[Flyer Info als PDF]
Die attac-Gruppe Erlangen und die Erlanger Filmproduktionsfirma Werkerfilm
verwirklichen gegenwärtig einen Film über Wirtschaftskrisen in
Erlangen.
Sie suchen dafür ZeitzeugInnen: Ehemalige MitarbeiterInnen, betroffene
Angehörige, Nachbarn und Freunde oder Befasste aus den Bereichen Politik
(Stadtrat, Parteien), Gewerkschaft, Wirtschaft, Arbeit und Soziales, Sozialarbeit,
Verwaltung, Kirche, Kultur, Justiz u. a.
Hintergrund und Anlass
attac Erlangen zeigt im Juni und Juli 2010 die Ausstellung „Steueroasen
und Offshore-Zentren in Eu¬opa: was sie bedeuten und was sie anrichten.
anrichten. Neoliberalismus und Globalisierung haben eine neue Regel-
und Zügellosigkeit bewirkt (Stichwort: „Raubtier- und Casinokapitalismus“).
Dadurch kam es zur großen Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 …. Einen
wesentlichen Anteil daran hat die Umgehung von Regeln und Gesetzen, wie
sie in Offshore-Zentren ausgebrütet und über Steueroasen ausgeführt
wird.
Doch nicht nur auf europäischer Ebene werden Regeln und Gesetze
umgangen. Auch hier vor Ort in Erlangen lassen sich diese Prozesse beobachten,
z.B. bei der Zerschlagung der traditionsreichen Firmen ERBA und GOSSEN.
Tausende von Erlanger BürgerInnen waren davon betroffen, verloren
ihre Arbeit, ihre Wirtschaftsbasis und Sicherheit. Ihr Vertrauen in die
soziale Marktwirtschaft, in Recht und Politik wurde erschüttert.
Was steht in unseren Gesetzbüchern dazu?
GG, Art. 14, Abs. (2): „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Bayerische Verfassung, Art. 158: „Eigentum verpflichtet gegenüber der Gesamtheit. Offenbarer Missbrauch des Eigentums- oder Besitzrechts genießt keinen Rechtsschutz.“ Bayerische Verfassung, Art. 157 (1): „Kapitalbildung ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zur Entfaltung der Volkswirtschaft.“ |
Das Filmprojekt
In unserem regionalen Filmprojekt sollen die Umstände des Niederganges
der beiden traditionsreichen Erlanger Firmen und das Schicksal der Betroffenen
dokumentiert werden. Damit soll gezeigt werden, welche verheerenden Folgen
ein regelloser Kapitalismus hat, der sich nicht um das Wohl der Allgemeinheit,
der ArbeitnehmerInnen und ihrer Angehörigen kümmert.
Damit wir die Ereignisse für die späteren Generationen dokumentieren
können, sind wir auf die Mithilfe von ZeitzeugInnen angewiesen, die
uns von damals berichten.
Wir würden uns daher sehr freuen, wenn Sie bei unserem Projekt
„Wirtschaftskrisen in Erlangen“ mitmachen oder Bekannte informieren und
dazu ermuntern würden.
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WERKERFILM
Holger Schneider, M.A.
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Aus der „Mechanischen Baumwollspinnerei Erlangen“ wurde 1880 die „Spinnerei und Weberei Erlangen AG“, seit 1927 kurz ERBA genannt.
1990 kaufte die Röchling KG Gossen. Zu diesem Zeit-punkt waren
1000 MitarbeiterInnen bei Gossen beschäftigt. Es stellte sich dann
schnell heraus, dass der neue Besitzer vor allem "Wertschöpfungsinteressen"
verfolgte.
Im Stadtlexikon heißt es nüchtern: "1992 ging die Traditionsfirma
in der Gossen-Metrawatt GmbH mit Sitz in Nürnberg-Langwasser auf.
Der Erlanger Standort wurde geschlossen und das ehemalige Firmengelände
einer Mischnutzung zugeführt."
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Finanzkrise 2007
– Metropolregion
Im Zuge der Finanz- und der sich daran anschließenden Wirtschaftskrise
wurden viele Mängel des „Casino-Kapitalismus“ überdeutlich, für
die nun die SteuerzahlerInnen gerade stehen sollen. Kurzfristige und einseitige
Gewinnmaximierung; Auslagern von Risiken durch unkontrollierbare „Zweckgesellschaften“
in Steueroasen; die gesetzlichen Möglichkeiten, die rücksichtslosen
Hedgefonds eingeräumt wurden, gesunde Unternehmen auszuschlachten;
extreme Gagen für ManagerInnen, völlig unabhängig davon,
ob sie erfolgreich wirtschafteten oder Verluste einfuhren und die durch
ihre gemeinwohlgefährlichen Finanzprodukte (Derivate) weder ihre Kompetenz
noch ihre Verantwortung erfüllen konnten. Attac hat sich im Rahmen
des Bankentribunals vom 9.-11.4.10 in der Berliner Volksbühne mit
den Möglichkeiten auseinandergesetzt, um rein kapital- und gewinnorientierte
Wirtschaftsentscheidungen, von denen viele Menschen, BürgerInnen,
Familien, Kinder und ganze Gemeinden betroffen sind, zu überwinden.
Im Rahmen des Konzeptes demokratische Wirtschaft wurde hier die Idee entwickelt,
an solchen Entscheidungen grundsätzlich auch eine Gemeinwohlvertretung
öffentlich transparent zu beteiligen (Kapital, Arbeit, Gemeinwohl).
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Fragen
Wie haben Sie den Niedergang von ERBA / GOSSEN erlebt? Wurde den Betroffenen
geholfen? Wie ging es weiter? Was meinen Sie: Könnte eine Gemeinwohlvertretung
in den großen Betrieben helfen? Brauchen wir mehr Transparenz und
Kontrolle der „Heuschrecken“-Finanzwirtschaft? Sollte man Steueroasen austrocknen?
Müssen die Verantwortlichen nicht richtig beim Wort genommen werden?
Kontakt: attac Erlangen c/o Dritte-Welt-Laden,
Neustädter Kirchenplatz 7,
91054 Erlangen. Email: erlangen@attac.de Homepage: https://www.attac.de/erlangen/. oder über einen Koordinator, z.B. Rudolf Sponsel
Ausführliche Informationen zur Ausstellung: https://
Presserechtlich verantwortlich: Rudolf Sponsel,
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