Internet Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=24.10.2001
Internet-Ausgabe, letzte Änderung: 27.01.20
Impressum:
Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr.
20 D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org
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Willkommen in der Abteilung Heilmittel-Lehre
& Heilmittel-Monographien der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie,
hier:
J Kritik
+ und J Nicht-Kritik
Ein wichtiges sozialpsychologisches
Heilmittel
Übersicht Heilmittellehre und Heilmittel-Monographien
Literaturhinweis Symbolik
Heilmittelgraphik
Die 10-Kritik-Gebote zum sozialpsychologischen Heilmittel
Kritik
Empfehlungen zu einer inneren Haltung und Einstellung
zur Kritik
(1) Ich mag nicht jeden - warum sollte jeder mich mögen? (Und außerdem:
man verkraftet gar nicht mehr als vier-sechs intensivere Sozialbeziehungen.
Also genügt es für diese Quelle an Lebensglück, von
vier bis sechs Menschen, denen man sich näher verbunden fühlt,
gemocht zu werden.)
(2) Ich finde nicht alles richtig und gut, was andere meinen und tun
- warum sollten andere alles richtig und gut finden, was ich meine und
tue?
(3) Ich sehe aus meiner Perspektive an anderen Schwächen und Mängel
- warum sollten andere aus ihrer Perspektive an mir nicht auch hin und
wieder Schwächen und Mängel erkennen?
(4) Werturteile (wie z.B. das gefällt mir, das finde ich schön,
das ist gut, richtig, gehört sich so, ...) sind zum größten
Teil Geschmacks- und Persönlichkeitssache. Was dem einen gefällt,
versteht der andere nicht. Was der eine richtig findet, findet ein anderer
falsch. Kritik ist subjektiv und gilt nicht absolut.
(5) Kritik bedeutet Stellung nehmen, ein Sach- und Werturteil treffen.
Das gehört zu den elementaren Menschenrechten. Jeder Mensch hat das
Recht, Kritik zu üben und die Pflicht, Kritik zu erlauben.
(6) Ich bin ein kritikwürdiger Mensch und kein Heiliger, keine
heilige Kuh und auch kein Gott.
(7) Kritik ist ein wichtiges Schmieröl für ein gut funktionierendes
Sozialleben. Wer nicht frei sagen kann und darf: das gefällt mir,
das gefällt mir nicht, das finde ich schön, gut, richtig, angenehm,
erstrebenswert, ... muß sich verleugnen, seine wahren Gefühle,
Wünsche und Gedanken verbergen, wodurch das Zusammenleben nur schwieriger
wird, weil wir mühsam und oft fehlerhaft, die Wahrheit erschließen
und ermitteln müssen. Offene Kritik befreit, ist wirtschaftlich, fördert
die Orientierung und Klarheit und die persönliche Entwicklung. Kritik
ist oft gut und nützlich.
(8) Die Vorteile freier Kritik liegen auf der Hand: man weiß woran
man ist, man kennt sich aus, man kann reagieren, sich auseinandersetzen,
ringen, positiv und konstruktiv streiten, man kann sich danach richten
oder es sein lassen. Vieles wird einfacher mit Kritik.
(9) In offenen und demokratischen Gesellschaften ist es das normalste
der Welt, Kritik zu üben und Kritik zu empfangen. Kritik ist so notwendig
wie die Luft zum Atmen, damit man sich auskennt und orientieren kann.
(10) Kritik verträgt oft schlecht, wer es allen recht machen will.
Es heißt aber zurecht: Es recht zu machen jedermann, ist eine
Kunst, die niemand kann. Macht man es tatsächlich den andern recht,
paßt es meist für einen selbst nicht. Richtig und gut handeln
heißt fast immer, es irgendjemanden nicht recht zu machen - das ist
ein Sozial- und Kulturgesetz.
wird unregelmäßig ergänzt, vertieft, ausgebaut
Literaturhinweis:
In Sponsel, R. (1995) werden S. 193 - 200 die meisten potentiellen psychologischen
Heilmittel (neudeutsch: Heilwirkfaktoren) gelistet und ca. 180 - das sind
längst nicht alle - in der Literatur beschriebenen Heilmittel S. 387
- 404 dokumentiert.
1)
Mit
dem griechischen Buchstaben Theta J
(nach Jerapeia
(therapeia): Heilung) kennzeichnen wir Psychische Funktionen, wenn sie
Heilmittel oder Heilwirkfaktoren Qualität (Funktion) annehmen,
z. B. J
einsehen, J
zulassen unterdrückter Erinnerungen, J
stellen (konfrontieren), J
sich überwindenundJ
mutig sein,
J
differenzieren, J
entspannen, J
lernen, J
loslassen, J
beherrschen ...
Und um deutlich zu machen, daß wir ein Wort
nicht alltagssprachlich, sondern im Rahmen einer psychologisch-psychotherapeutischen
Fachsprache verwenden, kennzeichnen wir das Wort mit dem griechischen Buchstaben
y
(Psi, mit dem das griechische Wort für Seele = yuch,
sprich: psyche, beginnt). Viel Verwirrung gibt es in und um die Psychologie,
weil viele ihrer Begriffe zugleich Begriffe des Alltags und anderer Wissenschaften
sind. Um diese babylonische Sprachverwirrung, die unökonomisch, unkommunikativ
und entwicklungsfeindlich ist, zu überwinden, ist u. a. das Programm
der Erlanger Konstruktivistischen Philosophie und Wissenschaftstheorie
entwickelt worden: Kamlah & Lorenzen (1967).
Um deutlich zu machen, daß wir ein Wort nicht alltagssprachlich,
sondern im Rahmen einer psychologisch-psychotherapeutischen Fachsprache
verwenden, kennzeichnen wir das Wort mit dem griechischen Buchstaben
y
(Psi, mit dem das griechische Wort für Seele = yuch,
sprich: psyche beginnt). Viel Verwirrung gibt es in und um die Psychologie,
weil viele ihrer Begriffe zugleich Begriffe des Alltags und anderer Wissenschaften
sind. Um diese babylonische Sprachverwirrung, die unökonomisch, unkommunikativ
und entwicklungsfeindlich ist, zu überwinden, ist u. a. das Programm
der Erlanger Konstruktivistischen Philosophie und Wissenschaftstheorie
entwickelt worden: Kamlah & Lorenzen (1967). Zu einigen psychologischen
Grundfunktionen siehe bitte: vorstellen.
Querverweise (Links)
zum Terminologie-Problem in der Psychologie, Psychopathologie, Psychodiagnostik
und Psychotherapie:
Überblick Heilmittel-Monographien.
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS). J
Kritik
+ und J Nicht-Kritik. Ein wichtiges sozialpsychologisches
Heilmittel. Die 10-Kritik-Gebote zum sozialpsychologischen Heilmittel
Kritik. Empfehlungen zu einer inneren Haltung und Einstellung zur Kritik
Aus der Reihe Psychologische Heilmittelmonographien. Internet Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT. Erlangen:
https://www.sgipt.org/hm/hm_kritik.htm
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