Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=03.10.2007
Internet-Erstausgabe,
letzte Änderung: 06.12.17
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung
& Copyright_
Anfang_Richard
III. _Überblick__Rel.
Aktuelles _Rel.
Beständiges _Titelblatt__
Konzept_
Archiv_
Region_
Service-iec-verlag_
_
Wichtiger
Hinweis zu Links und Empfehlungen.
Willkommen in unserer Internet Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Kunst, Ästhetik,
Psychologie der Kunst, Bereich Theater, und hier speziell zum Thema:
Richard III.
Eindrücke zum
Stück und zur Inszenierung
im Theater in der Garage am 2.10.2007
(Theater-Info)
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Literaturliste Richard
III und "das" Böse
- Querverweise.
_
»Richard der Dritte ist ein reiner Bösewicht,
doch das reine Böse ist eine Art von Reinheit, an die sich schwer
glauben läßt. Selbst der Teufel ist ein gefallener Engel.«
(T. S. Eliot)
|
Historischer
Hintergrund und Einbettung in Stichworten: Renaissancefürsten,
Machiavelli, Aufstieg und Fall des Hauses Plantagenet, die Rosenkriege
zwischen den Häusern Lancaster (rote Rose) und York (weiße Rose).
Hilde Spiel
hierzu (S. 106f): "Der Kampf zwischen der roten Rose von Lancaster und
der weißen Rose von York ist nicht nur eine der blutrünstigsten,
sondern auch eine der verwickeltsten Episoden der Menschheitsgeschichte.
In seiner mörderischen Form dauerte er nur dreißig Jahre, doch
als er zu Ende war, hatten sämtliche Nachkommen des uralten Geschlechtes
Plantagenet einander zerfleischt. Sie waren in allen erdenklichen genealogischen
Rösselsprüngen von dem Normannenkönig Wilhelm dem Eroberer
und dern Hause Anjou abzuleiten gewesen. Bis zu Eduard dem Dritten
hatten die Plantagenets in nicht immer gerader, aber unbestrittener Folge
über England geherrscht. Nach dem Tode seines Enkels Richards des
Zweiten, aus der erstgeborenen Linie, begann der Zwist unter den Erben
seiner drei übrigen Söhne, der Herzöge von Clarence, Lancaster
und York. Miteinander teils verheiratet, teils zerstritten, zuweilen beides
zur selben Zeit, standen sie in diesen wechselnden Beziehungen auch noch
mit einem vierten Zweig ihres Stammes — Kindern einer unehelichen Verbindung
des Herzogs von Lancaster, Johann von Gaunt. Diese Bastarde waren als herzogliche
Beaufort und gräfliche Somerset anerkannt, aber nicht als erbberechtigt
bezeichnet worden. Jedoch verbanden sie sich schließlich mit dem
walisischen Bauerngeschlecht der Tudor, um das gesamte Haus Plantagenet
in die Versenkung zu tun."
Die EinMann-MultiRollen-Show
der Garagen-Inszenierung
Die im wesentlichen EinMann-MultiRollen-Show (Andreas Petri), unterstützt
durch einen Musiker (Arek Bleszynski), ist sicher eine große schauspielerische
Leistung, die vom Publikum mit lange anhaltendem Beifall (leichtes Trampeln
und Johlen) honoriert wurde (Regie Iwona Jera).
Als Hauptwirkung nahm ich mit: Ein großer,
weil eingestandener und erklärter Schurke der Geschichte und seiner
Zeit wurde lächerlich gemacht, wirkte überwiegend komisch, all
die herrschaftstypische Grausamkeit und Niedertracht verharmlost in
distanzierender Persiflage. So war nie zu befürchten, dass man sich
auch mit nur einem - Aspekt - identifizieren konnte, nicht einmal so recht
mit den Opfern. Durch die Komödiantisierung des Schreckens und der
hier lau dargestellten Perfidie des sich selbst offen erklärten Schurken
Richard wurde kaum ein Zuschauer erreicht. Oft wurde gelacht. Das ist eine
gute Weise, sich von dem, der Machiavelli noch in die Lehre nehmen wollte,
zu distanzieren, es als furchtbares Geschehen abzuweisen, von sich fernzuhalten.
Versuche ich, mich in die Zeiten Shakespeares zu versetzen, erscheint mir
sein Richard III. damals als ein revolutionäres Stück,
so dass mich wundert, dass es nicht verboten wurde. Revolutionär,
weil mit Richard III. der höfischen Gesellschaft und dem Adel ein
fürchterlicher Spiegel vorgehalten wurde. Shakespeare schrieb Richard
III. ungefähr 110 Jahre nach dessen zweijähriger Schreckensherrschaft,
die mit dem geflügelten Wort "(M)ein Königreich für ein
Pferd" auf dem Schlachtfeld bei Bosworth am 21.8.1485 endet.
Aber wozu heute noch Richard III. spielen? Sprache
und höfische Handlung sind völlig veraltet, wirken antiquiert,
hohl, aufgesetzt, fremd und von Haus aus teilweise lächerlich. Hier
braucht man wirklich keinen Verfremdungseffekt einzuführen, weil Form
und Inhalt von selbst fremd erscheinen. Wer wollte sich mit solchen Figuren
identifizieren? Vielleicht ist die komödiantische, persiflierende
Überzeichnung des Häßlichen, Niederträchtigen und
Perfiden eine gute Waffe gegen solche bösartige Inkarnationen der
Macht. Aber wer sollte davon berührt, nachdenklich, kritisch werden?
Der Bezug zur Moderne war oberflächlich, künstlich,
zufällig und ohne jeden erkennbaren sinnvollen Bezug (Flughafen
Einblendung; Radio, "Atomphysiker" Attribut). Selbst die Schnupf-Handlungen,
die Kokain und damit Rauschgiftassoziationen nahelegten, passen eigentlich
nicht, weil der tiefere und fürchterlichste Sachverhalt ja der ist,
dass diese Inkarnation des verschlagenen und heimtückischen Bösen
ganz normal war. Dieser Schurke war wie vieler seiner Zeitgenossen und
Nachfahren ganz unbekokst ein Schwein. Eine moderne, wenn auch nicht ganz
übertragbare Variante des hemmungslosen und asozialen Egoisten, eines
Richard III. aus dem saufenden Künstlermilieu hat Brecht mit seinem Baal
geschaffen, ausgezeichnet dargestellt in der Schlöndorff Verfilmung
mit Fassbinder, die von den Brecht Erben leider und für mich nicht
nachvollziehbar aus dem Medien-Verkehr gezogen wurde.
Ausgezeichnet gelang auf schlichte Weise die Aussage,
dass sich alles wiederholt und es mit Richard III. keineswegs vorbei ist,
durch die Wiederholung von Textsequenzen aus dem Anfang am Ende, nach seinem
Tod: "Bin ich gewillt, ein Bösewicht zu werden." Richard III.
gilt zwar als Prototyp des Schurken und Bösewichts. Aber diese Verdichtung
auf diese eine Figur ist sicher historisch
falsch. Die waren fast alle so: verschlagen, egomanisch und absolut
rücksichtslos. Heutzutage sind die Methoden subtiler und die Masken
besser. Was an Richard III. besticht, ist sein klares und offenes Bekenntnis
zu seiner Bosheit und Niedertracht. Und darin besteht die revolutionäre
Großtat Shakespeares - zu seiner Zeit. Doch wo sind heute die Shakespeares?
Wer wagte es, Kohl, Kanther, Schröder, Putin, Merkel, Blair oder Bush
einen modernen Shakespeare-Spiegel vorzuhalten? Unsere LiteratInnen und
Theater sind meist viel zu angepasst, viel zu abhängig, viel zu ängstlich
und damit auch kleingeistig und kleinmütig. Nun, wenn sie doch
den Mut hätten und die Kreativität besäßen, dann wäre
sicher ganz schnell ein Gericht zur Stelle, um solches zu verbieten (Hochhut:
Stellvertrter; Filbinger; in Deutschland ist es schon gerichtsbedeutsam
zu behaupten, dass ein Bundeskanzler in fortgeschrittenem Alter sich die
Haare färbt). Vielleicht ist es ja auch das. Vielleicht auch nur die
lange Nabelschnur der Subvention ...
Sehr schön fand ich, dass auf allzu einfache
Psychologisierungen
des Schurken Richard III. verzichtet wurde, obwohl sich kaum jemand besser
anböte. Gottseidank wurde kein Alfred Adler untergebracht (wie Sigmund
Freud in der Hamlet-Inszenierung).
Die Botschaft wäre dann also: Bosheit und Niedertracht sind - wie
Kriminalität
- ganz normal. Um Schurke zu werden, zu sein und zu bleiben, bedarf es
keiner besonderen Merk-Male wie Hinkefuß oder Häßlichkeit
(> Attraktivität), schon
gar nicht, wenn man HerrscherIn
ist. Das anzunehmen, fällt den meisten schwer. Und das wäre mutig,
wenn es denn so gemeint sein sollte. Zu wünschen wäre dann aber
gewesen, dies stärker herauszustellen.
Literatur (Auswahl)
Teilweise sind den Büchern zum leichteren Wiederausleihen
die Signaturen der UB Erlangen beigegeben. Fehlende bibl. Angaben wurden
mit " ? " markiert und werden im Laufe der Zeit nachgetragen.
Richard III. (Auswahl)
-
Böse, Petra Maria (1966). "Wahnsinn" in Shakespeares Dramen : eine
Untersuchung zu Bedeutungsgeschichte u. Wortgebrauch. Tübingen: Niemeyer.
[UB-Erlg.: 03PS/YH 2400 B672 ; 07EN/B 109/10]
-
Clemen, Wolfgang (1969). Kommentar zu Shakespeares Richard III : Interpretation
eines Dramas. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht. [UB-Erlg.: H00/LTG.B
5221]
-
Eichel-Streiber, Christine von (1982/3). Die Dramatisierung des Konflikts
von Individuum und Gesellschaft in Shakespeares "Richard III." Frankfurt
am Main, Univ., Diss., [UB Erlg.: H00/U.D 83-913]
-
Henkel, Matthias H. (1995). Das Bild des Staates in Shakespeares Richard
III., Macbeth und The Tempest. [Mikrofiche-Ausg.]. Marburg: Tectum. [ISBN
3-89608-775-4]
-
Heinz, Heide (1993). „Die durchschossene Anamnesis“. Zu Shakespeares
„Richard III“. Montage. (1984). In: R. Heinz: Zerstreuungen. Aufsätze.
Vorträge, Interviews zur Pathognostik. Wien: Passagen.
-
Kendall, Paul M. (2004). Richard III., König
von England – Mythos und Wirklichkeit. Diederichs.
Richard der Dritte (1452-1485)
ist wohl die meistumstrittene Gestalt im Bereich der englischen Geschichte.
Die fundierte Biographie nähert sich mit Hilfe genauer Geschichtsstudien
an das tatsächliche Geschehen rund um die Person des Regenten an.
Es kommt ein ungemein packendes Drama vor dem Hintergrund des angelsächsischen
Mittelalters zustande.
-
Schücking, Levin Ludwig (1943). Über einige Nachbesserungen bei
Shakespeare. Titus Andronicus, Richard III., Hamlet, Julius Caesar und
Love's Labour's Lost. Berichte über die Verhandlungen der Sächsischen
Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-Historische Klasse;
95,1. Leipzig: Hirzel.
-
Spiel,
Hilde (1964). Shakespeare. König Richard III. Dichtung und Wirklichkeit.
Mit einem Essay von Hilde Spiel. Frankfurt: Ullstein.
-
Unterstenhöfer, Marga (1988). Die Darstellung der Psychologie des
Tyrannen in Shakespeares "King Richard III" und "Macbeth". Frankfurt am
Main: Lang.
-
Wulffen, Erich
(1911). Shakespeares große Verbrecher. Richard III., Macbeth, Othello.
Berlin: V?.
Vorbemerkung
zur Literatur über das Böse.
"Das Böse" ist eine gewagte Formulierung. Einmal erscheint die
Wertung abhängig von der Basis und Perspektive aus der sie erfolgt.
Zum anderen erscheint die Verallgemeinerung, die sich im "Das" ausdrückt
nicht minder problematisch. Siehe auch die Literaturlisten zur Kriminalität,
Biographik
und Persönlichkeitspsychologie
(Desperado).
Allgemeine Literaturliste
zum Boesen (Auswahl)
-
Arendt, Hannah (dt. 1964). Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität
des Bösen. München: Piper.
-
Battke, Marion (1978). Das Böse bei Sigmund Freud und C. G. Jung.
Düsseldorf : Patmos Verl. [ISBN 3-491-77592-2 H00/PHS.C 6149
; 01PT/S 6,344]
-
Bitter, Wilhelm (1966). Gut und Böse in der Psychotherapie : ein Tagungsbericht.
Stuttgart: Klett. [UB-Erlg. 04PA/CU 8000 B624(2)]
-
Bizer, Christoph (2003). Die Gewalt und das Böse. Neukirchen-Vluyn:
Neukirchener. [ISBN 3-7887-1930-3, UB-Erlg. 15RK/91-5515[19]]
-
Böllinger, Lorenz (1993, Hrsg.). Vom Guten, das noch stets das Böse
schafft. Kriminalwissenschaftliche Essays zu Ehren von Herbert Jäge.
Frankfurt am Main: Suhrkamp. [ISBN 3-518-28667-6, UB-Erlg. H00/93
A 7876 ; 02JU/H/V 2049 ; 02JU/H/V 2049+2]
-
Buber, Martin (1952). Bilder von Gut und Böse. Köln [u.a.]: Hegner.
[UB-Erlg. H00/PHS.B 1483]
-
Häberlin, Paul (1960). Das Böse: Ursprung und Bedeutung. Bern
& München: Francke. [UB-Erlg. 01AP/P 11,308 ; 04PA/DD 6920 B67.960]
-
Heinsohn, Gunnar (1998). Lexikon der Völkermorde. Reinbek: Rowohlt.
-
Horster, Detlef (2006, Hrsg.). Das Böse neu denken. Hannah-Arendt-Lectures
und Hannah-Arendt-Tage. Weilerswist: Velbrück Wiss. [ISBN 3-938808-13-6,
UB-Erlg. H00/2006 A 7973]
-
Jaschke, Helmut (1974). Das Böse in der Erziehung: ein Beitrag zur
pädagogischen Anthropologie. Düsseldorf: Patmos. [ISBN 3-491-00435-7,
UB-Erlg. P00/74-441]
-
Jaschke, Helmut (1990). Böse Kinder - böse Eltern? Erziehung
zwischen Ohnmacht und Gewalt. Mainz: Matthias-Grünewald [ISBN 3-7867-1466-5,
UB-Erlg. H00/90 A 5826 ; P00/92-2728]
-
Keen, Sam (dt. 1993, engl. 1986). Gesichter des Bösen. Über die
Entstehung unserer Feindbilder. München: Heyne.
-
Kloss, Heinz (1985). Grenzen und Übergänge im Bereich von Gut
und Böse. Hilfen zur erkennenden Abwehr des Bösen. Dornach/Schweiz
: Philos.-Anthroposoph. Verl. am Goetheanum. [ISBN 3-7235-0405-1, UB-Erlg.
H00/86 A 4801]
-
Kolakowski, Leszek (1986). Gespräche mit dem Teufel. Acht Diskurse
über das Böse. München u.a.: Piper. [ISBN 3-492-10109-7,
UB-Erlg. P00/87-3930]
-
Lacroix, Michel (1999). Das Böse. Ausführungen zum besseren Verständnis,
Anregungen zum Nachdenken. Aus dem Franz. von Thomas Laugstien. Bergisch
Gladbach: BLT. [ISBN 3-404-93021-5, UB-Erlg. H00/2001 A 5151]
-
Landmann, Valentin (1985). Das Böse. Geschichte eines Urphänomens.
München: Universitas. [ISBN 3-8004-1096-6, UB-Erlg. P00/87-4842]
-
Laube, Johannes (2003, Hrsg.). Das Böse in den Weltreligionen. Darmstadt
: Wiss. Buchges. ISBN 3-534-14985-8 [UB-Erlg. H00/2003 A 10495 ;
01MW/4565,8 ; 15RK/2004-2557]
-
Martens, Ekkehard (1997). Zwischen Gut und Böse. Elementare Fragen
angewandter Philosophie. Stuttgart: Reclam. [ISBN 3-15-009635-9, UB-Erlg.
H00/97 A 5881 ; 04PA/CC 7100 M377]
-
Monrad, Marcus Jacob (1838). Die menschliche Willensfreiheit und das Böse.
Leipzig: Janssen. [UB-Erlg. 01SY/D 3,943]
-
Neiman, Susan (2004). Das Böse denken. Eine andere Geschichte der
Philosophie. Frankfurt am Main: Suhrkamp. [ISBN 3-518-58389-1, UB-Erlg.
H00/2004 A 10632 ; 04PA/CD 1120 N414]
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Nietzsche, Friedrich (1891). Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer
Philosophie der Zukunft. Leipzig: Naumann.
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Oakley, Barbara (2008). Biologie des Bösen. Tyrannen der Weltgeschichte
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Orban, Ivan (2005). Das Wesen des Menschen. Gedanken über die Ursache
von Gut und Böse. Heusenstamm: ontos. [ISBN 3-937202-88-9, UB-Erlg.
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Pawelka, Franz (1987). Warum ist der Mensch gut und böse?: Die Naturgeschichte
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UB-Erlg. H00/87 A 11928]
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Petersen, Uwe (2005). Das Böse in uns: Phänomenologie und Genealogie
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H00/2006 A 3730]
-
Plack, Arno (1971, 10.A.). Die Gesellschaft und das Böse : eine Kritik
der herrschenden Moral. München: List. [ISBN 3-471-66515-3, UB-Erlg.
P00/72-4273]
-
Ritter, Heinrich (1869). Ueber das Böse und seine Folgen. Gotha: Perthes.
[UB-Erlg. H00/PHS-VI 314]
-
Ritter, Werner H. (2003). Das Böse in der Geschichte. Dettelbach:
Röll. [ISBN 3-89754-209-9, UB-Erlg. 01KG/N 14,1303]
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Safranski, Rüdiger (1998). Das Böse oder das Drama der Freiheit:
drei Vorträge und ein Gespräch des Autors mit Stephan Krass.
Heidelberg: Carl-Auer-Systeme-Verl.. [ISBN 3-89670-080-4, UB-Erlg.
H05/97 H 16]
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Schmidbauer, Wolfgang (1972). Die sogenannte Aggression. Die kulturelle
Evolution und das Böse. Hamburg: Hoffmann und Campe. [ISBN 3-455-09055-9,
UB-Erlg. H00/PHS.C 1056 ; 98SP/CP 3500 S348]
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Schroeder, Hans-Werner (1984). Der Mensch und das Böse. Ursprung,
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3-87838-398-3, UB-Erlg. H00/82 A 1715]
-
Schulte, Christoph (1988). Radikal böse: Die Karriere des Bösen
von Kant bis Nietzsche. München: Fink. [ISBN 3-7705-2437-3, UB-Erlg.
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-
Seemann, Hans-Jürgen & Meier, Rainer (1989) Das Prionzip Bosheit.
Die Alltäglichkeit der Schikane. Weinheim: Beltz.
-
Seybold, Silke (2007, Hrsg.). All about Evil - Das Böse. Mainz: Philipp
von Zabern.
-
Seligmann, Siegfried (1910). Der böse Blick und Verwandtes/1. - (1910).
[UB-Erlg. H00/HIST.B 3205,1]
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Seligmann, Siegfried (1910). Der böse Blick und Verwandtes/2. - (1910)
H00/HIST.B 3205,2]
-
Welzer, Harald; Montau, Robert & Plaß, Christine (1997). "Was
wir für böse Menschen sind!" Der Nationalsozialismus im Gespräch
zwischen den Generationen. Tübingen: Ed. diskord. [ISBN 3-89295-628-6,
UB-Erlg. 05SO/IIIf/46815]
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Wuketits, Franz M. (1993). Verdammt zur Unmoral? Zur Naturgeschichte von
Gut und Böse. München u.a.: Piper. [ISBN 3-492-02977-9, UB-Erlg.
H00/93 A 13962 ; 01SE/Z 3,15 ; 15BI/98-4127]
-
Wuketits, Franz M. (1999). Warum uns das Böse fasziniert. Die Natur
des Bösen und die Illusionen der Moral. Stuttgart [u.a.]: Hirzel.
[ISBN 3-7776-0938-2, UB-Erlg. H00/99 A 8420]
-
Zacharias, Gerhard (1972, Hrsg.). Das Böse : Dokumente und Interpretationen.
München: Hanser. [ISBN 3-446-11568-4 H00/Z.A 3983[89 ; 05SO23/IIIf/21135]
-
Zimbardo, Philip (2008). Der Luzifer-Effekt. Die Macht der Umstände
und die Psychologie des Bösen. Berlin: Springer. [Info; ISBN: 978-3-8274-1990-3]
Links (Auswahl: beachte)
-
Theater Erlangen [Info]
* Begleitmaterial [PDF]
-
Richard III. (historisch): [,W,]
-
Richard III. von Shakespeare (,W,
Text im Gutenbergprojekt,
).
-
Shakespeare
im Gutenbergprojekt. * Deutsche
Shakespeare Gesellschaft *
-
Shakespeare: Leben, Persönlichkeit und Werk:
[,W,]
-
Richard III. Inszenierungen (Auswahl):
-
Graz: https://theater-graz.kraftzone.com/schauspielhaus/stuecke/stuecke_genau.php?id=1780
-
Hamburger Schauspielhaus: https://www.abendblatt.de/daten/2005/11/05/499893.html
-
Hexenkessel Hoftheater: https://www.kultura-extra.de/theater/feull/hexenkessel.html
-
Ingolstädter Inszenierung: https://deutsch.agonia.net/index.php/article/107143/index.html
-
Jenaonline: https://www.jenaonline.de/theaterhaus/rezensionen/richard_iii.shtml
-
KGT: https://www.kunstgesellschaftthun.ch/index.php?seite=2002-01-18_richardiii
-
Kölner Schauspielhaus: https://www.stadtrevue.de/index_archiv.php3?tid=124&bid=6&ausg=01/02
-
OMM: https://www.omm.de/veranstaltungen/musiktheater20062007/D-richard.htm
-
Rheinoper Düsseldorf: https://www.wz-online.de/sro.php?redid=142995
-
Schauspielhaus Kiel: https://www.kn-online.de/artikel/1752357
-
Staatstheater Hannover: https://www.staatstheater-hannover.de/sstuecke04/richard.shtmll
_
Allgemeine
Theater-Links:
Veränderte URLs ohne
Weiterleitung wurden entlinkt.
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT
= General and Integrative
Psychotherapy, internationale
Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
Eindrücke.
Meine "Eindrücke" von Theateraufführungen sind zwar an manchen
Stellen gelegentlich kritisch, sind aber nicht als traditionelle Theaterkritiken
misszuverstehen. Hierzu bin ich gar nicht ausgebildet und habe auch zu
wenig Theaterkenntnis und -erfahrung. Ich kann also die vielfältige
Leistung von Dramaturgie, Regie, Musik, Bühnentechnik und Darstellung,
besonders der SchauspielerInnen gar nicht angemessen bewerten. Und deshalb
möchte ich mich auch mit
Eindrücken begnügen. Ich
verlange vom Theater nicht mehr als dass es Interesse weckt, berührt
und zur Auseinandersetzung mit der Aufführung und des ihm zugrundliegenden
Stückes anregt.
___
Interpretationen.
Hierzu
gibt es viele Hilfen. Eine Übersicht zur Interpretation deutschsprachiger
Autoren findet man in:
Schlepper, Reinhard (1970f - 1990). Was ist wo
interpretiert? Eine bibliographische Handreichung für das Lehrfach
Deutsch. Paderborn: Schöningh. * Kostenpflichtiges Material bietet
Interpretationen.de.
* Szenische Interpretation Literatur
* Literaturinterpretationen Links * Kostenpflichtige Königs Erläuterungen
im PDF-Format *
Einige Spezialfragen: Eco, Umberto (). Die Grenzen
der Interpretation. Hanser.
___
historisch falsch. So führt
Hilde Spiel
(S.
105f) überzeugend aus: "Es war eine Epoche voll Widerspruch, schwer
verständlich selbst für unsere Gegenwart, der die menschliche
Fähigkeit zur gleichzeitigen Verfeinerung und Barbarei wieder mehr
als geläufig ist. Haarsträubende Schandtaten wurden verübt,
während die Humanisten zu einer Rückkehr zu den antiken Moralvorstellungen
aufriefen, und sie wurden von diesen häufig gebilligt oder gar geteilt.
In Richards des Dritten Tagen stellte William Caxton die erste Buchdruckerpresse
auf; sein Schutzherr, Graf Rivers, dessen Schriften er zu vervielfältigen
begann, verschwor sich gegen den König und fand dabei den Tod. Ein
anderer Humanist, Sir Thomas More, den die Kirche trotz seiner empiristischen
Haltung heiligsprechen sollte, übernahm in seinem »Leben Richards
des Dritten« alle Geschichtslügen seiner Zeit, darunter die
groteske Behauptung, Richard habe vor der Geburt zwei Jahre im Mutterleib
zugebracht. An der Doppelköpfigkeit der Renaissance hatte England
[>106] sein Teil, ganz wie jedes andere Land Europas. Seine Fürsten
betrugen sich, wie es alsbald Machiavelli in seinem Buch »Il Principe«
beschrieb.
Daß zu beiden Seiten der großen Wasserscheide,
die das fünfzehnte vom sechzehnten Jahrhundert trennt, gleiche Begriffe
von Gut und Böse, Macht und Recht im Schwange waren, geht aus allen
historisch verbürgten Tatsachen hervor. Margarethe von Anjou, die
stolze und, skrupellose Gattin des schwachen Lancaster-Königs Heinrich
des Sechsten, metzelte nicht mehr Menschen dahin als die »blutige
Maria«, Heinrichs des Achten ältestes Kind. Ihre Schwester,
die »jungfräuliche Königin«, ließ so viele
Köpfe rollen wie Eduard von York, der Gemahl, ihrer Namensvetterin
Elisabeth. Einen einzigen Herrscher jedoch, weder edler noch ärger
als seine Zeitgenossen, hat die Nachwelt zum größten Übeltäter
dieser Erde ernannt. Richard der Dritte, ein Mann von zwiespältiger
Natur, erfüllt vom Glauben an das absolute Königtum, stark, heldenhaft
und mitleidlos, wo es um den Gewinn und die Erhaltung seiner hohen Würde
ging, weich, nachgiebig und unbedacht, wo sein Urteil von Gefühlsaufwallungen
abhing, wurde zum Archetyp des Bösewichts, weil ein Dichter beschloß,
ihn so und nicht anders zu schildern. Einer Legende, von den servilen Geschichtsschreibern
der Tudors in die Welt gesetzt, hat William Shakespeare grauenhafte Gestalt
verliehen."
Mordkonto Richard III.
Die
in der Verantwortung Richard III. nach Shakespeare Ermordeten treten am
Ende des Dramas in der Nacht vor der Entscheidungsschlacht im Traum Richards
III. vorahnungsvoll auf (III,3) und verwünschen ihn in den Tod: "Der
Geist des Prinzen Eduard, Sohnes Heinrichs des VI., steigt zwischen den
beiden Zelten auf. ... Der Geist König Heinrichs VI. steigt auf. ...
Der Geist des Clarence steigt auf. ... Die Geister des Rivers, Grey
und Vaughan steigen auf. ... Der Geist des Hastings steigt auf. ... Die
Geister der beiden jungen Prinzen steigen auf.... Der Geist der Prinzessin
Anna steigt auf. ... Buckinghams Geist steigt auf."
___
Psychologisierungen. Über
die Kindheit Richards III. erfährt man mehr, wenn man Shakespeares
König Heinrich VI. liest - wie Wulffen
überzeugend belegt. So zitiert er Richards Mutter aus Heinrich VI.:
"Zur Welt gebracht, /
Hast du die Welt zur Hölle mir gemacht. /
Eine schwere Bürde war mir die Geburt; /
Launisch und eigensinnig deine Kindheit; /
Die Schulzeit schreckhaft, heillos, wild und wütig ; /
Dein Jugendlenz verwegen, dreist und tollkühn ; /
Dein reifres Alter stolz, fein, schlau und blutig, /
Zwar milder, aber schlimmer, sanft im Haß."
___
T. S. Eliot. Zitiert nach Hilde Spiel
(S. 106).
___
Querverweise
Standort: Richard III. (Garage Erlangen)
*
Herrscher
Typen. Ein historisch-politpsychologischer Entwurf. * Machiavelli
in Politiker *
Hamlet Inszenierung im Markgrafentheater.
Überblick Kunst, Ästhetik,
Psychologie und Psychopathologie der Kunst in der IP-GIPT.
Literatur- und Link-
Liste zu den Seiten: Kunst, Ästhetik, Psychologie und Psychopathologie
der Kunst.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS). Richard
III. Eindrücke von der Inszenierung im Erlanger Theater in
der Garage. Mit einer Literaturliste zu Richard III. und "das" Böse.
Aus unserer Abteilung Kunst, Ästhetik, Psychologie der Kunst. IP-GIPT.
Erlangen: https://www.sgipt.org/kunst/theater/Richard3.htm
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korrigiert: irs 03.10.07
Änderungen Kleinere
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und ergänzt.
06.12.17 Lit-Erg.
03.04.15 Linkfehler
geprüft und korrigiert.