Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=22.05.2010
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 01.05.15
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20
D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
_ Zitierung
& Copyright
Anfang Billig-,
Niedrig-, Mindest-Lohn 2010 ff_Überblick_Rel.
Aktuelles _Rel.
Beständiges _Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
Service-iec-verlag___
Wichtiger
Hinweis (1+2)
Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wirtschaft und Soziales ("WISO"),
Bereich Einkommen und Löhne, und hier speziell zum Thema:
Billig-, Niedrig-, Mindestlohn, Leiharbeit 2010 ff
Dokumente und Materialien der vielen Gesichter
der Ausbeutung und Lohnsklaverei
von Rudolf Sponsel, Erlangen
* Editorial * Dokumentation
und Materialien: Deutschland, Ausland,
Statistik:
2010, 2009, 2008, 99-09 EU,
IAQ-2006,
95-02
EU, *
Literatur,
Links,
Glossar*
Querverweise *
Editorial: Obwohl man das vor einigen
Jahren kaum für möglich hielt, inzwischen (2010) ist es Wirklichkeit
geworden: es gibt wieder so etwas wie Lohn-Sklaven, die auf das übelste
ausgebeutet, missbraucht und gedemütigt werden, wobei diejenigen,
die man im Visier hat(te), oft durch die Maschen schlüpfen: all jene,
obwohl sie arbeitsfähig sind, die glauben, man könnte sich ein
Leben lang auf Staats- oder Sozialträgerkosten berufen, verlassen
und ausruhen, .
Die soziale Marktwirtschaft ist völlig außer
Rand und Band geraten und weitgehend verschwunden. Artikel 14,2 GG oder,
hier in Bayern, Artikel 157(1) und 158 der Bayerischen Verfassung, gelten
weniger denn je.
GG, Art. 14, Abs. (2): „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch
soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Bayerische Verfassung,
Art. 158: „Eigentum verpflichtet gegenüber der Gesamtheit. Offenbarer
Missbrauch des Eigentums- oder Besitzrechts genießt keinen Rechtsschutz.“
Bayerische Verfassung, Art. 157 (1): „Kapitalbildung ist nicht Selbstzweck,
sondern Mittel zur Entfaltung der Volkswirtschaft.“ |
Der Neoliberalismus hat sich in seinen übelsten
und ekelhaftesten Formen durchgesetzt. Guido Westerwelle und seine Katastrophen-FDP
scheint zutiefst befriedigt zu werden, wenn sie ihre dreisten Lügen,
Dummheiten und Widersprüchlichkeiten öffentlich und gebetsmühlenartig
verkünden können. Diese Partei hat wirklich nicht nur gar nichts
begriffen, sie ist seit ihrem come back nur noch ein sozialpolitisches
Krebsgeschwür für Deutschland. Andererseits: sie wurden und werden
gewählt, wenn sie sich auch zur NRW Wahl 2010 glücklicherweise
halbierten. Offensichtlich sehnt sich ein beachtlicher Teil der WählerInnen
nach dieser Öko-Pest oder fällt zumindest auf deren plumpe Propaganda
herein, so dass man versucht sein könnte, psychoanalytische Fantasien
von Selbstbestrafung zu bemühen. Und so gesehen, könnte man auch
sagen: dieses Volk bekommt letztlich vielleicht genau das, was es verdient:
Dünnbrettbohrer, Penner, egomanische und durchtriebene Raffer, die
nur eines wirklich gut können: Schulden machen, misswirtschaften,
chaotisieren, destabilisieren und sich die eigenen Taschen vollstopfen
(Finanzkrise: 3-09,
4-09,
1-10,
2-10,
...). Je größer der verbockte Mist, desto größer
die Boni und der goldene Handschlag. Das nennen wir ein echtes und wahres
Leistungsprinzip.
Es gilt das kruppstählerne etilE-Prinzip:
Es muss gnadenlos belohnt werden, wer Bockmist macht auf höherer Ebene.
|
Leider gut vorbereitet durch die schamrot-giftgrüne
Doppelspitze Schröder und Fischer, die in offensichtlich politisch-geistiger
Umnachtung dem Schulden-, Bilanz-, Intransparenz- und Finanzchaos durch
ihre Deregulierungsgesetze
den Weg ebneten für die Destabilisierung Deutschlands, der EU, des
Euros, der sozialen Marktwirtschaft und des Sozialsystems.
Und die Gewerkschaften stehen daneben und schauen
tatenlos zu, statt für den Mindestlohn so lange generalzustreiken,
bis er durchgesetzt ist - notfalls mit Märschen auf die Rathäuser
und Parlamente. Hier greift sich nämlich der Markt selbst an, was
uns eindringlich zeigt, wie abgrundtief faul und in sich widersprüchlich
dieser Casino-Kapitalismus mittlerweile entwickelt ist. Es ist nämlich
ganz einfach: Wenn das Bruttoinlandsprodukt zum größten Teil
durch den Konsum hervorgebacht wird, dann ist der Konsum die wichtigste
Stütze der Wirtschaftskraft und Wirtschaftsleistung. Zum konsumieren
braucht man aber Geld und Massen, die dieses Geld für den Konsum ausgeben
wollen. Das ist das eine. Das andere ist: Durch die "Aufstocker", eine
unglaubliche Perversion einer angeblich wettbewerbsorientierten Marktwirtschaft,
werden gerade die positiven Faktoren einer "freien" Marktwirtschaft - die
es schon lange nicht mehr gibt - außer Kraft gesetzt, weil genau
die Unternehmen, die ordentlich wirtschaften und anständige Löhne
zahlen, vom Markt verdrängt werden durch jene, die sich nur mit dem
Aufstocker-Tropf, also mit Subventionen durch die SteuerzahlerIn, halten
können.
Ein Unternehmen, das keine anständigen Löhne zahlen und
sich nicht am Markt behaupten kann, muss vom Markt verschwinden.
|
Die größte Schuld für die unerträglichen Verhältnisse,
die Artikel 1 GG - Die Würde des Menschen ist unantastbar - ins Gesicht
spucken, tragen die Bundesregierung und hier in erster Linie Bundeskanzlerin
Merkel und die obersten Gerichte Deutschlands, die diesen Hohn zulassen
und sehr oft Unrecht im Namen
des Rechts sprechen..
Dokumente
und Materialen der vielen Gesichter der Ausbeutung und Lohnsklaverei [chronologisch
geordnet, aktuell zuerst] ... " []
"Moderne
Sklaverei. Gesetzlich verboten und abgeschafft - doch bis heute werden
Menschen gewaltsam versklavt. In Haiti kostet ein Mädchen 50 Dollar.
In Indien leben Schuldknechte in der dritten Generation. Obwohl die Sklaverei
weltweit als abgeschafft gilt, schätzen Experten die Zahl der Menschen,
die gewaltsam versklavt oder gegen ihren Willen zum Zweck der Ausbeutung
gefangen gehalten werden, auf 27 Millionen. scobel über ein Thema,
das wenig in der Öffentlichkeit stattfindet und gerne verdrängt
wird. ..." [Scobel
15.9.11]
Deutschland
> Arbeitslose.
"Zahl der
Leiharbeiter mehr als verdoppelt In zehn Jahren ist die Zahl
der Leiharbeiter in Deutschland um 129 Prozent gestiegen. Die Linksfraktion,
die die Anfrage gestellt hatte, fordert nun von der Regierung, das Zwei-Klassensystem
am Arbeitsmarkt zu beenden. ... " [HB 1.5.15]
"Warum
Arbeitslose nicht vom Jobwunder profitieren Trotz der Rekordbeschäftigung
gelingt es den staatlichen Vermittlern immer seltener, Arbeitslosen einen
festen Job zu vermitteln. Die Grünen-Politikerin Pothmer sagt: "Die
Entwicklung bei der Arbeitsvermittlung hat sich von der Beschäftigungsentwicklung
entkoppelt. Immer weniger Arbeitslose profitieren von der guten Lage am
Arbeitsmarkt. ... Aus der Antwort des Arbeitsministeriums geht aber
ebenfalls hervor, dass frühere Erwerbslose ihren neuen Job häufig
schnell wieder verlieren. Danach haben nur knapp 57 Prozent noch nach einem
Jahr die Stelle, die sie mithilfe der staatlichen Behörden bekommen
haben. ... Pothmer will sich damit nicht zufriedengeben. Sie fordert einen
Politikwechsel in der Arbeitsförderung, "weil weder Umfang noch Qualität
der Vermittlung überzeugen können". ..." [SZ 26.2.15]
Ausbeutung: SPD beschäftigt
Praktikanten für 80 Euro in der Woche
"Arbeitsministerin Andrea Nahles will mit der Ausbeutung von Praktikanten
aufräumen. Da kann sie am besten im eignen Haus beginnen: Praktikanten
im Dienst der SPD können nicht immer auf eine ordentliche Bezahlung
hoffen. Die Vergütungen auf Bundes- und Landesebene reichen oft nur
für Mittagessen und Busticket. Erwartet wird jedoch meist ein Vollzeiteinsatz
von 39 Stunden pro Woche. Wer keinen privaten Mäzen hat, kommt als
junger Mensch in Diensten der SPD nicht über die Runden. ,,," [DWN
13.6.14]
Arbeitsmarkt
Wegen Niedriglohn: Offizielle Arbeitslosenzahl fällt unter 3 Millionen
Im April waren bei der Arbeitsagentur 2,9 Millionen Arbeitssuchende registriert.
Das ist der niedrigste April-Wert seit 22 Jahren. Doch die Linkspartei
sieht die tatsächliche Arbeitslosenzahl bei 3,8 Millionen. Zudem arbeiteten
immer mehr Deutsche für einen Niedriglohn. ... " [DWN 30.4.14]
Die
Schande von Europa: Deutschland beutet seine Arbeiter aus
"Deutschland schafft seine Arbeiter ab. Der Niedriglohnsektor boomt
in kaum einem europäischen Land so wie in Deutschland. Von einer sozialen
Marktwirtschaft kann nicht mehr die Rede sein. Die deutschen Arbeiter bezahlen
den Preis für die hemmungslose Globalisierung. ..." [DWN 29.09.2014]
Niedrig-Löhne:
Viele Deutsche brauchen Zweitjob
"Der Lohn aus nur einer Tätigkeit reicht zum Leben nicht aus.
Fast drei Millionen Deutsche nehmen deswegen einen Zweitjob an. Diese Zahl
hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. ... Das Statistische
Bundesamt bestärkt die Argumente des Sozialverbandes und rechnet mit
einer Armutsquote von 19,6 Prozent. Darüber hinaus sind in Deutschland
weitere 16 Prozent armutsgefährdet. Als armutsgefährdet gilt,
wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient (mehr zum
Armutsbericht der Bundesregierung – hier)." [DMN 6.2.14]
Hunderttausende
Akademiker arbeiten für Billig-Löhne
"Knapp 700.000 Akademiker erhalten nur einen Niedriglohn. Zudem ist
die Arbeitslosigkeit unter Akademikern stetig angestiegen, im vergangenen
Jahr waren 191.000 ohne Arbeit. Ein Hochschulstudium ist in Deutschland
keine Garantie für ein finanziell gesichertes Leben. Etwa 688.000
Akademiker sollen 2012 als Billig-Löhner beschäftigt gewesen
sein...." [DWN 24.1.14]
Deutschland:
7,918 Millionen atypisch Beschäftigte. "Heute berichtete das Statistische
Bundesamt (Destatis) die Jahresdaten zu den Beschäftigtenverhältnissen
in Deutschland für 2011. Herausgekehrt wurde der Anstieg der Normalarbeitsverhältnisse
von +605’000 zum Vorjahr auf 23,674 Millionen auf Basis von Ergebnissen
des Mikrozensus. Allerdings unterliegen die Normalarbeitsverhältnisse
einer etwas weichgespülten Definition durch Destatis. Es sind unbefristete
sozialversicherungspflichtige Stellen, aus Vollzeit oder Teilzeit ab 21
h die Woche Arbeitszeit. Würde man eine höhere Mindest-Wochenarbeitszeit
ansetzen, sähen diese Daten anders aus.
Trotzdem steht der Anstieg der Normalarbeitsverhältnisse,
auch laut dieser Definition, für eine bessere Qualität beim Beschäftigungszuwachs,
sie dürfte aber auch mit Zeitverzug eine Korrektur aus der Schieflage
2010 reflektieren. Denn 2010 gingen 75,5% des abhängigen Beschäftigtenzuwachses
auf atypische Beschäftigung, nun 2011 waren es nur 12,1%. Der Chart
zu den Normalarbeitsverhältnissen seit 1997 verrät allerdings,
der Anstieg der Normalarbeitsverhältnisse, selbst ab 21 Stunden Wochenarbeitszeit,
ist alles andere als ein wirkliches Ruhmesblatt. ..." [qs 30.7.12]
Norbert Blüm
tobt auf IG-Metall-Demo. Der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm
hat sich vor den Werkstoren eines Maschinenbauers in Coburg mit Demonstranten
solidarisiert. Auf der Metaller-Kundgebung wetterte er aufs Derbste gegen
Leiharbeitsfirmen.
Er einstige Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) nahm in der vergangenen
Woche an einer Demonstration der IG Metall vor den Toren der Firma Waldrich
in Coburg teil. „Ihr verdient es, mehr Geld in der Tasche zu haben“, rief
Blüm über ein Mikro den Arbeitern zu. Das berichtete die „Neue
Presse Coburg“. Bei strömendem Regen sei Blüm besonders hart
mit kleineren Leiharbeitsfirmen ins Gericht gegangen. „Die Verleiher sind
Zuhälter. Die Sau sitzt auf der Couch und lässt andere für
sich arbeiten. ... Er selbst sei einst Anhänger von Leiharbeit
gewesen, um Auftragsspitzen bewältigen zu können. Das Instrument
habe aber zu einem Abbau regulärer Beschäftigung geführt.
„Das ist ein zurück zum Tagelöhner“, sagte Blüm. „In meiner
Welt sind das Zuhälter, die Prostitution betreiben." ... " [Foc 8.5.12]
Gerichtsentscheid:
Stundenlohn von 5 Euro ist zumutbar. "Höchstrichterliche Entscheidung:
Arbeitssuchende dürfen ein Jobangebot durch die Agentur für Arbeit
nicht ablehnen, weil ihnen der Lohn zu niedrig ist.. Arbeitssuchende dürfen
ein Jobangebot nicht mit der Begründung ablehnen, der Lohn sei zu
niedrig. Das hat das Bundessozialgericht nun entschieden. Eine Arbeitssuchende
hatte ein Jobangebot durch die Agentur für Arbeit abgelehnt, weil
ihr der Stundenlohn von 5,37 Euro zu niedrig erschien. ... Das Bundessozialgericht
entschied nun, dass die Agentur für Arbeit die Zahlungen an die Arbeitssuchende
zu Recht einstellte, weil der Nettolohn, den der potenzielle Arbeitgeber
bereit war zu zahlen, höher gewesen wäre als ihr Anspruch auf
Arbeitslosengeld. ...[DMN 7.5.12]
"Lehrknechte und Betteldozenten.
Ausbeutung in der Bildungsrepublik Deutschland. "Die Forschungs- und Wissenschaftspolitik
ist ein großer Schwerpunkt. Wir geben jedes Jahr vier Milliarden
Euro mehr für Wissenschaft in unserem Land aus, weil wir wissen, Wissenschaft
und Bildung sind die zentralen Zukunftspfeiler." Das sagt Bundeskanzlerin
Angela Merkel, CDU, in ihrem aktuellen Video-Podcast. Doch die Hochschulen
Deutschlands beschäftigen Abertausende hoch qualifizierte Wissenschaftler
mit nur kurzfristigen Verträgen und geringen Honoraren...." [F21 27.3.12]
"Rückschau:
Leiharbeit. Kaum Kontrolle, wenig Schutz für die Mitarbeiter.
Auf den ersten Blick sieht sie super aus, die Entwicklung am Arbeitsmarkt.
3,4 Millionen Arbeitslose waren es noch 2009 im Jahresschnitt. Seitdem
ging es stetig bergab mit der Arbeitslosigkeit, dieses Jahr werden im Schnitt
nur noch 2,8 Millionen Arbeitslose erwartet. - Auf den zweiten Blick allerdings
sieht die Statistik nicht mehr ganz so super aus, denn zugleich landen
immer mehr Menschen in der Zeitarbeit. Gut 600.000 Leiharbeiter waren es
2009, dieses Jahr könnten es zum ersten Mal mehr als 1 Million sein.
Die Branche boomt - nur kontrolliert wird sie leider nicht so richtig.
..." [plusminus 27.3.12]
"Studie des
DGB: Billiglöhne kosten Staat Milliarden. Trotz Vollzeitjob
sind viele Arbeitnehmer auf Hilfe des Staates angewiesen. Sie verdienen
nicht genug, um davon leben zu können. Die Kosten gehen in die Milliarden.
Mit rund zwei Milliarden Euro musste der Staat laut "Saarbrücker Zeitung"
im vorigen Jahr tief in die Tasche greifen, um Geringverdienern mit Vollzeitjob
das Existenzminimum zu sichern. Das berichtet das Blatt unter Berufung
auf eine neue Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Dazu kämen
noch sozialversicherungspflichtige Teilzeitjobber, wodurch der Staat sogar
vier Milliarden Euro über Hartz-IV-Leistungen beigesteuert habe. ..."
[op 10.1.12]
"Sklavenmarkt Deutschland. Lohndumping
ist überall. Millionen Geringverdiener arbeiten in prekären Verhältnissen.
Nur etwa 60 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland haben noch einen
unbefristeten Vollzeitjob. Das Heer der Ein-Euro-Kräfte und Mini-Jobber
wächst. Fast eine Million Leiharbeiter bekommen oft deutlich weniger
als ihre festangestellten Kollegen. Viele sind “Aufstocker”, das heißt,
sie brauchen trotz Arbeit Hartz-IV. „Die Arbeitswelten driften auseinander“,
sagen Experten. Die Ausbeutung nimmt zu. Ganz unten: Die Schattenwelt der
Saisonarbeiter und Illegalen. Wer verdient alles mit, wenn Menschen billig
schuften, ohne Regeln und Mindestlohn? ..." [radio.ARD 27.11.11: PDF]
"Geringverdiener in Deutschland.
Wo die Niedriglöhner malochen- Demonstration für Mindestlöhne:
Im Osten ist der Anteil der Geringverdiener hoch. So groß war der
deutsche Niedriglohnsektor noch nie: Nach den Kriterien der OECD bezieht
inzwischen jeder fünfte Arbeitnehmer ein Billiggehalt. Besonders hoch
ist die Quote der Geringverdiener in Mecklenburg-Vorpommern - aber auch
in Schleswig-Holstein. ... " [Spiegel 11.10.11]
Niedriglöhne
und kein Streikrecht. Evangelische Kirche als Arbeitgeber. "Leiharbeit,
Outsourcing und Lohndumping sind in der Diakonie längst keine Einzelfälle
mehr, seit sich der kirchliche Wohlfahrtsverband dem Wettbewerb im Pflege-
und Gesundheitssystem stellen muss. Gleichzeitig werden den etwa 450.000
Beschäftigten der Diakonie Dinge vorenthalten, die in der Wirtschaft
selbstverständlich sind: Streiks, Betriebsräte, Tarifverhandlungen.
... " [Frontal21 8.11.11]
Fehlurteil
BVerfG 9.2,10 zur Hartz IV. Bedarfsberechnung.
"Honorare von Sprachlehrern
"15 Euro pro Stunde - Ausdruck von Geringschätzung". Sie haben
studiert, arbeiten engagiert und oft in Vollzeit. Trotzdem verdienen freie
Dozenten und Sprachlehrer miserabel. Um ihren Kontostand aufzubessern,
verstoßen viele gegen das Gesetz. ... " [SZ 14.10.11]
"Jobcenter
verantwortlich für rechtswidrige Ein-Euro-Jobs. Jobcenter sind
dafür verantwortlich, wenn sie Hartz-IV-Empfängern einen rechtswidrigen
Ein-Euro-Job anweisen. Dies entschied das Bundessozialgericht (BSG) am
Samstag in Kassel bei einer öffentlichen Verhandlung am "Tag der offenen
Tür". ... " [stern 27.8.11]
"Mindestlöhne
für Forstarbeiter. Im Wald der Billiglöhne. Die IG Bau fordert
für Forstarbeiter eine gesetzliche Lohnuntergrenze. Große Waldbesitzer
sind dagegen. Ihr oberster Lobbyist ist der Bruder von Karl-Theodor zu
Guttenberg. ... " [SZ 24.3.11]
"Ausbeutung.
Diakonie-Heime betreiben Lohndumping à la Schlecker. Mit christlicher
Wohlfahrt hat das wenig zu tun: Laut einem Pressebericht beschäftigen
Diakonie-Heime Zehntausende Mitarbeiter in Zeitarbeitsfirmen - und drücken
so die Lohnkosten. Mit ähnlichen Methoden sorgte schon der Discounter
Schlecker für Schlagzeilen. ...
" [Spiegel 11.1.11]
IAB-Direktor
Möller für Mindestlohn vor Mai 2011.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit (IAB)
"Der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
(IAB) Joachim Möller befürchtet ab Mai 2011 eine Lohn-Abwärtsspirale.
Diese drohe insbesondere in den Teilen des Dienstleistungssektors, in denen
bereits jetzt niedrige Löhne gezahlt werden. Zum 1. Mai 2011 enden
die Übergangsfristen für die 2004 zur EU hinzugekommenen Länder,
darunter Polen und die baltischen Staaten. ..." [idw 20.12.10]
"Bundesarbeitsgericht
Christen bei Zeitarbeit nicht tariffähig. Das Bundesarbeitsgericht
in Erfurt hat am Dienstag der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften
für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) die Tariffähigkeit
abgesprochen. ..." [TS 15.12.10]
"Reinigungsfirma:
Wegen Hungerlohn verurteilt.
Putzfrauen bekommen zum Teil minimale Löhne. Colourbox Putzfrauen
bekommen zum Teil minimale Löhne. Erstmals ist ein Unternehmer, der
Minilöhne bezahlte, wegen einer Straftat verurteilt worden. Die Angestellten
seiner Reinigungsfirma arbeiteten in Zwölf-Stunden-Schichten und bekamen
zwischen einem und 1,79 Euro pro Stunde. ..." [focus 9.12.10]
Leiharbeit [Frontal21
23.11.10]
"Leiharbeit führt in falsche Richtung". Der Staat subventioniere
die Leiharbeit, kritisiert der Direktor des Instituts für Arbeit und
Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen, Professor Gerhard
Bosch. Viele Leiharbeiter würden so schlecht verdienen, dass sie sich
ihr Gehalt aufstocken lassen müssten. "Das kostet im Jahr mindestens
500 Millionen Euro", so der Arbeitsmarktexperte. Im Frontal21-Interview
fordert Bosch, den Missbrauch der Leiharbeit einzudämmen. ... "
Erpressung am Arbeitsplatz. Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden.
Die Zeitarbeit boomt. Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Zahl
der Beschäftigten in der Zeitarbeitsbranche im September 2010 auf
rund 920.000 gestiegen, so die Berechnungen des Instituts der deutschen
Wirtschaft. Ein großes Problem bei der Zeitarbeit ist jedoch der
Umgang mit den Arbeitszeitkonten, auf denen die Überstunden in den
Entleihfirmen gesammelt werden.
Die
Zahl der Leiharbeiter hat die Millionengrenze erreicht und steigt weiter.
Ein Ende des Anstiegs ist nicht absehbar. Zehn bis zwölf Stunden Arbeitszeit
pro Tag, ein Akkordlohn plus 75 Cent Anwesenheitsprämie, die aber
schon bei einem Krankheitstag im Monat entfällt – macht 900 Euro netto
für eine Vollzeitstelle. So sieht sie aus, die Arbeitswelt der Leiharbeiter/innen
in Deutschland. Sie können ihnen tagtäglich begegnen, etwa bei
Rewe, Netto oder Edeka. Die drei Einzelhandelsketten leihen sich ihre Mitarbeiter/innen
schon seit längerem bei „headway logistic“, einer bayerischen Zeitarbeitsfirma,
aus. ..." [ver.di Publik 11]
Menschenhandel. "Sklavereiähnliche
Zustände". Die Konferenz "Gemeinsam gegen Menschenhandel" in Wien
hat begonnen - Österreich ist ein Transit- und Zielland. Wien - Die
Konferenz "Gemeinsam gegen Menschenhandel" hat am Donnerstag in Wien begonnen.
Rund 32 Mrd. Dollar (22,7 Mrd. Euro) würden pro Jahr mit der Ausbeutung
und dem Verkauf von Menschen umgesetzt, erklärte Botschafterin Elisabeth
Tichy-Fisslberger, Koordinatorin der Task Force on Combating Human Trafficking
(TF-HT) zum Auftakt der Veranstaltung. Laut einer aktuellen Studie der
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gibt es jährlich knapp 2,4
Millionen Menschenhandelsopfer, die meisten davon seien Frauen und Kinder,
so die Botschafterin anlässlich des EU-Tages gegen Menschenhandel
am 18. Oktober. ... " [dS 15.10.10]
Alptraum
Promotion. Doktoranden vor der Pleite. Dumpinglöhne, Selbstausbeutung
und sehr viel Arbeit: Zehntausende deutsche Doktoranden leben in prekären
Verhältnissen. Statt sich um den notleidenden Forschernachwuchs zu
kümmern, setzen die Universitäten auf Prestigeprojekte. Jetzt
regt sich Widerstand. ... " [Spiegel 12.7.10]
Toiletten
putzen für 1,79 Euro in der Stunde
"Ein Prozess in Magdeburg soll klären, ob die Verweigerung von
Mindestlohn eine Straftat ist ... " [ND 26.5.10] [FR 25.5.10]
"Zehn
Euro Mindestlohn kann sich unser Unternehmen nicht leisten"
"... Doch eine Entlohnung von zehn Euro, wie es die Linke fordert,
sei für ein so kleines Unternehmen wie die Hanf-Fabrik nicht zu bewerkstelligen.
"Mit dem, was wir hier umsetzen, kommen wir gerade so durch", wie Nowotny
erklärt. Das heißt, dass seine Mitarbeiter mit ihrem Gehalt
ihre Familien ernähren könnten, doch ein höherer Stundenlohn
nicht machbar sei. Auch mögliche Fördermaßnahmen, die Stüber
ihm empfahl, will Nowotny für seine Firma nicht beantragen. Das gehöre
zur Unternehmensphilosophie. "Wir wollen einzig und allein von unserer
eigenen Arbeit leben und nicht vom Staat abhängig sein. Entscheidungen
werden hier zusammen getroffen, eine Hierarchie gibt es nicht." Dass so
eine spezielle Unternehmensform funktioniert, zeigt laut Nowotny auch die
lange Betriebszugehörigkeit seiner Mitarbeiter. "Viele von uns sind
seit der Gründung dabei und werden bis zu ihrer Rente hier bleiben."
[nk 26.5.10]
Zeller
(JU) für Mindeslohn in der Altenpflege
"... Gestern hat sich der Christdemokrat zur Diskussion um den Mindestlohn
in der Pflege geäußert: "Bei den Pflegediensten in kirchlicher
Trägerschaft im Main-Kinzig-Kreis wird teilweise schon lange über
die nun festgelegten 8,50 Euro gezahlt", erklärte der Kreisvorsitzende.
Er reagierte damit auf die Aussagen des Sozialdezernenten und SPD-Unterbezirksvorsitzenden
Dr. Kavai (SPD), wonach dieser sich für einen verbindlichen Mindestlohn
von 8,50 Euro in den Altenpflegeberufen starkmachen und diese in den Alten-
und Pflegezentren des Kreises einführen wolle. ..." [gt 26.5.10]
Pflege-Mindestlohn
wie geplant in Kraft setzen Auseinandersetzung in der Koalition
ärgerlich
"Das von allen Mitgliedern in der Pflegekommission einstimmig ausgehandelte
Ergebnis nicht wie geplant umzusetzen, wäre höchst ärgerlich
und für die Mitarbeitenden in der Pflege nicht nachvollziehbar", kritisiert
Caritas-Präsident Peter Neher die aktuelle Auseinandersetzung in der
Koalition zur Einführung eines Mindestlohns in der Pflege zum 1. Juli
2010. ..." [gw 17.5.10 Quelle: caritas.de] [Zeit 20.5.10]
Tagelöhner
der Wissenschaft. Lehren für 4,80 Euro die Stunde
"Sie sind die Tagelöhner deutscher Universitäten: stellenlose
Akademiker als Lehrbeauftragte, die zu Discountpreisen unterrichten - manchmal
sogar umsonst. Ihre Zahl steigt. Denn rasant wachsenden Studentenzahlen
steht zu wenig Lehrpersonal gegenüber.
1500 Professuren wurden in den letzten Jahren ersatzlos gestrichen,
der Mittelbau ausgedünnt. Billige Lehraufträge ersetzen fehlende
Stellen. "Ich lebe momentan in Verhältnissen", berichtet der Lehrbeauftragte
Michael Bahn, "die für das Wohnungsamt nicht nachvollziehbar sind.
Ich bekomme deshalb kein Wohngeld und verdiene zu wenig, um davon leben
zu können." Und der Postdoktorand Robert Dennhardt sagt: "Es zieht
Energie ab, sich ständig Sorgen zu machen, wie ich über den nächsten
Monat komme? Ich würde diese Energie aber lieber für die Frage
verwenden: Wie gestalte ich eine gute wissenschaftliche Lehre?" Der Präsident
des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, erklärt: "Im Wesentlichen
geht es darum, dass die Menschen, die in prekären Verhältnissen
arbeiten, in brutaler Weise ausgenutzt werden." ... [3sat 11.5.10]
Die KiK-Story:
Die miesen Methoden des Textildiscounters
"Oberhausen: eine Promi-Veranstaltung mit Verona Pooth. Auf dem roten
Teppich präsentiert sich die Werbe-Ikone in einem Outfit des Textildiscounters
KiK. Wohl keine 30 Euro kostet ihre Abendgarderobe. Das neue Werbegesicht
der Billigkette soll offenbar vermitteln, dass KiK nicht nur günstig,
sondern auch gesellschaftsfähig ist. ... " [Panorama - Die Reporter
am 07. April 2010]
Einladung zum Lohndumping
"Laut Dienstanweisung der Bundesagentur für Arbeit gelten erst
Stundenlöhne von »deutlich unter drei Euro« als sittenwidrig.
Schlechte Nachrichten für Geringverdiener: Eine Weisung der Bundesagentur
für Arbeit (BA) besagt, dass Jobcenter erst aktiv werden müssen,
wenn Arbeitgeber einen Stundenlohn von weniger als drei Euro zahlen. Somit
ermutigt man Unternehmen förmlich zum Lohndumping.
In Deutschland müssen etwa 1,37 Millionen Menschen
ihr Gehalt mit Hartz IV aufstocken. Somit sind etwa 23 Prozent der angeblich
arbeitsscheuen Hartz-IV-Empfänger berufstätig. Viele der Betroffenen
arbeiten Vollzeit und verdienen trotzdem zu wenig, um ihren Lebensunterhalt
aus eigener Kraft bestreiten zu können. Da es nach wie vor an einem
gesetzlichen Mindestlohn fehlt, sind dem Lohndumping in bestimmten Branchen
kaum Grenzen gesetzt. Um das Schlimmste zu verhindern, dürfen die
zuständigen Jobcenter gerichtlich gegen Arbeitgeber vorgehen, die
sittenwidrige Löhne zahlen. Schließlich müssen die Behörden
die Lohndrückerei der Unternehmer mit Sozialleistungen ausgleichen.
Im Ernstfall entscheiden dann die zuständigen Arbeitsgerichte. ...
" [ND 2.3.10]
Lebenslänglich Zeitarbeit
"Die Chance von Zeitarbeitern auf eine dauerhafte Anstellung liegt
bei nur sieben Prozent. Der Ausbruch aus dem System ist schwierig.
Zeitarbeit ist nur selten ein Sprungbrett für
eine Festanstellung. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Bertelsmann-Stiftung
am Dienstag vorlegte. Zeitarbeit stelle selten "eine Brücke in reguläre
Arbeitsverhältnisse" dar, kritisierte Stiftungschef Gunter Thielen.
Die Untersuchung, bei der die Arbeitsverhältnisse in 23 europäischen
Ländern miteinander verglichen wurden, bestätigt damit zum Teil
die Kritik der Gewerkschaften an der Zeitarbeit. ..." [SZ 27.4.10]
Euro-Krise:
"Deutsches Lohndumping sprengt die Währungsunion".
"Maßvolle Tarifabschlüsse, mehr Wettbewerbsfähigkeit:
Das deutsche Modell, durch jahrelange Lohnzurückhaltung die Marktposition
zu verbessern, gilt als Vorbild für EU-Staaten wie Griechenland. Falsch,
sagt Ökonom Heiner Flassbeck. Das deutsche Lohndumping sei schuld
daran, dass die Währungsunion nun vor einer Zerreißprobe stehe.
... " [mm 19.2.10]
Lohndumping: Schlecker
sperrt aus
Die Eröffnung des zweiten "XL"-Schleckers in Bremen fiel wegen
Protesten flach. Verkäuferinnen, die eine Betriebsratswahl organisieren
wollten, wurden entlassen. ... " [taz 5.2.10]
Lohndumping ist sittenwidrig
"Stundenlöhne von unter fünf Euro bei Subunternehmen der
Bahn oder Drogeriemarktketten: Was gesetzlich erlaubt ist, erklärt
die Kolumne zum Arbeitsrecht. ... Gilt keine Tarifbindung oder gibt es
keinen verbindlichen Mindestlohn für eine Branche, treffen Arbeitgeber
und -nehmer eine freie Vereinbarung über die zu zahlende Höhe
der Vergütung. Nicht selten sind jedoch solche Vergütungsvereinbarungen
unwirksam. Besteht nämlich ein auffälliges Missverhältnis
von Arbeitsleistung und Arbeitsentgelt oder nutzt der Arbeitgeber eine
Zwangslage, die Unerfahrenheit, einen Mangel an Urteilsvermögen oder
eine erhebliche Willensschwäche des Mitarbeiters aus, handelt es sich
um einen sittenwidrigen Lohnwucher. Wann er vorliegt, entscheiden jedoch
der Einzelfall und die Gesamtumstände. ... " [Zeit 1.2.10]
Lohndumping
mit Zeitarbeit: Das Prinzip Schlecker
"Entsorgungsunternehmen, Privatkliniken und Zeitungsverlage – ähnlich
wie die Drogeriekette Schlecker drücken zahlreiche Arbeitgeber mit
Leiharbeitsfirmen die Löhne. Gewerkschafter warnen vor Lohndumping.
Die Arbeitgeber verweisen auf die Wirtschaftskrise. ... " [stern 18.1.10]
SPD will gegen
Lohndumping vorgehen
"Die SPD will gegen Lohndumping und Tarifflucht bei der Leih- und Zeitarbeit
vorgehen. Dafür hat die Partei ein "Arbeitsprogramm 2010" beschlossen.
... Für Leiharbeiter solle künftig nach einer Einarbeitungszeit
ohne Ausnahme der Grundsatz "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" gelten,
sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel nach einer zweitägigen Klausurtagung
der SPD-Spitze in Berlin. ... " [n24 18.1.10]
Vom Elend der Leiharbeit
"Die Hoffnung, als Leiharbeiter fest in ein Unternehmen zu wechseln,
ist trügerisch: Es gelingt nur selten. Sicher dagegen ist: Der Verdienst
ist schlecht.
Leiharbeiter haben nur geringe Chancen, als Stammarbeitskraft vom ehemaligen
Einsatzbetrieb eingestellt zu werden. Das geht aus dem elften Bericht der
Bundesregierung zum Thema Arbeitnehmer-Überlassung hervor, den das
Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. ..." [SZ 14.1.10]
Lohndumping.
Wie Arbeitgeber Gehälter schleifen.
"Sie gründen Tochterfirmen, leihen sich Zeitarbeiter oder setzen
auf Werkverträge: Immer mehr Unternehmen nutzen legale Winkelzüge,
um Tarifvereinbarungen zu umgehen und Löhne zu drücken. Sogar
Konzerne in Staatshand bedienen sich der Tricks. ... Ein staatlicher alimentierter
Niedriglohnsektor ist die Folge - auf Kosten der Steuerzahler und zum Nutzen
der Unternehmen." [Spiegel 23.12.9]
Mindestlöhne gegen
Lohndumping
"Bis zu 360 Millionen Euro monatlich gibt der Staat aus, um sozialversicherten
Geringverdienern das Existenzminimum zu sichern, sagt DGB-Arbeitsmarktexperte
Wilhelm Adamy. So werden auch jene Unternehmen mit Steuergeldern unterstützt,
die Hungerlöhne zahlen. Würden Mindestlöhne eingeführt,
könnte der Staat sogar Milliarden sparen.
Der Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahre konnte
nicht verhindern, dass Ende 2008 bundesweit fast 658.000 sozialversicherte
Beschäftigte aufstocken, also zusätzlich zum Lohn Hartz-IV beziehen
müssen, um ihre Existenz zu sichern. Im Osten sind das 4,8 Prozent,
im Westen 1,8 Prozent der Beschäftigten. Damit ist das Verarmungsrisiko
in den neuen Ländern mehr als zweieinhalb mal höher, als in Westdeutschland.
... " [DGB 19.8.9]
Leiharbeit
"Das System powert die Leute systematisch aus"
"Dumpinglöhne, keine Tarifverträge, kein Kündigungsschutz:
Gewerkschaften prangern den Missbrauch von Leiharbeit an. Der Arbeitssoziologe
Klaus Dörre erklärt die Folgen prekärer Beschäftigung.
... " [SZ 19.8.9]
Schon
fast 7 Millionen Niedriglöhner - Deutschland führt
"Nach einer am 9. Juli 2009 veröffentlichten Auswertung der Jahre
1995 bis 2007 des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität
Duisburg-Essen arbeiteten im Jahre 2007 6,5 Millionen Menschen in Deutschland
für Niedriglöhne. Seitdem dürfte deren Zahl weiter erheblich
gestiegen und somit fast jeder vierte Beschäftigte ein Niedriglöhner
sein. ..." [jj 10.7.9]
Lohndumping.
Der Textildiscounter KiK und die Billigjeans
""Willkommen bei MONITOR am fast historischen Tag der G20, an dem die
Exzesse auf den Finanzmärkten fast gestoppt werden sollten. Mehr dazu
gleich. Zunächst aber schauen wir nach nebenan, wo ebenfalls Regeln
skandalös verletzt werden und ein Kurswechsel bitter nötig wäre.
KiK, so heißt einer der bekanntesten und billigsten Textildiscounter
hierzulande. Das Kürzel KiK steht dabei für "Kunde ist König".
Gilt das auch für die Menschen, die da arbeiten? Sascha Adamek, Georg
Restle und Kai Rüsberg über Lohnwucher, im Jahr 2009, in Deutschland.
Vom Staat nicht nur geduldet, sondern sogar noch gefördert!" ..."
[Monitor 2.4.9]
Lohn-Dumping
in Deutschland So viel Billigarbeit war nie
"Es drohen amerikanische Verhältnisse: Fast ein Viertel aller
deutschen Beschäftigten arbeitet für einen Niedriglohn. Das geht
aus einer Länderstudie hervor - in der Deutschland den letzten Platz
belegt. ... " [SZ 18.4.8]
Studie
über Aufstiegschancen. Einmal Billiglohn, immer Billiglohn
"Die Aufstiegschancen von Beschäftigten aus dem Niedriglohnsektor
sind fast nicht existent, zeigt eine Studie. Besonders häufig sind
Frauen Geringverdiener. ..." [taz 9.6.8]
IAQ-Report 01-2008 (Red. Schluss 31.1.8)
> Statistik IAQ.
"Auf den Punkt...
-
Unter allen abhängig Beschäftigten liegt der Anteil von Niedriglöhnen
(unterhalb von zwei Dritteln des Medians) 2006 bei gut 22% – d.h. mehr
als jede/r Fünfte ist gering bezahlt.
-
Gegenüber 1995 ist der Niedriglohnanteil in Deutschland damit um gut
43% gestiegen.
-
Der durchschnittliche Stundenlohn der Niedriglohnbeziehenden ist seit 2004
gesunken, während er in den Vorjahren gestiegen ist.
-
Überdurchschnittlich betroffen von Niedriglöhnen sind insbesondere
Minijobber/innen, Jüngere, gering Qualifizierte, Ausländer/innen
und Frauen.
-
Der Anteil von Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung
am Niedriglohnbereich ist von 58,6% (1995) auf 67,5% (2006) deutlich gestiegen.
-
Im internationalen Vergleich hat Deutschland inzwischen einen hohen Anteil
von Niedriglöhnen und eine fast beispiellose Ausdifferenzierung des
Lohnspektrums nach unten."
Wenig Lohn,
wenig Rechte - Rückkehr der Lohnsklaverei in Deutschland
""Jeden Tag eine neue Filiale", so lautet das Motto des Textildiscounters
Kik. 2500 Läden gibt es schon, 3000 sollen es künftig werden
- der Profit ist offenbar verlockend. Hohe Umsätze, von denen auch
die Arbeitnehmer profitieren könnten - doch offenbar ist das Gegenteil
der Fall. ... " [Panorama vom 08. Januar 2008]
Arbeiten auf eigene Gefahr
"Niedriglöhner erleben, wie Arbeitgeber trickreich ihr Gehalt
kürzen und das Geschäftsrisiko auf sie abwälzen. ...
In vielen Niedriglohnbranchen tragen die – ohnehin schlecht bezahlten –
Arbeitskräfte einen Teil des unternehmerischen Risikos. ...
Die Kontrolleure stehen meist vor einer Mauer des Schweigens ..." [Zeit
17.3.7]
Gleicher Lohn in aller
Welt
"Der Kampf gegen das internationale Lohndumping. Es gibt verschiedene
Möglichkeiten, etwas gegen das europäische und globale Lohndumping
zu unternehmen und somit den deutschen Niedergang abzuwenden. Als Beispiel
möchte ich eine dieser Möglichkeiten hier vorstellen. ...
" [ald 27.12.5 ]
Arbeitsmarkt:
Deutschland, brutales Billiglohn-Paradies
"Hungerlöhne, Wildwestzustände und Massen von osteuropäischen
Arbeitskräften - der Standort Deutschland aus dänischer Perspektive.
Arbeitsplatzverlagerung nach Deutschland ist dort Thema. ... " [faz 25.1.5]
Panorama:
Presseerklärung: Millionen-Profite bei Autobahntoiletten durch "organisierte
Kriminialität" und "Sklavenarbeit"
Skrupellose Unternehmer beuten Toilettenpersonal aus - Schaden: 100
Millionen. Bundesweite Razzien und Ermittlungsverfahren gegen Reinigungsfirmen.
..." [Panorama 26.2.4]
Zukunft der
Arbeit Das Heer der modernen Tagelöhner
"Werden die meisten Menschen als Zeit- und Leiharbeiter arbeiten? (SZ
vom 25.6.2001) Leihen ist billiger als kaufen. Auch bei Menschen: 340.000
Arbeitnehmer, die man mieten kann, sind derzeit auf dem Markt, beschäftigt
bei 5800 Zeitarbeitsfirmen. Für die Unternehmen ist eine solche flexible
Manövriermasse Gold wert. ..." [SZ 25.6.1]
Ausland
"Armutsbekämpfung.
Die Mikrokredit-Lüge. Besonders Frauen sind armutsgefährdet.
Mikrokredite dienen nicht den Armen, sondern dem globalen Finanzkapital.
Sie sind kein Akt der Menschlichkeit, sondern das Konzentrat neoliberaler
Entwicklungspolitik: Die hohe Staatsverschuldung der armen Länder
wird auf das Individuum ausgeweitet. ..." [Berliner Zeitung 10.1.12]
Frankreich.
-
"Höhere Mindestlöhne
in Frankreich. Frankreich erhöht den einheitlichen gesetzlichen
Mindestlohn. Die Lohnuntergrenze soll zum 1. Januar auf neun Euro pro Stunde
angehoben werden. ..." [btb 14.12.10]
Thailand:
-
"Mindestlohn wird nicht angehoben. Das Komitee, das über die
Höhe der Mindestlöhne zu entscheiden hat, sprach sich gegen eine
Erhöhung aus. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei aber
nicht die Inflationsrate gewesen, die vom Wirtschaftsministerium für
Februar mit 3,7% angegeben wurde. Die Inflationsrate sei nur ein Punkt
auf einer Liste, so würde das Komitee auch die Zentralbank befragen,
das Finanzministerium und die Behörde für Wirtschaftliche und
Soziale Entwicklung. ..." [tt 4.3.10]
..." []
Statistik Billiglohn,
Niedriglöhne, Lohndumping, Mindestlöhne ...
2010, 2009, 2008, 99-09
EU, 95-02 EU, .
2008
Pressegespräch „Niedrigeinkommen und Erwerbstätigkeit“ am
19. August 2009 in Frankfurt am Main. Statement des Vizepräsidenten
des Statistischen Bundesamtes Peter Weigl (PDF):
[Begleitheft
PDF]
Zusammenfassung 2008:
"Die Bedeutung der unterschiedlichen Erwerbsformen und des Haushaltskontextes
für die Einkommenssituation der Erwerbstätigen lässt sich
also wie folgt zusammenfassen:
-
Gut 28 Prozent aller Erwerbstätigen sind atypisch beschäftigt
oder solo-selbstständig. Unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen
haben sich diese als Erwerbsformen etabliert.
-
Atypisch Beschäftigte verdienen durchschnittlich deutlich weniger
pro Stunde als Normalbeschäftigte und bekommen deutlich häufiger
einen Niedriglohn.
-
Niedriglöhne sind kein ausschließliches Problem atypisch Beschäftigter.
Immerhin 11% der Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer in der betrachteten
Gruppe der Kernerwerbstätigen beziehen einen Niedriglohn.
-
Atypisch Beschäftigte und Solo-Selbstständige sind auch nach
Berücksichtigung von Sozialleistungen und dem Haushaltskontext überdurchschnittlich
häufig armutsgefährdet.
-
Frauen befinden sich überproportional in atypischer Beschäftigung
und bekommen häufiger einen Niedriglohn. Trotzdem ist auf Grund der
Haushaltskonstellationen das Armutsrisiko erwerbstätiger Frauen nur
wenig höher als das der Männer.
-
Erwerbstätige in Haushalten ohne weitere Erwerbstätige sind am
häufigsten armutsgefährdet. Das trifft auf 45 Prozent der Solo-Selbständigen
und 35 Prozent der atypisch Beschäftigten zu. In Haushalten ab zwei
Normalverdienern besteht praktisch kein Armutsrisiko.
-
Der Anteil der atypisch Beschäftigten und Solo-Selbstständigen
an allen Erwerbstätigen hat seit 1998 nicht nur zugenommen, auch der
Anteil der Armutsgefährdeten in dieser Gruppe ist gestiegen."
1999-2009 EU
Monatlicher Mindestlohn als Anteil der durchschnittlichen
Monatsverdienste (%) - Nace Rev. 1.1 (1999-2009) [earn_mw_avgr1]
Letzte Aktualisierung: 21-04-2010.
_
Statistik
IAQ-Report 01-2008 (Red. Schluss 31.1.8)
1995-2002 EU Nationale Mindestlöhne
in 18 Mitgliedsstaaten
... " []
Literatur (Auswahl)
> Kolonialisierung und
Neo-Kolonialisierung, Literatur
Zum Problem der Arbeitslosigkeit,
-
Featherstone,
L. (2006). WalMart: Frauen im Ausverkauf. Meilensteine im Kampf um Arbeitsrechte.
Hamburg: VSA.
-
Finley,
M.I. (1985). Die Sklaverei in der Antike. Frankfurt aM: Fischer. > Alexander.
-
Flaig, E.
(2009): Weltgeschichte der Sklaverei. München: Beck.
-
Frieling,
Roland (1991). Gibt es einen sittlichen Mindestlohn für Arbeitnehmer?
Köln, Univ., Diss.Univ. Köln.
-
Institut für Wirtschaftsforschung in Niedersachsen (1947). Reallohn
und Mindestlohn. Materialien u. Argumente. Bad Oeynhausen: Lutzeyer.
-
Joachim, Detje Richard, Oertzen Peter von u.a. (2003). Radikalumbau
des Arbeitsmarktes - Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt. Die Folgen
der "Hartz-Reform". Hamburg: VSA.
-
Jung, Konrad
& Thiemann, Uwe (2006). 400 Mini Jobs: Das Recht für geringfügig
und Niedriglohn-Beschäftigte. Haufe. (ISBN: 3448076198) > Sieben.
-
Kuczynski,
Jürgen (1954 ff). Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus.
Berlin: Akademie. (40 Bände) [OL]
-
Kuczynski,
Jürgen (1980-1993). Geschichte des Alltags des Deutschen Volkes. 5
Bde. Köln: Pahl-Rugenstein.
-
Maier, Christina Maria
(2008). Die Mindestlohndebatte. Die Bundesregierung im Spannungsfeld zwischen
Mindestlohn und Kombilohn. Erlangen-Nürnberg, Univ., Magisterarbeit,
2008
-
Nermerich, Daniel (2009).
Mindestlohn - eine kritische Einordnung. Band/Reihe: Europäische Hochschulschriften
- Reihe II ; 4908. Frankfurt aM: Lang.
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Pesl, D. (1914). Der Mindestlohn.
München u.a.: Duncker & Humblot.
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Peter,
Gabriele (1995). Gesetzlicher Mindestlohn. Eine Maßnahme gegen Niedriglöhne
von Frauen. Band/Reihe: Arbeits- und Sozialrecht; 39. Dis. Bremen. Baden-Baden:
Nomos.
-
Schäfer, Claus & Bäcker, Gerhard (2000, Hrsg.). Geringere
Löhne - mehr Beschäftigung ? Niedriglohn-Politik. Hamburg: VSA.
-
Schumacher,
Leonhard (2001). Sklaverei in der Antike: Alltag und Schicksal der Unfreien.
München: Beck. [1,]
> Alexander.
-
Sieben, Stefan
(2006). 400-Euro-Mini-Jobs. Das neue Recht für geringfügig und
Niedriglohn-Beschäftigte. 2. Aufl.. Freiburg: Haufe.
-
Spindler,
Helga (2003). Grenzen der Zumutbarkeit von Arbeit für Sozialhilfeberechtigte
bei Niedriglöhnen und Lohnwucher. Bonn: Nomos. [O]
-
Sproll,
Martina (2010). High Tech für Niedriglohn. Neotayloristische Produktionsregimes
in der IT-Industrie in Brasilien und Mexiko. Münster: Westfälisches
Dampfboot.
_
Links (Auswahl: beachte) > Videos zu Lohndumping:
Google.
-
Ausbeutung: [W],
-
Böckler Stiftung wsi: Niedriglohn.
-
epsu-EGÖD.
-
Machesterkapitalismus: [W],
-
Niedriglohn: [W]
-
ZDF
23.11.6: Wie viel Geld braucht der Mensch? Hartz IV-Urteil des
Bundessozialgerichts. " ... Die Hartz IV-Regelungen sind strikt: Einzelpersonen
müssen von 345 Euro Regelsatz ihr Leben bestreiten. Dabei sind zum
Beispiel kalkuliert: 132 Euro für Nahrungsmittel, 34 Euro für
Bekleidung, 27 Euro Möbel und Haushalt, 19 Euro für Verkehrsmittel.
Zu wenig, meint der Anwalt von Frau Spasojevic, Bernd Wieland. Doch den
Arbeitsagenturen sind die Hände gebunden. ..."
-
Niedriglohn: [W],
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT = General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
Allgemeines zum
Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer
expansiven
und verfehlten maniformen
Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende
Fehleinstellung kommt aus der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen
Philosophie des homo oeconomicus, die
ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen
etilE-Universitäten (Harvard,
Princeton,
Yale,
Stanford)
findet. Wachstum
über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen
(wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden
wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch
interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte.
Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es
geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und
Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann.
Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht
von einer plutokratischen
Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich
etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen,
vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen,
globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation
durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung
mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des
finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk
seiner unkritischen und willfährigen
WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen
Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung
der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für
SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier
ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden
Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von
261,6 Milliarden Euro vor [siehe].
Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro
Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt
allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle
Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil
immer größer zu werden.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die
Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet
wird, was über längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich
und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat
immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur
Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden
muss.
-
Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen,
dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die
Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
-
Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil
sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern
die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
-
Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was
extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-
und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken,
die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock
zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne
und Ausbeutung der Verlierer.
Entlastungsmotive für
Kriege: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War
- Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen
und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen
gehören:
"A very profound motive for going to war is to resolve
life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other
realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented
for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted
ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments
with which humanity is only too familiar. People become involved in personal
dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
(Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen
ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration
in anderen Bereichen der Existenz zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten
Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von
Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen.
Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen,
unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit
denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche
Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
Wirtschaftsmotive für
Kriege: Dass Kriege führen der Abwehr oder Überwindung von
Wirtschaftskrisen dient, schreibt auch der berühmte amerikanische
Soziologie David Riesman [W].
Er führt in Wohlstand wofür? (dt. 1973, engl. 1964, S. 264;
fett-kursiv RS) aus: "Ich gehörte zu jenen Quasi-Keynesianern,
die kurz nach dem Kriegseintritt Amerikas zu der Überzeugung gelangten,
daß Amerika mit größter Wahrscheinlichkeit künftig
keine großen Wirtschaftskrisen mehr erleben werde. Wie ich es befreundeten
Nationalökonomen gegenüber gelegentlich überspitzt formulierte:
»John Taber [W]
mag imstande sein, durch seine sture Stupidität eine Depression herbeizuführen,
aber es ist äußerst unwahrscheinlich, daß das Land und
selbst die Republikaner das zulassen würden.« Meine Überzeugung
gründete sich weniger auf das Keynessche Rüstzeug im Sinne einer
politisch praktikablen Medizin als vielmehr auf die Annahme, der Krieg
habe den Amerikanern die Lektion beigebracht, daß Kriege Wirtschaftskrisen
kurieren und, sofern sie außerhalb des eigenen Territoriums
geführt werden, das kleinere Übel sind: keine Lektion, die man
in der Schule oder in der Kirche lernt, oder die man auch nur sich selbst
gegenüber deutlich ausspricht (außer vielleicht im Kreis von
Männern der unteren Schichten), sondern eher die stillschweigende
Übereinstimmung, daß die Regierung, wenn Not am Mann ist, eine
Krise durch Krieg oder Kriegsvorbereitung unter Kontrolle bringen kann.
(Erhebungen über die Öffentliche Meinung liefern gewisse, wenn
auch fragmentarische Beweise dafür, daß in dem Zeitraum zwischen
1949 und 1956 mehr Amerikaner einen größeren Krieg als eine
größere Wirtschaftskrise für die kommenden Jahre erwarteten.)"
historische Entschuldungen.
Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform,
Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich demnächst
im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg
1298-2005 erstmals
etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es
sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich
lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation
lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken
nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit
der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
Finanzpolitisches
Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen
Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig
sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen
weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend
begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig
und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen
und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen]
Fehlhaltung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen
zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte
und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair,
ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
___
Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
"Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag
die Bundesregierung aufgefordert, regelmäßig einen Armuts- und
Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung
den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt [Erster,
Anlagen].
Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des "Nationalen Aktionsplanes zur
Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003" (NAP-incl)
bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung
über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung
in Deutschland. Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert auf
dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage die
notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit
und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001
hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung
beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer
Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung
mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts-
und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nach. Der Bericht beschreibt
die Lebenslagen der Menschen in Deutschland auf der Basis statistischer
Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit, Bildungsbeteiligung.
Stand: Februar 2005. PDF-Bericht
(1.79 MB) 370 Seiten., Anhänge."
___
Antizyklische Wirtschaftspolitik:
Jede antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politik
setzt
voraus, dass in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten
Zeiten
zur Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals
heißen: wir machen immer Schulden und in schlechten Zeiten
ganz besonders viele. Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen
Hollyvoodookratien
noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an
das erinnert, worum es John
Meynard Keynes (1936, S. 314) letztlich und wirklich ging:
"Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft,
in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung
zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung
des Reichtums und der Einkommen."
Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der
Vollbeschäftigung,
Stabilität
und die sie ermöglichende
soziale
Gerechtigkeit.
___
Datenquellen
und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP): s.a.
Überblick
(Datenquellen) ...
-
Statistisches Bundesamt: Fachserie 14, Reihe 5: Schulden
der Öffentlichen Haushalte (2180140047005.xls), Verschuldung des Bundes
Tabelle 1.1.1, Verschuldung der Länder Tabelle 1.3 und
Fachserie 18 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. * Statistik
shop destatis.
-
BIP Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Länder 1970:
Arbeitskreis VGR tab01. Zu den Daten wurde mitgeteilt: "Der Arbeitskreis
VGR d L hat im Jahr 1999 nach einer Verordnung der Europäischen Union
seine Rechnungen auf das neue Europäische System Volkswirtschaftlicher
Gesamtrechnungen (ESVG 1995) umgestellt. Es liegen Rückrechnungsergebnisse
nach dem neuen System nur bis 1970 vor. ... Beide Systeme sind nicht
vergleichbar! Nach der Umstellung der VGR auf das Europäische System
Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) wurden die Länderergebnisse
nur bis 1970 zurückgerechnet. Für die Vorjahre sind lediglich
Daten nach dem alten deutschen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen
vorhanden. Diese Daten sind aufgrund zahlreicher methodischer und konzeptioneller
Unterschiede nicht mit den aktuellen Daten nach dem Europäischen System
Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) vergleichbar und
dürfen keinesfalls an diese Daten angehängt werden." Anmerkung:
Hier ist natürlich zu wünschen, daß die Daten weiter zurückgerechnet
oder Schätzformeln mitgeteilt werden, wie die Vergleichbarkeit verbessert
werden kann.
-
Deutsche Bundesbank (1998). 50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre
Statistiken 1948-1997. CD ROM Verlage C.H.Beck & Vahlen (erfordert
unter XP im System MFCUIA32.dll)
___
Demokratien. Die meisten westlichen
Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ,
also Oligarchien,
meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien.
___
Etile = Elite rückwärts e t i
l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit
plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten
Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse
der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht
stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz
und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei
wichtigsten Zahlen, die Schulden-
und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert
fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern,
Schwätzern, Dünnbrettbohrern,
Selbstbedienern
und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion:
die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer
das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer
auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson
und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest.
Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer
Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich
die maniforme
Variante der Wachstumsfetischisten
in der Volkswirtschaft).
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste
* Generalkritik
an der "Elite" * Elite-Meßverfahren
* Was
sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was
bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?.
* Wirtschaftlich
motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite
in Deutschland * plutokratischer
etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam
der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit
kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß
es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren,
ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen:
"Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie
neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit
aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die
ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr:
PKW3-04,
Überblick Bürokratie,
]
Dr. Laurence J.
Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an
der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs-
und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor;
Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder
und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide»
(rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo
sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip
im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg
1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
Das Parkinsonsche Gesetz::
"1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen,
nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.« 2.
»Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.«
(die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität
wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.
___
Euphemismus. Sprachliche Schönfärberei,
beschönigende Darstellung. Gr. "eu" = gut, wohl; phem = sagen,
also wörtlich gut sagen. Beispiele: heimgehen für sterben, seine
soldatische Pflicht tun für morden; jdn. lächerlich machen als
Späßchen deklarieren; wenn Diktaturen z.B. "präsidiale
Staaten" genannt werden. Rein sachlich bedeutet Euphemismus eine falsch
positive Darstellung, besonders üblich im diplomatischen Dienst, in
der Politik, Kirche und in "höheren" Kreisen (Aristokratie).
___
Geldmenge. So wie es sich seit
Jahrzehnten abzeichnet nimmt die Geldmenge extrem zu, ohne dass das Geld
für realwirtschaftliche Leistungen gebraucht oder verwendet würde.
Das Geldsystem "ernährt" und vervielfacht sich selbst für sich
selbst. Im wesentlichen geht diese perverse finanzökonomische Entwicklung
von den USA und hier besonders von der seltsamen Konstruktion der privaten
FED aus. Die Banken gehören wie die Energieversorgung und
grundlegende Infrastruktur verstaatlicht. Informationen zur Geldmengenentwicklung:
-
[DBB: M3)
-
Geldmenge USA innerhalb eines Jahres verdoppelt. "– die Verschuldung
aller US-Sektoren ist mittlerweile auf über 400 Prozent des BIP angestiegen.
... Die radikale Fed-Politik hat nämlich zu einer drastischen Ausweitung
der Geldmenge geführt: Die monetäre Basis ist laut einer offiziellen
Statistik auf der Seite der Fed bis Ende Februar 2009 auf 1,6 Billionen
US-Dollar angestiegen und hat sich damit binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt
(siehe unsere Grafik). ... " [ARD 17.3.9]:
-
"Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu. Berlin: (hib/HLE) Die
Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich
7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort
(16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der
Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember
2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar
zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze
im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der
Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9
Prozent gelegen. ... " [DBT 30.3.9]
-
Geldmenge USA aktuell: Die FTD berichtet
am 19.3.8: "Die FED
wird mächtig nachlegen müssen. Die Fed ist mittlerweile so aggressiv,
dass eine Wende von Konjunktur und Finanzmärkten zum Greifen nahe
scheint. Sie wird ausbleiben, weswegen sich auch die zweistelligen Kursgewinne
der US-Broker als Zwischenerholung erweisen werden. Am Ende wird die FED
daher geradezu rasend werden. ... das weithin als stabilste erachtete US-Geldmengenaggregat
"Money of Zero Maturity" liegt um 16 Prozent über dem Vorjahr. Über
die vergangenen sechs Monate ist es aufs Jahr hochgerechnet um 19,5 Prozent
gestiegen, über die vergangenen drei Monate um 25 Prozent. ... Die
Fed gibt ihr Geld jetzt auch direkt an Institute heraus, die nicht ihrer
Kontrolle unterliegen, und akzeptiert dabei allen Ramsch als Sicherheit."
Siehe auch Geldmengenentwicklung
in den USA und Schulden-Porträt
USA (1791-aktuell).
___
Globalisierung. Definition,
Globalplayer,
Erfindung und Sinn der Globalisierung
I,
II,
III,
IV,
V.,
Schwarzbuch,
Begriffe,
Grundprobleme
der Menschheit,
Vorbilder
und Alternativen. * Preisabsprachen,
Kartelle und Oligopole *
___
Globale Enteignung
der Städte. [1,2,3,4,]
Ein lesenswerter Artikel in den Nürnberger Nachrichten (6.7.4,
S.13) über das Buch von Werner Rügemer
(2004). Cross Border Leasing - Ein Lehrstück zur globalen Enteignung
der Städte. Münster:
Westfälisches
Dampfboot.
"Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche
Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär-
und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren
verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner
Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem
öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses
Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft
mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den
wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche.
Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte
fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag
/ Info
mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches
Dampfboot. |
___
Hollyvoodoo. Eine Wortschöpfung
aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang
Voodoo-Tod (Tod durch Glauben, die Überzeugung durch einen Bann oder
Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht
werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein ("Hollywoodisierung")
beruht und für viele in den Tod führt. Obwohl die radikal-
islamistischen Mullahs natürlich so wenig eine Alternative
sind wie die Kommunisten oder Faschisten, haben sie doch etwas Richtiges
und Kritisches erkannt: dieses Amerika
hat etwas Tödlich-Teuflisches an sich. Die globale Hollyvoodookratie,
der global-grenzenlose Konsum- und Wachstumsterror, führt die
ganze Menschheit in den Ruin.
___
homo oeconomicus. Die westlichen
Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo
oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt
missbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das
ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch
völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften
die Geburtenrate
abnehmen muss. Die übermächtige share holder value Ideologie
der Plutokraten
trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit
kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme
bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos'
erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten
eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar
und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht
der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA.
Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung
und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen
und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Hass, Krieg und den
Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen
für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei,
Medien:
Hollyvoodoo).
Mephisto zum Homo
oeconomicus:
"Krieg,
Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
|
Konsum-Animation,
Verführung und Konditionierung des homo oeconomicus.
Das maniforme
System des globalen Wachstumsrausches
verlangt immer mehr und mehr und noch viel mehr. Im Dienste der Animation,
Konditionierung und der Verführung stehen die Werbung,
leichter Geldzugang und Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr - flankiert
und gestützt von einer willfährigen Justiz.
2000 BVerG erklärt Werbung mit schockierenden
Bildern (ölverschmierten Enten, Kinderarbeit oder Aids-Kranken) für
nicht verfassungswidrig und damit erlaubt. [Q]
1999 Homebanking und Interneteinkauf.
1996 Erneute LIberalisierung des Ladenschluss
1989 Liberalisierung Ladenschluss
1982 Einführung der Geldautomaten.
1972 EC-Karte
1952 Kaufkredit (Ratenkredit)
1949 Bildung von Diners Club.
Das Hamburger Abendblatt (4.1.7)
hat die Öffnungszeiten in der deutschen Geschichte dargestellt: "Die
Ladenöffnungszeiten - wie im Bild die längeren Öffnungen
bei Ikea - sind in Deutschland seit gut hundert Jahren gesetzlich geregelt.
Im Kaiserreich durften die Läden durchgehend öffnen und viele
hatten sogar bis 23 Uhr geöffnet. Danach gab es Schlusszeiten, die
die Öffnung auf 5 bis 21 Uhr begrenzten. Allerdings gab es Ausnahmen,
und auf dem Land war die Kontrolle des Gesetzes nur unterentwickelt. Die
Regulierung wurde während der NS-Zeit beibehalten. Nach dem Krieg
herrschte zunächst eine uneinheitliche Regelung, im Süden schlossen
die Läden später als im Norden. Für die Verbraucher war
dieser Wirrwarr unpraktisch, sodass das Ladenschlussgesetz 1956 auf die
Planbarkeit von Einkäufen abzielte. Liberalisiert wurde es dann noch
einmal 1989 und 1996."
___
Ich pumpe, also bin ich.
Die
Formel ist Descartes
berühmter Formel nachgebildet, die hier allerdings eher das Gegenteil
repräsentiert. Dem entspricht das Credo Ich kaufe, also bin
ich des homo oeconomicus.
___
Kapitalismus: Der Kapitalismus taugt
so wenig wie der diktatorische Kommunismus (> "Hollyvoodoo").
Er wird beherrscht von den fossilen Neandertalerprinzipien: Gewinne privatisieren,
Verluste sozialisieren, Steuern minimieren - und nach uns die Sintflut.
Und im Zeitalter "der" Globalisierung
gibt es noch nicht einmal mehr richtige Märkte, so dass sich inzwischen
der einzige ökonomische Vorteil des Kapitalismus - optimale Leistung
durch freien Wettbewerb und Konkurrenz - weitgehend selbst aufhebt [Kartelle,
Geschwätz
von der freien Marktwirtschaft]. Die sog. Finanzkompetenz des Kapitalismus
besteht in erster Linie darin, die ganze Welt in ein Casino zu verwandeln,
wo mit einer irrsinnig durch Schuldentollwut aufgeblähten
Geldmenge ein maniformes
Schneeballsystem von Geld-, Luft- und Seifenblasenwirtschaftswachstum immer
seltsamere und katastrophalere Blüten treibt. In ihrer Not fallen
viele KommunalpolitikerInnen auf die Heilsversprechen der Banken (PPP)
herein. Aber die Banken haben nur eines Sinn: Kapitalrenditen von 25%,
wie der Deutsche Bank Chef die Branchenprimus-Parole ausgegeben hat. Und
wenn diese Kapitalrendite erreicht sein wird, wollen sie noch mehr, bis
wir wieder bei der Wucherzinsen
im Mittelalter angelangt sind oder bis sie alles haben, vom Grashalm bis
zum letzten Dachziegel. Da kann der Staat, die Gemeinde nicht gewinnen.
Sie kann nur noch mehr verlieren und am Ende alles. Zur richtigen Therapie
gehts hier.
___
Kassenverstärkungskredite.
[Mehr
hier]
In den Erläuterungen des statistischen Bundesamtes "Schulden der
öffentlichen Haushalte" heißt es: "Unter Kassenverstärkungskrediten
werden die kurzfristigen Verbindlichkeiten erfasst, welche die Berichtskörperschaften
zur Überbrückung vorübergehender Kassenanspannungen eingehen.
Zu den Kassenverstärkungskrediten rechnen neben den Kassenkrediten
von Kreditinstituten auch Geldmarkttitel (Schatzwechsel, unverzinsliche
Schatzanweisungen) soweit sie zur kurzfristigen Kassenverstärkung
bestimmt sind. Die früher ebenfalls dazu zählenden Kassenkredite
der Deutschen Bundesbank entfielen ab dem 1. Januar 1994, da zu diesem
Zeitpunkt die Regelungen über die zweite Stufe der Europäischen
Wirtschafts- und Währungsunion wirksam geworden sind. Danach dürfen
Notenbanken den öffentlichen Haushalten keine Kredite mehr gewähren.
(Erlaubt bleiben allerdings im Interesse der reibungslosen Abwicklung staatlicher
Kassentransaktionen sog. untertägige Kreditaufnahmen bei der Notenbank,
die zum Tagesschluss aber ausgeglichen sein müssen). Zweck dieses
Kreditverbotes ist es, die öffentliche Hand zu zwingen, sich an den
Kredit- und Kapitalmärkten zu Marktkonditionen zu finanzieren. Dadurch
soll die Haushaltsdisziplin gestärkt und gleichzeitig eine wichtige
potentielle Inflationsquelle verschlossen werden."
Auch der Bund der Steuerzahler bestätigt in seinem Bericht "2006
Die öffentliche Verschwendung" die Praxis, mit Hilfe der Kassenverstärkungskredite
die echte Staatsverschuldung optisch kleiner zu halten. Im Bericht wird
S. 43 am Beispiel Bodenheim (Hessen) ausgeführt: "Die [Kassenverstärkungs]
Kredite dienen eigentlich nur der kurzfristigen Liquiditätssicherung
einer Kommune, werden mittlerweile aber landauf und landab als Finanzierungsquelle
laufender Ausgaben benutzt."
Weitere Information Deutscher Städtetag: Explosion der Kassenkredite
1992-2006
____
Länder,
Gemeinden und Zweckverbände. Wie das stat. Bundesamt mitteilt,
sind die Aufgaben zwischen Land, Gemeinden und Zweckverbänden in den
verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Aus Gründen
der besseren Vergleichbarkeit, werden
daher die Schulden von Ländern, Gemeinden und Zweckverbänden
zusammengefaßt.
___
Lüftl-Theorem.
___
Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle
Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N. Man beachte,
wenn Mittelwerte über Zuwächse gegenüber Vorjahreswerten
gerechnet werden, ergeben sich andere Mittelwerte als wenn der gesamte
Zeitraum gemittelt wird. In Mittelwertberechnungen von Zuwächsen geht
ein Wachstumsfaktor ein.
Streuung =: die Standardabweichung, ein Schätzmass
für die Streuung um den Mittelwert.
Spannweite = Maximum - Minimum.
___
Plutokratie Thema in der IP-GIPT:
__
politische
"Krankheit". Sie heißt: Schulden, Schulden über alles,
über alles in der Welt. Man könnte sie als eine Art Schuldentollwut
bezeichnen. Siehe Überblick
Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden
Grundgesetzartikel (115
und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz
(1967); die "Schulden-Tollwut" scheint inzwischen ein globales
Phänomen zu sein. Und die Nationalökonomie und Finanzwissenschaft
zeigt sich auch weitgehend unfähig, das Problem angemessen wahrzunehmen
und zu lösen. Dafür gibt es dann Wirtschaftsnobelpreise
für Spekulationsgewinnoptimierung.
___
Schuldenentwicklungs-Modell
Verantwortlich
für die unverantwortliche Schuldenpolitik sind: Politik, Recht, Verfassung,
Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft, Werbung, Banken, Medien, KonsumentInnen
und WählerInnen. Jeder Faktor für sich alleine genommen scheint
zu einem bestimmten Zeitpunkt - vor allem am Anfang - eine sehr geringe
Wirkung oder Bedeutung haben, wie es z.B. typisch für Wachstumsphänomene
ist, wo man lange, lange Zeit nichts merkt. Jeder gesellschaftliche Bereich
trägt in einem vernetzten Wechselwirkungsprozess immer wieder eine
kleine Veränderung bei, so dass aber insgesamt und über die Zeit
betrachtet eine riesige und womöglich nicht mehr beherrschbare Eigendynamik
an Wechselwirkungen zustande kommt. In einem Schaubild vorgestellt, könnte
man sich eine Spirale denken, die sich allmählich immer mehr ausdehnt
und in eine gigantische Wachstumsblase einmündet, die schließlich
in einer Währungsreform platzt. > Mehr Politische
Krankheit ...
___
Schulden nach
dem Maastrichtvertrag.
___
Schulden-Pisa.
-
"Im Prinzip zahlt also der Staat keine Zinsen!" Jochen Steffens
am 11.12.6 in Finanznachrichten.de. Das ist ja praktisch. Tilgen tut er
nicht und Zinsen zahlt er auch nicht - im Prinzip. Bei solchen Kommentaren
muss sich wirklich niemand mehr wundern.
___
Schulden-Porträt. Ein neues
Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung
von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten.
Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen
Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich
nie etwas. PolitikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig
und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität
sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden-
und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen
für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität.
Und hierbei kommt es nach Musgrave(1987,
Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider
Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung
für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate.
Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel;
Sprache).
> Stetige
und jährliche Wachstumsraten.
_
Anregung: machen oder unterstützen
Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk,
im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen,
Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen
und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, dass sie den einfachsten
und wichtigsten kaufmännischen Grundsatz, dass man auf Dauer
nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen,
verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der
dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig.
Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts,
sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur
auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird;
auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen
sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung.
Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich
nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für
das Gemeinwohl.
Geld wäre genug da: Gehen
wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt
dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen
wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten
Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000
mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden
wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit
gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband
zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112,
Tab. 1.65, ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland.
Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier
auch gezeigt wurde: Die
Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. |
___
SchuldenständeDeutschland
nach den Kriterien des Maastrichtvertrages im internationalen Vergleich.
___
Schulden-Uhren
Links.
___
Schulden-Wachstums-Rate
nach der Formel für stetiges Wachstum Beispiel ... : Endwert = Anfangswert
* ezs*n. Für .... z.B.: Hier
n = ... = JE-JA.
Rechnung mit Excel für stetiges
Schuldenwachstum: zs = [ln(E/A]/ n , = [ln()]/ n = [...] / n =
... = ...% %. Probe stetig
mit Excel: [Anfangswert]
* e^(zs*n): e^(zs*n) = A * ... = ... [Endwert]. Probe
gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH: [2ndF] [ln] [...] =
... [X] [A] = ... Endwert.
Rechnung mit Excel für jährlichesSchuldenwachstum
zj=[(E/A)^(1/n)]-1 = [(...)^(...)]-1 = ... = ...%. Probe jährlich
mit
Excel:: (1+zj)^n * [Anfangswert]: [(...)^n] * A =
... * A = [Endwert] Gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH:
[...][yx] [n] = ... [X] [A] = ...
Anmerkung: Die Zahlen liegen manchmal
nicht auf Millionen gerundet und "krumm" vor. Das rührt meist von
der Umrechnung auf Euro her. Daher können die mitgeteilten und mit
Excel-interner Genauigkeit gerechneten Werte manchmal geringfügig
abweichen von den mit dem Taschenrechner ausgerechneten ungenaueren Werten,
weil die Eingabewerte nicht so stellengenau wie in der Exceltabelle vorliegen.
Bedeutung
und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen
Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate
nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen
Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und
Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier.
Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein.
Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und
relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert,
Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung
(Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), stetige und jährliche
Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich
Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach
falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger
neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht
etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber
dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe:
Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
___
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
|
Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch
durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier.
Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des
Wachstums,
z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen,
z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen
recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen
völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, dass die politische,
ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit
psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem
nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene
greifen, besonders in sog. "Demokratien", die
Mehrheit bestimmt, was "normal"
ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
___
supra-nationale Egoismen
(EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft
der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört,
indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger"
exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren
können.
-
Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].
-
EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen
[Q]
Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter
vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des
Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte
Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile
und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere
ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über
300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten
in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich
40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem
schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere
die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien,
Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen
den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen
direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
___
Tatsächliche
Schulden der Gemeinden.
Deutsche
Kommunen höher verschuldet als bisher bekannt. "Bertelsmann Stiftung:
Ein Großteil der Schulden wird in ausgegliederte Gesellschaften und
Unternehmen verlagert. Grafik
zum Kommunalkongress 2007: Schulden der Gemeinden, Gemeinde- und Zweckverbände.
"Die deutschen Kommunen sind deutlich höher verschuldet, als bisher
angenommen. Das geht aus aktuellen Analysen der Bertelsmann Stiftung hervor,
die heute in Berlin veröffentlicht werden. Danach verlagern die Kommunen
einen beträchtlichen Teil ihrer Schulden in ausgegliederte Gesellschaften.
Im Bundesdurchschnitt werden rund 57 Prozent der Schulden in den Kernhaushalten
von Städten und Gemeinden ausgewiesen; die restlichen 43 Prozent fallen
in den ausgegliederten öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen
an. ..." [Mehr an der Quelle]
___
Wachstum
kritisch betrachtet.
___
Wachstumstabellen
(Zinseszins).
___
Die
Schuld der Wirtschaftswissenschaften und der Medien
Dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden
konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen
WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 25 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
___
Zeitgeschichte
-
IFZ: Institut für Zeitgeschichte (München).
-
Deutsches Historisches Museum (dhm), Jahreschroniken zum
zeitgeschichtlichen Rahmen in Deutschland: 1900,
1901,
1902,
1903,
1904,
1905,
1906,
1907,
1908,
1909,
1910,
1911,
1912,
1913,
1914,
1915,
1916,
1917,
1918,
1919,
1920,
1921,
1922,
1923,
1924,
1925,
1926,
1927,
1928,
1929,
1930,
1931,
1932,
1933,
1934,
1935,
1936,
1937,
1938,
1939,
1940,
1941,
1942,
1943,
1944,
1945,
1946,
1947,
1948,
1949,
1950,
1951,
1952,
1953,
1954,
1955,
1956,
1957,
1958,
1959,
1960,
1961,
1962,
1963,
1964,
1965,
1966,
1967,1968,
1969,
1970,1971,
1972,
1973,
1974,
1975,
1976,
1977,
1978,
1979,
1980,
1981,
1982,
1983,
1984,
1985,
1986,
1987,
1988,
1989,
1990,
1991,
1992,
1993,
1994,1995,
1996,
1997,
1998,
1999,
2000,
2001,
2002,
2003,
2004,
2005,
2006,
2007,
2008,
2009,
2010,
2011,
2012,
2013,
2014, 2015, 2016, 2017, 2018,
-
bpb: Bundeszentrale für
Politische Bildung mit vielen interessanten und grundlegenden Informationen.
-
Allgemeine Wichtige Daten zur Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen
und Indikatoren finden Sie hier.
__
Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944,
Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als
"Hobby". Geboren in Markt-Erlbach,
aufgewachsen in Wilhermsdorf,
Utrecht
und Nürnberg
(Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim
a.M., Stockholm [W],
Stuttgart
und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert
und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen"
entwickelt. Politikaxiome.
Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives
Manifest, integratives
Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder,
Offenes
Atelier, Porträts. -
Berufsfachbiographisches.
___
Querverweise
Standort: Billig Lohn 2010.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Einkommensstatistik.
Gelderwerb - Wie kann der Mensch zu Geld gelangen?
* Erwerbsleben
- Arbeitsmarktstatistik. * Hartz
IV. *
Arbeits- und Arbeitslosen-Typologie
aus integrativ- differentieller und wirtschaftspsychologischer Sicht.
*
Psychologische Materialien
zur Arbeitsmotivation: Möglichkeiten zum Aufbau einer positiven Arbeits-Einstellung.
*
Psychologie
und Psychopathologie des Geldes, 2
* Privatverschuldung
* Schuldenstatistik
* Geldtabu
und Geldgeheimnisse *
Querverweis:
Macht Geld glücklich? - Die Sicht eines Börsenmaklers.
* Überblick
Staatsverschuldung *
Sinnfragen: Lebenssinn
1 * Lebenssinn
2 (mit 100 Jahre Leben Meditation). *
Überblick Programm Politische
Psychologie in der IP-GIPT.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS). Billig
Lohn, Niedriglohn, Mindestlohn, Leiharbeit 2010 ff. Dokumente und
Materialien der vielen Gesichter der Ausbeutung und Lohnsklaverei. Abteilung
Wirtschaft und Soziales. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wirtsch/arblos/bilohn10.htm
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Ende_Billig-,
Niedrig-, Mindest-Lohn 2010 ff_Überblick_Rel.
Aktuelles _Rel.
Beständiges _Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service-iec-verlag_Mail:
sekretariat@sgipt.org__Wichtiger
Hinweis (1+2)
korrigiert: irs23.05.10
Änderungen wird
gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik sind willkommen
26.02.15 Linkfehler geprüft und
korrigiert. * SZ: Warum
Arbeitslose nicht vom Jobwunder profitieren *
03.05.14 Offizielle
Arbeitslosenzahl...
08.02.14 Niedrig-Löhne:
Viele Deutsche brauchen Zweitjob.
24.01.14 Hunderttausende
Akademiker arbeiten für Billig-Löhne.
11.01.12 Studie
des DGB: Billiglöhne kosten Staat Milliarden.
30.08.11 Jobcenter verantwortlich für
rechtswidrige Ein-Euro-Jobs.
29.00.00 Fehlurteil
BVerfG 9.2,10 zur Hartz IV. Bedarfsberechnung.