2003 dokumentiert: https://www.manager-magazin.de/koepfe/reichste/0,2828,236831,00.html
    Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (PWK2-48): https://www.bma.de/index.cfm?F539CF2696DE4030AA3DA291C41758E2
     
    Der Spiegel meldet am 11.6.3:  Trotz Krise: Immer mehr Millionäre
    Die Wirtschaftskrise kann den Reichen und Superreichen nichts anhaben. Einer aktuellen Studie zufolge steigt ihr Vermögen weiter an, immer mehr Menschen dürfen sich Millionär nennen. 

    Zum Bedenken
    "Von materiellen und immateriellen Werten 
    Unabhängig von irdischen Gütern ist derjenige wahrhaft reich, der nach seiner eigenen Wertskala lebt. Bedeuten ihm die erreichten Werte persönlich nichts, so kann kein Schatz der Welt die Leere seines Lebens ausfüllen. Ich kenne nur zu viele Leute, die ihr Leben in dem Versuch vergeuden, das zu sein, was andere von ihnen erwarten, und das zu tun, was der Nachbar von ihnen fordert. Sie zwingen sich zu einer Lebensart, die von Leuten geschaffen wurde, deren Charakter grundlegend anders war als der ihre. In ihrer Sucht, solchen Vorbildern gerecht zu werden, verleugnen sie ihre eigene Persönlichkeit und werden zu grotesken Zerrbildern jener, die nachzuäffen sie versuchen. Entwurzelt und unzufrieden, mühen sie sich hektisch und vergeblich ab, innerhalb der hemmenden Grenzen einer Existenz, die ihrem Naturell zuwiderläuft, zu sich selbst zu finden." (S.167)



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    23.12.05    Kleine Änderungen. Layout. Suchen.


    Querverweise
    Standort: Geldtabu - oder vom Horror der Transparenz.
      Psychologie und Psychopathologie des Geldes I
      Psychologie und Psychopathologie des Geldes II. Themenheft Geld: Zeitschrift für Sozialökonomie
      Einführung und Kritik der Plutokratie der "Deutschland AG". Eine lernpsychologische und verhaltenstherapeutische Kritik.
      Überblick zur Plünderung deutscher Unternehmen durch Vorstände, Aufsichtsräte und
        Gewerkschaftsfunktionäre. Dokumente zur deutschen Plutokratie und
        Amigo-Republik: "Deutschland AG".
      Gelderwerb - Wie kann der Mensch zu Geld gelangen?
      Querverweis: Macht Geld glücklich? - Die Sicht eines Börsenmaklers
      Sinnfragen: Lebenssinn 1   *   Lebenssinn 2 (mit 100 Jahre Leben Meditation)
      Überblick Staatsverschuldung  *   Private Verschuldung
      Überblick Geld, Finanzen, Schulden in der IP-GIPT_
       Literaturliste Geld
      Überblick Wirtschaft und Wirtschaftskritik in der IP-GIPT
      Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT
      *
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      z.B. Geldtabu site:www.sgipt.org * Transparenz site:www.sgipt.org.
      *
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      *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Geldtabu - Oder vom Horror der Transparenz. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/geldtabu.htm
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