Begriff, Begriffsanalyse und Gebrauchsbeispiele in der Chemie
Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen
Haupt- und Verteilerseite
Begriffsanalysen (Überblick).
Zur Haupt- und Verteilerseite
Begriffsanalyse Begriff.
Definition
Begriff.Signierung
Begriffe und Begriffsmerkmale (BM).
Lernhelfer Chemie: "Definition von Begriffen
Unter der Definition eines Begriffes versteht man die Festlegung wesentlicher
und gemeinsamer Merkmale, die einen Begriff von anderen unterscheiden.
Insbesondere erfolgt auch eine Abgrenzung gegenüber der Umgangssprache
und gegenüber anderen Fachsprachen." [Abruf 28.11.21 Online]
Bacons Untersuchung des Waermebegriffs
(S. 62)
"Dieser Vorgang [hervorgehen auf der Umgangssprache] wird in der BACONschen
Untersuchung zum Wärmebegriff (BMAnalyse)
besonders deutlich. Um einen klaren Begriff
(BMAnalyse) von dem Phänomen
,Wärme‘ zu erhalten, sammelt er die gemeinsprachlich üblichen
Denotationen und untersucht deren Denotate. Er untersucht insgesamt 26
Fälle, in denen das Phänomen Wärme
(SBCWaerme) auftreten
soll, darunter Flammen, heiße Quellen, das Haarige, die Wolle, grünes,
eingeschlossenes Gras, ungelöschter Kalk mit Wasser, Pferdemist und
Essig auf entblößter Haut5. Es gelingt ihm durch
eine Merkmalanalyse (BMAnalyse)
dieser nach unseren heutigen Maßstäben sehr unterschiedlichen
,Wärmearten', Klassen von unterschiedlichen Wärmephänomenen
zu bilden; indem fortan nur einer einzigen dieser Klassen das Phänomen
,Wärme' (SBCWaerme)
zugesprochen wird, kommt es zu der oben erwähnten Begriffspräzisierung
(BMpraez) und gleichzeitig
zu einer Bedeutungsverengung.
Salzbegriff (S. 62)
Manche unserer heutigen wissenschaftssprachlichenBegriffe
(BMwissB) sind aber nicht
durch nur einen einzigen Begriffsbildungsprozeß entstanden, sondern
haben eine lange und wechselvolle Geschichte hinter sich. Zum Beispiel
der Salzbegriff (SBCSalz).
Dieses Wort wurde schon in früher Zeit nicht nur als Name für
das Kochsalz sondern auch für andere ,Salze' im Sinne der heutigen
Bedeutung verwendet, war also ein Klassenbegriff
(BMklasse).
Und zwar wurden alle solche Stoffe als ,Salze' bezeichnet, die wesentliche
Eigenschaften mit dem Kochsalz gemein hatten. Die Konvention, was als wesentliches
und als unwesentliches Merkmal des Kochsalzes und damit der ,Salze' überhaupt
zu gelten hatte, änderte sich im Laufe der Geschichte allerdings grundlegend.
Und das mehrmals! Aus unserer heutigen Perspektive läßt sich
ermessen, wie unhandlich z.B. ein Salzbegriff
(SBCSalz) sein mußte,
der an den begriffsbildenden Merkmalen ,Kristallinität‘ und ,Löslichkeit'
festgemacht war. Damit fielen z.B. Alkali- und Erdalkalihydroxide, kristalline
Säuren und sogar organische Substanzen wie Zucker unter den Salzbegriff6
(SBCSalz).
Was hierbei ,unhandlich' bedeutet, kann am besten
durch einen Vergleich mit den für wesentlich gehaltenen Merkmalen
des heutigen Salzbegriffs (SBCSalz)
gezeigt werden: Etwa der elektrischen Leitfähigkeit von Schmelze und
Lösung und der Genese aus Säure und Base. Dieses Verhalten wird
durch den theoretischen Begriff (BMtheoB)
'Ionenbindung' beschrieben, der oft als das zentrale Merkmal angegeben
wird. Dieser ionogene Charakter ist aber für das physikalische und
chemische Grobverhalten derart bestimmend, daß sich zu einem solchen
Salzbegriff
(SBCSalz) viele andere
Begriffe
(BMBspGeg) in eine allgemeine
Beziehung bringen lassen: Schmelzpunkt, Dissoziation, Löslichkeit,
Hydrolyse usw. Anders ausgedrückt: Der heutige Salzbegriff
(SBCSalz) läßt
sich besser zur Beschreibung von Sachverhalten verwenden, mit ihm läßt
sich besser argumentieren, mit ihm lassen sich die Daten und Fakten der
Chemie besser organisieren7."
Abkürzung 25,28
abstrakt 132, 140, 141 Abstraktion 104, 141, 142, 152 Achse, semantische 72, 76 Addition 80 Adjektiv 15,76 affektiv 50 aktional 130 Algorithmus 32, 66, 67, 68 alkalisch 43,86 Alltagssprache siehe Gemeinsprache amphoter 48 Analyse 10,17,64,67,80 Anion 68, 82 Anomalie 9 Anschaulichkeit 99, 128, 141, 143—144, 147, 149 Anschauung 128, 137—144 Antonym 59, 75-87, 103 Assimilationsschema 133 Assoziation 123, 143 Atom 32,41,50,54,57,58 Base 24, 44, 85
Daten siehe Fakten
Eigenschaft 67,104,118,120
Fakten 8,10,62,75,118,119
Gas 54, 142
|
Generalisation 22,61
genetisch 18,24,70,76 gesättigt 81 Gesetze, gestaltpsychologische 99, 139 Gitter 40 Gleichung 31,33-34 Grammatik 50,73 Größe, extensive, intensive 73-74 Gruppe, funktionelle 35-36 Härte 69
Identifikation 66-68, 135, 142, 151
Jugendliteratur 19 Kalkmilch 25,41
Lauge 52
Mathematisierung 31, 70
Oberbegriff 66, 76, 103, 108
Personennamen 28
|
Präzision von Sprache und Denken 22, 23,33,
42,46, 47,48,49,53, 56, 61,71, 88,133,136, 141
Problemlösung 20, 119, 125, 131 problemorientiert 68,94 Proportionen, Gesetz der konstanten 10, 34 PSE 89-90, 120, 127, 136 Pseudosynonym 43 Rangskala 72—73 Reaktion, chemische 9, 10, 31, 66, 80-81, 88, 90, 106, 151-153 Reaktionspfeil 34 Realität 32,128-144,148,153, 154 Reduktion, inhaltliche 22, 115 Redoxreaktion 89,91,94,96-99 rein 58 Reinheitsgrad 70 Reinstoff 31,35,43,76,81,86,95, 108, 110, 124, 135 Relation 39, 92, 99, 101-106, 125, 156 Relationsbegriff 104 Relationsklasse 105, 108—111, 112 Repräsentation 128 .^1 - aktionale 129, 138 ' , - imaginative 129, 137., 138 - symbolische 130 ’\.? rösten 25 Romane, naturwissenschaftliche 18 ’•!> Säure 24,49,55,61
Tabelle 127
Umgangssprache, chemische 14,17
Verb 15
Wärme 56,62
Zeichen 33, 39
|
Gebrauchsbeispiele chemische Begriffe
Bähr, W. & Theobald, H. (1973) Organische Stereochemie. Begriffe und Definitionen. Berlin: Springer (Heidelberger Taschenbücher). Das Buch enthält 121 Begriffe [PDF]. Zu den Definitionen wird im Vorwort ausgeführt: "Die Definitionen beruhen, soweit noch möglich, auf den Standardwerken der Stereochemie von K. Freudenberg (1933), E. L. Eliel (1962, deutsche Ausgabe 1966) und K. Mislow (1967). Es erschien zweckmäßig, Hinweise auf deren Werke wie folgt abzukürzen:
Suchen in der IP-GIPT,
z.B.
mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site:www.sgipt.org
z.B. Wissenschaft site:www.sgipt.org. |
noch nicht end-korrigiert