Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=22.05.2010 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 01.05.15
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
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    Anfang Billig-, Niedrig-, Mindest-Lohn 2010 ff_Überblick_Rel. Aktuelles _Rel. Beständiges _Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Service-iec-verlag___ Wichtiger Hinweis (1+2)

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wirtschaft und Soziales ("WISO"), Bereich Einkommen und Löhne, und hier speziell zum Thema:

    Billig-, Niedrig-, Mindestlohn, Leiharbeit 2010 ff
    Dokumente und Materialien der vielen Gesichter
    der Ausbeutung und Lohnsklaverei

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    * Editorial * Dokumentation und Materialien: Deutschland, Ausland, Statistik: 2010, 2009, 2008, 99-09 EU, IAQ-2006, 95-02 EU, *
    Literatur, Links, Glossar* Querverweise *



    Editorial: Obwohl man das vor einigen Jahren kaum für möglich hielt, inzwischen (2010) ist es Wirklichkeit geworden: es gibt wieder so etwas wie Lohn-Sklaven, die auf das übelste ausgebeutet, missbraucht und gedemütigt werden, wobei diejenigen, die man im Visier hat(te), oft durch die Maschen schlüpfen: all jene, obwohl sie arbeitsfähig sind, die glauben, man könnte sich ein Leben lang auf Staats- oder Sozialträgerkosten berufen, verlassen und ausruhen, .
        Die soziale Marktwirtschaft ist völlig außer Rand und Band geraten und weitgehend verschwunden. Artikel 14,2 GG oder, hier in Bayern, Artikel 157(1) und 158 der Bayerischen Verfassung, gelten weniger denn je.
     
    GG, Art. 14, Abs. (2): „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Bayerische Verfassung, Art. 158: „Eigentum verpflichtet gegenüber der Gesamtheit. Offenbarer Missbrauch des Eigentums- oder Besitzrechts genießt keinen Rechtsschutz.“ Bayerische Verfassung, Art. 157 (1): „Kapitalbildung ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zur Entfaltung der Volkswirtschaft.“

        Der Neoliberalismus hat sich in seinen übelsten und ekelhaftesten Formen durchgesetzt. Guido Westerwelle und seine Katastrophen-FDP scheint zutiefst befriedigt zu werden, wenn sie ihre dreisten Lügen, Dummheiten und Widersprüchlichkeiten öffentlich und gebetsmühlenartig verkünden können. Diese Partei hat wirklich nicht nur gar nichts begriffen, sie ist seit ihrem come back nur noch ein sozialpolitisches Krebsgeschwür für Deutschland. Andererseits: sie wurden und werden gewählt, wenn sie sich auch zur NRW Wahl 2010 glücklicherweise halbierten. Offensichtlich sehnt sich ein beachtlicher Teil der WählerInnen nach dieser Öko-Pest oder fällt zumindest auf deren plumpe Propaganda herein, so dass man versucht sein könnte, psychoanalytische Fantasien von Selbstbestrafung zu bemühen. Und so gesehen, könnte man auch sagen: dieses Volk bekommt letztlich vielleicht genau das, was es verdient: Dünnbrettbohrer, Penner, egomanische und durchtriebene Raffer, die nur eines wirklich gut können: Schulden machen, misswirtschaften, chaotisieren, destabilisieren und sich die eigenen Taschen vollstopfen (Finanzkrise:  3-09, 4-09, 1-10, 2-10, ...). Je größer der verbockte Mist, desto größer die Boni und der goldene Handschlag. Das nennen wir ein echtes und wahres Leistungsprinzip.
     

    Es gilt das kruppstählerne etilE-Prinzip: Es muss gnadenlos belohnt werden, wer Bockmist macht auf höherer Ebene.

        Leider gut vorbereitet durch die schamrot-giftgrüne Doppelspitze Schröder und Fischer, die in offensichtlich politisch-geistiger Umnachtung dem Schulden-, Bilanz-, Intransparenz- und Finanzchaos durch ihre Deregulierungsgesetze den Weg ebneten für die Destabilisierung Deutschlands, der EU, des Euros, der sozialen Marktwirtschaft und des Sozialsystems.
        Und die Gewerkschaften stehen daneben und schauen tatenlos zu, statt für den Mindestlohn so lange generalzustreiken, bis er durchgesetzt ist - notfalls mit Märschen auf die Rathäuser und Parlamente. Hier greift sich nämlich der Markt selbst an, was uns eindringlich zeigt, wie abgrundtief faul und in sich widersprüchlich dieser Casino-Kapitalismus mittlerweile entwickelt ist. Es ist nämlich ganz einfach: Wenn das Bruttoinlandsprodukt zum größten Teil durch den Konsum hervorgebacht wird, dann ist der Konsum die wichtigste Stütze der Wirtschaftskraft und Wirtschaftsleistung. Zum konsumieren braucht man aber Geld und Massen, die dieses Geld für den Konsum ausgeben wollen. Das ist das eine. Das andere ist: Durch die "Aufstocker", eine unglaubliche Perversion einer angeblich wettbewerbsorientierten Marktwirtschaft, werden gerade die positiven Faktoren einer "freien" Marktwirtschaft - die es schon lange nicht mehr gibt - außer Kraft gesetzt, weil genau die Unternehmen, die ordentlich wirtschaften und anständige Löhne zahlen, vom Markt verdrängt werden durch jene, die sich nur mit dem Aufstocker-Tropf, also mit Subventionen durch die SteuerzahlerIn, halten können.
     

    Ein Unternehmen, das keine anständigen Löhne zahlen und sich nicht am Markt behaupten kann, muss vom Markt verschwinden. 

    Die größte Schuld für die unerträglichen Verhältnisse, die Artikel 1 GG - Die Würde des Menschen ist unantastbar - ins Gesicht spucken, tragen die Bundesregierung und hier in erster Linie Bundeskanzlerin Merkel und die obersten Gerichte Deutschlands, die diesen Hohn zulassen und sehr oft Unrecht im Namen des Rechts sprechen..



    Dokumente und Materialen der vielen Gesichter der Ausbeutung und Lohnsklaverei [chronologisch geordnet, aktuell zuerst] ... " []
     

    "Moderne Sklaverei. Gesetzlich verboten und abgeschafft - doch bis heute werden Menschen gewaltsam versklavt. In Haiti kostet ein Mädchen 50 Dollar. In Indien leben Schuldknechte in der dritten Generation. Obwohl die Sklaverei weltweit als abgeschafft gilt, schätzen Experten die Zahl der Menschen, die gewaltsam versklavt oder gegen ihren Willen zum Zweck der Ausbeutung gefangen gehalten werden, auf 27 Millionen. scobel über ein Thema, das wenig in der Öffentlichkeit stattfindet und gerne verdrängt wird. ..." [Scobel 15.9.11]

    Deutschland  > Arbeitslose.


    "Zahl der Leiharbeiter mehr als verdoppelt  In zehn Jahren ist die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland um 129 Prozent gestiegen. Die Linksfraktion, die die Anfrage gestellt hatte, fordert nun von der Regierung, das Zwei-Klassensystem am Arbeitsmarkt zu beenden. ... " [HB 1.5.15]

    "Warum Arbeitslose nicht vom Jobwunder profitieren  Trotz der Rekordbeschäftigung gelingt es den staatlichen Vermittlern immer seltener, Arbeitslosen einen festen Job zu vermitteln. Die Grünen-Politikerin Pothmer sagt: "Die Entwicklung bei der Arbeitsvermittlung hat sich von der Beschäftigungsentwicklung entkoppelt. Immer weniger Arbeitslose profitieren von der guten Lage am Arbeitsmarkt.  ... Aus der Antwort des Arbeitsministeriums geht aber ebenfalls hervor, dass frühere Erwerbslose ihren neuen Job häufig schnell wieder verlieren. Danach haben nur knapp 57 Prozent noch nach einem Jahr die Stelle, die sie mithilfe der staatlichen Behörden bekommen haben. ... Pothmer will sich damit nicht zufriedengeben. Sie fordert einen Politikwechsel in der Arbeitsförderung, "weil weder Umfang noch Qualität der Vermittlung überzeugen können". ..." [SZ 26.2.15]

    Ausbeutung: SPD beschäftigt Praktikanten für 80 Euro in der Woche
    "Arbeitsministerin Andrea Nahles will mit der Ausbeutung von Praktikanten aufräumen. Da kann sie am besten im eignen Haus beginnen: Praktikanten im Dienst der SPD können nicht immer auf eine ordentliche Bezahlung hoffen. Die Vergütungen auf Bundes- und Landesebene reichen oft nur für Mittagessen und Busticket. Erwartet wird jedoch meist ein Vollzeiteinsatz von 39 Stunden pro Woche. Wer keinen privaten Mäzen hat, kommt als junger Mensch in Diensten der SPD nicht über die Runden. ,,," [DWN 13.6.14]

    Arbeitsmarkt Wegen Niedriglohn: Offizielle Arbeitslosenzahl fällt unter 3 Millionen Im April waren bei der Arbeitsagentur 2,9 Millionen Arbeitssuchende registriert. Das ist der niedrigste April-Wert seit 22 Jahren. Doch die Linkspartei sieht die tatsächliche Arbeitslosenzahl bei 3,8 Millionen. Zudem arbeiteten immer mehr Deutsche für einen Niedriglohn. ... " [DWN 30.4.14]

    Die Schande von Europa: Deutschland beutet seine Arbeiter aus
    "Deutschland schafft seine Arbeiter ab. Der Niedriglohnsektor boomt in kaum einem europäischen Land so wie in Deutschland. Von einer sozialen Marktwirtschaft kann nicht mehr die Rede sein. Die deutschen Arbeiter bezahlen den Preis für die hemmungslose Globalisierung. ..." [DWN 29.09.2014]

    Niedrig-Löhne: Viele Deutsche brauchen Zweitjob
    "Der Lohn aus nur einer Tätigkeit reicht zum Leben nicht aus. Fast drei Millionen Deutsche nehmen deswegen einen Zweitjob an. Diese Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. ... Das Statistische Bundesamt bestärkt die Argumente des Sozialverbandes und rechnet mit einer Armutsquote von 19,6 Prozent. Darüber hinaus sind in Deutschland weitere 16 Prozent armutsgefährdet. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient (mehr zum Armutsbericht der Bundesregierung – hier)." [DMN 6.2.14]

    Hunderttausende Akademiker arbeiten für Billig-Löhne
    "Knapp 700.000 Akademiker erhalten nur einen Niedriglohn. Zudem ist die Arbeitslosigkeit unter Akademikern stetig angestiegen, im vergangenen Jahr waren 191.000 ohne Arbeit.  Ein Hochschulstudium ist in Deutschland keine Garantie für ein finanziell gesichertes Leben. Etwa 688.000 Akademiker sollen 2012 als Billig-Löhner beschäftigt gewesen sein...." [DWN 24.1.14]

    Deutschland: 7,918 Millionen atypisch Beschäftigte. "Heute berichtete das Statistische Bundesamt (Destatis) die Jahresdaten zu den Beschäftigtenverhältnissen in Deutschland für 2011. Herausgekehrt wurde der Anstieg der Normalarbeitsverhältnisse von +605’000 zum Vorjahr auf 23,674 Millionen auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus. Allerdings unterliegen die Normalarbeitsverhältnisse einer etwas weichgespülten Definition durch Destatis. Es sind unbefristete sozialversicherungspflichtige Stellen, aus Vollzeit oder Teilzeit ab 21 h die Woche Arbeitszeit. Würde man eine höhere Mindest-Wochenarbeitszeit ansetzen, sähen diese Daten anders aus.
        Trotzdem steht der Anstieg der Normalarbeitsverhältnisse, auch laut dieser Definition, für eine bessere Qualität beim Beschäftigungszuwachs, sie dürfte aber auch mit Zeitverzug eine Korrektur aus der Schieflage 2010 reflektieren. Denn 2010 gingen 75,5% des abhängigen Beschäftigtenzuwachses auf atypische Beschäftigung, nun 2011 waren es nur 12,1%. Der Chart zu den Normalarbeitsverhältnissen seit 1997 verrät allerdings, der Anstieg der Normalarbeitsverhältnisse, selbst ab 21 Stunden Wochenarbeitszeit, ist alles andere als ein wirkliches Ruhmesblatt. ..." [qs 30.7.12]

    Norbert Blüm tobt auf IG-Metall-Demo. Der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm hat sich vor den Werkstoren eines Maschinenbauers in Coburg mit Demonstranten solidarisiert. Auf der Metaller-Kundgebung wetterte er aufs Derbste gegen Leiharbeitsfirmen.
    Er einstige Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) nahm in der vergangenen Woche an einer Demonstration der IG Metall vor den Toren der Firma Waldrich in Coburg teil. „Ihr verdient es, mehr Geld in der Tasche zu haben“, rief Blüm über ein Mikro den Arbeitern zu. Das berichtete die „Neue Presse Coburg“. Bei strömendem Regen sei Blüm besonders hart mit kleineren Leiharbeitsfirmen ins Gericht gegangen. „Die Verleiher sind Zuhälter. Die Sau sitzt auf der Couch und lässt andere für sich arbeiten.  ... Er selbst sei einst Anhänger von Leiharbeit gewesen, um Auftragsspitzen bewältigen zu können. Das Instrument habe aber zu einem Abbau regulärer Beschäftigung geführt. „Das ist ein zurück zum Tagelöhner“, sagte Blüm. „In meiner Welt sind das Zuhälter, die Prostitution betreiben." ... " [Foc 8.5.12]

    Gerichtsentscheid: Stundenlohn von 5 Euro ist zumutbar. "Höchstrichterliche Entscheidung: Arbeitssuchende dürfen ein Jobangebot durch die Agentur für Arbeit nicht ablehnen, weil ihnen der Lohn zu niedrig ist.. Arbeitssuchende dürfen ein Jobangebot nicht mit der Begründung ablehnen, der Lohn sei zu niedrig. Das hat das Bundessozialgericht nun entschieden. Eine Arbeitssuchende hatte ein Jobangebot durch die Agentur für Arbeit abgelehnt, weil ihr der Stundenlohn von 5,37 Euro zu niedrig erschien. ... Das Bundessozialgericht entschied nun, dass die Agentur für Arbeit die Zahlungen an die Arbeitssuchende zu Recht einstellte, weil der Nettolohn, den der potenzielle Arbeitgeber bereit war zu zahlen, höher gewesen wäre als ihr Anspruch auf Arbeitslosengeld. ...[DMN 7.5.12]

    "Lehrknechte und Betteldozenten. Ausbeutung in der Bildungsrepublik Deutschland. "Die Forschungs- und Wissenschaftspolitik ist ein großer Schwerpunkt. Wir geben jedes Jahr vier Milliarden Euro mehr für Wissenschaft in unserem Land aus, weil wir wissen, Wissenschaft und Bildung sind die zentralen Zukunftspfeiler." Das sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, in ihrem aktuellen Video-Podcast. Doch die Hochschulen Deutschlands beschäftigen Abertausende hoch qualifizierte Wissenschaftler mit nur kurzfristigen Verträgen und geringen Honoraren...." [F21 27.3.12]

    "Rückschau: Leiharbeit. Kaum Kontrolle, wenig Schutz für die Mitarbeiter. Auf den ersten Blick sieht sie super aus, die Entwicklung am Arbeitsmarkt. 3,4 Millionen Arbeitslose waren es noch 2009 im Jahresschnitt. Seitdem ging es stetig bergab mit der Arbeitslosigkeit, dieses Jahr werden im Schnitt nur noch 2,8 Millionen Arbeitslose erwartet. - Auf den zweiten Blick allerdings sieht die Statistik nicht mehr ganz so super aus, denn zugleich landen immer mehr Menschen in der Zeitarbeit. Gut 600.000 Leiharbeiter waren es 2009, dieses Jahr könnten es zum ersten Mal mehr als 1 Million sein. Die Branche boomt - nur kontrolliert wird sie leider nicht so richtig. ..." [plusminus 27.3.12]

    "Studie des DGB: Billiglöhne kosten Staat Milliarden.  Trotz Vollzeitjob sind viele Arbeitnehmer auf Hilfe des Staates angewiesen. Sie verdienen nicht genug, um davon leben zu können. Die Kosten gehen in die Milliarden. Mit rund zwei Milliarden Euro musste der Staat laut "Saarbrücker Zeitung"  im vorigen Jahr tief in die Tasche greifen, um Geringverdienern mit Vollzeitjob das Existenzminimum zu sichern. Das berichtet das Blatt unter Berufung auf eine neue Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Dazu kämen noch sozialversicherungspflichtige Teilzeitjobber, wodurch der Staat sogar vier Milliarden Euro über Hartz-IV-Leistungen beigesteuert habe. ..." [op 10.1.12]

    "Sklavenmarkt Deutschland. Lohndumping ist überall. Millionen Geringverdiener arbeiten in prekären Verhältnissen. Nur etwa 60 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland haben noch einen unbefristeten Vollzeitjob. Das Heer der Ein-Euro-Kräfte und Mini-Jobber wächst. Fast eine Million Leiharbeiter bekommen oft deutlich weniger als ihre festangestellten Kollegen. Viele sind “Aufstocker”, das heißt, sie brauchen trotz Arbeit Hartz-IV. „Die Arbeitswelten driften auseinander“, sagen Experten. Die Ausbeutung nimmt zu. Ganz unten: Die Schattenwelt der Saisonarbeiter und Illegalen. Wer verdient alles mit, wenn Menschen billig schuften, ohne Regeln und Mindestlohn? ..." [radio.ARD 27.11.11: PDF]

    "Geringverdiener in Deutschland. Wo die Niedriglöhner malochen- Demonstration für Mindestlöhne: Im Osten ist der Anteil der Geringverdiener hoch. So groß war der deutsche Niedriglohnsektor noch nie: Nach den Kriterien der OECD bezieht inzwischen jeder fünfte Arbeitnehmer ein Billiggehalt. Besonders hoch ist die Quote der Geringverdiener in Mecklenburg-Vorpommern - aber auch in Schleswig-Holstein. ... " [Spiegel 11.10.11]

    Niedriglöhne und kein Streikrecht. Evangelische Kirche als Arbeitgeber. "Leiharbeit, Outsourcing und Lohndumping sind in der Diakonie längst keine Einzelfälle mehr, seit sich der kirchliche Wohlfahrtsverband dem Wettbewerb im Pflege- und Gesundheitssystem stellen muss. Gleichzeitig werden den etwa 450.000 Beschäftigten der Diakonie Dinge vorenthalten, die in der Wirtschaft selbstverständlich sind: Streiks, Betriebsräte, Tarifverhandlungen. ... " [Frontal21 8.11.11]

    Fehlurteil BVerfG 9.2,10 zur Hartz IV. Bedarfsberechnung.

    "Honorare von Sprachlehrern "15 Euro pro Stunde - Ausdruck von Geringschätzung". Sie haben studiert, arbeiten engagiert und oft in Vollzeit. Trotzdem verdienen freie Dozenten und Sprachlehrer miserabel. Um ihren Kontostand aufzubessern, verstoßen viele gegen das Gesetz. ... " [SZ 14.10.11]

    "Jobcenter verantwortlich für rechtswidrige Ein-Euro-Jobs. Jobcenter sind dafür verantwortlich, wenn sie Hartz-IV-Empfängern einen rechtswidrigen Ein-Euro-Job anweisen. Dies entschied das Bundessozialgericht (BSG) am Samstag in Kassel bei einer öffentlichen Verhandlung am "Tag der offenen Tür". ... " [stern 27.8.11]

    "Mindestlöhne für Forstarbeiter. Im Wald der Billiglöhne. Die IG Bau fordert für Forstarbeiter eine gesetzliche Lohnuntergrenze. Große Waldbesitzer sind dagegen. Ihr oberster Lobbyist ist der Bruder von Karl-Theodor zu Guttenberg. ... " [SZ 24.3.11]

    "Ausbeutung. Diakonie-Heime betreiben Lohndumping à la Schlecker. Mit christlicher Wohlfahrt hat das wenig zu tun: Laut einem Pressebericht beschäftigen Diakonie-Heime Zehntausende Mitarbeiter in Zeitarbeitsfirmen - und drücken so die Lohnkosten. Mit ähnlichen Methoden sorgte schon der Discounter Schlecker für Schlagzeilen.   ... " [Spiegel 11.1.11]

    IAB-Direktor Möller für Mindestlohn vor Mai 2011.
    Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
    "Der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Joachim Möller befürchtet ab Mai 2011 eine Lohn-Abwärtsspirale. Diese drohe insbesondere in den Teilen des Dienstleistungssektors, in denen bereits jetzt niedrige Löhne gezahlt werden. Zum 1. Mai 2011 enden die Übergangsfristen für die 2004 zur EU hinzugekommenen Länder, darunter Polen und die baltischen Staaten. ..." [idw 20.12.10]

    "Bundesarbeitsgericht Christen bei Zeitarbeit nicht tariffähig. Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt hat am Dienstag der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) die Tariffähigkeit abgesprochen. ..." [TS 15.12.10]

    "Reinigungsfirma: Wegen Hungerlohn verurteilt.
    Putzfrauen bekommen zum Teil minimale Löhne. Colourbox Putzfrauen bekommen zum Teil minimale Löhne. Erstmals ist ein Unternehmer, der Minilöhne bezahlte, wegen einer Straftat verurteilt worden. Die Angestellten seiner Reinigungsfirma arbeiteten in Zwölf-Stunden-Schichten und bekamen zwischen einem und 1,79 Euro pro Stunde. ..." [focus 9.12.10]

    Leiharbeit [Frontal21 23.11.10]
    "Leiharbeit führt in falsche Richtung". Der Staat subventioniere die Leiharbeit, kritisiert der Direktor des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen, Professor Gerhard Bosch. Viele Leiharbeiter würden so schlecht verdienen, dass sie sich ihr Gehalt aufstocken lassen müssten. "Das kostet im Jahr mindestens 500 Millionen Euro", so der Arbeitsmarktexperte. Im Frontal21-Interview fordert Bosch, den Missbrauch der Leiharbeit einzudämmen. ... "
    Erpressung am Arbeitsplatz. Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden. Die Zeitarbeit boomt. Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Zahl der Beschäftigten in der Zeitarbeitsbranche im September 2010 auf rund 920.000 gestiegen, so die Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft. Ein großes Problem bei der Zeitarbeit ist jedoch der Umgang mit den Arbeitszeitkonten, auf denen die Überstunden in den Entleihfirmen gesammelt werden.

    Die Zahl der Leiharbeiter hat die Millionengrenze erreicht und steigt weiter. Ein Ende des Anstiegs ist nicht absehbar. Zehn bis zwölf Stunden Arbeitszeit pro Tag, ein Akkordlohn plus 75 Cent Anwesenheitsprämie, die aber schon bei einem Krankheitstag im Monat entfällt – macht 900 Euro netto für eine Vollzeitstelle. So sieht sie aus, die Arbeitswelt der Leiharbeiter/innen in Deutschland. Sie können ihnen tagtäglich begegnen, etwa bei Rewe, Netto oder Edeka. Die drei Einzelhandelsketten leihen sich ihre Mitarbeiter/innen schon seit längerem bei „headway logistic“, einer bayerischen Zeitarbeitsfirma, aus. ..." [ver.di Publik 11]

    Menschenhandel. "Sklavereiähnliche Zustände". Die Konferenz "Gemeinsam gegen Menschenhandel" in Wien hat begonnen - Österreich ist ein Transit- und Zielland. Wien - Die Konferenz "Gemeinsam gegen Menschenhandel" hat am Donnerstag in Wien begonnen. Rund 32 Mrd. Dollar (22,7 Mrd. Euro) würden pro Jahr mit der Ausbeutung und dem Verkauf von Menschen umgesetzt, erklärte Botschafterin Elisabeth Tichy-Fisslberger, Koordinatorin der Task Force on Combating Human Trafficking (TF-HT) zum Auftakt der Veranstaltung. Laut einer aktuellen Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gibt es jährlich knapp 2,4 Millionen Menschenhandelsopfer, die meisten davon seien Frauen und Kinder, so die Botschafterin anlässlich des EU-Tages gegen Menschenhandel am 18. Oktober.  ... " [dS 15.10.10]

    Alptraum Promotion. Doktoranden vor der Pleite. Dumpinglöhne, Selbstausbeutung und sehr viel Arbeit: Zehntausende deutsche Doktoranden leben in prekären Verhältnissen. Statt sich um den notleidenden Forschernachwuchs zu kümmern, setzen die Universitäten auf Prestigeprojekte. Jetzt regt sich Widerstand. ... " [Spiegel 12.7.10]

    Toiletten putzen für 1,79 Euro in der Stunde
    "Ein Prozess in Magdeburg soll klären, ob die Verweigerung von Mindestlohn eine Straftat ist ... " [ND 26.5.10] [FR 25.5.10]



    "Zehn Euro Mindestlohn kann sich unser Unternehmen nicht leisten"
    "... Doch eine Entlohnung von zehn Euro, wie es die Linke fordert, sei für ein so kleines Unternehmen wie die Hanf-Fabrik nicht zu bewerkstelligen. "Mit dem, was wir hier umsetzen, kommen wir gerade so durch", wie Nowotny erklärt. Das heißt, dass seine Mitarbeiter mit ihrem Gehalt ihre Familien ernähren könnten, doch ein höherer Stundenlohn nicht machbar sei. Auch mögliche Fördermaßnahmen, die Stüber ihm empfahl, will Nowotny für seine Firma nicht beantragen. Das gehöre zur Unternehmensphilosophie. "Wir wollen einzig und allein von unserer eigenen Arbeit leben und nicht vom Staat abhängig sein. Entscheidungen werden hier zusammen getroffen, eine Hierarchie gibt es nicht." Dass so eine spezielle Unternehmensform funktioniert, zeigt laut Nowotny auch die lange Betriebszugehörigkeit seiner Mitarbeiter. "Viele von uns sind seit der Gründung dabei und werden bis zu ihrer Rente hier bleiben."  [nk 26.5.10]



    Zeller (JU)  für Mindeslohn in der Altenpflege
    "... Gestern hat sich der Christdemokrat zur Diskussion um den Mindestlohn in der Pflege geäußert: "Bei den Pflegediensten in kirchlicher Trägerschaft im Main-Kinzig-Kreis wird teilweise schon lange über die nun festgelegten 8,50 Euro gezahlt", erklärte der Kreisvorsitzende. Er reagierte damit auf die Aussagen des Sozialdezernenten und SPD-Unterbezirksvorsitzenden Dr. Kavai (SPD), wonach dieser sich für einen verbindlichen Mindestlohn von 8,50 Euro in den Altenpflegeberufen starkmachen und diese in den Alten- und Pflegezentren des Kreises einführen wolle. ..."  [gt 26.5.10]



    Pflege-Mindestlohn wie geplant in Kraft setzen  Auseinandersetzung in der Koalition ärgerlich
    "Das von allen Mitgliedern in der Pflegekommission einstimmig ausgehandelte Ergebnis nicht wie geplant umzusetzen, wäre höchst ärgerlich und für die Mitarbeitenden in der Pflege nicht nachvollziehbar", kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher die aktuelle Auseinandersetzung in der Koalition zur Einführung eines Mindestlohns in der Pflege zum 1. Juli 2010.  ..." [gw 17.5.10 Quelle: caritas.de] [Zeit 20.5.10]



    Tagelöhner der Wissenschaft. Lehren für 4,80 Euro die Stunde
    "Sie sind die Tagelöhner deutscher Universitäten: stellenlose Akademiker als Lehrbeauftragte, die zu Discountpreisen unterrichten - manchmal sogar umsonst. Ihre Zahl steigt. Denn rasant wachsenden Studentenzahlen steht zu wenig Lehrpersonal gegenüber.
    1500 Professuren wurden in den letzten Jahren ersatzlos gestrichen, der Mittelbau ausgedünnt. Billige Lehraufträge ersetzen fehlende Stellen. "Ich lebe momentan in Verhältnissen", berichtet der Lehrbeauftragte Michael Bahn, "die für das Wohnungsamt nicht nachvollziehbar sind. Ich bekomme deshalb kein Wohngeld und verdiene zu wenig, um davon leben zu können." Und der Postdoktorand Robert Dennhardt sagt: "Es zieht Energie ab, sich ständig Sorgen zu machen, wie ich über den nächsten Monat komme? Ich würde diese Energie aber lieber für die Frage verwenden: Wie gestalte ich eine gute wissenschaftliche Lehre?" Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, erklärt: "Im Wesentlichen geht es darum, dass die Menschen, die in prekären Verhältnissen arbeiten, in brutaler Weise ausgenutzt werden."  ... [3sat 11.5.10]



    Die KiK-Story: Die miesen Methoden des Textildiscounters
    "Oberhausen: eine Promi-Veranstaltung mit Verona Pooth. Auf dem roten Teppich präsentiert sich die Werbe-Ikone in einem Outfit des Textildiscounters KiK. Wohl keine 30 Euro kostet ihre Abendgarderobe. Das neue Werbegesicht der Billigkette soll offenbar vermitteln, dass KiK nicht nur günstig, sondern auch gesellschaftsfähig ist. ... " [Panorama - Die Reporter am 07. April 2010]



    Einladung zum Lohndumping
    "Laut Dienstanweisung der Bundesagentur für Arbeit gelten erst Stundenlöhne von »deutlich unter drei Euro« als sittenwidrig. Schlechte Nachrichten für Geringverdiener: Eine Weisung der Bundesagentur für Arbeit (BA) besagt, dass Jobcenter erst aktiv werden müssen, wenn Arbeitgeber einen Stundenlohn von weniger als drei Euro zahlen. Somit ermutigt man Unternehmen förmlich zum Lohndumping.
        In Deutschland müssen etwa 1,37 Millionen Menschen ihr Gehalt mit Hartz IV aufstocken. Somit sind etwa 23 Prozent der angeblich arbeitsscheuen Hartz-IV-Empfänger berufstätig. Viele der Betroffenen arbeiten Vollzeit und verdienen trotzdem zu wenig, um ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft bestreiten zu können. Da es nach wie vor an einem gesetzlichen Mindestlohn fehlt, sind dem Lohndumping in bestimmten Branchen kaum Grenzen gesetzt. Um das Schlimmste zu verhindern, dürfen die zuständigen Jobcenter gerichtlich gegen Arbeitgeber vorgehen, die sittenwidrige Löhne zahlen. Schließlich müssen die Behörden die Lohndrückerei der Unternehmer mit Sozialleistungen ausgleichen. Im Ernstfall entscheiden dann die zuständigen Arbeitsgerichte. ... " [ND 2.3.10]



    Lebenslänglich Zeitarbeit
    "Die Chance von Zeitarbeitern auf eine dauerhafte Anstellung liegt bei nur sieben Prozent. Der Ausbruch aus dem System ist schwierig.
        Zeitarbeit ist nur selten ein Sprungbrett für eine Festanstellung. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Bertelsmann-Stiftung am Dienstag vorlegte. Zeitarbeit stelle selten "eine Brücke in reguläre Arbeitsverhältnisse" dar, kritisierte Stiftungschef Gunter Thielen. Die Untersuchung, bei der die Arbeitsverhältnisse in 23 europäischen Ländern miteinander verglichen wurden, bestätigt damit zum Teil die Kritik der Gewerkschaften an der Zeitarbeit.  ..." [SZ 27.4.10]



    Euro-Krise: "Deutsches Lohndumping sprengt die Währungsunion".
    "Maßvolle Tarifabschlüsse, mehr Wettbewerbsfähigkeit: Das deutsche Modell, durch jahrelange Lohnzurückhaltung die Marktposition zu verbessern, gilt als Vorbild für EU-Staaten wie Griechenland. Falsch, sagt Ökonom Heiner Flassbeck. Das deutsche Lohndumping sei schuld daran, dass die Währungsunion nun vor einer Zerreißprobe stehe. ... " [mm 19.2.10]



    Lohndumping: Schlecker sperrt aus
    Die Eröffnung des zweiten "XL"-Schleckers in Bremen fiel wegen Protesten flach. Verkäuferinnen, die eine Betriebsratswahl organisieren wollten, wurden entlassen. ... " [taz 5.2.10]



    Lohndumping ist sittenwidrig
    "Stundenlöhne von unter fünf Euro bei Subunternehmen der Bahn oder Drogeriemarktketten: Was gesetzlich erlaubt ist, erklärt die Kolumne zum Arbeitsrecht. ... Gilt keine Tarifbindung oder gibt es keinen verbindlichen Mindestlohn für eine Branche, treffen Arbeitgeber und -nehmer eine freie Vereinbarung über die zu zahlende Höhe der Vergütung. Nicht selten sind jedoch solche Vergütungsvereinbarungen unwirksam. Besteht nämlich ein auffälliges Missverhältnis von Arbeitsleistung und Arbeitsentgelt oder nutzt der Arbeitgeber eine Zwangslage, die Unerfahrenheit, einen Mangel an Urteilsvermögen oder eine erhebliche Willensschwäche des Mitarbeiters aus, handelt es sich um einen sittenwidrigen Lohnwucher. Wann er vorliegt, entscheiden jedoch der Einzelfall und die Gesamtumstände. ... " [Zeit 1.2.10]



    Lohndumping mit Zeitarbeit:  Das Prinzip Schlecker
    "Entsorgungsunternehmen, Privatkliniken und Zeitungsverlage – ähnlich wie die Drogeriekette Schlecker drücken zahlreiche Arbeitgeber mit Leiharbeitsfirmen die Löhne. Gewerkschafter warnen vor Lohndumping. Die Arbeitgeber verweisen auf die Wirtschaftskrise. ... " [stern 18.1.10]



    SPD will gegen Lohndumping vorgehen
    "Die SPD will gegen Lohndumping und Tarifflucht bei der Leih- und Zeitarbeit vorgehen. Dafür hat die Partei ein "Arbeitsprogramm 2010" beschlossen. ... Für Leiharbeiter solle künftig nach einer Einarbeitungszeit ohne Ausnahme der Grundsatz "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" gelten, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel nach einer zweitägigen Klausurtagung der SPD-Spitze in Berlin.  ... " [n24 18.1.10]



    Vom Elend der Leiharbeit
    "Die Hoffnung, als Leiharbeiter fest in ein Unternehmen zu wechseln, ist trügerisch: Es gelingt nur selten. Sicher dagegen ist: Der Verdienst ist schlecht.
    Leiharbeiter haben nur geringe Chancen, als Stammarbeitskraft vom ehemaligen Einsatzbetrieb eingestellt zu werden. Das geht aus dem elften Bericht der Bundesregierung zum Thema Arbeitnehmer-Überlassung hervor, den das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. ..."  [SZ 14.1.10]



    Lohndumping. Wie Arbeitgeber Gehälter schleifen.
    "Sie gründen Tochterfirmen, leihen sich Zeitarbeiter oder setzen auf Werkverträge: Immer mehr Unternehmen nutzen legale Winkelzüge, um Tarifvereinbarungen zu umgehen und Löhne zu drücken. Sogar Konzerne in Staatshand bedienen sich der Tricks. ... Ein staatlicher alimentierter Niedriglohnsektor ist die Folge - auf Kosten der Steuerzahler und zum Nutzen der Unternehmen." [Spiegel 23.12.9]



    Mindestlöhne gegen Lohndumping
    "Bis zu 360 Millionen Euro monatlich gibt der Staat aus, um sozialversicherten Geringverdienern das Existenzminimum zu sichern, sagt DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy. So werden auch jene Unternehmen mit Steuergeldern unterstützt, die Hungerlöhne zahlen. Würden Mindestlöhne eingeführt, könnte der Staat sogar Milliarden sparen.
        Der Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahre konnte nicht verhindern, dass Ende 2008 bundesweit fast 658.000 sozialversicherte Beschäftigte aufstocken, also zusätzlich zum Lohn Hartz-IV beziehen müssen, um ihre Existenz zu sichern. Im Osten sind das 4,8 Prozent, im Westen 1,8 Prozent der Beschäftigten. Damit ist das Verarmungsrisiko in den neuen Ländern mehr als zweieinhalb mal höher, als in Westdeutschland. ... " [DGB 19.8.9]



    Leiharbeit "Das System powert die Leute systematisch aus"
    "Dumpinglöhne, keine Tarifverträge, kein Kündigungsschutz: Gewerkschaften prangern den Missbrauch von Leiharbeit an. Der Arbeitssoziologe Klaus Dörre erklärt die Folgen prekärer Beschäftigung. ... " [SZ 19.8.9]



    Schon fast 7 Millionen Niedriglöhner - Deutschland führt
    "Nach einer am 9. Juli 2009 veröffentlichten Auswertung der Jahre 1995 bis 2007 des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen arbeiteten im Jahre 2007 6,5 Millionen Menschen in Deutschland für Niedriglöhne. Seitdem dürfte deren Zahl weiter erheblich gestiegen und somit fast jeder vierte Beschäftigte ein Niedriglöhner sein.  ..." [jj 10.7.9]



    Lohndumping. Der Textildiscounter KiK und die Billigjeans
    ""Willkommen bei MONITOR am fast historischen Tag der G20, an dem die Exzesse auf den Finanzmärkten fast gestoppt werden sollten. Mehr dazu gleich. Zunächst aber schauen wir nach nebenan, wo ebenfalls Regeln skandalös verletzt werden und ein Kurswechsel bitter nötig wäre. KiK, so heißt einer der bekanntesten und billigsten Textildiscounter hierzulande. Das Kürzel KiK steht dabei für "Kunde ist König". Gilt das auch für die Menschen, die da arbeiten? Sascha Adamek, Georg Restle und Kai Rüsberg über Lohnwucher, im Jahr 2009, in Deutschland. Vom Staat nicht nur geduldet, sondern sogar noch gefördert!" ..." [Monitor 2.4.9]



    Lohn-Dumping in Deutschland So viel Billigarbeit war nie
    "Es drohen amerikanische Verhältnisse: Fast ein Viertel aller deutschen Beschäftigten arbeitet für einen Niedriglohn. Das geht aus einer Länderstudie hervor - in der Deutschland den letzten Platz belegt.  ... " [SZ 18.4.8]



    Studie über Aufstiegschancen. Einmal Billiglohn, immer Billiglohn
    "Die Aufstiegschancen von Beschäftigten aus dem Niedriglohnsektor sind fast nicht existent, zeigt eine Studie. Besonders häufig sind Frauen Geringverdiener.  ..." [taz 9.6.8]



    IAQ-Report 01-2008 (Red. Schluss 31.1.8) > Statistik IAQ.

    "Auf den Punkt...

    • Unter allen abhängig Beschäftigten liegt der Anteil von Niedriglöhnen (unterhalb von zwei Dritteln des Medians) 2006 bei gut 22% – d.h. mehr als jede/r Fünfte ist gering bezahlt.
    • Gegenüber 1995 ist der Niedriglohnanteil in Deutschland damit um gut 43% gestiegen.
    • Der durchschnittliche Stundenlohn der Niedriglohnbeziehenden ist seit 2004 gesunken, während er in den Vorjahren gestiegen ist.
    • Überdurchschnittlich betroffen von Niedriglöhnen sind insbesondere Minijobber/innen, Jüngere, gering Qualifizierte, Ausländer/innen und Frauen.
    • Der Anteil von Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung am Niedriglohnbereich ist von 58,6% (1995) auf 67,5% (2006) deutlich gestiegen.
    • Im internationalen Vergleich hat Deutschland inzwischen einen hohen Anteil von Niedriglöhnen und eine fast beispiellose Ausdifferenzierung des Lohnspektrums nach unten."




    Wenig Lohn, wenig Rechte - Rückkehr der Lohnsklaverei in Deutschland
    ""Jeden Tag eine neue Filiale", so lautet das Motto des Textildiscounters Kik. 2500 Läden gibt es schon, 3000 sollen es künftig werden - der Profit ist offenbar verlockend. Hohe Umsätze, von denen auch die Arbeitnehmer profitieren könnten - doch offenbar ist das Gegenteil der Fall. ... " [Panorama vom 08. Januar 2008]



    Arbeiten auf eigene Gefahr
    "Niedriglöhner erleben, wie Arbeitgeber trickreich ihr Gehalt kürzen und das Geschäftsrisiko auf sie abwälzen.  ... In vielen Niedriglohnbranchen tragen die – ohnehin schlecht bezahlten – Arbeitskräfte einen Teil des unternehmerischen Risikos.  ... Die Kontrolleure stehen meist vor einer Mauer des Schweigens ..." [Zeit 17.3.7]



    Gleicher Lohn in aller Welt
    "Der Kampf gegen das internationale Lohndumping. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, etwas gegen das europäische und globale Lohndumping zu unternehmen und somit den deutschen Niedergang abzuwenden. Als Beispiel möchte ich eine dieser Möglichkeiten hier vorstellen.  ... " [ald 27.12.5 ]



    Arbeitsmarkt: Deutschland, brutales Billiglohn-Paradies
    "Hungerlöhne, Wildwestzustände und Massen von osteuropäischen Arbeitskräften - der Standort Deutschland aus dänischer Perspektive. Arbeitsplatzverlagerung nach Deutschland ist dort Thema. ... " [faz 25.1.5]



    Panorama: Presseerklärung: Millionen-Profite bei Autobahntoiletten durch "organisierte Kriminialität" und "Sklavenarbeit"
    Skrupellose Unternehmer beuten Toilettenpersonal aus - Schaden: 100 Millionen. Bundesweite Razzien und Ermittlungsverfahren gegen Reinigungsfirmen.
    ..." [Panorama 26.2.4]

    Zukunft der Arbeit Das Heer der modernen Tagelöhner
    "Werden die meisten Menschen als Zeit- und Leiharbeiter arbeiten? (SZ vom 25.6.2001) Leihen ist billiger als kaufen. Auch bei Menschen: 340.000 Arbeitnehmer, die man mieten kann, sind derzeit auf dem Markt, beschäftigt bei 5800 Zeitarbeitsfirmen. Für die Unternehmen ist eine solche flexible Manövriermasse Gold wert. ..." [SZ 25.6.1]



    Ausland
    "Armutsbekämpfung. Die Mikrokredit-Lüge. Besonders Frauen sind armutsgefährdet. Mikrokredite dienen nicht den Armen, sondern dem globalen Finanzkapital. Sie sind kein Akt der Menschlichkeit, sondern das Konzentrat neoliberaler Entwicklungspolitik: Die hohe Staatsverschuldung der armen Länder wird auf das Individuum ausgeweitet. ..." [Berliner Zeitung 10.1.12]

    Frankreich.

    • "Höhere Mindestlöhne in Frankreich. Frankreich erhöht den einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn. Die Lohnuntergrenze soll zum 1. Januar auf neun Euro pro Stunde angehoben werden. ..." [btb 14.12.10]
    Thailand:
    • "Mindestlohn wird nicht angehoben. Das Komitee, das über die Höhe der Mindestlöhne zu entscheiden hat, sprach sich gegen eine Erhöhung aus. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei aber nicht die Inflationsrate gewesen, die vom Wirtschaftsministerium für Februar mit 3,7% angegeben wurde. Die Inflationsrate sei nur ein Punkt auf einer Liste, so würde das Komitee auch die Zentralbank befragen, das Finanzministerium und die Behörde für Wirtschaftliche und Soziale Entwicklung. ..." [tt 4.3.10]


    ..." []


    Statistik Billiglohn, Niedriglöhne, Lohndumping, Mindestlöhne ...
    2010, 2009, 2008,  99-09 EU, 95-02 EU, .

    2008
    Pressegespräch „Niedrigeinkommen und Erwerbstätigkeit“ am 19. August 2009 in Frankfurt am Main. Statement des Vizepräsidenten des Statistischen Bundesamtes Peter Weigl (PDF): [Begleitheft PDF]

    Zusammenfassung 2008:
    "Die Bedeutung der unterschiedlichen Erwerbsformen und des Haushaltskontextes für die Einkommenssituation der Erwerbstätigen lässt sich also wie folgt zusammenfassen:

    1. Gut 28 Prozent aller Erwerbstätigen sind atypisch beschäftigt oder solo-selbstständig. Unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen haben sich diese als Erwerbsformen etabliert.
    2. Atypisch Beschäftigte verdienen durchschnittlich deutlich weniger pro Stunde als Normalbeschäftigte und bekommen deutlich häufiger einen Niedriglohn.
    3. Niedriglöhne sind kein ausschließliches Problem atypisch Beschäftigter. Immerhin 11% der Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer in der betrachteten Gruppe der Kernerwerbstätigen beziehen einen Niedriglohn.
    4. Atypisch Beschäftigte und Solo-Selbstständige sind auch nach Berücksichtigung von Sozialleistungen und dem Haushaltskontext überdurchschnittlich häufig armutsgefährdet.
    5. Frauen befinden sich überproportional in atypischer Beschäftigung und bekommen häufiger einen Niedriglohn. Trotzdem ist auf Grund der Haushaltskonstellationen das Armutsrisiko erwerbstätiger Frauen nur wenig höher als das der Männer.
    6. Erwerbstätige in Haushalten ohne weitere Erwerbstätige sind am häufigsten armutsgefährdet. Das trifft auf 45 Prozent der Solo-Selbständigen und 35 Prozent der atypisch Beschäftigten zu. In Haushalten ab zwei Normalverdienern besteht praktisch kein Armutsrisiko.
    7. Der Anteil der atypisch Beschäftigten und Solo-Selbstständigen an allen Erwerbstätigen hat seit 1998 nicht nur zugenommen, auch der Anteil der Armutsgefährdeten in dieser Gruppe ist gestiegen."


    1999-2009 EU
     Monatlicher Mindestlohn als Anteil der durchschnittlichen Monatsverdienste (%) - Nace Rev. 1.1 (1999-2009)  [earn_mw_avgr1]
    Letzte Aktualisierung: 21-04-2010.


    _
    Statistik IAQ-Report 01-2008 (Red. Schluss 31.1.8)


     

    1995-2002 EU Nationale Mindestlöhne in 18 Mitgliedsstaaten

     



    ... " []


    Literatur (Auswahl)
    > Kolonialisierung und Neo-Kolonialisierung,  Literatur Zum Problem der Arbeitslosigkeit,
     
    • Featherstone, L. (2006). WalMart: Frauen im Ausverkauf. Meilensteine im Kampf um Arbeitsrechte. Hamburg:  VSA.
    • Finley, M.I. (1985). Die Sklaverei in der Antike. Frankfurt aM: Fischer. > Alexander.
    • Flaig, E. (2009): Weltgeschichte der Sklaverei. München: Beck.
    • Frieling, Roland (1991). Gibt es einen sittlichen Mindestlohn für Arbeitnehmer? Köln, Univ., Diss.Univ. Köln.
    • Institut für Wirtschaftsforschung in Niedersachsen (1947). Reallohn und Mindestlohn. Materialien u. Argumente. Bad Oeynhausen: Lutzeyer.
    • Joachim, Detje Richard, Oertzen Peter von u.a. (2003). Radikalumbau des Arbeitsmarktes - Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt. Die Folgen der "Hartz-Reform". Hamburg: VSA.
    • Jung, Konrad &  Thiemann, Uwe (2006). 400 Mini Jobs: Das Recht für geringfügig und Niedriglohn-Beschäftigte. Haufe. (ISBN: 3448076198) > Sieben.
    • Kuczynski, Jürgen (1954 ff). Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus. Berlin: Akademie.  (40 Bände) [OL]
    • Kuczynski, Jürgen (1980-1993). Geschichte des Alltags des Deutschen Volkes. 5 Bde. Köln: Pahl-Rugenstein.
    • Maier, Christina Maria (2008). Die Mindestlohndebatte. Die Bundesregierung im Spannungsfeld zwischen Mindestlohn und Kombilohn. Erlangen-Nürnberg, Univ., Magisterarbeit, 2008
    • Nermerich, Daniel (2009). Mindestlohn - eine kritische Einordnung. Band/Reihe: Europäische Hochschulschriften - Reihe II ; 4908. Frankfurt aM: Lang.
    • Pesl, D. (1914). Der Mindestlohn. München u.a.: Duncker & Humblot.
    • Peter, Gabriele (1995). Gesetzlicher Mindestlohn. Eine Maßnahme gegen Niedriglöhne von Frauen. Band/Reihe: Arbeits- und Sozialrecht; 39. Dis. Bremen. Baden-Baden: Nomos.
    • Schäfer, Claus & Bäcker, Gerhard (2000, Hrsg.). Geringere Löhne - mehr Beschäftigung ? Niedriglohn-Politik. Hamburg: VSA.
    • Schumacher, Leonhard (2001). Sklaverei in der Antike: Alltag und Schicksal der Unfreien. München: Beck. [1,]  > Alexander.
    • Sieben, Stefan (2006). 400-Euro-Mini-Jobs. Das neue Recht für geringfügig und Niedriglohn-Beschäftigte. 2. Aufl.. Freiburg: Haufe.
    • Spindler, Helga (2003). Grenzen der Zumutbarkeit von Arbeit für Sozialhilfeberechtigte bei Niedriglöhnen und Lohnwucher. Bonn: Nomos. [O]
    • Sproll, Martina (2010). High Tech für Niedriglohn. Neotayloristische Produktionsregimes in der IT-Industrie in Brasilien und Mexiko. Münster: Westfälisches Dampfboot.
    _
    Links (Auswahl: beachte) > Videos zu Lohndumping: Google.
    • Ausbeutung: [W],
    • Böckler Stiftung wsi: Niedriglohn.
    • epsu-EGÖD.
    • Machesterkapitalismus: [W],
    • Niedriglohn: [W]
    • ZDF 23.11.6:  Wie viel Geld braucht der Mensch? Hartz IV-Urteil des Bundessozialgerichts. " ... Die Hartz IV-Regelungen sind strikt: Einzelpersonen müssen von 345 Euro Regelsatz ihr Leben bestreiten. Dabei sind zum Beispiel kalkuliert: 132 Euro für Nahrungsmittel, 34 Euro für Bekleidung, 27 Euro Möbel und Haushalt, 19 Euro für Verkehrsmittel. Zu wenig, meint der Anwalt von Frau Spasojevic, Bernd Wieland. Doch den Arbeitsagenturen sind die Hände gebunden. ..."
    • Niedriglohn: [W],




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT = General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___
    Allgemeines zum Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer expansiven und verfehlten maniformen Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung kommt aus der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen etilE-Universitäten (Harvard, Princeton, Yale, Stanford) findet. Wachstum über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen (wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen, vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen, globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.

    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet wird, was über  längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden muss.
    • Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen, dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
    • Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
    • Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-  und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken, die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne und Ausbeutung der Verlierer.
      • Entlastungsmotive für Kriege: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
            "A very profound motive for going to war is to resolve life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments with which humanity is only too familiar. People become involved in personal dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
            (Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration in anderen Bereichen der Existenz zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen. Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen, unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
        Wirtschaftsmotive für Kriege: Dass Kriege führen der Abwehr oder Überwindung von Wirtschaftskrisen dient, schreibt auch der berühmte amerikanische Soziologie David Riesman [W]. Er führt in Wohlstand wofür? (dt. 1973, engl. 1964, S. 264; fett-kursiv RS) aus:  "Ich gehörte zu jenen Quasi-Keynesianern, die kurz nach dem Kriegseintritt Amerikas zu der Überzeugung gelangten, daß Amerika mit größter Wahrscheinlichkeit künftig keine großen Wirtschaftskrisen mehr erleben werde. Wie ich es befreundeten Nationalökonomen gegenüber gelegentlich überspitzt formulierte: »John Taber [W] mag imstande sein, durch seine sture Stupidität eine Depression herbeizuführen, aber es ist äußerst unwahrscheinlich, daß das Land und selbst die Republikaner das zulassen würden.« Meine Überzeugung gründete sich weniger auf das Keynessche Rüstzeug im Sinne einer politisch praktikablen Medizin als vielmehr auf die Annahme, der Krieg habe den Amerikanern die Lektion beigebracht, daß Kriege Wirtschaftskrisen kurieren und, sofern sie außerhalb des eigenen Territoriums geführt werden, das kleinere Übel sind: keine Lektion, die man in der Schule oder in der Kirche lernt, oder die man auch nur sich selbst gegenüber deutlich ausspricht (außer vielleicht im Kreis von Männern der unteren Schichten), sondern eher die stillschweigende Übereinstimmung, daß die Regierung, wenn Not am Mann ist, eine Krise durch Krieg oder Kriegsvorbereitung unter Kontrolle bringen kann. (Erhebungen über die Öffentliche Meinung liefern gewisse, wenn auch fragmentarische Beweise dafür, daß in dem Zeitraum zwischen 1949 und 1956 mehr Amerikaner einen größeren Krieg als eine größere Wirtschaftskrise für die kommenden Jahre erwarteten.)"
        historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich demnächst im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg 1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
        Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen] Fehlhaltung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair, ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
    ___
    Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
      "Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, regelmäßig einen Armuts- und Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt [Erster, Anlagen]. Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des "Nationalen Aktionsplanes zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003" (NAP-incl) bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung in Deutschland. Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert auf dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage die notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001 hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nach. Der Bericht beschreibt die Lebenslagen der Menschen in Deutschland auf der Basis statistischer Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit, Bildungsbeteiligung. Stand: Februar 2005. PDF-Bericht (1.79 MB) 370 Seiten., Anhänge."
    ___
    Antizyklische Wirtschaftspolitik: Jede antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politik setzt voraus, dass in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten Zeiten zur Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals heißen: wir machen immer Schulden und in schlechten Zeiten ganz besonders viele. Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen Hollyvoodookratien noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an das erinnert, worum es John Meynard Keynes (1936, S. 314) letztlich und wirklich ging:
    "Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft, in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung des Reichtums und der Einkommen."
    Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der Vollbeschäftigung, Stabilität und die sie ermöglichende soziale Gerechtigkeit.
    ___
    Datenquellen und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP):  s.a. Überblick (Datenquellen)  ...
    • Statistisches Bundesamt: Fachserie 14, Reihe 5: Schulden der Öffentlichen Haushalte (2180140047005.xls), Verschuldung des Bundes Tabelle 1.1.1, Verschuldung der Länder Tabelle 1.3  und  Fachserie 18 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. * Statistik shop destatis.
    • BIP Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Länder 1970: Arbeitskreis VGR tab01. Zu den Daten wurde mitgeteilt: "Der Arbeitskreis VGR d L hat im Jahr 1999 nach einer Verordnung der Europäischen Union seine Rechnungen auf das neue Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) umgestellt. Es liegen Rückrechnungsergebnisse nach dem neuen System nur bis 1970 vor.  ... Beide Systeme sind nicht vergleichbar! Nach der Umstellung der VGR auf das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) wurden die Länderergebnisse nur bis 1970 zurückgerechnet. Für die Vorjahre sind lediglich Daten nach dem alten deutschen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen vorhanden. Diese Daten sind aufgrund zahlreicher methodischer und konzeptioneller Unterschiede nicht mit den aktuellen Daten nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) vergleichbar und dürfen keinesfalls an diese Daten angehängt werden."  Anmerkung: Hier ist natürlich zu wünschen, daß die Daten weiter zurückgerechnet oder Schätzformeln mitgeteilt werden, wie die Vergleichbarkeit verbessert werden kann.
    • Deutsche Bundesbank (1998). 50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre Statistiken 1948-1997. CD ROM Verlage C.H.Beck & Vahlen (erfordert unter XP im System MFCUIA32.dll)
    ___
    Demokratien. Die meisten westlichen Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ, also Oligarchien, meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien.
    ___
    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).

        Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz:: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.

    ___
    Euphemismus. Sprachliche Schönfärberei, beschönigende Darstellung. Gr. "eu" = gut, wohl;  phem = sagen, also wörtlich gut sagen. Beispiele: heimgehen für sterben, seine soldatische Pflicht tun für morden; jdn. lächerlich machen als Späßchen deklarieren; wenn Diktaturen z.B. "präsidiale Staaten" genannt werden. Rein sachlich bedeutet Euphemismus eine falsch positive Darstellung, besonders üblich im diplomatischen Dienst, in der Politik, Kirche und in "höheren" Kreisen (Aristokratie).
    ___
    Geldmenge.  So wie es sich seit Jahrzehnten abzeichnet nimmt die Geldmenge extrem zu, ohne dass das Geld für realwirtschaftliche Leistungen gebraucht oder verwendet würde. Das Geldsystem "ernährt" und vervielfacht sich selbst für sich selbst. Im wesentlichen geht diese perverse finanzökonomische Entwicklung von den USA und hier besonders von der seltsamen Konstruktion der privaten FED aus. Die Banken gehören wie die Energieversorgung und grundlegende Infrastruktur verstaatlicht. Informationen zur Geldmengenentwicklung:
    • [DBB: M3)
    • Geldmenge USA innerhalb eines Jahres verdoppelt. "– die Verschuldung aller US-Sektoren ist mittlerweile auf über 400 Prozent des BIP angestiegen.  ... Die radikale Fed-Politik hat nämlich zu einer drastischen Ausweitung der Geldmenge geführt: Die monetäre Basis ist laut einer offiziellen Statistik auf der Seite der Fed bis Ende Februar 2009 auf 1,6 Billionen US-Dollar angestiegen und hat sich damit binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt (siehe unsere Grafik). ... " [ARD 17.3.9]:

    • "Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich 7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember 2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9 Prozent gelegen.  ... " [DBT 30.3.9]
    • Geldmenge USA aktuell: Die FTD berichtet am 19.3.8: "Die FED wird mächtig nachlegen müssen. Die Fed ist mittlerweile so aggressiv, dass eine Wende von Konjunktur und Finanzmärkten zum Greifen nahe scheint. Sie wird ausbleiben, weswegen sich auch die zweistelligen Kursgewinne der US-Broker als Zwischenerholung erweisen werden. Am Ende wird die FED daher geradezu rasend werden. ... das weithin als stabilste erachtete US-Geldmengenaggregat "Money of Zero Maturity" liegt um 16 Prozent über dem Vorjahr. Über die vergangenen sechs Monate ist es aufs Jahr hochgerechnet um 19,5 Prozent gestiegen, über die vergangenen drei Monate um 25 Prozent. ... Die Fed gibt ihr Geld jetzt auch direkt an Institute heraus, die nicht ihrer Kontrolle unterliegen, und akzeptiert dabei allen Ramsch als Sicherheit." Siehe auch Geldmengenentwicklung in den USA und Schulden-Porträt USA (1791-aktuell).
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    Globalisierung. Definition, Globalplayer, Erfindung und Sinn der Globalisierung I, II, III, IV, V., Schwarzbuch, Begriffe, Grundprobleme der Menschheit, Vorbilder und Alternativen. * Preisabsprachen, Kartelle und Oligopole *
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    Globale Enteignung der Städte. [1,2,3,4,]
    Ein lesenswerter Artikel in den Nürnberger Nachrichten (6.7.4, S.13) über das Buch von Werner Rügemer (2004). Cross Border Leasing - Ein Lehrstück zur globalen Enteignung der Städte. Münster: Westfälisches Dampfboot.
     
    "Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär- und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche. Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag / Info mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches Dampfboot. 
      CBL im Netz:
      • Homepage Werner Rügemer.
      • Attac DO - Allgemeine Links zum Cross-Border-Leasing.
      • Die Welt im Privatisierungswahn!
      • Info mit Inhaltsverzeichnis.
      • Rezension in der Zeit.
      • Wikipedia.
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    Hollyvoodoo. Eine Wortschöpfung aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang Voodoo-Tod (Tod durch Glauben, die Überzeugung durch einen Bann oder Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein ("Hollywoodisierung") beruht und für viele in den Tod führt. Obwohl die radikal- islamistischen Mullahs natürlich so wenig eine Alternative sind wie die Kommunisten oder Faschisten, haben sie doch etwas Richtiges und Kritisches erkannt: dieses Amerika hat etwas Tödlich-Teuflisches an sich. Die globale Hollyvoodookratie, der global-grenzenlose Konsum- und Wachstumsterror,  führt die ganze Menschheit in den Ruin.
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    homo oeconomicus. Die westlichen Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt missbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften die Geburtenrate abnehmen muss. Die übermächtige share holder value Ideologie der Plutokraten trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit  kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos' erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Hass, Krieg und den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei, Medien: Hollyvoodoo).
    Mephisto zum Homo oeconomicus: "Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
    (Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
       
      Konsum-Animation, Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus.
      Das maniforme System des globalen Wachstumsrausches verlangt immer mehr und mehr und noch viel mehr. Im Dienste der Animation, Konditionierung und der Verführung stehen die Werbung, leichter Geldzugang und Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr - flankiert und gestützt von einer willfährigen Justiz.
        2000    BVerG erklärt Werbung mit schockierenden Bildern (ölverschmierten Enten, Kinderarbeit oder Aids-Kranken) für nicht verfassungswidrig und damit erlaubt. [Q]
        1999    Homebanking und Interneteinkauf.
        1996    Erneute LIberalisierung des Ladenschluss
        1989    Liberalisierung Ladenschluss
        1982    Einführung der Geldautomaten.
        1972    EC-Karte
        1952    Kaufkredit (Ratenkredit)
        1949    Bildung von Diners Club.
          Das Hamburger Abendblatt (4.1.7) hat die Öffnungszeiten in der deutschen Geschichte dargestellt: "Die Ladenöffnungszeiten - wie im Bild die längeren Öffnungen bei Ikea - sind in Deutschland seit gut hundert Jahren gesetzlich geregelt. Im Kaiserreich durften die Läden durchgehend öffnen und viele hatten sogar bis 23 Uhr geöffnet. Danach gab es Schlusszeiten, die die Öffnung auf 5 bis 21 Uhr begrenzten. Allerdings gab es Ausnahmen, und auf dem Land war die Kontrolle des Gesetzes nur unterentwickelt. Die Regulierung wurde während der NS-Zeit beibehalten. Nach dem Krieg herrschte zunächst eine uneinheitliche Regelung, im Süden schlossen die Läden später als im Norden. Für die Verbraucher war dieser Wirrwarr unpraktisch, sodass das Ladenschlussgesetz 1956 auf die Planbarkeit von Einkäufen abzielte. Liberalisiert wurde es dann noch einmal 1989 und 1996."
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    Ich pumpe, also bin ich. Die Formel ist Descartes berühmter Formel nachgebildet, die hier allerdings eher das Gegenteil repräsentiert. Dem entspricht das Credo Ich kaufe, also bin ich des homo oeconomicus.
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    Kapitalismus: Der Kapitalismus taugt so wenig wie der diktatorische Kommunismus (> "Hollyvoodoo"). Er wird beherrscht von den fossilen Neandertalerprinzipien: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, Steuern minimieren - und nach uns die Sintflut. Und im Zeitalter "der" Globalisierung gibt es noch nicht einmal mehr richtige Märkte, so dass sich inzwischen der einzige ökonomische Vorteil des Kapitalismus - optimale Leistung durch freien Wettbewerb und Konkurrenz - weitgehend selbst aufhebt [Kartelle, Geschwätz von der freien Marktwirtschaft]. Die sog. Finanzkompetenz des Kapitalismus besteht in erster Linie darin, die ganze Welt in ein Casino zu verwandeln, wo mit einer irrsinnig durch Schuldentollwut aufgeblähten Geldmenge ein maniformes Schneeballsystem von Geld-, Luft- und Seifenblasenwirtschaftswachstum immer seltsamere und katastrophalere Blüten treibt. In ihrer Not fallen viele KommunalpolitikerInnen auf die Heilsversprechen der Banken (PPP) herein. Aber die Banken haben nur eines Sinn: Kapitalrenditen von 25%, wie der Deutsche Bank Chef die Branchenprimus-Parole ausgegeben hat. Und wenn diese Kapitalrendite erreicht sein wird, wollen sie noch mehr, bis wir wieder bei der Wucherzinsen im Mittelalter angelangt sind oder bis sie alles haben, vom Grashalm bis zum letzten Dachziegel. Da kann der Staat, die Gemeinde nicht gewinnen. Sie kann nur noch mehr verlieren und am Ende alles. Zur richtigen Therapie gehts hier.
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    Kassenverstärkungskredite. [Mehr hier]
    In den Erläuterungen des statistischen Bundesamtes "Schulden der öffentlichen Haushalte" heißt es: "Unter Kassenverstärkungskrediten werden die kurzfristigen Verbindlichkeiten erfasst, welche die Berichtskörperschaften zur Überbrückung vorübergehender Kassenanspannungen eingehen. Zu den Kassenverstärkungskrediten rechnen neben den Kassenkrediten von Kreditinstituten auch Geldmarkttitel (Schatzwechsel, unverzinsliche Schatzanweisungen) soweit sie zur kurzfristigen Kassenverstärkung bestimmt sind. Die früher ebenfalls dazu zählenden Kassenkredite der Deutschen Bundesbank entfielen ab dem 1. Januar 1994, da zu diesem Zeitpunkt die Regelungen über die zweite Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion wirksam geworden sind. Danach dürfen Notenbanken den öffentlichen Haushalten keine Kredite mehr gewähren. (Erlaubt bleiben allerdings im Interesse der reibungslosen Abwicklung staatlicher Kassentransaktionen sog. untertägige Kreditaufnahmen bei der Notenbank, die zum Tagesschluss aber ausgeglichen sein müssen). Zweck dieses Kreditverbotes ist es, die öffentliche Hand zu zwingen, sich an den Kredit- und Kapitalmärkten zu Marktkonditionen zu finanzieren. Dadurch soll die Haushaltsdisziplin gestärkt und gleichzeitig eine wichtige potentielle Inflationsquelle verschlossen werden."

    Auch der Bund der Steuerzahler bestätigt in seinem Bericht "2006 Die öffentliche Verschwendung" die Praxis, mit Hilfe der Kassenverstärkungskredite die echte Staatsverschuldung optisch kleiner zu halten. Im Bericht wird S. 43 am Beispiel Bodenheim (Hessen) ausgeführt: "Die [Kassenverstärkungs] Kredite dienen eigentlich nur der kurzfristigen Liquiditätssicherung einer Kommune, werden mittlerweile aber landauf und landab als Finanzierungsquelle laufender Ausgaben benutzt."

    Weitere Information Deutscher Städtetag: Explosion der Kassenkredite 1992-2006
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    Länder, Gemeinden und Zweckverbände. Wie das stat. Bundesamt mitteilt, sind die Aufgaben zwischen Land, Gemeinden und Zweckverbänden in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit, werden daher die Schulden von Ländern, Gemeinden und Zweckverbänden zusammengefaßt.
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    Lüftl-Theorem.
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    Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N. Man beachte, wenn Mittelwerte über Zuwächse gegenüber Vorjahreswerten gerechnet werden, ergeben sich andere Mittelwerte als wenn der gesamte Zeitraum gemittelt wird. In Mittelwertberechnungen von Zuwächsen geht ein Wachstumsfaktor ein.
        Streuung =: die Standardabweichung, ein Schätzmass für die Streuung um den Mittelwert.
    Spannweite = Maximum - Minimum.
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    Plutokratie Thema in der IP-GIPT:

    • Grundinfo Oligarchie, Plutokratie ...
    • Das Plutokratie-Syndrom.
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    politische "Krankheit". Sie heißt: Schulden, Schulden über alles, über alles in der Welt. Man könnte sie als eine Art Schuldentollwut bezeichnen. Siehe Überblick Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden Grundgesetzartikel (115 und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz (1967); die "Schulden-Tollwut" scheint inzwischen ein globales Phänomen zu sein. Und die Nationalökonomie und Finanzwissenschaft zeigt sich auch weitgehend unfähig, das Problem angemessen wahrzunehmen und zu lösen. Dafür gibt es dann Wirtschaftsnobelpreise für Spekulationsgewinnoptimierung.
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    Schuldenentwicklungs-Modell Verantwortlich für die unverantwortliche Schuldenpolitik sind: Politik, Recht, Verfassung, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft, Werbung, Banken, Medien, KonsumentInnen und WählerInnen. Jeder Faktor für sich alleine genommen scheint zu einem bestimmten Zeitpunkt - vor allem am Anfang - eine sehr geringe Wirkung oder Bedeutung haben, wie es z.B. typisch für Wachstumsphänomene ist, wo man lange, lange Zeit nichts merkt. Jeder gesellschaftliche Bereich trägt in einem vernetzten Wechselwirkungsprozess immer wieder eine kleine Veränderung bei, so dass aber insgesamt und über die Zeit betrachtet eine riesige und womöglich nicht mehr beherrschbare Eigendynamik an Wechselwirkungen zustande kommt. In einem Schaubild vorgestellt, könnte man sich eine Spirale denken, die sich allmählich immer mehr ausdehnt und in eine gigantische Wachstumsblase einmündet, die schließlich in einer Währungsreform platzt. > Mehr Politische Krankheit ...
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    Schulden nach dem Maastrichtvertrag.

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    Schulden-Pisa.
    • "Im Prinzip zahlt also der Staat keine Zinsen!" Jochen Steffens am 11.12.6 in Finanznachrichten.de. Das ist ja praktisch. Tilgen tut er nicht und Zinsen zahlt er auch nicht - im Prinzip. Bei solchen Kommentaren muss sich wirklich niemand mehr wundern.
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    Schulden-Porträt. Ein neues Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten. Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich nie etwas. PolitikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden- und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität. Und hierbei kommt es nach Musgrave(1987, Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate. Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel; Sprache).  > Stetige und jährliche Wachstumsraten.
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      Anregung: machen oder unterstützen Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk, im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen, Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, dass sie den einfachsten und wichtigsten  kaufmännischen Grundsatz, dass man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der dies nicht kann, beherzigt und zeigt. 
         PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. 
      Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65,  ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. 
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    SchuldenständeDeutschland nach den Kriterien des Maastrichtvertrages im internationalen Vergleich.
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    Schulden-Uhren Links.
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    Schulden-Wachstums-Rate nach der Formel für stetiges Wachstum Beispiel ... : Endwert = Anfangswert * ezs*n.  Für .... z.B.: Hier n =  ... = JE-JA.
        Rechnung mit Excel  für stetiges Schuldenwachstum: zs = [ln(E/A]/ n , = [ln()]/ n = [...] / n =  ... = ...% %.  Probe stetig mit Excel:  [Anfangswert] * e^(zs*n):  e^(zs*n)  = A *  ... = ... [Endwert]. Probe gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH:  [2ndF] [ln] [...] = ... [X] [A] = ... Endwert.
        Rechnung mit Excel  für jährlichesSchuldenwachstum zj=[(E/A)^(1/n)]-1 = [(...)^(...)]-1 = ... = ...%.  Probe jährlich mit Excel:: (1+zj)^n *  [Anfangswert]:  [(...)^n]  * A =  ... * A =   [Endwert] Gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH:   [...][yx] [n] = ... [X] [A] = ...
    Anmerkung: Die Zahlen liegen manchmal nicht auf Millionen gerundet und "krumm" vor. Das rührt meist von der Umrechnung auf Euro her. Daher können die mitgeteilten und mit Excel-interner Genauigkeit gerechneten Werte manchmal geringfügig abweichen von den mit dem Taschenrechner ausgerechneten ungenaueren Werten, weil die Eingabewerte nicht so stellengenau wie in der Exceltabelle vorliegen.
    Bedeutung und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier. Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein. Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert, Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung (Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), stetige und jährliche Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe: Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
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    Staatsverschuldung: Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
    Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite. Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München: Langen-Müller.
     
    Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x

    Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, dass die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
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    supra-nationale Egoismen (EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört, indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger" exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren können.

    • Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].
    • EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen [Q] Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über 300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich 40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien, Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
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    Tatsächliche Schulden der Gemeinden.
    Deutsche Kommunen höher verschuldet als bisher bekannt. "Bertelsmann Stiftung: Ein Großteil der Schulden wird in ausgegliederte Gesellschaften und Unternehmen verlagert. Grafik zum Kommunalkongress 2007: Schulden der Gemeinden, Gemeinde- und Zweckverbände. "Die deutschen Kommunen sind deutlich höher verschuldet, als bisher angenommen. Das geht aus aktuellen Analysen der Bertelsmann Stiftung hervor, die heute in Berlin veröffentlicht werden. Danach verlagern die Kommunen einen beträchtlichen Teil ihrer Schulden in ausgegliederte Gesellschaften. Im Bundesdurchschnitt werden rund 57 Prozent der Schulden in den Kernhaushalten von Städten und Gemeinden ausgewiesen; die restlichen 43 Prozent fallen in den ausgegliederten öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen an.  ..." [Mehr an der Quelle]
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    Wachstum kritisch betrachtet.
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    Wachstumstabellen (Zinseszins).
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    Die Schuld der Wirtschaftswissenschaften und der Medien
    Dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 25 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
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    Zeitgeschichte
    • IFZ: Institut für Zeitgeschichte (München).
    • Deutsches Historisches Museum (dhm), Jahreschroniken zum zeitgeschichtlichen Rahmen in Deutschland: 1900, 1901, 1902, 1903, 1904, 1905, 1906, 1907, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, 1913, 1914, 1915, 1916, 1917, 1918, 1919, 1920, 1921, 1922, 1923, 1924, 1925, 1926, 1927, 1928, 1929, 1930, 1931, 1932, 1933, 1934, 1935, 1936, 1937, 1938, 1939, 1940, 1941, 1942, 1943, 1944, 1945, 1946, 1947, 1948, 1949, 1950, 1951, 1952, 1953, 1954, 1955, 1956, 1957, 1958, 1959, 1960, 1961, 1962, 1963, 1964, 1965, 1966, 1967,1968, 1969, 1970,1971, 1972, 1973, 1974, 1975, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 1993, 1994,1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018,
    • bpb: Bundeszentrale für Politische Bildung mit vielen interessanten und grundlegenden Informationen.
    • Allgemeine Wichtige Daten zur Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.
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    Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944, Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als "Hobby". Geboren in Markt-Erlbach, aufgewachsen in Wilhermsdorf, Utrecht und Nürnberg (Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim a.M., Stockholm [W], Stuttgart und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen" entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives Manifest, integratives Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder, Offenes Atelier, Porträts. - Berufsfachbiographisches.
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    Querverweise
    Standort: Billig Lohn 2010.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Gelderwerb Geld site:www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *
    Einkommensstatistik.
    Gelderwerb - Wie kann der Mensch zu Geld gelangen? * Erwerbsleben - Arbeitsmarktstatistik. * Hartz IV. *
    Arbeits- und Arbeitslosen-Typologie aus integrativ- differentieller und wirtschaftspsychologischer Sicht. *
    Psychologische Materialien zur Arbeitsmotivation: Möglichkeiten zum Aufbau einer positiven Arbeits-Einstellung. *
    Psychologie und Psychopathologie des Geldes, 2 * Privatverschuldung * Schuldenstatistik * Geldtabu und Geldgeheimnisse *
    Querverweis: Macht Geld glücklich? - Die Sicht eines Börsenmaklers.
      * Überblick Staatsverschuldung *
    Sinnfragen: Lebenssinn 1 * Lebenssinn 2 (mit 100 Jahre Leben Meditation). *
    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Billig Lohn, Niedriglohn, Mindestlohn, Leiharbeit 2010 ff. Dokumente und Materialien der vielen Gesichter der Ausbeutung und Lohnsklaverei. Abteilung Wirtschaft und Soziales. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wirtsch/arblos/bilohn10.htm
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      Ende_Billig-, Niedrig-, Mindest-Lohn 2010 ff_Überblick_Rel. Aktuelles _Rel. Beständiges _Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service-iec-verlag_Mail: sekretariat@sgipt.org__Wichtiger Hinweis (1+2)

    korrigiert: irs23.05.10



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik sind willkommen
    26.02.15    Linkfehler geprüft und korrigiert. * SZ: Warum Arbeitslose nicht vom Jobwunder profitieren  *
    03.05.14    Offizielle Arbeitslosenzahl...
    08.02.14    Niedrig-Löhne: Viele Deutsche brauchen Zweitjob.
    24.01.14    Hunderttausende Akademiker arbeiten für Billig-Löhne.
    11.01.12    Studie des DGB: Billiglöhne kosten Staat Milliarden.
    30.08.11    Jobcenter verantwortlich für rechtswidrige Ein-Euro-Jobs.
    29.00.00    Fehlurteil BVerfG 9.2,10 zur Hartz IV. Bedarfsberechnung.