Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=16.07.2016 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 20.07.16
    Impressum: Dipl.-Psych. Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung & Copyright

    Anfang_TTIP-14_Überblick_Rel. Aktuelles_Relativ Beständiges_Titelblatt_Konzept_Archiv_Service_iec-verlag_
    Psychologische und sozialpädagogische Hilfe (Beratung) in Nordbayern

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Regionalprogramm Franken, Bereich Erlangen, und hier speziell zum Thema:

    14. Informations- und Aufklärungsaktion attac Erlangen gegen CETA, TTIP, TiSA
    im Rahmen der Gemeinschaftskundgebung und Demonstration
    Erlangen für das bayerische Volksbegehren gegen CETA

    Samstag, den 16.07.2016, 11.00-16.30 Uhr Erlanger Innenstadt
    mit Reden, Infoständen und Unterschriftslisten

    Videoeindrücke (2,5 min, 113 MB)
    Zum ruckelfreien Abspielen download: rechte Maustaste: Ziel speichern unter
    Danke an Irmgard für Fotos und Videos


     Es war ein solidarisches BürgerInnen-Fest für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bei schönstem Wetter.


    Inhaltsübersicht
    Bericht zur Gemeinschaftskundgebung und Demonstration.
    Bildeindruecke von der Kundgebung und Demonstration.
    Medienmeldungen
    Postkarte und Vorschlagstexte (aus unserer 13. Aktion am 03.06.2016).
    Adressenliste regionaler Abgeordneter.
    Zum Volksbegehren gegen CETA.
    attac-Flyer zu CETA [PDF]
    Widerlegung der Regierungspropaganda zu TTIP.
    Abschlusserklärung der TTIP Strategie- und Aktionskonferenz 26./27.02.2016.
    Ecuador Nachrichten zum Wahnsinn mit den Schiedsgerichten.
    Was haben wir in den zwei Jahren Informations- und Aufklärungsaktionen zu TTIP erreicht?
    Was wir noch nicht erreicht haben und wofür mit allem Engagement zu kämpfen ist.
    Was kann die BürgerIn tun?
    Exkurs: Was kosten Schiedsgerichte - Lehren aus dem Daimler/Telekom-Mautdesaster.
    Aktuelle Pressemeldungen.
    Info-Quellen. *  Erlangen gegen TTIP.
    Glossar, Anmerkungen und Endnoten.
    Querverweise (Links zu den Aktionen 1-12).  *  Zitieren.  *  Änderungen.
    *
     von Irmgard Rathsmann-Sponsel & Rudolf Sponsel, Erlangen

     Info-Quellen.
    _



    und hier gehts zur Gemeinwohl-Ökonomie - Das Wirtschaftsmodell der Zukunft [PDF] Steueroasen finden Sie hier.

    Bericht zur Gemeinschaftskundgebung und Demonstration gegen CETA
    Im Zentrum dieser Aktion, für attac Erlangen nunmehr die 14. Aktion seit Oktober 2013, stand das Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA), gegen das in Bayern ein Volksbegehren auf den Weg gebracht werden soll. CETA ist, ebenso wie TTIP, ein undemokratisches Abkommen (geheime Schiedsgerichte, es gibt bis jetzt, Mitte Juli 2016, keine deutsche Fassung, auch Abgeordnete haben nur eingeschränkte Einsichtnahmerechte), und es kann TTIP, das Freihandelsabkommen zwischen EU und USA, - das gute Chancen hat zu scheitern - durch die Hintertür doch noch möglich machen, weil viele amerikanische Firmen auch in Kanada vertreten sind. Und das gegen inzwischen fast dreijährige massive Proteste der europäischen BürgerInnen. Es ist kaum zu fassen, was die EU-Organe, aber auch namhafte PolitikerInnen unseres Landes und der Nationalstaaten für ein Demokratie- und Rechtsstaatsverständnis haben. Umso erfreulicher und beeindruckender war die Beteiligung und Unterstützung durch Oberbürgermeister Dr. Janik, die Bürgermeisterinnen Dr. Preuß und Frau Lender-Cassens, den Chef der Stadtwerke, viele StadträtInnen, die SPD, die Grünen, dir Gewerkschaften, die Linken, die ÖDP, die Piraten, Bund Naturschutz und viele andere. Es war ein Tag der Bürgerschaft, der Einheit und Solidarität für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit mit ca. 300-500 TeilnehmerInnen. Auch die Nürnberger- und Erlanger Nachrichten berichteten bereits im Vorfeld ausführlich. Die Reden kamen bei den TeilnehmerInnen gut an und bekamen viel Beifall.

    Die RednerInnen



    Bildeindruecke von der Kundgebung und Demonstration s.a. > Videoeindrücke (2,5 min, 105 MB)
    Zum ruckelfreien Abspielen download: rechte Maustaste: Ziel speichern unter

    Sammeln am Rathausplatz zur Auftaktrede von OB Dr. Janik


     
     

    OB Dr. Janik mit einer überzeugenden Rede aus kommunaler Sicht

     

    Auf dem Weg zur zweiten Station Peek & Cloppenburg zur nächsten Rede (Bund Naturschutz)

    Die Demo Richtung HUGO

    Es spricht der Chef der Stadtwerke

    Am HUGO vor dem Weg zum Marktplatz


     

    Es spricht Dorothea Pachale für die GEW

    Wolfgang Lederer-Kanavin von attac Erlangen beschließt die Kundgebung

     

    Ein besonderes Dankeschön auch an die Trommler (stellvertretend):

     



    Medienmeldungen (Auswahl) siehe bitte auch: Aktuelle Pressemeldungen (kleine Auswahl)
    • "50.000 UNTERSCHRIFTEN AN EINEM TAG! Der Weg fürs Volksbegehren gegen CETA ist frei Über 500 Infostände wurden im Vorfeld von den lokalen Bündnissen und der KAB angemeldet. Unermüdlich sammelten Aktive in ganz Bayern die Unterschriften für das Volksbegehren. Das Interesse der Menschen war gewaltig. Zehntausende Wahlberechtigte waren gekommen. Unzählige Menschen standen Schlange, um zu unterschreiben. ..." [volksbegehren-gegen-ceta.de 17.07.16]
    • "Unterschriftensammlung in Bayern erfolgreich Alle reden über TTIP. Ebenso umstritten ist aber auch CETA. Am Samstag startete bayernweit die Unterschriftensammlung für ein Volksbegehren gegen das geplante Freihandelsabkommen - mit großem Erfolg. Gegner des Freihandelsabkommens Ceta zwischen der EU und Kanada haben in Bayern nach eigenen Angaben genügend Stimmen für ein Volksbegehren zusammenbekommen. Alleine am Samstag hätten mehr als 50.000 Wahlberechtigte ihre Unterschrift abgegeben, sagte eine Sprecherin des Vereins Mehr Demokratie am Sonntag in München. Das seien mehr als doppelt so viele wie benötigt. Jetzt kann der Antrag auf ein Volksbegehren geprüft werden. ... " [BR 17.7.16]
    • "Ceta-Gegner sammeln genug Stimmen für Volksbegehren in Bayern  Gegner des Freihandelsabkommens Ceta haben nach noch nicht einmal einer Woche 50 000 Unterschriften für ein Volksbegehren gesammelt. Nötig sind 25 000 Stimmen wahlberechtigter Bürger Ceta soll zwischen der EU und Kanada unter anderem Zölle und Bürokratie abbauen. Kritiker geißeln unter anderem Einschränkungen beim Verbraucherschutz. ... " [SZ 17.7.16]




    Postkarte und Vorschlagstexte (aus unserer 13. Aktion am 03.06.2016)
    01 Ich mache mir Sorgen! Geheimverhandlungen in Grundfragen, die alle Bürgerinnen nachhaltig betreffen, sind mit Demokratie und Rechtsstaat nicht vereinbar. Oder sehen Sie das anders? 
    02 Ich mache mir Sorgen! Private Schiedsgerichte widersprechen allen demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen. Ich bitte Sie sehr, dem entgegenzutreten.
    03 Ich mache mir Sorgen! Das ist kein Freihandels- sondern ein Geheimhandelsabkommen und damit untragbar, ich hoffe, Sie stimmen entsprechend. 
    04 Ich mache mir Sorgen!  Halten Sie es als Abgeordneter für nötig, die Verträge genau zu kennen, um über sie gewissenhaft und verantwortungsvoll abzustimmen? 
    05 Ich mache mir Sorgen! Haben Sie sich mit der Aushebelung europäischer Standards schon gründlich auseinandergesetzt? 
    06 Ich mache mir Sorgen! Konzerne brauchen keine Sondergerichtsbarkeit. Der Rechtsstaat ist für alle verbindlich. Der Gleichheitsgrundsatz muss für alle gelten. 
    07 Ich mache mir Sorgen! Die Freihandelsabkommen haben bislang nur eines erreicht: Kopfschütteln, Enttäuschung und Empörung. Wollen Sie da wirklich mitmachen? 
    08 Ich mache mir Sorgen! Ich bin für einen fairen und gerechten Welthandel! CETA und TTIP werden nur die wirtschaftlich Stärksten in Kanada, USA und EU noch stärker machen. Flüchtlingsströme und Klimabedrohung werden weiter zunehmen. Wie wollen Sie sich für einen gerechten Welthandel einsetzen? 
    09 Ich mache mir Sorgen! ...... (zum freien Eintragen für individuell Kreative).

    Adressenliste regionaler Abgeordneter
     
    Europa-Parlament
    Thomas Händel (EUP) , WIB 03M061 Rue Wiertz 60 B-1047 Brüssel
    Frau Kerstin Westphal (EUP) Semmelstraße 46R  97070 Würzburg 

    An MdL und MdB empfohlen mit dem Aufkleber:  Machen Sie bitte Ihren Einfluss geltend

    Landtag
    Herrn MdL Joachim Herrmann Bayerischer Staatsminister des Innern Ludwig-Erhard-Straße 9 a  D-91052 Erlangen 
    Herrn MdL Walter Nussel  Burgstall 30a 91074 Herzogenaurach 
    Frau MdL Alexandra Hiersemann c/o SPD Friedrich-List-Str. 5 91054 Erlangen

    Bundestag
    Herrn MdB Stefan Müller Mitglied des Bundestages Ludwig-Erhard-Straße 9 a  D-91052 Erlangen 
    Frau MdB Martina Stamm-Fibich c/o SPD Friedrich List Str. 5  91054 Erlangen 
    Herrn MdB Uwe Kekeritz Mathildenstraße 24  90762 Fürth 
    Herrn MdB Harald Weinberg  Die Linke Deutscher Bundestag Platz der Republik 1 11011 Berlin 



    Zum Volksbegehren gegen CETA
    Quelle: Seite Volksbegehren gegen CETA.

    Beginn Zitat von der Seite Volksbegehren gegen CETA.

    "Darum sind wir gegen CETA

    1. CETA schafft Sonderrechte für Konzerne
    In Kapitel 8 des Abkommens erhalten international tätige Konzerne exklusive Sonderrechte. Es schafft ein bilaterales System von Investitionsgerichten, vor denen sie gegen Kanada, die EU und ihre Mitgliedsstaaten klagen können. Diese Spezialgerichte können entscheiden, ob demokratisch beschlossene Maßnahmen, die die Gewinne der Konzerne schmälern, überhaupt legitim waren – und Staaten zu Milliardensummen Schadensersatz verdonnern.

    2. CETA ist ein Paradies für die Industrielobby
    Die „Regulatorische Kooperation“, festgeschrieben in Kapitel 21, und einige sektorale Kapitel schaffen diverse transatlantische Kooperationsforen. Dort besprechen ExpertInnen aus den Regierungen die zukünftige Politik. Doch wo Regierungen ohne JournalistInnen und sogar ohne gewählte Abgeordnete Politik machen, geht Demokratie verloren. Es entsteht ein Paradies für die Industrielobby, die sogar als „stakeholder“ oder „interested parties“ explizit eingeladen ist, mitzureden.

    3. CETA gibt grünes Licht für Gentechnik
    In Artikel 25.2 verpflichten sich Kanada und die EU zur Zusammenarbeit bei Zulassungsverfahren für Biotechnologie, Grenzwerten und dem Umgang mit der Freisetzung von nicht-zugelassenen genmanipulierten Organismen. Das Ziel dabei ist ausschließlich die Förderung des Handels und nicht der Schutz von Umwelt und VerbraucherInnen oder die Eindämmung der Macht weniger Konzerne über den Saatgutmarkt.

    4. CETA erhöht den Druck auf die bäuerliche Landwirtschaft
    Mit dem Abkommen öffnen die EU und Kanada ihre Märkte für landwirtschaftliche Produkte wie Fleisch und Milch. Das geschieht ganz still im Anhang 2-A durch zollfreie Quoten und Zollsenkungen. Doch die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind groß, denn der Druck, möglichst billig zu produzieren steigt. Die bäuerliche Landwirtschaft in Bayern wird für den Export auf globale Märkte geopfert.

    5. CETA verhindert Umweltschutz
    Wenn CETA abgeschlossen wird, werden Fortschritte beim Umwelt- und Verbraucherschutz schwieriger. Ein konkretes Beispiel: Nach den Tricksereien von Monsanto bei der Zulassung des Ackergifts Glyphosat fordert die Umweltbewegung: Wer die Zulassung für eine Chemikalie beantragt, muss seine Daten offenlegen. Doch Artikel 20.30 in CETA würde eine solche Gesetzesänderung unmöglich machen.

    6. CETA bringt Fracking und Teersande
    Die kanadische Industrie ist besonders stark, wo es besonders dreckig wird: Erdöl aus Teersanden, Fracking oder der Abbau von Buntmetallen mit giftigem Zyanid. Bereits während der Verhandlungen über CETA verbündete sich die kanadische Regierung mit der Ölindustrie, um die EU-Richtlinie über die Qualität von Treibstoffen zu verhindern, damit Europa in Zukunft Treibstoffe aus Teersanden importieren kann. Der Preis dafür: Die Zerstörung ganzer Landschaften und des Klimas.

    7. CETA macht Medikamente teurer
    Der Patentschutz und die Geheimhaltung von Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit von Medikamenten werden in den Artikeln 20.27 und 20.28 festgeschrieben. Das Abkommen erschwert so die Entwicklung von günstigen Generika. Die garantierten Gewinne für Patentinhaber bezahlen alle. Auf das ohnehin schon teure kanadische Gesundheitssystem kommen Mehrkosten von 850 Millionen Dollar zu.

    8. CETA trickst die Arbeitnehmerrechte aus
    Während große Konzerne Sonderrechte bekommen, wird sich kein Arbeiter und keine Arbeiterin je auf das Abkommen berufen. Obwohl sich Kapitel 23 mit „Handel und Arbeit“ beschäftigt, enthält CETA nur Minimalstandards. Und während Verstöße gegen das Abkommen ansonsten mit Strafzöllen oder Schadensersatzzahlungen bestraft werden, gibt es für Kapitel 23 einen besonderen Mechanismus: Eine Debatte von ExpertInnen in einer Arbeitsgruppe.

    9. CETA ist unfairer Handel
    CETA ist ein bilaterales Handelsabkommen zwischen zwei Industriestaaten, das die Interessen der ärmeren Länder nicht beachtet. Zusammen mit TTIP (EU-USA), FIPA (Kanada-China), TPP (Nordamerika-Asien) und einigen Abkommen der EU mit asiatischen Staaten (z.B. Japan, Vietnam, Südkorea und Singapur) entsteht ein Welthandelsregime, das die ausschließt, die schon heute arm sind. Doch wir leben alle in einer Welt: Die Armut und Instabilität in Afrika darf uns in Europa nicht egal sein.

    10. CETA nützt der Wirtschaft nichts
    Die EU-Kommission, die das Abkommen verhandelt hat, hat es ausrechnen lassen: CETA bringt 11,6 Milliarden Euro Wachstum.  Für ganz Europa sind das pro Jahr 0,08%. Also fast nichts. Wollen wir dafür unsere Demokratie, Umwelt, Gesundheit und Rechte verkaufen?"

    Ende Zitat von der Seite Volksbegehren gegen CETA.



    attac-Flyer zu CETA [PDF]



    Die Regierungspropaganda für TTIP und CETA ist enorm, wenn auch, wie attac Bremen gezeigt hat, durch und durch manipulativ bis regelrecht falsch:
    Widerlegung der Regierungspropaganda zu TTIP  (Download direkt hier) oder:


     



    Abschlusserklaerung der TTIP Strategie- und Aktionskonferenz 26./27.02.2016: hier.



    Ecuador Nachrichten zum Wahnsinn mit den Schiedsgerichten

    "Ecuador wurde vom Schiedsgericht zu 1,1 Milliarden US-Dollar Strafzahlung verurteilt.
    Das Schiedsgericht der Weltbank hat der Klage des US-amerikanischen Ölkonzerns Occidental Petroleum (Oxy) gegen Ecuador wegen Verstoßes gegen das bilaterale Investitionsabkommen mit den USA teilweise stattgegeben. Zwar anerkannte das Gericht, dass Oxy gegen ecuadorianische Gesetze verstoßen habe, geht aber davon aus, dass die Firma durch den Staat benachteiligt wurde. ... „Eine Milliarde Dollar bedeutet 200 Schulzentren, die auf den Altaren des internationalen Kapitals geopfert werden“, sagte der Präsident Ecuadors, Rafael Correa, und bezeichnete das Urteil als Angriff auf die Souveränität des Landes. ..."
        Quelle: Ecuador von Schiedsgericht zu 1,1 Milliarden US-Dollar Strafzahlung verurteilt (amerika21 vom 8.11.15)

    "Konzerne klagen in Milliardenhöhe gegen Ecuador
    Gegen Ecuador sind aktuell sogar 24 Klagen transnationaler Konzerne in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar bei Schiedsgerichten anhängig. Dabei geht es um angebliche Verstöße gegen bilaterale Investitionsschutzverträge. ... Dies sei unbezahlbar, sagte Piedad Mancero, Mitglied der Kommission. Es würde bedeuten, einen großen Teil der Staatsausgaben für Strafzahlungen zu verwenden und auf staatliche Ausgaben in den Bereichen Soziales, Bauen und Umwelt zu verzichten. Dabei hätten die klagenden Unternehmen – wie Chevron, das für schwere Umweltvergiftungen verantwortlich ist – dem Land teilweise große Schäden zugefügt."
        Quelle: Konzerne klagen in Milliardenhöhe gegen Ecuador (amerika21 vom 24.10.15)

    Konzerne klagen, wir zahlen: Wie Schiedsgerichte den Rechtsstaat aushebeln
    Im Namen des Volkes urteilen sie nicht. Im Gegenteil: Sie tagen hinter verschlossenen Türen. Sie verurteilen Staaten zu Strafen in Milliardenhöhe. Konzerne verklagen mit ihrer Hilfe Regierungen, wenn sie ihre Geschäfte bedroht sehen. Und zahlen – müssen wir.
        Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=6x9Hwr-iJhc

        Diese Nachrichten zeigen: wir müssen noch viel, viel aktiver werden, denn unsere Zukunft kann auch so aussehen.



    Was haben wir in den zweieinhalb Jahren Informations- und Aufklärungsaktionen zu TTIP erreicht?

    Der bisherige Höhepunkt der kritischen Freihandelsbewegung war ohne Zweifel die Großdemonstration in Berlin am 10.10.2015 mit geschätzten 250.000 TeilnehmerInnen:

    Ein Teil der BürgerInnen reagiert resigniert und meint, man könne nichts machen. "Denen da oben" sei halt nicht beizukommen, die machen, was sie wollen, das Volk interessiere nicht, sei eher ein Störfaktor. Das hörten wir immer wieder. Deshalb haben wir uns in unserer Vorbereitungssitzung gefragt: was haben wir erreicht? Haben wir überhaupt etwas erreicht? Hat es sich gelohnt? Sollen wir am Ball bleiben?
     
    1. Als wir begannen, waren rund 70 Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) dabei, inzwischen sind es weit über 300.
    2. Als wir begannen, waren die Gewerkschaften noch sehr zurückhaltend, inzwischen beziehen sie erfreulich klar Position.
    3. Als wir begannen, waren wir nur wenige, inzwischen sind in Erlangen viele Organisationen und Institutionen dabei.
    4. Als wir begannen, waren die geheimen Schiedsgerichte beschlossene Sache, inzwischen ist ein internationaler Handelsgerichtshof geplant, der die rechtsstaatlichen Grundsätze Europas erfüllen soll.
    5. In Erlangen konnte eine breite Öffentlichkeit informiert werden. Viele bekundeten in Unterschriftenlisten ihre Ablehnung von TTIP. Viele äußerten ihre kritische Anteilnahme. 
    6. Auch CETA ist noch nicht ratifiziert. 
    7. Selbst die BefürworterInnen haben inzwischen die schlimmsten Grausamkeiten ausgeklammert.
    8. Die Geheimhaltung wurde gelockert. 
    9. Letztlich gewannen wir die Erkenntnis, dass nicht die Parteien, sondern hauptsächlich NGO-Bündnisse unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie retten können.
    10. Die kritische Berichterstattung in den Medien hat deutlich zugenommen. Immer mehr zum Himmel schreiende Unerträglichkeiten der Freihandelsabkommen TTIP, CETA, TiSA werden publik gemacht. 



    Was wir noch nicht erreicht haben und wofür mit allem Engagement zu kämpfen ist
     
    1. Es ist vollkommen unakzeptabel und grundsätzlich nicht verhandelbar, das solche Abkommen, die alle, insbesondere unsere Gesundheit, unsere Steuergelder und unsere Zukunft betreffen, im Geheimen verhandelt werden. Dafür hat Europa nicht Jahrhunderte für Demokratie, Menschenrechte und den Rechtsstaat gekämpft.
    2. Alle Vereinbarungen müssen offengelegt und in breiter Öffentlichkeit diskutiert werden.
    3. Ein Freihandelsabkommen bedarf der Ratifizierung durch die nationalen Parlamente. 
    4. Es ist absurd, von Abgeordneten zu verlangen, dass sie über ein Abkommen abstimmen sollen, das sie gar nicht kennen, dessen Text ihnen vorenthalten wird. 



    Was kann die BürgerIn tun? > Verteilerseite Was tun für einen besseren Umgang mit der Welt?

    Die BürgerIn kann sehr viel tun, wenn sie sich darauf besinnt, wie sie in ihrem Lebensraum wirken kann:

    • Anteil nehmen, Interesse zeigen, informieren. Das ist schon sehr wertvoll.
    • Mit anderen - Nachbarn, Bekannte, Freunde, Angehörige, KollegInnen - über das Freihandelsabkommen sprechen, diskutieren. Andere informieren, Flyer und Infomaterial weitergeben. Unterwegs, auf der Straße, im Bus, im Zug, beim Bummeln, Einkaufen, Spazieren gehen, in Begegnungsstätten, wo immer Sie und andere gerade sind.
    • Leserbriefe schreiben, an Blogs und Foren teilnehmen, z.B. im Bürgerforum Erlangen mitmachen. Für den Fall, dass die Seite des Bürgerforums Erlangen nicht zugänglich ist: https://web.archive.org/web/20160110092859/https://buergerforum-erlangen.de/
    • Teilnehmen an Demonstrationen, Protesten, Petitionen.
    • Politische Funktions- und EntscheidungsträgerInnen anrufen, anschreiben (Landtag, Bundestag, besonders EU), aber auch Stadt-, Land- und BezirksrätInnen, BürgermeisterInnen u.a.:
    • Voradressierte Postkarten an Abgeordnete unserer Region können Sie im Dritte Welt Laden Erlangen e.V. Neustädter Kirchenplatz 7 91054 Erlangen [Karte] kostenlos erhalten [Öffnungszeiten]
    • Zeichen und Flagge zeigen z.B. mit Buttons.
    • Bei Bürgerinitiativen oder an Ständen wie z.B. bei uns mitmachen oder auch mit Spenden Aktionen unterstützen.


    Wo? Natürlich dort, wo sie lebt, arbeitet, einkauft, ihre Freizeit verbringt und wo sie am gesellschaftlichen und kommunikativen Leben (Medien, Foren) teilnimmt. Aber auch bei den politischen Funktions- und EntscheidungsträgerInnen: Abgeordneten (Landtag, Bundestag, besonders EU), aber auch Stadt-, Land- und BezirksrätInnen, BürgermeisterInnen u.a. Man sollte nicht vergessen, dass mittlerweile über 300 Nichtregierungsorganisationen europaweit zusammenwirken und einiges auf die Beine gestellt wurde und noch wird. Allein die Tatsache der Geheimverhandlungen, der Umgehung der Parlamente und der Institutionen des demokratisches Rechtsstaates genügen, um TTIP, CETA und TiSA wie PPP-Projekte ohne Wenn-und-Aber abzulehnen. Es wird bereits seit den 1990er Jahren immer wieder und mehr und mehr versucht, den demokratischen Rechtsstaat nicht nur zu umgehen, sondern praktisch privatwirtschaftlich zu übernehmen, wie eine hervorragende Doku in 3sat  jüngst nachwies.



    Exkurs: Was kosten Schiedsgerichte - Lehren aus dem Daimler/Telekom-Mautdesaster (Toll Collect)

    DER SPIEGEL berichtet in Nr. 26/2015 vom 20.6.2015, S. 48 unter dem Titel "Staatsgeheimnis":
     

      "Tausende Seiten interner Unterlagen enthüllen, wie Daimler und Telekom das milliardenschwere Schiedsverfahren um die Lkw-Maut hintertreiben ? auf Kosten der Steuerzahler. ...
      ...Hinter den Kulissen explodieren die Ausgaben. Mehr als 130 Millionen Euro kostet der Mautstreit mittlerweile allein den Bund. Die Regierung und Toll Collect haben einige der besten Kanzleien des Landes angeheuert. Natürlich müssen auch die drei Richter entlohnt werden. Dazu kommen die edlen Konferenzräume für die mündlichen Verhandlungen, außerdem Techniker und Stenografinnen. Sogar an einen "War Room" für jede Seite hat man gedacht. Dort lagern gut 170 Ordner mit Gerichtsakten. ...
      ... Im Herbst 2014 können die Prozessparteien das zehnte Jubiläum ihres Schiedsverfahrens begehen. Natürlich im Stillen, ihre Auseinandersetzung läuft ja weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit."




    Aktuelle Pressemeldungen
    • "Europäisch-kanadisches Freihandelsabkommen: Ceta erlaubt Klagen gegen öffentliche Versorger in Deutschland  Wenn kanadische Firmen um ihre Geschäfte fürchten, könnten sie mittels Ceta künftig deutsche Versorger verklagen. Das Wirtschaftsministerium beschwichtigt mit einer umstrittenen Begründung. ... " [SPON 20.7.16]
    • "TTIP: US-Gewerkschafter befürchtet Job-Verluste Statt mehr Arbeitsplätze in Europa zu bringen, könnte das geplante Freihandelsabkommen zum Gegenteil führen, warnt Michael Dolan ..." [Der Standard 21.9.15]
    • "Rote Karte für TTIP Tausende besuchten das Solidaritätsfest der belgischen Zeitung Solidaire. Für den 15. November plant die Partei der Arbeit Belgiens eine »Protestparade« in den Straßen Brüssels ... " [junge welt 20.9.15]
    • "TTIP-Protestbrief: Deutscher Bundestag will US-Dokumente sehen In der Berliner US-Botschaft können bisher nur Beamte der Regierung Dokumente einsehen Düsseldorf – In einem Protestschreiben an die US-Regierung hat der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) Einblick in die Verhandlungsdokumente zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP für deutsche Abgeordnete verlangt. ..." [Der Standard 19.7.2015]






    Info-Quellen

    Flyer attac Erlangen (PDF) * attac-Zentrale zu TTIP. * Sand im Getriebe 112 *

    EU: Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP)
    https://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/
    https://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/questions-and-answers/
    https://de.wikipedia.org/wiki/TAFTA

    Bündnis 90/ Grünen-Antrag 12.6.13
    https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/139/1713925.pdf

    SPD-Antrag vom 11.6.13
    https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/139/1713904.pdf

    Die Linke vom 11.6.13
    https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/138/1713894.pdf

    Deutschlandradio Kultur
    https://www.dradio.de/aktuell/2170465/
    "TTIP hinter verschlossenen Türen. USA und EU verhandeln über Freihandelsabkommen. Trotz der Spannungen wegen der Aktivitäten der NSA sprechen die USA und die EU jetzt über mehr freien Handel zwischen den Kontinenten. Politiker hatten gefordert, den Beginn der Verhandlungen zu verschieben, solange die Spionagevorwürfe nicht aufgeklärt seien."

    "Mehr Wachstum bedeutet nicht immer mehr Wohlstand  Die Wirtschaft muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. In den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP wird dieser Grundsatz missachtet. Ein Neustart der Gespräche wäre die beste Lösung. Denn in jedem Scheitern liegt die Chance, es besser zu machen." [SZ 17.8.14]

    Pro und Contra Freihandelsabkommen
    https://www.dradio.de/dlf/sendungen/wirtschaftammittag/2146292/
    "Beim G8-Gipfel in Irland geht es neben dem Syrienkonflikt auch um die Verhandlungen zwischen den USA und der EU zu einem Freihandelsabkommen. Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung und des ifo Instituts zeigt jedoch, dass von einem solchen Abkommen vor allem die Amerikaner profitieren könnten."

    Netzpolitik: "Zusammengefasst zeigt sich, dass die ökonomischen Auswirkungen des geplanten Freihandelsabkommens keineswegs eindeutig positiv sind. Im Gegenteil, zu den netzpolitischen Kritikpunkten im Bereich Datenschutz und Urheberrecht kommen auch grundlegende Zweifel an der ökonomischen Sinnhaftigkeit des Abkommens. Von dem intransparenten Verhandlungsprozess ganz zu schweigen."
    https://netzpolitik.org/2013/freihandelsabkommen-ttiptafta-okonomischer-nutzen-zweifelhaft/
     


    und hier gehts zur  Postwachstumsökonomie  und zur Gemeinwohl-Ökonomie - Das Wirtschaftsmodell der Zukunft [PDF]
    Steueroasen finden Sie hier.


    Erlangen gegen TTIP

    Geänderte URL ohne Weiterleitung wurden entlinkt:
    Arbeiterwohlfahrt * attac * Ausländerbeirat* Bündnis 90/ Die Grünen * Caritas * DGB * Diakonie * Die Linke * DKP * Dritte Welt Laden * Evang. Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA) * Frauengruppentreff Bildung evangelisch * GEW [PDF] * Greenpeace * Initiative Gewerkschaftsgrün * IGM  * Mieterverein * Sozialforum * SPD * Tafel * VdK * verdi *



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    attac
    "Attac ist die Abkürzung für den französischen Ausdruck "Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen" (association pour une taxation des transactions financières pour l'aide aux citoyens). Ausgehend von der ursprünglichen Forderung, die so genannte Tobin-Steuer (eine Steuer zur Eindämmung kurzfristiger Börsenspekulation) international einzuführen, befassen wir uns inzwischen mit der gesamten Bandbreite der Probleme neoliberaler Globalisierung. Als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise bieten wir dazu fundierte Analysen sowie klare und vermittelbare Forderungen."
    __
    attac-Zentrale zu TTIP [Q]

    "TTIP- Elefantenhochzeit für Freihandel stoppen

    Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Partnership): Hoch schlagen die Wellen der Begeisterung in Berlin, Brüssel und Washington;  nicht nur Regierungsrepräsentanten der USA und der EU jubeln, auch die Vertreter von Wirtschaftsverbänden auf beiden Seiten des Atlantiks reiben sich die Hände: Die Karten in der globalen Wirtschaft werden neu gemischt.

    Anfang Juli wurde die erste Verhandlungsrunde zur größte Freihandelszone der Welt eingeläutet, zwei weitere Runden folgen noch bis Ende  des Jahres. Eile ist aus verschiedenen Gründen angesagt, wenn das Abkommen 2015 in Kraft treten soll. Zum einen wird nach den Wahlen zum Europäischen Parlament im  Mai 2014 Ende des Jahres eine neue EU Kommission ernannt, zum anderen finden Ende 2014 in den USA die Zwischenwahlen statt und  2015 beginnt die US Präsidentschaftswahlkampagne.

    Die Entscheidung zur Aufnahme von Verhandlungen für einen transatlantischen Binnenmarkt zwischen den USA und der EU fiel vor allem vor dem Hintergrund

    • der seit 2008 andauernden Wirtschaftskrise; Wachstum und Beschäftigung diesseits und jenseits des Atlantik sollen angekurbelt werden.
    • der veränderten Kräfteverhältnisse im Welthandel; EU und USA wollen ihre Position gegenüber aufstrebenden Schwellenländern, insbesondere China, Indien und Brasilien, stärken.
    • der auf Eis liegenden multilateralen Verhandlungen im Rahmen der WTO; als Teil einer Mehrebenenstrategie der EU soll der bilaterale Vertrag  als  sog. "WTO-plus-Abkommen" die dortige Erstarrung auflösen.


    Karten auf den Tisch!
    Auf dem Verhandlungstisch liegt der „größte bilaterale Handelsdeal“ aller Zeiten. Bereits jetzt erwirtschaften die EU und die USA gemeinsam fast die Hälfte des globalen BIP (47 %). Sie stehen für ein Drittel der weltweiten Handelsströme und für einen Markt mit 800 Millionen Menschen.
    Es wird erwartet, dass die Vereinbarungen sich in einem jährlichen BIP-Zuwachs von insgesamt 0,5 % bis 1% des BIP für die EU  niederschlagen. Man erwartet, dass ein besserer Zugang zum US-Markt und eine größere Vereinbarkeit von Regulierungen zwischen der EU und den USA auch dem Lohnniveau zugute kommt und Preise senkt.

    Unter dem beabsichtigten „umfassenden und ehrgeizigen Abkommen“  TTIP ist weit  mehr als eine reine Zollunion zu verstehen, sind doch Zölle bereits jetzt mit durchschnittlich 3% vergleichsweise niedrig.  Angestrebt  ist  eine weit darüber hinausgehende „wirtschaftliche Har-monisierung“ zwischen der EU und den USA. Zugleich soll damit der Weg  für neue globale Standards geebnet werden, d.h. externe Handelspartner der Freihandelszone sollen veranlasst werden, die bilateralen Liberalisierungen zu übernehmen.

    TTIP-Verhandlungen zielen auf Ergebnisse in drei Bereichen:

    Marktzugang

    • Zölle im transatlantischen Handel mit industriellen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen sollen möglichst vollständig abgebaut werden.
    • Dienstleistungssektoren sollen zumindest so weit geöffnet werden, wie dies im Rahmen anderer Handelsabkommen bereits gelungen ist.
    • Für Investitionen soll das höchste Liberalisierungs- und Investitionsschutzniveau erreicht werden, das beide Seiten bisher im Rahmen anderer Handelsabkommen vereinbart haben.
    • das öffentliche Beschaffungswesen der USA soll  auf allen staatlichen Ebenen  geöffnet werden.


    Regulierungsfragen und nichttarifäre Handelshemmnisse

    • „Handelsbarrieren hinter den Zollgrenzen“ werden als größte Hemmnisse für den Freihandel betrachtet; daher sollen diese nicht-tarifäre Handelshemmnisse (Non-Trade Barriers, NTBs) möglichst weit  aufeinander abgestimmt oder gegenseitig anerkannt werden.


    Berücksichtigung der gemeinsamen globalen Herausforderungen und Chancen des Handels  im 21. Jahrhundert

    • Da TTIP Auswirkungen auf globale Handelsströme hat, will man sich mit Bereichen beschäftigen, die einen Beitrag zur Stärkung des multilateralen Handelssystems leisten.
    • Rechte des geistigen Eigentums: Ein hohes Schutzniveau soll aufrecht erhalten und  befördert werden.
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    TTIP - ein ehrgeiziges Abkommen des 21. Jahrhunderts?
    Schon jetzt steckt das Wirtschaftsmodell von EU und USA in ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Krisen. Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt sind an der Tagesordnung. Schon jetzt bleiben Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Finanzmarktkontrolle  auf der Strecke. Der Glaube, dass Konkurrenz und ständiges  Wirtschaftswachstum  den Wohlstand steigern und gesellschaftliche Probleme lösen könne, beherrscht das Denken der Eliten. Getreu der Strategie für ein global wettbewerbsfähiges Europa beharrt die EU  auf dem Wachstumsdogma und ruft nach noch  mehr Handelsströmen, mehr Liberalisierung und Deregulierung im Interesse von Unternehmen.
    Mit TTIP setzt die EU-Kommission erneut auf Geheimverhandlungen unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit und der Parlamente; mit „vertraulich“  ist das Mandat markiert, das die Verhandlungsrichtlinien für die EU-Kommission festgelegt. Die Öffentlichkeit darf sich wieder einmal aus durchgesickerten Papieren informieren.

    Es spricht demokratischen Prinzipien Hohn, wenn die Parlamente nach Abschluss der Ver-handlungen  nur über den gesamten Vertrag mit ja oder nein beschließen können.

    Die im Rahmen der WTO am Widerstand vieler Staaten gescheiterten Themen „öffentliches Beschaffungswesen“ und Schutz von Investitionen werden nun in einem bilateralen Abkommen verhandelt. Regulierungen im Interesse von lokaler Wirtschaftsförderung  können so ausgehebelt werden.
    Investor-Staat-Schiedsverfahren sollen internationalen Konzernen sogar Extra-Klagerechte außerhalb  staatlicher Justiz  und unter Ausschluss der Öffentlichkeit ermöglichen. Investoren sind damit legitimiert, den Schutz von  Verbrauchern, öffentlicher Gesundheit und Umwelt zu untergraben.

    Im Brennpunkt der Verhandlungen werden nicht-tarifäre Handelshemmnisse stehen. Butterweiche Formulierungen zur gegenseitigen Anerkennung der Regulierungssysteme der USA und der EU können nicht darüber hinwegtäuschen, dass  es hier im Kern um tief einschneidende Eingriffe in den Alltag der Menschen geht, wenn bäuerliche Landwirtschaft und  Ernährungssouveränität - Stichwort Genfood, Hormonfleisch und Chlorhühnchen - oder das Vorsorgeprinzip, Verbraucher-, Umwelt- und Gesundheitsschutz im Interesse von Konzernen unter den Tisch gekehrt werden.

    TTIP ist alter Wein in neuen Schläuchen. Freihandels- und Investorenschutz-Rezepte aus dem 20. Jahrhundert nach Art der WTO sind keine Lösung für die aktuellen Herausforderungen. Eine transatlantische Partnerschaft für die sozial-ökologische Transformation sieht ganz anders aus!

    Attac fordert:

    Transparenz statt Geheimdiplomatie: Die TTIP- Verhandlungen müssen auf ein demokratisches Fundament gestellt, Verhandlungs-Dokumente veröffentlicht werden.

    Stopp der „Global Europe“ - Strategie: Die EU-Kommission muss ihre Wirtschaftspolitik an den Bedürfnissen der Menschen und nicht länger an den Interessen der Konzerne ausrichten.

    Keine privilegierte Klagerechte für Konzerne: grundlegende Prinzipien des Rechtsstaats müssen Vorrang vor Profitinteressen von Investoren haben."
    ___


    Querverweise
    Standort: 14. Informations- und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP im Rahmen Erlangen gegen TTIP.
    *
    Zur ersten und Auftaktveranstaltung am 26.10.13.
    Zur 2. Informationsveranstaltung am 18.01.2014.
    Zur 3. Informationsveranstaltung am 17.05.2014.
    Zur 4. Informationsaktion am 11.10.2014.
    Zur 5. Unterschriftsaktion am 29.11.2014.
    6. Informationsveranstaltung zusammen mit der Stadtbibliothek vom 11.2.-10.3.2015.
    7. Informations- und Unterschriftsaktion Erlangen gegen TTIP am 11.04.2015.
    8. Globaler Aktionstag - Erlangen gegen TTIP am 18.04.2015.
    9. Aktion Erlangen gegen TTIP - Fahrrad-Demo 11.07.2015.
    10. Informations- und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.
    11. Informations- und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.
    12. Informations- und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.
    13. Informations- und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.

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    *
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    *

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    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). 14. Informations- und Aufklärungsaktion attac Erlangen gegen CETA, TTIP, TiSA im Rahmen der Gemeinschaftskundgebung und Demonstration Erlangen für das bayerische Volksbegehren gegen CETA  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/regional/attac/TTIP/TTIP160716/TTIP14.htm
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    korrigiert: irs 17.07.2016



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    18.07.16    Medienmeldungen.
    17.07.16    Korrektur Link attac Bremen.
    16.07.16    angelegt.