Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=29.05.2002
Internet-Erstausgabe,
letzte Änderung: 09.05.2024
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische
Psychologie, hier zum tabufreien Thema Israel, Juden, Holocaust und Aufarbeitung,
Wiedergutmachtung, Entschädigung, Ausgleich, Antisemitismus, Antigermanismus,
Auseinandersetzung, Abgrenzung und Integration:
FAQ Israel, Juden, Holocaust,
Antisemitismus und Deutschland - Benennung und Darstellung tabuisierender
Dogmen, Fragen und Probleme im deutsch-jüdischen Verhältnis
von Rudolf Sponsel,
Erlangen
"Weder verpflichtete das Völkerrecht Deutschland dazu, Israel
und dem jüdischen Volk Entschädigung zu zahlen, noch übten
die Mächte Druck auf die Bundesrepublik Deutschland aus, sie zu leisten.
Es geschah aus eigenem freiem Willen heraus, ... Zum ersten Mal in der
Geschichte eines Volkes, das Hunderte von Jahren in den Ländern Europas
verfolgt, unterdrückt, ausgeplündert und beraubt wurde, ist ein
Verfolger und Plünderer dazu veranlaßt worden, einen Teil seiner
Beute zurückzugeben und hat sich sogar verpflichtet, kollektive Entschädigungszahlungen
zu leisten". Nana Sagi (1981) Die Wiedergutmachung
für Israel, S. 10-11
_
Inhaltsverzeichnis - Stichworte (anklickbar ist bearbeitet)
07.10.2023 * Abrahams-Kinder
* Altes Testament=Hebräische
Bibel * Amerika (USA) * Amnesty
International *
Ansehen
deutscher Juden in Israel * Anti (X) * Antiamerikanismus
* Antideutsch (Antigermanismus)
*Anti-Goyismus * Anti-Nonsemitismus
* Antisemitismus,
Formen
und Varianten * Antisemitische Keule
* Antisemitismus-Gleichung
der Prosemiten * Araber und Juden>
Semiten * Aufarbeitung * Auserwählt
* Ausgleich > Wiedergutmachung* Banalität
des Bösen * Beschneidung * Beziehungsstörungen
*
DDR Wiedergutmachungs
Nachforderungen *
Deutsch-Israelische
Beziehungen * Disziplinierung (auch
jüdischer KritikerInnen) * Einzigartigkeitsanspruch
* Entschädigungsleistungen > Wiedergutmachung
* Erbschuld und Sippenhaft * EU-Projekte
in Palästina * Existenzrecht
Israels * Existenzrecht Palästinas
* Freitod-Attentate * Frieden
* Freundschaft - in
der Politik * in
konfligierenden Triaden * Gaza-Offensive
2008/09 * Gedenkstätten und
Dikumenationszentren * Geheimdienste *
Geld
* Geheimdienst > Mossad * Geschichte
des jüdischen Volkes * Gezielte Tötungen
*
Goldhagen * Goldstone-Report
* Grass-Gedicht * Hallsteindoktrin
* Hamas * Holocaust * Holocaust-Erinnerungskultur
*
Holocaust Industrie * Holocaust-Hochstapler
* Holocaust
Konditionierung kultuvierter deutscher Intelligenz
*
Holocaust Leugnung *
Holocaust
Mißbrauch * Holocaust Tabus *
Holocaust
Umgang * Identität(nationale
Identität, Nationalismus) * Integration
* Intifada 2000 * Israel
* Israel-Kritik * Israel-Hisbollah-Libanon
Krieg 2006 * Jude, Juden,
Judentum * Jude in Deutschland *
Juden-Bonus
* Juden in Psychologie
und Psychotherapie * Jüdische Vorurteile
* Kalender * Kollektivschuld
* Konzentrationslager * Kriegsverbrechen
* Kriminalität * Kritik
* Langer, Felicia * Literatur
* Lobby * Luthers
Antisemitismus * Menschenwert * Mitschuld
* Möllemann
* Mossad * Nachmann-Skandal
* Nahostkonflikt (Israel
/ Palästina) * Nahostkriege * Nationalsozialismus(Link
Drittes Reich) * Nazikeule *
Neonazis:
empfohlener Umgang * Netanjahu * Nietzsche
Vorurteil * Nockherberg * Palästina
* Propaganda *
Prosemitisch
* Pro-(X) * Rasse
und Rassismus * Religion * Schuld
* Selbstmordattentate * Shoa
> Holocaust * Siedlungen,
Siedlungspolitik * Sippenhaft * Stereotype
* Tabu(s) * Talmud * Überlegenheit
und Unterlegenheit * Umgang mit
der Geschichte * UN-Resolutionen * Vanu,
Mordechai * Vermögen
* Verstehen * Völkermorde
* Völkerrecht(zur
Wiedergutmachung)* Vorurteile(häßlicher
Deutscher, häßlicher Jude) *
Walser
*
Weltjudentum * Wert *
Wiedergutmachtung
* Wolffsohn * Zentralrat
der Juden * Zionismus * ZwangsarbeiterInnen
07.10.2023 Hamas Massaker, Geiselnahme
und Krieg
"Der Angriff der Hamas auf Israel 2023 ist eine terroristische Aktion,
die unter Führung der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen am
7. Oktober 2023 gegen Israel gestartet wurde. Dabei handelt es sich um
den größten Massenmord an Juden nach Ende des Zweiten Weltkrieges.
Der Angriff begann mit Raketenbeschuss auf Israel, gefolgt vom Vordringen
der Hamas auf israelisches Staatsgebiet nach Überwindung der Sperranlagen
um den Gazastreifen. Dabei folterten und töteten die Hamas und ihre
Verbündeten nach israelischen Angaben mindestens 1.400 Zivilisten
und Soldaten, verletzten 4.100 Menschen und entführten rund 250 weitere.
October_2023_Gaza%E2%88%92Israel_conflict.svg
Ausmaß der Hamas-Angriffe: Rot ist der Gazastreifen. Im Gebiet
bis zur rot gestrichelten Linie waren Hamas-Terroristen in Israel aktiv.
Die gelbe Fläche markiert die am 8. Oktober evakuierten israelischen
Gebiete. Blau markiert das Vordringen der israelischen Armee.
Als Reaktion auf den Angriff erklärte der israelische
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum ersten Mal seit dem Jom-Kippur-Krieg
vom 6. bis zum 25. Oktober 1973 einen Kriegszustand (Krieg in Israel und
Gaza 2023). Die israelische Armee berief mehrere hunderttausend Reservisten
ein, erschoss viele der Terroristen oder nahm sie gefangen. ..." (Wikipedia
Abruf
25.11.2023)
23.04.2024 Schwierige, ja ungeheuerliche
Fragen, die trotzdem gestellt werden müssen. Haben Netanjahu und seine
Vertrauen von dem geplanten Hamas-Überfall gewusst? Es soll Warnungen
gegeben haben, die irgnoriert wurden. Warum? Kam Netanjahu und seinen Landräubern
das womöglich sogar gelegen, um sich endlich ganz Palästina endgültig
einzuverleiben? Die vielgerühmte israelische Geheimdienst soll nichts
gewusst haben? Haben Netanjahu und seine Rechtsaußen die Möglichkeit
dieses terroristischen Massakers ganz bewusst in Kauf genommen? Fragen,
die gründlich untersucht werden sollten, auch wenn sie noch so ungeheuerlich
anmuten.
-
Israel soll schon vor einem Jahr von Hamas-Plänen gewusst haben. Laut
"New York Times" war der Plan der Hamas für die Attacken auf Israel
bereits lange bekannt. Die israelischen Behörden schätzten sie
demnach als unrealistisch ein. [ZeitOnline 1.12.2023]
Abrahams Kinder. > Rasse
und Rassismus.
Der Tagesspiegel berichtet am 16.6.10
unter dem Titel "Abrahams Kinder": "Zwei Studien offenbaren die gemeinsamen
genetischen Wurzeln heute lebender Juden - und befeuern eine israelische
Diskussion über jüdische Identität. ... „Unsere Untersuchung
stützt die Idee eines jüdischen Volkes, das durch eine gemeinsame
genetische Geschichte verbunden ist“, sagte der Studienleiter Harry Ostrer.
„Aber die Vermischung mit Menschen europäischen Ursprungs erklärt,
warum so viele europäische und syrische Juden blaue Augen und blondes
Haar haben.“ Die Studie zeige, wie Genetik Geschichte reflektiere. „Wir
sehen tatsächlich die Ereignisse der jüdischen Diaspora im Genom
jüdischer Menschen.“ .... Shlomo Sand dagegen hält die Idee einer
„genetischen Identität“ der Juden für abwegig. „Keine Studie
hat je eine genetische Markierung gefunden, die typisch nur für Juden
ist“, zitiert „Science“ den Historiker. „Es ist eine bittere Ironie, dass
ausgerechnet die Nachkommen von Holocaust-Überlebenden eine biologisch
begründete jüdische Identität finden wollen. Hitler wäre
sicher sehr erfreut.“ Mit dieser Fundamentalkritik dürfte der in die
Enge getriebene Sand über das Ziel hinausschießen. Genetische
Befunde sind nicht einfach zu ignorieren."
Anmerkung: Auf diese Veröffentlichung
stützte sich Sarrazins heftig umstrittene Bemerkung um ein "Juden-Gen".
[Beckmann 30.8.10]
Altes
Testament = Hebräische Bibel
Kriege im Alten Testament.
Materialien zum Menschen- und Gottesbild und zur Ethik des Alten Testamentes.
Skeptikerbibel:
Amerika (USA)
Bezugszeitraum 2002: Es hat an den Anschein als sei Israel mit seinen
riesigen Militärausgaben relativ zu seinem Sozialprodukt wirtschaftlich
nur lebensfähig durch massive finanzielle Unterstützung im alljährlichen
Milliardenbereich durch die USA. Daraus lassen sich mehrere Schlüsse
ziehen: 0) Der Geldhunger Israels ist - selbst im Vergleich den ebenfalls
meist sehr geldhungrigen anderen Ländern dieser Erde - aufgrund der
Haushaltssituation sehr groß. 1) In Amerika muß es sehr mächtige
jüdische Interessengruppen geben, die eine solche finanzielle Unterstützung
für Israel dauerhaft bewirken können. 2) Die Nahostpolitik Israels
muß in hohem Maße von den USA gebilligt oder toleriert werden.
3) Die finanzielle Abhängigkeit Israels von der Finanz- und Militärhilfe
durch die USA sollte den Vereinigten Staaten von Amerika ermöglichen,
auf Israel sehr weitgehend einzuwirken, wenn sie es denn wollten. Und aus
alledem folgt: daß es im Nahen Osten mit dem Friedensprozeß
nicht angemessen vorwärts geht, ist wesentlich von den starken jüdischen
Interessengruppen in den USA gewollt, toleriert oder in Kauf genommen.
Querverweis: USA.
Lit: Thorwald,
J. (1978).
Amnesty International
ISRAEL UND BESETZTE GEBIETE: Jahresbericht 2006 [Berichtszeitraum 1.
Januar bis 31. Dezember 2005;
Q]
-
"In Hmayyir, einem palästinensischen Dorf in der Gegend von al-Farisiya
im besetzten Westjordanland, droht drei Familien die Zwangsräumung
ihrer Wohnung und die Vernichtung ihrer persönlichen Habe. Von der
Maßnahme sind 19 Menschen betroffen. Die Behörden haben sie
weder im Vorfeld konsultiert noch Ausgleichszahlungen veranlasst, um sie
für die Zerstörung von Eigentum im Zuge vorheriger Zwangsräumungen
zu entschädigen. ..." [ai
18.8.10]
-
"Israel verweigert Palästinensern Zugang zu Wasser. 27. Oktober
2009 - "Wasser bedeutet Leben. Ohne Wasser können wir nicht überleben,
ebenso wenig unsere Tiere und Pflanzen," klagt eine Bewohnerin des palästinensischen
Dorfes Susya. Die Zisternen des Dorfes wurden in den Jahren 1999 und 2001
von der israelischen Armee zerstört. Die palästinensischen Bewohner
müssen seitdem weite Wege zurücklegen um Wasser zu besorgen.
Dieses ist oft von zweifelhafter Qualität und überteuert. Viele
Dorfbewohner sahen sich gezwungen ihre Heimat zu verlassen. ..." [ai
27.10.9]
-
"ISRAEL/GAZA. OPERATION ‘CAST LEAD’: 22 DAYS OF DEATH AND DESTRUCTION
[ai 2.7.9, PDF]
-
"Am 27. Dezember 2008 begannen israelische Streitkräfte im Gazastreifen
unter dem Codenamen "Operation Cast Lead" eine Militäroffensive beispiellosen
Ausmaßes. Dabei wurden zahlreiche Zivilisten getötet, Häuser
und anderes privates Eigentum zerstört. Bereits zu einem früheren
Zeitpunkt war die Anzahl der Zivilisten und anderer Personen, die von den
israelischen Streitkräften und von palästinensischen bewaffneten
Gruppierungen in Israel und in den besetzten Gebieten getötet wurden,
dramatisch angestiegen, bevor im Juni eine Waffenruhe in Kraft trat. ..."
[ai
31.12.0]
Ansehen
deutscher Juden in Israel
Die Tabufrage an Juden in Deutschland lautet (von allen Seiten)? Warum
lebt ihr im Lande der Meuchelmörder des Holocaust?
Seligmann
schreibt hierzu Informatives: "... Den Zionisten wie den Funktionären
der ausländischen Diasporagemeinden war der allmähliche Aufbau
einer jüdischen Infrastruktur in Deutschland ein Dorn im Auge. So
verkündete der »Jüdische Weltkongreß«, die
internationale Dachorganisation der wichtigsten Verbände, zum Abschluß
seiner Tagung in Frankfurt am Main am 9. Juli 1950: »Dcn Vertretern
der jüdischen Organisation in Deutschland ist es in Zukunft nicht
mehr gestattet, stimmberechtigte Delegationen auf Tagungcn des Jüdischen
Weltkongresses zu entsenden.« Die jüdischen Organisationen in
Deutschland hatten ihre Klientel auf den Wcg nach Israel zu bringen und
sich dann selbst aufzulösen.
Der letzte Auswanderer sollte das »jüdische
Licht« in Deutschland endgültig löschen. Bemerkenswerterweise
wagten es die jüdischen Funktionäre Deutschlands, sich diesem
kategorischen moralischen und politischen Imperativ zu widersetzen. Sie
reagierten prompt. Am 19. Juli 1950 wurde der »Zentralrat der Juden
in Deutschland« gegründet.
Die Bezeichnung »der Juden in Deutschland«
sollte den Israeliten hier und im Ausland signalisieren, daß die
Juden dieses Landes sich nicht als Deutsche verstanden und ihre Gemeinschaft
daher ein Provisorium sei. Dessen ungeachtet verschaffte allein die Tatsache,
daß die Juden Deutschlands erstmals seit Kriegsende wieder eine politische
Dachorganisation besaßen, diesem Organ beträchtliches politisches
und moralisches Gewicht.
Die so sich abzeichnende Institutionalisierung des
deutschen Nachkriegsjudentums rief bei den jüdischen Organisationen
des Auslands, vor allem bei Zionisten, Empörung hervor. Man wollte
Deutschland »judenrein« halten und dabei gleichzeitig die israelische
Einwanderungsstatistik mit immigrierten Juden aus diesem Land aufbessern.
Diese Haltung beschränkte sich keineswegs auf jüdische und zionistische
Funktionäre, sie war jüdisches Allgemeingut außerhalb Nachkriegsdeutschlands,
besonders in Israel.
So schrieb beispielsweise der in Deutschland geborene,
linksliberale Verleger und Journalist Gershon Schockem damals (1950) in
seiner Zeitung »Ha'aretz«: »Israels Regierung und die
jüdische Welt-[<70] organisation sind aufgefordcrt, Maßnahmen
zu treffen, um die restlichen Judcn aus Deutschland herauszuschaffen, so
daß es dort bald keinen Juden mehr geben wird.«
Dic »Maßnahmen« wurden »getroffen«:
Nur einen Monat nach Gründung des »Zentralrats« stellte
die von der »Zionistischen Weltorganisation« kontrollierte
Einwanderungsbehörde Israels den in Deutschland lebenden Juden ein
Ultimatum von sechs Wochen (!), das Land zu verlassen. Juden, die sich
nach dieser Frist in Deutschland aufhielten, sollten »nicht mehr
als Juden« angesehen werden und damit alle Rechte, die Juden bei
der Einwanderung nach Israel zustehen, verlieren. ... ...
[74] »Trotzdem lebst Du schamloser Mensch, du Abschaum
(wir erinnern uns, so lautet Expremier Rabins Etikett für Israel-
Absteiger), mit diesen Mördern und besitzt auch noch Aktien von diesen
Mörderfirmen! Ist Dir nichts mehr heilig? Nicht einmal das Andenken
deiner gemeuchelten Eltern!«"
Anti (X)
siehe auch: Antideutsch * Antisemitismus
* Kritik * Pro (X) * Prosemitisch * Vorurteil
Die Kurzformel für Anti-X-mus ist: Anti-X ist, wer X ablehnt,
weil sie X sind. Antimerikanisch ist, wer Amerikaner ablehnt, weil sie
Amerikaner sind. Antiterroristisch ist, wer TerroristInnen ablehnt, weil
sie TerroristInnen sind. Anti-Taliban ist, wer die Taliban ablehnt, weil
sie Taliban sind. Antipalästinensisch ist, wer PalästinenserInnen
ablehnt, weil sie PalästinenserInnen sind. Antisemit ist, wer Juden
ablehnt, weil sie Juden sind. Das Wesen einer Antihaltung ist die pars-pro-toto
Einstellung, daß ein einziges Merkmal genügt,
um eine Ablehnung zu begründen. Eine Antihaltung geht immer mit Entdifferenzierung
(Unterschiede vernachlässigen), Generalisierung (Verallgemeinerung,
Abstraktion) und zugeschriebener negativer Merkmalskonstanz
einher. Die zugeschriebene Merkmalskonstanz (meist biologisch- genetische
Fundierung) ist besonders fatal, weil sie aus ihrer Konstruktion heraus
dem anderen keine Möglichkeit zur Entwicklung oder Veränderung
gewährt, ihn festscheibt und labelt ("X sind eben so")
Partiell Anti-X: Partiell Anti-X ist, wer X allgemein
und undifferenziert negativ bewertete oder entwertende
Merkmale konstant zuschreibt, z.B. X seien geldgierig, X seien
vorteilsorientiert, X wähnten sich als etwas Besseres, wollten andere
nur ausbeuten und unterdrücken.
Querverweise: Antiamerikanismus
* Definieren und Definition * Definitionen,
Nominal- und Realdefinitionen * Abstrahieren
Antideutsch (Antigermanismus)
siehe auch Anti-(X) * Vorurteil
Antideutsch ist, wer Deutsche ablehnt, weil sie Deutsche sind. Dürfen
Juden antideutsch sein? Hassen und verachten Juden Deutsche? Dürfen
sie das? Müssen Deutsche das ertragen, tolerieren oder gar akzeptieren?
Wie?
Nun, das latent tabuisierende Dogma lautet: Juden
dürfen eingedenk des Holocaust antideutsch sein. Eine fatale Doppelknebelung
entsteht, wenn das tabuisierende Dogma zugleich im Verbund gilt mit: Jegliche
Kritik an Israel oder Juden ist antisemitisch (in milder Form: verdächtig).
Dies wird von Deutschen vielfach nicht nur als ungerecht, als zweierlei
Maß, sondern von einigen auch als geradezu perfide Doppel-Knebelung
empfunden.
01 Beispiel für einen ebenso dümmlichen
wie falsch- verdrehenden Antigermanismus durch den Autor Günter Kunert
(Quelle): "Wenn man schreibt und
verrissen wird, hat man eben Pech gehabt, aber ein Charakterzug der Deutschen
besteht darin, sich unentwegt als Opfer zu fühlen." Hier wird generalisiert,
entdifferenziert und eine negative Merkmalskonstanz (Charakterzug der Deutschen)
zugeschrieben; damit sind alle Merkmale für eine Anti- Haltung gegeben.
02 Beispiel
Über
Deutschland [dt. 1814, fr. 1810] von Germaine de Staël. Das Buch
enthält auch einige Antigermanismen. Völlig unkritisch wiedergekäut
werden einige Beispiele bei Reich- Ranicki (Lauter Verrisse, 1989,
S. 13/14): "Die Liebe zur Freiheit ist bei den Deutschen nicht entwickelt."
"Die Deutschen möchten, daß ihnen in Bezug auf ihr Verhalten
jeder einzelne Punkt vorgeschrieben werde." "Und je weniger man ihnen Gelegenheit
gibt, selbständig einen Entschluß zu fassen, umso zufriedener
sind sie." "Sie sind in der Ausführung jedes erhaltenen Befehls so
gewissenhaft, als ob jeder Befehl eine Pflicht wäre." "Leider muß
man bekennen, daß die Deutschen der Jetztzeit das, was man Charakter
nennt, nicht besitzen". Reich-Ranicki kommentiert zunächst mit einer
pseudokritischen rhetorisch primitiven Einschränkung: "Nationale Verallgemeinerungen
haben schon zuviel Unheil angerichtet, als daß wir sie ohne Skepsis
hinnehmen könnten. Dennoch fällt es schwer, Madame de Staël
zu widersprechen." Hier montiert Reich-Ranicki Negativbeispiele, unterdrückt
die Positivwertungen und verschweigt,
daß Napoleon die erste Auflage wegen Deutschfreundlichkeit
verbot. Am erstaunlichsten ist aber die ebenso unverblümte wie kritiklose
Merkmalskonstanz
generalisierter und entdifferenzierter negativer
(angeblich) deutscher Charaktermerkmale von 1810 bis in die jüngste
Gegenwart - in den Augen Reich- Ranickis, wofür ihm die doitschen
feuilletonistischen Schmalspur- Kulturtrottel auch noch kräftig applaudieren
(Und die Moral von der Geschicht: Chuzpe nutzt und schadet nicht).
03 Beispiel: Goldhagens
Diffamierung aller Deutschen.
Antigoyismus
/ Antigojismus
Goy (Goj) heißen bei den Juden die Nichtjuden. Im Talmud
läßt sich eine extreme Entwertung der Nichtjuden feststellen,
sozusagen die jüdische Entsprechung zum Antisemitismus.
Anti-Nonsemitismus
siehe auch: Zitate Sammlung aus dem
Talmud * Anti-(X) * Vorurteil
Anti-Nonsemitismus bezeichnet die Antihaltung von Juden gegenüber
Nichtjuden. Es gibt ja nicht nur einen Anti- Semitismus als Ausdruck der
Ablehnung von Nichtjuden gegenüber den Juden, sondern auch die komplementäre
Gegenhaltung: Ablehnung von Juden gegenüber den Nichtjuden.
Unter anderem gehört als eine Spezifikation
das Holocaust-
Dogma vom angeblichen ewigen Judenhaß der Nichtjuden
[nach
Finkelstein (2002, S. 61)]
dazu. Dieses Dogma erfüllt alle drei Kriterien einer Anti- Haltung:
Generalisierung (alle Nichtjuden), Entdifferenzierung (Reduktion auf hassen)
und die zugeschriebene
negative Merkmalskonstanz (ewiger
Haß) sogar bis in die Ewigkeit.
Dieses Dogma kann in einzelnen Fällen durchaus
den Charakter eines Wahnsystems annehmen, von der sog. Holocaust-
Industrie dürfte es allerdings mehr geschäftlich genutzt
werden, um sich selbst in eine vorteilhafte Position zu bringen.
Empfohlener Umgang mit diesem Dogma: ablehnen,
für nicht diskutabel erklären. Begründung: Diskussionen
um solche irrationalen Allaussagen haben keinen Sinn.
Antisemitismus siehe
auch: Anti-(X) * Kritik *
Vorurteil
* Semitisch * Prosemitisch
Was ist ein Antisemit? Ist Antisemit, wer Juden als Juden kritisiert?
Darf man Gruppen, Völker, Nationen, Rassen kritisieren? Als Kurzform
für Antisemit kann gelten: Antisemit ist, wer Juden ablehnt, weil
sie Juden sind, und rassisch oder national entwertet.
Partieller Antisemitismus: Als partiellen Antisemitismus
kann man definieren: Partieller Antisemit ist, wer Juden
allgemein
und undifferenziert negativ bewertete oder entwertende Merkmale
zuschreibt, z.B. Juden seien geldgierig, Juden seien vorteilsorientiert,
Juden wähnten sich als etwas Besseres.
Hinweise: Gute Artikel zu Begriff
und zur Geschichte des Antisemitismus findet man im Jüdischen
Lexikon und in der Enzyklopädie
des Holocaust. * Geschichte
der Pogrome und Untaten des Antisemitismus * Zur
Geschichte (shoa.de) * Bedeutet
Israel- und US-Israel Lobby-Kritik Antisemitismus?. Ein übler
Antisemit war auch Luther.
Hilberg
(Bd. 1, S. 17-19) zeigt den Antisemitismus im Kanonischen Recht auf. Aber:
Talmud.
-
Zur Geschichte des Antisemitismus 1848-1932 in Deutschland:
Buchbesprechung: Hannelore Noack (2001). Unbelehrbar?
Antijüdische Agitation mit entstellten Talmudzitaten. Antisemitische
Aufwiegelung durch Verteufelung der Juden. (Dissertation 1999). Paderborn:
University Press.
-
Medienhinweis 2008: Info/3sat: Kreuz & Quer: Israel
und der neue Antisemitismus, 11.08.2008 "Seit seiner Gründung 1948
steht Israel im Spannungsfeld zwischen Solidarität und Kritik. Wo
liegt die Grenze zwischen Antisemitismus und berechtigter Kritik an der
Politik Israels im Nahostkonflikt? Ist Israel ein Staat wie jeder andere?
Inwieweit spielen bei ""linker"" Israelkritik antisemitische Stereotypen
eine Rolle? Handelt es sich um eine neue, gesellschaftlich akzeptierte
Form des Antisemitismus? Oder ist der Antisemitismusvorwurf ein Versuch,
die Politik Israels gegen Kritik zu immunisieren? Darüber wird
in den letzten Jahren international ein heftiger Diskurs geführt.
Auch Michael Hofer widmet sich in ""Kreuz & Quer: Israel und der neue
Antisemitismus"" mit seinen Gästen diesen Fragen. Gäste:
Viola Raheb (Autorin und Konsulentin, Wien) Doron Rabinovici (Autor
und Historiker, Wien) Alexandra Senfft (Publizistin, Hamburg)
Ari Rath (Publizist, Jerusalem) Österreich, 2008"
Formen
und Varianten des Antisemitismus
Eine der besten Quellen zum Judentum für Juden und Nicht-Juden
ist das oben erwähnte Jüdische
Lexikon. Dort werden die verschiedenen Antisemitismen nach Ursachen
und Arten (S. 335f) sehr differenziert ausgeführt (systematische Numerierung
von mir):
1. Psychologisch begründbarer Antisemitismus mit
1.1 Überlegenheitsgefühl der Mehrheit
gegenüber der Minderheit.
1.2 aus 1.1. abgeleitet Gefühle der Stärke
und Verachtungen gegen so erlebten Schwächeren.
1.3 Ablehnung zu stark erlebten Unterwerfungs-
und Anpassungsbaren ("Assimilationsjuden") oder
1.4 Ablehung des zu wenig erlebten Unterwerfungs-
und Anpassungsgebaren (Beharren auf Eigenständigkeit der Juden).
1.5 Neid auf Leistung und Stellung der Juden
1.6 Mißtrauen und Ablehnung des Fremden
und Unverstandenen (Sitte, Brauch)
1.7 Unzulässige Verallgemeinerung (Fehlverhalten
einzelner Juden wird allen Juden zugeschrieben)
2. Historisch begründbare antisemitische Hauptformen
2.1 Religiöser Antisemitismus
2.2 Wirtschaftlicher Antisemitismus
2.3 Rassischer Antisemitismus (das Jüdische
überhaupt wird als Übel gesehen)
Bekannte antisemitische
Quellen [Auswahl, Info,
beachte]
-
Geschichte der Judenfeindlichkeit > W.
-
Die antisemitischen Schriften
von Luther.
-
Die Protokolle der Weisen von Zion. [Fälschung: > W]
-
Henry Fords "Der internationale Jude". [Schmähschrift > W,
]
-
Nationalsozialistische Ideologie. [> 3. Reich;
Hitlers
Völkermordbekenntnis schon 1922]
-
Neo-nationalsozialistische Ideologie [von der dt. Ordnungsinstituten weitgehend
toleriert].
-
Islamistischer Vernichtungshass
Antisemitische
Keule siehe auch: Kritik
* Vorurteil
Das ist die plumpste und progandistische Form der Abwehr von Kritik
an Juden, Israel, Weltjudentum oder ähnlichem.
Von antisemitischer Keule kann gesprochen werden, wenn jegliche Kritik
als antisemitisch bezeichnet oder gewertet wird.
Antisemitismus-Gleichung
der Prosemiten
Die Gleichung ist ebenso einfach wie plump-falsch:Wer
nicht für Juden oder Israel ist, ist gegen sie, also Antisemit
Anmerkung: Diese ebenso einfache
wie plump-falsche Formel wurde auch von Präsident Bush in seiner Kriegspropaganda
verwendet: Wer nicht für die USA,
ist gegen sie, also Antiamerikaner. Der etilE-Student
Bush hat offensichtlich im Logikkurs
gefehlt oder geschlafen. Hat der Alkohol oder/ und sein auserwählter
Missionsierungswahn sein Gehirn vernebelt? Vielleicht ist aber auch "nur"
ein ganz gewöhnlicher machiavellistischer
Hollyvoodoo-Propagandist.
Aufarbeitung
Eine wirkliche und nachhaltige Aufarbeitung des Nationalsozialismus,
der im Prinzip immer und überall möglich ist, hat in Deutschland
nie stattgefunden. Die gesamte Nachkriegsführungsschicht in ganz Deutschland
war von mehr oder minder überzeugten Nationalsozialisten bzw. Mitläufern
und Opportunisten durchsetzt, was ja auch verständlich war: man konnte
ja nicht ein halbes Volk einfach so auswechseln. Als ebenso eindrucksvolles
wie ekelhaftes Beispiel mag der Hinweis auf den baden-württembergischen
Ministerpräsidenten Filbinger (CDU), Jurist und Christ, genügen,
der sogar noch nach Kriegsende Todesurteile unterschrieb.
Justiz, Wirtschaft, Politik und Medien waren also von "Exnazis" und
Naziopportunisten nur so durchsetzt (Friedrich 1984; Klee 1998; Senfft
1988: Lit). Viele lernten allerdings sehr schnell,
wie man nunmehr zu tönen hatte, welches Spiel nun gefragt war. Die
sog. Entnazifizierung war lächerlich und ein typisch amerikanisches
Hollywoodprodukt. Auch die juristische Aufarbeitung war ein einzigartiges
Trauerspiel, was aber nicht verwundert, bedenkt man, daß fast der
gesamte Justizapparat aus dem Dritten Reich in die Bundesrepublik übernommen
wurde. Und wer sich hier nicht halten konnte, dem verhalf man in das traditionell
faschistenfreundliche Südamerika. Der eiserne Vorhang, Stalin und
der Kommunismus führten vorzeitig dazu, daß die Bundesrepublik
als Prellbock, Front- und Brückenkopfland gebraucht wurde und wohl
auch deshalb wurde opportunistisch über vieles hinweggesehen und keine
konsequente Verbrechensverfolgung betrieben.
PWK5-05: Zum
Umgang mit Faschisten und Neo-Nazis.
PWK3-46: Das
Mahnmal, die Degussa und die Aufarbeitung ihrer nationalsozialistischen
Altlasten
PWK3-46: Nazikriegsgewinnlererbe
Flick in Berlin von Welk-Rost Rot-Grün in den Hintern gekrochen
Die Wölfe - Inszenierung
im Theater "Garage".
Auserwählt
In
der Bibel * Im Talmud *
Antigoyismus
*
"ISRAEL ist und bleibt Gottes Volk und ist mit keinem anderen Volk
dieser Erde vergleichbar (Numeri/ 4.Mose 23,9; Deuteronomium/ 5.Mose 33,29;
2.Samuel 7,23-24; Römer 11, 1-2)." [Q]
Banalität
des Bösen.
»Das Beunruhigende an der Person Eichmanns war doch gerade, daß
er war wie viele und daß diese vielen weder pervers noch sadistisch,
sondern schrecklich und erschreckend normal waren und sind. Vom Standpunkt
unserer Rechtsinstitutionen und an unseren moralischen Urteilsmaßstäben
gemessen, war diese Normalität viel erschreckender als all die Greuel
zusammengenommen...« Hannah Arendt.
Hannh Arendt ist eine der wenigen Persönlichkeiten,
die ganze wahrhaft und wirklich erschreckende Ausmaß des Bösen,
wie es sich vielfach und in der Masse zeigt, erkannte und zu formulieren
wagte. Eichmann ist in der Tat überall, natürlich auch
nicht nur heute, sondern wahrscheinlich noch für viele, viele Jahre,
Jahrzehnte, Jahrhunderte ... Inzwischen ist es - schlimmer noch sogar
- wissenschaftlich durch die Milgram-Experimente
belegt.
Querverweis: Literaturliste
zum Bösen.
Beschneidung
Zur Problematik der Beschneidung finden Sie einen Eintrag im Erlanger
Bürgerforum.
Beziehungsstörungen
Aus psychologischer Sicht wird die allgemeine Lebenserfahrung gestützt,
daß an einem Beziehungskonflikt im Regelfall zwei Seiten an der Entstehung,
Aufrechterhaltung oder gar an der Verschlimmerung und Zuspitzung (Eskalation)
beteiligt sind. Das ist insofern ein heißes Eisen, weil das tabuisierende
Dogma jüdischer Opferhaltung bedeutet:
Juden können nichts
für den Antisemitismus, dies sei ausschließlich die Verantwortung
der anderen; sie würden schließlich seit Jahrtausenden verfolgt.
Das ist sicher als Fundamental- Dogma falsch, während richtig ist,
daß sie für den Holocaust nichts können, der geht ausschließlich
auf das deutsche Völkermordkonto. Es kann das grundlegende Beziehungsstörungs-
Anteil- Modell (BSAM) wie folgt illustriert werden:
 |
Das Modell zeigt: ist die linke Partei mit 25% beteiligt,
ergänzt die rechte mit 75% Beteiligung auf 100:
A(a) + A(b) = 100. Die Wahl der Normalverteilung soll illustrieren,
daß im großen Durchschnitt beide Parteien annäherend gleichwertige
Anteile an der Beziehungsstörung haben. In der Familien-Rechts- Psychologie
verwende ich bei Scheidungen folgendes Modell: A(M)+A(F)+A(U)+A(X)= 100
mit A(M) = A(F) = A(U) ) A(X) = 25, wobei A =: Anteil, M =: Mann, F =:
Frau, U =: (situative) Umstände, X =: Schicksalskomponente. |
Querverweise: Zwischenmenschliche
Beziehungs Taxonomie
Querverweise: Liebe
im familienrechtspsychologischen Kontext
Querverweise: Allgemeine und integrative
Kommunikationsregeln für Nahestehende
Querverweise: Pathologische
Bindungsbeziehungen
DDR
Wiedergutmachungs
Nachforderungen siehe auch:
Völkerrecht
(Wiedergutmachung)
Die Ex-DDR hat sich an Wiedergutmachungsleistungen wegen des Völkermordes
an den Juden nicht beteiligt, so daß Deutschland damit rechnen muß,
daß die Holocaust- Industrie mit
entsprechenden neuen Nachforderungen aufgrund der Wiedervereinigung an
Deutschland herantritt. Die Größenordnung, um die es gehen könnte,
könnten meiner Einschätzung nach ungefähr bei 10 Milliarden
Euro liegen, so daß man Verhandlungen mit 30 Milliarden
Wiedergutmachungs-
Forderungen eröffnen könnte (siehe Beispiel Schweiz). In wieweit
schon Vorsondierungen und Geheimabsprachen erfolgt sind, ist derzeit schwer
beurteilbar.
Deutsch-Israelische
Beziehungen siehe auch: Israel
Tabuisierte Fragen und Probleme: Dürfen Deutsche für Wiedergutmachungsleistungen
Anerkennung und ein Dankeschön erwarten? Dürfen Deutsche die
israelische Politik kritisieren? Dürfen Deutsche auf israelische Kriegsverbrechen
hinweisen und Kritik üben? Dürfen Deutsche auf UN-Resolutionen
hinweisen, die von Israel ignoriert werden?
Die Bundesrepublik und Israel vereinbarten am 12.5.1965
die Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Am 19. August 1965 überreichte
der erste deutsche Botschafter in Israel, Rolf Pauls, sein Beglaubigungsschreiben,
begleitet von antideutschen jüdischen Demonstranten. Die Chronik (1965,
S. 138) berichtet:
"Im Jahr 1949 leitete Konrad Adenauer die offiziellen Beziehungen
der Bundesrepublik Deutschland zu Israel mit einem »Sühnegeschenk«
für die jüdischen Opfer des Nazi-Regimes und des Zweiten Weltkriegs
in Höhe von 10 Mio. DM ein. Zwei Jahre später forderte Israel
von der Bundesrepublik die Anerkennung jüdischer Wiedergutmachungsforderungen.
Insgesamt wurde von Israel ein Anspruch von 1,5 Mrd. US-Dollar (6 Mrd.
DM) geltend gemacht. 1952 und 1953 vereinbarten Israel und die Bundesrepublik
im Luxemburger Abkommen eine Wiedergutmachung in Höhe von 3,45 Mrd.
DM. Diese sollte bis 1965 überwiegend in Waren und Dienstleistungen
erbracht werden. Für die Entschädigung von jüdischen Verfolgten
des Nazi-Regimes wurden insgesamt 18 Mrd. DM gezahlt.
1957 lehnte der damalige Außenminister
Heinrich von Brentano die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen
Israel und der Bundesrepublik ab, da eine enge politische Verbindung die
Spannungen im Nahen Osten verschärfen würde. Diese Auffassung
bestätigten die jeweiligen Bundesregierungen 1959 und 1964.
In Israel führten Waffenlieferungen aus
der Bundesrepublik Ende der 50er Jahre zu zwei Regierungskrisen. Am 14.
März 1960 vereinbarten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der damals
amtierende israelische Ministerpräsident David Ben Gurion in einem
geheimen Abkommen neue Waffenlieferungen. Insgesamt erhielt Israel 150
Panzer und 50 Flugzeuge. Darüber hinaus finanzierte die Bundesrepublik
zwei U-Boote und sechs Schnellboote.
1963/64 kam es zwischen beiden Staaten zu mehreren
Auseinandersetzungen über die Mitarbeit bundesdeutscher Raketenspezialisten
in der ägyptischen Rüstungsindustrie."
Deutsch-
Deutsch-jüdische Beziehungen, Beziehungen
zu jüdischen MitbürgerInnen
Gibt es Tabus in der kommunikativen Beziehung zwischen Juden, Israelis
und Deutschen?
Disziplinierung
Nicht nur jede politische Strömung und jedes Land hat seine Propagandisten,
wozu man auch die Geheimdienste zählen kann, sondern im Grunde alle
Interessengruppieren und Verbände ("Lobby").
Selbst die so gern als emanzipatorisch hingestellte Psychoanalyse Sigmund
Freuds hatte ein "Geheimes
Komitee". Und so sind alle Interessengruppierungen bestrebt,
die "reine" und "offizielle" Lehre zu schützen und AbweichlerInnen
zu disziplinieren. Die Disziplinierung der Deutschen Intelligenz funktionierte
weitgehend über die Holocaust-Konditionierung
und Antisemitismus-Keule. Diese Mittel
funktionieren aber bei den meisten jüdischen KriterInnen nicht, die
ja meistens - wenn auch nicht immer - keine Antisemiten sind.
Disziplinierungsbeispiele von jüdischen KirtikerInnen:
Rolf Verleger, Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Lübeck,
wird abberufen:
Hierzu die Süddeutsche:
"'Zehn Libanesen für einen toten Israeli'. Erstmals übt ein Landesvorsitzender
des Zentralrats der Juden in Deutschland Kritik an den Angriffen Israels
auf den Libanon. Dafür erntet er heftigen Widerstand. 'Israel läuft
in eine Sackgasse und das Judentum wird dahin mitgezogen', sagt Rolf Verleger,
Vorsitzender des Jüdischen Gemeinschaft in Schleswig-Holstein, sueddeutsche.de.
Der Lübecker Professor für Neurophysiologie ist bislang das einzige
Mitglied des Direktoriums des Zentralrats der Juden, das öffentlich
die solidarische Haltung des Verbandes mit dem militärischen Vorgehen
Israels in Nahost kritisiert. Die Meinung des Landesvorsitzenden sei ein
"Nachplappern von anti-israelischen und antisemitischen Klischees und Stereotypen",
sagt der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer.
In der jüdischen Gemeinschaft gelte zwar Meinungsfreiheit, was aber
voraussetze, "dass man diese auch intelligent nutzt", so Kramer gegenüber
sueddeutsche.de. Verleger ließe aber sachliche Argumente vermissen."
Weitere Links: ,domradio,
haGalil,
Linkszeitung,
Neues
Deutschland,
Nürnberger
Nachrichten, taz,
Entschädigungsleistungen
> Wiedergutmachung
Einzigartigkeitsanspruch
der Opfer des Holocaust
> Chaumont
(2001). Hierzu [Google;
ablehnend-kritisch: 1,2,3;
drei Rez. bei Perlentaucher;
Gedenkdienst;
Fritz
Bauer Institut; DeutschlandRadio
Berlin; ]
 |
Aus der Besprechung Das Politische Buch
Freitag 17:45, 25.1.2002 von Arno Orzessek im DeutschlandRadio
Berlin:
"Der belgische Autor untersucht die "Dilemmata der Anerkennung",
die seit Auschwitz unter den jüdischen Opfern selbst, zwischen jüdischen
und nicht-jüdischen Opfern und natürlich zwischen den Juden und
dem Rest der Welt herrschen. Dass bei dem Kampf um die Krone des höchsten
Leidens viel Schmutzwäsche gewaschen wird, daran findet Chaumont "allem
Anschein zum Trotz nichts Peinliches" - denn er führt die heutigen
Zwistigkeiten auf die Urkatastrophe zurück, die mit der Wannseekonferenz
vom 20. Januar 1942 und dem Beschluss der sogenannten "Endlösung"
begann.
Chaumonts Parole "Die Überlebenden sind keine heiligen
Kühe", die er von einem ungenannten Freund übernimmt, ist vielleicht
die einzige populistische Simplifizierung des Buches. Alles weitere ist
komplex, leidenschaftlich und philosophisch tief gegründet - also
weit entfernt von den publizistischen Scharmützeln eines Alain Finkelstein."
|
Erbschuld und
Sippenhaft
Sippenhaft oder eine Erbschuld gibt es im Strafrecht nicht. Ich kann
nicht für etwas bestraft werden, was mein Vater oder meine Schwester
getan hat. Schuld am Holocaust haben diejenigen, die tatsächlich an
ihm aktiv oder auch passiv (geschehen lassen, dulden als unterlassene Hilfeleistung,
die nach dem Gewissen, orientiert an den Menschenrechten, geboten gewesen
wäre) beteiligt waren.
Querverweis: Mitschuld * Kollektivschuld
* Schuld
EU-Projekte
in Palästina
Israel zerstört
EU-finanzierte Projekte. "In einer NGO-Studie heißt es,
Israel habe im vergangenen Jahr mit EU-Geldern finanzierte Infrastruktur
in den Palästinensergebieten zerstört. Israel soll im vergangenen
Jahr Dutzende mit EU-Geldern finanzierte palästinensische Häuser,
Brunnen und landwirtschaftliche Einrichtungen zerstört haben. 110
weitere Strukturen seien bedroht. Zu diesem Schluss kommt eine von mehreren
lokalen und internationalen NGOs unter der Leitung des UNO-Büros zur
Koordinierung humanitärer Angelegenheiten Untersuchung, die am Montag
veröffentlicht wurde ..." [Die
Presse 14.5.12]
Existenzrecht
Israels
Ein wichtiger Punkt in der Auseinandersetzung um den Nahostkonflikt,
der gelegentlich insofern etwas fremd anmutet, weil es eigentlich keinerlei
Zweifel an diesem Existenzrecht geben kann. Alle Menschen und alle Völker
haben ein natürliches Existenzrecht. [W]
Existenzrecht
Palästinas
So wie es keinen Zweifel am Existenzrecht Israels geben kann, so wenig
kann es einen Zweifel am Existenzrecht Palästinas als eigener Staat
geben. Das ist unverträglich mit der israelischen Siedlungspolitik
in palästinensischen Gebieten. In Palästina hat keine einzige
israelische Siedlung etwas verloren.
Freitodattentate
Terminologische Vorbemerkung: Selbstmord nennen wir die Selbsttötung,
die aus Verzweiflung oder Krankheit erfolgt im Gegensatz zum Freitod, der
freiwillig und ohne unmittelbare Not erfolgt. Die Grenzen können hierbei
fließend sein. Die terminologische Unterscheidung ist ein wichtiger
Beiträg zur Ent-Psychiatrierisierung der Selbsttötung und läßt
dem Täter sowohl die volle Verantwortung als auch seine Würde.
Freitetod-Attentate sind, sofern sie sich gegen
ZivilistInnen richten, moralisch und kriegsrechtlich verwerflich. Es gibt
keinerlei Rechtfertigung für Freitod-Attentate, die sich gegen ZivilistInnen
richten oder zivile Opfer in Kauf nehmen. Freitod-Attentate gegen ZivilistInnen
sind daher als Kriegsverbrechen anzusehen.
Freitod-Attentate sind unter Kriegsbedingungen,
die im nahen Osten tatsächlich immer wieder herrschen, nur unter bestimmten
Bedingungen gegenüber militärischen Zielen rechtfertigbar. Betrachtet
man sich das militärische Kräfte- und faktische Machtverhältnis
zwischen Israelis und Palästinensern, entspricht es in etwa dem von
Goliath und David. Wenn Menschen zum Mittel von massenhaften Freitod-Attentaten
greifen, müssen Verzweiflung, Demütigung, Ohnmacht, Haß
und Wut sehr weit gediehen sein und sehr tief sitzen. Unter solchen Bedingungen
ist der Einsatz gegen militärische Ziele verstehbar,
wenn auch kriegsrechtlich möglicherweise noch problematisch.
Anmerkung: Kriegsverbrechen
in diesem schmutzigen Konflikt und Krieg sind aber sicher nicht nur auf
die Palästinenser beschränkt.
Freundschaft Pro-(X)
* Freundschaft
in der Politik * in
konfligierenden Triaden
Freundschaft mit jemandem pflegen bedeutet ein Pro-Haltung: man sieht
und fühlt gegenüber der FreundIn überwiegend positiv
(eine + Beziehung im Grundmodell
der Beziehungen; Freundschaft ist meist, aber nicht zwingend symmetrisch:
Grundbeziehugen
in einer Dyade). Mit FreundInnen geht man im allgemeinen akzeptierender,
toleranter und In-Kaufnehmender um; man sieht leichter über ihre Fehler,
Mängel und Schwächen hinweg oder beurteilt sie milder oder stellt
sich vollständig auf ihre Seite. Man ergreift Partei für FreundInnen
und hilft zu ihnen, wenn sie in Not sind. Freundschaft führt so gesehen
zu
positiven Vorurteilen,
die, weil sie positiv sind, gewöhnlich natürlich nicht mehr so
genannt werden.
Eine spannende Frage ist: Kann c mit den verfeindeten
a und b zugleich befreundet sein? Unter welchen Bedingungen geht das? Geht
das überhaupt auf längere Sicht?
Freundschaft
in der Politik
und in der politischen Sprache
Politische Äußerungen beschreiben wie juristische nicht
die Wirklichkeit, sondern wie die Wirklichkeit bewertet wird. Es regnet,
ist ein Urteil (Aussage), das wahr oder falsch sein kann. Es ist gut,
daß es regnet, ist ein Werturteil,
das von einem Bauern sein könnte, der auf Regen wartet. Wer gerade
umziehen oder einen Ausflug machen wollte, wird werturteilend eher sagen:
Es
ist schlecht, daß es gerade jetzt regnet. Freundschaft in der
politischen Sprache beschreibt oft keine Wirklichkeit, sondern drückt
eine Wertung aus, hinter der ein Wunsch
[Wunsch und Wille hier] steckt, etwa
wenn Bundeskanzler Schröder anläßlich des Wyatt Earp
Bush Besuches [PWK2-21]
in Deutschland erklärt, daß Deutschland und die USA gute Freunde
seien. Dies stimmt auf der Ebene der politischen Macht und der politischen
Sprache. Dies ist falsch, wenn man die Umfragen in der Bevölkerung
zur Bewertung der amerikanischen Regierung und ihrer Politik betrachtet
[Bezugszeitraum 21. Woche 2002].
Freundschaft
in konfligierenden Triaden am Beispiel Deutschland, Israel und Araber
Israelis und Araber sind nicht nur zerstritten, sie sind - teilweise
kriegerisch - verfeindet [Bezugszeitraum 2001/ 2002], das ist die höchste
Form einer negativen Beziehung. Es stellt sich daher die Frage: Wenn sich
Deutschland als Freund Israels versteht, wie kann Deutschland dann noch
Freund mit den Arabern sein?
Die Bundesrepublik Deutschland hatte 1955 die sog. Hallstein-Doktrin
entwickelt, wonach zur Bundesrepublik nur diplomatische Beziehungen aufnehmen
konnte, wer mit der DDR keine solchen - offiziellen - unterhielt. D.h.
die Bundesrepublik hat definitorisch verfügt, daß ein drittes
Land nicht mit beiden deutschen provisorischen Staaten befreundet sein
konnte.
Aus sozialpsychologischer Sicht ergeben sich sehr starke Zweifel, ob
es möglich ist, mit zwei stark konfligierenden Parteien gleichzeitig
dauerhaft befreundet zu sein [Zur Beurteilung
der Ehrendoktorwürdeverleihung für Außenminister Fischer
zum Zeitpunkt 22.W. 2002 hier].
Frieden
Tabuisiert: Sind Israel und das Weltjudentum,
insbesondere die amerikanischen Juden, mitverantwortlich, daß im
Nahen Osten kein Frieden mit den Palästinensern zustande kommt?
Wollen die radikal- fundamentalistisch zinostischen Juden sich ganz
Palästina aneignen?
Wollen die radikal- fundamentalistisch zionistsichen Juden Palästinenser
wirtschaftlich ausbeuten?
Querverweis: Nahost-Faschismus
ohne Ende (PWK2-14)?
Friedman [1,
2,
3,
4,
5,
6,
7]
Gedenkstätten
und Dokumenationszentren
Geheimdienste >
Mossad.
""Töte zuerst!": Die Dokumentation. Der israelische Geheimdienst
Schin Bet. Zu den Aufgaben des israelischen Inlandsnachrichtendienstes
Schin Bet zählen Terrorismusbekämpfung, Spionageabwehr und Aufklärung
staatsfeindlicher Aktivitäten. Seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 untersteht
Schin Bet auch die gesamte nachrichtendienstliche Tätigkeit in den
besetzten Gebieten (Westjordanland und Gazastreifen). Erstmals äußern
sich in diesem Film Führungskader von Schin Bet, der generell unter
größter Geheimhaltung agiert. ... "Töte zuerst!"
erzählt die Geschichte dieses vielleicht aktivsten, zweifelsohne aber
geheimsten Organs der israelischen Sicherheitskräfte aus der Perspektive
seiner leitenden Kader, die das Vertrauen der politischen Eliten des Landes
mehr als alle anderen genießen. In einer Reihe von Interviews berichten
sechs hochrangige Schin-Bet-Offiziere ohne Umschweife über bedeutende
Ereignisse in ihrer Amtszeit. Dabei sprechen sie auch über den moralischen
Zwiespalt, in dem sie sich aufgrund von Folter und Terror, Verhaftungen
und Ermordungen befanden. Möglicherweise haben sie den Bürgern,
die sie zu schützen geschworen hatten, durch ihr Handeln mehr Sicherheit
gebracht. Aber ist Israel dadurch auch dem Frieden näher gekommen?
... " [arte
5.3.13]
Bewertung: sehr
gute Dokumentation, offen, kritisch und vor allem, einigermaßen überraschend,
sehr selbstkritsch, was Rolle, Aufgabe und Erfolgsaussichten dieser staatlichen
Mordbanditen betrifft.
Geld siehe auch:
Holocaust-Industrie
* Wiedergutmachung
* Zusammenfassung Geld
Auch: Materialien 01 zum Thema Juden, Geld und
Vermögen. > Kriminalität.
Geld ist ohne Zweifel das begehrteste Mittel, einer
der höchsten Werte, wonach die meisten Menschen streben und nicht
wenige sind dabei auch in der Wahl ihrer Mittel nicht sehr wählerisch,
um an Geld zu gelangen, um es zu behalten und um es zu vermehren. Auch
die Raub- und Beutezüge der Nazis zeigen, daß Geld und Wertobjekte
(z.B. Kunstschätze) für sie einen sehr hohen Stellenwert hatten.
Tabuisierte Fragen: Haben Juden ein besonderes Verhältnis
zu Geld? Hat Geld für Juden eine im Vergleich zu anderen Völkern
oder Nationen überwertige Bedeutung? Wie soll man solche Fragen vernünftig
und wissenschaftlich fundiert untersuchen und erforschen? Nun, bereits
eine solche Untersuchungsfrage berührt das Antisemitismus- Tabu, denn
wer wollte mit welcher Absicht und Zielsetzung so etwas wissen wollen?
Die Forschungsfrage ist zwar wissenschaftlich und sozialpsychologisch außerordentlich
reizvoll, aber wir können die Diskussion abkürzen durch ein simuliertes
Ergebnis. Nehmen wir an, in einer völkervergleichenden Untersuchung
hätten sich folgende - hier fiktiv angenommene - Werte ergeben:
Simuliertes, angenommenes Ergebnis einer fiktiven Völkervergleichsstudie
Nr |
Nation, Volk |
Lebensqualitativ Wert des Geldes
nach persönlicher Selbsteinschätzung |
01 |
Amerikanische Juden (reiche) |
lq-wert(geld) = 38 (48) |
02 |
Arme amerikanische Juden |
lq-wert(geld) = 54 (64) |
03 |
Dt. protestantische Unternehmer |
lq-wert(geld) = 45 (35) |
04 |
Katholische Arbeiter |
lq-wert(geld) = 39 (29) |
05 |
Deutsche (untere Mittelschicht) |
lq-wert(geld) = 46 (36) |
06 |
Deutsche (Sozialhilfeempfänger) |
lq-wert(geld) = 56 (46) |
07 |
Deutsche (Millionäre) |
lq-wert(geld) = 40 (30) |
08 |
Deutsche Juden (reiche) |
lq-wert(geld) = 33 (43) |
09 |
Deutsche Juden (arme) |
lq-wert(geld) = 49 (59) |
10 |
Israel |
lq-wert(geld) = 48 (58) |
11 |
Ostjuden |
lq-wert(geld) = 61 (71) |
12 |
Scientology Mitglieder |
lq-wert(geld) = 55 (45) |
13 |
USA (Nichtjuden) |
lq-wert(geld) = 51 (41) |
14 |
Buddhistische Mönche |
lq-wert(geld) = 21 (11) |
15 |
Arabische Händler |
lq-wert(geld) = 44 (34) |
Man kann die fiktiven Gewichtszahlen variieren, selbst wenn man bei
jüdischen Gruppierungen 10 Punkte hinzuzählte (Wert in runden
Klammern) und bei allen anderen 10 Punkte abzöge (Wert in runden Klammern):
was ließe sich aus diesen Zahlen
folgern?
Die erste ziemlich sichere Schlußfolgerung
aus diesen Daten, wenn sie denn repräsentiv und richtig wären,
ist: (1) Für alle hätte Geld einen quantitativ
bedeutungsvollen lebensqualitativen Wert. (2) Für Arme hätte
Geld einen höheren lebensqualitativen Wert, was plausibel wäre.
Im fingierten, fiktiven Beispiel hätte Geld für Juden einen
höheren lebensqualitativen Wert als für den Rest der Untersuchten.
Aber was folgte daraus, wenn es richtig wäre? Ich meine: nichts, selbst,
wenn wir alle Fehlerquellen per Annahme ausschließen. Alles, was
man sagen könnte, wäre: Juden, insbesondere Ärmere, halten
Geld für ihre Lebensqualität für etwas wichtiger als die
Vergleichsgruppen.
Der tatsächliche Wert, den Geld für einen Menschen
hat, ist sehr schwer angemessen, repräsentativ und richtig festzustellen.
Wer im Überfluß lebt, kann seine Lebensqualität gar nicht
mehr richtig einschätzen. Was die Werte einem Menschen bedeuten, ergibt
sich daher wohl hauptsächlich dann, wenn man sie vermißt, nicht
hat oder bedroht sieht. Der Mensch schielt in erster Linie nach dem, was
er nicht oder nicht genügend hat.
Andere sehr wichtige Fehlerquellen wären die
gesellschaftlichen Normen und die ungestörte individuelle Wahrnehmungsfähigkeit
der Bedürfnisse und Werte. Gilt als Ideologie, daß man sich
öffentlich bescheiden gibt, daß man nicht zu sehr nach Geld
streben und schon gar nicht geldgierig sein solle, so kann es hier zu erheblichen
Verleugnungen, Bagatellisierungen und Fehlwahrnehmungen kommen. Weiter
muß man unterscheiden zwischen der Repräsentativität einer
ehrlichen Selbstauskunft, richtiger Selbstwahrnehmung und tatsächlicher
Bedeutung, wie sie sich z.B. in Handlungen und Verhalten niederschlägt.
So könnten die obigen fingierten und fiktiven
Zahlen durchaus nur bedeuten, daß Amerikaner und Juden zu sich selbst
ehrlicher sind und die Bedeutung des Geldes für ihre Lebensqualität
objektiver und unbefangener einschätzen können.
Fehlerquellen
in der Erhebung der Bedeutung des Geldes > Vermögen
Erhebungs- und Meßinstrumente (die interkulturelle Messung ist
schwierig) |
können mehr oder weniger fehlerbehaftet und nicht repräsentativ
sein |
Verfügbarkeit, Nicht/ Haben von Geld |
Mangel über- , Haben unterbewertet |
Gesellschaftliche Bewertung von Geld |
Erleichtert/ erschwert die Wahrnehmung |
Individuelle Normen und Werte |
Erleichtern/ erschweren die Wahrnehmung |
Kognitive Fähigkeiten zur Werterfassung |
Erleichtern/ erschweren die Wahrnehmung |
Zusammenfassung: Meiner Meinung
nach haben die Juden ein offeneres Verhältnis zu ihren Geldmotiven,
sie sind vermutlich nicht gieriger als andere auch (dagegen sprechen allerdings
Finkelsteins erschütternde Ermittlungen zur Holocaust-Industrie).
Historisch wurde ihre Begabung zum Handel und zur Beziehungspflege durch
entsprechende gesellschaftliche und obrigkeitliche Maßnahmen gefördert,
wenn ihnen z.B. der Zugang zu handwerklichen Berufen verweigert wurde.
Querverweise:
Gaza-Offensive
2008/09
Die Politik der Hamas, die seit einiger Zeit
den Gazastreifen beherrscht, ist kompromisslos so angelegt, dass es nur
einen Sieger oder Verlierer geben kann. Es ist aus Sicht der Hamas ein
Konflikt auf Leben und Tod der beiden Völker. Abmachungen und Verträge
sind nicht möglich, allerdings auch nicht mit Israel, was die provokante
und völkerrechtswidrige Siedlungspolitik betrifft. Der ständige
Raketenbeschuss fordert eine israelische Militäraktion nicht nur heraus,
sondern macht sie unausweichlich. Israel hat gegenüber diesem Verhalten
letztlich keine Wahl und muss sich, auch offensiv wehren.
Medienstimmen: * DW
5.1.9 * Spiegel
29.12.8 *
Geschichte
des jüdischen Volkes siehe auch: Israel
Hier gibt es ein informatives Heft aus der Reihe Informationen zur
Politischen Bildung 140 der Bundeszentrale für Politische Bildung:
http://www.bpb.de/
. Umfassend informiert das Jüdische
Lexikon. Ein sehr informatives Zeitraster des biblischen Volkes wird
von der FU-Berlin angeboten (PDF).
Die meisten Darstellungen sind, zumindest was Bibelzeit betrifft, hagiographisch
und unkritisch. Das hat nicht nur mit dem Entstezen und der Ratlosigkeit
durch den Holocaust zu tun, sondern natürlich auch damit, dass das
Alte Testement = Hebräische Bibel auch zum Fundament des Christentums
und des Islam gehört, wobei allesamt vollkommen unfähig sind,
den widerspruchsvollen und teilweisen Perversionscharakter der verworrenen
"Ethik" im Alten Testament zu erkennen, auszumisten und nach humanitären
und elementar logischen Gesichtspunkten neu zu gestalten.
Gezielte Tötungen
Euphemistische (schönfärberische) Formulierung - hierzu kritisch
PWK4-16/17
- für die planmäßige und systematische Ermordung von -
im wahrsten Sinne des Wortes - Todfeinden Israels. Moralisch und ethisch
- wenn auch nicht völker- und menschenrechtlich - unter zwei Bedingungen
in der spezifisch israelischen Situation nach meiner Auffassung vertretbar:
-
Sofern erstens gewährleistet werden kann, daß
keine unschuldigen oder minderschuldigen Mitopfer in Kauf genommen werden
und
-
sofern zweitens ein hoher israelischer Gerichtshof die Ermordung
("gezielte Tötung") für rechtens erklärt (dem dazu natürlich
entsprechende Beweise vorliegen müssen).
Mordstatistik 2006: Die
Nürnberger Nachrichten berichtete in ihrer Ausgabe vom 30.12.6, Seite
6, mit, dass die israelische Menschenrechtsorganisation B'Zelem
mitgeteilt habe, dass die israelische Armee 2006 insgesamt 660 Palästinener
"getötet" habe (viele wurden in Wahrheit ermordet). Im gleichen Zeitraum
hätten Palsätineser 17 israelische Zivilisten und 6 Sicherheitskräfte
getötet (wahrscheinlich auch ermordet), also insgesamt 23. Auf der
Seite von B'Zelem
stehen allerdings 683 - wobei das Jahr ja erst morgen zu Ende geht (die
Medien scheinen in ihrer masslosen Ungeduld noch nicht einmal ein Jahr
abwarten bzw. relativ richtig berichten zu können):
Quelle: B'Zelem
am 30.12.06, 16.10.
Goldstone-Report Bericht
der Tatsachenermittlungskommission der UNO zum Gaza Krieg 27.12.2008-2009
Aus dem Bericht von Amy Goodman und Norman G. Finkelstein: "Richter
Richard Goldstone: 'Wir kamen zu dem Schluss, dass es aufgrund der Faktenlage
massive Beweise für die Feststellung gab, dass Israel, während
der Militäroperationen in Gaza, zahlreiche, ernste Verstöße
gegen internationales Recht - sowohl gegen humanitäres Recht als auch
gegen Menschenrechtsgesetze - begangen hatte. (Unsere) Mission kommt zu
dem Schluss, dass die Israelischen Streitkräfte Handlungen begingen,
die Kriegsverbrechen gleichkommen und möglicherweise, in gewisser
Hinsicht, auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen.'" [Q]
Grass-Gedicht
Günter Grass hat am 4.4.2012 in der Süddeutschen Zeitung
(SZ)
ein Gedicht "Was gesagt werden muss" veröffentlicht, das eine nahezu
gleichgeschaltete Welle der Empörung in der deutschen Medienlandschaft
hervorrief. Die Denunziation als verkappter Antisemit bestätigt nur
seine - im Gedicht schon geäußerte - Vorwegnahme in verallgemeinerter
Form. Ein ausgezeichnetes Gedicht, dessen Reaktionen deutlich machen,
wie es um Deutschland steht. Einst fiel die Meute über Walser
her, jetzt ist Grass dran. Der vernagelte und hemmungslose Prosemitismus,
der hierzulande seine - meist stille - Meinungsmonopol-Gewaltherrschaft
ausübt, ist sehr sichtbar, sehr deutlich und spürbar geworden.
Immerhin: ein mutiger und würdiger Gegner, der es offenbar mit den
Heerscharen von Agenten, Lakaien und Opportunisten wohl aufzunehmen weiß.
Respekt.
In verallgemeinerter
Form:
" ....
Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt "Antisemitismus" ist geläufig.
...."
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=tpwvv3VgW2k
Hallsteindoktrin
Aus
dem Netz: "Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt Walter Hallstein
gibt der Doktrin den Namen. Sie ist bis Ende der 60er Jahre die Leitlinie
der Bonner Deutschlandpolitik. Die nach der Moskaureise Adenauers im Jahre
1955 entwickelte Hallstein-Doktrin soll einer Anerkennung der DDR durch
Drittstaaten entgegenwirken. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur
DDR durch dritte Staaten wird danach von Bonn als "unfreundlicher
Akt" betrachtet und mit Sanktionen geahndet. Auf diesem Weg hofft die Bundesrepublik,
ihren Alleinvertretungsanspruch durchzusetzen." Mehr a.a.O.
[Beachte]
Weiterer
Link des Hessischen Rundfunks zur Hallsteindoktrin.
Die Hallstein-Doktrin ist geeignet, zu illustrieren, was geschieht,
wenn zwei geteilte Staaten verfeindet sind. Hieraus ergibt sich die spannende
Frage: Kann Deutschland wirklich als ehrlicher Makler und Friedensvermittler
auftreten, wenn sein amtierender Außenminister Fischer [Bezugszeitraum
22. Woche 2002] von der Universität
Haifa (Israel) inmitten der Intifada und der kriegerischen Aktionen die
Ehrendoktorwürde annimmt? Das war ein schwerer politischer Fehler,
der zeigt, wie persönliche Eitelkeit und Parteilichkeit neben offener
Brüskierung der arabischen Länder durch Israel zeigen, daß
man offensichtlich an objektiver Friedensvermittlung durch Fischer nicht
übermäßig interessiert ist.
Hamas. >Hamas
Massker 07.10.2023.
Islamisch-fundamentalistische, radikal-fanatische Palästinenserorganisation,
die die Vertreibung oder Vernichtung der Juden aus Israel auch mit allen
Mittel des Terror bejaht und praktiziert und das Gesamtgebiet Palästinas
ausschließlich für sich oder Muslime beansprucht. [W]
Ist die Hamas zerstörbar,
wie Netanjahu phantasiert?
Von Netanjahu wird als Kriegsziel
die vollständige Zerstörung der Hamas ausgegeben. Nähme
man dieses Kriegziel ernst, gäbe es ewig Krieg, weil die Hamas nicht
vollständig zerstörbar ist. Man kann die Hamas schwächen,
man kann sie dezimieren, aber man kann sie nicht vollständig zerstören.
Dies Kriegsziel ist ebenso unrealistisch wie verräterisch, weil es
zeigt, das Netanjahu und seine Anhänger im Grunde auch nicht anderes
sind als die Hamas: totalitäre Fanatiker (>Fundamentalisten).
Hohmann [PWK3-46]
Holocaust
Begriff: Unter Holocaust ist der systematische Völkermord an den
Juden im Dritten Reich unter Hitler und seinen nationalsozialistischen
Helfershelfern zu verstehen. Die industriemäßige Vernichtung
menschlichen Lebens ist in dieser Dimension und Art und Weise mit ca. 6
Millionen Opfern einmalig.
Sehr empfehlenswert: Enzyklopädie des Holocaust (4 Bde.)

Tabuisierte Fragen:
-
Darf der Holocaust mit anderen Völkermorden
verglichen werden?
-
Darf nach den Ursachen und Bedingungen des Holocaust frei geforscht werden?
-
Dürfen Juden Deutschen wegen des Holocaust moralische und geistige
Maulkörbe verpassen?
-
Was bedeutet es, wenn gesagt wird, der Holocaust sei nicht entschädigbar,
danach zu fragen, weshalb dann seit über 50 Jahren immer neue Geldforderungen
aufgestellt werden? Heißt das: wir verlangen Geld, aber ihr dürft
es nicht thematisieren, weil uns das in ein ungünstiges Licht stellt,
was gleichbedeutend mit Antisemitismus ist?
Querverweis: Völkermorde
- Verbrechen der Völker
Querverweis: Allgemeine
Theorie
und Praxis des Vergleichens und der Vergleichbarkeit
Querverweis: Psychologie des
Tötens
Holocaust
Einzigartigkeitsanspruch > Chaumont
(2001).
Holocaust-Erinnerungskultur
Die unendliche und mörderische Grausamkeit der Nazis hat viele,
viele Menschenopfer gefordert. Den höchsten Blutzoll und den extremsten
Akt der Unmenschlichkeit haben ohne Zweifel die Juden erlitten mit ca.
6 Millionen Opfern und davon allein ca. drei Millionen polnische Juden.
Müssen wir daher den Opfer- Egozentrismus und Opfer- Narzißmus
der holocaust- industriell tonangebenden Juden in Deutschland in Kauf nehmen,
ihn tolerieren oder gar akzeptieren? Sind jüdische Opfer so einmalig
und so unvergleichbar mit allen anderen, daß Gedenkstätten und
Mahnmale immer streng zu trennen sind? Hier die Sinti, dort die Roma, da
die Kommunisten, dort Widerstandsangehörige, die Homosexuellen, die
Intellektuellen, die Geistesgstörten und Behinderten, Sozis und GewerkschafterInnen,
Verdächtige und FremdarbeiterInnen und die wenigen aufrechten und
todesmutigen Kirchenmänner.
Zur Bewertung der Erinnerungskultur ein Ausschnitt aus einem Gespräch,
das der Rheinische Merkur (RM) am 22. August 1997 mit Prof. Julius
Schoeps (1998, S. 183) veröffentlichte:
"RM: Sie haben oft beklagt, daß in
Deutschland die Bereitschaft nachlasse, sich mit den Verbrechen des NS-Staates
zu beschäftigen. Wie erklären Sie sich die teilweise fast hysterische
Diskussion um die nationale »Erinnerungskultur«, die in den
letztern Jahren stattfindet?
Schoeps: Ich halte diese Diskussion nicht
für hysterisch, aber es ist zugestandenermaßen eine verspätete
und teilweise auch unglücklich geführte Debatte. Eine der Hauptschwierigkeiten
der deutschen »Erinnerungskultur« besteht im Unvermögen,
die verschiedenen Opfergruppen als Gesamtheit zu begreifen. Im Streit um
das nationale Holocaust-Mahnmal in Berlin ist das sehr deutlich geworden.
Ich bin der Meinung, daß man aller Opfer des Nationalsozialismus
gedenken sollte, das heißt der Roma und Sinti, der Homosexuellen,
der Kommunisten, der Bibelforscher und eben auch der Juden. Es ist äußerst
problematisch, ein »nationales« Mahnmal für eine Gruppe,
nämlich die jüdischen Opfer zu errichten. Zweifellos hatte die
Gruppe der Juden die meisten Opfer zu beklagen, doch darf das kein Argument
sein, in der deutschen »Erinnerungskultur« den Juden einen
herausragenden Platz einzuräumen und die anderen Opfergruppen außen
vor zu lassen.
RM: Vor kurzen haben Sie die nachträglich
einberufene Expertenrunde zur Planung des Holocaust-Mahnmals unter Protest
verlassen. Aus welchem Grund?
Schoeps: Weil ich die Art und Weise des Umgangs
mit diesem schwierigen Thema seitens der Auslober für inakzeptabel
halte. Das Vorhaben ist meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt, weil
sämtliche Prämissen nicht ernsthaft in Frage gestellt wurden,
also an welchem Ort, welcher Gruppen und in welcher Form gedacht werden
soll. Soll das Projekt gelingen, dann muß meiner Überzeugung
nach ein Spannungsverhältnis zwischen der im Parlament betriebenen
Politik und der Erinnerung hergestellt werden - ein solches Mahnmal vor
dem Reichstag wäre eine ständige Mahnung für uns und die
nach uns Kommenden. Ein anderes Konzept halte ich nicht für tragfähig."
Gedenkstätten und Dokumentationszentren
zu den Opfern des Nationalsozialismus
Holocaust-Hochstapler,
Betrüger oder Fälscher
Marco, Enric [Holocaust-Hochstapler in Spanien. War nie im KZ
laut Bericht der Nürnberger Nachrichten 13.5.5, S. 5: "Betrüger
als Sprecher der KZ-Häftlinge"] [* taz
* welt * ]
Wilkomirski (Holocaust-Hochstapler, Fälscher und Betrüger)
> Mächler,
Stoffels.
Holocaust Industrie
siehe
auch > Holocaust-Hochstapler.
Finkelstein erhebt unglaubliche und erschütternde Vorwürfe
zur Ausbeutung des Holocaust durch die von ihm so genannte Holocaust-Industrie.
Danach eignen sich amerikanische Anwälte und jüdische Organisationen
Millionen und Milliarden- Beträge an, während teilweise den Opfern,
für die die Gelder angeblich erstritten wurden, elementarste Hilfe
vorenthalten wird. Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag-Zitat des ehemaligen
israelischen Außenministers Abba Eban: "There's no business like
Shoa business." Im aktualisierten Vorwort zur Taschenbuchausgabe führt
Finkelstein aus:
"Seit dem Erscheinen von Die Holocaust- Industrie
sind meine wesentlichen Aussagen durch neue Entwicklungen bestätigt
worden. Im Oktober 2001 hat das Claims Resolution Tribunal (CRT), das über
Ansprüche auf nachrichtenlose Konten in der Schweiz seit Ende des
Zweiten Weltkriegs zu entscheiden hatte, seine Ergebnisse hinsichtlich
einer vorläufigen Liste von 5570 ausländischen Konten bekanntgegeben.
Demnach belief sich der heutige Wert der Konten von Holocaust-Opfern einschließlich
der aufgelaufenen Zinsen auf insgesamt 10 Millionen Dollar. Auch nachdem
die Ansprüche auf die verbleibenden 21000 nachrichtenlosen und geschlossenen
Konten der Holocaust-Ära abgelöst sein werden, wird dieser Betrag
wahrscheinlich nie auch nur annähernd die 1,25 Milliarden erreichen,
die man in dem abschließenden Vergleich aus den Schweizer Bauken
herausgeholt hat (ganz zu schweigen von den 7 bis 20 Milliarden, die man
zunächst verlangt hatte).
Ein Bericht über die Ergebnisse der CRT
in der Loncion Times trug die Überschrift: »Die Schweizer Holocaust-Gelder
haben sich als Mythos herausgestellt.« Diese gewichtigen Belege stützen
Raul Nilbergs Vorwurf, der Jüdische Weltkongreß hätte »phänomenale
Zahlen« heraufbeschworen und dann die Schweizer Banken »erpreßt«,
sieh zu unterwerfen.'' Nachdem nur der winzigste Bruchteil von den 1,25
Milliarden aus dem Vergleich mit der Schweiz an Holocaust-Opfer oder deren
Erben ausbezahlt wurde, hat, wie vorauszusehen war, der Kampf zwischen
den Erpressern begonnen, wer die Holocaust-Beute behalten darf. Im Kreuzfeuer
findet sich interessanterweise das Opfer der Erpresser. Mit der Behauptung,
Israel sei der rechtmäßige Empfänger (und er selbst »traue
dem Jüdischen Weltkongreß nicht«), verlangt der israelische
Justizminister, daß der »Deal mit den Schweizer Banken ...
neu zu verhandeln sei«."
Zur heftigen Resonanz und Kontroverse,
die das Buch Finkelsteins
Die Holocaust- Industrie ausgelöst
hat, berichtet z.B.: Piper, Ernst (2001, Hrsg.). Gibt es wirklich eine
Holocaust-Industrie? Zur Auseinandersetzung um Norman Finkelstein. Zürich:
Pendo-Verlag. Hierzu: http://www.doew.at/thema/finkel/piper.html
Finkelstein Rezensionen findet man hier:
Finkelsteins Seite: http://www.normanfinkelstein.com
Die Taschenbuchausgabe 2002 enhält sowohl im
Vorwort als auch im Nachtrag und im Interview statt eines Nachworts umfangreiche
Stellungnahmen Finkelsteins gegenüber der natürlich massenhaft
auf den Weg gebrachten - z.T. sehr oberflächlichen - Kritik gegen
sein Buch und - weitaus schäbiger unter der Gürtellinie - gegen
seine Person. Wer sich mit der Holocaust- Industrie anlegt, sollte also
wissen, worauf er sich einzustellen hat: Entwertung, Schmähung, Beleidigung,
Entwürdigung, Entehrung.
Anmerkung:
Der Spiegel meldet (18.2.5):
"Der US-Anwalt Ed Fagan, bekannt durch die Holocaust-Verfahren gegen Schweizer
Banken, plant eine neue Milliardenklage - im Namen der Tsunami-Opfer. Doch
jetzt braucht er selbst einen Rechtsbeistand: Die Justizaufsicht wirft
ihm vor, mehr als eine halbe Million Dollar veruntreut zu haben."
Holocaust
Konditionierung deutscher Intelligenz
Konditionierung bedeutet, einen bedingten
Reflex, eine automatische oder halb- automatische Reaktion erzeugen. Reizvorgabe
= Holocaust. Reaktion: Holocaust-Erleben- und Verhalten (1,2,3,...).
Unerwünschte Reaktionen werden hierbei bestraft oder ignoriert, erwünschte
belohnt (verstärkt). Ziel der Konditionierung durch die MeinungsführerInnen
- in jüngerer Zeit besonders auch die von Finkelstein
sog. Holocaust- Industrie - bezüglich
des Umgangs mit dem Thema Holocaust ist es, spezifische Denk-, Einstellungs-,
Erlebens- und Verhaltensreaktionen reflexartig und automatisch im Erlebnisapparat
und Verhaltensrepertoire der Menschen, hauptsächlich der Deutschen,
zu installieren, nämlich:
-
General Postulat I: Wie auf das Thema Holocaust angemessen zu reagieren
ist, wird wesentlich von einer jüdischen Elite bestimmt. Möglicherweise
spielt hier auch das - von Finkelstein (2002,
S. 61) ausgemachte - Holocaust Dogma vom ewigen Judenhaß der
Nichtjuden (Anti-Nonsemitismus)
eine Hintergrundrolle. Stimmte dieses, könnte man verstehen, daß
Juden ein Interesse daran haben, hier die Definitionsmacht über die
Reaktion zu beanspruchen.
-
Einzigartigkeits-Postulat II: der Holocaust
ist ein so einzigartiger und einmaliger Völkermord
ungeheuren Ausmaßes, daß es keine Worte, keine Erklärung
dafür gibt und daher darf auch keine gesucht werden. Nach Finkelstein
(2002, S. 61) spielt
hier mit hinein, daß einige Juden Juden für einzigartig [Auserwählt]
halten, womit dann nahtlos einhergeht, daß die Welt der Nichtjuden
die Juden aus Mißgunst und Eifersucht
angeblich hassen.
-
Unvergleichlichkeits-Postulat III: Durch die Einzigartigkeit des
Holocaust- Völkermordes verbiete sich auch ein Vergleich mit anderen
Völkermorden,
z.B. mit dem Todesmarsch der Armenier.
-
Reaktions-Postulat IV. Eine Konfrontation mit dem Reiz Holocaust
soll im Erleben von Deutschen den Impuls hervorrufen, das Haupt in demütig-
unendlicher Scham senken zu wollen, und hierbei fassungs- und sprachlos
ein ewiges und untilgbares Schuldgefühl zu verspüren. [Das ist
teilweise als gelegentliche oder wenigstens einmalige
Reaktion akzeptabel, wenn man für die deutschen Nachkommen Schuldgefühl
durch Betroffenheit und Schuld durch Verantwortung
ersetzt, aber das ist natürlich im Lebensalltag nicht ständig
erfüllbar].
-
Sensibilitäts-Postulat V: Aufgrund ihres Holocaust- Völkermordes
sind Deutsche auf ewig verpflichtet, in besonders rücksichtsvoller
und schonender Weise mit Sachverhalten umzugehen, die Juden betreffen (im
Zweifel greift General Postulat I; praktisch wird hieraus der Mißbrauch
in Form von Tabuisierung und Immunisierung gegen jegliche Kritik,
die sich sofort antisemitismus- verdächtig macht: Antisemitismuskeule).
-
Globalisierungs-Postulat VI: Alle anderen Bereiche, Themen, Fragen,
Probleme, - auch wenn sie mit dem Thema Holocaust gar nichts oder nur entfernt
zu tun haben - die Juden betreffen, haben die Postulate I-V zu berücksichtigen.
Ich halte dieses Postulat- System und die versuchte Konditionierung
nicht nur für einseitig unfair und falsch, weil sie einen partnerschaftlichen
Diskurs und Dialog ausschließt, sondern darüber hinaus für
Antisemitismus
fördernd. Damit entsteht die Paradoxie, daß die MeinungsführerInnen,
wenn sie um diese Wirkung wüßten, am Erhalt des Antisemitismus
offenbar ein Interesse hätten oder ihn um anderer Ziele willen billigend
in Kauf nähmen. So ungeheuerlich diese Schlußfolgerung auch
klingen mag: Rein und eingeengt sozial- und polit- psychologisch
betrachtet machte dies sogar Sinn. So lange der Antisemitismus schwelt
oder teilweise auch offen vorhanden ist, gibt es Grund und Anlaß
vor ihm zu warnen. Leider wird dieser aber auch durch das Postulat- System
der MeinungsführerInnen mit am Leben erhalten bzw. gefördert.
Durch die Unterdrückung einer echten und wirklichen Auseinandersetzung
und das Erzwingenwollen der Verwirklichung des Postulat- Systems zum Umgang
mit dem Holocaust kann im Laufe der Jahrzehnte unter Umständen ein
latent- hochexplosiver und mächtiger Antisemitismus heranwachsen,
der genau das, was verhindert werden sollte, erst herbeiführt. Und
dann könnte es wirklich wieder gefährlich werden, auch in Deutschland.
Daran kann doch weder deutsche noch jüdische Intelligenz ein Interesse
haben. Ich schlage daher vor, die Antisemitismus mit- produzierenden MeinungsführerInnen
wie z.B. die Holocaust Industrie zu
benennen, zu kritisieren, um sie schließlich im wohlverstandenen
Interesse aller Juden und Deutschen zu überwinden. Ich plädiere
an die deutsche Intelligenz, diese Holocaust- Postulate I-VI zurückzuweisen
und stattdessen folgenden Orientierungen zuzustimmen:
-
Über die Angemessenheit des Umgangs entscheiden die am Diskurs Beteiligten
gemeinsam oder jeweils für sich; einseitige Konditionierungsversuche
sind abzulehnen.
-
Trotz der Einzigartigkeit des Holocaust- Völkermordes an den Juden
dürfen und sollen Erklärungen gesucht werden.
-
Es gibt in der Geschichte der Menschen leider viele
Völkermorde und keine Volksgruppe hat das Recht zu sagen: der an uns
verübte Völkermord darf mit keinem anderen verglichen werden.
-
Es ist wünschenswert, daß nicht nur in Sonntagsreden oder zu
Gedenkanlässen Anteilnahmegesten und Rituale demonstriert werden,
sondern eine echte Auseinandersetzung und tiefgreifende Betroffenheit bei
möglichst vielen Deutschen erfolgt. Dies erreicht man aber nicht nur
nicht, eher vielleicht sogar das Gegenteil, wenn man solche Rituale
erzwingen möchte, ständig abverlangt und
eine kritikfreie, privilegierte gesellschaftliche Sonderstellung
beansprucht.
-
Holocaust- Betroffene haben das Recht auf besondere Rücksicht, was
das Thema Holocaust betrifft, was aber nicht bedeuten
kann und darf, daß Kritik an Juden, jüdischen
Organisationen, jüdischen Gruppierungen, jüdischen Persönlichkeiten,
radikal- fundamentalistischen religiösen jüdischen FanatikerInnen
und Gruppierungen zu unterdrücken und zurückzuhalten ist oder
besonders schonend zu erfolgen hat. Die Juden in Deutschland haben kein
Recht, eine privilegierte oder bessere Stellung als z.B. Katholiken, Gewerkschafter,
Moslems, die deutsche Gesellschaft der Psychologie oder der Bund der SteuerzahlerInnen
zu fordern.
-
Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit sind um dieses ernsten und wichtigen Themas
willen genauso wichtig, wie die Anerkennung psychologischer, sozialpsychologischer
und soziologischer Realität. Sofern Persönlichkeiten jüdische
Interessen vertreten und als solche InteressenvertreterInnen öffentlich
auftreten, wie z.B. Michel Friedman als stellvertretender
Vorsitzender des Zentralrats der Juden [Bezugszeitraum 2002], können
sie selbstverständlich auch als solche kritisiert und attackiert werden.
Es ist auch sozialpsychologisch völlig klar, daß solche Auftritte
antisemitische Einstellungen hemmen, zerstören, fördern oder
wecken können. Die Tatsache, daß man diese simple soziologische
und sozialpsychologische Tatsache mit Hilfe von öffentlichem Druck
politisch negieren und unterdrücken möchte, ist nicht geeignet,
eine angemessene Verarbeitung zu fördern.
Holocaust Leugnung
Die Holocaust Leugnung steht in Deutschland zu Recht unter Strafe.
Mit der Leugnung des Holocaust wird das Wahnsystem rechtsradikaler, rassistischer
und neonazistischer Ideologie betreten und eine Diskussion ist im Grunde
nicht mehr möglich. Allerdings wäre zu überlegen, ob wahnhafte
neonazistische Radikal- Fundamentalisten nicht eher geeignete Kandidaten
für die Psychiatrie oder für auf Umerziehung spezialisierte Besserungseinrichtungen
wären. In Gefängnissen
findet einfach zu wenig Resozialisierung und mit höherer Aussicht
sogar vermehrte Antisozialisierung statt.
Zur Diskussion der Zahlen:
http://www.idgr.de/texte/geschichte/ns-verbrechen/fritjof-meyer/index.php
Für die Bewertung des Völkermordes
an den Juden durch die Nazis spielt es auch überhaupt keine
Rolle, ob es 100.000, 500.000, 1 Million, 3 Millionen, 5 oder 6 Millionen
Opfer waren. Die gezeigte Niedertracht, Heimtücke und der entmenschte,
völlig irrational mörderische Haß auf alles, was man -
neben politischen Gegnern und Feinden - für minderwertig und damit
nicht für lebenswert hielt, hier in der Hauptsache die Juden neben
Zigeunern (Sinti, Romas), Geisteskranken, Behinderten und Pflegefällen
mündete in eine abartige, undustriemäßig organiserte Entwertung
und Vernichtung, die nicht verleugnet, bagetellisiert oder gar im Nachhinein
gerechtfertigt oder womöglich noch verherrlicht werden darf.
"Zuckerberg will Posts von Holocaust-Leugnern nicht entfernen
... In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des amerikanischen
Technikblogs Recode sagte er, er selbst sei Jude und es gebe eine Reihe
von Menschen, die den Völkermord an den Juden im Zweiten Weltkrieg
bestritten. Das finde er sehr beleidigend. „Aber am Ende glaube ich nicht,
dass unsere Plattform das herunternehmen sollte, weil ich denke, dass es
Dinge gibt, bei denen verschiedene Menschen falsch liegen. Ich denke nicht,
dass sie absichtlich falsch liegen“, erklärte er. ...[faz 19.07.18]
Holocaust Mißbrauch
Siehe auch Holocaust-Hochstapler
und Holocaust-Industrie.
Der Holocaust wird in vielfältiger Weise mißbraucht, u.a.
ganz gewöhnlichen BetrügerInnen [1,2,3,],
am schlimmsten durch die Leugner oder BagatellisiererInnen. Aber auch von
jüdischer Seite, so daß alte Vor- oder Fehlurteile dadurch wachgerufen
werden. Zum Holocaust-Mißbrauch gehören z.B.: sich ausgeben
als Opfer, obwohl man gar kein Opfer war (Wilkomirski, Marco); übertriebene
Darstellung als Opfer (selbst, Angehörige oder Nahestehende);
Verschaffen von Vorteilen und Ausnutzen der Situation; Übertreibungen,
wenn z.B. behauptet wird, daß alle Familienangehörigen
umgebracht worden seien (z.B. Reich-Ranicki).
Holocaust
Mitschuld der Juden
Es ist vollkommen falsch, zu behaupten, Juden hätten an ihrer
Vernichtung durch die Nazis, Teil-, Mit- oder - völlig makaber grotesk
- gar die Hauptschuld. Am Holocaust sind einzig und allein Deutsche, und
hier in erster Linie Hitler, seine Helfershelfer und ein wegschauendes
oder nicht- wissen- wollendes Volk schuldig. Für diesen Völkermord
trägt kein einziger Jude, was immer er auch verbrochen haben mochte,
Mit-, Teil- oder die Hauptschuld.
Querverweis: Kollektivschuld
* Mitschuld * Schuld * Vorurteile
Holocaust Tabus
Holocaust-Tabus, Wiedergutmachung, Entschädigung, Ausgleich. Der
angemessenen Verarbeitung des Holocaust stehen eine ganze Reihe von Hindernissen,
ja regelrechte Tabus im Wege, u.a. das Geldtabu
(Bank- und Steuergeheimnis), das ohnehin in unserer Gesellschaft viele
tiefe Wurzeln hat, im Zusammenhang Holocaust und Wiedergutmachung aber
noch schärfer greift. Zum Negativ- Image des jüdischen Stereotyps
in den Augen von KritikerInnen gehört die Bedeutung des Geldes, das
dieses für Juden hat. Dieses Merkmal wurde von den Nationalsozialisten
derart mißbraucht, daß sich heute kaum ein Deutscher mehr traut,
die "Geldfrage" offen anzusprechen. Juden dürfen es, wie Seligmann
mit seinem Buch beweist. Drastisch auf eine neue holocaust- spezifische
Dimension gebracht hat das Thema wieder Finkelstein mit seinem umstrittenen
Buch "Die Holocaust Industrie".
Darum geht es mir hier weniger. Es geht mir um die Holocaust-Tabus, die
eine Vergangenheits- Verarbeitung behindern, und hier besonders um die
double- bind- Falle, die das Geldtabu heraufbeschwört. Einerseits
betonen jüdische Opfer und VertreterInnen, daß das erlittene
Unrecht, der Massenmord an den Juden, nicht wiedergutmach- und entschädigbar
ist, andererseits sind doch beachtliche Summen an Wiedergutmachung,
Entschädigung und Ausgleich verlangt und gezahlt worden, wobei die
Transparenz sehr zu wünschen übrig läßt. Die Entscheidung
für die
ZwangsarbeiterInnen steht
m.E. auf einem auch juristisch anderen Blatt. Man will Geld, aber es darf
nicht offen ausgesprochen, ver- und behandelt werden. Beim Durchschnittsdeutschen
entsteht der Eindruck, daß er zwar zahlen darf, aber keine Anerkennung
für seine Wiedergutmachung erhält und auch nicht verlangen darf,
weil die jüdische Opferseite dann eine Tabuverletzung signalisiert.
Eine solche Haltung ist aber ihrerseits geeignet, antisemitische Vorurteile
zu aktivieren und neu zu erzeugen. Entschädigungsleistungen, die man
erbringt, sind echte Leistungen, die man anerkannt haben will, sonst will
man sie nicht bezahlen.
Holocaust Umgang
Der Holocaust ist einmalig, unvergleichbar, ihn erforschen und begreifen
zu wollen ist bereits eine Tabuverletzung. Undeutlich kann die Erwartung
wahrgenommen werden: Man kann in den Augen von Juden als guter Deutscher
sein Haupt nur in demütig- unendlicher Scham senken, und hierbei fassungs-
und sprachlos ein ewiges und untilgbares mea culpa, mea maxima culpa
verspüren. Ein solch tiefgehendes Erleben ist zwar wünschenswert
- wenigstens einmal in seinem Leben sollte ein Deutscher dieses Erleben
wirklich verspürt haben, nicht nur pseudo- gedenk- geplappert
oder gespielt - aber ein solches Erlebnis ist nicht als dauerhafte Haltung
möglich. Zumal zur Auseinandersetzung und Verarbeitung auch Rationalität
und Abstand gehören. Für die Ausarbeitung eines entsprechend
erlebniskonfrontativen Programmes könnten im übrigen ErlebnispsychologInnen
und ErlebnispädagogInnen mit Holocaust- Dokumentationszentren sinnvoll
zusammenarbeiten.
Die Deutschen werden zwar ständig aufgefordert,
sich mit ihrer Geschichte, dem Holocaust und der Aufarbeitung auseinanderzusetzen,
gleichzeitig wird signalisiert: aber nicht so. Im Grunde steht die
paradoxe Aufforderung im Raum: arbeitet auf, ohne aufzuarbeiten.
Etwas überspitzt formuliert: eine wirkliche Aufarbeitung wird durch
das wenig hilfreiche Aufarbeitungsgewissen in Form des
Zentralrates
der Juden behindert.
Intifada 2000
S. 109:
"Die Palästinenser werden häufig als gewalttätig
beschrieben. Ihr legitimer Kampf gegen die israelische Besatzung sei -
so wird behauptet - Terror. Doch das internationale Recht billigt audrücklich
den Kampf gegen die Besatzung, so wie früher den Kampf gegen den Kolonialismus.
(Die überwältigende Mehrheit der Staaten in den Vereinten Nationen
erkläte 1974 den bewaffneten Kampf der Befreiungsbewegungen für
legitim und mit dem Völkerrecht vereinbar. Siehe hierzu: Norman Paech/
Gerhard Stuby, Machtpolitik und Völkerrecht in den internationalen
Beziehungen, Baden Baden 1994, Seite 615).
Gideon Levy ist im 11. März 2001 in der Zeitung
Ha'aretz der Frage 'Was ist ein Terrorist und was ist Gewalt?' nachgegangen.
Aida Fatahia ging auf der Straße; Ubei Daraj spielte im Hof. Sie
war die Mutter dreier Kinder; er war erst neun Jahre alt. Beide wurden
letzte Woche durch Kugeln der israelischen Armee getötet. Einen Grund
dafür gab es nicht. Ihre Tötung wirft noch einmal mit all ihrem
Horror die Frage auf, ob die palästinensische Gewalt die einzige ist,
die man Terror nennen sollte. Ist nur Gewalt mittels einer Autobombe Terror,
während es das Erschießen einer Frau und eines Kindes nicht
ist? Fatahia und Daraj schließen sich einer langen Liste von Münnern,
Frauen und Kindern an, die kein Unrecht getan haben und die dennoch in
den vergangenen fünf Monaten von der israelischen Armee getötet
wurden. In der israelischen Debatte war ihr Tod nicht das Ergebnis 'terroristischer'
Handlun[>110]gen oder 'terroristischer Angriffe' und ihre Mörder keine
'Terroristen'. Diese Begriffe werden nur für die Gewalt verwendet,
die von Palästinensern ausgeht."
Identität,
nationale Identität, Nationalismus
Siehe: Weidinger,
Dorothea (1998).
Identität ist nicht nur logisch und philosophisch, sondern besonders
auch psychologisch ein fasznierendes Phänomen, weil uns das Phänomen
der Identität mit einer offensichtlichen Paradoxie konfrontiert: obwohl
wir uns jeden Tag ändern, älter werden, neue Erfahrungen gewinnen,
Vergangenes neu und anders sehen und bewerten, fühlen wir uns trotzdem,
so lange wir geistig gesund sind, als immer ein und derselbe Mensch. Das
ist in gewisser Weise das Wunder und Paradoxon des Identitätserleben.
Was aber soll die Identität einer Gruppe, einer
Familie, einer Gesellschaft, eine Volkes oder einer Nation sein? Nun, wer
ist ein Deutscher, wer ein Israeli? Sehen wir es pragmatisch, so ist Deutscher
(Israeli) wer bei Staatsangehörigkeit deutsch (Israeli) in
seiner Kennkarte stehen hat. Im allgemeinen wird ein Deutscher (Israeli)
im sprachfähigen Alter auch die deutsche (hebräische) Sprache
sprechen oder erlernen und meist auch in Deutschland (Israel) leben. Im
allgemeinen gehört zu einer Nation eine Verfassung und ein Land mit
klar abgesteckten Grenzen. Demnach ist Israel noch
keine Nation, weil es weder eine Verfassung noch klare Grenzen gibt.
Weidinger, Dorothea (1998. Hrsg.). Nation, Nationalismus,
Nationale Identität. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
Integration
Integration von AusländerInnen, Einwanderern, Asylanten, Flüchtlingen
und dauerhaften Gästen aus anderen Ländern und Kulturen ist eine
wichtige Aufgabe. Erfolgreiche Integration muß eine dreifach balancierte
Leistung zustande bringen: (1) Respekt des Gastlandes vor dem Andersartigen,
das beibehalten wird. (2) Respekt bei den Anderen vor den Leitwerten (Gastland-
Sprache als Hauptkommunikationsmittel, Recht, politische Verfassung, Sitte
und Brauch, Kultur) des Gastlandes. (3) Zeit, Mittel und Möglichkeiten
des wechselseitigen Kennenlernens, Ausbalancierens und Anpassens. In vielen
Ländern der Erde ist eine gleichwertige Integration Fremder und Anderer
nicht fair und vernünftig gelöst. Meist wird von den Hinzukommenden
erwartet, daß sie sich der Landeskultur vollständig unterwerfen
und eingliedern. Das ist aber vielfach gar nicht möglich, weil der
Mensch seine Herkunft und soziokulturelle Identität nicht per Willensentschluß
einfach so verändern kann. In den meisten Schulen wird nicht gelehrt,
wie wir mit "AusländerInnen", Fremden, Einwanderern, Flüchtlingen
umgehen sollten und nicht wenige Deutsche begegnen AusländerInnen,
Flüchtlingen, EmigrantInnen und Einwanderern mit mißtrauischen,
neidischen oder gar mißgünstigen Vorurteilen, die aber auch
durch Fehlverhalten und Vorteilsnahmen entfacht, begünstigt oder verfestigt
werden, wenn z.B. Kindergeld in Anspruch genommen wird für Kinder,
die es gar nicht gibt.
Viele Juden sind aufgrund ihrer Geschichte MeisterInnen
der Anpassung und ihre Integrationsfähigkeit ist außerordentlich.
Wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat, ist ohnehin als Deutscher
anzusehen wie jeder andere auch. Probleme entstehen dann, wenn Juden keine
jüdischen Deutschen sein wollen und Deutschland feindselig gegenüberstehen.
Dafür müssen dann diese Juden die Haupt- Verantwortung übernehmen.
Israel (Bei
Links und Empfehlungen bitte beachten)
Siehe bitte auch Geschichte
des Jüdischen Volkes. > Wortbedeutung Israel
(=Gotteskämpfer). > Zur
biblischen Geschichte.
_
Besonderheit Keine Verfassung
nach http://www.bpb.de/info-franzis/html/body_i_247.html:
"Israel besitzt keine geschriebene Verfassung. Am 25. Januar 1949 wurde
eine Verfassunggebende Versammlung gewählt, die sich durch Gesetz
vom 16. Februar 1949 als erste Knesset (Versammlung) konstituierte. Infolge
eines Grundsatzstreits über den Geltungsbereich religiöser Gesetze
kam es zu keiner Einigung über eine geschriebene Verfassung. Die Gegner
fürchteten, eine weltliche Verfassung würde die Nation in einen
religiösen und einen nicht-religiösen Teil spalten. An Stelle
einer geschriebenen Verfassung wurde im Laufe der Geschichte des Staates
Israel eine Reihe von "Grundgesetzen" erlassen, die einzelne Bereiche des
staatlichen Lebens regeln. Sie müssen von der Knesset, dem Parlament,
mit absoluter Mehrheit angenommen werden. Auch wichtige staatliche Institutionen
wurden in ihren Funktionen durch Grundgesetze geschaffen und in ihren Aufgaben
und Funktionen beschrieben. Zu den verfassungsrechtlich relevanten Dokumenten
zählen zudem die Unabhängigkeitserklärung von 1948 sowie
das Rückkehrgesetz vom 5. Juli 1949. Dieses Gesetz gewährt jedem
Juden das Recht, nach Israel einzuwandern oder zurückzukehren und
dabei automatisch die Staatsbürgerschaft zu erwerben."
Literatur: Piper,
Ernst (2004, Hrsg.). Theodor Herzl. Der Judenstaat. Versuch einer modernen
Lösung der Judenfrage. Texte und Materialien. München: Piper.
Links zum Buch [1,
]
Israel-Kritik
> Disziplinierung [ auch jüdischer
KritikerInnen]
Es gehört zur einfachsten und primitivsten rhetorischen Propaganda,
Israel-Kritik als Zeichen einer antisemitischen
Haltung zu diffamieren. Das eben so dümmlich wie falsch Prinzip ist
die Bush-Logik:
wer nicht unser Freund ist, ist unser Feind.
Israel-Hisbollah-Libanon
Krieg 2006
Chronologie, Hintergründe in Wikipedia
(erstaunlicherweise sogar mit Quellenangaben). In diesem Krieg kommt es
zu zahlreichen durch die USA gedeckten Kriegsverbrechen
der Israelis (z.B. mit extremer Chuzpe der die Ermorden der vier UN-Beobachtungsposten).
Wie die 2. Intifada durch Scharons Trampelgang auf dem Tempelberg provoziert
wurde, so erscheint auch dieser Krieg. offiziell "legitimiert" durch die
Verschleppung zweier israelischer Soldaten, wohlbedacht provoziert. Die
USA hätten den in der Tat unerträglichen Terror der Hisbollah
längst durch entsprechenden Druck auf Syrien begrenzen können.
Da sie das nicht taten, folgt, dass sie an diesem Terror aus poilitischen
Gründen interessiert sein müssen. Sie brauchen den Terror als
Legitimation für ihre hegemonialen Bestrebungen im nahern Osten und
auch sonst auf der Welt. Möglicherweise soll damit ein Schlag gegen
den Iran vorbereitet und flankiert werden.
Ermordung von vier UN-Beobachtungsposten
[Medien: 1,2,3,4,5,6,7,8,9,]:
Aus [1]:
"Kurz nach Peretz’ Erklärung tötete ein israelischer Luftangriff
Angehörige der Friedenstruppe der Vereinten Nationen in einem Observationsposten
im Südlibanon. Die UN im Libanon erklärte, die vier Blauhelme
aus Österreich, Kanada, China und Finnland hätten in einem Bunker
unter dem Posten Schutz gesucht, nachdem dieser zuvor schon vierzehn Mal
von israelischer Artillerie beschossen worden war. Ein Rettungsteam wurde
ebenfalls beschossen, als es versuchte, den Schutt wegzuräumen.
UN-Generalsekretär Kofi Annan
sagte, er sei "schockiert und tief bedrückt", weil der Posten "offensichtlich
vorsätzlich beschossen" worden sei. Der UN-Posten war klar gekennzeichnet
und seine Koordinaten waren dem israelischen Militär bekannt. Die
2.000-Mann-starke UN-Mission operiert schon seit 1978 in dieser Grenzregion.
Der einzig vorstellbare Grund für
die Zerstörung des UN-Postens besteht darin, jegliche Überwachung
der israelischen Offensive zu unterbinden. Die UN-Beobachter an der israelisch-libanesischen
Grenze, der so genannten Blauen Linie, verfolgen jede größere
Gewaltanwendung sowie einzelne Zwischenfälle und geben einen täglichen
Pressebericht heraus."
Jude, Juden, Judentum
siehe
auch: Geschichte des jüdischen
Volkes * Israel
Allgemeines: Jude ist so wenig gleich Jude, wie Moslem gleich Moslem
oder Christ gleich Christ ist. Ein Israeli oder Jude kann also ganz unterschiedlich
religiös oder ideologisch- politisch orientiert sein: Da gibt es radikal-
fundamentalistische Zionisten (Zion: Berg in Jerusalem) mit rabiatem Auserwähltheits-
Anspruch, orthodox- liberale Juden, reformiert-gläubige Juden, nationalkulturelle
Juden, die sich dem Volk Israels und seinem Schicksal verbunden fühlen,
ohne besondere religiöse Bindung, also ähnlich einem 'Taufscheinchristen',
der sich aber nationalkulturell z. B. als Deutscher fühlt neben zahlreichen
Varianten von in anderen Ländern lebenden Juden.
Daß die Juden, gerade bei ihrer Geschichte,
einen eigenen Nationalstaat - noch dazu in ihrem angestammten Herkunftsland
Palästina - anstrebten, ist nur zu verständlich, auch daß
sie hierfür zum Kampf bereit waren und sind. Der Zionismus geht auf
die nationalstaatliche Bewegung zurück, die von dem berühmten
Buch des Wiener Journalisten Theodor Herzl Der Judenstaat 1896 ausgelöst
wurde.
In der Zeit des ungelösten Nahostkonflikts
ist der Begriff des Zionismus von Kritikern, Gegnern und Feinden der Juden
in der Weise benutzt worden, die Zionisten als nationalistische, expansive
und die Rechte der angrenzenden arabischen Völker, besonders die der
Palästinenser, mißachtende Gruppierung darzustellen.
Aufgrund der jahrtausendealten Verfolgung (Antisemitismus,
Judenpogrome, Holocaust) - hat sich eine gewisse weltweite Solidarität
und Überlebenskunst herausgebildet. Eine weitere Besonderheit der
Juden ist das Phänomen, daß ihr Einfluß auf die Wissenschaft,
Kultur und Kunst - neben der Wirtschaft und Politik besonders in den USA
- schwer zu überschätzen ist, weil ihr relativer Anteil an der
Produktion von Wissenschaft, Kultur und Kunst verglichen mit anderen Völkern
und ihrer Anzahl sehr hoch ist. [siehe
Über-/ Unterlegenheit, Juden
in Psychologie und Psychotherapie]
Religion:
Grundlegend ist die Tora,
die fünf Bücher Moses, die Moses am Sinai, dem Berg der Offenbarung,
von Gott für sein auserwähltes
Volk Israel empfing. Ein Kernstück der Tora sind die 10 Gebote. Die
Interpretation der Tora wird in der mündlichen Überlieferung,
aus der der Talmud hervorging, erbracht. Durch die Institutionalisierung
einer Interpretation des Talmud, ergibt sich die allgemein sehr wichtige
Möglichkeit, die Religion immer wieder neuen Zeiten und Gegebenheiten
anzupassen. Orthodoxe Juden pflegen eine sehr enge Auslegung (z. B. Einhaltung
der Speiseregeln und des Sabbat), in der Haltung ausgeprägten Katholiken
oder Moslems vergleichbar, reformiert- liberale Juden pflegen hingegen
eine moderne und humane Auslegung, die zu den Zeiten paßt und mit
der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte
im Einklang steht. Zur jüdischen Religion kann man im Gegensatz zum
Hinduismus konvertieren.
Jude in Deutschland
siehe
auch: Ansehen deutscher Juden
in Israel
Die Tabufragen an Juden in Deutschland kommen von allen Seiten, in
der Hauptsache von vier Seiten: (1) von Israel, (2) vom Weltjudentum außerhalb
Deutschlands her gesehen, (3) von Deutschen aber auch (4) aus dem eigenen
Ich, dem eigenen Gewissen und Ich-Ideal. Warum lebt ihr im Lande der Meuchelmörder
des Holocaust? Wie geht das? Müßt ihr uns Deutsche auch deshalb
hassen, weil ihr das tut, hier im Lande der Meuchelmörder leben? Wird
ein Teil der Verachtung, die ihr euch selbst entgegenbringt, auf uns projiziert?
Und falls, müssen Deutsche das ertragen, weil hierzulande der Holocaust
verbrochen wurde?
Juden-Bonus
Die Behandlung des Falles Wolffsohn [1,
2,
] wirft die Frage auf, ob (deutsche) Juden in Deutschland besondere Privilegien
oder gar Sonderrechte genießen? Auch dies könnte den Antisemitismus
objektiv fördern.
Juden
in Psychologie und Psychotherapie
Jüdische Einflüsse auf Psychologie und Psychotherapie. Der
Einfluß der Juden auf Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur ist außerordentlich.
Viele bedeutende Psychologen, Ärzte und Psychotherapeuten waren oder
sind Juden, jüdischer Abstammung oder mit dem Judentum verbunden.
Einige Beispiele von bedeutenden Juden in Psychologie und Psychotherapie:
Alfred Adler (1870-1937). Joseph Breuer (1842-1925). Karl Duncker (1903-1940;
Freitod, USA). Sigmund (Sigismund Schlomo) Freud (1856-1939), (Begründer
der Psychoanalyse) und viele AnalytikerInnen der Wiener Vereinigung. Victor
Frankl (1905-1997), Begründer des logotherapeutischen Sinn-Themas,
der Auschwitz überlebte, aber einige Angehörige verlor. Kurt
Lewin (1890-1947), wichtige Arbeiten auf allen Gebieten und besonders der
Sozialpsychologie als Grundlage der Gruppendynamik und Gruppentherapie,
Vektor- und topologische Psychologie. David Katz (1884-1953), Gestaltpsychologe.
Wolfgang
Köhler (1887-1967), Mitbegründer der Gestaltpsychologie.
Karl Marbe (1869-1953), Marbe-Effekt, Unfallforscher. Fritz (Friedrich
Salomon) Perls (1893-1970), Begründer der Gestalttherapie). Otto Selz
(1881 - 1943), Denkpsychologe, in Auschwitz von den Nazis ermordet. Wilhelm
Stekel (1868-1940), Schüler Freuds, der sich 1912 von ihm trennte;
Freitod 1940 in London. William Stern (1871 - 1938), Begründer der
differentiellen und der Aussage-Psychologie, baute das Psychologische Institut
in Hamburg auf. Max Wertheimer (1880 - 1943), Gestalt- und Denkpsychologe
(Probemlösung), Freund Einsteins.
Unter den Nationalsozialisten wurden in Deutschland
ca. ein Drittel der jüdischen Lehrstuhlinhaber entlassen, beurlaubt
oder vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Besonders betroffen durch die
nationalsozialistische Diskreditierung und Verfolgung waren auch die PsychoanalytikerInnen.
Ihre Kollegen, so z. B. Jung, Sander, Kroh, Krueger, Volkelt, schwiegen
- bis auf Köhler - und einige
hetzten sogar mit, was ihre wissenschaftliche Leistung nicht schmälert,
aber ihre menschliche sehr, was heute wenigstens peinlich erscheint und
Ablehnung bis Abscheu hervorruft. Doch was würden die jetzigen Lehrstuhlinhaber
wohl morgen tun, wenn sich Ähnliches wieder ereignen würde? Ist
der Mensch und deutsche Lehrstuhlinhaber besser, mutiger, zivilcouragierter
geworden und woran könnte man das merken?
Querverweis: Zur Rolle der deutschen Wehrmachtspsychologie
Jüdische Vorurteile
siehe auch: Anti-(X) * Anti-Nonsemitismus
* Vorurteil
Das wichtigste: Alle Nichtjuden würden Juden mit ewigem Haß
verfolgen.
Kalender
Aus: http://www.bpb.de/info-franzis/html/body_i_247.html
"Das jüdische Jahr beginnt meistens im September und zählt
momentan das Jahr 5755. (Im Jahr 3761 vor Chr. soll - nach orthodox-jüdischem
Weltverständnis - Gott die Welt erschaffen haben.) Der Jüdische
Kalender existiert in Israel neben dem Gregorianischen. Im internationalen
Geschäfts- und Wirtschaftsleben richtet man sich jedoch nach dem Gregorianischen
Kalender."
Kollektivschuld Siehe
auch: Propaganda * Erbschuld
und Sippenhaft * Mitschuld * Schuld
Eine Kritik der zentralen und falschen
These Goldhagens finden Sie hier.
Hitler war sicher nicht normal und psycho- und soziopathologisch
schwer gestört. Doch die allermeisten Persönlichkeitsgestörten
laufen frei herum, nehmen in Politik, Wirtschaft, Militär, Kultur,
kurz im Leben ihren Platz ein, während ihre Opfer meist zu KandidatInnen
für psychotherapeutische Praxen werden. Heute würde Hitler sehr
wahrscheinlich unter die paranoide (ICD-10 F 60.1) und dissoziale ICD-10
F 60.2) Persönlichkeitsstörung fallen. Die deutsche
Wehrpsychologie hat ihn unter dem Typus Fanatiker
sehr gut beschrieben.
Der Nationalsozialismus kann - wie alle Auserwählt-
Ideologien - psychopathologisch zweifellos als eine gefährlichepsychopathologische
Epidemie angesehen werden. Deutschland war weitgehend verrückt
geworden. Und wenn die Mehrheit verrückt ist, erscheint das Verrückte
normal und das Nichtverrückte unnormal. Und es ist ja auch kaum
verstehbar, wie im Land der Dichter und Denker ein Hitler Diktator werden
konnte, der schon 1922 offen verkündete,
jeden Juden in Deutschland öffentlich an einem Baum aufhängen
zu wollen. Hier entsteht auch die sozio- pathologisch interessante Frage,
ob und inwieweit das weitgehend verrückte deutsche Volk noch
geschäfts-
und schuldfähig sein konnte.
Lit-Hinweis: Jaspers:
Die Schuldfrage
Querverweis: "Normal",
"Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
Querverweis: Konzepte der Geschäftsunfähigkeit
in Psychologie und Psychopathologie. Kritik einiger psychiatrischer Simplizitätsannahmen
u.a. belegt an der Rechtssprechung
Konzentrationslager
siehe bitte Holocaust und Haftftorte,
Gefängnisse, Lager, KZs
Kriegsverbrechen
Im Alten
Testament = Hebräische Bibel - auf die sich Juden, Christen und
Muslime gründen - wird der totale Vernichtungskrieg gegen alles Leben
einschließlich der Tiere erfunden, was dort "Bann"
heißt. Und der erste Staat Israel im Alten Testament beginnt mit
dem Völkermord an den Kanaanitern. Das zeigt schon, was es mit diesen
Religionen psychopathologisch, kriminologisch und völkerrechtlich
betrachtet, auf sich hat. Sie taugen von dieser alttestestamentlichen Substanz
her beurteilt keinen Schuß Pulver, sondern sie stiften auf der ganzen
Welt nur Unfrieden, Hass und Krieg seit ihrer Existenz, also seit 3000
Jahren. Und so etwas entsteht, wenn fundamentalistischer
Monotheismus, Auserwählung und Missionierung (hier sind die Juden
aber die friedlichsten) zusammen kommen.
In Gutmann
at al. (1999, S. 33-44) werden in der Fallstudie "Der arabisch-israelische
Krieg" zahlreiche Kriegsverbrechen und Greueltaten der Israelis berichtet,
die in der Öffentlichkeit weithin gepflegten Illusion, Israel kämpfe
mit "sauberen" Waffen, fundamental widersprach. Die Fallstudie wird wie
folgt eingeleitet:
1947/48:
"Der arabisch-israelische Krieg
Am 2. November 1948 stieß eine Patrouille
der israelischen Streitkräfte (Israel Defense Force, IDF) im Westen
des Sees von Tiberias in Nordisrael auf das Lager eines kleinen Beduinen-Unterstammes,
die Arab al Mawasa. Das Gebiet war mit dem restlichen oberen zentralen
Galiläa drei oder vier Tage zuvor bei einer von gepanzerten Fahrzeugen
unterstützten Offensive mit dem Code-Namen Hiram von den Israelis
erobert worden.
Die Patrouille durchkämmte
das Gebiet auf der Suche nach Waffen. Auf der nahegelegenen „Höhe
213" fanden die Truppen die geköpften Leichen von zwei israelischen
Soldaten, die seit einem Gefecht einen Monat zuvor vermißt worden
waren. Im Patrouillenbericht des 103. Bataillons heißt es: „Die Männer
zündeten [dann] die Helme [Zelte?] der Araber an. Die Männer
kehrten mit 19 arabischen Männern zum Stützpunkt zurück.
Am Stützpunkt wurden die Männer voneinander getrennt, und diejenigen,
die an feindlichen Operationen gegen unsere Armee teilgenommen hatten,
wurden identifiziert und dann unter Haims [Hayuns] Kommando an einen bestimmten
Ort gebracht, wo 14 von ihnen liquidiert wurden. Die übrigen werden
in ein Kriegsgefangenenlager verbracht." [FN 1, Quellen-Beleg]
Nur wenige derartige Dokumente sind
in den letzten fünfzig Jahren in Israels Archiven aufgetaucht, zum
Teil, weil Soldaten und Offiziere, die Greueltaten begingen, nur selten
schriftliche Beschreibungen hinterlassen haben, zum Teil, weil diejenigen,
die es gibt, hauptsächlich im IDF-Archiv hinterlegt sind, wo interne
Zensoren dafür sorgen, daß Dokumente, die sich ausdrücklich
auf Massaker oder Vertreibungen beziehen, auf keinen Fall ans Licht kommen.
Doch hin und wieder gibt es Ausrutscher.
Inzwischen wissen wir aufgrund
von Unterlagen der Vereinten Nationen, der Amerikaner und der Briten und
aufgrund einiger weniger Unterlagen, die in den 80er und 90er Jahren in
Israels zivilen Archiven aufgetaucht sind (im israelischen Staatsarchiv,
in parteipolitischen Archiven, in Sammlungen privater Papiere etc.) von
über einem Dutzend Massakern an Arabern durch jüdische Truppen
während des ersten arabisch-israelischen Krieges 1948. Diese reichten
vom Erschießen einer Handvoll oder mehrerer Dutzend Zivilisten, die
willkürlich ausgewählt und nach der Eroberung eines Dorfes vor
eine Dorfmauer gestellt wurden (wie es zum Beispiel während der Hiram-Operation
in Majd al Kurum, Bi'na und Dir al Assad, Ilaboun, Jish, Saliha, Safsaf
und Sasa geschah) bis zum Abschlachten von etwa 250 Zivilisten und Häftlingen
während eines Feuergefechtes in der Stadt Lydda südöstlich
von Tel Aviv am Nachmittag des 12. Juli 1948.
Im Laufe der Jahre wurden
durch die Freigabe neuer Dokumente und durch Zeitungsinterviews mit Zeugen
und Teilnehmern Massaker an arabischen Zivilisten und Kriegsgefangenen
durch Israelis während der Kriege [<33] von 1956, 1967, 1973 und
1982 aufgedeckt. Für einen großen Teil der israelischen Öffentlichkeit
waren diese Enthüllungen ein Schock, da sie in dem Glauben an ihre
eigene moralische Überlegenheit und an eine Doktrin von der „Reinheit
der Waffen" gelebt hatte. Jüdische Truppen, so glaubte man, waren
bis 1948 bei der wichtigsten jüdischen Untergrundorganisation, der
Haganah, und danach bei den IDF, dafür ausgebildet worden, ihre Waffen
nicht durch Greueltaten zu beschmutzen. Wenn dennoch eine Greueltat ans
Licht kam, tat man sie stets als seltene Ausnahme, als Einzeltat ab.
Die Wahrheit aber sieht anders
aus - was nicht weiter überraschend ist. Den arabisch-israelischen
Kriegen liegen ein gegenseitiger tiefverwurzelter Haß und tiefgreifende
existentielle Ängste zugrunde, bei den israelischen Juden wie bei
den palästinensischen Arabern. Zudem wurden die Kriege zumindest teilweise
in Gebieten ausgefochten, in denen viele Zivilisten lebten (1948 in ganz
Palästina, 1956 und 1967 im Gazastreifen, 1967 auf der Westbank und
den Golanhöhen und 1982 im Südlibanon und in Beirut). Es war
fast unvermeidlich, daß dabei Zivilisten verwundet und getötet
wurden, manchmal absichtlich, häufiger unbeabsichtigt. [<34]
Der blutigste dieser Kriege,
der Krieg, in dem sich die meisten Greueltaten ereigneten, war ohne Zweifel
der Unabhängigkeitskrieg von 1948, der von November 1947 bis Mai 1948
als Bürger-/Guerillakrieg zwischen Palästinas durch und durch
miteinander vermischten arabischen und jüdischen Siedlungen begann,
sich aber von Mai 1948 bis Januar 1949 zu einem konventionellen Krieg zwischen
den eindringenden Truppen der arabischen Staaten und dem neugegründeten
Staat Israel aus-wuchs. Die Tatsache, daß die Araber den Krieg begonnen
hatten - die palästinensischen Araber im November/Dezember 1947 und
die arabischen Staaten im Mai 1948 - und daß der Krieg sich in die
Länge
zog, wobei die Juden große Opfer zu verzeichnen hatten (sechstausend
Tote oder ein Prozent der gesamten Bevölkerung von 650000 Menschen),
verstärkte nur die Wut auf die Araber und die Tendenz zu Greueltaten.
[<35]
Berichte Über Greueltaten
der jeweils anderen Seite angefacht; häufig war Vergeltung das Motiv
für Araber wie für Israelis.
Zwei von drei Massakern, die Araber irn Krieg
von 1948 an Juden begingen, wurden ausgelöst durch jüdische Greueltaten
an Arabern. Am 30. Dezember 1947 warfen Terroristen der Irgun Zvai Leumi
(Nationale Militärische Organisation oder IZL) eine Bombe auf eine
arabische Bushaltestelle am Eingang zur Ölraffinerie vor den Toren
von Haifa. Ein halbes Dutzend Araber wurde getötet, und noch mehr
wurden verletzt. Die arabischen Arbeiterin der Raffinerie übten sofortige
Vergeltung, indem sie mit Messern, Brecheisen und Stöcken auf ihre
jüdischen Kollegen losgingen und 39 von ihnen töteten. (Die Haganah
wiederum reagierte darauf, indem sie in der Nacht des 31. Dezember über
das nahegelegene arabische Dorf Balad ash Sheikh herfiel, wo viele der
Arbeiter (ebten, mehrere Dutzend Häuser in die Luft jagte und etwa
sechzig Araber tötete.)
So waren auch die Angriffe
irregulärer arabischer Kräfte auf den Konvoi aus Ärzten,
Krankenschwestern, Studenten und Milizsoldaten der Haganah auf dem Weg
zum Berg Scopus (Mount Scopus Convoy) am 13. April eine Vergeltung für
den Überfall jüdischer Truppen (IZL/Lehi/Haganah) auf das arabische
Dorf DeirYassin irn Westen von Jerusalem am 9. April 1948, bei dem etwa
einhundert Dorfbewohner bei den Kämpfen oder unmittelbar danach getötet
wurden.
Der dritten und schlimmsten
Greueltat der Araber im Krieg war kein direkter jüdischer Angriff
bzw. keine jüdische Greueltat vorausgegangen. Es war das Massaker
vom 13. Mai bei Kfar Etzion im Etzion-Siedlungs-block nördlich von
Hebron, das von irregulären Truppen an Dutzenden sich ergebender Haganah-Mitgliedern,
unter ihnen etwa zwanzig Frauen, begangen wurde.
Doch im großen und ganzen begingen die
verschiedenen jüdischen Truppen Haganah, IZL, Lehi (Lohamei Herut
Yisrael, Freiheitskämpfer von Israel, oder die „Stern Gang", wie sie
von den britischen Behörden genannt wurde) und die IDF 1948 viel mehr
Grausamkeiten als die arabischen Truppen, und sei es auch nur, weil sie
dafür in einer viel besseren Position waren. ... "
Selbstmordattentate
gegen Zivilisten, Zerstörung der Infrastruktur, grob fahrlässiges
Gefährden von Zivilisten auf beiden Seiten sind nach den internationalen
Vereinbarungen
Kriegsverbrechen. Die
Weigerung Israels, eine UN-Untersuchungskomission zu behaupteten Kriegsverbrechen
in Dschenin dorthin zu lassen, hat an sich schon sehr starken Beweischarakter.
Im Israel-Hisbollah-Libanon
Krieg 2006 kommt es zu zahlreichen Kriegsverbrechen der Israelis.
Querverweis: Nahost-Faschismus
ohne Ende?
Querverweis: Kriegsverbrechen.
Was jeder wissen sollte.
Querverweis: Der
Krieg und seine psychologischen Wurzeln.
Querverweis: Völkermord
- Verbrechen der Völker
Querverweis: Haiti
1542. Der Völkermord an den Indianern im Namen des Herrn: Unermeßlicher
christlicher Haß, Blutrausch und Gier am Beispiel der spanischen
"Ebenbilder Gottes"
Querverweis Politisches Gedicht:
Walter Toman, Psychoanalytiker: Oh
Israel! Oder: Die gekreuzten Finger?
____
Gutmann,
Roy & Rieff, David (dt. 1999, engl. 1999, Hrsg). Kriegsverbrechen.
Was jeder wissen sollte. Stuttgart dva. [ISBN 3-421-05343-X].
Kriminalität
Hierzu finden sich ausführliche Statistiken (bis 1917) im Jüdischen
Lexikon, Bd. 3, Sp. 905, die einige sog. "Vorurteile", zumindest, was die
damalige Zeit betrifft, als begründete Urteile rein häufigkeitsstatistisch
bestätigt. So führt das Jüdische Lexikon u.B. aus, dass
Juden an Wucher in Deutschland 29x, in Österreich 75x und in Ungarn
4,9x mal mehr als die anderen beteiligt sind. Die Juden waren demnach -
teilweise sehr viel - stärker beteiligt an: Wucher, Konkursdelikten,
Betrug, Verbreitung unzüchtiger Schriften, Verletzung der Wehrpflicht,
Vereitelung der zwangsvollstreckung, Urkundenfälschung und Zweikampf.
Die nichtjüdische Bevölkerung war stärker beteiligt an folgenden
Straftaten: Widerstand gegen die Staatsgewalt, Raub, Diebstahl, Hausfriedensbruch,
Sachbeschädigung, Tötungsdelikte, Brandstiftung, Körperverletztung
(auch mit tödlichem Ausgang).
Kritik siehe
auch: Anti (X) * Vorurteile
Wodurch unterscheidet sich Kritik vom Vorurteil? Kritik ist begründbar
und differenziert, während ein Vorurteil meist auf bloßem glauben
(für wahr halten, annehmen, vermuten), auf verallgemeinern
(par pro toto) beruht und mit Ent-Differenzierung einhergeht. Ist Kritik
in einer Beziehung tabuisiert, entwickelt sich im allgemeinen eine pathologische
asymmetrische Beziehung.
Querverweis über den unverzichtbaren Wert
von Kritik: J
Kritik
+ und J Nicht-Kritik. Ein wichtiges sozialpsychologisches
Heilmittel. Die 10-Kritik-Gebote
zum sozialpsychologischen Heilmittel
Langer, Felicia. [Homepage]
[W] > Intifada
2000.
Links zur Hetze gegen Felicia Langer (Auswahl):
Anmerkung: Ich habe mir anläßlich
des Vortrages und der Podiumsdiskussion im großen Saal der VHS in
Erlangen - initiiert von einigen Friedensgruppen der Region - am 15.10.2009
(19-22 Uhr) ein persönliches Bild von Frau Langer und ihren politischen
Ansichten machen können und bin von Ihrer Integrität und Rechtschaffenheit
in jeder Hinsicht überzeugt. Unkritisch prosemitische Sympathisanten
der Hetzkampagne hatten sich erfreulicherweise weder im Vorfeld noch im
überfüllten Saal durchsetzen können und gaben insgesamt
ein ebenso klägliches wie verblendetes Bild ab.
Aus dem Vortrag der Rechtsanwältin und Menschenrechtlerin
in Erlangen am 15.10.9: "Die Deutschen sind gerade wegen ihrer
Vergangenheit verpflichtet, sich überall einzumischen, wo Menschenrechte
verletzt werden. Kritik an Israel hat nichts mit Antisemitismus
zu tun" * "Alles, was gegen Zivilisten geht, ist ein Verbrechen."
* "Die Raketenangriffe der Palästinenser sind auf das Schärfste
zu verurteilen." * "Ich brauche den Vergleich mit dem Holocaust
nicht. Wozu? Ich sage nicht Nazi-Methoden. Die israelischen Methoden sind
eine Schande. Sie zerstören unsere Seele." * Die Apartheids-,
Siedlungs-, Flüchtlings- und Kriegspolitik verstößt gegen
das Völkerrecht. *
Nachtrag 25.10.9: Eine extrem
prosemitisch-propagandistische Haltung zur Diffamierung Frau Langers nahmen
die Nürnberger-Nachrichten ein. Die NN hat ja sogar eine Langer-Recherche
in Israel in Auftrag gegeben, um nachzuweisen, dass Frau Langer Vergleiche
mit Nazideutschland und Israel angestellt haben soll. Und auch die Erlanger
Redaktion hat im Vorfeld der Veranstaltung und in der Berichterstattung
darüber in diesem Geiste agitiert, dass man überlegen konnte,
on man eine solche Zeitung noch abnonnieren will und kann. Inzwischen haben
die Erlanger Nachrichten am 23.10.9 (EN S. 8) zwei sehr profunde und kritische
Leserbriefe veröffentlicht (wenn auch Online weder erfasst geschweige
denn dokumentiert). Erfreulich deutlich fiel auch die Stellungnahme der
Moderatorin aus: "Ein Lehrstück zur Demokratie in Deutschland.
Was ist pro-israelisch? Von Dr. Sabine Schiffer [Institut
für Medienverantwortung]. Um es gleich vorweg zu nehmen – die
Diskussion war gut bei einer Veranstaltung mit Felicia Langer am 15. Oktober
in Erlangen. Was sich zuvor abgespielt hatte, stand in keinem Verhältnis
zum Ergebnis – war aber ein Lehrstück in Sachen Meinungsbeeinflussung
und dieses interessiert uns hier. ... "[NRhZ
25.10.9]
Likud
Siehe bitte Likud-Block unter Rubrik Staat und Parteien: http://www.bpb.de/info-franzis/html/body_i_247.html
Hier u.a.: "Der Ausbau jüdischer Siedlungen in den von Israel
besetzten Gebieten, Westjordanland und Gazastreifen, wurde unter der Likud-Regierung
massiv betrieben, da viele Politiker dieser Gruppierung diese Gebiete als
Teil des historischen Israel (Eretz Israel) betrachten."
Literatur [Links
Wiedergutmachung] (Auswahl) > LitListe
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Lobby
USA-Lobby.
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Mearsheimer, John J. & Walt, Stephen M. (). Die Israel-Lobby.
Wie die amerikanische Außenpolitik beeinflusst wird. Frankfurt: Campus.
Den vollständigen Anmerkungsapparat zu diesem Buch
finden Sie im Internet unter http://www.campus.de/t/pdf/israellobby.pdf |
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Teil I: Die USA, Israel und die Lobby
1.Der große Wohltäter
2.Israel: Strategischer Gewinn oder strategische Last?
3.Die moralischen Gründe schwinden
4.Was ist die "Israel-Lobby"?
5.Lenkung des politischen Prozesses
6.Die Beherrschung des öffentlichen Diskurses
Teil II: Die Lobby in Aktion
Einleitung zu Teil II
7.Die Lobby gegen die Palästinenser
8.Der Irak und der Traum von der Neuordnung des Nahen Ostens
9.Zielscheibe Syrien
10.Der Iran im Fadenkreuz
11.Die Lobby und der zweite Libanonkrieg
Schluss: Was ist zu tun?
Danksagung
Register |
"Kurzbeschreibung: Wie weit geht die Solidarität mit Israel? Seit
seinem Bestehen wird Israel von den USA und aus begreiflichen historischen
Gründen Deutschland politisch und wirtschaftlich unterstützt.
Doch die uneingeschränkte Solidarität schwindet. Nun brechen
zwei Experten mit fundierter Kritik ein Tabu und lösen eine überfällige
Debatte aus.
Beschreibung: Die renommierten Politologen John J. Mearsheimer und
Stephen M.Walt hinterfragen die bedingungslose Loyalität und zeigen,
dass die US-Außenpolitik zunehmend beeinflusst wird von der »Israel-Lobby«,
einem losen Verbund proisraelischer Organisationen und Personen. Deren
mächtigste Waffe: der Vorwurf des Antisemitismus gegenüber denen,
die es wagen, sich kritisch zu äußern. Die Autoren fordern eine
aufrichtige Debatte. Dass sie dafür wütend angegriffen werden,
bestätigt ihre Thesen. Auch und gerade in Deutschland ist es Zeit,
die politische Haltung gegenüber Israel zu überprüfen und
sich dieser Debatte zu stellen.
Luthers Antisemitismus
Menschenwert siehe
auch: Wert
Literatur (Auswahl) Schmerzengeld: Bloemertz,
C. B. (1971); Hacks, Susanne; Ring, Ameli & Böhm, Peter (1999);
Lieberwirth, Ralf (1965); Slizyk, Andreas (1997).
Einführung: Dieser Abschnitt
ist nur etwas für Menschen mit starken Nerven und sachlicher Abstraktionsfähigkeit.
Denn hier geht es um die materielle Berechnung des Wertes von Leben, Leid,
Schmerz, Verlust der körperlichen oder/ und der seelisch- geistigen
Unversehrtheit. Und solche Fragen sind in mediokratischen heuchlerischen
Geldtabu-
Gesellschaften mit einem zusätzlichen und besonderen Tabu belegt.
Das Tabu gilt der Frage: Kann, darf menschliches Leben, Leid, Schmerz und
Verlust der körperlichen oder seelisch- geistigen Unversehrtheit in
Geld ausgerechnet werden? Dabei ist es eine allgemein bekannte Tatsache,
daß diese Frage durch die Justiz, Versicherungs- und und Schadensersatzindustrie,
durch Schmerzensgeldtabellen und durch viele entsprechende Gerichtsurteile
faktisch und praktisch längst beantwortet ist. Hier greift also noch
ein zweites Tabu: Obwohl seit über rund 50 Jahren Entschädigungs-,
Ausgleichs- und Wiedergutmachtungszahlungen geleistet werden, werden diese
Leistungen weder richtig transparent gemacht noch dürfen sie öffentlich
thematisiert geschweige denn kritisch besprochen werden.
Einstieg: Ein einfaches deutsches
Arbeiter-Leben
war um 1961 den Gerichten ca. 20.000.- Mark wert, hochgerechnet für
2001 also rund 65.240.- DM bzw. 33.357 Euro - genauso viel wie die Ehre
eines Bundesrichters damals auf die Waage der Gerechtigkeit brachte.
Vor Deutschlands Gerichten gelten und galten Schmerzen, Schäden und
Leben von Menschen noch nie besonders viel.
In den USA sieht das ganz anders aus, wenn es nicht
gerade z.B. um Schwarze, Indianer, Mexikaner, Puertoricaner, Argentinier,
Afghanen, Moslems oder andere Nichtrichtige- AmerikanerInnen geht,
während Richtige- AmerikanerInnen im amerikanischen Selbstverständnis
Weltsonderrechte
genießen. Angebliche Angehörige der Fremdenverkehrsliste
Al-Qaida gelten überdies als Untermenschen,
für die die Genfer Konvention,
Menschenrechte und Internationales Recht nicht gelten.
Betrachten wir uns aus dem ADAC
Buch Schmerzensgeldbeträge, hier die 19. Auflage von 1999,
Fall Nr. 1625, Seite 240: 43,5 jähriger Apotheker, dessen Tod durch
einen Narkosefehler anläßlich eines Eingriffs am linken Knie
herbeigeführt wurde. Hier entschied das Landgericht Köln 1997
auf 25.000.- DM (in Worten: Fünfundzwanzigtausend Mark) Schmerzengeld
[LG Köln 29.1.1997 Az.: 25 O 66/90]. Nicht viel wert, so ein Leben
in den besten Jahren, nicht einmal 1997. Zinste man diesen Betrag auf das
Jahr 1961 ab, ergäbe sich 36 Jahre zurückgerechnet der traurige
Barwert von 25.000 * (1/[(1.03) EXP 36]) = 25.000 * .3450324 = 8626 DM
bzw. 4410.- Euro. Ein Onkel von mir, Sympathisant in der Niederländischen
Widerstandsbewegung, war zwei Jahre im KZ Buchenwald, er erhielt für
diese schrecklichen zwei Jahre ganze 2000.- DM.
Leistungen an Ausgleich, Entschädigung,
Wiedergutmachung: Mit Material- Sachwerten (etwa militärisch)
liegen einige Schätzungen um 100 Milliarden DM. Das ergibt bei 6 Millionen
Opfern pro Leben ca. 16.667.- DM, bei einer jährlichen Inflation von
durchschnittlich 3% führt dies in 40 Jahren zu einem Aufzinsungsfaktor
von 3.2620378, das entspräche einem Wert im Jahre 2001 von 16.667
* 3.2620378 = 54.368.- DM oder rund 27.800 Euro. Das erscheint sehr wenig
für ein Leben. Zieht man zum Vergleich aber das deutsche Schmerzensgeldrecht
heran, ist es für die Nachkriegszeit um die 60er Jahre im Vergleich
nicht einmal so wenig.
Literatur. Auch > Der
Preis eines Menschenlebens.
Mitschuld
siehe auch: Schuld * Kollektivschuld
* Erbschuld und Sippenhaft
Am Holocaust gibt es keinerlei Mitschuld der Juden; er geht einzig
und allein auf das deutsche Völkermordkonto.
Anders verhält es sich, wenn es darum geht,
ob Israel, Juden und Weltjudentum Anteile an den Beziehungs- und Kommunikationsstörungen,
an den wechseitigen Vorurteilen und Stereotypien, haben. Im allgemeinen
gilt für Beziehungs- und Kommunikationsproblemen zwischen zwei Parteien
eine angenäherte Quasi-Normalverteilung des Typs wie obenausgeführt.
Die Dogmen und Tabus, die Unterdrückung, Knebelung und Verhinderung
einer freien und ehrlichen Auseinandersetzung mit dem ganzen Thema Holocaust,
Israel und Juden haben mit ziemlicher Sicherheit eine (partiell) Antisemitismus
fördernde Wirkung [etwa 05/2002 das Auftreten des Zentralrates
der Juden, insbesondere Michel Friedmans gegenüber Möllemann
und der FDP]. Hier reklamiert der Zentralrat der Juden das tabuisierende
Dogma: Juden seien grundsätzlich nicht mitverantwortlich an der Entstehung
von antisemitischen Vorurteilen, was jeglicher zwischenmenschlichen Sozialpsychologie
und allgemeinen Menschenerfahrung widerspricht. Das hieße ja, daß
es Menschen gäbe, die keinerlei Einfluß auf ihre Wirkung durch
ihr öffentliches Auftreten hätten, was dem Wesen
einer Beziehung zuwider läuft. Kommen a und b zusammen, entsteht
etwas Neues und Eigenes: die Beziehung [ab]. Interpretiert man a und b
- wechselseitig - als Sender und Empfänger, so würde der Standpunkt
des Zentralrats der Juden darauf hinauslaufen, daß der Empfang
unabhängig vom Sender ist, eine völlige Absurdität. Im Extrem
bedeutet das tabuisierende Dogma von der grundsätzlich unbefleckten
Sendung, daß Juden grundsätzlich nur gut und positiv sind und
jegliche abweichende Bewertung und Kritik folgerichtig als Antisemitismus
anzusehen ist. Eine solche Antisemitismus fördernde Entwicklung hat
in Deutschland tatsächlich stattgefunden. Und schuld daran sind die
PolitikerInnen, die Öffentlichkeit und die Medien zusammen mit den
an diesem tabuisierenden Dogma interessierten Juden. Dadurch entstehen
in der Bevölkerung stereotype Eindrücke der Art: Die Juden
können sich hier alles erlauben. Diese kritische Einstellung ist
noch kein Antisemitismus, sondern beschreibt in der Tat die deutsche Situation.
Aber bei undifferenziert frustriert- aggressiven Personen ist der Schritt
von
Die Juden können sich hier alles erlauben zu Die
Juden, diese Schweine, können sich hier alles erlauben nurmehr
sehr klein und damit wären wir beim Antisemitismus.
Möllemann
Mossad
Der Mossad ist wie die meisten
Geheimdienste der Welt, allen voran aber die CIA,
eine staatsterroristische mit kriminellen Machenschaften arbeitende pseudolegale
Gangstertruppe. Von der CIA unterscheidet sich der Mossad womöglich
nur darin, daß er ein erfolgreicheres Image aufbauen konnte, möglicherweise
auch erfolgreicher ist [Semiten].
Nachmann-Skandal [W]
Nahostkonflikt
(Israel / Palästina)
Nahostkriege
Nationalsozialismus
Eine Chronik des Dritten Reiches im
Zeitraffer finden Sie hier
Nazikeule
Darunter ist der unbegründete Vorwurf des Antisemitismus und die
Verdächtigung als Neonazi zu verstehen, wenn Kritikan
Juden, am Judentum, an Israel, seiner Regierung oder Politik geübt
wird. Mit Hilfe der Nazikeule soll Kritik unterdrückt werden. Siehe
auch Vorurteil.
Neonazis:
empfohlener Umgang
Netanjahu, Benjamin [W]
> schwierige, ja ungeheuerliche Fragen.
Er, seine Regierungen, seine Funktionäre und seine WählerInnen
sind für die Verbrechen gegen die PalästinenserInnen seit Jahrzehnten
verantwortlich. Mit diesen Polit-Gangstern haben die Palästinenser-
aber auch die Israelis keine Zukunft. Wesentliche Mitverantwortung tragen
auch die westlichen Regierungen, allen voran die USA, aber auch Deutschland.
Es ist überfällig, diesen Polit-Verbrechern die Hilfen zu entziehen
und klar zu texten, dass die Menschenrechte und das Völkerrecht für
alle gelten. Auch wenn der Hamas-Terror nicht
zu rechtfertigen ist, so ist seine Entwicklung nicht ganz unverständlich.
Netanjahu und seine Polit-Gangster müssen weg, sonst fliegt noch die
ganze Welt in die Luft.
Nietzsche Vorurteil
Immer wieder wird der Vorwurf erhoben, Nietzsche habe eine Art geistiger
Urheberschaft für den Nationalsozialismus und damit am Völkermord
an den Juden. Hierzu einige klärende Nietzsche- Zitate aus dem Jüdischen
Lexikon:
Nietzsche 1875 (Menschliches - Allzumenschliches): "Unangenehme,
ja gefährliche Eigenschaften hat jede Nation, jeder Mensch: es ist
grausam zu verlangen, daß der Jude eine Ausnahme machen solle ...
Trotzdem möchte ich wissen, wie viel man bei einer Gesamtabrechnung
einem Volk nachsehen muß, welches, nicht ohne unser aller Schuld,
die leidvollste Geschichte unter allen Volkern gehabt hat, und man den
edelsten Menschen (Christus), den reinsten Weisen (Spinoza), das mächtigste
Buch und das wirkungsvollste Sittengesetz der Welt verdankt."
Nietzsche 1880/81: "So ist ein Kampf gegen die Juden immer ein Zeichen
der schlechteren, neidischeren und feigeren Naturen gewesen: und wer jetzt
daran teilnimmt, muß ein gutes Stück pöbelhafter Gesinnung
in sich tragen." |
Nockherberg
Die Predigt des Bruder Barnabas (vorgetragen vom Schauspieler und Kabarettisten
Michael Lerchenberg) am 3.3.2010 am Nockherberg stieß - wegen einer
scharfsinnigen Metapher gegen die Ausgrenzungdiffamierungen von HARTZ-IV-EmpfängerInnen
durch Parteichef Westerwelle - der Spezialist für Eselsangelegenheiten
spätrömischer Dekadenz - auf scharfe Kritik von Frau Knobloch,
der Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, die in diese Metapher eine
Entwertung und Beleidigung der Auschwitzopfer hineinfantasierte. Einige
Medien, so z.B. die Nürnberger Nachrichten vom 6.3.10,
erklärten hierzu beflissen, NS-Vergleiche seien auch für Kabarettisten
tabu. Daraufhin wurde die "Wiederholung" im bayerischen Fernsehen am 5.3.2010
um diese kritische Stelle zensiert, natürlich ohne dies
auszuweisen. Damit war diese "Wiederholung" natürlich keine Widerholung
mehr, sondern ein Dokument der Zensur. Die Originalaufzeichnung (im Mediaplayer
um 37.70) ist aber bei zahlreichen Online-Video-Anbietern vielfach zugänglich,
u.a. auch bei Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=RuesbPRycIM.
Palästina
siehe auch Israel
> Existenzrecht Palästinas
(als eigener Staat). [W]
Politiker,
Politische Sprache und Politische Kommunikation
Grundsätzliches: PolitikerInnen
wollen an die Macht, die Macht erhalten und vermehren. Ihre Äußerungen
müssen unter diesem grundlegenden und alles bestimmenden Gesichtspunkt
betrachtet werden. PolitikerInnen sprechen in ihrer Rolle als PolitikerInnen
meist keine Wahrheiten aus oder teilen nicht Daten oder Fakten mit: Sie
äußern sich so, wie ihrer Meinung nach ein Sachverhalt politisch
zu werten ist, und zwar so, daß es ihren machtpolitischen
Interessen nutzt. Daneben finden sich unter Äußerungen von PolitikerInnen
durchaus auch eine Reihe von - meist ohnehin bekannten oder einfachen -
Wahrheiten oder Fakten. Manches wird weggelassen, maches wird ein bißchen
'geändert', 'modifiziert', manches wird hinzugefügt, manches
wird so und so betont oder eingebettet. Politische Äußerungen
sind wie juristische Urteile Wertungen. Politische
Äußerungen sagen etwas, wie die PolitikerIn einen Sachverhalt
politisch gesehen, verstanden, beurteilt und bewertet wissen möchte.
Wenn die Öffentlichkeit z.B. beruhigt oder für dumm verkauft
werden werden soll, so sagt z.B. ein Bush oder Schröder [05/2002],
es gäbe derzeit keine konkreten Pläne, den Irak anzugreifen.
Das heißt im Grunde nur, man hat die Pläne in der Schublade,
sich noch für keinen entschieden, und man beabsichtige in kurzer Zeit
nicht, mit einem Angriff auf den Irak zu beginnen.
Israelische und arabische PolitikerInnen
sind genauso manipulativ und interessegeleitet verlogen wie alle anderen
auch. Die Sprache der Diplomatie ist gewöhnlich leise und ähnlich
verklausuliert wie Zeugnisse in Deutschland. Sämtliche Konflikte werden
entweder ausgeklammert oder in einer sehr euphemistischen, falsch- positiven
Sprache ausgedrückt. Zur Diplomatie gehört, daß man den
Partner nicht offen brüskiert und sehr an der Wahrung einer gewissen
höflichen Form interessiert ist.
Pro-(X)
siehe auch: Freundschaft * Anti-(X)
Die Kurzformel für Pro-X-mus ist: Pro-X ist, wer X wertschätzt,
weil sie X sind. Pro-amerikanisch ist, wer Amerikaner wertschätzt,
weil sie Amerikaner sind. Pro-terroristisch ist, wer TerroristInnen wertschätzt,
weil sie TerroristInnen sind. Pro-Japanisch ist, wer die Japaner wertschätzt,
weil sie Japaner sind. Pro-palästinensisch ist, wer PalästinenserInnen
wertschätzt, weil sie PalästinenserInnen sind. Pro-Semit
ist, wer Juden wertschätzt, weil sie Juden sind. Das Wesen einer Pro-Haltung
ist die pars-pro-toto Einstellung, daß ein einziges
Merkmal genügt, um eine Wertschätzung zu begründen. Eine
Pro-Haltung geht immer mit Entdifferenzierung (Unterschiede
vernachlässigen),
Generalisierung (Verallgemeinerung,
Abstraktion) und zugeschriebener
Merkmalskonstanz einher.
Die zugeschriebene Merkmalskonstanz (meist biologisch- genetische Fundierung)
wird im allgemeinen von den wertgeschätzten Betroffenen gern gesehen,
weil sie aus ihrer Konstruktion heraus eine positive Werthaltung festscheibt
und labelt ("X sind eben so gut")
Partiell Pro-X: Partiell Pro-X ist, wer X allgemein
und undifferenziert positiv bewertete oder wertschätzende Merkmale
konstant zuschreibt, z.B. X seien gebildet, großzügig, hilfsbereit,
gerecht usw.
Propaganda siehe
auch: Kollektivschuld
Alle Regierungen, Herrschende und Interessengruppen bedienen sich der
Propaganda udn betreiben sie. Die hohe Kunst besteht darin, Propaganda
nicht als solche aussehen zu lassen. Das nennt man dann Information, Werbung,
Imagepflege oder Öffentlichkeitsarbeit, zuweilen auch Demokratie.
Bei geschickter Ausnutzung totalitäter Macht, konnte Propaganda wie
z.B. die Geschichte des Nationalsozialismus zeigt, große Teile des
Deutschen Volkes in eine kollektive paranoide Geistesstörung mit Selbsterhöhung
(Arier) und Sündenbockentwertung (Nichtarisch- Minderwertige) hervorrufen,
die elementares Verbrechen und Unrecht nicht mehr als solches wahrzunehmen
erlaubt.
Querverweis: Pentagon-Richtlinien
für die militärische Zensur im Golfkrieg. Dokumente zur Kriegspsychologie:
Die Doppelbindung der Medien.
Querverweis: Konzepte der Geschäftsunfähigkeit
in Psychologie und Psychopathologie. Kritik einiger psychiatrischer Simplizitätsannahmen
u.a. belegt an der Rechtssprechung
Querverweis: "Normal",
"Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
Prosemitisch siehe
auch: Pro-(X) * Anti-(X)
Wörtlich streng genommen: eine echt freundschaftliche,
wertschätzende Haltung den Semiten
(Juden und Arabern) gegenüber. Meist ist damit aber, wie beim Antisemitismus
auch, eine juden-freundliche, eine wertschätzende Haltung gegenüber
Juden und ihrem Staat Israel gemeint. Auch der Prosemitismus ist wie der
Antisemitismus strukturgleich bis auf die umgekehrte Wertung:
Pro-X, z.B. Prosemitisch |
Anti-X, z.B. Antisemitisch |
Verallgemeinernd (generalisierend) |
Verallgemeinernd (generalisierend) |
Nicht unterscheidend (entdifferenzierend)
auf ein oder wenige Merkmale einschränkend |
Nicht unterscheidend (entdifferenzierend)
auf ein oder wenige Merkmale einschränkend |
Positive Merkmalskonstanz |
Negative Merkmalskonstanz |
Psychologen
und Psychotherapeuten, jüdische
Externer Link (13.8.3): http://www.jinfo.org/Psychologists.html
Rasse und Rassismus
Tabuisierte Frage: Gibt es rassische Unterschiede und spezifisch konstante
Merkmale unter den Völkern? Diese Frage ist wissenschaftlich völlig
legitim, genauso wie die Diskussion um Euthanasie
und Sterbehilfe oder Eugenik.
Es ist zwar unzweifelhaft richtig, daß die Nazis diese Themen, Sachverhalte
und betroffenen Menschen teilweise verbrecherisch behandelt haben, hieraus
läßt sich aber nicht ableiten, daß nicht auch ein verantwortlicher
Umgang mit diesen Themen möglich und wünschenswert ist.
Politisch und rechtlich ist die Frage nach der Bedeutung
von möglichen rassischen Unterschieden durch die
Allgemeinen
Menschenrechte längst entschieden, wonach die rassische Zugehörigkeit
so wenig wie z.B. Geschlecht oder religiöse Orientierung zu einer
Bevorzugung oder Benachteiligung führen darf. Politisch, menschenrechtlich
und rechtlich sind Menschen unterschiedlicher Rasse als gleichwertig anzusehen.
Querverweis > Abrahams
Kinder.
Religion siehe auch
Auserwählt
(Jüdische Religion)
Ausführliche Informationen auch: http://www.bpb.de/info-franzis/html/body_i_247.html
Hieraus zu den Fest- und Gedenktagen: "Die meisten Israelis messen
den vielen jüdischen Gedenk- und Feiertagen in stärkerem Maße
eine nationale und identitätstiftende als eine religiöse Bedeutung
zu. Deshalb werden die Feiertage auch von vielen nicht-religiösen
Juden eingehalten. Nach biblischem Verständnis hat ein Fest, wörtlich
verstanden als festgesetzter Tag, die Bedeutung einer festlichen Zusammenkunft,
die gleichzeitig einen symbolischen Sinn bekommt. An einem Fest kehrt man
zu einem Ereignis zurück, wie es in der biblischen Vergangenheit gefeiert
wurde. Die Daten der Festtage werden im Jüdischen Kalender jeweils
neu berechnet." (Mehr a.a.O.)
Schuld
Allgemein schuldig ist, wer vorsätzlich oder vorhaltbar fahrlässig
einem anderen einen merklichen Schaden zufügt oder billigend in Kauf
nimmt. Ist der Sachverhalt des Schadens in einem Tatbestand der Rechtsbücher
erfaßt, so ergibt sich aus der Schuld nach der Moral, Sitte oder
Brauch eine straf- oder zivilrechtliche Schuld. Zur
Schuld gehört
ein Schaden, der auch immateriell im Sinne einer Rechtsverletzung sein
kann. Der Schuld- und Verantwortungs-, Anlaß-, Auslöser- und
Bedingungsbegriff werden ständig durcheinander gebracht. Mit verantwortlich
dafür sind die sprachlich immer oberflächlicher und undifferenzierter
sich ausdrückenden Medien. Es ist in dieser medialen Dumpfbacken-
Nachrichtenwelt an der Tagesordnung etwa mitzuteilen, die Börse sei
gefallen und schuld
daran sei der Dollar gewesen. Grundsätzlich
ist eine differenzierte Betrachtung und Untersuchung des Zustandekommens
von Ereignissen aber auch objektiv ziemlich schwierig, wovon JuristInnen
sicher ein langes und vielfältiges Lied singen können. Als hilfreich
können sich daher folgende Unterscheidungen, Mit-, Neben- und Hilfsbegriffe
erweisen:
 |
Beispiel: Wenn es bei Ihnen klingelt und sie betätigen den Türöffner,
weil Sie jemand bestimmten erwarten, dann ist die intakte Klingel eine
notwendige
Bedingung, das Klingeln der Auslöser für
Ihre Erinnerung, aha, jetzt kommt ..., was zum Anlaß
des Öffnens wird. Der Grund (Ursache) ist Ihre Vereinbarung.
Sie sind verantwortlich für Ihr absichtsvollesÖffnen,
aber Sie laden damit keine Schuld auf sich. Daß es
zu dieser Begegnung kommt, verantwortet auch Ihr Gast mit,
der ja kommt und klingelt. |
Hauptschuldiger am Holocaust ist ohne Zweifel Hitler und seine Führungsriege.
Mitschuld tragen all jene, die von den Greueltaten und unmenschlichen Morden
wußten oder bei kritischer Betrachtung hätten wissen können,
und nichts unternahmen. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß
sich das heute, von einem sicheren späteren Ort aus, leicht fordern
läßt. Tatsächlich war es ab 1933 und nach der Machtübernahme
potentiell lebensgefährlich, sich offen gegen Hitler und das nationalsozialistische
System zu stellen. Es mußte nicht lebensgefährlich sein, aber
es konnte lebensgefährlich sein. Die Nazis hatten so gut wie keine
Skrupel in ihrem ideologischen Wahn, jedes Recht, Menschenrecht, Anstand
oder Moral zu beugen und zu brechen, zu verdrehen und auf den Kopf zu stellen.
Viele Menschen verschwanden einfach und manche, die wieder auftauchten,
sagten kein Wort. Je mehr einer zu verlieren hatte, um Angehörige,
Freunde oder um seine Lebensqualität und Stellung fürchten mußte,
desto psychologisch schwieriger war es, aufzubegehren und Kritik zu üben.
Im Grunde ist das in jeder Gesellschaft so, am stärksten und gefährlichsten
aber in Diktaturen. Und auch heute hat sich daran im Prinzip nicht viel
verändert: Zwar wird allenthalben die mündige BürgerIn und
Zivilcourage gefordert, aber wehe eine BürgerIn zeigt wirklich Zivilcourage.
Sie wird dann ganz schnell gemobbt, geächtet und sozial ausgegrenzt
(vgl. Ingrid Meier [PWK2-09-20-21],
die gegen die Oberfinanzdirektion Nürnberg kämpft; der Mann,
der die Statistikfälschungen bei der Bundesanstalt für Arbeit
aufdeckte).
Am Völkermord der Juden
durch die Nazis tragen Juden keinerlei Schuld und auch keine Verantwortung.
Schuld und Verantwortung belasten ausschließlich und alleine die
Täter: auf das deutsche Völkermordkonto. Eine kleine und im Vergleich
zu den Tätern kaum ins Gewicht fallende Mitschuld trifft die Alliierten,
daß sie nicht frühzeitig und energisch gegen Hitler und seinen
paranoiden Rassenwahn vorgegangen sind.
Querverweis: Schuldgefühle.
Ein therapiedidaktisches Paper.
Selbstmordattentate
> Freitodattentate
Semiten und Semitisch
siehe auch: Rasse und Rassismus
Die Wortschöpfung semitische Sprachen wurde 1781 von A.
L. Schlösser nach 1. Moses 10, 21-31; 11, 20-26 geprägt. Als
Semiten bezeichnet man die Völker, die eine semitische Sprache sprechen,
darunter fallen auch die Araber und Juden. Araber und Juden sind nicht
nur sprachkulturell, sondern auch ethnisch Verwandte. Hinzu kommt, daß
sie auch religiös - wie mit dem Christentum - verwandt sind, weil
sich beide Religionen aus dem Hause Abraham (Ibrahim) ableiten, leider
nicht konstruktiv, sondern - wie auch mit dem Christentum rivalisierend
- mit sich wechselseitig ausschließendem
Auserwählt-Anspruch.
Das ist die besondere historische Tragödie zwischen den Arabern, Palästinensern
und Israelis.
Wie wir Deutsche und andere geteilte Staaten aber
besonders gut wissen, kann Ideologie ein Volk sehr entzweien [siehe auch
Hallstein-Doktrin].
Nun, werden Freunde zu Feinden, dann können sie aufgrund der affektiven
Energie und Geschichte zu besonders schlimmen Feinden werden. Wir kennen
das auch aus Scheidungen: Enttäuschte Liebe kann leider besonders
erbitterten Haß und Feindschaft hervorrufen [PAS,
Kindeswohl,
Pathologische
Bindungsbeziehungen].
Aus dem Lexikon für Kirche und Theologie von Carl Brockelmann zu
Die
semitischen Völker und Sprachen: http://www.beth-aram.de/semiten.html
Interessant auch die historischen Ausführungen unter:
http://semitistik.uni-hd.de/muenster/
Shoa > Holocaust
Siedlungen,
Siedlungspolitik siehe
auch: Likud
Entwicklung der jüdischen Siedlungen > https://www.wikiwand.com/de/Israelische_Siedlung
"Als israelische Siedlung werden Städte und Dörfer in jenen
israelisch besetzten Gebieten im Westjordanland und Ost-Jerusalem bezeichnet,
die außerhalb der Grünen Linie, der Waffenstillstandslinie von
1949, liegen. Dort leben ca. 700.000 jüdische Siedler (Stand 2019).
Die Siedlungen, die von den israelischen Streitkräften bewacht und
verteidigt werden, werden vom Internationalen Gerichtshof und von den Vereinten
Nationen als völkerrechtlich illegal eingestuft, zuletzt 2016 in der
Resolution 2334 des UN-Sicherheitsrates. Obwohl Israels Regierung den gegenteiligen
Standpunkt vertritt, erklärte das oberste Gericht des Landes Enteignungen
im Westjordanland mehrfach für verfassungswidrig"
Stand-2008: Es gibt über 150 israelische
Siedlungen auf Plästinensergebiet. Und es sollen immer noch mehr werden,
wenn man die Zionisten gewähren läßt. Das Palästinensergebiet
ist damit kein staatsfähiges Gebilde, sondern mehr ein Schweizerkäse
mit viel Annexionslöchern. Es ist völlig absurd, eine solche
Politik als friedensförderlich zu bewerten. Tatsächlich folgt
hieraus klar, die Zionisten wollen sich ganz Palästina aneignen. Die
Palästinenser erscheinen unter dieser Perspektive als potentielle
Arbeitssklavenmasse.
Umsiedlung jüdischer Siedler aus dem Gaza-Streifen
2005. Wikipedia (Abruf
28.11.2023): "Die israelischen Siedlungen befinden sich im Westjordanland,
Ostjerusalem und auf den Golanhöhen. Aus den ehemaligen Siedlungen
auf der Sinai-Halbinsel zog sich Israel 1982 nach der Friedensvereinbarung
mit Ägypten zurück. Die Siedlungen im Gazastreifen mit ihren
ca. 9000 Siedlern wurden im Jahr 2005 im Zuge der Umsetzung des Scharon-Plans
aufgelöst. Einige dieser Siedlungen waren über 30 Jahre alt,
ca. 10.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Familien wurden
zwar mit durchschnittlich 600.000 ILS entschädigt, mussten aber oft
lange in Behelfsunterkünften auf ein neues Haus warten. Einige haben
sich in Siedlungen im Westjordanland niedergelassen."
Literatur
zur israelischen Siedlungspolitik: [1(1997),
Amnesty
International, Palästina
Portal, Tagesspiegel_060904,
2, 3,]
-
2008: "Der Ausbau der illegalen israelischen Siedlungen auf
beschlagnahmtem palästinensischem Boden stieg auf den höchsten
Stand seit 2001. Israelische Soldaten und Siedler, die sich schwerer Vergehen
gegen Palästinenser schuldig gemacht hatten, gingen in den meisten
Fällen straflos aus. Die israelischen Streitkräfte nahmen Hunderte
von Palästinensern fest. Es gab zahlreiche Berichte über Folterungen
und Misshandlungen, doch wurden diese Vorwürfe nur sehr selten untersucht.
Etwa 8000 Palästinenser befanden sich weiterhin in israelischen Gefängnissen,
viele von ihnen nach unfairen Militärprozessen. (Stand: 31.12.2008)
..." [ai
31.12.8]
Sippenhaft
Nach den Menschenrechten und nach internationalem Recht unzulässig.
Es kann ein Verwandter oder eine Angehörige nicht dafür schuldhaft
verantwortlich gemacht werden, was ein anderer (Sohn, Bruder, Elter, Onkel
usw.) tut. Die Einreißen von Häusern Angehöriger von Freitod-AttentäterInnen
durch die Israelis ist zweifellos eine Form der "Sippenhaft" und damit
menschenrechts- und völkerrechtswidrig.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß
auch Bibel und Talmud [wikipedia]
die Sippenhaft verbieten. Im Talmud heißt
es (Schabbat 55a/b unter Zitierung Hesekiels [Ezechiels]
18/20):
"Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters tragen,
und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes tragen." |
Kritisch betrachtet kann diese Formulierung aber
bedeuten, daß hier nur Juden gemeint sind. Tatsächlich gibt
es im Talmud sehr viele geradezu
erschreckende Stellen, die einen radikal auserwählten Fundamentalismus
mit extremer Entwertung der Nichtjuden aussdrücken, was sich auch
in einem Zweierlei Maß und Recht ausdrückt, jenachdem ob es
um Israeliten oder um Nichtjuden geht.
Nicht verkannt werden soll an dieser Stelle, daß
auch das unterschiedslose Morden von israelischen Zivilisten durch Freitod-
AttentäterInnen als eine noch viel schlimmere Variante der "Sippenhaft"
natürlich ebenfalls menschenrechts- und völkerrechtswidrig ist.
Überhaupt scheint die "Ethik" der Islamisten sehr steinzeitlich. Insgesamt
scheint in diesem Konflikt inzwischen das alte Testament zu gelten: Auge
um Auge, Zahn um Zahn ... [Gewalt
in der Bibel] [Zum
Hochmut der Auserwählten]
Linkhinweise Jüdisches Recht:
Quelle
S. 82: Mayer, Reinhold (1999). Der Talmud. München: Orbis. [Hier eine
Auswahl. Der Talmud - wörtlich Lehre - besteht derzeit
aus 63 Traktaten und umfasst vollständig viele Bände, der babylonische
etwa 12. Der Talmud ist so etwas wie historisch gewachsener Kommentar zu
den grundlegenden religiösen Schriften der Juden mit der wichtigen
Aufgabe, die religiösen Texte auf jeweils aktuelle und gegenwärtige
Fragen auszulegen und zu kommentieren; teilweise erinnert der Talmud an
einen sehr kurzweilig geschriebenen Ratgeber mit vielen geistreichen und
pfiffigen Anekdoten, Geschichten und Gleichnissen]
Stereotype siehe
Vorurteil
und Anti (X)
Tabus
Das Wort kommt aus dem Polynesischen (ta pu) und bedeutet dort etwas
Außerordentliches. Die Alltagsbedeutung lautet: darüber darf
man nicht sprechen, das darf man nicht tun (z.B. Inzest). Tabugebote können
manchmal hilfreich sein, wenn nicht erwartet werden kann, daß eine
Lösung gefunden und die Thematisierung nur Streit und eine weitere
Konfliktzuspitzung bringt. Es gibt viele Tabus: Speisetabus, Berührungstabus,
Handlungstabus. Verwandte des Tabus sind Konventionen, Sitte und Brauch.
Ein Tabu ist in diesem Sinne eine sehr starke Konvention, deren Mißachtung
und Bruch zu starken gesellschaftlichen Sanktionen führen kann (Ausgrenzung,
Ächtung, Entwertung; in sog. "primitiven" Gesellschaften können
Tabuverletzungen zu extremen Schuldgefühlen und zur inneren Selbstvernichtung,
d.h. zum Tod führen).
Talmud
Überlegenheit
und Unterlegenheit
Vergleicht man die Anteile in Bevölkerungsgruppen mit den Anteilen
sozio- kultureller Rangmerkmale, so scheint es, als ob in manchen Bevölkerungsgruppen
Juden durch besondere Begabung, Leistungsfähigkeit und Tüchtigkeit
weit überproportional vertreten sind. Antisemitische Phantasien unterstellen
hierbei, daß dies nicht mit rechten Dingen zugehe und Juden sich
dabei unlauterer Mittel bedienen. Nun, Juden sind sicher keine besseren
Menschen als andere. Von daher ist die Frage natürlich soziologisch
interessant: wie kommt das, wie machen die das? Das aber ist tabuisiert,
weil Antisemitismus verdächtig.
Umgang mit
der Geschichte
Man kann nur mit etwas umgehen, das man auch wahrnimmt. Der richtige
Umgang mit der Geschichte beginnt daher mit ihrer richtigen Wahrnehmung.
Tatsächlich gibt es in Deutschland eine vermutlich nicht unbeträchtliche
Anzahl von Menschen, die den Holocaust mit seinen 6 Millionen Opfern leugnen,
die deutsche Schuld zurückweisen oder, im schlimmsten Fall, den Völkermord
an den Juden auch noch richtig und gut finden. Aber warum gibt es so viele
Neonazis, besonders seit der Wiedervereinigung? Die Tabupolitik trägt
daran wesentlichen Anteil. Deutschland hat versucht unter der unseligen
Führung Adenauers, sich tabuisiert freizukaufen, ohne zu begreifen,
daß ein sich Einlassen auf die Hauptdogmen und Holocausttabus (zahlt,
aber sagt es nicht (führt auch kein Buch); zahlt, aber erwartet keinen
Dank; zahlt, aber denkt nicht, ihr könnt damit eure Schuld tilgen;
und schließlich der Grund- und Hauptwiderspruch: zahlt, aber
erwartet nicht, daß ihr die Schuld bezahlen könnt).
UN-Resolutionen
Israel hält sich nicht an die UN-Resolutionen und wird hierbei
vom Vorreiter USA unterstützt.
Vanu, Mordechai
"Der Atomkraftgegner und Informant Mordechai Vanunu wurde am 23. Mai
zu weiteren drei Monaten Gefängnis verurteilt. Er war zuvor 18 Jahre
in Haft, weil er Informationen über das geheime israelische Atomprogramm
veröffentlicht hatte. Er arbeitete als Techniker in einem israelischen
Atomkraftwerk in der Nähe von Dimona, als er 1986 in Rom von Angehörigen
des Geheimdienstes Mossad entführt wurde. Vanunu hatte Details über
das Nuklearprogramm der israelischen Regierung an die britische Zeitung
"The Sunday Times" weitergegeben...." [ai
30.7.10] [W]
Vermögen
(Reichtum) der Juden > Geld
Materialien 01 zum Thema Juden, Geld und Vermögen.
Verstehen
Verstehen hat wenigstens drei Bedeutungen: (1) verstehen im Sinne von
begreifen, geistig erfassen können, (2) verstehen im Sinne von nacherleben,
mitempfinden, mitfühlen, gefühlsmäßig anteilnehmen
können und (3) im Sinne von billigen, das bedeutet eine positive Wertung
abgeben. Manche Kommunikationsstörung rührt daher, daß
diese drei Bedeutungen, von denen sich (1) und (2) ähneln, vor allem
nicht gegenüber (3) auseinandergehalten werden.
Völkermorde
Holocaust-tabuisierendes Dogma: Der industriemäßige Völkermord
an den Juden durch die Nazis ist einzigartig und unvergleichbar. Ein Vergleich
mit anderen Völkermorden ist eine Beleidigung der jüdischen Opfer
und ihres Gedenkens. Die fragwürdige Einstellung dieses Tabu-Dogmas
bringt Finkelstein auf den Punkt: "So tat Shimon Peres die systematische
Ausrottung der Armenier durch die Türkei als bloße 'Behauptungen'
und armenische Berichte über den Massenmord als 'bedeutungslos' ab."
(2002, S. XXI). Auf dem Todesmarsch der Armenier 1915 sind immerhin 1,5
Millionen Menschen vernichtet worden. Und der Genozidbefehl liegt sogar
schriftlich
vor.
Der erste biblische
Staat Israels beruht auf dem totalen
Völkermord (Bann)
an den Kanaanäern (Kanaanitern) und wird im Buch Josua des Alten Testamentes
einzigartig dokumentiert, u.a.: "10,40 So schlug Josua das ganze Land,
das Gebirge, das Südland, die Niederung, die Berghänge und all
ihre Könige: er ließ keinen Entronnenen übrig. An allem
Lebenden vollstreckte er den Bann, wie der HERR, der Gott Israels, geboten
hatte."
Querverweise:
Völkerrecht und
Wiedergutmachung
Sagi (1981)
schreibt
hierzu in ihrem Vorwort:
Weder verpflichtete das Völkerrecht Deutschland dazu, Israel und
dem jüdischen Volk Entschädigung zu zahlen, noch übten die
Mächte Druck auf die Bundesrepublik Deutschland aus, sie zu leisten.
Es geschah aus eigenem freiem Willen heraus, vor allem als Folge des entschlossenen
Standpunkts von Bundeskanzler Konrad Adenauer. In der Geschichte der Wiedergutmachung
spielte er eine entscheidende Rolle, und es ist ihm zu verdanken, daß
die moralische Verpflichtung, die seiner Ansicht nach dem deutschen Volk
oblag, in eine vertragliche Verpflichtung umgewandelt wurde. Nach der Unterzeichnung
des Luxemburger Abkommens, das in vieler Hinsicht eine völlige Neuerung
im Völkerrecht war, zweifelten viele an seiner tatsächlichen
Durchführung. Aber die Bundesrepublik Deutschland ist ihren Verpflichtungen
bis zum letzten Buchstaben nachgekommen.
Erst 1966, als die Reparationszahlungen an Israel und die Claims Conference
zu Ende gingen, konnten ihre volle Bedeutung für die Entwicklung des
Staates Israel bewertet werden, sowie die gewaltige Arbeit der Claims Conference,
die mit der empfangenen Pauschalzahlung Gemeinden wieder aufgebaut hatte,
den Bedürftigen beistand und im erzieherischen und kulturellen Bereich
tätig gewesen war, zusam-[>11]mengefaßt werden. Die Entschädigung
einzelner wurde nach 1966 bis 1979 fortgesetzt, und damit konnten Abertausende
von Überlebenden der NS-Verfolgungen ein neues Leben aufbauen.
Aber mehr als der wirtschaftliche Wert der Zahlungen stellte der dem
Abkommen innewohnende Grundsatz eine Errungenschaft für Israel und
die Claims Conference dar. Das bestätigt David Ben Gurion in seinem
Brief, in dem er Nahum Goldmann nach der Unterzeichnung der Abkommen dankt:
»Dem Abkommen selbst wohnt eine große moralische und politische
Bedeutung inne. Zum ersten Mal in der Geschichte der Beziehungen zwischen
Völkern wurde ein Präzedenzfall geschaffen, in dem ein Staat
- allein aufgrund moralischen Drucks - akzeptiert hat, Entschädigung
den Opfern der Regierung zu zahlen, die ihm vorausging.
Zum ersten Mal in der Geschichte eines Volkes, das Hunderte von Jahren
in den Ländern Europas verfolgt, unterdrückt, ausgeplündert
und beraubt wurde, ist ein Verfolger und Plünderer dazu veranlaßt
worden, einen Teil seiner Beute zurückzugeben und hat sich sogar verpflichtet,
kollektive Entschädigungszahlungen zu leisten. Das ist zweifelsohne
die Folge der Wiedererstehung des Staates Israel. In ihm ist ihm ein Schützer
und Verteidiger seiner Rechte erstanden.«
Vorurteile
(häßlicher Deutscher, häßlicher Jude) siehe
bitte: Anti-(X) * Kritik
Vorurteil heißt man in der Sozialpsychologie und Soziologie einen
negativ bewerteten Glauben ohne hinreichende Überprüfung oder
Fundierung. Glauben meint hierbei den psychologischen Glauben, also für
wahr halten bis hin zur Gewißheit ohne selbst geprüft zu haben
oder prüfen zu können. So müssen wir z.B. alles, was die
Zukunft betrifft, glauben und tun dies auch, meist ohne daß uns dies
besonders bewußt ist. Allgemein hat ein Vorurteil nur die formale
Struktur: ich halte xyz für wahr (ohne es zu wissen, ohne es
überprüft zu haben oder ohne es überprüfen zu können).
Zur Entstehung und Funktion siehe bitte: Anti-(X).
Man nennt auch negativ bewertete Einstellungen
Vorurteile. Zum Wesen des Vorurteils gehört die Verallgemeinerung
(pars pro toto: vom Teil auf das Ganze schließen), wenn also nicht
genügend genau unterschieden (ent-differenziert und damit geneeralisiert)
wird oder / und die mangelhafte Begründung oder tatsächliche
Fundierung unterbleibt oder falsch ist. Einstellungen sind für die
Orientierung im Sozialleben energiesparend. Sie vereinfachen das Leben,
was, je nach den Zielen und den Situationen, unter denen eine Betrachtung
erfolgt, vorteilhaft oder auch nachteilig sein kann. Daß eine falsche
Einstellung schädlich sein kann, macht man sich am besten
an einem Alltagsbeispiel klar: gibt man versehentlich die Buntwäsche
in das Kochwäscheprogramm, dürften Wirkungen eintreten, von der
die Betroffene nicht begeistert sein wird. Eine negative Einstellung Juden
gegenüber - nur weil sie Juden sind - heißt auch antisemitisch.
Diese wird man unter Menschenrechtsgesichtspunkten für schädlich
und falsch halten. In radikal- fundamental islamistischen Gesellschaften
hingegen kann sie als richtig gelten oder Vorteile bringen.
Ein Vorurteil kann zur Kritik
werden, wenn differenziert oder - je nachdem - genügend begründet
und tatsächlich fundiert wird, wie umgekehrt Kritik zum Vorurteil
werden kann, wenn neue Differenzierungen oder Fakten bekannt werden.
Walser [Martin]
(1) Vorhalte, in einem autobiographischen Kindheits- Roman käme
der Holocaust nicht vor.
(2) Vorhalte zu der vom ihm benutzen Vokabel "Auschwitzkeule" anläßlich
seiner Rede zur Verleihung des Friedenpreises des deutschen Buchhandels
in der Paulskirche zu Frankfurt.
(3) Mit einem Paukenschlag erschien am Mittwoch, den 29.5.2002 in der
Frankfurter
Allgemeine Zeitung - hinter der sicher nicht immer ein kluger Kopf
sitzt - ein offener
Brief des Mitherausgebers Frank Schirrmacher, der anläßlich
der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels in der Paulskirche
zu Frankfurt an Martin Walser die Laudatio
hielt. In dem offenen Brief heißt es: "Der neue Roman von Martin
Walser: Kein Vorabdruck in der F.A.Z.". Schirrmacher hält Walsers
neuen Roman für ein nicht akzeptables Buch, weil es mit antisemitischen
Klischees in unverantwortlicher Weise spielen solle. Aus der Vorveröffentlichungs-
Kritik Schirrmachers: "Ihr Roman ist eine Exekution. Eine Abrechnung -
lassen wir das Versteckspiel mit den fiktiven Namen gleich von Anfang an
beiseite! - mit Marcel Reich-Ranicki."
... "Ich aber halte Ihr Buch für ein Dokument des Hasses." ... "Ihr
Buch ist nichts anderes als eine Mordphantasie." ... "Die "Herabsetzungslust",
die "Verneinungskraft", das Repertoire antisemitischer Klischees ist leider
unübersehbar, ..." ... "Verstehen Sie, daß wir keinen Roman
drucken werden, der damit spielt, daß dieser Mord fiktiv nachgeholt
wird? Verstehen Sie, daß wir der hier verbrämt wiederkehrenden
These, der ewige Jude sei unverletzlich, kein Forum bieten werden?
Ich muß diese Absage öffentlich machen.
Sie haben bereits vorauseilend die Vermutung geäußert, eine
Absage wäre nur auf den undurchschaubaren Einfluß Marcel Reich-Ranickis
zurückzuführen. Doch die reale Hauptfigur Ihres Romans weiß
nichts von diesen Vorgängen. Es gibt keine Verschwörung.
Sie, lieber Herr Walser, haben oft genug gesagt,
Sie wollten sich befreit fühlen. Ich glaube heute: Ihre Freiheit ist
unsere Niederlage. Mit bestem Gruß. FRANK SCHIRRMACHER"
Die Formulierungen " lieber Herr Walser", "Mit bestem
Gruß" muten angesichts der Vorwürfe seltsam an. Ich werde das
Buch und dann auch die Vorwürde Schirrmachers genauer psychologisch
analysieren, wenn ich mich nach Veröffentlichung (Suhrkamp) eingehend
damit beschäftigen kann.
Vor-Bewertung: Zum Beziehungsgeflecht muß
berücksichtigt werden: Reich-Reinicki gilt als Literaturpapst, auch
und besonders in der Literaturkritik der Frankfurter Allgemeinen Zeitung,
bei der Walser unbedingt seinen Vorabdruck untergebracht wissen wollte.
Reich-Ranicki zählt Martin Walser bei den lesenswerten AutorInnen
(Spiegel-Reich-Ranicki-Bibliothek) nach 1945 nicht auf. Zwischen beiden
scheint es einige Hintergrundkonflikte zu geben. So wie es nach den spärlichen
Informationen aussieht, hat Martin Walser diesen Menschen Reich-Ranicki,
der auch ein Jude ist, individuell kritisiert - womöglich
nicht sehr taktvoll und etwas geschmacklos im Kontext Warschauer Ghetto,
da Reich-Ranicki der einzige Überlebende seiner Familie war. Eine
Generalisierung,
Entdifferenzierung
und Merkmalskonstanz-Attribution, wie sie für Anti-Haltungen,
auch antisemitische, nachgewiesen werden
muß, ist nach den spärlichen Informationen Schirrmachers nicht
zu erkennen.
Martin
Walser im Internet
Aus der Laudatio von Frank Schirrmacher (Mitherausgeber der "Frankfurter
Allgemeinen Zeitung")
Ein Schriftsteller, der uns zeigt, was es heißt, in der Geschichte
zu leben: http://www.literaturseiten.de/laudatio.htm
Zu den autobiographisch gefärbten Arbeiten Martin Walsers: http://www.sonntagsblatt.de/artikel/1998/32/32-s4.htm
Quververweis: Marcel
Reich-Ranicki. Im Grenzland zwischen Kulturgiftzwergriesen und Bildungskotzbrocken
Psychographische Notizen zum Sodom und Gomorrha des doitschen Kulturbetriebes.
Suhrkamp: Am Mittwoch, den 5.6.2002 gab
der Suhrkamp- Verlag bekannt, daß er das Walser- Buch Tod eines
Kritikers publizieren wird und nicht für antisemitisch
hält, wie auch andere bedeutende deutsche Literaturkritiker und Günter
Grass nicht. In den Tagesthemen desselben Tages sprach der Kommentator
sehr deutliche, sehr klare und sehr wohltuende Worte (Danke).
Anmerkung
23.11.3: Martin Walser und der Holocaust
Martin Walsers Einstellung zum Holocaust kan man in seinem Aufsatz
"Auschwitz und kein Ende" (1979) nachlesen. Hier bekennt er sich völlig
klar und deutlich zur deutschen Schuld, ja sogar zur Kollektivschuld: "Die
Auschwitzbilder zeigen das Gegenteil von dem, was im Gerichtssaal sichtbar
wird: Im Gerichtssaal sind die Täter einzelne und die Opfer Legion.
In den Bildern von Auschwitz sind die Opfer einzelne Menschen und die Täter
Nation. ... Ich glaube, man ist Verbrecher, wenn die Gesellschaft, zu der
man gehört, Verbrechen begeht." (S. 29-30). Und gleich zu Beginn (S.
34): "Seit Auschwitz ist noch kein Tag vergangen. Es gibt eine Zeitrechnung,
in der man nicht diskutieren muß, ob Verbrechen verjähren oder
nicht. Das ist die Zeitrechnung, die man Geschichte nennt. Daß in
dieser Zeitrechnung seit Auschwitz noch kein Tag vergangen ist, spürt
man bei jeder Begegnung mit der Auschwitz-Wirklichkeit. Wir können
über Auschwitz nicht sprechen mit der historischen Abgeklärtheit,
mit der wir über die Völkermorde des 19. Jahrhunderts sprechen.
Ein einziges Bild aus einem KZ, und wir haben nichts mehr zu sagen. Oder,
möchte sich jemand zutrauen, uns zu erklären, wie wir, wie unsere
Leute dazu kamen, so etwas zu tun?"
Quelle: Walser, Martin (1989). Auschwitz
und kein Ende. In: Über Deutschland reden, 24-31. Frankfurt: Suhrkamp.
Abdruck der Rede zur Eröffnung der Ausstellung "Überleben und
Widerstehen", Zeichnungen von Häftlingen des Konzentrationslagers
Auschwitz 1940-1946. Erstdruck im Ausstellungskatalog, hrsg. von der Deutsch-Polnischen
Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland e.V., 1979.
Weltjudentum
Weltjudentum hat viele unterschiedliche Bedeutungen: (1) Alle
die jüdischen Menschen, unabhängig davon, wo sie leben, die sich
als jüdische Menschen verbunden fühlen und sich so als Einheit
sehen (repräsentiert etwa im WJC).
Analog könnte gebildet werden: Weltdeutschentum, Weltfranzosentum,
Weltamerikanertum, Weltrussentum, lauter Wortungetüme. (2) Alle weltweit
organisierten jüdischen Menschen, die 'die' - durchaus unterschiedlichen
- jüdischen Interessen vertreten. (3) Alle jüdischen Menschen,
die den Staat Israel unterstützen. (4) Alle ausdrücklich der
Religion verbundenen jüdischen Menschen (wo es wiederum viele unterschiedliche
Gruppierungen und Richtungen gibt). (5) Verschwörungstheoretische,
antisemitische Bedeutung, mit der unterstellt wird, daß die Juden
nach Weltherrschaft streben und alle anderen Völker unterdrücken
oder sich dienstbar machen wollen. Eine dieser verschwörungstheoretischen
Bedeutungen stammt von Hitler und den Nazis, die eine angeblich von den
Juden angestrebte Weltherrschaft postulierten. Hierbei stellte Hitler die
falsche ausschließende Alternative: jüdische Rasse gegenüber
germanischer Rasse. Die nationalsozialistische wahnhafte Ideologie baute
die Juden als Generalfeind und Sündenbock auf, wobei Hitler seinen
mörderischen Vernichtungswillen bereits
1922 offen formulierte, was allerdings ein kultivierter und gebildeter
Jude oder Deutscher - tragischerweise, wie wir heute wissen - nicht so
richtig ernst nehmen konnte. Hitler war derart barbarisch, daß ihm
ein kultivierter und gebildeter Mensch, noch dazu wenn er Anstand und Moral
hatte, völlig verständnis- und hilflos gegenüberstand. Hitler
und die Nazis konnten hierbei auch auf den Antisemitismus des 19. Jahrhundert,
die Ressentiments der Kaiserlichen, der Kirche und auf den Sozialneid -
bzw. ihre häßliche und destruktive Schwester, die Sozialmißgunst
- der Sozialisten und Sozis setzen. Die ideologischen Geister scheiden
sich einerseits gewöhnlich im Übergang jüdischer Interessenpolitik
und Verschwörungstheorie und andererseits im Grenzbereich legitim
bewerteter Interessenpolitik und hemmungslosen Egoismusses, den man ganz
sicher für Amerika, den mächtigsten und entscheidenden Verbündeten
Israels, diagnostizieren kann.