Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=07.06.2018 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 08.11.19
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1, Abteilung Wissenschaft, Bereich ... und hier speziell zum Thema:

    Operationalisierung

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen


    Inhalt
    Editorial Operationalisierung.
    Begriffe und ihr Realitätsgehalt - Das Referenzproblem.
    Ausführungen zur Operationalisierung in der IP-GIPT.
        Zur Geschichte des Operationalisierungsbegriffs in der Psychopathologie.
        Besondere Problematik der Implikation im Hinblick auf Operationaliserung.
        Pospeschill-Operationalisierung.
        Daten-Operationalisierung.
        Diagnose-Operationalisierung, operationalisieren.
        Befund-Operationalisierung.
        Konstruktiv-operationale Norm.
        Einsicht-Operationalisierung.
        Das Hauptproblem der operationalen Normierung. 
        Exkurs: Stirner zu den Hirngespinsten der Allgemein-, Moral- und Wertbegriffe.
        Bridgman (1932)  Der operative Charakter der Begriffe.
    Operationaliserungsfehler.
    Literatur (Auswahl) * Links *
    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten:  aufgeklärter Realismus * Ding an sich * 
        egozentrisch-solipsistische Geistesstörung * epistemisch * 
        Erkenntnis und Erkenntnistheorien * Gleichwertigkeit * inkohärent  * 
        Konstruktion der Seele aus psychologischer Sicht * Konstruktivismus * 
        Kontingenz * LK. Laien-Kriterium * Metaphysik * Meinung * 
        Meinung nach Boghessian * objektiv * Ontologie und ontologische Welten * 
        Realismus * Relativismus * Sachverhalt * Sprache * subjektiv * Tatsachen * 
        Wahrheit * Welt(en) * Wissen  * Wissen nach Boghessian * 
        Wissenschaft, wissenschaftlich * Wort * 
    Querverweise * Zitierung * Copyright & Nutzungsrechte * Änderungern * 



    Editorial Operationalisierung
    Operationalisierung ist ein wissenschaftlich sehr wichtiges Konzept. Kurz und bündig kann man definieren: operationalisierte Begriffe sind wahrnehm- oder zähl- und damit messbarbar. Idealiter sollten alle wissenschaftlichen Sachverhalte messbar sein. Es gilt: Jeder messbare Sachverhalt ist auch operationalisiert.
    Aussagen über Operationalierungs sind in der  IP-GIPT verstreut. Diese Seite dient dazu, die verstreuten Aussagen zusammenzuführen und das Thema Operationalisierung zentral auszuarbeiten.



    Begriffe und ihr Realitaetsgehalt - Das Referenzproblem
    Denkbar  ist alles, jeder Unsinn oder jede Absurdität und jeder Widerspruch. Aus der Verwendung von Worten - die Kleider der Begriffe - lässt sich daher nicht schließen, dass die Worte und die sie beinhaltenden Begriffe auch einen Realitätsgehalt haben oder eine reale Existenz repräsentieren. Im allgemeinen ist es wichtig, auch anzugeben, in welcher Referenz-Welt man sich befindet.



    Ausfuehrungen zur Operationalisierung in der IP-GIPT

    Zur Geschichte des Operationalisierungsbegriffs in der Psychopathologie [Quelle: Definition und in Daten-Fehler]
    Kendell (1978) berichtet, S. 27f: "Vor einigen Jahren machte der Philosoph Carl Hempel einem Publikum von Psychiatern und klinischen Psychologen, die an Fragen der Diagnose und der Klassifikation interessiert waren, in taktvoller Weise den Vorschlag, sie sollten das Problem dadurch angehen, daß sie „operationale Definitionen" für alle die verschiedenen Krankheitskategorien in ihrer Nomenklatur entwickelten (Hempel 1961). Dies war wirklich der einzige Rat, den ein Philosoph oder Naturwissenschaftler überhaupt hätte geben können. Der Ausdruck operationale Definition wurde ursprünglich von Bridgman (1927) geprägt, der ihn folgendermaßen definierte:
        „Die operationale Definition eines wissenschaftlichen Begriffes ist eine Übereinkunft des Inhalts, daß S auf alle die Fälle - und nur auf die Fälle - anzuwenden ist, bei denen die Durchführung der Testoperation T das spezielle Resultat 0 ergibt.
        Wie Hempel selbst zugibt, muß im Rahmen der psychiatrischen Diagnose der Ausdruck „operational" sehr großzügig interpretiert werden, um auch noch bloße [>28] Beobachtungen mit einschließen zu können. Im Grunde genommen sagt er nicht mehr, als daß die Diagnose S auf alle die Personen, und nur auf die, angewandt werden sollte, die das Merkmal Q bieten oder die dem entsprechenden Kriterium genügen, wobei nur die Voraussetzung erfüllt sein muß, daß O „objektiv" und „intersubjektiv verifizierbar" ist und nicht nur intuitiv oder einfühlend vom Untersucher erfaßt wird.
        Daraus ergibt sich die Schwierigkeit, wie man eine ganze Reihe klinischer Bilder, von denen viele quantitativ variieren und kein einzelnes gewöhnlich ausreicht, die fragliche Diagnose zu stellen, auf ein einziges objektives Kriterium 0 reduzieren kann. Dies ist offensichtlich eine schwierige und verwickelte Aufgabe. Ein großer Teil dieses Buches ist direkt oder indirekt mit der Art und Weise befaßt, wie dieses Ziel erreicht werden könnte. Deshalb ist es angezeigt, an dieser Stelle zwei allgemeine Prinzipien, die sich hierauf beziehen, aufzustellen. Erstens müssen Einzelsymptome oder Merkmale, die verschiedene Ausprägungsgrade haben können, in dichotome Variable umgewandelt werden, indem man ihnen bestimmte Trennungspunkte zuteilt, so daß die Frage nicht länger lautet: „weist der Patient das X auf? " oder auch „wieviel X weist er auf? sondern „weist er soviel X auf? ". Zweitens muß das traditionelle polythetische Kriterium in ein monothetisches umgewandelt werden. Dies läßt sich ganz einfach durchführen. Anstatt zu sagen, die typischen Merkmale der Krankheit S seien A, B, C, D und E, und die Mehrzahl von ihnen müßte vorhanden sein, bevor die Diagnose gestellt werden kann, müssen A, B, C, D und E algebraisch kombiniert werden, sodaß eindeutig festgelegt ist, welche Kombinationen dem Kriterium O genügen und welche nicht.
        Man könnte z.B. die Übereinkunft treffen, daß beliebige drei oder vier der fünf Merkmale dem Kriterium 0 genügen, aber andere, komplexere Kriterien wären ebenfalls zu akzeptieren unter der Voraussetzung, daß sich jede mögliche Kombination damit abdecken ließe."

    Besondere Problematik der Implikation im Hin blick auf Operationaliserung  [Quelle]
    Rein logisch ergibt sich aus der Wahrheitswertabelle dieser Konstruktion der Implikation, dass einer Aussagenverknpüfung A -> B schon immer dann logisch wahr ist, wenn der Vordersatz, die Bedingung, hier A, falsch ist. Diese für den  gesunden Menschenverstand  schwer nachvollziehbare logische Regel wird gegen den Operationalisierung von Dispositionen vorgebracht. Nach Stegmüller, II,3-4, S. 214: "Unter Disposition eines Objektes versteht man dessen Fähigkeit oder Neigung, - oder, wie man früher in der Philosophie häufig sagte, dessen Vermögen - unter geeigneten Umständen in bestimmter Weise zu reagieren." Carnap: operationale Definition sind unangemessen, weil sie ihren Zweck verfehlen. (S. 217). Unsinn S. 219f (gestern verbranntes Holzscheit). Mann könnte auch erwäggen, dass die unsinnig erscheinende Regel dieser Schlussfolgerung an diesem (unangemessenen) Wenn-Dann-Modell liegt.

    Pospeschill-Operationalisierung [Pospeschill (2013) in: Empirische Methoden in der Psychologie]
    "Unter der Operationalisierung eines Begriffes ist die Angabe derjenigen Vorgehensweisen bzw. Forschungsoperationen zu verstehen, mit deren Hilfe entscheidbar wird, ob und in welchem Ausmaß der mit dem Begriff bezeichnete Sachverhalt in der Realität vorliegt: Dazu gehört die Angabe des Datenerhebungsinstrumentes und bei nur indirekt empirischen Begriffen auch die Auswahl geeigneter Indikatoren. Im letzteren Fall ist die Operationalisierung ein zweistufiger Prozess, d. h. in einem ersten Schritt müssen die Indikatoren bestimmt werden und im zweiten Schritt sind diese zu operationalisieren (Abb. 2.4).
        Fragen zum Messinstrument. Bei der Operationalisierung geht es um genaue (technische) Anweisungen, wie im konkreten Fall vorzugehen ist, um die gewünschten Informationen aus der Realität zu erhalten: Dazu gehören z. B. Bestimmungen, wie ein Messinstrument (z. B. ein Fragebogen oder eine experimentelle Anordnung) zu gestalten und vor Ort (d. h. beim Befragten / Probanden) zu handhaben ist. Daher gehören Fragen dazu wie: Welche Fragen sollen in welcher Reihenfolge und in welchen Formulierungen gestellt werden? Soll man standardisierte Interviews oder unstandardisierte Befragungsformen wählen? Soll eine schriftliche oder eine telefonische Befragung vorgenommen werden? Welche Instruktion ist zu geben?
        Operationalisierung bedeutet: Wissenschaftliche Begriffe müssen so formuliert sein, dass jederzeit darüber entschieden werden kann, ob dieser Begriff zutrifft oder nicht. Mit dem Begriff muss eine Anweisung für bestimmte Operationen - Experimente, Beobachtungen etc. -verbunden sein, aufgrund derer über das Vorliegen resp. Nichtvorliegen des Begriffes entschieden werden kann. Anders formuliert: Aussagen können nur dann als wissenschaftlich sinnvoll akzeptiert [>54] werden, wenn die in ihnen enthaltenen relevanten Begriffe operationalisierbar sind, da nur dann festgestellt werden kann, ob diese Aussage zutrifft."

    Daten-Operationalisierung  [Quelle: Definition und in Daten-Fehler]

      Vieles, was wir Seele und Geist zurechnen, ist nicht direkt beobachtbar. Die Merkmale von Seele und Geist sind Konstruktionen. Daher sind Aussagen über Seele und Geist (befinden, fühlen, denken, wünschen, wollen, eingestellt sein, ...) besonders anfällig für Fehler. Damit man sich nicht in rein geistigen Sphären bewegt, ist es daher in vielen Fällen sinnvoll, ja notwendig, unsere Konstruktionen seelischer Merkmale und Funktionsbereiche an Konkretes, Sinnlich-Wahrnehmbares, Zählbares zu knüpfen. Damit haben wir die wichtigsten praktisches Kriterien für Operationalisiertes benannt (in Anlehnung an das test-theoretische Paradigma; Stichwort Operationalisierung bei Einsicht und Einsichtsfähigkeit)
          Ein Begriff kann demnach als operationalisiert gelten, wenn sein Inhalt durch wahrnehm- oder zählbare Merkmale bestimmt werden kann. Viele Begriffe in der Psychologie, Psychopathologie, in Gesetzen und in der Rechtswissenschaft sind nicht direkt beobachtbare Konstruktionen des menschliches Geistes und bedürften daher der Operationalisierung. Welcher ontologischer Status oder welche Form der Existenz ihnen zukommt, ist meist unklar.
          Das Operationalisierungsproblem von Fähigkeiten. Ob einer etwas kann oder nicht, lässt sich im Prinzip leicht prüfen durch die Aufforderung, eine Fähigkeitsprobe abzulegen in der eine Aufgabe bearbeitet wird, z.B. die Rechenaufgabe 12 - 7 + 1 =  ? Hierbei gibt es eine ganze Reihe richtiger Lösungen, z.B.: (1) die Hälfte des ersten Summanden, (2) 5 + 1, 7 - 1 oder (3) die, an die die meisten zuerst denken: 6. Will man prüfen, ob jemand rechtmäßige von unrechtmäßigen Handlungen unterscheiden gibt kann, gibt man z.B. 10 Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vor und lässt diese bearbeiten, etwa als einfacher Ja-Nein-Test oder als Begründungs- oder Erörterungsaufgabe, wenn tiefere Einblicke gewünscht werden. Doch wie will man herausbringen, ob jemand vor drei Monaten, am TT.MM.JJJJ um 13.48 Uhr als man einen Gegenstand (z.B. einen Fotoapparat) in seiner Tasche wiederfand, wusste, dass dieser Gegenstand nicht in seine Tasche hätte gelangen dürfen?
          > Drei Beispiele Innere Unruhe, Angst, Depression (Quelle)
       
      Merkmal (latente Dimension)  Operationalisierung(en)
      (a) Innere Unruhe  Ich bin innerlich unruhig und nervoes.
      (b) Angst  Ich fuehle Angst.
      (c) Depression  Nicht selten ist alles wie grau und tot und in mir ist nur Leere.


    Diagnose-Operationalisierung, operationalisieren. [Quelle Diagnose-Fehler]
    Vieles, was wir Seele und Geist zurechnen, ist nicht direkt beobachtbar. Die Merkmale von Seele und Geist sind Konstruktionen. Daher sind Aussagen über Seele und Geist (befinden, fühlen, denken, wünschen, wollen, eingestellt sein, ...) besonders anfällig für Fehler. Damit man sich nicht in rein geistigen Sphären bewegt, ist es daher in vielen Fällen sinnvoll, ja notwendig, unsere Konstruktionen seelischer Merkmale und Funktionsbereiche an Konkretes, Sinnlich-Wahrnehmbares, Zählbares zu knüpfen. Damit haben wir die wichtigsten praktisches Kriterien für Operationalisiertes benannt (in Anlehnung an das test-theoretische Paradigma; Stichwort Operationalisierung bei Einsicht und Einsichtsfähigkeit)

    Befund-Operationalisierung [Quelle: Befund-Fehler]

      Operationalisierung. Ein Begriff kann als operationalisiert gelten, wenn sein Inhalt durch wahrnehm- oder zählbare Merkmale bestimmt werden kann. Viele Begriffe in der Psychologie, Psychopathologie, in Gesetzen und in der Rechtswissenschaft sind nicht direkt beobachtbare Konstruktionen des menschliches Geistes und bedürften daher der Operationalisierung. Welcher ontologischer Status oder welche Form der Existenz ihnen zukommt, ist meist unklar.
          Das Operationalisierungsproblem von Fähigkeiten. Ob einer etwas kann oder nicht, lässt sich im Prinzip leicht prüfen durch die Aufforderung, eine Fähigkeitsprobe abzulegen in der eine Aufgabe bearbeitet wird, z.B. die Rechenaufgabe 12 - 7 + 1 =  ? Hierbei gibt es eine ganze Reihe richtiger Lösungen, z.B.: (1) die Hälfte des ersten Summanden, (2) 5 + 1, 7 - 1 oder (3) die, an die die meisten zuerst denken: 6. Will man prüfen, ob jemand rechtmäßige von unrechtmäßigen Handlungen unterscheiden gibt kann, gibt man z.B. 10 Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vor und lässt diese bearbeiten, etwa als einfacher Ja-Nein-Test oder als Begründungs- oder Erörterungsaufgabe, wenn tiefere Einblicke gewünscht werden. Doch wie will man herausbringen, ob jemand vor drei Monaten, am TT.MM.JJJJ um 13.48 Uhr als man einen Gegenstand (z.B. einen Fotoapparat) in seiner Tasche wiederfand, wusste, dass dieser Gegenstand nicht in seine Tasche hätte gelangen dürfen?
          > Drei Beispiele Innere Unruhe, Angst, Depression (Quelle)
       
      Merkmal (latente Dimension)  Operationalisierung(en)
      (a) Innere Unruhe  Ich bin innerlich unruhig und nervoes.
      (b) Angst  Ich fuehle Angst.
      (c) Depression  Nicht selten ist alles wie grau und tot und in mir ist nur Leere.


    Konstruktiv-operationale Norm   [Quelle: Normen]
    In der Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie ist es nicht damit getan, die Begriffe zu definieren. Das wird seit Jahrhunderten mehr oder minder erfolglos gemacht. Eine richtige Ordnung und Forschungsbasis wird in unser Fach erst kommen, wenn zugleich zu den Definitionen auch konstruktiv-operationale Normen ausgearbeitet werden, wie Vorliegen, Nichtvorliegen oder die Ausprägung eines Vorliegens oder die Wahrscheinlichkeit davon intersubjektiv wiederholbar hergestellt bzw. überprüft werden kann. Beispiel in der Therapie: "Streifen Sie mit Ihrem rechten Zeigefinger über ihren linken Unterarm hin und her. Drücken Sie mal mehr, mal weniger dabei. Wie nennen Sie das, was Sie soeben erlebt haben?" Die PatientIn wird sich schwer tun, weil zwar das Tun - streichen, kitzeln, berühren, streifen - einen Namen hat, aber nicht diese spezifische Empfindung. Man kann nun sagen: Ok, Sie hatten soeben eine Empfindung, für die wir keinen Namen haben. Ich habe das Beispiel extra gewählt, um Ihnen zu zeigen, daß es für das Empfinden nicht wichtig ist, daß man einen Namen oder einen Begriff hat, sondern eine Empfindung ist eben eine Empfindung und kein Name. Empfinden ist Empfinden, Denken ist Denken. Können Sie mir nun eine ähnliche Aufgabe stellen, damit ich sehen kann, ob ich es Ihnen richtig erklären konnte?" Man kann den Versuch so lange durchführen, bis PatientIn die Sachverhaltsnormierung beherrscht.

    Einsicht-Operationalisierung  [Quelle: Einsicht]
    Ein Begriff kann als operationalisiert gelten, wenn sein Inhalt durch wahrnehm- oder zählbare Merkmale bestimmt werden kann. Viele Begriffe in der Psychologie, Psychopathologie, in Gesetzen und in der Rechtswissenschaft sind nicht direkt beobachtbare Konstruktionen des menschliches Geistes und bedürften daher der Operationalisierung. Welcher ontologischer Status oder welche Form der Existenz ihnen zukommt, ist meist unklar.
        Das Operationalisierungsproblem von Fähigkeiten. Ob einer etwas kann oder nicht, lässt sich im Prinzip leicht prüfen durch die Aufforderung, eine Fähigkeitsprobe abzulegen in der eine Aufgabe bearbeitet wird, z.B. die Rechenaufgabe 12 - 7 + 1 =  ? Hierbei gibt es eine ganze Reihe richtiger Lösungen, z.B.: (1) die Hälfte des ersten Summanden, (2) 5 + 1, 7 - 1 oder (3) die, an die die meisten zuerst denken: 6. Will man prüfen, ob jemand rechtmäßige von unrechtmäßigen Handlungen unterscheiden gibt kann, gibt man z.B. 10 Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vor und lässt diese bearbeiten, etwa als einfacher Ja-Nein-Test oder als Begründungs- oder Erörterungsaufgabe, wenn tiefere Einblicke gewünscht werden. Doch wie will man herausbringen, ob jemand vor drei Monaten, am TT.MM.JJJJ um 13.48 Uhr als man einen Gegenstand (z.B. einen Fotoapparat) in seiner Tasche wiederfand, wusste, dass dieser Gegenstand nicht in seine Tasche hätte gelangen dürfen?

    Das Hauptproblem der operationalen Normierung  [Quelle: ideale Experimente]
    besteht darin, daß Bewußtseinsinhalte erlebnismäßig gewöhnlich eine Einheit bilden. In aller Regel liegen so gut wie nie reine Bewußtseinselemente vor, fast immer sind mehrere Elemente gleichzeitig gegeben. Es bedarf hoher experimenteller Kunst, Versuche auszudenken, die Zug um Zug gestatten werden, eine kognitive Landkarte von den psychischen Elementarfunktionen empfinden [...], fühlen [...], erinnern [...], "vergessen" [...], denken [...], vorstellen [...], phantasieren [...], wollen [...], wünschen [...], wahrnehmen [...], tun [...], lernen [...], lenken [...], ... zu erstellen.  Zu den Bedingungen können hier auch Penfields (1891-1976) berühmte Reizversuche im Gehirn gerechnet werden, oder z.B. auch die neue Methode Brain Fingerprint (Farwell) zur Wahrheitsfindung.
        Ob und wie sehr es gelingt, elementare psychische Funktionen mit Hilfe experimenteller Anordnung zu isolieren, muß nicht theoretisch und spekuklativ entschieden werden, sondern das ergibt sich künftig experimentell.
        Beispielskizzen solcher operationaler Normierungen.
    Hierzu auch: Die Notwendigkeit international ratifizierter operationaler Normierungen.

    Exkurs: Stirner zu den Hirngespinsten der Allgemein-, Moral- und Wertbegriffe.
    Staat. "Der Staat" ist eine Abstraktion, ein Spuk nach Stirner. Auch die Tatsache, dass vielfach vom Staat die Rede ist, dass er sprachlich so verwendet wird, als entspräche ihm ein Gegenstand, bedeutet für seine Existenzform nichts. Die meisten, die man fragt, ob es einen Staat gibt, würden mit ja antworten. Aber wie gibt es ihn? Wo und wie kann man ihn finden? Die Sprache erlaubt allzu leicht daherzureden. Stirner kritisiert: "Die Sprache oder »das Wort« tyrannisiert Uns am ärgsten, weil sie ein ganzes Heer von fixen Ideen gegen uns aufführt." (389). Doch was bedeutet eine Redeweise genau? Was soll heißen: "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus"? Auch auf das Volk kann man nicht zeigen? Wer ist das Volk? WählerInnen und NichtwählerInnen?



    Operationaliserungsfehler





    Literatur (Auswahl)
    Viele Literaturhinweise wurden der Monographie von Rößler entnommen.
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    • Bridgman, Percy Williams  (dt. 1954) Operationelle Analyse. In (5-26) PYSIKALISCHE FORSCHUNG UND SOZIALE VERANTWORTUNG

    • GEDANKEN EINES PHYSIKERS. Original: Operational Analysis: aus Philosophy of Science, 5, 114, 1938.
    • Bridgman, Percy Williams  (dt. 1954) Einige allgemeine Prinzipien der operationellen Analyse. n (26-33) PYSIKALISCHE FORSCHUNG UND SOZIALE VERANTWORTUNG GEDANKEN EINES PHYSIKERS.Original: Some General Principles of Operational Analysis: Abhandlung aus einem „Symposium an Operationism, Psychological Review, September 1945.
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    • Wittgenstein, Ludwig (1969), Philosophische Grammatik. - In: L. W., Schriften, Bd. 4, Frankfurt a. M. (Suhrkamp) (1.-4. Tsd.)
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    • Zetterberg, Hans L. (1965), On theory and verification in sociology, New York (Bedminster Press), 3., erw. Aufl. (1. Aufl. 1954)




    Links (Auswahl: beachte)
    • Bridgman (1932)  Der operative Charakter der Begriffe.
    • Definition und definieren.
    • Definitionen, Nominal- und Realdefinitionen.
    • Konzepte Idealer Psychologischer Grundlagen Experimente zur operationalen Normierung psychischer Elementarfunktionen.
    • Konstruktivismus: Formen und Varianten.
    • Vulgärkonstruktivismus.
    • Terminologie.
    • Denken - die Sprache des Geistes.
    • Was ist Fragen in der Diagnostik.


    Externe Links Operationalisierung

    • Stangl: Operationalisierung.
    • Wikipedia: Operationalisierung.




    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    Stichworte: aufgeklärter Realismus * Ding an sich * egozentrisch-solipsistische Geistesstörung * epistemisch * Erkenntnis und Erkenntnistheorien * Gleichwertigkeit * inkohärent  * Konstruktion der Seele aus psychologischer Sicht * Konstruktivismus * Kontingenz *
    LK. Laien-Kriterium * Metaphysik * Meinung * Meinung nach Boghessian * objektiv * Ontologie und ontologische Welten * Realismus *
    Relativismus * Sachverhalt * Sprache * subjektiv * Tatsachen * Wahrheit * Welt(en) * Wissen  * Wissen nach Boghessian * Wissenschaft, wissenschaftlich * Wort *
    __
    aufgeklaerter Realismus
      Während naive Realisten glaube, die Welt sei so, wie sie wahrnehmen und erleben, so ist der aufgeklärte Realist dem Ding an sich kritisch begegnet und hat seine Lektion gelernt.
    __
    Ding an sich
      Kant'sche Konstruktion ("Pappkamerad"), wonach Menschen, verallgemeinert erkennenden Systemen, grundsätzlich verborgen bleibt, wie die Welt und ihre Inhalte "an sich" sind. Nachdem Kant die Idee aufbrachte, erledigt er sie sogleich, wenn er feststellt, dass die Erkenntnis des Dings an sich unmöglich ist. Die tiefere Frage ist, ob die Konstruktion eines solchen Dings an sich überhaupt sinnvoll ist. Jede Wahrnehmung ist natürlich an ihre Sensoren gebunden, die man als Filter ansehen kann. Und jede Erkenntnis ist eine Beziehung zwischen erkennendem System und dem, worauf sich die Erkenntnis richtet, sagen wir der Einfachheit halber des Objekts. Formal E => O.
    __
    egozentrisch-solipsistische Geistesstoerung
      egozentrisch: ich-bezogen, solipsistisch: philosophische Position, wonach es außer mir nichts gibt und die Außenwelt eine Hervorbringung meines ICHs ist.
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    epistemisch Wissen.
    __
    Erkenntnis und Erkenntnistheorien
      Theorien, die erklären, wie Erkenntnisse möglich sind, wobei es zahlreiche Tücken und Fallen gibt, in die man sich verstricken kann. Eine gewisse formale Disziplin kann daher hilfreich sein. Die verkürzte Grundgleichung kautet E => O. Im allgemeinen dürfte es noch sinnvoll sein, eine Umgebung U hinzuzunehmen, die aber auch in E gedacht werden kann. Will man die Umgebung ausdrücklich berücksichtigen, kann man die Grundgleichung auch wie folgt schreiben: E|U => O, wobei der Strich gelesen werden kann "unter der Bedingung". Abstrahiert man über E, so kann man diese Art der Erkenntnis objektiv nennen. Einfache Erkenntnisse im Alltag werden durch die Wahrnehmung gewonnen. Durch die Unterscheidung innen und außen, kommt man zur Postulierung einer Außenwelt, die den meisten Menschen - aber nicht den Philosophen - selbstverständlich ist.
          Die Grundfrage an erkennenden Systeme lautet: was gehört zu einem erkennenden System? Ist ein Stein, ein Wassermolekül, ein Holzscheit, ein Blatt Papier, eine Erbse, ein Regenwurm, ein menschlicher Embryo, ein Wachkomapatient Träger eines erkennenden  Systems? Wie uns Roboter, Alarmanlage und viele andere technische Systeme lehren, ist ein erkennendes System offensichtlich nicht an Leben und biologische Objekte gebunden. Vereinfacht kann man sagen: Alle Wahrnehmungs- oder Messgeräte sind erkennende Systeme.
    __
    Gleichwertigkeit
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    inkohaerent  unpassend, nicht zusammenhängend, widersprüchlich
    __
    Konstruktion der Seele aus psychologischer Sicht. (nach)

    _
    __
    Konstruktivismus
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    Kontingenz [W] Möglichkeit; zufällig, nicht systematisch zusammenhängend.
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    LK. Laien-Kriterium. Wünschenswert ist weiterhin, dass wissenschaftliche Erkenntnisse Laien erklärbar sein sollten. Psychologisch steckt dahinter: wer einem Laien etwas erklären kann, sollte es wohl selbst verstanden haben. Siehe hierzu bitte auch das Hilbertsche gemeinverständliche Rasiermesser 1900, zu dem auch gut die Einstein zugeschriebene Sentenz passt: "Die meisten Grundideen der Wissenschaft sind an sich einfach und lassen sich in der Regel in einer für jedermann verständlichen Sprache wiedergegeben."
    __
    Metaphysik
    __
    Meinung

      Der Menungsbegriff  ist ein reichhaltiges Homonym und umfasst ein weites Bedeutungsspektrum. Nämlich von der hochspezialisierten, fundierten Meinung eines Wissenschaftlers bis hin zum bloßen Meinung ohne jede Begründung, "halt so". Die höchste Form der wissenschaftlichen Meninung ergibt sich aus einer lückenlosen, nachvollziehbaren und kontrollierbaren Begründung, womit zugleich das Wesen der Wissenschaft bestimmt ist.
    __
    Meinung nach Boghessian
      Nach Boghossian (2013), S.17: "Eine Meinung ist ein besonderer mentaler Zustand. Fragen wir uns genauer, was für ein mentaler Zustand das ist, stellen wir fest, dass sich das nicht so leicht sagen lässt. Wir können ihn natürlich mit anderen Worten beschreiben, aber nur in solchen, die nicht weniger erklärungsbedürftig sind als unsere Rede von Meinungen. Zu meinen, der Jupiter habe sechzehn Monde, heißt, so könnten wir sagen, sich die Welt so vorzustellen, dass der Jupiter darin sechzehn Monde hat; oder sich die Welt als etwas vorzustellen, was einen bestimmten Himmelskörper mit sechzehn Monden enthält; usw.
      Obwohl wir vielleicht nicht in der Lage sind, Meinungen mit Hilfe ganz anderer Begriffe zu analysieren, können wir klar sehen, dass ihnen drei Aspekte wesentlich zukommen. Jede Meinung muss einen propositionalen Gehalt haben; jede Meinung kann für wahr oder falsch gehalten werden; und jede Meinung kann als berechtigt oder unberechtigt, rational oder irrational beurteilt werden." ...
          S. 20: "Meinungen können wie gesagt als wahr oder falsch beurteilt werden, aber man kann sie auch entlang einer zweiten Dimension beurteilen. Wenn Margo uns mitteilt, der Jupiter habe sechzehn Monde, werden wir wissen [>21] wollen, ob diese Meinung berechtigt ist oder ob die Zahlen einfach aus der Luft gegriffen sind. Hat sie Gründe, dank derer diese Meinung für sie zu einer rationalen wird? FN2 [Ich werde die Ausdrücke »berechtigt« und »rational« austauschbar gebrauchen.] Was meinen wir, wenn wir von einem Grund für eine Meinung sprechen? Für gewöhnlich denken wir dabei an einen Beleg für die Meinung, also an eine Überlegung oder Beobachtung, die es wahr
      scheinlicher macht, dass die Meinung wahr ist. Wir könnten uns etwa vorstellen, dass Margo eine Astronomin ist, die ihr leistungsstarkes Teleskop auf den Jupiter gerichtet und seine Monde gezählt hat. Solche Gründe wollen wir epistemische Gründe nennen.
      Einige Philosophen dachten, dass es auch nichtepistemische Gründe geben könne, um eine Proposition für wahr zu halten. Viele Glaubensübertritte kamen unter Gewaltandrohung zustande: »Glaube, oder ...« Wer in einen Waffenlauf starrt, dürfte einen Grund haben, jedes beworbene Bekenntnis anzunehmen - einen pragmatischen Grund, wenn schon keinen epistemischen: Die Umstände sprechen in diesem Fall nicht für die Wahrheit der übernommenen Meinung, sondern nur für die pragmatischen Vorteile, ihr zuzustimmen (nämlich nicht den Schädel weggeblasen zu bekommen).
          Diese Unterscheidung - zwischen epistemischen und pragmatischen Gründen fiir Meinungen - wird von Blaise Pascals berühmtem Argument illustriert, dem zufolge wir alle Grund haben, an Gott zu glauben. Nach Pascal sind die Folgen daraus, nicht an ihn zu glauben, obwohl er existiert (ewiges Höllenfeuer und Verdammnis), weitaus schlimmer, als an ihn zu glauben, obwohl er nicht existiert (ein paar vermiedene Sünden und etwas Buße). Daher ist es insgesamt besser, zu glauben, als nicht zu glauben. Auch wenn dieses Argument korrekt wäre, könnte es allenfalls einen pragmatischen Grund dafür liefern, an Gott zu glauben, und keinen epistemischen, da das Argument nichts dazu beiträgt, die Existenz des Allmächtigen wahrscheinlicher zu machen. Dagegen versprechen wir uns von astronomischen Beobachtungen des Jupiter epistemische und keine pragmatischen Gründe für die Meinung, er besitze eine bestimmte Anzahl von Monden.
          Wir sagten bereits, dass Margo gute Gründe für die Meinung haben muss, der Jupiter habe sechzehn Monde, wenn diese Meinung rational sein soll. Aber reden wir hier über epistemische Gründe, oder spielen auch andere Gründe in die Rationalität mit hinein, zum Beispiel pragmatische Gründe?
    __
    objektiv
    __
    Ontologie und ontologische Welten
      Klassisch philosophisch die Lehre vom Seinenden als solchen. Also wie man sich Welt aufgebaut denken kann. Besteht sie nur Einzeldingen (Monaden, Leibniz), besteht sie aus Dingen, Eigenschaften und Beziehungen (Aristoteles u.v.a), besteht sie nur aus Beziehungen (Hegel) oder nur aus Eigenschaften? Für ein Grundgerüst der Welt fehlen noch Zeit und Raum, Ereignisse, Geschehen und Zustände.
    __
    Realismus
    • begrifflicher
    • erkenntnistheoretischer
    • naiver
    • ontologischer
    __
    Relativismus
      Die Behauptung Alles ist relativ führt zu einer Antinomie (Widerspruch) oder einer Paradoxie, weil diese Aussage ja gelten soll. Damit gäbe es aber etwas, was nicht relativ ist, nämlich die Aussage Alles ist relativ. Wenn aber diese Aussage auch nur relativ gilt, dann kann sie auch wahr sein, dann gilt nicht Alles ist relativ. Dieses Problem entsteht immer dann, wenn Aussagen auf sich selbst angewendet und  die verschiedenen Aussage-Ebenen (Meta-, Objekt-Sprache) nicht sorgfältig unterschieden werden.
    __
    Sachverhalt
    __
    Sprache
      Mittel für Ausdruck und Kommunikation.
    __
    subjektiv
      an ein Individuum gebunden und möglicherweise nur für dieses in einer bestimmten Situation gültig.
    __
    Tatsachen
    __
    Wahrheit
    __
    Welt(en)
    __
    Wissen  Vieldeutiges Homonym.
    • W0  Wissen als persönliche Gewißheit, die sich nicht in Frage stellen lässt.
    • W1  Wissen als glauben oder meinen ohne nähere Begründung, einen Sachverhalt für wahr oder falsch zu halten ohne nähere Begründung, das in Frage gestellt werden kann.
    • W2  Wissen mit Bezug auf einen Wissensspeicher (Veröffentlichung, Schul- oder Lehrbuch, Autorität, Brockhaus, Duden, Wikipedia, Lexikon xyz)
    • W3  Wissen das auf eigenem Erleben oder Erfahrungen beruht.
    • W4  Wissen das durch Anwendung von Verfahren, Methoden oder Techniken zu einem Wissen gelangt.
    • W5  sonstiges Wissen.
    __
    Wissen Nach Boghessian (2013), S. 22: "Wissen: Ein Denker S weiß genau dann, dass p, wenn:
      1. S p für wahr hält
      2. S berechtigt ist, p für wahr zu halten
      3. p wahr ist.
      Unsere frühen Vorfahren glaubten zu wissen, die Erde sei flach, hatten aber unrecht. Obwohl ihre Meinung über die Erde berechtigt war, war sie falsch. Wenn eine Meinung als Wissen zählen soll, muss sie nicht nur berechtigt, sondern auch wahr sein. FN3 [Zu dieser Definition gibt es einige wohlbekannte Gegenbeispiele, die zuerst von Edmund Gettier entwickelt wurden. Vgl. Edmund Gettier, »Is Justified True Belief Knowledge?«, in: Analysis 23 (1963), S. 121-123, dt. »Ist gerechtfertigte, wahre Meinung Wissen?«, in: Peter Bieri (Hg.), Analytische Philosophie der Erkenntnis, Weinheim 1994, S. 91-93. Die sich daraus ergebenden Komplikationen werden uns nicht betreffen.] "
    __
    Wissenschaft, wissenschaftlich
    __
    Wort
      Wörter sind die "Kleider" oder die Namen der Begriffe. Fast jedes Wort ist Träger vieler Begriffe (Homonyme), die, denk-psychologisch betrachtet, auch bei ein und derselben Person nicht inhaltlich konstante Bedeutung haben, sondern in ihrem Bedeutungsgehalt schwanken (können).
    __


    Querverweise > Links.
    Standort: Operationalisierung.
    *
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Wissenschaft site: www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Operationalisierung Wissenschaft. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/wistheo/operational.htm
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    Ende
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    noch nicht end-korrigiert



    Aenderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    08.11.19    Link: Bridgman (1932)  Der operative Charakter der Begriffe.
    17.08.18    Besondere Problematik der Implikation im Hin blick auf Operationaliserung.
    07.06.18    Nach längerer Zeit der Ausarbeitung erstmals ins Netz gestellt.