Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, Thema Steuern -  Präambel - Sprache -
    IP-GIPT DAS=07.02.2010, Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 21.01.20
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
    E-Mail: sekretariat@sgipt.org  _ Zitierung  &  Copyright

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    Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, Finanzpolitik und Finanzwissenschaft, und hier speziell zum Thema:

    Steuer-Oasen
    "Räume der Offshore-Welt"
    Information zur Ausstellung in Erlangen.
     _
    Broschüre "Steuertricks der Konzerne stoppen"

    "Das Prinzip der Offshore-Ökonomie ist die Umgehung von Regeln und Gesetzen anderer Orte."
    Ronen Palan

    [Definition Steueroase] [Glossar]
    [Ergänzende neuere Informationen]


    Katalog (8.50 Euro) Dritte Welt Laden
    oder in Ihrer Buchhandlung.

    aufbereitet und ergänzt von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Steueroasen sind wie die Globalisierung weder ein Natur- noch ein Sozialgesetz,
    sondern Menschenwerk, das jederzeit von Menschen auch wieder geändert werden kann
    - falls es gelingt, die Bock-Gärtner-Regel der Etilen außer Kraft zu setzen.



     
    Inhaltsübersicht

    Einführung in die Ausstellung zu Steueroasen und Offshore Zentren in Europa (attac).

    Inhalsübersicht: Der Katalog

      01  Einleitung: Räume der Offshore-Welt.
      02  Willkommen in einer Welt ohne Regeln.
      03   Die Pseudo-Inseln der Offshore-Ökonomie.
      04  Die Schweiz.
      05  Der Aufstieg der Offshore-Welt und ihre verschiedenen Facetten. 
      06 Luxemburg - ein Spagat zwischen Europa und Kleinstaaterei. 
      07  Welche Summen liegen in den Oasen ? Wem oder was nutzt Steuerflucht? 
      08  Niederlande — Oase für Unternehmen.
      09  Regionen: Profiteure und Verlierer.
      10  Steueroasen und Entwicklungsländer Andreas Missbach.
      11 Transferpreise: Ein Fertighaus für 1,20 US-Dollar.
      12 Großbritannien und London: Offshore-Zentrum und Steueroase.
      13  Jersey: Money is king!
      14  Die schwarzen Löcher im Finanzsystem: Regulierungsoasen und die Finanzkrise.
      15  Irland: Eine junge Steuer- und Regulierungsoase.
      16  Niedrigsteuerland Deutschland von Detlev von Larcher.
      17 Offshore Zentrum Frankfurt.
      18  Staatsfinanzen stärken ! von ver.di - Bereich Wirtschaftspolitik.
      19 Umverteilung über Steuern: Von oben nach unten Andreas Missbach.
      20  Österreich - Steueroase ohne Palmen.
      21 Steueroase Österreich: Wo Deutsche Urlaub machen und ihr Kapital arbeitet.
      22  Politische Maßnahmen gegen Steueroasen. 
      23 Steueroasen austrocknen. Für eine solidarische Steuerpolitik.
      Fotowettbewerb Einsendungen.
      Literaturverzeichnis. 
      Impressum.
    Inhaltsübersicht: Ergänzender Apparat
    • Ergänzende neuere Informationen.
    • Literatur (aus dem Katalog).
    • Links. 
      • Neuere Information zu Offshorzentren und Steueroasen
      • Allgemeine zu Steueroasen und Offshorezentren.
      • Videos. 
      • Stimmen politischer Organisationen.
      • Medienstimmen zum Steuerhinterzieher- und Steueroasenproblem.
    • Glossar (und Glossarlinks).

    • * Advent  * Aktuelle Verschuldung: Link zum Bund für Steuerzahler * Anti-Strategien der Lobby * Apax * Autoteile Unger * BaFin  * Bank * BC Partners * Beru-Autoelektrik * Besteuerung im Ausland * Besteuerung weiterer Einkunftsquellen * Billigflaggen * BIP * Blackstone * Bock-Gärtner-Regel * Börsenkräche * Boni * Bonitätsprüfung * Bootstrapping * Boris Becker * Brenntag * Carlyle * CDS > Credit Default Swap. * Celanese * Cerberus Capital Management * Commerzbank * Cross Border Leasing (CBL) * CVC * Debitel * Delaware * Derivate * Deregulierung * Deutsche Banken in Steueroasen * Dodd–Frank Act * Dynamit Nobel * E-Commerce * Edscha * EFSF *Entwicklung der Steuergesetzgebung in Deutschland * Entwicklungshilfe und supra-nationale Egoismen (EU) * ERBA * Ermächtigungsgesetze zur Bankenrettung * ESM * Etile * Euro-Plus-Pakt * Financial-Secrecy-Index * Finanzkrisen (2007/8/...) * Finanztransaktionen * Firmenjäger * Freie Marktwirtschaft * Geldmenge * Geldmenge, die täglich um die Welt spekuliert * Geldsystem * Geldschneeballsystem * Geldtabu * General-Prävention * Gewinnübertragung * Globalisierung * Gossen * Granite * Grohe * Hedge-Fonds * Heuschrecken * Hopper * IKB * Internationale Steuerparadiese * Intransparenz-Index *  Investment-Gesetz * Kaiman-Inseln * Kapitalismus * Kohlberg Kravis Roberts (KKR) * Konsumterror und Homo oeconomicus * Kredithandel * Kreditvergabe * Leveraged Buy-out * Lone Star * LTCM-Fonds * Michael Schumacher * MTU Aero Engines * MTU Friedrichshafen * Offshore-Branchen * Offshore-Zentren * Online-Kasinos * Osec (Schweiz) * Parkinsonsches Gesetz * Permira * Peter-Prinzip * Private Equity * Prominente Steuerflüchtlinge * Public Private Partnership (PPP) * Ratingagenturen * Redomiciliation * repatriierter Gewinn * Rodenstock * Saban Capital * Schattenbanken * Schweizer Drohung * Selbstbediener * Sixpack * Sonderwirtschaftszonen * Sonderziehungsrechte * Staatsverschuldung * Steffi Graf * Steueranteile der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen * Steuerflucht * Steuergerechtigkeit * Steuer * Steueroase für Reiche * Steuern sparen * Steueroase Definition * Steuerparadies * Tax Justice Network (TJN) *  Telefonsex * Tenovis * Tobin-Steuer * Transferpreise * Trockenlegung von Steueroasen * Verbriefung von Krediten zu Wertpapieren * Vermögenssteuer * Vermögensverteilung * Wachstumsideologie * Wettbewerb * Wincor Nixdorf * Zweckgesellschaften *
    • Querverweise.



    Einführung in die Ausstellung zu Steueroasen und Offshore Zentren in Europa (attac).

    Im folgenden werden wesentlich erscheinende Inhalte des Ausstellungskataloges referiert und mit zusätzlichen Informationen,  Zusammenfassung der Fakten [gelb unterlegt] - teilweise angereichert mit zusätzlichen Kommentaren - und Zusammenfassung der Argumente gegen die Steueroasen und ihre Erklärung bzw. Rechtfertigung [blau unterlegt], sowie am Ende die aktuelle Entwicklung über eine chronologische Linksammlung dokumentiert. Zusätzlich werden in einem Glossar einige wichtigere Begriffe zum Thema erläutert.



    01  Einleitung: Räume der Offshore-Welt.  7 (Silke Ötsch und Celia Di Pauli)

    "Was ist die Offshore-Welt? Offshore bedeutet im ursprünglichen Sinn die Insel vor der Küste. Im übertragenen Sinn spielt der Begriff auf das Außenliegende an: der Rahmen, in dem die Regeln der „normalen" Welt nicht gelten. Die Offshore-Welt umfasst u. a. Steueroasen, Offshore-Finanzzentren, Sonderwirtschaftszonen, Billigflaggen, Offshore-Kasinos, E-Commerce und vieles mehr. Plastische Erklärungen finden sich auch auf den Werbeseiten von Anbietern von Offshore-Dienstleistungen.
        „Ihr eigenes schlüsselfertiges, steuerfreies Offshore-Paradies" zur „Steuervermeidung mittels Offshore-Konstruktionen" kann einfach online aufgesetzt werden, so das Versprechen eines Anbieters von Offshore-Dienstleistungen. „Sie müssen nur noch Ihren Firmennamen wählen und bekommen Ihr schlüsselfertiges Steuerparadies - auf Wunsch samt Offshore-Bankkonto - frei Haus geliefert" (Globalcash 2009). Im Internet finden sich auf Anhieb viele solcher Angebote." ...
        "Ein Teil der Angebote betrifft die Vermeidung von Steuern, ein anderer die Umgehung von Regulierungen."
    Wer profitiert und wer zahlt ? Es wird belegt (Tabellen S. 94), dass in Deutschland die Besserverdienenden, Reichen und Vermögenden - von rot-grün sehr stark unterstützt - immer weniger Steuern zahlen und die Arbeitnehmer immer mehr. Diese Schere geht immer weiter auseinander. Die Dummen sind einmal mehr die kleinen SteuerzahlerInnen, die sich nicht entziehen können.
        Der Katalog weist mit Hilfe der Bundesbank eindrucksvoll nach (S. 8): "Diese Ungleichverteilung der Steuerzahlungen ist umso eklatanter, wenn berücksichtigt wird, dass die Gewinne nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften in Deutschland Anfang der 90er Jahre bei etwa 200 Milliarden Euro lagen, 2008 bei über 500 Milliarden Euro, womit sie sich mehr als verdoppelt haben (Bundesbank 2009)."
        Der Katalog schlussfolgert (S. 8): "Viele derzeit bestehende Steuersysteme gleichen Ungleichheiten nicht aus, sondern verstärken sie. Daran haben Steueroasen einen großen Anteil."
        Hinzu kommt, wie der Katalog scharfsinnig erkennt (S. 9): "Die Offshore-Welt begünstigt aber nicht nur Vermögende und Unternehmen bei der Umgehung von Steuerzahlungen. Sie destabilisiert das Weltfinanzsystem: Ein Großteil der Geschäfte, die die Finanzkrise ausgelöst haben, hat in Steuer-, oder besser gesagt Regulierungsoasen stattgefunden; die meisten der hochspekulativen Hedgefonds sind dort registriert. Banken etablier(t)en „Schattenbanken", d. h. Banken ohne Lizenz, die aber die Geschäfte einer Bank durchführen."
        Auch mit einem anderen immerwährenden Märchen für das freie Finanzkapital räumt der Katalog auf (S. 9f): "Die Ungleichverteilung der Steuerlast ist Resultat einer Steuerpolitik, die BesitzerInnen hoher Vermögen und Einkommen und Unternehmen über Steuersenkungen bevorzugt und kaum gegen Steueroasen vorgeht bzw. auf Kosten von der Bevölkerung wirtschaftet, die nicht von Steueroasen profitiert. Die Senkung von Steuern wurde damit begründet, dass dies Anreize für Investitionen gebe. Diese These ist jedoch u. a. durch die Entwicklung nach den deutschen Steuerreformen ab 2000 widerlegt: Während die Unternehmensgewinne stark stiegen, die Steuereinnahmen aus Gewinn- und Gewerbesteuern enorm einbrachen und erst ab 2002 langsam stiegen, gingen die Investitionen bis 2003 zurück und stiegen in der Folge nur wenig - weit unter den Gewinnzuwächsen (s. Grafik S. 105). Nach Beobachtungen des Centre for Economic Research führen Steuererleichterungen nicht zu mehr tatsächlichen Investitionen, sondern lediglich formal zu höheren, ausgewiesenen Gewinnen (Liebert 2007, 79). Eine weitere Begründung für die unausgewogene Steuerpolitik ist die Standortpolitik. Wenn Steuern für Reiche und Unternehmen höher wären, würde das Kapital fliehen oder würden sich Unternehmen andere Standorte suchen. Auch dieses Argument greift nur bedingt. Untersuchungen von DAX-Konzernen belegen, dass Steuern bei 9 von 10 Unternehmen bei der Standortentscheidung keine Rolle spielen (Liebert 2007, 80). Vermögende nutzen sowieso schon ausgiebig Steuersparmodelle, könnten mit politischem Willen besser kontrolliert werden, und es gibt genug Techniken, Kapitalflucht zu verhindern. Wenn das Kapital in spekulative Geschäfte fließt und mehr Schaden anrichtet als nutzt, kann darauf verzichtet werden. Beispielsweise ist nicht einzusehen, warum FinanzinvestorInnen Steuervorteile eingeräumt werden, wenn sie Firmen und die Unternehmen selbst ihre Übernahme bezahlen lassen. De facto handelt es sich bei einer Politik des Steuerdumping und des Gewährens von Steueroasen um eine ideologisch motivierte Umverteilung von unten nach oben."
        Problemkritisch erkennt der Katalog (S. 11): "Seit Jahren wehren sich PolitikerInnen vehement gegen die Bekämpfung von Steuer- und Regulierungsoasen, obwohl keine Argumente dafür sprechen. ... ... ... Liegt es am Druck der Finanzlobby und der Kollaboration von PolitikerInnen, dass dieses System erhalten bleibt? Oder an Ideologie und Unwissenheit? Gespräche mit BürgerInnen zeigen, dass Klischees und Werbebotschaften der Finanzindustrie quasi unreflektiert wiedergegeben werden — angefangen von der Aussage, Steuern seien per se zu minimieren, bis hin zu der Überzeugung, gegen Steueroasen könne nicht vorgegangen werden. Aus der eigenen, für ArbeitnehmerInnen häufig hohen Steuerbelastung schlussfolgern Viele, dass die Steuern generell zu hoch seien, übersehen dabei aber, dass sie besonders viel bezahlen, weil sich Unternehmen und Reiche zunehmend den Zahlungen entziehen. VertreterInnen der Finanzindustrie und neoliberal eingestellte WissenschaftlerInnen haben es geschafft, den Diskurs über Steuern und Regulierung durch eine mehr oder weniger subtile Rhetorik zu bestimmen, die tief im Unterbewusstsein vieler Menschen verankert zu sein scheint."  Ein wirklich gutes und überzeugendes Argument dafür, weshalb dieser Ausstellung die äußert wichtige Aufgabe der Gegenaufklärung zukommt. Sehr schön werden auch die Symbole und Metaphern der "Offshore"-Sprache analysiert (S. 11f): die Insel als Paradies, freies Gebiet und zugleich und sicherer Hafen.
     
    Zusammenfassung-Fakten 01: Steueroasen dienen den von Staat und Kapitalrecht begünstigten Gemeinwohlbetrügern durch vier Hauptangebote: 1) Senken von Steuern, 2) trotz der rot-grünen Deregulierung mit noch mehr Umgehen von Regulierungsregeln - damit die grenzenlose Gewinnraffgier der Plutokraten befriedigt werden kann, 3)Vermeiden von Transparenz womit der Korruption Tür und Tor geöffnet wird und 4) Verschleierung sämtlicher Risiken der finanziellen Massenvernichtungswaffen und Zeitbomben, wie der Zusammenbruch der Kreditbetrugsblase in den USA der jüngsten weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise drastisch bewiesen hat. Wesentlich durch die Existenz der Steueroasen wird das Weltfinanzsystem destabilisiert. Perverse Heuschreckenmethoden pressen und saugen gesunde und tüchtige Unternehmen (Beispiele ERBA und Grohe,2) aus, vernichten Arbeitsplätze, ökonomische Ressourcen und schaden dem Gemeinwohl in extremster Weise. Das Märchen, dass Kapital zum Investieren angelockt werden müsse, ist durch die tatsächliche, statistisch einwandfrei belegte Entwicklung als widerlegt anzusehen: Deutschland ist im internationalen Vergleich ein Fast-Steuerparadies (s. Tab. S. 94 u. S. 105). Aus der Tatsache, dass das Steuersystem von Politik und Rechtsprechung seit Jahrzehnten gefördert und gestützt wird, folgt, dass eine wirkliche Veränderung weder von der Politik noch von der Rechtsprechung gewollt ist. Damit ruht alle Hoffnung auf quasirevolutionären und außerparlamentarischen Entwicklungen. 
    Zusammenfassung-Argumente-01: Grundsätzlich sei angeführt: Wer in Deutschland lebt oder mit Hilfe deutscher Infrastruktur, in Deutschland lebender ArbeitnehmerInnen und Intelligenz Geld verdient, hat die Pflicht, dem deutschen Gemeinwesen die Steuern zu gewähren, die der Geist unseres Steuersystems vorsieht. Das heißt, er hat sich weder persönlich noch geschäftlich seinen Gemeinwohlverpflichtungen zu entziehen, noch dürfen Staat und Recht sog. inhaltliche oder formale Schlupflöcher fördern oder schützen, wie es bislang weitgehend der Fall war. Die Eigentumsverpflichtung des Grundgesetzes ist endlich und nachhaltig zu erfüllen. In der Zusammenfassung ergaben die Sachargumente: Dem Gemeinwesen fehlen Milliardenbeträge im dreistelligen Bereich, extreme Risiken zum materiellen und soziokulturellen Schaden aller werden ohne jede Not eingegangen und verschleiert. Das muss ein Ende haben. Daher sind Steueroasen vollständig und ohne jedes wenn und aber zu neutralisieren notfalls mit UN-Blauhelmautorität. 



    02 Willkommen in einer Welt ohne Regeln  17 (John Christensen)

    "Ein Gespenst geht um in der demokratischen Welt - das Gespenst von Steuerflucht und Steuerwettbewerb. Weltweit kämpfen Politiker und Verwaltungsleute darum, die Mittel für öffentliche Leistungen aufzutreiben, während Steuertermiten das Finanzierungsgebäude stetig weiter aushöhlen und die Lasten vom Kapital auf Arbeit und Verbraucher verlagern. Die Regierungen in Europa stehen vor einem riesigen Dilemma: Einerseits untergräbt der Steuerwettbewerb die Besteuerung von Unternehmensgewinnen; Hunderte Milliarden Euro gehen durch »Steuerflucht- und aggressive Steuervermeidung verloren. Andererseits beherbergt ausgerechnet Europa viele der weltweit größten Steueroasen und Offshore-Finanzzentren wie London (als größtes), Dublin, Luxemburg, Österreich, die Schweiz und die Niederlande. Dazu kommen zahlreiche assoziierte Gebiete wie Andorra, Guernsey, Jersey, Monaco und die Niederländischen Antillen, die den Steuerwettbewerb antreiben und Steuerflucht in großem Stil vermitteln." (S. 17)
     
    Zusammenfassung-Fakten-02: "Steueroasen sind zu einem Hauptmerkmal der globalisierten Finanzmärkte geworden. Statistiken über das Ausmaß ihrer Aktivitäten sind nur spärlich vorhanden, aber die folgenden Zahlen lassen die Größenordnungen erahnen:
    • Mehr als die Hälfte internationaler Bankkredite und ca. ein Drittel der ausländischen Direktinvestitionen werden durch Steueroasen geschleust;
    • über 50 % des Welthandels wird auf dem Papier über Steueroasen abgewickelt, obwohl diese nur ca. 3 % des Welt-BIP ausmachen;
    • 11,5 Billionen US-Dollar an Privatvermögen wurden von den Superreichen (in Bankerkreisen High-Net Worth Individuals genannt, gesprochen Hen-Wees) in Offshore-Zentren verschoben, womit sie jährlich 250 Milliarden US-Dollar Steuern hinterziehen;
    • über zwei Millionen International Business Corporations und Hunderttausende, möglicherweise Millionen undurchsichtiger Trusts und Stiftungen wurden in Steueroasen gegründet;
    • der Umfang der Steuerflucht in Europa wird auf 2-2,25 % des europäischen Bruttoinlandsproduktes geschätzt; besonders verwundbar sind aber die ärmeren Länder des Südens." (S. 17)
    • "Der Kapitalverkehr über Steueroasen hat seit Beginn der Deregulierung der Finanzmärkte in den 1970er Jahren dramatisch zugenommen und die Steuerfluchtindustrie ist einer der profitabelsten Bereiche der Finanzdienstleistungen geworden: gemessen in BIP pro Kopf sind acht der zehn reichsten Volkswirtschaften der Welt Steueroasen." (S. 18)
    Zusammenfassung-Argumente-02: Der Autor des 2. Kapitels, John Christensen, stellt die entscheidende Gretchenfrage zur Existenz der Steueroasen: "Was tragen Steueroasen zur Wertschöpfung der Weltwirtschaft bei?" Und er stellt fest: "Auf diese Frage antworten BankerInnen und politisch Verantwortliche ausweichend:" (1) "Steueroasen böten Rechtssicherheit oder (2) schmieren das Getriebe der internationalen Märkte", (3) "fördern den Steuerwettbewerb, der Staaten dazu anhält, Steueranreize zu bieten um mobiles Kapital aus anderen Ländern anzuziehen." Zu (1). Tatsächlich ist das genaue Gegenteil wahr, es gibt keinerlei Rechtssicherheit, sondern nur rechtsfreie Räume für die steuerflüchtigen Globalplayer und Vermögenden, die bislang so gut wie nicht zu fassen sind, was offensichtlich weitgehend politisch und rechtlich gewollt ist sonst wäre es nicht so. (2) Versteht man schmieren als Korruption, so mag das stimmen, kann aber nach nationalem und internationalen Recht keine Anerkennung finden. Bedeutet schmieren verschmiert, verwoben und undurchsichtig, also intransparent, so wirkt dies nur risikotreibend ohne jegliche Kontrolle, was nicht gut sein kann. Zu (3) sagt Christensen: "Steuerwettbewerb ist zutiefst antidemokratisch: Er hält Regierungen davon ab, solche  Steuersysteme zu installieren, für die ihre WählerInnen gestimmt haben. ... BefürworterInnen des Steuerwettbewerbs behaupten i.d.R., Markt-Wettbewerb könne gleichgesetzt werden mit Steuerwettbewerb, was aber falsch ist. In freien Demokratien treffen WählerInnen, nicht KonsumentInnen die Entscheidung zwischen dieser oder jener Regierung. Eine bankrotte Firma ist eine Sache, ein bankrotter Staat etwas komplett anderes. Marktwettbewerb und Steuerwettbewerb können nicht gleichgesetzt werden.
    Ähnliche Argumente gelten auch für den Regulierungswettbewerb ..."  Der Autor kommt zu dem wichtigen Ergebnis: "Es ist Zeit, Steueroasen als das zu sehen, was sie sind: ein massiver Angriff auf die Souveränität der Nationalstaaten, ein direkter Angriff auf die Demokratie und ein Krebs in den Zellen des Kapitalismus unserer Zeit. ... BefürworterInnen von Steueroasen behaupten, Steueroasen seien die innovativste Form des freien Marktes. Den produktiven Beitrag, den sie leisten, konnten sie allerdings nicht aufzeigen und ihre Argumentation lässt außer Acht, dass die Geheimhaltungspraktiken dieser Jurisdiktionen der Markteffizienz absolut abträglich sind. Geheimhaltung wirkt systemisch, indem sie ein Klima schafft in dem Kriminalität und Korruption blühen und immun sind vor der Aufklärung. Sie fördert schädliche Marktverzerrung, weil Investitionen nicht dort gemacht werden, wo sie am produktivsten sind, sondern dort, wo die besten Steuergeschenke locken. Geheimhaltung ermöglicht Kapitalflucht und verzerrt Prozesse der Kapitalakkumulation. Das Resultat ist eine Welt, in der Reichtum und Einkommen extrem ungleich verteilt sind, mit andauernder Arbeitslosigkeit, zunehmender Entfremdung, Armut und Missachtung des Rechtsstaats. ... ... ... Eines ist klar: Demokratische Regierungsformen können nicht bestehen, wenn Reiche und mächtige Konzerne Steueroasen als Freibrief für Steuerflucht ausnutzen. Steueroasen müssen ausgetrocknet werden."



    03 Die Pseudo-Inseln der Offshore-Ökonomie 23

    "Das Prinzip der Offshore-Ökonomie ist die Umgehung von Regeln und Gesetzen anderer Orte. Was bedeutet Offshore? Welche Bereiche umfasst es? Was ist eine Steueroase und ein Offshore-Zentrum? Was bedeutet die Offshore-Welt?
        Der Begriff „Offshore" bezeichnet im wörtlichen Sinn eine Insel vor dem Festland. Die Offshore-Ökonomie ist jedoch nicht durch ihre Geographie gekennzeichnet. „Offshore" bezieht sich auf den Wohnsitz der KundInnen der Finanzindustrie, der außerhalb der Steueroase oder des Offshore-Finanzzentrums liegt. Die Anwendung des Begriffs auf Finanzaktivitäten wurde von der britischen Regierung in London eingeführt (TJN 2008, 18f).
        Transaktionen der Offshore-Welt finden formal in einer Steueroase statt, im Auftrag von zwei Parteien, die sich an anderen Orten der Welt („Offshore") befinden. Das reale Geschäft, das der Transaktion zugrunde liegt, spielt sich außerhalb der Oase ab. Diese bietet nur den juristischen Rahmen (TJN 2008, 19)."
     
    Zusammenfassung-Fakten-03: "Gegenwärtig weisen etwa 60 Staaten deutliche Charakteristika von Steueroasen auf, u. a. die Bahamas, die Bermudas, die Cayman- und Kanalinseln, Malta, Panama, Liechtenstein, Gibraltar, Singapur, Hongkong, die Schweiz, Grenada, Irland, Luxemburg und auch Österreich. (TJN 2008)". (S. 24)

    "Merkmale von Steueroasen nach dem Bericht über schädliche Steuerpraktiken der OECD (1998):

    • Steueroasen  werden von Angehörigen anderer Staaten genutzt, um Steuerzahlungen im eigenen Land zu umgehen. Ausländer zahlen in Steueroasen keine oder niedrige Steuern;
    • keine Weitergabe relevanter Informationen an Finanzbehörden von Regierungen, deren BürgerInnen Steueroasen nutzen;
    • fehlende Transparenz;
    • Investitionen oder Transaktionen werden allein unternommen, um Steuern zu sparen. Firmen müssen nicht vorweisen, dass sie tatsächlich unternehmerisch tätig sind. (OECD 1998)
    Einige Vorgehensweisen:
    • Nutzung geheimer Bankkonten
    • Anlegen von Offshore-Stiftungen bzw. Trusts
    • Einrichten von Scheinfirmen
    • Fälschung von Unterlagen
    • Nutzung von Transferpreisen
    • Gewinnverschiebung durch Kreditvergabe zwischen Mutter- und Tochterfirmen
    • Handel mit Lizenzen und Urheberrechten
    • „Redomiciliation", d. h. die Verlagerung von Kapital bzw. eines Firmensitzes von einer Oase zur nächsten." (S. 24)
    Im Katalog werden an weiteren Offshore-Branchen genannt: Sonderwirtschaftszonen, Steuervermeidung im Schiffahrtsbereich (Billigflaggen), Telefonsex und Online-Kasinos.
    Zusammenfassung-Argumente-03: Das egomanische Grundprinzip der Offshore-Praxis und Steueroasen ist, sich jeglicher Regelung und Verantwortung für das Gemeinwohl zu entziehen zugunsten individueller finanzieller Vorteile, und das muss mit drastischen Sanktionen, die sich für die Steuerkriminellen nicht mehr rechnen, global unterbunden werden. Das geht aber nur dann, wenn ein klarer und konsequenter Wille der Politik und Rechtsprechung diesem Ziel entsprechenden Nachdruck verleiht. 



    04  Die Schweiz  27

    Eindrucksvoll dokumentiert der Katalog in Bildern, wie z.B. der Kanton Zug - schon historisch führend in der Entwicklung - das Briefkasten- und Scheinfirmen-Unwesen in offensichtlich exzessiver Form betreibt.
     
    Zusammenfassung-Fakten-04: "Etwa ein Drittel der weltweit Offshore, also außerhalb des Herkunftslandes, angelegten Privatvermögens wird in der Schweiz verwaltet. Damit nimmt die Schweiz den ersten Platz im Private Banking ein, vor den Karibischen Inseln und Luxemburg (OECD). Die Angaben über den Umfang des angelegten Privatvermögens schwanken umgerechnet zwischen 1,3 und 2,8 Billionen Euro. Schätzungsweise 50-90% dieses Geldes ist nicht versteuert (EvB 2008). Das Steuerfluchtkapital aus Deutschland wird auf 250-500 Milliarden Euro geschätzt (EvB 2008 nach Cash). Daneben ist die Schweiz ein begehrter Fluchtort für Unternehmen." (S. 27)
    Zusammenfassung-Argumente-04: An den extrem quasi finanzkriminellen Steueroasen-Praktiken der Schweiz gegenüber vielen anderen Ländern kann es keinen Zweifel geben. Die Schweiz pocht hierbei, wie andere Steueroasen (Länder) auch, auf ihr Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverfasstheit. Das ist in gewisser Weise verständlich und respektabel. Andererseits kann es keinen Zweifel geben, dass die Schweiz aus massiven Vorteilen, mit denen sie Finanzkriminelle aus anderen Ländern anlockt, selber massive Vorteile zieht. Im aktuellen Streit mit Deutschland wegen des Ankaufs gestohlener Steuersünderdaten kann ihre einseitige und teilweise auch scheinheilige Argumentation nicht überzeugen. Die Guten dieser Welt, haben sicher keine Chance, wenn sie nicht hin wieder wenigstens ein wenig schlecht sind, um das Gute durchzusetzen. Das ließe sich auch über klare Gesetze regeln. So gesehen "heiligt der Zweck" gelegentlich eben doch ein wenig die Mittel. Nur ein Narr, der sich nach Untergang und Niederlage sehnt, besteht auf naiver Fairneß und Rechtschaffenheit, wenn er von Schlangen, Hyänen, Heuschrecken und Stinktieren umzingelt ist.  [> Tiervergleiche in der deutschen Sprache] 



    05 Der Aufstieg der Offshore-Welt und ihre verschiedenen Facetten von Ronen Palan, Richard Murphy und Christian Chavagneux 47
     
    Zusammenfassung-Fakten-05: "Die Entwicklung von Steueroasen durchlief drei Phasen. In der ersten Phase, die etwa vom Ende des 19. Jh. bis 1920 dauerte, bildeten sich die bekannten Instrumente bzw. Vorgehensweisen von Steueroasen heraus, nämlich die Geheimhaltung, eine erleichterte Firmengründung und eine niedrige oder keine Besteuerung Nicht-Ansässiger. In der zweiten Phase, und zwar nach dem Ersten Weltkrieg bis in die frühen 1970er Jahre verfolgte eine kleine Anzahl von Staaten, angeführt von der Schweiz, den systematischen Aufbau von Steueroasen als wirtschaftliche Entwicklungsstrategie. In der dritten Phase, von Anfang der 1970er bis in die späten 1990er Jahre, wuchs die Anzahl der Steueroasen drastisch, ebenso die Angebotspalette, die zielgerichtete Nutzung und das schiere Volumen der durch Steueroasen geschleusten Finanzanlagen. Die dritte Phase kann als die „goldene Ära" der Steueroasen bezeichnet werden." (S. 47)
        Aus der Entwicklung der 3. globalen Phase (S. 50f): "Britische Banken begannen in der frühen 1960er Jahren, ihre Euromarkt-Aktivitäten auszuweiten auf Jersey, Guernsey und auf die Isle of Man. Schon 1964 kamen die drei großen amerikanischen Banken dazu, nämlich die Citibank, Chase Manhattan und die Bank of America. 
       1966 erließen die Cayman-Inseln eine Reihe von Gesetzen, u. a. ein Gesetz zur Regulierung von Banken und Treuhandfirmen, ein Treuhandgesetz und ein Gesetz zur Regulierung des Devisenhandels; außerdem wurde das 1960 erlassene Konzernrecht verschärft. Die Cayman-Inseln waren besonders erfolgreich. Nach den Statistiken der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich waren die Inseln im Jahr 2008 das viertgrößte Finanzzentrum der Welt. 1969 begann auch Singapur, sich zu einer Steueroase zu entwickeln. 
        Die Globalisierung der Steueroasen. Die relativen Erfolge der Europäischen und Karibischen Steueroasen haben neue Spieler angelockt. Die erste Pazifische Steueroase wurde 1966 in Norfolk Island etabliert, einem selbständigen externen Hoheitsgebiet von Australien. ...  nachdem Norfolk Island 1966 den Präzedenzfall geschaffen hatte, gingen andere Gebiete den gleichen Weg, indem sie die Rechtsprechung der jeweils führenden Länder kopierten, und zwar Vanuatu (1970-71), Nauru (1972), die Cook-Inseln (1981), Tonga (1984), Samoa (1988), die Marschall-Inseln (1990) und Nauru (1994). Das Resultat war ein starker Konkurrenzkampf, wodurch die Gewinnspannen enorm klein waren (Sharman 2005). Diese Steueroasen haben in Anlehnung an das Modell der Erfolgreichen die bekannten Gesetze eingeführt, und zwar keine oder nur geringe Steuern für bestimmte Unternehmen und ausländische Firmen, ein an das Schweizer Modell angelehntes Bankgeheimnis, Gesetze für Treuhandgesellschaften und Offshore-Versicherungen, Billigflaggen für Schiffsflotten und Flugzeug-Leasing, und seit neuestem der Erlass vorteilhafter Gesetze, um E-Kommerz und Online-Glücksspiele zu unterstützen.
         Ein weiteres wichtiges Zentrum, das sich erst spät entwickelte, war das irische Finanzdienstleistungszentrum in Dublin. 1987 wollte Irland damit an den Erfolg der Shannon Export Processing Zone anknüpfen, eine 1959 eingerichtete Freihandelszone am Flughafen Shannon. Die Charakteristika waren niedrige Steuern für bestimmte Finanzaktivitäten, niedrige Unternehmenssteuerraten (12,5% in 2008) und keine Quellensteuer.
         Im Oktober 1975 führten zuerst Bahrain und bald darauf Dubai eine Regelung für die Lizensierung von Offshore-Bankeinheiten bzw. Offshore Banking Units (OBUs) ein. In den 1980er und 1990er Jahren breiteten sich Steueroasen in anderen Regionen aus, etwa im Bereich des Indischen Ozeans, Afrika und in den ehemaligen Staaten der Sowjetunion." 
        Die Autoren fassen zusammen und schlussfolgern (S. 52): "Steueroasen sind mittlerweile auf der ganzen Welt vorhanden und bedienen alle wichtigen Finanz- und Wirtschaftszentren. Die zeitgenössischen Steueroasen lassen sich noch immer grob den drei Kategorien zuordnen. Die erste und bei weitem noch die größte Gruppe sind die im Vereinigten Königreich und Britischen Imperium ansässigen Steueroasen. Das Zentrum dieser Gruppe ist die Londoner City, die durch den Euromarkt Zufluss an Mitteln erhält. Zu dieser Gruppe gehören die unmittelbar der Englischen Krone unterstehenden Gebiete, Überseeterritorien, Pazifischen Inselgruppen und Singapur und Hongkong. Die zweite Gruppe besteht aus europäischen Oasen, die eher spezialisiert sind auf das Geschäftsmodell der Hauptniederlassungen und finanziell verflochtenen Tochtergesellschaften und auf private Vermögensverwaltung. Die dritte Kategorie umfasst unterschiedliche Gruppen, entweder Nacheiferer wie Panama, Uruguay oder Dubai, aber auch die neuen Oasen der Schwellenländer und Afrika." 
    Zusammenfassung-Argumente-05: Aufgrund der extrem zugenommenen internationalen Vielfalt und Verbreitung sind internationale Regelungen, die alle Steueroasen einbeziehen und unter die Kontrolle vertrauenswürdiger internationaler Institutionen oder Transparenz für betroffene Nationen zwingen, notwendig. Das geht nur mit Druck und schmerzlichen Sanktionen und nicht mit guten Argumenten oder freundlichen Appellen. Wie das geht, hat die USA im Umgang mit der USB (Schweiz) gezeigt. Eine ausgezeichnete und förderliche Methode scheint auch der in Schwung zu kommende Markt mit Daten von Steuerkriminellen zu werden. Damit ist aber noch nichts gewonnen für das riesige Feld der Schein-Geschäfte und Schein-Geschäftsverlagerungen. 



    06 Luxemburg - ein Spagat zwischen Europa und Kleinstaaterei  55
     
    Zusammenfassung-Fakten-06: Der Katalog stellt fest (S. 55): "Das Land mit 493 300 Einwohnern ist nicht nur der Sitz verschiedener Institutionen der EU, u.a. des Europäischen Gerichtshofs, des Europäischen Rechnungshofs, der Europäischen Investitionsbank und des Sekretariat des Europäischen Parlaments. Im Gegensatz zu der über Gebäude und Fahnen präsentierten gemeinschaftlichen Ausrichtung, beharrt  Luxemburg in der Steuerpolitik auf einer  kleinstaatlichen Politik des nationalen Egoismus. ... 
        Luxemburg ist weltweit der zweitgrößte Markt bei Investmentfonds hinter den USA, und zwar mit einem Anteil von 25 %. Das zweite Standbein der Luxemburger Finanzindustrie ist das Private Banking. Hinter der Schweiz und der Karibik nimmt Luxemburg mit 15% Marktanteil den dritten Platz ein (Falk 2009).
        Was ist in Luxemburg registriert?
    • 148 Banken aus 23 Ländern (LfF 2009), davon 43 aus Deutschland (BCL 2009); 94 Versicherungen (LfF 2009);
    • 30 000 „Special Purpose Vehicles", ein Rechtskonstrukt für Unternehmen (Falk 2009, 11);
    • 3 345 Investmentfonds mit Anlagen von rund 1,6 Billionen Euro (LfF 2009). 2007, also vor der Finanzkrise, waren es, über 2 Billionen Euro. 21% der angelegten Gelder kommen aus Deutschland (Martens 2009).
    Registrierungen von Firmen aus anderen Steueroasen wie den Cayman-Inseln, den British Virgin Islands, Gibraltar, Bermuda, Bahamas oder Bahrain lassen darauf schließen, dass Luxemburg als Durchlaufstation genutzt wird. Geschäfte, die von über ein seriös anmutendes europäisches Finanzzentrum getätigt werden, wirken scheinbar weniger anrüchig als bekannte Oasen der Karibik (Martens 2009 / LH 2009)."
    Zusammenfassung-Argumente-06: Ein Land, etwa von der Größe Nürnbergs nach der Einwohnerzahl als Nr. 2 der Investmentfonds nach den USA: wie ist das möglich -  mitten im geschädigten Europa mit Sitz des europäischen Gerichtshofes? Nun, es kann nicht den geringsten Zweifel geben, dass die Politik von der Justiz toleriert, diese Steueroase will - sonst gäbe es sie nicht. Daraus folgt: Von den Parlamenten, der Politik und der Justiz, schon immer Büttel und Steigbügelhalter perverser Macht, ist nicht viel zu erwarten. 



    07  Welche Summen liegen in den Oasen ? Wem oder was nutzt Steuerflucht?  59
     
    Zusammenfassung-Fakten-07: Der Katalog stellt fest (S. 59): "Der Umfang illegitimer internationaler Finanzströme beträgt ca. 1- 1,6 Billionen US-Dollar pro Jahr. Diese umfassen zu ca. 60-65 % Steuerhinterziehung, 35-40 % Geldwäsche, davon wiederum 0,005% Terrorismusfinanzierung (Baker 2005). 
        Steueroasen und Offshore-Zentren werden im größten Umfang von Unternehmen benutzt, gefolgt von vermögenden Privatpersonen. Die Zahl der in Steueroasen registrierten Einheiten (v. a. Unternehmen und Stiftungen) »wächst nach vorsichtigen Schätzungen um jährlich 10-15 % (Palan 2003, 48)."
    Zusammenfassung-Argumente-07: Diese Größenordnung der auch nur jährlich verschobenen Summe hat ein Ausmaß, das Deutschland in nur einem Jahr schuldenfrei machen würde. Allein die Steuerhinterziehung umfasst ca. 1000 Milliarden. Was wäre hier an Entwicklungshilfe und Nord-Süd-Ausgleich möglich? Kein einziger müsste bei diesen Summen hungern oder gar verhungern und kein Kind müsste verelenden oder sterben. 



    08  Niederlande — Oase für Unternehmen 61
     
    Zusammenfassung-Fakten-08: Der Katalog ermittelt (S. 61): "Auch die Niederlande sind eine Steueroase. ... Die Niederlande beherbergen schätzungsweise 20 000 Briefkastenfirmen mit zunehmender Tendenz. Nach Angaben der niederländischen Zentralbank betrug der Umfang von allein 12 500 dieser Firmen der durch die Niederlande geflossenen Gelder das Achtfache des niederländischen Bruttosozialprodukts (2002 — die letzten vorliegenden Zahlen). " An Beispielen, die die niederländischen Steueroasentricks nutzen, nennt der Katalog IKEA oder die Band U2 bzw. Bono. 
    Zusammenfassung-Argumente-08: Irland, Luxemburg, Niederlande, Österreich - wie soll von der EU eine glaubwürdige Politik für Steuergerechtigkeit und internationale Finanzstabilität betrieben werden, wenn die EU selbst von solchen Sumpfblüten durchsetzt ist?  Es besteht der dringende Verdacht, dass hier in erster Linie nur offizielle Krokodilstränen vergossen werden, während man sich hinter vorgehaltener Hand kaputt lacht über die Dummheit der zwangssteuerehrlichen Arbeitnehmer und Kleinverdiener. Die EU-Instanzen sind - wie die nationalen Regierungen - hauptsächlich als Bock-Gärtner-Organisationen anzusehen. 



    09  Regionen: Profiteure und Verlierer  63
     
    Zusammenfassung-Fakten-09:  (Katalog S. 63):
    Der Katalog führt (S. 65) zudem aus, dass es ein einfaches Kriterium dafür gibt, ob ein Land eine Steueroase ist oder nicht, nämlich die Akti- vitäten internationaler Banken im Verhältnis zum BIP: 
    Cayman-Inseln 518, Britische Jungferninseln 86, Kanalinseln und Isle of Man 51, Bahamas 31, Bermuda- Inseln 13, Luxemburg 13, Singapur 2.6. Die großen Ver- lierer sind die Entwick- lungsländer und der Süden. 
    Zusammenfassung-Argumente-09: Man sieht an den Zentrierungen der Offshore-Aktivitäts-Zentren, dass die Steueroasen im wesentlichen mit den großen kapitalistischen Zentren (USA, Großbritannien, Asien) sehr eng verflochten sind. Das geht, wie bereits mehrfach ausgeführt nur, wenn Politik, Gesetz und Rechtsprechung dies tolerieren und fördern. Die großen Gewinner sind also die ohnehin schon Reichen und die großen Verlierer sind die ohnehin schon Armen. 



    10  Steueroasen und Entwicklungsländer Andreas Missbach   67
     
    Zusammenfassung-Fakten-10: Der Katalog stellt fest (S. 67 ): "Steuerflucht ist kein exklusives Problem der reichen Industrieländer, sondern auch die Entwicklungsländer sind in besonderem Maße betroffen. Bis vor kurzem wurde dieses Thema in der Entwicklungspolitik jedoch nur wenig beachtet, während Themen wie Handel, Entschuldung oder die Erhöhung der Entwicklungshilfe schon seit vielen Jahren debattiert werden. Dabei ist das Ausmaß an Steuervermeidung gigantisch: Entwicklungsländern entgehen durch Steueroasen jedes Jahr 245 Milliarden US-Dollar an Einnahmen." 
       Wie das genau geht, die Entwicklungsländer zu den größten Opfern des globalisierten Steueroasen-Plutokapitalismus zu machen, ist nicht einfach zu verstehen; deshalb ist der Katalog hier besonders wichtig und hilfreich; er erläutert (S. 69): 
       "Der größte Verlust entsteht den Entwicklungsländern durch Steuervermeidungspraktiken der transnationalen Konzerne. Das wichtigste Mittel zur Steuerverminderung oder -Vermeidung ist das sogenannte Transfer Pricing, die Manipulation von firmeninternen Preisen. Dabei werden Waren an eine Tochtergesellschaft in einer Steueroase zu einem Preis verkauft, der unter dem Marktpreis liegt. Im Produktionsland entsteht dadurch ein Verlust, wodurch keine Steuern zu zahlen sind. Der Gewinn fällt dafür steuerfrei in der Tochtergesellschaft in der Steueroase an. Umgekehrt haben überteuerte Einkäufe denselben Effekt: Auch sie verschieben Einkommen in Steueroasen.
        Diese Praxis nimmt zum Teil bizarre Züge an: Cashew-Nüsse, die - bei einem Wert von 5 US-Dollar - für 50 US-Cents aus Nigeria verkauft wurden, oder nach Nigeria importierte Glasfaserkabel, die für 1372 US-Dollar verkauft wurden, aber lediglich einen Wert von 6 US-Dollar haben. Indem ein Unternehmen überhöhte Zinsen an eine konzerninterne Finanzierungsgesellschaft in einer Steueroase bezahlt, funktionieren Gewinnverschiebungen auch mit Kapital. Um solche Preismanipulation zu verhindern, versuchen Steuerbehörden, vor allem in Industrieländern, das sogenannte „Fremdvergleichsprinzip" durchzusetzen: Interne Preise sollten generell den Marktpreisen entsprechen. Solche Regeln gibt es aber bisher in keinem afrikanischen Land und nur in wenigen Ländern Asiens und Lateinamerikas. Hinzu kommt, dass sehr viele immaterielle Güter, wie Patente oder Markenrechte, an Tochterfirmen in Steueroasen ausgelagert werden. Diese erheben dann für die Nutzung Gebühren, deren Höhe kreativ festgelegt werden kann. Das Vergleichsprinzip lässt sich auch umgehen, indem die Unternehmenstöchter in Steueroasen für „Beratungsleistungen" oder „Versicherungen" bezahlt werden. Solche Gewinnverschiebungen sind, auch wenn es sich um reine Scheingeschäfte handelt, kaum zu kontrollieren, erst recht nicht von den Behörden der Entwicklungsländer. Neben internationalen Regelungen zur Eindämmung des Transfer Pricings fordern Nichtregierungsorganisationen daher, die Entwicklungsländer mit verschiedenen Maßnahmen beim Aufbau eines effektiven Steuerwesens zu unterstützen, beispielsweise mit der Qualifizierung von Personal, Ausstattung mit moderner EDV oder durch Unterstützung bei der Einführung lokal angepasster Buchführungsprinzipien.
    Die Leichtigkeit, mit der die großen Unternehmen ihre Steuerzahlung umgehen oder ganz vermeiden, trifft die Entwicklungsländer besonders stark."
    Zusammenfassung-Argumente-10: Macht man sich klar, was hier läuft, kommt man nicht umhin, zu schlussfolgern, dass die Entwicklungshilfe zu großen Teilen nichts anderes als eine Subvention des globalen Plutokapitalismus ist. In welch unverschämter Weise sich die Ausbeutung der dritten Welt über Steueroasen praktiziert wird, zeigen die Methoden der Transferpreise im nächsten Kapitel 11. 



    11 Transferpreise: Ein Fertighaus für 1,20 US-Dollar  73
     
    Zusammenfassung-Fakten-11: Der Katalog führt ein (S. 73): "Methoden der Steuerflucht: Transferpreise („transfer pricing") sind Preise, die sich Unternehmen für die Lieferung von Gütern und Dienstleistungen anrechnen, die der gleichen Person oder einem Unternehmen gehören. Das betrifft beispielsweise den Handel zwischen der Mutter und einem Tochterunternehmen.
        Steuerflucht  über Transferpreise  wird   betrieben, wenn innerhalb einer Gruppe der Gewinn auf dem Papier in die Steueroase geschafft wird und der Verlust ins Land mit höheren Steuern:
    a) indem das Unternehmensteil im Hochsteuerland das Unternehmensteil im Niedrigsteuerland zu Billigpreisen beliefert;
    b) indem das Unternehmensteil im Hochsteuerland Waren oder Dienstleistungen vom Unternehmensteil im Niedrigsteuerland zu überhöhten Preisen einkauft. ... 
        Die OECD schätzt, dass über 60 % des Welthandels innerhalb von Unternehmensgruppen stattfindet (2002). Damit sind Transferpreise eher die Regel als die Ausnahme. Entwicklungsländer verlieren jährlich zwischen 200 und 350 Milliarden US-Dollar durch Steuertricksereien transnationaler Konzerne durch die Manipulation konzerninterner Verrechnungspreise und die falsche Deklaration von Import- oder Exportpreisen (Baker 2005 nach Martens 2008, 25). Beispiele für Transferpreise:
    • Diamantenexporte aus Ghana wurden um 311 Millionen US-Dollar zu niedrig von Ghana in die USA exportiert (Pak 2008);
    • Glasfaserkabel (Marktpreis 6 US-Dollar) wurden für 1372 US-Dollar nach Nigeria verkauft (EvB 2008);
    • Elektrischer Haarfön (normaler Marktpreis  25  US-Dollar):  zum  Preis von 3.800 US-Dollar von den USA nach Nigeria importiert (Pak 2008);
    • US-Unternehmen kauften Plastikeimer zu einem Stückpreis von 972 US-Dollar und Wischtücher aus Pakistan für je 154 US-Dollar (ICFTU 2006);
    • US-Unternehmen verkauften Autoreifen nach Großbritannien für 11,74 US-Dollar je Stück, Videobildschirme nach Pakistan für 21,90 US-Dollar und Fertighäuser nach Trinidad à 1,20 US-Dollar (ICFTU 2006)."
    Zusammenfassung-Argumente-11: Wären die Angaben nicht so glasklar belegt, man wollte und könnte es nicht glauben. Was hier geschieht, ist nicht nur von einer Verschlagenheit, dreisten Chuzpe und Menschenverachtung, dass man sich wirklich fragt: wie ist so etwas nur möglich? Wie können zivilisierte, angeblich demokratische und rechtsstaatsorientierte Völker so etwas zulassen?  Das ist kalter Finanzfaschismus pur wie er hinterhältiger kaum ausgedacht werden kann. 



    12 Großbritannien und London: Offshore-Zentrum und Steueroase  75
     
    Zusammenfassung-Fakten-12: Der Katalog informiert (S. 77): "Steueroase Großbritannien: Die „Domicile Rule". Ein weitere steuerliche Extrawurst - die es weltweit nur noch in Irland gibt - macht Großbritannien zu einer Steueroase für reiche Privatpersonen. Nach der „Domicile Rule" (wörtlich übersetzt: die Regel zum Wohnsitz) können Personen, die sich zwar in Großbritannien aufhalten, offiziell aber nicht ansässig sind den „Non-Dom"-Status beantragen. Damit zahlen sie auf Gewinne und Einkünfte die außerhalb Großbritannien anfallen keine Steuern (HMRC 2009). Nach einer auf Druck der Finanzlobby aufgeweichten Gesetzesänderung von 2008 zahlen NonDoms lediglich eine Gebühr von 30 000 Britischen Pfund pro Jahr - soweit diese nicht umgangen wird.
       112 000 Personen haben den Non-Dom-Status in Anspruch genommen, darunter Investment Banker, Saudische Prinzen, und der Milliardär Lakshmi Mittal, der Öl- und Gas-Tycoon Roman Abramovich oder der Milliardär Mohamed Al Fayed. Durch dieses Schlupfloch gehen umgerechnet etwa 6,4 Milliarden Euro Steuern pro Jahr verloren (Murphy 2007).""
    Zusammenfassung-Argumente-Fakten-12: "Wie bitte, du zahlst noch Steuern? ... Steuern sind doch nur etwas für kleine Leute." (S. 76). Diesem Zitat aus dem Buch von G. Anderson "Cityboy - Geld, Sex und Drogen im Herzen des Londoner Finanzdistrikts, Kulmbach 2009, S. 155, ist nichts hinzufügen. 



    13  Jersey: Money is king!  83

    Zyglosse: Dieser kurze Abstecher im Katalog S. 82-83 stellt einen fotografischen Kontrast von Pat Lucas am Beispiel von "The Jersey Ladies College" dar, ein eindrucksvolles Bild des Verfalls, wie sich Teile Jerseys für die Einheimischen darstellt, im Gegensatz zu den Reichen und zum Reichtum der steuerflüchtigen Ausländer. Wie die Bilder nahelegen, hat das gemeine Volk von Jersey nicht so viel von der Steueroase. Das wäre ja auch noch schöner. Auspressen, aussaugen, ausschlachten, ausbluten macht einigen Sadisten nur dann richtige Freude, wenn kein Auge trocken bleibt, wenn es vollständig und sichtbar alle Versager und Untermenschen - bis auf die wenigen Erwählten trifft. Das muss ein ganz feines und tolles Gefühl sein, so groß, so mächtig, so reich im Spiegel der Armut und des Elends. Da könnte vielleicht sogar unser Cityboy von oben gelegentlich ohne Drogen auskommen, so schön mag das sein.



    14  Die schwarzen Löcher im Finanzsystem: Regulierungsoasen und die Finanzkrise von Silke Ötsch 85
     
    Zusammenfassung-Fakten-14: "Steueroasen sind häufig auch Regulierungsoasen. Durch sie ist das Ausmaß der Krise erheblich verschärft worden. Regulierungsoasen ziehen ausländisches Kapital durch die Aushebelung von Regulierungen an:
    • der Handel mit riskanten Produkten ist häufig erlaubt;
    • es gibt keine oder laxe Eigenkapitalvorschriften;
    • Finanzaufsicht und Andere bekommen keine Informationen.
    Beispiel Irland: In Irland werden Fonds am nächsten Arbeitstag zugelassen, wenn die Unterlagen (die meistens hunderte Seiten umfassen) bis 15.00 Uhr eingereicht wurden. Die Geschäftsmodelle werden also kaum geprüft (Liebert / Troost 2009, 153)."

    Der Katalog erläutert S. 85 die besondere Gefahr, die von Hedge-Fonds ausgeht: "Hedgefonds sind besonders riskant, weil einige von ihnen mit großen Summen fremden Kapitals spekulieren. Damit gefährden sie die Stabilität des gesamten Finanzsystems, wie u.a. der LTCM-Fonds in der Asienkrise. Rund drei Viertel aller Hedgefonds weltweit sind allein auf den Cayman-Inseln registriert (Liebert / Troost 2009, 152).
    36 % der globalen Anlagen von Hedge Fonds werden über das Offshore-Zentrum New York verwaltet, 21 % über das Offshore-Zentrum London (TJN 2006, 114)."

    Die widerlichen Versteckspiele, die an Kochs jüdische Testamente für Parteispender erinnern, treten besonders krass bei der Nothern Rock Bank hervor. Der Katalog deckt auf (S. 86):  "Das Beispiel Granite, eine Zweckgesellschaft von Northern Rock

    1. Die Zweckgesellschaft Granite wird offiziell als Stiftung zur Hilfe für Kinder mit Down-Syndrom in Jersey registriert, veranlasst durch Northern Rock.
    2. Northern Rock verkaufte Hypotheken in der Höhe von 50 Milliarden Pfund an Granite (und damit an sich selbst). Dieses Geschäft ist in Großbritannien nicht erlaubt, da Geschäfte mit Billighypotheken mit Geld aus kurzfristigen billigen Krediten dort illegal sind. Die Geschäfte über Granite erschienen nicht in den Bilanzen von Northern Rock.
    3. Das ganze ging eine Zeitlang gut. Als es aber keine bzw. weniger Abnehmer für die Schuldverschreibungen gab konnten die kurzfristigen Kredite nicht mehr refinanziert werden. Da Schattenbanken keinen Zugang zu Notkrediten der Zentralbanken haben, musste Northern Rock die Verluste in die eigenen Bilanzen aufnehmen.
    4. Die Bank wurde mit Steuergeldern gerettet.
    5. P.S.: Die Kinder mit Down-Syndrom bekamen nichts vom Geld ab."
    Als weitere wichtige Faktoren zu Entstehung und Ausbrechen von Finanzkrisen findet der Katalog (S. 86) 
    • Keine Transparenz, versteckte Risiken, Kreditklemme. 
    • Steuer- und Regulierungsoasen vermehren große Vermögen und tragen zur Blasenbildung bei. 
    Zusammenfassung-Argumente-14: Die Finanzkrise 2007 hat eindrucksvoll bewiesen, dass das internationale Bankensystem nicht nur völlig korrupt, extrem egomanisch und raffgierig, sondern vor allem auch völlig inkompetent (> Finanzmathematik) ist, die eigenen geschaffenen finanziellen Massenvernichtungswaffen zu verstehen und zu beherrschen. Sie können es nicht und niemand in der Welt der LeistungsträgerInnen hat weniger Boni und Mali verdient als die Banker. Sie sind nicht nur verantwortungslos und inkompetent, sie sind in ihrer extremen Raffgier auch noch maßlos unverschämt und gebärden sich charakterlos. Man muss diese Bande wildgewordener Kapitalhaie streng und und unnachsichtig an die Kandare nehmen, vor allem dort, wo es sie trifft: an ihrem Geldbeutel durch persönliche Haftung für Fehlverhalten und Versagen. 


    15  Irland: Eine junge Steuer- und Regulierungsoase 89
     
    Zusammenfassung-Fakten-15: Der Katalog erläutert zum Hintergrund (S. 89): "Die irische Regierung kaufte 1987 die Docks von Dublin auf. Dort sollte ein internationales Finanzzentrum entstehen, das International Financial Services Centre, kurz IFSC. Die Finanzgesellschaften von Konzernen wurden mit einem Steuersatz von 10% angelockt, statt der in Irland üblichen 40%. Die EU warf dem Land Wettbewerbsverzerrung vor, woraufhin die irische Regierung im ganzen Land den Steuersatz auf 12,5% senkte. In Konkurrenz zu anderen Steuer- und Regulierungsoasen, vor allem den osteuropäischen Staaten, setzte Irland weitere Anreize über laxe Regulierung. Ausländische Finanzanleger werden kaum geprüft. Das Volumen der IFSC-Anlagen vervierfachte sich zwischen 2000 und 2006 auf 1,6 Billionen Euro. (Liebert / Troost 2009, S. 153) Der Schwerpunkt der Bankgeschäfte im IFSC liegt im Markt der Unternehmen und institutionellen Anlegerinnen. Die Hälfte der größten 50 Banken der Welt sind im IFSC vertreten.""
    Zusammenfassung-Argumente-15: Wie eine europäische Union, die europäische Verfassung und das europäische Recht solche Praktiken tolerieren kann, entzieht sich jeder Logik und Vernunft, es sei denn, man nimmt an, Steueroasen sind politisch und juristisch gewollt. 


    16  Niedrigsteuerland Deutschland von Detlev von Larcher 93
    "Die deutsche Steuerpolitik begünstigt seit 1998 vor allem hohe und höchste Einkommen. Die Einkommens- und Vermögensverteilung geht immer weiter auseinander. Den wenigen, die immer reicher werden, stehen immer mehr Menschen gegenüber, die in Armut fallen."

    Tabellen S. 94
    Zusammenfassung-Fakten-16: 
     Der Katalog stellt fest (S. 93f): "Im Jahr 2000 wurde das von Finanzminister Eichel gerühmte 'größte Steuerreformpaket in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland' beschlossen. ...  Diese deutsche „Steuersenkungswut" (Truger) ist nur ideologisch verständlich. Steuersenkungen erfüllen nie die Versprechungen. Die rot-grüne Steuerpolitik ist dafür das Paradebeispiel: Statt wie versprochen Wachstum und Beschäftigung zu fördern, wurde der konjunkturelle Spielraum des Staates eingeschränkt und damit die wirtschaftliche Stagnation von 2001 bis 2005 verlängert. Sie war die wichtigste Ursache für die massive Entstaatlichung, mit der Folge einer Einschränkung der Versorgung mit öffentlichen Gütern und eines dramatischen Sozialabbaus. Darüber hinaus führte die besonders starke steuerliche Entlastung der hohen und höchsten Einkommen zu einer verstärkten Schieflage der Einkommensverteilung.
    Steuersenkungen bei der Einkommensteuer und bei der Besteuerung der Kapitalgesellschaften - der Körperschaftsteuer - sind hier an erster Stelle zu nennen. Die Änderungen bei der Einkommensteuer ab 1998 bis 2005 senkten im unteren Bereich die Steuersätze im Durchschnitt um etwa 5 %, für hohe und höchste Einkommen jedoch um etwa 11%. Die Anhebung des Grundfreibetrages von 6322 Euro stufenweise bis 2005 auf 7664 Euro und die Senkung des Eingangssteuersatzes von 25 % auf 15 % begünstigen natürlich auch die höchsten Einkommen. Sie profitieren zusätzlich viel von der deutlichen Senkung des Spitzensteuersatzes von 53 % auf 42 %. Dabei muss man berücksichtigen, dass die Hälfte der Haushalte ein so geringes Einkommen hat, dass diese Haushalte gar keine Steuern zahlen. Ihnen bringen Steuersenkungen gar nichts." Der Katalog arbeitet sehr klar heraus (S. 97): "In Deutschland wird Industrie-und Finanzkapital begünstigt:
    • Riester-Rente,
    • Steuerfreistellung der Veräußerungsgewinne,
    • Erleichterung von Anlagevermögen für die Fonds,
    • Förderung der Verbriefung von Krediten zu Wertpapieren,
    • Begünstigung der Private-Equity-Fonds,
    • Duldung von Steueroasen,
    • Verzicht auf Besteuerung von Devisentransaktionen,
    • Beseitigung der Hindernisse für Hedge-Fonds,
    • Private-Public-Partnerships (PPP)
    • Cross-Border-Leasing-Verträge = öffentlich betriebene Steuerhinterziehung,
    • Absenkung der Löhne und Lohnnebenkosten.
    Alle Maßnahmen bringen eine progressive Zunahme von Gewinnen und Vermögen für wenige und die Verarmung vieler. Die steuerliche Belastung der Lohnabhängigen wächst, obwohl 70% des gesamten Steueraufkommens von ihnen kommt."
    Zusammenfassung-Argumente-16: Zum Credo der neoliberalen Wirtschaftswissenschaften gehört, dass Steuern immer gesenkt werden sollen, in guten Zeiten, weil sie gut sind, in schlechten, weil sie schlecht sind; Schulden hingegen müssen immer gemacht werden, damit das Wachstum wächst, in guten Zeiten zum Ausgleich sozusagen besser als in schlechten. Zur Gebetsmühle aller PolitikerInnen mit Ausnahme der Linken und ökonomisch gebildeter GewerkschafterInnen gehört natürlich die Mär, dass Kapital angelockt werden müsse. Angesichts der bestehenden Steueroasen ist das natürlich blühender Super-Unsinn. Den ganzen Unfug neo-liberaler Ideologie und ihrer schamrot-giftgrünen Papageien zeigt der Katalog sehr schön auf und widerlegt ihn Satz für Satz mit schlichten statistischen Zahlen hochoffizieller und damit völlig unverdächtiger Institute. Von einer besonderen politischen Qualität ist allerdings, dass die Hochphase der Deregulierung von Schamrot-Giftgrün auf den Weg gebracht wurde. Nein, es war nicht die CDU und nicht die FDP, es waren die Schamrot-Giftgrünen, d.h. die klassische Sozialdemokratie und ökoalternative Linke hat aufgehört zu existieren.



    17 Offshore Zentrum Frankfurt  99
     
    Zusammenfassung-Fakten-17: Der Katalog berichtet (S. 99 ): "Frankfurt ist ein Offshore-Zentrum und gehört zu den neun größten Finanzzentren der Welt (TJN 2008, 30)."
    Zusammenfassung-Argumente-17: Daraus ergibt sich, dass auch die deutsche Finanzindustrie die Offshore- und Steueroasenmöglichkeiten nutzen, was niemanden wirklich überraschen dürfte. 


    18  Staatsfinanzen stärken ! von ver.di - Bereich Wirtschaftspolitik  101

    Tabelle S. 105

     
     
    Zusammenfassung-Fakten-18: Das Kapitel beginnt mit einem kleinen Paukenschlag (S. 101): "100 Milliarden Euro - so viel hätten Bund, Länder und Gemeinden in Deutschland jedes Jahr zusätzlich zur Verfügung, wenn die Steuereinnahmen auf dem Niveau unserer Nachbarn Frankreich oder Österreich wären." 
        Während unter Kanzler Kohl der Spitzensteuersatz noch bei 53% lag, fiel er unter rot-grün auf 42%. Trefflich süffisant stellt der Katalog fest (S. 101): "Millionäre „sparen" dadurch jährlich 100 000 Euro - für jede Million, die sie versteuern" und deutet sehr richtig: "Millionengehälter von Managern sind kein Ausdruck besonderer Leistung, sondern von Macht. Die Steuerpolitik muss dies korrigieren." 
    Zusammenfassung-Argumente-18: ver.di fordert: "Die Umverteilung der Steuer- und Abgabenbelastung muss ein Ende haben. Besserverdienende und Reiche müssen sich wieder stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen, ver.di tritt für ein Steuerkonzept ein, das die Staatsfinanzen nachhaltig stärkt und die Profiteure der Umverteilung zur Kasse bittet, ver.di fordert:
    • Der Höchststeuersatz bei der Einkommensteuer muss wieder auf 50 % angehoben werden; Gering- und  Normalverdiener müssen dagegen entlastet werden;
    • Möglichkeiten von Reichen und Unternehmen, die Steuern klein zu rechnen, sind massiv einzuschränken;
    • die Vermögensteuer muss mit einem Freibetrag von 500 000 Euro wieder eingeführt werden; große Erbschaften müssen stärker besteuert werden;
    • zur Stabilisierung der Finanzmärkte muss eine Steuer auf Börsenumsätze und andere Finanztransaktionen eingeführt werden."
    Es fehlt die wichtige Forderung, dass eine ebenso strenge Regulierung wie strenge Sanktionierung aller Steuervermeidungsaktivitäten so klar gesetzlich zu fassen sind, dass die Gerichte keinen Unterlaufungs- und Ausweichspielraum mehr haben. 



    19 Umverteilung über Steuern: Von oben nach unten Andreas Missbach 107
     
    Zusammenfassung-Fakten-19: Der Katalog führt im Kapitel 19 ein (S. 107.): "Steuern haben nicht nur die Funktion, dem Staat Einnahmen zu verschaffen, sie sind auch ein wichtiges Mittel, um soziale Ungleichheit zu reduzieren. So sind beispielsweise die Einkommen in Schweden und den USA vor Steuerabzug und Sozialleistungen sehr ungleich verteilt. In Schweden wird jedoch fast die Hälfte der ursprünglichen Ungleichheit durch Steuern korrigiert, so dass das Land zu den Industrieländern mit der geringsten Ungleichheit gehört, während die USA das Industrieland mit den größten Unterschieden zwischen Arm und Reich bleiben. In der Schweiz sind die Unterschiede nach Steuern im Übrigen nur wenig geringer als in den USA."
       S. 108 stellt fest: "Die globale Ungleichverteilung nimmt zu. Armut könnte beseitigt werden, wenn sich die Umverteilung global organisieren ließe. Von 1960 bis 2000 hat nämlich das reichste Fünftel der Weltbevölkerung seinen Anteil am weltweiten Einkommen von 70 auf 85 % gesteigert, während das ärmste Fünftel von 2,3 auf 1,1% abgerutscht ist. In den fünf Jahren von 2002 bis 2007 hat sich das Gesamtvermögen der Haushalte mit einem angelegten Vermögen von mehr als 5 Millionen auf 20,9 Billionen Dollar mehr als verdoppelt." 
    Zusammenfassung-Argumente-19: Der Katalog regt an (S. 107 ): "Warum sind indirekte Steuern unsozial? Die prozentuale Belastung des Steuerzahlers sinkt mit zunehmendem Einkommen, weil Reiche einen kleineren Teil ihres Einkommens konsumieren. Umgekehrt steigt die Belastung der Armen. Da sie ihr ganzes Einkommen für Konsumgüter ausgeben müssen, bezahlen sie, relativ gesehen, mehr Steuern als Reiche. Indirekte Steuern führen also zu mehr Ungleichheit. Es wird beispielsweise geschätzt, dass in Brasilien Familien mit niedrigem Einkommen 26,5 % des Einkommens für Mehrwertsteuern brauchen, während dieser Anteil bei Familien mit hohem Einkommen nur 7,3 % beträgt."

       Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund, dass irgendjemand mehr als 250.000 Euro (Barwert 2010) verdienen sollte (für unsere Katastrophenbanker ist auch dieser Grenzwert noch viel zu hoch). Das weckt nur die Gier, die bekanntlich nicht zu stillen ist und letztlich in der Midhas-Falle endet (Tod des Menschlichen). Auch die Glücksforschung weiß seit langem, dass der materielle Wohlstand einen Grenznutzen für das Wohlbefinden hat, der nicht steigerbar ist, d.h. mehr materieller Wohlstand steigert das Wohlbefinden nicht (Wohlstandsparadox-2). Außerdem wissen wir bereits seit der Staatslehre des Aristoteles  - die in unseren Schulen natürlich nicht unterrichtet wird - dass jede Demokratie an zu viel Machtballung scheitern muss und zur Oligarchie verkommt. Daher ist es für stabile Gesellschaften unverzichtbar, dass es eine sehr grosse und starke Mitte geben muss. Um die Macht auf ein erträgliches Maß zu bringen, sind Begrenzungen, Rotationsverfahren und Verbannung - die Ausbürgerung von Ultrareichen sollte der Mentalität der Steuerflüchtlinge ohnehin entgegenkommen - zwingend erforderliche Mittel und Methoden. Nachdem Bill Gates' Vermögen so groß ist wie das der 120 Millionen ärmsten Amerikaner zusammen genommen wäre er nach den Überlegungen des Aristoteles zu verbannen. Da fänden sich sicher in Deutschland auch 100.000, deren Vermögen man um 90% zur Konsolidierung der Staatsfinanzen, für Rücklagen, Bildung, Kinder und Familien für ein stabiles gesamtgesellschaftliches Maß reduzieren sollte. 



    Obwohl die folgenden Ausführungen im Kapitel über Österreich stehen, gehören sie dort wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung herausgenommen (S. 111):
     
     
    Zusammenfassung-Grundproblem

    Der Katalog erkennt grundlegend (S. 111): "Finanzkapital, das nicht in Grund oder Immobilien gebunden ist, kann praktisch ohne Beschränkungen an den Ort der geringsten Steuern verschoben werden, sofern an diesem Ort Eigentum geschützt und garantiert wird. Die nationale Steuerpolitik findet ihre Grenzen der Besteuerung von Gewinnen, höheren Einkommen und Vermögen, wo Steueroasen „günstigere" Bedingungen bieten. Weil in den Steueroasen auch Transparenz weitgehend fehlt, sind auch jene geschützt, die ihr Geld bereits erfolgreich am heimischen Fiskus vorbeigeschummelt oder gar durch kriminelle Aktivitäten erworben haben. Damit missachten Steueroasen die Grundsätze des Steuerrechts und untergraben die Finanzierungsbasis der Sozialstaaten. Es ist daher höchste Zeit, diese Oasen auszutrocknen, zu denen auch Österreich gehört."

     



    20  Österreich - Steueroase ohne Palmen von Klemens Himpele und Sybille Pirklbauer 111
     
    Zusammenfassung-Fakten-20: Der Katalog problematisiert (S. 111): "Österreich - eine Steueroase? Die österreichische Bundesregierung streitet es rundheraus ab, dennoch: Österreich ist eine Steueroase und spielt eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Steuern. Nach John Christensen, dem Direktor des Netzwerks für Steuergerechtigkeit, sind das Bankgeheimnis und das Stiftungsrecht zentrale Gründe, warum Österreich eine Steueroase ist (vgl. Kurier 17.04.2009). Dazu kommen niedrige Kapital- und Vermögenssteuern (Attac Österreich 2008). Diese Kombination macht Österreich für SteuerhinterzieherInnen attraktiv. Das ist kein Versehen, sondern „Standortpolitik", die AnlegerInnen nach Österreich locken soll. Das aber geht zu Lasten anderer Staaten." 
    Zusammenfassung-Argumente-20: Der Katalog belegt Stück für Stück, weshalb Österreich eine Steueroase ist. Und das ist ein feindlicher Akt gegen die Nachbarn, Europa und die EU, zu deren Mitgliedern ja auch Österreich gehört - auch wenn sich ein Franz Beckenbauer dort seinen deutschen Steuerpflichten entziehen sollte, wie der Südkurier  (> prominente Steuerflüchtlinge) vor einiger Zeit kund tat. Das Kapitel kommt zu dem Ergebnis (S. 114): "Ende von Österreichs Status als Steueroase? Die EU hat in den vergangenen Monaten den Druck auf die europäischen Steueroasen — vor allem die Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Belgien und Andorra — erhöht und substanzielle Verbesserungen insbesondere beim Informationsaustausch erreicht. Dennoch bleibt Skepsis angebracht, da bspw. das Stiftungsrecht oder die Privatstiftungen als Ganzes nicht zur Debatte stehen. Ferner bleibt Österreich der Politik des Steuersenkungswettbewerbs bei der Unternehmensbesteuerung treu und löst ebensowenig auf nationaler Ebene die Probleme, die das Bankgeheimnis schafft. So werden Daten über das steuerpflichtige Einkommen eines jeden Lohnsteuerpflichtigen selbstverständlich durch den Arbeitgeber an das Finanzamt übermittelt. Andere Einkünfte können dank des Bankgeheimnisses jedoch gut verborgen werden. Das ist verteilungspolitisch und aus Gerechtigkeitsgründen so wenig akzeptabel wie der Verzicht auf eine angemessene Besteuerung von Vermögen, Erbschaften und Schenkungen. Diese letzten Punkte machen deutlich, dass Österreich einerseits die Gesetze ändern muss, die das Land zur Steueroase machen, und andererseits eine grundlegende Reform der Steuerpolitik im Inneren notwendig ist. Es wird Zeit, dass diese Erkenntnis auch in der Regierung ankommt."



    21 Steueroase Österreich: Wo Deutsche Urlaub machen und ihr Kapital arbeitet.  117
    S. 115 zeigt das Ortseingangsschild der kleinen Gemeinde Riezlern im Kleinwalsertal mit 1949 EinwohnerInnen und 10 Banken.
     
    Zusammenfassung-Fakten-21: "Fallbeispiel Riezlern im Kleinwalsertal: 19,2 Milliarden Euro aus Deutschland liegen auf Konten in Österreich. Deutlich höher ist die Summe der Aktien, Investmentfonds, Zertifikate und Immobilienanteile in Wertpapierdepots. Finanzexperten schätzen, dass seit 2005 bis zu 70 Milliarden Euro nach Österreich geschafft wurden (Süddeutsche 2008)." ...
    "Unsere Suche nach Orten der Offshore-Welt beginnt im Kleinwalsertal. Viele Deutsche sollen dort ihr Geld anlegen, um Steuern zu sparen. Der Ort hat 1949 Einwohnerinnen und 10 Banken. Die Raiffeisenbank Kleinwalsertal im Ort Riezlern betreut Kundenvermögen in Höhe von drei Milliarden Euro, so die Homepage der Bank." Im Angebot der Bank:
    • "Vermögensverwaltung mit Strategiefonds befreit von der EU-Zinssteuer. 
    • „Grenzüberschreitendes Vermögensmanagement... Wohnimmobilie in Deutschland, Ferienhaus in Spanien, Lebensversicherung in Liechtenstein? - Kein Problem für die Vermögensmanager der Raiffeisenbank Kleinwalsertal." 
    • „Im österreichischem Kleinwalsertal können Sie Ihren Nachlass zum Beispiel in Form einer fondsgebundenen Lebensversicherung nach liechtensteinischem Recht veranlagen. Bei dieser Konstruktion sinkt die Bemessungsgrundlage für die Erbschaftssteuer um ein Drittel. Und mit einer österreichischen Privatstiftung können Sie Ihren Nachlass sogar über mehrere Generationen hinweg regeln."
    Als weiteres Fallbeispiel wird die Gemeinde Jungholz vorgestellt (S. 125f).

     
    Zusammenfassung-Argumente-21: Die Ausführungen unter 20 können hier nur noch bekräftigt werden.



    22  Politische Maßnahmen gegen Steueroasen 131
     
    Zusammenfassung-Fakten-22: Der Katalog entwickelt in äußert verdienstvoller Weise die Geschichte der politischen Maßnahmen - eigentlich Nicht- oder Pseudo-Maßnahmen - gegen die Steueroasen. Wir folgen dem Katalog S. 132 ff und halten fest (Fettungen RS): 
    • 1989  Von den G7  wurde die Financial Action Task Force (FATF) zur Bekämpfung der Geldwäsche gegründet. Die zu erstellende Liste unkooperativer Staaten blieb aber bis 2006 leer. Daraus kann also mühelos gefolgert werden, welche Aufrichtigkeit und Energie hinter dieser Gründung gesteckt hat. 
    • 1996  Die G7 beauftragten die OECD Maßnahmen gegen Steuerflucht auszuarbeiten.
    • 1998  Die OECD definierte die Merkmale von Steueroasen und legte eine schwarze Liste mit 35 Staaten und eine graue Liste mit 47 Staaten vor. Die Staaten der schwarzen Liste sollten mit Sanktionen bedroht werden und wurden aufgefordert, bilaterale Steuerabkommen mit OECD Staaten abzuschließen. (S. 132) 
    • 1999 richteten die G7 in Reaktion auf die Asienkrise das Financial Stability Forum (FSF) ein. "Aufgabe des FSF war es, Risiken für das Finanzsystem durch besseren Informationsaustausch und Zusammenarbeit bei der Überwachung frühzeitig zu erkennen. ...  Aber das FSF warnte nicht einmal im Vorfeld der Finanzkrise vor den Gefahren, die von Regulierungsoasen ausgehen (Liebert / Troost 2009)." (S. 131)
    • 2000 "Eine im Jahr 2000 erstellte Studie zur mangelnden Aufsicht in Offshore-Finanzzentren und dem fehlenden Informationsaustausch mit den Aufsichtsbehörden anderer Länder blieb unberücksichtigt;" (S. 131)
    • 2001  Gründung der International Tax and Investment Organization (ITIO) durch die Steueroasen-Staaten, um die Lobbyarbeit gegen die OECD Initiative aufzubauen. Nachdem die USA unter Bush jun. der OECD Initiative in den Rücken fielen, indem sie ihr die Unterstützung versagten, knickte die OECD ein und weichte ihre Maßnahmen in wirkungslose und absurde Anfragen auf. 
    • 2005   EU-Zinsbesteuerungsmaßnahme gegen Steuerflucht in Kraft gesetzt - natürlich mit vielen Ausnahmen und Sonderregelungen. Der Katalog resümiert (S. 133): "Aber trotz des automatischen Informationsaustauschs ist die Zinsrichtlinie unzureichend, da sie viele Löcher hat: Erstens bezieht sie sich nur auf Zinserträge, nicht aber auf sonstige Kapitalerträge wie Dividenden oder realisierte Kursgewinne, und zweitens gilt sie nur für natürliche Personen (einschließlich Einzelunternehmern), nicht aber für Firmen, Stiftungen oder Versicherungsmäntel. Außerdem weichen AnlegerInnen auf Offshore-Zentren wie Singapur, Panama und Hongkong aus. Die Richtlinie wird gerade überarbeitet und soll Ende des Jahres 2009 neu beschlossen werden. Die Änderungsvorschläge der Kommission fallen jedoch viel zu schwach aus. Die Zinsrichtlinie soll in Zukunft auf zinsähnliche Erträge ausgeweitet werden. Dividenden und viele andere Kapitaleinkunftsarten bleiben im Vorschlag aber weiterhin unberücksichtigt. Konstruktionen über bestimmte juristische Personen und außereuropäische Finanzzentren bleiben außen vor. Es zeichnet sich ab, dass auch eine überarbeitete Richtlinie weit entfernt ist von einer umfassenden und wirksamen Besteuerung aller Kapitaleinkünfte innerhalb der EU. (Hersei 2009)"
    • 2009-04  Neuer Auftrag der G20 an die FATF, eine Liste zu erstellen. Man sieht mühelos, worin die Hauptaktivitäten der tapferen Steueroasenbekämpfer besteht: Listenaufträge erteilen, auf Listen warten, die nie fertig werden oder am Ende leer, unzulänglich oder falsch sind. Der Katalog recherchiert (S. 131): "... Beim G20-Treffen im April 2009 wurde das FSF in „Financial Stability Board" umbenannt und erweitert. Und es "sollten Maßnahmen gegen Steuer- und Regulierungsoasen ergriffen werden, insbesondere wurde das Bankgeheimnis kritisiert. Bereits im Vorfeld wurde breit über den Entwurf einer schwarzen Liste der nicht kooperativen Steueroasen diskutiert. Die darauf aufgeführten Staaten sollten sanktioniert werden. PolitikerInnen aus den aufgeführten Oasenstaaten (u. a. Österreich und Luxemburg) reagierten gereizt. Die Kriterien zur Bestimmung von Steueroasen wurden (teilweise zu Recht) bemängelt; es sei fragwürdig, dass Steueroasen wie Jersey, Guernsey, die Isle of Man, Macao und die US-Steueroase Delaware nicht auf der Liste stehen. Fünf Tage nach der Veröffentlichung der Liste wurden die verbliebenen Länder aufgrund wenig verbindlicher Ankündigungen von der schwarzen Liste gestrichen, die damit leer war. Die Steueroasen wurden auf die graue Liste der OECD gesetzt. Auch von dieser Liste können sich die Länder einfach entfernen lassen, denn es genügt, 12 bilaterale Doppelbesteuerungsabkommen mit anderen Staaten abzuschließen, um als „kooperativ" eingestuft zu werden. Steueroasen haben einfach Abkommen mit anderen Oasen geschlossen, z. B. Luxemburg mit Bahrain oder Jersey mit Färöer und Island (Netzwerk Steuergerechtigkeit 2009)." Man sieht hier sehr schön, wie verlogen und verschlagen das funktioniert, wenn es bereits genügt, Doppelbesteuerungsabkommen nur mit anderen Steueroasen vorzuweisen. 
    • 2009-07  Das Gesetz zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung wird in Deutschland erlassen. Der Katalog erkennt hierzu kritisch (S. 134):  "In Deutschland sollte mit dem im Juli 2009 erlassenen Gesetz zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung die Steuerflucht erschwert werden. AnlegerInnen und UnternehmerInnen mit Verbindungen zu Steueroasen sollten besser nachweisen müssen, worin ihre Geschäfte bestehen. Außerdem sollten die Prüfungsrechte der Finanzbehörden ausgeweitet werden. Anderenfalls sollten beispielsweise Betriebsausgaben nicht mehr steuerlich absetzbar sein oder aus dem Ausland überwiesene Dividenden nicht mehr von der Steuer befreit werden können. Dieses Gesetz wurde auf Druck von Wirtschaftsverbänden und Union stark aufgeweicht. Steueroasen dürfen nicht vom Ministerium benannt werden, sondern müssen nach der Liste der OECD nach Zustimmung des auswärtigen Amtes und des Wirtschaftsministeriums bestimmt werden (Liebert 2009). Damit ist das Gesetz relativ wirkungslos, denn die schwarze Liste der Steueroasen der OECD ist derzeit leer."
    • 2009-09  Im August 2009 ist die schwarze Liste der OECD immer noch leer. (S. 132)
    • 2009-09  G20 Treffen. 
    Im Schluß dieses wichtigen Kapitels zeigt der Katalog auf, wie es ganz einfach geht, wenn man nur will, und zwar am Beispiel USA und der Schweizer USB. Man muss nur damit drohen, die Banklizenz zu entziehen - und schon geht es.

     
    Zusammenfassung-Argumente-22: Hier ist der Katalog etwas naiv, wenn er etwa unterstellt, dass die deutsche, europäische oder gar die G20 Politik und Rechtsprechung ein ernsthaftes und nachhaltiges Interesse an der Austrocknung der Steueroasen hätten. Die meisten hohen PolitikerInnen, AmtsträgerInnen und reiche RichterInnen dürften Kunden in Steueroasen sein, das ist ja erst jüngst durch die Schweizer Drohung bekräftigt worden, mit Hilfe einer Gesetzesänderung deutsche PolitikerInnen und AmtsträgerInnen der Öffentlichkeit bekannt zu geben - das wäre wohl zu schön, um wahr zu sein. Die Zustände, die sind, müssen gewollt sein, sonst wären sie nicht so. Als zwingende Wahrheit ergibt sich daher:  Der internationale plutokratische Etile-Filz aus Politik, Justiz, Banken und Plutokraten, Medien-Magnaten und Wirtschaftsbossen hat die Steueroasen gewollt, ermöglicht und stützt sie. Das ist folgt schlicht und einfach aus den Tatsachen. Eine Veränderung ist nur durch gerechte Abwehrkriminalität, außerparlamentarische und quasirevolutionäre Aktivitäten möglich. Aber dazu gehört natürlich auch eine breite Aufklärung, wie es wirklich ist und gewollt, gefördert, toleriert und unterstützt wird. Die Deregulierungsdummheiten waren am stärksten unter SchamROT-GiftGRÜN, nicht unter SCHWARZgeld- GELBfaul. Richtig ist, dass die Etilen den Eindruck erwecken möchten, dass sie etwas verändern wollen: sie spielen Recht, Ordnung, Fairneß, Empörung, Steuergerechtigkeit, gleichzeitig werden alle wirkungsvollen und einfachen Maßnahmen unterlaufen. Zu den Lieblingsspielen der Volksverdummung gehört das Juristenspiel, dass irgendetwas aus irgendwelchen fadenscheinigen juristischen Gründen nicht gehe. Das ist nur deshalb richtig, weil die JuristInnen es so machen, einrichten und entscheiden. Sie könnten ja auch anders, normal, richtig, vernünftig, richtig und gerecht entscheiden. Dann hätten wir Rechtsstaaten, die diesen Namen verdienen. 



    23 Steueroasen austrocknen. Für eine solidarische Steuerpolitik  139


     
    Zusammenfassung-Argumente-23: Zusammenfassung-Fakten-23: Das ist wohl das wichtigste und finale Kapitel des Katalogs, wenn es nun darum geht, welche Maßnahmen zu ergreifen sind und welche ergriffen werden können. Hier macht der Katalog ausgezeichnete Vorschläge (S. 139 ff) und er beginnt mit der grundlegenden und wichtigsten Einsicht, nämlich: 
    • Steueroasen lassen sich einfach schließen, wenn der politische Wille dafür vorhanden ist. 
    • Regulierungsoasen abschaffen — Regulierungslöcher schließen
    • Hilfen an Steuer- und Regulierungsoasen nur unter der Bedingung, dass sie diesen Status ablegen 
    • Banken, die mit staatlichen Geldern gerettet werden / wurden, müssen ihre Filialen in Steueroasen schließen
    • Aufhebung des Bankgeheimnisses — automatischer Informationsaustausch
    • Sanktionen gegen Steuer- und Regulierungsoasen 
    • Schwarze Liste, die ihren Namen verdient
    • Steuerliche Transparenz für transnationale Unternehmen
    • Erweiterung der EU-Zinsrichtlinie
    • Die Zinsrichtlinie muss erweitert werden
    • Reform des Steuervollzugs
    • Verstärkung der Quellenbesteuerung bei der Unternehmensbesteuerung
    Das alles sind sehr vernünftige und wirklungsvolle Forderungen. Die wichtigste Forderung sehe ich aber in der Einrichtung und Praktizierung einer General-Prävention.Es muss wieder schnell und unmittelbar nach General-Klauseln auf der der Basis des Geistes von Gesetz und Recht entschieden werden können.



    Fotowettbewerb Einsendungen  143



    Literaturverzeichnis  144



    Impressum  150



    Literatur (aus dem Katalog) siehe auch 1, 2, .

    Der Ausstellungskatalog:
    Ötsch, Silke & Di Pauli, Celia (2009, Hrsg.). Steuer-Oasen. "Räume der Offshore-Welt". Frankfurt, September 2009: Attac-Trägerverein. ISBN 978-3-9813214-0-1.

    Aktuelle Ergänzungen:

    • Müller, Leo (2010). Bankräuber. Wie kriminelle Mangaer und unfähige Politiker uns in den Ruin treiben. Berlin: Econ (Ullstein).
    • Palan, Ronen; Murphy, Richard & Chavagneux, Christian (2009). Tax Havens. How Globalization Really Works. Cornell Studies in Money. $24.95s paper. 2009, 280 pages, 6 x 9, 4 charts/graphs, 16 tables. ISBN: 978-0-8014-7612-9. [Info]
    • Rügemer, Werner (2008). "Heuschrecken" im öffentlichen Raum. Public Private Partnership - Anatomie eines globalen Finanzinstruments. Bielefeld, Transcript.


    Bemerkung: einige der angegebenen Links sind inzwischen nicht mehr aufrufbar. Diejenigen, die zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Seite noch funktionierten sind unter " [O]  " anklickbar.

    Silke Ötsch und Celia Di Pauli. Räume der Offshore-Welt. Die Potemkinschen Dörfer von heute.

    • BAHAMASBAHAMAS.COM 2007: Offshore Services, https://www.bahamasbahamas.com/   [O]
    • BMF 2009: Monatsbericht des BMF, Mai 2009, S. 14f
    • Bundesbank 2009: Monatsbericht der Deutschen Bundesbank, Juli 2009, S. 17 [O]
    • Bundesregierung 2008: Lebenslagen in Deutschland. Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Juli 2008, S. IV
    • CSR 2009: https://www.csr-corporation.com/de/index.html (14.8.09) [O]
    • DIW 2008: Vermögen in Deutschland wesentlich ungleicher verteilt als Einkommen, Wochenbericht des DIW, 7.11.08,
    • Globalcash 2009: https://www.globalcash.info/offshore_firmen/index.php (14.8.09) [O]
    • Liebert 2007: Nicola Liebert, Wie sich der Staat selbst das Wasser abgräbt — und was dagegen zu tun wäre. Die deutsche Steuerpolitik auf dem Prüfstand, Schriftenreihe Kritische Wissenschaften, Münster, 2007
    • Liebert 2009: Nicola Liebert, Kein Stress im Steuerparadies, in: taz, 6.8.09, S. 8
    • TJN 2005: Tax Justice Network, The Price of Offshore, [O] https://www.taxjustice.net/cms/upload/pdf/Briefing_Paper_-_The_Price_of_Offshore_14_MAR_2005.pdf
    • WWR 2006: World Wealth Report 2006, hrsg. von Merrill Lynch Global Wealth Management / Capgemini, S. 3
    • WWR 2009: World Wealth Report 2009, hrsg. von Merrill Lynch Global Wealth Management / Capgemini h, S.4


    Die Pseudo-Inseln der Offshore-Ökonomie: Steueroasen, Offshore-Zentren, Billigflaggen, Sweatshops, Offshore-Telefonsex ...

    • Palan 2003: Ronen Palan, The Offshore World, Ithaca and London: Cornell University Press, 2003
    • OECD 1998: Harmful Tax Competition, Bericht der OECD, 1998
    • Palan 2003: Ronen Palan, The Offshore World. Sovereign Markets, Virtual Places, and Nomad Millionaires, Ithaka: Cornell University Press, 2003
    • TJN 2008: Tax Justice Network und Richard Murphy, Tax Havens Creating Turmoil, Bericht für den Finanzausschuss des Britischen Unterhauses, 2008


    Die Schweiz

    • EvB 2005: Erklärung von Bern, Die Schweiz als Steueroase und Modell für den weltweiten Steuerwettlauf, (8.9.09)
    • Handelsregister des Kantons Zug [...]
    • Wollerau 2009: https://www.wollerau.ch/ (28.08.09)
    • Moneyhouse 2009: Moneyhouse: Handelsregister- und Firmendaten.
    • CGroup 2009: Homepage der Zürich Consulting Group, WzAodSUCJiA (12.8.09)
    • Zürichsee Zeitung, 18.7.2008: Federer wird ein ganzer Wollerauer, in: Züricher Zeitung, (2.9.09)


    Ronen Palan, Richard Murphy und Christian Chavagneux. Der Aufstieg der Oftshore-Welt und ihre verschiedenen Facetten

    • Kuenzler 2007: Roman Kuenzler, Les paradis fiscaux, Université de Genève, Master thesis, 2007
    • Picciotto 1992: Sol Picciotto, International Business Taxation. London: Weidenfeld and Nicolson, 1992
    • Sharman 2005: Jason C. Sharman, South Pacific tax havens: From leaders in the race to the bottom to laggards in the race to the top? Accounting Forum 29 2005, S. 311-323


    Luxemburg: Ein Spagat zwischen Europa und Kleinstaaterei

    • BCL 2009: Banque centrale du Luxembourg: [statistics-series-04-general-data]
    • Falk 2009: Rainer Falk, Zur Debatte um Steueroasen. Der Fall Luxemburg, 2009,
    • Falk 2009b: Rainer Falk, Finanzplatz oder Steueroase Luxemburg? in: Weltwirtschaft & Entwicklung, August 2009, S. 2
    • LH 2009: Luxemburger Handelsregister: [rcsl-lu-mjrcs-index-do-time=1252067878439]
    • LfL 2009: Homepage „Luxemburg for Finance" (PPP der Finanzlobby und der Luxemburger Regierung),


    Welche Summen liegen in den Oasen? Wem nutzt Steuerflucht?

    • Baker 2007 nach TJN: https://www.taxjustice.net/cms/front_content.php?idcat=103 ( 17.6.09) [O]
    • BCG 2003: Winning in a Challenging Market: Global Wealth 2003, The Boston Consulting Group
    • Bundesregierung 2009: Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten der Fraktion der FDP. Drucksache 16/12028.
    • Christian Aid 2008: Death and Taxes: the True Toll of Tax Dodging, Christian Aid, 2008, S. 2
    • Merill Lynch/Cap Gemini 2008: Merill Lynch/Cap Gemini, World Wealth Report, 2008
    • TJN 2005: Taxjustice Network, The Price of Offshore, The_Price of Offshore l4 MAR 2005]


    Niederlande - Oase für Unternehmen

    • Dijk / Weyzig / Murphy 2006: Michiel van Dijk, Francis Weyzig, Richard Murphy, The Netherlands: A Tax Haven?, hrsg. von SOMO, Amsterdam, November 2006
    • Bloomberg 2006: Fergal O'Brien, Bono, Preacher on Poverty, Tarnishes Halo With Irish Tax Move, in: Bloomberg.com, 15.10.2006.


    Welche Regionen profitieren von Steuerflucht? Welche verlieren?

    • BCG 2003: Winning in a Challenging Market: Global Wealth 2003, The Boston Consulting Group
    • Christian Aid 2008: Death and Taxes: the True Toll of Tax Dodging, Christian Aid, 2008, S. 2
    • EvB 2008: Missbach, Andreas; Glatz, Anne-Kathrin (November 2008): Ein Elefant im Wohnzimmer: Die Entwicklungsländer verlieren durch Steueroasen 245 Milliarden Dollar jährlich. 4. Aufl. Herausgegeben von Erklärung von Bern, Zürich
    • GFI2008: Illicit Financial Flows from Developing Countries: 2002-2006, Bericht von Global Financial Integrity, 2008
    • Martens 2008: Jens Martens, Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe. Herausgeber: Deutsche Welthungerhilfe e. V, terre des hommes Deutschland e. V, Sechzehnter Bericht 2007/2008
    • OECD 2009: Engaging with High Net Worth Individuals on Tax Compliance, Joint Study of the Forum on Tax Administration and Working Party No. 8 on Tax Avoidance and Evasion, hrsg. von der OECD, Mai 2009, S. 14
    • Palan 2003: Ronen Palan, The Offshore World. Sovereign Markets, Virtual Places, and Nomad Millionaires, Ithaca: Cornell University Press, 2003


    Andreas Missbach Steueroasen und Entwicklungsländer

    • Taxjustice Network 2005: The price of offshore, Briefing Paper des Tax Justice Network, 2005.
    • Christian Aid 2008: Death and taxes: the true toll of tax dodging, Bericht von Christian Aid, Mai 2008,
    • Oxfam 2000: Tax havens: Releasing die hidden billions for poverty eradication, Bericht von Oxfam, 2000]


    Transferpreise: Ein Fertighaus für 1,20 US-Dollar

    • EvB 2008: Missbach, Andreas; Glatz, Anne-Kathrin (November 2008): Ein Elefant im Wohnzimmer: Die Entwicklungsländer verlieren durch Steueroasen 245 Milliarden Dollar jährlich. 4. Aufl. Herausgegeben von Erklärung von Bern. Zürich, S. 14-15
    • OECD 2002: Neighbour, John, Transfer pricing: Keeping it at arm's length, OECD Observer, Januar 2002.
    • Pak 2008: Pak, Simon J. (2008): Trade Mis-Pricing as a Channel for Illicit Financial Flows. Presentation at the Meeting of the Task Force on the Development Impact of Illicit Financial Flows, 1-2 April 2008, Oslo.
    • Benari, Gideon / Institute of Scientific & Technical Communicators, Tricky Tax: Two tax avoidance schemes explained, 2009, https://www.taxjustice.net/cms/upload/pdf/Tricky_09056_Tax_GBenari_New.pdf (14.6.09)  [O?]
    • ICFTU 2006: International Confederation of Free Trade Unions, ,Having their cake and eating it too: the Big Corporate Tax Break', Juli 2006, S. 34


    London: Offshore-Zentrum und Steueroase für Non-Doms

    • HMRC 2009: HM Revenue & Customs, IR20 - Residents and non-residents Liability to tax in the United Kingdom, 5.4.2009.
    • London 2009: Homepage der Stadt London:  (4.9.2009)
    • Murphy 2007: Richard Murphy, The UK domicile rule costs £4.3 billion in lost tax a year, September 2007.
    • TJN 2008: Tax Justice Network und Richard Murphy, Tax Havens Creating Turmoil, Bericht für den Finanzausschuss des Britischen Unterhauses, 2008


    Die schwarzen Löcher im Finanzsystem: Regulierungsoasen und die Finanzkrise

    • Liebert/Troost 2009, 153: Liebert/Troost 2009: Nicola Liebert und Axel Troost, Die Rolle der Steueroasen in der Finanzmarktkrise in: Thomas Sauer, Silke Ötsch und Peter Wahl, Das Casino schließen, Hamburg 2009, S. 153
    • Macwhirter 2008: Iain Macwhirter, Wish you were here, Scodand's SundayHerald, 2.11.08
    • Rügemer 2009: Werner Rügemer, Steinbrück im Glashaus. Commerzbank: In zwei Dutzend Finanzoasen präsent, in: Junge Welt, 22.7.09, S. 9
    • Schumann/Grefe 2008,112: Harald Schumann, Christiane Grefe, Der globale Countdown, Köln, 2008, S. 112 f
    • TJN 2006: Tax Justice Network UK und Richard Murphy, Tax Havens Creating Turmoil, 2008, S. 114
    • WWR 2006: World Wealth Report 2006, hrsg. von Merrill Lynch Global Wealth Management / Capgemini
    • WWR 2009: World Wealth Report 2009, hrsg. von Merrill Lynch Global Wealth Management / Capgemini


    Irland: Eine junge Steuer- und Regulierungsoase

    • IFSC 2009: Auswahl von Unternehmen und Banken nach der Homepage des IFSC: https://www.ifsc.ie/direc-tory.aspx (03.08.09)
    • Liebert/Troost, 2009: Die Rolle der Steueroasen in der Finanzmarktkrise, in: Das Casino schließen, Thomas Sauer, Silke Ötsch und Peter Wahl (Hrsg.), Hamburg: VSA-Verlag, 2009, S. 153


    Detlev von Larcher Niedrigsteuerland Deutschland

    • PROKLA 2009: Mit Steuern steuern, PROKLA 154, Jg. 39, März 2009
    • Truger 2009: Achim Truger, Ökonomische und soziale Kosten von Steuersenkungen, in: PROKLA 154, Jg. 39, März 2009, S. 27-46
    • Bundesbank 2009: https://www.bundesbank.de/down-load/hv/frankfurt/bankenplatz_frankfurt.pdf (l 1.08.09)  [O?]
    • Niedrigsteuerland Deutschland - Offshore-Zentrum Frankfurt
    • Bundesbank 2009: https://www.bundesbank.de/down-load/hv/frankfurt/bankenplatz_frankfurt.pdf (11.08.09)  [O?]
    • Stadt Frankfurt 2009: https://www.frankfurt.de/skcms/detail.php?id=2556774&_ffmpar[_id_inhalt]=3890778 (11.08.09)  [O?]
    • Rügemer 2009: Werner Rügemer, Steinbrück im Glashaus. Commerzbank: In zwei Dutzend Finanzoasen präsent, in: Junge Welt, 22.7.09, S. 9
    • TJN 2008, 30: Tax Justice Network und Richard Murphy, Tax Havens Creating Turmoil, Bericht für den Finanzausschuss des Britischen Unterhauses, 2008


    ver.di Bereich Wirtschaftspolitik Staatsfinanzen stärken!

      Ver.di 2009: Konzept Steuergerechtigkeit, Broschüre hrsg. vom ver.di Bereich Wirtschaftspolitik
    Umverteilung über Steuern: Von oben nach unten
    • Nach Andreas Missbach, Anne-Kathrin Glatz: Ein Elefant im Wohnzimmer, hrsg. von Erklärung von Bern, Zürich, November 2008, S. 6-7


    Klemens Himpele / Sybille Pirklbauer Österreich - Steueroase ohne Fahnen

    • Attac Österreich 2008: 7 Gründe warum Österreich eine Steueroase ist, https://www.attac.at/7gruende (12.06.2009)
    • Himpele / Recht 2009: Klemens Himpele und Alexander Recht, Möglichkeiten und Grenzen von Steuerpolitik, in: PROKLA 154, S. 9-26
    • Kusitzky 2007: Alexandra Kusitzky, Österreich: Ende einer Steueroase? Das Alpenland verliert seinen Status als Erbschaftsteuer-Paradies. Neue Schlupflöcher sind aber schon gefunden, in: Focus 37/2007 und im Internet unter  (12.06.2009)
    • Pirklbauer / Ziegler 2009: Sybille Pirklbauer und Petra Ziegler, Unser steuergerechtes Europa, in: Attac (Hg.): Wir bauen Europa neu - Wer baut mit? Alternativen für ein demokratisches, soziales, ökologisches und friedliches Europa, Wien, 2009
    • Kraus 2009: Astrid Kraus, Unternehmensbesteuerung — gibt es nationalstaatliche Handlungsspielräume?, in: PROKLA 154, S. 47-69
    • Kurier 2009: Debatte um Österreich als Steueroase, in: Kurier (Ausgabe Niederösterreich), 17.04.09, S. 13
    • Thielemann 2009: Ulrich Thielemann, Grundsätze fairen Steuerwettbewerbs im Lichte der aktuellen Entwicklung, in: Die Volkswirtschaft. Das Magazin für Wirtschaftspolitik 6-2009, S. 13-15


    Österreich: Wo Deutsche Urlaub machen und ihr Kapital arbeitet

    • Adamek/Otto 2009: Sascha Adamek, Kim Otto, Schön reich. Steuern zahlen die anderen, München: Heyne, 2009, S. 12
    • Datum 2008: Florian Skrabal, Das Schweigen der Berglämmer, in: Datum 4/08,
    • Raiffeisen 2008: https://www.raifFeisen-kwt.at/alles-fuer-ihr-vermoegen/anlageziele/erben-vererben/ (21.06.2008)  [O]
    • Raiffeisenbank Reutte 2009: Pressemitteilung der Raiffeisenbank Reutte, Raiffeisenbank Reutte / Bankhaus Jungholz / Geschäftsjahr 2008 mit dem drittbesten Ergebnis in der 110-jährigen Geschichte =, 26.2.09,

    • https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20090226_OTS0080  [O]
    • Süddeutsche 2008: Thomas Öchsner zitiert österreichische Nationalbank in: Diskrete Tipp im Berghotel, Süddeutsche 5./6.07.08, S. 32
    • Stern 2005: Ein Herz für Millionäre, in Stern, 1.5.2005,

    • https://www.stern.de/wirtschaft/geld/steuerparadies-ein-herz-fuer-millionaere-538996.html  [O]


    Politische Maßnahmen zu Steueroasen

    • OECD 2009: Die leere Liste der OECD: https://www.oecd.org/dataoecd/50/0/42704399.pdf (17.08.09)  [O?]
    • Netzwerk Steuergerechtigkeit 2009: Blog des Netzwerk Steuergerechtigkeit Deutschland: https://steuergerechtigkeit.blogspot.com/ (16.08.09) [O]
    • Schweizer Bank 2009: Johannes Schraner, Finanzplätze: Luxemburg wankt, in: Schweizer Bank, 21.07.09, https://www.schweizerbank.ch/de/artikelanzeige/artikelanzeige.asp?pkBerichtNr=178866 (19.08.09)  [O]
    • Schweizer Bundesverwaltung 2009: News-Portal der Schweizer Bundesverwaltung,

    • https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=28498 (20.08.09) [O]
    • Sullivan 2007: Martin Sullivan, Lessons From the War on Tax Havens, in: Tax Notes, 30.07.07

    Information zur Ausstellung in Erlangen (Plakat: Holger Schneider, Werkerfilm)




    Ergänzender Apparat

    Ergänzende Informationen zu Offshore-Zentren und Steueroasen   ..." []
     

    • "Kanarische Inseln - Steuerhinterziehung liegt bei 300.000.000 Euro Das kanarische Finanzamt hat in einem Bericht für das Geschäftsjahr in Sachen Steuerhinterziehung eine Gesamtsumme von insgesamt 300 Millionen Euro deklariert. Das ist die Summe die die Steuerfahnder aufgedeckt haben. Darunter fiktive Insolvenzen, Schwarzgelder und nicht deklarierte Vermietungsgewinne. Dabei sind nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen in den Fokus der Ermittler gerückt. ..." [AtlantisFM 19.07.2017]
    • "Kein automatischer Informationsaustausch mit Panama: Schäuble boykottiert den Kampf gegen Steuerhinterziehung  ..." [Bundesfinanzportal 18.05.17]
    • Steueroase Deutschland – Großverdiener als Gewinner

    • "Steueroasen sind weit weg, Deutschland ist dagegen redlich und gehört zu den Guten. An diesem gängigen Klischee, an diesem Selbstbild der Deutschen rüttelt eine Gruppe von Steuerexperten. Sie treten für eine gerechte globale Besteuerung ein. Auch in Deutschland finden sich zahlreiche Steuerumgehungsmöglichkeiten: Steuerlücken, die nicht geschlossen werden, Gewinnverschiebungen zwischen europäischen Staaten oder etwa die Anonymisierung von Kapital. Alles Steuerpraktiken, die man bislang eher in exotischen Steuerfluchtburgen vermutet. Frontal21 berichtet, warum Deutschland ganz oben in der Liste der Steueroasen rangiert und wie leicht Großverdiener ihre Gewinne vor dem Fiskus verschleiern können. ..." [Frontal21 28.1.14]
    • "Steuerflucht - Wann kippt das System? Gerade erst mit dem Geld der Steuerzahler gerettet, erarbeiten die Banken neue Strategien, um ihren reichen Kunden die Steuerhinterziehung zu ermöglichen. Die Entlarvung von Steuerflüchtlingen wie Amazon und Total macht begreiflich, wie die tiefen Löcher in Europas Staatskassen entstehen konnten. Wie kann man dem entgegenwirken? ... 20 bis 30 Billionen Dollar Finanzvermögen liegen weltweit in Steueroasen. Die fehlenden Steuereinnahmen daraus bringen mittlerweile ganze Staaten an den Rand des Ruins. Auch in Deutschland werden Milliarden erwirtschaftet, ohne dass darauf Steuern gezahlt werden. Frank Wehrheim hat fast 30 Jahre lang für die hessische Steuerfahndung ermittelt. Dabei konnte er Mitte der 1990er Jahre einen der größten Fälle von Steuerhinterziehung in Deutschland aufklären. Mit dem ARTE Magazin sprach er über den Erfindungsreichtum von Firmen bei der Vermeidung von Steuerzahlungen." [arte 10.9.13]
    • Die Story im Ersten: Steuerfrei - Wie Konzerne Europas Kassen plündern "Mit großem Rechercheaufwand fächert Autor Jan Schmitt in seiner ARD/WDR-Dokumentation die gewaltige Dimension der Steuervermeidung in Europa auf und stellt vor allem die Frage nach der politischen Verantwortung: Warum tut sich Europas Politik so schwer, das zu ändern? Welche Mechanismen und Interessen und welche Player spielen eine Rolle? Was bedeutet das für unsere Demokratie? Entlang dieser Spur schaut der Film hinter die Kulissen von Politik und Konzernfassaden - und stellt ernüchternd fest: Die Steuervermeidung ist längst zu einer gigantischen Industrie geworden und ihre Lobby ist gewaltig. ..." [ARD 19.8.13]
    • Klare Steuerregeln, ein einheitliches Grundkonzept der Besteuerung wäre wohl das mindeste, was die EU zustandebringen müßte. [K14.KW 132Q]
    • "Luxemburg will sein Bankgeheimnis lockern. Deutsche Finanzämter sollen künftig automatisch mehr Informationen aus Luxemburg bekommen, kündigt der Finanzminister des Landes an. Er ist überzeugt, dass sein Land trotzdem attraktiv für Anleger bleibt. ..." [SZ 7.4.13]
    • "Tatort Briefkastenfirma. OffshoreLeaks Waffen, Drogen, Korruption. Es ist nur ein Bürogebäude in der besten Straße von Auckland in Neuseeland. Doch hier zieht ein Familienclan die Strippen im internationalen Geschäft mit Briefkastenfirmen. Ihre Kunden sind Geschäftspartner von Drogenbossen, Waffenschmugglern - und in den größten Steuerbetrug der russischen Geschichte verwickelt. ..." [SZ 6.4.13]
    • "Steueroasen bekommen Entwicklungshilfe. Sie locken Steuerzahler auf ihre Inseln - und sie bekommen Entwicklungshilfe aus Deutschland: In den vergangenen Jahren sind Millionen aus Ministeriumstöpfen für arme Länder an Steueroasen geflossen. ..." [SZ 6.4.13]
    • Offshore-Enthüllungen in Russland: Putins Vizepremier in dubiose Geschäfte verwickelt. Ein einflussreicher Vizepremier von Wladimir Putin ist in den Offshore-Skandal verstrickt. Igor Schuwalow ließ Geschäfte mit Oligarchen über Firmen in Übersee abwickeln und verdiente Millionen. Ein Grund für seinen Rücktritt? Nicht in Russland. ... " [SpO 5.4.13]
    • "Helfer und Partner der Steueroasen. Die Mitarbeiter in der Steueroase dachten jahrelange, ein Rockefeller habe die Trusts gegründet. So reich und so bedacht auf seine Anonymität war dieser Kunde. Doch tatsächlich steckte ein anderer berühmter Name dahinter. Anwälte und Banken arbeiten hart, damit Offshore-Geschäfte geheim bleiben. ... Der folgende Text erklärt, wie diese Dienstleister arbeiten, um die Geheimnisse hre Kunden geheim zu halten - und wie Anwälte und Banken dabei helfen, dass das System Offshore funktioniert. ...." [SZ 5.4.13]  Betrüger und Scheindirektoren, Banken und Anwälte, große Namen und schwarzes Geld: Etwa 50 Staaten weltweit gelten als Steueroasen. Ein Streifzug durch die Heimat von Gier und Geiz zeigt, welche Menschen Offshore-Geschäfte machen und wie sie geheime Briefkastenfirmen aufsetzen.  ...." [SZ 5.4.13]
    • "Steueroasen. „Andere Dimension als Steuer-CDs“ Politiker aller Parteien fordern ein härteres Vorgehen gegen Steuersünder. Von den Offshore-Enthüllungen sind viel mehr Leute betroffen, als von den Schweizer Steuer-CDs. Das könnte für Steueroasen Konsequenzen haben. ..." [HB 5.4.13]
    • "«Wer Millionen auf die Caymans einzahlt, schläft nicht gut» Rudolf Elmer war über Jahre für eine Schweizer Bank auf Cayman tätig. Wie schätzt er Offshore-Leaks und dessen Folgen ein? Und warum wurde er zum Whistleblower? ..." [baz 5.4.13]
    • "Offshore-Leaks: Griechen sind "tief beunruhigt" über Steuer-Enthüllungen. In Griechenland waren Offshore-Firmen schon in viele politische Skandale verwickelt. Doch die jetzt durch ein Journalistennetzwerk veröffentlichten Firmennamen waren dem Fiskus bislang fast alle unbekannt. Ihre Eigentümer sind sich keiner Schuld bewusst. ...." [SpO 4.4.13]
    • "Herr der Steueroasen. Beim britischen Premier Gordon Brown klaffen Wort und Tat auseinander. Die britische Regierung herrscht nicht nur über England, Schottland, Wales und Nordirland, sondern auch noch über eine ganze Reihe weiterer Gebiete, unter denen sich – was wenig bekannt ist – viele der wichtigsten Steueroasen der Welt befinden: Koloniale Überbleibsel mit wenig Fläche, vier- bis fünfstelligen Einwohnerzahlen und vielen Briefkastenfirmen. Von den 14 britischen Überseeterritorien führt die OECD sieben in ihrer Liste der berüchtigtsten Steuerparadiese: Anguilla, Bermuda, die Kaimaninseln, die Caicos- und Turksinseln, Gibraltar, die Jungferninseln und Montserrat. Rechnet man noch die sich in Kronbesitz befindlichen Kanalinseln Guernsey, Jersey und Sark, sowie die in der irischen See gelegene Isle of Man hinzu, für welche die britische Regierung die Außenpolitik erledigt, dann wird klar, dass Gordon Brown eigentlich die Macht hätte, einen großen Teil der Tax Havens auch ganz ohne internationale Regelungen "auszutrocknen. ..." [heise 3.2.9]

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    Links (Auswahl: beachte) ... " []
        Veränderte oder als wenig stabil eingeschötze URLs ohne Weiterleitung wurden entlinkt. Darunter sind leider viele Institutionen und Organisationen, sie es sich leisten können sollten.
    • attac: Ausstellung zu Steueroasen und Offshore Zentren in Europa. "Steueroasen sind nicht nur Orte, über die Steuern gespart werden, sondern parallele Rechtssysteme, die von Vermögenden und (Finanz-) Unternehmen genutzt werden. Sie haben maßgeblich zum Entstehen der Finanzkrise beigetragen. Trotzdem ist es immer noch ein Tabu, dieses System anzutasten, was u.a. die Aufweichung der Maßnahmen gegen Steueroasen im Rahmen der G20 oder der OECD zeigt.

    • Mit der Steueroasenausstellung wird das Phänomen bildlich-konkret dargestellt, um Interessierten den Zugang zum Thema zu ermöglichen und der Rhetorik der Finanzindustrie etwas entgegenzusetzen. Präsentiert werden Einsendungen des Fotowettbewerbs, die Steueroasen und Offshore-Zentren aus verschiedenen Regionen Europas zeigen und thematische Poster zur Entwicklung der Steuersysteme, insbesondere deren Verteilungswirkung."
    • attac-Netzwerk gegen Steuerflucht. [O]
    • IP-GIPT: Stichworte im Artikel Unrecht im Namen des Rechts zum Thema Steuern, Steuerfahndung, Steuerhinterziehung und Steueroasen.
    • Steueroasen Blog.
    • Steuerparadies Info.
    • Wikipedia: Steueroase.
    • Steueroase Bayern, Finanzamt schont Reiche: "quer"  am 21.1.2010 im Bayerisches Fernsehen
    • Bundesministerium der Finanzen.
      • Glossar des Bundesministeriums für Finanzen.


    Videos Steueroasen

    • BBC über Offshore Undercover in Panama. Mit versteckter Kamera besuchen BBC-Reporter das Steuerparadies und lassen sich beraten, wie man das Finanzamt austricksen kann. Der Verkäufer geheimer Stiftungen versichert dem potentiellen Kunden: "Geschnappt zu werden ist so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn." [SZ 4.4.13]
    • Die Akte UBS. [Phönix 23.1.10, 23.30]


    Stimmen politische Organisationen  ... " []

    • Jusos: "Finanzmarktkrise – war da eigentlich noch was? Seit dem Treffen der G-20 ist das Thema irgendwie aus den Medien verschwunden. Dabei gibt es noch einiges zu tun: Bei den hochriskanten Finanzmarktprodukten gibt es bisher nur bei den „over-the-counter derivatives“ konkrete Forderungen. Bis Ende 2012 sollen alle Derivate über Handelsplattformen gehandelt werden. Dies ist deutlich zu wenig. Als Datum für den Beginn von Sanktionen gegen Steueroasen wird März 2010 genannt. Das Verfahren bei der OECD hat allerdings weiterhin große Mängel, so müssen die Standards angehoben und nicht nur das Überprüfungsverfahren verbessert werden. Im Moment ist es für viele Staaten möglich dank der OECD eine weiße Weste zu präsentieren, ohne wirklich gegen Steuerhinterziehung vorgehen zu müssen. Da werden auch Sanktionen wenig helfen. ... " [Jusos 12.1.10]
    Medienstimmen zum Steuerhinterzieher- und Steueroasenproblem
    • "Apple, Amazon, Google, Nike: Profitgiganten lenken Milliarden in Steueroasen ... Wenn Staaten in  Haushaltsnöte geraten, spüren Rentner, arme Menschen und Staatsbedienstete die Folgen meist sofort. Gerne kürzen Regierungen auch die Investitionen in die Zukunft, um Löcher zu stopfen. Andere erhöhen die Abgaben, bevorzugt die Mehrwertsteuer für Verbraucher. Welch enorme Finanzquellen sie unangetastet lassen, zeigt  eine aktuelle Studie über die Einnahmeverluste durch die Gewinnverschiebung internationaler Konzerne. Demnach lenkten Profitgiganten wie Apple, Amazon, Google und Nike im Jahr 2015 insgesamt rund 620 Milliarden Dollar in Steueroasen. Dies macht 40 Prozent ihrer weltweit anfallenden Gewinne aus. ... Die politische Lösung liege darin, die Gewinne am Ort der Umsätze zu besteuern. Dies könnten Staaten auch einseitig beschließen, ohne auf die Zustimmung aller anderen warten zu müssen. ...  ... " [BerlinerZ 20.07.2018]
    • "Deutschland unter Top 10 der Steueroasen. Das internationale Netzwerk Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) hat am Dienstag die Rangliste der schädlichsten "Schattenfinanzzentren" der Welt veröffentlicht. Angeführt wird die Liste von der Schweiz. Deutschland kommt auf Platz 9 der beliebtesten Steueroasen. Schwache Offenlegungspflichten begünstigen dem Bericht zufolge die Intrasparenz im deutschen Finanzsektor.  ... " [epo 4.10.11]
    • "Kampagne gegen Steuerabkommen zwischen Schweiz und Deutschland. Gemeinsam mit Bündnispartnern hat Attac eine Kampagne gegen das kürzlich paraphierte Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland gestartet. Ziel der Kampagne ist es, die Ratifizierung des Abkommens in Bundestag und Bundesrat zu verhindern. Träger der Kampagne sind Campact, das Netzwerk für Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network), die Verdi-Fachgruppe Finanz- und Steuerverwaltung, die Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe sowie Attac. Finanzminister Wolfgang Schäuble ist offenbar bereit, Beihilfe zur Steuerflucht und Geldwäsche zu leisten. Steuerflüchtige sollen nach diesem Abkommen nicht nur straffrei ausgehen und weniger nachzahlen als Personen, die sich selbst angezeigt haben. Viel schlimmer ist aus Sicht von Attac, dass Deutschland für wenige Zugeständnisse das Schweizer Bankgeheimnis weiter akzeptiert. Jahrelange internationale Bemühungen, Informationen über Kapitalerträge durch den automatischen Informationsaustausch genauso weiterzugeben wie bei Arbeitseinkommen, werden unterlaufen, wenn dieses Abkommen wie geplant ab 2013 in Kraft tritt. Der Status der Schweiz als Steueroase wäre zementiert. Andere Steueroasen wie Luxemburg oder Österreich wittern schon Morgenluft, wie erste regierungsamtliche Verlautbarungen zeigen. ..." [attac 29.8.11]
    • ""Die Zuger Connection. Im Fastweb-Skandal führt die Spur zur Zuger Briefkastenfirma Welco Holding ... Was harmlos und unverbindlich daherkommt, soll in Wirklichkeit Teil des schwerwiegenden Mehrwertsteuerbetrugs und der massiven Geldwäscherei sein. Fastwebs «Karussell-System» bestand aus in- und ausländischen Gesellschaften, die eigens für die illegalen finanziellen Transaktionen gegründet wurden. ... [SZ 28.2.10]
    • "Steuerfahndung Wo sind die Steuer-CDs? Alle sprechen von den Steuer-CDs, doch bisher haben die Finanzämter noch keinen Datenträger erhalten. Gibt es sie überhaupt oder war das alles nur ein ausgebuffter Trick?  ... " [SZ 21.2.10]
    • "Schweizer Justizministerin stellt Steuerbankgeheimnis in Frage. Bericht: Deutschland wieder CD mit Steuerdaten angeboten. Die Schweizer Justizministerin Widmer-Schlumpf stellt die letzte Bastion des Bankgeheimnisses in Frage. Dabei geht es um die Unterscheidung von Betrug und Hinterziehung.  ... " [ZDF 21.2.10]
    • "WAZ: Die Daten-CD und ihre Folgen - Ende der Steueroasen - Leitartikel von Detlef Fechtner ... Seit Jahren drängen die großen EU-Staaten auf Abkommen, die beim Verdacht auf Steuerhinterziehung Behörden in Steueroasen verpflichten, Auskunft über Konten zu geben. Doch noch immer bremsen Österreicher und Luxemburger, weil dann auch ihre Banken jede Geheimniskrämerei aufgeben müssten - und nicht länger Geld auf Kosten des deutschen Fiskus kassieren würden. ... " [WAZ 4.2.10]
    • "Schäuble zögert: Regierung verschleppt Reform der Finanzaufsicht. Die Bundesregierung verschleppt die Reform der nationalen Finanzaufsicht. "Das Thema packen wir erst in der zweiten Jahreshälfte an", hieß es im Bundesfinanzministerium. Der politisch verordnete Stillstand bei der Reform der Finanzaufsicht kommt überraschend. Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und FDP verständigt, die Bankenaufsicht bei der Bundesbank zu bündeln. ... " [HB 11.1.10]
    • "Keine Steueroasen, also keine Steuerflucht. Neues Gesetz kann nicht greifen. Das lange umstrittene und erst kürzlich beschlossene schärfere Gesetz gegen Steuerflucht bleibt vorerst nur eine Drohung. Es kommt nicht zur Anwendung, weil es aus Sicht des Finanzministeriums derzeit keine entsprechenden Steueroasen gibt. ... [NN 6.1.10; im Online-Angebot der Zeitung nicht (mehr?) auffindbar]
    • "Finanzminister bläst Kampf gegen Steuerhinterzieher offiziell ab. Liechtenstein und andere Steueroasen jubeln. Scharf kritisiert das globalisierungskritische Netzwerk Attac das Abrücken des Finanzministeriums von den minimalen Bemühungen der vorigen Regierung, gegen Steuerflucht und Steuerhinterziehung vorzugehen." Obwohl laut Weltbank 1000 bis 1600 Milliarden Dollar jährlich illegal Ländergrenzen überschreiten, teilt das Finanzministerium den Behörden der Länder mit, es gebe keinen Handlungsbedarf. Die riesigen Steuerausfälle, die dadurch entstehen, interessieren Herrn Schäuble anscheinend trotz der in der Krise aufgehäuften hohen Schuldenlast einen feuchten Kehricht. Das Geld bleibt ja bei den von der schwarz-gelben Koalition so hoch geschätzten Reichen und Superreichen. Abgezockt werden die kleinen Leute und die Empfänger von Sozialtransfers", empört sich das Mitglied des Attac-Koordinierungskreises Detlev v. Larcher.  ... " [attac 7.1.10]
    • "Boni-Debatte. Britische Manager flüchten in Steueroasen. Großbritannien erhöht den Druck auf Bosse und Banker. Angesichts neuer Steuerdrohungen hat ein wahrer Exodus unter Führungskräften eingesetzt. Die einschlägigen Steueroasen freuen sich über den Zulauf. ... " [Spiegel 13.12.9]
    • "Regeln für britische Steueroasen. Expertenbericht fordert bessere Aufsicht. Die britische Regierung nutzt die Finanznöte ihrer Kolonien und den Wunsch nach Transparenz im Offshore-Geschäft, um ihren Steuerparadiesen klare Grenzen zu setzen... " [NZZ 3.11.9]
    • "Die Top-Steueroase liegt in den USA. Kein Finanzplatz ist verschwiegener als Delaware. ... " [NZZ 3.11.9]
    • "Attac bläst vor SoFFin 480 Milliarden in die Luft. Morgen ist Jahrestag der Gründung des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin). Mit einer satirischen Aktion haben Attac-Aktive heute deutlich gemacht, dass wir es nicht akzeptieren, dass den Banken ohne demokratische Kontrolle bis zu 480 Milliarden Euro in den Rachen geworfen werden. ... " [attac 16.10.9]
    • "Die Steueroasen lenken ein. Druck zeigt erste Wirkung: Auch die Schweiz gibt nach. Aus Ouagadougou war niemand angereist. Was nicht überraschte, denn Vertreter aus der Hauptstadt Burkina Fasos wurden nicht zum Berliner OECD-Gipfel erwartet. Auch wenn Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) in seiner flapsigen Art das afrikanische Land Anfang Mai scherzhaft eingeladen und damit wieder für Wirbel bei EU-Partnern und Nachbarländern gesorgt hatte. ... " [NN 24.6.9]

    • "FDP bekommt Spenden aus der Steueroase Schweiz .Weggefährten von Parteichef Guido Westerwelle sind mit Unternehmen im Nachbarland offenbar eng verbunden. Als Steueroase hat die Schweiz mittlerweile einen eher zweifelhaften Ruf. Die FDP nahm dennoch großzügige Spenden aus dem Nachbarland entgegen.  ... " [NN 23.3.9]
    • "Luxemburg verwahrt sich: "Wir sind keine Steueroase" Premier Juncker ist schwer verärgert vor allem über die Deutschen.

    •  Luxemburg verwahrt sich: "Wir sind keine Steueroase". Der Streit um Steueroasen sorgt nun auch für massive Spannungen innerhalb der Europäischen Union. Der Luxemburger Premier und Finanzminister Jean-Claude Juncker sagte insbesondere an die Adresse Berlins, er wehre sich dagegen, sein Land als Steuerparadies zu bezeichnen. ... " [NN 19.3.9 ]
    • "Rechtssysteme sind immer Ausdruck von Machtverhältnissen und Standpunkten." Der Schweizer Privatbankier Konrad Hummler in der Weltwoche 19.3.8 über Steuerhinterziehung als Notwehr, den Staat als mafiöse Einrichtung und die besten Strategien der Schweiz in den Auseinandersetzungen mit der EU.
    • "Erotik der Steuerhinterziehung. Ein Nürnberger Fahnder berichtet von den Praktiken einer Boombranche. Der Mann nannte sich Treuhänder, sein Geschäft war der Vollservice für Steuerbetrüger: Auf einer Liste in seinem Schreibtisch fanden sich die Namen von 150 Unternehmen - allesamt Briefkastenfirmen, die er in den Steueroasen der Karibik gegründet hatte und die bereitstanden, das Geld deutscher Steuerhinterzieher aufzunehmen. «Da kann einem schon der Kamm schwellen«, erinnert sich Werner Stupka an eine Durchsuchung in Liechtenstein, bei der er auf diese Einladung zum Betrug am deutschen Fiskus stieß. ... " [NN 14.3.9 ]
    • "Bam, Bam, Bam! Drei Forderungen von Sven Giegold an das deutsche Steuersystem ... " [jetzt 21.2.8]
    • Dr. Heiner Geißler: "Die amtliche und mediale Empörung über die Steuerhinterziehungen von Klaus Zumwinkel und Genossen sind in hohem Maße heuchlerisch und unglaubwürdig. Der SPD-Generalsekretär Heil spricht von neuen Asozialen und der Bundesfinanzminister Steinbrück von der Zerstörung unseres Gesellschafts- und Wirtschaftssystems. Was auch immer der Minister sich darunter vorstellen mag, die Demokratie wird nicht durch Klaus Zumwinkel zum Einsturz gebracht. Sie wird aber schon seit Jahren massiv gefährdet durch die offensichtliche Unfähigkeit der westlichen Staaten und ihrer Finanzminister, in den globalen Finanzmarkt Ordnung hineinzubringen und die Profiteure des „global gambling“, die internationalen Spekulanten durch die Einführung einer Steuer auf internationale Finanztransaktionen, wie z. B. auf den börsentäglichen Umsatz von 2 Billionen Dollar wirksam zu bekämpfen. ... [KE 19.2.8; attac]"

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    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT = General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Glossar-Stichwort-Übersicht: Siehe auch:Tax Justice Glossary * Glossar Deutsche Bundesbank * Glossar BMdFin *
        * Advent  * Aktuelle Verschuldung: Link zum Bund für Steuerzahler * Anti-Strategien der Lobby * Apax * Autoteile Unger * BaFin  * Bank * BC Partners * Beru-Autoelektrik * Besteuerung im Ausland * Besteuerung weiterer Einkunftsquellen * Billigflaggen * BIP * BIS * Blackstone * Bock-Gärtner-Regel * Börsenkräche * Boni * Bonitätsprüfung * Bootstrapping * Boris Becker * Brenntag * Carlyle * CDO > Collateralised Debt Obligations * CDS > Credit Default Swap. * Celanese * Cerberus Capital Management * Collateralised Debt Obligations * Commerzbank * Cross Border Leasing (CBL) * CVC * Debitel * Delaware * Derivate * Deregulierung * Deutsche Banken in Steueroasen * Dodd–Frank Act * Dynamit Nobel * E-Commerce * Edscha * Entwicklung der Steuergesetzgebung in Deutschland * Entwicklungshilfe und supra-nationale Egoismen (EU) * ERBA * EFSF * Ermächtigungsgesetze zur Bankenrettung * ESM * Etile * Euro-Plus-Pakt * Financial-Secrecy-Index * Finanzkrisen (2007/8/...) * Finanztransaktionen * Firmenjäger * Freie Marktwirtschaft * Geldmenge* Geldmenge, die täglich um die Welt spekuliert * Geldsystem * Geldschneeballsystem * Geldtabu * General-Prävention * Gewinnübertragung * Globalisierung * Gossen * Granite * Grohe * Hedge-Fonds * Heuschrecken * Hopper * IKB * IMF * Internationale Steuerparadiese * Intransparenz-Index *  Investment-Gesetz * IWF > IMF * Kaiman-Inseln * Kapitalismus * Kohlberg Kravis Roberts (KKR) * Konsumterror und Homo oeconomicus * Kredithandel * Kreditvergabe * Leveraged Buy-out * Lone Star * LTCM-Fonds * Michael Schumacher * Misery Indices * MTU Aero Engines * MTU Friedrichshafen * Offshore-Branchen * Offshore-Zentren * Online-Kasinos * Osec (Schweiz) * Parkinsonsches Gesetz * Permira * Peter-Prinzip * Private Equity * Prominente Steuerflüchtlinge * Public Private Partnership (PPP) * Ratingagenturen * Redomiciliation * repatriierter Gewinn * Rodenstock * Saban Capital * Schattenbanken * Schweizer Drohung * Selbstbediener * Sixpack * Sonderwirtschaftszonen * Sonderziehungsrechte * Staatsverschuldung * Steffi Graf * Steueranteile der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen * Steuerflucht * Steuergerechtigkeit * Steuer * Steueroase für Reiche * Steuern sparen * Steueroase Definition * Steuerparadies * Synthetische Anleihe * Tax Justice Network (TJN) *  Telefonsex * Tenovis * Tobin-Steuer * Transferpreise * Trockenlegung von Steueroasen * Verbriefung von Krediten zu Wertpapieren * Vermögenssteuer * Vermögensverteilung * Wachstumsideologie * Wettbewerb * Wincor Nixdorf * Zweckgesellschaften *
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    Advent.  Heuschrecke nach einem SPD Papier, zitiert in Börse.ARD vom 2.5.2005.
    ___
    Aktuelle Verschuldung: Link zum Bund für Steuerzahler. Warum vor allem die Banken an umfassender Staatsverschuldung sehr interessiert sind, erfahren Sie unter den Stichworten: Bank, Geldsystem und Kreditvergabe. > Ein umfassender Überblick zur Staatsverschuldung; > Schulden-Tollwut.
    ___
    Anti-Strategien der Lobby. Die Generalstrategie der Lobby besteht aus grundsätzlichen und taktischen Spielen (> Abwehrmechanismen):
    1. Direkte Gegenstrategie Killerphrase I: das stimme nicht, es gebe gar keine Steueroasen oder manche Länder seien gar keine.
    2. Direkte Gegenstrategie Killerphrase II:  das stimme zwar, aber nicht so, sondern so ...
    3. Direkte Gegenstrategie Killerphrase III: das stimme zwar bedingt hier und da, bedeute aber nicht, was man befürchte oder das sei ja gar nicht so schlimm, andere machten das auch.
    4. Direkte Gegenstrategie Killerphrase VI: das stimme zwar, sei aber - natürlich leider - nicht zu ändern.
    5. Direkte Gegenstrategie Killerphrase V: man mache da nur mit, wenn alle mitmachten (wobei man weiß, dass nicht alle mitmachen oder zum Mitmachen gezwungen werden können; man verspricht mit dem Rauben aufzuhören, wenn auch andere Räuber ihre Räubereien einstellen)
    6. Einsicht mimen mit Zeitgewinnvariante, um Öl aus dem Feuer zu nehmen, die Wogen glätten lassen  ...
    7. Einsicht mimen mit Relativierung auf einige Auswüchse oder Spitzen, die aber keineswegs allgemein oder immer gelten würden.
    8. Einsicht mimen mit Relativierung auf einige schwarze Schafe, die es leider überall gäbe und für die man sich etwas überlegen wolle oder müsse.
    9. Einsicht mimen mit Zeitgewinnvariante Prüfung von diesem oder jenem (z.B. Praktiken erheben, die auf den guten Willen und die Mitwirkung von Steueroasen angewiesen ist).
    10. Einsicht mimen mit Zeitgewinnvariante Liste erstellen (schwarze OECD Liste, die jahrelang leer war).
    11. Einsicht mimen mit Zeitgewinnvariante Untersuchungsausschuss.
    12. Einsicht mimen mit Zeitgewinnvariante Vertagung.
    13. Einsicht mimen mit Zeitgewinnvariante Studie in Auftrag geben (die dann nicht fertig wird oder Mängel hat, so dass neue Studien erforderlich werden.
    14. Einsicht mimen mit Zeitgewinnvariante durch die Einführung absurder Bedingungen (z.B. eine Steueroase muss sich selbst als Steueroase erklären).
    15. Scheinlösung durch unwirksame Abkommen oder Bedingungen (z.B. Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Steueroasen).
    16. Scheinlösung durch unwirksame Bekundungen und Absichtserklärungen.
    17. Scheinlösung durch unwirksame Partiallösungen, die lediglich ein Ausweichen auf andere Schlupflöcher befördern.
    ___
    Apax. Heuschrecke nach einem SPD Papier, zitiert in Börse.ARD vom 2.5.2005.
    ___
    Asienkrise [W]
    ___
    Autoteile Unger. Nach Müntefering Heuschreckenopfer [Börse.ARD 2.5.2005]
    ___
    Bad Bank. Die Regierungen, Bundesbanker und Finanzexperten ließen bislang wenig Anstalten erkennen, die Probleme bei den Wurzeln anzupacken. Viele haben allerdings auch keine Ahnung von den Wurzeln. Die einzigen Maßnahmen, die bislang ergriffen wurden, um die Folgen der globalen finanzökonomischen Inkompetenz aufzufangen gehen sämtlich auf SteuerzahlerInnenkosten. Die bislang hilfloseste und verrückteste Idee besteht in der Schaffung einer sog. "Bad Bank", einer Bank, die keine andere Funktion hat, als die faulen Kredite aufzukaufen und zu verwalten. Selbstredend, dass eine solche "Bad Bank" eine Staats-, sprich SteuerzahlerInnen-Bank sein muss. Das verwundert umso mehr als mit der Gründung der Hypo Real Estate ja schon eine Bad Bank gegründet wurde. Sie wurde nur nicht so genannt. Vermutlich steht die Gründung der Hypo Real Estate (HRE) als erste heimlich geplante Bad Bank mit dem geheimen Krisengipfel 2003 beim damaligen Bundeskanzler Schröder im Zusammenhang. Alles, was verbockt, verzockt und verbrannt wurde, soll dieser "Bad Bank" zugeschoben werden, vermutlich zu irrealen Traumpreisen, damit noch mehr Boni an vollkommen unfähige Bankmanager gezahlt werden können. Die Idee einer Bad Bank ist ebenso unsinnig und verrückt, wie die Idee marode oder insolvente Banken zu verstaatlichen, wie es Bundesfinanzminister Steinbrück für die Hypo Real Estate überlegt. Sein etwas debiles Argument: man könne doch nicht ewig in die unendlich schwarzen Löcher einer solchen maroden Bank Geld pumpen. Wenn die Hypo Real Estate marode und im Grunde praktisch insolvent ist, dann ändert sich an dieser Situation nicht dadurch etwas, dass der Halter wechselt. Marode ist marode, egal wer diese Bad Bank besitzt. Es gibt nur eine marktgerechte und marktbereinigende Lösung: das Schlechte, Marode, Inkompetente, die MisswirtschaftlerInnen müssen untergehen und ihre verantwortlichen Vorstände, Aufsichtsräte und Manager in die Vermögenshaftung genommen werden. So lange Misswirtschaft durch Traumgagen, Boni und Abfindungen belohnt wird, also das Leistungsprinzip völlig pervertiert auf den Kopf gestellt wird, kann sich gar nichts ändern. Meinungen:
      Egon W. Kreutzer (29.1.9) Wenn Banken Baden geh'n  Bad Bank ...
    ___
    BaFin. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Eine Bock-Gärtner-Versager Organisation, die ihrer Aufgabe weder gewachsen ist, noch offenbar gewachsen sein will, wie sie mit der Finanzkrise und ihrer Nichtbewältigung eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
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    Bank. Vormals wichtige wirtschaftliche Institution, die die Wirtschaft und Gesellschaft mit Geld versorgt hat. Eine Bank hat durch die Kreditvergabe das Privileg der Geldschöpfung (> Geldsystem), eine Lizenz zur Gelderzeugung und damit eine absolute Sonderstellung in der Wirtschaft erhalten. Niemand sonst - außer den Notenbanken - kann Geld erzeugen. Aber das reicht ihnen seit langem nicht mehr.
        Inzwischen treten Banken in direkte Konkurrenz zur Wirtschaft. Banken dienen der Wirtschaft und Gesellschaft nicht mehr, sondern sie beuten sie in vielfältiger Weise aus, z.B. indem Wucherzinsen genommen und kaum Zinsen gegeben werden. Die Aufgabe und Funktion der Banken ist zu gewinnmaximierenden Unternehmen entartet. Viele Führungsriegen verstehen sich wie die Führungsetagen großer oder gar globaler Konzerne als Selbstbedienungsetile, wobei die grenzenlose Raffgier der Investment-BankerInnen selbst die alten Adels- und Königshäuser weit hinter sich gelassen hat. Weite Teile in den höheren Etagen sind zu einer Bande von Boni-JägerInnen verkommen, die nichts als das eigene Vermögen zu mehren im Sinn haben; ihr GeMEINwohl-Verständnis ist hauptsächlich egomanisch fundiert. Stabilität - selbst von Staaten - , Arbeitsplätze, soziale und Generationen- Gerechtigkeit, Daseinsvorsorge, Verantwortung für die Zukunft und ihrer Lebensgrundlagen interessiert diese Feinde sozialer und humaner Gesellschaften nicht. Staaten sind in erster Linie wegen der sicheren Geldschöpfung durch Kreditvergabe, das Schmieröl für das Geld-, Konsum- und Wachstumsschneeballsystem, interessant. Das plutokratische Bankensystem ist der Totengräber der Menschheit und Kultur.
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    BC Partners.  Heuschrecke nach einem SPD Papier, zitiert in Börse.ARD vom 2.5.2005.
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    Beru-Autoelektrik. Ausgeschlachtet von der Heuschrecke Caryle und die Spitzentechnologie erfolgreich an einen US-Investor verkauft (Mechtersheimer).
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    Besteuerung im Ausland. "In Deutschland ist die Besteuerung einer Person an deren Wohnsitz, bzw. gewöhnlichen Aufenthalt, oder den Firmensitz gebunden. Bei Körperschaften ist der Ort der Geschäftsleitung entscheidend. Damit wird, anders als beispielsweise bei den USA, durch das deutsche Recht keiner aufgrund seiner deutschen Staatsangehörigkeit besteuert. Erfüllt eine Person die persönlichen Steueranknüpfungspunkte in Deutschland, dann ist sie grundsätzlich mit ihrem gesamten Einkommen, unabhängig davon wo es erzielt wurde, in Deutschland steuerpflichtig (unbeschränkte Steuerpflicht). Um Doppelbesteuerungen durch verschiedene Staaten zu vermeiden oder abzumildern, gibt es eine Vielzahl von Doppelbesteuerungsabkommen." [BMdF abgerufen 13.1.10]
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    Besteuerung weiterer Einkunftsquellen. "Eine beschränkte Steuerpflicht ergibt sich dann, wenn eine Person keine persönlichen Steueranknüpfungspunkte erfüllt, aber dennoch Einkünfte erzielt, beispielsweise durch im Ausland vermietete Häuser oder durch Dividende ausländischer Unternehmen (Quellensteuer). Dann sind entsprechende Steuern in dem Staat fällig, in dem sich die Einkunftsquelle befindet, soweit dies nicht durch ein Doppelbesteuerungsabkommen anders festgelegt ist." [BMdF abgerufen 13.1.10]
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    Billigflaggen.
    Der Katalog erläutert S. 25: "Steuervermeidung im Schifffahrtsbereich: Etwa zwei Drittel der Handelsschiffe sind unter Billigflaggen registriert, die meisten in Panama, gefolgt von Liberia. Diese Staaten erheben eine Registrierungsgebühr und wenn überhaupt nur geringe Steuern und haben kaum Regulierungen im Hinblick auf Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz."
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    BIP. Bruttoinlandsprodukt. Wichtigste Größe für die Wirtschaftsleistung eines Gebietes. [W]
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    BIS. Bank for International Settlements.
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    Blackstone. Heuschrecke nach einem SPD Papier, zitiert in Börse.ARD vom 2.5.2005.
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    Bock-Gärtner-Regel. In etilE-Gesellschaften ist ein spezielles Peter-Prinzip, das ich die Bock-Gärtner-Regel nennen möchte, zu beobachten. Sie besagt, dass genau diejenigen in Funktionen berufen werden, die schon bewiesen haben, dass sie es nicht können. Das herausragende Beispiel in Deutschland ist Finanzminister Steinbrück, der eindrucksvoll bewiesen hat, dass er zum Schuldenabbau und verfassungsgemäßen Haushalten nicht in der Lage ist.
        Aber auch die Amerikaner sind Meister in der Bock-Gärtner-Regel, wie folgende Meldung von n-tv vom 5.11.8  beweist: "Von Bear Stearns zur Aufsicht. Fed ernennt Krisenbanker. Ausgerechnet der frühere Risiko-Chef der spektakulär gescheiterten US-Investmentbank Bear Stearns soll in New York künftig für die Bankenaufsicht zuständig sein. Die regionale Notenbank von New York ernannte Ex-Manager Michael Alix zum Vizepräsidenten in der Abteilung für Bankenkontrolle. Die Entscheidung sorgte in US-Medien am Dienstagabend (Ortszeit) für heftige Kritik. ..."
        Bock-Gärtner-Regeln sind typisch für verrottete und verfaulte etilE-Gesellschaften, in denen die Dünnbrettbohrer, Flaschen, Pfeifen, Wirtschaftskriminelle, Gaukler und Tartüffs die wichtigsten Positionen und Funktionen eingenommen haben. Das einzige, was diese Leute wirklich spitzenmäßig können, ist, die eigenen Taschen risikolos zu füllen, egal was sie wirklich leisten getreu dem kruppstählernen Prinzip: Wer Mist macht auf höherer Ebene wird gnadenlos belohnt. Ein solches Elitesystem kann man nur noch als pervers bezeichnen. Daher gibt es nur ein zuverlässiges und vernünftiges Beurteilungsprinzip: An ihren Zahlen sollt ihr sie erkennen. Elite-Meßverfahren sind ganz einfach, man muss sie nur anwenden, am besten konsequent und rigoros.
        In der Wirtschaft sind Paradebeispiele für völlige Fehlbesetzungen der Fall Lothar Späth, Heinrich von Pierer, genannt "der Halbierer" (Siemens), Schrempf u.v.a.m. Und in diese Reihe passt auch Michael Kemmer sehr gut. Was ein Manager können muss, damit er sich zur Wirtschaftselite rechnen darf, können Sie hier einsehen. Ein jüngstes Beispiel packte der Spiegel (28.5.9) aus: "Mittlerweile gerät auch der frühere Anti-Korruptionsbeauftragte der Deutschen Bahn, Wolfgang Schaupensteiner, stark unter Druck: Laut "Süddeutscher Zeitung" soll er für die Löschung einer Datenbank mit Fakten zu konzerninternen Ermittlungen verantwortlich sein. Schaupensteiner habe am 20. Januar die Vernichtung der "Ereignisdatenbank Ermittlungen" angeordnet, in der seit 2001 alle Fälle von Verstößen gegen Unternehmensrichtlinien erfasst wurden, hieß es."
        Der Sumpf zwischen Politik und Finanzwirtschaft wurde beispielhaft von der Eifel-Zeitung (6.11.8, inzwischen ist der Artikel "Für die Schulden müssen die Steuerzahler geradestehen!" von Prof. a. D. Dr. jur. Karl-Joachim Schmelz, Bad Vilbel nicht mehr auffindbar) gut herausgearbeitet, nämlich für  Dr. Klaus Kinkel,  Hans-Martin Bury, Wolfgang Clement, und Ex-KfW-Chef Hans Reich, Lothar Späth, Caio Koch-Weser, Gerhard Schröder. Bei den sehr lesenswerten Nachdenkseiten vom 26.5.9 findet sich aber noch: "Prof. Schmelz über die Verflechtung von Finanzindustrie und einschlägiger Wissenschaft"
        Die Bock-Gärtner-Regel wird auch von Vertretern der alternativen Wirtschaftspolitik angegriffen, so z.B. von Bontrup, FH Gelsenkirchen: "Solche Krisen, wie wir sie jetzt erleben, sind in der Theorie aber nicht vorgesehen. Die Wirtschaftswissenschaft hat sie wegdefiniert und ist deshalb auch mitverantwortlich für die schlimme Entwicklung an den Finanzmärkten. Es ärgert mich besonders, dass diejenigen Ökonomen und Politiker, die von Staatseingriffen bis vor Kurzem noch nichts wissen wollten, sich jetzt als Feuerwehrleute aufspielen und Verluste sozialisieren." [vdi 7.11.8]
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    Börsenkräche und Finanzkrisen. > > siehe bitte auch hier: Finanzskandale.
    • Die größten Börsenkräche nach Börse-Online: https://www.boerse-online.de/aktuell/186632.html.
      • Der Tulpencrash 1637: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html  [Epidemiologie].
      • Die Südsee-Blase August 1720: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=2.
      • Der Schwarze Freitag 24.10.1929: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=3.
      • Die Erdölkrise 1972-1974: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=4.
      • Der Schwarze Montag 19.10.1987: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=5.
      • Die Kuweit-Krise 2.8.1990: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=6.
      • Die Asien-Krise Oktober 1997: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=7.
      • Die Russland-Krise August 1998: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=8.
      • Die Dot.com-Bubble März 2000: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=9.
      • Der elfte September 2001: https://www.boerse-online.de/aktuell/166539.html?PAGE=10.
    • Finanzkrise 2007/8/9 ... Doku 1Q-10, 4Q-09, 3Q-09.
    • Querverweise: Saustall Börsen - Aufsichtsrat-, Bank- und Analysten Fehlleistungen: Pleiten, Fälschung, Skandale, Insider, Tricks, Nepper, Zocker, Gangster.
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    Boni. > Pervertierung des Leistungsprinzips.  Obwohl die inkompetenten Casino-Banker die Finanzwelt fast in die Katastrophe geführt haben, geht die unsinnige und unverschämte Selbstbedienung unverdrossen weiter als ob nichts geschehen wäre. Medienberichte zu Bonuszahlungen:
    • "Bonuszahlungen. Goldman-Sachs-Chef bekommt Aktienoptionen in Millionenhöhe. Die US-Banken Goldman Sachs und JP Morgan Chase belohnen ihre Chefs mit Millionen-Boni - allerdings nicht in bar. Goldman-Chef Lloyd Blankfein erhält Aktienoptionen im Wert von neun Millionen Dollar - deutlich weniger als 2007. ... " [Spiegel 6.2.10]
    • "US-Banker streichen ein: Rekordboni im Krisenjahr. Die amerikanischen Großbanken könnten einem Zeitungsbericht zufolge ihren Mitarbeitern für 2009 zusammen mehr als 145 Milliarden Dollar Boni zahlen. Das wären sechs Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2007.  ... " [n-tv 15.1.10]
    • "Bank of America zahlt Milliarden-Boni  Neuer Wirbel um überzogene Boni in der Finanzwelt: Die angeschlagene Bank of America stellt ihren Investmentbankern für das abgelaufene Jahr genauso hohe Extrazahlungen in Aussicht wie vor der Krise. Die zu erwartende Ausschüttung bewege sich nahe des Wertes von 2007, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ) am Freitag. Dabei steht das Geldhaus gerade erst wieder auf eigenen Beinen, nachdem der US-Steuerzahler die Bank mit 45 Mrd. Dollar (31,5 Mrd. Euro) vor dem Kollaps retten musste. Erst vor einem knappen Monat hatte das Institut seine Schulden beim Staat beglichen. ... " [DS 8.1.10]
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    Bonitätsprüfung > Ratingagenturen.
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    Bootstrapping. Möglichst schnell und straff wie ein festgezogener Schnürsenkel - daher der Name - eine Unternehmungsgründung in den Gewinn führen. [mm 31.1.2007]
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    Boris Becker. Der Katalog weist S, 26f ein Schild "Boris Becker & Co" in Baar, Kanton Zug in der Schweiz aus.
        [W] schreibt (Abruf 13.2.10) zum Thema "Steuerhinterziehung. Das Landgericht München I verurteilte ihn am 24. Oktober 2002 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren, die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Zudem wurde er dazu verpflichtet, 300.000 Euro (500 Tagessätze zu je 600 Euro) Geldstrafe zu zahlen und 200.000 Euro Geldbuße an verschiedene karitative Einrichtungen zu überweisen.
        Becker habe bewusst falsche Angaben in seinen Steuererklärungen gemacht, um 3,3 Millionen Mark zu sparen. Der ehemalige Sportler hatte zu Beginn des Prozesses zugegeben, zwischen 1991 und 1993 in München gewohnt zu haben, obwohl er offiziell in Monaco gemeldet war. Becker sagte: „Ich wusste und kannte die Gefahren und habe das in Kauf genommen“. Er betonte aber, man könne ihm nicht vorwerfen, Einnahmen verschwiegen oder kriminelle Machenschaften betrieben zu haben.
        Zugleich hob Becker hervor, dass er in München keine klassische Wohnung, sondern ein spartanisch eingerichtetes Zimmer gelegentlich bewohnt habe. Er sei auch gewarnt worden, die Wohnung zu kaufen, habe die Warnungen aber in den Wind geschlagen. Als strafmildernd wertete der Staatsanwalt, dass Becker für die Begleichung seiner Steuerschuld rund drei Millionen Euro für die Jahre von 1991 bis 1995 gezahlt hat. Zudem habe das Verfahren acht Jahre gedauert und für Becker eine starke Belastung bedeutet."
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    Brenntag. Mechtersheimer notiert: "Der US-Finanzinvestor Bain Capital hat beim weltgrößten Chemikalien-Transporteur Brenntag innerhalb von nur zweieinhalb Jahren seinen Kapitaleinsatz verfünffacht und damit einen Spitzenwert erreicht."
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    Carlyle.  Heuschreckenach einem SPD Papier, zitiert in Börse.ARD vom 2.5.2005.
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    CDO > Collateralised Debt Obligations.
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    CDS > Credit Default Swap.
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    Celanese. Nach Müntefering Heuschreckenopfer [Börse.ARD 2.5.2005]
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    Cerberus Capital Management. Heuscheckenorientierter Investmentfond aus den USA, überwiegend mit regierungsnahen FunktionsträgerInnen besetzt, was die extreme Verfilzung von Plutokraten und Staatsmacht in den USA unterstreicht. [W]
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    Collateralised Debt Obligations (CDO). Derivate, in denen riskante Werpapiere undurchsichtig gestreut und versteckt wurden. Zusätzlich wurden diese - vor allem in Krisenzeiten - hochriskanten Derivate in sog. "Zweckgesellschaften" in Steueroasen ausgelagert wurden, um sie der Aufsicht und Regulierung zu entziehen. Bei Lichte betrachtet handelt es sich um systemgefährdende finanz- und wirtschaftskriminelle Praktiken, die von einer inkompetenten Politik - sogar gesetzlich - gewollt und von der einäugigen Kapital-Justizia gedeckt wurde. [W100320]: "Von Medien und Wissenschaftlern wird die Komplexität von CDO-Produkten, die mangelnde Transparenz der Produkte, das Versagen der Ratingagenturen  bei der korrekten Bewertung dieser Instrumente und die mangelnde Aufsicht der staatlichen Organe für die finanziellen Verwerfungen der Finanzkrise ab 2007 verantwortlich gemacht"
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    Commerzbank. Steueroasen Bank, die keinerlei staatliche Unterstützung verdient hat, weil sie ihre dubiosen und möglicherweise geMEINwohlgefährlichen Sprengsätze in den Steueroasen nicht hinreichend transparent gemacht hat. Der Katalog weist S. 87 aus, dass die Commerzbank sage und schreibe 88 Rechtskonstrukte in Steuer- und Finanzoasen / Offshore-Zentren unterhält. S. 98 des Kataloges listet die Präsenz der Commerzbank:
     
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    Credit Default Swap (CDS). Eine Art Versicherungs- Kreditderivat - allerdings ohne Versicherungsaufsicht, erfunden von Blythe Masters bei J.P. Morgan. Allerdings muss man sich mit Leo Müller (2010, S.182) fragen: "Doch warum bezeichneten sie ihre Kreditversicherung nicht auch als Versicherung? Ganz einfach: Weil das Ganze sonst unter der Kontrolle der Versicherungsaufsicht hätte laufen müssen." Hier sieht man sehr klar und direkt, was hier für Betrüger unterwegs waren und sind. Es geht gar nicht um echte Sicherheiten, sondern um virtuelle Pseudosicherheiten und Wettgeschäfte mit Derivaten, die die Realwerte um ein Zigfaches überschreiten und letztlich gar nicht gedeckt sind. Soroserwähnt in seinem Buch "Das Ende der Finanzmärkte", dass für CDS Clearingstellen fehlten. Immerhin gehe es um ein Volumen von rund 45 Billionen [amerikanisch: Trillionen] Dollar. Die 2008 und noch 2009 mehrfach geäußerten Befürchtungen, dass hier die nächste Finanzzeitbombe tickt, hat sich allerdings bis dato (14.2.10) nicht bewahrheitet, wenngleich die Finanzkrise keineswegs vorbei ist, sondern mit der extremen u.a. staatsdefizitären Schuldenproblematik in eine neue Phase eingetreten ist. Und immer mehr wird offenbar: Casino- und Schuldenwirtschaft ist kein solides finanzökonomisches Konzept, sondern eine Ausburt defizitärer Gehirne. [W]
    • "CDS: Die unheimliche Gefahr. Eigentlich sind Kreditversicherungen eine gute Sache. Denn Firmen können damit ihre Verlustrisiken minimieren. Die Produkte heissen Credit Default Swaps, kurz CDS Ein Credit Default Swap (CDS) ist ein Kreditderivat, das ähnlich einer Kreditversicherung das Ausfallrisiko von Krediten absichert. Wird ein Kreditnehmer beispielsweise zahlungsunfähig, muss der CDS-Geber den eintretenden Verlust des Kreditgebers bis hin zur kompletten verliehenen Summe bezahlen. Die vom Versicherungsnehmer zu zahlende Gebühr wird in Basispunkten angegeben, je höher das Ausfallrisiko eingeschätzt wird, desto höher die Prämie. Gefährlich werden CDS, wenn sie zweckentfremdet werden. Spekulanten nutzen CDS, um gegen Staaten zu wetten und so einen Staatsbankrott  zu beschleunigen. Banken, Pensionskassen und Versicherungskonzerne handeln CDS im Wert von zig Milliarden, und das nahezu unreguliert. Ein Systemrisiko. ..." [sf 17.10.11]
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    Cross Border Leasing (CBL). Beispiel: Der Ausverkauf Baden-Württembergs.
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    CVC.  Heuschrecke nach einem SPD Papier, zitiert in Börse.ARD vom 2.5.2005.
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    Debitel. Nach Müntefering Heuschreckenopfer [Börse.ARD 2.5.2005]
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    Delaware.
    • "US-Bundesstaat. Delaware ist das beliebteste Steuerparadies. Da können auch die Schweiz, Luxemburg und die Cayman-Inseln nicht mithalten: Der US-Bundesstaat Delaware gilt einer britischen Steuerrechtsgruppe zufolge als größtes Steuerparadies überhaupt. ... Der US-Bundesstaat schneidet demnach bei einem Vergleich von Gesetzen, Rechtsprechung und Einlagenzufluss in 60 Gerichtsbarkeiten als größtes Steuerparadies ab - gefolgt von Luxemburg, der Schweiz, den Cayman-Inseln und Großbritannien. In den USA haben der Untersuchung zufolge im Jahr 2007 Ausländer und nicht in den USA ansässige Unternehmen insgesamt 2,6 Billionen Dollar angelegt - vor allem in Delaware. Im Jahr 2001 war es noch rund eine Billion Dollar. "Während die USA die Schweizer Banken lauthals an den Pranger gestellt haben, gehen sie mit ausländischen Konteninhabern ganz genauso um", sagte die Direktorin des Netzwerks, Sarah Lewis. ... [Spiegel 1.11.9]
    • Steuerparadies Info (Abruf 12.2.10): "Sie möchten ein Unternehmen führen, daß keine Steuern zahlen muss? Ein Unternehmen mit weltweit hohem Ansehen in der Wirtschaft? US-Firmen sind sehr beliebt im internationalen Business, doch wussten Sie, daß der US-Bundesstaat Delaware jährlich über 150.000 neue Briefkastenfirmen gründet? Darunter sind auch Konzerne vertreten wie Disney, Google, Mc Donalds…"
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    Deregulierung.  Regellosigkeit: alles soll möglich sein, was dem unkontrollierten und unverstandenen Kapitalfluss dient und gefällt. Folge: Finanz-, Wirtschafts- und Staatskrisen ohne Ende: ein Eldorado für nach Kurzweil lechzende Finanzjunkeys.
        Im Verständnis des Bundesministeriums der Finanzen liest sich das allerdings so (Abruf 15.2.10): "Mit Deregulierung wird allgemein der Abbau staatlicher Regelungen (Gesetze, Verordnungen, Richtlinien) bezeichnet. Ziel ist es, den freien Wettbewerb zu stärken um damit technische, wirtschaftliche und soziale Innovationen anzuregen und schnellere wirtschaftliche Entscheidungen zu ermöglichen."
    • Finanzkrise und Deregulierung: https://www.youtube.com/watch?v=QjbYAFUWTwM.
    • Heiner Flassbeck zur Finanzmarktkrise: https://www.youtube.com/watch?v=sZ3WXMt17Po
    • FernSichten 11b: Weitere Deregulierung der Finanzmärkte dank WTO?: https://www.youtube.com/watch?v=635lYacOPe4
    • Oskar Lafontaine, DIE LINKE: Alternative zum Neoliberalismus: https://www.youtube.com/watch?v=wl9wlgV8xMY.
    • Das kann doch einen Banker nicht erschüttern!: https://www.youtube.com/watch?v=kFHTKg0yBLQ.
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    Derivate. Ein Derivat ist ein Abkömmling oder Kunstprodukt aus zugrunde liegenden Basisgrößen, dessen Handhabung (Rechte, Pflichten, Gültigkeit, Kauf, Verkauf [Einlösung] ...) durch sog. Zertifikate (Wertpapier) in einer Prospektbeschreibung festgelegt ist. Typisch etwa Optionsscheine, Puts und Calls. Ein Put oder Call beinhaltet z.B. das Recht, bis zu einem bestimmten Termin, ein Wertpapier zu einem bestimmen Preis zu verkaufen (Put) oder zu kaufen (Call). > Finanzderivat im Glossar der Bundesbank.
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    Deutsche Banken in Steueroasen > PDF-Datei von attac. > Artikel.
    "Deutsche Bank hat mehr Niederlassungen auf Caymans als in Frankfurt. Cartoon von Joachim TrägerAttac hat eine Liste von Tochtergesellschaften, Zweckgesellschaften und assoziierten Unternehmen deutscher Banken in Steueroasen veröffentlicht. Die Ergebnisse der Attac-Recherche sind frappierend: So unterhält die Deutsche Bank in Georgetown auf den Cayman-Inseln, wo fast 10.000 Hedgefonds ihre Adresse haben, mehr Niederlassungen und Zweckgesellschaften als am Konzernsitz Frankfurt am Main. Im Steuerparadies Delaware in den USA ist die Deutsche Bank an mehr Unternehmen beteiligt, als in allen deutschen Städten zusammen. Insgesamt hat die Deutsche Bank mehr als die Hälfte (51,35 Prozent) ihrer Tochter- und Zweckgesellschaften sowie assoziierten Unternehmen in Steueroasen angesiedelt. Damit belegt sie den Spitzenplatz – gefolgt von der mittlerweile ebenfalls zur Deutschen Bank gehörenden Postbank (22,33 Prozent) und der Commerzbank (23,43 Prozent).
        Es ist ein Riesenskandal: Mit hunderten von Niederlassungen in Schattenfinanzplätzen enthalten die Banken der Allgemeinheit Steuern in Milliardenhöhe vor – ganz so, als hätten sie nie von den staatlichen Bankenrettungen profitiert. Und die Politik lässt sie fast unbehelligt gewähren. Dabei ist davon auszugehen, dass die deutschen Institute keine Sonderrolle einnehmen, sondern sich alle Privatbanken in Europa ähnlich verhalten. Und das, während viele Menschen in Europa einen bitteren Preis bezahlen für die teuren Bankenrettungen, die ihre Länder an den Rand des Bankrotts gebracht haben. ... "

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    Dodd-Frank-Gesetz. [W]
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    Dynamit Nobel. Nach Müntefering Heuschreckenopfer [Börse.ARD 2.5.2005]
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    E-Commerce. Elektronischer (Internet) Handel.
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    Edscha. "Der Autozulieferer Edscha ist pleite. Ein prominentes Opfer der Autokrise. Aber war es nur die Autokrise? Hat das Unternehmen am Markt vorbeiproduziert oder war es nicht innovativ? Keines von allem, das Unternehmen mit mehr als 2.300 Mitarbeitern in Deutschland ist das Opfer der Übernahme einer Heuschrecke names Carlyle. Der Vertreter der IG Metall trifft den Nagel auf den Kopf:  Die IG Metall Bayern machte den Edscha-Eigner Carlyle für die Krise verantwortlich. “Carlyle hat Edscha ausgesaugt bis zur Blutleere”, sagte Bezirksleiter Werner Neugebauer in München. Die Firma habe den eigenen Kaufpreis finanzieren und seine Gewinne über Jahre an den Finanzinvestor abführen müssen. Deshalb habe das Unternehmen nahezu kein Eigenkapital bilden können, das nötig gewesen wäre, um so eine Krise zu überstehen." [CDU-Politik 3.2.9]
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    EFSF  Europäische Finanzstabilisierungsfazilität > ESFS-Online. > Def
    "EFSF. "Europäische Finanzstabilisierungsfazilität": Dieser Rettungsschirm besteht seit Frühjahr 2010 und versorgt bisher Irland und Portugal mit günstigen Krediten. Das Geld dafür borgt sich der Fonds am Kapitalmarkt. Es wird nur ausgezahlt, wenn sich die betroffenen Länder verpflichten, drastisch zu sparen. Die Euro-Länder stellen anteilig Garantien bereit.
        Im Juli beschlossen die Staats-und Regierungschefs, die EFSF mit mehr Geld und Garantiesummen auszustatten - auch weil das bisherige Volumen für größere Krisenfälle wie etwa Italien oder Spanien womöglich nicht ausreichen würde. So soll die tatsächliche Anleihkapazität von bisher 250 auf 440 Milliarden Euro aufgestockt werden. Der Garantierahmen steigt auf 780 Milliarden Euro. Darüber stimmt der Bundestag morgen ab. Deutschland würde dann künftig Bürgschaften in Höhe von rund 211 Milliarden Euro schultern. Das sind etwa zwei Drittel des Bundeshaushalts.
        Eine griechische Euromünze (Foto: dpa) Großansicht des Bildes Die europäische Schuldenkrise hat eine Fülle von Rettungsinstrumenten hervorgebracht. Außerdem soll der Fonds auch Staatsanleihen von Krisenstaaten aufkaufen können, damit deren Kurse nicht ins Bodenlose fallen. Und er soll einem hoch verschuldeten Land vorsorglich Kredite bereitstellen und Darlehen zur Rekapitalisierung seiner Finanzinstitute bereitstellen können." [Tagesschau 28.9.11]
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    Entwicklung der Steuergesetzgebung in Deutschland
        Quellen:
    • "Steueroase für Reiche. Nein, mehr gibt es nicht. In Deutschland sind die Steuern der Wohlhabenden längst nicht so hoch wie gern behauptet – dafür wächst die Armut. Eine kleine Zahlenreise durch eine Gesellschaft, die aus den Fugen gerät. [WOZ 10.9.9]
      • "Seit Anfang 1997 gibt es in Deutschland keine Vermögenssteuer mehr. Anderthalb Jahre zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht die geltende Besteuerung von Reichtum für verfassungswidrig erklärt, da Immobilienbesitz nicht genügend berücksichtigt wurde. Doch anstatt Liegenschaften ebenfalls in die Vermögenssteuer einzubeziehen, schaffte die damalige Regierung von Helmut Kohl (CDU) diese Steuer ganz ab. Während in den USA die Reichensteuern über drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen, liegen sie in Deutschland bei praktisch null.
            Im Jahr 2001 hatte die rot-grüne Regierung von Gerhard Schröder (SPD) die Körperschaftssteuer, eine Gewinnsteuer für Unternehmen, von 40 auf 25 Prozent gesenkt. Vor zwei Jahren reduzierte Merkels Grosse Koalition diese Firmensteuer nochmals auf 15 Prozent. Dabei zahlten international agierende Grossunternehmen wie etwa die Daimler AG dank der vielen Schlupflöcher schon seit Jahren keinen Euro Körperschaftssteuer.
            Die Einkommensteuern sinken ebenfalls ständig. In den achtziger Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 Prozent; zu Beginn der rot-grünen Koalition (1998) besteuerte der Staat besonders hohe Einkommen mit 53 Prozent; jetzt liegt der oberste Steuersatz bei 42 Prozent. Gleichzeitig wird immer seltener kontrolliert, ob die MillionärInnen den Finanzämtern auch korrekte Abrechnungen vorlegen. Im Bundesland Hessen beispielsweise gibt es, so berichtete der «Spiegel» vor ein paar Wochen, eine interne Anweisung des Finanzministeriums, die Reichen aus Gründen der Standortpflege überhaupt nicht mehr oder zumindest nicht mehr allzu genau zu überprüfen; mehrere hoch qualifizierte BeamtInnen, die sich daran nicht halten wollten, wurden aus dem Job gemobbt.
            Nach Angaben der Europäischen Union (EU) zahlen in fast allen EU-Staaten Firmen und Reiche mehr Steuern als in Deutschland. Und während beispielsweise die britische Regierung den Spitzensteuersatz von Grosseinkommen um zehn Prozentpunkte anheben will, sollen in Deutschland die Abgaben der Vermögenden weiter sinken.
            Ihnen hilft der Staat nicht nur durch die Senkung der Steuersätze. Er greift ihnen auch sonst unter die Arme – durch aktive Unterstützung bei der Steuerflucht zum Beispiel. So bietet etwa die LB Swiss Privatbank an der Zürcher Börsenstrasse KundInnen unter dem Motto «Vermögensverwaltung ist Vertrauenssache» ihre Dienste an. Das Geldhaus gehört zwei deutschen Landesbanken (siehe WOZ Nr. 9/09). Und die Commerzbank ist immer noch in Steueroasen tätig, obwohl inzwischen der deutsche Staat an ihr beteiligt ist (vgl. Artikel in dieser Ausgabe). Sie unterhält zusammen mit der Dresdner Bank – das hat der Publizist Werner Rügemer in der Tageszeitung «Junge Welt» errechnet – 329 Rechtskonstrukte, also Zweckgesellschaften und Spezialfonds, in Finanzoasen auf Jersey, den Cayman-Inseln, den Bermudas, Mauritius, in Luxemburg, Liechtenstein oder in der Schweiz.
            Die Armutsschraube
        «Allein in den letzten Jahren hat der deutsche Staat den Unternehmen und Vermögenden 400 Milliarden Euro geschenkt», sagt Michael Schlecht, Chefökonom der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Gleichzeitig wächst die Zahl der miserabel entlohnten Beschäftigten: 1995 verdienten rund 15 Prozent aller Lohnabhängigen weniger als zwei Drittel des mittleren Stundenlohns; 2005 waren es bereits 22 Prozent – neuere Angaben liegen nicht vor. Diese Niedriglohnbeschäftigten erhalten im Westen, so eine Untersuchung des Instituts Arbeit und Qualifikation, einen Durchschnittsstundenlohn von 6,89 Euro brutto, in Ostdeutschland sind es gerade mal 4,86 Euro.
            Überhaupt, sagt Schlecht und zitiert internationale Studien, seien in den vergangenen acht Jahren nur in Deutschland die Reallöhne gesunken – um minus 0,8 Prozent. In Frankreich hingegen nahmen sie um 9,6 Prozent zu, in Britannien sogar um 26 Prozent. Im selben Zeitraum stiegen die Profite deutscher Unternehmen um 33 Prozent.
            Mit ein Grund für diese Entwicklung ist, dass sich immer mehr Firmen weigern, einen Gesamtarbeitsvertrag zu unterschreiben. Rund vierzig Prozent der deutschen Erwerbstätigen sind heute ohne Tarifvertrag beschäftigt. Von daher überraschen auch die Ergebnisse der letzten OECD-Studien kaum: In einem Bericht vom Oktober 2008 hatte die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit festgestellt, dass in Deutschland Armut und Ungleichheit weitaus stärker zunahmen als in den meisten anderen OECD-Staaten. Und Anfang September 2009 warnte die OECD vor der wachsenden Kinderarmut: Mittlerweile lebe jedes sechste Kind in Familien, die weniger als sechzig Prozent des Durchschnittseinkommens haben.
            Ausschlaggebend für diese Verschlechterung waren die Arbeitsmarktgesetze der letzten fünf Jahre. Schröders rot-grüne «Agenda 2010» stürzte Millionen in die Armut. Wer heute in Deutschland länger als ein Jahr arbeitslos ist, bekommt 351 Euro im Monat auf die Hand. Es spielt keine Rolle mehr, welchen Job man früher ausübte – Hilfsarbeiter oder Professorin, Computerspezialist oder Verkäuferin: Mehr gibt es nicht. Wer einen 1-Euro-Job als Strassenfeger nicht annimmt, dem wird die Leistung gestrichen. Diese neuen Regeln drücken immer mehr Menschen ins Elend. Die Bildungschancen vieler Kinder verringern sich, deren Eltern (oft Alleinerziehende) halten sich mit Einkäufen bei Billigdiscountern nur notdürftig über Wasser (daher gedeihen ja auch die Lebensmittelketten von Aldi, Lidl, Plus oder Penny), und wer nur ein paar Jahre lang die Leistungen nach Hartz IV bezieht, muss nach Erreichen des Pensionsalters mit einer Rente von 400 bis 500 Euro im Monat auskommen.
            Das Elend und die Finanzkrise
        Zweck der repressiven «Agenda 2010» – da sind sich mittlerweile viele ExpertInnen einig – war die Durchsetzung von Dumpinglöhnen und die Schwächung der Gewerkschaften. Ziel der Massnahme: die Stärkung der deutschen Exportwirtschaft. Mit sinkenden Löhnen bei steigender Produktivität konnte sie die internationale Konkurrenz vom Markt wischen. Während die Aussenhandelsbilanz bis 2000 in etwa ausgeglichen war, wächst seit 2002 der Exportüberschuss. In den letzten Jahren exportierte die deutsche Wirtschaft jährlich mindestens 100 Milliarden Euro mehr an Waren und Dienstleistungen, als sie einführte. Der Gesamtüberschuss liegt, seit 2002 zusammengerechnet, bei über 900 Milliarden.
            Doch wohin mit dem Geld? Da sich Investitionen kaum lohnen, weil der Binnenmarkt mangels Nachfrage (auch ein Ergebnis von Hartz IV) stagniert, haben – so ver.dis Chefökonom Schlecht – die KapitaleignerInnen ihre Gewinne zu den Banken getragen, «die ihnen bis vor kurzem noch hohe Renditen offerierten und ganz wunderbare neue Finanzprodukte anboten». Der Nennwert aller Schrottpapiere, die die deutschen Finanzinstitute angehäuft haben und derzeit in staatlich gestützte Bad Banks verlagern, entspricht in etwa der Gesamtsumme der Exportüberschüsse: knapp einer Billion Euro. «Und jetzt sollen die Beschäftigten ein zweites Mal dafür zahlen», sagt Schlecht: Zuerst sorgten die niedrigen Löhne für eine Explosion der Profite, und nun kommt der Staat der kleinen SteuerzahlerInnen für die Folgen der Finanzkrise auf.
            Gemeinden in Not
        Mitten in der Krise hat die Grosse Koalition (CDU/CSU und SPD) eine sogenannte Schuldenbremse im Grundgesetz verankert. Danach dürfen ab dem Jahr 2016 beziehungsweise 2020 Bund und Länder keine neuen Kredite mehr aufnehmen. Die Auswirkungen dürften jedoch schon viel früher zu spüren sein – vor allem in den Gemeinden.
            In Deutschland können die Kommunen nur eine eigenständige Steuer erheben: die Gewerbesteuer, eine ertragsabhängige Firmensteuer. Das Gewerbesteueraufkommen bricht in der aktuellen Krise jedoch ein. Im Bundesdurchschnitt wird ein Minus von fünfzehn Prozent erwartet, manche Grossstädte in strukturschwachen Regionen rechnen mit einem Rückgang von vierzig Prozent.
            Dabei sind die meisten Gemeinden schon jetzt hoch verschuldet. Viele haben wegen der Steuerkürzungen in den vergangenen Jahren Personal gestrichen und Investitionen zurückgestellt. Schätzungen zufolge müssten die Kommunen bis zum Jahr 2020 insgesamt 700 Milliarden Euro aufwenden, um Schulen, Verkehrswege, Schwimmbäder, Theater, Kindertagesstätten und Spitäler zu sanieren und um die Energieversorgung, die Abwassersysteme, den ÖV zu modernisieren; 70 Milliarden davon kosten allein die dringend notwendigen Reparaturen. Doch die Schuldenbremse blockiert die Aufnahme neuer Kredite. Dabei warnt der Deutsche Städtetag, die Interessengemeinschaft der Gemeinden, seit langem vor weiteren Sparmassnahmen. Immerhin sind die Kommunen auch für viele Sozialleistungen zuständig."
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    Entwicklungshilfe und supra-nationale Egoismen (EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört, indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger" exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren können.
    • Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].

    • EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen [Q] Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über 300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich 40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien, Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
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    ERBA.  - das erste große Heuschrecken-Opfer in Erlangen
      Die Bayerische Verfassung geböte: „Artikel 158 Sozialbindung des Eigentums. Eigentum verpflichtet gegenüber der Gesamtheit. Offenbarer Missbrauch des Eigentums- oder Besitzrechts genießt keinen Rechtsschutz. Artikel 157 (1) Kapitalbildung ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zur Entfaltung der Volkswirtschaft.“


      Quelle: Zeichnung aus dem Stadtarchiv Erlangen.

      Die ERBA  [Erlangen-Bamberg] ging hervor aus der am 4.Mai 1863 gegründeten „Mechanischen Baumwollspinnerei Erlangen“, die 1879 in Konkurs ging, woraus die „Spinnerei und Weberei Erlangen AG“ 1880 wurde, seit 1927 kurz ERBA genannt. 1906 wurde vorbildlich eine Arbeiterwohnkolonie eingerichtet. 1953 beschäftigt die ERBA insgesamt 6300 Menschen. In Erlangen sind es 1200 in der Produktion und in der Hauptverwaltung. 1964 wurde der Firmenname in „Erba Aktiengesellschaft für Textilindustrie“ umgewandelt. 1972 erwarb der Baustoffgroßhändler Glöggler aus Augsburg – wahrscheinlich ausschlachtungsmotiviert -  60% der ERBA-Aktien, die er 1972 - 1975 zum Schaden mehrerer Tausend Erlanger BürgerInnen.für seine Spekulationsgeschäfte verpfändete: 1976 zerfällt der Glöggler-Konzern durch die abenteuerlichen, im Grunde verfassungswidrigen, sicher aber menschenverachtenden Spekulationen seiner Führung. Glöggler flüchtet ins Ausland und hinterlässt 100 Millionen Schulden. Die bayerische Staatregierung schaltet sich ein. Am 30.03.76 wird die Werkswohnsiedlung für 7 Millionen an die GeWoBau GmbH der Stadt Erlangen verkauft. 1981 Stilllegung der Textilproduktion: 484 Arbeitsplätze wurden vernichtet, das Betriebsgelände musste verkauft werden, um Finanzmittel zu gewinnen. Februar 1983: Der Abriss der Fabrikationsräume beginnt mit der Sprengung des Schornsteins. Die Rest-ERBA hält sich noch bis 1992. Am 02.12.1992 schreiben die EN: „Die traditionsreiche Erlanger ERBA AG geht 112 Jahr nach ihrer Gründung in Konkurs.“
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      FN1: Wenn sie denn von Politik, Justiz und Öffentlichkeit ernst genommen würde. Das gilt besonders für Artikel 14 (2) GG „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
      FN2: Die Geschichte der ERBA findet sich sehr schön in: Stadt Erlangen: Amt für Freizeit – Sozialkulturelle Stadt-teilarbeit (1995). Die Spinnerbuzn vom Anger. Ehemalige ERBA-Arbeiterinnen und Arbeiter berichten aus ihrem Alltagsleben im Stadtteil Anger von 1920 bis 1983. Stadt Erlangen.
      FN3: Mitbedingt durch die internationale Baumwollkrise, eine Spätfolge des Sezessionskrieges in den USA.
      FN4: Stöckl, R. (1983). Die reiche Mitgift schmolz wie Schnee. Vom Beginn und Ende der Erlanger Textilfabrikation. Das neue Erlangen,  63, S. 6

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    Ermächtigungsgesetze zur Bankenrettung. Deutschland, USA.
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    ESM. Europäischer Stabilitätsmechanismus Info zum ESM
    "ESM. "Europäischer Stabilitätsmechanismus": Dieser dauerhafte Rettungsschirm löst den vorübergehenden EFSF voraussichtlich spätestens Mitte 2013 ab. Er soll 500 Milliarden Euro Kredithilfen zur Verfügung stellen können. Dabei werden die Euroländer nicht mehr nur Bürgschaften beisteuern, sondern zum Teil tatsächlich Kapital einzahlen. Das wird also unmittelbar die Staatshaushalte belasten.
        Auch private Gläubiger sollen sich von Fall zu Fall an den Hilfen beteiligen. Damit wäre künftig die viel zitierte "geordnete Insolvenz" von Krisenstaaten möglich.
        Ansonsten kann der ESM das, was die neue Version des EFSF auch kann. Er muss im kommenden Jahr noch von den Mitgliedsländern verabschiedet werden." [Tagesschau 28.9.11]
        Beschreibungen bei ESFS-Online:
      European Monetary System (EMS)
      "An exchange rate regime established in 1979 to foster closer monetary policy cooperation between the central banks of the Member States of the European Economic Community (EEC) so as to lead to a zone of monetary stability in Europe. The main components of the EMS were the ECU (a basket currency made up of the sum of fixed amounts of currencies of EEC Member States), the exchange rate and intervention mechanism (ERM) and various credit mechanisms. It was replaced by ERM II (exchange rate mechanism II) at the start of Stage Three of Economic and Monetary Union (EMU) on 1 January 1999. See also   European Currency Unit (ECU)
        exchange rate mechanism II (ERM II)"
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    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).
     


        Interne Links zum Elite-Problem: Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellte ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver / Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.
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    Euro-Plus-Pakt ("Sixpack").
    "Sixpack/ Euro-Plus-Pakt. Verschärfung des europäischen Stabilitätspaktes: Sechs Verordnungen und Richtlinien, die das EU-Parlament in Straßburg verabschiedet hat. Sie sollen helfen, die europäische Schuldenkrise zu überwinden. Defizitsünder werden früher und härter bestraft, die EU-Kommission wird gestärkt, die nationalen Regierungen eingeschränkt.
        Bodybuilder (Foto: dapd) Großansicht des Bildes Mit dem "Sixpack" soll der Euro Muskeln bekommen. Die größte Reform der Währungsunion seit Einführung des Euro ist so etwas wie ein Schritt hin zu einer gemeinsamen Wirtschaftsregierung. So kann die Kommission künftig in die nationalen Haushaltsplanungen der 17 Euroländer eingreifen und bei der Steuergesetzgebung, der Lohnentwicklung oder Sozialleistungen mitreden. Zudem kann sie Regierungen leichter als bisher zur Senkung der Staatsausgaben oder anderen wirtschaftspolitischen Korrekturen zwingen und auch Kontrollen vor Ort vornehmen.
        Darüber hinaus ist jeder Eurostaat verpflichtet, eine Art Schuldenbremse einzuführen. Und: Die Schönfärberei von Statistiken wird künftig mit Bußgeldern geahndet.
        Der Deal zwischen EU-Kommission, Europäischem Parlament und EU-Rat muss noch von den Mitgliedstaaten formell abgesegnet werden."  [Tagesschau 28.9.11]
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    Financial-Secrecy-Index. Steuer-Oasen-Index des unabhängigen Tax Justice Network (TJN), in dem z.B. auch Delaware, der zweitkleinste US-Bundesstaat geführt wird, der in den OECD-Listen aufgrund des Machteinflusses der USA nicht aufgeführt wird, obwohl er  im Index Rang 1 einnimmt:
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    Finanzkrisen. > Finanzkrise 2007/8/... >  Börsenkräche und Finanzkrisen.
    • Finanzmarktkrise: https://www.youtube.com/watch?v=yoOVNPadg6E
    • Finanzkrise und Deregulierung: https://www.youtube.com/watch?v=QjbYAFUWTwM
    • Heiner Flassbeck zur Finanzmarktkrise: https://www.youtube.com/watch?v=sZ3WXMt17Po
    • Die wahren Ursachen der Finanzkrise werden verheimlicht! https://www.youtube.com/watch?v=XU4NKp0d9_0
    • Die Finanzmarktkrise und ihre Folgen: https://www.youtube.com/watch?v=_B8DNhQhZy0
    • Thiele erklärt die Finanzmarktkrise: https://www.youtube.com/watch?v=Ero4GI4Hk2Q
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    Finanztransaktionen. Wenn Sie ein Brötchen, einen Bleistift oder ein Papiertaschentuch kaufen, was immer Sie kaufen, und sei es der letzte Mist, müssen Sie für Ihre Geschäftstransaktion Steuern zahlen, gewöhnlich eine Mehrwertsteuer - gnadenlos, immer und überall. Nicht so die Banken und Heuschrecken, wenn Sie tagtäglich Billionen rund um den Globus verschieben und die gute alte Erde in ein Spekulationstollhaus und Spielcasino verwandeln. Diese raffgierigen und verantwortungslosen Geldkraken müssen in Deutschland nicht den Bruchteils eines Cents für ihre völlig überflüssigen und gemeinwohlgefährlichen Transaktionen zahlen. Und dafür verantwortlich wäre natürlich die Politik, wenn sie es wollte und etwas zu sagen hätte. Aus den  Tatsachen können Sie nun folgern: die Politik will es nicht - allein die Kapitalverbrechen von schamrot-grün beweisen dies - oder sie darf und kann es nicht, weil in Wirklichkeit ganz andere Mächte regieren, nämlich die, die in den Ministerien ihre AgentInnen sitzen haben, die dort die Gesetze schreiben.
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    Firmenjäger.  > Private Equity.
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    Freie Marktwirtschaft. An sich die beste Idee und Argumentationsgrundlage für ein kapitalistisches Wirtschaftssystem - wenn es denn eine freie Marktwirtschaft gäbe (> Das Geschwätz von der sogenannten freien Marktwirtschaft). Die Globalisierung wurde erfunden, um eben diese abzuschaffen, damit der Welt-Markt und die Welt-Macht unter einigen wenigen Monopolen, Oligopolen und Kartellen aufgeteilt werden kann. In dieser kritischen Phase befinden wir uns polithistorisch seit dem Zusammenbruch des Kommunismus und der Jahrtausendwende. Die Finanzkrise hat - das ist das Gute am Schlechten - sehr drastisch deutlich gemacht, dass mit "der" Globalisierung die Reise der Menschheit direkt in den Rachen des Cerberus (Höllenhund) führt.
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    Geldmenge. So wie es sich seit Jahrzehnten abzeichnet nimmt die Geldmenge extrem zu, ohne dass das Geld für realwirtschaftliche Leistungen gebraucht oder verwendet würde. Das Geldsystem "ernährt" und vervielfacht sich selbst für sich selbst. Im wesentlichen geht diese perverse finanzökonomische Entwicklung von den USA und hier besonders von der seltsamen Konstruktion der privaten FED aus. Die Banken gehören wie die Energieversorgung und grundlegende Infrastruktur verstaatlicht. Informationen zur Geldmengenentwicklung:
    • [DBB: M3)]  * Leersch in DAS PARLAMENT 17, 2009: "Der Trend der wachsenden Geldmenge ist nicht neu und hat seine Ursache keinesfalls in der Wirtschaftskrise. Wie aus der Antwort der Bundesregierung (16/12161) auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervorgeht, ist die Geldmenge "M3" im Euro-Raum schon seit 1999 um jahresdurchschnittlich 7,5 Prozent gewachsen. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember 2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9 Prozent gelegen. Damit war das Geldmengenwachstum erheblich höher als das von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegte Geldmengenziel von plus 4,5 Prozent pro Jahr."
    • Geldmenge USA innerhalb eines Jahres verdoppelt. "– die Verschuldung aller US-Sektoren ist mittlerweile auf über 400 Prozent des BIP angestiegen.  ... Die radikale Fed-Politik hat nämlich zu einer drastischen Ausweitung der Geldmenge geführt: Die monetäre Basis ist laut einer offiziellen Statistik auf der Seite der Fed bis Ende Februar 2009 auf 1,6 Billionen US-Dollar angestiegen und hat sich damit binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt (siehe unsere Grafik). ... " [ARD 17.3.9]:

    • "Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich 7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember 2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9 Prozent gelegen.  ... " [DBT 30.3.9]

    • Geldmenge USA aktuell: Die FTD berichtet am 19.3.8: "Die FED wird mächtig nachlegen müssen. Die Fed ist mittlerweile so aggressiv, dass eine Wende von Konjunktur und Finanzmärkten zum Greifen nahe scheint. Sie wird ausbleiben, weswegen sich auch die zweistelligen Kursgewinne der US-Broker als Zwischenerholung erweisen werden. Am Ende wird die FED daher geradezu rasend werden. ... das weithin als stabilste erachtete US-Geldmengenaggregat "Money of Zero Maturity" liegt um 16 Prozent über dem Vorjahr. Über die vergangenen sechs Monate ist es aufs Jahr hochgerechnet um 19,5 Prozent gestiegen, über die vergangenen drei Monate um 25 Prozent. ... Die Fed gibt ihr Geld jetzt auch direkt an Institute heraus, die nicht ihrer Kontrolle unterliegen, und akzeptiert dabei allen Ramsch als Sicherheit." Siehe auch Geldmengenentwicklung in den USA und Schulden-Porträt USA (1791-aktuell).
    • Welche Gelder tatsächlich über den Erdball laufen, kann einer Plusminus-Graphik anschaulich entnommen werden. Eine ähnliche Graphik auf  Dollarbasis findet sich auch in Der Spiegel 34, Gelduntergang. Die zerstörerische Kraft der Finanzmärkte, 22.8.2011, "Märkte außer Kontrolle", S. 60. Ein lesenwerter Artikel, der einiges auf den Punkt bringt - ähnlich Hankels Analyse.

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    Geldmenge, die täglich um die Welt spekuliert.
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    Geldschneeballsystem. Das kapitalistische Geldsystem erweckt den Eindruck eines Schneeballsystems, das nur weiter existieren kann, wenn es immerzu, also exponentiell wächst. Alexander Czerny hat das in der Linken Zeitung am 28.2.2009 analysiert, u.a. wie folgt:
     


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    Geldsystem. Geld(schöpfung) [W] entsteht in kapitalistischen Wirtschaften wesentlich durch Kreditvergabe der Banken. Aus 100 Euro können nach dem bestehenden Geldsystem, wenn der Mindestreservesatz z.B. 2% beträgt 5.000 Euro Geld "geschöpft" werden. Ein Bankensystem ist so etwas wie eine Geldschöpfungsmaschine, die aus fast nichts - der Mindestreserve - Geld "zaubert". Das Bankensystem ist daher an sicheren Schuldnern wie dem Staat und seinen Gebietskörperschaften (Gemeinden, Kreise, Städte, Länder, Bund, Sonderfonds) sehr interessiert. Praktisch heißt das, dass das Bankensystem eine stetig wachsende Staatsverschuldung braucht, um das Geldschneeballsystem aufrecht zu erhalten.
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    Geldtabu.
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    General-Prävention. Das positive Recht strebt danach, Ermittlungen, Anklagen und Verurteilungen nur auf der Basis von positiv definierten Straftatbeständen zuzulassen. Das ist ein schwerer Mangel, weil es in Zig-Fällen Verdächtigen, Banditen, Gaunern und Steuerflüchtlingen möglich gemacht wird, sich durch nicht klar positiv erfasste Schlupflöcher und Maschen hindurchzumogeln. Das Recht braucht hier Waffen von Typ Generalklauseln, die klipp und klar die Linie vorgeben, was im Sinne von Gesetz und Recht ist und was nicht. Diese Waffen sollte unser Recht eigentlich haben, aber sie werden nicht angewandt. Das Recht ist also stumpf und wirkungslos, weil es stumpf und wirkungslos sein will. Viele höhere RichterInnen gehören selbst zum plutokratischen Filzsystem; die StaatsanwältInnen sind ihrer ministeriellen Exekutive gegenüber weisungsgebunden - ein Schelm, wer hier an Gewaltenteilung denkt. So lange der Transferpreisbetrug möglich ist und von den Gerichten toleriert oder gar noch abgesegnet wird, gibt es keinen Rechtsstaat, sondern nur eine Bananenrepublik.
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    Gewinnübertragung.  Die Idee ist einfach: man versteuert seine Gewinne "dort" - überträgt sie "dorthin" - wo sie geringer veranschlagt werden - mit anderen Worten: in eine Steueroase. Solche Tricks sind natürlich nur möglich, wenn sie das deutsche Recht zulässt. Das muss also sowohl politisch als auch juristisch gewollt sein, sonst ginge das nicht und wäre nicht so.  [beck-online]
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    Globalisierung. Propagandaschlagwort der Plutokraten, mit dem den Menschen das asoziale, geMEINwohlgefährliche, ressourcen-, natur- und schöpfungsvernichtende Treiben der internationalen Geldaristokratie als Quasi-Naturgesetzlichkeit der Menschheit mit rabiater, gebetsmühlenartiger Suggestion von früh bis spät, jahrein, jahraus eingeredet werden soll.
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    Gossen. Die traditions- und erfolgreiche Meßgeräte ("Sixtomat" einst weltweit meistverkaufter Belichtungsmesser) Firma von Paul Gossen (1872-1942, W), gegründet am 1.9.1919 in Baiersdorf und 1920 nach Erlangen verlegt, wurde von ihrem letzten Eigentümer in einer Fehleinschätzung der Firma Siemens hinsichtlich ihrer Sozialverantwortung für Erlangen und seine Arbeitnehmer 1963 an die Bergmann Elektrizitätswerke AG verkauft, an der Siemens beteiligt war. Siemens stellte auch nach 1965 die Geschäftsführer. 1970 erfolgt die Umbenennung in Gossen GmbH. Die Zahl der Mitarbeiter sank stetig und war im Jahr 1990, als die Firma an die Röchling KG  - und nicht wie vom letzten Eigentümer geplant, gewünscht und erwartet an Siemens - verkauft wurde, wieder bei 1000 wie zu Zeiten Paul Gossens angelangt. Es stellte sich dann schnell heraus, dass der neue Besitzer frühzeitig vor allem "Wertschöpfungsinteressen" verfolgte und das Unternehmen zerschlug zu Lasten vieler Erlanger ArbeitnehmerInnen, Techniker, Ingenieure und Kaufleute.
        Im Stadtlexikon heißt es nüchtern: "1992 ging die Traditionsfirma in der Gossen-Metrawatt GmbH [W, HP] mit Sitz in Nürnberg-Langwasser auf. Der Erlanger Standort wurde geschlossen und das ehemalige Firmengelände einer Mischnutzung zugeführt." Der große Reibach, den man mit dem zentral gelegenen Grundstück machen wollte, wurde verhindert, indem das "Gossen-Gelände"  unter Denkmalschutz gestellt wurde.

      Quellen: StadtAE III.29.G.1., 2.
      Lit: Mölkner, A.: „Einer für alle, alle für einen". Nach 73 Jahren hat das Lebenswerk von Paul Gossen in E zu existieren aufgehört, in: das neue Erlangen 90 (1993), 56-59; Hitz, U.: Meßtechnik in E, in: das neue Erlangen 15 (1969), 1066-1074; Meiler, l.: Mit Gossen erhalten Sie Werte, in: das neue Erlangen  49 (1979), 3618-3624; Thamer, 389-393.
      Baumer, G. (1944). 25 Jahre Gossen. Erlangen: Werkdruck.
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    Granite. (Katalog S. 86):
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    Grohe. Blühendes Unternehmen, das von Heuschrecken ausgeschlachtet wurde: [1, 2]
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    Hedge-Fonds. Erfindung der Legalisierung gemeinwohlgefährlicher und wirtschaftskrimineller Möglichkeiten und Machenschaften und damit eine Beugung des Grundgesetzartikels 14,2 im Name der Politik (schamrot-grün-schwarz-gelb) Gesetzgebung und des Rechts.
        Auf den Seiten des Bundesministeriums der Finanzen  wird ausgeführt (13.1.10): "Hedge-Fonds in Deutschland. In Deutschland waren bis 2004 Hedge-Fonds generell nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Eine Lockerung erfolgte erst mit dem Investment- Modernisierungsgesetz, das am 1. Januar 2004 in Kraft trat und jetzt den Vertrieb von "Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken" unter bestimmten Auflagen zulässt. Diese haben nicht viel mit den großen internationalen Hedge-Fonds gemeinsam; sie gehören zur Gruppe der Investmentfonds und sind Anlageinstrumente. Sie dürfen die Instrumente des Leerverkaufes (short selling) und des Einsatzes von Fremdkapital (leverage) nutzen. Anteile an solchen Fonds dürfen in Deutschland nicht öffentlich vertrieben werden, sondern nur im Rahmen von so genanntem Private Placement. Der Anbieter eines Hedge-Dachfonds muss auf seinen Verkaufsprospekten Warnhinweise ähnlich denen auf Zigarettenschachteln anbringen: "Der Bundesminister der Finanzen warnt: Bei diesem Investmentfonds müssen Anleger bereit und in der Lage sein, Verluste des eingesetzten Kapitals bis hin zum Totalverlust hinzunehmen!" Die Investmentbranche hat bisher nur in sehr geringem Umfang von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, in Deutschland Hedge-Fonds aufzulegen. Allerdings ist der Markt für Zertifikate auf ausländische Hedge-Fonds stark angewachsen. Deutsche Hedge-Fonds unterliegen der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), ebenfalls ist der Einsatz von Fremdkapital begrenzt. Es handelt sich somit viel mehr um Investmentfonds mit größeren Freiheiten als um Hedge-Fonds im ursprünglichen Sinne."
        Der Katalog erläutert in Kap. 15 (S. 85ff), weshalb die Steueroasen und insbesondere Hedge-Fonds für die internationale Finanzmarktstabilität so gefährlich und ganz wesentlich an der Finanzkrise 2007/8... beteiligt sind.
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    Heuschrecken. [> Hopper]  Metapher, die der Sozialdemokrat Müntefering in Umlauf brachte. Das Manager-Magazin teilt hierzu mit: "Kapitalismuskritik. Müntefering benennt die räuberischen Heuschrecken. Mit der Bezeichnung "Heuschreckenschwärme" hatte SPD-Chef Franz Müntefering in einer aktuellen Stunde des Bundestages die Kapitalismusdebatte angeheizt. Um Widerspruch aus den eigenen Reihen zu begegnen, nannte er in einem internen Papier konkrete Namen." Börse.ARD von 2.5.2005 berichtet: "Das SPD-Papier nennt neben KKR noch viele weitere "Heuschrecken", konkret auch die Beteiligungsgesellschaft WCM, die Klöckner übernommen hatte und die Private- Equity- Firmen Apax, BC Partners, Carlyle, Advent, Permira, Blackstone, CVC und auch Saban Capital".
        Querverweis: Heuschrecken-Recht.,
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    Hopper. "Heuschrecken sind jetzt „Hopper“. SPD-Parteichef Franz Müntefering, der Erfinder der Bezeichnung „Heuschrecken“ für gierige Finanzinvestoren, hat sich einen neuen Begriff für solche Manager ausgedacht. "Das sind die Hopper, die ohne Rücksicht auf Verlust und ohne Rücksicht auf die langfristigen Strukturen von Unternehmen von einem Ort zum anderen springen, schnell das Geld abschöpfen, weiter ziehen auf das nächste Feld und auch das abgrasen“, sagte Müntefering am Sonntag im Deutschlandfunk. ..." [Focus 14,.12.8]
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    IKB (Katalog: S. 85, ). Schattenbank zum Verschleiern finanzieller Risiken und Transaktionen.
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    IMF. Internationl Monetary Fund. (Internationaler Währungs Fond).
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    Internationale Steuerparadiese: Seit der Finanzkrise ist einiges im Fluss. Hinter den Aufzählungen [>W] in verschiedenen Listen stehen natürlich auch nationale und regionale machtpolitische Interessen, wie sich z.B. an der OECD Liste zeigt, wenn Delaware (USA), eines der größten Steuerparadiese der Welt, nicht aufgeführt wird, obwohl die USA dort genau das treiben, was sie allen andern Steueroasen vorwerfen. Wieder einmal zeigt sich in erschreckender Weise, wie verlogen und verschlagen die "führende" westliche Nation auftritt, wenn es um ihre Interessen geht. Eine unabhängig berechnete Rangliste finden Sie unter dem Financial-Secrecy-Index.
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    Intransparenz-Index. Die NZZ teilt am 1.11.9 in Die Top-Steueroase liegt in den USA mit: "Wichtigste Kriterien für Intransparenz-Index: 1. Wird auf ein gesetzlich verankertes Bankgeheimnis verzichtet? 2. Gibt es ein öffentliches Register der Trusts und Stiftungen? 3. Bescheinigt die FATF (Gremium zur Bekämpfung der Geldwäscherei) der Jurisdiktion, ihre Empfehlungen zu mindestens 90% zu erfüllen? 4. Sind die Jahresabschlüsse von Firmen für jedermann einsehbar – für eine Gebühr von weniger als 10 $? 5. Sind Details zu den wirtschaftlich Berechtigten einer Firma öffentlich verfügbar – zu Kosten von unter 10 $? 6. Werden Details zu den wirtschaftlich Berechtigten einer Firma an eine Behörde übermittelt und aktualisiert? 7. Hat der Finanzplatz an der Umfrage des Tax Justice Network teilgenommen? 8. Nimmt er vollständig am automatischen Informationsaustausch teil? 9. Hat der Finanzplatz mindestens 60 bilaterale Abkommen (über Doppelbesteuerung oder Steuerinformation), die einen breiten Informationsaustausch in allen Steuerfragen erlauben? 10. Hat die Behörde Zugang zu Bankdaten für den Informationsaustausch?"
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    Investment-Gesetz.  [Text bei der BaFin]
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    Kaiman-Inseln.
    • "Kaiman-Inseln. Paradies droht die Pleite. Küstenabschnitt vor den Kaiman-Inseln: Vermögenswerte von 3,2 Billionen Dollar. Die Kaiman-Inseln dienen Steuerhinterziehern als Rückzugsort, doch das Paradies ist akut bedroht: Der Karibik-Regierung geht das Geld aus. Jetzt drohen drastische Umwälzungen - etwa die Einführung von Steuern. ..."  [Spiegel 3.9.9]
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    Kapitalismus: Der Kapitalismus taugt so wenig wie der diktatorische Kommunismus (> "Hollyvoodoo"). Er wird beherrscht von den fossilen Neandertalerprinzipien: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, Steuern minimieren - und nach uns die Sintflut. Und im Zeitalter "der" Globalisierung gibt es noch nicht einmal mehr richtige Märkte, so dass sich inzwischen der einzige ökonomische Vorteil des Kapitalismus - optimale Leistung durch freien Wettbewerb und Konkurrenz - weitgehend selbst aufhebt [Kartelle, Geschwätz von der freien Marktwirtschaft]. Die sog. Finanzkompetenz des Kapitalismus besteht in erster Linie darin, die ganze Welt in ein Casino zu verwandeln, wo mit einer irrsinnig durch Schuldentollwut aufgeblähten Geldmenge ein maniformes Schneeballsystem von Geld-, Luft- und Seifenblasenwirtschaftswachstum immer seltsamere und katastrophalere Blüten treibt. In ihrer Not fallen viele KommunalpolitikerInnen auf die Heilsversprechen der Banken (PPP) herein. Aber die Banken haben nur eines Sinn: Kapitalrenditen von 25%, wie der Deutsche Bank Chef die Branchenprimus Parole ausgegeben hat. Und wenn diese Kapitalrendite erreicht sein wird, wollen sie noch mehr, bis wir wieder bei der Wucherzinsen im Mittelalter angelangt sind oder bis sie alles haben, vom Grashalm bis zum letzten Dachziegel. Da kann der Staat, die Gemeinde nicht gewinnen. Sie kann nur noch mehr verlieren und am Ende alles. Zur richtigen Therapie gehts hier.
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    Kohlberg Kravis Roberts (KKR). International aggressive Heuschrecke, die den perversen Leveraged Buy-out erfand.
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    Konsumterror und homo oeconomicus. Die westlichen Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt missbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften die Geburtenrate abnehmen muss. Die übermächtige share holder value Ideologie der Plutokraten trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit  kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos' erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Hass, Krieg und den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei, Medien: Hollyvoodoo).
    Mephisto zum Homo oeconomicus: "Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
    (Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
       
      Konsum-Animation, Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus.
      Das maniforme System des globalen Wachstumsrausches verlangt immer mehr und mehr und noch viel mehr. Im Dienste der Animation, Konditionierung und der Verführung stehen die Werbung, leichter Geldzugang und Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr - flankiert und gestützt von einer willfährigen Justiz.
        2000    BVerG erklärt Werbung mit schockierenden Bildern (ölverschmierten Enten, Kinderarbeit oder Aids-Kranken) für nicht verfassungswidrig und damit erlaubt. [Q]
        1999    Homebanking und Interneteinkauf.
        1996    Erneute Liberalisierung Ladenschluss
        1989    Liberalisierung Ladenschluss
        1982    Einführung der Geldautomaten.
        1972    EC-Karte
        1952    Kaufkredit (Ratenkredit)
        1949    Bildung von Diners Club.
          Das Hamburger Abendblatt (4.1.7) hat die Öffnungszeiten in der deutschen Geschichte dargestellt: "Die Ladenöffnungszeiten - wie im Bild die längeren Öffnungen bei Ikea - sind in Deutschland seit gut hundert Jahren gesetzlich geregelt. Im Kaiserreich durften die Läden durchgehend öffnen und viele hatten sogar bis 23 Uhr geöffnet. Danach gab es Schlusszeiten, die die Öffnung auf 5 bis 21 Uhr begrenzten. Allerdings gab es Ausnahmen, und auf dem Land war die Kontrolle des Gesetzes nur unterentwickelt. Die Regulierung wurde während der NS-Zeit beibehalten. Nach dem Krieg herrschte zunächst eine uneinheitliche Regelung, im Süden schlossen die Läden später als im Norden. Für die Verbraucher war dieser Wirrwarr unpraktisch, sodass das Ladenschlussgesetz 1956 auf die Planbarkeit von Einkäufen abzielte. Liberalisiert wurde es dann noch einmal 1989 und 1996."
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    Kredithandel. Mechtersheimer: "Deutsche Banken haben in den vergangenen Jahren mit dem Weiterverkauf von Krediten im Wert von mindestens 40 Mrd Euro ihre Bilanzen saniert. Dabei handelt es sich nicht nur um faule Kredite etwa für zweifelhafte Immobilienprojekte in den neuen Bundesländern, sondern auch um intakte Forderungen, die dann von den Fonds mit besonders aggressiven Methoden wie Zinssteigerungen und Zwangsversteigerungen eingetrieben werden. Der texanische Finanzinvestor Lone Star beispielsweise hat auf diese Weise viele Haus- und Wohnungskäufer in den Ruin getrieben, die von der bisher gewerkschaftseigenen Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden AG (AHBR) Kredite erhalten hatten. Bei Krediten für Unternehmen, die weiterverkauft wurden, entsteht so ein Einfallstor für Heuschrecken, wenn diese die übernommenen Darlehen in Firmenanteile umwandeln."
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    Kreditvergabe. Das kapitalistische Geld- und Bankensystem erzeugt Geld durch Kreditvergabe. Das Bankensystem ist daher an sicheren Schuldnern wie dem Staat und seinen Gebietskörperschaften (Gemeinden, Kreise, Städte, Länder, Bund, Sonderfonds) sehr interessiert. Praktisch heißt das, dass das Bankensystem eine stetig wachsende Staatsverschuldung braucht, um das Geldschneeballsystem aufrecht zu erhalten.
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    Leveraged Buy-out. Die Methode erläutert Börse.ARD (2.5.2005): "In den 80er Jahren galt Kohlberg Kravis Roberts in der Tat als aggressiver Firmenjäger, der die gesamte Branche in Verruf brachte. Unter Beschuss geriet vor allem die gängige Finanzierungsart, der so genannte Leveraged Buy-out, die auf den US-Konzern zurückgeht. Dabei werden die Unternehmen größtenteils mit geliehenem Geld gekauft. Anschließend werden die Schulden aus den Barmitteln der übernommenen Firma abgezahlt. Die Betroffenen fühlten sich nicht ganz zu Unrecht "ausgesaugt". Für die Käufer hingegen ist es meist ein glänzendes Geschäft: Fährt das übernommene Unternehmen höhere Gewinne ein, als der Investor jährlich an Zins- und Tilgungslasten zahlen muss, finanziert sich die Übernahme praktisch von selbst."
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    Liechtenstein. > Bibliographie.
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    LTCM-Fonds. Hedge-Fond mit ökonomischen Nobelpreisträgern - Myron Samuel Scholes und Robert C. Merton - im Direktorium, was deutlich macht, was diese Leute wirklich auf dem Kasten haben. Der Zusammenbruch beschwörte fast einen Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems herauf. Die bis dahin relativ einzigartige konzertierte Rettungsaktion wird in [W] beschrieben. Jeder vernünftige Mensch mit etwas gesundem Menschenverstand kann an diesem Beispiel klar und deutlich erkennen, dass diese Casinoökonomen und Zockerspekulanten strengen Regeln unterworfen müssen, um das Weltfinanzsystem zu schützen - nur unsere Politiker und Richter sind dazu offensichtlich nicht im Stande. Nachdem diese Finanzversager ihr Können so nachhaltig unter Beweis gestellt haben, konnten sie völlig unbehelligt weiter machen und neue Hedge-Fonds managen. [W] teilt mit: "Robert Merton arbeitet heute als Professor an der Harvard Business School. Myron Samuel Scholes leitet unter dem Namen Platinum Grove Asset Management wieder einen Hedge-Fonds mit einem verwalteten Vermögen von rund fünf Milliarden US-Dollar. John Meriwether leitet seit unmittelbar nach der Auflösung von LTCM unter dem Namen JWM Partners einen neuen Hedge-Fonds. Dieser investiert nach der gleichen Methode wie damals LTCM, indem mit Hilfe von hohen Krediten auf den Rückgang anomaler Preisdifferenzen auf den Finanzmärkten spekuliert wird [2].
       Inzwischen (Jan. 2010) ist nachzutragen, daß JWM Partners LLC mit ihrem "Relative Value Opportunity II Fund" einen Verlust von 44% von September 2007 bis Februar 2009 erlitt. JWM Hedge Fund und JWM Partners LLC wurden im Juli 2009 geschlossen. [W100217]
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    Lone Star. Texanischer Finanzinvestor, der nach Mechtersheimer viele Haus- und Wohnungseigentümer über Kredithandel in den Ruin trieb. Klar, dass solche perversen Wirtschafts- und Finanzpraktiken von den deutschen Obergerichten nicht nur toleriert, sondern auch unterstützt werden; Unrecht im Namen des Rechts sprechen, darin sind sie ganz groß, gelegentlich gemahnt es an groß-deutsch.
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    Michael Schumacher. In [W] wird mitgeteilt: "Die Familie wohnte ab 1996 in der Schweiz, in Vufflens-le-Château. Als einen der Gründe für diesen Wohnsitz nennt Michael Schumacher selbst ein vernünftiges Steuerabkommen mit der Schweiz. Er erklärte hierzu: 'An der Schweiz hat mich gereizt, dass ich ein vernünftiges Steuerabkommen aushandeln konnte. In Deutschland sind sie ja selber dumm, wenn sie mir kein Angebot machen und dafür gänzlich auf meine Steuergelder verzichten.'"
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    Misery Indices. Index für Misslingen oder Fehlentwicklungen.
    • The US-Misery Index.
    • Misery index era by U.S. president.
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    Moodys. [D]  Ratingagentur der Finanzindustrie.
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    MTU Aero Engines. Mechtersheimer berichtet: "Ein weiteres Instrument der aggressiven Finanzstrategie setzte die amerikanischbritische Fondsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) ein. Sie verdreifachte ihre eingesetzten Mittel beim Münchner Triebwerkshersteller MTU Aero Engines in nur knapp zwei Jahren. Diese exorbitante Rendite hat KKR erzielt, weil sie das Unternehmen schon nach 18 Monaten an die Börse brachte."
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    MTU Friedrichshafen. Mechtersheimer schreibt  [Deutschland_Journal_Ausgabe_20: Die Heuschrecken  als Perversion des Finanz Kapitalismus] hierzu: "Zumeist gelangen Unternehmen durch Kauf in den Besitz der Investoren. Doch handelt es sich dabei nicht um übliche Akquisitionen. Es sind fremdfinanzierte Käufe („Leveraged Buyouts“), was ja noch nichts Besonderes wäre, wenn die Kreditkosten nicht dem gekauften Unternehmen aufgebürdet werden würden. Die Firmenjäger beteiligen sich an den Übernahmen derzeit höchstens mit 30 % eigenen Mitteln. Dieses illegitime aber gleichwohl legale Verfahren stellt alle Regeln des normalen Geschäftsgebarens auf den Kopf. Durch diese semikriminelle Finanzakrobatik brachte beispielsweise der schwedische Investor EQT das Vorzeigeunternehmen MTU Friedrichshafen für nur 200 Mio Euro in seinen Besitz, obwohl der Vorbesitzer Daimler-Chrysler einen Preis von 1,5 Mrd Euro erhielt. Die fehlenden 1,3 Mrd Euro wurden mit Bankkrediten finanziert. MTU muß nun seinen eigenen Verkauf zum größten Teil selbst bezahlen. Für diesen Widersinn bedarf es einiger Tricks, aber nach derzeitiger Rechtslage können die (vom neuen Eigentümer beherrschten) Führungsgremien eines Unternehmens nicht daran gehindert werden, Kredite mit Zins- und Tilgungszahlungen zu übernehmen. Dies ist eine Folge der rechtlichen Gleichbehandlung von Unternehmen und üblichen Handelsgütern beim Kauf und Verkauf."
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    Offshore-Branchen.  Billigflaggen, Geheime Bankkonten, Briefkastenfirmen > Scheinfirmen, Finanzdiensthandel, Gewinnverschiebung und Gewinnverschleierung, Hedge-Fonds, Lizenz-Handel, Online-Kasinos, Redomiciliation, Scheinfirmen, Schifffahrt > Billigflaggen, Sonderwirtschaftszonen, "Spuren" verwischen, Stiftungen, Steuern sparen, Steuern umgehen, Tarnfirmen, Telefonsex, Titelhandel, Trusts, Umgehen von Regeln, Recht und Gesetz, Universitätshandel, Urheberrechtshandel, Verantwortungsentzug.
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    Offshore-Zentren.  In vielen Steueroasen existieren nur Briefkasten- oder Scheinfirmen bzw. Einträge in irgendwelchen Registern. Die eigentlichen Geschäfte werden natürlich an den realen Orten der Geschäftswelt abgewickelt. Offshore-Zentren können daher auch in nicht als Steueroasen bezeichneten Ländern gefunden werden, wie etwa  Dublin, Frankfurt, London (City) oder New York.
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    Online-Kasinos. Der Katalog führt aus S. 25: "Online-Kasinos befinden sich oft in Steuer- und Regulierungsoasen und wachsen rasant. (Palan 2003)"
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    Osec. Schweizer Organisation zum Abwerben von steuerfluchtwilligen Unternehmen. [Spiegel 3.8.9]
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    Permira. Heuschrecke nach einem SPD Papier, zitiert in Börse.ARD vom 2.5.2005.
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    Private Equity. "Begriffsbestimmung. Private Equity bedeutet die außerbörsliche Bereitstellung von Eigenkapital für ein Unternehmen, das zunächst Kapital von Investoren benötigt, um zu einem späteren Zeitpunkt den wirtschaftlichen Erfolg mit den Kapitalgebern zu teilen. Das Konzept Private Equity ist eine Kapitalunterstützung auf Zeit." [BMdF abgerufen 13.1.10] [Einkommenssteuerrechtliche Behandlung. PDF2003]. Das Manager-Magazin (19.8.2004) wird deutlicher: "Private Equity. Das Who is Who der Firmenjäger. KKR, Permira, Blackstone, Cerberus – die Branche der Firmenjäger ist reich an schillernden Namen. Genug Geld haben sie alle, doch ihre Strategien unterscheiden sich deutlich. manager-magazin.de stellt die in Deutschland aktiven Spieler vor."
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    Prominente Steuerflüchtlinge. Quelle Südkurrier (Abruf 14.12.10): Beckenbauer, Franz [SK],  Becker, Boris [SK],  Bono [K61] Graf, Peter [SK], Graf, Steffi [SK], Hamilton, Lewis [SK], Heidfeld, Nick [SK], IKEA [K61], Lindner, Patrick  [SK], Müller, Theo [SK], Quinn, Freddy [SK], Ullrich, Jan [SK],  Schockemöhle, Paul [SK], Schumacher, Michael  [SK], Vettel, Sebastian [SK],  Zumwinkel, Klaus [SK],
        Stellungnahmen zu prominenten Steuerflüchtlingen:
    • Bütikofer fordert radikale Maßnahmen gegen Prominente. Grünen-Chef: Bei Steuerflucht deutschen Pass abgeben! Reinhard Bütikofer plädiert für radikale Maßnahmen gegen prominente Steuerflüchtlinge: Schumi, Becker und Co. sollten ihren deutschen Pass abgeben, fordert der Grünen-Vorsitzende in einem Zeitungsinterview. [RPO 13.10.3]
    • Schröder attackiert prominente Steuerflüchtlinge. Der Bundeskanzler will keine Einschränkung der Freizügigkeit, aber eine gesellschaftliche Ächtung eines solchen Verhaltens [WO 21.12.3]
    • Steinbrück kritisiert ''Steuerflüchtling'' Schumacher. Nach Ansicht von Finanzminister Steinbrück sollen Sport-Prominente wie Beckenbauer und Schumacher ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und in Deutschland Steuern zahlen. [SZ 2.2.8]
    • ""Liebe Steuerflüchtlinge"- Als der CDU-Politiker Friedrich Merz vor einigen Monaten zu einem Vortrag über die deutsche Steuerpolitik im noblen Züricher Efficency-Club erschien und die Gäste mit "Guten Abend, liebe Steuerflüchtlinge" begrüßte, erntete er schallendes Gelächter. ..." [HB 24.9.7]
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    Public Private Partnership (PPP).
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    Ratingagenturen. Die Ratingagenturen sind Bock-Gärtner-Agenturen der plutokratischen Finanzindustrie und wesentlich mit Schuld an der Finanzkrise, weil sie den Banken ermöglichten, ihre faulen Kredite zu verstecken und dennoch reihenweise Tripel A [W] Qualitätszertifizierungen vergaben. Bei Lichte und vernünftig betrachtet sind das Betrügereien bei dem offensichtlich keine Prospekthaftung oder Vergleichbares greift.
        Einige Medienstimmen: Die Welt Online Finanzen vom 2.8.7 kritisiert: "Bonitätsprüfer geben ein schlechtes Bild ab. Die US-Hypothekenkrise hat die Ratingagenturen wieder einmal ins Gerede gebracht. Schließlich haben Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch nach Einschätzung von Experten zu spät vor den Risiken gewarnt und damit zur Eskalation der Krise beigetragen. Keiner der drei maßgeblichen Bonitätsprüfer hatte vor Bekanntwerden der Milliardenverluste die rote Flagge gehisst. Bereits bei früheren Verwerfungen auf den Märkten, etwa der Asienkrise oder dem Enron-Skandal, hatten sie zu spät gehandelt."
        Und weiter im Falle der IKB: "Noch im Mai hatte etwa Moody’s an der IKB die „umsichtigen Kreditvergabepraktiken, das effiziente Risikomanagement und die damit einhergehende relative Immunität gegen Marktrisiken“ gelobt. Dies rechtfertige das vierthöchste Rating (Aa3) in einem System von 19 Bonitätsnoten. Erst einen Tag nach der Gewinnwarnung zu Wochenbeginn wurde das Rating mit dem Zusatz „Herabstufung möglich“ versehen. Die anderen beiden Agenturen sahen überhaupt keine Veranlassung, ihr Rating für das Institut zu senken. Fitch bestätigte die Bonitätsnote. Der Ausblick bleibe stabil."  NZZ 12.8.7 * Die FTD berichtet am 17.08. 07: "Bundesregierung schließt sich Kritik an Rating-Agenturen an. Die Bundesregierung unterstützt den Vorstoß der EU zu gesetzlichen Regelungen für Rating-Agenturen. Ein Sondertreffen rechtfertige die derzeitige Hypothekenkrise aber noch nicht. ..."
        Bekannte Ratingagenturen: Moodys [W], Standard & Poors [W], Fitch Ratings [W].
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    Redomiciliation, d. h. die Verlagerung von Kapital bzw. eines Firmensitzes von einer Oase zur nächsten (Katalog S. 24).
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    repatriierter Gewinn  > Ausführliche Erklärung Gabler Wirtschaftslexikon: "... Rückführung des Einkommens von im Ausland tätigen Produktionsfaktoren (Arbeitnehmer, Kapital) in das Land der Faktoreigner. ..."
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    Rodenstock. Nach Müntefering Heuschreckenopfer [Börse.ARD 2.5.2005]
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    Saban Capital.  Heuschrecke nach einem SPD Papier, zitiert in Börse.ARD vom 2.5.2005.
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    Schattenbanken. (Katalog S. 85): "Schattenbanken sind Pseudo-Banken ohne Banklizenz, die keiner Regulierungs- oder Aufsichtsbehörde unterstehen. Sie haben sich kurzfristig Gelder ausgeliehen und langfristige Kredite vergeben (u.a. IKB). Im Vorfeld der Subprime-Krise haben Banken und InvestorInnen im großen Stil „Schattenbanken" (u.a. außerbilanzielle Zweckgesellschaften, Hedgefonds) in Steueroasen gegründet, um Risiken aus den Bilanzen auszulagern und Eigenkapitalvorschriften zu umgehen. Dadurch wurde der Umfang der vergebenen faulen Kredite ausgeweitet. Als die Spekulationen nicht mehr aufgingen, mussten Banken die Verluste ihrer zahlungsunfähigen, in Oasen angesiedelten Töchter in die eigenen Bilanzen aufnehmen, da diese keinen Zugang zu Notkrediten hatten."
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    Schweizer Drohung.
    • "Steuersünder. Schweiz droht geheime Konten von deutschen Politikern zu veröffentlichen. Die Schweiz hat Deutschland gedroht, sämtliche geheime Konten von Politikern und Amtsträgern offenzulegen, falls Steuersünder-Daten angekauft werden. Neben Nordrhein-Westfalen wollte auch Baden-Württemberg eine CD mit Daten von möglichen Steuersündern kaufen, so kündigte es Finanzminister Wolfgang Schäuble in den Medien an. Ein gutes Gefühl hätte beim Daten-Ankauf keiner, so Schäuble weiter. ..." [Focus 13.2.10]
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    Sixpack > Euro-Plus-Pakt.
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    Sonderwirtschaftszonen.
    Der Katalog erläutert (S. 25): "Sonderwirtschafiszonen / Exportproduktionszone: Gebiete, in denen keine Zölle auf importierte Produktionsmittel und Rohstoffe und die dort produzierte Exportware erhoben werden. Dort angesiedelte Unternehmen werden dort häufig nicht oder nur gering besteuert. Die Zonen haben keine oder niedrige Arbeits- und Umweltschutzbestimmungen. Etwa 27 Millionen Menschen arbeiten in den Zonen, 90% davon sind Frauen. Die Zahl der Sonderwirtschaftszonen ist von 850 im Jahr 1998 auf über 5000 im Jahr 2004 gestiegen."
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    Sonderziehungsrechte. [W]
    • "Das Krisenglossar Teil 7. Sonderziehungsrechte. Sonderziehungsrechte sind eine vom IWF geschaffene Kunstwährung, die schon bald den Dollar als Leit- und Reservewährung ablösen könnte. ... " [taz 10.11.11]
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    Staatsverschuldung. Sie ist für die Banken und Plutokraten von grundlegender Bedeutung, also sehr wichtig. Daher sind die Banken und Plutokraten sehr daran interessiert, auch wenn sie offiziell oft das Gegenteil beteuern, dass die Staatsverschuldung auf allen Ebenen beständig zunimmt. Die Schulden der Gebietskörperschaften (Gemeinden, Kreise, Städte, Länder, Bund, Sonderfonds) sind für sie eine sichere (Re-) Finanzierungsquelle. Das Schüren und Aufrechterhalten der Schulden-Tollwut ist aus der Sicht der Plutokratie-Ökonomie das Kernbrennelement des Wachstums- und Konsumterrors (Ich kaufe, also bin ich).
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    Steffi Graf. [W] weiß für die Jahre 1996-98 zu berichten (Abruf 13.2.10): "Schon 1995 hatten Ermittlungen der Mannheimer Staatsanwaltschaft gegen Steffi Graf und ihren Vater Peter begonnen. Beiden wurde Steuerhinterziehung vorgeworfen, da immer wieder Antrittsgelder und Preisgelder auf Konten ausländischer Firmen verschwanden und die tatsächlichen Erlöse Steffi Grafs nicht mit den beim Finanzamt deklarierten überein stimmten. Peter Graf wurde wegen Verdunklungs- und Fluchtgefahr im August 1995 in Untersuchungshaft genommen, Anfang 1997 wurde er zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Das Ermittlungsverfahren gegen Steffi Graf wurde schließlich von der Staatsanwaltschaft gegen eine Geldauflage (§ 153a Abs. 1 StPO) eingestellt, da sie glaubhaft versichern konnte, dass sie von ihren Finanzen keine Ahnung hatte und sich lediglich auf den Sport konzentrierte und sie „aktiv an der Schadenswiedergutmachung mitarbeitete“. Die Medien berichteten darüber, dass bei den immensen Steuernachzahlungen fast das gesamte Vermögen der Familie Graf eingesetzt werden musste, um eine weitere Strafverfolgung zu vermeiden"
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    Steueranteile der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen.
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    Steuerflucht  "Begriffsbestimmung. Steuerflucht ist die Verlagerung der Einkunftsquellen oder der persönlichen Steueranknüpfungspunkte in ein Niedrigsteuerland, eine so genannte "Steueroase". Steueranknüpfungspunkte sind je nach Staat unterschiedlich. Manche Staaten besteuern auf der Grundlage des Wohnsitzes, andere aufgrund der physischen Präsenz des Steuerzahlers oder wegen der Zugehörigkeit zu einem im Staat ansässigen Unternehmen. Auf diese Weise kann der „Steuerflüchtige“ die Zahlung von Einkommensteuer vermeiden." [BMdF abgerufen 13.1.10]
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    Steuergerechtigkeit. > Neid, Missgunst, Gerechtigkeit. * Steuerprogressions-Paradoxon. > ver.di Konzept Steuergerechtigkeit.
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    Steuer. [Glossar BMdF]
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    Steuerparadies > Steueroase. Internetseite: Steuerparadies Info.
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    Steuern sparen.
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    Steueroase Definition. Eine Steueroase ist ein Ort in einem ausländischen Rechtsgebiet, in dem man für seine Geschäfte und Einkünfte weniger Steuern zahlen muss, als in seinem Heimatland. Nutzen können dies Personen, Firmen oder Institutionen, wenn die heimischen und fremden Gesetze dies zulassen. Das Nutzen von Steueroasen ist also in Deutschland nur dann möglich, wenn Gesetzgebung und Rechtsprechung dies ausdrücklich erlauben und ermöglichen.
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    Synthetische Anleihe. Unsicheres und risikoverschleierndes Kreditderivatprodukt, meist nicht klar und offen von den einschlägigen Glossaren beschrieben (z.B. Börsen-Lexikon, FAZ, T-Online Wirtschaft; gänzlich unkritisch Wikipedia; Abruf jeweils 2.1.12). Dem Kunden wird meist die Seriosität und Solidität einer echten Anleihe vorgegaukelt, auch durch falsche Zuweisungen zu Börsensegmenten. Tatsächlich ist die Konstruktion so, dass die Geldinstitute und Banken zwar ihr Risko durch den Verkauf dieser Schrott-Derivate auf ihre Kunden abwälzen, die sie oft nicht ordentlich beraten, wobei manchmal die BeraterInnen selbst nicht durchblicken. Drastisch erlebten dies z.B. Kapitalanleger, die "Cobold 62" erwarben. Auf der Homepage und der Seite Wertpapier-Schaden (bzw. attac) von Siegrun Roman wird die Masche beschrieben, analysiert und dokumentiert. Beim großen Geldinstituts- und Bankenspiel, Kunden über den Tisch ziehen und "rasieren" haben fast alle Geldinstitute, Landes- und sogar Genossenschaftsbanken wie auch Sparkassen mitgemischt. Dies wird von der Politik und kapitaleinäugigen Justiz weitgehend ermöglicht, gefördert und gedeckt.
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    Tax Justice Network (TJN). Das Netzwerk gilt nach einer Beurteilung durch NZZ als unabhängig. Es veröffentlicht alle zwei Jahre einen aktualisierten Steueroasen-Index (Der Financial-Secrecy-Index) auf der Basis klarer und nachvollziehbarer Kriterien.
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    Telefonsex: Typische Offshore-Branche. Der Katalog erläutert S. 25: "Die Hälfte des Geldes bleibt im Land des Anrufers, die andere Hälfte geht an das Land, in dem der Anbieter registriert ist (und worauf keine Steuern gezahlt werden). Daher sind die Anbieter in Steueroasen wie Niue und Tuvalu zu finden."
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    Tenovis. Nach Müntefering Heuschreckenopfer von KKR [Börse.ARD 2.5.2005]
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    Tobin-Steuer.
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    Transferpreise.  Der Katalog erklärt diese Praktik S. 73.
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    Trockenlegung von Steueroasen. Siehe hierzu die Vorschläge von attac in Kap 23. > Anti-Strategien der Lobby.
    Das Netzwerk für Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) gibt anläßlich der öffentlichen Anhörung zu Anträgen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung des Finanzausschusses des Deutschen Bundestags am 25.3.2009 folgende Stellungnahme ab (PDF):
      "2. Methoden zur Trockenlegung von Steueroasen
      Geheimhaltung ist das Lebenselixier der Regulierungsoasen. Daher sind Regeln für maximale Transparenz die beste Gegenmaßnahme. Es gibt einen ganzen Baukasten von Methoden, Steueroasen mehr Transparenz abzuverlangen oder aber sie von internationalen
      Finanzströmen weitgehend abzukoppeln. Hier seien einige Erfolg versprechende Möglichkeiten genannt:
      • Abschlagsteuern auf Dividenden-, Zins- und sonstige Gewinnübertragungen aus Steueroasen;
      • kein steuerlicher Abzug von Betriebskosten für in Steueroasen erbrachte Leistungen;
      • Erhebung einer Quellensteuer auf alle Überweisungen in Steueroasen;
      • die Kündigung bestehender Doppelbesteuerungsabkommen mit Steueroasen. Alle anderen Doppelbesteuerungsabkommen müssen ergänzt werden um einen automatischen Informationsaustausch in Steuerangelegenheiten (analog der EU-Zinsrichtlinie, aber in erweiterter Form; s.u.);
      • „Finanzeinlagen und Finanzkredite zugunsten solcher Unternehmen und Personen werden bei Strafe verboten, die rechtlich in Steuer- und Aufsichtsoasen registriert sind" (Helmut Schmidt in der „Zeit“ vom 15.1.2009).
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    Verbriefung von Krediten zu Wertpapieren. Diese finanziellen Massenvernichtungswaffen führten neben den Steueroasen, der Deregulierung und Intransparenz der Derivate zu den jüngsten und bislang weltweit dramatischsten Finanz-, Wirtschafts- und Staatskrisen.
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    Vermögenssteuer.
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    Vermögensverteilung. Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus findet eine unglaubliche Verteilung der Vermögen von unten nach oben statt. Ein ebenso unfassbar brutaler wie stiller Klassenkampf REICH gegen ARM findet ohne jede Rücksicht oder Skrupel statt. Das ist keine Propaganda von GewerkschafterInnen oder Linken, sondern ganz offiziell statistisch einwandfrei belegt. Dies zeigt auch, wie es um die Machtverhältnisse bestellt sein muss, wenn man es noch nicht einmal für nötig erachtet, die Daten zu kaschieren, zu frisieren oder zu verstecken. Die Ausbeutung schreitet dermaßen hemmungslos und unverfroren voran, dass man sich nur wundern kann, wieso es zu keinen sozialen Unruhen und Aufständen kommt. Dies lässt sich nur so erklären, dass die mediale Volksverdummung und Gehirnwäsche außerordentlich erfolgreich ist.
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    Wachstumsideologie.
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    Wettbewerb. "Die" Globalisierung zielt objektiv darauf ab, den Wettbewerb durch freie Märkte, Hauptargument für kapitalistische Wirtschaftsformen, abzuschaffen und die (Erden-) Welt auf einige Monopole, Oligopole und Kartelle aufzuteilen. Bestimmen sollen nicht mehr gewählte Regierungen, sondern plutokratische und ökonomische Interessen. > Das Geschwätz von der sog. freien Marktwirtschaft.
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    Wincor Nixdorf. Nach Müntefering Heuschreckenopfer von KKR [Börse.ARD 2.5.2005]
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    Zweckgesellschaften (Special Purpose Vehicles].  Typisches Steueroasenkonstrukt (Katalog S. 85): "Meistens handelt es sich um Briefkastenfirmen, über die Risiken aus den Bilanzen ausgelagert werden." Beispiel > Granite.
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    Zyglosse. Eine neue journalistisch-literarische Kategorie, die angesichts der Verhältnisse in dieser Republik und auf der Welt, notwendig wurde. Ein Zyglosse spießt einen Sachverhalt nicht nur glossierend, sondern zynisch glossierend auf und ist daher eine besonders aggressive Form der Kritik für besondere Sachverhalte. Beispiele: Grußwort Daimler Aktionäre, von Pierer der Halbierer, Neue Staatshymne. Zur Sprache (auch).
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    Querverweise
    Standort: Steuer-Oasen.
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    Broschüre "Steuertricks der Konzerne stoppen"
    Der Fall ERBA in Erlangen * Vorbilder und Alternativen  * Staatslehre Aristoteles  *
    Geldtabu * Psychopathologie Geld1, Geld2 *  Steuerprogressions-Paradoxon * Neid, Missgunst, Gerechtigkeit * Gemeinwohl * Freiheit * Finanzkrise 2007 ...: Doku 1Q-2010, Doku 4Q-2009, Doku 3Q-2009 *
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     Wachstums-Tabellen und Schaubilder. Zur Veranschaulichung des Schuldenproblems.
    Überblick Schuldenfreie Gemeinden in Deutschland.
    * Überblick Schuldenporträts 1791-2008. * Staatsverschuldung der Länder im Vergleich 1950-2002.
    Die politische Krankheit der Schuldentollwut. Gibt es eine rollenfunktionelle Geistesstörung? Und wenn - wie heilt man sie?.
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    Juliusturm. Antizyklische Haushaltspolitik der Vernunft. Fritz Schäffer und John Meynard Keynes.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Steueroasen. Vor- und Aufbereitung der Ausstellung von attac-Erlangen. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/steuer/SteuOas0.htm
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    korrigiert: irs 17.02.10

     


    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    08.04.15    Restlinkfehler korrigiert.
    05.04.15    Linkfehler geprüft und korrigiert.
    30.01.14    Steueroase Deutschland – Großverdiener als Gewinner.
    10.09.13    Steuerflucht - Wann kippt das System?
    08-04.13    Weitere ergänzende Informationen.
    05.04.13    Aus aktuellem Anlass ergänzende Informationen.
    01.10.11    Deutsche Banken in Steueroasen.
    28.09.11    Glossar erweitert: * EFSF *  ESM * Euro-Plus-Pakt * Sixpack *
    03.06.10    Infi zu den Veranstaltungen in Erlangen.
    25.05.10    Ergänzung CDS, Nachtrag Müller (2010).
    31.03.10    Link VHS-Info.
    20.03.10    Nachtrag Collateralised Debt Obligations.
    06.03.10    Ausarbeitung zum Heuschreckenschicksal der ERBA-Erlangen eingefügt.
    17.02.10    Inhaltsverzeichnis und Korrekturen.
    16.02.10    Korrekturen und Ergänzungen.
    14.02.10    Abschluss der Aufbereitung. Spezielle Erlanger Zusätze (ERBA, Gossen; Aktuelle Entwicklung) bedürfen noch der Beratung.
    13.02.10    Ausarbeitung der Kapitel 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 und Aufnahme vieler neuer Stichworte ins Glossar.
    12.02.10    Kap 6 (Luxemburg), 7 (Summen), 8 (Niederlande) ausgeführt, Bock-Gärtner-Regel, Etile , Kapitalismus, Konsumterror und homo oeconomicus, Staatsverschuldung, u.v.a. Begriffe ins Glossar aufgenommen.