Auserwählt Zitate aus
dem Talmud
Auserwählt Materialie 02
unter Einbeziehung auch chauvinistischer Erhöhung (Auswahl) und
aggressiv-feindseliger Einstellungen gegenüber Andersgläubigen
("Götzendienern")
überprüft nach der deutschen Lazarus Goldschmidt
Ausgabe
stichprobenhaft verglichen mit einer Auswahl von Mayer
Eine sehr schöne Talmud-Blatt Bildquelle finden Sie hier
Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen
Das Grundproblem friedlicher zwischenmenschlicher Koexistenz erklärt sich aus einem Mangel an Toleranz, fehlender Gerechtigkeit und - politologisch-methodologisch - an einem fehlenden internationalen Konsensusprinzip für die gesellschaftliche, politisch-rechtliche Gestaltung dieser Erde. Historisch nehmen für die Entwicklung und Tradition der Auserwählt-Ideologien die Religionen eine große Bedeutung ein, z.B. Judentum, Christentum und Islam. Diese drei Religionen, all die radikal fundamentalistischen Zionisten, Ayatollas, Mullahs, Muftis, Bischöfe und Päpste taugen, sofern sie eine Auserwählt-Ideologie vertreten, nicht nur nichts und stehen im Widerspruch zu den Menschenrechten, sondern sie sind mit ihrem Auserwähltheits-Anspruch potentiell gemeingefährlich und gefährden um die Wende ins dritte Jahrtausend wieder einmal den Weltfrieden, ja, mit der modernern Vernichtungs-Waffentechnologie inzwischen sogar das Überleben der Menschheit und der Erde. Diese potentiell Verrückten unter dem Deckmantel der Religion finden sich aber nicht nur in den Religionen, dort sind sie nur besonders leicht erkennbar, sondern überall dort, wo Macht und Machtkonzentration sich egozentrisch und egomanisch verselbständigen. Die staatsterroristischen Geheimdienstbanden, typisch etwa die CIA für die USA gehören ebenfalls dazu und Kreuzritter Bush ist derzeit ein besonders typisches und repräsentatives Beispiel für politische Auserwählt-Verblendung.
Eine ziemlich rabiate Auserwählt-Ideologie findet sich nicht nur in erschreckender Weise in der Bibel und im Koran, sondern auch im Talmud, von dem meist nur zensierte Ausgaben oder euphemistische Auswahlen vorlagen. Das hat sich mit der Goldschmidt- Ausgabe (1. Auflage 1930 - 1936) geändert. Unklar ist, wie die einzelnen Textstellen gegenwärtig von religiösen Talmud- Autoritäten bewertet werden. Doch welche Aussagen (Zitate) gehören überhaupt zum Talmud? Der Goldschmidt-Talmud ist ein großes Werk mit 9457 Seiten. Viele Zitate geistern - überwiegend wohl aus zweifelhaftem Quellen - auch durch das Internet. Als ich merkte, daß es sehr schwierig war, zu entscheiden, ob ein Zitat überhaupt zum Talmud gehört oder nicht und in welchem Zusammenhang es steht, habe ich beschlossen, mir die Goldschmidt-Ausgabe zuzulegen, um jede einzelne hier zitierte Aussage genau recherchieren zu können. Das ist auch angemessen, weil es hier um hochkarätigen religiös- ideologischen "Sprengstoff" geht und darum meine Zitate und Bewertungen natürlich auch zu Recht genau überprüft werden können müssen. Ich habe mir auch einige Auseinandersetzungen um Talmud- Zitate im Internet angeschaut, die ich mit einarbeite. Hierbei stellte sich heraus, daß einige dieser Zitate im Text von Goldschmidt für mich nicht auffindbar warten, wobei ich über die Gründe nur spekulieren kann: falsche Quellen, falsch abgeschrieben, Scanfehler bei zahlenmäßigen Quellenangaben (z.B. 74 statt 7b), falsche Zuordnung; böswillige, destruktive, denunziative und diffamierende Erfindungen?
Mehrere Fragen stellen sich an dieser Stelle: 1) die Frage der Kompetenz und 2) die Frage der Opportunität. Was qualifiziert mich zur Beurteilung? Diese selbstkritische Frage enthält zwei Haupt-Komponenten: 1a) eine sachlich-fachliche und 1b) eine motivational-ideologische. Nun, ich kann nicht hebräisch und bin auf die Goldschmidt- Übersetzung angewiesen. Da ich lesen und denken kann und mich seit meiner Jugend mit metaphysischen Fragen auseinandersetze und außerdem noch Psychologie, Psychopathologie und forensische Aussagepsychologie gelernt habe, sollte ich grundsätzlich in der Lage sein, eine deutsche Talmudübersetzung verstehen und beurteilen zu können. So weit zur sachlich-fachlichen Kompetenz. Nun ist kein Mensch ideologiefrei und ich natürlich auch nicht. Kann ein metaphysisch liberaler Freidenker, Nicht-Theologe und Auserwählt-Kritiker wie ich, eine Talmud-Textstelle überhaupt fair und angemessen beurteilen? Oder suche ich nicht nur eine Richtung, blind für alles andere? Nun, ich denke, die kritischen Auserwählt-Textstellen des Talmud kann wahrscheinlich nur ein Außenstehender richtig kritisieren.
Zur Frage der Opportunität: Diese Frage
enthält drei Fragen: eine allgemein grundsätzliche, ob
Religion von außerhalb überhaupt kritisch untersucht und
in Frage gestellt werden darf? Sodann - angesichts des Holocausts
- eine grundsätzliche für uns Deutsche: Darf ein Deutscher angesichts
unserer Geschichte überhaupt Kritisches gerade und besonders zur jüdischen
Religion sagen oder ist dies als respektlos, unanständig oder deplaziert
von vornherein abzulehnen? Das könnten nicht wenige Juden und Prosemiten
so sehen. Und obwohl es hier ganz allgemein um religiöse und ideologische
Auserwähltheit geht, kann man dieses Problem gerade als Deutscher
natürlich nicht abgehoben von allen politischen Rahmenbedingungen
sozusagen "rein" wissenschaftlich, neutral und isoliert abhandeln. Problematisierend
mag man daher zu Recht fragen, ob es angesichts der internationalen Lage
und besonders aber der deutschen Situation vertretbar ist, mit Talmud-Zitaten
aufzuwarten, die geeignet sind, Munition für die Antisemiten und Rechtsradikalen
zu liefern? Ich meine: ja [siehe
auch], trotz des zu erwartenden "Beifalls" von der falschen Seite und
der zu erwartenden Diffamierung mit der Antisemitismuskeule,
weil sich aufgrund der deutschen Schuld am Judentum eine Entwicklung ergeben
hat, die m.E. objektiv den Antisemitismus fördert. Juden gelten angesichts
des Holocaust hierzulande als "heilige Kühe", und einige "Holocaustindustrielle"
trampeln auf der deutschen Schuld
und Seele herum, wie es ihnen gerade einfällt und gefällt. Mit
der Holocaust-Konditionierung
der deutschen Intelligenz muß Schluß sein, damit sich die
Geschichte eben nicht wiederholt. Um es gleich klar und unmißverständlich
zu sagen:
Was immer auch der Talmud an religiösen und schlimmen Auserwähltaussagen enthalten mag: der mörderische nationalsozialistische Völkermord an den Juden ist durch nichts rechtfertigbar und / oder relativierbar. |
Das kann und darf aber nicht weiter bedeuten, daß wir eingedenk unserer Geschichte sozusagen grundsätzlich wegschauen, wenn es um auserwählten auch jüdischen Chauvinismus, Rassismus und auserwählte Selbsterhöhung und Entwertung aller anderen Menschen im Talmud geht. Diese Fehlhaltung ist nicht besser und nicht schlechter als in jeder anderen Religion oder Ideologie. Man bedenke aber auch, daß der Goldschmidt-Talmud inzwischen aus 9457 Seiten besteht. Die vorgelegten Zitate machen davon vielleicht 0,02% aus. Und vergessen Sie, werte LeserIn, bitte nicht: Christentum, Islam und viele andere auserwählt Verblendete haben eine viel breitere Blutspur durch die Geschichte gezeichnet als die Juden und die allerschlimmste und erschütterndste wir Deutsche. Dennoch: bei kritischer Betrachtung des Talmud steht fest: eine Lehre, die das eigene Volk so erhebt und andere (Goy, Goyim) so geringschätzt wie stellenweise im Talmud ausgeführt, trägt ganz objektiv durch seinen Antigoyismus zum Antisemitismus - der immer falsch und nur als Anti-Antigoyismus richtig ist - bei. Der Talmud ist in seinen Auserwählt-Passagen nur umgekehrt "antisemitisch" - nämlich antigoyistisch - und so gesehen von der Einstellung und Gesinnung her nicht besser.
Wie in der Bibel und in religiösen Schriften
überhaupt, gibt es auch im Talmud wohl nicht wenige Textstellen, die
das Gegenteil von anderen aussagen. Sinnvoll und zu fordern wäre,
daß die kritischen Stellen, z.B. im Internet, von religiösen
Talmud-Autoritäten erläutert und bewertet werden. Und am wichtigsten
wäre hier zu wünschen, daß die Juden klarstellen können,
daß
auch vor ihrem Recht alle Menschen gleich sind. Das sieht der orthodoxe
Jude allerdings anscheinend auch heute noch oder wieder ganz anders, wie
man aus einer
Rezension
zu Israel Shahak
entnehmen kann:
Mein persönlicher ideologischer Standpunkt
ist der eines metaphysisch
liberalen Freidenkers - d.h. ich akzeptiere die metaphysischen Bedürfnisse
der Menschen und toleriere die Religion - aber die Liberalität hört
bei mir dort auf, wo der radikale Fundamentalismus der Auserwählten
anfängt. Ich mag sie alle nicht und halte sie für potentiell
Geistesgestörte und potentielle Soziopathen unter dem Deckmantel der
Religion. Die jüdische Religion ist mir aber aus zwei Gründen
im Vergleich zum Christentum oder dem Islam deshalb noch am sympathischsten:
1) weil sie noch auf den Messias wartet, 2) wegen des Talmud, der die traditionellen
religiösen Lehren für die jeweilige Lebensrealitiät deutet
und anpaßt, was ich sehr wichtig und klug finde. Beides scheint mir
eine im Grundsatz ausgezeichnete
Konzeption bei der jüdischen Religion, allerdings nicht das, was
die radikalen fundamentalistischen Zionisten daraus machen, die scheinen
wie die Päpste, Luther oder
all die verrückten Mullahs eher Fälle für die Psychiatrie
zu sein. In meiner Selbstwahrnehmung kann und will ich gut und tolerant
mit religiösen Menschen zusammen leben - wenn sie die Kirche im
Dorf lassen. Abschließend möchte ich bemerken, daß
es mir nicht um eine eigentliche metaphysische Auseinandersetzung geht,
die ich als "Ungläubiger" gar nicht führen kann (und will). Das
heißt aber natürlich nicht, daß wir FreidenkerInnen die
Auserwählt-Paranoia der selbsternannten Abgesandten Gottes, Yawes,
Allahs und wie sie alle heißen mögen, einfach so hinnehmen müssen.
Ganz im Gegenteil: Es ist die Pflicht eines jeden anständigen und
vernünftigen Menschen, Auserwählte in ihre Schranken zu weisen,
ansonsten mögen sie phantasieren, was sie wollen, das interessiert
mich inhaltlich nicht, allenfalls - worüber Stemberger
Interessantes mitteilt - die metaphysische
Logik und Methodologie.
Für Hinweise auf Fehler, Anregungen und Kritik
dankbar:
sekretariat@sgipt.org.
Kern- und Herzstück jüdischer Religion sind die fünf Bücher Moses (Thora, Tora), die auch als schriftliche Thora bezeichnet werden. Neben diesem Kernstück bildete sich eine mündliche Thora aus mit der Aufgabe, die Thora für die jeweiligen Gegenwartsfragen auszulegen, was von den Schriftgelehrten (Pharisäern; Rabbinen) besorgt wurde. Nachdem die mündlichen Lehren immer umfangreicher wurden, entschloß man sich im 2. Jahrhundert, auch diese schriftlich niederzulegen. Diese Lehre heißt Mischna [wörtl.: Wiederholung] mit 63 Traktaten in sechs Ordnungen. Im Laufe der Zeit ergab sich die Notwendigkeit, auch die Mischna zu erläutern und auszulegen und es entstand der Text Gemara. Die beiden Lehren Mischna und Gemara bilden zusammengefaßt den Talmud. Es haben sich zwei Talmude gebildet: der palestinische oder Jeruschalmi, der im 4. Jahrhundert abgeschlossen wurde und der in der Diaspora entstandene und inzwischen bedeutendere und weit umfangreichere, sog. Babylonische Talmud, der im 6. Jahrhundert zu Ende geführt wurde. Im Verlauf ergab sich erneut die Notwendigkeit, auch den Talmud weiter auszulegen. Dies geschah in Form von weiteren Kommentaren. Als die beiden historisch bedeutendsten Kommentatoren gelten Rabbi Schlomo ben Jizchak (1040-1105), als Raschi bekannt, sowie die Tosaphot, Schüler von Raschi und Rabbinen der französischen Schule.
Äußere
Form und Aufbau der Talmud Blätter nach Stemberger (Goldschmidt
unten)
Tosafot = Tosaphot
= Tossafot (häbräisch): Hinzufügungen zum Talmudkommentar
Raschis (11-13. Jhd.)
Tossefta (aramäisch) = Hinzufügungen
zu einer der Mischna verwandten Sammlung von Lehrsätzen der Tannaiten
(Tanna =der Lehrende), fünf bis sechs Generationen mit ca. 270 "Gesetzeslehrern"
der ersten zwei Jahrhunderte n.C..
Innere Form und Aufbau der Talmud Blätter nach Mayer
"ZUR INNEREN FORM
Dialog. Die Mischna ist eine Sammlung prägnanter Texte: eine sachliche
Bestandsaufnahme von Gebräuchen und Einrichtungen. Die Gemara bringt
die Diskussion darüber, andere Meinungen, Einwendungen und Antworten,
sie führt Bibeltexte an, um zu beweisen und zu erläutern, und
Beispiele aus dem Leben und der Geschichte. Die Gemara schweift auch gelegentlich
ab. Bei einem Stichwort fällt dem Sprecher etwa eine ähnliche
Begebenheit ein, beim Namen eines Meisters weitere Lehren, die von ihm
überliefert sind. Ganze Ketten neuer Gegenstände können
so von dem eigentlichen Thema scheinbar wegführen.[FN26] Solche Stichwortreihen,
auch Zahlen- und Buchstabenreihen, Reim, Wortspiel und Merkworte, waren
Gedächtnishilfen bei der teilweise jahrhundertelangen mündlichen
Überlieferung. Aus demselben Grund erscheint in einem geschlossenen
Zusammenhang ein Abschnitt aus einem völlig fremden Sachgebiet oder
ein ganzer Komplex verschiedener Gegenstände: [FN27] Um eine bestimmte
Ansicht zu belegen, führt ein Gesprächspartner einen Meister
an, der eine solche Regel in anderem Zusammenhang ausgesprochen hatte,
und zitiert nun jene ganze Stelle. Dies zeigt den Respekt der Meister vor
der Sache des Anderen, die nicht nur den Zweck hat, fremde Meinung zu stützen,
sondern immer als Eigenes und Ganzes zu Wort kommt. Wo diese Formelemente
mündlicher Überlieferung nicht gesehen und beachtet werden, zerfällt,
was einmal als Hilfe zur Ordnung und Bewältigung des Stoffes diente,
und es verbleibt nur [>28] eine ganz zufällig, ja verwirrend und undurchdringlich
erscheinende Anhäufung scheinbar nicht zusammengehöriger Dinge.
Regel und Ausnahmen. Weiterhin wird der Zugang dadurch
erschwert, daß es sich meist um einen Gesetzestext handelt, der sich
mit bestimmten Ausnahmen befaßt. Die Regel, das Gewöhnliche,
der selbstverständliche Ablauf des Lebens ist der Hintergrund, der
gelebt und dessen Kenntnis stillschweigend vorausgesetzt wurde. Wer in
der jüdischen Tradition aufgewachsen ist, bringt ganz von selbst die
Voraussetzungen zum Verständnis mit. Aber er braucht den Rat der Gelehrten
für Besonderheiten, unsichere Fälle oder für Bräuche,
die der Vergessenheit anheimzufallen drohen.
Halacha und
Aggada. Während der Talmud seiner äußeren Form nach
in Mischna und Gemara geteilt ist, gliedert sich seine innere Form in Halacha
und Aggada. Die Halacha ist Wegweisung, Angebot zum Leben, die Entscheidung
der Meister und der Brauch des Volkes. Die Aggada umfaßt das Erzählgut
in Form von Sprüchen, Gleichnissen, Anekdoten und Legenden, ferner
Bibelauslegung, vor allem aus den öffentlichen Vorträgen des
Schabbat. Bei aller Unterschiedenheit sind beide Formen doch nicht geschieden,
sie ergänzen einander wie Gebot und Evangelium. Die Halacha wird in
der Aggada beispielhaft erklärt und vertieft, oft auch weitergeführt,
und die Aggada zielt immer auf eine konkrete Situation und das in ihr notwendige
Gebot hin. Wie ein Skelett, selber hart und fest, der Muskeln und des Blutes
bedarf, damit Bewegung sei und Leben, so bedarf aber auch das Fließende
und Bewegliche eines Haltes, damit es nicht zerfließe und zerrinne.
So wirken im Talmud Halacha und Aggada zusammen, einander haltend und belebend.
Im allgemeinen wird der aggadische Teil des Talmud
dem Außenstehenden leichter zugänglich sein; die Halacha ist
oft als Griffelspitzerei mißverstanden worden, die sich ins Kleine
und Unwesentliche verliere. Der Vergleich mit einer modernen wissenschaftlichen
Abhandlung oder einem Gesetzestext zeigt aber die Unsachlichkeit eines
solchen Vorwurfes. Nur die Liebe und [>29] Geduld, die ins Kleinste eindringt
und es meistert, schafft mit am Bau und an der Erhaltung des Großen."
Die thematischen Ordnungen im Talmud
Die Ordnungen nach den Hauptcharakterisierungen: Zu den Trakten im einzelnen hier (Synopsis):
1. Seraim (Saatgut) enthält alle Gesetze, die mit der Landwirtschaft zusammenhängen, besonders Vorschriften über die Verzehntung, über verschiedene Abgaben, das Sabbatjahr, wann das Land brachliegen muß usw. Da verschiedene Segenssprüche besonders vor dem Essen von Früchten und anderen landwirtschaftlichen Produkten vorgeschrieben sind, beginnt die Ordnung Zeraim mit einem ausführlichen Traktat über das Gebet insgesamt und die verschiedenen liturgischen Vorschriften.
2. Moed (Festzeiten) enthält zuerst eine ausführliche Regelung der Sabbatruhe und der am Sabbat erlaubten Arbeiten, außerdem liturgische Vorschriften für Ostern, den Versöhnungstag, das Laubhüttenfest, Festtage und Halbfesttage, Neujahr und Fasttage. Dazwischen steht ein eigener Traktat über die Tempelabgaben, die den Gottesdienst im Tempel zu finanzieren hatten.
3. Naschim (Ehen- und Familienrecht) regelt die Rechtslage kinderloser Witwen, die Schwagerehe, sowie das gesamte Heirats- und Scheidungsrecht einschließlich der Vermögensfragen und des Erbrechts. Da die Geltung von Gelübden bei Frauen, die nicht voll über sich verfügen können, besondere Probleme aufwirft, wird die gesamte Problematik der Gelübde, auch solcher, die nur Männer ablegen können, hier behandelt.
4. Nesikin (Beschädigungen; Zivil- und Strafrecht) umfaßt das Schadens- und Strafrecht, Bestimmungen über Gerichte, Strafen, Schwur und Zeugenschaft sowie Folgen irriger Rechtsentscheidungen. Doch auch die Bestimmungen über den Götzendienst und den Umgang mit Heiden sind hier eingereiht, sowie, was noch auffälliger ist, der einzige nichtgesetzliche Traktat der Mischna, Pirqe Abot ("Kapitel der Väter") genannt, der den Zusammenhang der rabbinischen Tradition von Mose bis zur Zeit der Mischna aufzeigen will.
5. Kodaschim (Heiliges) behandelt die Vorschriften bezüglich der verschiedenen Opfer bestimmter Tiere, die Ablieferung der Erstgeburten beim Vieh an die Priester, Ersatzleistungen für Gelübde, Mißbrauch geheiligten Guts; außerdem enthält diese Ordnung auch ein Traktat über Maße und Einrichtung des Tempels.
6. Taharot (Reinheitsgebote) umfaßt die komplexen Vorschriften, wodurch etwas rituell unrein wird, welche Unreinheit die Frau während ihrer Regel und nach der Geburt trifft, die Unreinheit durch Aussatz (im weiten Sinn: eine Vielzahl von Hautkrankheiten) und Geschlechtskrankheiten, ebenso die Bestimmungen über das zur Reinigung bestimmte Tauchbad."
Schreibweisen
und Zitierung des Talmud
Die Schreibweisen, wie oft auch im Arabischen oder Kyrillischen, der
Traktate, Kommentare und AutorInnen sind nicht einheitlich, teilweise verwirrend
und erschweren schon auf der formalen organisatorischen Seite die Aneignung.
Eine vernünftige normierte Kennzeichnung scheint so wenig wie eine
Synopsis
zu existieren und ist daher wohl auch nicht gewollt.
Im allgemeinen gebe ich als erste Schreibweise die
bei Goldschmidt an, in runder Klammer (...) die Schreibweise bei Reinhold
Mayer. Ansonsten orientiere ich meine Darstellung wie in Bezug auf die
Zitierweise Stemberger (1982, S. 7f): "Die äußere Form der Talmudzitate
folgt der bei Talmudübersetzungen eingebürgerten Form: Bibelzitate
werden durch Kursivdruck gekennzeichnet, Mischnazitate durch Kapitälchen.
Das soll schon rein optisch die Rückbindung des Talmud an seine beiden
Quellentexte hervorheben. Die Bibel wird nach Buch und Vers mit den üblichen
Abkürzungen zitiert (z. B. Gen 1,14; Num 1,14). Die Mischna wird nach
Traktat, Kapitel und Halakha zitiert (z.B. Middot II, i); bei Zitaten aus
dem babylonischen Talmud folgt dem Namen des Traktats in arabischen Ziffern
die Blattzahl mit a oder b für Vorder- oder Rückseite
(z.B. Sanhedrin 86a), bei Zitaten aus dem palästini-[>8]schen Talmud
(Jeruschalmi) ist dem Namen des Traktats ein j vorangestellt; es folgen
wie bei der Mischna die Zahlen für Kapitel und Halakha, außerdem
Blattzahl und Spaltenangabe (z. B. jChagiga I, 7, 76c). Eckige Klammern
enthalten für das Verständnis des Textes notwendige Ergänzungen.
Die Untergliederung der Texte mit A, B, C usw. stammt nicht aus dem Originaltext;
sie ist hier nur eingeführt, um den Text übersichtlicher zu gestalten
und im Kommentarteil leichter auf seine Abschnitte verweisen zu können."
Synopsis
der Schreibweisen und Bedeutungskürzel der Traktate
Wegen des Umfanges hier ausgelagert und wegen des allgemein religiösen
Charakters im Ordner Metaphysik/
Juden untergebracht.
Zusammenfassung
Formaler Aufbau Talmud in der Goldschmidt-Ausgabe
Quellensicherung:
Wahrscheinlich gibt es über viele bedeutendere Menschen, Gruppen,
Familien, Organisationen und ihre Geschichte viele Verdächtigungen,
"Verschwörungstheorien", Spekulationen, Mutmaßungen und Vorurteile,
Tendenzdarstellungen, aber auch ganz gezielte Denunziationen, Diffamierungen
und Halbwahrheiten. "Die" Juden sind davon ganz besonders betroffen, wozu
sie aber auch selber beitragen, weil sie es vernachlässigen, gerade
in Sachen Talmud, klare Stellungnahmen abzugeben und öffentliche Aufklärung
zu betreiben.
Eine Internetquelle zur Auseinandersetzung um die
Richtigkeit von Talmud-Zitaten ist die - nach meinen Untersuchungsergebnissen
mit
Vorsicht zu genießende - englische Seite: Falsifiers
of the Talmud. Überhaupt sind die Suchmaschinen im Internet eine
große Hilfe, wobei man aber bei vielen Sekundärquellen und Meinungen
außerordentlich vorsichtig sein muß. Im Internet gibt es sehr
viele Beiträge sehr unterschiedlicher Qualität, Zuverlässigkeit
und zweifelhafter Herkunft. Ich habe aber auch die falschen, falsch oder
ungewöhnlich geschriebenen und falsch zugewiesenen "Zitate" mit aufgenommen
und entsprechend kenntlich gemacht (siehe Auswertung).
Meine zentrale Quelle, um eine Aussage, die dem
Talmud zugeschrieben wird, zu überprüfen ist die 12bändige
Talmud-Übersetzung von Goldschmidt, den ich mir für meine eigenen
Recherchen besorgt habe, weil ich in keine Sekundärquelle
das nötige Vertrauen habe, weder in die Auswahlen der - womöglich
motiviert gewitzten - Juden noch in ihre GegnerInnen
und schon gar nicht, wenn sie aus der rechtsradikalen Ecke kommen (könnten).
Bei dieser hochkarätigen Sprengstoffmaterie wollte ich mich
letztlich nur auf meine eigenen Augen und meinen eigenen Verstand verlassen,
und selbst den habe ich angesichts der Materie an manchen Stellen noch
kontrollieren lassen. Einige Zitate werde ich mit GIF-Faksimiles aus der
Goldschmidt- Ausgabe dokumentieren. Die Talmud- Auswahl von Mayer hatte
ich schon länger.
Nachtrag
27.4.4 zu den Goldschmidtausgaben. Aus dem Internet erreichte mich
am 27.4.4 folgende Nachricht: "Sie schreiben in Ihrem Artikel, daß
Sie etliche Stellen nicht gefunden haben. Kann dieses unterschiedliche
Ergebnis daran liegen, daß ich in der Erstausgabe von 1930 - 1936
nachgeschlagen habe und Sie in einer späteren Auflage? Mir ist aufgefallen,
daß die Erstausgabe ca. 12.000 Seiten umfaßt, wohingegen die
Seitenzahl der Suhrkamp-Auflage mit 9.554 Seiten angegeben ist. Die in
den 1980er Jahren herausgegebenen Auflage hat ca. 11.500 Seiten. Auslassungen
in den einzelnen Traktaten ließen sich vermutlich relativ leicht
aufgrund der Numerierung nachweisen.". Diesem Hinweis werde ich bei Gelegenheit
nachgehen und prüfen, ob die seitenmäßig unterschiedlichen
Goldschmidtausgaben sich auch inhaltlich textlich unterscheiden.
Nachtrag 30.4.4 zur
Überprüfung: Ich habe heute die Goldschmidtausgabe von 1929-1936
im Lesesaal der UB Erlangen eingesehen und festgestellt, daß die
letzte Ausgabe des Jüdischen Verlages im Suhrkampverlag
genau
gleich ist, auch im Seitenumfang und in der typographischen Aufmachung
(die folgenden Ausgaben sind einfache Nachdrucke). Ich weiß
nicht, woher die unterschiedlichen Seitenangaben kommen, aber ich
gehe nun davon aus, daß auch die 1980iger Ausgabe ein Nachdruck der
ersten ist. Zu den genauen Seitenzahlen: 9457.
Das
Problem der Interpretation des Talmud
Ich möchte an dieser Stelle keine jüdisch-theologische Auslegungslogik
führen. Aber wenn es darum geht, zu sagen, dieses oder jenes stehe
im Talmud, stellt sich natürlich auch die Gretchenfrage: was bedeutet
es, wenn man einen Text im Talmud findet? Das ist schwierig zu sagen und
aufgrund des hochkarätigen Sprengstoffes, der in zahlreichen Äußerungen
steckt, kann man auch Talmud- Kundigen und Rabbinern nicht so einfach trauen
[siehe], besonders
nicht, wenn sie am Auserwählt-Syndrom leiden und dem radikal-fundamentalistischen
Zionistenflügel nahe stehen, was ein Außenstehender ja oft nicht
wissen kann. Also machen wir uns noch einmal klar: woraus besteht der Talmud
quelleninhaltlich ausgehend von der Goldschmidt- Ausgabe (formal-strukturell
siehe bitte oben)?
MISCHNA Texte sind bei Goldschmidt durch Text in
Großbuchstaben, am Anfang mit einem übergroßen Buchstaben,
hervorgehoben. Danach kennzeichnet er GEMARA Texte mit der Einführung
„GEMARA". Im GEMARA-Text werden die einzelnen Vertreter „die Weisen", "die
Rabbanen", „man sagt", "es wird gelehrt", R.(abbi) X, R.(abbi), Y. R.(abbi)
Z aussagend, erörternd, dialogisch, thetisch und antithetisch wiedergegeben.
Das stärkste Gewicht haben ohne Zweifel die Aussagen der Mischna.
Das Interpretationsproblem der Synthese ist, daß sie als solche nicht ausgezeichnet wird. Es gibt keine klaren Kennzeichnungen für eine Synthese, was also aus der dialogischen Erörterung folgt. Mir ist auch keine Regel bekannt (was nicht heißt, daß es sie nicht gibt). Das ist geschickt und praktisch, weil man, je nachdem wie es einem gefällt, entweder die These oder die Antithese zitieren kann. Diese Vieldeutigkeit haftet fast allen religiösen (nicht nur den jüdischen) Schriften an. Eine einsichtige Regel ist, wenn es zu einer Aussage keine Einwände gibt oder sich der Einwender (Frauen zählen bei Auserwählten gewöhnlich nicht) erkenntlich geschlagen ergibt. Ansonsten gilt für die Aussage, daß man sie als Talmud-Aussage vertreten kann, aber nicht muß. Das ist eine gewisse Abschwächung. Anmerkung: Allgemein gilt natürlich für Auserwählte, daß sie sich grundsätzlich das Recht zusprechen, alles besser zu wissen und Anders- und Ungläubigen das Recht und manchmal auch die Fähigkeit absprechen, ihre Produkte kritisch zu prüfen. Diese Einstellung weisen wir schlicht zurück. |
Alphabetisches Zitat-Register nach den Traktaten und Kommentaren
Die Traktat-Bezeichnungen sind, wie oben schon dargelegt, in der Schreibweise
nicht einheitlich. Es werden zuerst die Bezeichnungen verwendet, wie sie
z.B. in den verschiedenen Veröffentlichungen und Internetmitteilungen
kursieren, teilweise auch fragliche bis falsche, damit diese hier gefunden
werden können. Um Deutungs- und Zuordnungsprobleme möglichst
zu vermeiden, habe ich eine Synopsis
von m.E. fünf gängigeren Schreib- und Zitierweisen zusammengestellt.
Dort kann man eine Schreibweise mit der Suchfunktion suchen und sodann
in der Fundzeile alle hier erfaßten fünf Schreibvarianten vergleichen.
Normierte Vergleichsbasis für die IP-GIPT ist die Schreibweise und
Ordnung von Goldschmidt, für den deshalb auch die erste Spalte gewählt
wurde.
Viele Talmud- Ausgaben waren zensiert und enthielten
aus verständlichen Gründen die z.T. extrem anmutenden Auserwählt-Zitate
nicht. Der gesamte Talmud umfaßt in der Goldschmidt-Ausgabe 9457
Seiten. Die meisten Auswahlen enthalten die z.T. extrem anmutenden Auserwählt-Zitate
aus ebenfalls verständlichen Gründen auch nicht. Enthält
die Mayer-Ausgabe (Auswahl) das Zitat habe ich das mit [J] gekennzeichnet.
Enthält die Mayer-Auswahl das Zitat nicht, habe ich das mit [N] gekennzeichnet.
Enthält die Mayer
Auswahl zwar Traktat und Nummer, aber nicht das zitierte Textstück,
habe ich das so kenntlich gemacht: [J, aber nicht diesen Text, also N].
Goldschmidt heißt hier die letzte
12bändige Ausgabe des Jüdischen Verlages im Suhrkampverlag
(Abschluß 2002). Siehe auch Nachtrag
27.4.4. zu den Ausgaben.
Aboda Zara 1, IV,8, T38 nach G9-433,
K1 MISCHNA: "DREI TAGE VOR DEN FESTEN DER NICHTJUDEN IST ES VERBOTEN,
MIT [FNl] IHNEN HANDEL ZU TREIBEN, IHNEN ETWAS ZU LEIHEN ODER VON IHNEN
ZU LEIHEN, IHNEN [GELD] ZU BORGEN ODER VON IHNEN ZU BORGEN, AN SIE
ZU ZAHLEN ODER VON IHNEN EINE ZAHLUNG ZU NEHMEN. R. JEHUDA SAGT, MAN
DÜRFE VON IHNEN ZAHLUNG NEHMEN, WEIL DIES IHN [FN1] SCHMERZT
[FN2]. JENE ENTGEGNETEN IHM: OBGLEICH DIES IHN JETZT SCHMERZT, IST ER SPÄTER
DENNOCH FROH." (Fette Heraushebung von RS). [N]
FNl: Den zahlenden Nichtjuden.
FN2: Die oben angeführten
Handlungen sind deshalb verboten, weil der Nichtjude beim Abschluß
eines Geschäftes eine Befriedigung empfindet und am Feste den Götzen
dankt.
RS Bewertung: Hier zeigt sich eine unverblümt offen aggressiv-feindselige Haltung gegenüber Nichtjuden, indem zum Grundsatz wird, die Festtagsschonung könne bei Entgegennahme von Zahlungen umgangen werden, weil da dem Nichtjuden eine Befriedigung, während er seinen Götzen huldigt, vorenthalten werden könne. |
Abhodah Zarah 8-6. Thema: Religionsgeheimnisse.
Die
Seite Falsifiers
of the Talmud hierzu: Behauptung: "Every goy who studies
the Talmud and every Jew who helps him in it, ought to die. (Sanhedrin,
59a Abhodah Zarah 8-6)."
Entgegnung: "Abhodah Zarah 8-6.
Insofar as this volume is concerned the quotation is a complete fabrication.
Even the reference number is incorrect. It should read "Abhodah Zarah 8a
or 8b." A number such as 8-6 can never exist in the Talmud." Siehe
auch: Sanhedrin, 59a.
RS Bewertung: Im Talmud gibt es keine Seite "8-6". Nimmt man einen Scanfehler an, könnte 8b gemeint sein. Aber unter 8b geht es um Einladungen und den Siegestag, der am Beispiel der Römer abgehandelt wird, um die Zerstörung des Tempels und um Bußgeldsachen. Allgemein könnte diese Aussage allerdings gut in das Kapitel Aboda Zara passen, da das Hauptthema des Traktates der Götzendienst ist. Die Logik könnte sein, Ungläubigen keine religiösen Geheimnisse zu verraten, was angesichts der vielen Verfolgungen und Feindschaften ja auch einen gewissen Sinn machte. |
Abhodah Zarah 22a: Die Seite Falsifiers of the Talmud zur Behauptung: "Abhodah Zarah (22a): Christians have intercourse with animals." Entgegnung: "This fabrication is not in the text." Thema: Unzucht mit Tieren der Nichtjuden.
RS Bewertung: Die Seite 22a enthält das Zitat zwar nicht, dafür aber die Seite 22b. Wenn die Antwort "This fabrication is not in the text" von einem Rabbi oder Talmudkundigen kommt, wird offensichtlich und vorsätzlich sophistisch-rabulistisch die Unwahrheit gesagt (ein starkes Stück). |
Abhodah Zarah (Aboda Zara) 22b, G9-503: "— Weshalb darf man weibliche mit ihren Weibern nicht allein lassen!? — Mar Üqaba b. Hama erwiderte: Weil die Nichtjuden mit den Weibern ihrer Genossen Umgang pflegen, und wenn er zuweilen zu ihr kommt und sie nicht trifft, so beschläft er das Tier, das er da findet. Wenn du aber willst, sage ich: selbst wenn er sie trifft, beschlafe er dieses, denn der Meister sagte, das Tier eines Jisraeliten sei ihnen lieber als ihre eigene Frau. R. Johanan sagte nämlich: Als die Schlange der Hava beiwohnte, impfte sie ihr einen Unflat ein [FN7]. — Demnach gilt dies ja auch von den Jisraeliten!? — Bei den Jisraeliten, die am Berge Sinaj standen, verlor sich der Unflat, bei den Nichtjuden, die nicht am Berge Sinaj standen, verlor sich der Unflat nicht." Thema: Unzucht mit Tieren der Nichtjuden/ Extreme sodomistische Entwertung von Nichtjuden. [N]
Aboda zara (Awoda sara) 22b: Internetverbreitung: "Weshalb sind die Nichtjuden schmutzig? Weil sie am Berge Sinaj nicht gestanden haben. Als nämlich die Schlange der Chava [Eva] beiwohnte, impfte sie ihr einen Schmutz ein; bei den Jisraéliten, die am Berge Sinaj gestanden haben, verlor sich der Schmutz, bei den Nichtjuden aber verlor er sich nicht. Thema Entwertung der Nichtjuden. Bestätigung siehe oben. [N] Thema: Überhebung.
RS Bewertung: Das Zitat ist inhaltlich richtig (Wortlaut bei Goldschmidt G9-503 siehe bitte oben). |
Aboda zara (Awoda sara) 26a: Internetverbreitung: "Eine Jisraélitin darf einer Nichtjüdin keine Geburtshilfe leisten. Thema Vorteilsnahme Jüdin [N]
RS Bewertung: Das Zitat ist richtig. Der genaue Wortlaut bei Goldschmidt G9-513 lautet: "EINE JISRAELITIN DARF EINER NlCHTJÜDIN KEINE GEBURTSHILFE LEISTEN, WEIL SIE EIN KlND FÜR DEN GÖTZENDIENST GEBÄREN HILFT; WOHL ABER DARF MAN EINE NlCHTJÜDIN EINER JISRAELITIN GEBURTSHILFE LEISTEN LASSEN. ElNE JISRAELITlN DARF NICHT DAS KlND EINER NlCHTJÜDIN SÄUGEN; WOHL ABER DARF EINE JISRAELITIN IN IHREM BEREICHE IHR KIND VON EINER NICHTJÜDIN SÄUGEN LASSEN." |
Aboda zara (Awoda sara) 26a: Internetverbreitung: "Fällt ein Goj in eine Grube, so decke man einen Stein darauf damit er sich nicht befreien kann." [N] Thema: Behandlung von Abtrünnigen/ Häretikern.
RS Bewertung: In 26a habe ich diesen Text nicht gefunden, aber unter 22b gibt es eine Textstelle, die den Sachverhalt beschreibt: In G9-515 (Gemara) wird tatsächlich empfohlen, daß man einen Abtrünnigen (oder Häretiker?) in einer Grube halte (bis er verhungert ist?) und unter Anwendung von List und Tücke (lügen) einen Stein darüber decke ("Dies lehrt, daß, wenn ein Stein sich am Rande der Grube befindet, man sie zudecke und zu ihm sage: ich will mein Vieh hinüberführen. Rabina erklärte: Wenn sich darin eine Leiter befindet, so nehme man sie fort und sage zu ihm: Ich will meinen Sohn vom Dache herabholen." |
Aboda zara (Awoda sara) 26b: Internetverbreitung: "Den besten der Gojim sollst du töten. Thema Morderlaubnis gegen Nichtjuden [N]
RS Bewertung: Diesen Text habe ich unter 26b nicht finden können (Shahak, S. 144, zitiert diesen Text allerdings und ordnet ihn Rabbi Shim'on zu). Falls es um die zahlreichen Kriege, Befreiungsfragen oder Feinde geht, macht der Text Sinn und wäre m.E. als Kriegskunstregel nicht zu beanstanden. Befindet man sich im Krieg, schnappt man sich am sinnvollsten die Führer und Besten der Gegner [z.B.: hätte man Hitler rechtzeitig erledigt, wäre den Juden und der Welt wahrscheinlich viel erspart geblieben, leider hat unser Volk der Richter und Henker damals schrecklich versagt. Man fragt sich vielfach wohl auch, warum man Saddam Hussein nicht im ersten US-Golfkrieg erledigt hat.]. |
Aboda zara (Awoda sara) 37a: Ein Mädchen von drei Jahren und einem Tag ist zum Beischlaf geeignet. Thema: 3jährige Mädchen zum Beischlaf geeignet. [J, aber nicht diese Textstelle, also N].
RS Bewertung: Dieser Zitatinhalt findet sich bei Goldschmidt G9-546: "Rabbina sagte: Daher ist ein nichtjüdisches Mädchen mit drei Jahren und einem Tag, da sie dann zum Beischlaf geeignet ist, wie eine Flußbehaftete [RS: Ausfluß ist hier das Hauptthema] verunreinigend. -" Fußnote 280 unterstreicht noch einmal ganz klar: "Bei einem 9jährigen Knaben ist der Geschlechtstrieb schon reif, nicht aber bei einem 3jährigen Mädchen, obwohl es begattungsfähig ist." RS: "obwohl es begattungsfähig ist." |
Baba
bathra (Bawa batra) 54b: Internetverbreitung:
"Die Güter der Nichtjuden gleichen der Wüste, sie sind ein herrenloses
Gut und jeder, der zuerst von ihnen Besitz nimmt, erwirbt sie. (Choschen
hamischpath 156, Choschen hamischpath 271, Baba bathra 54b)". Thema
Jüdisches Privileg - Ungleiches Recht. [N]
Prüfung des Zitates Baba
bathra 54b nach Goldschmidt T33-G8-159: "Semuel sagte: Die Güter der
Nichtjuden gleichen der Wüste, und wer Besitz von ihnen nimmt, eignet
[FN 693] sie. Der Nichtjude sagt sich von ihnen los, sobald er das
Geld erhalten hat, und der Jisraelit eignet sie dann, wenn er den Schein
erhalten hat; somit gleichen sie [FN 694] der Wüste und wer sie in
Besitz nimmt, eignet sie. Abajje sprach zu R. Joseph: Kann Semuel dies
denn gesagt haben, Semuel sagte ja, das Staatsgesetz sei Gesetz, und das
Staatsgesetz lautet ja, daß man ein Grundstück nur durch einen
Schein eignen [FN 695] könne!?
FN 693: Hinsichtlich der Aneignung;
wenn er sie an einen Jisraeliten verkauft und Geld erhalten hat, so gelten
sie, solange der Käufer sie nicht durch Besitznahme geeignet hat,
als herrenlos.
FN 694: Obgleich sie
anderer bereits gekauft hat.
FN 695: Während
der Zeit zwischen Verkauf u. Besitznahme."
RS Bewertung Baba bathra 54b nach Goldschmidt T33-G8-159:
Der Bedeutungstenor, daß Juden einfach von Nichtjuden sich Besitztümer
aneignen können, ist hier ziemlich sicher falsch. Hier wird m.E. von
der Zwischenphase gesprochen, bis der Besitzstand des Verkäufers aus
dem Grundbuch gelöscht und als Besitzstand für den Käufer
dort eingetragen ist. "Schein" meint hier einen Nachweis für die Eintragung
im Grundbuch und zeigt bereits zu damaligen Zeiten ein hohes juristisches
Niveau bei Grundstücks- Transaktionen.
Anmerkung: Choschen hamischpath 156, Choschen hamischpath 271 sind vermutlich keine Talmud Texte. |
Baba kamma 59a: Der Notzüchter braucht kein Schmerzensgeld zu zahlen, weil das Mädchen diese Schmerzen später unter ihrem Ehemann gehabt haben würde. Thema: Entwertung der Frau. [N]
RS Bewertung: Dieser Textinhalt findet sich bei G7-205 unter Berufung auf R. Simon b.Jehuda und R. Simon b.Menasja. Es heißt dort weiter: "Man erwiderte ihm [Abajje] Die freiweillige Beschlafung ist nicht mit der gewaltsamen zu vergleichen." Abajje hebt sodann auf die Bedeutung seiner Berufenen hervor. |
Baba kamma (Bawa kamma) 113: Dem Juden ist es erlaubt zum Nichtjuden zu gehen, diesen zu täuschen und mit ihm Handel zu treiben, ihn zu hintergehen und sein Geld zu nehmen. Denn das Vermögen des Nichtjuden ist als Gemeineigentum anzusehen und es gehört dem ersten [Juden], der es sich sichern kann. Thema. Vorrechte Juden. [N]
RS Bewertung: Zunächst wird nicht angegeben, ob es in 113a oder 113b steht. Obwohl 113a und 113b (siehe G7-394/95) Juden große Vorrechte gegenüber Nichtjuden einräumen, ist dieser Text so nicht findbar. Siehe auch unten. |
Baba kamma (Bawa kamma) 113a: "Jeder Jude darf mit Lügen und Meineid einen Akkum (Ungläubigen) ins Verderben stürzen. Thema. Kriminelle Vorrechte für Juden gegenüber Nichtjuden.
RS Bewertung: Diese Textstelle konnte ich bei G7 nicht finden. |
Baba Qamma (Bawa Kamma) 113a, G7-394: "Wenn ein Jisraelit und ein Nichtjude vor dir zu Gericht kommen, so sollst du, wenn du ihm nach jüdischem Gesetze Recht geben kannst, ihm Recht geben und zu diesem sagen, so sei es nach unserem Gesetze, und wenn nach dem Gesetze der weltlichen Völker, ihm Recht geben und zu diesem sagen, so sei es nach euerem Gesetze, wenn aber nicht, so komme ihm mit einer Hinterlist - so R. Jismael; R. Aqiba sagt, man dürfe ihm nicht mit einer Hinterlist komrnen, wegen der Heiligung des [göttlichen] Namens. Auch R. Aqiba sagt dies nur von dem Falle, wenn eine Heiligung des [göttlichen] Namens vorliegt, wenn aber eine Heiligung des [göttlichen] Namens nicht vorliegt, tue man dies wohl." Thema: Ungleichbehandlung vor dem Recht.
Baba mezia (Bawa mezia) 24a: Wenn irgendwo die Mehrheit aus Jisraéliten besteht, so muß man die gefundene Sache ausrufen; wenn aber die Mehrheit aus Nichtjuden besteht, so kann man sie behalten. Thema: Vorrechte Juden. [J, aber nicht dieser Text, also N].
RS Bewertung: in G7-507 Fußnote 107. In der Tat wird hier unterschieden, ob es eine israelische Mehrheit gibt. |
Baba mezia (Bawa mezia) 61a: Die Beraubung eines Jisraéliten ist nicht erlaubt, die Beraubung eines Nichtjuden ist erlaubt, denn es steht geschrieben (Lev 19,13): "Du sollst deinem Bruder nicht Unrecht tun. Aber diese Worte, sagt Jehuda, haben auf den Goj keinen Bezug, indem er nicht dein Bruder ist. Thema: Beraubung von Nicht-Juden (Goj) erlaubt. [N]
RS Bewertung: Es geht auf dieser Seite zwar um die Gebote des Allbarmherzigen, Verbot Wucher, Verbot Raub und Verbot Übervorteilung. Aber diesen Text habe ich nicht gefunden. |
Baba mezia (Bawa mezia) 71a: Eher gib einem Jisraéliten umsonst als einem Nichtjuden auf Wucher. Thema: Bevorzugte Behandlung von Juden. [J, aber nicht diesen Text, also N: die Wucherdeutung wird bestritten {Fußnote}].
RS Bewertung: Ein Textinhalt dieser Art findet sich in G7-677. |
Baba mezia (Bawa mezia) 114b. Internetverbreitung: "Ihr aber seid meine Schafe, die Schafe meiner Weide, Menschen seid ihr, ihr heißt Menschen, nicht aber heißen die weltlichen [nichtjüdischen] Völker Menschen, sondern Vieh. Andere Formulierung: "Ihr Israeliter werdet Menschen genannt, wogegen die Völker der Welt nicht den Namen 'Menschen' verdienen, sondern den von Tieren". Thema Total Entwertung von Nichtjuden. [N].
RS Bewertung: G7-845 führt zu Bawa mezia u.a. aus:
"Es wird gelehrt: R. Simon b. Johaj sagte: Die Gräber der Nichtjuden
sind nicht [levitisch] verunreinigend, denn es heißt -"'ihr aber
seid meine Schafe, die Schafe meiner Weide, Menschen seid ihr; ihr heißt
Menschen, nicht aber heißen die weltlichen Völker Menschen,
(sondern Vieh) [FN444]."
FN444. Die eingeklammerten Worte sind eine Glosse, die in den Parallelstellen (Jab. 61a u. Ker. 6b) fehlen, in Handschriften auch an dieser Stelle. Der Haß RS.s gegen die röm. Regierung ist erklärlich durch die Verfolgung, die er zu erdulden hatte; cf. Sab. Fol. 33b. Anmerkung: Die Seite Falsifiers
of the Talmud hierzu: Behauptung: "The Jews are human
beings, but the nations of the world are not human beings but beasts. (Baba
Mecia 114-6). Entgegnung: "Baba Mecia 114-6. This quotation
is a complete fabrication. Even the numbering is incorrect. There can be
no 114-6; it has to be 114a or 114b."
|
Berakhoth (Becherot) 58a: Wer die Scharen der Gojim [Nichtjuden] sieht, spreche: Beschämt ist eure Mutter, zu Schande die euch geboren hat. Thema: Totalentwertung der Nicht-Juden. [N]
RS Bewertung: G1-257: "Ferner sagte R. Hamnuna: Wer Scharen von Jisrae'liten sieht, spreche: 'Gepriesen sei der Allweise der Geheimnisse'; wer Scharen von den Völkern der Welt sieht, spreche [FN191] 'Beschämt ist euere Mutter, zu Schanden, die euch geboren hat'. |
Berakhoth
(Becherot) 58a: G1-257: Welterschaffung um der Juden willen
"Die Rabbanan lehrten: Wer Scharen von Jisraeliten sieht, spreche:
'Gepriesen sei der Allweise der Geheimnisse'; denn das Wesen des einen
gleicht nicht dem des anderen, und das Gesicht des einen gleicht nicht
dem des anderen. Ben Zoma sah eine Schar auf der Höhe des Tempelberges,
da sprach er: 'Gepriesen sei der Allweise der Geheimnisse' und 'Gepriesen
sei er, der sie alle erschaffen hat, um mich zu bedienen'."
Berakhoth
58b G1-260: Total Entwertung von Nichtjuden (extremer Antigoyismus).
"Die Rabbanan lehrten: Wenn jemand Häuser von Jisraeliten sieht,
so spreche er, falls sie bewohnt sind: 'Gepriesen sei, der die Grenze der
Witwe aufrichtet', und falls sie zerstört sind, 'Gepriesen sei der
Richter der Wahrheit'. Wenn Häuser der weltlichen Völker, so
spreche er, falls sie bewohnt sind: 'Das Haus der Stolzen wird der Herr
niederreißen. Sind sie zerstört, so spreche er: Ein Gott der
Rache ist der Herr, als Gott der Rache erschien er."
Berakhoth
(Becherot) 58b: Entwertung der Mütter und Gräber der Nicht-Juden
Wer die Gräber der Gojim sieht, spreche: Beschämt
ist eure Mutter, zu Schande die euch geboren hat. Thema: Totalentwertung
Nichtjuden. [N]
RS Bewertung: In G1-257 findet sich in der Tat: "Die Rabbanan lehrten: ... '"Beschämt ist euere Mutter, zu Schanden, die euch geboren hat." |
Choschen hamischpath (?) 156: Die Güter der Nichtjuden gleichen der Wüste, sie sind ein herrenloses Gut und jeder, der zuerst von ihnen Besitz nimmt, erwirbt sie. Thema: Nicht-Juden-Besitz ein herrenloses Gut. [N]
RS Bewertung: Choschen hamischpath ist kein üblicher Traktatname. Der Text findet sich aber unter Baba bathra (Bawa batra) 54b, aber nicht mit dieser negativ suggestiven Anscheinsbedeutung. |
RS Bewertung: wie oben. |
Erubin (Eruwin) 43b: Sobald der Messias kommt, sind alle [Nichtjuden] Sklaven der Jisraéliten. Thema: Herren der Welt. [N]
RS Bewertung: Ein solcher Text ist bei G2-130 nachweisbar: "... denn wenn der Messias kommt, sind alle Sklaven der Israeliten ..." |
Erubin (Eruwin) 75a: Die Wohnung eines Nichtjuden wird nicht als Wohnung betrachtet. Thema: Entwertung der Wohnung von Nichtjuden. [N]
RS Bewertung: Diese Äußerung findet sich unter in G2-221: "So lehrt er uns hier, daß die Wohnung eines Nichtjuden nicht als Wohnung gelte." |
Jabmuth (Jewamot) 57a: Ein Mädchen von drei Jahren und einem Tag ist zum Beischlaf geeignet. Thema: 3jährige Mädchen zum Beischlaf geeignet [N]
RS Bewertung: Diesen Text konnte unter der Zitierstelle nicht finden, er findet sich aber wenige Zeilen später unter 57b, G4-512. Siehe auch Aboda zara (Awoda sara) 37a; Jabmuth (Jewamot) 57b; Jabmuth (Jewamot) 60a. |
Jabmuth (Jewamot) 57b: Ein Mädchen von drei Jahren und einem Tag wird durch Beiwohnung angetraut. Thema: 3jährige Mädchen zum Beischlaf geeignet. [N]
RS Bewertung: Dieser Text findet sich unter G4-512. Siehe auch Aboda zara (Awoda sara) 37a; Jabmuth (Jewamot) 60a. |
Jabmuth (Jewamot) 60a: Ein Mädchen von drei Jahren und einem Tag ist zum Beischlaf geeignet. Thema: 3jährige Mädchen zum Beischlaf geeignet. [N]
RS Bewertung: Diese Aussage findet sich bei G4-521, Fußnote 270 unter Jabmuth 60b. Siehe auch Aboda zara (Awoda sara) 37a; Jabmuth (Jewamot) 57b. |
Jebhammoth 61a (Jabmuth, Jewamot); [Kerithuth 6b, p. 78.:] Nur die Juden sind Menschen, die Nichtjuden sind keine Menschen, sondern Tiere (Kerithuth 6b, p. 78. Jebhammoth 61a). Thema: Totalentwertung der Nichtjuden.
RS Bewertung: Unter G4-523 wird tatsächlich R. Simon b.Johai entsprechend zitiert: "ihr heißt Menschen, die weltlichen Völker heißen nicht Menschen." Von den Tieren habe ich bei Jabmuth 61a in der Goldschmidt- Ausgabe nichts gefunden. |
Jabmuth (Jewamot) 94b: Der Samen der Nichtjuden ist Viehsamen. Thema: Totalentwertung der Nichtjuden [N]
RS Bewertung: Diesen Text 94b habe ich bei G4 nicht gefunden. |
Jabmuth (Jewamot) 98b: Ein Nichtjude hat keinen Vater, weil sie in Unzucht versunken sind, der Herr hat ihren Samen für frei erklärt, wie es heißt: "Deren Fleisch gleicht dem Fleische des Esels und ihr Samen ist Pferdesamen." Thema: Totalentwertung der Nichtjuden. [N]
RS Bewertung: Diesen Text 98b habe ich bei G4 nicht gefunden, er steht aber unter 98a (G4, S. 662). Eine ähnliche Textstelle findet sich bei Berakoth III, 25b (G1, S. 110f): "... Von einem Nichtjuden ist dies [zu lehren] nötig; da es von ihnen heißt: [FN200] deren Fleisch dem Fleische des Esels gleicht, ..." [Erg. 10.4.8] |
Jad chasaka (Jadajim) 49b: Den besten der Gojim sollst du töten. Thema: Aufforderung zum Mord am besten Nicht-Juden. [N]
RS Bewertung: Diesen Text habe ich bei G12, Jadaijm (Händeunreinheit) nicht gefunden; in dem kurzen Traktat scheint es auch keine übliche Blattnummerierung zu geben (Shahak, S. 144, zitiert diesen Text allerdings und ordnet ihn Rabbi Shim'on zu). Falls es um die zahlreichen Kriege, Befreiungsfragen oder Feinde geht, macht der Text Sinn und wäre m.E. als Kriegskunstregel nicht zu beanstanden. Befindet man sich im Krieg, schnappt man sich am sinnvollsten die Führer und Besten der Gegner [z.B.: hätte man Hitler rechtzeitig erledigt, wäre den Juden und der Welt wahrscheinlich viel erspart geblieben, leider hat unser Volk der Richter und Henker damals schrecklich versagt. Man fragt sich vielfach wohl auch, warum man Saddam Hussein nicht im ersten US-Golfkrieg erledigt hat.]. |
Kerithuth 6b, p. 78. Internetverbreitung: "Nur die Juden sind Menschen, die Nichtjuden sind keine Menschen, sondern Tiere." Thema: Totalentwertung der Nichtjuden.
RS Bewertung: Kerithuth ist kein Name in unserer Synopsis-Tabelle.
Sehr wahrscheinlich ist Kerethoth (Kritot, Keritot) gemeint. So interpretiert
auch die Seite "Falsifiers of the Talmud". p. 78 bezieht sich wahrscheinlich
auf eine hier unzulänglich mitgeteilte Zitierquelle. Ein entsprechender
Text findet sich tatsächlich unter Kerithoth.
Falsch erkennt die Seite Falsifiers of the Talmud hierzu: Behauptung: "One of the basic doctrines of the Talmud is that all non-Talmudists rank as non-humans, that they are not like men, but beasts. (Kerithuth, 6b, p. 78)". Thema Totalentwertung von Nichtjuden als Nichtmenschen. Entgegnung: Kerithuth, 6b, p. 78. "Even the numbering system is a fabrication. 6b means page 6, side 2. Consequently, page 78 can have no relationship to 6b. This claim is based upon a particular dialogue in which reference is made specifically to heathens in a fashion comparable to that of many Christian preachers who today still thunder away with the doctrine that only those who accept Jesus Christ will be "saved." Obviously no sane person with a semblance of decency would condemn present-day Jews for the dialogue of some individual religious philosophers 1700 years ago." Ich widerlege mit einem GIF-Faksimile-Beweis aus G12-142: |
Kethuboth (Ketubbot) 3b: "Geschlechtsverkehr mit Nichtjuden ist wie Geschlechtsverkehr mit Tieren." Thema: Totalentwertung der Nichtjuden. [N]
RS Bewertung: Diesen Text habe ich an der angegebenen Stelle nicht gefunden. Siehe aber: Abhodah Zarah 22b. |
Kethuboth (Ketubbot) 6a: Ein Mädchen von drei Jahren und einem Tag ist zum Beischlaf geeignet. Thema: 3jährige Mädchen zum Beischlaf geeignet. [N]
RS Bewertung: Dieser Text findet sich nicht an der angegebenen Stelle, wohl an anderen: Aboda zara (Awoda sara) 37a.; Jabmuth (Jewamot) 57b; Jabmuth (Jewamot) 60a. |
Kethuboth 11a "Eine Proselytin,
eine Gefangene und eine Sklavin, die älter als drei Jahre und einen
Tag ausgelöst, bekehrt oder freigelassen worden sind, erhalten eine
Mine als Morgengabe, und die Jungfernschaftsanklage kann gegen sie nicht
erhoben werden." Thema: Minderberechtigte Andersgäubige und Mädchen.
GIF-Faksimile-Beweis für diesen unmittelbaren Mischna-Text aus Goldschmidt,
G5-30: [N]
Kelhubath 11a-11b: Die Seite Falsifiers of the Talmud hierzu: Behauptung: Kelhubath (11a-11b): "When a grown-up man has had intercourse with a little girl... It means this: When a grown up man has intercourse with a little girl it is nothing, for when the girl is less than this [see footnote] three years old it is as if one puts the finger into the eye [again see footnote] tears come to the eye again and again, so does virginity come back to the little girl three years old." Entgegnung: "This is probably the most insidious quote in the whole list. The words are correctly quoted but completely out of context. All the words after [see footnote] actually appear in the footnote, and are therefore not part of the Talmud itself. This passage is a discussion of the penalties and consequences of adult-child sexual relations. The point being made is that if a man has sexual relations with a little girl, that is to be punished less harshly than if it is with an older child or an adult woman. Importantly, when she grows up, the child is to regarded as still having her virginity for legal and marriage purposes. She is not to suffer. In modern times it is quite shocking to think that the fine or reparation for raping an infant should be less than that for raping or seducing an older child, but that is the relative judgement that some of the rabbis made, and which is recorded in the Talmud. The following paragraphs continue to discuss this issue, and there does not seem to be a strong consensus on the issue. The important thing, though, is that whilst from a modern standpoint we (whether Christian, Jew or atheist) might deplore the medical and psychological ignorance which seems to inform this decision, it must be stressed that the Talmud in no sense condones such behaviour. The discussion is about how it should be punished."
RS Bewertung: Texte, die diese uns Heutige empörende
Altersangabe enthalten, gibt es mehrfach im Talmud: Aboda
zara (Awoda sara) 37a.; Jabmuth
(Jewamot) 57b; Jabmuth
(Jewamot) 60a; Kidduschin
10a. Da hilft alles Drehen und Winden nichts.
Das muß man aber nicht hochspielen, weil es mehr darauf ankommt, wie das heute ist. Die Christen verbrennen seit 1873 ja auch keine Hexen mehr. |
Kidduschin (Kidduschin) 4: Zehn Maß Weisheit kam auf die Welt; neun Maß bekam das Land Jisraéls und ein Maß die ganze übrige Welt; zehn Maß Schönheit kam auf die Welt; neun Maß bekam das Land Jisraéls und ein Maß die ganze übrige Welt. Thema: Totale Selbsterhöhung der Juden. [N]
RS Bewertung: Diesen Text habe ich unter Qidduschin 4 (a und b) nicht finden können. |
Kidduschin 10a: Ein Mädchen von drei Jahren und einem Tag ist zum Beischlaf geeignet. Thema: Entwertung des Kleinkind-Mädchens. [N]
RS Bewertung: Dieser Text findet sich bei G6-532 an der angegebenen Stelle wie auch sonst mehrfach im Talmud: Aboda zara (Awoda sara) 37a.; Jabmuth (Jewamot) 57b; Jabmuth (Jewamot) 60a. |
Kidduschin (Qiddusin G6-643) 40b: MISCHNA: "WEM SCHRIFT, MISNA UND LEBENSART NICHT EIGEN SIND, GEHÖRT NICHT ZUR GESELLSCHAFT." Thema: Ausgrenzung aller Nichtjuden.
Kidduschin (Qiddusin G6-644b: "WEM SCHRIFT UND MISNA NICHT EIGEN IST. R. Johanan sagte: Er ist als Zeuge unzulässig." Thema: Entwertung der Nichtjuden (Nichtjuden als Zeugen ungeeignet).
Kidduschin 40b u. 82a: Den besten der Gojim sollst du töten. Thema: Freigabe zum Mord? [J, aber nicht diesen Text S. 251, also N].
RS Bewertung: Diesen Text habe ich unter Kidduschin 40b und 82a nicht gefunden (Shahak, S. 144, zitiert diesen Text allerdings und ordnet ihn Rabbi Shim'on zu). Falls es um die zahlreichen Kriege, Befreiungsfragen oder Feinde geht, macht der Text Sinn und wäre m.E. als Kriegskunstregel nicht zu beanstanden. Befindet man sich im Krieg, schnappt man sich am sinnvollsten die Führer und Besten der Gegner [z.B.: hätte man Hitler rechtzeitig erledigt, wäre den Juden und der Welt wahrscheinlich viel erspart geblieben, leider hat unser Volk der Richter und Henker damals schrecklich versagt. Man fragt sich vielfach wohl auch, warum man Saddam Hussein nicht im ersten US-Golfkrieg erledigt hat.]. |
Libbre
David 37: "Einem Nichtjuden etwas über unsere religiösen
Angelegenheiten mitzuteilen ist gleichbedeutend mit der Ermordung aller
Juden, denn wenn die Gojim erfahren würden, was wir über sie
lehren, würden sie uns kurzerhand umbringen." Thema: Religionsgeheimnis.
Quelle: Aus dem Politikforum: https://www.politikforum.de/forum/printthread.php?threadid=9467-404.
Die Seite Falsifiers
of the Talmud zur Behauptung: "To communicate anything
to a goy about our religious relations would be equal to the killing of
all Jews, for if the goyim knew what we teach about them they would kill
us openly. (Libbre David 37)." Entgegnung: "Libbre
David 37. This is a complete fabrication. No such book exists in the Talmud
or in the entire Jewish literature."
Hierzu auch: https://talmud.faithweb.com/articles/lie.html.
RS Bewertung: Diesen Traktatnamen habe ich bei Goldschmidt und auch sonst nicht finden können. Falls es um die zahlreichen Kriege, Befreiungsfragen oder Feinde geht, macht der Text Sinn und wäre m.E. als Kriegskunstregel nicht zu beanstanden. Befindet man sich im Krieg, schnappt man sich am sinnvollsten die Führer und Besten der Gegner [z.B.: hätte man Hitler rechtzeitig erledigt, wäre den Juden und der Welt wahrscheinlich viel erspart geblieben, leider hat unser Volk der Richter und Henker damals schrecklich versagt. Man fragt sich vielfach wohl auch, warum man Saddam Hussein nicht im ersten US-Golfkrieg erledigt hat.]. |
Makkoth (Makkot) 7b: Wer vorsätzlich einen Menschen getötet hat, der wird hingerichtet, ausgenommen, wenn er in der Absicht, einen Nichtjuden zu töten, einen Jisraéliten getötet hat. Thema: Höherer Wert jüdischen Lebens. [N]
RS Bewertung: Eine solche Textstelle ist unter G9-170, zugeordnet Raba, zu finden. |
Mechita (Megilla?) 11a: Den besten der Gojim sollst du töten. Thema: Töten der Feinde? [J, aber nicht diesen Text S. 617, also N?].
RS Bewertung: Unter Megilla 11a (G4) konnte ich diesen Text nicht finden (Shahak, S. 144, zitiert diesen Text allerdings und ordnet ihn Rabbi Shim'on zu). Falls es um die zahlreichen Kriege, Befreiungsfragen oder Feinde geht, macht der Text Sinn und wäre m.E. als Kriegskunstregel nicht zu beanstanden. Befindet man sich im Krieg, schnappt man sich am sinnvollsten die Führer und Besten der Gegner [z.B.: hätte man Hitler rechtzeitig erledigt, wäre den Juden und der Welt wahrscheinlich viel erspart geblieben, leider hat unser Volk der Richter und Henker damals schrecklich versagt. Man fragt sich vielfach wohl auch, warum man Saddam Hussein nicht im ersten US-Golfkrieg erledigt hat.]. |
Menachoth (Menachot) 44a: Thema: Erhöhung der Juden. "Der Mensch ist verpflichtet, täglich folgende drei Segenssprüche zu sprechen: Gelobt sei Gott, daß er mich nicht zu einem Nichtjuden gemacht hat, daß er mich nicht zu einem Weib gemacht hat und daß er mich nicht zu einem Unwissenden gemacht hat." [N]
RS Bewertung: Dieser Text findet sich unter G10-528 und wird von R.Meir so ausgesprochen. |
Nedarim (Nedarim) 23b: Wenn jemand wünscht, daß seine Gelübde des ganzen Jahres nichtig seien, so spreche er am Beginn des Jahres: jedes Gelübde das ich tun werde, ist nichtig; nur muß er beim Geloben daran denken. (Nedarim 23b) [siehe hierzu auch die Erläuterung zu Kol Nidre]. Thema: Täuschungserlaubnis bei speziellen Gelübden (eigenartiges Rechtsverständnis) [N]
RS Bewertung: Dieser MISCHNA-Text findet sich unter G5-413 in folgender Formulierung: "R ELIEZER B. JAQOB SAGT, AUCH WENN JEMAND SEINEN NÄCHSTEN MIT EINEM GELÜBDE BELEGT, BEI IHM ZU ESSEN, SPRECHE ER: JEDES GELÜBDE, DAS ICH TUN WERDE, SEI NICHTIG: NUR MUSS ER BEIM GELOBEN DARAN DENKEN." |
Nidda (Nidda) 71a: "Ein Mädchen von drei Jahren und einem Tag ist zum Beischlaf geeignet." Thema: 3jährige Mädchen zum Beischlaf geeignet. [N]
RS Bewertung: Diesen Text habe ich an der angegebenen Stelle nicht finden können, er findet sich aber an vielen anderen Stellen: Nidda 45a (G XII, S. 491: "GEMARA: Die Rabbanan lehrten: Mit drei Jahren kann sie durch Beiwohnung angetraut werden."), Aboda zara (Awoda sara) 37a.; Jabmuth (Jewamot) 57b; Jabmuth (Jewamot) 60a; Kidduschin 10a. Zur Bewertung. |
Exkurs: Orach
Chajim (Chajjim) Zitate
Hier handelt es sich wahrscheinlich um eine andere Quelle, wenn auch
nach Shahak (S. 139) um den maßgeblichsten Kodex und vielbenutztes
Handbuch zum Talmud aus dem 16. Jahrhundert: Nach der Quelle:
"Als Schulchan Aruch
(hebräisch »gedeckter
Tisch»), bezeichnet man ein von Josef Karo (Toledo-Zfath) verfaßtes
halachisches Handbuch. Eingeteilt ist das Werk nach dem vierteiligen Prinzip
der »Arba Turim« des J'akowk Ben Ascher:
RS Bewertung: Zur Quelle: Wie ausgeführt ist "Orach Chajim" kein Talmud Traktat, sondern wahrscheinlich ein Kapitel aus dem Schulchan Aruch (hebräisch »gedeckter Tisch»). Das Zitat selbst ist aber ein Talmud-Zitat, wenn hier auch falsch zugeordnet: Menachoth (Menachot) 44a. |
Orach chajjim (?) 224, 5: Wer die Gräber der Gojim sieht, spreche: Beschämt ist eure Mutter, zu Schande die euch geboren hat. [N]
RS Bewertung: Zur Quelle: Wie ausgeführt ist "Orach Chajim" kein Talmud Traktat, sondern wahrscheinlich ein Kapitel aus dem Schulchan Aruch (hebräisch »gedeckter Tisch»). Das Zitat selbst ist aber ein Talmud-Zitat, wenn hier auch falsch zugeordnet: Berakhoth (Becherot) 58a: |
Orach chajjim (O?) 224, 5: Wer die Scharen der Gojim [Nichtjuden] sieht, spreche: Beschämt ist eure Mutter, zu Schande die euch geboren hat. Thematische Quintessenz Zuordnung: Allgemeine Entwertung der Nicht-Juden. [N]
RS Bewertung: Zur Quelle: Wie ausgeführt ist "Orach Chajim" kein Talmud Traktat, sondern wahrscheinlich ein Kapitel aus dem Schulchan Aruch (hebräisch »gedeckter Tisch»). Das Zitat selbst ist aber ein Talmud-Zitat, wenn hier auch falsch zugeordnet: Berakhoth (Becherot) 58a: |
RS Bewertung: Der Text findet sich im Übergang 145b zu 146a in G1-898/899 mit etwas anderen Worten (Schmutz = flat). |
Sotah (Sota) 35b: "Die Völker werden zu Kalk verbrannt. Gleich wie der Kalk keinen Bestand hat, sondern verbrannt wird, so haben auch die weltlichen [nichtjüdischen] Völker keinen Bestand, sondern werden verbrannt. Thema: Unbekehrte Völker werden zu Kalk verbrannt. [N]
RS Bewertung: Das Zitat habe ich in dieser Formulierung nicht gefunden, unter 35b fand ich bei G6-123 folgenden Text im Zusammenhang mit der Möglichkeit der Bekehrung anderer Völker zur Tora: "Die Rabbanen lehrten: ...R. Simons ... und Völker werden zu Kalk verbrannt ...". Der Tenor des Zitates stimmt aber, die Auserwählten werden leben, die anderen zu Kalk verbrannt. |
Synhedrin 37a: "Jeder einzelne (Jude) muß sich sagen: Meinetwegen wurde die Welt erschaffen". Thema: Welterschaffung um der Juden willen. [J, aber nicht diese Textstelle, also N].
RS Bewertung: Bei Goldschmnidt (G8-603f) finden wir tatsächlich einen Mischna-Text, der dem Zitat inhaltlich entspricht: "DER MENSCH WURDE DESHALB EINZIG ERSCHAFFEN, UM DICH ZU LEHREN, DASS, WENN JEMAND EINE JISRAELITISCHE SEELE VERNICHTET, ES IHM DIE SCHRIFT ANRECHNET, ALS HÄTTE ER EINE GANZE WELT VERNICHTET, UND WENN JEMAND EINE JISRAELITISCHE SEELE ERHÄLT, ES IHM DIE SCHRIFT ANRECHNET, ALS HÄTTE ER EINE GANZE WELT ERHALTEN." |
Synhedrin (Sanhedrin) 57b: Dem Jisraéliten ist es erlaubt, den Goj zu unterdrücken. Thema: Juden dürfen Nicht-Juden unterdrücken. [N]
RS Bewertung: Diese Textstelle habe ich unter Synhedrin 57b nicht finden können. |
Synhedrin (Sanhedrin) 58b: Wenn jemand einen Jisraéliten ohrfeigt, so ist es ebenso, als hätte er die Gottheit geohrfeigt. Thema: Juden gottgleich [N]
RS Bewertung: Der Text findet sich in leicht veränderter Formulierung bei G8-696: "Ferner sagte R. Hanina: Wenn jemand einen Jisraeliten ohrfeigt, so ist es ebenso als hätte er die Göttlichkeit geohrfeigt, denn es heißt ..." |
Synhedrin (Sanhedrin) 58b G8-696: Thema: Erhöhung jüdischer Schmach. "R. Hanina sagte: Wenn ein Nichtjude einen Jisraeliten schlägt, so verdient er den Tod, denn es heißt: da wandte er sich nach allen Seiten um, und wie er sah, daß niemand zugegen war, erschlug er den Micri."
Synhedrin (Sanhedrin) 59a: Wenn sich ein Nichtjude mit der Thora befaßt, so verdient er den Tod. Thema: Die Tora gehört nur den auserwählten Juden. [N]
RS Bewertung: Die Stelle findet sich bei G8-697. Es ist
richtig, daß die Behauptung nur eine Meinung, die des R. Johanan
vorstellt und nicht den Einwand des R. Meir berücksichtigt. (G8-697).
Immerhin, ein bedeutsamer R. spricht dies aus. Siehe auch: Abhodah
Zarah 8-6.
Die Seite Falsifiers of the Talmud ist hier korrekt: Behauptung: "Every goy who studies the Talmud and every Jew who helps him in it, ought to die. (Sanhedrin, 59a)." Here is reported a dialogue between two Rabbis, the first of whom does indeed fanatically advocate death for a heathen who studies the Torah (the Pentateuch, not the Talmud), The second Rabbi effectively demolishes his colleague's argument by pointing out that the heathen who studies the Torah succeeds in elevating himself to the status of a High Priest." |
Synhedrin (Sanhedrin) 74b: Der Beischlaf der Nichtjuden ist wie Beischlaf der Viecher. Thema: Totalentwertung der Nichtjuden. [N]
RS Bewertung: Diese Textstelle habe ich bei G8-760f nicht gefunden. Siehe aber: Abhodah Zarah 22b. |
Synhedrin 76b: Dem Juden, der einem Goy das Gefundene zurückgibt, dem verzeiht Gott niemals. Thema: Unrecht bei Funden. [N]
RS Bewertung: Unter G8-768 findet sich diese Textstelle. |
Synhedrin (Sanhedrin) 78b: Wer vorsätzlich einen Menschen getötet hat, der wird hingerichtet, ausgenommen, wenn er in der Absicht, einen Nichtjuden zu töten, einen Jisraéliten getötet hat. Thema: Ungleiches Recht beim Töten. [N]
RS Bewertung: Die Stelle findet sich im Grundsatz als MISCHNA-Text unter G8-776. |
Synhedrin (Sanhedrin) 98b: Der Messias kommt nicht bevor nicht das niedrige und miserable Reich der Christenheit aufgehört hat. Thema: Impliziter Vernichtungswunsch der Christen. [J, aber nicht diese Formulierung, also N]
R S Bewertung: Diesen Text habe ich unter 98b nicht gefunden. Wohl werden unter 98a viele Bedingungen abgehandelt, wann der Messias wohl kommen könnte. |
Synhedrin (Sanhedrin) 99a G9-76. Vertilgt soll werden, wer sagt die Tora sei nicht vom Himmel.
Synhedrin (Sanhedrin) 104a: "Überall wohin Juden kommen, müssen sie sich zu Herrschern über ihre Herren machen." Thema: Herren der Herren. Sanhedrin 104a [N]
RS Bewertung: Diesen Text habe ich unter Synhedrin am Ende 104a in etwas anderer Formulierung bei G9-101 wie folgt vorgefunden: "Raba sagte im Namen von R. Johanans: Wo sie auch hinkommen, werden sie zu Fürsten ihrer Herren." |
Taanith 10a: "Das Land Israel wurde zuerst erschaffen und nachher erst die übrige Welt. Das Land Israel wird mit Regenwasser bewässert, die übrige Welt mit dem Rest". Thema: Israel zuerst erschaffen. [J, mit abweichender Formulierung zum Wasser; S. 618f]
RS Bewertung: Die Stelle ist belegt bei G3-665. |
Auswertung und Ergebnis der Zitat-Analysen
Goldschmidt heißt hier die letzte 12bändige Ausgabe des Jüdischen Verlages im Suhrkampverlag (Abschluß 2002). Siehe auch Nachtrag 27./ 30.4.4. zu den Ausgaben.
Textstellen, die im Goldschmidt nachweisbar sind: 36
Textstellen,
die ich im Goldschmidt unter der angegebenen Stelle nicht gefunden habe,
die aber an anderer Stelle im Goldschmidt belegt sind: 12
Textstellen,
die ich im Goldschmidt zwar gefunden habe, aber m.E. falsch vorwurfsvoll
interpretiert werden: 3
Textstellen,
die ich im Goldschmidt unter der angegebenen Stelle nicht gefunden habe:
14
Von 65 untersuchten Zitaten ließen sich 36 im Goldschmidt an der angegebenen Stelle finden, 12 nicht an der angegebenen, aber an anderen Stellen. Bei 3 Textstellen scheint mir der Vorhalt bzw. Vorwurf fraglich. Bei 1 Zitat fand sich der Name in der Synopsis (fünf Namensschreibvergleichstabelle) nicht. 14 Textstellen habe ich nicht gefunden. Von den problematischen Textstellen finden sich nur ganz wenige im Mayer (1999), wobei nicht jedes Zitat bei Mayer gegengeprüft wurde, sondern etwas über die Hälfte (was ich als repräsentativ ansehe). |
Der Talmud enthält sehr viele und teilweise extreme
Aussagen zur Auserwähltheit und absoluten Erhöhung des jüdischen
Volkes gegenüber allen anderen (Goyim), die damit als minderwertig
und unterlegen beurteilt werden. Nicht wenige dieser Aussagen könnten
jederzeit extremer Fremdenfeindlichkeit (Antigoyismus),
Rassismus, ja sogar dem religiös fundierten Faschismus (radikaler
Fundamentalismus) zugeordnet werden. Das ist in gewisser Weise sowohl erschütternd
als auch ernüchternd Und dies macht natürlich auch deutlich,
daß der Antisemitismus - wie man ihn etwa bei Luther
unverhohlen und drastisch ausgeprägt findet - teilweise als Reaktion
auf den Antigoyismus
(Anti-Nonsemitismus)
radikal-fundamentalistischer Zionisten verstanden werden kann. Es ist daher
ganz sicher und vollständig falsch, wenn die Juden sagen, der Antisemitismus
habe mit ihnen nichts zu tun. Die gesamte jüdische Religion ist in
ihrem historischen Fundament anti-non-semitisch.
Sozialpsychologisch und soziologisch sind sie durch solch eine Auserwählt-
Ideologie mitverantwortlich - was die Verbrechen, Pogrome und den Völkermord
an den Juden niemals rechtfertigen kann und nicht rechtfertigen soll.
Die Auserwählt- Ideologie und der extreme Antigoyismus, der im Talmud
zum Ausdruck kommt, fordert zu einem differenzierten Anti-Antigoyismus
nicht nur heraus, sondern ist gegenüber diesen Nichtjuden verachtenden
Aussagen völlig richtig und geboten.
Der paranoide und Nichtjuden verachtende, religiös motivierte Faschismus, wie er zum Teil im historischen Talmud (und in der Bibel) steckt, hätte eigentlich erwarten lassen sollen, daß sich die Juden entsprechend verhalten. Doch die historische Realität ist anders, wie wir alle und besonders wir Deutschen wissen. Christen und Muslime haben viel schlimmer gewütet und unvergleichliche Blutbäder angerichtet. Zufall? Wir wissen es nicht und brauchen darüber nicht zu spekulieren. Und eine absolute Sonderstellung nimmt natürlich der nationalsozialistische industriemäßige Massenmord an den Juden ein, der in seiner faktischen mordlüsternen Niedertracht sicher bislang einmalig war. Hitler und seine Verbrecher erklärten sich zu auserwählten Herrenmenschen und sahen im jüdischen Volk den Erzfeind, den sie wahnhaft und soziopathisch meinten vernichten zu müssen. Auch wenn der Talmud einige Stellen - wie oben zitiert und von der Nazipropaganda auch ausgeschlachtet - enthält, die eine religiös motivierte faschistische Einstellung den Goy, den anderen Religionen und Völkern gegenüber ausdrücken, muß man das Verhältnis zwischen Worten und Taten doch richtig gewichten. Folgt man dem Grundsatz, die Worte an den Taten zu messen, schneiden die Juden geschichtlich insgesamt weit besser ab als viele andere und besonders wir Deutsche. Das könnte sich in Zukunft anders entwickeln, wenn sie in den USA ihre jetzt schon sehr starke Machtposition noch weiter ausbauen und festigen können. So zeigt sich ein seltsame Erscheinung: Obwohl die radikal-fundamentalistischen Juden mit dem Talmud zweifellos an nicht wenigen Stellen eine klare und schlimme faschistoide Verachtung gegenüber anderen Religionen und Völkern offen ausdrücken, waren sie in der konkreten Geschichte, Lebenspraxis und Haltung viel friedlicher und hinterließen eine weit geringere Blutspur als ihre christlichen und muslimischen "Brüder" vom Stamme Abrahams. Was indessen sehr bedenklich und ausgesprochen unangenehm auffällt, ist die undifferenzierte und pauschale Verachtung, die den Goy, den nichtjüdischen Menschen und Völkern gegenüber zum Ausdruck gebracht wird. Es wird ja auch kein vernünftiger Mensch allen Juden oder Israelis unterstellen, daß sie diesen paranoiden Auserwähltschwachsinn für sich reklamieren. Wie es viele "Taufscheinchristen" gibt, so gibt es sicher auch viele "Geburtsjuden". Nicht einmal jeder wirklich religiöse Jude, wovon die meisten ja gemäßigt vernünftig sein dürften, muß diese Passagen vertreten, ja selbst nicht einmal alle Orthodxen So gesehen wäre es natürlich in jedem Falle falsch, einen Antisemitismus aufgrund des Antigoyismus im Talmud für rechtfertigbar zu halten. Von den Juden auf der Welt vertreten diesen religiös motivierten faschistoiden Auserwähltheitsanspruch meiner Einschätzung nach höchstens 5-10%. Und eine undifferenzierte Antihaltung ist grundsätzlich falsch, egal aus welcher Ecke und Motivierung. Nun mag man sagen, der Goldschmidt-Talmud umfaßt derzeit 9457 Seiten und die hier präsentierten Zitate sind davon gerade einmal 0,02%, also ein verschwindend geringer Teil. Doch das wäre auch wieder eine statistisch- euphemistische Relativierung und daher falsch. Es kommt bei den hier aufgeführten Zitaten auch nicht auf den Zusammenhang an: die gesicherten Aussagen sind klar und eindeutig und sie werden nicht besser, wenn man sie in diesen oder jenen Zusammenhang stellt, es sei denn, sie sind nur dialektisch- rhetorische Antithesen. Entscheidend ist, wie diese Aussagen heute
von religiösen Talmud-Autoritäten bewertet werden. Hier wäre
eine entsprechende offizielle und autorisierte Klarstellung zu jedem einzelnen
gesicherten Auserwählts-Zitat sehr wünschenswert.
|
Talmud und jüdische Religion:
Vorsicht
bei der Diskussion problematischer Talmud-Zitate:
Korrekt | Nicht korrekt |
Abhodah Zarah 8-6. | Abhodah Zarah 22a: |
Libbre David 37 | Baba mezia (Bawa mezia) 114b. |
Synhedrin (Sanhedrin) 59a. | Kerithuth 6b, p. 78. |
Wie könnte die evangelische Kirche das Antisemitismusproblem mit Luther lösen? Sie kann und muß sich natürlich nicht von Luther distanzieren, aber sie kann ja ohne Probleme wie andere Religionsgemeinschaften im Prinzip auch, sich von Irrtümern, Fehlern, Verfehlungen oder gar Verbrechen ihrer religiösen Führer - und hier auch von Fehlern, die Luther machte - distanzieren. Das gelang ja sogar der katholischen Kirche: "Im Herbst 1992, fast 360 Jahre nach der Verurteilung Galileis, wurde dieser von Papst Johannes Paul II rehabilitiert." [Quelle] Allerdings läßt das hirnverbrannte Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes [Pius IX: 18. Juli 1870] dort wenig Hoffnung und das ist schlimm angesichts der unglaublichen Kriminalgeschichte auch der Kirche(n). |
aber: Obwohl Luther zu übelsten Pogromen
aufruft unterscheidet sich sein religiös motivierter Antisemitismus
doch deutlich von dem Hitlers und der Nazis. Luther lehnt "nur" die jüdische
Religion ab, Hitler die jüdische Rasse und damit jüdische Menschen
überhaupt. Luther will die Juden verbannen, extrem reglementieren
oder zu ein Arbeitshaus stecken, Hitler will sie allesamt ausrotten und
ermorden. In der Bauern, Obrigkeits- oder Hexenfrage war Luther weniger
leben-schonend.
___
metaphysische
Logik und Methodologie. Für die jüdische Religion teilt Stemberger
(1982) hierzu Interessantes im Kapitel "Die Logik der Rabbinen" mit: die
sieben Regeln Hillels, die dreizehn Regeln des R. Jischmael und die zweiunddreißig
Regeln des R. Eliezer.
___
gedeckter Tisch
- Schulchan Aruch: Das Jüdische
Lexikon (1982, Bd. IV,2, Spalte 275) übersetzt Schulchan Aruch
- Erstausgabe 1565 in Venedig - mit "geordneter Tisch". Im
übrigen widerspricht das Jüdische Lexikon der Relativierung des
Schulchan Aruch (Spalte 275): "... ist er der maßgebende Ritual-
und Rechtskodex des gesetzestreuen Judentums geworden und in Verbindung
mit seinen zahlreichen Kommentaren bis zum heutigen Tag [RS: 1927 Beginn
der Erstausgabe; im Bd. selbst wird noch ein Buch von 1930 zitiert: Spalte
279] geblieben." Und weiter Spalte 276: "Selten hat ein halachisches
Werk solche Verbreitung und allgemeine Anerkennung gefunden wie der Schulchan
Aruch, der im Laufe der Zeit geradezu kanonisch geworden ist."
___
halachisch: nach Halacha, hebr. wörtl.
Wegrichtung, der gesetzliche Teil zu Religion und Sitz der nachbiblischen
Literatur, im Gegensatz zur Haggada,
wörtl. Erzählung, die nicht gesetzlichen Teile der Talmudliteratur
und Religion, bestehend aus vier Teilen: 1) Schriftauslegungen; 2) Gleichnisse;
3) Geschichten, Anekdoten, Sagen, Legenden; 4) Mystische und phantastische
Ideen über Gott, den Engelstaat u.a.. [Infobasis: Jüdisches
Lexikon].
___
"Moses gilt als Stifter der jüdischen
Religion, die nach ihm deshalb auch 'Mosaismus' genannt wird. Nach
der herrschenden Annahme lebte er um 1250 v. Chr. Sein Name wird verschieden
erklärt, nach 2. Mos. 2,10 bedeutet er 'ein aus dem Wasser gezogener'
wahrscheinlich ist das hebräische Moscheh aber ein ägyptisches
Lehnwort, welches 'das Kind (das der Gott gegeben hat)' bedeutet. Nach
der stark sagenhaften Überlieferung des Pentateuch war Moses der Sohn
von Amram - und Jochebed (2. Mos. 6,20) aus dem Stamme Levi
und wurde in Ägypten geboren. Da der Pharao geboten hatte, alle neugeborenen
jüdischen Knaben ins Wasser zu werfen, taten die Eltern das Kind in
ein Kästchen, das sie in das Schilf am Ufer eines Flusses niederlegten.
Die Tochter des Pharao fand den Knaben, ließ ihn von seinen Eltern
erziehen und nahm ihn später an Sohnes Statt an. Als Moses groß
geworden war, erschlug er einen Ägypter, der einen Frondienst leistenden
Juden schlecht behandelt hatte. Er floh nach Midian und heiratete dort
Zippora,
die Tochter eines Priesters. Als er einst Schafe am Berge
Horeb
hütete, erschien ihm ein Engel in einem feurigen Dornbusch, und die
Stimme Gottes beauftragte ihn mit der Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten.
Nach vielen Schwierigkeiten und Wunderzeichen führte er das geknechtete
Volk zum Sinai, stieg auf die Spitze des Berges und empfing dort
von Gott unter Donner und Blitz die von Gottes Finger eigenhändig
geschriebenen Tafeln mit den zehn Geboten (2. Mos. 31,18). Da sich
sein Herabstieg verzögerte, verehrten die Israeliten ein goldenes
Kalb. Als Moses dies bei seiner Rückkehr sah, ergrimmte er so,
daß er die von Gott gemachten und beschriebenen Tafeln zerbrach.
Nachdem er von Gott erreicht hatte, daß er dem durch Abgötterei
versündigten Volks verzieh, machte er auf Gottes Geheiß
zwei neue Tafeln, die wieder von Gott beschrieben wurden. Moses bestieg
dann den Berg von neuem und ver-[>196] brachte auf ihm vierzig Tage und
Nächte. Nachdem er die Herrlichkeit Gottes wenigstens von hinten geschaut
(2. Mos. 33,23) und weitere Gesetze von Gott erhalten hatte, zog er mit
dem Volk weiter. Von einem Berge aus sah er dann das gelobte Land, das
er selbst nicht mehr betreten sollte (4. Mos. 27,12). Im Alter von 120
Jahren starb er auf dem Berge Nebo und wurde von Gott selbst begraben
(5. Mos. 34,6), damit niemand sein Grab finden könnte.
Als Stifter der Jahve-Religion und des Bundes zwischen
Gott und dem Volke Israel, als Empfänger göttlicher Offenbarungen,
als Befreier vom ägyptischen Joch, als Begründer nationalen Lebens
war Moses gleicherweise Religionsstifter, Gesetzgeber, Priester und Führer
seines Volkes. Seine welthistorische Bedeutung kommt nicht zum wenigsten
darin zur Geltung, daß er auch vom Christentum und ->Islam
als hervorragender Träger einer Offenbarung anerkannt wird. Frühzeitig
hat sich seiner die Sage bemächtigt. Dadurch ist sein Bild mit einer
Fülle von märchenhaften Zügen ausgestattet worden. Im Laufe
der Zeit sind auch Legenden um ihn entstanden, die lediglich in falschen
Übersetzungen ihren Grund haben; wenn z. B. Michelangelo ihn
mit zwei Hörnern darstellt, so geht dies darauf zurück, daß
die beiden Strahlen, die im Zustand der Verklärung (2. Mos. 34,29)
von ihm ausgingen, infolge einer irrtümlichen Vulgata-Lesart als Hörner
aufgefaßt wurden (facies cornuta statt facies coronata).
Die Geschichtlichkeit der Gestalt des Moses ist
von manchen Forschern in Zweifel gezogen worden. Doch glauben die meisten,
daß ohne die Annahme einer überragenden historischen Persönlichkeit
die ganze Frühgeschichte Israels unverständlich bliebe."
Zitiert nach: Glasenapp,
H.v. (1957 ff), 195f, Kursivierungen bei Glasenapp hier Fettungen.
Psychopathologische Anmerkung: Die Geschichte Moses liefert nach - nur - diesem Text Anzeichen für drei Psychose-verdächtige Szenen (insgesamt gibt es bei Moses mindestens ein halbes Dutzend): die Dornenbuschpsychose und zwei 10-Gebote-Sinai-Psychosen I. und II. Psychotische, halluzinatorische, wahnhafte und massensuggestive Phänomene gehören zu den meisten Religionsstiftungen dazu, so z.B. auch die Geschichte Jesu oder Mohammeds. Hierzu auch Stoll (1904, allgemein und Moses speziell 211 ff). Suggestion und Hypnotismus in der Völkerpsychologie. Leipzig: Veit & Comp. Stoll sieht aber auch sehr viele suggestive Elemente. Interessant auch Freud, S. (1939; [1934-1938]). Der Mann Moses und die monotheistische Religion. Drei Abhandlungen. In: Studienausgabe IX (1974), 455-581. Frankfurt: Fischer. S.568: "Wir wollten erklären, woher der eigentümliche Charakter des jüdischen Volkes rührt, der wahrscheinlich auch seine Erhaltung bis auf den heutigen Tag ermöglicht hat. Wir fanden, der Mann Moses hat diesen Charakter geprägt, dadurch, daß er ihnen eine Religion gab, welche ihr Selbstgefühl so erhöhte, daß sie sich allen anderen Völkern überlegen glaubten." (fett von RS). Zur Wahrheit der Religion (S. 533): "Wir haben längst begriffen, daß in der Wahnidee ein Stück vergessener Wahrheit steckt, das sich bei seiner Wiederkehr Entstellungen und Mißverständnisse gefallen lassen mußte, und daß die zwanghafte Überzeugung, die sich für den Wahn herstellt, von diesem Wahrheitskern ausgeht und sich auf die umhüllenden Irrtümer ausbreitet. Einen solchen Gehalt an historisch zu nennender Wahrheit müssen wir auch den Glaubenssätzen der Religionen zugestehen, die zwar den Charakter psychotischer Symptome an sich tragen, aber als Massenphänomene dem Fluch der Isolierung entzogen sind." Hier werden zwei religionspsychologisch und -soziologisch interessante Aussagen gemacht: 1) der psychotische Charakter religiöser Glaubenssätze; 2) Massenwahnsinn ist sozusagen aufgrund der Masse keiner mehr. Im Grunde wird hier gesagt: was ein psychotisches Symptom ist, hängt davon ab, wie massiert es in der Gesellschaft auftritt. So ist z.B. die extreme Staatsverschuldung seit 35 Jahren in Deutschland als Wahnphänomen von den meisten gar nicht ausmachbar, weil es massenhafte und übliche politische Praxis auf allen Ebenen ist. Nicht vergessen sollte man allerdings, daß Wahn nicht zwingend negativ ist, er kann auch sehr förderlich sein. Die Auserwählten fühlen sich in dem Wahn, von Gott ganz persönlich berufen und auserwählt worden zu sein, ja auch meist sehr gut und wohl. Ein mehr alltägliches Beispiel: Wer sich geliebt fühlt, kann sich darin sehr gut fühlen, auch wenn das Geliebtwähnen gar keine reale Grundlage hat. Auch jemand, der von sich sehr überzeugt ist, wie z.B. eine (Hypo-) ManikerIn, kann auch von einem wahnhaft fundierten Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und einer übergroßen Selbstsicherheit sehr profitieren. Diese Überlegungen stützen auch das geflügelte Wort, daß der Glaube Berge versetzt, und damit auch als ein sehr wichtiges und grundlegendes Heilmittel gewürdigt werden muß; nicht nur als Placeboeffekt, dessen Bedeutung man ja nicht geringschätzen sollte. Der Glaube ist ein durch und durch echtes Heilmittel. Aber er hat eben auch seine Tücken. Und so gesehen kann auch die Religion als potentielles Heilmittel betrachtet werden. Doch mit Paracelsus bedenke man: die Dosis macht das Gift! Den Doppelcharakter aller Heilmittel kannte auch schon Johann Christian Reil. |
korrigiert: irs 16.04.04