Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=13.10.2018
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 14.05.23
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright
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Begriffsanalyse Begriff ..._Datenschutz_Rel.
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1,
Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell
zum Thema:
Begriffsanalyse Begriff und Gebrauchsbeispiele
mit Signierungen aus den Wissenschaften
_
Kognitionswissenschaft, Mathematik,
Neurowissenschaften & Gehirnforschung, Philosophie, Physik, Psychologie,
Recht, Sprachlehre, Soziologie, Wissenschaftstheorie, Methodologie &
Logik u.a.
Einführung, Zusammenfassung, Haupt- und Verteilerseite
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
_
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung - Abstract - Summary.
Ausgangsbasis.
Einfuehrung in die Begriffsbildung.
Definition Begriff.
Begriffsinhalt (Intension),
Begriffsumfang
(Extension), Verhältnisregel.
Signierung
Begriffe und Begriffsmerkmale (BM).
Stand
der Signierungen.
Einfuehrung zur Lehre vom Begriff:
Grundunterscheidungen.
Referenzen/ Referenzierungen.
Ist die
Referenzierung eines Begriffs beweisbar - und falls: wie?
Beispiel
Strafprozessordnung (StPO).
Beispiel-Eierbecher.
Beispiel-Wahn.
Querverweis: Begriff
in der Sprachlehre.
Materialien und Dokumente
zur Lehre vom Begriff (ausgelagert auf externe Seiten).
Begriffsanalyse
Begriff und Gebrauchsbeispiele in Sprachwissenschaft, Linguistik,
Semiotik,
Hermeneutik, Kommunikationswissenschaft und Suchmaschinen.
Begriff
in der Sprachlehre:
Duden.
Sprachbrockhaus.
Begriffsarten
(Hauptarten).
Begriffs-Normen.
__ Whorf
über Die Frage nach der Bedeutung als Kern der Linguistik.
__Paprotte
Linguistische Aspekte der Begriffsentwicklung.
Stalins
Irrlehre.
Begriff
in der Hermeneutik:
_____Grundlage
der Hermeneutik nach Schleiermacher.
_____Begriff
in der Hermeneutik Gadamers.
Semiotik:
____Begriff
in der Semiotik.
____Das
semiotische Dreieck.
____Die Zeichentheorie
Charles Sanders Peirce:
______Spekulative
Grammatik aus Phänomen und Logik der Zeichen.
______1. Ikon,
Index und Symbol (H).
______Interpretanten:
Die Vorläufige Analyse des Dicizeichens (H).
____Morris
Die Natur des Zeichens.
______Kommentar
Morris.
____Morris:Die
Grundbegriffe der Semiotik (1946).
______Kommentar
Morris 1946.
__Begriff
in der Kommunikationswissenschaften:
____Begriff
in Colin Cherrys Kommunikationsforschung.
__Begriffe
in den Suchmaschinen:
__Notizen.
Wissenschaftstheorie, Methodologie
und Logik:
Kamlah
/ Lorenzen: Das Problem des Anfangs.
Begriff
in der Logischen Propädeutik von Kamlah & Lorenzen (1973).
Begriffsformen
und -arten nach Stegmüller.
Gabriel
(1991) Wissenschaftliche Begriffsbildung.
Begriffe
nach Mittelstraß (2005), S. 137ff.
Begriff
nach Menne (1992).
Begriffsbestimmung
nach Dubislav (1931).
Begriff
nach dem Woerterbuch der Logik (dt. 1978, russ. 1975).
Marxististische
Wissenschaftstheorie: Der Begriffsaufbau in der Wissenschaft.
Begriff
in der Logik von Port Royal (1662).
Begriff
nach Bolzanos Wissenschaftslehre (1837).
Fogarasi
Begriff und dialektische Logik.
Notizen.
Begriff in der Philosophie:
Begriff
nach dem philosophischen Wörterbuch von Klaus & Buhr (1969), S.
178ff.
Begriff
nach Eislers Wörterbuch der Philosophie zitiert nach Zeno.org.
Heidegger,
Martin (2007) Theorie der philosophischen Begriffsbildung.
Begriff
im Woerterbuch der phaenomenologischen Begriffe.
Nikolai
Hartmann.
Jaspers,
Karl (1947) Der Begriff in (276-282) Von der Wahrheit.
Abstrakte
und allgemeine Begriffe nach Vaihinger.
Allgemeine
Begriffe nach Vaihinger.
Querverweis Sprachkritik:
Peirce:
Erstheit, Zweitheit, Drittheit.
Begriff in der Mathematik:
Cantor
fordert (1883) widerspruchslose Begriffe.
Ruzsa, Imre (1976) Die
Begriffswelt der Mathematik:
"BEGRIFFE, KLASSEN,
MENGEN" [k]
Aus
dem Vorwort: Ganter, Bernard & Wille, Rudolf (1996) Formale Begriffsanalyse.
Mathematische
Grundlagen. [k]
Aus Pollandt (1997) Fuzzy-Begriffe.
Formale Begriffsanalyse unscharfer Daten. [k]
Aus der
Dissertation Pfeffers (2017). [k]
Probleme
in der mathematischen Begriffsbildung:
In
sich widersprüchliche Begriffsbildung.
Imprädikative
Begriffsbildung.
Notizen.
Begriff in der Physik:
Carnap,
Rudolf (1926) Physikalische Begriffsbildung.
[s]
Bridgman
(1932) Der operative Charakter der Begriffe. [m]
Hund, Friedrich
(1969) Grundbegriffe der Physik.
[m]
Jung
zum Geltungsbereich von Naturgesetzen.
Strauss
und Torney, Lothar von (1949) Der Wandel in der physikalischen Begriffsbildung.
[m]
Spektrum
Lexikon der Physik:
Atommolekül.
[m]
Definition.
[m]
Endophysik.
[m]
Materie.
[m]
Begriff,
Begriffsbildung Gebrauchsbeispiele in der Geschichtswissenschaft.
N.
Hartmann: Die Geschichtslogik
und ihre Begriffsbildung.
Nicolai
Hartmann: 13 Das Wertproblem in der Geschichtsforschung.
Wilhelm
Dilthey Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften.
Karl
Marx: Religion ist Opium des Volks.
Ploetz:
Das britische Kolonialreich.
Aus
dem Netz: Ersinnung von Ideologien und Religionen.
Zeitzeugen:
Carl
Friedrich von Weizsäcker: Der Verfasser als Zeitzeuge.
1.
Die Rolle des Zeitzeugen.
Kommentar
CFcW.
Hagiographische
Fehler.
Hagiographie
der Kultur der alten Griechen.
_
Begriff in der Kognitionswissenschaft:
Begriff im Woerterbuch
der Kognitionswissenschaft. [s]
Begriffsanalyse
im Woerterbuch der Kognitionswissenschaft. [s]
_
Begriff, Begriffsbildung Gebrauchsbeispiele
in der Neurowissenschaft und
Gehirnforschung.
[s]
Begriff
im Lexikon der Neurowissenschaft (Spektrum). [s]
Begriffsbildung
im Lexikon der Neurowissenschaft (Spektrum). [s]
Damasio:
Das Gehirn "veranlasst". [m]
Damasio:
Ein Glossar, das mehr verwirrt als klärt. [m]
Begriff in der Psychologie:
In
psychologischen Wörterbüchern und Lexika (Auswahl):
Arnold
et al.. [s]
Clauß
et al.. [ts]
Dorsch.
[m]
Fröhlich.
[m]
Hehlmann.
[s]
Entwicklungspsychologie:
Siegler,
Robert; Eisenberg, Nancy; DeLoache, Judy & Saffran, Jenny (2016) .
Entwicklungspsychologie
im Kindes- und Jugendalter.
[m]
Bullens,
Hendrik zur Begriffsentwicklung. [m]
Bullens
Begriffsentwicklung in der Kindheit. [s]
Pseudobegriff
nach Wygotski. * Kritischer Kommentar.
Denken
und Sprache bei Wygotzki.
Begriffentwicklung
nach Piaget.
Begriffsbildung und Begriff in der 1. Phase/1. Stufe sensumotorischer Intelligenz
(0-18/24.
Begriffsbildung und Begriff in der 2. Phase/2. Stufe präoperationales
Stadium (18/24 Mon-4 J.).
Begriffsbildung und Begriff in der 3. Phase/3. Stufe konkrete Operationen
(4-11/12 Jahre).
Begriffsbildung und Begriff in der 4. Phase/4. Stufe der formalen Operationen
(ab 11/12 Jahr.).
Begriffsbildung und Begriff beim anschauliches Denken.
Begriffsbildung und Begriff beim Egozentrisches Denken.
Begriffsbildung und Begriff der Objektpermanenz.
Begriffsbildung und Begriff der Subjekt-Objektunterscheidung.
Begriff
beim symbolisches oder vorbegriffliches Denken.
Begriffsbildung und Begriff beim Synkretisches Denken.
Begriffsbildung und Begriff bei der Zweck-Mittel-Relation.
Weitere
Begriffe und Begriffsquellen bei Piaget:
Sachregister
Denken und Sprechen des Kindes.
Sachregister
Urteil und Denkprozess des Kindes.
Glossar
von H.G. Furth.
_____Kritik
an Piagets kognitiver Entwicklungstheorie.
_______ Textor
im Kita-Handbuch.
_______ Siegler
et al. kritisch zu Jean Piagets Konzept der Objektpermanenz.
_______ Sponsel:
Kritischer Kommentar-1 Symbolisches Denken.
_______Sponsel:
Kritischer Kommentar-2 Symbolisches Denken.
Grundlagenkritik
Furth
Denkprozesse ohne Sprache.
Denkpsychologie:
Oerter.
[m]
Hussy.
[m]
Protokolliertes
Denken (ausgelagert)
_______Vorbemerkung
Protokolliertes Denken.
_______Selbstversuche
Rudolf Sponsel.
_________Thema
denken.
___________Protokoll
vom 02.10.2018, 10.03-10.24.
_____________Nachbetrachtung
Denkprotokoll vom 02.10.2018, 10.03-10.24.
___________Protokoll
Denken und Selbstbeobachtung vom 03.10.2018, 23.15-23.25.
______________Nachbetrachtung
Denken und Selbstbeobachtung vom 03.10.2018, 23.15-23.25.
_________Thema
Begriffsbildung:
___________Hypothesen
wie es zu Begriffsbildungen kommt 04.10.2018, 19.34-19.46.
_________Thema
Bewusstsein.
___________Protokoll
Thema Bewusstsein Di 02.10.2018, 14.22-14.33.
_____________Nachbetrachtung
Bewusstsein 02.10.2018, 14.22-14.33.
_________Thema
vorstellen.
_________Thema
wahrnehmen.
________ Thema
erkennen.
_________Thema
Kategorien - Einteilung der Welt.
_________Analyse
ob Vorstellungen (Wahrnehmungen, Bilder) Begriffe repräsentierten
am
___________Beispiel
eines vorgestellten Spaziergangs im Schlossgarten Erlangen am
___________28.09.2018
in der Mittagszeit.
Denken
und Begriffsbildung bei Tieren.
Denken
und Begriffsbildung bei Gehör- und Sprachlosen.
Denken
und Begriffsbildung bei geistig Behinderten.
Denken
und Begriffsbildung bei psychischen Störungen.
Kaminskis
PMOe Psychologische Mikro Oekonomie.
Segals
Versuche Über das Vorstellen (1911/12, veröf. 1916).
[]
_______Vorbemerkung.
_______Versuchsbeschreibung.
_______Vorstellungs-Protokolle:
_________Herr
X. in seinem Sprechzimmer.
_________Rw
Hauptpost.
_________X
Wandern.
_________XII:
Rw Kurszimmer.
_________Rw.
Remigiusstraße.
_________Rw.
Neue Wohnung.
_________VII.
Rw. Koblenzer Straße.
Duncker
Lautes Denken (1935). []
________§
2. Versuchsverfahren.
________§
3. Ein Protokoll der „Bestrahlungs“aufgabe.
________§
4. Nichtpraktikable „Lösungen“.
________Duncker
ueber Protokolle.
Narziss
Ach Über die
Begriffsbildung (1921): [tm]
________Einführung
und Zusammenfassung zur Ach'schen Begriffsbildungsuntersuchung.
________Bisherige
Untersuchungsmethoden zur Begriffsbildung nach Ach (1921), S. 16ff.
________Aus
Achs Originalarbeit 1. Kapitel Einleitung § 1. Die Aufgabenstellung.
________Allgemeine
Schilderung der Suchmethode.
________Tabelle
IV Schema der Differenzierung von 48 Versuchskörpern.
________Auseinandersetzung
mit Achs genetisch-synthetischer Methode:
________Wiederholung
der Versuche von Ach durch Willwoll Wintersemester 1923/24.
________Wygotski,
L. S. (1981; russ 1934).
__________Kritische
Anmerkung zu einer These Wygotskis.
________Glossar,
Anmerkungen und Endnoten (Ach):
__________Unterschiedliche
Niveaus der Begriffsentwicklung:
__________Aus
Jagusch (2000) 3.3 Die Stufen der Entwicklung des begrifflichen Denkens.
__________Determinierende
Tendenz - zielorientierter Prozess.
__________Determination,
determinierende Tendenz.
Link
zu James Joyce Ausschnitt aus Ullysses.
Link
zu Geschnittener Lorbeer.
Aus
der Geschichte der Psychologie:
________Wundt
Die allgemeinen Eigenschaften der Begriffe (aus der Logik 1890).
[m]
________Külpe
Der Begriff (aus Die Realisierung Bd. 2). [s]
________Begriffsgefuehl
nach Störring (1902). [s]
________Denkgegenstand
und Begriff bei Gottlieb F. Lipps (1901). [ts]
________Elsenhans
Elementarlehre der Begriffe.
[m]
________William
Stern Die Hauptarten der Gedanken. [m]
Begriff im Recht .
[m]
Stampe,
Ernst (1907) Der Dilettantismus in unserer juristischen Begriffsbildung.
[m]
Rüthers,
Fischer, Birk (2015) Rechtstheorie mit Juristischer Methodenlehre.
[m]
Mastronardi,
Philippe (2013) Juristisches Denken. 2. A. Bern: Haupt (UTB). [m]
Puppe,
Ingeborg (2014) Kleine Schule des juristischen Denkens. [m]
Begriff
in der Anthropologie, Soziologie und Politikwissenschaft:
Anthropologie.
Vorbemerkung.
Wilhelm
von Humboldt:
Theorie
der Menschenkenntnis.
Charakter
von Gemeinschaften und Zeiten.
Charakterbegriff.
Sprachkritische
Querverweise: W.v. Humboldt.
Levy-Bruhl
Denken der Naturvoelker.
Das
Gesetz der Partizipation.
Zum
Partizipationsbegriff Vorbemerkungen des Herausgebers.
Abneigung
gegen Denken.
Wahnhaftes
Denken.
Kommentar
zu Levy-Bruhl.
Beispiel
Gruppe als autonom handelndes Subjekt nach Ruth Benedict Urformen der Kultur.
Soziologie:
Einträge
aus dem Woerterbuch der Soziologie (Hillmann):
Begriff,
Begriffsbildung,
Operationalisierung,
Operationalismus.
Politikwissenschaft:
Begriff
im kleinen politischen Woerterbuch (DDR).
Begriff
in der empirischen Politikforschung.
Zur
Bedeutungsanalyse von Begriffen.
Zur
Definition von Begriffen.
Gerechtigkeit
nach Rawls.
_
Begriff,
Begriffsbildung und Gebrauchsbeispiele in der Biologie.
Begriff,
Begriffsbildung und Gebrauchsbeispiele in der Chemie.
_
In Vorbereitung:
Begriff, Begriffsbildung
und Gebrauchsbeispiele in der Medizin.
Begriff, Begriffsbildung
und Gebrauchsbeispiele in der Psychiatrie.
> Methodenverständnis
in der forensischen Psychiatrie.
Begriff
bei Jaspers in der Psychopathologie (> Philosophie
hier).
Begriff
im ICD-10.
Begriff
im DSM5
Begriff, Begriffsbildung
und Gebrauchsbeispiele in der Theologie.
Begriff, Begriffsbildung
und Gebrauchsbeispiele in den Wirtschafts- und Finanzwissenschaften.
|
Zusammenfassung - Abstract
- Summary
Begriffe spielen im Leben und in der Wissenschaft eine kaum
zu überschätzende Rolle. Doch was "ist"
ein Begriff? Besser: was wollen wir zu welchen Zwecken einen Begriff
nennen? Wie werden und wie sollten Begriffe gebildet werden? Was
können wir dem Sprachgebrauch zu Begriffen und zur Begriffsbildung
entnehmen? Was wissen wir von der Begriffsforschung? Zur Beantwortung dieser
Fragen soll diese Seite einen Beitrag leisten.
Ausgangsbasis
Diese Arbeit beruht auf dem erkenntnistheoretischen Realismus,
dem aufgeklärten gesunden Menschenverstand (GMVaufgekl)
und einem
konstruktiven Konzeptualismus: Begriffe führen
kein Eigenleben in einer Geisterwelt, sondern müssen charakterisiert,
konstruiert oder definiert werden. Dann wird man sehen, in welcher Weise
sie "existieren", d.h. auf welche Sachverhalte sie referenzieren.
(> Eigener
wissenschaftlicher Standort)
Zur Wirklichkeit und Wahrheit kurz folgendes: Man
kann das, was man landläufig die Wirklichkeit der Außenwelt
nennt als lediglich ein Modell, nämlich als Modell der
sinnlich-wahrnehm- und meßbaren Außenwelt ( > Innen-
und Außenwelt) betrachten. "Wahrheit" kann
in dieser Theorie dann als Äquivalenzrelation zwischen
zwei Modellen definiert werden, so dass sich der Streit um die "wahre"
oder - noch schlimmer - "wirkliche Wirklichkeit" erübrigt. Wir konstruieren
unsere Welt oder unser Erleben ja immer, so dass Kant mit seiner Meinung,
das Ding an sich bleibe uns immer verborgen insofern Recht hat; was aber
auch heißt, dass es ein "Ding
an sich" eigentlich gar nicht gibt und Kant damit einen völlig
überflüssigen Pappkameraden aufbaut. Die Welten
sind immer Welten relativ zu erkennenden oder
wahrnehmenden Systemen und damit unterliegen sie den Konstruktions-Filtern
des wahrnehmenden und konstruierenden Systems. Das heißt aber natürlich
nicht, dass alles beliebig im Sinne eines Vulgärkonstruktivismus
verstanden werden darf.
Graph
Informationsverarbeitung
[Quelle]
_
Einfuehrung in die Begriffsbildung
Ein Begriff ist ein elementares ("atomares") oder zusammengesetztes
("molekulares") geistiges Modell von irgendwelchen wohlunterscheidbaren
Sachverhalten, die unterschiedlich scharf bestimmt, veränderlich oder
relativ konstant sein können, also Veränderungen und einem Wandel
unterliegen, auch bei ein und demselben Menschen wie die Psychologie
des Denkens nahelegt.
Man muss dreierlei konsequent und streng unterscheiden:
(1) den Sachverhalt über oder zu dem ein Begriff gebildet
wird (> Wirklichkeit;
wirklich);
(2) den Begriff, der ein geistiges Modell des Sachverhaltes
konstruiert und (3) die Zeichen, die als Namen für den
Begriff dienen mit der geistig beim Denken oder in der Kommunikation (auf)
gerufen werden kann (> Terminologische
Konventionen).
Viele Begriffe haben Namen über die man sich
über sie verständigen kann, viele aber auch nicht (> Kognitive
Schemata, Vorbegriffliches), (BMvorspr).
Der Name ist allerdings nur die Hülle, die Einkleidung,
im allgemeinen ein Wort oder mehrere. Dabei können unterschiedliche
Worte denselben Begriff (Synonymie) oder gleiche Worte unterschiedliche
Begriffe (Homonymie)
meinen. Es ist oft schwierig für Menschen, ihre Begriffe aktiv zu
beschreiben oder genau anzugeben; auch, weil das in der Sprachsozialisation,
in der Schule und im praktischen Alltagsleben kaum geübt worden und
im Alltags- und praktischen Leben meist aber unproblematisch ist. Wörterbücher
und Lexika können hilfreich sein, die unterschiedlichen Begriffe und
Bedeutungen zu erfassen, Vorsicht ist im Internet geboten.
Formal kann man einen einfachen Begriff als eine
Kombination aus wohlunterscheidbaren Merkmalen bilden. Aus einem Merkmalsraum
von 3 (10) Elementen können, wenn man komplizierte Bedingungen außer
Acht lässt und Nichterfüllung zulässt, 23 = 8
(bei 210 = 1024) verschiedene Begriffe gebildet werden. Nimmt
man die Ziffern 1,2,3 so kann man die Begriffe 1, 2, 3, 12, 13, 23, 123
und die Nichterfüllung, die man mit 0 bezeichnen könnte, bilden.
Nachdem beliebige wohlunterscheidbare Sachverhalte Begriffsmerkmal sein
könnten, gibt es potentiell unendliche viele Begriffsmöglichkeiten.
Der menschliche Begriffsvorrat ist unerschöpflich, erst recht, wenn
man die verschiedenen
Welten (Phantasie,
Wünsche, Werte, Normen; Möglichkeiten, ...) einbezieht.
Zu jedem kommunizierbaren Begriff gehört ein
Name
(Zeichen oder Wort, das ihn kleidet), ein Begriffs-Inhalt
(Merkmale) und eine Referenz.
Der Hauptfehler in der Geistesgeschichte bestand
meist darin, nach der Bedeutung von Begriffen in Worten zu fragen oder
diese zu phantasieren, statt sie aktiv und konstruktiv zu definieren oder
zu charakterisieren. Viele Begriffe der Geistegeschichte sind schlicht
und einfach unverständlich, weil sie bei ihrer Ersteinführung
überhaupt nicht erklärt oder näher charakterisiert, keine
Beispiele und Gegenbeispiele und keine Referenzen angegeben wurden. Diese
extreme Unsitte habe ich in einer gesonderten Arbeit einer Sprachkritik
unterzogen und mit zahlreichen Beispielen belegt und dokumentiert. Diese
Seite soll hierfür die Grundlagen bereit stellen.
__
Definition BegriffB_NIR
Begriffs-Definition (Quelle)
Ein Begriff ist ein geistiges Gebilde und damit ein originär und primär
psychisches Phänomen. Wird ein Sachverhalt (Figur)
von einer Umgebung (Hintergrund)
unterschieden,
liegt Begriffsbildung vor.
Intensionale Betrachtung: Ein Begriff wird gebildet, indem
Merkmale (Definientia) von Sachverhalten erstmals oder wiederholt erkannt
(wiedererkannt) und zu einer Einheit, dem Begriff, zusammengefasst werden.
Begriffe erfordern nicht unbedingt Namen und Worte, obwohl die Kommunikation
mit Namen und Worten einfacher wird. Viele Sachverhalte (z.B. Geräusche,
Töne, Klänge, Musik, Düfte, Gerüche, Bilder, Berührungen)
haben keine Namen und sind dennoch Begriffe, wenn sie wiedererkannt werden
können.
Extensionale Betrachtung: all die Sachverhalte, die die
Begriffsmerkmale erfüllen. Begriffe können einen Namen erhalten
indem ihnen Begriffszeichen (Definiendum = Name des Begriffs) zugeordnet
werden. Die Extension setzt die Intension voraus. Weiß man gar nicht,
was der Begriff beeinhaltet, so kann man auch keinen Umfang bestimmen.
Allgemein liegt ein Begriff vor, wenn Zeichen - das können auch Bilder
oder Symbole sein - Sachverhaltsbedeutungen zugeordnet werden. Zu einem
wissenschaftlichen Begriff gehört dieReferenzierung,
d.h. Angaben wie und wo man den Begriffsinhalt (Sachverhalt) in der
Welt finden kann. Wichtige Hilfsmethoden sind Abstrahieren und Generalisieren
(verallgemeinern). Beispiele und Gegenbeispiele erleichtern das Verständnis
und fördern Präzision und Disziplin. Sobald man konkret wird
und den abstrakt- allgemeinen Wortgebrauch verlässt, lassen sich viele
Probleme
in Aufgaben verwandeln und vernünftig diskutieren, was leider oft
nicht gemacht wird (>Sprachkritik). Das hat
bereits Leibniz so gesehen.
Denkpsychologisch werden zur Begriffsbildung die kognitiven
Grundfunktionen unterscheiden
und vergleichen, erkennen
(Merkmalserfassung, wahrnehmen, Figur und Hintergrund), erinnern
(Merkmalsgedächtnis), verbinden
(hinzufügen, zu einer Einheit), trennen,
(wegnehmen, abstrahieren), benennen (Namensgebung) zum Kommunizieren
benötigt. |
__
Begriffsinhalt (Intension) := alle
Merkmale, die den Begriff bilden.
Begriffsumfang (Extension) := alle
Sachverhalte, die den Begriff erfüllen.
Verhältnis Begriffsinhalt und
Begriffsumfang
Beziehung zwischen Intension und Extension: Nur als Regel gilt, dass
mit zunehmenden Merkmalen eines Begriffes die Anzahl der Sachverhalte,
die ihn erfüllen, kleiner wird. (Bolzano Dubislav 1931 Definition,
S. 120f; Hoensbroech 1931 Erkenntnis Vol 2, S. 291-300; Bolzano Wissenschaftstlehre
Bd. I § 120, S. 568ff). Im Netz meist falsch als allgemeingültiges
Gesetz dargestellt. Geschichte nach (Abruf
17.11.22): "Die Begriffe "Intension" und "Extension" wurden von Constance
Jones eingeführt und von Rudolf Carnap formalisiert."
Signierung
Begriffe und Begriffsmerkmale (BM), Zeichentheorie (ZT)
Zur exakten empirischen Untersuchung der Begriffsbedeutungen muss man
die Unterscheidungen in der Begriffs-Literatur und des Sprachgebrauchs
(>Sprachstudie) studieren (> Zur
Methodik). Hierzu werden die Bedeutungen in Signierungen erfasst und
dokumentiert, wie ich sie in der Begriffsliteratur und im Sprachgebrauch
vorgefunden habe. Die Unterscheidungen werden zur leichteren Auffindung,
Abklärung und Zuordnung nach ihrem Index alphabetisch geordnet. Ist
ein BMIndex := Begriffs-Merkmal oder Begriffs-Sachverhalt
erfüllt, kann man mit "(+)" kennzeichen, fehlt es, kann es mit "(-)"
gekennzeichnet werden, ist es teilweise erfüllt mit (+-) oder unklar
(?). Erst nach Abschluss der Vor- und Erfassungsarbeit können
systematische Gruppierungen und Verdichtungen vorgenommen werden
(> Zur Methodik, 5-7).
Stand der Signierungen Mit
29.10.18 sind über 380 Spezifikationen aus Texten zu Begriffen, Begriffsbildung
erfasst, was sicher noch nicht das Ende ist, da auch noch nicht alle Texte
signiert wurden. Erst nach Abschluss der 1. Signierungsphase, wenn also
alle bislang eingestellten Texte signiert sind, kann daran gegangen werden,
die Spezifikationen zu gruppieren und zu vereinfachen durch sinnvolle Zusammenfassungen.
Neu hinzugekommen sind Hypothesen Sponsel
(HypSpo) und zwei neue Signaturklassen: Zeichentheoretische Begriffe (ZTIndex),
bislang Peirce und Morris und Spezifische Begriffe (SBIndex),
bislang Chemie. Das System wird empirisch fortlaufend entwickelt und zeigt
daher auch einige Schwächen, die nach und nach überwunden werden
sollen. Im Zweifel wurde eher mehr und spezifischer aufgenommen. Mindestens
ein Belegbeispiel sollte bei jeder Spezifikation angegeben sein.
_
B_NIR Kürzel für
die hier ausgearbeitete Begriffsdefinition Name,
Inhalt, Referenz.
BMAbschw Statt bei der Aufgabe
zu bleiben. schweift der Autor ab > Peirce
Interpretanten: "Doch die gegenwärtige Problemstellung wird unnötig
dadurch kompliziert, daß sich die Aufmerksamkeit der meisten Logiker,
statt sich auf Propositionen im allgemeinen zu richten, auf »Urteile«
oder geistige Akte der Zustimmung zu Propositionen beschränkt, ...
" [22.10.18]
BMABSG Allgemeinbegriff als Schlussgewohnheit.
Nicht hinreichend geklärter Ausdruck von Colin
Cherry. [23.10.18]
BMabsgen Abstrahieren und generalisieren
(verallgemeinern) sind wichtige Begriffsbildungsmethoden. > Jaspers:
"Wir gewinnen Begriffe durch Abstraktion, d. h. wir lassen in der
Auffassung Dinge das in ihnen Verschiedene fort und behalten das Gemeinsame
im Auge." > Fröhlich:
"Von der Entstehung her (> Begriffsbildung) handelt es sich um durch >Abstraktion
und >Generalisierung aus einzelnen Sinnesgegebenheiten gewonnene Klassencharakteristika.
Gegensatz: Einzelvorstellung." > Bullens
Begriffsentwicklung.
BMabstr abstrakter Begriff Die
Unterscheidung zwischen abstraktem und Allgemeinbegriff (> Vaihinger)
ist fragwürdig. Auf den Allgemeinbegriff Baum oder Zivilcourage
kann man so wenig eine konkrete Referenz angeben wie auf Zahl oder
Revolution.
Es erscheint daher sinnvoll, diese Unterscheidung nur dann zu gebrauchen,
wenn sie in einem Kontext ausdrücklich genannt wird, z.B. wenn abstrakte
Begriffe eingeführt oder beschrieben werden.
BMAehnl Kriterium der Ähnlichkeit,
für viele Begriffsbildungen grundlegend und wichtig. [24.10.18]
BMAGMV Begriff des aufgeklärten
gesunden Menschenverstandes.
BMAKgbW Begriff als Abstraktionsklasse
gleichbedeutender Wörter Klaus
& Buhr.
BMallgB Allgemein-Begriff gleichbedeutend
Universale > BMunivers. > Dorsch:
"Am B. sind zu unterscheiden: Inhalt (das mit dem B. und durch ihn Gemeinte,
auch Bedeutung genannt), Gegenstand (das Objekt, auf das der B. zielt),
Umfang (alles, was unter den B. fällt)." > Eisler
Kant, Schelling, ...: "KANT scheidet scharf zwischen Begriff
() und Anschauung (s. d.). Ersterer ist »eine allgemeine Vorstellung
oder eine Vorstellung dessen, was mehreren Objekten gemein ist, also eine
Vorstellung, sofern sie in verschiedenen enthalten sein kann« (Log.
S. 139). "
BMAlltag Alltägliche, umgangssprachliche,
normalsprachliche Bedeutung. Natürliche Sprache. Ausdrücklich
gesagt +, ? = unklar. > Hehlmann
"natürliche (volkstümliche) Begriffe".
BMAnalyse Begriffsanalyse, Klärung,
Untersuchung, Methoden. > KogWis.
BMAnf Anfangsproblem, wie fängt
man mit einer (Grund-) Begriffsentwicklung, eine Theorie oder einer Problemlösung
an? > Kamlah & Lorenzen,
> Rawls Gerechtigkeit.
BMangeb Angeborene Begriffe, Wissen.
Eisler:
"Von »angeborenen« (s. d.) Begriffen
spricht man nicht mehr wissenschaftlich."
BMannar Anthropomorphe
Egozentrik und Narzismus. > Fogarasi.
BMarbkoen Mit Begriffen arbeiten
können > Vollrath nach Pollandt
(Fuzzy-Begriffe): "Begriffe verstehen heißt Eigenschaften zu
kennen, Beziehungen zu sehen und mit Begriffen arbeiten zu können“
(Vollrath, 1987, S. 125)."
BMassozi Assoziationen, z.B.
Affekte, Erfahrungen, Wünsche, Erinnerungen, Phantasien, ...
> Neisser N356. [28.10.18]
BMausw Auswahl
auswählen. Wichtige allgemeine, wissenschaftliche und psychologische
Grundfunktion. > Neisser N123f: "Wenn wir
mehrere Figuren auf einmal erscheinen lassen, ist die Zahl der möglichen
Konfigurationen der Eingangsinformation so ungeheuer groß, daß
ein gänzlich paralleler Mechanismus, welcher für jede Konfiguration
ein eigenes Erlebnis liefern würde, undenkbar ist. Um diese Schwierigkeit
zu überwinden, muß sogar ein mechanisches Wiedererkennungs-System
über irgendeine Möglichkeit verfügen, Teile der eingehenden
Information für eine genauere Analyse auszuwählen." [28.10.18]
BMBart Begriffsart > Paprotte:
"Begriffe werden vielfach dichotomisch als einfache
oder komplexe, abstrakte oder konkrete, singulär oder allgemeine usw.
klassifiziert und als Knoten in einem Netzwerk aufgefaßt, in welchem
die Relationen zu anderen Knoten den Begriffsinhalt festlegen"
BMausdrf Ausdruckform eines
Begriffs, Beziehungen zur Ausdruckform eines Begriffs. > Paprotte.
BMautonS Autonomes Subjekt.
Konstruierte Begriffe wie selbständig handelnde Subjekte (Geister
einer Geisterwelt) darstellen ((hypostasisch-homunkulusartiger
Gebrauch) Nicolai Hartmann MdE-S.287,
MdE-S.291.
obwohl er es anscheinend auch kritisch sieht, wenn er schreibt: "Gleichwohl
hat sich bei den Darstellern der alten Philosophie im 19. Jahrhundert eine
Art Schema herausgebildet, nach welchem Euklid von Megara und Platon den
Sokratischen »Begriff« zur »Idee« hypostasierten",
S.4, "... und auch Euklid hätte es nicht so leicht gehabt, das Allgemeine
zu hypostasieren." (Aristoteles und das Problem des Begriffs, 1939,
S.7)
BMBaequi Bedeutungs- und Begriffsäquivalenz
bei unterschiedlichen Wort- oder Zeichengestalten. > Mittelstraß:
"Die Wortgestalt ,Baum‘ lässt sich z. B. bedeutungsäquivalent
auch durch ,tree‘ oder ,arbre‘ ersetzen."
BMBAnUm Anlage Interaktion Umwelt
bei der Begriffsbildung und Begriffsentwicklung. > Siegler:
"Eines davon betrifft Anlage und Umwelt; die Begriffe von Kindern spiegeln
die Interaktion ihrer spezifischen Erfahrungen mit ihrer biologischen Prädisposition
wider, Informationen auf bestimmte Weise zu verarbeiten. " [27.10.18]
BMBB Begriffsbildung
ohne nähere Spezifikation. Angewendet z.B. von Heidegger:
"Eine Philosophie muß zuvor eine bestimmte Stufe der begrifflich-thematischen
Ausprägung und der systematischen Vollendung erreicht haben, um an
ihr gleichsam die Struktur ihrer Begriffe und die Methode der Begriffsbildung
ablesen zu lassen." > Chemie Begriffsbildung.
> Fröhlich: "Von der
Entstehung her (> Begriffsbildung) handelt es sich um durch >Abstraktion
und >Generalisierung aus einzelnen Sinnesgegebenheiten gewonnene Klassencharakteristika.
Gegensatz: Einzelvorstellung."
BMBB-ASL Amerikanische Taubstummen-Zeichensprache
ASL (American Sign Language) > Biologie.
BMBBalgo Begriffsbildungsalgorithmen,
Ausdruck bei Clauss Begriffsbildung:
"Zur Prozeßdarstellung und als Basis von Computersimulationen sind
schließlich verschiedene B.salgorithmen aufgestellt worden." [26.10.18]
BMBBaverb
Averbale Begriffsbildung > Biologie.
BMBBdif Differenzierte Begriffsentwicklung,
z.B. entwicklungspsychologischer Ansatz, Sprachwissenschaftlicher Ansatz
der Gebrauchsdefinitionen. > Bullens
Begriffsentwicklung. [24.10.18]
BMBbeschr Beschreibende Begriffe,
z.B. im Recht > Puppe A II.1.
BMBbew bewährter Begriff.
Kriterium bei Cantor.
BM
BMBBFarb Arbeit, Aufgaben,
Beschäftigung. Durch meine Arbeit und die Aufgaben, die ich erledige
werden Begriffe gebildet. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFaufm Aufmerksamkeit. Auch
nicht- oder halbbewusste Begriffbildung wird durch Aufmerksamkeit, Hinwendung
zu Objekten gefördert. So muss man z.B. als Fahrer im Straßenverkehr
auf den Weg achten, dabei werden in der Regel ohne besondere Absicht Wegbegriffe
gebildet, was man über die Wiedererkennung evaluieren kann. [HypSpo
25.10.18]
BMBBFbeein beeindruckendes
Erleben, Wahrnehmen. Was beeindruckt oder gefällt wird eher gemerkt
und wieder erinnert, es bildet sich davon leichter ein Begriff. [HypSpo
25.10.18]
BMBBFbef Befindlichkeit, Innere
Situation, Stimmung, Verfassung. Sofern sie erlebensmäßig unterschieden
und wiedererkannt werden kann, bildet sie selbst einen Begriff. Es ist
aber Begriffe gefördert werden, die zum Befinden passen. Schwarzmalerei,
Katastrophieren, Pessimusmus, negativ denken, Negativmus, Wahnstimmung
sind Kandidaten. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFdenk? Woran denke ich?
Was beschäftigt mich? Worum kreist mein Denken? Kann ich mir die Frage
beantworten, dann geschieht dies in aller Regel durch Begriffe. [HypSpo
25.10.18]
BMBBFEint Intensität
/ Stärke des Erlebens erzeugt, fördert oder verändert die
Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFEonS Erleben ohne
nähere Spezifikation. Das Erleben und die Bewusstseinsvorgänge
erzeugen, fördern und verändern die Begriffsbildung [HypSpo
25.10.18]
BMBBFfilm Film, Fernsehen,
Fiktion, scheinreale Präsentationen [HypSpo 25.10.18]
BMBBFgeo Geographische Umgebung
(Wohnen, Landschaft, Nachbarschaft, ...) erzeugt, fördert und verändert
meine Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFgew Die Gewohnheit erleichtert
und fördert den Gebrauch der erworbenen Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFint Interesse an ...,
Erkenntnisinteresse, Alltagsinteresse, ... Satz: Interesse fördert
die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18] Hierzu Neisser
N361: "Jedermann kennt die enge Beziehung zwischen Interessen und Gedächtnis,
die sich aus den ausführlichen Schemata zu ergeben scheint, welche
wir für Material aufbauen, das uns interessiert. Wir alle kennen oder
waren selbst Knaben, die alles über Fußball oder Fischen wußten,
aber keinen Deut über Geschichte. Als Erwachsene können wir eine
endlose Menge neuer Fakten lernen, die zu unserem Beruf oder unserem Hobby
in Beziehung stehen, während alles andere zum einen Ohr hinein und
zum anderen hinaus zu gehen scheint." [28.10.18]
BMBBFMonS Begriffsbildung
durch mediale Präsentationen ohne nähere Spezifikation
BMBBFneug Neugier erzeugt,
fördert und verändert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBForM Begriffsbildungsforschungsmethoden.
Ausdruck bei Clauss Begriffsbildung:
"Die B.sforschung sieht ihr Ziel in einer Komponentenanalyse und -synthese
begrifflicher Klassifikationsprozesse im sprachlichen und außersprachlichen
Bereich. ... " [26.10.18]
BMBBForZ Ziele der Begriffsforschung
> Siegler: "Forscher untersuchen die
Konzeptentwicklung
nicht nur um der Begriffe willen, die Kinder bilden, sondern auch,
um die Prozesse zu verstehen, mit deren Hilfe sie die Konzepte bilden."
[27.10.18]
BMBBFtun Handeln, machen, tun,
verhalten. Indem ich merke und weiß ich tue oder wie der Gang der
Handlung sein wird, habe ich Begriffe meines Tuns gebildet. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFUmed Mediale Umgebung.
Meine mediale Umgebung erzeugt und verändert Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFUonS Umgebung ohne nähere
Spezifikation. Meine Umgebung erzeugt und verändert Begriffe. [HypSpo
25.10.18]
BMBBFUpers Personen Umgebung,
personelle (Angehörige, Arbeitsbeziehung, Bekannte, Interessenbeziehung,
Nachbarschaft, Schul-, Ausbildungs oder Studienbeziehung). Von Menschen,
denen ich öfter begegne, die mir nahe sind bilde ich mir einen Begriff.
[HypSpo 25.10.18]
BMBBFung Ungewöhnliches
fördert die Begriffsbildung.[ HypSpo 25.10.18]
BMBBFwahrn Wahrnehmen (äußere,
innere) fördert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFwich Wichtiges fördert
die Begriffsbildung. Wichtiges wird eher bemerkt, gemerkt, erinnert und
bedacht. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFwieh Wiederholungen fördern
die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFzuda Zuwendungsdauern
fördern die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBinW Begriffsbildung in der Wissenschaft
oder in Fachwissenschaften. > Gabriel:
"Wissenschaftliche Begriffsbildung« bedeutet zweierlei: Begriffsbildung
in den Wissenschaften und Begriffsbildung nach wissenschaftlichen
Grundsätzen"
BMBBmod Begriffsbildungsmodell,
Ausdruck von Clauss Begriffsbildung:
"ur Erklärung interner Klassifikationsmechanismen wurden verschiedene
> B.smodelle entwickelt." [26.10.18]
BMBBneb Begriffsbildung im Nebenbei
durch Lebenspraxis, z.B. Wiedererkennen von Orten auf Wegen. RS [24.10.18]
BMBBnName Begriffsbedeutung nach
<Name> , z.B. Idee nach Platon (BMBBnPlato) oder
Vorstellung
nach Bolzano (BMBBnBolzano),
BMBBnwG Begriffsbildung nach
wissenschaftlichen Grundsätzen oder Regeln. >
Gabriel:
"Wissenschaftliche Begriffsbildung« bedeutet zweierlei: Begriffsbildung
in den Wissenschaften und Begriffsbildung nach wissenschaftlichen
Grundsätzen."
BMBBOber Oberbegriff bilden
> Biologie.
BMBBoo Es gibt unendliche viele
Möglichkeiten der Begriffsbildung. > Siegler:
"Es gibt eine unendliche Anzahl möglicher Konzepte, weil es unendlich
viele Aspekte gibt, unter denen Gegenstände oder Ereignisse einander
ähnlich sein können und sich in Kategorien zusammenfassen lassen."
[27.10.18]
BMBBproz Begriffsbildungsprozess,
der Vorgang wie ein Begriff gebildet wird und entsteht. > Clauss
Begriff: "Es wird im Gefolge der experimental-psychologischen Analyse
der Begriffsbildungsprozesse aber darauf ankommen, auch den kontextabhängigen
(Textstruktur) und kommunikativen Gesichtspunkt der B.sbedeutung, wie er
in der sprachlichen Kommunikation vorliegt, stärker einzubeziehen."
[26.10.18]
BMBBR Rechtsbegriff und Begriffsbildung
im Recht. > Recht.
BMBBReng enger Begriff. > Mastronardi
Rn 648: "Damit die Sprache möglichst eindeutig wird, sind möglichst
enge Begriffe vorzuziehen (z.B. Kaufvertrag statt Vertrag, Gebühr
statt Abgabe."
BMBBRges Gesetzesbegriffe >
Rechtstheorie.
Abschnitt: "VI. Kalkulierte Unbestimmtheit und Offenheit von Gesetzesbegriffen"
BMBBRhK Horizontale Begriffskette
im Recht > Puppe A V. 2a.
BMBBRIher Iherings
Grundgesetz der Kongruenz zwischen Rechtsbegriffen und Rechtssätzen
These > Stampes.
BMBBRK Kritik der Begriffsbildung
im Recht. > Stampe.
BMBBRmit Mittelbegriff im Recht
> Puppe A V. 3.
BMBBRnorm Normativer Begriff
im Recht, auch Wertbegriff > Rechtstheorie.
BMBBRonS Begriffsbildungsregel
ohne nähere Spezifikation, z.B. bei Carnap.
BMBBRstreit Streit um Begriffe.
> Puppe A I.: "Warum
streiten sich Juristen um Begriffe?"
BMBBRtyp Typusbegriff
> Rechtstheorie. (Abschnitt §
5 C V. Typusbegriffe).
BMBBRu Unbestimmter Rechtsbegriff
oder Generalklausel. > Recht.
BMBbRuP Begriffe sind eine besondere
Rede über Prädikate > Mittelstraß: "Vielmehr ist die Rede
von Begriffen
eine besondere Art der Rede über Prädikate."
BMBBRvK Vertikale Begriffskette
im Recht > Puppe A V. 2b.BMBBRzuschr
Zuschreibender Begriff, z.B. im Recht > Puppe
A. II. 4.
BMBBS Begriffsbildungssubjekt,
derjenige, der einen Verbalbegriff bildet. These von Colin
Cherry: "Verbalbegriffe indessen setzen denjenigen voraus, der
sich den Begriff bildet oder der auf die Reize so reagiert, als ob er die
gemeinsame Eigenschaft erkannt hätte." [23.10.18]
BMBBRzuschr Zuschreibender
Begriff, z.B. im Recht > Puppe
A.II.4.
BMBBstrat Begriffsbildungsstraegien,
Ausdruck bei Clauss Begriffsbildung: "Bedeutsam sind auch die B.sstrategien,
in denen sich die Bedingungen des Prüfverhaltens zeigen. " [26.10.18]
BMBBunt Unterbegriff bilden
> Beleg fehlt noch.
BMBBVuM Vor- und Mischbegriff
> Kreation von > Bullens
Begriffsentwicklung: "Deshalb greift das Kind zu ,Vor‘- und ,Misch‘-Begriffen,
So kann es beispielsweise alle Hunde und Katzen, Wau-Wau nennen oder sog.
,thematische Gruppierungen‘ vornehmen." [28.10.18]
BMBBW Beziehung zwischen Begriff und
Wort (Name). Klaus & Buhr:
"Die Beziehung zwischen Begriff und Wort ist nicht eindeutig. Verschiedene
Wörter können Existenzform des gleichen Begriffs sein (Synonymie).
Ein und dasselbe Wort kann aber auch verschiedene Begriffe bedeuten (Homonymie)."
BMBBwort Begriffsbildung mit
Worten > Biologie.
BMBBzahl Zahlbegriff, Bildung
des Zahlberiffs > Biologie.
BMBBzeit Zeitdauer, die eine
Begriffsbildung benötigt. > Clauss Begriffsbildung: "Die zeitliche
Dauer des Prozesses der B. kann sehr unterschiedlich sein." [28.10.18]
BMBBzvor Vorsprachliches Zählvermögen
> Biologie.
BMBaDW Begriff als Denkwerkzeug
> Dorsch Begriff: "Insoweit sind die B.
zugleich Denkwerkzeuge und «Kunstgriffe des Denkens» (Vaihinger),
... " [25.10.18]
BMBdenk Begriffliches Denken,
auch ohne Worte und Sprache. > Hehlmann:
"Auch bleibt bei manchen Aphasien das begriffliche Denken erhalten." [27.10.18]
BMBdiag Feststellung ("Diagnose"),
ob ein Begriff erworben wurde > Bullens
Begriffsentwicklung.
BMBdet deterministischer Begriff,
Ausdruck von Clauss Begriff: "So spricht
man von einem deterministischen B., wenn die Objektzugehörigkeit mit
Sicherheit angegeben werden kann." [26.10.18]
BMBdid Begriffsdidaktik, Strategie
und Taktik des Begriffslernens, > Pfeffer:
"Bei der Einführung neuer Begriffe im Mathematikunterricht wird Wert
darauf gelegt, „da[ss] sich der Begriff über einen längeren Zeitraum
hin entwickeln kann, da[ss] Vorwissen aktiviert und neues Wissen sinnvoll
integriert wird“ (Vollrath, 1984, S. 201). "
BMBdif Begriffsdifferenzierung
> KogWis: "... sowie die Differenzierung und
Revision alltagssprachlicher, wissenschaftlicher und philosophischer Begriffe,
so daß diese für den systematischen Aufbau einer Theorie geeignet
sind (Rudolf Carnap, W. V. Quine)."
BMBeBiRe Begriffsbildungsregel, richtige,
nachvollziehbar (+), problematisch, falsche (-) teils richtig, teils falsch
(+-), unklar (?). Beispiel für falsche bei Carnap.
BMBEinf Begriffseinführung,
unterschiedliche Methoden der Begriffseinführung. Morris in > Grundbegriffe
der Semiotik: "Solche Begriffe können auf vielfältige Weise
eingeführt werden; ..."
BMBerkMN "Erkenntnisbegriff
der modernen Wissenschaft" > Gadamer G1S3.
BMbegriff ausdrückliche
Rede nur über den Begriff, nicht das Wort, nicht die Referenz, ...
Mittelstraß:
"Wir sagen statt ,das Wort Baum‘ oder ,das Prädikat
Baum‘ ,der Begriff Baum‘, wenn es uns allein auf die mit Baum getroffene
Unterscheidung (etwa gegenüber Sträuchern) ankommt, nicht auf
die Wortgestalt." Kutschera
zu Platon: "Ideen waren für ihn keine Begriffe, ... "
BMBehonS behindert ohne nähere
Spezifikation
BMBehBli blind, blind
geboren > Siegler Umstände:
"Blind geborene Kinder besitzen überraschend gute räumliche Repräsentationen;
einige Aspekte ihrer Verarbeitung von räumlichen Informationen, insbesondere
die Verarbeitung von Gesichtern, erreichen jedoch nicht das normale Maß,
selbst wenn in früher Kindheit chirurgisch eingegriffen wurde, um
die Sehbehinderung zu korrigieren." [27.10.18]
BMBehGei geistig behindert
> Geistige Behinderung.
BMBehGlo gehörlos > Furth.
BMBehStu stumm > Furth.
BMBehGuS gehörlos und
stumm ("taubstumm") > Furth.
BMBeigS Begriff im eigentlichen
Sinne, unklarer und unscharfer Ausdruck von Clauss
Begriffsbildung: "Die B. im eigentlichen Sinne ist jedoch an kürzere
zeitliche Erstreckung gebunden. Man spricht von ontogenetischer B.
wenn sie im Zeitraum der Individualentwicklung abläuft, und von aktualgenetischerB,
wenn es sich um einen — methodisch am leichtesten handhabbaren und daher
gut kontrollierbaren — kurzen Teilabschnitt dieses Zeitraumes handelt (>
Begriffsbildungsforschungsmethoden). " kürzere zeitliche Erstreckung
ist unklar und unscharf [26.10.18]
BMBeleg (-) Behauptungen nicht
oder nicht hinreichend klar belegt, erklärt oder begründet.
Behauptungen hinreichend belegt, erklärt oder begründet (+)
BMBEmOr Begriffe geben emotionaale
Orientierung > Siegler: "Konzepte sagen
uns auch, wie wir emotional auf neue Erfahrungen reagieren können,
beispielsweise wenn wir mit allen fremden Hunden sehr vorsichtig umgehen,
weil wir sie als Hunde klassifiziert haben und einmal von einem Mitglied
dieser Kategorie gebissen wurden. " [27.10.18]
BMBemp empirischer Begriff nach Kant
so Dorsch: "Nach Kant entspringt der (empirische)
B. «aus den Sinnen durch Vergleichung der Gegenstände der Erfahrung
und erhält durch den Verstand bloß die Form der Allgemeinheit»."
[25.10.18]
BMBentw Entwicklungspsychologische
Begriffsentwicklung > Bullens
BMBerleb Erleben begrifflichen
Denkens. Nach Dorsch: "Das Denken in B.
und damit die Begriffsbildung wie das Erleben des begrifflichen Denkens
ist inhaltsärmer, unanschaulicher, prägnanter, in die Struktur
tiefer eindringend als das Wahrnehmen und Vorstellen, zugleich ist es aber
einfacher als > Urteil und Schlussprozesse (in streng logischem Gebrauch)."
[26.10.18]
BMBelEWis Begriff als elementare
Einheit des Wissens > KogWis: "Begriffe sind
die elementaren Einheiten des Wissens."
BMBestB Bestimmungsbegriff.
Ausdruck Nicolai Hartmanns
("Wir denken das Seiende tatsächlich durch einen Seinsbegriff, die
Seinsbestimmtheiten durch Bestimmungsbegriffe.")
BMBfind Begriffsfindung, Ausdruck
von Clauss Begriffsbildung: "Die
Bedeutung derartiger Analysen und Synthesen begrifflicher Klassifikationen
besteht darin, daß es durch sie möglich ist, zur Rationalisierung
geistiger Prozesse, z, B. natürlicher Diagnoseprozesse (> Computerdiagnostik),
beizutragen. Das hat seine Begründung darin, daß Diagnoseprozesse
ihrem Wesen nach als Klassifikationsprozesse, d. h. als Prozesse der Begriffsfindung
und B. angesehen werden können." [26.10.18]
BMBForm Begriffsform. Nicht
näher erklärter Ausdruck Nicolai
Hartmanns ("Sein Stoff liegt in einer Ebene mit den Begriffsformen,
die ihn fassen sollen."). Auch von Jaspers
verwendet: "Man nennt die Mannigfaltigkeit von Einheiten, die in der Einheit
des Begriffs zusammenkommen, die Merkmale des Begriff . Wie diese Merkmale
aus der Sache heraus zusammengehören, das macht die bestimmte Begriffsform
aus; die Begriffsformen, diese Weisen des Zusammengehörens der Merkmale,
sind die Kategorien." Im Recht > Puppe
A III. > Bei Clauss Begriff.
BMBGebr Verwendungsweise eines
Begriffs, Begriffsgebrauch, Untersuchungung zum Begriffsgebrauch > Dreier:
Zur Bedeutungsanalyse von Begriffen.
BMBgef Begriffsgefühl Ausdruck
bei Störring nach Wundt > Begriffsgefühl.
BMBGrund Grundbegriff(e) >
Dreier:
Zur Definition von Begriffen: "Für die Theoriebildung selbst ist
zu empfehlen, mit möglichst wenigen undefinierten Grundbegriffen zu
operieren."
BMBgwis Geisteswissenschaftlicher
Begriff > Gadamer G1S4.
BMhand Begriffe gebrauchen, handhaben
> Jaspers: "Erst im Denken über
das Denken meine ich den Begriff, kann ich mit Begriffen hantieren, mit
Begriffen rechnen."
BMBherk Begriffsherkunft. Jaspers:
"Wo liegt die Herkunft der Begriffe? Woher gewinnen wir sie, und wie machen
wir das?"
BMBideal idealistische Forderung
zur Qualität eines Begriffs; so Sigwart nach Dorsch:
"Sigwart definiert ihn als «eine Vorstellung, die die Forderung durchgängiger
Konstanz, vollkommener Bestimmtheit, allgemeiner Übereinstimmung und
unzweideutiger sprachlicher Bez. erfüllt»"
BMBInV Begriff als Informationsverarbeitung
>
Dorsch: "B. ist demnach eine kogn. Einheit,
die nicht direkt durch die sinnliche > Wahrnehmung gegeben ist, sondern
Verarbeitung von Informationen voraussetzt." [26.10.18]
BMBkein kein Begriff > Kutschera
Deutung zu Platon: "Ideen waren für ihn keine Begriffe, ... "
BMBklar Klarer Begriff, klares
denken; Forderung nach klaren Begriffen oder nach klarem denken. > Peirce
Klarheit ... : "Es ist ist an der Zeit, die Methode zu formulieren,
mit der man eine größere Klarheit des Denkens erreichen kann,
so wie wir sie bei den Denkern unserer Zeit sehen und bewundern." [23.10.18]
BMBkonkr Konkreter Begriff,
Ausdruck bei Clauss Begriff: "Eine seit
alters her gebräuchliche Unterscheidung wird mit Hilfe des realisierten
Abstraktionsgrades (BMunklar)
vorgenommen. Hier spricht man dann von konkreten und abstrakten B.en (>
Abstraktion)." [26.10.18]
BMBkont Kontext, in dem ein
Begriff Verwendet wird. Nicht selten ist die Begriffsbedeutung vom Kontext
abhängig und daher ist der Kontext oft sehr wichtig. Clauss
Begriff: "Es wird im Gefolge der experimental-psychologischen Analyse
der Begriffsbildungsprozesse (BMBBproz)
aber darauf ankommen, auch den kontextabhängigen (Textstruktur) und
kommunikativen Gesichtspunkt der B.sbedeutung, wie er in der sprachlichen
Kommunikation vorliegt, stärker einzubeziehen."
BMBKrit Begriffsbildungs-Kriterien,
z.B. > Wygotski nach Arnold: a) Zusammenfassung
konkreter Gegenstände aufgrund äußerer Verwandtschaft,
b) Herstellung objektiver Beziehungen und Zusammenhänge, Vereinigung
und Verallgemeinerung einzelner Gegenstände“. Objektives und zusammenhängendes
Denken, c) Betrachtung der Elemente „außerhalb der konkreten Verbindung“,
„Herauslösung“, „Abstrahierung“ und „Isolierung der einzelnen Elemente“
BMBkuenstl Künstlicher
Begriff, z.B. sog. sinnlose Silben in der Psychologie > Ach
Begriffsbildung. > Chemie.
BMBlebnot Begriffe sind lebensnotwendig
> Siegler: "Ein Leben ohne Konzepte
wäre undenkbar; jede Situation wäre neuartig, und wir hätten
keine Ahnung, welche frühere Erfahrung in der neuen Situation relevant
wäre." Streng und wörtlich interpretiert bedeutete das, dasasa
alle Lebewesen. Begriff bilden müssten. [27.10.18]
BMBlern erlenter Begriff, unklarer
Ausdruck bei Clauss Begriff: "Erlernte
B.e ermöglichen als Entscheidungsregel, als Erkennungsvorschrift ,,den
klassenspezifischen Erkennungsprozeß gegenüber einzelnen Gegenständen
der Objektwelt“ (F. Klix, 1971, S. 618)." Begriffe lernen, z.B. im Unterricht
> Pfeffer: "Dabei
werden Begriffe im Unterricht gelernt."
BMBling Linguistische Begriffsauffassung
>
Paprotte: "Der
klassischen Auffassung von Begriff, die den linguistischen Ansätzen
zugrunde liegt, werde ich Einsichten in prototypische Begriffsstrukturen
entgegenhalten und die Relevanz beider für eine genetische Theorie
der Begriffsentwicklung besprechen."
BMBmath mathematischer Begriff > Ruzsa:
"Diese Begriffe werden
durch formale Definitionen weder auf logische
noch auf andere mathematische Begriffe zurückgeführt:
Beide werden daher als Grundbegriffe betrachtet.
"
BMBna Begriff nicht ausdrückbar.
Unverständliche These von Mittelstraß:
"Begriffe sind folglich
nichts, was man etwa auf eine Tafel schreiben könnte."
BMBnDef Begriffe werden nicht
definiert. Mittelstraß:
"Begriffe liegen also
nicht herum; sie werden auch keineswegs in Definitionen gebildet."
BMBneuE Neueinführung eines Begriffes.
Pfeffer:
"Bei der Einführung neuer Begriffe im Mathematikunterricht wird Wert
darauf gelegt, „da[ss] sich der Begriff über einen längeren Zeitraum
hin entwickeln kann, da[ss] Vorwissen aktiviert und neues Wissen sinnvoll
integriert wird“ (Vollrath, 1984, S. 201)." Nach Colin
Cherry ein schöpferischer Akt: "Zwischen dem Erkennen — dem Wiedererkennen
von realen oder abstrakten Gegebenheiten, die schon in den Bereich userer
Erfahrung getreten sind — und der Perzeption eines vollständig neuen
Begriffes besteht ein wesentlicher Unterschied. Erkennen setzt die Klassifikation
des erkannten Objekts in eine bestehende Klasse voraus. Die Bildung neuer
Klassen hingegen ist ein schöpferischer Akt. " [23.10.18]
BMBons Begriff ohne nähere
Spezifikation. > Bullens
Begriffsentwicklung. [24.10.18]
BMBP1smi Begriffsbildung und
Begriff in der 1. Phase/1. Stufe sensumotorischer Intelligenz (0-18/24
Monate) nach Piaget. [Q] > Siegler
Gegenstandswissen.
BMBP2pos Begriffsbildung und
Begriff in der 2. Phase/2. Stufe präoperationales Stadium (18/24 Monate
- 4 Jahre) nach Piaget. [Q]
BMBP3kop Begriffsbildung und
Begriff in der 3. Phase/3. Stufe konkrete Operationen (4 bis 7/8 Jahre)
nach Piaget. [Q]
BMBP4fop Begriffsbildung und
Begriff in der 4. Phase/4. Stufe der formalen Operationen (ab 11/12 Jahren)
nach Piaget. [Q]
BMBPAkom Akkomodation ist ein
zentraler Grundbegriff bei Piaget: Erzeugung oder Anpassung kognitiver
oder Handlungsschemata an die Anforderungen des Lebens (RS: einschließlich
der eigenen Ziele) und Umgebung. Akkomodation wird gefördert durch
differenziertes Erfassen der Situation und Anforderungen und eigenen Fähigkeiten,
Selbstkritik, Veränderungsbereitschaft, Flexibilität, Kreativität,
Lernen) > Begriffshilfen Piaget: Akkomodation.
BMBPans Begriffsbildung und
Begriff beim anschauliches Denken nach Piaget. [Q]
BMBPAssim Assimilation ist
ein zentraler Grundbegriff bei Piaget: Anwendung des bislang erworbenen
Repertoires kognitiver und Handlungsfähigkeiten oder Fertigkeiten.
> Begriffshilfen Piaget: Assimilation.
BMBPÄqui Äquilibration,
zentraler Grundbegriff bei Piaget: Anforderungen und Fähigkeiten in
ein Gleichgewicht bringen. Hierzu ist Fähigkeit zur Akkomodation sehr
wichtig (Differenziertes Erfassen der Situation und Anforderungen und eigenen
Fähigkeiten, Selbstkritik, Veränderungsbereitschaft, Flexibilität,
Kreativität, Lernen). > Begriffshilfen
Piaget: Äquilibration.
BMBPego Begriffsbildung und
Begriff beim Egozentrisches Denken nach Piaget. [Q]
BMBPKauV Vorkausalität,
eine Begriffsschöpfung (Piagets 1981: Urteil und Denkprozess des Kindes,
S. 249). Kinder bis 7/8 Jahre kennen einen Zufall, alles Geschehen ist
voller Absichten. Kennzeichen vorkausalen Denkens: "Nichtdifferenzierung
zwischen der physischen Kausalität und der psychologischen oder logischen
Motivation."
BMBPkreis Kreisreaktion. Dialektisches
Wechselspiel zwischen Evolution und Entwicklung, Akkomodation und
Assimilation.
BMBPkritik Kritik
an Piagets kognitiver Entwicklungstheorie, z.B. Textor.
BMBPonS Begriffsbildung nach
Piaget ohne nähere Spezifikation. > Arnold.
[24.10.18]
BMBPOPerm Begriffsbildung
und Begriff der Objektpermanenz (um 1. Lj.) nach Piaget. [Q]
BMBPprak Praktischer Begriff
(Konzept) bei Piaget nach Furth:
"In psychologischem Sinne ist ein Konzept mit der inneren Struktur
oder dem internen Plan eines Individuums identisch und entspricht der Ebene
jener Struktur (z. B. »praktisches« Konzept, »praktischer«
Begriff)."
BMBPschema Schema, spezieller
Ausdruck Piagets für Begriff = Konzept oder Plan. > Begriffshilfen
Piaget: Plan.
BMBPsou Begriffsbildung und
Begriff der Subjekt-Objektunterscheidung (um 1. Lj.) nach Piaget.
[Q]
BMBPsymb Begriff beim symbolisches
oder vorbegriffliches Denken nach Piaget.
BMBPsynk Begriffsbildung und
Begriff beim Synkretisches Denken nach Piaget. [Q]
BMBPStrKon Zusammenfassende
Interpretation des Strukturalistischen Konstruktivismus Piagets.
BMBpseu Pseudobegriff, Wortschöpfung
von Wygotski.
BMBrein reiner Begriff nach
Kant so Dorsch: "Der reine B. hingegen
sei Produkt des Verstandes." Diese Abgrenzung zum empirischen
Begriff überzeugt nicht. > Definition
Begriff.
BMBpsyR Psychische Realität
eines Begriffs Wortschöpfung Paprotte.
BMBPzwmi Begriffsbildung und
Begriff bei der Zweck-Mittel-Relation nach Piaget. [Q]
BMBRep Begriffsrepertoire > KogWis:
"... die Entwicklung einer deskriptiven Metaphysik, welche die grundlegenden
Beziehungen zwischen zentralen Bestandteilen unseres Begriffsrepertoires
aufzudecken versucht (P. F. Strawson), ..."
BMBSein Jaspers:
"Wir erfassen im Begriff, was das Sein selbst ist"
BMBSinn Begriffssinn, Sinnes
eines Begriffs. Von Jaspers vielfach
gebraucht, ohne zu erklären, was der Sinn nun sein soll, wie man ihn
begründen, finden und prüfen kann.
BMBspFor Formales Beispiel,
z.B. Carnaps Erwähnung zur Definition
Pferd.
BMBspGeg Beispiele
und Gegenbeispiele (-) nicht angegben, zu wenig oder falsche oder nur
oberflächliche Nennung. Beispiele und Gegenbeispiele angegeben (+).
Beispiele und Gegenbeispiele zwar angegeben, aber nicht hinreichend klar
oder richtig (+-). Wichtige Methode nach Kamlah & Lorenzen (Logische
Propädeutik) zur begrifflichen Klärung, was die meisten Geisteswissenschaftler
sträflich vernachlässigt haben.
BMBspr Sprachlicher Begriff.
>
Clauss Begriff: Begriffe "können
in benannter Form als sprachlicher B. oder in unbenannter Form als
nichtsprachlicher oder vorsprachlicher B. (BMvorspr)
vorliegen." Auch Arnold et al.
BMBstat Statistischer Begriff,
Ausdruck von Clauss Begriff: "Ein statistischer
B. liegt vor, wenn die Objektzugehörigkeit nur mit einer Wahrscheinlichkeit
angebbar ist, ..." [26.10.18]
BMBstruk Begriffsstruktur. Ausdruck
bei Heidegger:
""Eine Philosophie muß zuvor eine bestimmte Stufe der begrifflich-thematischen
Ausprägung und der systematischen Vollendung erreicht haben, um an
ihr gleichsam die Struktur ihrer Begriffe und die Methode der Begriffsbildung
ablesen zu lassen." > Bullens
Begriffsentwicklung: "Man sollte das aber nicht identifizieren mit
dem Prozeß der realen Begriffsbildung in der Ontogenese oder
gar mit dem Aufbau der begrifflichen Struktur
des semantischen Gedächtnisses, die offenbar sehr viel reichhaltiger
und weniger eindimensional sind." > Chemie.
BMBstuf Begriffsstufe, entwicklungspsychologische
Unterscheidung. > Wygotzki (Pseudobegriff).
BMBtheo Theoretischer Begriff
> Dreier: Zur Definition von Begriffen:
"Die operationale Definition eines Begriffs, insbesondere gebräuchlich
bei der Definition theoretischer Begriffe, standardisiert die Bedeutung
eines Begriffs "durch die Angabe von Operationen, die zur Erfassung des
durch den Begriff bezeichneten Sachverhalts notwendig sind, oder durch
die Angabe der meßbaren Ereignisse, die das Vorliegen dieses Sachverhaltes
anzeigen (Indikatoren)" (BORTZ & DÖRING 1995:63)."
BMBTAffen Begriffsbildung
bei Affen > Biologie.
BMBTfisch Begriffsbildung
bei Fischen > Biologie.
BMBTkroe Begriffsbildung bei
Kröten nach Leontjew, zitiert von Flammer, S.259: "Alles Psychische
ist zur Widerspiegelung befähigt. Den primitivsten Fall Sensibilität
illustrierte Leontjew (1959, dt. 1980, S. 156) mit folgendem Beispiel:
Lässt man ... eine Kröte erst hungern, füttert sie dann
mit Würmern und legt ihr schließlich ein Streichholz und ein
rundes Stück Moos vor, dann stürzt sie sich auf das Streichholz
... Hat man die Kröte jedoch zuerst mit Spinnen gefüttert, dann
stürzt sie sich, ohne auf das Streichholz zu reagieren, auf das Stück
Moos. Man könnte sagen, dass die Welt durch die Kröte gespiegelt
wird als aufgeteilt in einen voraussichtlich essbaren und einen voraussichtlich
nicht essbaren Anteil."
BMBTSaeug Begriffsbildung
bei Säugetieren > Biologie.
BMBTier Begriffsbildung bei
Tieren > Biologie.
BMBTVoeg > Begriffsbildung bei Vögeln
> Biologie.
BMBunter Begriffsunterschiede.
Begriffe können sich entwickeln, wandeln und verändern, sogar
bei ein und denselben Menschen, abhängig vom Wissen, der Erfahrung,
Zielen und Zwecken und der Anwendungssituation, wenn auch der ungefähre
Kern oft gleich bleibt. (+) wird gesehen, (-) wird nicht gesehen, (+-)
wird teilweise gesehen, (?) unklar.
BMBverbal Verbalbegriff,
Ausdruck von > Colin Cherry.: "Verbalbegriffe
indessen setzen denjenigen voraus, der sich den Begriff bildet oder der
auf die Reize so reagiert, als ob er die gemeinsame Eigenschaft erkannt
hätte. Die Reaktion hängt ganz vom Einzelnen ab, das heißt
von seinen eigenen, besonderen Erfahrungen und von den spezifischen Schlußgewohnheiten,
die er ausgebildet hat." [23.10.18]
BMBVerh Verhalten, das zu einem
erkannten Begriffsinhalt gehören soll nach Clauss
Begriffsbildung: "Auf diese Weise wird das Objekt als zum Begriffsinhalt
gehörig erkannt und führt zur entsprechenden Verhaltensweise
des Menschen — und in dem eingeschränkten Sinne (> Begriff) auch des
Lebewesens — bezüglich des Objekts." [26.10.18]
BMBWeltV Begriffe als Grundwerkzeug,
die Welt
zu verstehen und sie deshalb besser bewältigen können.
> Siegler: "Konzepte helfen uns, die
Welt zu verstehen und effizient in ihr zu handeln, indem sie uns ermöglichen,
aus vorangehenden Erfahrungen zu verallgemeinern."
BMLBBverm Begriffsvermögen,
die Fähigkeit, Begriffe zu bilden. Die unterschiedliche Fähigkeit
Begriffe zu bilden, ist ein psychologischer Befund (Satz der Entwicklungs-
und Denkpsychologie). U.a. Ausdruck bei Levy-Bruhl:
"... sie haben gleichzeitig bemerkt, daß diese Abneigung nicht auf
einer radikalen Unfähigkeit oder natürlichen Schwäche ihres
Begriffsvermögens beruht, sondern auf dem Gesamtkomplex ihrer geistigen
Gewohnheiten."
BMBverst Begriffe verstehen. > Pfeffer:
"Begriffe verstehen heißt Eigenschaften zu kennen, Beziehungen zu
sehen und mit Begriffen arbeiten zu können“ (Vollrath, 1987, S. 125).
"
BMBzB Beziehungen zwischen Begriffen.
Klaus
& Buhr: "Zwischen den Begriffen können mannigfache Beziehungen
bestehen."
BMBziel Ziel oder Zweck einer
Begriffsschöpfung. Was soll mit dem Begriff erreicht werden? > Jaspers:
"Ziel des Denkens im Begriff ist ja nicht der Begriff selber, die Festigkeit
eines bloß identischen Sinns, sondern mit diesem als Mittel die Erkenntnis
im Ganzen."
BMDefArt Definitionsarten >
Dreier:
Zur Definition von Begriffen: "Welche Formen von Begriffsdefinitionen
lassen sich unterscheiden bzw. welche Formen von Begriffsdefinitionen sind
innerhalb der empirischen Wissenschaften gebräuchlich?"
BMDefCha Definition
oder nähere Charaktersierung: (-) nicht angegeben, auch kein
Verweis, wo man sie finden könnte. (+ Definition oder nähere
Charaktersierung angegeben oder Verweis, wo man sie finden kann. Auch Definitionsprobleme,
z.B. im Recht > Rechtstheorie Rn 195.
BMDefFor Forderung nach einer Definition
oder Charakterisierung eines Begriffs >
BMDefiniendum Das zu Definierende,
z.B. Begriff soll definiert werden. Plural Definienda. Klaus
& Buhr das Definiendum "Begriff", das definiert werden soll > BMDefiniens.
BMDefiniens Das, womit definiert
wird, der Definitionsinhalt, Definiens genannt. Plural Definentia. Klaus
& Buhr das Definiens für das Definiendum Begriff (- gedankliche
Widerspiegelung einer Klasse von Individuen oder von Klassen auf der Grundlage
ihrer invarianten Merkmale, d.h. Eigenschaften oder Beziehungen")
BMDefLex Begriffsdefinitionen
in Lexika, Wörterbüchern, Glossaren ... Bullens
Begriffsentwicklung [24.10.18]
BMDefMth mengentheoretische
Definition eines Begriffs. > Dreier:
Zur Definition von Begriffen: "Bei der mengentheoretischen Definition,
die bspw. primär in der Strukturalistischen Wissenschaftstheorie Anwendung
findet, wird ein Begriff über die ihn wesentlich enthaltenen Grundbegriffe
und deren Relationen untereinander mengentheoretisch definiert."
BMdefNam Name für einen Begriff,
z.B. > Idee (Platon) > Windelband
über Platons Ideenlehre.
BMDefNom Nominaldefinition
eine Begriffs(komplexes) > Dreier: Zur
Definition von Begriffen: "Oberflächlich betrachtet hat es den
Anschein, daß wir jeden Begriff über eine Nominaldefinition
präzisieren können."
BMdefNZK Nützlichkeits-
oder Zweckmäßigkeitskriterium für Definitionen > Dreier:
Zur Definition von Begriffen: "Mit dieser Bestimmung von ’Definition’
dürfte auch klar sein, daß eine Definition, wie die Explikation
auch, immer auf sprachlichen Konventionen beruht und für sich selbst
weder empirisch ’wahr’ noch ’falsch’ sein kann, sondern nur für den
empirischen Forschungsprozeß nützlich oder unnützlich."
BMDefOp operationale Definition
> Dreier: Zur Definition von Begriffen:
"Die operationale Definition eines Begriffs, insbesondere gebräuchlich
bei der Definition theoretischer Begriffe, standardisiert die Bedeutung
eines Begriffs "durch die Angabe von Operationen, die zur Erfassung des
durch den Begriff bezeichneten Sachverhalts notwendig sind, oder durch
die Angabe der meßbaren Ereignisse, die das Vorliegen dieses Sachverhaltes
anzeigen (Indikatoren)" (BORTZ & DÖRING 1995:63)."
BMdeterm Begriffsbildung durch Determination,
nicht erklärter Begriff zur Begriffsbildung bei Külpe:
"So kann ich durch Determination und Abstraktion neue Begriffe bilden,
z. B. glattes Eis in „glatt" und „Eis" zerlegen oder „roter Rabe", „blaue
Katze" u. dgl. mehr zusammensetzen."
BMdiff Differenzierung, Unterscheidung,
Abgrenzung bedeutet meist zugleich einen > BMvergl..
Eisler
zu Aristoteles: "Begriff und Vorstellung (phantasia)
sind zu unterscheiden (De an. III 3, 428 a 24)." > Clauss
Begriff: "Damit hebt sich diese Bedeutungsbestimmung zunächst
eingrenzend von der der Psycholinguistik oder der Semantik ab (> Bedeutung)."
BMdiskret diskreter Begriff,
Ausdruck bei Clauss Begriff: "Je nach
dem Grad der Unterscheidbarkeit der Merkmale trennt man von den stetig-relationalen
B.en, deren Merkmale sich nicht klar unterscheiden lassen, aber in bezug
auf einen normativen Grenzwert hin, z. B. als »größer
als« oder »kleiner als«, geprüft werden können,
die diskreten B.e ab mit klar unterscheidbaren Merkmalen, z. B. den Merkmalen
»rot«, »grün«, »blau«, »rund«
oder »rechts«, die diskret-alternativ genannt werden, wenn
diese unterscheidbaren Merkmale als Gegensatz vorgegebener Merkmale auftreten,
z. B. »groß und klein« oder »oben und unten«."
[26.10.18]
BMDispos Dispositionsbegriff, ein
Vermögen oder eine Fähigkeit, die aktualisiert oder aktiv werden
kann. Vieles im Menschen liegt als Disposition vor, die Situationen, wie
sie gebraucht aktualisiert oder aktiviert werden.
BMeignam Eigenname, individueller
Name > Ruzsa: "Die
Logik kennt jedoch auch sogenannte individuelle Begriffe. Zur Bezeichnung
dieser Begriffe bedient man sich häufig der sogenannten Eigennamen,
wie beispielsweise »Albert Einstein«, »Kahlenberg«
usw."
BMemp Kürzel für empirischer
Begriff nach Kant > Eisler
Kant, Schelling, ...: "Der empirische Begriff, »entspringt aus
den Sinnen durch Vergleichung der Gegenstände der Erfahrung und erhält
durch den Verstand bloß die Form der Allgemeinheit« (l.c. S.
141)."
BMEntDen Entwicklung des Denkens
> Siegler S.184 Kognition.
BMEntKog Entwicklung der Kognition
> Siegler S.184 Kognition,
Kognition.
BMEntLer Entwicklung des Lernen
Kognition > Siegler Lernen.
BMEntWah Entwicklung der Wahrnehmung
> Siegler Wahrnehmung.
BMEntWis Entwicklung des Wissens
> > Siegler S.184 Kognition.
BMEntNiv Entwicklungsniveau und Entwicklungsvoraussetzungen
für einen Begriffs. Auffassung Heideggers:
"Eine Philosophie muß zuvor eine bestimmte Stufe der begrifflich-thematischen
Ausprägung und der systematischen Vollendung erreicht haben, um an
ihr gleichsam die Struktur ihrer Begriffe und die Methode der Begriffsbildung
ablesen zu lassen."
BMEPBP Erklärung für ein
psychisches Begriffsphänomen, z.B. in > Begriffsgefühl:
"Dieses Begriffsgefühl lässt sich wohl darauf zurückführen,
dass dunklere Vorstellungen, die sämtlich die zur Vertretung des Begriffe
geeigneten Eigenschaften besitzen, sich in der Form wechselnder Erinnerungsbilder
zur Auffassung drängen." Oder GF
Lipps: "Die zum Erfassen und Begreifen von A führende Denkarbeit
[>80] lässt den zu Grunde liegenden Bewusstseinsinhalt unverändert."
BMergB Ergänzender Begriff.
Von GF Lipps gebraucht.
BMerk Erkennen eines Begriffs,
einer Idee, eines Gedankens. (1) Psychologisch; (2) erkenntnistheoretisch.
Derzeit weitgehend ungeklärt (nach 2500jähriger Geistesgeschichte
zum Begriffsproblem!).
BMerkM Begriff als Erkenntnismittel
> Fogarasi: "Der Begriff ist das höchste
Mittel zur Erkenntnis der Wirklichkeit."
BMEtak Etak-System zur Navigation
z.B. der Puluwatader > Bullens
Begriffsentwicklung. Die Quellen werden leider nicht ordentlich zitiert
(BMHZitS).
BMEWGB Entwicklungsgeschichte eines
Begriffs. Klaus & Buhr: "Die
Entstehung, Entwicklung, Veränderung der Begriffe, die in den Begriffen
verankerten dialektischen Widersprüche bilden ein Gebiet der dialektischen
Logik."
BMExpHyp Experimentell-Hypothetische
Begriffsbildung. Formulierung bei Nicolai
Hartmann ("Ihre Begriffsbildungen tragen daher in viel höherem
Maße den Charakter des Versuchsweisen und Hypothetischen.")
BMFBA Formale Begriffsanalyse,
Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter
et al.: ""Die Formale Begriffsanalyse ist ein Gebiet der Angewandten
Mathematik, das sich auf eine Mathematisierung von Begriff und Begriffshierarchie
gründet und damit mathematisches Denken für die begriffliche
Datenanalyse und Wissensverarbeitung aktiviert."
BMFBA-FB Formaler Begriff,
Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter
et al..
BMFBA-BDA Begriffliche Datenanalyse,
Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter
et al..
BMFBA-BS Begriffliche Skalierung,
Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter
et al.: "Man kann anspruchsvollere Datentypen („mehrwertige Kontexte“)
zulassen. Diese werden durch einen Interpretationsschritt, begriffliche
Skalierung genannt, auf den Grundtyp zurückgeführt."..
BMFBA-BV Begriffsverband, Ausdruck
der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter
et al..
BMFBA-K Kontext, Ausdruck der
mathematischen Begriffsanalyse > Ganter
et al..
BMFBA-KBV Komplexer Begriffsverband,
Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter
et al..
BMfBWis Fundamentale für die
Wissenschaft und ... Eisler:
"SOKRATES
erst betont vollbewußt die fundamentale Bedeutung des Begrifflichen
für Wissenschaft und Ethik"
BMFeld Feld, Begriffsfeld, Begriffshof,
Begriffs-Umgebung. Hinweis bei > Hehlmann:
"Als Erlebnisinhalt umfaßt ein B. gewöhnlich nicht nur den (definierbaren)
Bedeutungskern, sondern einen Hof von verwandten oder zugehörigen
Bedeutungserlebnissen (Feld, Sphäre), die wahrscheinlich das produktive
Denken mitbestimmen."
BMFigur Figur,
allgemeiner Ausdruck für eine kognitive Auswahl.
Neben unterscheiden und Hintergrund (Unmgebung) grundlegender Begriff für
die Begriffsdefinition.
> Neisser N126f.
BMFrage Frage zu einem Begriff oder
zum Begriff des Begriffs, z.B. in Külpe
(1920): "Was verstehen wir unter einem Begriff?" Auch Frage zu einem Begriffsmerkmal
oder zur Begriffsentwicklung. Ruzsa:
"Eine Klasse, die den Umfang eines Begriffs bildet,
stellt stets eine Gesamtheit bestimmter - Dinge dar, umgekehrt aber ist
die Gesamtheit bestimmter Dinge nicht immer eine Klasse, die den Umfang
eines Begriffes bildet. Zwei Pakete Waschpulver,
sechs Eier und ein Paar Strümpfe, die gelegentlich in eine Einkaufstasche
hineingefeuert werden, bilden wohl eine Gesamtheit bestimmter Dinge; wie
steht es aber um einen Begriff, dessen Umfang durch diese Dinge determiniert
wird? Natürlich können wir, wenn wir durchaus wollen, einen »Begriff«
definieren, dessen Umfang gerade durch diese Dinge bestimmt wird: »Der
Inhalt der im gegenwärtigen Augenblick in meiner Hand befindlichen
Einkaufstasche«. Viele Philosophen bestreiten jedoch (und nicht immer
grundlos), daß Definitionen von derartigem Gelegenheits- bzw. Zufallscharakter
des Ranges »Begriff« würdig wären." Fragen
zu den Ideen im Parmenides Platons > Ideenlehre
Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie.
BMfragl Fragliche oder falsche
These z.B. bei Carnap, wenn er sagt
"Ein Begriffszeichen ist also ein gesetzmäßiges Zeichen, mag
es nun definiert sein oder nicht." Oder bei Gottlieb
F. Lipps: "Da nun das Denken im Urtheilen sich vollzieht." > Peirce:
Erstheit, Zweitheit, Drittheit. > Humboldt.
BMfunktion Begriff als Funktion.
Konzept Freges. Klaus & Buhr.
Auch von Heidegger verwendet: "Die
Entscheidung über Sinn, Charakter und Funktion des »philosophischen
Begriffs« wird davon abhängig, wie sich das Philosophieren selbst
im Gegenhalt zur wissenschaftlich-theoretischen Sacheinstellung ursprungsmäßig,
nicht klassenmäßig, bestimmt." > Froehlich:
"Von der Funktion her sind Begriffe »...unanschauliche Gedanken,
die sich zur Festigung im Erlebnisablauf assoziativ mit einem Wort verbunden
haben« (ROHRACHER, 1969)."
BMfuzzy Fuzzy, unscharf. Fast alle
Begriffe im Alltag sind unscharf und unklar. Paradoxerweise scheint man
sich aber im Alltag womöglich gerade deshalb gut zu verstehen. > Pollandt
(Fuzzy-Begriffe).
BMGatArt Begriffsdefinition
durch Angabe der übergeordneten Gattung und der untergeordneten Art.
> KogWis:
"Ein Begriff wird definiert durch die Angabe der übergeordneten Gattung
(genus) und des spezifischen oder wesentlichen Merkmals (differentia specifica)."
Auch Unter- und Oberbegriff, z.B. im Recht, Mastronardi
Rn 648.
BMGERD Grundelement rationalen Denkens.
Klaus
& Buhr : "Der Begriff stellt neben der >Aussage das Grundelement
jeglichen rationalen Denkens dar."
BMgueltB Geltungs- oder Gültigkeitsbereich
angegeben (+)
BMguelBonS Gültigkeitsbereich
ohne nähere Spezifikation = nicht angegeben (-)
BMgB-Alter Gültigkeitsbereich
Alter: (-) nicht angeben, was z.B. bei entwicklungspsychologischen
Aussagen wichtig wäre. Angegeben (+)
BMgB-SozKul Gültigkeitsbereich
soziokulturelle Bezugsgruppe: angeben (+); man weiß nicht für
welche Soziokulturelle Bezugsgruppe die Aussagen gelten sollen, also keine
Angabe (-).
BMgB-Zeit Kein Gültigkeitsbereich
zur Zeit (Geschichte) nicht angeben: für welchen Zeitraum sollen die
Aussagen gelten? Das kann bei historischen oder entwicklungspsychologischen
Themen wichtig sein.
BMGdUdM Grad der Unterscheidbarkeit
der Merkmale. Kriterium von Clauss Begriff: "Je nach dem Grad der Unterscheidbarkeit
der Merkmale () trennt man von den stetig-relationalen B.en (BMstetRel),
deren Merkmale sich nicht klar unterscheiden lassen, aber in bezug auf
einen normativen Grenzwert hin, z. B. als »größer als«
oder »kleiner als«, geprüft werden können, die diskreten
B.e (BMdiskret) ab mit
klar unterscheidbaren Merkmalen, z. B. den Merkmalen »rot«,
»grün«, »blau«, »rund« oder »rechts«,
die diskret-alternativ genannt werden, wenn diese unterscheidbaren Merkmale
als Gegensatz vorgegebener Merkmale auftreten, z. B. »groß
und klein« oder »oben und unten«. " [26.10.18] > W.v.Humboldt
Charkterbegriff.
BMgrundB Grundbegriff in einem
Gebiet. > Ruzsa: "Ein
Grundbegriff der Mengenlehre ist der Begriff der Menge."
BMguelB Gültigkeits- bzw.
Geltungsbereich angegeben (+); nicht angegeben oder ohne nähere Spezifikation
(-) > Jung Gültigkeitsbereiche
für Naturgesetze in der Physik.
BMhand Begriffe gebrauchen, handhaben
> Jaspers: "Erst im Denken über
das Denken meine ich den Begriff, kann ich mit Begriffen hantieren, mit
Begriffen rechnen."
BMhierar Begriffshierarchien, Begriffsordnungen.
> Subsumtion. KogWis: "An die aristotelisch-scholastische
Abstraktions- und Definitionslehre knüpft das in der »Logik
von Port Royal“ aufgestellte Gesetz von der umgekehrt proportionalen Beziehung
von Inhalt und Umfang der Begriffe und die hierarchische Gliederung der
Begriffe nach der Abstraktionshöhe, nach der Begriffe einander über
oder untergeordnet werden (> Subsumtion). ... ..."
BMHZitS Unwissenschaftlicher
Hochstaplerzitierstil,
gewöhnlich nur Autor und Jahr ohne Fundstelle oder genauen Inhalt,
so dass ein Verständnis oder eine Überprüfung sehr erschwert
bzw. praktisch verunmöglicht ist. > Bullens
Begriffsentwicklung, Begriffe
(z.B. Lindesmith) [26.10.18]
BMhomonym Homonym,
Mehrdeutigkeit eines Wortes und auch Begriffes, was beim Begriff oft nicht
ausdrücklich gesehen wird. > Bullens
Begriffsentwicklung: "Jetzt kann das Kind auch verstehen, daß
ein Wort in Abhängigkeit vom Kontext völlig verschiedene Begriffe
bedeuten kann (Homonymie und pragmatische Bedeutung).
BMidealS Begriff, der dem Ideales
Sein zugeordnet wird > Husserl.
BMIdee Ideenbegriff bei Platon. > Ideenlehre
Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie:
"Ideen (>Idee (historisch)) gibt es nicht von Individuen, nur von >Eigenschaften
(geometrischen, ethisch-politischen, empirischen). Sie verhalten sich zu
den Dingen (ihren >Abbildern) wie deren Urbilder bzw. Ursachen (>Methexis).
Ihr ontologischer Status ist unklar."
BMIFinv Begriff als ideelle
Fixierung von Invarianzen Klaus &
Buhr.
BMimpraed imprädikativer
= zirkulärer Begriff > Thiel
1984, Poincaré
1910, Becker
1959.
BMindivB Individualbegriff nach Eisler:
"Es sind Individual- und Allgemein-(Gattungs-)Begriffe
(BMMetaM;
) (s. d.) zu unterscheiden."
BMinhalt Begriffsinhalt (intensionale
Perspektive): die Merkmale (Definiens), die den Begriff ausmachen. Klaus
& Buhr. Gegensatz extensionale Perspektive (BMumfang).
BMInRve Beziehung zwischen Begriffsinhalt
und Verhalten > Claus Begriff:
"Unter der B.sbedeutung wird die Relation zwischen dem B.sinhalt und der
dazugehörigen Verhaltensweise, Verhaltensorientierung, Verhaltensentscheidung
verstanden." [25.10.18]
BMÍnhUmf Regel der Beziehung
zwischen Inhalt und Umfang eines Begriffs. > Differenzierend kritisch Menne
(Logik von Port Royal). > Die Beziehung Inhalt und Umfang ist keine
Gesetzmäßigkeit, sondern nur eine Regel. Falsch z.B. auch bei
Dorsch:
"Mit steigendem Umfang wird der Inhalt kleiner".
BMKateg Kategorien,
zur Einteilung von Sachverhalten. Siegler
Kategorien: "Von frühester Kindheit an bilden Kinder Kategorien
ähnlicher Objekte. Mithilfe solcher Klassifikationen können sie
die Eigenschaften unbekannter Objekte innerhalb einer Kategorie besser
erschließen. Wenn Kinder beispielsweise lernen, dass es sich bei
einem neuen Objekt um ein Tier handelt, dann wissen sie bereits, dass es
wächst, sich bewegt und frisst. Kinder bilden neue Kategorien – und
weisen neue Objekte bestehenden Kategorien zu – auf der Basis von Ähnlichkeiten
in Aussehen und Funktion des neuen Objekts mit anderen Objekten, deren
Klassenzugehörigkeit sie bereits kennen. Eine besonders wichtige Kategorie
sind Menschen. ... " [27.10.18]
BMKauGes Begriff der Kausalität
oder des Gesetzes sind Konstruktionen, die in die Natur hineingelegt werden.
Mittelstraß:
"Wenn wir von Kausalität oder Gesetz reden,
dann nicht im Hinblick auf etwas, das sich empirisch zeigt, sondern in
der erklärten Absicht, empirische Vorgänge unter bestimmten Gesichtspunkten,
nämlich kausalen und gesetzmäßigen, zu erklären. Die
Begriffe der Kausalität und des Gesetzes
gehören insofern nicht zur Natur oder zur ,Realität‘, sondern
zu unserer Sicht der Natur bzw. der Realität. Anders ausgedrückt:
in der Begriffsbildung – und das gilt
natürlich, wie wir gleich sehen werden, auch von der Theoriebildung
insgesamt – verschaffen wir uns ein zusätzliches Organ, mit dem wir
die Welt ,sehen‘, nicht, wie sie ist, sondern wie sie unsere Welt ist."
> Siegler Kategorien: "Mit drei Jahren
bilden sie eine einfache alltagspsychologische Theory of Mind, die ein
gewisses Verständnis der Kausalbeziehungen zwischen Intentionen,
Wünschen, Überzeugungen und Handlungen einschließt." [27.10.18
BMkennz Kennzeichnung. Be- oder
Umschreibung die einer Definition gleichkommt. > Menne (1992), S. 48f,
z.B. Hauptstadt Frankreichs, der gegenwärtige Präsident der USA,
Deutscher Kaiser, auch Sachsenschlächter genannt, ...
BMklasse Klassenbegriff > Ruzsa:
"Wenn wir die Extension des Begriffe »Klasse«
nennen, nehmen wir dementsprechend zur Kenntnis, daß es auch Klassen
gibt, zu denen jeweils nur ein Ding gehört. Damit entfernen wir uns
vielleicht ein wenig vom trivialen Sinn des Wortes »Klasse«,
aber es bedeutet ja z. B. das Wort »Masse« in der Physik auch
etwas anderes als im Alltagsleben." > Chemie.
> Hehlmann: "Die B. fassen große
Klassen von Erscheinungen zusammen und bilden damit Kristallisationspunkte
(Willwoll) und zugleich Entlastungsmomente des ->Denkens. "
BMkom Begriff als Kommunikations-
und Verständigungsmittel. > N.
Hartmann.
BMkogF Kognitive
Funktionen wie z.B. unterscheiden, vergleichen, vereinigen, trennen,
... > > Bullens
Begriffsentwicklung: "Das Denken in Begriffen reduziert sich daher
nicht auf formale Klassifikationsleistungen, sondern umfaßt viele
andere Operationen wie Selegieren, Diskriminieren, Abstrahieren, Generalisieren
sowie kontextuelles Interpretieren. " [28.10.18]
BMkogS Kognitives
Schema oder vorbegriffliches geistiges Modell
BMkonkret Konkreter Begriff. Dieser
Baum da. Der Allgemeinbegriff Baum wird durch die Hinweisung mit
dieser
zu einem konkreten Begriff. In Chemnitz haben am 26.08.18 Hetzjagden
stattgefunden. Der Allgemeinbegriff Hetzjagd wird auf konkrete Hetzjagden
in Chemnitz am 26.08.18 angewandt und damit konkret.
BMkonst Der Begriff als etwas
Konstantes, Feststehendes, Bleibendes, Unveränderliches > Jaspers:
"Gegenüber dem Fließen der Vorstellungen, dem Wandel der Bilder,
dem ruhelosen Werden und Vergehen der Dinge, gegenüber allem Schwankenden
und Entgleitenden wird im Begriff eine Bedeutung fixiert und unverwechselbar
festgehalten."
BMKonstruk Begriffe sind Konstruktionen.
Mittelstraß: "Orientierungen, auch wahrnehmungsbezogene,
beginnen nicht mit Begriffen; sie resultieren in Begriffen. Insofern aber
sind Begriffe von vornherein Bestandteil von
Konstruktionen, d. h. einer konstruktiven Konstitution der Wirklichkeit.
Sie stellen ein Begreifen dar, dessen Wahrheit nicht die Welt, wie sie
ist, sondern die Welt, wie wir sie machen (,sehen‘), ist. Begriffe sind
eine bestimmte Sicht der Dinge – nicht die Sicht der Dinge."
BMKritik Kritik am Begriff,
einer Begrifflichkeit oder an einem Gebrauch. > Jaspers:
"... so habe ich noch keineswegs zureichend vor Augen, was eigentlich Begriff
ist, sondern nur bestimmte, wenig ergiebige Weisen, in denen Begriffe auch
gebraucht werden." > Bullens
Begriffsentwicklung. > W.v.Humboldt.
BMleer Leerer Begriff, zu dessen
Umfang nichts gehört. > Ruzsa:
"Endlich gibt es auch Begriffe, zu deren Umfang gar
nichts gehört."
BMleer? Offen, ob es der Begriff
leer ist oder nicht > Ruzsa: "Die
letztgenannte Bezeichnungsweise hat einmal einen formalen Vorteil, sie
beseitigt nämlich die Ausnahmen: Jeder Begriff
besitzt einen Umfang, der Umfang ist immer eine Klasse, die aber auch eine
leere Klasse sein kann. Zum anderen ermöglicht diese Bezeichnungsweise
bei neu einzuführenden Begriffen, daß die Frage nach der leeren
oder nichtleeren Beschaffenheit des Umfangs zunächst noch unentschieden
bleiben kann."
BMLBdB Linguistischer Begriff
der Bedeutung. Wortschöpfung von > Paprotte.
BMLBkolV Kollektivbegriffe,
gültig für jedes Individuuum eines Volk oder einer Sozialgemeinschaft.
Ausdruck von > Levy-Bruhl,
der für Begriffe die Bezeichnung "Vorstellungen" verwendet.
BMLBmA Mystische Abstraktion.
Sie führt zu einem Allgemeinbegriff ob seines gemeinsamen mystischen
Inhalts von Kollektivvorstellungen. Ausdruck bei > Levy-Bruhl,
Drittes Kapitel ""Die prälogischen Operationen" (83-111).
BMLBpart Begriffliche Teilhabe
durch eigene Logik mystischer Sachverhalte. Levy-Bruhl postuliert hier
ein Gesetz der Partizipation. > Levy-Bruhl.
Der Herausgeber (Xf): "Unter Partizipation versteht der Verfasser das geheimnisvolle
Teilhaben der heterogensten Dinge aneinander, das durch mystische Kräfte
bewirkt wird, die in ihnen wirksam sind."
BMLBverb Begriffsverbindung,
miteinander
verbundene Begriffe > Levy-Bruhl.
BMLogB Logischer Begriff. Differenzierung
bei Eisler: "Der
logische Begriff unterscheidet sich vom psychologischen durch die volle
Bestimmtheit, Präzision seines Inhaltes."
BMMagie
Magisches Denken, Glaube an Magie > Siegler
Umstände.
BMmatB Materieller Begriff. Eisler
zu Aristoteles: "»Materieller« Begriff
(logos hylinos) ist der im Objekte steckende Begriff,
den das Denken heraushebt (De an. I 1, 403 a 25)."
BMMBS "Metaphsychischer Begriffssalat",
Ausdruck bei Menne: "Über das, was
ein Begriff sei und welche überragende Tragweite dem Begriff
zukomme, darüber ist in Psychologie, Logik, Erkenntnistheorie und
Metaphysik in den letzten zwei Jahrhunderten eine Riesenfülle von
Worten vergeudet worden, ja, ein Großteil der Philosophie ließe
sich geradezu als „metaphysischer Begriffssalat“ abtun vom logischen Standpunkt
aus."
BMMdVA
Methode der Verständigung zum Studium der Begriffsbildung nach Ach
(1921), 153-218.
BMmerkm Merkmal. Hier ein Begriffsmerkmal,
also nicht der ganze Begriff gemeint. Zutreffend oder vertretbar (+), nicht
zutreffend oder nicht vertretbar (-).
BMmerkob Objektmerkmal - im
Unterschied zum Begriffsmerkmal. Eine Unterscheidung die > Vollmer
(Chemie) trifft. > BMRef. [24.10.18]
BMmerkV Verknüfungsspezifikationen
von Merkmalen > Bullens
Begriffsentwicklung: "Andere klassifikatorische Regeln, die bei der
Begriffsbildung zur Anwendung kommen, sind beispielsweise disjunktive (,oder‘),
implikative (,wenn-dann‘), negierende (,nicht'), relationale (,zwischen‘,
,größer als‘) oder quantifizierende (,alle‘, ,keine‘) Verbindungen.
Solche Regeln müssen gelernt werden." [28.10.18]
BMmerkwes wesentliches Merkmal >
Arnold:
"Die für den B.wesentlichen Merkmale bezeichnet man dabei als „relevante“,
die belanlosen als „irrelevante“ Merkmale." [24.10.18]
> Elsenhans: "Der Begriff ist die
durch ein Wort repräsentierte Einheit aller in einer Gemeinvorstellung
gedachten wesentlichen Merkmale (s. o. § 13). Er entsteht durch Abstraktion
von den ungleichartigen Merkmalen und Reflexion auf die gleichartigen.
Was im [S. 70] Begriff gedacht wird, gilt als das Wesen der Gegenstände,
die unter ihn fallen, und so nennt man diejenigen Merkmale, ohne welche
der Begriff nicht gedacht werden kann, wesentliche, und diejenigen, die
auch fehlen können, außerwesentliche oder zufällige." [25.10.18]
BMmerkunw unwesentliches (irrelevantes)
Merkmal > Arnold: "Die für den B.wesentlichen
Merkmale bezeichnet man dabei als „relevante“, die belanglosen als „irrelevante“
Merkmale." [24.10.18] > Elsenhans: "Der
Begriff ist die durch ein Wort repräsentierte Einheit aller in einer
Gemeinvorstellung gedachten wesentlichen Merkmale (s. o. § 13). Er
entsteht durch Abstraktion von den ungleichartigen Merkmalen und Reflexion
auf die gleichartigen. Was im [S. 70] Begriff gedacht wird, gilt
als das Wesen der Gegenstände, die unter ihn fallen, und so nennt
man diejenigen Merkmale, ohne welche der Begriff nicht gedacht werden kann,
wesentliche, und diejenigen, die auch fehlen können, außerwesentliche
oder zufällige." [25.10.18]
BMMetaM Meta-Merkmale, wie z.B. in
Eisler
angegeben (fett kursive Hervorhebung RS): "Der logische
Begriff unterscheidet sich vom psychologischen
durch die volle Bestimmtheit, Präzision seines Inhaltes. Dieser besteht
in dem Konstanten, Allgemeinen, Charakteristischen, Typischen, Objektiven
einer Reihe von Vorstellungen desselben Gegenstandes, das durch
die aktive Apperzeption (s. d.) erfaßt, festgehalten, herausgehoben,
abstrahiert wird und das vom Gesichtspunkt der Betrachtung abhängig
ist."
BMmetaph Metapher, metaphorisch,
Gleichnis, Allegorie, sinnbildlich > Ideenlehre
Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie.
BMMsuchA
Suchmethode bach Ach
(1921), 33-152. Sie erzwingt eine neue Begriffsbildung, so dass Erfahrungen,
Vorurteile und Gewohnheiten mit bekannten Worten und Begriffen weitgehend
ausgeschaltet werden.
BMmz mentales
Zeichen. Ausdruck bei Menne: "Worte
können direkt ein Ding bezeichnen. Sie können aber auch unsere
Vorstellung von einem Gegenstand meinen. Eine solche intellektuelle Vorstellung
— nicht zu verwechseln mit der sinnlichen Anschauung — kann als mentales
Zeichen für einen Gegenstand betrachtet werden, und als solche mentalen
Zeichen könnte man Begriffr interpretieren. "
BMnaiv (-) Naive Auffassung,
dass der Begriff oder die Begriffe einfach so verstanden werden können,
wie sie gemeint sind. (+) keine naive, sondern kritische Auffassung.
BMName Name. Namen braucht man,
damit man gerufen werden kann, wie die Kinder zu Recht sagen. Verallgemeinert:
man braucht Namen, um Begriffe zu benennen. Gewöhnlich sind Namen
in Worte gefasst und bestehen aus Zeichen. > BMWort.
BMNatWis Naturwissenschaftliche Begriffsbildung.
Ausdruck Nicolai Hartmanns
("Ihre Begriffsbildung befindet sich daher von vornherein in einem gewissen
Gegensatz zu den Formungen desjenigen Bewußtseins, welches sie betreibt.")
BMnb Nicht beschreibbar. > Mittelstraß:
"Begriffe sind folglich nichts, was man etwa auf
eine Tafel schreiben könnte."
BMnBOL Normierter Begriff im Ortholexikon
von W. Degen in Konstruktive Logik, Ethik und Wissenschaftstheorie
von Lorenzen & Schwemmer (1973), 223-244.
BMnwKF Neurowissenschaftlicher
Kategorienfehler, wenn biologischen Begriffen psychologische Funktionen
zugeordnet werden, z.B. das Gehirn will, die Amygdala ärgert
sich. > Neurowissenschaft
und Gehirnforschung.
BMnom Nominalistische Konzeption von
Begriffen, wonach den Allgemeinbegriffen (Universalien) keine eigene unabhängige
Existenz zukommt; sie sind Konstruktionen des menschlichen Geistes und
an diesen gebunden. Eines Tages ist nicht nur der Mensch und seine Produkte
vergessen, sondern auch das Vergessen
selbst wird vergessen sein.
BMnormB Normative Beurteilung einer
Begriffsbildung. > Gabriel:
"Diese bestehen weitgehend in einer normativen Beurteilung"
BMobjektive Objektive
Begriffsbildung. Nicht näher erklärter Ausdruck Nicolai
Hartmanns ("Man darf alle objektive Begriffsbildung überhaupt
als Verendlichungsidee Seins ansehen.")
BMontoB <<< Ontologische
Begriffsbildung. Ausdruck Nicolai
Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis (S. 288 ff)
BMontS Ontologischer Status (eigene
Wirklichkeit, Konstruktion des Geistes, bloßer Name > Universalienproblem?).
BMoper Operationalisierungen:
(-) nicht angegeben; angegeben (+). Operationaler Begriff, Ausdruck
bei
Clauss Begriff.
Bord Begriff ordnen die Welt, erzeugen Übersichtlichkeit.
> Jaspers: "Die Endlosigkeit des Seienden
ist übersichtlich geworden in einer endlichen Welt von Begriffen oder
des Allgemeinen: die Sprache bezeichnet durch Worte eine „Sache“. " Über
die Richtigkeit und Brauchbarkeit ist damit noch nichts gesagt. Es gibt
auch viele falsche oder fragwürdige Ordnungen.
BMpersp
Perspektive der Betrachtung. Eisler:
"... vom Gesichtspunkt der Betrachtung abhängig
ist "
BMphaeAxi Axiomatische Begriffe.
Unterscheidung n. d. Wörterbuch
der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMphaeDes Deskriptive Begriffe.
Unterscheidung n. d. Wörterbuch
der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMphaeFor Formale Begriffe. Unterscheidung
n. d. Wörterbuch der
phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMphaeIdeal Idealbegriffe. Unterscheidung
n. d. Wörterbuch der
phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMphaeKat Kategoriale Begriffe.
Unterscheidung n. d. Wörterbuch
der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMphaeOnS Unterscheidung n. d. Wörterbuch
der phänomenologischen Begriffe ohne nähere Spezifikation,
nicht näher erläutert.
BMphaeOp Operative Begriffe. Unterscheidung
n. d. Wörterbuch der
phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMPhaePhi Begriff oder Begriffsbildung
in der phänomenologischen Philosophie. Wendung bei Heidegger.
BMphaeSach Sachhaltige Begriffe.
Unterscheidung n. d. Wörterbuch
der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMphaeThe Thematische Begriffe.
Unterscheidung n. d. Wörterbuch
der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMphaeVerst Begriffliches Verstehen.
Gebrauch im Wörterbuch
der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
BMphilosB philosophischer
Begriff, Begriffsbildung. Ausdruck Nicolai
Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis. > W.v.Humboldt.
BMplato platonistischer Ideenrealismus
(objektive Geisteswelt unabhängig vom Menschen > Platonismus).
BMproijB projektiver Begriff. Ausdruck
Nicolai
Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis. Diffuser, ungefährer,
vorläufiger, "vorbegrifflicher Begriff".
BMprädiz Prädizierung im
Sinne von Kamlah-Lorenzen
BMpraez Präzision, volle Bestimmtheit,
Genauigkeit (+). Merkmal nach Eisler.
> BMLogB. Schwammig,
unklar, ungenau (-). Pfeffer
hebt vor: "Während es gerade die Stärke der Wissenschaftsdisziplin
Mathematik ist, dass Begriffe präzise gefasst und definiert werden,
...", > Rechtstheorie Rn 195.
> Chemie Bacons Untersuchung des
Wärmebegriffs.
BMPsyB Psychologischer Begriff. Differenzierung
bei Eisler: "Der
logische Begriff unterscheidet sich vom psychologischen durch die volle
Bestimmtheit, Präzision seines Inhaltes." Außerdem: "DerBegriff
ist
als solcher ein Product des Denkens, ..."
BMreal realer Begriff. Ausdruck
bei Clauss Begriffsbildung: "Reale
B.e werden in der spezifischsten Form der B.sbestimmung durch die Angabe
des nächsthöheren Gattungsbegriffs, des genus proximum, und des
artbildenden Unterschieds, der differentia spezifica, gebildet." [25.10.18]
BMRef Referenzierung
wo und wie man diesen Begriff/ Sachverhalt in der Welt finden kann (+);
wird nicht angegeben (-).
BMRefGeh Referenz Gehirn(region).
An welchem Ort oder an welchen Orten im Gehirn ist die Begriffsbildung
lokalisiert, z.B. Bewusstsein (Medulla oblongata, ARAS)
BMrein Kürzel
für reinen Begriff, eine Spezifierung Kants > Eisler
Kant, Schelling ...: "Es gibt empirische und reine Begriffe, letztere
entspringen auch dem Inhalte nach aus dem Denken (ib.). "
BMspekB spekulativer Begriff. Ausdruck
Nicolai
Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis.
BMsprache Die Sprache besteht
(überwiegend) aus Begriffen. Jaspers meint: "Würde die Sprache
alle Dinge bezeichnen durch je individuelle Worte, so müßte
es so viel Worte geben wie Gegenstände. Die Sprache hätte ihren
Sinn verfehlt. Sie wäre so unverständlich wie die Gegenstände
selbst. Eine Endlosigkeit in Worten wäre so wenig wissend festzuhalten
wie eine Endlosigkeit von Gegenständen. Es würde eine bloße
Verdoppelung der Endlosigkeit vorliegen. Aber die Sprache ist Sprache der
Begriffe, die Begriffe ergreifen die Sache, d. h. das Allgemeine." > Arnold:
"Sie können in benannter Form als sprachlicher B. oder in unbenannter
Form als nichtsprachlicher oder vorsprachlicher B. vorliegen."
BMstetRel stetig relationaler
Begriff. Ausdruck bei Clauss Begriff:
"Je nach dem Grad der Unterscheidbarkeit der Merkmale trennt man von den
stetig-relationalen B.en, deren Merkmale sich nicht klar unterscheiden
lassen, aber in bezug auf einen normativen Grenzwert hin, z. B. als »größer
als« oder »kleiner als«, geprüft werden können,
die diskreten B.e ab mit klar unterscheidbaren Merkmalen, z. B. den Merkmalen
»rot«, »grün«, »blau«, »rund«
oder »rechts«, die diskret-alternativ genannt werden, wenn
diese unterscheidbaren Merkmale als Gegensatz vorgegebener Merkmale auftreten,
z. B. »groß und klein« oder »oben und unten«."
[26.10.18]
BMsubsum
Subsumtion, ein-, über-, unterordnen von Begriffen. Wichtige Begriffsmethode
im Recht. > Puppe A. V.
BMsymbSymbol.
Unklarer und mehrdeutiger Ausdruck: Zeichen mit spezieller Bedeutung. >
Piaget
Symbol,
Symbolfunktion.
BMTheOnS Theorie ohne nähere
Spezifikation.
BMTheNam Begriffstheorie nach ...,
z.B. Frege (Funktion), Wittgenstein (Gebrauch), Platon (Geisterwelt).
BMtheoB Theoretischer Begriff. Ausdruck
bei Mittelstraß:
"Die moderne Wissenschaftstheorie diskutiert diesen
Umstand unter anderem unter dem Begriff der
Theoriebeladenheit, gemeint ist die Bestimmung oder Beeinflussung von Beobachtungen
bzw. Beobachtungssätzen durch theoretische Annahmen (z. B. in Form
von theoretischen Begriffen) oder Hintergrundüberzeugungen,
womit die zuvor erwähnte Unterscheidung zwischen einer Beobachtungssprache,
d. h. einer theorieunabhängigen Beschreibbarkeit von (wahrnehmungsbezogenen)
Sachverhalten, und einer Theoriesprache aufgegeben wird." > Chemie.
BMTheoEmp Empirische Theorie der
Begrifflichkeit, empirische Begriffsentwicklung, z.B. entwicklungs-, denkpsychologische
oder wissenschaftshistorische Forschungen.
BMtheoMath
Mathematische Theorie, z.B. Pollandt:
"Der Versuch, mathematische Modelle zur Verarbeitung solcher unscharfen
Informationen zu schaffen, führte zur Verallgemeinerung des Mengenbegriffes"
BMtheoPsy
Psychologische Begriffstheorie > KogWis:
"Dabei werden die folgenden psychologischen Theorien zur Struktur
von B. diskutiert (Komatsu, 1992; Smith & Medin, 1981): (i) die klassische
Theorie, (ii) die Theorie der Familienähnlichkeit, (in) die >Exemplartheorie,
(iv) schematheoretische Ansätze (>Schema) und (v) die noch weniger
ausgearbeiteten theoriebasierten Ansätze. "
BMTheoSys Systematische Theorie
der Begrifflichkeit, methodische Begriffsentwicklung. Wissenschaftstheorie
der Begriffsentwicklung. Negatives Beispiel bei Hehlmann,
der dem Bedeutungsgehalt das Attribut "logisch" zuordnet.
BMtherBV Therapie begrifflicher Verwirrungen
> KogWis:
"... eine Therapie begrifflicher Verwirrungen mit dem Ergebnis einer übersichtlichen
Darstellung (Ludwig Wittgenstein), ..."
BMTerm Allgemein und früher: Ergebnis
einer Definition und damit klar festgelegter Begriff. Terminus im Sinne
von Kamlah-Lorenzen bzw. Lorenzen & Schwemmer. Ausdrücklich vereinbarte
Prädikatoren (Definiens) erzeugen einen Terminus (Definiendum).
BMTier Begriffsbildung bei Tieren
> NeuroWiss.
BMToM Theory
of Mind > Siegler Verstehen
...: "Mit vier oder fünf Jahren entwickeln Vorschulkinder eine
elementare, aber wohlorganisierte alltagspsychologische Theory of Mind,
in der sie ihr Verständnis von menschlichem Verhalten strukturieren."
[27.10.18]
BMumfang Begriffsumfang (extensionale
Perspektive), d.h. alle Sachverhalte, die unter den Begriff fallen Klaus
& Buhr. Gegensatz intensionale Perspektive (BMinhalt).
> Clauss Begriff: "Unter dem B.sumfang
versteht man die vollständige Objektmenge, die zur relevanten Klasse
gehört. Da sie in natürlichen B.sbildungen häufig nicht
angebbar ist, z. B. alle Bäume, Häuser, Menschen, und außerdem
für den B.sbildungsprozeß als Lernprozeß keinesfalls die
vollständige Objektmengenkenntnis notwendig ist, spielt dieser logische
Terminus in der Psychologie eine untergeordnete Rolle." Das ist ein wichtiger
Gesichtspunkt, weil man den Allgemeinbegriff als "vollständige empirische
Induktion" interpretieren kann, wenn z.B. von endlich vielen empirischen
Bäumen auf den Allgemeinbegriff Baum "geschlossen" wird (HypSpo).
Hier ist noch viel analytische Arbeit nötig.
BMumschr Umschreibung, insbesondere
bei vorbegrifflichen geistigen Modellen oder kognitiven
Schemata gebraucht. Bei unklarer Begriffslage, u.a. von Karl
Jaspers und Nicolai
Hartmann thematisiert.
BMumstr umstrittener, problematischer
Begriff > Ideenlehre
Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie.
BMunbegr Unbegrifflich. Ausdruck
Nicolai
Hartmanns (unverständlich: "Nicht erst die partiale Irrationalität,
sondern schon die einfache Bewußtseinstranszendenz macht ihn zum
an sich Unbegrifflichen").
BMungen ungenau, zu weit, trifft
den Kern nicht > Piaget Signifikat:
"Ein Symbol ist ein Zeichen, das von seinem Signifikat unterschieden ist."
BMunivers Universalie
im Sinne Allgemeinbegriff, der keine direkte
Entsprechung in der Welt hat auf die man wie z.B. man Einzeldingen zeigen
oder referenzieren kann. Von Platon und den Platonisten
als eigene, unveränderliche, autonome Geisterwelt phantasiert. Im
Konzeptualismus sind Universalien das Produkt des (menschlichen) Geistes
und das Ergebnis von Abstraktionen oder Verallgemeinerungen aufgrund von
Ähnlichkeitsrelationen.
BMunklar Unklar, was genau gemeint
ist, was leider sehr oft der Fall ist, z.B. bei Külpe
(1920): "Um diese schwierige Entscheidung vorzubereiten, machen wir uns
klar, daß Namen auch dann auf Denkobjekte anwendbar sind, wenn diese
mehr als die den Begriff konstituierenden Merkmale aufweisen." "Denkobjekt"
wurde nicht erklärt. "Denkobjekt" wurde nicht erklärt und damit
ist auch die UNterscheidung Begriff und Denkobjekt unverständlich.
> Peirce Klarheit ...
BMunscharf
unscharfe, ungenaue, ungefähre Begriffe, z.B. viele, wenig, oft, groß,
klein. > Fuzzy-Begriffe, die
im Alltag aber meist gut funktionieren.
> Bullens Begriffsentwicklung:
"Begriffe und insbes. die Alltagsbegriffe welche die kognitive Entwicklungspsychologie
untersucht, sind inhärent unscharf."
BMunters Unterscheiden,
grundlegende kognitive Funktion zur Begriffsbildung. > Bullens
Begriffsentwicklung. [24.10.18]
BMununt Ununterscheidbar > Neisser
N356: "Mit zunehmender Übung kann so viel Stereotypie erreicht
werden, daß die aufeinanderfolgenden Reaktionen in jeder Hinsicht
ununterscheidbar werden, sogar im Bewußtsein der Versuchsperson selbst."
[28,10,18]
BMunw unwissenschaftliche Begriffsbildung,
phantastisch, mystisch, mytisch; fehlende nachvollziehbare Begründungen
und Referenzierungen. Prototyp, z.B. hier > Platonismus.
BMuonS Begriffsmerkmal unklar oder
ohne nähere Spezifikation;
BMUnWoBe Unterscheidung Wort und
Begriff. Wichtige metasprachliche Unterscheidung. Die Worte sind die Kleider
der Begriffe. Spricht man über das Wort setzt man es nach üblicher
wissenschaftstheoretischer Konvention in Anführungszeichen. Das Wort
"Begriff" besteht aus sieben Buchstaben.
BMVurspr ursprüngliches
Verstehen nach Heidegger, wobei unklar bleibt, was er damit meint. > Heidegger.
BMvergl Vergleichshinweis > z.B. in
Arnold
"J. Piaget kennt ähnliche Phasen." Führt oft zu einer > BMdiff.
Bei Ruzsa der Vergleich zwischen
Klasse und Menge. Vergleich Begriff und Bedeutung bei Paprotte,
BMversch Bedeutungsverschiebung.
Pseudo-Erklärung, Pseudo-Definition. Ein sehr häufiges Phänomen
in der Geistesgeschichte. Es wird ein unklarer Begriff durch einen anderen
unklaren Begriff ersetzt, womit nichts erklärt wird, z.B. Jaspers:
"Der Begriff ist ein fixierter Sinn". Oder Elsenhans:
"So hat derjenige einen deutlichen Begriff der Logik, der von der Wissenschaft
überhaupt und von den Gesetzen des Denkens eine klare Vorstellung
hat." Verschiebung "deutlicher Logik" auf "klare Vorstellung". Eine extreme
Variante ist die Begriffsballung, z.B. in Guardinis Gegensatzsystem, S.
49, 3. intraempirisches Gensatzprinzip-: "So sind wir genötigt, beides
anzuerkennen. Integrierende und differenzierende Tendenz; Richtung auf
das Ganze und auf das Einzelne, auf das Allgemeine und das Besondere."
BMvorspr Vorsprachliche Begriffsbildung,
z.B. bei Tieren, Kindern vor der Sprachentwicklung, Gehör- und Sprachlose
> Lexikon Neurowiss:
"Bei Tieren sind im engeren Sinn nur averbale (vorsprachliche) Begriffe
möglich." > Arnold: "Sie können
in benannter Form als sprachlicher B. oder in unbenannter Form als nichtsprachlicher
oder vorsprachlicher B. vorliegen."
BMwahn Wahnhaftes Denken, wahnhafte
Begriffsbildung > Levy-Bruhl
(wahnhaftes Denken).
BMwahrE Wahre Erkenntnis durch begriffliches
Denken. Eisler: "Die
Stoiker glauben wiederum, daß erst das begriffliche Denken wahre
Erkenntnis verschafft (CICERO, Acad. II, 7)."
BMWesB Wesen des Begriffs. Formulierung
bei Klaus & Buhr.
BMWesen Der Begriff meint, etwas wesentliches
zu erfassen oder gar das Wesen selbst.
Bei Nicolai Hartmann
("Die erarbeiteten Kategorienbegriffe sind dann Versuche, diese Wesenszüge
in Begriffe zu fassen.") Als wesentlich kann man das gleichbleibend Invariante
ansehen > BMIFinv. Hegel nach > Dorsch:
"... Hegels Auffassung, dass der B. geradezu das obj. Wesen des Dinges
selbst ist." > Piaget nach Glossar
Furth.
BMwichtig Begriffe wichtige
Bausteine und Grundlage der Wissenschaft und im Leben. Pfeffer:
"Begriffe bilden Bausteine der Mathematik."
BMwid Widerspruch, widersprüchlich,
widersprüchliche Aussagen, widersprüchliche Begriffsbildung.
>
N. Hartmann.
BMwidfrei widerspruchsfreie Begriffsbildung
> neben vielen anderen u.a. von Cantor
gefordert. > imprädikativ, zirkulär.
BMwissB wissenschaftlicher Begriff,
wissenschaftliche Begriffsbildung ohne nähere Spezifikation. U.a.
Ausdruck Nicolai Hartmanns
in seiner Metaphysik der Erkenntnis. Auch Heidegger
(S.7) > Chemie Salzbegriff.
Faktoren von wissenschaftliche Begriffsbildung
nach Stegmüller:
BMWBBK Wissenschaftliche Begriffsbildung
Faktor Konvention nach Stegmüller.
BMWBBTF Wissenschaftliche Begriffsbildung
Faktor Tatsachenfeststellungen nach Stegmüller.
BMWBBHA Wissenschaftliche Begriffsbildung
Faktor hypothetische Annahmen nach Stegmüller.
BMWBBE Wissenschaftliche Begriffsbildung
Faktor Einfachheitsüberlegungen nach Stegmüller.
BMWBBF Wissenschaftliche Begriffsbildung
Faktor Fruchtbarkeitsbetrachtungen nach Stegmüller.
BMwissen Wissen (+), kein Wissen
(-), teilweise Wissen (+-).
Arten von wissenschaftliche Begriffsbildung nach Stegmüller:
BMWBFq Wissenschaftliche Begriffsbildung-Form
klassifikatorisch oder qualitativ nach Stegmüller.
BMWBFk Wissenschaftliche Begriffsbildung-Form
topologisch oder komperativ nach Stegmüller.
BMWBFm Wissenschaftliche Begriffsbildung-Form
quantitativ oder metrisch nach Stegmüller.
BMWort Wort, Zeichenausdruck
für
einen Begriff. Man darf die Bezeichnung, den Namen oder das Wort nicht
mit Begriff verwechseln. Die Worte sind sozusagen die austauschbaren Kleider
der Begriffe. Zu jedem Begriff (> Definition)
gehört ein Identifizierer, meist ein Name (>BMName),
ein Begriffsinhalt (>BMinhalt)
und eine Referenzierung (>BMRef)
wo und wie man den Begriffsinhalt in der Welt finden kann.
BMWstand Standardisierte Wörter,
Ausdruck von Colin
Cherry: "In einem noch anderen Sinne beziehen wir uns auf »Wörter«
wie etwa auf die standardisierten Wörter »Buch«, »Schachtel«
und »Bleistift«; dabei sind alles, was wir jemals sehen oder
hören, ausschließlich spezifische Wortereignisse — verschiedene
Typen gedruckter Buchstaben oder in unterschiedlichem Tonfall gesprochene
Laute." Hier ist unklar, ob wirklich nur das Wort oder der Begriff, den
das Wort reprsäentiert gemeint ist. [23.10.18]
BMZaub
Glaube an Zauberei > Siegler
Umstände. [27.10.18]
BMZeit Begriffliche Zeit-Dimmensionen:
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Colin
Cherry: "Und all diese Abstraktionen und Verallgemeinerungen und der
ganze Bereich der Zeit — Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft — lassen
sich in der Sprache ausdrücken." [23.10.18]
BMzirtau Zirkulär, tautologisch,
("doppelt gemoppelt"), imprädikativ. > N.
Hartmann: "reiner
Verstandesbegriff".
BMzush Zusammenhang zwischen
Begriffen oder Begriffsmerkmalen, Eigenschaften, Umfängen und Klassen.
> Ruzsa: "Eine
Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Begriffen und Eigenschaften
erfordert oft eine Untersuchung der Relationen zwischen den Klassen, die
ihre Extensionen bilden. Zum Studium dieser Beziehungen entstand ein besonderer
Zweig der Logik, die Klassenlogik."
BMCzweifel Zweifel (-), keine Zweifel (+)
BMCZwiWelt Unklare Ausführung bei Jaspers: "Das
Denken der Begriffe ist die Zwischenwelt, in der ein Bezug von Begriff
und Sache besteht."
BMzzz Noch keinen passend scheinenden
Kürzel-Index-Ausdruck gefunden.
B_Stoa DeKürzel für
die Begriffsdefinition der Stoa, die auch
der hier herausgearbeiteten Definition von Begriff entspricht.
__
SBBBio Spezifischer Begriff der
> Biologie. [25.10.18]
SBBaktgen Aktualgenetische
Begriffsbildung > Claus Begriff,
Begriffsbildung: "In diesem Sinne sind B.e Resultate eines aktualgenetischen,
ontogenetischen oder phylogenetischen Lernvorganges." [25.10.18]
SBBontgen Ontogenetische Begriffsbildung
> Claus Begriff, Begriffsbildung:
"In diesem Sinne sind B.e Resultate eines aktualgenetischen, ontogenetischen
oder phylogenetischen Lernvorganges." [25.10.18]
SBBphygen Phylogenetische
Begriffsbildung. > Claus Begriff,
Begriffsbildung: "In diesem Sinne sind B.e Resultate eines aktualgenetischen,
ontogenetischen oder phylogenetischen Lernvorganges." [25.10.18]
SBCChemie Spezifischer Begriff
der Chemie. > Chemie. [24.10.18]
SBCKatalyt Spezifischer Begriff
Katalysator > Chemie Katalysator.
[24.10.18]
SBCOxidat Spezifischer Begriff
Oxidation > Chemie Oxidation. [24.10.18]
SBCSalz Spezifischer Begriff
Salz. > Chemie Salzbegriff.
[24.10.18]
SBCWaerme Spezifischer Begriff
Wärme > Chemie Wärmebegriff.
[24.10.18]
SBLLonS Leben, Lebewesen
ohne nähere Spezifikation > Siegler
Dinge: "Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis
von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare
Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt."
[27.10.18]
SBLVererb Vererbung
spezifischer Begriff des Lebens > Siegler
Dinge: "Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis
von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare
Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt."
[27.10.18]
SBLWachs Wachstum spezifischer
Begriff des Lebens > Siegler Dinge:
"Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis
von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare
Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt."
[27.10.18]
SBLKrank spezifischer
Begriff des Lebens > Siegler Dinge:
"Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis
von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare
Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt."
[27.10.18]
SBLHeil Heilung spezifischer
Begriff des Lebens > Siegler Dinge:
"Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis
von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare
Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt."
[27.10.18]
SBLLebew spezifischer
Begriff des Lebens > Siegler Dinge:
"Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis
von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare
Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt."
[27.10.18]
SBLMeKen Begriff der Menschenkenntnis
> W.v. Humboldt.
SBMZahl Spezifischer Begriff
Mathematik: Zahl. Siegler
Verstehen ...: "Auch benötigen Kinder ein Grundverständnis
von Kausalität, Raum, Zeit und Zahl, sodass sie in der Lage sind,
ihre Erfahrungen danach zu codieren, warum, wo, wann und wie oft Ereignisse
auftreten." [27.10.18]
SBPhyRaum Spezifischer Begriff
Physik: Raum. Siegler
Verstehen ...: "Auch benötigen Kinder ein Grundverständnis
von Kausalität, Raum, Zeit und Zahl, sodass sie in der Lage sind,
ihre Erfahrungen danach zu codieren, warum, wo, wann und wie oft Ereignisse
auftreten." [27.10.18]
SBPhyZeit Spezifischer Begriff
Physik: Zeit. Siegler
Verstehen ...: "Auch benötigen Kinder ein Grundverständnis
von Kausalität, Raum, Zeit und Zahl, sodass sie in der Lage sind,
ihre Erfahrungen danach zu codieren, warum, wo, wann und wie oft Ereignisse
auftreten." [27.10.18]
ZTMorris Zeichentheorie nach
Morris. Colin
Cherry nimmt z.B. Bezug: "Charles Morris () bezeichnet verbale Allgemeinbegriffe
als »Gesetze oder Gewohnheiten der Verwendung« [244] im Gegensatz
zu spezifischen »Abbildern oder Wortträgern« (Wortereignissen)."
[23.10.18]
ZTMZden Denotat, Ausdruck von
> Morris Natur der
Zeichen. "Wenn das, worauf referiert wird, als das existiert, worauf
referiert wird, ist das Referenzobjekt ein Denotat."
ZTMZdes Designat. Ausdruck von > Morris
Natur der Zeichen.
ZTMZeff Effekt oder Wirkung
eines Zeichen beim Rezipienten. Ausdruck von > Morris
Natur der Zeichen.
ZTMZei Zeichen. Grundbegriff
der Semiotik von > Morris
Natur der Zeichen. In > Grundbegriffe
der Semiotik wird im Glossar S. 424 ausgeführt: "*Zeichen:
Grob gesagt: Etwas, das Verhalten im Hinblick auf etwas, das augenblicklich
kein Reiz ist, lenkt. Genauer gesagt: Wenn A ein vorbereitender Reiz ist,
der ohne Vorhandensein eines Reizobjektes Reaktionsfolgen einer gewissen
Verhaltensfamilie initiiert und in einem Organismus eine Disposition verursacht,
durch Reaktionsfolgen dieser Verhaltensfamilie zu reagieren, dann ist A
ein Zeichen. Alles, was diese Bedingungen erfüllt, ist ein Zeichen;
es bleibt unentschieden, ob es Zeichen gibt, die diese Bedingungen nicht
erfüllen."
ZTMZipret Interpret.
Ausdruck von > Morris
Natur der Zeichen.
ZTMZkont Kontinuum, unterschiedliche
Grade von Semiosen > Morris
Natur der Zeichen: "Es ist also mit einem potentiellen Zeichenkontinuum
zu rechnen: In Bezug auf jeden Gegenstand und jeden Sachverhalt sind Semiosen
beliebigen Grades möglich, ..."
ZTMnnvNotiz-nehmen-von
Grundbegriff von > Morris
Natur der Zeichen. > ZTMZproz.
Unklar, von was genau Notiz genommen wird: vom Zeichen, von der Bedeutung,
vom Referenzsachverhalt? Unklar ist auch, ob eine konkrete Semiose-Situation
oder die allgemeine Semiosesituation gemeint ist.
ZTMZproz Zeichenprozess, auch
Semiose, Ausdruck von > Morris
Natur der Zeichen. In der Semiose oder im Zeichenprozess wird von-etwas-Notiz-genommen,
Grundbegriff der Zeichentheorie von Morris. > ZTMnnv.
ZTMZptant
Interpretant Ausdruck von > Morris
Natur der Zeichen. In > Grundbegriffe
der Semiotik führt Morris aus: "Die Disposition eines
Interpreten, aufgrund eines Zeicher mit einer Reaktionsfolge einer Verhaltensfamilie
zu reagieren, wird ein Interpretant genannt."
ZTMZref Referenz, woraus das
Zeichen referiert. Ausdruck von > Morris
Natur der Zeichen.
ZTMSignif Signitfikat, signifizieren.
In > Grundbegriffe
der Semiotik führt Morris aus: "Die Bedingungen, die erfüllt
sein müssen, um etwas ein Denotat zu nennen, werden ein Signifikat
des Zeichens genannt. Vom Zeichen wird gesagt, daß es ein Signifikat
signifiziert; der Ausdruck »eine Signifikation haben« wird
als synonym mit »signifizieren« verstanden."
ZTMZtr Zeichenträger. Ausdruck
von > Morris Natur
der Zeichen.
ZTPragm Lehre von der
Anwendung und vom Gebrauch der Zeichen, Zweig der Semiotik.
ZTSeman Semantik, Lehre
von der Bedeutung der Zeichen, Zweig der Semiotik.
ZTSemiotik Semiotik, Lehre
von Zeichen, ihren Komponenten und ihrer Anwendung. Im Allgemeinen rechnet
man die Syntaktik, Semantik und Pragmatik dazu.
ZTSyntak Syntaktik, Lehre von
der Gestalt und Anordnung der Zeichen ("Grammatik"), Zweig der Semiotik.
ZTPeirce Zeichentheorie von
> Charles Sanders Peirce. [22.10.18]
ZTPIkon Zeichentyp > Charles
Sanders Peirce Ikon .... : "Zuerst einmal ist jedes Zeichen entweder
ein Ikon, ein Index oder ein Symbol." [22.10.18]
ZTPIndex Zeichentyp >
Charles
Sanders Peirce Ikon .... : "Zuerst einmal ist jedes Zeichen entweder
ein
Ikon, ein Index oder ein Symbol." [22.10.18]
ZTPsymb Zeichentyp >
Charles
Sanders Peirce Ikon .... : "Zuerst einmal ist jedes Zeichen entweder
ein Ikon, ein Index oder ein Symbol." [22.10.18]
Einfuehrung zur Lehre vom
Begriff
Zur Definition Begriff aus der Zusammenfassung hier.
Zur Signierung Begriffe und Begriffsmerkmale aus der Zusammenfassung
(BM) hier.
Grundunterscheidungen
Zu jedem kommunizierbaren Begriff gehört ein Name,
ein Begriffs-Inhalt und eine Referenz.
Sachverhalt, Objekt, Zustand, ...
Begrifflicher Sachverhalt, das, was im Begriff erfasst
oder gefasst werden soll.
Alltäglicher Begriff der Gebrauchssprache in einer
Soziokultur.
Name, gewöhnlich ein Wort, für den begrifflichen
Sachverhalt. Namen dienen zum Rufen oder Benennen irgendwelche Personen,
Sachverhalte oder Objekte.
Vorbegrifflicher Sachverhalt. Viele Sachverhalt haben,
gerade auch im Psychischen, keine Namen, obwohl man sie aus dem Erleben
sehr wohl kennt und unterscheiden kann. Die vorbegrifflichen Sachverhalte
fristen gewöhnlich ein kaum beachtete Dasein in den Begriffslehren,
am ehesten noch in der Entwicklungspsychologie, wenn es um Begriffbildung
vor dem Spracherwerb geht.
Umschreibung des vorbegrifflichen Sachverhalts, gewöhnlich
durch Worte
Allgemeinbegriff.
Konkreter Begriff (konkrete einzelne Sachverhalte)
Referenzen
Unter Referenz versteht man die Angabe, wo und wie sich der Begriffsinhalt
in der Welt finden lässt. Das ist im allgemeinen mit Begriffen aus
der äußeren Wahrnehmungswelt unter Normalbedingungen
relativ einfach Schwieriger ist es dort, wo die Begriffsinhalte nicht
an äußeren Wahrnehmungen festgemacht werden können
und sehr schwer zu fassen sind. Das betrifft die allermeisten psychischen
Begriffsinhalte wie z.B. Gefühl, Wunsch, Wollen, denken, planen, befinden
(> Seele) aber auch
mögliche, normative, Wunsch- oder Phantasiewelten.
Ist die Referenzierung eines Begriffs beweisbar
- und falls: wie?
Beispiel-StPO Strafprozessordnung
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Die Referenz ist in diesem Fall einfach: man gibt Quellen
an, wo man die aktuelle gültige StPO einsehen kann, z.B. hier:
(Ausschnitt siehe bitte links). Die Referenz enthält das Gebiet (BRD),
den Namen (StPO), die Quelle der Bekanntmachung (BGBl) und die derzeit
letzte Än- derung (18.07.2019). |
Jeder Normaltüchtige kann sich davon überzeugen, dass es diese
Quelle gibt. Der Beweis erfolgt durch Augenschein, d.h. durch Wahrnehmung
einer Quelle. Also: Die Referenz des Begriffes StPO ist beweisbar. Auch
die Merkmale oder Inhalt des Begriffs StPO sind beweisbar, indem man sich
den Inhalt anschaut und vergegenwärtigt. Also kann man sagen: die
StPO hat Namen, Inhalt und Referenz. Es handelt sich daher um eine vollständige
Definition.
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Beispiel-Eierbecher
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Ein Eierbecher ist ein Behältnis für - in der
Regel gekochte - Eier. Der Zweck ist, das heiße, gekochte Ei nicht
in der Hand halten zu müssen. Ein zu solch einem Zweck hergestelltes
Behältnis heißt Eierbecher. Name: Eierbecher. Begriffsinhalt:
nach oben offenes Behältnis für ein Ei. Als Referenz können
Beispiele von Eierbechern dienen, man zeigt also welche. Es ist daher möglich,
zu beweisen, dass es Eierbecher gibt.
Bildquelle: Von Michael2, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2447041
|
Beispiel-Wahn
Wahn liegt vor, wenn (1a) ein falsches geistiges Modell der Wirklichkeit
ODER (1b) ein falscher Weg nach den Erkenntnisnormen der sozialen Bezugsgruppe
zu diesem Modell, auch wenn es richtig ist, führt UND (2) das geistige
Modell der Wirklichkeit mit hoher subjektiver Gewissheit UND (3) das Modell
mit Argumenten (Erfahrung und Logik) im wesentlichen nicht korrigierbar
ist. [Quelle]
Der Begriff trägt den Namen "Wahn". Der Begriffsinhalt
bzw. die Begriffsmerkmale wurden beschrieben und die Referenz ist die Psyche
eines Menschen.
Die Existenz von Wahn wird bewiesen, indem sein
Ausdruck bei einem Menschen nachgewiesen wird. Hierzu muss (1a) ein falsches
Modell der Wirklichkeit oder (1b) in falscher Weg nach den Erkenntnisnormen
der sozialen Bezugsgruppe zu diesem Modell, auch wenn es richtig ist, (2)
die hohe subjektive Gewissheit und (3) die Nichtkorrigierbarkeit durch
Erfahrung oder Logik nachgewiesen werden.
Beispiel: Jemand hält sich unkorrigiebar für
Napoleon
_
Beispiel-Rockergruppe
Begriff
in der Sprachlehre.
Duden (Abruf 13.09.18)
Begriff, der
Wortart: Substantiv, maskulin
Bedeutungsübersicht?
-
Gesamtheit wesentlicher Merkmale in einer gedanklichen Einheit; geistiger,
abstrakter Gehalt von etwas
-
umgangssprachlich) Ausdruck, Wort
-
Vorstellung, Auffassung, Meinung von etwas
-
in »im Begriff[e] sein/stehen« und anderen Wendungen, Redensarten
oder Sprichwörtern
Synonyme zu Begriff?
Ausdruck, Benennung, Bezeichnung, Terminus, Vokabel,
Wort
Anschauung, Auffassung, Bild, Gedanke, Vorstellung;
(Philosophie) Idee, Notio, Notion; (antike Philosophie) Logos"
Sprachbrockhaus (1951)
der Begriff, -s/-e, 1) Bedeutungsgehalt; Gedankeneinheit, 2)
U Ahnung, blasse Vorstellung: du kannst dir keinen B. davon machen. 3)
U Auffassung: Schwerer B., langsamer Verstand. begriffen in ihm,
beschäftigt: er war mitten in der Arbeit begriffen. begrifflich,
begriffsmäßig, gedanklich (abstrakt); Gegensatz: gegenständlich,
dinglich, begriffliches Hauptwort, Verdeutlichung von Abstraktum. die Begriffsbestimmung,
eindeutige, fachlichere Umschreibung eines Begriffs (Definition), begriffsstutzig,
schwer begreifend, das Begriffsvermögen, Auffassungsgabe. das
Begriffswort, Bezeichnung eines Gedankendinges. [von begreife]"
Begriffsarten (Hauptarten)
Alltäglicher Begriff (Grundbegriff der Alltags-Sprach-Sozialisation
in einer bestimmten Soziokultur).
Allgemeinbegriff (Universalie) und abstrakter Begriff
Konkreter Begriff für einzelnen Dinge oder Sachverhalte
Unbestimmter, unklarer Begriff
Vorbegriffliche Schemata und Umschreibungen.
Vorwissenschaftlicher Begriff, der wenigsten beschrieben und charakterisiert
sein sollte,
Wissenschaftlicher Begriff, der definiert sein sollte.
Begriffs-Normen
"Das Verständnis von „Begriff“, das dabei
zugrundeliegt, hat sich in der philosophischen Begriffslehre früh
entwickelt und wirkt bis heute fort; es hat unter anderem in den Normen
DIN 2330 und DIN 2331 seinen Niederschlag gefunden." Ganter & Wille
(), Vorwort.
Wikipedia (Abruf 15.09.18)
hierzu:
"Die DIN 2330 Begriffe und Benennungen; Allgemeine
Grundsätze stellt die Anforderung, dass Benennungen sprachlich richtig
und treffend sein sollen und fordert insbesondere:[5]
Genauigkeit von Benennungen
Knappheit von Benennungen
Orientierung am anerkannten
Sprachgebrauch
Bei einer eindeutigen Beziehung zwischen einem
Begriff und einer Benennung ist jedem sprachlichen Ausdruck jeweils nur
ein Inhalt zugeordnet.[6] Hierbei kann allerdings derselbe Inhalt auch
durch einen oder mehrere andere Ausdrücke wiedergegeben werden.[6]
Bei einer eineindeutigen oder umkehrbar eindeutigen Beziehung ist jedem
Ausdruck nur ein Inhalt und jedem Inhalt nur ein Ausdruck zugeordnet.[6]
Insofern heißt es in der DIN 2330 bezüglich der „Genauigkeit
von Benennungen“:
„Genauigkeit von Benennungen
wird dadurch erreicht, daß zwischen einem Begriff und einer Benennung
möglichst eine eineindeutige Beziehung hergestellt wird, d. h. jedem
Begriff möglichst nur eine Benennung und jeder Benennung nur ein Begriff
zugeordnet wird.“[7]
Diese Anforderungen beziehen sich auf Fachsprachen.
In der sog. Gemeinsprache gilt Eindeutigkeit oder Eineindeutigkeit weder
als realisierbar, noch als wünschenswert, da hier die Flexibilität
eine große Rolle spielt.[8]
Probleme bei der Zuordnung von Begriff und Benennung
ergeben sich, insbesondere für Fachsprachen, aus:
Synonymie: zwei oder mehr
Benennungen sind einem Begriff zugeordnet.[9]
Polysemie: die Benennung ist
mehrdeutig, zwischen den betroffenen Bedeutungen besteht allerdings ein
Zusammenhang, im Deutschen vergleichsweise häufig.[9]
Homonymie: die Benennung ist
mehrdeutig, zwischen den betroffenen Bedeutungen besteht kein Zusammenhang,
im Deutschen vergleichsweise selten.[9]"
_
Benennung
in Wikipedia [Abruf
15.09.18]
"Eine Benennung ist die Bezeichnung eines Gegenstandes
durch ein Wort
oder mehrere Wörter.[1] Die Benennung gilt in der Sprachwissenschaft
und in der Terminologielehre
als die sprachliche Form, mit der Begriffe
ins Bewusstsein gerufen werden.[2] Eine Benennung ist insofern die Versprachlichung
einer Vorstellung.[2] Der weiter gefasste Oberbegriff Bezeichnung beinhaltet
demgegenüber, neben der Benennung, auch nichtsprachliches, wie Nummern,
Notationen und Symbole.[3] Bei einer fachsprachlichen Benennung spricht
man auch von einem Fachausdruck oder Terminus.[2] Benennungen kommen als
Einwort- und als Mehrwortbenennungen, auch Mehrworttermini genannt, vor.
Die Beziehungen zwischen Benennung
(auch Bezeichnung, Zeichen usw.) zu Begriff (auch Inhalt, Bedeutung usw.)
zu Gegenstand (auch Objekt, Bezeichnetes usw.) werden in Semiotik und Sprachwissenschaft
im Semiotischen Dreieck veranschaulicht."
_
Suchmaschinen
Die Suchmaschine bing produziert an
erster Stelle nach Eingabe <definieren:begriff" (Anfrage
13.09.18)
-
abstrakte (nicht konkrete, nicht mit Wort oder Ausdruck zu verwechselnde)
Denkeinheit als kognitiv repräsentierter Wirklichkeitsausschnitt
"Das Kind verfügt über den Begriff des Hundes, wenn es die
relevanten Merkmale des entsprechenden Ausdrucks/Wortes kennt und diesen
korrekt auf Hunde beziehen kann (und nicht etwa auf andere Tiere bezieht)."
-
ein sprachlich realisierter Ausdruck mit einer Bedeutung
"Im Kindergarten können die Kinder aus Buchstabennudeln Begriffe
zusammensetzen und die Begriffe sogar aufessen" · "Was versteht
man unter dem Begriff (gemeint: Terminus) „isotonisch“?" · "Definiere
mir den Begriff (gemeint: Terminus)..." · "ein abstrakter Begriff
(gemeint: Terminus)"
-
die Vorstellung, die jmd. von etwas hat
"Ich glaube, die haben gar keinen Begriff, wie schwer diese Aufgabe
ist!""
_
Suchmaschine DuckDuck
erfasst die Anfrage nicht richtig (Anfrage
13.09.18)
Die SuchmaschineMetaGer erfasst
die Anfrage nicht richtig (Anfrage
13.09.18)
Google erfasst erfasst
die Anfrage nicht richtig und hebt auf definieren ab (Anfrage
13.09.18)
Materialien und Dokumente
zur Lehre vom Begriff
Aufgrund des Umfanges wurden Fach-Seiten ausgelagert (noch nicht verlinkte
sind noch in Vorbereitung/ Arbeit). Übersicht
siehe bitte Inhaltsverzeichnis.
Literatur (Auswahl)
Siehe bitte auch:
_
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des Denkens [Die Logik von Port-Royal]. Übersetzt und eingeleitet
von Christos Axelos. Darmstadt: WBG.
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Arntz, Reiner; Picht, Heribert & Schmitz, Klaus-Dirk
(2014) Einführung in die Terminologiearbeit. Hildesheim: Olms.
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Aristoteles (384-322).
Texte zur Logik. Zusammengestellt, übersetzt und kommentiert von Adolf
Trendelenburg. Bearbeitet und neu herausgegeben von Rainer Beer. Reinbek:
Rowohlt. [IL]
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Auch Zeno.org.
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Piaget, Jean (2003) Meine Theorie der geistigen Entwicklung. Herausgegeben
von Reinhard Fatke. Weinheim: Beltz.
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Ausgabe vom Verlag nicht angegeben, vermutlich 1920er Jahre.
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Piaget, Jean & Inhelder, Bärbel (orig. 1966, dt. 1978/90) Die Entwicklung
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Piaget, Jean (orig 1975, dt.1976) Die Äquilibration
der kognitiven Strukturen. Stuttgart: Klett.
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Piaget, Jean (orig 1936, 1975) Das
Erwachen der Intelligenz beim Kinde. Gesammelte Werke Bd. 1. Stuttgart:
Klett.
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Piaget, Jean (orig 1937, 1975) Der Aufbau der Wirklichkeit beim Kinde,
Gesammelte Werke, Bd. 2. Stuttgart: Klett.
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Piaget, Jean (1975) Die
Entwicklung des Zahlbegriffs beim Kinde. Gesammelte Werke, Bd. 3. Stuttgart:
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Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung
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Stuttgart: Klett.
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Piaget, Jean (1975) Nachahmung,
Spiel und Traum. Gesammelte Werke Bd. 5. Stuttgart: Klett.
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Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung
des räumlichen Denkens beim Kinde. Gesammelte Werke 6. Stuttgart:
Klett.
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Piaget, Jean (1975) Die natürliche
Geometrie des Kindes Gesammelte Werke, Bd. 7. Stuttgart:
Klett.
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Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung
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Klett.
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Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung
des Erkennens II. Das physikalische Denken. Gesammelte Werke Band 9. Stuttgart:
Klett.
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Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung
des Erkennens III. Das biologische Denken. Das psychologische Denken. Das
soziologische Denken. Gesammelte Werke, Bd. 10. Stuttgart: Klett.
-
Piaget, Jean (1974) Theorien
und Methoden der Erziehung. Frankfurt aM: Fischer. Anmerkung: Darin u.a.
sechs psychologische Studien (deutsche Titel nach dem Inhaltsverzeichnis,
Iriginalquellen nach dem Quellenverzeichnis S. 278):
Die geistige Entwicklung des Kindes
_ |
1. Le développement mental de l'enfant, erschienen
in »Juventus Helvetica«, Zürich 1940. |
Das Denken des Kleinkindes
_ |
2. La pensée du jeune enfant, Vortrag am Institute
of Education, Universität London, 1963. |
Sprechen und Denken in genetischer Sicht
_ |
3. Le langage et la pensée du point de vue génetique,
Artikel in »Acta Psychologica«, Amsterdam, 10. Band, 1954. |
Die Rolle des Gleichgewichtsbegriffs in der Psychologie
_ |
4. Le rôle de la notion de l’equilibre dans l’explication
en psychologie, Artikel in »Acta Psychologica«, Amsterdam,
15. Band, 1959. |
Probleme des genetischen Psychologie
_ |
5. Problèmes de psychologie génetique,
Studie in »Voprossi Psyhologii«, Moskau 1956. |
Genese und Struktur in der Psychologie der Intelligenz.
_
_ |
6. Genèse et structure en psychologie de l’intelligence,
Vortrag in Cerisy, erschienen in der Sammlung »Congrès et
Colloques«, 8. Band, unter dem Titel: Entretiens sur les notions
de »genèse« et de »structure«, Den Haag
und Paris 1964. |
-
Piaget, Jean (orig. 1954) Die Entwicklung
der elementaren logischen Strukturen. Teil 1 und Teil 2. Düsseldorf:
Schwann.
-
Piaget, Jean (orig. 1926, dt. 1978) Das Weltbild des Kindes. Stuttgart:
Klett-Cotta.
-
Piaget, Jean (orig. 1954?, dt. 1973) Das moralische Urteil beim Kinde.
Frankfurt aM: Suhrkamp.
-
Piaget, Jean (orig. 1954) Das Denken
und die Symbolfunktion. In (orig. 1954) Sprechen und Denken in genetischer
Hinsicht. In (1974) Theorien und Methoden der modernen Erziehung. Frankfurt
aM: Fischer.
-
Piaget, Jean (orig 1923, dt. 1972) Denken
und Sprechen des Kindes. Berlin: Ullstein.
-
Piaget, Jean (orig. vom Verlag nicht angegeben, vermutlich
1920er Jahre, dt. 1981) Urteil und Denkprozess des Kindes. Berlin:
Ullstein.
-
Poincaré,
Henri (1914). Wissenschaft und Methode. Autorisierte deutsche Ausgabe mit
erläuternden Anmerkungen von F. und L. Lindemann. Leipzig und Berlin:
Teubner. II. Buch Die mathematische Schlußweise, Zweites Kapitel.
Die mathematischen Definitionen und der Unterricht, S. 103-128. Das Definitionsproblem
wird jedoch auch in den folgenden Kapiteln weiter abgehandelt und vertieft
bis zum Ende des Zweiten Buches, S. 180.
-
Piaget, Jean (orig. 1967, dt.1974 ) Biologie der Erkenntnis. Über
die Beziehnungen zwischen organischen Regulationen und kognitiven Prozessen.
Frankfurt aM: S. Fischer.
-
Piaget, Jean (orig. 1968, dt. 1973) Der Strukturalismus. Stuttgart: Klett-Cotta.
-
Piaget, Jean (orig. 1970, dt. 1974) Genetische Erkenntnistheorie.
Stuttgart: Klett-Cotta.
-
Piaget, Jean (1970, dt. 1974) Abriß der genetischen Epistomologie.
Freiburg: Olten.
-
Piaget, Jean (1970, dt. 1980) Genetische Erkenntnistheorie. Stuttgart:
Klett-Cotta. Anmerkung: In der Ausgabe des Klett-Verlages heißt es:
"Die erste deutschsprachige Ausgabe des Werkes ist 1974 unter dem Titel
»Abriß der genetischen Epistemologie« im Walter-Verlag,
Olten, erschienen. 1980 wurde diese Ausgabe von Klett-Cotta, Stuttgart,
übernommen." Aber die beiden Ausgaben unterscheiden sich: 1. im Titel;
2. durch zwei unterschiedliche Einführer (Kubli und Reusser), 3. die
beiden Vorworttexte von Piaget.
-
Poincaré,
Henri (1914). Wissenschaft und Hypothese. Autorisierte deutsche Ausgabe
mit erläuternden Anmerkungen von F. und L. Lindemann. Dritte verbesserte
Auflage. Leipzig und Berlin: Teubner. [Ausführungen zu Definitionen
S. 45 und 140].
-
Prechtl, Peter & Burkhard, Franz-Peter (2008, Hrsg.) Metzler Lexikon
Philosophie. 3. A. Stuttgart: Metzler.
-
Puppe, Ingeborg (2014) Kleine
Schule des juristischen Denkens. 3. A. Göttingen: Vandenhoeck &
Ruprecht (UTB)
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nicht vor > semiotisches
Dreieck]
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begrifflicher Argumentationen. Band II. Neuzeit. Hamburg: Meiner. ["Referenz"
oder "Referenzieren" kommt im Sachregister nicht vor > semiotisches
Dreieck]
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begrifflicher Argumentationen. Band III Moderne. Hamburg: Meiner. ["Referenz"
oder "Referenzieren" kommt im Sachregister nicht vor > semiotisches
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Links (Auswahl: beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Fußnoten > Eigener
wissenschaftlicher Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Stichworte:
Abstrakte
und allgemeine Begriffe nach Vaihinger * Allgemeinbegriff
nach Vaihinger * an sich * Ansichsein
nach Schmidt/ Schischkoff (1961) * an
sich nach Mauthner * An-sich nach
Eisler (1904) * An-sich-sein bei Eisler
(2) * Für-sich-sein
nach Eisler (1904) * An-und-für-sich-sein
bei Hegel nach Eisler (1904) * Entität
* Inbegriff bei Bolzano *Internetseite
* Platonismus, platonistisch
* Platons Erkenntnislehre
aus der Sicht eines Entwicklungspsychologen (Bullens 1983)
* transzendentaler Idealismus
* Villers zur Ideenlehre Platons
im Metzler Lexikon Philosophie * Vorstellungsbegriff
im Eisler (2.A. 1904) * Vorstellungsbegriff
nach Dirk Hartmann * Vorstellungsbegriff
in Bolzanos Wissenschaftslehre * Vorstellung
an sich bei Bolzano * Satz
an sich bei Bolzano *
__
Abstrakte
und allgemeine Begriffe nach Vaihinger.
__
Allgemeinbegriff
nach Vaihinger.
__
Anfangsproblem.
__
an sich
Austeda (1962), "an sich unabhängig von
anderem (bestehend oder gültig). Siehe z.B. Kant ("Ding an sich")".
"An sich/für sich/an und für sich/
... .... Zusammenfassend: Die Bezogenheit dessen, was ist, auf sich zurück,
läßt im abendländischen Denken Sein als Sein hervortreten.
Das Verständnis von <an sich» ist so Verständnis von
<Sein>, denn es gibt an, was das Angesagte an sich selbst ist, insofern
es in sich zurückgegangen ist und damit sich sowohl von der Verflochtenheit
mit anderen und Bedingtheit durch andere abhebt, d. h. in seinem Wesen
erscheint. Eigentlich nur diese Formalität des Seins aussprechend,
tritt es auch stellvertretend substantivisch auf und steht .anstelle von
<Sein>, insofern es dieses in seiner Formalität vorstellt. Das
nähere Verständnis von <an sich» hängt daher eng
mit dem jeweiligen Verständnis von <Sein> zusammen. [Lit: ...]
D. EICKELSCHULTE"
Kommentar: "Das Verständnis von <an sich»
... gibt an, was das Angesagte an sich selbst ist"
_
Ansichsein
nach Schmidt/ Schischkoff (1961)
"Ansichsein, in der Erkenntnislehre die Unabhängigkeit
eines Seienden vom Subjekt, insbesondere vom Erkanntwerden durch das Subjekt
(>Erkenntnis). Einem Seienden als >Gegenstand kommt indessen Fürmichsein
zu , denn er kann nur innerhalb einer Beziehung zum erkennenden Subjekt
gedacht werden.
Neben diesem Fürmichsein behält das
Seiende aber A., soweit es nämlich der Erkenntnis unzugänglich
ist. Ontologisch gesehen besteht dieser Unterschied nicht, vielmehr „hebt
sich alles Ansichseiende und Fürmichseiende in schlechthin Seiendes
auf“ (Nie. Hartmann , Zur Grundlegung der Ontologie, s1948).
Im Existentialismus Sartre’s ist A. (être
en soi) das Kennzeichen des Seins selber. „Das Sein ist an sich“ bedeutet:
„Das Sein ist, was es ist“ (l'être est ce qu’il est). Dieses A. (der
Dinge) kommt allem zu, außer dem Menschen. Es gibt einen metaphysischen
Ekel vor jedem Ding: die Dinge sind so ekelhaft selbstsicher, so selbständig,
so komplett, so völlig positiv. „Das menschliche Sein, das Fürsichsein
(être pour soi) ist. .. eine Seinsinsuffizienz: im Sein hat
sich eine Bruchstelle gebildet, in die sich unbemerkt das >Nichts eingeschlichen
hat. Das Auftreten der menschlichen Existenz bedeutet demnach ... ein Infragestellen
des Seins und damit einen Sieg des Nichts“. (E. Mounier, Einführung
i. d. Existenzphilosophien, dt. 1949), Gerh. Krüger, A. u. Geschichte,
ZphF, XII, 1949"
_
an sich
nach Mauthner Wörterbuch der Philosophie
"[53] an sich – ist nichts, was wir wüßten,
was wir Menschen wissen könnten; an sich ist, genau betrachtet, eine
Negation; die kühne Behauptung, daß Etwas da sei, was dennoch
nicht auf uns gewirkt habe. Nur der naive Realismus glaubt zu wissen, was
die Dinge an sich, an und für sich seien. Die Formel an sich
ist eine alte und genaue Übersetzung des griech. kath' hauto
einer Redensart, welche wohl dem griechischen Sprachgeiste oder wenigstens
den Gewohnheiten der griechischen Schulsprache angepaßt war; außer
uns Deutschen hat keine moderne Kultursprache den Terminus dauernd übernommen.
Im Deutschen hat Hegel sogar, dialektisch und unlogisch, den Dreitakt an
sich – für sich – an und für sich in die Terminologie eingeführt
und hat durch seinen vorübergehenden Erfolg die Sprachmode so stark
beeinflußt, daß der letzte Ausdruck, der als Synthese des schwer
begreiflichen an sich und des wirklich sinnverwirrenden für sich
völlig unverständlich ist, daß – sage ich – der Ausdruck
an und für sich in die deutsche Gemeinsprache der Bildungsphilister
übergegangen ist.
Denn das griech. kath'
hauto ist nur die Negation einer Wirkung; ein Ding kann eine Wirkung
haben pros ti, auf ein anderes Ding, oder pros hêmas, auf uns, auf
die menschliche Erkenntnis. Von den Beziehungen und Wirkungen der Dinge
auf uns geben unsere Zufallssinne uns einige Nachricht; von den Wirkungen
der Dinge aufeinander verschaffen wir uns durch List und Experiment, oft
auch nur durch Analogieschlüsse, einige Kenntnis. Wobei wir übrigens
niemals erfahren, wie ein Ding auf das andere direkt wirke; sondern höchstens,
wie sich das andere Ding durch die Wirkung des ersten für uns verändert
habe. Nur eine metaphysische Hypothese ist es (allerdings die älteste
Hypothese des Menschen), daß die Dinge außer diesen Wirkungen
noch etwas sind, kath' hauto an sich. Wie sie aber [53] außer
diesen Wirkungen (aufeinander und auf uns) noch etwas für sich sein
können, das verstehe, wer mag. (Wer als Übersetzung von kath'
hauto für sich vorzieht, wird wiederum den Terminus an
sich tilgen müssen.)
Die Frage nach dem An-sich
der Dinge ist dem menschlichen Denken von der uralten Hypothese des naiven
Realismus gestellt worden; die Antwort wurde nie gefunden, wenn nicht in
dem to ti ên einai des Aristoteles und in dem fremdartigen Ding-an-sich
Kants oder in neuen deutlichen oder heimlichen Negationen wie: das Absolute,
the unknowable.
Auch die Sprachkritik sucht
sich mit diesen historischen Formeln abzufinden, und ich mache von den
Worten, mit denen ich die dreifache Beziehung wiedergebe, häufig Gebrauch.
Die Dinge pros hêmas bilden für uns die adjektivische
Welt, die allein greifbare und begreifliche Welt des Sensualismus; die
Dinge pros ti bilden die verbale oder kausale Welt, deren Beziehungen
zueinander die Wissenschaft aufzuklären sich bestrebt; die Dinge an
sich bilden die Welt noch einmal, die schöne überflüssige
Welt, die substantivische Welt, – die in Feierstunden notwendige Welt der
Mystik. (Vgl. Art. substantivische Welt und verbale Welt.)"
"An-sich
nach Eisler (1904) zitiert nach Zeno.org (Abruf 11.09.18)
[47] An-sich = dem eigenen Sein nach, unabhängig
vom erkennenden Bewußtsein und dessen Formen, in metaphysischer Wirklichkeit
und Wahrheit. Gegensatz: Erscheinung, Für-uns-sein, Objectivation.
Das »An-sich« der Dinge = der jeder Erscheinung zugrunde liegende,
»transcendente« Factor.
Der Gegensatz von »An
sich« (svagam-bhu) und Erscheinung findet sich schon in der indischen
Philosophie. DEMOKRIT lehrt, die Atome (s. d.) seien in Wahrheit, an sich
(eteê), die Sinnesqualitäten nur in unserer Meinung (nomô).
Die Scholastiker unterscheiden das »esse in re« (dingliche
Sein) vom »esse in intellectu« (Gedachtsein). Nach DESCARTES
erfahren wir durch die Sinne nicht, wie die Dinge »in se ipsis«
sind (Pr. phil. II, 3). MALEBRANCHE spricht geradezu von den »choses
en elles-mêmes« (Rech. I, préf.); so auch FÉNELON[47]
(De l'ex. d. Dieu p. 195 ff.). SPINOZA versteht unter der »intuitiven«
Erkenntnis ein Erfassen des Wesens der Dinge, während die »imaginatio«
(s. d.) uns die Dinge von einem beschränkten Standpunkt aus zeigt
(Eth. II, prop. XL, schol. II). LEIBNIZ stellt die Verstandeserkenntnis
der Dinge ihrer bloß »verworrenen« Vorstellung durch
die Sinne gegenüber. BONNET: »chose en soi« – »ce
que la chose parait être« (»chose par rapport à
nous«) (Es(s. d.) Psych. C. 36). LAMBERT: »Die Sache an sich«
– die Sache, »wie wir sie empfinden, vorstellen« (Organ. Phän.
I, § 20, § 51). KANT bringt den Gegensatz von »Ding an
sich« (s. d.) und »Erscheinung« (s. d.) zu fundamentaler
Bedeutung. »An sich« ist nach ihm das Sein, unabhängig
sowohl von den Anschauungsformen als auch von den Formen des Denkens, es
ist das positiv durchaus Unbestimmbare, Unerkennbare, nicht bloß
ein »ens rationis« gegenüber den Sinnesobjecten. Später
wird diese Bedeutung des »An-sich« beibehalten (Neukantianer,
die teilweise ein An-sich negieren, nur Bewußtseinsinhalte kennen)
oder dahin modificiert, daß als »An sich« das vom erkennenden
und wollenden Subjecte unabhängig Existierende betrachtet, aber doch
auf positive Weise etwa analog dem eigenen Ich bestimmt wird (z.B. WUNDT).
Im Sinne SCHELLINGs meint u. a. CARRIERE: »Indem sich mittelst unserer
Empfindung die Natur zur Welt der Töne und Farben steigert, wird das
An-sich der Dinge verwirklicht; es bringt sieh in der eigenen Lebensgestaltung
hervor und wird dadurch zugleich für andere« (Ästh. I,
100). (Ähnlich FECHNER, BR. WILLE.) Nach GUTBERLET kann das An-sich
der Dinge durch die Erscheinungen, in denen es sich manifestiert, erkannt
werden, wenn auch nicht vollkommen (Kampf um d. Seele, S. 14; so schon
THOMAS). Vgl. Ding an sich, Erscheinung, An-sich-Sein."
Wikipedia (Abruf 11.09.18)
bringt zwar eine verständliche Erklärung, belegt sie aber nicht:
"An sich und für uns (für sich) sind Begriffe der philosophischen
Fachsprache. Mit „an sich“ bezeichnet man Gegenstände und Tatsachen,
insofern sie unabhängig vom Bewusstsein einer Person sind (BegFehlBeleg-).
Den Gegensatz hierzu bilden Gegenstände, insofern sie „für uns“
sind, also uns in einer bestimmten Weise subjektiv erscheinen. Zahlreiche
Theoretiker (BegFehlBeleg-)
vertreten die Auffassung, dass bei bestimmten Typen von Objekten deren
Ansichten „für uns“ und ihre Beschaffenheit „an sich“ systematisch
verschieden sind. Dieser Unterschied wird differenziert erklärt. Von
einigen Philosophen wird er bestritten. (BegFehlBeleg-)"
Nach der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie,
2.A.: "(griech. ..., lat. iper se), in der >Metaphysik
(1) Ausdruck der Unterscheidung zwischen einer strukturierten Ordnung der
Dinge bzw. der Erkenntnisobjekte, wie diese der Behauptung nach unberührt
durch Unterscheidungsleistungen (BegFehlBspGegBegFehlBeleg--)
des Erkenntnissubjekts >objektiv< besteht, und dieser Ordnung, wie sie
>subjektiv<, d.h. als Resultat von Unterscheidungsleistungen des Erkenntnissubjekts,
gegeben ist, (2) Ausdruck der Unterscheidung zwischen der >Substanz und
ihren Bestimmungen (... ;, iper accidens). Die Begriffsbildung geht auf
die Platonische Wendung >a. s. selbst< (...) zurück, die im Rahmen
der >ldeenlehre der näheren Charakterisierung der Ideen (>ldee (historisch))
im Unterschied zu den zu diesen in einem Abbildverhältnis stehenden
Einzeldingen dient (>Methexis). ..."
__
An-sich-sein
bei Eisler (nach Zeno-.org, Abruf 11.09.18)
"[48] An-sich-sein = das Sein in seiner Unmittelbarkeit,
Ursprünglichkeit, Absolutheit, Begrifflichkeit, Wesenhaftigkeit im
Gegensatze zum beziehungsweisen Sein. Schon bei den Pythagoreern kommt
der Begriff des kath' hauto, auto to hen vor (ARISTOTELES, Met. I, 5).
Dann bei PLATO, der das wahre Sein der Ideen (s. d.) als auto kath' hauto,
ontôs on bestimmt (Phaedo 78 D, Parm. 129 A, K 9 B, D, 130 B etc.).
Nach ARISTOTELES ist das im Begriff erfaßte Sein der Dinge (to ti
ên einai), ihr Wesen, das kath' hauto, und dieses physei proteron,
das in Wirklichkeit Primäre, während es im erkennenden Bewußtsein
(pros hêmas) das Spätere ist (Eth. Nic. I 3, 1096b 20). Die
Stoiker unterscheiden kath' hauta – pros ti. Die Scholastiker halten an
der Aristotelischen Begriffsbestimmung des An-sich-seins fest. Sie wird
erneuert von HEGEL, der unter »An-sich« die in sich betrachtete,
unentfaltete Wesenheit im Unterschiede von der »Beziehung auf anderes«
versteht, das »Sein der Qualität als solches« (Encykl.
§ 91). An-sich ist der Begriff (s. d.) in seiner »Unmittelbarkeit«
(l.c. § 83). Die Eichel z.B. ist das An sich des Eichbaumes. »An-sich«
– »Für-sich« – »An und-für-sich« bedeuten
die drei Stadien des dialektischen Processes (s. d.)."
__
An-und-fuer-sich-sein
bei Hegel nach Eisler (1904) zitiert nach Zeno.org (Abruf 11.09.18)
[53] An-und-für-sich-sein heißt bei
HEGEL das »ln-sich-zurückgekehrt-sein« (BMautonS)
des Begriffs (s. d.) in seiner dialektischen (s. d.) Entwicklung (Naturph.
S. 32). Vgl. Geist.
__
Bedeutung und Begriff
Schmidt (1965), Zusammenfassung, S. 122 (ausführlich Kap. 1, S.
12-19), trennt zwischen Bedeutung und Begriff: "Die Definition (S. 16),
die sich auf die Leninsche Widerspiegelungstheorie stützt, faßt
die Bedeutung als eine (komplexe) Bewußtseinstatsache und versucht
vor allem, ihr Verhältnis zu der objektiven Realität einerseits
und dem Lautkörper andererseits zu bestimmen. Als wichtigstes Wesensmerkmal
der Wortbedeutung wird herausgestellt, daß sie als begriffliche Abstraktion
geprägt ist. Trotzdem,, kann die Bedeutung nicht dem Begriff gleichgesetzt
werden. Sie ist vielmehr eine komplexe Erscheinung, in der neben dem Begriffskern
auch noch andere 'Komponenten (Nebensinn, Gefühlswert) nachweisbar
sind."
__
Beispiele und Gegenbeispiele
Eine einfache und sehr wichtige Methode zur Begriffsklärung. Denn
Beispiele und Gegenbeispiele sind etwas Konkretes, sie erzwingen und erzeugen
Klärung. Wer nicht mehr allgemein herumschwadroniert Viele Probleme
lassen sich nämlich in Aufgaben überführen, sobald man konkret
wird. Das hat man in der europäischen Geistesgeschichte nie begriffen
und nicht (hinreichend) praktiziert und auch deshalb ist es zu den unerträglichen
Sch3-Syndromen,
zu den Geistes-Krankheiten
im wahrsten Sinne des Wortes, gekommen.
__
Ding-an-sich bei Kant
__
ego cogitans ich denke.
__
ego cogito
__
Entitaet
Irgend etwas, was der Fall ist in der Welt. Wörtlich
(ens): Seiend. Seiendes, Seinseinheit. Austeda hingegen: "Entität:
Wesen (eines Dinges), metaphysische Wesenheit." Schmidt/Schischkoff: "Entität
(vom lat. ms, „seiend“), Seinshaftigkeit von etwas (mit dem Nebensinn,
„daß“ etwas ist, im Unterschied davon, „was“ es ist; >Quidditas)."
Eisler (1904): "Entität (entitas): Seinscharakter, Wesenheit (THOMAS,
Sum. th. I, 16, 6 c; GOCLEN, Lex. phil. p. 156)."
Anmerkung: Bei Verneinungen
ergeben sich paradoxe Bedeutungen: ein Seiendes, das nicht ist, womit das
Nichtseiende ein Seiendes wäre.
__
"Fuer-sich-sein nach Eisler
(1904) zitiert nach Zeno.org (Abruf 11.09.18)
[340] Für-sich-sein (»per se esse«, Scholastik): das
Sein eines Dinges, eines Wesens für sich, mit Beziehung auf sich selbst,
das »Eigensein« im Unterschiede vom Sein für andere (in
Bezug auf andere Dinge oder Subjecte). Nach HEGEL ist das »Für-sich-sein«
eine Stufe in der dialektischen (s. d.) Selbstentwicklung des »Begriffs«
(s. d.), es ist Beziehung auf sich selbst, Eigenbestimmtheit (Encykl. §
91, 95, 96). K. ROSENKRANZ: »Das Dasein als das von anderem Dasein
durch seine Bestimmtheit sich unterscheidende, sich von seinen eigenen
Unterschieden unterscheidende und sie als ihre sie setzende Einheit sich
unterwerfende Etwas ist für sich, was es ist. Das Dasein hat, logisch
genommen, die Bedeutung des allgemeinen Seins; das Für-sich-sein hat
die Bedeutung der Vereinzelung desselben als Selbstbeziehung des Daseins
auf sich« (Syst. d. Wiss. S. 24 f.). Vgl. Unendlichkeit.[340]"
__
Hypothesen Sponsel
Aus der Auseinandersetzung mit ACH ergaben sich erste Hypothesen
wie es zu Begriffsbildungen kommt 04.10.2018, 19.34-19.46. Besonders
interessant ist für mich, die tatsächliche und quasi im Nebenbei
Begriffsbildung. Etwa wenn jemand einen neuen Weg zur Arbeit benutzt, dann
werden sich in Kürze wie von selbst Begriffe des neues Weg
bilden, ohne dass dazu Namen erforderlich wären, etwa Bahnübergang
nach dem Rondell.
Bisher erfasst:
BMBBFarb Arbeit, Aufgaben,
Beschäftigung. Durch meine Arbeit und die Aufgaben, die ich erledige
werden Begriffe gebildet. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFaufm Aufmerksamkeit. Auch
nicht- oder halbbewusste Begriffbildung wird durch Aufmerksamkeit, Hinwendung
zu Objekten gefördert. So muss man z.B. als Fahrer im Straßenverkehr
auf den Weg achten, dabei werden in der Regel ohne besondere Absicht Wegbegriffe
gebildet, was man über die Wiedererkennung evaluieren kann. [HypSpo
25.10.18]
BMBBFbeein beeindruckendes
Erleben, Wahrnehmen. Was beeindruckt oder gefällt wird eher gemerkt
und wieder erinnert, es bildet sich davon leichter ein Begriff. [HypSpo
25.10.18]
BMBBFdenk? Woran denke ich?
Was beschäftigt mich? Worum kreist mein Denken? Kann ich mir die Frage
beantworten, dann geschieht dies in aller Regel durch Begriffe. [HypSpo
25.10.18]
BMBBFEint Intensität
/ Stärke des Erlebens erzeugt, fördert oder verändert die
Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFEonS Erleben ohne
nähere Spezifikation. Das Erleben und die Bewusstseinsvorgänge
erzeugen, fördern und verändern die Begriffsbildung [HypSpo
25.10.18]
BMBBFfilm Film, Fernsehen,
Fiktion, scheinreale Präsentationen [HypSpo 25.10.18]
BMBBFgeo Geographische Umgebung
(Wohnen, Landschaft, Nachbarschaft, ...) erzeugt, fördert und verändert
meine Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFgew Die Gewohnheit erleichtert
und fördert den Gebrauch der erworbenen Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFint Interesse an ...,
Erkenntnisinteresse, Alltagsinteresse, ... Satz: Interesse fördert
die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18] Hierzu Neisser
N361: "Jedermann kennt die enge Beziehung zwischen Interessen und Gedächtnis,
die sich aus den ausführlichen Schemata zu ergeben scheint, welche
wir für Material aufbauen, das uns interessiert. Wir alle kennen oder
waren selbst Knaben, die alles über Fußball oder Fischen wußten,
aber keinen Deut über Geschichte. Als Erwachsene können wir eine
endlose Menge neuer Fakten lernen, die zu unserem Beruf oder unserem Hobby
in Beziehung stehen, während alles andere zum einen Ohr hinein und
zum anderen hinaus zu gehen scheint." [28.10.18]
BMBBFneug Neugier erzeugt,
fördert und verändert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFUmed Mediale Umgebung.
Meine mediale Umgebung erzeugt und verändert Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFtun Handeln, machen, tun,
verhalten. Indem ich merke und weiß ich tue oder wie der Gang der
Handlung sein wird, habe ich Begriffe meines Tuns gebildet. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFUonS Umgebung ohne nähere
Spezifikation. Meine Umgebung erzeugt und verändert Begriffe. [HypSpo
25.10.18]
BMBBFUpers Personen Umgebung,
personelle (Angehörige, Arbeitsbeziehung, Bekannte, Interessenbeziehung,
Nachbarschaft, Schul-, Ausbildungs oder Studienbeziehung). Von Menschen,
denen ich öfter begegne, die mir nahe sind bilde ich mir einen Begriff.
[HypSpo 25.10.18]
BMBBFung Ungewöhnliches
fördert die Begriffsbildung.[ HypSpo 25.10.18]
BMBBFwahrn Wahrnehmen (äußere,
innere) fördert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFwich Wichtiges fördert
die Begriffsbildung. Wichtiges wird eher bemerkt, gemerkt, erinnert und
bedacht. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFwieh Wiederholungen fördern
die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMBBFzuda Zuwendungsdauern
fördern die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
BMumfang Begriffsumfang (extensionale
Perspektive), d.h. alle Sachverhalte, die unter den Begriff fallen Klaus
& Buhr. Gegensatz intensionale Perspektive (BMinhalt).
> Clauss Begriff: "Unter dem B.sumfang
versteht man die vollständige Objektmenge, die zur relevanten Klasse
gehört. Da sie in natürlichen B.sbildungen häufig nicht
angebbar ist, z. B. alle Bäume, Häuser, Menschen, und außerdem
für den B.sbildungsprozeß als Lernprozeß keinesfalls die
vollständige Objektmengenkenntnis notwendig ist, spielt dieser logische
Terminus in der Psychologie eine untergeordnete Rolle." Das ist ein wichtiger
Gesichtspunkt, weil man den Allgemeinbegriff als "vollständige empirische
Induktion" interpretieren kann, wenn z.B. von endlich vielen empirischen
Bäumen auf den Allgemeinbegriff Baum "geschlossen" wird (HypSpo).
Hier ist noch viel analytische Arbeit nötig.
__
Inbegriff bei Bolzano
In § 82, Bd. 1 der Wissenschaftslehre, S. 393f, heißt es:
"Ein Inbegriff nämlich scheint mir nichts Anderes zu [>394] seyn,
als ein Etwas, das Zusammengesetztheit hat." Also z.B. Zusammengesetztes,
Menge, Klasse, Ganzes, Summe von Teilen, Gruppe ...
__
Inhalt eines Begriff
Die Merkmale, die ihn bestimmen.
__
Innen- und Außenwelt
Streng genommen gehört auch das Erleben der - konstruierten und
postulierten Außenwelt - zur Innenwelt, also alle meine Wahrnehmungen
eines Außen. Die erkenntnistheoretische Position des Realismus, besagt,
dass es eine Außenwelt gibt, das die Welt nicht mit mir und meinem
Erleben beginnt oder aufhört. Der aufgeklärte gesunde Menschenverstand
versteht praktisch und pragmatisch unter Innenwelt all das, was in mir
vorgeht, wovon ein Teil davon der Außenwelt zugeordnet wird.
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Internetseite
Um die häufige und lästige Fehlermeldung 404 zu minimieren,
geben wir nur noch Links von Quellen an, die in den letzten Jahrzehnten
eine hohe Stabilität ihrer URL-Adressen gezeigt haben (z.B. Wikipedia,
DER SPIEGEL)
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Kategorien > in
der allgemeinen und integrativen Denkpsychologie.
Eine Kategorie dient der Einteilung von Sachverhalten. Sie ordnen und
strukturieren die Welt und was sich in ihr für uns befindet.
Als allgemeinste Kategorien könnten Raum, Zeit, Ort, Lage, Belebt/
Unbelebt, Bewegt/ "unbewegt", ... Bei näherer Betrachtung wird
man meist feststellen, dass Kategorienbildung von den (Erkenntnis-) Zielen,
Zwecken und Interessen abhängig ist, die man verfolgt. In der Psychologie
wird man also immer die Anfangsfrage stellen müssen, was man wissen
und erforschen will? Denn danach richtet sich neben den empirischen Sachverhalten,
ob und welche Kategorien wichtig, sinnvoll oder nützlich sind.
Sind Kategorien hilfreich, die kognitive Entwicklung con Säuglingen,
Kleinkindern, Kindergartenkinder, Vorschulkinder, Grundschulkhulkindes,
Schulübertrittskindes, Jugendlichen, Heranwachsenden, Erwachsenen,
Alten, Greises ...
Beispiel Kategorienlehre der Aristoteles
Quelle: https://anthrowiki.at/Kategorien#Die_10_Kategorien_des_Aristoteles
Kategorien
in der Entwicklungspsychologie
Ob und welche Kategrorien in der Entwicklungspsychologie sinnvoll und
nützlich sind muss die entwicklungspsychologische Forschung des Denkens
und der Begriffsentwicklung zeigen. Hier scheint immer noch kein Konsensus
gefunden zu sein. Während bei Oerter/Montada 1998, 4.A. das Sachregister
keinen Eintrag "Kategori..." aufweist, kommt er bei Siegler et al. (2016),
4.A. mehrerw Sachregistereinträge vor:
Sachregistereinträge Kategorien in der Entwicklungspsychologie
bei Siegler et al.
"Kategorien 136, 206
–– Phonemgrenze 206
Kategorienbildung 241, 243, 254
–– frühe Kindheit 241
–– Hierarchisierung 243
Kategorienlernen 147
–– und Handeln 147
Kategorisierung 241, 243, 244, 252
–– lebende 252
–– Tiere 243
–– unbelebte 252"
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Leibniz
Arno Ros (1990) schreibt in seiner 3bändigen Begriffsgeschichte,
Bd. II, Neuzeit, S. 54: "... Selbst bei Leibniz - in dessen Schriften man
dergleichen vielleicht am wenigsten zu lesen erwartet hätte - finden
sich Äußerungen wie die folgende, in der er, im Hinblick auf
die Rede von Eigenschaften wie Gelehrsamkeit, Wärme und Licht, bemerkt:
"Man kann sogar bezweifeln, ob diese Akzidenzien wirkliche Wesen sind,
denn in der Tat sind sie sehr oft nur Beziehungen. Auch weiß man,
daß gerade diese Abstraktionen am meisten Schwierigkeiten machen,
wenn man sie auflösen will; und diejenigen, die mit den Spitzfindigkeiten
der Scholastiker bekannt sind, wissen sehr wohl, daß die allerdornigsten
Probleme auf einmal wegfallen, wenn man die abstrakten Wesen verbannt und
sich entschließt, in der Regel nur von lauter konkreten Dingen zu
reden und in den wissenschaftlichen Beweisen keine anderen Ausdrücke
zuzulassen als solche, die substantielle Subjekte bezeichnen.106" [fr.
Originalzitat]
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Pappkameraden
Metapher für unecht. Einen Pappkameraden aufbauen, um ihn sodann
souverän niederzuschlagen, bedeutet ein Pseudoproblem formulieren,
das man dann leicht erledigen kann. Prototyp Kants Ding an sich [Kant
zum Ding an sich, Eisler
zum Ding an sich, Vulgärkonstruktivismus,
Ontologie
des Psychosozialen, , ]
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Platonismus, platonistisch
>
Universalienproblem
und der ontologische Status der Allgemeinbegriffe.
Kutschera (2005), S. 99f: "Die Annahme, abstrakte Objekte gehörten
einer von unserem Denken unabhängigen Realität an, bezeichnet
man als Universalienrealismus oder Platonistisch. Diese Position ist heute
keineswegs überholt, vielmehr sind wohl die meisten Mathematiker Platonisten.
Sie sind es, ohne eine Wiedererinnerung zu vertreten. Besseres haben aber
auch sie nicht zu bieten. Der heutige Platonismus lebt zumeist davon, dass
er seine erkenntnistheoretischen Schwierigkeiten ignoriert. [FN 24] Je
weniger man sie ignoriert, desto stärker neigt man einem Konzeptualismus
zu, nach dem abstrakte Objekte Konstrukte unseres Denkens sind."
"G. Pico della Mirandola und G. Bruno stehen dem
P. nahe, ebenso Nikolaus von
Kues, R. Descartes, G. W. Leibniz, B. de Spinoza, N. de Malebranche
(der >christliche Platon<), die Schule von Cambridge (>Cambridge, Schule
von), G. W. F. Hegel, E. Husserl und A. N. Whitehead." M.G. in Mittelstraß
(2008) Platonismus im weiteren Sinne.
"Platonismus (wissenschaftstheoretisch),
Bezeichnung für diejenige wissenschaftstheoretische Position, nach
der abstrakte Objekte der Wissenschaft wie Theorien, Platonismus (wissenschaftstheoretisch)
Gegenstande und Sachverhalte unabhängig von den Erkenntnisweisen und
Darstellungsformen der Wissenschaft existieren (vgl. Platon, Eutyd. 290c).
Soweit erkenntnis- bzw. sprachphilosophische Gesichtspunkte betroffen sind,
spricht man statt von ,P.< in der Regel von ,Realismus< (>Realismus
(ontologisch)). Gegenpositionen zum P. sind z. B. >Konstruktivismus, >Nominalismus
und >Operationalismus. Ober den engeren wissenschaftlichen Rahmen hinausgehend
stellt sich vor allem K. R. Popper mit seiner Theorie der >Dritten Welt
explizit in die Tradition des P., zu der er auch G. W. F. Hegels Theorie
des objektiven Geistes (>Geist, objektiver) rechnet. Zur >Welt 3< der
>objektiven Gedankeninhalte< von Poppers >Erkenntnistheorie ohne ein
erkennendes Subjekt< gehören auch dichterische Gedanken und Kunstwerke.
In Mathematik und Logik sprechen z. B. in platonistischem Sinne B. Bolzano
vom >Satz an sich< und G. Frege Vom >Gedanken<, der zwar >gefaßt<,
aber nicht >erzeugt< wird. In der Mathematikgeschichte, in der vor allem
G. W. Leibniz als Vertreter des P. gelten kann, mischen sich platonistische
Auffassungen gelegentlich mit metaphysisch-theologischen Spekulationen
(z.B. N. Cusanus, G. Cantor). ..." G. W. in Mittelstraß (2008)
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Platons
Erkenntnislehre aus der Sicht eines Entwicklungspsychologen (Bullens
1983, S. 11-15)
"2,2 PLATON
Für PLATON ist das Erkenntnisproblem geprägt durch den Gegensatz
zwischen der phänomenhaft-empirischen Welt der vorübergehenden
Erscheinungen ("Körper”, "Stoff") und der geistig-ontischen Welt des
invarianten Urbildes (reine ’Form’), auf die sie zwingend verweist. Das
Oberwinden dieses Gegensatzes ist für ihn der Erkenntnisprozess. Ob
dies allerdings gelingt, ist nicht nur abhängig vom erfolgreichen
Duchschreiten bestimmter Erkenntnisstadien: an ihm sind außer der
Denkkraft auch Wille und Begierde beteiligt, die ihren Sitz in bestimmten
(1) Körperregionen haben. [>12]
PLATON erläutert die notwendigen vier Erkenntnisschritte
- Wörter, Wahrnehmungen, Begriffe und Ideen - an Hand des berühmten
Höhlengleichnisses: der unwissende Mensch muß zunächst
aus der Welt der Schatten ('Wörter’] heraustreten, um sehen zu können,
daß sie empirisch Existierendes ('Wahrnehmung'] verzerrt abbilden,
um dann ans Tageslicht ('Verstand'] und damit ins Reich der Gedanken ('Begriffe']
getreten, erkennen zu können, daß die Begriffe ihrerseits nur
unvollkommene Widerspiegelungen der ewigen stofflosen Wahrheiten (der platonischen
"Ideen") sind.
Die 'Körper' sind das Verbindungsglied zwischen
'Stoff' und 'Form': sie haben Form, aber sind nicht ’Form'; zwar haben
die Körper eine Form, aber umgekehrt gibt es Formen ohne Körper:
der Kreis, das Dreieck, die Gleichheit etc.. 'Form* ist daher das dominante
und trans zendente Prinzip.
So können wir beispielsweise nur deshalb Objekte unterschiedlicher
Größe miteinander vergleichen und ’ ein Urteil fällen,
wenn wir die Idee der "Gleichheit" ("Identität") bereits besitzen.
Denn diese Idee kann nicht durch noch so viele Operationen des 'Vergleichens'
gewonnen werden: vielmehr ist sie deren Voraussetzung und als solche ein
eingeborener Bestandteil der Seele. Kann man PLATON bei den Schwierigkeiten
des Übergangs von der Wahrnehmung zum Verstand noch folgen, so wird
beim Übergang vom Begriff zur Idee die spiritualistische Mystik vollends
deutlich: die Seele kennt diese Ideen schon vor der Geburt (:daher eingeboren)
weil sie aus dem Reich der Ideen kommt.
Das Denken ist nur eine Art Wiedererkennen der Ideen.
Mag diese Vorstellung für die damalige Zeit
verständ-[>13]lich sein, so ist es doch mehr als erstaunlich, ihr
mitten im 20. Jahrhundert bei CHOMSKY wieder zu begegnen, nämlich
als Grundlage seiner Generativen Transformationsgrammatik, bei der die
syntaktischen Tiefenstrukturen ebenfalls auf angeborenen Ideen beruhen
sollen.
Im Hinblick auf die Sprache, auf die Bedeutung der
Wörter legt PLATON im 'Kratylos' den Grundstein für Auffassungen,
die man später, allerdings sehr verfeinertj bei K. BÜHLER (1934),
beim 'späten' WITTGENSTEIN (1953), bei WERNER & KAPLAN (1963),
oder BRUNER (1966) wieder findet. Sprache und ihre Elemente haben für
ihn den Charakter von Werkzeugen ('Organon')? Mit ihrer Hilfe können
die Dinge sprachlich-funktional bearbeitet werden. So wie nicht jedes Werkzeug
oder Instrument geeignet ist jede Art von Arbeitsgegenstand zu bearbeiten,
so verhält es sich auch bei der Relation zwischen' Dingen und Wörtern.
Der Ursprung dieser funktionalen 'Passung' liegt seiner Meinung nach in
einer Art Übereinstimmung, Nähe oder Analogie zwischen Lautgestalt
und Bedeutung eines Wortes einerseits und den Eigenschaften des zu benennenden
Objektes andererseits. Besonders dazu eignen sich Wörter für
Dinge oder Tiere, ('Kuckuck', 'Donner', 'Schlange') oder Geräusche
('brummen', 'lispeln', 'pfeifen', 'miauen', 'zwitschern' etc.).
Diese onomatopoetische (klangnachahmende) Auffassung läuft darauf
hinaus, daß die Wahrheit sich nach dem Namen der Dinge richtet, daß
ein Satz kraft seiner Lautgestalt wahr oder falsch ist, in der Tat eine
absurde Annahme. Obwohl PLATON, wegen der Dürftigkeit dieser Laut-Eigenschaftsbeziehung,
diese These abschwächt, indem er auch das Vorkommen konventionali-[>14]stischer
Bedeutungssetzungen einräumt, so hält er doch an der naturalistischen
Position fest (KUTSCHERA 1975, 34). Um so merkwürdiger mutet es an,
wenn kein geringerer als der bekannte Entwicklungspsychologe H. WERNER
zusammen mit KAPLAN die Onomatopöie im Jahre 1963 ungebrochen zum
Ausgangspunkt einer Theorie des Symbolaufbaues und der Wortbedeutungsentwicklung
in der Ontogenese macht.
Freilich kann die PLATON'sche Position hier nur
selektiv und kursorisch wiedergegeben werden: In Bezug auf spätere
Erörterungen ist es ausreichend festzuhalten, daß sie die wichtige
Unterscheidung zwischen Wesen und Erscheinung trifft: da die Dinge nicht
erscheinen wie sie wirklich sind, ist Verstandestätigkeit nötig,
um über den Sinneseindruck hinauszugelangen. Dazu ist es erforderlich,
durch Abstraktion alle Begriffe auf wenige Kategorien zurückzuführen
('Sein', 'Identität', 'Veränderung', 'Beharrung' und 'Verschiedenheit').
Seine funktionalinstrumentelle Konzeption der Sprache
als Erkenntniswerkzeug hat realistische Züge, aber diese werden durch
die idealistisch-nativistische Deutung der Kategorien als angeborene Ideen,
wieder zunichte gemacht. Folglich bilden die Welt der Sinne und der Vernunft
nicht nur eine hierarchische Abstufung zwischen 'niederen' und 'höheren'
geistigen Tätigkeiten sondern geradezu einen Antagonismus: sein Erkenntnissystem
begründet damit einen Dualismus von Physis und Psyche, ein Gegensatz,
der im Rationalismus und Empirismus der Aufklärung zu entscheiden
versucht wird und den man bis in die gegenwärtige Analytische Philosophie
z.B. CARNAP oder QUINE) und Psychologie [>15] (z.B. der psycho-physische
Parallelismus) verfolgen kann. Was die Möglichkeit einer Vermittlung
beider Welten anbetrifft, ist PLATON selbst skeptisch und elitär zugleich:
Ob wahre Erkenntnis zustande kommt, hängt nicht nur ab vom richtigen
Befolgen der 'methodos' der Erkenntnis, sondern auch und gerade von einer
’göttlichen Fügung’. Dieser gute Zufall (agathé tyche)
ist nur den Philosophen Vorbehalten: aus diesem Grund sollten nur sie den
standesmäßig gegliederten Staat regieren."
__
post hoc, ergo propter
hoc (danach, also deswegen)
Gilt nur ein Einzelfällen, aber nicht allgemein, daher allgemein
ein Fehlschluss.
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Q Quelle. [Q] := Quelle oder Quellen müssen
nachgetragen / ergänzt werden.
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transzendentaler Idealismus,
"von I. Kant gewählte Bezeichnung (vgl. Prolog. § 13 Anm. III)
für die von ihm in der »Kritik der reinen Vernunft« ausgearbeitete
erkenntnistheoretische Position. Kant definiert den t.I., den er auch formalen
oder kritischen Idealismus nennt (z. B. KrV B 519 Anm.; Prolog. §
13 Anm. III, § 60 Anhang), als den >Lehrbegriff<, »daß
alles, was im Raume oder der Idealismus, transzendentaler Zeit angeschauet
wird, mithin alle Gegenstände einer uns möglichen Erfahrung,
nichts als Erscheinungen, d. i. bloße Vorstellungen sind, die, so
wie sie vorgestellt werden, als ausgedehnte Wesen, oder Reihen von Veränderungen,
außer unseren Gedanken keine an sich gegründete Existenz haben«
(KrV B 518-519, vgl. A
369). Mit diesem >Lehrbegriff< charakterisiert Kant die grundlegende
Wende, die er der Frage nach der Objektivität der Erkenntnis und dem
Weg zu deren Beantwortung gegeben hat. Erkenntnis ist eben darum objektiv,
d. h., sie liefert verläßliche Aussagen über die Gegenstände
der Erfahrung, weil diese Gegenstände von uns selbst und in diesem
Sinne >subjektiv< - von unserem Erkenntnisvermögen bzw. unserem
>Bewußtsein< - erzeugt sind. Die Erzeugung der Gegenstände
der (empirischen) Erkenntnis besteht darin, daß nicht Gegenstände
an sich selbst, d.h. i>Dinge an sich<, sondern Wahrnehmungen bzw.,
allgemeiner gesagt, iVorstellungen dieser Gegenstände die unmittelbar
gegebenen Gegenstände der Erkenntnis ausmachen. Da die Vorstellungen
von den Gegenständen der Erkenntnis aber Erzeugnisse des Vorstellungsvermögens
sind, läßt sich auch verstehen, daß die Erkenntnis der
(wahrgenommenen) Gegenstände objektiv ist - in dieser Erkenntnis erfassen
wir unsere eigenen Erzeugnisse, nicht von uns unabhängig entstandene
>Dinge an sich<. Dieses Verständnis der von uns wahrnehmbaren Gegenstände
als Vorstellungen definiert den iIdealismus der erkenntnistheoretischen
Konzeption Kants. ...[Lit]"
Quelle: Mittelstraß, Jürgen (1980-1996,
Hrsg.). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. 4 Bde.
Die ersten beiden Bände erschienen bei BI, Mannheim. Die letzten beiden
Bände bei Metzler, Stuttgart.
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Villers
zur Ideenlehre Platons in Metzler Lexikon Philosophie.
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Vorstellungsbegriff
im Eisler (2.A. 1904) zitiert nach Zeno.org (Abruf 14.09.18)
"[661] Vorstellung (phantasia, perceptio, idea, repraesentatio. idea,
perception: englisch. idée, perception: französisch) bedeutet:
1) die Erinnerungsvorstellung, die reproducierte Vorstellung. 2) (im weiteren
Sinne) jeden anschaulichen (s. d.), aus Empfindungen (s. d.) als Elementen
sich aufbauenden Bewußtseinsvorgang, der etwas zum Object (s. d.)
hat, sei er eine Wahrnehmung (s. d.) oder eine Erinnerung (s. Gedächtnis,
Reproduction). Die Vorstellungen sind Synthesen von Empfindungen, relativ
selbständige Empfindungscomplexe, die immer zugleich gefühlsbetont
und mit irgend einem Grade des Strebens behaftet sind. Vorstellungen sind
also nichts absolut Selbständiges, nichts isoliert Vorkommendes, nichts
Einfaches, sondern immer schon Momente, Teilinhalte eines vollständigen
Bewußtseinsvorganges, d.h. einer primären oder rückgebildeten,[661]
mechanisierten Willenshandlung (s. Voluntarismus). Die Vorstellungen sind
keine Dinge, keine Kräfte, sondern Momente von Processen, Vorgängen.
Sie können sich nicht »unbewußt« (s. d.) »erkalten«,
sondern werden immer wieder neu (durch Synthese) produciert (s. Reproduction).
Das Auftreten von bestimmten Inhalten, als Act des Subjects aufgefaßt,
ist das Vorstellen, das Was oder Besondere des Vorstellens ist die Vorstellung
als Vorstellungsinhalt. Was durch diesen repräsentiert, vertreten,
dargestellt wird, worauf er sich bezieht, ist das Vorstellungsobject (realer
oder idealer Gegenstand der Vorstellung). Die Trennung von Vorstellung
und Object ( – beide bilden ursprünglich eine Einheit – ), welches
jene bedeutet, auf welches sie hinweist erfolgt im Urteil. Die zunächst
in der Form der Vorstellung gegebene Außenwelt wird infolge der denkenden
Verarbeitung der Vorstellungsinhalte zu einem begrifflich bestimmten System
von Relationen fester Einheiten als Zeichensystem für »trenscendente
Factoren« (s. d.), die nicht selbst Vorstellungsobject werden, sondern
das erkennende Subject zur Production seiner Vorstellungen gesetzmäßig
motivieren, determinieren.
Die Geschichte des Begriffes »Vorstellung«
zeigt eine bald weitere, bald engere Fassung desselben. Als Vorstellung
gilt bald ein jedes Percipieren (s. d.) eines Inhalts, bald Wahrnehmung
und Erinnerungsbild, bald nur das letztere. Verschieden ist auch die Bedeutung,
welche der Vorstellung erteilt wird (s. Intellectualismus, Voluntarismus).
Endlich wird das Verhältnis von Vorstellung und Object (s. d.) verschieden
gedeutet.
Die ältere Philosophie versteht unter Vorstellung,
eine innere »Einbildung«, eine innerliche (richtige oder falsche,
gedächtnis- oder phantasiemäßige) Vergegenwärtigung
von Objecten. ARISTOTELES bestimmt die Vorstellung (phantasia), »Einbildung«,
als eine infolge von Wahrnehmung (s. d.) eintretende seelische Veränderung,
Nachwirkung, als kinêsis hypo tês aisthêseôs tês
kat' energeian gignomenê. epei d' hê opsis malista aisthêsis
esti, kai to onoma hypo tou phaous eilêphen, hoti aneu phôtos
ouk estin idein (De an. III 3, 429 a 1 squ.). epeidê esti kinêthentos
ton de kineisthai heteron hypo toutou, hê de phantasia kinêsis
tis dokei einai kai ouk aneu aisthêseôs gignesthai all' aisthanomenois
kai hôn aisthêsis estin (l. c. 428 b 11). Die phantasia ist
wie eine abgeschwächte Empfindung (Rhet. I 11, 1370 a 28). Ohne Wahrnehmung
gib es kein Sich-vorstellen: phantasia gar heteron kai aisthêseôs
kai dianoias. hautê te ou gignetai aneu aisthêseôs, kai
aneu tautês ouk estin hypolêpsis (l. c. 427 b 14). to oun phainesthai
esti to doxazein hoper aisthanetai (l. c. 428 b 1). Die phantasia kann
auch falsch, trügerisch (pseudês) sein (l. c. 428 a 17). Sie
ist vom Begriffe (logos) zu unterscheiden: tôn de thêriôn
eniois phantasia men hyparchei, logos d' ou (l. c. 428 a 25). Die phantasia
ist logistikê oder aisthêtikê (l. c. III 10, 433 b 29.
vgl. III 11, 434 a 5). Das Vorstellungsbild heißt phantasma (s. d.).
Die Stoiker erklären die Vorstellung als die Erfassung eines in der
Seele erfolgen den »Abdruckes« (typôsis) eines Zustandes,
der auf ein Object hinweist: phantasia men oun esti pathos en tê
psychê gignomenon, endeiknymenon en hautô kai to pepoiêkos
(Plac. IV, 12, Dox. 401). Die Vorstellung stellt sich und ihre Ursache
dar: eirêtai de phantasia ek tou phainesthai autên te kai to
pepoiêkos, hoper esti phantaston (Galen. hist. philos. 93, 105, Dox.
636). phantasma de estin eph' ho helkometha kata ton phantastikon diakenon
helkysmon (ib.). phantaston de to pepoiêkos tên phantasian
aisthêton (Nemes., De nat. hom. 7). –. legousi gar phantasian einai
typôsin en hêgemonikô (Sext. Empir. Pyrrh. hypotyp. II,
7). [662] diapherei de phantasia kai phantasma. phantasma men gar esti
dokêsis dianoias kata tous hypnous, phantasia de esti typôsis
en psychê, toutestin alloiôsis ... ou gar dekteon tên
typôsin hoionei typon sphragistêros, epei anedekton esti pollous
typous kata to auto peri to auto ginesthai. noeitai de hê phantasia
hê apo hyparchontos kata to hyparchon enapomemagmenê kai enapotetypômenê
kai enapesphagismenê, hoia ouk an genoito apo mê hyparchontos.
tôn de phantasiôn kat' autous hai men eisin aisthêtikai
(sinnliche Vorstellungen), hai d' ou. aisthêtikai men hai di aisthêtêriou
ê aisthêtêriôn lambanomenai, ouk aisthêtikai
d' hai dia tês dianoias kathaper hai epi tôn asômatôn
kai epi tôn allôn tô logô lambanomenôn. tôn
de aisthêtikôn apo hyparchontôn met' eixeôs kai
synkatatheseôs ginontai. eisi de tôn phantasiôn kai emphaseis
hai hôsanei apo hyparchontôn ginomenai. eti tôn phantasiôn
hai men eisi logikai, hai de alogoi. logikai men hai tôn logikôn
zôôn, alogoi de hai tôn alogôn. hai men oun logikai
noêseis eisin, hai d' alogoi ou tetychêkasin onomatos. kai
hai men eisi technikai, hai de atechnoi (Diog. L. VII 1, 50 squ.). tên
de phantasian einai typôsin en psychê, tou onomatos oikeiôs
metenênegmenon apo tôn typôn tôn en tô kêrô
hypo tou daktyliou ginomenon (l. c. VII, 1, 45). Die Vorstellungen sind
kataleptisch (s. d.) oder akataleptisch (ib.). Jede Vorstellung ist eine
heteroiôsis psychês, ein Erleiden der Seele (kata peisin. Sext.
Empir. adv. Math. VII, 229, 239). EPIKTET bemerkt in bezug auf das Verhältnis
der Vorstellung zum Seienden: tetrachôs hai phantasiai ginontai hêmin.
ê gar hôs esti tina, houtô phainetai, ê ouk onta
oude phainetai hoti estin, ê esti kai ou phainetai, ê ouk esti
kai phainetai (Diss. I, 27, 1). Nach ALEXANDER VON APHRODISIAS ist die
phantasia eine Nachwirkung der Empfindung (De an. 135 b). Ähnlich
lehren PROKLUS, PLUTARCH VON ATHEN (Prokl. in Tim.. vgl. Siebeck, I 2,
350).
Die Scholastiker unterscheiden »formale«
Vorstellung (Vorstellungsact) und »objective« (s. d.) Vorstellung
(Vorstellungsinhalt) (vgl. SUAREZ, Met. disp. II, sct. 1, 1). »Objectives
Sein« ist das Sein, sofern es vorgestellt wird. Die Vorstellungen
entstehen durch Vermittlung von »species« (s. d.), als »rerum
imagines in mente apparentes« (JOH. VON SALISBURY, vgl. Prantl, G.
d. L. II, 262). Vgl. Phantasie, Wahrnehmung, Object.
Bei LUTHER. kommt Vorstellen (»Fürstellen«)
im Sinne von producere, praesentare vor. Nach DESCARTES ist die »imaginatio«
(s. d.) »quaedam applicatio facultatis cognoscitivae ad corpus ipsi
intime praesens ac proinde existens« (Med. V). Vom Begriffe (s. d.)
unterscheidet die sinnliche Vorstellung auch SPINOZA (s. Idee). Nach HOBBES
ist das »phantasma« ein »sentiendi actus« (De corp.
C. 25, 3). LOCKE nennt Vorstellung (idea) alles, was die Seele auffaßt
(Ess. II, ch. 8, § 8). LEIBNIZ bestimmt die Vorstellung als Vergegenwärtigung
einer Vielheit in einer Einheit: »L'état passager qui enveloppe
et représente une multitude dans l'unité ou dans la substance
simple n'est autre chose que ce qu'on appelle la perception« (Monadol.
14). Die Monaden (s. d.) »repräsentieren«, jede von ihrem
Gesichtspunkt, das Universum. Die Vorstellung steht in natürlicher
Beziehung zu dem, was vorgestellt werden soll (Theod. II B, § 356
f.). Die Idee ist nicht »la forme de la pensée«, sondern
»l'objet«. so kann sie »antérieure et postérieure
aux pensées« sein (Nouv. ess. II, ch. 1, 1. vgl. unten Bolzano).
CHR. WOLF gebraucht zuerst den Ausdruck »Vorstellung«
für die intellectuellen Bewußtseinsvorgänge (Vern. Ged.
I, § 220, 232, 749, 774. s. Idee). [663] REUSCH erklärt: »Repraesentatio
generation dicitur conformatio seu assimilatio rei unius ad alteram«
(Syst. Log. § 1). RÜDIGER versteht unter der »idea«
nur die Erinnerungsvorstellung (De sens. ver. et fals. I, 4, §1).
MENDELSSOHN bemerkt: »Die Vorstellungen des Wachenden... sind Abbildungen
der Dinge, die außer uns wirklich vorhanden sind, nach den Regeln
der Ordnung, in welcher sie sich außer Uns wirklich hervorbringen.
sie gehöre alle zu einer gemeinschaftlichen Welt. Sie sind zwar nicht
in allen Subjecten gleich, sondern nach der Lage derselben und nach ihrem
Standorte verschiedentlich abgeändert, aber diese Verschiedenheit
selbst zeiget die Einheit und Identität des Gegenstandes, das sie
darstellen« (Morgenst. I, 6). SELLE definiert: »Das Bewußtsein
einer erfahrenen Empfindung heißt Vorstellung« (Grdz. d. r.
Philos. S. 27. vgl. H. S. REIMARUS, Vernunftlehre, § 35). Nach SCHAUMANN
ist Vorstellen ein durch das Ich im Ich Setzen (Elem. d. Log. § 31).
Nach TETENS sind die Vorstellungen »von unseren Modificationen in
uns zurückgelassene und durch ein Vermögen, das in uns ist, wieder
hervorzuziehende oder auszuwickelnde Spuren« (Philos. Vers. I, 16).
Es gibt ursprüngliche und abgeleitete Vorstellungen (l. c. S. 24).
– Als Grundkraft der Seele betrachten die Vorstellungskraft CHR. WOLF,
TIEDEMANN (Unters. üb. d. Mensch. 1777/78), EBERHARD (Theor. d. Denk.
u. Empfind. 1776), PLATNER (Log. u. Met. S. 10) u. a.
CONDILLAC unterscheidet (wie LOCKE, S. Idee) »idées
simples, idées complexes« (Extr. rais. p. 50). Nach BONNET
ist Vorstellung (idée) »toute manière d'être
de l'âme, dont elle a la conscience ou le sentiment« (Ess.
analyt. IV, 19). Es gibt »idées des sens« und »de
la réflexion« (Ess. de psychol. ch. 19, 21. wie LOCKE). Nach
HOLBACH werden die Gehirnerregungen zu Vorstellungen, »lorsque l'organe
intérieur porte les changements à l'objet qui les a produits«
(Syst. de la nat. I, ch. 8, p. 108. vgl. FERGUSON, Grds. d. Moralphilos.
S. 43).
KANT versteht unter Vorstellung die Perception (s.
d.) in allen ihren Arten (Anschauung, Begriff, Idee) (Krit. d. rein. Vern.
S. 278 f.. vgl. Raum, Zeit, A priori). Nach REINHOLD gehört zu jeder
Vorstellung Stoff und Form (Vers. ein. neuen Theor. II, 230 ff.). Vorstellen
heißt »einen Stoff zur Vorstellung empfangen (nicht geben)
und ihm die Form der Vorstellung erteilen« (l. c. S. 264). Vorstellung
a priori ist »die Vorstellung von den a priori bestimmten Formen
der sinnlichen Vorstellung, der äußern und der innern Anschauung«
(l. c. S. 385). Nach BECK ist das »ursprüngliche Vorstellen«
eins mit dem reinen Verstande (Erl. Ausz. III, 371). E. SCHMID erklärt:
»Vorstellung nennen wir nicht eine jede Veränderung des Gemütes
überhaupt, sondern nur diejenige, wovon ein Bewußtsein möglich
ist, d. k. die ich auf ein (vorstellendes) Subject und auf einen (vorgestellten)
Gegenstand beziehen kann« (Empir. Psychol. S. 179). Die Vorstellung
entsteht »durch eine Einwirkung des Objects und durch eine Handlung
des Gemüts zugleich, d.h. die Vorstellung wird erzeugt« (l.
c. S. 185). »Alle erkennbaren Vermögen des menschlichen Gemütes
haben die gemeinschaftliche Bestimmung des Vorstellungsvermögens,
d.h. alles, was durch das Gemüt möglich ist, ist entweder selbst
Vorstellung oder nur durch Vorstellung möglich« (l. c. S. 172)
KRUG erklärt: »Wir finden in uns zuerst eine Tätigkeit,
die bloß innerlich (immanent) ist, indem wir uns irgend etwas vorstellen
und es durch unsere Vorstellungen erkennen können. Durch diese Tätigkeit
wird daher nur etwas Subjectives erzeugt, wenn es sich auch auf ein Objectives
beziehen mag, das dadurch im Ich vergegenwärtigt oder abgebildet wird«
(Handb. d. Philos. I, ob). Nach FRIES ist Vorstellung [664] alle psychische
Tätigkeit, in welcher die Beziehung auf Existenz und Gegenstand vorkommt
(Neue Krit. I, 65). Vorstellung ist »jede Tätigkeit meines Gemüts,
die zur Erkenntnis gehört« (Syst. d. Log. S. 32). Nicht die
Vorstellungen erhalten sich, sondern deren Reproductionsfähigkeit
bleibt (Neue Krit. I, 144). Nach LICHTENFELS ist die Vorstellung »Vergegenwärtigung
eines Gegenstandes als solchen« (Gr. d. Psychol. S. 15). Die Vorstellungen
stehen miteinander in Wechselwirkung (l. c. S. 82 ff.). G. E. SCHULZE betont:
»Da Vorstellungen allererst durch ihre Beziehung auf etwas anderes,
als sie selbst sind, Vorstellungen ausmachen, so können sie von dem,
was dadurch vorgestellt wird, sehr verschieden sein und gleichwohl eine
Erkenntnis desselben vermitteln« (Üb. d. menschl. Erk. S. 24).
»Durch Wahrnehmen wird immer nur einzelnes und Gegenwärtiges
erkannt. Das Vorstellen hingegen erstreckt sich auch, weil es aus einem
Erkennen vermittelst gewisser Zeichen besteht, auf das mehreren Dingen
Zukommende, ferner auf das Abwesende, nicht mehr Vorhandene und Zukünftige«
(l. c. S. 25 f.). Die Vorstellungen zerfallen in Vorstellungen von Einzeldingen,
Begriffe, Ideen (1. G. S. 27 ff.). »Gesamtvorstellungen« sind
»diejenigen, welche die Erkenntnis der Veränderungen enthalten,
die mit einem Einzeldinge nach und nach vorgefallen sind« (l. c.
S. 28. vgl. Psych. Anthrop. S. 147 f.: »Was... die Einbildungskraft
hervorgebracht hat, wird... Vorstellung genannt«). – Nach TIEDEMANN
sind Vorstellungen »solche Veränderungen des Gemüts, die
ohne einen jetzt gemachten leidentlichen Eindruck vorhanden sind, die wir
aber als irgend einem gemachten oder etwa noch zu machenden Eindrucke ähnlich
annehmen und denen Allgemeinheit nicht ausdrücklich beigelegt wird«
(Theaet. S. 116, 145).
BOUTERWEK bestimmt die Vorstellung als »die
Entgegensetzung oder unmittelbare Wirkung der Kräfte selbst«
(Apodikt. II, 75). Nach J. G. FICHTE gehören Wollen und Vorstellen
untrennbar zusammen (WW. II 1, 21). Nach SCHELLING ist die Vorstellung
das gemeinsame Product von Ich und Nicht-Ich. Nach J. J. Wagner wird durch
das Streben des Subjects, welches auf die Bestimmtheiten und Verschiedenheiten
des Objects gerichtet ist, die Empfindung zur Vorstellung, welcher die
reagierende Ich-Tätigkeit den Inhalt gibt (Organ. S. 140 ff.). Durch
den quantitativen und qualitativen Gegensatz bestimmen die Vorstellungen
ihre Verhältnisse zueinander (l. c. S. 150 f.). Die (bewußtlose)
Vorstellung ist die »Indifferenz der Anschauung und Empfindung«
(Syst. d. Idealphilos. S. 15). Nach ESCHENMAYER ist in der Vorstellung
das Mannigfaltige der quantitativen und qualitativen Verhältnisse
der Außenwelt zur Einheit verknüpft (Psychol. S. 27). »Vorstellung
ist eine Verknüpfung der Wahrnehmungen zur Einheit, Begriff eine Verknüpfung
der Vorstellungen zur Einheit« (l. c. S. 84). – Nach HEINROTH ist
das Vorstellen ein »Ein-Bilden« des Äußeren zum
Innern (Psychol. S. 104). Nach HILLEBRAND ist das Vorstellen das »einfache
subjective Setzen der Empfindung als eines Objects im Unterschiede von
der Subjectivität« (Philos. d. Geist. I, 172). Die Vorstellung
ist »die Seele im Bewußtsein ihrer eigenen Empfindungen«
(l. c. S. 172 f.). Bewußtsein und Vorstellung sind identisch (ib.).
In jeder Vorstellung ist ein Grad des Strebens der Subjectivität,
das Object räumlich und zeitlich zu bestimmen (l. c. S. 173). Die
Vorstellungen sind »Kraftpositionen der Subjectivität dem Objecte
gegenüber« (l. c. S. 173 f.). Auf der Spannung jeder Vorstellung
gegenüber den anderen beruht der psychische Mechanismus (l. c. S.
178. s. unten Herbart). – Nach H. RITTER ist die Vorstellung »ein
allgemeines Bild, welches [665] von Erscheinungen abgenommen worden ist«
(Syst. d. Log. u. Met. I, 208). Nach C. H. WEISSE ist die Vorstellung »das
in der Zeit weder anfangende, noch endende, weder als Ursache noch als
Wirkung von anderem, in anderem und für andere seiende, sondern das
für-sich-seiende Bild des Zeitlichen, d.h. der durch den Proceß
der Zeitlichkeit bestimmten Körperlichkeit« (Grdz. d. Met. 6.
539). »Jede Bestimmtheit hat ein doppeltes Dasein, ein reales, zeitliches,
in specifischer Körperlichkeit und Bewegung bestehendes, und ein ideales,
außerzeitliches, die Wahrheit jenes ersteren – ein Dasein als Vorstellung«
(l. c. S. 538). Durch die Dialektik ihres Begriffes wird die Vorstellung
zur Kraft (l. c. S. 541). BOLZANO unterscheidet
objective Vorstellung, »Vorstellung an sich« und subjective
Vorstellung, Auffassung oder Erscheinung jener (Wissenschaftslehre III,
§ 270, S. 6). Zu jeder subjectiven gibt es eine ihr zugehörige
objective Vorstellung (l. c. § 271, S. 8) als deren »Stoff«
(l. c. S. 9). Es gibt auch gegenstandslose Vorstellungen (l. c. §
280, S. 31). »Vorstellung an sich« ist »alles dasjenige,
was als Bestandteil in einem Satze vorkommen kann, für sich allein
aber noch keinen Satz ausmacht« (l. c. § 48, S. 216). Es gibt
einfache und zusammengesetzte, sinnliche und übersinnliche Vorstellungen
(l. c. § 277 ff.).
Als Erinnerungsbild bestimmt die Vorstellung E.
REINHOLD (Lehrb. d. philos. propäd. Psychol. 2, S. 132 ff.). Logisch
hat die Vorstellung als Bestandteil des Urteils Geltung (l. c. S. 318).
Als »erinnerte Anschauung« erklärt die Vorstellung HEGEL
(WW. VII 2, 323. vgl. XI, 63). Ähnlich DAUB (Philos. Anthropol. 191),
MICHELET (Anthropol. S. 284 ff.), E. ROSENKRANZ (Syst. d. Wissensch. S.
42), HANUSCH (Handb. d. Erfahrungsseelenlehre S. 70 ff.), G. BIEDERMANN
(Philos. als Begriffswissensch. I, 17 ff., 23) u. a. Ähnlich ferner
LOTZE (Grdz. d. Psycholog. § 14. vgl. Mikrok. I2, 216 ff.. Met. S.
520), nach dem die Vorstellungen von den Empfindungen völlig verschieden
sind (vgl. auch MEYNERT, Psychiatrie, S. 264), FECHNER (Elem. d. Psychophys.
II, 464), HELMHOLTZ (Physiol. Opt. S. 435), CZOLBE, der die Vorstellung
als »die Wiederholung (Reproduction) einer Empfindung, eine Gefühls
oder einer sinnlichen Wahrnehmung« bestimmt (Gr. u. Urspr. d. menschl.
Erk. S. 225 ff.), GEORGE (Lehrb. d. Psychol. S. 226), L. GEIGER (Urspr.
u. Entwickl. d. menschl. Sprache I, 30), C. GÖRING, nach dem die Vorstellung
»die Reproduction einer Empfindung der Sinnesorgane« ist (Syst.
d. krit. Philos. I, 47), R. SEYDEL (Log. S. 40), A. RAU (Empfind. u. Denk.
S. 337), ZIEHEN (Leitfad. d. physiol. Psychol. 2, S. 108), SCHUBERT-SOLDERN
(Gr. ein. Erk. S. 346), WITTE (Vorstellen = ein Abwesendes im Bewußtsein
repräsentieren, Vors. d. Seele S. 52), H. WOLFF (»Vorstellungen
sind der seelische Nachklang des gesamten Sinnlichkeitslebens«, Handb.
d. Log. S. 163), ähnlich JODL (Lehrb. d. Psychol. S. 140. Vorstellung
= »secundäre« Bewußtseinserregung). REHMKE (Vorstellen
= »Haben von Gegenständlichem«, »Wiederhaben eben
desselben, was dem Bewußtsein früher eigen war, unter anderen
wirkenden Bedingungen«, Allgem. Psychol. S. 246 ff.), so auch TH.
KERRL (Aufmerks. S. 26). EBBINGHAUS, der für psychologische Zwecke
die Vorstellungen als Erinnerungen auffaßt, d.h. als »Gebilde...,
die, obwohl nicht durch die leiblichen Sinnesorgane und ihre äußeren
Reize direct vermittelt, doch dem sinnlich Empfundenen inhaltlich unverkennbar
ähnlich sind« (Grdz. d. Psychol. I, 523 ff.. vgl. I, 539. »Vorstellungen
in Bereitschaft« sind »Vorstellungen, die noch nicht selbst
bewußt, aber dem Bewußtwerden nahe sind«, l. c. S. 56),
KÜLPE (Gr. d. Psychol. S. 288), W. JERUSALEM (Vorstellung =[666] »reproducierte
Wahrnehmung«, Lehrb. d. Psychol. 3, S. 69 f.), H. CORNELIUS (Psychol..
Einl. in d. Philos. S. 175 ff.), R. STEINER (Vorstellung = »eine
auf eine bestimmte Wahrnehmung bezogene Intuition, ein Begriff, der einmal
nur einer Wahrnehmung verknüpft war und dem der Bezug auf diese Wahrnehmung
geblieben ist« Philos. d. Freih. S. 103), ferner SULLY (Handb. d.
Psychol. S. 158 ff.), BALDWIN (»representation« = die Function,
»by which the material acquired in presentation is retained, reproduced
and intelligently used in the procesess of mind«, Handb. of Psychol.
I2, ch. 6, p. 80 f.), H. SPENCER, BAIN, JAMES, J. WARD, STOUT u. a. (s.
Representation).
SCHOPENHAUER identificiert Object (s. d.) und Vorstellung.
Die Welt der Objecte als solcher ist die »Welt als Vorstellung«,
als solche Erscheinung des Willens (s. d.). – HERBART versteht unter Vorstellung
den psychischen Grundproceß, der allen psychischen Vorgängen
zugrunde liegt (s. Intellectualismus, Gefühl), den seelischen Elementarzustand,
den sie als »Selbsterhaltung« (s. d.) gegenüber den drohenden
»Störungen« (s. d.) produciert (Met. II, § 234).
»In den Vorstellungen empfängt die Seele keinen Stoff von außen
her, vielmehr sind sie nur vervielfältigte Ausdrücke für
die innere eigene Qualität der Seele« (Psychol. als Wissensch.
II, § 138). Die Vorstellungen bleiben (unbewußt) in der Seele
(Psychol. I, § 94. Lehrb. zur Psychol. 3, S. 10. ähnlich u. a.
CRUSIUS, Weg zur Gewißh. § 99. FRIES, Syst. d. Log. S. 55. SCHLEIERMACHER,
Psychol. S. 437) An sich sind sie keine Kräfte, aber sie »werden
Kräfte, indem sie einander widerstehen. Dieses geschieht, wenn ihrer
mehrere entgegengesetzte zusammentreffen« (Lehrb. zur Psychol. 3,
S. 15). Durch den Widerstand verwandelt sich das Vorstellen in ein »Streben,
vorzustellen« (l. c. S. 16. Psychol. als Wissensch. I, § 36
ff.). Statik (s. d.) und Mechanik (s. d.) des Geistes berechnen die Gleichgewichts-
und Bewegungsverhältnisse der Vorstellungen (s. Hemmung, Reproduction).
Ähnlich lehren STIEDENROTH, G. SCHILLING, DROBISCH, R. ZIMMERMANN,
LINDNER, DRBAL u. a. Auch VOLKMANN (Lehrb. d. Psychol. I4, 165 ff.). Die
Vorstellung entsteht aus dem »Zusammen« der Seele mit anderen
Wesen (l. c. S. 167). Sie ist der einfache Zustand der Seele, »in
welchem. diese ihren Gegensatz zu den Realen, mit denen sie sich in unmittelbarem
oder vermitteltem Zusammen beendet, zum Ausdruck bringt. Diesen Zustand
als Geschehenes, als Tat, als innere Entwicklung und Ausbildung der Seele
gefußt, nennen wir Vorstellung, als Geschehen, als Tätigkeit
Vorstellen«. »Die Vorstellung ist das Vorgestellte, d.h. das,
was das Vorstellen darstellt und festsetzt, was es zur Geltung bringt und
in seiner Geltung behauptet« (l. c. S. 168). – BENEKE definiert:
»Vorstellung heißt jede Seelentätigkeit, inwiefern sie
Subject eines Urteils ist« (Neue Grundleg. zur Met. S. 6). »Eine
Vorstellung kann unmittelbar als Vorstellung eines bestimmten Seins nur
dadurch erkannt werden, daß dies in ihr selbst irgendwie durch eine
unmittelbare Beziehung auf dasselbe ausgedrückt ist« (l. c.
S. 10). Das Vorstellen besteht in der »Ausfüllung der Urvermögen
durch die ihnen von außen kommenden Elemente« (Pragmat. Psychol.
I, 48. Lehrb. d. Psychol. 3, § 115). Aus jedem Urvermögen kann
sowohl ein Vorstellen als ein Begehren hervorgehen (Lehrb. d. Psychol.
§ 116. vgl. § 128 ff.. vgl. § 145 ff.). Nach G. SPICKER
ist die Vorstellung »die bewußte Empfindung« (K., H.
u. B. S. 134).
Nach J. H. FICHTE sind Vorstellungen »nicht
Kräfte, sondern Producte«. Es gibt keine selbständigen
Vorstellungen, sondern nur ein vorstellendes Seelenwesen (Psychol. I, 153).
Vorstellen ist die freie Tätigkeit des Geistes, wenn [667] sie das
sinnlich Gegebene bewahrt, dann aber aus sein er Verdunklung hervorruft
und vor das Bewußtsein wieder hinstellt (Psychol, I, 391). Nach ULRICI
ist die Vorstellung »der unmittelbare Erfolg des einzelnen bestimmten
Actes dieser Tätigkeit, durch den die Seele ein bestimmtes einzelnes
Etwas, einen gegebenen Sinneseindruck, eine Empfindung oder Gefühlsperception...
von sich unterscheidet« (Leib u. Seele, S. 319). L. KNAPP erblickt
in der combinierenden Nachaußensetzung der Empfindungen durch das
Gehirn ihre Erhebung zur Vorstellung. »Das Empfinden drückt...
ein in sich Finden, das Vorstellen aber ein sich Gegenüberstellen
aus« (Syst. d. Rechtsphilos. S. 45). Nach W. ROSENKRANTZ ist die
Vorstellung verschieden vom Subjecte und Objecte. sie ist »dasjenige,
worin beide unter sich zur Einheit verbunden sind« (Wissensch. d.
Wiss. I, 139 f.), entsteht durch Wechselwirkung von Subject und Subject
(l. c. I, 182 ff.). HAGEMANN unterscheidet sinnliches und nicht sinnliches
(reproduciertes u.s.w.) Vorstellen (Psychol. 3, S. 41, 64). MAINLÄNDER
bemerkt: »Die vom Gehirne nach außen verlegten Sinneseindrücke
heißen Vorstellungen« (Philos. d. Erlös. S. 4). Und JESSEN:
»Alles, was zu unserem Bewußtsein kommt, wird gleichsam vor
unser Ich hingestellt und demgemäß als Vorstellung bezeichnet«
(Phys. d. menschl. Denk. S. 111). J. BERGMANN versteht unter Vorstellung
»das Haben eines Gegenstandes im Bewußtsein« (Grundprobl.
d. Log. 2, S. 31 f.). – BRENTANO rechnet das Vorstellen zu den einfachen,
ursprünglichen psychischen Functionen. Vorgestellt wird, »wo
immer etwas erscheint« (Psychol. I, 261, s. Object, Intentional).
F. HILLEBRAND erklärt: »Der Vorstellungsact wird durch seinen
Inhalt specificiert und bildet mit ihm zusammen eine einzige psychische
Realität« (Die neuen Theor. d. kategor. Schl. S. 37). Nach A.
HÖFLER sind Vorstellungen Vergegenwärtigungen von Objecten, von
Gegenwärtigem oder Vergangenem (Psychol.. Grundlehr. d. Log. S. 4).
TWARDOWSKY erklärt: »Ein Gegenstand ist vorgestellt kann heißen,
daß ein Gegenstand neben vielen anderen Relationen... auch an einer
bestimmten Beziehung... zu einem erkennenden Wesen teilhat... In einem
anderen Sinn aber bedeutet der vorgestellte Gegenstand einen Gegensatz
zum wahrhaften Gegenstand, den Inhalt der Vorstellung« (Zur Lehre
vom Inh. u. Gegenst. d. Vorstell. S. 15. vgl. Object). UPHUES definiert:
»Unter Vorstellungen können... nur Empfindungen, wieder auflebende
oder ursprüngliche, verstanden werden, die uns Gegenstände vertreten,
d.h. mit denen ein ruhendes Wissen um etwas von ihnen Verschiedenes, von
ihnen Unabhängiges verbunden ist, das wir jederzeit wieder lebendig
machen können« (Vierteljahrsschr. f. wissensch. Philos. 21.
B., S. 464 f.). Nach L. RABUS ist Vorstellen »dasjenige Denken, welches
den Gegenstand durch Unterscheidung desselben in sich und durch Beziehung
der Unterschiede aufeinander als etwas setzt: Vorstellen ist Eines als
Anderes Denken« (Log. S. 79). Nach B. ERDMANN sind Vorstellungen
»die Bewußtseinsvorgänge, durch die wir Gegenstände
setzen« (Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 10. Bd., S. 313). Jeder
intellectuelle Bewußtseinsvorgang ist Vorstellung (l. c. S. 311).
»Vorstellen umfaßt alle diejenigen Bewußtseinsinhalte,
in denen uns das im Bewußtsein Vorhandene als Gegenstand bewußt
ist. Dieser Gegenstand ist das Vorgestellte« (Log. I, 36. vgl. S.
171). Die »Perceptionsmasse« ist nicht Vorstellung, nicht im
Bewußtsein (Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 10. Bd., S. 336 ff.).
Nach HUSSERL ist die Vorstellung 1) »ein Act (bezw. eine eigenartige
Actqualität) so gut wie Urteil, Wunsch, Frage u.s.w.«, 2) »die
Actmaterie, welche die eine Seite des intentionalen Wesens in jedem vollständigen
Acte ausmacht« (Log. Unters. II, [668] 427). Auch jeder Act ist Vorstellung,
»in welchem uns etwas in einem gewissen engern Sinne gegenständlich
wird« (l. c. S. 430). »Jeder Act ist entweder selbst eine Vorstellung,
oder er ist in einer oder mehreren Vorstellungen fundiert« (l. c.
B. 431 f.. vgl. B. 463 ff.). LIPPS nennt jeden Bewußtseinszustand
Vorstellung (Grundtats. d. Seelenleb. S. 25). »Ich stelle ein Object
vor, indem ich ein Bild von ihm erzeuge und vor mich hinstelle. In der
Erzeugung des Bildes oder... des ideellen Objectes besteht die Vorstellungstätigkeit«
(l. c. S. 29).
Nach H. STEINTHAL ist Vorstellung »jeder begriffliche
Factor, insofern er Gegenstand der psychologischen Untersuchung ist«
(Einl. in d. Psychol. S. 111). GLOGAU bestimmt die Vorstellung als »die
aus den räumlich-zeitlichen Beziehungen herausgelösten, mehr
oder weniger verdichteten Inhalte« (Abr. d. philos. Grundwiss. I,
201. vgl. Psychol.). Jede Vorstellung ist ein Verband, der aus Teilvorstellungen
besteht (Grundwiss. I, 203. über »Verflechtungen« vgl.
S. 207 ff.). Nach LAZARUS sind die Vorstellungen »Repräsentationen,
Vertretungen eines in unserer Seele vorhandenen Gedankeninhalts«.
Die Vorstellung ist (wie nach Steinthal) »Anschauung der Anschauungen«,
»innerlich wiederholte und dadurch fixierte Auffassung des Objects«,
»die durch das Wort bewirkte Apperception irgend eines ursprünglichen
Denkinhalts« (Leb. d. Seele II, 2, 249 ff.). Nach TEIHMÜLLER
sind Vorstellungen »die an die Worte mit ihrem zugehörigen Empfindungskreis
angeknüpften Erkenntnisse« (Neue Grundleg. S. 133).
Als Synthese faßt die Vorstellung auf E. v.
HARTMANN. Sie ist »ein unbewußter Aufbau aus relativ unbewußten
Willenscollisionen« (Kategorienlehre S. 48). Die absolut unbewußte
Vorstellung (ein Attribut des Unbewußten, s. d.) ist »ideale
Anticipation eines zu realisierenden Willenserfolges«, ist »unsinnlich-übersinnlich«
(Mod. Psychol. S. 79), concret, singulär, rein activ und productiv,
logische Intellectualfunction, intellectuelle Anschauung, Idee (l. c. 79
f.). Aus einer Synthese leitet die Vorstellung SIGWART ab (Log. I2, 330),
so auch SERGI (Psychol. p. 156), MARTY, Nach welchem die Vorstellung eines
Qualitätencomplexes das »Resultat einer vor aller Reflexion
vollzogenen Synthese« ist (Üb. subjectlose Sätze, Vierteljahrsschr.
f. wiss. Philos. 19. Bd., S. 79). Nach WUNDT sind die Vorstellungen Verschmelzungen
(s. d.) von Empfindungen (Log. I2, 16). Vorstellung ist »das in unserem
Bewußtsein erzeugte Bild eines Gegenstandes oder eines Vorgangs der
Außenwelt« (Grdz. d. physiol. Psychol. II, 4, 1. vgl. I4, 281).
Die Vorstellungen sind psychische Gebilde (s. d.), »die entweder
ganz oder vorzugsweise aus Empfindungen zusammengesetzt sind« (Gr.
d. Psychol. 5, S. 111). Es gibt drei Hauptformen von Vorstellungen: 1)
intensive, 2) räumliche, 3) zeitliche Vorstellungen (l. c. S. 112).
»Eine Verbindung von Empfindungen, in der jedes Element an irgend
ein zweites genau in derselben Weise wie an jedes beliebige andere gebunden
ist, nennen wir eine intensive Vorstellung. In diesem Sinne ist z.B. der
zusammenklang der Töne d f a eine solche.« Die intensiven Vorstellungen
sind »Verbindungen von Empfindungselementen in beliebig permutierbarer
Ordnung« (1. G. S. 112 ff.). »Von den intensiven unterscheiden
sich die räumlichen und zeitlichen Vorstellungen unmittelbar dadurch,
daß ihre Teile nicht in beliebig vertauschbarer Weise, sondern in
einer fest bestimmten Ordnung miteinander verbunden sind, so daß,
wenn diese Ordnung verändert gedacht wird, die Vorstellung selbst
sich verändert. Vorstellungen mit solch fester Ordnung der Teile nennen
wir allgemein extensive Vorstellungen« (l. c. S. 124 ff.). Die Vorstellungen
sind keine beharrenden Wesenheiten, sondern »fließende Vorgänge,
von denen ein nachfolgender [669] niemals irgend einem vorangegangenen
in jeder Beziehung gleichen wird, und die darum nie als ganze Vorstellungen,
sondern immer nur in den Elementen, die sie zusammensetzen, miteinander
verbundenen sind« (Log. I2, 24. s. Reproduction). Die Vorstellung
ist ursprünglich selbst Object (s.d.), später wird sie zu einem
Symbol, das auf ein reales Object hinweist (Syst. d. Philoa. 2, S. 153).
Die Vorstellungen sind Producte der Conflicte von Willenseinheiten (s.
Voluntarismus). Ähnlich wie Wundt lehrt u. a. G. VILLA (Einl. in d.
Psychol. S. 341, 372). Er bemerkt: »Wenn wir... die Vorstellung betrachten,
als könnte sie für sich, unabhängig von uns, bestehen, darum
nimmt sie die Form des Objects an. wenn hingegen die Vorstellung einzig
als psychische Tatsache angesehen wird, so, als wenn sie auch ohne die
äußern Objecte existieren könnte, dann nennen wir sie eigentlich
Vorstellung« (l. c. S. 402). – Nach R. WAHLE besteht alles Psychische
aus Vorstellungen (Kurze Erkl. S. 176), aus Vorstellungsreihen (Das Ganze
d. Philos. S. 352). Es gibt nicht Vorstellungen und davon verschiedene
Objecte, sondern »es stehen einfach Gegenstände da oder es stehen
einfach Vorstellungen, physische Phänomene da« (l. c. S. 354).
Es gibt kein Vorstellen neben den Vorstellungen (l. c. S. 355). Abstracte
Vorstellungen (Begriffe) sind solche, »durch welche jedwede beliebige,
an sich als Ganzes verschiedene Einzelerscheinung aus einer Gruppe unter
einander ähnlicher Erscheinungen erfaßt wird« (l. c. S.
362). »Was man eine generelle Vorstellung nennt, ist mehr die generelle
Behandlung einer concreten Vorstellung« (l. c. S. 363). »Sie
wird es dadurch, daß das Ich, indem es sie besitzt, auch seine Bereitschaft
weiß, zu andern ähnlichen Vorstellungen überzugehen«
(l. c. S. 365 f.). Nach J. SOCOLIU ist die Grundbedingung, der Vorstellung
»die unmittelbare Beziehung zum Object« (Grundprobl. d. Philos.
S. 196).
Nach FOUILLÉE ist die Vorstellung (idee)
»l'effet conscient, l'expression d'un certain état total de
l'esprit, en relation avec telle ou telle action extérieure: c'est
un rapport déterminé et constant du moi au non -moi«
(Psychol. d. id.-forc. I, 197). Die Vorstellungen sind zugleich Triebkräfte,
»appétitions«, als solche sind sie Kraftideen, »idées-forces«
(l. c. p. VII ff. ). – Vgl. die Schriften von RENOUVIER (Psychol.), RIBOT
(L'évol. des idées generales u. a.), MERCIER, BERGSON, JANET,
HODGSON, BRADLEY, GREEN, FERRIER, MANSEL u. a.. B. ERDMANN, Vierteljahrsschr.
f. wissensch. Philos. X, 1886, S. 307. – Vgl. Perception, Wahrnehmung,
Repräsentation, Gedächtniss, Reproduction, Idee, Object, Allgemeinvorstellung,
Begriff, Gedanke, Voluntarismus, Unbewußt, Association, Verbindung,
Verschmelzung, Hemmung, Statik, Idealismus, Vorstellungs-Vorstellungen."
Anmerkung: Eislers Wörterbuch erfasst nur bis
höchsten 1904. Seither haben Dutzender neuerer Philosophen Werke verfasst
und ihren Vorstellungsbegriff hinzugefügt. Es ist allerdings nicht
zu hoffen, dass sich dadurch irgendetwas etwas gebessert hätte. Im
Gegenteil, mit jedem neuen Lehrstuhl wird es schlimmer (Ausnahme Kamlah/Lorenzen,
Dirk Hartmann).
__
Vorstellungsbegriff
nach Dirk Hartmann
Einen vernünftigen und mit der Psychologie im Einklang stehen
Vorstellungsbegriff vertritt Dirk Hartmann:
"In diesem Kapitel wollen wir uns nun mit einer
ganz besonderen Form des Imitierens befassen, nämlich mit dem Imitieren
des Wahrnehmens oder - geläufiger ausgedrückt - mit dem VORSTELLEN.
Obwohl sich etwas vorstellen zu können eine lebensweltliche Fähigkeit
ist, die wir alle „immer schon“ beherrschen, gelten Vorstellungen seit
jeher als besonders rätselhafte, ja geradezu „gespenstische“ Geschehnisse.
Wir wissen nicht genau, worin sie bestehen und wie wir es eigentlich machen,
uns etwas vorzustellen. Wir haben im folgenden vor, der Rede von den Vorstellungen
die Aura des Geheimnisvollen zu nehmen - der erste Schritt hierzu bestand
schon im Vorschlag ihrer Rekonstruktion als Rede von Als-ob-Wahrnehmungen.
Dabei sind wir uns sehr wohl darüber im klaren,
daß der Ausdruck ‘vorstellen’ umgangssprachlich noch auf verschiedene
andere Weisen Verwendung findet, die nicht unbedingt mit der Nachahmung
von Wahrnehmungen Zusammenhängen, so zum Beispiel, wenn ‘vorstellen’
im Sinne von ‘annehmen’ (‘fingieren’), ‘glauben’ oder ‘wünschen’ gebraucht
wird. Wie jede Rekonstruktion-, so greift auch diese nur genau eine Unterscheidung
normierend auf - die grundlegende Verwendungsweise, die in der langen philo-[>]sophischen
und psychologischen Tradition des Redens über Vorstellungen als „Bilder
vor dem geistigen Auge" immer intendiert war.
Das Verständnis von Vorstellungen als Als-ob-Wahrnehmungen
bringt also zunächst einmal Vorstellungen und Wahrnehmungen in einen
engen Zusammenhang. Je nachdem, welcher Sinnesmodalität (Sehen, Hören,
Riechen, Schmecken oder Tasten) die jeweils imitierte Wahrnehmung zugehört,
unterscheidet man VISUELLE, AUDITIVE, OLFAKTORISCHE, GUSTATORISCHE und
TAKTILE VORSTELLUNGEN. Zusätzlich kennt man noch die den pro priozeptiven
Wahrnehmungen zugeordneten KINÄSTHETISCHEN VORSTELLUNGEN.
Nach unserer Einführung ist dieser - historisch
seit jeher postulierte - Zusammenhang von Wahrnehmungen und Vorstellungen
ein methodischer• Zusammenhang derart, daß die Wahrnehmungsfähigkeiten
den Vorstellungsfähigkeiten vorauszugehen haben. Diese Annahme wird
gestützt durch das Faktum, daß den von Geburt an blinden, tauben
oder an anderen sensorischen Ausfällen leidenden Menschen jeweils
auch die Fähigkeit zu Vorstellungen im Rahmen der betroffenen Sinnesmodalitäten
abgeht.
Auf der anderen Seite ist der Zusammenhang zwischen
Vorstellungen und Wahrnehmungen aber nicht solcherart, daß Vorstellungen
selbst bestimmte Wahrnehmungen sind - das folgt aus dem Zusammenhang von
Vorstellen und Imitieren."
__
Vorstellungsbegriff
in Bolzanos Wissenschaftslehre. > im Eisler.
Vorstellung bei Bolzano nach Bd. 1, § 48, S. 216: "...
eine Vorstellung, auch eine subjective Vorstellung von mir heißt
...., dass ich sage, es sey mir alles dasjenige, was als Bestandtheil in
einem Satz vorkommen kann, für sich allein aber noch keinen Satz ausmacht."
Kommentar: Satzteil ist zwar eine operationale Bestimmung (BMoper+),
ist aber nicht näher erläutert. Diese Bestimmung ist psychologischer
Sicht auch nicht gut, weil sie Schrift, Sprache und Sprachkompetenz
voraussetzt und damit die gesamte vorsprachlichen Begriffsphänomene
ausschließt.
Vorstellung an sich bedeutet
bei Bolzano nach § 48, Bd. 1 Wissenschaftslehre, S. 216f, ein
Aussageelement (Satzteil):
Vorstellung im allgemeinen Sinne ist bei Bolzano nach
§ 48, Bd. 1 Wissenschaftslehre, S. 216f, ein Bewusstseinselement.
Heuzutage würde man vom Erleben
und Erlebnisinhalt sprechen:
__
Satz an sich bei Bolzano
Mit Satz an sich meint Bolzano nach § 19, Bd. 1 Wissenschaftslehre,
S. 76, was man heute als formale Aussage bezeichnen könnte mit der
Eigenschaft, wahr oder falsch zu sein.
__
Umfang eines Begriffs
Welche und wie viele Sachverhalte erfüllen den Begriff.
__
Universalienproblem und der ontologischer
Status der Allgemeinbegriffe (z.B. Baum, Mensch, Leben, grün,
mutig, aufmerksam, Liebe, Abstand, Neumond, Wasser, Natur, ...)
Das meint die Frage, in welcher Weise Allgemeinbegriffe in der wirklichen
Welt existieren: als Konstruktionen des menschlichen Geistes oder tatsächlich.
Seit dem Universalienstreit unterscheidet man:
-
universalia ante res : Die Universalien
(Allgemeinbegriffe, Abstrakta) sind vor den (Einzel-) Dingen da.
-
universalia in mente : Die Universalien
(Allgemeinbegriffe, Abstrakta) sind eine Konstruktion des Geistes, des
Denkens.
-
universalia in rebus : Die Universalien
(Allgemeinbegriffe, Abstrakta) finden sich in den (Einzel-) Dingen.
-
universalia post res : Die Universalien
(Allgemeinbegriffe, Abstrakta) sind nach den (Einzel-) Dingen.
Querverweise:
__
Wesen
Wesentlich heißt ein Merkmal dann, wenn man es nicht weglassen
kann, ohne den Begriff zu verlieren.
__
Querverweise
> Links.
Standort: Begriffsanalyse Begriff ...
*
Haupt- und Verteilerseite
Begriffsanalysen.
Überblick Arbeiten
zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik
und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
*
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Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Begriffsanalyse
Begriff und Gebrauchsbeispiele mit Signierungen aus den Wissenschaften:
Kognitionswissenschaft, Mathematik, Neurowissenschaften & Gehirnforschung,
Philosophie, Physik, Psychologie, Recht, Sprachlehre, Soziologie, Wissenschaftstheorie,
Methodologie & Logik u.a. Einführung, Zusammenfassung,
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korrigiert: irs 14.10.2018
Änderungen Kleinere
Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet
und ergänzt.
14.05.23 Ergänzung
Begriffs-Definition: Begriffe erfordern nicht unbedingt Namen und
Worte, obwohl die Kommunikation mit Namen und Worten einfacher wird. Viele
Sachverhalte (z.B. Geräusche, Töne, Klänge, Musik, Düfte,
Gerüche, Bilder, Berührungen) haben keine Namen und sind dennoch
Begriffe, wenn sie wiedererkannt werden können.
17.11.22 Begriffsinhalt
(Intension), Begriffsumfang (Extension),
Verhältnisregel.
14.09.21
04.11.20 BMemp,BMrein,
,
03.11.20 LitErg
(Arno Ros)
10.11.19 Marxististische
Wissenschaftstheorie: Der Begriffsaufbau in der Wissenschaft.
19.10.19 Ist
die Referenzierung eines Begriffs beweisbar
- und falls: wie?
17.10.19 "Metaphysischer
Begrifssalat" (Menne), "mentales Zeichen" (Menne)
09.05.19 Zusammenfassung
Hypothesen
Sponsel.
21.11.18 Stalins
Irrlehre.
01.11.18 Anthropologie
ergänzt: W.v. Humboldt.
28.10.18 Zahlreiche
neue Spezifikationen u.a. Behinderten-Spezifikationen. BMBeh...
27.10.18 Zahlreiche
neue Spezifikationen u.a. spefische Begriffe des Lebens. BML...
26.10.18 Zahlreiche
neue Spezifikationen.
25.10.18 Kennzeichnung
HypSpo := Hypothesen Sponsel Inhaltsverzeichnis: Neu bei Psy: Grundlagenkritik
(Furth).
23.10.18 Neue
Spezifikationen, neuerdings mit Datum gekennzeichnet [zz.mm.jj]
21.10.18 Neue
Kennzeichnung für alle semiotischen Merkmale und Spezifikationen ingeführt
"ZT" (für Zeichentheorie).
19.10.18 BMLBBverm,
BMwahn
18.10.18 Vorseheung
4 neuer Abschnitte: Denken und Begriffsbildung bei Tieren; Sprach- und
Gehörlosen; Geistig Behinderten und psychischen Störungen. Neue
Spezifikationen durch Signierung Biologie (BMBTAffen, BMBB-ASL,
BMBBaverb, BMBBOber,
BMBBwort
, BMBBzahl, BMBBzvor,
BMBTfisch, BMBTSaeug, BMBTier, BMBTVoeg)
und Anthropologie, Levy-Bruhl (BMLBverb, BMLBkolV,
BMLBmA, BMLBpart, , ).
15.10.18 Aktualisierung.
Neue Spezifikationen: BMBGebr, BMBGrund, BMBtheo,
BMDefArt, BMDefMth , BMdefNZK, BMDefOp.
14.10.18 korrigiert.
Neue Spezifikationen: BMBkein , BMumstr ,
BMmetaph, BMIdee. Ergänzungen bei In BMbegriff
Kutschera zu Platon: "Ideen waren für ihn keine
Begriffe, ... " In BMFrage ,
Fragen zu den Ideen im Parmenides Platons > Ideenlehre
Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie.
13.10.18 Erstmals
ins Netz gestellt.
09.10.18 Piaget
Unterscheidungen aufgenommen.
09/10.18 Ausarbeitungen.
13.09.18 Nach
längeren Vorbereitungen angelegt.