Das Schulden-Porträt
Hans Eichel
Ministerpräsident Hessen 1991-1999
Bundesfinanzminister 1999 -
Hessen 1991-1999
Bund 1999-2003
von Rudolf Sponsel, Erlangen (ohne Gewähr)
Staatsschulden
(alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
Die politische Krankheit
der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.
* Politbiographie * Schulden-Tabelle 1 und 2 * Ergebnis 1 und 2 * Kommentar * Anregung * Ländervergleich * Deutsches Reich * Drittes Reich * Übersicht Schulden-Porträts * Japan * USA 1791-2004 * Querverweise *
Politbiographische Daten Hans Eichel
Ministerpräsident Hessen 1991-1999 und Bundesfinanzminister 1999-
[nach 1,
2, 3,]
24.12.1941 in Kassel geboren, verheiratet, zwei Kinder. 1961 Abitur.
1961 - 1968 Studium der Germanistik, Philosophie, Politik, Erziehungswissenschaften
und Geschichte. 1964 Eintritt in die SPD. 1968 - 1970 Referendarausbildung
für das Lehramt an Gymnasien, 2. Staatsprüfung. 1968 - 1975 Stadtverordneter
in Kassel. 1970 - 1975 Studienrat in Kassel. 1975 - 1991 Oberbürgermeister
der Stadt Kassel. 1981 - 1991 Mitglied im Präsidium des Deutschen
Städtetages. 1985 - 1987 Präsident des Hessischen Städtetages.
Seit 1984 Mitglied des SPD-Parteivorstandes. 1989 - 1991 Präsident
des Hessischen Städtetages. 1989 - 2001 Landesvorsitzender der SPD-Hessen.
1991 - 1999 Ministerpräsident des Landes Hessen; Mitglied des
Hessischen Landtages, seit April 1999 Bundesminister der Finanzen und seit
1999 Mitglied des SPD-Präsidiums.
Tabelle:
Die Schulden-Leistung Hans Eichels als Ministerpräsident Hessens 1991-1999
Jahr nach
Sek.Dat. Quelle |
Gesamt Absolut Betrag | Steigerung Gesamt in % gegen Vorjahr | Pro Kopf
Absolut Betrag |
Steigerung
pro Kopf in % gegen Vorjahr |
1991 | 23744 | (Basis) | 4100 | (Basis) |
1992 | 24759 | 4,27 | 4213 | 2,76 |
1993 | 26288 | 6,18 | 4418 | 4,87 |
1994 | 27619 | 5,06 | 4627 | 4,73 |
1995 | 28682 | 3,85 | 4786 | 3,44 |
1996 | 28636 | -0,16 | 4760 | -0,54 |
1997 | 30086 | 5,06 | 4988 | 4,79 |
1998 | 30599 | 1,71 | 5073 | 1,70 |
1999 | 29856 | -2,43 | 4941 | -2,60 |
Schulden-
|
|
|
|
|
Ergebnis
Schuldenporträt Hans Eichels als Ministerpräsident Hessens 1991-1999
Hans Eichel startet 1991 mit 23 Milliarden und 744 Millionen Euro Schulden
und steigert diese auf den Höhepunkt 1998 mit 30 Milliarden und 599
Millionen Euro. Zwei Mal gelingt ihm im Gegensatz zu den meisten seiner
LänderkollegInnen eine Schulden-Verminderung. Insgesamt ist seine
Schuldenwachstumsrate mit 2,86% im Ländervergleich nicht so
hoch wie die der meisten anderen. Die Schuldenwachstumsrate seines Nachfolgers
Roland
Koch ist mit 3,47% deutlich höher. Das hesssische Volk hat einen
schlechten Tausch gemacht. Es gibt zwar keinen Grund vom eisernen Sparhans
zu reden, aber so schlecht, wie er die letzten Jahre geredet wurde, ist
Hans Eichel ganz sicher nicht, sondern deutlich besser als die meisten
staatlichen Finanzchaoten (ein Chaos-Fürst unter ihnen ist sicher
Kohl).
Tabelle:
Die Schulden-Leistung Hans Eichels als Bundesfinanzminister 1999-2003
Jahr nach
DB MB 2004,5 |
Gesamt Absolut Betrag Millionen
Euro (Bund) |
Steigerung Gesamt in % gegen Vorjahr | Zum Vergleich BIP nach DB MB 2004,5 | Zum Vergleich BIP in %
gegen Vorjahr |
1999 | 714069 | (Basis) | 1978,6 | (Basis) |
2000 | 715819 | 0,25 | 2030,0 | 2,60 |
2001 | 701077 | -2,06 | 2037,7 | 0,38 |
2002 | 725405 | 3,47 | 2110,4 | 3,57 |
2003 | 767697 | 5,83 | 2129,2 | 0,89 |
Schulden-
Wachstum |
|
Rate = 1,82 |
|
|
Ergebnis
Schuldenporträt Hans Eichels als Bundesfinanzminister 1999-2003
Die Verschuldung des Bundes lag 1999 bei 714 Milliarden und 69 Millionen
Euro und kletterte 2003 auf 767 Milliarden und 697 Millionen Euro. Das
entspräche einer rückgerechneten Zinseszins-Rate von jahresdurchschnittlich
1,82%. Das ist zwar kein Schuldenabbau (> Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?), aber die stetige
Rate erscheint im Mittel nicht mehr so hoch wie früher. Bei den Ländern
sieht es teilweise viel schlimmer aus. Allerdings muß man sehen,
daß die optisch klein wirkende Rate von 1,82 % durch die ersten beiden
Jahre 1999 und 2000 zustande kommt. Bereits 2003 ergibt sich wieder ein
beängstigendes Wachstum von 5,83 %. Zum Vergleich werden die
Bruttoinlandsproduktwerte
(BIP) und die zugehörige stetige
Wachstumsrate pro Jahr für den gleichen Zeitraum angegeben. Zwar erscheint
1,83 % hier fast im gleichen Umfang, nimmt man aber das letzte Vergleichsjahr
2003, so zeigt sich, daß die Verschuldungsjahresrate mit 5,83 % rund
sechsmal so groß ist wie die Wachstumsrate des BIP, d.h. die Schere
klafft dramatisch auseinander.
Hinweis: Aktuelle und abschließende Werte für die Ära
Eichel/ Schröder 2005
hier.
Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. |
Kommentar (Allgemeines
zum Schuldenproblem)
|
Wie man sieht, kann auch Hans Eichel nicht richtig haushalten,
sparen und wirtschaften, obwohl er insgesamt besser abschneidet als viele
seiner KollegInnen. Leider Gottes können unsere PolitikerInnen
das Richtige und Wichtige nicht: umsichtig und verantwortlich haushalten,
wirtschaften und sparen getreu dem Motto eines ehrlichen Kaufmannes, daß
man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. Unsere PolitikerInnen
können leider ihren Job nicht und für die meisten gilt leider
die Metapher der vierköpfigen
Hydra. Die Politik erkennt nicht, daß das Zentralproblem in ihnen
selbst liegt, wie sie wirtschaften und das Geld zum Fenster rauswerfen,
viel zu wenig bei den Gutverdienenden und den PlutokratInnen abholen. Die
Hauptweiche
wurde von Konrad Adenauer 1957 falsch eingestellt als er Fritz Schäffer
als Finanzminister abberief.
Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschenEinstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist: Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel. Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten. Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist: (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? );Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch, b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben? Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar. |
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
Wichtige Daten zur Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.
Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187) |
Schulden-Wachstums-Rate
nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.
Hier n = 4 = 2003-1999. Rechnung: z = [ln(E/A)]/n, also z.B. für die
absoluten Schulden: [ln(767697 / 714069)]/4 = [ln(1,075102)]/4 = [0,0724155]/4
= 0,0181038 = 1,81 %. Probe: e^(0,0181038 * 4) = e^(0,0724152)
= 1,07510 * 714069 = 767697 [Anfangswert Probe].
Bedeutung
und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen
Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate
nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen
Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und
Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier.
Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein.
Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und
relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert,
Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung
(Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate.
Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und
sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch
dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle
wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden
gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe:
Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
___
Daten
nach Deutsche Bundesbank Monatsbericht Mai 2004, 56 Jahrgang, Nr. 5, VIII
Öff. Finanzen, 7 Verschuldung der Öff. Haushalte, Bund,
Seite 55 (Stat. Teil).
___
BIP nach
Deutsche Bundesbank Monatsbericht Mai 2004, 56 Jahrgang, Nr. 5, IX Konjunkturlage,
1 Entstehung und Verwendung des Inlandsprodukts, Verteilung des Volkseinkommens
Deutschland, in jeweiligen Preisen, Seite 60 (Stat. Teil).
___
Demokratien. Die meisten westlichen
Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ,
also Oligarchien,
meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien.
___
Etile = Elite rückwärts e t i
l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit
plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten
Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse
der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht
stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz
und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei
wichtigsten Zahlen, die Schulden-
und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert
fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern,
Schwätzern, Dünnbrettbohrern,
Selbstbedienern
und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion:
die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer
das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer
auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson
und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest.
Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer
Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich
die maniforme
Variante der Wachstumsfetischisten
in der Volkswirtschaft).
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]
Anregung: machen oder unterstützen
Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk,
im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen,
Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen
und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, daß sie den einfachsten
und wichtigsten kaufmännischen Grundsatz, daß man auf
Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften
begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden,
der dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65, ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. |
korrigiert: 31.05.04 irs