Internet Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=07.06.2007
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 13.07.22
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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& Copyright
Anfang Grundlagenstreit
Mathematik_Datenschutz_Überblick_Rel.
Aktuelles _Rel.
Beständiges_
Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
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Service_iec-verlag_Wichtige
Hinweise zu externen Links und Empfehlungen_
Willkommen in der Abteilung Wissenschaft
in unserer Internet-Publikation GIPT 1)
Bereich Geschichte der Wissenschaften, hier Mathematik speziell zum Thema:
Geschichte des Grundlagenstreits in der Mathematik
unter Einbeziehung einiger Arbeiten zur Mengenlehre und mathematischen
Logik
aus der Perspektive eines mathematisch interessierten
Laien
von Rudolf
Sponsel, ErlangenMott
_
"Eine mathematische Theorie ist nicht eher als vollkommen
anzusehen, als bis du sie so klar gemacht hast, daß du sie dem ersten
Manne erklären könntest, den du auf der Straße triffst."
[Q] |
Inhaltsübersicht
Editorial * Wichtige
Themen Grundlagenstreit * Krise oder
Streit? * Sturm im Wasserglas: I,
II?
* Zusammenfassende
subjektive Eindrücke (06/2007) * Links zu externen Übersichten:
Frühe
Mathematikgeschichte, 16Jh, 17Jh,
18Jh,
19Jh,20Jh
.
5Jdv * 4Jdv
* 3Jdv * 2Jdv * 1Jdv
* 2Jhd * 3Jhd * 4Jhd
* 5Jhd * 6Jhd
* 14Jh * 15Jh
* 1638 * 1662 * 1686
* 1694 * 1735 * 1775
* 1789 * 1811 * 1822
* 1826 * 1831 * 1837
* 1838 * 1847 * 1848
* 1851 * 1854 * 1870
* 1871 * 1872 * 1873
* 1874 * 1877 * 1878
* 1879 * 1883 * 1884
* 1885 * 1886
* 1887 * 1888 * 1889
* 1890 * 1891 * 1892
* 1893 * 1894
* 1895 * 1896
* 1897 * 1898
* 1899 * 1900
* 1901 * 1902 * 1903
* 1904 * 1905
* 1906 * 1907
* 1908 * 1909
* 1910 * 1911
* 1912 * 1913
* 1914 * 1915 * 1916
* 1918 * 1919
* 1920 * 1921
* 1922 * 1923
* 1924 * 1925
* 1926 * 1927
* 1928 * 1929 * 1930
* 1931 * 1932 * 1933
* 1934 * 1935
* 1936 * 1937
* 1938 * 1939
* 1940 * 1942
* 1943 * 1944 * 1945
* 1946 * 1947 * 1948
* 1949 * 1950 * 1951
* 1952 * 1953 * 1954
* 1955 * 1956 * 1957
* 1958 * 1959
* 1960 * 1961
* 1962 * 1963
* 1964 * 1965
* 1966 * 1967
* 1968 * 1969
* 1970 * 1971
* 1972 * 1972 * 1973
* 1974 * 1975
* 1976 * 1977
* 1978 * 1979
* 1980 * 1981
* 1982 * 1983
* 1984 * 1985
* 1986 * 1987
* 1988 * 1989
* 1990 * 1991
* 1992 * 1993
* 1994 * 1995
* 1996 * 1997
* 1998 * 1999
* 2000 * 2001
* 2002 * 2003
* 2004 * 2005 * 2006
* 2007 * 2008 * 2009
* 2010 * 2011 * 2012
* 2013 * 2014 * 2015
* 2016 * 2017 * 2018
* 2019 * 2020 *
* Personenregister: (Traditionelle,
Kritiker,
Andere)
* Weitere Literatur (Auswahl) * Links
(Auswahl) * Glossar, Anmerkungen/
Endnoten * Änderungen * Querverweise
*
_
Editorial: Im folgenden wird die Geschichte
des Grundlagenstreits in der Mathematik aus Sicht eines mathematisch interessierten
Laien (Psychologe und Psychotherapeut) dargestellt. Diese Darstellung muss
naturgemäß einseitig und unvollständig ausfallen, besonders
was die Mathematik im Ausland betrifft, aber auch wegen meines sehr begrenzten
mathematischen Wissens, das ich, was den Rahmen betrifft, durch kompetente
Sekundärquellen (z.B. Schlote) etwas auszugleichen versuche. Es ist
daher hauptsächlich eine Dokumentation, welche Denkschwierigkeiten
sich für einen mathematisch interessierten Laien in der Auseinandersetzung
mit den Grundlagen der (Meta-) Mathematik ergeben. Für Anregungen,
Ergänzungen, Berichtigungen und Kritik bin ich daher sehr aufgeschlossen
[Mail], besonders für
gemeinverständliche
Formulierungen [im Sinne von
Hilpert] der wesentlichen mathematischen Sachverhalte.
Der Grundlagenstreit im engeren Sinne
umfasst grob betrachtet ein gutes halbes Jahrhundert, ungefähr 1890-1940
und hatte in diesem Zeitraum seine Höhepunkte in den 1920iger und
1930iger Jahren (emotionale Spitze 1928). Genauer betrachtet
hat dieser Streit aber sehr alte Wurzeln und zieht sich als problematisches
Thema durch die ganze Geistesgeschichte (Mückenheim
2006). Inzwischen wissen die meisten nichts mehr von diesem Streit
oder sie wollen von ihm nichts mehr wissen; viele betrachten ihn auch als
historisch und erledigt. Das ist er aber für einige - Intuitionisten,
Konstruktivisten und Finitisten - nicht, wofür letztlich Hilbert (siehe)
und John von Neumann (siehe) selbst auch einiges getan
haben.
Inzwischen scheint sich aber neben dem unguten,
formalistisch-technizistischen
auch ein liberal-relativistischer Trend oder status quo ausgebildet zu
haben. Es gibt nicht mehr die eine Mathematik, sondern viele
Mathematiken (Geometrien wie Logiken oder Mengenlehren oder Metamathematiken
oder ...) - und je nach Axiomatik und zugelassenen Beweismitteln
kann sich jeder die aussuchen, die er braucht oder mag. In gewisser Weise
könnte dadurch der Grundlagenstreit als erledigt angesehen werden.
Aber die liberal-relativistische Beliebigkeit passt nicht so recht zur
Ideal-Vorstellung von "ewig gültiger" Wahrheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit,
die sich mit der altehrwürdigen Mathematik verknüpfte. Die Paradoxien
haben Hochkonjunktur und bringen eine neue Effekt-
und Gauklermathematik hervor, wenn aus einer Kugel plötzlich zwei
werden. Es scheint ein neues Abrakadabra- Super- Axiom zu gelten, nämlich:
Alles
ist möglich, wenn wir es nur entsprechend einrichten, nicht nur
im "neuen" von Cantor geschaffenen Höllen-Paradies.
Wichtige
Themen des Grundlagenstreits 20. Jhd.: Antinomien; Potentiell gegen
aktual
Unendlich, Mengen- lehre; Beweismethoden, finite oder konstruktive
Beweismittel, Tertium
non datur, petitio principii
(Zirkelschlüsse) besonders der Form nicht-prädikativer
Begriffsbildungen; transfinite Grundlagen und Methoden (transfinite
Induktion); Sicherheit der mathematischen Grundlagen: Beweisbarkeit, Widerspruchsfreiheit,
Vollständigkeit,
Entscheidbarkeit; Axiomatik, Intuitionismus, Konstruktivismus, (Ultra-)
Finitismus. In der Begründungsfrage werden grob drei Hauptrichtungen
unterschieden: Formalismus (Hilbert), Logizismus (Frege, Whitehead &
Russell), Intuitionismus (Brouwer, Weyl) [Q];
genauer betrachtet gibt es aber viel mehr und differenziertere Standpunkte
[>
Hilfskriterien].
Alfred Schreiber (2002) unterscheidet z.B.: Platonismus, Logizismus, Formalismus,
Intuitionismus, Konstruktivismus, Empirismus. Zum Naturalismus [Heft
3, 2006].
Krise oder Streit. Thiel
(1972, S. 6) führt aus: "Ein Grundlagenstreit ist im Gange, wo einflußreiche
Gruppen von Wissenschaftlern unverträgliche Vorschläge zur Behebung
einer Grundlagenkrise ihrer Wissenschaft durchzusetzen versuchen." In der
Geschichte der Mathematik werden mehrere Grundlagenkrisen aufgeführt:
5Jhd.v.
(Irrationalzahl, Unendlich Kleines, Antinomien/ Paradoxien), Krise der
Analysis 1830-1850 und der, m.E. bei weitem schärfste
und nachhaltigste Grundlagenstreit 1890-1940.
Sturm im Wasserglas I ?
Fragt man sich, weshalb der Grundlagenstreit die meisten MathematikerInnen
wenig berührt und interessiert, so mag eine Antwort sein, dass im
Großen und Ganzen an der relativen Exaktheit der Mathematik kaum
ein ernsthafter Zweifel besteht. Die konstruktive Mathematik ist meist
umständlicher, schwieriger, "unbequemer" - ein faktisch wichtiges
Argument in der Mathematik - viel weniger "mächtig" und, sofern sie
tatsächlich jeden Beweis neu erfinden will, letztendlich auch nicht
sicherer, was die Zirkularität betrifft, da ja die Konstruktiven nicht
weniger ad hoc beweisen ohne ausführliche Beweispfad- und Beweismittel-
Dokumentation als die Traditionalisten.
Sturm im Wasserglas II.
In der Mathematik gibt es natürlich wie sonst auch in Wissenschaft
und Leben zahlreiche unterschiedliche Auffassungen und Ungeklärtheiten.
Obwohl die Grundlagen der Analysis Jahrhunderte falsch oder unzulänglich
begründet wurden, rechnete man doch höchst erfolgreich damit,
besonders in den Naturwissenschaften, z.B. Physik und Astronomie. Das heißt,
richtige, wenn auch falsch oder unzulänglich begründete Theorien,
können zu richtigen und praktisch effizienten Ergebnisse führen
- ein hübsches Argument für die Paradoxie
der Implikation.
Zusammenfassende
subjektive Eindrücke aus dieser Arbeit.
|
Für das Verständnis schien mir eine chronologisch-historisch-entwicklungsorientierte
Darstellung am sinnigsten. Sie wird im Laufe der Zeit ergänzt und
weiter entwickelt. Hier wird sozusagen das historische Skelett der Veröffentlichungen
nachgezeichnet. Im Laufe der Zeit können dann aus diesem historischen
Skelett weitere Ausarbeitungen erfolgen und verlinkt werden.
Weiter schien mir intuitiv sinnvoll, den Grundlagenstreit einzubetten
und zu umrahmen mit einer - wenn auch beschränkten und subjektiven
- Auswahl anderer mathematischer, natur-, geistes- und sozialwissenschaftlicher
Ereignisse - hauptsächlich nach den Sekundärquellen Asimov (500.000
Jahre Erfindungen und Entdeckungen), Hellemans et al. (Fahrplan der Naturwissenschaften),
Schlote
et al. (Chronologie der Naturwissenschaften) und Stein (Kulturfahrplan)
- mit Links zum politisch-gesellschaftlichen Geschehen. Die Zeitangaben
der Sekundärquellen sind teilweise unterschiedlich, hier muss mit
Fehlern (grobe Schätzung ca. 1 Jahr) gerechnet werden. In die Auswahl
konnte ich nur aufnehmen, wo es mir gelang, aus dem mitgeteilten mathematischen
oder naturwissenschaftlichen Sachverhalt ein charakterisches Stichwort
zu entnehmen, er also nicht zu unverständlich
war.
Hilfskriterien
zur Einteilung und Zuordnung zu einer Position.
Frühe Mathematikgeschichte:
30000BC
to 500BC, 500BC
to 1AD, 1AD
to 500, 500
to 900, 900
to 1100, 1100
to 1300, 1300
to 1500.
Griechische Mathematiker (Auswahl): Apollonios, Archimdes,
Diophantus, Eratosthenes von Kyrene, Euklid, Euxodos, Heron, Hipparchos,
Hippasos von Metapont, Pappos, Pythagoras, Thales.
5Jdv
Nach Thiel (1972, S. 8): Eine
frühe Grundlagenkrise in der griechischen und besonders pythagoräischen
Mathematik (axiomatisches Ideal: alles Verhältnisse lassen sich durch
ganze Zahlen darstellen) durch die Entdeckung der Irrationalzahl (Wurzel
2 der Diagonale im Einheitsquadrat). Entdeckung der Inkommensarubilität
wird Hippasos von Metapont zugeschrieben. Die Theorie des Unendlichkleinen
wurde durch die Paradoxien von Zenon (fliegend-ruhender
Pfeil, Achilles und die Schildkröte) erschüttert. Zwei Schulen,
Pythagoräer und Eleaten standen sich gegenüber. Als Retter soll
sich Eudoxos von Knidos mit einer neuen Definition des Verhältnisses
zweier Größenpaare erwiesen haben.
Paradoxie des Sophisten Xeniades: "Alle Aussagen der Menschen sind
falsch." |
-
Hasse, H. & Scholz, H. (1928). Die Grundlagenkrisis
der griechischen Mathematik. (Pan-Bücherei, Gruppe: Philosophie
Nr. 3). Charlottenburg: Pan-Verlag Kurt Metzner. Zeitschrift Monatshefte
für Mathematik
-
Heuser, Harro (2008). Unendlichkeiten. Nachrichten
aus dem Grand Canyon des Geistes. Wiesbaden: Teubner. [Inhaltsverzeichnis]
-
Scholz, H. (1928). Warum haben die Griechen die Irrationalzahlen
nicht aufgebaut? Kantstudien, 33, 4-72.
-
Waerden, B.L. van der (1940). Zenon und die Grundlagenkrise
der griechischen Mathematik. Mathematische Annalen , 117, 141-161.
[Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
-
Mathematik 5Jhv: [chr]
-
Stichworte 5Jhv:
4Jdv
Aristoteles: Es gibt kein aktual Unendliches. [Qv]
. Logik und Syllogistik.
Euklid : Axiom 8: Das Ganze ist größer als der Teil [Qv].
Dieses jahrtausende gültige Prinzip wurde von Cantor und der Masse
der Mengentheoretiker aufgehoben.
Theodoros von Kyrenne zeigt die Inkommensurabilität oder Irrationalität
von Wurzel 3, 5, ..., 17. |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 4Jhv: [chr]
* Unterscheidung arithmetisches, geometrisches und harmonische Mittel (Archytas
von Tarent) * ein Lösungsprinzip linearer Gleichungssysteme (Thymaridas
von Paros) * Reine Mathematik (Platon) * Konstruktionsbeschränkung
auf Zirkel und Lineal (Platon) * Lehrbuch der Geometrie (Theudios) * Theorie
der Irrationalitäten, regelmäßigen Körper, Oktaeder,
Ikonaeder (Theaitetos) * Größenlehre, Exhaustionsmethodenrechnung
Volumen Kegel u. Pyramide, "Würfelverdopplung" durch Schnitt zweier
Kurven (Eudoxos von Knidos) * Kegelschnitte (Menaichmos) * "Quadratur"
des Kreises mittels Quadratrix (Deinostratos) *
-
Stichworte 4Jhv: * Atomistische Geometrie (Demokrit von Abders)
* Mediznisches Wissen (Hippokrates v. Kos) * Musiktheorie (Archytas von
Tarent) * 8j. Schaltjahr (365,25 Tge) * Platons Ideenlehre * Astronomie
(Eudoxos von Knidos) * Sonnenflecken (Gan De) * Schiefe der Ekliptik, Sonnenfinsternisse
(Gan De, Shi Shen) * Tages Erdrotation (Herakleitos Pontikos) * Venen und
Arterien (Praxagoras von Kos) *
-
Aristoteles
(384-322). Texte zur Logik. Zusammengestellt,
übersetzt und kommentiert von Adolf Trendelenburg. Bearbeitet und
neu herausgegeben von Rainer Beer. Reinbek: Rowohlt. [IL]
3Jdv
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 3Jhv: [chr]
-
Stichworte 3Jhv:
2Jdv
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 2Jhv: [chr]
-
Stichworte 2Jhv:
1Jdv
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1Jhv: [chr]
-
Stichworte 1Jhv:
2. Jhd.
Sextus Empiricus Werke. [W]
* Empirici Adversus mathematicos [O]
*
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
3. Jhd.
?294 Verbot der "ars mathematica" der Chaldäer durch
Diocletian [Q478;
Übersetzung]
und seiner Nachfolger Constantius II., Valentinians und Valens.
Lit: Demandt, Alexander (2008). Geschichte der Spätantike.
München: C.H. Beck.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 3.Jhd.:
-
Stichworte 3.Jhd:
4. Jhd.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 4.Jhd.:
-
Stichworte 4.Jhd:
5. Jhd.
Ermordnung der gelehrten Hochschullehrerin Hypatia 415 in Alexandria
durch "christlichen" Mob.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 5.Jhd.:
-
Stichworte 5.Jhd:
6. Jhd.
Die Wissenschaftsfeindlichkeit des Christentums richtet sich auch gegen
die Mathematik und fand sogar im römischen Recht seinen unheilvollen
Niederschlag. Im Codex Iustinianus des
Jahres 529 - das Jahr, in dem auf Anordnung Iustianians auch die Athener
Akademie geschlossen wurde - wird zur Mathematik unter ""9.18.0.
De maleficiis et mathematicis et ceteris similibus" [Übersetzung]
u.a. ausgefüht: "Ars autem mathematica damnabilis interdicta est"
(Aber die Kunst der Mathematik ist verwerflich und verboten").
14. Jahrhundert
Ebbinghaus berichtet 1992 in Zahlen, S. 298:
"Allerdings waren bereits vor CANTORS bahnbrechenden Arbeiten der Mengen-und
der Unendlichkeitsbegriff Gegenstand scharfsinniger Untersuchununendliche
Reihe und findet eine gen. So führte im Hochmittelalter die Diskussion
über das aktual Unendliche zu Betrachtungen über den Vergleich
unendlicher Mengen mittels bijektiver Zuordnungen. ALBERT VON SACHSEN (ca.
1320-1390) beweist z. B. in seinen
Questiones subtilissime in libros
de celo et mundo, daß ein einseitig unendlich langer Holzbalken
dasselbe Volumen besitzt wie der unendliche dreidimensionale Raum: In einem
Gedankenexperiment zersägt er den Balken in endlich lange Stücke,
die er zu sich jeweils anschließenden Kugelschalen umformt, um auf
diese Weise den gesamten Raum mit Holz auszufüllen." |
15. Jahrhundert
Der indische Mathematiker Madhava von Sangamagrama
entdeckt um 1400 unendliche Reihen und berechnet genaue pi-Werte. |
-
Stewart, Ian (2018) Erfinder Unendlichen. Madhava von Sangamagrama.
In (67-77) Grössen der Matehmatik. 25 Denker, die Geschichte schrieben.
Reinbek: Rowohlt.
16. Jahrhundert Mathe:
1500-1600.
Imaginäre ("unmögliche") Zahlen:
-
1545 Ars magna. Cardano Lösung der Gleichung
x(10 - x) = 40.
-
1572 L'Algebra. Bombelli Sinnhaftigkeit formalen Rechnens
mit imaginären Zahlen (kubische Gleichung)
1596 Keplers Mysterium Cosmographicum
17. Jahrhundert Mathe:
1600-1625,
1625-1650,
1650-1675,
1675-1700,
* ProbStat
*
-
Descartes entdeckt den „Eulerschen“ Polyedersatz
Sepkoski, David (2007). Nominalism and Constructivism
in Seventeenth-Century Mathematical Philosophy. Taylor and Francis (Routledge)
1609 und 1619 Keplersche Gesetze.
1637 Discours de la méthode von Descartes erscheint
1638
Galilei erkennt die "Gleichmächtigkeit" bei
den natürlichen Zahlen und ihrer Quadrate: "Die Attribute des Gleichen,
des Größeren, des Kleineren gelten nicht bei unendlichen, sondern
sie gelten nur bei endlichen Größen!"" [Qv]
Jungius entwickelt in der Logica Hamburgensis eine logisch-mathematisch
orientierte Beweislehre und eine frühe "Begriffsschrift". |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [W]
-
Mathematik 1638: s.o.
-
Stichworte 1638: * Discorsi; mathematisch-experimentelle
Methode der Naturwissenschaft; verallgem. Fallgesetz (Galilei) *
1642: Pascal konstruiert eine Maschine, die 6-stellige
Zahlen addieren kann. * 1647: Nachweis Vakuum (Pascal); 1657:
Glückspiel (Huygens); Elemente der Geometrie (Pascal); Zahlentheorie
(Fermat); Wahrscheinlichkeitsrechnung (Huygens); Luftdruck: Magdeburger
Halbkugeln (Guericke); Pendeluhr (Huygens) * 1658: Pascals Beweislehre:
Von der Kunst zu überzeugen.
1662
Arnauld
& Nicole: Die Logik oder die Kunst des Denkens ("Die Logik von
Port Royal"). Äußert sich im Kapitel IX (S.321f) "Über
einige Fehler, die gewöhnlich in der Methode der Mathematiker vorkommen"
u.a. im dritten Fehler sehr kritisch zum "Beweis durch das Unmögliche"
(reductio ad absurdum) , also dem indirekten Beweisverfahren.
Im 9. Axiom (S. 316) wird ausgeführt: "Es gehört
zur Natur eines endliches Geistes, das Unendliche nicht verstehen zu können."
Die "Logik von Port Royal" wurde - vor allem vom logizistisch-formalen
Standpunkt aus - vielfach kritisiert, weil in ihr zu viele nichtlogische
Elemente Berücksichtigung gefunden hätten. Allerdings wird auch
positiv vermerkt, wenn in der Einleitung vom Übersetzer Risse zitiert
wird, der gelobt haben soll, dass in der "Logik von Port Royal" erstmals
die Unterscheidung zwischen Inhalt und Umfang (intensionale und extensionale
Betrachtungsweise) gedacht wurde. |
* 1662: Boyle-Mariottesch Gesetz * 1668:
Fundamentalsatz Infinitesimalrechnung (Gregory, J.) * 7 Regeln elastischer
Stoß (Huygens) * 1672: Spiegelteleskop, Lichttheorie (Newton)
* 1673: Funktionsbegriff (Leibniz) * 1674: Leibniz konstruiert
eine Rechenmaschine und befasst sich mit der binären Darstellung der
Zahlen * 1675: Ätherkonzept (Newton) * 1676-77: Briefwechsel
über Infinitesimalrechnung Leibniz/ Newton (Plagiatsklage
1712) * 1678: Wellentheorie d. Lichts (Huygens) *
1682: Gravitationsgesetz
(Newton) * 1684: Infinitesimalkalkül (Leibniz) *
1686
Auseinandersetzung zwischen Jakob Bernoulli und John
Wallis über das Wesen des urmathematischen Beweisprinzips der
- wenig sinnvoll benannten sog. - "vollständigen Induktion".
Meschkowski (1981b, S. 41) berichtet:
"Das Beweisverfahren der „vollständigen
Induktion" wird zuweilen auch als das Bernoullische oder das Kaestnersche
Prinzip bezeichnet[FN5]. Dafür gibt es gute Gründe: Erst im Zeitalter
der Brüder Bernoulli wurde es üblich, ein beliebiges Element
aus der Menge N der natürlichen Zahlen mit n zu bezeichnen, während
das ,x" für eine reelle Variable schon bei Descartes vorkommt. Mit
der neuen Terminologie wurde es möglich, den Schluß „von n auf
n+l" präzis zu beschreiben.
Jakob Bernoulli (1654-1705) hat im Jahre 1686 in einer
Auseinandersetzung mit Wallis das Wesen des Induktionsschlusses aufgezeigt,
und später hat sich A.-G. Kaestner (1719—1800) mehrfach dieses Verfahrens
bedient (das er Jakob Bernoulli zuschreibt). C. G. J. Jacobi (1804-1851)
nennt deshalb das von Gauß oft benutzte Verfahren das „Kaestnersche
Prinzip".
Fassen wir zusammen: Jene Historiker fördern das
Verständnis für Entwicklung des mathematischen Denkens nicht,
die die Entstehung des Induktionsverfahrens allzu früh ansetzen. Nicht
jede vage Verallgemeinerung ist ein Induktionsschluß im mathematischen
Sinne. Ein ausgereiftes Verständnis für das Wesen der mathematischen
Induktion finden wir (nach dem bisherigen Stand der Forschung) erst bei
Pascal. Aber eine einfache und präzise Formulierung dieses Beweisverfahrens
wurde erst möglich, als die Bezeichnung eines beliebigen Elementes
von N durch einen Buchstaben (ri) üblich wurde. Deshalb hat auch die
Bezeichnung des Induktionsschlusses als „Bernoullisches" oder als „Kaestnersches
Prinzip" seinen Sinn."
Querverweis: Wallis' Begriff "überunendlich". |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1686: * Integralrechnung (Leibniz) *
-
Stichworte 1686: * Philsophiae naturalis principia mathematika
(Newton) bei der Royal Society hinterlegt (1687 in 3. Bdn. veröff.)
Abplattung der Planeten, Erklärung Präzession
(Newton) * Barometrische Höhenformel (Halley) *
1694
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1694: * elliptisches Integral (Bernoulli, J.I.)
* Differentialgleichungen I. Ord. (Bernoulli, Joh. I.) *
-
Stichworte 1694: * *
18. Jahrhundert Mathe:
1700-1720,
1720-1740,
1740-1760,
1760-1780,
1780-1800.
* ProbStat
*
Leibniz rechnet mit komplexen Zahlen. Euler führt
die imaginäre Einheit i ein..
1707: Arithmetica Universalis (Newton) * 1713
Ars conjectandi von Jakob Bernoulli erscheint
1735
Berkeley Streitschrift A DEFENCE OF FREE-THINKING
IN MATHEMATICS [Online]
erscheint, wo er u.a. die unzulänglichen Grundlagen und Begründungen
der Infinitesimalrechnung - berechtigt - kritisiert. [E,
W] |
1736 Publikation von Newtons The Method of Fluxions
and Infinite Series als Übersetzung ins Englische
1748 Euler e^(i*pi)+1 = 0
1761 Lambert beweist die Irrationalität von
Pi.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1735: * Euler löst Königsberger Brückenproblem
[Graphentheorie, kombinatorische Topologie] *
Stichworte 1735: * Paris: Gradmessungen zum Streit um
die Gestalt der Erde * Schwingungsperiode Pendel: Methode der Koninzidenz
* Cobalt * Mineralwasser * Beschreibung der Schnecke (Gehörgang) *
Linné: Systema naturae * Gold *
1775
Die Pariser Akademie der Wissenschaften gibt 1775
bekannt: „Die Akademie hat dieses Jahr die Entscheidung getroffen in Zukunft
weder die Lösungen der mathematischen Probleme betreffend die Verdoppelung
des Würfels, die Dreiteilung des Winkels sowie die Quadratur des Kreises,
noch jedwede Maschine mit dem Anspruch eines "Perpetuum mobile" zu untersuchen.“
[404 Q] |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1775: * Lagrange *
Stichworte 1775: * Elektrophor (Volta) * Umweltinduzioertes
Karzinom bei Schlotfegern in London (Pott) * Hormonale Regulation (Bordeu)
* Salzsäure, Schwefelsäure (Priestley) * Inklinationsnadelkompass
(Lorimer) * Digitalisbehandlung * Bergakademie Clausthal * Mesmers
Behauptung: Anziehung durch tierischen Magnetismus *
Zeitalter der industriellen Revolution * 1774:
Hahn entwickelt Rechenmaschine. 1777: Tetens Messung
Nachempfindungen * Cullen erfindet den
Begriff Neurose * Goethe
entdeckt die Konfrontationstherapie * 1781: Uranus * 1783:
Wasserstruktur H2O (Lavoisier); K.P. Moritz: Magazin
zur Erfahrungsseelenkunde * 1785: Coulombsche Gesetz *
1788:
Lagrange: Analytische Mechanik * 1789: Gesetz der Erhaltung der
Masse (Lavoisier); Kommission für ein Einheitliches Maßsystem
in Frankreich (u.a. Laplace, Lagrange, Lavoisier; 1791 Definitionen);
Kontaktelektrizität; * 1791:
C.C.E.
Schmid formuliert die Idee der Leib als ein sich selbst organisierendes
Wesen * 1795 Reil:
Von der Lebenskraft [Online]
* 1796- ... C.F. Gauß * 1798: Gravitationskonstante
(Cavendish) * 1799: Gauß: Fundamentalsatz der Algebra* 1802:
Interferenz u. Wellencharakters des Lichts (Young). * 1803: J.C.
Reil:
"Rhapsodieen
über die Anwendung der psychischen Curmethode
auf Geisteszerrüttungen" 1805: Legendre: Methode
der kleinsten Quadrate in: Nouvelles méthodes pour la détermination
des orbites des comètes. Gauß 1795, publiziert 1809 [W]. *
1805:
Dissertation Jean J.D. Esquirol (1772-1840): Die Leidenschaften als
Ursachen und Symptome der Geisteskrankheit, sowie als Mittel zu ihrer Beeinflussung.
1808:
Dalton: Atomtheorie chemischer Reaktionen. * Johann Christian Reil erfindet
den Begriff der Psychiaterie
* 1810: Laplace: Beweis zentraler Grenzwertsatz für gleichverteilte
Zufallsgrößen * Hahnemann: Homöopathie.
19. Jahrhundert Mathe:
1800-10,
10-20,
20-30,
30-40,
40-50,
50-60,
60-70,
80-90,
1890-1900.
* ProbStat
*
1811
Cauchy
meint, die Mathematik sei im wesentlichen abgeschlossen. Meschkowski
(1986, Vorwort) berichtet: "Am 14. November 1811 hielt Augustin Cauchy
vor der Société Académique in Cherbourg ein Referat
„Sur les limites des connaissances humaines". Er vertrat dabei die Ansicht,
daß die mathematische Wissenschaft im wesentlichen abgeschlossen
sei; lediglich auf dem Gebiet der Anwendungen bleibe noch etwas zu
tun [FN1]
L'arithmétique, la géométrie, l'algèbre,
les mathématiques transcendantes sont des sciences que l'on peut
regarder comme terminées, et dont ne reste plus à faire que
d'utiles applications.
Mit diesem Urteil hat sich der große Analytiker gründlich geirrt.
Die Mathematik hat im 19. Jahrhundert nicht nur die klassischen Disziplinen
besser fundiert und wesentlich weiter ausgebaut; es haben sich den Forschern
viele neue Fragen gestellt, die auf die Begründung immer neuer in
Cauchys Tagen noch unbekannter Disziplinen führten. Die Mathematik
hat den Physikern die Möglichkeit geliefert, ihre überraschenden
experimentellen Ergebnisse durch die Sprache geeigneter mathematischer
Strukturen zu beschreiben, und sie hat darüber hinaus den Philosophen
einiges Kopfzerbrechen verursacht durch den Ausbau von nichteuklidischen
Geometrien, durch die Begründung der mathematischen Logik und das
eindringende Fragen nach der Widerspruchsfreiheit mathematischer Systeme." |
-
Stichworte 1811: * Heinroth: erster Lehrstuhl fuer
Psychische Therapie in Leipzig.
1812: Laplace: Théorie analytique des probabilités
* Fourier-Analyse * 1814: Fraunhofer-Linien. * 1815: Bessel:
Wahrscheinlicher Fehler.
1818: Wahn-Theorie
Heinroths * 1823: Bessel: Persönliche Gleichung: individuelle
Reaktionszeiten bei Beobachtungen mit dem Fernrohr. *
Exkurs Von
Newton und Leibniz bis Fourier
Entwicklung
des Funktionsbegriffs nach Wilenkin (dt. 1986, S. 122ff):
"Auch der Funktionsbegriff hat eine lange und bewegte Geschichte. Die
Idee des Zusammenhangs gewisser Größen entstammt nach unserer
Kenntnis der altgriechischen Wissenschaft: Dort waren alle betrachteten
Größen noch geometrischer Natur Selbst NEWTON, einer der Begründer
der mathematischen Analysis bediente sich bei der Betrachtung des Zusammenhangs
gewisser Größen einer weitgehend geometrischen Sprache. Obgleich
bereits FERMAT und DESCARTES den Funktionsbegriff verwendeten, wurde
der Terminus „Funktion" erst seit 1694 in den Arbeiteten des deutschen
Gelehrten LEIBNIZ verwendet, der sich das Verdienst der Entwicklung der
mathematischen Analysis mit NEWTON teilt. Indessen hatte der Funktionsbegriff
bei LEIBNIZ noch einen sehr eng begrenzten Sinn und bezog sich nur auf
einige Dinge, die sich aus der Verteilung der Punkte auf einer Kurve ergaben:
die Ordinaten, Subtangenten und Subnormalen, Krümmungsradius usw.
Deshalb blieb auch LEIBNIZ im Kreis der geometrischen Begriffe befangen.
Erst J. BERNOULLI, ein Schüler von LEIBNIZ, gab 1718 eine von der
geometrischer Anschauung unabhängige Definition einer Funktion."
Und weiter:
Es folgen D. Bernoulli mit seiner Lösung der schwingenden Saite
und eine ganz andere Lösung durch D'Alembert. Wilkenin (S. 123): "Für
die Mathematiker des 18. Jahrhunderts schien sich hier ein nicht zu überbrückender
Widerspruch aufzutun: Auf ein und dieselbe Frage erhielt man zwei Antworten,
von denen sich die eine für alle Argumentwerte durch eine einzige
Formel, die andere dagegen nur durch mehrere Formeln darstellen ließ.
Man leitete daraus eine völlig unbegründete
Abwertung der Leistung BEENOULLIS her, indem man annahm, das sie nicht
die allgemeine Lösung darstellt, sondern nur eine besondere spezielle,
durch eine einzige Formel darstellbare liefert. Es entstand ein äußerst
erbitterter Streit um diese Frage, an dem alle führenden Mathematiker
des Jahrhunderts — wie etwa EULER, D'ALEMBEBT, u. a. — beteiligt waren.
Auf die spezielle Frage wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts
durch J. FOURIER eine abschließende Antwort gegeben. Er bewies, daß
die Summe einer unendlichen Reihe, deren Summanden trigonometrische Funktionen
sind, über verschiedenen Teilen des Definitionsbereiches durch verschiedene
Formeln dargestellt werden kann. Davon ausgehend gab er eine Definition
des Funktionsbegriffes, in der er die Kenntnis der Abhängigkeit der
Funktionswerte von den Argument werten in den Vordergrund stellte, während
er der Darstellbarkeit durch eine einzige Formel nur untergeordnete Bedeutung
beimaß." |
1822 Charles Babbage beginnt
mit der Konstruktion des ersten "Computers", der Rechenmaschine Anlytical
Engine, unterstützt von der Tochter Lord Byrons Augusta Ada King.
1826
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1826: Lobatschewskis
Vortrag zur Nichteuklidischen Geometrie. *Abel in Paris: elliptische Funktionen
* Crelle: Journal für die reine und angewandte Mathematik *
Cauchy: Residuensatz * Gauß: Abschluss Kartenprojektionen *
-
Stichworte 1826: * 1826: J. Müller: Spezifische Sinnesenergien
* Zustandsgleichung für Gase (Gay-Lussac) * Ohm'sches Gesetz * Arbeit
= Kraft x Weg * Elektromagnet * Brom * Osmotischer Druck * Diphtherie *
Kristallformen *
1829: * Abel
[Online]
* Psychiatrie: Beginn der
Non-Restraint
Bewegung in England:
1830
Thiel (1972, S. 10) führt unter Bezugnahme auf
Hasse & Scholz aus, dass im Mittelpunkt der Krise um 1830 der Begriff
der
Grenze (Grenzwert ) stand. Die unsicheren Grundlagen der Infinitesimalrechnung
wurden durch die sog. "Epsilontik" von Weierstraß überwunden.
Das [FiLex Mathe 1, 1964, S.228] führt aus:
"Nach einer stürmischen, expansiven Entwicklung der Mathematik im
17. und 18. Jh. setzte um 1830 eine kritische Besinnung auf die Grundlagen
der neu eroberten mathematischen Gebiete ein. Es stellte sich heraus, daß
die großartigen Erfolge in der Gewinnung neuer Resultate mit einer
erstaunlichen Unklarheit in den Grundbegriffen und Beweismethoden verbunden
waren. So appellierte die Infinitesimalrechnung seit ihrer Erfindung durch
G.
W. L Leibniz (1646—1716) und I. Newton (1643 bis 1727) an eine
besondere, nirgendwo begrifflich präzisierte Vorstellung vom Unendlichkleinen,
und die Algebra arbeitete mit den komplexen Zahlen, ohne daß über
die Natur diese Rechengrößen, von denen Leibniz sagte, sie seien
»eine feine und wunderbare Zuflucht des göttlichen Geistes,
beinahe ein Amphibium zwischen Sein und Nichtsein«, Klarheit bestanden,
hätte.
Im Hinblick auf die Analysis gingen die ersten entscheidender
Klärungen u. a. von A. L. Cauchy (1789—1857), C. F. Gauß
(1777—1855) und B. Bolzano (1781—1848) aus. Sie wurden fortgesetzt und
in gewissem Sinne vollendet vor allem durch K. Weierstraß (1815—1897),
G. Cantor (1849—1918) und R. Dedekind (1831—1916). In ihren Untersuchungen
hatte sich als Kern des Grundlagenproblems die strenge Fassung der Eigenschaften
der reellen Zahlen herausgestellt, und zwar insbesondere der topologisehen
Eigenschaften, die Dedekind dann in Form der Ordnungsstetigkeit (Mengen,
Abbildungen, Strukturen) zum erstenmal (1858/1872] präzisieren konnte.
Die eigentliche Lösung des Problems wurde darin gesehen, daß
sowohl die von Weierstraß und Cantor als auch die von Dedekind verwendeten
begrifflichen Hilfsmittel (die sog. Dedekindschen Schnitte) eine
Rückführung der reellen Zahlen auf die rationalen Zahlen erlaubten.
Das Grundlagenproblem der Analysis wurde dann aber
aufs neue wachgerufen mit der Frage nach der Begründung der natürlichen
Zahlen, von denen aus schon M. Ohm 1822 und später H. Graßmann
die rationalen Zahlen in rein arithmetischer Weise hatten aufbauen können.
Auf die Theorie der natürlichen Zahlen wies schließlich auch
die Fundierung des [>229] Systems der komplexen Zahlen zurück. Während
Gauß den komplexen Zahlen durch ihre geometrische Darstellung in
der Zahlenebene die volle mathematische Realität zu sichern versuchte,
gelang R. W. Hamilton 1837 eine allein mit logischen Mitteln durchgeführte
Konstruktion der komplexen Zahlen von den reellen aus, indem er sie als
Paare reeller Zahlen mit geeigneten Rechenoperationen definierte (-> Zahlen)." |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1830: Galoistheorie in Fortsetzung der Arbeiten
Abels (1824), Bedeutung 1843 von Liouville erkannt * Symbolische Algebra
u. Permanenzprinzip (Peacock) * Refraktionstafeln (Bessel) * Geometrie
der Zahlen (Gauß) *
-
Stichworte 1830: * Comte: Positivismus u. Begründung
der Soziologie * Achromatisches Mikrospkop (Lister) * Grundzüge
der Geologie (Lyell) * Isomerie (Berzellius) * Pharmaceutisches Central-Blatt
(Voss) *
1831
Gauß protestiert
am 12.7.1831 in einem Brief an Schumacher "zuvörderst gegen den Gebrauch
einer unendlichen Grösse als einer Vollendeten, welcher in der Mathematik
niemals erlaubt ist. Das Unendliche ist nur eine Facon de parler, indem
man eigentlich von Grenzen spricht, denen gewisse Verhältnisse so
nahe kommen als man will, während anderen ohne Einschränkung
zu wachsen verstattet ist." |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1831: Majorantenmethode und Integralformel (Cauchy)
* Geometrische Darstellung komplexer Zahlen (Gauß) * Fouriers Methode
zur Lösung linearer Ungleichungen ediert (Navier) * Allgemeine Randwertaufgabe
u. orthognonale Eigenfunktionen (Ostrogradskij) * Stichworte 1831: Roter
Fleck im Jupiter * Fallversuche z. Erdroation (Reich) * Exakte Gletscherforschung
* Induktion durch Magneten (Faraday) * Chloroform * Zellkern in Pflanzen
(Brown) * Beginn Darwins Weltreise * Stethoskop (Hope) * Nachweis Bell-Magendie-Gesetz
* Carotin *
1832: Elektrolyse (Faraday) * 1834:
Lehre
vom Beweise im deutschen Strafprozess (Mittermaier) * 1824: Schneider,
P. J. (1824). Entwurf zu einer Heilmittellehre gegen psychische Krankheiten
* 1835 Hamiltons Definition der komplexen Zahl als geordnetes reelles
Zahlenpaar.
1837
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1837:
-
Hamilton:
Konstruktion der komplexen Zahlen. "Während Gauß den komplexen
Zahlen durch ihre geometrische Darstellung in der Zahlenebene die volle
mathematische Realität zu sichern versuchte, gelang R. W. Hamilton
1837 eine allein mit logischen Mitteln durchgeführte Konstruktion
der komplexen Zahlen von den reellen aus, indem er sie als Paare reeller
Zahlen mit geeigneten Rechenoperationen definierte." [FiLex Mathe 1, 1964,
S.231] [Hamilton Online]
-
Poisson: Recherchés sur la probabilité
des jugements... (p. 206: "Poisson-Verteilung" ab 1914 so genannt).
-
Dreiteilung
des Winkels unmöglich (Wantzel 1837).. Asimov (dt. 1996, S. 276f)
führt aus: "Die Griechen hatten den Grundsatz aufgestellt, daß
geometrische Gebilde nur mit Hilfe von Lineal und Zirkel konstruiert werden
durften (so daß man lediglich Geraden und Kreisbögen zeichnen
konnte). Zudem war nur eine endliche Anzahl von Schritten erlaubt. Dafür
gab es eigentlich keinen anderen Grund als vielleicht den, den Geometern
ein Minimum an Hilfsmitteln an die Hand zu geben und ihrer Aufgabe dadurch
eine »sportliche« Note zu verleihen. Es gab allerdings drei
Konstruktionen, die die Griechen allein mit Lineal und Zirkel nicht lösen
konnten. Die erste war die Quadratur des Kreises, d.h. die
Konstruktion eines Quadrats, das die gleiche Fläche besitzt wie ein
gegebener Kreis. Die zweite war die Verdoppelung des Würfels,
d.h. die Konslrukrion eines Würfels mit dem zweifachen Volumen eines
gegebenen Würfels. Die dritte schließlich war die Dreiteilung
des Winkels, d.h. die Aufteilung eines gegebenen Winkels in drei
gleiche Teile. Lange nach den griechen hatten sich auch Mathematiker mit
deren Problemen auseinandergesetzt, ebenfalls ohne Erfolg. Die Arbeiten
von Gauß (vgl. 1796) und Abel (vgl. 1824) hatten jedoch gezeigt,
wie wichtig es in der Mathematik war, die Unlösbarkeit einer Aufgabe
zu beweisen. Der französische Mathematiker Pierre Wanthel (1814-1848)
wies nach, daß die Verdoppelung des Würfel und die Dreiteilung
eines Winkels bei Befolgung der griechischen Regeln unmöglich ist.
Schließlich gelang auch der Beweis, daß die Quadratur des Kreises
nicht möglich ist."
Die fiolgenden Überlegungen Asimovs
sind psychologisch besonderes interessant:
"Die Tatsache, daß solche Beweise eifrige Amateure
nicht überzeugen können, läßt Rückschlüsse
auf die menschliche Natur zu. Noch 150 Jahre nachdem Wantzel die prinzipielle
Unlösbarkeit gezeigt hat, warten »Kreisquadrierer« und
andere, die die prinzipielle Unlösbarkeit nicht anerkennen wollen,
mit Lösungen auf. Unnötig zu erwähnen, daß diese »Lösungen«
an irgendeiner Stelle einen Fehlschluß enthalten, ja enthalten müssen."
Querverweis: Was
sind Mathematik-Cranks? |
-
Stichworte 1837: Begriff der Eiszeit * Chlorophyll und Photosynthese
*
1838
De Morgan [Mt]
führt den Temrinus "mathematical induction" ein. [Q] |
-
Mathematik 1838: * Thetafunktionen und Theorie elliptischer
Funktionen (Jacobi) * Integraltheorie (Ostrogradskij) * Synthetische Geometrie
(Steiner) * Babbage ersinnt Lochkartenmaschine, die damals nicht funktionierte
und als Unsinn abgelehnt wurde * Neue Triangulationsmethode b.d.
Vermessung Ostpreußens (Baeyer & Bessel) *
-
Stichworte 1838: * Sternkatalog (Groombridge) * Lichtmessungsvorschlag
Arago
(>1850: Foucault) * Leitfähigkeit Erde* Säure und Salz (Liebig)
* Geochemie-Begriff * Protein-Begriff * Nerven nicht hohl (Remak) * Diff.Diagnose
Gnorrhoe & Syphilis * Zelltheorie * Klimageographie *
1839: Cauchy: Bedingung linearer Unabhängigkeit
* Dirichlet: Anzahl Darstellungen n * Gauß: Poissongleichung * Lamé
beweist Fermat's letzten Satz für n = 7 * Pflückersche
Formeln * Photographie-Begriff * Wellen: Gruppen- u. Phasengeschwindigkeit
(Hamilton) * Maya-Kultur * Société d'Ethnologie * 1843
Quaternionen (Hamilton) * n-dimensionale Geometrie (Cayley)
* 1844: Graßmann: Ausdehnungslehre * American
Psychiatric Association (APA). * Liouville Beweis transzendenter
Zahlen * 1845: Faraday-Effekt * 1846: Neptun * lange
vor Freud:Carus formuliert in
seiner
Psyche grundlegende Prinzipien zum Unbewußten:
"Der Schlüssel zur Erkenntnis vom Wesen des bewußten Seelenlebens
liegt in der Region des Unbewußtseins."
1847
-
Boole, George (1847). The mathematical analysis of
logic: being an essay towards a calculus of deductive reasoning. London-Cambridge:
Cambridge: Macmillan, Barclay, & Macmillan. [PDF]
-
DeMorgan, A. (1847). Formal Logic or the Calculus of Inference,
Necessary and Probable. London: Taylor and Walton. [PDF]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
-
Mathematik 1870: * Komplexe Zahlen (Cauchy) *Thetafunktionen
* n-äre quadratische Formen * Ideale Zahlen (Kummer) * Falscher
Beweis (Lamé) * Umkehrproblem Abelsches Integral gelöst * Beliebig
langsame Konvergenz (Seidel) * Eulerscher Polyedersatz bewiesen (Staudt)
* Stokes Gegenbeispiel zu Cauchys Satz stetiger Grenzfunktionen *
Dirichlet- bzw. Thomson- Prinzip *
-
Stichworte 1847: * Herschel: Results of astronomical obersvations
* Sternverteilung Milchstraße (Struve) * Helmholtz: Erhaltung der
Kraft * Ozon-Sauerstoff * Fructose * Kindbettfieber übertragbar *
Chloroform-Anästhesie * Ophtalmoskop (Babbages) *
1848
-
Boole, George (1848). The calculus of logic. Cambridge
a. Dublin math. J. 3, 183-198. [W]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
-
Mathematik 1848: * 4. Gauß'scher Beweis des Fundamentalsatzes
* Satz Gauß-Bonnet * Elliptische u. Thetafunktionen (Hermite) * Fundamentallemma
(Sarrus) * Primzahlsatzfortschritte (Tschebyschow) *
-
Stichworte 1848: * Lichtgeschwindkeitsmessung (Fizeau)
* Maria Mitchell als erste Frau in die amerikanische Akademie der Wiss.
gewählt * Neptun-Monographie * Mohr-Waage * Schallgeschwindigkeit
Luft * Kalorimetrie * Lipase * Regelmäßige Körpertemperaturmessungen
*
1849: Raymond: Nervenaktivität meßbar
* 1850: Sylvester erfindet den Begriff der Matrix * Lichtgeschwindkeitsmessung
mit Drehspiegel (Foucault) * Drobisch: Mathematische Psychologie * Fechnersches
Gesetz. Wärmelehre (Clausius). * Fernschreiber-Drucker (Galton).
1851
Bolzano kann mit
seiner Schrift "Paradoxien des Unendlichen" als Begründer der
Theorie unterschiedlich ausgeprägter unendlicher Vielheiten angesehen
werden, wie sein §29 belegt:
§ 29.
"Wer zugesteht, daß es unendliche Vielheiten und somit auch unendliche
Größen überhaupt gäbe, der kann auch nicht mehr in
Abrede stellen, daß es unendliche Größen gäbe, die
sich durch ihre Größe (Großheit) selbst gar mannigfach
unterscheiden."
Die Gleichmächtigkeit bijektiver Zuordnung unendlicher Mengen bestreitet
Bolzano im §21f.
Bolzano erkennt die Unendlichkeit der Metassprachebenen (§13). In
§16
widerspricht Bolzano, dass unendliche Größen Zahlen sind. Die
§§ 29 ff haben Rechnung des Unendlichen (unendlich
große, unendlich kleine; auch falsche, Division mit 0 etc.) zum Thema. |
-
Bolzano, Bernhard (1851). Paradoxien
des Unendlichen. Leipzig: Meiner & Reclam. Nachdruck 1975. [Auszug
§ 15,16]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
-
Mathematik 1851: Liouville beweist, dass transzendente Zahlen,
z.B. pi und e, existieren. * Riemansche Flächen.
-
Stichworte 1851: Foucaultscher Pendelversuch * Stokes
Formel * Absoluter Nullpunkt (Thommsen/Kelvin) * Weltausstellung London
(Kristallpalast) * Singer Nähmaschine * Ophtalmoskop (Helmholtz)
*
1852: Drei-Farben-Theorie des Farbsehens (Young-Heimholtz-Theorie)
* Carpenter-Effekt
>1957 Richter *
1854
-
Boole, George (1854). An
Investigation of the Laws of Thought , in which are Founded the Mathematical
Theories of Logic and Probabilities. London: . [404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
-
Mathematik 1854: * Majoranten * abstrakte endliche Gruppe
* Cremona-Transformation * Riemann-Integration * Raumstruktur * Stokesscher
Integralsatz *
-
Stichworte 1854: * Relative Permeabilität * Geißler-Röhre
* Generatoren * Akkumulator * Ethanolsynthese * Entropie (Clausius) * Mikrogeologie
*
1855: G.B.A. Duchenne (1806-1875) heilt Nervenkranke
mit elektrischen Strom * Rudolf Virchow (1821-1902): Die Cellularpathologie
... * 1859: Charles Darwin (1809-1882) Die Entstehung der Arten
* 1860: G. Th. Fechner: Elemente der Psychophysik * 1861:
Weierstrass
entdeckt stetige, nicht überall differenzierbare Kurve * Broca Areal/
Zentrum; Limbisches System * Kahlbaum: Trennung Zustandsbild und
Krankheitsprozeß; Katatonie * 1863 Helmholtz: Tonempfindungen
[Online]
* 1864: Londener Mathematische Gesellschaft * 1865:
Zürich: Burghölzli, Mendel (1822-1884): Versuche über
Pflanzenhybride; Grundlagen modernen Vererbungslehre [Online];
Pettenkofer
in München erhält den ersten Lehrstuhl für Hygiene *
1866:
Biogenetische Grundregel (Haeckel) * 1867:
Tschebyschowsche Ungleichung
* Moskauer Mathematische Schule * "Hankel, der mit der Axiomatisierung
der Algebra beginnt, verteidigt 1867 eine „von aller Anschauung losgelöste,
rein intellectuelle Mathematik, eine reine Formenlehre, in welcher nicht
Quanta oder ihre Bilder, die Zahlen, verknüpft werden, sondern intellectuelle
Objecte, Gedankendinge, denen actuelle Objecte oder Relationen solcher
entsprechen können, aber nicht müssen" (Bourbaki, 1971, S. 33)
* 1868: Beltrami:
Nicht-Euklidische Geometrie * Donders. Reaktionszeitexperimente * 1869:
Nukleinsäure (Miescher) *
1870
-
Peirce, Charles Sanders. 1870. Description of a notation
for the logic of relatives, resulting from an amplification of the conceptions
of Boole’s calculus on logic. Memoirs of the American Academy of Arts and
Sciences 9: 317–378.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[W]
-
Mathematik 1870: * Hankel: Geschichte des Funktionsbegriffs.
[404 Online] *
Homomorphismus u. Isomorphismus (Jordan) * Algebraische Kurven * Gleichmäßige
Konvergenz (Heine) * Invariantenbeweis erweitert (Gordan) * Existenzbeweis
2d Dirichletproblem (Schwarz) * Bulletin des sciences mathèmatiques
et atsronomiques *
-
Stichworte 1870: Le Soileil (Secchi) * Diffusionskoeffizienten
(Loschmidt) * Meerestiefenmessung (Thomson) * Atomare Mess-Standards gefordert
(Maxwell) * Azokupplung (Kekulé) * Großhirnrindenfunktionen
(Fritsch & Hitzig) * Evolutionstheorie (Wallace) * topographische Kartographie
(Enthoffer) *
1871
-
Dirichlet, Peter & Dedekind, Richard: Vorlesungen über
Zahlentheorie. [404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
-
Mathematik 1871: Jahrbuch über die Fortschritte der
Mathematik * Topologische Begriffe (Dirichlet) * Bettische Zahlen
* Idealtheorie, Körper und Modul (Dedekind) * Klassifikation nichteuklidischer
Geometrien (Klein) * Vektoranalysis (Maxwell) * Cremona-Transformation
*
-
Stichworte 1871: Anthropometrie (Quetelet) * Lichtstreuung
(Rayleigh) * Kinetische Gastheorie (Stefan) * Selektionstheorie (Darwin)
* Ozon * Ranviersche Schnürringe * Photosynthese (Timirjazev) * Eiszeitforschung
(Kropotkin) * Mineralogische Mitteilungen * Margarine *
1872
-
Du Bois-Reymond, Emil (1872). Über die Grenzen des Naturerkennens.
In: Du Bois-Reymond, Estelle (Hg.) 1912 (2.A): Reden von Emil Du Bois-Reymond,
Bd. 1. Leipzig: Von Veit & Comp., 441–473.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl).
-
Mathematik 1872: * Felix Klein: "Erlanger Programm" [404
Online]
* Dedekind: Stetigkeit und irrationale Zahlen. [404 Online]
* Cantor: Theorie der irrationalen Zahlen (Fundamentalfolgen) * Heine-Borelscher-
Überdeckungssatz * p-Sylowgruppen * Stetige, nirgends differenzierbare
Funktion (Weierstraß) *
Ignorabimus-Streit-Wurzel.
Andrea A. Reichenberger berichtet: "Im Jahre 1872 löste der Berliner
Physiologe Emil Du Bois-Reymond (1818-1896) mit seiner Rede „Über
die Grenzen des Naturerkennens“ auf der 45. Versammlung der deutschen Naturforscher
und Ärzte in Leipzig den Ignorabimus-Streit aus. [FN9] Der Vortragende
vertrat die Meinung, dass der Wissenschaft unüberwindbare Erkenntnisgrenzen
gesetzt seien. Insbesondere seien die Grundbegriffe der Mechanik (Materie,
Kraft und Bewegung) sowie das Bewusstsein prinzipiell nicht erklärbar.
Du Bois-Reymond sprach in diesem Zusammenhang auch von „Rätseln“,
von „unüberwindlichen Schranken“, von der „Unlösbarkeit“ dieser
Fragen und von der „Unbegreiflichkeit“, „Unerforschlichkeit“ und „Unerklärbarkeit“
dieser Phänomene." > Mach 1886, Hilbert 1890,
Wiener Kreis 1929, Hilbert 1930. |
-
Stichworte 1872: * Gesetzliche Verankerung des metrischen
Systems in Deutschland. * Du Bois-Reymond: Grenzen der Natur-Erkentnis
* Sprossenrad * Lichtgeschwindigkeit in Wasser * Verallgemeinerte Transportgleichung
(Boltzmann) * Kunstharz (Baeyer) * Speiseröhrenentfernung (Billroth)
* Grisebach: Vegetation der Erde *
1873
-
Cantor, Georg & Dedekind, Richard (1873). Abhandlungen
zur Geschichte der Mathematik und zur Philosophie des Unendlichen. Sitzungsberichte
der Naturforschenden Gesellschaft zu Halle, 34-42. [404 Online]
"Die Entdeckung der Überabzählbarkeit
der reellen Zahlen durch Georg Cantor, brieflich fixiert am 7.12.1873"
[Q]
"Je le vois, mai je ne le crois pas"
Vorgeschichte Deutsche Mathematikervereinigung.
[PDF-Q, S.5] Der
Gedanke einer Vereinigung der deutschen Mathematiker war nicht neu. Im
April 1873 hatte zum ersten Mal eine Mathematikerversammlung in Göttingen
stattgefunden, an der 52 Personen teilgenommen hatten. [FN12] Diese Versammlung
war maßgeblich von Felix Klein geplant und organisiert worden. Die
Vorbereitung dieser Versammlung hatte unter dem Zeichen von Streitigkeiten
zwischen der Mathematikergruppe um die in Deutschland führenden Berliner
Mathematiker Leopold Kronecker, Ernst Eduard Kummer sowie Karl Weierstraß
und der Mathematikergruppe um den Göttinger Mathematiker Alfred Clebsch
gestanden – die Berliner Mathematiker lehnten die von Clebsch angewandten
geometrisch-anschaulichen Methoden ab und bezweifelten die mathematische
Exaktheit seiner Arbeiten. Nach dem Tod von Clebsch im Jahr 1872 wurde
dies kritische Urteil vor allem auf dessen Schüler Klein übertragen,
der bald die führende Rolle unter den Schülern Clebschs übernommen
hatte, und es entwickelte sich ein mit großer Verbissenheit geführter
Kampf um die wissenschaftliche Vorherrschaft in der deutschen Mathematik
sowie um den
mathematischen Publikations- und Stellenmarkt.[FN13] Diese Streitigkeiten
hatten auch dazu geführt, daß Kleins ambitionierter Plan einer
Mathematikervereinigung in den 1870er Jahren gescheitert war und die nächste
für 1875 geplante Mathematikerversammlung in Würzburg 1874 von
Klein und dem Leipziger Mathematiker Adolph Mayer abgesagt werden mußte.[FN14]"
|
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl)
-
Mathematik 1873: * Hermite beweist die Transzendenz von e.
* Noether: Fundamentalsatz algebraischer Funktionen * Transzendenz e (Hermite)
* (Faktorgruppe (Jordan) * Optimalitätskriterien bei Interpolationsproblemen
(Forrest) *
-
Stichworte 1873: * Elektromagnetische Feldtheorie (Maxwell)
* Thermodiffusion * Stabilität thermodynamisches System (Gibbs) *
Geometrische Isomerie * Begriff der Einfühlung (R.Vischer) > 1997:
Spiegelneurone * Haeckel: Biogenetisches Grundgesetz * Lepra Erreger
*
1874
Cantor: Beweis der Abzählbarkeit der algebraischen
Zahlen.
Cantor: Beweis der Überabzählbarkeit der reellen Zahlen durch
Intervallschachtelung. |
-
Cantor, Georg (1874). III. Abhandlungen zur Mengenlehre.
1. Über eine Eigenschaft des Inbegriffes aller reellen algebraischen
Zahlen. Crelles Journal f. Mathematik, 258-262. [404
Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1874: * Brill-Noethersche Restsatz * Lie: stetige
Transformationsgruppen *
-
Stichworte 1874: Die Entdeckung des "Galliums" (Boisbaudran)
bestätigt die Voraussage Mendelejews * Tetraedrisches Kohlestoffatom
(van't Hoff) und Stereochemie * Damals
unverstandene Beobachtung (Gleichrichterwirkung): Strom fließt nur
in einer Richtung bei best. Kristallen (Braun) * Voluntaristische Philosophie
(Boutroux) * Wundt: Grundzüge der physiologischen Psychologie [Online]
*
1875
Überabzählbarkeitsbweis
von
Paul du Bois-Raymond nach Stillwell (2014), S.15 |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1875:
Stichworte 1875: Exner: Bewegungssehen *
1876: Telefon (Bell) * Helmholtz: Helligkeits Unterschiedsschwelle
*
1877
Der beeindruckende Satz Cantors zum 1878 veröffentlichten
Paradoxon: "Je le vois, mais je ne le crois pas [ich sehe es, aber ich
glaube es nicht]“, den Zermelo in seiner Cantor-Biographie zitiert [404
S.458],
konnte von Meschkowski in der Ausgabe des Briefwechsels zwischen Cantor
und Dedekind durch E. Noether und J. Cavaillès (1937) nicht gefunden
werden.
Nach Schlote (Jahr 1877): Verbesserung des Beweises von Cantor - nach
den Dedekindschen Einwänden - der eineindeutigen Zuordnung zwischen
den Punkten des Einheitsquadrates und der Einheitsstrecke (Brief an Dedekind
25.6.1877). Dedkinds Antwort vom 7.7.1977 beinhaltet, dass die Dimensionzahl
die wichtigste Invariante bleibe, da zwischen stetigen Maniigfalktigkeiten
unterschiedlicher Dimension keine eineindeutige Zuordnung existiere. |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl)
-
Mathematik 1877: * Homogene lineare Differentialgleichungen
(Mondtheorie Hill) * Beginn Modulforschungen Klein * Aussagekalkül
McColl * Partialbruchsatz (Mittag-Leffler) * Beginn Algebraische
Logikstudien (Schröder) * Strenger Beweis Satz Bolzano-Weierstraß,
Definition reelle Zahl als Grenzwert monotoner Folgen rationaler Zahlen
*
-
Stichworte 1877: * Marsmonde Phobos u. Deimos entdeckt (Hall)
* Meudon bei Paris gegründet (Janssen) * Boltzmann (Statistik Anfangsbedingungen
Thermodynamik) * Spektralphotometer (Glan) * Elektrische Leitfähigkeit
von Flammen (Hoppe) * Osmometer (Pfeffer) * Verflüssigung permanenter
Gase (Pictet; Cailletet) * Bakterien töten Bakterien (Pasteuer) *
Reine Bakterienkulturen (Koch) * Karbidhypothese Erdölentstehung (Mendelejew)
* Zeitschrift für Krytallographie und Mineralogie (Groth) *
1878
Kontinuumshypothese
(Cantor).
Aus Cantors "Ein Beitrag zur Mannigfaltigkeitslehre" ergibt sich das
Paradoxon der Gleichmächtigkeit
eines n-dimensionalen Gebildes mit einer eindimensionalen Strecke.
Die natürliche und intuitive Erwartung ist, dass ein mehrdimensionales
Gebilde eine höhere Mächtigkeit als eine eindimensionale Strecke
hat.
Definition unendliche Menge:
Cantor definiert 1878 - von Dedekind 1888 bekräftigt
- eine unendliche Menge M genau dann, wenn es eine eindeutige und
umkehrbare Abbildung auf eine echte Teilmenge T von M gibt. [n. Deiser
2004, S. 501]
Damit ist das Prinzip Das Ganze ist größer als sein
Teil verletzt (Euklid8).
|
-
Cantor, Georg (1878). Ein Beitrag zur Mannigfaltigkeitslehre.
Journal f. reine und angew. Math. 84, 119-133. [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1878: * American Journal of Mathematics * Clifford-Algebren
* Begründungen d. irrationalen Zahlen * Matrizentheorie (Frobenius)
* Divisionsalgebra * Drei-Körper-Problem * Falscher Beweis zum Vierfarben-Problem
mit richtiger Beweisidee * Mayersches Problem *
-
Stichworte 1878: * Mondbewegung * Mikroskop (Abbe) * Lichtgeschwindkeit
(Michelson) * Arrhenius-Gleichung d. Reaktionskinetik * Molrefraktionsformel
* Taucherkrankheit * Saccharin * Begriff Mikrobe * Erddichte (Jolly) *
Wind u. Meeresströmung * G.E. Müller: Grundriß Psychophysik
*
1879
-
Cantor, Georg (1879). Über einen Satz aus der Theorie
der stetigen Mannigfaltigkeiten. Göttinger Nachr., 127-135.
-
Frege, G. (1879). Begriffsschrift, eine der arihtmetischen
nachgebildeten Formelsprache des reinen Denkens. Halle: . [PDF]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[W]
-
Mathematik 1879: * *
-
Stichworte 1879: * Elektrisches Licht (Edison) * Stefan-Boltzmann-Gesetz
* Wundt: Erstes Psychologisches Labor (Institut) *
1880
Deiser (o.J., S. 316) zu Cantor 1880: "Die Arbeit
markiert die Geburtsstunde der Ordinalzahlen", also der transfiniten
Zahlen. |
-
Cantor, Georg (1880). Über unendliche Punktmannigfaltigkeiten
II. Math. Annalen 15, 1-7; 17, 355-358; [404 Online]
-
Peirce, C.S. (1880-81). The Axioms of Number. Writings
of C.S. Peirce, a chronological edition" vol. 4, 1986, 222-224.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1880:
-
Stichworte 1880: * Du Bois-Reymond: 7 Welträtsel * Malariaerreger
(Laveran) * "Anna O." taucht bei Breuer auf * Seismograph (Milne) * Elektronenstrahlen
(Crookes) * Hochdruckerzeugung (Amagat) * Piezoelektrizität
(P. Curie) * Transformator *
1881 Harnack: Diskrete Menge.
-
Peirce, C.S. (1881). On the Logic of Number. Am.J.Math. 4,
85-95
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1881: Poincaré: globale Theorie der Differentialgleichungen,
vier Typen von Singularitäten * Minkowski: n-äre quadratische
Formen * Venn-Diagramme ("Geometrisierung" logischer Beziehungen) * Dedekind:
Verzweigung einer Primzahl * Gibbs & Heaviside: dreidimensionale Vektoranalysis
* N.A. Tissot: Math. Analyse v. Kartennetzen *
-
Stichworte 1881: Interferometer (Michelson): Widerlegung
Ätherhypothese > Einstein 1905 SRT * Helmholtz: ganzzahlige Verhältnisse
elektrischer Ladungen * Thomson: Massezunahme bei bewegter elektr. geladener
Kugel * Edison: glühelektrischer Effekt * Abney & Festing: Infrarot
Spektroskopie * Schutzimpfung geg. Milzbrand (Pasteur) * Billroth Magenresektion
*
1882
-
Cantor, Georg (1882). Über unendliche Punktmannigfaltigkeiten.
Math. Annalen 20, 113-121;
-
Peirce, C.S. (1882). Proof of the Fundamental proposition
of Arithmetic. Writings of C.S. Peirce, a chronological edition"
vol. 4, 1986, 267-268.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1882: Lindemann beweist die Transzendenz von Pi.
* Pasch Axiomatik der Geometrie, Anordnungsaxiome * Dubois-Reymond Rechnen
mit verschiedenen Ordnungen des Unendlichen (Funktionentheorie) * Weierstraß
Theorie elliptischer Funktionen *
-
Stichworte 1882: Michelson: präzise Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit
(Interferometer, 299 789 km/s)
1883
Wohlordnungsbegriff
(Cantor).
[n. Deiser 2004, S. 500] oder Moore (1982, p.2): Jede Menge kann wohlgeordnet
werden.
Cantor
fordert (1883) widerspruchslose Begriffe: "Die Mathematik ist in ihrer
Entwicklung völlig frei und nur an die selbstredende Rücksicht
gebunden, daß ihre Begriffe sowohl in sich widerspruchslos sind,
als auch in festen durch Definitionen geordneten Beziehungen zu den vorher
gebildeten, bereits vorhandenen und bewährten Begriffen stehen". [zit.
n. Bourbaki 1971, S. 33] |
-
Cantor, Georg (1883). Über unendliche Punktmannigfaltigkeiten
III. Math. Annalen 21, 51-58 und 545-586;
-
Cantor, Georg (1883). Sur divers théorèmes
de la théorie des ensembles de points situés dans un espace
continu à n dimensions. (Première communication. Extrait
d´une lettre adressée à l´éditeur) Acta
Math. 2, 409-414
-
Cohen, Hermann (1883). Das Prinzip der Infinitesimalmethode
und seine Geschichte. Berlin: Dümmler. Nachdruck Frankfurt: Suhrkamp
1968.
-
Peirce, Charles Sanders. 1883. The logic of relatives. In
Studies in Logic by Members of the Johns Hopkins University, 187–203. Philadelphia:
John Benjamins.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1883:
-
Stichworte 1883: Galton führt die Statistik in
die Psychologie (Persönlichkeitsforschung) mit Tests und Fragebogen
ein.
1884
Lösung des Kontinuumspproblems für abgeschlossene
Mengen: Satz Cantor-Bendixson. [n. Deiser 2004, S. 500]
Cantor, 40 Jahre alt, erleidet im Frühjahr eine schwere Depression.
Er soll, so Meschkowski (1983, S. 135), schon als Student Zeichen von Schwermut
gezeigt haben. Mitbewegend könnte der grosse und kräftezehrende
geistige Kampf um die Lösung des Kontinuumproblems,
mehr aber noch könnten die Intrigen aus Berlin, also Kroneckers, zur
Auslösung beigetragen haben. Cantors eigene Sicht erhellt aus einem
Brief an Mittag-Leffler: ». . . es handelt sich hier gewissermaßen
um eine Machtfrage, und die kann niemals durch Überredung
entschieden werden; es wird sich fragen, welche Ideen mächtiger,
umfassender und fruchtbarer sind, die Kroneckers oder die meinigen; nur
der Erfolg wird nach einiger Zeit unsern Kampf entscheiden!" [404 Online] |
-
Cantor, Georg (1884). Über unendliche Punktmannigfaltigkeiten.
Math. Annalen 23, 453-488
-
Cantor, Georg (1884). De la puissance des ensembles parfaits
des points. (Extrait d´une lettre adressée à l´éditeur)
Acta Math. 4, 381-392
-
Frege, Gottlob (1884). Grundlagen der Arithmetik. Eine logisch-mathematische
Untersuchung über den Begriff der Zahl. Hamburg: Meiner. [Rezension
von Cantor 1885] [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[W]
-
Mathematik 1884: * Birationale Transformationen (Halphen)
* Funktionselement (Weierstraß) *
-
Stichworte 1884: * Gleichgewichtstheorie rotierender Gase
* Stefan-Boltzmannsches Gesetz * Amperemeter * Elektrolytische Dissoziation
(Arrhenius) * Chemische Dynamik (van't
Hoff) * Linotype * Wechselstromgenerrator (Tesla) * Rollfilm
* Füllfederhalter * Prinzip vom Überleben der Tüchtigen
(Spencer) * Nullmeridian durch Greenwich * Diphteriebazillus (Löffler)
* Muskelphyisiologie (Meyerhof) * Weltkarte für Temperaturzonen (Köppen)
* Energiegewinnung im Körper (Rubner) * Phagozyten (Metschnikow)
*
1885
Überabzählbarkeitsbeweis von Axel
Harnack nach Stillwell (2014), S. 14 |
-
Cantor, Georg (1885). Rezension der Schrift von G. Frege
"Die Grundlagen der Arithmetik". Dtsch. Lit. Ztg. 6, 728-729
-
Cantor, Georg (1885). Über verschiedene Theoreme der
Punktmengen in einem n-fach ausgedehnten stetigen Raume Gn. Zweite Mitteilung
Acta Math. 7, 105-124
-
Peirce, Charles Sanders. 1885. On the algebra of logic: a
contribution to thephilosophy of notation. American Journal of Mathematics
7: 180–202. Reprinted in Peirce (1993, 162–190).
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1885: * Galton: regression *
-
Stichworte 1885: * Ebbinghaus: Über das Gedächtnis
*
1886
-
Cantor, Georg (1886). Über die verschiedenen Standpunkte
in bezug auf das aktuale Unendliche.Zeitschr. für Philos. und philos.
Kritik 88, 224-233.
-
Peirce, C.S. (1886). Fundamental Properties of Number. Writings
of C.S. Peirce, a chronological edition" vol. 5, 1993, 283-284.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1886:
-
Stichworte 1886: * Hollerith-Maschine (Rechnen mit Lochkarten)
* Autmobil (Benz) *
Ignorabimus-Streit: "Mach (1886, 256), „ein wesentlicher
Fortschritt, daß Dubois die Unlösbarkeit seines Problems erkannte,
und war diese Erkenntnis doch für viele Menschen eine Befreiung, wie
der sonst kaum begreifliche Erfolg seiner Rede beweist. Den wichtigen Schritt
der Einsicht, daß ein prinzipiell als unlösbar erkanntes Problem
auf einer verkehrten Fragestellung beruhen muß, hat er allerdings
nicht getan. Denn er hielt, wie unzählige andere, das Handwerkszeug
einer Spezialwissenschaft für die eigentliche Welt.“" [404 Q,
S.5]
1887
-
Kronecker, Leopold (1887). Über den Zahlbegriff (Crelles
Journal Bd. 101). Siehe bitte auch: Kremer, Hermann:
Leopold
Kronecker - Wie alles anfing. Beiträge zur Geschichte des Konstruktivismus
und des Intuitionismus.
-
Helmholtz, Hermann von (1887). Zählen und Messen erkenntnistheoretisch
betrachtet. In: Philosophische Aufsätze. Leipzig: Fues.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1887: Vito Volterra begründet Funktionalanalysis
* Zentraler Grenzwertsatz (Tschebyschow; Beweis lückenhaft) *
-
Stichworte 1887: Michelson-Morley-Experiment * Dampfkalorimeter
(Bunsen *. American Journal of Psychology (Hall) * Strukturanalyse
Zucker (Fischer) * Internat. Astrofotographiekongress Paris * Schallplatte
*
1888
Cantor definiert die aktual unendliche Menge in sich
widerspruchsvoll [Q].
Paul Gordan über einen reinen Existenzbeweis von Hilbert: "Das
ist keine Mathematik, das ist Theologie." |
-
Dedekind, Richard (1888). Was sind und was sollen die Zahlen?
Braunschweig: Vieweg. 6.A. 1930. [404 Online]
-
Peano, Giuseppe (1888). Calcolo geometrico, 1888, in: G.
Peano, Opere scelte II, Rom 1958, 3-19
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
Mathematik 1888: Gründung der New York Mathematical
Society (später: American Mathematical Society) * Galton: Correlation
and their measurement *
-
Stichworte 1888: Pasteur-Institut (Paris) * Zentralkörperchen
(Boveri) * Radiowellen (Hertz) * Burroughs Patent für Additionsmaschine.
Luftgefüllt Gummireifen (Dunlop) *
1889
Peano formuliert die Axiome für die natürlichen
Zahlen (nach Stillwell 2014, S.141 unter Würdigung der Leistungen
Dedekinds und Graßmanns und der besonderen Bedeutung der mathematischen
["vollständigen"] Induktion).
(P1) ist eine natürliche Zahl,
(P2) der Nachfolger jeder natürlichen Zahl ist eine natürliche
Zahl.
(P3) 1 ist nicht Nachfolger einer natürlichen Zahl.
(P4) Verschiedene natürliche Zahlen haben verschiedene Nachfolger.
(P5) Wenn eine Teilmenge von N die Zahl 1 enthält, und mit jeder
natürlichen Zahl auch deren Nachfolger, dann ist diese Teilmenge gleich
IN. [nach Quelle]
Das 5. Axiom kann als eine Vorwegnahme des Unendlichkeitaxioms angesehen
werden. Es wäre damit inhaltlich in sich widersprüchlich, weil
es "alle" N nicht fix
und fertig ggeben kann: sie existieren nicht aktual als fertiges Ganzes,
nur potentiell unendlich als Möglichkeit unendlicher Fortsetzung.
Kritische Anmerkung Peano-Axiome:
Dehaene (1999),
S. 272 ff, macht darauf aufmerksam, dass aus den Peano-Axiome auch unendliche
viele Nicht-Standard-Modelle folgen. Deiser
et al. (2016), S. 30, schreiben zur historischen Priorität: "Die
Mathematik hat die natürlichen Zahlen lange als undefinierte Grundobjekte
betrachtet. Erst im späten 19. Jahrhundert wurde von Richard Dedekind
und anderen die von einem Notationssystem unabhängige Struktur der
natürlichen Zahlen ans Licht gebracht und so eine Definition der natürlichen
Zahlen ermöglicht. ..."
|
-
Peano, Giuseppe (1889). I Principii di Geometria Logicamente
Esposti. Torino: Fratelli Bocca. Reprinted in Peano (1958, 56-91).
-
Peano, Giuseppe (1889). Arithmetices principia nova methodo
exposita, 1889, in: G. Peano, Opere scelte II, Rom 1958, 20-55
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1889: * Abhandlungen über die Algebraische
Auflösung der Gleichungen Niels Henrik Abel, Évariste Galois,
hrsg. von Hermann Maser [404 Online]
*
-
Stichworte 1889:
1890
Hilbert "In uns schallt der ewige Ruf: Hier ist das
Problem. Suche nach einer Lösung! Du findest sie durch reine Überlegung,
denn in der Mathematik gibt es kein ignoramus et ignorabimus." [Q]
Peano: Auswahlprinzip (n.
Schlote unter Zermelo 1904). Bourkai (1971, S. 51, FN6) hierzu: "1890 bemerkt
Peano beim Beweis seines Satzes über die Existenz der Integrale von
Differentialgleichungen, daß er in natürlicher Weise dazu geführt
worden wäre, „unendlich oft ein willkürliches Gesetz anzuwenden,
nach dem man einer Klasse ein Individuum aus dieser Klasse zuordnet"; doch
er fügt sogleich hinzu, daß ein solches Schließen in seinen
Augen unzulässig ist ([193 e], p. 210). 1902 hatte
B.Levi bemerkt, daß derselbe Schluß implizit von F. Bernstein
in einem kardinalzahltheoretischen Beweis [159] verwendet worden war."
Die Gründungstagung
der DMV in Bremen. "Der Besuch der Bremer Naturforscherversammlung
im September 1890 durch Mathematiker. fiel relativ bescheiden aus. Nur
37 Mitglieder schrieben sich für die Sektion für Mathematik und
Astronomie ein,35 von denen 33 während der Versammlung die Bremer
Beschlüsse zur Gründung einer deutschen Mathematikervereinigung
unterzeichneten." [404 PDF-S.9] |
-
Cantor, G. (1890/91). Ueber eine elementare Frage der Mannigfaltigkeitslehre.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 1, 75-78
(1890/91)
-
Kronecker, L.: Auszug aus einem Briefe an Herrn Prof. G.
Cantor. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung,
1, 23-25 (1890/91)
-
Schröder, Ernst (1890). Vorlesungen ¨uber die Algebra
der Logik (exakte Logik), vol. 1.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1890:
Stichworte 1890: * von Ehrenfels: Über Gestaltqualitäten
* James, William (1890) The Principles of Psychology.
[Online]
*
1891
Brief Kroneckers an Cantor: Absage Eröffnungsvortrag
[404 Auszug Online] |
-
Vantor, Geord (1891). Über eine elementare Frage der
Mannigfaltigkeitslehre.
-
Peano, Giuseppe (1891). Sul concetta di numero. In: Rivista
di Matematica 1, 87-102; 256-267.
-
Schröder, Ernst ( 1891). Vorlesungen ¨uber die Algebra
der Logik, vol. 2. Leipzig: Teubner.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1891:
-
Stichworte 1891: -* Gleitflug (Lilienthal) *
1892
-
Du Bois-Reymond, Paul (1882). Allgemeine Functionentheorie.
Tübingen: .
-
Frege, Gottlob (1892). Ueber Begriff und Gegenstand,
Artikel aus : Vierteljahrsschrift fur wissenschaftliche Philosophie, XVI.
Jahrgang, 2. Heft, 192-205 [404 PDF]
-
Pasch, M. (1892). Ueber die Einführung der irrationalen
Zahlen. Mathematische Annalen, 40, 149- . [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1892: * Bachmann: Intervallschachtelungen * Singularitätssätze
(Hadamard) * Allgemeine Maßtheorie (Jordan) * Stabilitätstheorie
(Ljapunov) * Transzendente Matrizenfunktionen (Metzler) * Drei Körperproblem;
Fundamentalgruppe Raum (Poincaré) *
-
Stichworte 1892: * Elektronentheorie Metalle (Lorentz) *
Kathodenstrahlen Versuche (Hertz) * Immunität (Ehrlich) * Wasselfiltration
(Koch) * Übertragung Rindermalaria * Himalaya-Gletscher * Abschluß
Afrika-Geografie * Abbruch Nansen Expedition * Int.
Kongreß für Experim. Psychologie, London: Janet
berichtet über Amnesie und unbewußte fixe Ideen * Lehmann: Hauptgesetze
Gefühlsleben *
1893
-
Frege, Gottlob (1893). Grundgesetze der Arithmetik, begriffsschriftlich
abgeleitet. Bd. I. Jena: Pohle. [404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1893: * Pearson: standard deviation *
-
Stichworte 1893: * Münsterberg, Hugo. 1893. Psychological
Laboratory of Harvard University. Cambridge, Mass.: University Press of
Cambridge, Mass. [Online]
1894
Poincaré stellt fest, dass das Prinzip der
vollständigen Induktion nicht logisch begründbar ist und aus
der Intuition der natürlichen Zahlen folge. [Schlote 2002, S. 614]. |
-
Burali-Forti: Logica matematica.
-
Frege, G. (1894/95). Ueber die Begriffsschrift des Herrn
G. Peano und meine eigene. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker
Vereinigung, 4, 129 (1894/95). [404 Online]
-
Peano, Giuseppe (1891). Notations de logique mathématique.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1894:
-
Stichworte 1894:
1895
Cantor definiert: "Unter einer ‚Menge‘ verstehen
wir jede Zusammenfassung M von bestimmten wohlunterschiedenen Objekten
unserer Anschauung oder unseres Denkens (welche die ‚Elemente‘ von M genannt
werden) zu einem Ganzen."
Cantor formuliert - für sich - die Antinomie der Menge als transfiniten
Ordinalzahlen, erstmals veröffentlicht von Burali-Forti 1897. Nach
Berka & Kreiser (1971, S.326) hat Cantor auch die Antinomie der größten
Kardinalzahl als auch die nach ihm benannte Antinomie der Menge aller Mengen
gekannt, aber offenbar nicht für besonders erörterungs- und mitteilungsbedürftig
erachtet. (veröffentlicht
1932). |
-
Cantor, Georg (1895). § 1. Der Mächtigkeitsbegriff
oder die Kardinalzahl [Online]
-
Cantor, Georg (1895). Beiträge zur Begründung der
transfiniten Mengenlehre. Math. Annalen 46, 481-512; 49, 207-246 [Online]
-
Schröder, Ernst (1895). Vorlesungen über die Algebra
der Logik, vol. 3. Leipzig: Teubner.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl)
-
Mathematik 1895: * Capelli: aneinanderstoßende Mengen
*
-
Stichworte 1895: * Röntgenstrahlung * Durkheim:
Die Regeln der soziologischen Methode * Preyer, William T. (1895). Zur
Psychologie des Schreibens: Mit besonderer Rücksicht auf individuelle
Verschiedenheiten der Handschriften. Hamburg: Voss [Online]
*
_
1895-1908
1896
-
Cohn, Jonas (1896). Geschichte des Unendlichkeitsproblems
im abendländischen Denken bis Kant. Leipzig: .
-
Schröder, E. (1896). Über G. Cantorsche Sätze,
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 5, 81-82.
Primzahlsatz:
"Der Primzahlsatz erlaubt eine endliche Abschätzung der Verteilung
der Primzahlen. Er wurde bereits von Gauß um 1800 vermutet, aber
erst 1896 unabhängig von Hadamard und de la Vallée Poussin
bewiesen." Anmerkung: Sowohl Hadamard als auch Vallée Poussin gelten
als "Halbintuitionisten". |
1896 Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [W]
-
Mathematik 1896:
-
Stichworte 1896: * Radioaktivität (Becquerel)
* Wundt, Wilhelm (1896). Grundriß der Psychologie. Leipzig: Engelmann
[Online]
* Müller-Leyersche Täuschung [404 ,Exp,]*
Külpe: Psychol. Labor Würzburg(er Schule) *
1897
Burali-Forti:
Antinomie der Mengenlehre.
Kronecker "Über den Zahlbegriff." [404 Online]
Bernsteins Äquivalenzsatz.
[, 404: Q1, 404
Bio,
], später auch Cantor-Bernstein oder Cantor-Bernstein-Schröder-Satz
genannt: Zwei Mengen A und B sind gleichmächtig, wenn A gleichmächtig
zu einer Teilmenge von B ist und umgekehrt eine Teilmenge von B gleichmächtig
zu A ist. |
-
Burali-Forti (1897). Una questione sui numeri transfiniti.
Rend, Circ. Math. Palermo, 11, 154-164.
-
Kronecker, L. (1897). Ueber den Zahlbegriff. Journal für
die reine und angewandte Mathematik, 101, 337-. [404 Online]
-
Peano, Giuseppe (1897). Logique mathematique, 1897, in: G.
Peano, Opere scelte II, Rom 1958, 218-281
1897 Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl):
-
Mathematik 1897: Internationaler Mathematiker-Kongress
in Zürich (Schweiz). * p-adische Zahlen * Pearson: Korrelations-Koeffizient
*
-
Stichworte 1897: * Kathodenstrahlröhre (Braun) * Pawlow
veröffentlicht seine Entdeckung von den bedingten Reflexen * Durkheim:
der Selbstmord *
1898
-
Borel, E. (1898). Leçons sur la Théeorie
des Fonctions. Paris: Gauthier-Villars. 2. A. 1914, 3.A. 1928, 4.A.
1959.
-
Hadamard, J. (1898). Sur certaines applications possibles
de
la théorie des esembles. Verhandl. Internat. Math. Kongress,
Zürich, 201-02.
-
Schröder, Ernst (1898). On pasigraphy. Its presents
state and the pasigraphic movement in Italy. The Monist 9: 246–262, 320.
1898 Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl)
-
Mathematik 1898: * Beweis Zentraler Grenzwertsatz (A.A. Markow),
vollständig 1901 *
-
Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften mit Einschluss
ihrer Anwendungen [404 Online]
*
Stichworte 1898: * Ampere-Definition (Neu: 1948) * Thorndike:
Lernen durch Wersuch und Irrtum (Tierexperimente) *
-
Baldwin, James Mark, Cattell, James McKeen, & Jastrow,
Joseph. (1898). Physical and mental tests. Psychological Review, 5, 172-179.
[Online]
-
Cattell, James McKeen. (1898). The psychological laboratory.
Psychological Review, 5, 655-658. [A reply to Titchener, 1898.] [Online]
-
Titchener, Edward B. (1898b). A psychological laboratory.
Mind, 7, 311-331. [Online]
[Description of the Cornell lab, its equipment, and its cost.]
1899
Hilberts Grundlagen der Geometrie markiert einen
neuen Ansatz der axiomatisch-formalistischen Methode. Zur Methodik Hilberts
äußert sich Frege sehr kritisch in einem
Brief
vom 29.7.1900 an Heinrich Liebmann.
Cantor räumt in einem Brief an Dedekind Wissen um "inkonsistente"
Vielheiten ein und will nur "konsistente" Vielheiten als Mengen
zulassen. (zit.n.Schmidt, J. 1966, S. 32). |
-
Hilbert:, D. (1899). Grundlagen der Geometrie.
-
Hilbert, D. (1899). Über den Zahlbegriff. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 8, 180-184. [Online]
1899 Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl) [dhm[
-
Mathematik 1899: * Transzendenzmaß e (Borel) * Kalkül
d. Differentialformen (Cartan) * Dualitätssatz (Poincaré) *
Dimensionsinvarianz (Schoenflies) * Fundamentalsatz projektiver Geometrie
aus den Sätzen von Pappos u. Desargues (Schur) *
-
Stichworte 1899: * Naturkonstante h (Planck), Anfang
der Quantentheorie * Begriff Atomenergie * Strahlendruck (Lebedev) * Radon
* Atlas stellarum varibilium * Aspirin Wirkung * Lipoidtheorie Permeabilität
* Schweinekrankheitserreger * Häckel: Welträtsel * Sommer,
Robert. 1899. Lehrbuch der psychopathologischen Untersuchungs-Methoden.
Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg [Online]
*Geltungskonsum (Veblen) * Freud:Traumdeutung *
-
Schultz, Julius (1899). Psychologie der Axiome. Göttingen:
Vandenhoek & Ruprecht.
20. Jahrhundert Mathe:
1900-10,
10-20,
20-30,
30-40,
40-50,
50-60,
60-70,
70-80,
80-90,
1990-2000.
* ProbStat
*
1900
Hilbert formuliert [404 Q,
Rede]
seine berühmte Liste
23 [kurz]
bedeutender mathematischer Probleme auf dem 2. internationalen Mathematikerkongress
in Paris. Auf der ersten
Seite führt er aus (fett-kursiv RS):
"Ein alter französischer Mathematiker hat gesagt: Eine
mathematische Theorie ist nicht eher als vollkommen anzusehen, als bis
du sie so klar gemacht hast, daß du sie dem ersten Manne erklären
könntest, den du auf der Straße triffst. Diese Klarheit
und leichte Faßlichkeit, wie sie hier so drastisch für eine
mathematische Theorie verlangt wird, möchte ich viel mehr von einem
mathematischen Problem fordern, wenn dasselbe vollkommen sein soll; denn
das Klare und leicht Faßliche zieht uns an, das Verwickelte schreckt
uns ab." [>PuK]
Das Hilbertprogramm
will die Mathematik auf feste, unerschütterliche Grundlagen stellen.
Und deshalb möchte Hilbert für die Grundlagen nur sichere, finite
oder konstruktiv anerkannte Mittel zulassen. Darin sehe ich bereits einen
Widerspruch. Wenn Hilbert den klassischen Methoden nicht so recht traut,
wäre es dann nicht konsequent und sicherer, gleich auf die zweifelhaften
Methoden zu verzichten? [ , Tapps
Dissertation LMU, Standfords
Encyclopedia of Philosophy]
Poincaré plädiert auf dem 2. internationalen
Mathematikerkongress in Paris für ein gleichberechtiges Nebeneinender
von Intuition und Logik beim Aufbau der Mathematik (Schlote 1900). |
-
Frege, Gottlob (29.7.1900). Brief
an Heinrich Liebmann zu Hilberts Vorlesung (1898/99) Grundlagen
der Geometrie. Erstmals veröffentlicht von Max Steck (1940).
-
Hilbert, David (1900a). Mathematische Probleme. Nachrichten
von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen,
Math.-Phys. Klasse 253–297. [404 Online]
[PDF]
-
Hilbert, David (1900b). Über den Zahlbegriff. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 8: 180–84. [Online]
-
1900 Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [dhm1900]
-
Mathematik 1900: Internationaler Mathematiker-Kongress in
Paris (Frankreich) * Pearson: Chi-Quadrat-Verteilung * Markow: Wahrscheinlichkeitsrechnung
* Modell Brownsche Bewegung (Bachelier) * Theorie der Extremalfelder (Kneser)
* Painlevsche Transzendente * Young-Tableau *
-
Stichworte 1900: Quantentheorie (Planck) * Gamma-Strahlung
(Villard) * Halbwertszeit (Rutherford) * Elektronentheorie der Metalle
(Drude) * Beschluss der Preußischen Akademie Geschichte des Fixsternhimmels
(vollendet 1966) * Internationale Atomgewichtskommission * Seitenkettentheorie
Immunchemie (Ehrlich) * Blutgruppenunterscheidung (Landsteiner) * Impfstoff
Bakterienruhr * Geosynklinale Erdgeschichte * Gesetz der Wüstenbildung
(Walther) * Saxonische Tektonik * Inselnatur Grönland (Peary) * Nebel
Spiralform * Mendels Vererbungslehre bestätigt (Correns; v. Tschermak;
de Vries) * Begriff der Synapse (Sherrington) * Ultraviolettkatastrophe
(Rayleigh) * Mutationen/ Evolution (de Vries) * La Suggestibilité
(Binet) * Titchener, Eduard B. (1900). The Psychological Laboratory of
Cornell University. Worcester: Oliver B. Wood [Online]
1901
-
Hausdorff, Felix (1901b). Über eine gewisse Art geordneter
Mengen. Ber. über die Verhandlungen der Königl. Sächs. Ges.
der Wiss. zu Leipzig. Math.-phys. Classe 53 (1901), 460-475.
-
Lovett, E. O. (1901). Mathematics at the International Congress
of Philosophy, Paris, 1900. Bulletin of the American Mathematical
Society, vol. 7, pp. 157-183.
1901 Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [dhm1901]
-
Mathematik 1901: * Lebesgue-Integral * Vollständiger
Beweis Zentraler Grenzwertsatz (Ljapunow) * Dehn löst das 3. Hilbertsche
Problem * Biometrika * Hauptachsenmethode (Pearson) *
-
Stichworte 1901: * Atommodell (Perrin) * Natürliche
Radioaktivität * Diabetes * Erreger Schlafkrankheit * Radiumtherapie
*
1902
Auswahlaxiom
explizit durch Beppo Levi formuliert (nach Schlote u. chr).
Russell schreibt
am 16.6.1902 einen Brief an Frege, in dem er ihm mitteilt, dass er auf
der Grundlage des Axiomensystems seines Buches Grundgesetze der Arithmetik
eine Antinomie der Mengen aller Mengen, die sich nicht Element von sich
selber sind, konstruiert hat. Hierzu [W070602]:
|
-
Hilbert, David (1902). Ueber die Grundlagen der Geometrie.
Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen,
Mathematisch-Physikalische Klasse. [Online]
-
Levi, B. (1902). Intorno alla teoria degli aggregati,
R. Ist. Lombardo Sci. Lett. Rendic. (2), t. XXXV, 863-868.
-
Poincaré, Henry (1902). Wissenschaft und Hypothese
(dt. 1. Auflage 1904).
-
Russell, Bertrand (1902a). Letter to Frege, June 16, 1902.
In van Heijenoort (1967a),
124–125.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1902]
-
Mathematik 1902: * Konventionalismus (Poincaré) *
Maßbegriff Lebesgue * Hensel & landsberg: Theorie der algebraischen
Funktionen einer Variablen *
-
Stichworte 1902: * Atomzerfall, radioaktives Zerfalllgesetz
* Anthroposophie (Steiner) * Tachometer * Stratosphäre * Stat.
Thermodynamik (Gibbs) * Kathothenstrahlexperimente (Kaufmann) * Photoelektrischer
Effekt (Lennard) * Anaphylaxie (Immunreaktion) * CIPW (Geographie) * Blutgefäßchirurgie
(Carrel) * Nervennaht (Cushing) * Blutgruppe AB * Chromosomentheorie (Sutton)
* Internationale Rat für Meeresforschung * Psychologie
der Aussage (Stern) * James, William (1902). Varieties of Religious Experience.
[Online] *
1903
Typentheorie (Russell).
Frege veröffentlicht im II. Bd. seiner Grundgesetze der Arithmetik
die Russelsche Antinomie, die seinen Aufbau der Mathematik in Frage
stellt (nach Schlote). |
-
Cantor, Georg (1903). Bemerkungen zur Mengenlehre. [Hinweis
Do 24..9] zur Tagung in Kassel. Jahresber. der Dt. Math.-Verein.
12, 519 Peirce, Charles Sanders (1903). Nomenclature and divisions of dyadic
relations. In Collected Papers, eds. Ch. Hartshorne and P. Weiss (1933),
vol. 3, 366–387. Cambridge, M.A.: Harvard University Press.
-
Frege, G. (1903). Grundgesetze der Arithmetik. Bd. II. Jena:
Pohle.
-
Russell, Bertrand (1903). The Principles of Mathematics.
Cambridge: Cambridge University Press. [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1903]
-
Mathematik 1903: * Radikal (Frobenius) * Theorie der Charakteristiken
(Hadamard) * Primideale (Landau, > 1917) * Risikotheorie
(Lundberg) * Rechts- und Linksideal (Poincaré) * Satz von Vitali
*
-
Stichworte 1903: * 'Starres' Elektron (Abraham) * Halbwertszeit
als Maß für das Alter i.d. Geologie (P. Curie) * Energiefreisetzung
Radium * Masse elektromagnetischen Ursprungs (Poincaré Vermutung)
* Alphastrahlen Experiment (Rutherford) * Radioaktiver Zerfall (Rutherford
& Soddy) * Tammann: Kristallisieren und Schmelzen * Atommodell (J.J.
Thomson) * Konduktometrie * Ultramikroskop * Begriff der Biochemie (Neuberg)
* Atropin (Willstätter) * Tryptophan * Elektrokardiograph (Einthoven)
* Krebsbehandlung mit Röntgenstrahlen (Perthes * Hirnkarte (Brodmann
& Campbell) * Pawlow: bedingter Reflex * Gründung Dt. Museum Meisterwerke
der Naturwiss. u. Technik (München) *
-
Lipps, T. (1903c). Einfühlung,
innere Nachahmung, und Organempfindungen. Archiv Für Die Gesamte Psychologie.
I. Band, 185-204.
1904
Hilbert (im Kongressvortrag): Grundzüge des
formalistischen Programms.
Julius Königs (Budapest) Ankündigung auf dem internationalen
Heidelberger Kongress für Mathematik, dass die
Kontinuumshypothese
falsch sei, schlug ein wie eine Bombe. Alle Parallelveranstaltungen wurden
geschlossen, um Königs Vortrag zu hören [nach
Mt].
Cantors
erste Reaktionen werden unterschiedlich beschrieben. Aber Königs-Beweis
enthielt einen Fehler, indem er einen Lehrsatz von Felix Bernstein in einem
Fall anwandte, wo dieser nicht trägt. Es dauerte etwas, bis Zermelo
[>Ebbinghaus 2007] den Fehler im Beweis fand, worauf
1905 Felix Bernstein ein kurzes Statement veröffentlichte, das seinen
Lehrsatz korrigiert [nach
Mt].
Wikipedia berichtet davon abweichend (29.5.7): "So glaubte denn auch 1904
Julius König, dies widerlegt zu haben; Felix Hausdorff fand jedoch
wenig später einen Fehler im Beweis." .
Im Anschluss an diesen 'Beweis' von 1904 findet
eine kontroverse Diskussion statt. Anmerkung: [1908]
wird Zermelos Neuer Beweis für die Möglichkeit einer Wohlordnung
veröffentlicht und er setzt sich dort in §2 mit seinen Kritikern
auseinander.
"Erst" 1963 bewies Paul Cohen, dass die Kontinuumshypothese
nicht beweisbar ist und offenbar eine ähnliche Rolle wie das Parallelenaxiom
einnimmt.
Wohlordnung. Ein dunkler Ordnungs-Begriff.
Hat jede Menge hat ein kleinstes Element, wie der dtv-Mathematik
Bd. 1 (1982; S.45) in Def. 8 definiert? Zermelo beweist
[404 Online]
angeblich,
dass jede Menge "wohlgeordnet" werden kann,
obwohl intuitiv völlig klar ist, dass nicht jede Menge "wohlgeordnet"
werden kann, wenn zur Wohlordnung ein kleinstes
- nicht erstes - Element gehört. So führt
Mathe.de
[404] u.a. aus:
"3. Zermelo beweist 1904 [404 1],
dass jede Menge wohlgeordnet werden kann. Freilich lässt sich eine
solche Wohlordnung im Allgemeinen nicht konkret angeben. Immer dann, wenn
dies möglich ist, braucht man den Zermeloschen Satz ja gar nicht.
Er ist also eine reine Existenzaussage – im Gegensatz zu solchen Existenzbehauptungen,
wie man sie zum Beispiel aus der Geometrie kennt, wo der Beweis durch Angabe
eines Verfahrens geführt wird, mit dem man sich das behauptete Objekt
verschaffen kann. Damit ist schon klar, dass Zermelo für seinen Beweis
eine Voraussetzung benutzen musste, die ihrerseits nicht "konstruktiv"
ist, d.h. die etwas als existent behauptet, was man sich nicht immer tatsächlich
verschaffen kann. Diese Voraussetzung war die scheinbar plausible Annahme,
es gebe zu jeder Familie von Mengen mit paarweise leerem Durchschnitt eine
Auswahlmenge, die aus jeder dieser Mengen genau ein Element enthält.
In Wahrheit hat Zermelo also nicht bewiesen, dass jede Menge eine Wohlordnung
besitzt, sondern er hat bewiesen, dass die Existenz der Wohlordnung eine
logische Folge aus dem eben formulierten "Auswahlaxiom" ist. Es ist mühelos
zu sehen, dass die Umkehrung auch gilt: Wenn jede Menge eine Wohlordnung
besitzt, und eine Mengenfamilie, d.h. eine Menge von elementefremden Mengen
gegeben ist, so bilde man die Vereinigung dieser Familie. Sie besitzt eine
Wohlordnung. Man nehme nun aus jeder Menge der Familie das kleinste Element
und hat eine Auswahlmenge."
"Freilich lässt sich eine solche Wohlordnung
im Allgemeinen nicht konkret angeben. Immer dann, wenn dies möglich
ist, braucht man den Zermeloschen Satz ja gar nicht." Diese einerseits
erfreulich kritische Bemerkung in Mathe.de
[404] ist aber nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich lassen sich beliebig
viele Gegenbeispiele anführen, die die Behauptung "Jede Menge hat
ein kleinstes Element" direkt widerlegen insofern, als keines angegeben
werden kann. [mehr Traditionelles Wikipedia_Wohlordnungssatz]
***Mückenheim
(2006, S. 71) teilt eine Definition der Wohlordnung durch Cantor mit
- hier im Original nachlesbar (404 1932,
S. 168) -, aus der sich lediglich ergibt, dass Cantors Wohlordnung
lediglich irgendeine Ordnung nach einer bestimmten "Sukzession" mit einem
ersten
Element bedeuten soll.
Auswahlaxiom. Das berühmt-berüchtigte
Auswahlaxiom ist, wie so vieles in der Mengenlehre, dunkel in seiner Bedeutung
[trotz Hilbert]. Deutet man
es intuitiv direkt, kann es wohl nur besagen, dass man aus jeder nichtleeren
Menge Elemente auswählen "kann", was immer dieses "kann" auch
letztlich bedeuten mag [W_Auswahlaxiom].
Auswahlaxiom, Wohlordnung und die damit zusammenhängende
transfinite Induktion scheinen die Möglichkeiten der traditionellen
Mathematik derart zu erweitern (> GentzensWiderspruchsfreiheitsbeweis),
dass die grosse Mehrzahl der MathematikerInnnen darauf nicht verzichten
möchten.
|
-
Hausdorff, Felix (1904). Der Potenzbegriff in der Mengenlehre.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 13: 569–571.
-
Heffter, L. (1904). Dritter internationaler Mathematiker-Kongreß
in Heidelberg vom 8. bis 13. August 1904. 3 Jahresbericht der Deutschen
Mathematiker-Vereinigung, 13, 509-514. [Online]
-
Hessenberg, Gerhard (1904a). Über die kritische Mathematik.
Sitzungsberichte der Berliner Mathematischen Gesellschaft, 3, 21-28, 20.
Sitzung vom 25. Nov. 1903, Anhang zu Archiv der Mathematik und Physik (3),
7.
-
Hessenberg, Gerhard (1904b). Das Unendliche in der Mathematik.
Abhandlungen der Fries'schen Schule N.F., 1 ,135-190.
-
Hilbert, David (1904). Über die Grundlagen der Logik
und der Arithmetik. Verhandlungen des III. internat. Mathematiker Kongresses
in Heidelberg 1904, abgedruckt als Anhang zur 3. Auflage von Hilberts Grundlagen
der Geometrie.
-
Jourdain, Philip E.B (1904). On the Transfinite Cardinal
Numbers of Well-ordered Aggregates. The London, Edinburgh, and Dublin
Philosophical Magazine, and Journal of Science (6) 7, 01-75.
-
Poincaré, Henry (1904). Wissenschaft und Hypothese.
Erste deutsche Auflage (3. 1914). Leipzig: Teubner.
-
Zermelo, Ernst (1904). Beweis, daß jede Menge wohlgeordnet
werden kann.Mathematische Annalen 59: 514–516.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm 1904]
-
Mathematik 1904: * Internationaler Mathematiker-Kongress
in Heidelberg (Deutschland) * Halbstetigkeit (Baire) * A priori Abschätzungen
(Bernstein) * Kompakte Menge (Fréchet) * Spektraltheorie der Kerne
K (Hilbert) * Die neue mathematische Logik wurde auf dem 2. Philosophenkongress
in Genf 1904 von Couturat, Lalande und Itelson "Logistik"
getauft. * Frege: Was ist eine Funktion? * Poincaré Vermutung (>2002)
* Schur Klassifikationen * Axiomatik projektiver Geometrie (Veblen) *
-
Hensel, K. (1904). Neue Grundlagen der Arithmetik,
127, 151- . [Online]
-
Stichworte 1904: * Lorentz-Transformation * Relativitätstheorie
und Lorentztransformationsinvarianz (Poincaré) * Schmetterlingsdiagramm
(Äquatorwanderung) * Genauerer Nachversuch Michelosn-Morley-Experiment
zum Äther ohne Nachweis *Polarisierung (Wellen) Röntgenstrahlen
* Radium Zerfallprodukt aus Uran * Elektronisches Modell chemischer Bindung
* Gleichrichter (Fleming) > 1874 * Aschoff-Geipelsche
Knötchen * Chemische Übertragung im Nervensystem (Elliott) *
Adrenalin Synthese * Wanderung magnetischer Nordpol (Amundsen) * Geschichte
der Erdkunde (Günther) * Biogeographie (Ratzel) * Kreiselkompass *
Sternströme (Kapteyn) * Äußere Jupitermonde * Novocain/Procain
* Koenzyme * Organische Tracer * Bildtelegraphie * Offsetdruck * Leuchtröhre
* Spearman:
Factor analysis (Geschichte)*
Max Weber: Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer
Erkenntnis * G.E. Müller: Psychophysische Methode * Meinong: Gegenstandstheorie
* Freud: Psychopathologie des Alltagslebens * Hall: Kind wiederholt die
Entwicklungsgeschichte der Rasse * Handbuch dt. Patentrecht * Schmölders:
Volkswirtschaftslehre * Windelband: Willensfreiheit * Archiv für Rassen-
und Gesellschaftsbiologie *
1905
Hilbert: "Die neuere mathematische Entwicklung hat
nämlich zu Fragen geführt, die in zweierlei Hinsicht Zweifel
an der bisherigen Art der Betrachtung aufsteigen lassen mussten: die altgewohnte
richtige Anwendung der Logik führte zu Widersprüchen, es liessen
sich gewisse Satze gleichzeitig mit ihrem Gegenteil scheinbar gleich exakt
beweisen, und die hieraus entstandenen Streitigkeiten zwischen den Mathematikern
sind noch nicht entschieden und werden mit den bisherigen Mitteln auch
wohl nicht entschieden werden können. Daraus geht nun einerseits hervor,
dass gewisse, bisher als exakt angesehene mathematische Begriffe einer
neuem Prüfung vom Standpunkte der Logik aus dringend bedürfen;
andrerseits wird es aber auch für gewisse logische Schlüsse und
Begriffsbildungen, die man der Logik entnahm und die als richtig und erlaubt
galten, recht zweifelhaft, ob sie wirklich ohne weiteres bindend sind."
[nach Ausarbeitung Hellinger, hier Hilbert 1905a, zitiert
nach Peckhaus 1990, S. 58]
Fünf kritische Briefe zur Mengenlehre (Baire, Borel, Hadamard,
Lebesgue). |
-
Baire, R.; Borel, E.; Hadamard, J. & Lebesgue, H.- (1905).
Cinq lettres sur la théorie des ensembles, Bull. Soc.
Math, de France, t. XXXIII, 261-273. [Auch in Moore,
1982,
in englisch]
-
Bernstein, Felix (1905). Über die Reihe der transfiniten
Ordnungszahlen. Mathematische Annalen 60, 187-193. [Online]
-
Bernstein, Felix (1905). Zum Kontinuumproblem.
Mathematische Annalen 60, 463-464. [Reaktion auf König] [Online]
-
Borel, Emile (1905). Quelques remarques sur les principes
de la th`eorie des ensembles. Mathematische Annalen 60: 194–195. [Online]
-
Dingler, H.(1905). Zur Methodik in der Mathematik. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 14, 581-584 (1905)
-
Hausdorff, Felix (1905). B.Russell, The principles
of mathematics (Besprechung). Vierteljahresschrift für wissenschaftliche
Philosophie und Sociologie 29 (1905), 119-124.
-
Hilbert, David (1905a). Logische Principien des mathematischen
Denkens. Vorlesung, Sommer-Semester 1905. Lecture notes by Ernst Hellinger.
Unpublished manuscript, 277 pp. Bibliothek, Mathematisches Institut, Universität
Göttingen.
-
Hilbert, David. (1905b). Über die Grundlagen der Logik
und der Arithmetik. In Verhandlungen des dritten Internationalen Mathematiker-Kongresses
in Heidelberg vom 8. bis 13. August 1904, ed. A. Krazer, 174–85. Leipzig:
Teubner.
-
Jourdain, Philip E.B (1905). On a Proof that Every Aggregate
Can be Well-ordered. Mathematische Annalen 60, 465-470. [Online]
-
Jourdain, Philip E.B. (1905). On the general theory
of functions. Journal für die reine und angewandte Mathematik
128, 169- [Online]
-
König, Julius (1905). Zum Kontinuum-Problem.
In Verhandlungen des dritten internationalen Mathematiker-Kongresses in
Heidelberg, 144–147. Leipzig: Teubner. [Online]
[Berichtigung]
-
König, Julius (1905). Über die Grundlagen
der Mengenlehre und das Kontinuumproblem.
Mathematische Annalen, 61, 156-160. [Online]
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Korselt, A. (1905). Über die Grundlagen der Mathematik.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 14, 365-389. [404
Online]
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Liebmann, H. (1905). Notwendigkeit und Freiheit in der Mathematik.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 14, 230-248
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Richard, J. (1905). Les principes des math´ematiques
et le probl`eme des ensembles, Revue géeénerale des sciences
pures et appliquées 16, 1905, p. 541. Auch in Acta Mathematica 30,
1906, 295–296.
-
Schoenflies, A. (1905). Über wohlgeordnete Mengen.
Mathematische Annalen, 60, 181- . [404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen:
[dhm1905] [W]
-
Mathematik 1905: * E. Schmidtsches Orthogonalisierungverfahren
* Bairesche Klassen * Hamelbasen * Geometrischer Kalkül (Hessenberg)
* 21. Hilbertsche Problem * Zerlegungssatz für Ideale (Lasker) * Zyklische
Algebren * Schursches Lemma * Beweis Jordanscher Kurvensatz (Veblen) *
Absolute Stetigkeit (Vitali) * Schiefkörper kommutativ *
-
Stichworte 1905: Spezielle Relativitätstheorie (Einstein:
E=mc2) * Lorentz-Gruppe (Poincaré) * Optischer Doppler-Effekt
(Stark) * Mach: Erkenntnis und Irrtum * Atoxyl (Koch) * Procain * Alles-oder-Nichts-Gesetz
b. Nervenimpulsen * Künstliches Hüftgelenk * Blutgerinnungssdchema
* Syphiliserreger * Hormon-Begriff * Hornhautübertragung * A.
Binet & T. Simon: Intelligenzskala für Kinder (Konzept lntelligenzalter)
* Baldwin, James Mark. 1905. Dictionary of philosophy and psychology including
many of the principal conceptions of ethics, logics, aesthetics ... and
giving a terminology in English, French, German and Italian. [Online]
* V. Benussi: Zur Psychologie des Gestalterfassens * Lipps,
T.: Weiteres zur Einfühlung *
1906
-
Hausdorff, Felix (1906b). Untersuchungen über
Ordnungstypen I, II, III. Ber. Über die Verhandlungen der Königl.
Sächs. Ges. der Wiss. zu Leipzig. Math.-phys. Klasse 58 (1906), 106-169.
-
Hessenberg, Gerhard (1906). Grundbegriffe der Mengenlehre.
Zweiter Bericht über das Unendliche in der Mathematik. Abhandhlungen
der Fries'schen Schule N.F. l, Heft 4, 479-706.
-
Korselt, A. (1906). Paradoxien der Mengenlehre. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 15, 215-219 (1906). [404 Online]
-
Korselt, A. (1906). Über Logik und Mengenlehre. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 15, 266-269 (1906) [404 Online]
-
Poincaré, Henry (1906). Les mathématiques
et la logique. In: Revue de métaphysique et de morale 13 (1906),
S. 17–34; Deutsche Übersetzung einer überarbeiteten Fassung in
Poincaré, Wissenschaft und Methode (1914), Kap.
3.
-
Russell, Bertrand (1906a). Les paradoxes de la logique. Revue
de metaphysique et de morale 14: 627–650.
-
Russell, Bertrand (1906b). On some difficulties in the theory
of transfinite numbers and order types. Proceedings of the London Mathematical
Society 4: 29–53.
-
Schönflies, A. (1906). Über die logischen Paradoxien
der Mengenlehre. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung,
15, (1906), 19-. [Online]
-
Thomae, J. (1906). Gedankenlose Denker. Eine Ferienplauderei,
15, 434- . [Erwiderung auf Freges Angriff] [404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1906] [W]
-
Mathematik 1906: * Theorie metrischer Räume (Fréchet)
* Globale Invertierbarkeit (Hadamard) * Campbell-Hausdorff-Formel
* Hauptachsentransformation (Hilbert) * Jensensche Ungleichung *
-
Stichworte 1906: * Nernstscher Wärmesatz * Schwerkraft
(Poincaré) * Neubestimmung Avogadrosche Zahl * Reaktionskinetik
* Panspermie-Hypothese * Begriff Genetik * Strophantin * Biochemische Zeitschrift
* Begriff Allergie * Integratives Nervensystem (Sherrington) * Losski:
intuitionistische Philosophie und Logik * Mach: Analyse der Empfindungen
* Zeitschrift für Psychologie (-1939) * M. Weber: Kultuwissenschaftliche
Logik * Wünsche: Geschichte des Teufels (Aberglaubens) * Deutscher
Monistenbund (Haeckel) * G.F. Lipps: Die psychischen Maßmethoden
*
1907
Brouwers Dissertation (in niederländisch): Over
de grondslagen der wiskunde (Über die Grundlagen der Mathematik; engl.
in Collected Works 1975) mit Ausführungen zur
Problematik des "..." bzw. "usw." bei der Folge 1,2,3, ...
führt aus (hier die englische Übersetzung aus den niederländsichen
"Grondslagen ..." (ndl. S. 145f,
Collected Works (1975, p. 81), beginnend mit einem Cantor-Zitat (Grundlagen,
p. 35; hier S. 197,
404):
1) Verhandlungen des internationalen Mathematiker-Congresses
in Heidelberg, 1904, p. 183, 184.
|
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1907). Over de Grondslagen
der Wiskunde. Academisch Proefschrift. Amsterdam-Leipzig: Maas & Van
Suchtelen.
-
Hausdorff, Felix (1907a). Untersuchungen über Ordnungstypen
IV, V. Ber. über die Verhandlungen der Königl. Sächs. Ges.
der Wiss. zu Leipzig. Math.-phys. Klasse 59, 84-159.
-
Hausdorff, Felix (1907b). Über dichte Ordnungstypen.
Jahresbericht der DMV 16, 541-546.
-
Hessenberg, Gerhard (1907). Potenzen transfiniter Ordnungszahlen.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 16, 130-137.
[404 Online]
-
Hessenberg, Gerhard (1907a). Kritik und System in Mathematik
und Philosophie. Abhandlungen der Fries'schen Schule N.F.2, Heft 2, 77-152.
-
König, Julius (1907). Über die Grundlagen der Mengenlehre
und das Kontinuumproblem. (Zweite Mitteilung).
Mathematische Annalen, 63, 217- [404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1907] [
-
Mathematik 1907: * D: Dissertationen
1907. * Minkowski: Raum und Zeit * Bedingte Wahrscheinlichkeiten (Markov-Ketten)
*
-
Stichworte 1907: *Altersbestimmung mit Radioaktivität
(Boltwood) * Asepsis * Chemotherapie (Ehrlich) * Konditionierter Reflex
(Pawlow) * Begriff klinische Psychologie, erste klinisch-psychologische
Zeitsfchrift (Witmer)
* Galton, Francis: Inquiries into Human Faculty and its Development
[Online]
* "Halo-Effekt" (Wells, > 1920) * Lipps,
T.: Das Wissen von fremden Ichen *
1908
Brouwer
erklärt das Prinzip des Tertium
non datur (Eine Aussage ist entweder wahr oder falsch, ein
Drittes gibt es nicht) für unzulässig in der Anwendung
auf unendliche Mengen. [Beispiele bei Meschkowski 1986,
Kap. XIV "Der Intuitionismus"]
Jonas Cohn (S. 518): "In Wahrheit
ist das unvollendbare Vollendete in sich widersprechend." [s.a.]
Grelling-Nelson-Antinomie
Umstrittenes Poincaré
Zitat zur Mengenlehre als "Krankheit".
Russel macht eine Verwechslung
zwischen Alle und Jeder
für die Antinomien verantwortlich. Er schlägt ein
Reduzibilitätsaxiom
vor.
Zermelo legt einen "neuen
Beweis" seines heftig attackierten "Beweis" einer "Wohlordnung" von 1904
vor und wehrt sich seinerseits in §2 gegen die Kritik [alle 404] a)
Peanos,
b)
Poincarés,
c) Einwender gegen
die Menge W, d) Einwendungen
wegen des Erzeugungsprinzip (Schönflies). Kowalewski (1950, S.
209f) berichtet: "Zermelos Beweise des Wohlordnungssatzes wurden heftig
kritisiert und von bedeutenden Fachleuten direkt abgelehnt. Z. B. bemängelten
viele das von ihm verwendete Auswahlprinzip. Er kann für eine Menge,
eine Wohlordming zustande bringen, wenn er davon ausgeht, daß in
jeder Teilmenge ein Element ausgezeichnet ist. Daran stießen sich
die Kritiker und wollten eine solche Auszeichnung nur dann zulassen, wenn
man eine Regel aufstellen kann, nach welcher die Auszeichnung erfolgt.
Dieser Einwand [>210] erinnert an Kroneckers Kritik gewisser Beweisführungen
in der Theorie der reellen Funktionen. Unter den Kritikern Zermelos befanden
sich Männer wie Borel und Schoenflies. Zermelo versuchte ihnen das
Wasser abzugraben, indem er eine Axiomatik für die Mengenlehret schuf.
Aber diese Axiomatik war, wie es bei einem ersten Versuch kaum anders zu
erwarten ist, nicht ganz hieb- und stichfest. Auch Julius König hat
in seinem 1914 erschienenen Buche „Neue Grundlagen der Logik, Arithmetik
und Mengenlehre" eine solche Axiomatisierung versucht."
Es fragt sich auch, ob der Wohlordnungssatz nicht zirkulär
oder "redundant" ist, wenn er das Auswahlaxiom voraussetzt?
Hessenberg erklärt [Online]
gelassen-kühn, man könne der Lösung der Probleme der Mengenlehre
ruhig ein paar Tausend Jahre Zeit lassen:
Nach V. Peckhaus (2007) soll es 1908 Bestrebungen
gegeben haben, "Die Zeitschrift für die gesamten Grundlagen der Mathematik"
zu gründen. |
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1908). De onbetrouwbaarheid
der logische principes. Tijdschrift voor Wijsbegeerte 2: 152–158.
-
Cohn, Jonas (1908). Voraussetzungen und Ziele des Erkennens.
Untersuchungen über die Grundlagen der Logik. Leipzig: Engelmann.
-
Dingler, H. (1908). Über "willkürliche Festsetzungen".
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 17, 267-271
(1908)
-
Frank, P. (1908). Willkürliche Schöpfungen des
Verstandes? Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung,
17, 227-230.
-
Frank, P. (1908). Erwiderung auf die Erwiderung von G. Hessenberg.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 17, 232-234.
-
Frege, Gottlob (1908). Die Unmöglichkeit der Thomaeschen
formalen Arithmetik aufs Neue nachgewiesen. Jahresbericht der Deutschen
Mathematiker-Vereinigung, 17, 52-. [Online]
-
Grelling, Kurt & Nelson, Leonhard (1908). Bemerkungen
zu den Paradoxien von Russell und Burali-Forti. In: Abhandlungen der Fries’schen
Schule, Bd. 2, Göttingen: Vandenhoeck u. Ruprecht, 301–334.
-
Hausdorff, Felix (1908). Grundzüge einer Theorie
der geordneten Mengen. Math. Annalen 65 (1908), 435-505.
-
Hessenberg, G. (1908). Willkürliche Schöpfungen
des Verstandes? Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung,
17, 145-162 [404 Online]
[404 Schlußbemerkung]
-
Hessenberg, G. (1908). Erwiderung auf die Bemerkungen von
Ph. Frank. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 17, 230-231
-
Jourdain, Philip E.B.(1908). On the Multiplication
of Alephs. Mathematische Annalen, 65, 506- [Online]
-
Korselt, A. (1908). Über die Logik der Geometrie. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 17, 98-124 (1908). [Online]
-
Poincaré, Henry (1908). Wissenschaft und Methode.
(dt. 1914)
-
Russell, Bertrand (1908). Mathematical logic as based on
the theory of types. Americal Journal of Mathematics 30: 222–262.
-
Zermelo, Ernst (1908a). Mathematische Logik. Vorlesung gehalten
von Prof. Dr E. Zermelo zu Göttingen im S.S. 1908. Lecture notes by
Kurt Grelling. Nachlaß Zermelo, Kapsel 4, Universitätsbibliothek
Freiburg im Breisgau.
-
Zermelo, Ernst (1908b). Neuer Beweis für die Möglichkeit
einer Wohlordung. 404 Mathematische
Annalen 65: 107–128.
-
Zermelo, Ernst (1908c). Untersuchungen über die Grundlagen
der Mengenlehre I. 404 Mathematische
Annalen 65: 261–281.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1908]
-
Mathematik 1908: Internationaler Mathematiker-Kongress in
Rom (Italien) * D: Dissertationen
1908. * Landau: Zahlentheorie * Wolfskehl 100.000 M Preis (Fermatsche
Vermutung) * Student Verteilung (W)
* Minkowski: vierdimensionale Ergänzung der RT (>1909) *
-
Hessenberg, Gerhard (1908). 'Persönliche' und 'sachliche'
Polemik. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie und
Soziologie N.F. 6, 402-408. [Online]
-
Stichworte 1908: * "Internationales" Ampere * Atomgröße
* Geigerzähler * Heliumverflüssigung * Magnetfeld
Sonnenflecken (Zeeman-Effekt) * Sterneinteilung (Hertzsprung) * Rickettsia-Erregger
* Ford ("Autos kaufen keine Autos"): Fließbandproduktion: Automobilzeitalter
* Haber-Boschverfahren (Nitratgewinnung) * Hormonwirkung * Hardy-Weinberg
* Abriss d. Psychologie (Ebbinghaus) * Instinkttheorie d. Verhaltens (W.
McDougall) * Struktur des Chinins * Entelechie (Driesch) *
1909
Nach Dirk van Dalen machte Hilbert 1909 Urlaub in
Scheveningen und traf mit Brouwer zusammen, wobei dieser ihn von seiner
Grundlagenkritik informierte. |
-
Dingler, Hugo (1905). Über "willkürliche Festsetzungen".
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, 17, 267- . [404 Online]
-
Hessenberg, Gerhard (1909). Kettentheorie und Wohlordnung.
Journal für die reine und angewandte Mathematik, 135, 81-. [404 Online]
-
Hessenberg, Gerhard (1909). Berichtigungen zur Arbeit "Kettentheorie
und Wohlordnung". Journal für die reine und angewandte Mathematik,
135, S. 318. [404 Online]
-
Hessenberg, Gerhard (1909a). Zaehlen und Anschauung. In:
Atti del IV Congresso fnternazionale dei Matematici (Roma, 6-11 Aprile
1908), hg. v. G. Castelnuovo, Bd. 3: Comunicazioni dellc sczioni III-A,
III-B e IV. Roma, 377-379.
-
Poincaré, Henry
(1909). L'avenir des mathématiques. In: Atti del IV Congresso Internazionale
dei Matematici, Rome, 6-11 April 1908, Typografia della R. Academia dei
Lincei, C.V. Salviucci (1909), 167-182. [Abschnitt "Cantorismus"]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1909]
-
Mathematik 1909: Internationaler Mathematiker-Kongress in
Rom (Italien). D: Dissertationen
1909.
-
Minkowski, Hermann (1909): Raum und Zeit, in: Das Relativitätsprinzip,
Fortschritte der mathematischen Wissenschaften, Heft 2, Hrsg. Otto Blumenthal.
Leipzig und Berlin: Verlag B. G. Teubner. (Vortrag gehalten auf der 80.
Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Köln am 21.
September 8. [Online]
-
Landau, Edmund (1909). Handbuch der Lehre von der Verteilung
der Primzahlen. Leipzig, Berlin: B. G. Teubner. [Online]
-
Stichworte 1909: * Bakelit-Kunststoff * Gen-Begriff
* Mohorovicic-Diskontinuität * Nordpol (Peary) * Ribose (RNA) * Chemotherapie
der "Zauberkugel": Salvarsan (Syphyllis) * Typhus-Übertragung *
Wolfram-Glühdraht * Münsterberg:
Psychotherapie * Deutsche Gesellschaft für Soziologie, Werturteilsstreit
* Münsterberg: Psychotherapy *
1910
Der erste Band der Principia Mathematica von
Whitehead & Russell erscheint. Vier Axiome legt das Werk zugrunde:
Mengenbildungs- , Extensionalitäts-, Auswahl- u. Unendlichkeitsaxiom
(Haupt, 1971, S.118). Schlote: "Beim Versuch, die Arithmetik mit der Typentheorie
exakt zu begründen, werden B. Russell und A.N. Whitehead zur verzweigten
Typentheorie sowie zur Annahme des Reduzibilitäts-
und Unendlichkeitsaxioms geführt, die
sie in den Principia Mathematica darlegen. Die Annahme der Axiome ist nicht
evident und wird mehrfach diskutiert."
"I. Das Zirkelfehlerprinzip. Eine Analyse
der zu vermeidenden Paradoxien zeigt, daß sie alle aus einem gewissen
fehlerhaften Zirkel entspringen1). Dieser fehlerhafte Zirkel entsteht aus
der Annahme, eine Menge von Gegenständen könne Elemente enthalten,
die nur vermittels der Menge als ganzer definiert werden können. So
wird man z. B. vermuten, die Menge der Propositionen enthalte eine Proposition,
die feststellt : „alle Propositionen sind wahr oder falsch". Jedoch schiene
eine solche Behauptung nur legitim sein zu können, wenn „alle Propositionen"
auf eine schon definierte Menge bezogen wäre; und das wieder ist nicht
möglich, wenn durch Behauptungen über „alle Propositionen" immer
neue Propositionen gebildet werden. Wir werden darum sagen müssen,
daß Behauptungen über „alle Propositionen" sinnlos sind. ...
" (dt. in Berka
& Kreiser, S. 330)
Poincaré (imprädikativ):
"... (Bei Russell, dem ich das Wort entlehne, ist eine Definition zweier
Begriffe A und A' nicht prädikativ, wenn A in der Definition von A'
und umgekehrt vorkommt). Ich verstehe darunter folgendes: Jedes Zuordnungsgesetz
setzt eine bestimmte Klassifikation voraus. Ich nenne nun eine Zuordnung
prädikativ, wenn die zugehörige Klassifikation prädikativ
ist. Eine Klassifikation aber nenne ich prädikativ, wenn sie durch
Einführung neuer Elemente nicht verändert wird. ..." [Online
p.47: URL verändert] |
-
Bois-Reymond, P. du (1910). Was will die Mathematik und was
will der Mathematiker? Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung,
19, 190-198. [Online]
-
Poincaré, Henri (1910). Fünfter Vortrag Über
transfinite Zahlen. Sechs vorträge über ausgewählte Gegenstände
aus der reinen Mathematik und mathematischen Physik, auf Einladung der
Wolfskehl-Kommission der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften
gehalten zu Göttingen vom 22.-28. april 1909. Leipzig / Berlin. [Online]
-
Whitehead, Alfred North and Bertrand Russell (1910). Principia
Mathematica, vol. 1. Cambridge: Cambridge University Press. [Online]
-
Weyl, Herrman (1910). Über die Definitionen
der mathematischen Grundbegriffe. Mathematisch-naturwissenschaftliche Blätter,
7, pp. 89-90 and 109-113. Reprinted in Weyl 1968, pp. 298-304.[hierzu
Skolem 1912] [GB]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1910]
-
Mathematik 1910: * D: Dissertationen
1910. * Abbildungsgrad (Brouwer) * Fixpunktsatz (Brouwer) * Analogie
Aussagenlogik & Kontaktschaltung (Ehrenfest) * Uniformierungsprinzip
(Koebe) * Integrationstheorie erweitert (Lebesgue) * Pseudokonvexitität
(E.E. Levi) * Grenzkreis und Grenzpunktfall (Weyl) *
-
Steinitz: Felder-Begriff in: Algebraische Theorie der Körper.
[Online]
-
Natorp, Paul (1910). Die logischen Grundlagen der exakten
Wissenschaften. Leipzig: .
-
Stichworte 1910: * Curie: Traité de radioactivité
* Elektrische Waschmaschine * Farbenindex * Geschlechtsgebundene Chromosomen-Merkmale
(Morgan) * Neonlicht in Paris (Claude) * Kontinentalverschiebung
(Taylor) * Agnell: Elimination Bewußtseinsbegriff * Warnung vor Umweltverschmutzung
(Proteus) * Krebs durch Viren (Rous) * Jod-Desinfektion * Salvarsan (Syphilis)
* Sichelzellenanämie (Herrick) * Kohlehydrierung (Bergius) * Kautschuk
(Lebedev) *
Beginnen die Primzahlen mit 1 oder erst mit 2? Erst
im 20. Jhd. scheint sich in der Mathematik eine "eindeutige" Vorliebe für
ab 2 durchzusetzen. |
1911
-
Brouwer, L. E . J. (1911). Beweis der Invarianz der Dimensionenzahl.
Math. Annalen 70 (1911), 161-165.
-
Korselt, A. (1911). Über mathematische Erkenntnis. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 20, 364-380 (1911)
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1911]
1912
Brouwer wird, u.a. auf Vorschlag Hilberts, Professor
für Mathematik in Amsterdam. Seine Antrittsrede hat den vielsagenen
Titel: "Intuitionisme en formalisme". |
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1912a). Intuitionism and formalism.
Bulletin of the American Mathematical Society 20: 81–96.
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1912b). Intuitionisme en Formalisme.
Amsterdam: Clausen.
-
Hessenberg, Gerhard (1912). Rezension von Louis Couturat,
Die philosophischen Prinzipien der Mathematik. Deutsch von Carl Siegel.
Deutsche Literaturzeitung 33, Sp. 2493-2494.
-
Jourdain, P. E. B. (1912). The development of the theories
of mathematical logic and the principles of mathematics, pt. 2.
Quarterly Journal of Pure and Applied Mathematics, vol. 43, pp. 219-314
(pp. 219-236 on MacColl). Reprinted in Grattan-Guinness 1991, pp.
133-228.
-
Whitehead, Alfred North and Bertrand Russell (1912). Principia
Mathematica, vol. 2. Cambridge: Cambridge University Press. [Online]
-
Skolem, Thoralf (1912). Review of Weyl (1910). Jahrbuch für
die Fortschritte der Mathematik 41(1): 89–90.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1912]
-
Mathematik 1912: Internationaler Mathematiker-Kongress
in Cambridge (Großbritannien) * D: Dissertationen
1912. *
-
Markov, A.A. (dt. 1912). Wahrscheinlichkeitsrechnung. Dt.
Übersetzung von Liebmann. Leipzig. Teubner. [Online].
Gehört nach Barrow (dt. 1999, S. 344) als Führer der russischen
konstruktivistischen Schule, die sich in den 50iger Jahren bildete.
-
Stichworte 1912: Kontinentalverschiebungshypothese
(Wegener) * Dipolmoment * Vitaminbegriff * Kohlehydrierter Kraftstoff *
Bewegung von Röntgenstrahlen in Kristallen * Neon-Isotope * Geschwindigkeit
des Andromedanebels * M. Wertheimer (Phi-Phänomen): Gestaltpsychologie
* Handwörterbuch der Naturwissenschaften *
1913
Lesniewski, S. 1913, „Krytyka logieznej zasady wylaczonego
srodka“ („Kritik des logischen Prinzips vom ausgeschlossenen Dritten“),
Przeglad Filozoficzny 10, 315-352; engl. Übers. Surma & Wojcik
1992a |
-
Dingler, H. (1913). Über die logischen Paradoxien der
Mengenlehre und eine paradoxienfreie Mengendefinition. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 22, 307-315
-
Jourdain, Philip E. B. (1913). The nature of mathematics.
London : T. C. & E. C. Jack.
-
Korselt, A. (1913). Was ist Mathematik? Archiv der Mathematik
und Physik (Series 3) 21: 371–373.
-
Poincaré,
Henri (1913, 2003). Die Logik des Unendlichen. In: Letzte Gedanken.
Akademische Verlagsgesellschaft. Neuauflage (2003) Berlin: Xenomos. 56-79.
Zusammenfassung
hier.
-
Poincaré,
Henri (1913, 2003). Die Mathematik und die Logik. In: Letzte
Gedanken. Akademische Verlagsgesellschaft. Neuauflage (2003) Berlin: Xenomos.
80-92.
-
Sheffer, Henry Maurice (1913). A set of five independent
postulates for Boolean algebras, with application to logical constants.
Transactions of the American Mathematical Society 14: 481–488.
-
Whitehead, Alfred North and Bertrand Russell (1913). Principia
Mathematica, vol. 3. Cambridge: Cambridge University Press. [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1913] [W]
-
Mathematik 1913. * D: Dissertationen
1913. * Beweis Twisttheorem * Dimensionsbegriff (Brouwer) * differenzierbare
Mannigfaltigkeit (Weyl) *
-
Brouwer, L . E . J. (1913). Über den natürlichen
Dimensionsbegriff. Journal fiir die reine und angew. Math. 142 (1913),
146-152. [Online]
-
Stichworte 1913: * Atom-Modell (Bohr u.a.) * Plastizität
* Massendefekt * Proton * Stark-Effekt * Radioaktives Verschiebungsgesetz
* Geschlechtschromosomen * Messung Wärmebildung i. Muskel * Mammographie
* Watson: Psychology as the Behaviorist Views it [FUH]
* Dingler: Grundlagen der Naturphilosophie *
1914
Maximalitätsprinzip (Maximalkettensatz) von
Hausdorff [W], Vorläufer
und wie man später fand äquivalent zum Wohlordnungssatz, Auswahlaxiom
und Zornschem Lemma.
Lesniewski, S. (1914), „Czy klasa klas, niedpodporzadkowanych
sobie, jest podporzadkowanft sobie?“ („Ist die Klasse der Klassen, die
nicht subordiniert zu sich selbst sind, subordiniert zu sich selbst?“),
Przeglad Filozoficzny 17, 63-75; engl. Übel'», Surma & Wojcik
1992b. |
-
Hausdorff, Felix (1914). Grundzüge der Mengenlehre.
Leipzig: Veit.
-
Hausdorff, Felix (1914b). Bemerkung über den Inhalt
von Punktmengen. Math. Annalen 75 (1914), 428-433.
-
König, Julius (1914). Neue Grundlagen der Logik, Arithmetik
und Mengenlehre. Leipzig: Veit. [404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl): [dhm1914]
-
Mathematik 1914: D: Dissertationen
1914. * Klassifikation Lie-Algebren * Rangtest (Deuchler, später
Wilcoxson; > Spearman 1904) * Ringbegriff * Nullstellen
Zetafunktion * Hausdorff-Metrik * Paradoxe Kugelzerlegung * Primzahlen
(Littlewood) * Perronsches Integral *
-
Stichworte 1914: * Spektralkriterien abs. Helligkeit * Spiralnebel
selbständige Galaxien * Sinope * Kontinuierliches Energiespektrum
Beta-Strahlen > 1930 Neutrinohypothese * Millikan-Untersuchungen
* Welleneigenschaften Gammastrahlen * Schottky-Effekt * Krebstheorie Boveri
* Acetylcholin b. Nervenimpulsen * Nerven: Alles oder Nichts Gesetz * Thyroxin
* Pflanzenimmunität * Pellagra * Geografische Expeditionen * Bavink:
Naturwissenschaften * Watson: Behavior * Münsterberg: Grundzüge
Psychotechnik *
1915
Brouwer wird offenbar auf Inititaive Hilberts in
das Herausgebergremium der "Mathematischen Annalen", der angesehendsten
Mathematiker Zeitschrift dieser Zeit, berufen.
Satz von Löwenheim. (später zusammengefasst zum Satz
Löwenheim-Skolem).
Dingler (1915, S. 46) arbeitet die
grundlegenden praktischen - in heutiger Sprache - metamathemtischen Hilfsmittel
heraus, die in der üblichen Mathematik - und anderen Wissenschaften
- so gerne vernachlässigt oder als "selbstverständlich" vorausgesetzt
werden, z.B.:
Es folgen Ausführungen zur "Operation des eindeutigen Zuordnens"
und über die praktischen und spontanen Handlungen, sodann erfolgt
der Aufbau der elementaren Arithmetik mit derGrundidee
des Strichkalküls (1944), hier die ersten
drei Bestimmungen (von 17, S. 51):
|
-
Dingler, Hugo (1915). Das Prinzip der logischen Unabhängigkeit
in der Mathematik zugleich als Einführung in die Axiomatik. München:
[Online].
-
Hartogs, Fritz. (1915). Über das Problem der Wohlordnung.
Zeitschrift Mathematische Annalen, [Online]
-
Löwenheim, Leopold (1915). Über Möglichkeiten
im Relativkalkül. Mathematische Annalen 447–470. [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1915]
-
Mathematik 1915: * D: Dissertationen
1915. * Alexander: Invarianz Homologiegruppen, Singuläre Kette,
simpliziale Approximation * Fortsetzungssatz von Tietze * Lusinsche Hypothese
(>Fourierreihe Konvergenz 1966) * Frechet: Maß
abstrakter topologischer Räume * Galerkin: Näherung Rand- u.
Eigenwertprobleme * Sierpinskisches Kontinuum / Dreieck *
-
Stichworte 1915: Einstein: Allgemeine Relativitätstheorie
& Hilbert: Kovariante Gleichung Gravitationsfeld * Spektrum Sirius
* Barnett-Effekt * Röntgenstrukturanalyse * Elliptische Eleketronenbahnen
und Nebenquantenzahlen * Vererbungs- u. Gentheorie, Bestätigung
Mendels * Crossing-over.Klärung * Mathematische Analyse Mendelscher
Gesetze * Bakteriophagen * Kanzerogene Wirkung Steinkohleteer * Experimentelle
Paläontologie *
1916
Lesniewski erfindet die Mereologie, die Wissenschaft
vom Ganzen und seinen Teilen. |
-
Hausdorff, Felix (1916). Die Mächtigkeit der Borelschen
Mengen. Math. Annalen 77, 430-437.
-
Lesniewski, S. (1916), Podstawy ogolnej
teoryi mnogosci. I (Die Grundlagen der Allgemeinen Mengenlehre. L), Arbeiten
des Polnischen Wissenschaftlichen Kreises In Moskau.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1916]
-
Mathematik 1916: D: Dissertationen
1916. * Bieberbachsche Vermutung * Blaschke: Konvexgeometrie (Kreis
und Kugel) * Weyl: Gleichverteilung * Riesz: Einheitskreis *
-
Stichworte 1916: Einstein: Allgemeine Relativitätstheorie
, Quantentheorie der Strahlung, Wellen-Teilchen-Dualismus Licht,
Gravitationswellen * Normaler Zeeman-Effekt * Theorie Stark-Effekt * Ultraschall
(Quarzkristall) * Kondensationsvakuumpumpe * Misch- vs. Reinelement * Organkonservierung
* Heparin * Aldehydabfangreaktion * Pflanzensammlung (Vavilov) *
Abderhalden: Ernährungsgrundlagen * Bewegliche Prothesen * Vierkandt:
Machtverhältnis und Machtmoral * Journal of Experimental Psychology
* Zeitschrift für angewandte Psychologie *
1917
Hilbert: Axiomatisches Denken (Beweistheorie, Unabhängigkeit,
Widerspruchsfreiheit, Entscheidungsproblem). [Online]
Fundierungsaxiom:
Mirimanoff zeigt, dass die Zermelo Axiome außergewöhnlich, sog.
nicht fundierte Axiome gestatten. |
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1917). Addenda en corrigenda
over de grondslagen der wiskunde [Addenda and corrigenda on the foundations
of mathematics!. KNAW Verslagen 25, p. 1418-1423. Also: Nieuw
Archief Wiskunde (2) 12 (1918), p.439-445.
-
Hilbert, D. (1917). Axiomatisches Denken. Mathematische
Annalen, 78, 405- .[Online]
-
Korselt, A. (1917). Auflösung einiger Paradoxien.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, 25, 132-.138
[Online]
-
Mirimanoff, D. (1917.1). Les Antinomies de Russell
et de Burali-Forti et le Problème Fondamental de la Théorie
des Ensembles. L'enseignement Mathématique, 19, 37-. [Online]
-
Mirimanoff, D. (1917.2). Remarques sur la Théorie
des Ensembles et les Antinomies Cantoriennes I. L'enseignement Mathématique,
19, 209-. [Online]
II. > 1920/21.
-
Pasch, M. (1917). Grundfragen der Geometrie. Journal
für die reine und angewandte Mathematik, 147, 184- . [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1917]
-
Mathematik 1917: * D: Dissertationen
1917. * Birkhoff: Mini-Max-Methode * Radon-Transformation * Primidealsatz
(Hecke) *
-
Stichworte 1917: * Weltmodell (Einstein) * Germanin (Schlafkrankheit)
* Malariatherapie gegen progressive Paralyse * Sozialpsychologie:
reale Wirkungen von Interpretatione (Thomas) > Orson Welles 1938.
1918
Brouwer (1918) n. Dirk van Dalen (1992, S.8) beweist
die Nichtabzählbarkeit der Menge aller Zahlenfolgen:
|
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1918). Begründung der
Mengenlehre unabhängig vom logischen Satz vom ausgeschlossenen Dritten.
Erster Teil: Allgemeine Mengenlehre. KNAW Verhandelingen 1e Sectie XII
(5): 1–43. 2. Teil 1919.
-
Hilbert, David (1918a). Axiomatisches Denken. Mathematische
Annalen 78: 405–15. Lecture given at the Swiss Society of Mathematicians,
11 September 1917. Reprinted in Hilbert (1935, 146–56). [Online]
-
Hilbert, David (1918b). Prinzipien der Mathematik. Lecture
notes by Paul Bernays. Winter-Semester 1917–18. Unpublished typescript.
Bibliothek, Mathematisches Institut, Universität Göttingen.
-
Pasch, M. (1918). Die Forderung der Entscheidbarkeit.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, 27, 228- . [404 Online]
-
Weyl, Hermann. 1918. Das Kontinuum.
Leipzig: Veit. [PDF]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1918]
-
Mathematik 1918: D: Dissertationen
1918. * Partitionsfunktion (Hardy & Ramanujan) * Hausdorffsches
Flächenmaß *
-
Stichworte 1918: * Einführung des metrischen Systems
in Rußland * Schlick: Allgemeine Erkenntnislehre *
St. Petersburger Inst. f. Gehirnforschung (Bechterew) *
1919
Hilbert bietet Brouwer einen Lehrstuhl in Göttingen
an, den Brouwer ablehnt.
Intuitionistische Definition der Menge nach Brouwer (404: 1919):
Aus Weyl Der Circulus
Vitiosus in der heutigen Begründung der Analysis (S. 86) : "Die
Verkennung der Tatsache, daß der Sinn eines Begriffs das logische
prius gegenüber dem Umfang ist, ist heute gang und gäbe, an ihr
leiden auch die Grundlagen unserer Mengenlehre. Sie scheint den sonderbaren
Abstraktionstheorien der sensualistischen Erkenntnistheorie zu entstammen;
vgl. dawider die kurzen schlagenden Bemerkungen Fichtes in seiner „Transzendentalen
Logik' FN1), die sorgfältigeren Darlegungen in Husserls „Logisehen
Untersuchungen" FN2). Wer freilich in logischen Dingen nur formalisieren,
nicht sehen will — und das Formalisieren ist ja die Mathematiker-Krankheit
—, wird weder bei Husserl noch gar bei Fichte auf seine Rechnung kommen.)
Wenden wir das eben Gesagte auf den Begriff der rationalen Zahl anstatt
auf den der natürlichen an (auch von ihm dürfen wir überzeugt
sein, daß er umfangs-definit ist) und fassen mit Dedekind eine reelle
Zahl als eine (besonders geartete) Menge rationaler Zahlen auf, so erkennen
wir, daß der Begriff der reellen Zahl nicht umfangs-definit ist."
|
-
Brouwer, L.E.J. (1919). Intuitionistische Mengenlehre. Jahresberichtder
Deutschen Mathematiker Vereinigung, 28, 203-208. [Online]
-
Brouwer,L.E.J. (1919). Begründung der Mengenlehre unabhängig
vom logischen Satz vom ausgeschlossenen Dritten II: Theorie der Punktmengen,
Verhandelingen der Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen.
Tweede Reeks. Afdeling Natuurkunde 12/7.
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1919). Wiskunde, waarheid,
werkelijkheid [Mathematics, truth, realityl [Reprint of (1908 C), (1909),
(1912 AI)]). Groningen 1919, 12 + 24 + 29 p.
-
Dingler, H. (1919). Über die axiomatische Grundlegung
der Lehre vom Ding. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 28, 138-158. [Online]
-
Frege, G. (1918/19). Der Gedanke. Eine logische Untersuchung.
In Beiträge zur Philosophie des Deutschen Idealismus I, 58-77
-
Frege, G. (1918/19). Die Verneinung. In Beiträge zur
Philosophie des deutschen Idealismus I, 143-157.
-
Pasch, M. (1919). Mathematik und Logik.
-
Russell, Bertrand (1919). Introduction to Mathematical Philosophy.
London: Allen and Unwin.
-
Skolem, Thoralf (1919). Untersuchungen über die Axiome
des Klassenkalküls und über Produktations- und Summationsprobleme,
welche gewisse Klassen von Aussagen betreffen. For Skrifter, Videnskabsakademiet
i Kristiana No 3, pp.37
-
Weyl, Hermann (1919). Der circulus vitiosus in der heutigen
Begründung der Analysis. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
28: 85–92. [GB]
[GDZ]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1919]
-
Mathematik 1919: D: Dissertationen
1919. * Mises: axiom. Begr.d. Wahrscheinlichkeitsrechnung * Primzahlzwillinge
(Brun) * Stetigkeitssatz (Lévy) *
-
Stichworte 1919: * Mach: Immanenzpositivsmus * Internat.
Astrom. Union * Allergielehre (Landsteiner) * Institut f. Sexualwissenschaft
in Berlin *
-
Weyl, Hermann (1919) Raum - Zeit -Materie. Vorlesungen
über Allgemeine Relativitätstheorie. Berlin: Springer. [PDF]
1920 > Dirk van Dalen (1994).
Der Grundlagenstreit zwischen Brouwer und Hilbert.
Brouwer hält einen aufsehenerregenden Vortrag
vor der Naturforscherversammlung in Bad Nauheim. Die Antwort Hilberts erscheint
1922: "Neubegründung der Mathematik". [Online]
Hilbertprogramm. Hilbert spezifiziert
sein metamathematisches Proramm als Reaktion auf den Grundlagenstreit [
, Tapps
Dissertation LMU, Standfords
Encyclopedia of Philosophy,] und will die Mathematik auf feste, unerschütterliche
Grundlagen stellen. Und deshalb möchte Hilbert für die Grundlagen
nur sichere, finite oder konstruktiv anerkannte Mittel zulassen. Darin
sehe ich bereits einen fundamentalen Widerspruch. Wenn Hilbert den klassischen
Methoden nicht so recht traut, wäre es dann nicht konsequent und sicherer,
gleich auf die zweifelhaften Methoden zu verzichten? Denn richtig sicher
ist seiner Meinung nach doch offenbar nur das, was mit finiten und konstruktiven
Mitteln begründet würde. Und warum das ganze Haus der Mathematik
nicht so bauen wie das Fundament?
Skolem verallgemeinert den Satz von Löwenheim zum Löwenheim-Skolem
Satz. |
-
Hilbert, David (1920a). Logik-Kalkül. Vorlesung, Winter-Semester
1920. Lecture notes by Paul Bernays. Unpublished typescript. Bibliothek,
Mathematisches Institut, Universität Göttingen.
-
Hilbert, David (1920b). Probleme der mathematischen Logik.
Vorlesung, Sommer-Semester 1920. Lecture notes by Paul Bernays and Moses
-
Lukasiewicz, Jan. (1920a). O logice tr´owarto´sciowej
(On three-valued logic). Ruch Filozoficzny 6: 170–171. English translation
in McCall (1967, 16–17).
-
Mirimanoff, D. (1920/21). Remarques sur la Théorie
des Ensembles et les Antinomies Cantoriennes I. L'enseignement Mathématique,
21, 29-. L'Enseignement Mathématique / Band 21 (1920-1921) [Online]
-
Schönfinkel. Unpublished typescript. Bibliothek, Mathematisches
Institut,Universität Göttingen.
-
Skolem, Thoralf (1920). Logisch-kombinatorische Untersuchungen
über die Erfüllbarkeit oder Beweisbarkeit mathematischer Sätze
nebst einem Theoreme über dichte Mengen. For Skrifter, Videnskabsakademiet
i Kristiana I. No 4, pp 1-36.Reprinted in Skolem (1970, 103–136).
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1920]
-
Mathematik 1920: Internationaler Mathematiker-Kongress in
Strasbourg (Frankreich) * D: Dissertationen
1920. * Fundamenta Mathematica *
-
Stichworte 1920: * Thorndike: A constant error of psychological
ratings [Halo-Effekt >1907] *
1921
Brouwer legt eine intuitionistische Mengenlehre und
Weyl trägt seine Ansichten zur Grundlagenkrise vor.
Der polnisch-amerikanische Logiker und Mathematiker E.L.Post wendet
in seiner Dissertation die Methode der Wahrheitswerttafeln
systematisch als Hilfsmittel zur Lösung des Entscheidungsproblems
des Aussagekaküls der Principia Mathematica an und beweist seine Vollständigkeit
und Widerspruchsfreiheit. |
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1921). Intuitionistische Verzamelingsleer.
KNAW Verslagen 29: 797–802.
-
Chwistek, Leon (1921). Antynomje logiki formalnej.
Przeglad filozoficzny (Lwow), 25, 164-171.
-
Pasch, M.(1921). Der Ursprung des Zahlbegriffs. Mathematische
Zeitschrift, 11, 124- . [Online]
-
Post, E.L. (1921). Introduction to a General Theory of Elementary
Propositions. Amer. J. Math. 43, 163-185. [Reader in Berka &
Kreiser 1971]
-
Weyl, Hermann (1921). Über die neue Grundlagenkrise
der Mathematik. Mathematische Zeitschrift 10: 37–79. [Online]
-
Wittgenstein, Ludwig. (1921). Logisch-philosophische Abhandlung.
Annalen für Naturphilosophie 14: 198–262.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1921]
-
Mathematik 1921: * D: Dissertationen
1921 * Noether: Idealtheorie in Ringbereichen. * Differentialgeometrie
(Blaschke) * Strategische Spiele (Borel) * Lokal-Global-Prinzip (Hasse)
* Existenztheorie abstrakter Räume (Tonelli) * Treatise on Probability
(Keynes ) * Likelihood (Fisher) *
-
Stichworte 1921: * Atommodell (Meitner) * Zweifel am
Bohr-Sommerfeldschen Atommodell (Pauli) * Sonnenatmosphäre u. Sonnenwind
(Milne) * Ramsauer-Effekt * "halbganze" Quantenzahlen; g-Faktor (Landé)
* 5-dim. Gravitationstheorie (Kaluza u.a.) * Isotopentrennung durch Molekulardestillation
* Nomenklaturkommission Anorganische Chemie * Lysozym * Extraversion &
Intraversion (C.G. Jung) * Körperbau & Charakter (Kretschmer)
* Ökonomische Geographie * Bleuler: Das autistisch-undiskziplinierte
Denken in der Medizin und seine Überwindung *
1922
Skolems Satz 1922, wonach die Prädikatenlogik
erster Stufe ein abzählbares Modell besitzt, steht nach Mückenheim
(2006,
S. 106f)
im Widerspruch zu den überabzählbaren Mengen Cantors. Nach Thiel
in Mittelstrass (1995, S. 829): "1922 wird das Ersetzungsaxiom der axiomatischen
Mengenlehre eingeführt, um die in E. Zermelos Axiomensystem nicht
garantierte Existenz der Menge {N, PN, PPN, ...}als Folgerung aus dem neuen
Axiom zu erhalten."
Jürgen Schmidt (1966, S. 35f) erläutert zum Begriff
der "Aussage": "Bei der Präzisierung des Cantorschen Ansatzes,
dem Bemühen um die Vermeidung von Antinomien, hatten wir es immer
mit 'Aussagen' zu tun, sinnlosen und sinnvollen, inkompressiblen und kompressiblen,
solchen die Unmengen und solchen die Mengen de- [>36] finieren. Aber was
um alles in der Welt sind 'Aussagen'? Sich mit dieser Frage quälend,
schuf ZERMELO seinen Begriff der „definiten Aussage"; aber statt' einer
mathemalischen Definition gab er, wie CANTOR für den Begriff „Menge",
gleichfalls nur eine Umschreibung, deren Unbestimmtheit Anlaß zu
zahlreichen Abhandlungen gab, bis 1922 SKOLEM den Begriff der „defmiten
Aussage" mit einem technisch-präzisen Sinn erfüllte, nachdem
schon kurz vorher FRAENKEL einen ähnlichen Schritt unternommen hatte."
Skolems Kritik 1922 zum Stand der
Begründung der Mengenlehre in seiner Schlussbemerkung:
"Das wichtigste Ergebnis oben ist die Relativität der
Mengenbegriffe. In einem mündlichen Gespräch habe ich dies schon
im Winter 1915—16 Herrn Prof. F. BERNSTEIN in Göttingen erzählt.
Dass ich nicht früher etwas darüber publiziert habe, hat zwei
Gründe : Erstens bin ich inzwischen mit anderen Problemen beschäftigt
gewesen; zweitens glaubte ich, dass es so klar sei, dass diese Mengenaxiomatik
keine befriedigende letzte Grundlage der Mathematik wäre, dass die
Mathematiker grösstenteils sich nicht so sehr darum kümmern würden.
In der letzten Zeit habe ich aber zu meinem Erstaunen gesehen, dass sehr
viele Mathematiker diese Axiome der Mengenlehre als die ideale Begründung
der Mathematik betrachten; deshalb schien mir die Zeit gekommen, eine Kritik
zu publizieren."
Fraenkel: Axiomatisierung der Mengenlehre. Nichtstandardmodell der Mengenlehre.
Hilbert (404:
1922,
S. 160) in seiner Arbeit "Neubegründung der Mathematik":
Kuratowski
(1922) beweist das Lemma von Kuratowski-Zorn. Bourbaki (1971, S.44)
kommentiert: "Kuratowski sollte 1922 eine Version dieses Prinzips angeben,
die in vielen Fällen handlicher ist und die die Verwendung wohlgeordneter
Mengen vermeidet ([151 a], p. 89); in dieser Form, die später noch
einmal von Zorn [274] gewonnen wurde, ist es zur Zeit hauptsächlich
in Gebrauch (FN54)." |
-
Bernays, Paul (1922). Über Hilberts Gedanken zur Grundlegung
der Arithmetik. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung,
31,10- . [Online]
-
Chwistek, L. (1922). Über die Antinomien der Prinzipien
der Mathematik. Mathematische Zeitschrift, 14, 236-243. [Online]
-
Dingler, H. (1922). Berichtigung. Jahresbericht der
Deutschen Mathematiker Vereinigung, 31, 176
-
Fraenkel, Adolf Abraham (1922a). Axiomatische Begrüundung
der transfiniten Kardinalzahlen. I. Mathematische Zeitschrift 13: 153–188.
-
Fraenkel, Adolf Abraham (1922b). Der Begriff “definit” und
die Unabhäangigkeit des Auswahlaxioms. Sitzungsberichte der Preussischen
Akademie der Wissenschaften, physikalische-mathematische Klasse 253–257.
-
Fraenkel, Adolf Abraham (1922c). Zu den Grundlagen der Cantor-Zermeloschen
Mengenlehre. Mathematische Annalen 86: 230–237. [Online]
-
Hilbert, David (1922b). Neubegründung der Mathematik:
[Online] Erste
Mitteilung. Abhandlungen aus dem Seminar der Hamburgischen Universität,
1: 157-77. Series of talks given at the University of Hamburg, July 25-27,
1921. Reprinted with notes by Bernays in Hilbert (1935, 157-177).
-
Kuratowski, Kazimierz (1922). Une méthode d'élimination
des nombres transfinis des raisonnements mathématiques. FM 3, 76-108.
-
Schönfinkel, Moses (1922). Zum Entscheidungsproblem
der mathematischen Logik. Manuscript, 21 pp. Bernays Nachlaß, WHS,
ETH Zürich Archive, Hs. 974.282.
-
Skolem, Thoralf (1922). Einige Bemerkungen zur axiomatischen
Begründung der Mengenlehre. In Matematikerkongressen I Helsingfors,
217–232. Helsinki: Akademiska Bokhandeln. Reprinted in Skolem (1970, 137–152).
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1922] [W]
-
Mathematik 1922: D: Dissertationen
1922. * Metrisierbarkeit topologischer Raum, Kompakt-Begriff
(Aleksandrov & Uryson) * Lineare, normierte Räume, Maßtheorie
(Banach & Hahn) * Fixpunktsatz Funktionenräume (Birkhoff &
Kellogg) * Dimensionstheorie topologischer Räume (Menger, Uryson)
* es Weather Prediction by Numerical Process (Richardson) *
-
Stichworte 1922: * Der Wiener Kreis um Moritz Schlick wurde
gegründet. * Wittgenstein, Ludwig (1922). Tractatus logico-philosophicus.
London: Kegan Paul. Totale Sonnenfinsternis 21.9. * Urknallhypothese (Fridman)
* Bohr: Stand der Atomtheorie * Geometrie gekrümter 4-diemensionaler
Raum (Cartan) * Makromolekül * Insulin * Blutalkoholbestimmung (Widmark)
* Saharaüberquerung * Spengler: Untergang des Abendlandes *
Weber: Wissenschaftslehre, Wirtschafts u. Gesellschaft * Radbruch: Kulturlehre
Sozialismus * Spranger: Stand der Geisteswissenschaft * Bühler: Seelenleben
des Jug. Alters * Dewey: Die menschliche Natur * Kafka: Handbuch vergl.
Psychologie * Külpe: Vorleseungen * Vitamin E *
_
1922/23 WS: Hilbert
hält für eine allgemeine Zuhörerschaft Vorlesungen zum Thema
Wissen
und mathematisches Denken. Eine Ausarbeitung von W. Ackermann wurde
1988
herausgegeben [Q]
und trifft eingangs die Feststellung (Fette Hervorhebungen RS): "Die Mathematik
existiert nachweislich seit 6000 Jahren; die ältesten uns bekannten
wissenschaftlichen Bücher sind mathematischen Inhalts. Trotz der großen
Erfolge, die die Mathematik auf allen Gebieten des Denkens und Handelns
zu verzeichnen hat, erfreut sie sich in den weiten Kreisen des Publikums
im allgemeinen keiner besonderen Beliebtheit; viele Menschen haben für
sie eine ausgesprochene Abneigung."
Nachdem Hilbert sich mit Kritikern (Goethe,
Schopenhauer) und Befürwortern auseinandergesetzt hat, greift er 7
Seiten später erneut die Frage auf: "So, meine Damen und Herren, spiegelt
sich in den Einzelaussagen und Zitaten der führenden Geister die Mathematik,
und Sie sehen aus ihnen, welche begeisternde Hingabe die mathematische
Wissenschaft ausgelöst hat. Trotzdem besteht meine anfängliche
Bemerkung von der Unpopularität der Mathematik zu Recht. Wie kommt
das? Nun, Sie können die geist- und tugendreichste und reizvollste
Frau nicht lieben, wenn Sie sie nicht kennen und sogar leicht kann Haß
gegen sie sich einstellen, wenn man sieht, daß sie andere Liebhaber
gefunden hat. Und es ist der Fall der mathematischen Muse, daß
man sie nicht kennt."
Man darf und sollte also fragen: wie stellen es die Mathematik-LehrerInnen
an, Mathematik so zu lehren, daß man sie nicht (richtig) kennt? Diese
Frage erscheint heute ebenso aktuell wie vermutlich eh und je [Qv]. |
1923
Paul Finslers Antrittsvorlesung in Kiel mit dem Titel:
"Gibt es Widersprüche in der Mathematik?" [Online,
1926]
Vortrag Brouwers - u.a. - auf der Jahresversammlung der Deutschen Mathematikervereinigung
im August 1923, der 1925 im Journal für die reine und angewandte
Mathematik veröffentlicht wurde mit dem Titel: Über die Bedeutung
des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten in der Mathematik, insbesondere
in der Funktionentheorie. [Online
1925]. Hierzu bemerkt Schlote (2022, Hrsg;. S.692): "Im Rahmen der
intuitionistischen Mathematik stellt f.. F,. J. Brouwer fest, daß
die Ablehnung des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten die Ungültigkeit
der Sätze von Bolzano-Weierstraß und Heine-Borel sowie der Lebesgueschen
Maß- und Integrationstheorie zur Folge hat."
|
-
Bernays, Paul (1923). Erwiderung auf die Note von Herrn Aloys
Müller: Über Zahlen als Zeichen. Mathematische Annalen, 90, 159-163.
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1923.1). Begründung der
Funktionenlehre unabhängig vom logischen Satz vom ausgeschlossenen
Dritten. Erster Teil, Stetigkeit, Messbarkeit, Derivierbarkeit. KNAW Verhandelingen
le sectie 13 no. 2, 24 p.
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1923.2). Over de rol
van het principium tertii exclusi in de wiskunde, in het bijzonder in de
functietheorie. Wis- en natuurkundig tijdschr. 2, p. 1-7.
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1923.3). Über die Bedeutung
des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten in der Mathematik, insbesondere
in der Funktionentheorie. J. reine angew. Math. 154 (1924), p. 1-7. [English
translation: On the significance of the principle of the excluded middle
in mathematics, especially in function theory, in: J. van Heyenoort, From
Frege to Gödel, Cambridge Mass. 1967, p. 334-341]. Der Vortrag
erscheint in den [Online]
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1923.4). Die Rolle des Satzes
vom ausgeschlossenen Dritten in der Mathematik, Jber. Deutsch. Math. Verein.
33 (l 924), , p. 67 kursiv. [Summary of (1923.2)]
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1923.5). Intuitionistische
splitsing van mathematische grond-begrippen. KNAW Verslagen 32, p. 877-880.
-
Fraenkel, Adolf Abraham (1923). Einleitung in die Mengenlehre.
Berlin: Springer, 2nd ed.
-
Frege, G. (1923). Gedankengefüge. In: Beiträge
zur Philosophie des Deutschen Idealismus III, 36-51.
-
Hilbert, David (1923). Die logischen Grundlagen der Mathematik.
Mathematische Annalen 88: 151–165. Lecture given at the Deutsche Naturforscher-Gesellschaft,
September 1922. Reprinted in Hilbert (1935, 178–191).
-
Neumann, von Johann (1923). Zur Einführung der transfiniten
Zahlen. Acta Litterarum ac Scientiarum Regiae Universitatis Hungaricae
1: 199–208.
Skolem, Th. (1923). Begründung der elementaren Arithmetik
durch die rekurrirende Denkweise ohne Anwendung scheinbarer Veränderlichen
mit unendlichen Ausdehnungsbereich. For Skrifter, Videnskabsakademiet i
Kristiana I, No 6, 38 pp.. Translation (van Heijenoort 1967, pp.302-333).
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1923]
-
Mathematik 1923: Internationaler Mathematiker-Kongress
in Toronto (Kanada) * D: Dissertationen
1923. * Differentialgeometrie (Blaschke) * Dichtigkeitssatz * Hasse-Minkowski
Hauptsatz (Lösung das 11. Hilbert Problems) * Lefschetz-Hopfsche
Spurformel * Weyl: Mathematische Analyse des Raumproblems * N. Wiener:
Brownsche Bewegung *
-
Stichworte 1923: * Andromeda-Galaxie (Hubble) * Raman-Effekt
* Allen & Doisy Test * BCG geg. tbc * Feulgen-Reaktion * mitogenetische
Strahlung * Warburg-Manometer *
1924
-
Ackermann, Wilhelm (1924). Begründung des "tertium
non datur" mittels der Hilbertschen Theorie der Widerspruchsfreiheit. Diss.
Univ. Göttingen, unveröffentlicht 1924. Veröffentlich 1925
in: Mathematische Annalen, 93: 1-36. [Online]
-
Ackermann, Wilhelm (1924b). Die Widerspruchsfreiheit des
Auswahlaxioms. Vorläufige Mitteilung. In: Nachrichten von
der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen,
246–250.
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1924) . Over de toelating
van oneindige waarden voor het functiebegrip. KNAW Verslagen 33, p. 41.
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1924 A2 Ueber die Zulassung
unendlicher Werte für den Funktionsbegriff. KNAW Proc. 27, p. 248-281
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1924). Perfecte puntverzamelingen
met positief irrationale afstanden? KNAW Verslagen 33, p. 81.
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1924). Perfect sets of points
with positively-irrational distances. KNAW Proc. 27, p. 248.-282
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan & B. de Loor (1924).
Intuitionistisch bewijs van de hoofd-stelling der algebra. KNAW Verslagen
33, p. 82-84.
-
Hölder, Otto (1924). Die Mathematische Methode. Logische
Erkenntnisstheoretische Untersuchunge im Gebiete der Mathematik, Mechanik
und Physik. Berlin: .
-
Pasch, M. (1924). Betrachtungen zur Begründung der Mathematik
(Zweite Abhandlung). Mathematische Zeitschrift, 20, 231- .
[404 Online]
-
Schönfinkel, Moses (1924). Uber die Bausteine der mathematischen
Logik. Mathematische Annalen 92: 305–316.
-
Weyl, Herrman (1924). Fundamentalsatz der Algebra und Grundlagen
der Mathematik, In: Randbemerkungen zu Hauptproblemen der Mathematik, Gesammelte
Abhandlungen, Bd. 2, 444-452.
-
Weyl, Hermann (1924) Randbemerkungen zu Hauptproblemen der
Mathematik, in Mathematische Zeitschrift, Berlin: Julius Springer, 131-150.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1924]
-
Mathematik 1924: * D: Dissertationen
1924. * Gehörnte Sphäre * Fastperiodizität *
-
Courant, R. & Hilbert, D. (1924). Methoden der mathematischen
Physik. Berlin: Springer. [404 Online]
-
Stichworte 1924: * Hawthorne- Experimente (1924-1932) [>1933,
1957]
*
-
Reichenbach. Hans (1924). Axiomatik der relativistischen
Raum-Zeit-Lehre. Braunschweig: Vieweg.
1925
Inkonsistente
Mengen - Klassen - Kategorie - Mengenlehre John von Neumanns
Jürgen Schmidt (1966, S.31f) berichtet: "Allerdings ist auch die
Zermelo- Fraenkelsche Mengenlehre keineswegs frei von Unbequemlichkeiten,
Dies wurde besonders fühlbar, als nach dem Zweiten Weltkrieg, im Zusammenhang
mit einer stürmischen Entwicklung der sog. Algebraischen Topologie
und der mit ihr eng verbundenen Teile der Mathematik, der von EILENBERG
und MACLANE [>1945] herrührende Begriff der 'Kategorie'
in die "Rolle eines übergreifenden Ordnungsfaktors hineinwuchs, der
sich anschickt, vielleicht die ganze Mathematik zu durchdringen: diesen
Begriff in der notwendigen Allgemeinheit zu fassen, ist aber in der Zermelo-Fraenkelschen
Mengenlehre unmöglich.
Bei solchen „Kategorien" handelt es sich nämlich in der Regel
ausdrücklich um solch uferlose Gesamtheiten wie die 'aller Mengen'',
'aller Gruppen', 'aller topologischen Räume' usw., deren Zulassung,
als zu Antinomien führend, in den bisher besprochenen Systemen der
Mengenlehre, mehr oder weniger trickreich ja gerade verhindert worden war.
Nun hat aber schon 1925 J, v. NEUMANN ein System aufgestellt, das auch
solchen bisher verbotenen Gesamtheiten, jedenfalls in gewissem Umfange,
zu einer mathematischen Existenz verhilft. Grundgedanke dieser Mengenlehre,
besonders [>32] deutlich in der Fassung, die ihr 1937
BERNAYS gegeben hat: daß die zu Antinomien führenden „uferlosen"
Zusammenfassungen von Objekten solange keinen Schaden anrichten sollten,
als sie nicht selbst wieder als mit irgendwelchen Objekten zusammenfaßbar
behandelt werden. Schon CANTOR hatte1899 in Briefen
an DEDEKIND zwischen 'konsistenten' und 'inkonsistenten Vielheiten' unterschieden,
von denen er nur die ersten als 'Mengen' bezeichnet wissen wollte; eine
'inkonsistente Vielheit' sollte nicht als eine 'Einheit', als ein 'fertiges
Ding' aufzufassen sein." |
-
Ackermann, Wilhelm (1925). Begründung des "tertium
non datur" mittels der Hilbertschen Theorie der Widerspruchsfreiheit. Mathematische
Annalen, 93: 1-36. [Online]
-
Brouwer, Luitzen Egbertus Jan (1925=1923.3). Über die
Bedeutung des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten in der Mathematik, insbesondere
in der Funktionentheorie. J. reine angew. Math. 154 (1924), p. 1-7. [404
Online]
[English translation: On the significance of the principle of the excluded
middle in mathematics, especially in function theory, in: J. van Heyenoort,
From Frege to Gödel, Cambridge Mass. 1967, p. 334-341].
-
Brouwer,L.E.J. (1925). Intuitionistische Zerlegung
mathematischer Grundbegriffe. 26.6.1924 Amsterdamer Akademie der Wissenschaften.
Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 33, 1925, pp.241–256. [404
Online]
-
Dieck, W. (1925). Die Paradoxien der Mengenlehre. Annalen
der Philosophie und philosophischen Kritik, 5.1 (Dez.1925).
-
Fraenkel, A. (1925). Die neueren Ideen zur Grundlegung der
Analysis und Mengenlehre. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 33, 97-103 (1925)
-
Kolmogorov, Andrei N. (1925). O principe tertium non datur.
Matematiceskij Sbornik 32: 646–667. English translation in van
Heijenoort (1967a, 416–437).
-
Neumann, von Johann (1925). Eine Axiomatisierung der Mengenlehre.
Journal f¨ur die reine und angewandte Mathematik 154: 219–240. [404
Online]
[404 Berichtigung]
Die Axiomatisierung der Mengenlehre > 1928.
-
Weyl, Herrman (1925). Die heutige Erkenntnislage in der Mathematik.
Symposion 1, -32 (1925).
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1925]
1926
Merkwürdigerweise wurde die Arbeit von Paul
Finsler "Formale Beweise und die Entscheidbarkeit" [404: Online],
der Gödels Ergebnisse 5 Jahre vorwegnahm, von den MathematikerInnen
ignoriert. Das wirft die - auch heute noch interessante - Frage auf,
was die Mathematiker (Wissenschaftler) für eine Gemeinschaft bilden,
was ein Beweis ist und vor allem, was ein Beweis, genauer betrachtet, eigentlich
bedeutet? Vieles wird offenbar gar nicht wahrgenommen oder wenn es wahrgenommen
wird, nicht angemessen bewertet. [Eine
Erklärung] |
-
Bernays, Paul (1936). Axiomatische Untersuchung des Aussagen-Kalküls
der "Principia Mathematica". Mathematische Zeitschrift, 25, 305-.
[404 Online]
-
Betsch, Christian (1926). Fiktionen in der Mathematik.
Stuttgart: F. Frommann. [404 RezZM]
-
Brouwer, L.E.J. (1926). Zur Begründung der intuitionistischen
Mathematik, II. Mathematische Annalen, 95, 453-. [404 Online]
-
Finsler, Paul (1926). Formale Beweise und die Entscheidbarkeit.
Mathematische Zeitschrift 25, 676-682. [404 Online]
-
Finsler,
P. (1926). Gibt es Widersprüche in der Mathematik? Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 34, 145-155. [404 Online]
-
Hölder, Otto (1926). Der angebliche circulus vitsiosus
und die sogenannte Grundlagenkrise in der Analysis. Berichte über
den Verhandlungen d. sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig,
Mathematisch-Physikalische Klasse 78, 243-250.
-
Pasch, M. (1926). Betrachtungen zur Begründung der Mathematik
(Zweite Abhandlung). Mathematische Zeitschrift, 25, 166- . [404 Online]
[404 Online]
-
Ramsey, Frank Paul (1926). The Foundations of Mathematics.
Proc. London Math. Soc. Ser. 2, Vol. 25, Part 5, pp. 338-384. [Online-404]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1926]
-
Mathematik 1926: * D: Dissertationen
1926. * Unendlich reguläre polyedrische Flächen (Coxeter
& Petrie) * Knoten und Gruppen * Banach-Tarski-Paradox * Lefschetz-Zahl
* Cartan-Theorie * Lotka-Volterra Gleichung (Modell Räuber und Beute)
* Idealtheorie (Noether) * Algebraische Geometrie (v.d.Waerden) * Harmonische
Analyse (Wiener) *
-
Stichworte 1926: * Schrödinger-Gleichung * Born: Statistische
Deutung Quantentheorie, Fermi: Quantenstatistik, Dirac: Zusammenhang
* Quantentheorie Diamagnetismus * Aufbau der Sterne (Eddington) * Extragalaktische
Nebel (Hubble) * Dynamisches Modell Milchstraße (Lindblad) * Löcherleitung
elektr. Halbl. * kristalline Form Insulin * Parathormon * erregte Nerven
erzeugen Wärme * perniziöse Anämie als Avitaminose * Rassenkreise
* Vitamin B isoliert * Urease * Bodenbildungsprozesse * Nordpolflüge
* Ursprung der Kulturpflanzen * Kontinentaldrift-Diskussionen *
1927
Brouwer erregt mit seinen Berliner
Gastvorlesungen über "Intutitionismus" Aufsehen.
Aus J.v.Neumann (404 1927,
S.21)
:
Becker legt seine ungewöhnliche Monographie Mathematische
Existenz zu einem sehr vernachlässigten mathematischen Grundlagenthema
vor.
Whitehead & Russel schreiben im Vorwort zur 2.
Auflage der Principia [404]:
|
Weyl: "Brouwer, das ist Revolu- tion".
Hilbert spricht von "Putsch".
Wie schon bei Hilbert 1920
wird auch bei J.v. Neumann überdeutlich, dass
"wir bei allen Schlüssen intuitionistisch (d.h. finit) vorgehen
müssen". Auch hier muss daher die Frage gestellt werden: wenn
finit sicher ist, warum denn nur das Fundament sicher bauen und nicht das
ganze Haus? Wie kann ein Überbau sicher sein, wenn die sicheren finiten
Fundamente verlassen werden?
Das ist eine starke Aussage und Kritik, die von Kaufmann (1930, S. 180)
und
WM in der newsgroup Mathematik
bekannter gemacht wurde.
|
-
Becker, Oskar (1927). Mathematische Existenz. Untersuchungen
zur Logik und Ontologie mathematischer Phänomene. Halle a.S.: . [auch
in: Jahrb. f. Philos. u. phänomenolog. Forsch. Bd. VIII), Nachdruck
1973: Tübingen: Niemeyer].
-
Boutroux, P. (1927). Das Wissenschaftsideal der Mathematiker.
XXVIII. Bd. Wissenschaft und Hypothese. Leipzig: Teubner.
-
Brouwer, L.E.J. (1927). Zur Begründung der intuitionistischen
Mathematik, III. Mathematische Annalen, 96, 453-. [404 Online]
-
Brouwer,L.E.J. (1927). Über Definitionsbereiche von
Funktionen, Mathematische Annalen 97, 1927, pp. 60–75.
-
Church, Alonzo (1927). Alternatives to Zermelos assumption.
Transact. American Math. Soc., 29, 178-208.
-
Hausdorff (1927, 2.A.). Mengenlehre. Berlin: de Gruyter.
-
Hilbert, David (1927). Über das Unendliche. Mathematische
Annalen, 95, [404 Online]
[Qv]
-
König, Dénes (1927). Über eine Schlussweise
aus dem Endlichen ins Unendliche. Acta litterarum ac scientiarum Regiae
Universitatis Hungaricae Francisco-Josephinae, Sectio scientiarum mathematicarum
3: 121–130.
-
Lesniewski, S. (1927), „O podstawach
matematyki“ („Über die Grundlagen der Mathematik“), Kap. I-III, Przeglad
Filozoficzny 30,164-206; engl. Übers. Barnett 1992b.
-
Lesniewski, Stanislaw: On the foundations
of mathematics [1927–1931]. In: Lesniewski 1992, Bd. 1, 174–382.
-
Neumann, von Johann (1927). Zur Hilbertschen Beweistheorie.
Mathematische Zeitschrift 26: 1–46.[404 Online]
-
Schoenflies, A. (1927). Die Krisis in Cantors mathematischem
Schaffen. Acta Mathematica, 1-23.
-
Whitehead & Russell )(1927). 2. Auflage: Principia Mathematica
[404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1927]
-
Mathematik 1927: * D: Dissertationen
1927. * Landau: Vorlesungen über Zahlentheorie. * Peter-Weyl-Theorem
* Tichonov: kompaktes Produkt * Abzählprobleme und Polyaische Methode
(Redfield) *
-
Stichworte 1927: * Unschärferelation (Heisenberg) *
Führungswelle (de Broglie) * Bestätigung Wellennatur der Materie
* Komplementarität (Bohr) * Molekular-Orbital-Verfahren (Condon) *
Spin-Postulat für das Proton (Dennison) * Expansion Weltraum * Benussi:
Exp. Analyse Hypno-Suggestiver Methoden [404 Orig:
1,
2,
] *
1928
Höhepunkt
im Grundlagenstreit durch den Hinauswurf Brouwers aus den "Annalen"
Brouwer hält Vorträge in Wien. Der Streit um die Herausgeberschaft
der Mathematischen Annalen eskaliert durch den Hinauswurf Brouwers aus
dem Herausgebergremium durch Hilbert und seine Verbündete. Brouwer
verlor den Kampf um die Annalen, die eine neue Herausgeberorganisationsstruktur
erhielten (von 13 auf 3), wobei Hilbert mit der Leitung beauftragt wurde
und Brouwer zog sich als Aktiver für den Intuitionismus in der internationalen
Mathematik zurück.
Anmerkung: Eine satirische Verarbeitung
der "Tragik-Komödie" kann man Barrow (dt. 1999, 346-351) in der "Fabel
von einem Frosch und einer Maus" nachlesen. Mitherausgeber Einstein nahm
eine streng neutrale Position ein und schrieb an Brouwer, "daß er
'leider wie ein unschuldiges Lamm' unter die 'mathematischen Wölfe'
geraten sei und die Rolle eines außenstehenden Zeitgenossen einnehmen
wolle (a.a.O., S. 342).
Probleme der Grundlegung der Mathematik, Vortrag Hilberts auf
dem Internationalen Mathematiker-Kongress in Bologna (Italien), 3 September
1928, veröffentlicht
1929.
Brouwers
vier 'Einsichten', die den Grundlagenstreit beenden sollten:
John von Neumann: Über die Definition durch transfinite Induktion
und verwandte Fragen der allgemeinen Mengenlehre. [404 Online],
404: S. 374:
Aus dem Inhaltsverzeichnis
Fraenkel (1928-404 Online):
|
-
Bernays & Schönfinkel (1928). Zum Entscheidungsprobleme
der mathematischen Logik. Mathematische Annalen 99, 342-372. [404 Online]
-
Brouwer,
L.E.J. (1928). Intuitionistische Betrachtungen über den Formalismus.
Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Physikalisch
Mathematische Klasse, 48-52.
-
Church, Alonzo (1928). On the law of the excluded middle.
Bulletin of the American Mathematical Society 34: 75–78.
-
Dehn, Max (1928). Über die geistige Eigenart des Mathematikers.
Rede anläßilich der Gründungsfeier des Deutschen Reiches
am 18. Januar 1928. Frankfurrter Universitätsreden. Frankfurt: Winter.
-
Fraenkel, Adolf Abraham (1928). Einleitung in die Mengenlehre.
Berlin: Springer, 3rd ed. [404 Online]
Nachdruck 1946 Dover Publications.
-
Hilbert & Ackermann (1928). Grundzüge der
theoretischen Logik. Berlin: Springer.
-
Heyting, A. (1928). Zur intuitionistischen Axiomatik der
projektiven Geometrie. Mathematische Annalen, ,491-538. [404 Online]
-
Kamke, Erich (1928). Mengenlehre. Berlin: de Gruyter. [Sammlung
Göschen, 4. verb. A. 1962]
-
Lesniewski, S. (1928), „O podstawach
matematyki“ („Über die Grundlagen der Mathematik“), Kap. IY Przeglad
Filozoficzny 31, 261-291; engl. Übers. Barnett 1992b.
-
Neumann, von Johann (1928). Die Axiomatisierung der Mengenlehre.
Mathematische Zeitschrift 27: 669–752. [404 Online]
-
Neumann, von Johann (1928). Über die Definition
durch transfinite Induktion und verwandte Fragen der allgemeinen Mengenlehre.
Mathematische Annalen, Heft Volume 99, Number 1 / Dezember 1928, 373-
[404 Online]
-
Hasse, H. & Scholz, H. (1928). Die Grundlagenkrisis
der griechischen Mathematik. (Pan-Bücherei, Gruppe: Philosophie
Nr. 3). Charlottenburg: Pan-Verlag Kurt Metzner. Zeitschrift Monatshefte
für Mathematik.
-
Skolem, Thoralf (1928). Über die mathematische
Logik. Norsk Mathematisk Tidsskrift 106: 125–142.
-
Weyl, Hermann (1928). Philosophie der Mathematik und Naturwissenschaft.
München: R. Oldenburg.
-
Weyl, Hermann (1928). Diskussionsbemerkungen zu dem zweiten
Hilbertschen Vortrag über die Grundlagen der Mathematik. Abhandlungen
aus dem Mathematischen Seminar der Universität Hamburg, 6: 86-88.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1928]
-
Mathematik 1928: Internationaler Mathematiker-Kongress
in Bologna (Italien). D: Dissertationen
1928. * Differenzengleichungen * Krull-Topologie * Urnenmodell ohne
Zurücklegen (Polya) * 18. Hilbert Problem negativ gelöst * Morse-Theorie
* Likelihood-Quotienten.Test * J.v. Neumann: Anfänge Spieltheorie,
Minimax-Theorem (>1944) * Weyl: Gruppentheorie und
Quantenmechanik * Dimensionstheorie (Menger) *
-
Kolmogoroff, A. (1928). Über die Summen durch den Zufall
bestimmter unabhängiger Größen Mathematische Annalen 99,
309- . [404 Online]
-
Mises, Richard v. (1928). Wahrscheinlichkeit, Statistik und
Wahrheit. Berlin: Springer.
-
Stichworte 1928: * Bohr: Komplementaritätsbegriff *
Statistik radioaktiver Zerfall * Dirac-Gleichung * Morgan: Theorie des
Gens * Hämstruktur vollständig analysisert (Fischer) *
Pflanzensoziologie * Lange-Eichbaum: Genie, Irrsinn und Ruhm * Lindsey:
Kameradschaftsehe * Mutationstheorie Krebs * Handbuch Vererbungswissenschaften
* Binswanger: Traumgeschichte * Wagemann: Konjunkturlehre * Konsumvereine
* Geschichte der Päpste * Reichenbach: Philosophie Raum-Zeit-Lehre
* Volkelt: Problem d. Individualität * Van d. Velde: Vollkommene Ehe
* Ziehen: Religionspsychologie * Fernschreiber * Geiger-Müller-Zähler
* Kristallwachstum * Dynamische Länderkunde (Spethmann) * 23.
November: Gründungsversammlung des Vereins Emst Mach (VEM). Der Schlick-Zirkel
tritt als Wiener Kreis an die Öffentlichkeit
-
Campbell, N. R. (1928). An account of the principles of measurement
and calculation. London: Longmans.
-
Carnap, Rudolf (1928). Scheinprobleme in der Philosophie.
Das Fremdpsychologische und der Realismusstreit. Hamburg: Meiner.
-
Carnap, Rudolf (1928). Der logische Aufbau der Welt.
-
Dubislav, Walter (1928). Zur Lehre von den sog. schöpferischen
Definitionen. In: Philosophisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft.
41, 467–479.
1929
Skolem (1929a,
S. 222f): " Es scheint in der Tat, daß HILBERT die Cantorschen Anschauungen
in ihrem alten absolutistischen Sinne aufrechterhalten will, was mir sehr
merkwürdig vorkommt; es ist bezeichnend, daß er es nie nötig
gefunden hat, auf den Relativismus einzugehen, den ich für jede finit
formulierte Mengenaxiornatik bewiesen habe. Er hat auch gesagt, daß
[>223] er nicht aus dem Cantorschen Paradies ausgetrieben werden will.
Es ist sehr eigentümlich, diesen Ausspruch mit dem früher erwähnten
zu vergleichen, daß die Mengenlehre
eine Krankheit ist.
HILBERT sagt außerdem, daß er weder
den „lieben Gott" KRONECKERS noch die vollständige Induktion POINCARÉS,
noch das Russell-Whiteheadsche Unendlichkeitsaxiom oder Reduzibilitätsaxiorn
braucht. Was das Unendlichkeilsaxiom betrifft, ist das wohl richtig, vielleicht
auch was das Reduzibilitatsaxiom betrifft — ich weiß das nicht -
, aber was den Begriff der ganzen Zahl und die vollständige Induktion
betrifft, ist die Bemerkung HILBERTS gewiß irreführend. Dies
hat auch WEYL sehr klar gezeigt in dem kleinen Aufsatze: 'Dikussionsbemerkungen
zu dem zweiten Hilbertschen Vortrag über die Grundlagen der Mathematik',
der auch im 6. Bande der Abh. a. d. Math. Sem. d. Hamb. Univ. gedruckt
ist. In der Tat basiert sich ja HII.BERT sehr wesentlich aut dem Begriff
der ganzen Zahl und der vollständigen Induktion in der Metamathematik,
und diese stellt ja den logischen Inhalt seiner Theorie dar. Übrigens
habe ich auf diesen Sachverhalt schon in meinem Vertrag in Helsingfors
1922 aufmerksam gemacht.
Zum Schlusse möchte ich die Resultate besprechen,
die ich in meiner schon erwähnten Abhandlung „Über einige Grundlagenfragen
der Mathematik" erreicht habe.
Erstens habe ich eine genauere Begründung des allgemeinen
mengentheoretischen Relativismus gegeben, der besonders die Konsequenz
hat, daft das Absolut-nicht-abzählbare auf axiomatischer Grundlage
keine Existenzberechtigung hat. ... "
Gödel
(1929). Über die Vollständigkeit des Logikkalküls.
Die Einleitung enthält eine starke Forderung in der Definition
der Vollständigkeit,
nämlich dass sich jede allgemein gültige Formel
durch endlich viele Schlüse aus dem Axiomensystem ableiten lassen
muss. Darin steckt, dass man alle logisch gültigen Formeln
kennen muss. Bemerkenswert ist die Äquivalenzthese: "Jedes widespruchslose
nur aus Zählaussagen bestehende Axiomensystem hat eine Realisierung".
Dieses Satz wurde von Henking (1949) in folgende Form gebracht: Jede konsistente
Formelmenge hat ein Modell.
|
-
Brouwer, L.E.J. (1929). Mathematik, Wissenschaft und Sprache.
Monathefte der Mathematik und Physik, 36, 153-164. [404
info]
-
Chwistek, L. (1929). Neue Grundlagen der Logik und Mathematik.
Mathematische Zeitschrift, 30, 704 -724. [404 Online]
[2. Mitlg. 1932]
-
Glivenko, Waleri Iwanowitsch (1929). Sur quelques points
de la logique de M. Brouwer. In: Academie royale de Belgique, Bulletin
de la Classe des Sciences 5,15, 183–188.
-
Gödel, Kurt (1929). Über die Vollständigkeit
der Axiome des logischen Funktionenkalküls. Dissertation Universität
Wien.
-
Hilbert, David (1929a). Probleme der Grundlegung der Mathematik.
Mathematische Annalen 102: 1–9. Vortrag Internationaler Mathematiker-Kongress
in Bologna (Italien) 3 September 1928.
-
Lesniewski, S. (1929), „O podstawach
matematyki“ („Über die Grundlagen der Mathematik“), Kap. V Przeglad
Filozoficzny 32, 60-101; engl. Übers. Barnett 1992b.
-
Lesniewski, S. (1929b), „Grundzüge
eines neuen Systems der Grundlagen der Mathematik“, Fundamenta Mathematicae
14, 1-81.
-
Neumann, J. von (1929). Über eine Widerspruchfreiheitsfrage
in der axiomatischen Mengenlehre. Journal für die reine und
angewandte Mathematik, 160, 227- . [404 Online]
-
Skolem, Thoralf (1929a). Über die Grundlagendiskussionen
in der Mathematik. In: Den Syvende Skandinav. Matematikerkongr. Oslo, 3-21.
Auch in Selected Works in Logic 1970.
-
Skolem, Thoralf (1929b). Über einige Grundlagenfragen
der Mathematik. Skrifter utgitt av Det Norske Videnskaps-Akademi i Oslo,
I. Mathematisk-naturvidenskapelig-klasse 4, 1-49. Reprinted in Skolem (1970,
227–273).
-
Study, E. (1929). Die angeblichen Antinomien der Mengenlehre.
Sitz.-Ber. d. Preuß. Akadem.
-
Zermelo, Ernst (1929). Über den Begriff der Definitheit
in der Axiomatik. Fundamenta Mathematicae 14: 339–344.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1929]
-
Mathematik 1929: D: Dissertationen
1929. *
Ignorabimus-Streit
1929. [nach Q]:
Der Wiener Kreis bzw. der Verein Ernst Mach schreibt in seiner Programmschrift
(1929, 15): „Die wissenschaftliche Weltauffassung kennt keine unlösbaren
Rätsel. Die Klärung der traditionellen philosophischen Probleme
führt dazu, daß sie teils als Scheinprobleme entlarvt, teils
in empirische Probleme umgewandelt und damit dem Urteil der Erfahrungswissenschaft
unterstellt werden. In dieser Klärung von Problemen und Aussagen besteht
die Aufgabe der philoso- phischen Arbeit.“" > DuBois-Reymond
1872,
Mach 1886, Hilbert 1890, Wiener
Kreis 1929, Hilbert 1930. |
-
Stichworte 1929: Galaxienflucht (Hubble) * Teilchenbeschleuniger
(Cockcroft & Walton) * Magnetfeldumkehr Erde * Koinzidenzmethode (Bothe)
* Zusammensetzung der Sonne * Heisenberg & Pauli: Quantenfeldtheorie
* Heitler & Herzberg nicht ernst genommen (gerade Zahl bei Protonen
Stickstoff) * Quarzuhr * Löchertherapie (Dirac) * Oberth: Wege
zur Raumfahrt * Elektroenzaphalogramm (Berger). Insulinschock gegen Schizophrenie
(Sakel) * Desoxyribose (Levenne) * Östron *Herzkatheder (Forßmann)
* Piaget: Phasen der geistigen Entwicklung * Wankelmotorpatent * Boring:
A history of experimental psychology *
Der Nachhall der Rede wirkte noch Jahrzehnte später, als David
Hilbert auf der 91. Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte
in Königsberg für seine Neubegründung der Mathematik mit
den Worten warb: „Wir müssen wissen, Wir werden wissen“ (1930, 387)
und der Wiener Kreis bzw. der Verein Ernst Mach (1929, 15) eine Programmschrift
mit dem viel zitierten Credo herausgab: „Die wissenschaftliche Weltauffassung
kennt keine unlösbaren Rätsel. Die Klärung der traditionellen
philosophischen Probleme führt dazu, daß sie teils als Scheinprobleme
entlarvt, teils in empirische Probleme umgewandelt und damit dem Urteil
der Erfahrungswissenschaft unterstellt werden. In dieser Klärung von
Problemen und Aussagen besteht die Aufgabe der philosophischen Arbeit.“
1930
Hilbert: „Wir müssen wissen, Wir werden wissen“
[>
1872]
Die formalen
Regeln der intuitionistischen Logik von A. Heyting erscheinen in drei Teilen
(1. Seite):
***
Herbrand (1930): "It can be said that many
of the obscurities and discussions that have arisen in regard to the foundations
of mathematics have their origin in a confusion between the 'mathematical'
and the 'metamathematical' senses of terms." (zit. n. Mt). |
-
Bernays, Paul (1930). Die Philosophie der Mathematik und
die Hilbertsche Beweistheorie. In: Blätter für Deutsche Philosophie
4 , 326–367; wiederabgedruckt als BERNAYS, Abhandlungen [1976], S. 17–61.
-
Brouwer, L.E.J. (1930). Die Struktur des Kontinuums.
Wien: Gistel.
-
Fraenkel, Adolf (1930). Die heutigen Gegensätze in der
Grundlegung der Mathematik. Zeitschrift Erkenntnis, 1, 1, 286-302.
-
Gödel, Kurt (1930). Die Vollständigkeit der Axiome
des logischen Funktionenkalküls. Monatshefte für Mathematik und
Physik 37: 349–360. [Veröffentlichung der Dissertation von 1929]
-
Gödel, Kurt (1930). Einige metamathematische Resultate
über Entscheidungsdefinitheit und Widerspruchsfreiheit. Anzeiger der
Akademie der Wissenschaften in Wien 67: 214–215.
-
Herbrand, Jaques (1930). Recherches sur la théorie
de la démonstration. Doctoral dissertation, University of Paris.
-
Heyting, Arend (1930a). Die formalen Regeln der intuitionistischen
Logik. Sitzungsberichte der Preussischen Akademie der Wissenschaften 42–56.
-
Heyting, Arend. (1930b). Die formalen Regeln der intuitionistischen
Logik. Sitzungsberichte der Preussischen Akademie der Wissenschaften 57–71.
-
Heyting, Arend (1930c). Die formalen Regeln der intuitionistischen
Logik. Sitzungsberichte der Preussischen Akademie der Wissenschaften 158–169.
-
Heyting, Arend. (1930d). Sur la logique intuitionniste. Acadéemie
Royale de Belgique, Bulletin 16: 957–963.
-
Kaufmann,
Felix (1930). Das Unendliche in der Mathematik und seine Ausschaltung -
Eine Untersuchung über die Grundlagen der Mathematik. Leipzig: . Nachdruck
WBG Darmstadt 1968.
-
Lesniewski, S. (1930a), „O podstawach
matematyki“ („Über die Grundlagen der Mathematik“), Kap. VI-IX, Przeglad
Filozoficzny 33, 77-105; engl. Übers. Barnett 1992b.
-
Lesniewski, S. (1930b), „O podstawach
ontologji“ („Über die Grundlagen der Ontologie“), Comptes Rendus des
Seances de la Societe de Sciences et des Lettres des Varsovie, Classe III,
23,111-132.
-
Lukasiewicz, Jan (1930). Philosophische Bemerkungen zu mehrwertigen
Systemen des Aussagenkalküls. Comptes Rendus des Séancs de
la Société des Sciences et des Lettres de Varsovie. Classe
III 23: 51–77. English translation in McCall (1967, 40–65).
-
Lukasiewicz, Jan & Tarski, Alfred (1930). Untersuchungen
über den Aussagenkalkül. Comptes Rendus des Séancs de
la Société des Sciences et des Lettres de Varsovie. Classe
III 23: 30–50. English translation in Tarski (1983, 38–59).
-
Menger, K. (1930). Der Intuitionismus. Blätter für
deutsche Philosophie. Bd.4. , 311-325.
-
Presburger, Mojèsz. (1930). Über die Vollständigkeit
eines gewisse Systems der Arithmetik ganzer Zahlen, in welchem die Addition
als einzige Operation hervortritt. In Comptes-rendus du I Congrés
des Mathématiciens des Pays Slaves, Varsovie 1929, ed. F. Leja,
92–101.
-
Schmidt, Erhard (1930). Über Gewißheit in der
Mathematik. Rektoratsrede. Berlin: . [Zitat]
-
Skolem, Thoralf (1930). Über einige Satzfunktionen in
der Arithmetik. Skrifter utgitt av Det Norske Videnskaps-Akademi i Oslo,
I. Mathematisknaturvidenskapeligklasse 7: 1–28. Reprinted in Skolem (1970,
281–306).
-
Tarski, Alfred (1930). Über einige fundamentale
Begriffe der Metamathematik. Comptes Rendus des Séances de la Société
des Sciences et des Lettres de Varsovie, 23, Cl. III. 22—29.
-
Tarski, A. (1930b). 'Fundamentale Begriffe
der Methodologie der Deduktiven Wissenschaften., Monatshefte
für Mathematik und Physik, 37, 361—404.
-
Zermelo, Ernst (1930). Über Grenzzahlen und Mengenbereiche:
Neue Untersuchungen über die Grundlagen der Mengenlehre. Fundamenta
Mathematicae 16: 29–37.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1930] [W]
-
Mathematik 1930: D: Dissertationen
1930. * Weyl Nachfolger von Hilbert * Schnirelmann * Van der Waerden:
Moderne Algebra *
-
Kolmogoroff, A. (1930). Zur topologisch- gruppentheoretischen
Begründung der Geometrie. Nachrichten von der Gesellschaft der
Wissenschaften zu Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse, 208-
. [404 Online]
-
Stichworte 1930: * 1930 Carnap und Hans Reichenbach geben
die Zeitschrift «Erkenntnis» im Verlag Felix Meiner (Leipzig)
heraus. * Pluto * Dirac: Principles of quantum mechanics * Pauli: Neutrino-Postulierung
(>1953 Nachweis) * Gefrierkost * Differential Analyzer
(Analogrechner) * Immunisierungsverfahren g. Typhus * Pepsin *
1931
Gödels
1. Paukenschlag. Der Unvollständigkeitssatz Gödels besagt
allgemein, dass man nicht innerhalb eines Systems mit den Mitteln dieses
Systems die Widerspruchsfreiheit der Aussagen dieses Systems beweisen kann.
Ein intuitiv verständliches Ergebnis, das besagt, dass Widerspruchsfreiheit
ein meta-theoretisches Merkmal ist. Weyl kommentiert (1949, dt. 1964, S.
279): Gödel zeigt (1), dass es richtige arithemtische Sätze gibt,
die aber nicht ableitbar sind. (2) Die Widerspruchsfreiheit in einem System
S, kann nicht mit den Beweismitteln von S abgeleitet werden. Die Uni-München
differenziert: "(1. Unvollständigkeitssatz.) In jeder einigermaßen
interessanten Theorie lassen sich Probleme formulieren, die in dieser Theorie
nicht lösbar sind. (2. Unvollständigkeitssatz.). Die Widerspruchsfreiheit
jeder einigermaßen interessanten Theorie ist mit ihren eigenen Mitteln
nicht beweisbar."[Q]
Wahrscheinlich gilt Gödels Beweis ganz allgemein für
alle Wissenschaften und weist auf die allgemeine Bedeutung meta-theoretischer
Unterscheidungen hin (> Stegmüller1970).
Tapp
(S.327; fett-kursiv RS] führt aus: "Jedenfalls ließ
Hilbert sich in seiner Arbeit am Projekt Beweistheorie nichtentmutigen
und versuchte, den Unvollständigkeitsdefekt durch Einführung
neuartiger Beweisprinzipien zu beheben. So legte er 1931 ein Papier vor,
in dem er mit einer Art Omegaregel arbeitet. [FN11] Mit dieser
„halb-unendlichen“ Regel wollte er die Vollständigkeit
der Arithmetik erreichen und die Frage ist, ob dies in Reaktion auf die
Gödelsätze oder unabhängig davon geschah. Hilbert
selbst erwähnt in diesem Papier und in dessen Fortsetzung
[FN12]
die Gödelsätze mit keinem Wort und es scheint,
daß auch die sonst greifbaren Indizien nicht eindeutig für eine
der beiden Alternativen sprechen. [FN13]
In der Hilbertschule setzte sich die Überzeugung
von der Bedeutung der Gödelschen Resultate jedenfalls bald durch.
So hielt Gentzen sie für beweistheoretische Resultate „von größter
Bedeutung“, [FN14 und Bernays präsentierte im zweiten Band der Grundlagen
der Mathematik den ersten allgemeinen Beweis des zweiten Unvollständigkeitssatzes.[FN15]"
Hilbert und Gödel
persönlich. Barrow (dt. 1999, S. 189) bemerkt: "Erstaunlicherweise
hat er Hilbert niemals getroffen, wie er gegen Ende seine Lebens zugab;
er hat auch keine Briefe mit ihm gewechselt; ..."
Dinglers
(1931) Fortentwicklung zum Strichkalkül (S. 79):
.
Dinglers "Kalkulbegriff"
(1931, S. 49): "Ein Kalkul ist ebenfalls ein Verfahren, immer weitere Zeichen
nach bestimmten Regeln herzustellen."
Bericht
aber die 2. Tagung für Erkenntnislehre der exakten Wissenschaften
aus der dem Wiener Kreis nahestehenden Zeitschrift Erkenntnis,
2 (1931), Heft 1, 91-155:
Die logizistische Grundlegung der Mathematik von
Rudolf Carnap (Wien) 91-105
Die intuitionistische Grundlegung der Mathematik
von Arend Heyting (Enschede) 106-115
Die formalistische Grundlegung der Mathematik
von John von Neumann (Berlin) 116-121
Zur vorgriechischen Mathematik von Otto Neugebauer
122-133
Diskussion zur Grundlegung der Mathematik
So 7.9.1930, 135-151
Literatur zur Grundlegung der Mathematik
151-155.
Anmerkung: Gödel gibt auf ca. 1,75 Seiten (S. 149-151)
eine Zusammenfassung seiner Arbeit "Über formal unentscheidbare ...",
die auf der Königsberger Tagung noch nicht vorlag."
Zermelo Beweisbegriff: "
... : was versteht man unter einem Beweis? Ganz allgemein versteht man
darunter ein System von Sätzen derart, daß unter Annahme der
Prämissen die Gültigkeit der Behauptung einsichtig gemacht
werden kann. |
-
Carnap, Rudolf (1931). Die logizistische Grundlegung der
Mathematik. Erkenntnis, 2, 91-105.
-
Behmann, Heinrich (1931) Zu den Widersprüchen in Logik
und Mengenlehre, in Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
Bd. 40, Leipzig/Berlin: Teubner, 37-48. [404 Online]
-
Carnap, Rudolf (1931). Die logizistische Grundlegung
der Mathematik. In: Erkenntnis 2, 91–105.
-
Dingler, Hugo (1931). Philosophie der Logik und Arithmetik.
München. Reinhardt.
-
Gödel, Kurt (1931). Über formal unentscheidbare
Sätze der Principia Mathematica und verwandter Systeme I. in: Monatshefte
für Mathematik und Physik. Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig
38.1931, S.173-198.
-
Gödel: Diskussion zur Grundlegung der Mathematik, Erkenntnis
2. Monatshefte für Math. und Physik. Akademische Verlagsgesellschaft,
Leipzig 39.1931-32, S.147-148.
-
Herbrand, Jaques (1931a). Sur la non-contradiction de l’arithmétique.
Journal für die Reine und Angewandte Mathematik 166: 1–8.
-
Herbrand, Jaques (1931b). Sur le probléme fondamental
de la logique mathémathique. Sprwozdania z posiedzén Towarzystwa
Naukowego Warszawskiego, Wydzial. III 24: 12–56. English translation in
Herbrand (1971, 215–271).
-
Heyting, Arend (1931). Die intuitionistische Grundlegung
der Mathematik. Erkenntnis 2: 106–115.
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Hilbert, David (1931). Beweis des tertium non datur.
Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen,
Mathematisch-Physikalische Klasse [404 Q]
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Hilbert, David (1931b). Die Grundlegung der elementaren Zahlenlehre",
Mathematische Annalen, 104: 485-94.
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Kaufmann, Felix (1931). Bemerkungen zum Grundlagenstreit
in Logik und Mathematik. Zeitschrift Erkenntnis, 2, No.1, 262-290.
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Lesniewski, S. (1931), „O podstawach
matematyki“ („Über die Grundlagen der Mathematik“), Kap. X-XI, Przeglad
Filozoficzny 34,142-170; engl. Übers. Barnett 1992b.
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Neumann, von Johann (1931). Die formalistische Grundlegung
der Mathematik. In: Erkenntnis 2, 116–121.
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Ramsay, F. P. (1931). Foundations of mathematics. London:
Kegan.
-
Tarski, A.(1931). Sur les ensembles définissables
de nombres réels. I. Fundamenta mathematicae, vol, XVII, 1931,
pp, 210-239.
-
Zermelo, Ernst (1931). Über die Stufen der Quantifikation
und die Logik des Undendlichen. Jahresbericht der Deutschen
Mathematiker-Vereinigung 41: 85–88.
-
Zermelo, Ernst (1931). Beweischarakterisierung in einem Brief
am 29.Oktober 1931 an Gödel. In: Feferman et al. (2003, p. 430).
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1931]
-
Mathematik 1931: D: Dissertationen
1931. * J.v. Neumann: Mittelergodensatz * Birkhoff: Allgemeiner Ergodensatz
* v. Mise: Ereignisraum * Pontrjagin (Eindeutigkeitssatz): Beweis Poincarescher
Dualitätssatz *
-
Heywood, H,B. (1931). On finite sequences of real numbers.
Proc. Roy. Soc. Lond., 134, 486-501. [Ergebnis]
-
A. Kolmogorov, (1931). Über die analytischen Methoden
in der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Mathematische Annalen 104, 415-458.
[404 Online]
-
Dubislav, Walter (1931, 4.A. = 1981). Die Definition. Mit
einer Einführung von Wilhelm K. Essler. Hamburg: Meiner.
-
Stichworte 1931:* Positron * Zyklotron *
1932
Cantors gesammelte Werke werden von Zermelo herausgegeben. |
-
Church, Alonzo (1932). A set of postulates for the foundation
of logic.Annals of Mathematics 33: 346–366.
-
Chwistek, L. (1932). Neue Grundlagen der Logik und Mathematik.
Zweite Mitteilung. Mathematische Zeitschrift, 34, 527-. [404 Online]
-
Fraenkel, Abraham (1932). Axiomatische Theorie der Wohlordnung.
(Untersuchungen über die Grundlagen der Mengenlehre. III.).
Journal für die reine und angewandte Mathematik, 167, 1-11. [404 Online]
-
Gödel, Kurt (1932a). Ein Spezialfall des Entscheidungsproblem
der theoretischen Logik. Ergebnisse eines mathematischen Kolloquiums 2:
27–28.
-
Gödel, Kurt (1932b). Zum intuitionistischen Aussagenkalkül.
Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien, Mathematisch- Naturwissenschaftliche
Klasse 69: 65–66.
-
Gödel, Kurt. (1932d). Besprechung von "Über einige
Satzfunktionen in der Arithmetik''. Zentralblatt für Mathematik und
ihre Grenzgebiete, 2, p. 3.
-
Gödel, Kurt. (1932n). Besprechung von "Über die
symmetrisch allgemeinen Lösungen im identischen Kalkül''.
Zentralblatt für Mathematik und ihre Grenzgebiete, 4, p. 385.
-
Hilbert, David & Cohn-Vossen, Stephan (1932). Anschauliche
Geometrie. Berlin: Springer. [404 Online]
-
Hilbert, David (1933). Gesammelte Abhandlungen. Bd. 1. Zahlentheorie.
Berlin: Springer. [404 Online]
-
Kolmogorov, Andrei N. (1932). Zur Deutung der intuitionistischen
Logik. Mathematische Zeitschrift 35: 58–65. [404 Online]
-
Zermelo, Ernst Friedrich Ferdinand (1932, Hrsg.). Georg
Cantor. Gesammelte Abhandlungen mathematischen und philosophischen
Inhalts. Wien: Springer. [404 Online].
-
Zermelo, Ernst (1932). Über Stufen der Quantifikation
und die Logik des Unendlichen. DMVA 41, 85-88.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1932] [W]
-
Mathematik 1932: Internationaler Mathematiker-Kongress
in Zürich (Schweiz). D: Dissertationen
1932.
-
Stichworte 1932: * John von Neumann: Mathematische Grundlagen
der Quantenmechanik * Neutron * Neutronen-Strahlung *
1933
Skolem (1933, zit. n. Meschwkowski 1985, S.92): "Ein
endliches Axiomensystem kann nie die Zahlenreihe charakterisieren, d.h.
von allen anderen Reihen unterscheiden, jedenfalls nicht, wenn das Tertium
non datur auch darin vorkommt." Non-Standard-Modell des Peanoschen Axiomensystems. |
-
Chwistek, Leon (1933). Die nominalistische Grundlegung der
Mathematik. Erkenntnis, 3, 367-388.
-
Church, Alonzo (1933). A set of postulates for the foundation
of logic (second paper). Annals of Mathematics 34: 839–864.
-
Gentzen, Gerhard (1933a). Über das Verhältnis zwischen
intuitionistischer und klassischer Logik. Archiv für mathematische
Logik und Grundlagenforschung 16 (1974), 119–132. [404 Online]
-
Gentzen, Gerhard (1933b). Über die Existenz unabhängiger
Axiomensysteme zu unendlichen Satzsystemen. Mathematische Annalen 107,
329–350. [404 Online]
-
Gödel, Kurt (1933a). Eine Interpretation des intuitionistischen
Aussagenkalküls. Ergebnisse eines mathematisches Kolloquiums 4: 39–40.
-
Gödel, Kurt (1933b). Zum Entscheidungsproblem des logischen
Funktionenkalküls. Monatshefte für Mathematik und Physik 40:
433–443.
-
Gödel, Kurt (1933c). Zur intuitionistischen Arithmetik
und Zahlentheorie. Ergebnisse eines mathematisches Kolloquiums 4: 34–38.
-
Skolem, Thoralf (1933). Über die Unmöglichkeit
einer vollständigen Charakterisierung der Zahlenreihe mittels eines
endlichen Axiomensystems.Norsk matematisk forenings skrifter, series 2
10: 73–82. Reprinted in Skolem (1970, 345–354).
-
Tarski, Alfred (1933, pol.n). Der Wahrheitsbegriff in den
formalisierten Sprachen. Deutsche Übersetzung durch L. Blaustein in
Studia Philosophica 1, Lemberg 1935.)
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1933] [W]
-
Mathematik 1933. D: Kolmogorov: Axiome der Wahrscheinlichkeit
* Dissertationen
1933. * Die Folgen der Machtübernahme durch die Nazis für
die Göttinger Mathematik [Q]
* Weyl gibt Lehrstuhl auf * Hotelling:
principal component analysis *
-
Kolmogorov, A.N. (1933). Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Heidelberg: Springer.
-
Hilbert, David (1933). Gesammelte Abhandlungen. Bd. 2. Algebra.
Invariantentheorie. Geometrie.. Berlin: Springer. [404 Online]
-
Stichworte 1933: * 1933 Neurath gibt die Schriftenreihe
«Einheitswissenschaft» heraus * Synthetisches Vitamin C * Molekularstrahlen
* Näherung absoluter Nullpunkt (Giauque) * Haldane: The Causes of
evolution * Klärung Wasserdichte * Betazerfall (Fermi) * Meißner-Ochsenfeld-Effekt
* Elektronenmikroskop (Ruska) * Soziographie: Die Arbeitslosen von Marianthal
* Mayo: Human Problems of an Industrial Civilazation (Hawthorne Effekt)
> 1957 *
1934
Brouwer hält
Vorträge in Genf.
Tapp
(S.327) "In seinem Vorwort zum ersten Band von Hilbert-Bernays schrieb
er gut drei Jahre später, es sei ein Irrtum gewesen zu glauben, daß
aus Gödels Resultaten die Undurchführbarkeit der Beweistheorie
folge. Gödels Resultat zeige „in der Tat auch nur, daß man für
die weitergehenden Widerspruchsfreiheitsbeweise den finiten Standpunkt
in einer schärferen Weise ausnutzen muß, als dieses bei der
Betrachtung der elementaren Formalismen erforderlich ist.“ HILBERT/BERNAYS,
Grundlagen I [1934], V
Hilbert sah also zu dieser Zeit keine direkten Konsequenzen für
sein Programm. Wenn er sagt, daß es ein Irrtum gewesen sei, die Gödelsätze
als Scheitern der Beweistheorie zu interpretieren, deutet dies natürlich
zumindest darauf hin, daß diese „irrtümliche“ Deutung in Hilberts
Umkreis vertreten worden war. Über Hilberts eigene ursprüngliche
Einschätzung ist dem jedoch nichts zu entnehmen."
Gödel: Über
die Länge von Beweisen - am 19.6. in Mengers Arbeitskreis.
Church System widersprüchlich
(Lamda-Kalkül nicht betroffen) [n. Guerrerio 2002, S.63] |
-
Bridgman, P.W. (1934). A physicist's second reaction
to Mengenlehre, Scripta Mathematica, Vol. II, 1934.
-
Carnap, Rudolf (1934). Die Antinomien und die Unvollständigkeit
der Mathematik. Monatshefte für Mathematik und Physik, 41, 263-284.
-
Gentzen, Gerhard (1934). Untersuchungen über das logische
Schließen I–II. Mathematische Zeitschrift 39: 404: 176–210,
405–431.
-
Gödel, Kurt (1934a). Besprechung von 'Ein kombinatorischer
Satz mit Anwendung auf ein logisches Entscheidungsproblem''. Zentralblatt
für Mathematik und ihre Grenzgebiete, 7, pp. 97-98.
-
Gödel, Kurt (1934c). Besprechung von ``Über die
Unmöglichkeit einer vollständigen Charakterisierung der Zahlenreihe
mittels eines endlichen Axiomensystems''. Zentralblatt für Mathematik
und ihre Grenzgebiete, 2, p. 3.
-
Heyting, Arend (1934). Mathematische Grundlagenforschung.
Intuitionismus. Beweistheorie. Berlin: Springer.
-
Hilbert & Bernays: Grundlagen der Mathematik Bd. 1. Berlin:
Springer.
-
Schütte, Kurt (1934a). Über die Erfüllbarkeit
einer Klasse von logischen Formeln. Mathematische Annalen 110: 572–603.
-
Schütte, Kurt (1934b). Untersuchungen zum Entscheidungsproblem
der mathematischen Logik. Mathematische Annalen 109: 572–603. [404 Online]
-
Skolem, Thoralf (1934). Über die Nicht-Charakterisierbarkeit
der Zahlenreihe mittels endlich oder abzählbar unendlich vieler Aussagen
mit ausschließlich Zahlenvariablen. Fundamenta Mathematicae 23: 150–161.
Reprinted in Skolem (1970, 355–366).
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1934] [W]
-
Mathematik 1934. * D: Dissertationen
1934. Die Mathematikergruppe "Nicolas Bourbaki" konstituiert sich und
strebt einen modernen, an Hilbert orientierten, strengen Aufbau der Mathematik
an. Der erste Band der Gruppe erscheint 1939. [404 PM]
-
Alexander Gelfond: On Hilbert's seventh problem. In: Doklady
Akademii Nauk SSSR. Izvestija Akedemii Nauk, Moskau 2.1934, S.177-182.
-
Kolmogoroff, A. (1933). Zur Theorie der stetigen zufälligen
Prozesse. Mathematische Annalen, 108, 149- . [404 Online]
-
Popper, Karl (1934). Logik der Forschung.
-
Stichworte 1934: Zuse plant seinen Rechenautomaten (1937
fertig) *
1935
Dr. Zuber zur Folge der Gödelschen Unvollständigkeitssätze
1930: "Nach diesem Donnerschlag hätten alle Formalisten und Logizisten
einpacken können - wie Hilbert es tat. Der Traum war ausgeträumt.
Aber das Gegenteil passierte. Gerhard Gentzen zeigte die Widerspruchsfreiheit
der Zahlentheorie unter Zuhilfenahme eines in der Zahlentheorie selbst
nicht beweisbaren, da mächtigeren, Prinzips; und in seiner Folge entstand
eine Schule der Beweistheorie, die angeführt vom ersten Lehrstuhlinhaber
für Mathematische Logik an der LMU, Kurt Schütte, systematisch
Theorien bezüglich ihrer Beweisstärke miteinander verglich. Über
die Ziele, Methoden und Ergebnisse informieren einige Zitate von Schütte,
die Sie auf einem extra Poster über Beweistheorie finden können."[Q] |
-
Carnap, Rudolf (1935). Ein Gültigkeitskriterium für
die Sätze der klassischen Mathematik. Monatshefte für Mathematik
und Physik, 42, 163-190.
-
Gentzen, Gerhard. 1935. Die Widerspruchsfreiheit der reinen
Zahlentheorie. “Der erste Widerspruchsfreiheitsbeweis für die klassische
Zahlentheorie” in Archiv für mathematische Logik und Grundlagenforschung
16 (1974), 97–118. [Online]
-
Gödel, Kurt (1935). Besprechung von "Über die Nicht-charakterisierbarkeit
der Zahlenreihe mittels endlich oder abzählbar unendlich vieler Aussagen
mit ausschließlich Zahlenvariablen''. Zentralblatt für
Mathematik und ihre Grenzgebiete, 10, p. 49.
-
Hausdorff, Felix (1935, 3.A.). Mengenlehre, dritte
Auflage. Mit einem zusätzlichen Kapitel und einigen Nachträgen.
Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin. 307 S. mit 12 Figuren. Nachdruck:
Dover Pub. New York, o.J. Englische Ausgabe: Set theory. Übersetzung
aus dem Deutschen von J.R.Aumann et al. Chelsea Pub. Co., New York 1957,
1962.
-
Hilbert, David (1935). Gesammelte Abhandlungen. Bd. 3. Analysis,
Grundlagen der Mathematik, Physik, Verschiedenenes, Lebensgeschichte. Berlin:
Springer. [404 Online]
-
Kleene, Stephen C. (1935). A theory of positive integers
in formal logic. American Journal of Mathematics 57: 219–244.
-
Kleene, Stephen C. and J. Barkley Rosser (1935). The inconsistency
of certain formal logics. Annals of Mathematics 36: 630–636.
-
Skolem, Thoralf (1935). Über die Erfüllbarkeit
gewisser Zählausdrücke. Skrifter utgitt av Det Norske Videnskaps-Akademi
i Oslo, I. Mathematisknaturvidenskapeligklasse 6: 1–12. Wiederabdruck in
Skolem (1970, 383–394).
-
Tarski, A.. (dt. 1935). Der Wahrheitsbegriff in den formalisierten
Sprachen. Studia philosophica, vol. I, 261-405.
-
Zermelo, Ernst (1935). Grundlagen einer allgemeinen Theorie
der mathematischen Satzsysteme. FM 25, 136-146.
-
Zorn, Max (1935). A remark
on a method in transfinite algebra. Bull. Amer. Math. Soc. , 41,
667–670
Quelle: Springer-Link
mit weiteren Literaturangaben.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [dhm1935]
-
Mathematik 1935: Erster Bourbaki Kongress in Frankreich
[PlanetMath 404]. * Erster Internat. Topologie-Kongress in Moskau
* D: Dissertationen
1935. * Denunziation Zermolos in Freiburg: Peckhaus berichtet (S.
2f): "1935 wurde er denunziert, er erweise den 'Deutschen Gruß'
nicht oder nur nachlässig und schädige so dem Ansehen der Freiburger
Dozenten- und Studentenschaft. Der Einleitung eines Verfahrens zum Entzug
seiner venia legendi kam Zermelo durch den Verzicht auf eine weitere Lehrtätigkeit
zuvor." [>Verfolgte
Mathematiker]
-
1935 15.-23. September: «1. Internationaler Kongreß
für Einheit der Wissenschaft» in Paris. Bertrand Russell hält
den Eröffnungsvortrag. Planung der International Encyclopedia of Unified
Science
-
Stichworte 1935: * Einheit der Wissenschaft * * Sherif-Experiment
*
1936
Gentzen beweist mit Hilfe transfiniter Induktion
die Widerspruchsfreiheit der Arithmetik.
Weyl kommentiert Gentzen
Widerspruchsfreiheitsbeweis
in Die Struktur der Mathematik (um 1950; in 1966, S. 281) "G. Gentzens
scharfsinniger Beweis der Widerspruchsfreiheit der Arithmetik (1936) ist
in Hilberts Sinne nicht finitistisch; er muß sich mit einem wesentlich
abgeschwächten Grad von Evidenz zufrieden geben und eine Art induktiven
Schließens als zulässig annehmen, die in Cantors 'zweite Klasse
der Ordnungszahlen' eindringt. So hat sich von neuem die Grenze des anschaulich
Zuverlässigen verwischt. Nach diesem Pyrrhussieg wagte niemand mehr,
die Waffen in das Feld der Analysis zu führen, und doch läge
hier die eigentliche Probe für Hilberts Idee." |
Unentscheidbarkeitssatz
von Church. Stegmüller (1970, S. 44) führt aus: "Das Theorem
von CHURCH besagt, daß es kein effektives Verfahren gibt, um zu entscheiden,
ob eine vorgegebene Formel ein Theorem der Quantifikationstheorie (Prädikatenlogik
der ersten Stufe) ist... Es ist unmöglich, eine Maschine zu erbauen,
die für eine beliebige vorgelegte Aussage auf die Frage, ob diese
Aussage rein logisch gültig sei, entweder 'ja' oder 'nein' zur Antwort
gibt. Das 'unmöglich' ist hier nicht im Sinn von 'faktisch unmöglich',
z. B. 'physikalisch unmöglich', zu verstehen, sondern im Sinn von
'logisch unmöglich': die Annahme, eine derartige Maschine könnte
konstruiert werden, führt zu einem logischen Widerspruch." |
Turing 1936. "Mit
Hilfe der Turingmaschine gelang es Turing, zu beweisen, dass es keine Lösung
für das Entscheidungsproblem gibt. Er zeigte also, dass die Mathematik
nicht nur unvollständig ist, sondern auch, dass es im Allgemeinen
keine Möglichkeit gibt, zu sagen, ob eine bestimmte Aussage beweisbar
ist. Dazu bewies er, dass das Halteproblem für Turingmaschinen nicht
lösbar ist, d. h., dass es nicht möglich ist, algorithmisch zu
entscheiden, ob eine Turingmaschine jemals zum Stillstand kommen wird." |
Tarski:
Objekt und Metasprache. "Bemerkenswert ist, wie Gödel hier die
bereits im Altertum formulierte Antinomie des Lügners, die in den
natürlichen Sprachen wegen der semantischen Abgeschlossenheit dieser
Sprachen nicht aufgelöst werden kann, innerhalb eines formalen Systems
positiv auswertet. Sie wurde schon von den Griechen auf eine scharfe Form
gebracht: »Das, was ich jetzt sage, ist falsch.« Das, was ich
jetzt sage, sei: »Das, was ich jetzt sage, ist falsch.« Dann
ist das, was ich jetzt sage, genau dann wahr, wenn das, was ich jetzt sage,
falsch ist! Diese Antinomie konnte aber erst 1936 von A. Tarski durch eine
saubere Unterscheidung von Sprache (genauer: Objektsprache) und Metasprache,
wie sie allein in den Kunstsprachen der mathematischen Logik durchführbar
ist, endgültig nach ihren Auflösungsmöglichkeiten analysiert
werden." [FiLex Mathe 1, 1964, S.236] |
-
Church, Alonzo (1936a). A note on the Entscheidungsproblem.
Journal of Symbolic Logic 1: 40–41.
-
Church, Alonzo (1936 ff). Bibliographie der Logistik und
Grundlagenforschung, Journal of Symbolic Logic Bd. I, Heft 4 nebst Forts,
in späteren Bänden.
-
Church, Alonzo (1936b). An unsolvable problem of elementary
number theory. American Journal of Mathematics 58: 345–363.
-
Gentzen, Gerhard. 1936. Die Widerspruchsfreiheit der reinen
Zahlentheorie. Mathematische Annalen 112: 493–565. [404 Online]
-
Gentzen, Gerhard (1936). Neue Fassung des Widerspruchsfreiheitsbeweises
für die reine Zahlentheorie. Forschung 4, 19-44.
-
Gentzen, Gerhard (1936). Die Widerspruchsfreiheit der Stufenlogik.
Mathematisches Zentralblatt 41, 357-366. [404 Online]
-
Gentzen, Gerhard (1936). Der Unendlichkeitsbegriff in der
Mathematik. Vortrag in Münster am 27.6.1936, veröffentlicht in:
Semesterberichte Münster, WS 1936/37, S. 65-80. Auch in: Menzler-Trott,
Eckart (2001). Gentzens Problem. Mathematische Logik im nationalsozialistischen
Deutschland. Basel: Birkhäuser. Seiten 331-339.
-
Grelling, K. (1936). The Logical Paradoxes. Mind, 45, 481-486.
-
Hausdorff, Felix (1936b). Summen von À1Mengen.
Fundamenta Mathematicae 26 (1936), 241-255.
-
Tarski, A. (1936). Grundlegung der wissenschaftlichen Semantik.
Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique, vol.
III, Paris, 1-8.
-
Waismann, Friedrich (1936). Einführung in das mathematische
Denken. Wien: Gerold & Co. [3.A. 1970, dtv]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1936]
-
Mathematik 1936: * Internationaler Mathematiker-Kongress
1936 in Oslo, Norwegen. * D: Dissertationen
1936. * Zentraler Grenzwertsatz für Markov-Ketten (Doeblin) *
Graphentheorie (D. König) * Sowjetische Kampagne gegen Lusin *
-
Kolmogoroff, A. (1936). Zur Theorie der Markoffschen Ketten.
Mathematische Annalen, 112, 155- . [404 Online]
-
Eckart, Carl & Young, Gale (1936). The approximation
of one matrix by an other of lower rank. Psychometrika, 1, 211-218.
[Online-404]
-
Stichworrte 1936: * 21. - 26. Juni: «2. Internationaler
Kongreß für Einheit der Wissenschaft in Kopenhagen. *
Mit der Ermordung Moritz Schlicks endet der Wiener Kreis. [W]
"Am 12.November 1936 schreibt Carnap an Neurath, daß an Meiner eine
behördliche Anfrage hinsichtlich der arischen Abstammung der Herausgeber
der 'Erkenntnis' ergangen sei." [Q]
* Totale Sonnenfinsternis 19.6. * Mesotron (Myon) * Neutronenaktivierungsanalyse
* Vitamin D3 * Periphere Nervenwirkung (Dale) * Cortison * Adrenalin *
Gründung der Psychometrika.
1937
Widerspruchsfreiheitsbeweis
und transfinite Induktion (Gentzen) - Mengenlehre Bernays
Gentzen (1937): "Zum Abschluß noch ein paar Worte über den
Zusammenhang des Widerspruchsfreiheitsbeweises mit der transfiniten Induktion:
In meinem Beweis werden die zahlentheoretischen „Beweise", deren Widerspruchsfreiheit
nachgewiesen werden soll, in eine Reihe geordnet, derart, daß jeweils
die Widerspruchsfreiheit irgend eines „Beweises" in der Reihe aus der Widerspruchsfreiheit
der vorangehenden „Beweise" folgt. Diese Reihe läßt sich unmittelbar
auf die Reihe der transfiniten Ordnungszahlen bis zu der Zahl
E0 abbilden. Daher ergibt sich die Widerspruchsfreiheit
aller „Beweise" durch eine transfinite Induktion bis zur Zahl E0
Es liegt nahe, anzunehmen, daß ein entsprechendes Verfahren auch
für umfassendere Theorien, wie etwa die Analysis, anwendbar sein wird.
Denn jede formal abgegrenzte Theorie besteht aus abzählbar vielen
Beweisen; gelingt es, diese Beweise nach ihrer gegenseitigen Abhängigkeit
in irgend eine Reihe zu ordnen, so muß diese Reihe sich stets auf
einen Abschnitt der II. Zahlenklasse abbilden lassen, und man hätte
wiederum eine transfinite Induktion bis zu einer bestimmten Zahl der II.
Zahlenklasse anzuwenden. Es kommt nur darauf an, die Abbildung in konstruktivem
Sinne durchzuführen, was bei der Zahlentheorie noch ohne weiteres
gelingt. Alsdann bleibt die transfinite Induktion als der allein bedenkliche
Schluß übrig. Es geht natürlich nicht an, diese zu den
nicht weiter begründeten Voraussetzungen hinzuzunehmen, denn die transfinite
Induktion ist zunächst ein höchst bedenklicher Schluß,
der in der klassischen Mengenlehre mit wesentlicher Heranziehung der an-sich-Auffassung
des Unendlichen bewiesen wird. Daher wird auch in meinem Widerspruchsfreiheitsbeweis
die transfinite Induktion bis E0
keineswegs vorausgesetzt, sondern durch einen besonderen Beweis auf konstruktive
Art begründet. Das Verfahren ist ziemlich kompliziert, und ich kann
hier nicht näher darauf eingehen, obwohl es freilich den wesentlichsten
Punkt des ganzen Widerspruchsfreiheitsbeweises, im Hinblick auf die zuvor
besprochenen Fragen, darstellt. Das Verfahren liefert, seinem konstruktiven
Charakter entsprechend, die Begründung der transfiniten Induktion
nur bis zu einer bestimmten Ordnungszahl, in diesem Falle E0.
Will man höhere Ordnungzahlen hinzunehmen, so muß das Begründungsverfahren
erweitert werden. Ich hege die zuversichtliche Hoffnung, daß auf
diesem oder ähnliche Wege über kurz oder lang Hilbert's großartiges
Programm allen Zweifeln zum Trotz seine Vollendung finden werde."
Gödel
beweist die relative Konsistenz des Auswahlaxioms (1938 im IAS/ Princeton
vorgetragen, 1940 veröffentlicht) |
-
Ackermann, Wilhelm (1937a). Die Widerspruchsfreiheit der
allgemeinen Mengenlehre. In: Mathematische Annalen 114 (1937), S. 305–315.
Rez. A. Lindenbaum, in: Zentralblatt für Mathematik 16, 5, 195.
-
Ackermann, Wilhelm (1937b). Mengentheoretische Begründung
der Logik. In: Mathematische Annalen 115, 1–22.
-
Bernays, Paul (1937). A System of axiomatic Set Theory. Journal
of Symbolic Logic, 2, 65-77; 6(1941),1-17; 7(1942), 65-89,
143-145; 8(1943), 89-106; 13(1948), 65-79; 19(1954), 81-96.
-
Freytag-Löringhoff, Bruno Baron von (1937). Zum Problem
der "mathematischen Existenz". Greifswald: Dissertationsdruck.
-
Gentzen, Gerhard (1937). Unendlichkeitsbegriff und Widerspruchsfreiheit
der Mathematik. Vortrag auf dem Descartes Kongreß in Paris 1937.
In: Menzler-Trott, Eckart (2001). Gentzens Problem. Mathematische Logik
im nationalsozialistischen Deutschland. Basel: Birkhäuser. Seiten
340-342.
-
Tarski, A. (1937). Über den Begriff der logischen Folgerung.
Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique, vol.
VII, Paris, 1-11.
-
Tarski, A. (1937). Einführung in die mathematische Logik
und in die Methodologie der Mathematik. Wien: Springer.
-
Turing, Alan M. (1937). On computable numbers, with an application
to the “Entscheidungsproblem”. Proceedings of the London Mathematical Society,
2nd Series 42: 230–265. [NET]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1937]
-
Mathematik 1937: D: Dissertationen
1937. * Vinogradov: Drei-Primzahlensatz * Ultrafilter (Cartan) * Konfidenzintervalle
(Neyman) * Kolmogorov-Smirnov-Test * Kollektivbegriff (Wald) *
beweisen *
-
Kolmogoroff, A. (1937). Zur Umkehrkeit der statistischen
Naturgesetze. Mathematische Annalen, 113, 766- ., [404 Online]*
-
Stichworte 1937: * Nervenleitung (Hodgin) * K. Lorenz: Instinkthandlung
* Nervenwirkung (Loewi) * Vitamnin B1 * Elektrophorese * Elektronenmikroskop
7000fach (Hiller) * Nukleoprotein * Niacin * Dobschanski: Genetik und die
Entstehung der Arten * Lyssenkos falsche Pflanzentheorie * Cassirer:
Determnismus u. Indetermnismus in der Physik * 1937 Ende der «Schriften
zur wissenschaftlichen Weltauffassung». * «Konferenz
der Internationalen Kongresse für Einheit der Wissenschaft in Paris
*
1938
Tapp
(S. 364): "Gentzen hat mehrfach angekündigt, die Konstruktivität
und damit die Rechtfertigung der Transfiniten Induktion in einer eigenen
Abhandlung noch näher zu erläutern; dazu ist es aber, wohl durch
seinen frühen Tod, nicht mehr gekommen. FN32"
Gentzen (1938): "Abschließend läßt sich somit
sagen: Die konstruktivistische („intuitionistische", „finite"} Mathematik
stellt durch ihre große Evidenz und die besondere Bedeutung ihrer
Ergebnisse innerhalb der Gesamtmathematik einen wichtigen Bereich dar.
Zu einer radikalen Ablehnung der auf der an-sich-Auffassung beruhenden
Teile der Analysis liegen aber keine zwingenden Gründe vor; im Gegenteil
kommt dieser eine große eigene Bedeutung, vor allem im Hinblick auf
die physikalischen Anwendungen, zu.
Ob man schließlich das Kontinuum
als eine bloße Fiktion, als ideales Gebilde, ansehen will, oder ob
man doch im Sinne der an-sich-Auffassung darauf bestehen will, daß
es eine Realität unabhängig von unseren Konstruktionsmitteln
besitzt, das ist dann eine rein theoretische Frage, deren Entscheidung
Geschmackssache bleiben mag; für die mathematische Praxis hat sie
kaum mehr eine Bedeutung."
Gödel trägt seine Forschungsergebnisse im IAS/Princeton vor;
1940 veröffentlicht. |
-
Burckhardt, J.J. (1938). Zur Neubegründung der Mengenlehre.
Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 48, 146-165. Folge 1939.
-
Gentzen, Gerhard (1938): Die gegenwärtige Lage in der
mathematischen Grundlagenforschung. Deutsche Mathematik, 3, 255-268.
-
Lesniewski, S. (1938), „Einleitende
Bemerkungen zur Fortsetzung meiner Mitteilung u.d.T. ,Grundzüge eines
neuen Systems der Grundlagen der Mathematik1“, Collectanea Logica 1, Warschau,
1-60.
-
Skolem, Thoralf. 1938. Sur la port´ee du th´eor`eme
de L¨owenheim-Skolem. In Les Entretiens de Zürich sur les Fondaments
et la Méthode des Sciences Mathematiques. 6–9 December 1938, ed.
Ferdinand Gonseth. Zurich: Leemann.
-
Tarski, A. (1938). Eine aquivalente Formulierung des Auswahlaxioms.
Fundamenta Mathematicae 30, 197-201.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1938] [W]
-
Mathematik 1938: * D: Dissertationen
1938. * Spinoren-Theorie * Tensorprodukt für abelsche Gruppen
* Wiener-Prozess *
-
Householder, A.S., & Young, Gale (1938). Matrix approximation
and latent roots. AMM, 45, 165-71 [>Faktorenanalyse]
-
Stichworte 1938: * Kohlenstoff-Stickstoff-Zyklus in
Sternen * Jupiter-Monde 10 u- 11* Rasterelektronenmikroskop * Rolle Zwischenhirn
(Hess) * Ovulationshemmer * Östrogene * Das Relief der Erde * B. F.
Skinner: The Behavior of Organisms: An Experimental Analysis * Massenhysterie
in den USA durch ein Hörspiel von Orson Welles (Angriff Außerirdischer)
> Thomas 1917. * 14. -19. Juli: «4. Internationaler
Kongress zur Einheit der Wissenschaft» in Cambridge/England.
Erstes Heft National Encyclopedia of Unified Science erscheint.
1939
Jürgen Schmidt (1966, S.15) zu Bourbaki: "Die
Einleitung zu diesem ersten Buch beginnt mit den bezeichnenden Worten :
'Wer seit den Griechen Mathematik sagt, sagt Beweis; einige
zweifeln sogar, ob auch außerhalb der Mathematik Beweise zu finden
seien in dem präzisen und unerbittlichen Sinn, den dieses Wort bei
den Griechen bekommen hat ... Man kann rechtens sagen, daß sich dieser
Sinn seitdem nicht geändert hat; denn was für EUKLID ein Beweis
war, ist es immer noch in unseren Augen, und in Zeiten, da sich dieser
Begriff zu verlieren drohte und die Mathematik sich infolgedessen in Gefahr
befand, waren es die Griechen, bei denen man die Urmuster wieder aufsuchte.
Zu dieser ehrwürdigen Erbschaft sind jedoch seit einem Jahrhundert
bedeutende Entdeckungen hinzugekommen.'"
|
-
Ackermann, Wilhelm (1939). Bemerkungen zu den logisch-mathematischen
Grundlagenproblemen. In: Philosophie mathématique, hrsg. v. F. Gonseth,
Paris, 76–82.
-
Bourbaki (1939). Éléments de mathématique.
Beginn der neuen mathematischen Enzyklopädie nach dem Vorbild Euklids
und des modernen axiomatischen Aufbaus mit einer Voranstellung der Mengenlehre.
-
Burckhardt, J.J. (1939). Zur Neubegründung der Mengenlehre.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 49, 146-155. 1. Teil
1938.
-
Hilbert & Bernays: Grundlagen der Mathematik Bd. 2
-
Tarski, A.(1939). On Undecidable Statements in Enlarged Systems
of Logic and the Concept of Truth. The Journal of Symbolic Logic, vol.
IV, 105-112.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1939]
-
Mathematik. D: Dissertationen
1939. * Smirnov: Kolmogorov-Smirnov Test *
-
Stichworte 1939: * *
-
Mises, R.v. (1939). Kleines Lehrbuch des Positivismus - Einführung
in die empiristische Wissenschaftsauffassung. Den Haag: Van Stockum. *
«Erkenntnis» wird umbenannt in «Journal of Unified Science
* 3. - 9. September: «5. Int Kongreß für Einheit der Wissenschaft»
in Cambridge/USA
1940
Gödel beweist unter der Voraussetzung (!), falls
Zermelos Axiome der Mengenlehre widerspruchsfrei sind, sie auch widerspruchsfrei
bleiben, wenn das Auswahlaxiom hinzugenommen wird. [hierzu ergänzend
Cohen 1963] |
-
Ackermann, Wilhelm (1940). ZurWiderspruchsfreiheit
der Zahlentheorie. In: Mathematische Annalen 117, 162–194.
Rez. Gerhard Gentzen, in: Zentralblatt für Mathematik
22,7 (1940), S. 292–293.
Rez. Rózsa Péter, in: Journal of Symbolic
Logic 5,3 (1940), S. 125–127.
-
Gödel, Kurt (1940). The Consistency of the Axiom of
Choice and of the Generalized Continuum Hypothesis. Annals of Mathematics
Studies, vol. 3. Princeton, N.J.: Princeton University Press.
-
Skolem, T. (1940). Eine Bemerkung über die Induktionsschemata
in der rekursiven Zahlentheorie. The Journal of Symbolic Logic, Vol. 5,
No. 1 (Mar., 1940), pp. 34-35.
-
Steck, Max (1940). Ein unbekannter Brief von Gottlob Frege
über Hilberts erste Vorlesung über die Grundlagen der Geometrie.
Aus dem Nachlaß von Heinrich Liebmann herausgegeben von Max Steck,
München. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, Jahrgang 1940, 6. Abhandlung.
Kommissionsverlag der Weiß'schen Universitätsbuchhandlung Heidelberg,
Heidelberg, 1940, 1-8.
-
Waerden, B.L. van der (1940). Zenon und die Grundlagenkrise
der griechischen Mathematik. Mathematische Annalen, 117, 141-. [404
Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1940] [W]
1941
-
Ackermann, Wilhelm (1941). Ein System der typenfreien Logik
I. = Forschungen zur Logik und zur Grundlegung der exaktenWissenschaften
7.
-
Bernays, Paul (1941). A System of axiomatic Set Theory. Journal
of Symbolic Logic, 2, 65-77; 6(1941),1-17; 7(1942),
65-89, 143-145; 8(1943), 89-106; 13(1948), 65-79; 19(1954), 81-96.
-
Tarski, A. (1941). Introduction to Logic. New York.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1941]
-
Mathematik 1941: * D: Dissertationen
1941. * Turbulenz (Kolmogorov) *
-
Stichworte 1941: * Aiken Rechenanlage MARK * 1941 «6.
Internationaler Kongreß für Einheit der Wissenschaft»
in Chicago, USA.
-
1942
Bernays: Bedingtes Auswahlaxiom. |
-
Bernays, Paul (1942). A System of axiomatic Set Theory. Journal
of Symbolic Logic, 2, 65-77; 6(1941),1-17; 7(1942), 65-89,
143-145; 8(1943), 89-106; 13(1948), 65-79; 19(1954), 81-96.
-
Fischer, L. (1942). Die unabzählbare Menge. Teil 2:
Grundlagen der Philosophie und der Mathemati. Leipzig: Meiner.
-
Scholz, H.(1942). Leibniz und die mathematische Grundlagenforschung.
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 52, 217-244
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1942] [W]
-
Mathematik 1942. D: Dissertationen
1942. * Bourbaki Algèbre/1 : Structures algébriques.
* "Nachdem Felix Hausdorff, seine Frau und die bei ihnen lebende Schwester
seiner Frau, Edith Pappenheim, im Januar 1942 den Befehl erhalten hatten,
in das Endenicher Lager überzusiedeln, schieden sie gemeinsam am 26.
Januar 1942 durch Einnahme einer Überdosis Veronal aus dem Leben."
[W]
-
Stichworte 1942:
1943
-
Bernays, Paul (1943). A System of axiomatic Set Theory. Journal
of Symbolic Logic, 2, 65-77; 6(1941),1-17; 7(1942), 65-89,
143-145; 8(1943), 89-106; 13(1948), 65-79; 19(1954), 81-96.
-
Finsler, P. (1943/44). Gibt es unendtscheidbare Sätze.
Commentarii Mathematici Helvetici, 310- [404 Online]
-
Gentzen,G. (1943). Beweisbarkeit und Unbeweisbarkeit von
Anfangsfällen der transfiniten Induktion in der reinen Zahlentheorie.
Mathematische Annalen 119, 140-161. [Habilitationsschrift, 404 Online]
-
Schröter, K. (1943). Was ist eine mathematische Theorie?
Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 53, 69-82
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1943] [W]
-
Mathematik 1943. D: Dissertationen
1943 * Erste Arbeit zu den Neuronalen Netzen [404 Uni
Münster] *
-
Warren McCulloch, Warren & Walter Pitts, Walter
(1943). A logical calculus of the ideas immanent in nervous activity.
-
Stichworte 1943: * Kybernetik (Wiener) [,W,]
> 1948 * Zellabstrichmethode *
1944
Strichkalkül.
Einführung und Begründung der natürlichen Zahlen durch den
Strichkalkül [Dingler 1944 - Grundidee schon 1915
- neu herausgegeben 1964 durch Lorenzen; auch 1965],
der auf zwei einfachsten Regeln beruht: 1) => | . 2) n => n| . 1) gibt
die Anfangsregel, 2) die Fortsetzungsregel wieder. Dingler (1944 neu nach
1964, S. 61]) führt aus:
|
-
Bernays, Paul (1944). Rezension Habilitationsschrift Gentzen,
Gerhard (1943). Beweisbarkeit und Unbeweisbarkeit von Anfangsfällen
der transfiniten Induktion in der reinen Zahlentheorie. (= Habilitationsschrift
Univ. Göttingen) In: Mathematische Annalen 119 (1943), S. 140–161.
In: The Journal of Symbolic Logic 9 (1944), S. 70–72.
-
Dingler, Hugo (1944). Aufbau der exakten Fundamentalwissenschaft.
München: ? . [1964² neu herausgegeben von P. Lorenzen]
-
Gödel, Kurt (1944). Russell's Mathematical Logic. In
(123-153): Schlipp, Paul (1944, Hrsg.). The Philosophy of Bertrand Russell.
Evanston. North Western University Press. Nachgedruckt in Collected
Papers, Bd. 2, 119-141.
-
Griss, G. F. C. (1944). Negatieloze intuitionistische wiskunde.
Versl. Ned. Akad. v. Wetensch., afd. Xatuurk., LIII (1944), 261—268,
-
Skolem, Thoral f (1944). Some remarks on recursive arithmetic.
Kongelige Norske Videnskabsselkabs Forhandlinger , Trondheim, XVII, No
26, 103-106. Auch in Selected Works in Logic (1970), 487-490.
-
Wilder, R. L. (1944). The Nature of Mathematical Proof.
The American Mathematical Monthly, 52, 309-323.
-
Zorn, Max (1944). Idempotency of Infinite Cardinals. UCM
2, 9-12.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1944]
-
Mathematik. * D: Dissertationen
1944. * Spieltheorie * J.v.Neumann: Äquivalenz der
Wellenmechanik Schrödingers und der Matrizenmechanik Heisenbergs *
Albert:
The minimum rank of a correlation matrix. * Dynkin-Diagramm * Aufzählbarkeit
und Entscheidbarkeit (Post) * Konstruktion der Großrechner ENIAK,
EDVAC (USA) *
-
Neumann, J.v. & Morgenstern, Oskar (1944). Theory of
Games and Economic Behavior. Princeton: University Press.
-
Stichworte 1944: * DNS Träger genetischer Informationen
(Avery) * Synthese Chinin *
1945
-
Das "1000jährige" Reich und die "Deutsche Mathematik" brechen nach
12 Jahren zusammen. Der Intuitionismus hat sicher auch darunter gelitten,
dass die Nazis und die "Deutsche Mathematik" unter Bieberbach mit ihm,
u.a. Dingler, liebäugelten und viele jüdische Mathematiker diffamiert,
vertrieben oder gar in KZs verschleppt oder wie Hausdorff 1942 in den "Freitod"
getrieben wurden [Liste].
-
Der unschuldige Gentzen verhungert unter KZ-Bedingungen in einem verlausten
tschechischen Revanche-Gefängnis.
-
MacLane & Eilenberg begründen die Kategorienlehre, eine allgemeine
(Ordnungs-) Theorie für mathematische Strukturen, u.a. eine Art "Mengenlehre"
für "Klassen". [Definitionen
und Axiome]
|
-
Kleene, S.C. (1945). On the interpretation of intuitionistic
number theory, The Journal of Symbolic Logic 10, 109–124.
-
MacLane, Saunders & Eilenberg, Samuel (1945). General
Theory of Natural Equivalences. Trans. Amer. Math. Soc., 58.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1945]
1946
Brouwer hält Vorträge in Cambridge. |
-
Griss, G. F. C. (1946). Negationless intuitionistic mathematics.
Verh. Kon. Ned. Akad. v. Wetensch., XLIX (1946), 1127—1133, LIII (1950),
456—463,
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1946]
-
Mathematik 1946. * Filter-Analyse * Chernsche Klassen * Theory
of Lie groups * Garben u. Spektralfolge * Auswahlsatz für Gitter *
Spline-Approximation * Weil: Foundations of algebraic geometry *
-
Stevens, S. S. On the theory of scales of measurement. Science,
103, 1946. 677-680.
-
Stichworte 1946: * ENIAC erster vollelektronischer Rechner
* EDVAC universelle Maschine * von Neumann Rechner werden entwickelt *
Amscher Raum * Urknalltheorie (Gamow) * Magnonen * Kernmagnetische Resonanz
(NMR) * kalte Neutronen * ferromagnetische Resonanz * 5-dim. Releativitätstheorie
(Jordan) * Kaonen (V-Teilchen) * Hochfrequenztitration * Spontane Gen-Kombination
* Noradrenalin * Streptomycin * sex. Fortpflanzung Bakterien * Penicillinsynthese
* Thunderstorm-Project * Antarktis * Erdmagnetfeld *
1947
Zwischenbilanz durch John von Neumann (1947, zit
n. Otte (1974, Hrsg.), S.39; fett-kursiv RS): "-. Obwohl sich die größte
Hoffnung auf eine Rechtfertigung der klassischen Mathematik - im Sinne
von Hilbert oder von Brouwer und Weyl - zerschlagen hatte, beschlossen
die meisten Mathematiker, dieses System dennoch zu verwenden. Immerhin
erzielte man in der klassischen Mathematik Resultate, die sowohl elegant
als auch nützlich waren, und selbst wenn man nie wieder ihrer absoluten
Zuverlässigkeit gewiß sein konnte, ruhten sie dennoch auf einer
mindestens ebenso soliden Grundlage wie beispielsweise die Existenz des
Elektrons. Wenn man daher bereit war die Naturwissenschaften anzuerkennen,
so konnte man ebensogut das klassische System der Mathematik akzeptieren.
Es stellte sich heraus, daß Ansichten dieser Art sogar für einige
der ursprünglichen Protagonisten des intuitionistischen Systems annehmbar
waren. Zur Zeit ist der Streit um die 'Grundlagen' bestimmt noch
nicht beigelegt, aber es scheint sehr unwahrscheinlich zu sein, daß
man, abgesehen von einer kleinen Minderheit, das klassische System fallen
läßt." [] |
-
Gödel, Kurt (1947). What Is Cantor's Continuum Problem?
American Mathematical Monthly 54: 515-525; Errata 55: 151. Nachgedruckt
in: Collected Works, Bd. II. Hrsgg. von Solomon Feferman u.a. Oxford, Oxford
University Press, S. 176-187.
-
Gödel, Kurt (1952) Rotating Universes in General Relativity
Theory. Proceedings of the International Congress of Mathematicians, Cambridge,
Massachusetts, U.S.A., August 30-September 6, 1950,1:175-181. Nachgedruckt
in: Collected Works, Bd. II. Hrsgg. von Solomon Feferman u.a. Oxford, Oxford
University Press, S. 208-216.
-
Neumann, John von (1947). The mathematicican. In: Heywood,
R.B. (1947). The works of the mind, 180-197. Eine deutsche Übersetzung
findet sich in: Otte, Michael (1974, 29-46). Mathematiker über die
Mathematik. Berlin: Springer.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1947] [W]
-
Mathematik 1947: Bourbaki Algèbre/2: Algèbre
linéaire.
-
Stichworte 1947: * Dialectica *
1948
Heyting, ein Begründer der intuionistischen
Logikkalküls (>1930) und Schüler Brouwers
übernimmt in Amsterdam dessen Lehrstuhl. |
-
Bernays, Paul (1948). A System of axiomatic Set Theory. Journal
of Symbolic Logic, 2, 65-77; 6(1941),1-17; 7(1942), 65-89,
143-145; 8(1943), 89-106; 13(1948), 65-79; 19(1954), 81-96.
-
Brouwer,L.E.J. (1949). Consciousness, Philosophy and mathematics,
in Library of the Tenth International Congress in Philosophy, August 1948,
Vol. 1, edited by E.W. Beth, H.J.Pos, H.J.A. Hollak, North-Holland Publ.
Co., Amsterdam 1949, pp. 1235–1249. Also (Brouwer 1975, pp. 480–494).
-
Griss, G. F. C. (1948). Logique des mathematiques intuitionistes
sans negation, Comptes rendus des seances de l'Acad. des So., t. 227 (1948),
946—948.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1948]
-
Mathematik 1948: Bourbaki Algèbre/3: Algèbre
multilinéaire. * Mathematische Kommunikationstheorie * Kybernteik
(Wiener) *
-
Shannon, C. E. (1948). A mathematical theory of communication.
Bell System Technical Journal, vol. 27, pp. 379-423 and 623-656, July and
October. [Info]
-
Wiener, Norbert (1948). Cybernetics or Control and Communication
in the Animal and the Machine. Cambridge (Massachusetts): MIT Press.
-
Stichworte 1948: * Holografie (techn. Real. 1965)
* Meson * Neudefinition Ampere * Transistor * Urknalltheorie * Großzahlforschung
(Daeves & Beckel) * Lyssenko-"Säuberungen" * Kinsey-Report * Einstein:
Botschaft an die geistigen Arbeiter * Mead: Mann u. Frau * Studium Generale
* Osborn: Ausgeplünderte Erde * Weltgesundheitsorganisation *
1949
Hermann Weyl schreibt für die englische Princeton-Übersetzung
1949 von Philosophie der Mathematik und Naturwissenschaft u.a. den
Anhang Die Struktur der Mathematik mit wesentlichen Ausführungen
zum Grundlagenstreit. Dieser Anhang findet sich in der 3., wesentlich
erweiteren deutschen Auflage von 1966 abgedruckt. Weyl 1949 zu seiner Lösung
1918 der Richardschen Paradoxons (S. 286/87 und S. 301):
"Jedoch wird daraus ein Paradoxon, wenn man, wie
das eerstmals von Richard im Jahre 1905 gezeigt worden ist, die Ansicht
vertritt, daß jede reelle Zahl definierbar sei durch einen (geschriebenen
oder gedruckten) deutschen Text. Ein Text ist eine Folge von elementaren
Zeichen, wobei es nicht mehr als ungefähr 50 verschiedene derartige
Zeichen gibt, nämlich die Buchstaben Alphabets (die großen Buchstaben
können wir weglassen!), Ziffern von 0 bis 9, und die Satzzeichen einschließlich
den Wortlücken von der Breite eines m und den Klammern; die Anzahl
Zeichen, aus welchen ein Text zusammengesetzt ist, werde seine Länge
genannt. Da es nur eine begrenzte Anzahl von Zeichenfolgen gegebener Länge
gibt, können wir alle Texte aufzählen indem wir erst die Folgen
der Länge 1, dann die Folgen der Längs 2 usw. anschreiben. Das
ist eine Mechanisierung, wie sie der „Lullischen Kunst" (Ramon Lull, gestorben
1315) zugrunde liegt und wie sie Swifts „projector in speculative learning"
an Großen Akademie Lagado {Gullivers Reisen, visit to Laputa) ausübt.
So wird alles überhaupt Definierbare, insbesondere jeder duale Bruch,
seinen Platz in einer nach den Zahlen 1, 2, 3, ... geordneten Registratur
finden.
In dieser Form kann das Paradoxon mathematisch nicht diskutiert
werden, da es sich auf die Bedeutung von Sätzen der deutschen Sprache
bezieht, was natürlich eine etwas unsichere Angelegenheit ist. Doch
gibt es für eine Definition bessere Mittel als die Sprache. Ganz am
Anfang dieses Buches haben wir in § 1 von der logischen Struktur der
Urteile und Urteilsfunktionen gesprochen und gesehen, daß Eigenschaften
von Zahlen durch fortgesetzte kombinierte Anwendung von wenigen Prinzipien
des Aufbaus definiert werden, wie sie auf den Seiten 18—19 beschrieben
sind. Später lernten wir, daß wir den Gebrauch der Zeichen und
Summe(x) aufgeben müssen, wenn wir darauf bestehen, daß uns
Urteile eine anschaulich verifizierbare Bedeutung haben; dafür wird
ein Definitionsprinzip durch Induktion hinzugefügt. Dann können
wir in einem symbolischen Formalismus, in dem die Frage nach Bedeutung
und Wahrheit nicht gestellt wird, sogar etwas einfügen wie Hilberts
Epsilon_x. Ob wir aber x-Prädikate durch einen systematisierten Prozeß
rekursiver Definitionen (System A), oder durch einen Formalismus M beschreiben,
es lassen sich doch immer die konstruierbaren x-Prädikate aufzählen
(so daß auf dieses oder jenes unter ihnen verwiesen ist als Eigenschaft
Nr. 17 oder Eigenschaft Nr. 919). Dann bilden wir die binäre Relation
mit zwei Variabeln S (z, x): „x hat die Eigenschaft Nr. z". Richards Paradoxon
ist unvermeidlich, wenn 1. die Urteile unseres Systems entscheidbar sind,
und 2. die Relation S selbst konstruierbar ist. Für A ist die erste
Annahme erfüllt, daher schließen wir, daß S nicht konstruierbar
ist. In dieser Form war es wesentlich, daß ich Richards Paradoxon
in meinem Buch „Das Kontinuum. 1918" diskutierte und löste. Gödel
entdeckte jedoch, daß in einem Formalismus M mit genügendem
Spielraum S konstruierbar ist, und daraus schließt er, daß
nicht alle Formeln aus M entscheidbar sind."
Es folgt die Gödelisierung und auf der
letzten Seite findet sich seine Schlussbewertung, S. 301:
"Doch welches sind die Leitprinzipien unseres axiomatischen Aufbaus?
Gödel mit einem grundsätzlichen Vertrauen in die transzendentale
Logik glaubt eben, daß unsere logische Optik nur leicht verstellt
sei und hofft, daß wir nach einigen geringfügigen Korrekturen
scharf sehen werden, und daß dann jedermann einsehen wird, daß
wir richtig sehen. Doch wer dieses Vertrauen nicht teilt, wird beunruhigt
sein durch den hohen Grad von Willkürlichkeit, der in einem
System wie Z, oder sogar in Hilberts System steckt."
Henking (1949)
zum Vollständigkeitsbeweis: Jede konsistente Formelmenge hat
ein Modell. [>Gödel
1929] |
-
Bourbaki, N. (1949). Foundations of Mathematics for the Working
Mathematician. The Journal of Symbolic Logic 14, 1-8.
-
Griss, G.F.C. (1949). Sur la négation (dans
les mathématiques et logique), Synthese 7, 71-74.
-
Hempel, C.G. (1949). On the nature of mathematical truth.
In: Feigl, H. & Sellars, W. (1949, eds.): Readings in philosophical
analysis. New York: Appleton-Century-Crofts, 1949, S.222-237.
-
Henkin, L. (1949). The Completeness of the First-Order Functional
Calculus. J.o. Symbolic Logic, 14, 159-166. [W070708_Beweisidee]
-
Specker, E. (1949). Nicht konstruktiv beweisbare Sätze
der Analysis, The Journal of Symbolic Logic 14, 145–158.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1949] [W]
-
Mathematik 1949:
-
Neumann, J. v. (1949). Theory and Organization of Complicated
Automata.
-
Stichworte 1949: * EDSAC erster universeller Digitalrechner;
BINAC * Lernregel von Hebb markiert die Entwicklung der neuronalen Netze
[ ,W, ] * Essentielle
Aminosäuren * Röntgenstrahlmedizin *
-
Gödel, Kurt (1949a) An Example of a New Type of Cosmological
Solutions of Einstein's Field Equations of Gravitation. Reviews of Modern
Physics 21: 447-450. Nachgedruckt in: Collected Works, Bd. II. Hrsgg. von
Solomon Feferman u. a. Oxford, Oxford University Press, S. 190-198.
-
Gödel, Kurt (1949b) A Remark about the Relationship
between Relativity Theory and Idealistic Philosophy. In: Schilpp, Paul
A. (Hrsg.) Albert Einstein: Philosopher-Scientist. New York, Tudor Publishing
Company, S. 555-561. Nachgedruckt in: Collected Works, Bd. II. Hrsgg. von
Solomon Feferman u. a. Oxford, Oxford University Press, S. 202-207.
1950
Lorenzen: Konstruktive Begründung der Mathematik,
u.a. Strichkalkül, 404: S.166):
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Stichworte 1950: * Industrielle Rechnerproduktion kommt in
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1951
Lorenzen beweist die Widerspruchsfreiheit der verzweigten
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(Rutishauser) * Endlichkeit aller Homomorphiegruppen der Sphäre (Serre)
*
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(Gibbon) *
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in Amsterdam, Niederlande.
-
Stichworte 1954: * Kernkraftwerk (Obrinsk) * Chlorpromazin
(Geisteskrankheiten) * Turing Selbstmord? * Atom-U-Boot Nautilus * CERN
gegründet * FORTRAN * Sherif et al.: Intergroup Conflict and Cooperation:
The Robbers Cave Experiment [Online]
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Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1955]
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Mathematik 1955:
-
Stichworte 1955: Begriff Künstliche Intelligenz (McCarthy)
[ ,W,
] *
1956
Ackermanns
Axiomatik
der Mengenlehre (1956, S. 336):
wobei wir uns natürlich fragen: wieso sollte jedes Ding x mit der
Eigenschaft A(x) eine Menge sein, wo es nach der vorangegangenen Definition
Cantors doch nur vollkommen natürlich wäre, ein Ding x als Element
zu begreifen? Im hier oben nicht zitierten Punkt 4, wird dann noch gesagt,
"daß überhaupt nur Gesamtheiten von Mengen gegebenenfalls Mengen
sein können", wobei die Zirkulärität dieser Bestimmung offensichtlich
für nicht weiter problematisierungswürdig erachtet wird.
Wolfgang Stegmüller in seiner
Zusammenfassung
zum Universalienstreit:
"8. Die drei Begriffe Nominalismus - Konzeptualimus - Platonismus finden
genaue quantitative Entsprechungen in den drei Begriffen: endliche
Gesamtheit - abzählbar unendliche Gesamtheit - über-
[>118] abzählbar unendliche Gesamtheiten. Der konstruktive Konzeptualimus
anerkennt die Unendlichkeit, er muß jedoch die Vorstellung einer
absolut überabzählbaren Unendlichkeit (ebenso wie die einer abgeschlossenen
abzählbaren Unendlichkeit) als sinnlos Verwerfen. Der Nominalist verwirft
bereits den Begriff der Unendlichkeit als solchen.
9. Nominalismus und strenger Platonismus sind beide mit einer Krankheit
behaftet. Der strenge Platonismus leidet an der Antinomienkrankheit und
diese ist tödlich. Der Nominalismus trägt zwar keinen tödlichen
Krankheitskeim in sich, aber er leidet an Schwäche. Sofern er nicht
in der Zukunft eine Injektion mit einem Kräftigungsmittel erhalten
sollte, das seine Leistungsfähigkeit in ungeahntem Maße steigert,
wird er auch gegen die schwächste Form eines konstruktiven Konzeptualismus
stets den Kürzeren ziehen."
|
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Ackermann, Wilhelm (1956). Zur Axiomatik der Mengenlehre.
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Wittenberg, Alexander (1956). Warum kein Platonisums?
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75. Geburtstag, ed. Wilhelm Krampf (Eidos: München 1956), 119-130.
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Stichworte 1956: * MIT: Symposium on Information Theory -
Aufbruch der Cognitive Science [,W,]
* Dartmouth Conference zur Künstlichen Intelligenz [ ,W,]
* 46 Chromosomen (23 Paare) *
-
Stegmüller, Wolfgang (1956). Glauben, Wissen und erkennen.
Zeitschrift für philosophische Forschung X, 109-149.
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Stegmüller, Wolfgang (1956). Das Universalienproblem
einst und jetzt. Archiv für Philosophie, 6/3-4, pp 192-225 und Teil
II.: Stegmüller, Wolfgang (1957). Das Universalienproblem einst und
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Wiederabgedruckt m.Über den Folgerungsbegriff in der aristotelischen
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Integrale. I. Zur Entmystifizierung der Differentiale. Mathematisch-Physikalische
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Der Mathematikhistoriker Becker (1959, S. 121) urteilt
zur Frage einer "Krise" (fett RS): "Weder die
antiken noch die modernen Mathematiker und Philosophen haben jedoch in
dieser kritischen Situation versagt. In der Antike entstand, wie wir früher
ausführten, die Theorie der inkommensurablen Verhältnisse durch
Eudoxos und Theätet, in unserer Zeit wurde die exakte Grundlagenforschung
geschaffen mit ihrem Bemühen, die Widerspruchsfreiheit eines möglichst
großen Stücks der traditionellen Mathematik zu beweisen. Ist
so das mathematische Denken selbst in eine unüberwindliche Krise geraten
oder hat es sich aus ihr herausgewunden? Vielleicht sagt man zuviel, wenn
man von einer „Krise" redet, aber ist nicht wenigstens eine gewisse „Grenze"
sichtbar geworden?
Es ist unleugbar, daß man in der Mengenlehre nicht
so „naiv" operieren darf, wie man sich bisher berechtigt glaubte. Man darf
nicht beliebig große Mengen, nämlich die „allumfassenden", bilden;
man hat sich vor rückbezüglichen, sog. „imprädikativen"
Begriffen zu hüten. Russell stellte sein berühmtes „Circulus-vitiosus-Prinzip"
auf: Was auch immer alle Glieder einer Gesamtheit involviert, kann nicht
Glied dieser Gesamtheit sein. Aber bedeutet diese Einschränkung der
Mengenbildung (d. h. logisch gesehen: Begriffsbildung) eine Beschränkung
des mathematischen Denkens als solchen? Gehört nicht die Selbstkorrektur
des Denkens zum Denken selbst? Handelt es sich nicht um eine durch denkende
Überlegung zustande gebrachte Verfeinerung des logisch-mathematischen
Denkens und keineswegs um sein Versagen?
Das Denken wird durch die logisch-mengentheoretischen Antinomien
zwar zur Selbstreflexion und Selbstprüfung genötigt, aber das
ist kein dem Denken selbst fremd oder gar feindlich gegenüberstehendes
Moment, sondern liegt als [>122] Möglichkeit von vorneherein in seiner
Natur."
Zu Cantors
Mengenlehre bemerkt Becker (S. 143, fett RS): "(Die absolute "Widerspruchsfreiheit
der klassischen Mengenlehre ist ja auch noch gar nicht bewiesen.) Man sollte
jedoch denken, daß das von uns früher vorgeführte Cantorsche
Diagonalverfahren, mit dem der Nachweis der Nichtabzählbarkeit des
Kontinuums
geführt wurde, mit dem L.-Sk.-Theorem [RS: Löwenheim-Skolem]
im Widerspruch stünde. Aber wir hatten schon bei unserer Besprechung
des Diagonalverfahrens darauf hingewiesen, daß dieses, entgegen dem
ersten Anschein, nicht konstruktiv ist, also nicht dazu dienen kann, z.
B. eine Menge von unendlichen Dezimalbrüchen von der überabzählbaren
Mächtigkeit des Kontinuums effektiv herzustellen.
Das Cantorsche Verfahren stellt somit keine direkte Widerlegung des L.-Sk.-Theorems
dar.
Das ganze Dilemma löst sich bei näherer
Untersuchung in dem Sinn, daß der Begriff der Abzählbarkeit
relativiert werden muß; „abzählbar" bedeutet: durch eine eineindeutige
Abbildung auf die Menge der natürlichen Zahlen projizierbar. Es können
demnach Mengen, die durch eine gewisse Art von Abbildungen nicht als abzählbar
zu erweisen sind, zu abzählbaren Mengen werden, wenn man mehr Abbildungen
zuläßt. Wir haben also wieder einen Fall von Relativierung eines
früher mit einer gewissen Naivität absolut gebrauchten Begriffs
vor uns.
Wenn das L.-Sk.-Theorem auch, richtig verstanden,
nicht zu einer Paradoxie oder gar Antinomie führt, so macht es doch
auf eine merkwürdige Grenze aufmerksam, die für die mathematische
Begriffsbildung zu bestehen scheint, wenigstens wenn sie der strengen Forderung
auf letzte Präzision genügen will. Es scheint sich nämlich
herauszustellen, daß man aus gewissermaßen logischen Gründen
nicht über das Abzählbare hinauskommen kann. Das stolze Gebäude
der Cantorschen Mengenlehre mit ihren weit in den Bereich des absolut Überabzählbaren
eindringenden Betrachtungen (wobei es sich um aktual-unendliche Mengen
handeln soll!) scheint sich als eine Phantasmagorie zu erweisen, sozusagen
eine Fata Morgana, die sich beim Näherkommen verflüchtigt." |
-
Becker, Oskar (1959). Die Grenze des mathematischen Denkens.
In (101-171): Grösse und Grenze der mathematischen Denkweise. Studium
Universale. Freiburg: Alber.
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Beth, E.W. (1959). The Foundations of Mathematics. Amsterdam:
North-Holland Publ. Co.
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Goodstein, R.L.(1959). Recursive Analysis. Amsterdam: North-Holland
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Held at Amsterdam, 1957, ed. Arend Hey-ting (North-Holland Publishing Co.:
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Lorenzen, Paul & Myhill, John (1959.2). Constructive
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Logic 24, 37-49.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1959]
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Mathematik 1959: Bourbaki Algèbre/9: Formes sesquilinéaires
et formes quadratiques
-
Scholz, H. (1959). Abriß der Geschichte der Logik.
Freiburg/Miinchen.
-
Stichworte 1959: * Backus-Naur-Form * LISP *
1960
Bourbaki (dt. 1971 [orig 1960] S. 48) resümiert
(fett-kursiv RS): "Die Vermeidung der Antinomien scheint durch die vorangegangenen
Systeme wohl erreicht worden zu sein, allerdings auf Kosten von Einschränkungen,
die nur als sehr willkürlich erscheinen können. Zur Entlastung
des Systems von Zermelo-Fraenkel kann man sagen, daß es sich darauf
beschränkt, Verbote auszusprechen, die nichts anderes bewirken, als
die in den Anwendungen der Mengenlehre auf die verschiedenen mathematischen
Gebiete geläufige Praxis zu sanktionieren. Die Systeme von von Neumann
und von Gödel sind von üblichen Auffassungen weiter entfernt;
dafür ist es nicht ausgeschlossen, daß es vielleicht ungezwungener
wäre, gewisse mathematische Theorien von ihrem Beginn an in den Rahmen
einzusetzen, der von solchen Systemen gebildet wird, und nicht in den engeren
Rahmen des Systems von Zermelo-Fraenkel.
Man kann gewiß nicht behaupten, daß
irgendeine dieser Lösungen den Eindruck macht, endgültig zu sein.
Wenn die Formalisten sie befriedigend finden, so liegt das daran, daß
sie sich weigern, die individuellen psychologischen Reaktionen eines jeden
Mathematikers in Betracht zu ziehen. Sie glauben, daß eine for-malisierte
Sprache ihre Aufgabe erfüllt hat, wenn man in ihr die mathematischen
Überlegungen in einer unzweideutigen Weise darstellen kann und wenn
sie somit dem mathematischen Denken als Fahrzeug dienen kann. Es steht
jedem frei, würden sie sagen, über die „Natur" der mathematischen
Gegenstände oder über die „Wahrheit" der Lehrsätze, die
er gebraucht, zu denken, was er will, vorausgesetzt, seine Überlegungen
können in die gemeinsame Sprache umgeschrieben werden60).
Mit anderen Worten besteht die Haltung der Formalisten
vom philosophischen Standpunkt aus gesehen darin, sich nicht für das
Problem zu interessieren, das von den „Paradoxien" gestellt wird, und somit
die platonische Haltung aufzugeben, die es darauf absieht, den mathematischen
Begriffen einen geistigen „Inhalt" zuzuordnen, der bei allen Mathematikern
derselbe ist. Viele Mathematiker zögern vor einem solchen Bruch mit
der Tradition. Indem sie einen Gedanken, der zuerst von J.Richard (in der
Arbeit [202], in der er seine „Antinomie" darlegt) ausgesprochen und dann
von H.Poincaré [197 c] weiter entwickelt wurde, wieder aufnehmen,
bemerken Russell und Whitehead, daß die Definitionen der paradoxen
Mengen alle das folgende sogenannte „Prinzip vom Circulus vitiosus" verletzen:
„Ein Element, dessen Definition die Gesamtheit der Elemente einer
Menge umschließt, kann selbst nicht zu dieser Menge gehören"
([210], 1.1, p. 40)."
Anmerkung: Die Mengentheoretiker sehen anscheinend
in der elementaren Teil-Mengen Inklusion, wonach eine Menge auch sich selbst
als Element enthalten kann, keinen Widerspruch. |
-
Bourbaki, N. (1960). Éléements d'histoire des
mathématiques. Paris: Hermann.
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Halmos, (1960). Naive Set Theory". Princeton (NJ): Van Nostrand
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Schütte, Kurt (1960). Beweistheorie. Berlin: Springer.
[engl. 1977 Proof Theory]
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Skolem, Th. (1960). A New Version of Some Considerations
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Skolem, Th. (1960). A Set Theory Based on a Certain
3-Valued Logic. Mathematica Scandinavica, 8, 127-136. [404 Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1960]
Mathematik 1960: * Suzuki: Neue unendliche Familien endlich
einfacher Gruppen *
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Dieudonné, J. & Grothendieck, A. (1960, [1971]).
Éléments de Géométrie Algébrique.
Berlin: Springer.
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Lorenzen, Paul (1960). Die Entstehung der exakten Wissenschaften.
Berlin: Springer u. a., Nachdrucke .. 1985 ..
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Lorenzen, Paul (1960. l). Logik und Agon. In: Atti del XII
Congresso Internationale di Filosofia, Venezia, 12-18 Settembre 1958, vol.
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Lorenzen, Paul (1960.3). Logische Strukturen in der Sprache.
In: Die Wissenschaft von der Sprache und die Sprache in den Wissenschaften.
Zwei Vortrage, und vier Vortragsprolokolle, 15 -34.Schütte, Kurt (1960).
Beweistheorie. Bd. 103 Grundlehren der mathematischen Wissenschaften. Berlin:
Springer. [engl. 1977]
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Stichworte 1960: * ALGOL 60 * COBOL * Metermessung (Wellenlänge
Krypton86) * Quasar *
1961
Abraham Robinson [, Mt,W,W.en,]
begründet die Nonstandard Analysis [W]
und erweitert die reellen Zahlen um die hyperreellen Zahlen [W],
für die, schwer zu verstehen, das Archimedische Axiom
[W] nicht
gilt, wonach eine beliebig große Zahl x immer noch durch Multiplikation
einer beliebig kleinen Zahl y mit einer entsprechend zu wählenden
natürlichen Zahl n übertroffen werden kann, also n * y > x gilt. |
-
Hermes, Hans (1961). Aufzählbarkeit, Entscheidbarkeit,
Berechenbarkaeit. Einführung in die Theorie der rekursiven Funktionen.
[Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen
mit besonderer Berücksichtigung der Anwendungsgebiete. Bd. 109]. Berlin:
Springer.
-
Scholz, F & Hasenjäger, G. (1961). Grundzüge
der mathematischen Logik. Berlin: Springer
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1961] [W]
*
-
Mathematik 1961: Bourbaki Algèbre commutative 1/2:
Modules plats. Localisation; Bourbaki Algèbre commutative 3/4: Graduations,
filtrations et topologies. Idéaux premiers associés et décomposition
primaire * Edward Lorenz entdeckt ein einfaches mathematisches System mit
chaotischem Verhalten. Es führt zur neuen Mathematik der Chaostheorie
mit breiter Anwendung * Smale beweist die höhere dimensionale Poincaré-Vermutung
für n> 4 * Keisler: Relationale Systeme * Teilschritt zur Lösung
des 10. Hilbertschen Problems *
-
Stichworte 1973: * 'Positivismusstreit' zwischen Theodor
W. Adorno und Popper * Gagarin im Weltraum * Doppelspaltexperiment * Journal
of the History of the behavioral Sciences *
1962
-
Bochenski,
J.M. (1962). Formale Logik. [Geschichte der]. Freiburg: Alber.
-
Läuchli, Hans (1962). Auswahlaxiom in der Algebra. CMH
37, 1-18.
-
Lorenzen, Paul (1962). Metamathematik. Mannheim: Bibliographisches
Institut (BI-HTB 25) ²1980; engl. Metamathematique (transl. by J.
B. Grize) Mouton de Gruyter, Berlin New York 1967; franz. 1967, span. 1971.
-
Lorenzen, Paul (1962.4). Gleichheit und Abstraktion. Ratio
[deutsche Ausgabe] 4, 77-81. Wiederabgedruckt in KW und in: Identität
und Individuation. Band 2. Systematische Probleme in ontologischer Hinsicht,
ed. Kuno Lorenz (Frommann-Holzboog: Stuttgart-Bad Cannstatt 1982; problemata
77), 97-103. Englische Übersetzungen: Equality and Abstraction. Ratio
[englische Ausgabe] 4, 85-90, und: Identity and Abstraction. In: CP, 71-77.
-
Szabo, A. (1962). Der alteste Versuch einer definitorisch-
axiomatischen Grundlegung der Mathematik. Osiris, Vol. 14, 1962 (1962),
pp. 308-369
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1962]
-
Mathematik 1962: * Internationaler Mathematiker-Kongress
1962 in Stockholm, Schweden * Jacobson: Lie algebras * Sobolev: Applications
of Functional Analysis in Mathematical Physics * Modell Nichtstandard-Analysis
(Luxemburg) * Stabile Vektorbündel * Tits-System *
-
Stichworte 1962: * Mariner 2 * Raumfahrten * Neutrinos-Nachweis
* SFC * Kuhn: Paradigmenwechsel u. wiss. Revolution * Erste objektorientierte
Programmiersprache SIMULA [,W,]
* Laser-Augenchirurgie * Calcitonin isoliert * Stressproteine * Genet.
Code in Tripletts * Lyssenko entlarvt und entmachtet * Milgram Experiment
* Schachter, Stanley & Singer, (1962). Cognitive, social and physiological
determinants of emotional state. Psych. Review, 69, S. 379-407. [AB]
*
-
Kuhn, Thomas S. (1962). The Structure of Scientific Revolutions.
Chicago: University of Chicago Press.
1963
[W070531]
Cohen "entwickelte 1963 die sogenannte "forcing"- oder "Erzwingungs"-Methode,
mit deren Hilfe er beweisen konnte, dass die Kontinuumshypothese
nicht mit den üblichen Axiomen der Mathematik, den mengentheoretischen
ZFC-Axiomen, beweisbar ist. Zusammen mit Kurt Gödel, der mit seinem
konstruktiblem Universum gezeigt hatte, dass die Kontinuumshypothese aus
den ZFC-Axiomen nicht widerlegbar ist, hatte Cohen eine Antwort auf das
erste Hilbertsche Problem gefunden. Ebenso konnte Cohen zeigen, dass das
Auswahlaxiom nicht aus den Zermelo-Fraenkel Axiomen ZF folgt."
Im Vorfeld der Veröffentlichung intensiver Austausch mit Gödel,
Angst vor Beweisfehlern, wovon auch einige kleine und behebbare gefunden
wurden [n. Dawsen 1999, S.202]. |
-
Cohen, Paul (1963). Set Theory and the Continuum Hypothesis.
New York: Benjamin. Beweist hier, dass die Kontinuumshypothese
nicht mit den den mengentheoretischen ZFC-Axiomen beweisbar ist (Ergänzung
zu Gödel ). [Online]
-
Läuchli, Hans (1964). The Independence of the Ordering
Principle from a Restricted Axiom of Choice. FM 54, 31-43.
-
Lorenzen, Paul (1963). Methodisches Denken. Logique et Analyse
N.S. 6 (fasc. 21 ä 24, Decembre 1963, „La Theorie de l'Argumentation.
Perspectives et Applications"), 219-231. [Nicht identisch mit dem gleichbetitelten
Beitrag von 1965! Nach einem handschriftlichen Vermerk in einer älteren
Bibliographie Lorenzens „eine Wiedergabe der Hauptgedanken von 1965.1".
Das Heft ist zugleich Festschrift für Ch. Perelman].
-
Skolem, Thoralf (1963). Studies on the Axiom of Comprehension.
Notre Dame Journal of Formal Logic IV, 3, 162-170. [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1963]
-
Mathematik 1963: J. Thompson & Feit: Solvability of Groups
of Odd Order *
-
Stichworte 1963: * Quark-Modell * Nirenberg entschlüsselt
den genetischen Code *
1964
DieGrundlagen - die
Worte "Krise" oder "Streit" werden vermieden - kommentiert das Fischer
Lexikon Mathematik Bd.1, S. 227f wie folgt: "Mathematische Grundlagenforschung.
In der folgenden Darstellung umreißen wir die Hauptrichtungen der
modernen mathematischen Grundlagenforschung. Wir werden dabei nur in einigen
Hinweisen deutlich machen können, daß die Besinnung auf logische
und philosophische Voraussetzungen der Mathematik so alt ist wie diese
Wissenschaft selbst. Die heute vorherrschenden Grundlagenstandpunkte werden
wir nicht gegeneinander ausspielen, sondern uns vielmehr darauf beschränken,
einige wesentliche Merkmale an ihnen hervorzuheben. Tatsächlich ist
die heutige Form der Behandlung von Grundlagenfragen nicht der unkontrollierbare
Meinungsstreit, sondern eine von Mathematikern selbst betriebene wissenschaftliche
Forschung, in der von gewissen Grundannahmen ans bestimmte Konzeptionen
mit allen ihren Konsequenzen möglichst rein entwickelt und auf ihre
Brauchbarkeit für das Verständnis und die Fundierung der lebendig
sich entfaltenden Mathematik geprüft werden. Viele der im folgenden
verwendeten Begriffe, wie logische Konstante, Axiomensystem, Folgerung,
Beweis usw., werden ge-[>228]nauer im Artikel -> Logik und Methodologie
erläutert. Dort wird auch der durch die Anerkennung des Aktual-Unendlichen
und die uneingeschränkte Verwendung des tertium non datur gekennzeichnete
sog. k l a s s i s c h e G r u n d l a g e n s t a n d p u n k t
stärker betont, der im vorliegenden Artikel etwas zurücktritt,
der aber wohl der gesamten Konzeption dieses Bandes wie der heute unter
den Mathematikern vorherrschenden Auffassung am meisten entspricht."
Der Erfinder und Begründer der Non-Standard Analysis, Abraham Robinson
(1964): "(i) Infinite totalities do not exist in any sense of the word
(i.e., either really or ideally). More precisely, any mention, or purported
mention, of infinite totalities is, literally, meaningless. (ii) Nevertheless,
we should continue the business of Mathematics 'as usual', i.e., we should
act as if infinite totalities really existed." In: Robinson, A. (1965). |
-
Becker, Oskar (1964). Grundlagen der Mathematik in geschichtlicher
Entwicklung. Freiburg: Alber. [Lizenzausgabe Suhrkamp TB]
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Benacerraf, Paul & Putnam, Hilary (1964). Philosophy
of Mathematics. Selected Readings. Englewood Cliffs: Prentice-Hall 1964.
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Freyd, P. (1964). Abelian Categories. An Introduction
to the Theory of Functors. New York: Harper & Row.
-
Gödel, Kurt (1964) Überarbeitete und erweiterte
Version von „What Is Cantor's Continuum Problem?". In: Benacerraf, Paul,
und Putnam, Hilary (Hrsg.) Philosophy of Mathematics. Englewood Cliffs,
N.J., Prentice-Hall, S. 258-273. Nachgedruckt in: Collected Works, Bd.
II. Hrsgg. von Solomon Feferman u. a. Oxford, Oxford University Press,
S. 254-270.
-
Lorenzen, Paul (1964.3 ). Noch nicht bewiesen [Leserzuschrift
zu dem Artikel von Thomas von Randow, „Ein Beweis für die Unbeweisbarkeit.
Zwei fundamentale Probleme der Mathematik wurden gelöst. Die Zeit
Nr. 50 vom l 3.12.1963 , S. 36]. Die Zeit, Nr. 1, 1964, S. 7
-
Lorenzen, Paul (1964.4). Die classische (sic!) analysis als
eine konstruktive Theorie. Logic Colliquium, Bristol 1964, Abstracts [o.O.u.J.,
printed by TRUEpress, Oxford], 7.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1964]
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Mathematik 1964: * Bourbaki Algèbre commutative 5/6:
Entiers. Valuations * Hironaka: Auflösung der Singularitäten
einer algebraischen Varietät *
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Knopp, Konrad (1964). Theorie und Anwendung der
unendlichen Reihen. Berlin: Springer [404 Online]
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Stichworte 1964: * Physik: Higgs-Teilchen postuliert
* BASIC *
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Lorenzen, Paul (1964.1). Wie ist die Objektivität der
Physik möglich? In: Argumentationen. Festschrift für Josef König,
ed. Harald Delius/Günther Patzig (Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen
1964), 143-150. Wiederabgedruckt in MD. Englische Übersetzung: How
is Objectivity in Physics Possible? In: CP, 231-237.
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Lorenzen, Paul (1964.2). Vorwort zu Hugo Dingler: Aufbau
der exakten Fundamentalwissenschaft, ed. Paul Lorenzen (Eidos: München
1964), 9-11.
1965
Freyd: Entwicklung der Kategorien-Logik und Modelltheorie. |
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Freyd, P. (1965). The Theories of Functors and Models. Theories
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Kleene, S.C., Vesley, R.E. (1965). The Foundations of Intuitionistic
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Kripke, S., (1965). Semantical analysis of intuitionistic
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Verlagsgesellschaft. engl. 1971: Differential and Integral: A Constructive
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zum 60. Geburtstag gewidmet). Ratio 7, 1-23. Wiederabgedruckt in MD, Englische
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Robinson, Abraham (1965). Formalism 64, Logic, Methodology
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[dhm1965]
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Zadeh, L. (1965). Fuzzy sets. Information and Control, 8:
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Stichworte 1965: * Holografische Abbildungen * Kosmische
Hintergrundstrahlung * Lasererzeugung * Schwarzes Loch und Singularität
* Chemischer Laser * Primärstruktur Transfer RNS * Biorhythmen (Sollberger)
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B. (1965). Cortical activation in conscious and unconscious experience.
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Hermes, H. (1966). Zur Geschichte der mathematischen Logik
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Schmidt, Jürgen (1966). Mengenlehre I. Mannheim: BI.
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Tait, William (1966). A nonconstructive proof of Gentzen's
Hauptsatz for second order predicate logic. In Bulletin of the American
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Weyl, Hermann (1966, eng. 1949). Philosophie der Mathematik
und Naturwissenschaft [Aufsatzsammlung], 3. wes. erw. Auflage. Darmstadt:
WBG.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
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Mathematik 1966: * Internationaler Mathematiker-Kongress
1966 in Moskau, UdSSR * Gelfond Vermutung beweisen * Fourierreihe Konvergenz
(Carleson) *
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Stichworte 1966: * Libet, B. (1966). Brain stimulation
and the threshold of conscious experience. In: Eccles Brain and Conscious
Experience, 165-81. [Q]
*
1967
'Die Mathematik gehört zu den Menschen, nicht
zu Gott. Wir sind nicht an den Eigenschaften der positiven Zahlen interessiert,
die für den endlichen Menschen keine deskriptive Bedeutung haben.
Wenn ein Mensch beweist, daß eine positive ganze Zahl existiert,
sollte er wissen, wie er sie finden kann. Wenn Gott seine eigene Mathematik
hat, die getan werden muß, soll er es selber tun.' [Erret
Bishop, zit.n. Barrow]
Takeuti: Widerspruchsfreiheitsbeweis für ein imprädikatives
System der Analysis (nach Schlote).
Petrov nach (dt. 1971), S. 89f: "Die Wissenschaft verwarf den Begriff
des Aktual-Unendlich-Kleinen generell, da er in sich widersprüchlich
war. Cantor bewies, daß dieser Begriff mit dem Begriff der linearen
Zahlengröße nicht verträglich ist (in [46] ist der Beweisgang
kurz dargelegt). Der Begriff des Aktual-Unendlich-Großen, d. h. der
Begriff der aktual unendlichen Menge, auf dessen Grundlage die transfiniten
Zahlen aufgebaut werden, bietet also nicht [>90] nur keine Grundlage für
die Zulässigkeit des Begriffes des Aktual-Unendlich-Kleinen, sondern
ermöglicht sogar den Beweis, daß dieses unmöglich ist.
Auf Grundlage seines Beweises trifft Cantor folgende Schlußfolgerung:
,,Von Null verschieden lineare Zahlgrößen (d. h. kurz gesagt,
solche Zahlgrößen, welche sich unter dem Bilde begrenzter geradliniger
stetiger Strecken vorstellen lassen), welche kleiner wären, als jede
noch so kleine endliche Zahlgröße, gibt es nicht, d. h. sie
widersprechen dem Begriff der linearen Zahlgröße" ([46]).
Der Begriff einer aktual unendlichen Menge
hingegen gewann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowohl
für die Mathematik als auch für die Wissenschaft überhaupt
eine gewaltige Bedeutung.
Bei der logischen Begründung der mathematischen
Analysis wurde er von Weierstraß, Dedekind und Cantor für den
Aufbau der allgemeinen Theorie der reellen Zahlen benutzt. Die aktuale
Unendlichkeit, die seither immer im Sinne des modernen Begriffes einer
aktual unendlichen Menge verstanden wird, ist ein fundamentaler Begriff
der inhaltlichen Mengenlehre, mit deren Hilfe man versuchte, eine logische
Begründung der gesamten Mathematik zu geben. In der modernen klassischen
mathematischen Analysis wie auch in anderen Bereichen der Mathematik setzen
viele Definitionen und Beweise die Annahme der Abstraktion der aktualen
Unendlichkeit voraus.
Deshalb ist das Unendlichkeitsproblem eines der
wesentlichsten Grundlagenprobleme der Mathematik, mit dem bedeutende logische
und erkenntnistheoretische Schwierigkeiten verbunden sind." |
-
Bishop, Erret (1967). Foundations of Constructive Analysis.
New York: McGraw-Hill.
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Goodstein, R. L. (1969). Empiricism in Mathematics. Dialectica
23, 50-57.
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Kneser, Hellmuth (1967). Das Auswahlaxiom und das Lemma von
Zorn. Mathematische Zeitschrift, 96, 62-63. [404 Online]
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Lakatos, Imre (1967, ed.). Problems in the Philosophy
of Mathematics. Amsterdam: North-Holland.
-
Lorenzen, Paul (1967.1). Das menschliche Fundament der Mathematik.
[Festvortrag zum 60. Geburtstag von Prof. C. Schmieden, Darmstadt 1965].
In:
Grundfragen der Wissenschaften und ihre Wurzeln in der Metaphysik,
ed. Paul Weingartner (Pustet: Salzborg/München 1967), 27-36. Wiederabgedruckt
in: Philosophische Anthropologie. Zweiter Teil [- Nette Anthropologie,
Band 7], ed. Hans-Georg Gadamer & Paul Vogler (Georg Thieme Verlag:
Stuttgart/Deutscher Taschenbuch Verlag: München, 1975), 252-263. Portugiesische
Übersetzung: ,,O Fundamento Humano da Matemätica" in: Encontro
Naciona! de Lógica Matemätica, 7 a 13 de Fevereiro 1974 (Ministerio
da Educacäo e Cultura, Universidade Federal Fluminense), vervielfältigt,
16 S.; wiederabgedruckt in: Antropologia Filosófica. Segunda Parte
[= Nova Antropologia, cd. H.-G. Gadamer/P. Vogler, vol. 7] (Editora Pedagógics
e Universitäria/ Editora da Universidade de São Paulo: São
Paulo 1977), 3 85-193. (Übers, v. Luis João Baraúna).
-
Lorenzen, Paul (1967.2). Moralische Argumentationen im Grundlagenstreit
der Mathematiker, In: Tradition und Kritik. Festschrift für Rudolf
Zocher zum 80. Geburtstag, ed. Wilhelm Arnold/Hermann Zeltner (Frommann-Hol/boog:
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Petrov, J.A. (russ. 1967, dr. 1971) Logische Probleme der
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Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1967]
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Mathematik 1967: * Inverse Spektraltransformation *
Konvexe Vielfache * Kac-Moody-Algebren * Eulersche Vermutung widerlegt
* Langland-Program * Leech-Gitter * Eigenwerte Laplace-Operator * Mandelbrot:
Fraktale * Stabilität Extremalproblem * Klassenkörpertheorie
(Weil) *
-
Vollrath, Hans-Joachim (1967). Gesammelte Abhandlungen 3.
Der Beweis als Gewinnstrategie im Unterrichtsdialog. Praxis der Mathematik
11 (1967), 297-300. [Online]
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u.d.T.: Logische Propädeutik. Vorschule des vernünftigen Redens.
Nachdruck der verb. u. erw. Aufl. 1990.
-
Stichworte 1967: * Elektroschwache Theorie. * Neue Definition
der Sekunde (Cäsium) * Atomuhren * Pulsare entdeckt * Hahnium * Warnung
vor Treibhauseffekt * Antikörpertheorie * PTC * Chromosomenbrüche
durch LSD * Rückkehr der Katastrophentheorie * Herztransplantation
* Bypass-Operation * Represssorgene * Glucagon-Synthetisierung * Erstes
Wirbeltier geklont (Gurden) * Kognitive Wende: Die Psychologie entdeckt
ihren Gegenstand wieder: Neisser, U. (1967, dt. 1972). Cognitive psychology.
New York: Appleton.
1968
Die
Mengenlehre hält Einzug in den Mathematikunterricht (D)
Empfehlungen und Richtlinien zur Mondernisierung des Mathematikunterrichts
an den allgemeinbildenden Schulen - Beschluß der Kultusministerkonferenz
vom 3.10.1968. U.a. heißt es (zit. n. Athen & Ballier 1971, S.14):
"II. Die Modernisierung des Mathematikunterrichts
1. Der moderne mathematische Unterricht wird in neue Betrachtungs-
und Denkformen sowie deren Schreib- und Sprechweisen - möglichst auch
an traditionellen Stoffgebieten - einführen. An dem zu lehrenden Stoff
muß stärker als bisher die Fähigkeit entwickelt werden,
mathematisch zu denken und mathematische Wege selbständig zu beschreiten.
2. Die Modernisierung des
Mathematikunterrichts verlangt eine Zusammenschau der verschiedenen
Teilgebiete unter übergreifenden Gesichtspunkten, z. B. der
Durchdringung von Algebra und Geometrie. Tragende Grundbegriffe
wie Menge, Abbildung und Struktur (Gruppe, Ring, Körper, Vektorraum)
müssen an geeigneter Stelle immer wieder verdeutlicht werden. Es muß
paradigmatisch das mathematisch Wesentliche gezeigt werden, um für
den Schüler die Mathematik geordneter und übersichtlicher und
damit auch klarer und durchsichtiger zu machen. Die Stoffpläne müssen
so bemessen sein, daß Zeit bleibt, Verständnis für das
mathematische Denken zu entwickeln."
|
Anmerkung: Völlig unkritisch wird unter Punkt 4
ausgeführt, wie wichtig die Modernisierung der Mathematik- unterrichts
für das "wirtschaftliche Wachstum"
sei. Das Resultat mit über 1,5 Billionen Euro Staatsver-
schuldung kann man nun 40 Jahre später sehen. Statt die Gefahren
der e-Funktion bei den Schulden zu vermitteln, macht man sich auch noch
zum Anwalt u. Büttel dieser Irrlehre. |
-
Kambartel, F. (1968). Georg Cantor und der mathematische
Formalismus. In (222-248): Erfahrung und Struktur. Bausteine zu einer Kritik
des Empirismus und Formalismus. Frankfurt aM: Suhrkamp.
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Martin-Löf, P. (1968). Notes on Constructive Analysis.
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Schütte, Kurt (1968). Vollständige Systeme modaler
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Scott, D.S. (1968). Extending the topological interpretation
to intuitionistic analysis, Compositio Mathematica 20, 194–210.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1968]
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Mathematik 1968: D: * Jahrbuch Überblicke Mathematik
1968 (BI) * Reform des Mathematikunterrichts *
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Athen, H. & Ballier, F. (1971). Die neue
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Bertelsmann.
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Vollrath, Hans-Joachim (1968). Gesammelte Abhandlungen 10.
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Stichworte 1968: PCB Massenvergiftung Japan *
1969
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Szabo, M. E. (1969). The Collected Works of Gerhard Gentzen.
Amsterdam: North-Holland Publishing Company.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1969]
-
Mathematik 1969: * Jahrbuch Überblicke Mathematik 1969
(BI) * Fatale Fehleinschätzung zum Perzeptron. "1969 unternahmen
Marvin Minsky und Seymour Papert in ihrer Arbeit Perceptrons eine genaue
mathematische Analyse des Perzeptrons und zeigten, daß das Modell
des Perzeptrons viele wichtige Probleme gar nicht repräsentieren kann.
Anhand einiger sehr einfacher Probleme, wie dem XOR-Problem, dem parity-Problem
und dem connectivity-Problem zeigten sie, daß das ursprüngliche
Perzeptron und einige Varianten diese und verwandte Probleme nicht repräsentieren
können. Sie zogen daraus die Schlußfolgerung, daß auch
mächtigere Modelle die gleichen Probleme aufweisen würden und
damit das ganze Gebiet der neuronalen Netze ein research dead- end sei.
Diese Vermutung ist aus heutiger Sicht jedoch nicht zutreffend. Da das
Gebiet der neuronalen Netze aber zu diesem Zeitpunkt ohnehin stagnierte,
führte diese Schlußfolgerung dazu, daß Forscher auf diesem
Gebiet in den nächsten 15 Jahren fast keine Forschungsgelder, insbesondere
keine Gelder von DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) bekamen.
Diese Mittel flossen stattdessen in das neue Gebiet der Künstlichen
Intelligenz." Quelle: 404 Uni
Münster] * Conway: neue sporadisch endlich einfache Gruppen *
-
Lorenzen, Paul (1969). Normative Logic and Ethics. Mannheim:
Bibliographisches Institut (BI-HTB 236)
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Lorenzen, Paul (1969). Theophrastische Modallogik. Archiv
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Lorenzen, Paul (1969.1). Theophrastische Modallogik.
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Lorenzen, Paul (1969.2). Logic and Grammar. The Monist 53,
195-203. (Keine Übersetzung von 1965a).
-
Stichworte 1969: * Mondlanung (Apollo 11) * ARPANET
*
1970
Matijassewitsch zeigt, dass Hilbert 10. Problem nicht
lösbar ist. [W_Hilbert-Probleme] |
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Finsler, Paul (1970). Über die Unabhängigkeit der
Kontinuumshypothse.
Dialectica 23, 67-78.
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Kreisel, G., Troelstra, A.S. (1970). Formal systems
for some branches of intuitionistic analysis, Annals of Mathematical Logic
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Skolem, T. A. (1970). Selected works in logic, Fenstad, J.
E., ed. Oslo: Scandinavian University Books. Contains 22 articles in German,
26 in English, 2 in French, 1 English translation of an article originally
published in Norwegian, and a complete bibliography.
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mathematische Theorie. Berlin: .
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and the anti-traditional program for foundations of mathematics, in: Intuitionism
and proof theory, North Holland, 3-45
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1970] [W]
-
Mathematik 1970: Jahrbuch Überblicke Mathematik
1969 (BI) * * Internationaler Mathematiker-Kongress 1970
in Nizza, Frankreich * Beweis der Unabhängigkeit des Axiom von Pasch
* Theorie der Topoi * Klassifikation Coxeter-Polyeder * Hilberts 10. Problem
unlösbar:
-
Juri W. Matijassewitsch: Enumerable sets are Diophantine.
In: Soviet mathematics Doklady. American Mathematical Society, Providence
RI 11.1970, S.354-357. ISSN 0197-6788 [Q]
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Lorenzen, Paul (1970.1). Szientismus versus Dialektik. In:
Hermeneutik und Dialektik. Aufsätze I: Methode und Wissenschaft. Lebensweh
und Geschichte, ed. Rüdiger Bubner/Konrad Cramer/Reiner Wiehl [Hans-Georg
Gadamer zum 70. Geburtstag] (J.C.B. Mohr (Paul Siebeck): Tübingen
1970), 57- 72. Originalfassung unter dem Titel „Das Problem des Szientismus"
in: 9. Deutscher Kongreß für Philosophie. Düsseldorf 1969.
Philosophie und Wissenschaft, ed. Ludwig Landgrebe (Anton Hain: Meisenheim
am Glan 1972), 19-34. Wiederabgedruckt in: Man and World 4 no. 2 (May 1971),
151-168 [S. 151 = englische Zusammenfassung], ferner in: Praktische Philosophie
und konstruktive Wissenschaftstheorie, ed. Friedrich Kambartel (Suhrkamp:
Frankfurt am Main 1974; Theorie-Diskussion). 34-53, sowie in leicht veränderter
Fassung in: Rehabilitierung der praktischen Philosophie, Band II: Rezeption,
Argumentation. Diskussion, cd. Manfred Riedel (Rombach: Freiburg i.B. 1974).
335-351.
-
Lorenzen, Paul (1970.2). Regeln vernünftigen Argumentierens.
Aspekte 3 (1970) Heft 1/2 (Februar), 7-11: Heft 3 (März), 51-52; Heft
4 (April), 39-41; Heft 5 (Mai), 35-37; Heft 6 (Juni). 9-12. Wiederabgedruckt
in /Wund (neu durchgesehen) in TTPV. I fondamenti logici dell'etica. Proteus
(Rivista di Filosoßa) l no. 2 (Giugno-Setternbre 1970), 11-21. (Übersetzung
aus dem Englischen von Paolo Impara).
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Stegmüller, Wolfgang (1970). Unvollständigkeit
und Unentscheidbarkeit. Die metamathematischen Resultate von Gödel,
Church, Kleene, Rosser und ihre erkenntnistheoretische Bedeutung. Wien:
Springer.
-
Stichworte 1970: * PASCAL (Wirth) * Taschenrechner * Konzept
relationale Datenbank (Codd) * Satelit Uhuru * Hawking: Verdampfen Schwarze
Löcher? * Speckle Interferometrie * Erweiterung Weinberg-Salam-Theorie
* Optische Telekommunikation * Strings * Enzym Reverstase * Cyclosporin
* Synthetisches Wachstumshormon * Behavioral approach *
1971
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Bourbaki, Nicolas (dt. 1971, orig. 1960). Grundlagen der
Mathematik; Logik, Mengenlehre. In (9-61): Elemente der Mathematikgeschichte.
Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht.
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Homagk, Fritz (1971) Intuitionistische Kennzeichnung der
endlichen Spezies. Studia Logica
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Realisierbarkeit- und Unendichkeitsbegriffe.Berlin: Akademie-Verlag.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
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Mathematik 1971: Jahrbuch Überblicke Mathematik 1971
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Berka,
Karel & Kreiser, Lothar (1971). Logik-Texte. Kommentierte Auswahl zur
Geschichte der modernen Logik. Berlin: Akademie.
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Lorenzen, Paul (1971). Konstruktive Begründung der Modallogik.
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Spanische Übersetzung: La fundamentación constructiva de la
lögica modal. Critics. Revista Hispanoamericanu de Filosofia 5, 27-33.
(Übers, v. Javier Esquivel).
-
Stichworte 1971: * Mol Basiseinheit im SI * Backus: funktionale
Programmiersprachen * Mikroprozessor * Telnet * CYCLADES * FTP *
Codd, E.F. (1971). A Relational Model of Data for Large Shared Banks. Communications
of the ACM, 13, 7, * Cook: Klassifikation Komplexität (P, NP) * Pascal
(Wirth) * Beginn Gentechnik * Stanford- Prison- Experiment
*
1972
Thiel (1972, S. 159) kommt u.a. zu dem Ergebnis:
"Da der Grundlagenstreit heute nur verdrängt, de facto jedoch nach
wie vor im Gange ist, sind die Argumente der beiden Parteien g e
g e n w ä r t i g e Argumente, und in der Tat bringt es die festgefahrene
Situation sogar mit sich, daß man sie der gegenwärtigen Literatur
genausogut entnehmen kann wie derjenigen der Zwanziger Jahre oder der letzten
Jahrhundertwende." [Thiels Beurteilung 1995] |
-
Berka, Karel & Kreiser, Lothar (1971). Logik-Texte. Kommentierte
Auswahl zur Geschichte der modernen Logik. Berlin: Akademie.
-
Gödel, Kurt (1972) Some Remarks on the Undecidability
Results. In: Collected Works, Bd. II. Hrsgg. von Solomon Feferman u.a.
Oxford, Oxford University Press, S. 3Û5-3Û6.
-
Kreisel, Georg & Krivine, Jean-Louis (1972) Eine Einführung
in die mathematische Logik und Grundlagentheorie. Berlin: Springer.
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Lorenzen, Paul (1972.1). Dialogkalküle. Archiv für
mathematische Logik und Grundlagenforschung l?, 99-102.
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Lorenzen, Paul (1972.2). Zur konstruktiven Deutung der semantischen
Vollständigkeit klassischer Quantoren- und Modalkalküle, Archiv
für mathematische Logik und Grundlagenforschung 15, 103-117. [404
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Lorenzen, Paul (1972.3). Semantisch normierte Orthosprachen.
Die Wissenschaftliche Redaktion. Hefl 7/1972. Festgabe für Otto Mittelstaedi.
Mannheim: Bibliographisches Institut, 117-132. Wiederabgedruckt in Zum
normativen Fundament der Wissenschaß, ed. Friedrich Kambartel/Jürgen
Mittelstraß (Athenäum: Frankfurt a. M. 1973), 231-249.
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Osswald, Horst (1972). Vollständigkeit und Schnittelimination
in der intuitionistischen Typenlogik. Manuscripta Mathematica,6, 17- .
[404 Online]
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Thiel,
Christian (1972). Grundlagenkrise und Grundlagenstreit. Meisenheim: Anton
Hain.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1972]
-
Mathematik 1972: Jahrbuch Überblicke Mathematik 1972
(BI) * Neuronale Netz: Kohonen: Correlation matrix memories
* Katatstrophentheorie (Thom) *
-
Stichworte 1972: * Programmiersprache C * Uhren-Experiment
Nachweis zur Zeitdilatation der speziellen Relativitätstheorie (Hafele
& Keating) * E-Mail-Prg * Ende bemannte Apollo Mondflüge * Myoglobinnachweis
Herzinfarkt * Supersymmetrie * Evolutionstheorie: Punktualismus * Klimamodell
* WHO gibt Malariaausrottung auf *
1973
-
Bishop, Errett (1973). Schizophrenia in Contemporary
Mathematics, Amer. Math. Soc. Colloquium Lectures, Missoula: University
of Montana; reprinted in Errett Bishop: Reflections on Him and His Research,
Amer. Math. Soc. Memoirs 39.
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Jech, Thomas J. (1973). The axiom of choice. Amsterdam: North
Holland.
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Laugwitz, D. (1973). Ein Weg zur Nonstandard-Analysis. Jahresbericht
der Deutschen Mathematiker Vereinigung, 75, 66-93 (1973)
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Meschkowski,
Herbert (1973). Hundert Jahre Mengenlehre. München: dtv.
-
Poser, H. (1973). Der Wissenschaftsbegriff der Mathematik.
Studia Leibnitiana, Sonderheft 5, 1973, S.17-34
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1973]
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Mathematik 1973: Jahrbuch Überblicke Mathematik 1973
(BI) *
-
Lorenzen, Paul & Schwemmer, Oswald (1973).
Konstruktive Logik, Ethik und Wissenschaftstheorie. Mannheim u. a: Bibliographisches
Institut, verbess. Aufl. ²1975, unveränd. Nachdruck 1982 (BI-HTB
700)
-
Stichworte 1973: * PROLOG [W]
* Neuronale Netze: Christoph von der Malsburg: Self-organization of orientation
sensitive cells in the striata cortex * Beginn PC-Entwicklung [W]
* TCP *
1974
Knuth
berichtet in seiner Novelle Surreal Numbers (dt. "Insel der Zahlen") von
Conways Erfindung. Das Lexikon
der Mathematik (2002) führt hierzu aus:
"surreale Zahlen,
Conway-Zahlen, von John Horton Conway ab dem Jahr 1970 untersuchter und
1976 in seinem Buch „On Numbers and Games“ (ONAG), dessen Originalausgabe
seit dem Jahr 2001 in einer Neubearbeitung [3] vorliegt, beschriebener
reell-abgeschlossener nicht archimedischer Körper No. Die Bezeichnung
surreale Zahlen ist von Donald Ervin Knuth geprägt worden, der Conways
Zahlen schon 1974 im Rahmen einer Novelle kurz vorstellt hatte [6]. Conway
selbst nennt die Elemente von No einfach nur Zahlen, weil No die reellen
Zahlen und auch die Ordinalzahlen umfaßt. Insbesondere ist No keine
Menge, sondern eine echte Klasse.
Conway definiert die Zahlen auf eine rekursive Weise
als Paare aus einer linken und einer rechten Menge von Zahlen, die eine
gewisse Schnittbedingung (keine Zahl der linken Menge ist größer
als eine Zahl der rechten Menge) erfüllen. Diese Conway-Schnitte lassen
sich als eine Verallgemeinerung der (ausgehend von den rationalen Zahlen)
zur Einführung der reellen Zahlen benutzten >Dedekind-Schnitte
sehen. Während jedoch die Dedekind- Schnittbildung ein einschrittiger
Vorgang mit dem Ziel des Ausfüllens der ‚Lücken‘ zwischen den
rationalen Zahlen und damit der Vervollständigung des Körpers
Q ist, dessen Wiederholung nichts Zusätzliches bringt, werden bei
der wiederholten Conway-Schnittbildung immer neue Lücken zwischen
den bereits erzeugten Zahlen aufgerissen und mit neugebildeten Zahlen gefüllt,
und dies nicht nur bei endlicher, sondern auch bei transfiniter Wiederholung,
wobei auch unendlich kleine und unendlich große Zahlen entstehen.
Man kann jeder Zahl eine Ordinalzahl als Geburtstag zuordnen, sozusagen
der ‚Zeitpunkt‘ ihrer Erzeugung in diesem transfiniten Prozeß. Die
Rekursion beginnt bei der Zahl Null als einem Paar leerer Mengen. So entstehen
also Conways Zahlen gewissermaßen aus dem Nichts, ähnlich wie
die nicht-negativen ganzen Zahlen oder allgemeiner die Ordinalzahlen gemäß
John von Neumanns Konstruktion, wo jede Ordinalzahl gerade als die Menge
aller kleineren Ordinalzahlen definiert ist, beginnend mit 0 := L, 1 :=
{0}, 2 := {0, 1}, . . . , Omega := {0, 1, 2, . . . }, Omega + 1 :=
{0, 1, 2, . . . , Omega}, . . . und allgemein alpha = {Beta | Beta <
Alpha}. Während jedoch bei von Neumann eine Ordinalzahl die Menge
all ihrer Vorgänger ist, ist bei Conway eine Zahl ein
Paar von Mengen von Vorgängern.
Conway gelangte durch die Untersuchung von >Spielen
zu seiner Definition der Zahlen. Es ist möglich und zweckmäßig,
zunächst Spiele einzuführen und dann die Zahlen als spezielle
Spiele. ..." |
-
Asser, G. (1974). 100 Jahre Mengenlehre. Mitteilungen der
Mathematischen Gesellschaft der DDR, 1974, H.3, 17-42.
-
Knuth, Donald (1974). Surreal numbers. Dt. (1979).
Insel der Zahlen – eine zahlentheoretische Genesis im Dialog. Braunschweig:
Vieweg.
-
Gödel, Kurt (1974). From Mathematics to Philosophy.
-
Kühnrich, M. (1974). Von Cantor bis zu Cohen. Aus der
100-jährigen Entwicklung der Mengenlehre. (Eine reine Chronologie),
H.3, 68-80.
-
Meschkowski,
Herbert (1974, Hrsg.). Das Problem des Unendlichen. Mathematische
und philosophische Texte von Bolzano, Gutberlet, Cantor, Dedekind: München:
dtv.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1974]
-
Mathematik 1974: Jahrbuch Überblicke Mathematik
1974 (BI) * Internationaler Mathematiker-Kongress 1974 in Vancouver,
Kanada * Backpropagation (Paul Werbos) * letzte Weil Vermutung bewiesen
*
-
Lorenzen, Paul (1974). Konstruktive Wissenschaftstheorie.
Frankfurt: Suhrkamp, (stw 93)
-
Stichworte 1974: * *
1975
-
Heyting, A. (1975, ed.). L. E. J. Brouwer. Collected Works.
1 Philosophy And Foundations Of Mathematics. Amsterdam: North-Holland.
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Martin-Löf, P. (1975). An intuitionistic theory
of types:predicative part, in Logic Colloquium ’73, edited by H.E.Rose,
J.C.Shepherdson (1975). Amsterdam: North-Holland Publ. Co. pp. 73–118.
-
Schwarz,
Walter (1975). Brücke zur Höheren Mathematik. Einführung
in Methode und Technik. Reinbek: Rowohlt-Vieweg. [Beweislehre]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1975] [W]
-
Mathematik 1975: Jahrbuch Überblicke Mathematik 1975
* Mandelbrot [W]
kreiert den Begriff Fraktal [W],
die fraktale Geometrie der Natur und schafft damit eine neue mathematische
Disziplin. Zum wichtigen Grundbegriff wird die Selbstähnlichkeit:
Die Struktur des Ganzen findet sich in allen Teilen.
-
Mandelbrot, B. B. (1975o). Les objets fractals:forme, hasard
et dimension. Paris: Flammarion.
-
Feyerabend,
Paul (dt. 1979, engl. 1975). Wider den Methodenzwang. Skizze einer anarchistischen
Erkenntnistheorie. Frankfurt: Suhrkamp.
-
Kondakow,
N.I. (dt. 1978 russ. 1975). Wörterbuch der Logik. Berlin: deb.
-
Stichworte 1975: * Neuronale Netze: Cognitron * Das
Spiel (Eigen & Winkler) *
1976
Lakatos legt ein sehr kritisches Buch zum mathematischen
Beweis (dt. 1979, S. )135 vor: "Es ist bis jetzt noch nicht ausreichend
erkannt worden, daß die gegenwärtige mathematische und naturwissenschaftliche
Ausbildung eine Brutstätte des Autoritätsdenkens und der ärgste
Feind des unabhängigen und kritischen Denkens ist." [s.a.] |
-
Bernays, Paul (1976). Abhandlungen zur Philosophie
der Mathematik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
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Freudenthal, H. (1976, ed.). Brouwer, L.E.J., 1976, Collected
Works 2. Geometry, Analysis, Topology and Mechanics. Amsterdam: North-Holland.
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Kreisel, G. (1976). Wie die Beweistheorie zu ihren Ordinalzahlen
kam und kommt. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung,
78, 177-223. [404 Online]
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Lakatos, Imre (1976). Proofs and Refutations.Cambridge University
Press. Dt.1979.
-
Ruzsa, Imre (1976). Die Begriffswelt der Mathematik.
Berlin: Volk u. Wissen Verl.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1976]
-
Mathematik 1976: * Jahrbuch Überblicke Mathematik 1976
(BI) * Dempster-Shafer Theory of Evidence *
-
Stichworte 1976: * Glass: Meta-Analyse
*
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Waismann, Friedrich (1976). Logik, Sprache, Philosophie.
Stuttgart: Reclam.
1977
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Dummett, Michael (1977). Elements of Intuitionism, Oxford:
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Friedman, H. (1977). Set-theoretic foundations for constructive
analysis, Annals of Mathematics 105, 1-28.
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unverzweigten Variante des "analytischen" Entscheidungsverfahrens der klassischen
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Ruzavin, G. I. (1977). Die Natur der mathematischen Erkenntnis.
Berlin: V?.
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Schütte, Kurt (engl. 1977, dt. 1960). Proof theory.
Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften, Band 225. Berlin: Springer.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1977]
Mathematik 1977: * Jahrbuch Überblicke Mathematik
1977 (BI) * Lie-Gruppen durch diskrete Reihen * Schnitttheorie * Umkehrproblem
Wertverteilungstheorie gelöst * Verbesserung Ellipsoid-Methode * public-key
codes * Penrose Transformation f. Twistoren * quasikonforme Mannigfaltigkeiten
* Instantonenlösung Yang-Mills-Gleichungen * Computerbeweis Vierfarbenproblem
* RSA Verschlüsselung *
-
Damerow, Peter (1977). Die Reform des Mathematikunterrichts
in der Sekundarstufe I. Bd. 1 Reformziele, Reform der Lehrpläne. Max
Planck Institut für Bildungsforschung. Stuttgart: Klett-Cotta.
-
Stichworte 1977: * Apple II * Voyager I u. II. * Meteosat
1 * Y-Teilchen * Inflationstheorie Universum * Ballon-Katheder * Introns
* Nukleotidsequenz DNS * Arktika * Ausbreitung der Wüsten * Neurotransmitter
* Glasfaser-Telefonie * AIDS * Petralona/ Griechenland * "Lucy" * Ganzkörperunterkühlungs
OP * Mikrocomputer gesteuerte Armprotehse *
1978
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Bernays, Paul (1978). Nachwort [anläßlich der
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Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
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Mathematik 1978: * Jahrbuch Überblicke Mathematik 1978
(BI)* Internationaler Mathematiker-Kongress 1978 in Helsinki, Finnland
* Kurt
Gödel verhungert aufgrund seines Vergiftungswahnes *
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Stichworte 1978: PCB-Verbot USA (De 1989, > 2001)
1979
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Meschkowski, Herbert (1979). Mathematik und Realität.
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Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1979]
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Mathematik 1979:
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Stichworte 1979: Inflationstheorie Universum (Guth) * CD
*
1980
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Christian, Curt (1980). Leben und Werk Kurt Gödels.
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Gillies, D. A. (1980). Brouwer's Philosophy of Mathematics.
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Loh, Werner (1980). Kombinatorische Systemtheorie, Evolution,
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Mittelstraß,
Jürgen (1980, Hrsg.). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.
1. Bd. A-G. Mannheim: BI.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1980]
-
Mathematik 1980: * Bourbaki Algèbre/10: Algèbre
homologique * Schnitthomologie * Kanonische Zerlegungen * [chr]
-
Stichworte 1980:* IBM PC * Quasar-Forschung *
Voyager passiert Saturn * Quanten-Hall-Effekt * Leukotrien C * Impfstoff
Hepatisis B * Maus-Gen Übertragung * Stoßwellenlithotrypsie
(Niersteinzerstrümmerung) * CERCO * ILP *
1981
Eine interessante Beobachtung bringen Davis &
Hersh (1981, dt. 1985, 2.A. S. 356) ins Spiel: "Brouwer, der wie
Hilbert davon ausging, daß die Mathematik auf einer «zuverlässigen»
und «festen» Grundlage etabliert werden konnte und mußte,
schlug den anderen Weg ein, indem er darauf beharrte, daß die Mathematik
vom intuitiv Gegebenen, dem Endlichen, ausgehen mußte und nur das
enthalten darf, was auf konstruktive Weise von diesem intuitiv gegebenen
Ausgangspunkt hergeleitet wird. Intuition bedeutet hier die Intuition des
Zählens, und nur dies. Sowohl Brouwer wie Hilbert hätten die
geometrische Intuition niemals als etwas grundlegend oder fundamental «Gegebenes»
auf gleicher Stufe mit der Arithmetik akzeptiert, im Kontext der Grundlagendiskussion
wäre ihnen das als absolut unzumutbarer Rückschritt erschienen.
Gleichzeitig benützten sowohl Brouwer wie Hilbert in ihrer «regulären»
(nicht auf die Grundlagen bezogenen) mathematischen Forschung die geometrische
Intuition mit größter Selbstverständlichkeit. Brouwer fühlte
sich keineswegs verpflichtet, seine topologischen Forschungen seinem Intuitionsdogma
zu opfern; ebensowenig sah sich Hilbert veranlaßt, in seiner Arbeit
mit Formeln anstatt mit Bedeutungen umzugehen. Beide schienen keinen Grund
zu sehen, die Kluft zwischen ihrer normalen mathematischen Praxis und ihren
Grundlagentheorien zu erklären oder zu entschuldigen. Es gibt Leute,
die behaupten, daß Brouwer in seinen späteren Jahren bereit
war, seine topologischen Forschungsarbeiten seinem Intuitionsdogma zu opfern." |
-
Börger, E. et al. (1981, Hrsg.). Zur Philosophie der
mathematischen Erkenntnis. Würzburg: Königshausen & Neumann,
1981.
-
Davis,
Philip. J. & Hers, Reuben (dt. 2.k. A. 1996, engl. 1981). Grundlagen
- wie gewonnen, so zerrronen. In (347-356): Erfahrung Mathematik. Basel:
Birkhäuser.
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Meschkowski, Herbert (1981a) Problemgeschichte der
Mathematik I. Mannheim: BI.
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Meschkowski, Herbert (1981b) Problemgeschichte der
Mathematik II. Mannheim: BI.
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Spalt, D. D. (1981). Vom Mythos der mathematischen Vernunft.
Eine Archäologie zum Grundlagenstreit der Analysis oder Dokumentation
einer vergeblichen Suche nach der Einheit der mathemat. Vernunft. Darmstadt:
WBG.
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Yessenin-Volpin, A. (1981). About Infinity, Finiteness and
Finitization, in: Constructive Mathematics, LNM 873. O:? Springer, 274-313
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1981]
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Mathematik 1981: * [chr]
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Barnett, J. A. (1981). Computational Methods for a Mathematical
Theory of Evidence. Proc. IJCAI-81, 868-875.
-
Stichworte 1981:
1982
Moore beendet seine umfassende Monographie zum Auswahlaxiom
("conclusion", p. 310) mit einem - sicher problematischen - Zitat von Dana
Scott: "The Axiom of Choice is surely necessary, but if only there were
some way to make it self-evident as well ... " |
-
Dalen, D. van (1982). Braucht die konstruktive Mathematik
Grundlagen? Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung,
84, 57-78
-
Moore, Gregory H. (1982). Zermelos axiom of choice. New York:
Springer. [Im Anhang finden sich die fünf Briefe zur Mengenlehre
von Baire, Borel, Hadamard, Lebesgue > 1905]
-
Thiel, Christian (1982). Erkenntnistheoretische Grundlagen
der Mathematik. Gerstenberg: Hildesheim. [Sammlung von Originaltexten]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1982]
-
Mathematik 1982: * [chr]
-
Stichworte 1982: * Hopfield-Netz * EUnet *
1983
Bachmann (1983, S.224f) kommt bei seiner Frage: "Ist
die Grundlagenkrise überwunden?" zu folgender Beurteilung: "Nachdem
das Programm des Formalismus an seine Grenzen gestossen ist, erhebt sich
die Frage, ob die bei der Entdeckung der Antinomien abgebrochene Grundlagenkrise
der Mathematik eigentlich überwunden sei oder nicht. Seither wird
der klassische platonistische Standpunkt (von der Geometrie über die
Analysis bis zur Cantorschen Mengenlehre) durch zwei neue Hauptströmungen
überlagert: durch die intuitionistisch- konstruktivistische Richtung
einerseits und die axiomatizistisch-formalistische anderseits. Durch die
Sätze von Gödel ist aber klar geworden, dass sich diese beiden
Richtungen nicht widersprechen, sondern einander ergänzen, indem das
Widerspruchsfreiheitsproblem der axiomatischen Mathematik mit den Mitteln
der konstruktiven Mathematik gelöst werden muss (wobei die Ansichten
darüber, welche Schlussweisen als konstruktiv betrachtet werden sollen,
verschieden sind). Die ursprüngliche klassische Auffassung ist aber
nicht verdrängt worden und bestimmt auch heute weiterhin die Praxis
der mathematischen Forschung und die Didaktik im Lehrbetrieb; sie ist aber
natürlich nicht mehr durch einen absoluten Platonismus, sondern nur
durch einen vorsichtigen, die Antinomien meidenden relativen Platonismus
gekennzeichnet.
Es gibt also heute zwar keine Einhelligkeit mehr darüber,
was als mathematisch evident gelten soll; nebeneinander existieren die
drei Hauptrichtungen des Formalismus, des Konstruktivismus und der klassischen
Mathematik. Von einer gegenwärtigen Grundlagenkrise könnte man
aber nur sprechen, wenn jede Partei einen Absolutheitsanspruch stellen
und die ändern Richtungen als Irrtümer hinstellen würde.
Ein Kampf zwischen den verschiedenen Hauptströmungen kann theoretisch
gar nicht entschieden werden, da es dabei um echte philosophische- Probleme
geht: Man erkennt nämlich, dass die konstruktivistische und die formalistische
Mathematik, die beide beim Versuch, alles Metaphysische aus der Mathematik
zu verbannen, entstanden sind, ihrerseits wieder auf gewissen metaphysischen
Voraussetzungen beruhen (darüber mehr in Abschnitt 4). Der Ausdruck
«Grundlagenproblematik» (im Sinne echter philosophischer Problematik)
trifft die heutigen Verhältnisse besser als der Ausdruck «Grundlagenkrise».
Nach Gentzen könnte man sich eine Versöhnung
der verschiedenen Standpunkte etwa so vorstellen: Die konstruktive Mathematik
entspricht der Vorstellung des Diskreten; die klassische «an-sich»-Mathematik,
die dem Bereich des Kontinuierlichen besonders angepasst ist, führt
zur Vereinfa-[>225]chung und Abrundung der Theorie gewisse idealisierte
Begriffe ein, wie man oft in der Mathematik sog. «ideale Elemente»
einführt (z.B. in der Projektiven Geometrie die uneigentlichen Elemente,
in der Algebra vor der Hamiltonschen Konstruktion die imaginären Zahlen,
in der Frühzeit der Analysis die Differentiale, in der Cantorschen
Mengenlehre die unendlichen Mengen). Für die Praxis ist es dann irrelevant,
ob diese «idealen Elemente» als Fiktionen oder als Gebilde,
die eine eigene Realität unabhängig von unseren Konstruktionsmitteln
haben, angesehen werden; der Erfolg rechtfertigt diese Methode. Vom theoretischen
Standpunkt aus bleibt sie aber unbefriedigend, weil sie durch Widerspruchsfreiheitsbeweise
konstruktiver Art untermauert werden müsste." |
-
Bachmann, Heinz (1983). Der Weg der mathematischen Grundlagenforschung.
Bern: Lang.
-
Inhetveen, Rüdiger (1983). Konstruktive Geometrie, eine
formentheoretische Begründung der euklidischen Geometrie. Mannheim:
BI.
11742. Jber. DMV{Mitteilungen 1983(2):36: die erste vollst
andig durchgefuhrte Geometrie innerhalb der konstruktivisti-
schen Protophysik.
-
Schreiber, Alfred(1984). Rezension von R. Inhetveen: Konstruktive
Geometrie – Eine formentheoretische Begründung der euklidischen Geometrie.
Bibliographisches Institut: Zürich 1983. Zentralblatt für Didaktik
der Mathematik 5, 171-173.
-
Meschkowski, Herbert (1983). Georg Cantor. Leben, Werk und
Wirkung. Mannheim: BI.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1983] [W]
-
Mathematik 1983: Jahrbuch Überblicke Mathematik
1983, Band 16 (BI) * Internationaler Mathematiker-Kongress 1982 in
(1983 abgehalten): Warschau, Polen* Bourbaki Algèbre commutative
8/9: Dimension. Anneaux locaux noethériens complets * Mordellsche
Vermutung aus 1922 von Faltlings bewiesen [chr]
-
Stichworte: * Neuronale Netze: Neocognitron (Fukushima, Miyake
& Ito) * Neues Maß für die Länge: Lichtgeschwindigkeit
im Vakuum * TCP/IP * Polymerase-Kettenreaktion (PCR) *
1984
-
Martin-Löf, P. (1984). Intuitionistic type theory. Napoli:
Bibliopolis .
-
Loh, Werner (1984). Vorurteile und Wahn im logisch-mathematischen
Grundlagenstreit und Probleme empirischer Begründung. Zeitschrift
Journal for General Philosophy of Science, Heft Volume 15, Number 2 / September
1984. [SL]
-
Lorenzen, Paul (1984). Elementargeometrie. Das Fundament
der Analytischen Geometrie. Mannheim: Bibliographisches Institut (ISBN
3-411-00400-2)
-
Meschkowski, Herbert (1984). Was wir wirklich wissen. Die
exakten Wissenschaften und ihr Beitrag zur Erkenntnis. München: Piper.
-
Rheinwald, R. (1984). Der Formalismus und seine Grenzen.
Königstein: Hain.
-
Schneider, B. (1984). Klassische und intuitionistische Mathematik
bei L. E. J. Brouwer - dargestellt am Cantorschen Haupttheorem. Mitteilungen
der Mathematischen Gesellschaft der DDR, 1, 83-90.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1984]
-
Mathematik 1984: Jahrbuch überblicke Mathematik,
Bände 18-19 (BI)* [chr]
-
Stichworte 1984: * Domain Name System (DNS) *
-
Mittelstraß,
Jürgen (1984, Hrsg.). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.
2. Bd. H-O. Mannheim: BI.
1985
"Kann eine Untersuchung der Grundlagen der Mathematik
uns etwas über das Denken verraten?
Ich bin der Ansicht - und ich teile diese Ansicht mit den übrigen
sogenannten »Konstruktivisten« unter den Mathematikern -, daß
die Wissenschaft der reinen Mathematik im letzten Teil des neunzehnten
Jahrhunderts bei dem Bemühen, sich selbst eine strengere Form zu geben
und sich angemessene Grundlagen zu schaffen, in eine gewisse intellektuelle
Falle geraten ist, und daß die Mathematiker seit jener Zeit mit Hilfe
der Logiker sich immer tiefer in sie verheddert haben. Ich möchte
zeigen, wie diese Falle beschaffen ist: wie sie aus bestimmten Strukturen
der Logik und der Sprache aufgebaut wird, warum es so leicht ist hineinzugeraten,
und was geschieht, wenn man hineingerät. Als Mathematiker möchte
ich gleichfalls etwas tun, um meine Disziplin aus dieser Falle herauszuholen.
Aber das ist eine andere Geschichte. Man muß ferner wissen, daß
das, was ich hier »eine Falle« nenne, von den meisten übrigen
Vertretern der reinen Mathematik, die diese Falle lediglich von innen betrachten,
eher wie ein intellektuelles Paradies aufgefaßt wird; und darin liegt
tatsächlich kein Widerspruch. Doch über die Mathematik als ein
Paradies ist an anderer Stelle bereits so viel gesagt worden; hier möchte
ich über Fallen reden. Warum? Zum Teil liegt es einfach daran, daß
ich dieses Thema intellektuell faszinierend finde. Ein weiterer Grund ist
jedoch, daß ich glaube, daß andere Wissenschaftler, die sich
mit dem Fall der zeitgenössischen reinen Mathematik vertraut machen,
daraus beträchtliche praktische Erkenntnisse gewinnen können.
Denn hier geht es um bestimmte grundlegende Fragen hinsichtlich der richtigen
Form der wissenschaftlichen Untersuchung. Und ein Verständnis dessen,
was im Falle der reinen Mathematik schief ging, mag anderen Wissenschaftlern
helfen, zu vermeiden, daß sie dieselbe Art von Fehlern anderswo machen."
Aus: Stolzenberg (1985). |
-
Arens, Bernhard (1985). Die Non-standard Analysis: Eine Rehabilitierung
des Unendlichkleinen in den Grundlagen der Mathematik. Zeitschrift Journal
for General Philosophy of Science. Heft Volume 16, Number 1, 147-150.
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Beeson,M.J. (1985). Foundations of Constructive Mathematics.
Berlin: Springer.
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Bishop, E. A. (1985). Schizophrenia in contemporary mathematics,
in Errett Bishop : reflections on him and his research, San Diego, California,
1983, Contemp. Math. 39 (Providence, RI, 1985), 1-32.
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Medwedew, F. A. (1985). Cantorsche Mengenlehre und
Theologie. Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft der DDR,
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Rubin, H. & Rubin, J.E. (1985). Equivalents of the Axiom
of Choice, II. Studies in Logic and the Foundations of Mathematics, 116.
Amsterdam: North-Holland. [Q]
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Stolzenberg, Gabriel (1978) Kann die Untersuchung der
Grundlagen der Mathematik uns etwas über das Denken sagen? In (236-293):
Watzlawick, Paul (1985, Hrsg.) Die erfundene Wirklichkeit. Wie wissen wir,
was wir zu wissen glauben? Beiträge zum Konstruktivismus. München:
Piper. [Überarbeites Original > 1978]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1985]
-
Mathematik 1985: * Hauptsatz Darstellungstheorie endlichdimensionaler
Algebren * Atlas of finite groups * Mathematische Physik inkompressibler
Flüssigkeitsströumngen * Großer Fermatscher Satz für
asymptotisch fast alle n richtig * Kompaktheitstheorie für holomorphe
Kurven * Globale Lösung für die semilineare Wellengleichung *
Charaktergarben * Bieberbachse Vermutung von De Branges bewiesen * Widerlegung
Mertenssche Vermutung * Fatou-Julia-Problem gelöst * Indextheorem
* [chr]
-
Stichworte 1985: * Nichtlineare Instabilitäten * Stoßwellenunterschungen
* Nackte 238 Uranatome * Elektronenholographie * Glykoproteine * Fullerene
* Pikosekunden Lasertechnik * Impftest Lepra * Genetische Struktur Gelbfiebervirus
* Jeffreys entwickelt die Technik des genetischen Fingerabdrucks *
1986
Einen Durchbruch zur Beweisidee von Fermats letztem
Satz durch Gerhard Frey berichtet Singh (1997, dt. 2000; fälschlich
1989 zugeordnet), S. 230:
"Mit anderen Worten, Freys Argument lautete wie folgt:
(1) Wenn (und nur wenn) Fermats letzter Satz falsch ist, existiert
Freys elliptische Gleichung.
(2) Freys elliptische Gleichung ist so abwegig, daß sie nie modular
sein kann.
(3) Die Taniyama-Shimura-Vermutung besagt, daß jede elliptische
Gleichung modular sein muß.
(4) Deshalb muß die Taniyama-Shimura-Vermutung falsch sein!
Andererseits jedoch, und folgenträchtiger, konnte Frey sein Argument
auch rückwärts aufziehen:
(1) Wenn die Taniyama-Shimura-Vermutung bewiesen werden kann, muß
jede elliptische Gleichung modular sein.
(2) Wenn jede elliptische Gleichung modular sein muß, dann darf
die Freysche elliptische Gleichung nicht existieren.
(3) Wenn die Freysche elliptische Gleichung nicht existiert, dann kann
es keine Lösungen der Fermatschen Gleichung geben.
(4) Deshalb ist die Fermatsche Vermutung richtig!"
|
-
Feferman, Solomon; Dawson, J.W. Jr.; Kleene, S. C.;
Moore, G. H; Solovay, R. M. & Heijenoort, J. van (1986, eds.). Kurt
Gödel. Collected Works, Vol. I. Publications 1929-1936., New York:
Oxford Univ. Press. [Insgesamt 5 Bde.]
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Frey, Gerhard (1986) Linls between stable elliptic curves
and certain diophantine equations. Ann. Univ. Darav. Math. Ser., 1-40.
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Gonshor, Harry (1986). An Introduction to the Theory
of Surreal Numbers. London. Mathematical Society, Lecture Note Series 110.
Cambridge University Press.
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Laugwitz, Detlev (1986). Zahlen und Kontinuum. Eine Einführung
in die Infinitesimalmathematik. Lehrbücher und Monographien zur Didaktik
der Mathematik. Bd. 5. Herausgegeben von N. Knoche und H. Scheid. Mannheim:
BI.
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Meschkowski, Herbert (1986) Problemgeschichte der Mathematik
III. Mannheim: BI.
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Welti, Ernst (1986). Die Philosophie
des strikten Finitismus. Entwicklungstheoretische Untersuchungen über
Unendlichkeitsbegriffe in Ideengeschichte und heutiger Mathematik. Bern:
Lang.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1986]
-
Mathematik 1986: Jahrbuch Überblicke Mathematik 1986
* Internationaler Mathematiker-Kongress 1986 in Berkeley (Kalifornien),
USA * Schneller Primzahlalgorithmus * Singularitäten im kompakten
metrischen Raum * Quantisierung Lie-Gruppen * Quasikonvexität * Homöomorphie
Sphäre * Neuer Algorithmus Zetafunktion * Einbettbarkeit Desargueschen
Raumes * Schranke Integralalgorithmus < Primzahlfunktion * Yang-Mills-Gleichung
* Immersion * [chr]
-
Stichworte 1986: * Weiterentwicklung: Backpropagation (Rumelhart,
Hinton und Williams) * Computerviren *
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Cohen, Fred (1986). Theory and Experiments. [Online]
1987
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Barwise, J. & Etchemendy, J. (1987): The liar: an essay
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Dalen, D. van (1987). The War of the Frogs and the Mice,
or the Crisis of Mathematische Annalen. Department of Philosophy Utrecht
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Lorenzen, Paul (1987). Lehrbuch der konstruktiven Wissenschaftstheorie.
Mannheim: Bibliographisches Institut. Metzler, Stuttgart ²2000
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Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1987]
-
Mathematik 1987: * Existenzbeweis Boltzmann-Gleichung
* Lösungsraum relativistischer Feldtheorien * [chr]
-
Stichworte 1987: * Scott-Vermutung bewiesen * Supernova
(Magellansche Wolke) * Ariane * MIR * Energija * Korrektur Newtonscher
Gravitationsgeetze durch 5. Grundkraft? * Transuran * ESA * Neutrino-Experimente
* Treibhauseffektwarnungen durch Physiker * Biogenetisches Grundgesetz
im molekulraren Bereich bestätigt * Gründung International Neural
Network Society (INNS) * Begriff Internet
* Megabit-Chips * CD * Rotalge * 1. Weltkongress Schmerzforscher (Hamburg)
* Herzentnahme OP * Embryonen Organspender * Urmutter (Afrika) * Patente
für gentechnisch veränd. Lebewesen (USA) *
1988
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Feferman, S. (1988). Weyl vindicated´: ‘Das Kontinuum’
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Denken. Vorlesung von Prof. D. Hilbert W.S. 1922/23. Ausgearbeitet von
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Mathematik 1988: Reine Zufallszahlen erzeugbar? (Micali),
1,
* Dynamische Systeme * Maximalflußproblem * Fehlerhafter Beweisentwurf
Fermatsche Vermutung (Miyoaka) * Tarskisches Problem der Quadratur
des Kreises gelöst (Laczkovich) * Topologische Quantenfeldtheorien
(Witten) * [chr]
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Pieper, H. & Tobies, R. (1988). Zum Verhältnis deutscher
Mathematiker des 19. Jahrhunderts zur Geschichte ihrer Wissenschaft. Mitteilungen
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Engel, W. (1988). Die Fields-Medaille. Mitteilungen der Mathematischen
Gesellschaft der DDR, H.3/4, 48-54.
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Stichworte 1988: DNA-Idenfikation (Erlich) * Patent für
gentechnologisch entwickelte Maus (Harvard) * Raucherrisiko (Golditz, USA)
* 10 Millionen chem. Verbindungen, jährlich 400.000 neue * Wellenhöhe
steigt an (GB) * Neue Warmtemperatur Supraleiter (Japan, USA) * Neue Methode
parelle Computerprozesse zu beschreiben (Faktor 1000) *
1989
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Lerman, S. (1989). Constructivism, Mathematics and Mathematics
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Julia-Menge * Morsetheorie für Minimalflächen * [chr]
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„Zeichen in der Mathematik“ Themenheft der „Zeitschrift
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Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
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Mathematik 1991: * Quidong Wang findet unendliche Reihe-Lösungen
zum N-Körper-Problem * Zelmanov solves the restricted Burnside
problem for groups * [chr]
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Stichworte 1991:
1992
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Dalen, Dirk, van (1992, Hrsg.). L.E.J. Brouwer. Intuitionismus.
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Taschner, Rudolf (1992) Lehrgang der konstruktiven Mathematik
2. Teil: Differentialrechnung. Wien: Manz.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1992]
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Mathematik 1992: Jahrbuch Überblicke Mathematik
1992 [chr]
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Stichworte 1992: * Klimakonvention * Die katholische Kirche
rehabilitiert Galilei *
1993
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Dalen, D. van (1993). Hermann Weyl's intuitionistic mathematics.
Department of Philosophy Utrecht University Logical Group Preprint Series
No. 94 (Jul).
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Dalen, D. van (1993). Hermann Weyl's intuitionistic mathematics,
revised version. Department of Philosophy Utrecht University Logical Group
Preprint Series No. 104 (Dec).
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Maaß, J. (1993). Der Grundlagenstreit in der Mathematik
aus wissenschaftssoziologischer Sicht - Ein Schritt auf dem Wege zu einer
umfassenderen Sicht der Mathematik im Mathematikunterricht. 16, Bd. 1,
59-97
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Malone, J.A. & Taylor P.C.S. (1993, Eds.). Constructivist
Interpretations of Teaching and Learning Mathematics, National Key Centre
for School Science and Mathematics, Perth, Western Australia, Curtin University
of Technology.
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Taschner, Rudolf (1993) Lehrgang der konstruktiven Mathematik
Teil 3: Funktionen. Wien: Manz.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
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Mathematik 1993: * Jahrbuch Überblicke Mathematik 1993
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Vollrath, Hans-Joachim (1993). Gesammelte Abhandlungen 61.
Paradoxien des Verstehens von Mathematik. Journal für Mathematikdidaktik
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Stichworte 1993: * 1. menschl. Embryo geklont * DENIC
* Chip-Karte (Krankenschein De) *
1994 Wiles beweist Fermats letzten Satz
> 1995 > 1986 (Frey)
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Berardi, Stefano; Bezem, M. & Coquand, T. (1994). On
the computational content of the Axiom of Choice. Department of Philosophy
Utrecht University Logical Group Preprint Series No. 116. Preprint Online
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Ignjatovic, Aleksandar (1994). Hilbert’s Program and the
Omega-Rule. In: The Journal of Symbolic Logic 59 (1994), S. 322–343.
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Oberschelp, Arnold (1994). Allgemeine Mengenlehre. Mannheim:
BI.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1994]
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Mathematik 1994: * Jahrbuch Überblicke Mathematik 1994
* Internationaler Mathematiker-Kongress 1994 in Zürich, Schweiz. *
Wiles beweist Fermats letzten Satz * noncommutative geometry (Connes)
* [chr]
-
Stichworte 1994: * Weltraum halb so alt wie angenommen (8
Mrd. Jahre) * Top-Quark * Urmensch Äthiopien 4,4 Mill. Jahre
alt; der 1. Europäer ca. 500.000 Jahre Darmkrebsgen * Treuhand
hinterläßt 275 Mrd. DM Schulden *
-
Inhetveen, Rüdiger & Kötter, Rudolf
(1994). Forschung nach Programm? Zur Entstehung, Struktur und Wirkung wissenschaftlicher
Forschungsprogramme. Erlanger Beiträge zur Wissenschaftsforschung.
München: Fink.
1995
Thiel (1995, S. 330f) "Fast jeder, der sich überhaupt
für Mathematik und ihre Grundlagen interessiert, hat schon einmal
von „der Grundlagenkrise" gehört, in welche die Mathematik zu Anfang
des 20. Jahrhunderts geraten sei und die den eigentlichen Anlaß für
die Entstehung einer eigenen Grundlagenforschung dieser Disziplin gebildet
habe. Die Ursache dieser Grundlagenkrise seien die von uns im vorigen Kapitel
betrachteten Antinomien der allgemeinen Mengenlehre gewesen, um deren Beseitigung
sich verschiedene Richtungen oder „Schulen" der mathematischen Grundlagenforschung
bemüht hätten — in heftiger Konkurrenz miteinander, was man als
den zu dieser Grundlagenkrise gehörigen „Grundlagenstreit" auffassen
könne.
Die in dieser kurzen Beschreibung zusammengefaßte
mathematik- und philosophiegeschichtliche These ist zwar lange Zeit und
weithin akzeptiert worden, sie ist aber auch nicht unwidersprochen geblieben.
Nicht unmittelbar über Grundlagenprobleme arbeitende Vertreter der
Fachmathematik haben häufig und nicht ohne eine gewisse Genugtuung
betont, daß die „eigentliche" Mathematik von den mengentheoretischcn
Antinomien weder in ihrer praktischen Sicherheit noch in ihrem wissenschaftlichen
Fortschritt irgendwie behindert worden sei. Ja sie werde von den mengentheoretischen
Antinomien im Grunde überhaupt nicht berührt, da die bei deren
Herleitungen verwendeten Konstruktionen gar nicht typisch mathematisch
seien: sie träten in [>331] der „richtigen" Mathematik nicht auf und
gehörten eher der Logik oder bestimmten Systemen der allgemeinen Mengenlehre
an, auf die man sich als Mathematiker nicht unbedingt stützen müsse
und — wie die Erfahrung der Antinomien ja lehre — am besten auch tatsächlich
nicht stütze. Diese Position leugnet also die mengentheoretischen
Antinomien nicht und auch nicht das historische Faktum eines Grundlagenstreits;
geleugnet wird aber die Relevanz dieses Streits für die Mathematik
als wissenschaftliche Disziplin.
In neuester Zeit hat sich eine andere, aggressivere
Position zur These von Grundlagenkrise und Grundlagenstreit in den Vordergrund
der Diskussion geschoben. Auch sie leugnet, daß die gemeinte Grundlagenkrise
eine Krise der Mathematik sei, geht aber über diese Zurückweisung
hinaus und behauptet, daß die der These zugrunde liegende Analyse
der wissenschaftsgeschichtlichen Situation zu Anfang unseres Jahrhunderts
völlig verfehlt sei. Die Rede von einer Grundlagenkrise der Mathematik
setze ja voraus, daß das, was sich da als fragwürdig herausgestellt
habe, von den Mathematikern selbst als Grundlage der Mathematik wirklich
herangezogen worden sei. Davon aber könne gar keine Rede sein — gibt
es doch aus jener Zeit sogar Beispiele ausgesprochener Feindseligkeit von
Fachmathematikern gegenüber der Zumutung, die angebotenen formalisierten
(insbesondere logischen) Systeme als „Grundlage" ihrer Tätigkeit zu
akzeptieren. Ja mehr noch: auch historisch sei die These falsch, denn das,
was man als mathematischen „Grundlagenstreit" zu bezeichnen pflegt, sei
gar kein Streit um die richtige Grundlagenposition gewesen, sondern ein
Streit um bestimmte Methoden, die man beim Beweis des Wohlordnungssatzes
benützt habe und deren Zulässigkeit in der Kontroverse in Frage
gestellt worden sei. Der Streit sei also überhaupt nicht um die Grundlagen
der Mathematik geführt wurden, das Gerede von einer mathematischen
Grundlagenkrise sei daher allenfalls als typische Erscheinung einer aufgewühlten
Zeit zu werten, in der man alles und jedes in eine Krise geraten sah."
[Thiel
1972] |
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Mittelstraß,
Jürgen (1995, Hrsg.). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.
3. Bd. P-So. Stuttgart: Metzler.
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In Kap. 16 (330-350): Philosophie und Mathematik. Darmstadt: WBG.
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Last Theorem. (PDF) In: Annals of Mathematics (Hrsg.): Annals of Mathematics.
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Mathematik Fermatsche Vermutung durch Wiles bewiesen * 1995:
TU-Darmstadt: Tagung Allgemeine Mathematik - Mathematik für die Allgemeinheit
(Oktober 1995) * [chr]
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Stichworte 1995:* Wiki-Konzept (Cunningham) *
1996
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Kanamori, A. (1996). The Mathematical Development of Set
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Lorenzen, Paul: Bibliographie Der Schriften Von Paul Lorenzen.
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of Education Report No. 3. Authors: Bjorkqvist, Ole, Ed.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
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Mathematik 1996: TU-Darmstadt: Tagung Allgemeine Mathematik:
Ordnen, Strukturieren, Mathematisieren (Oktober 1996). * [chr]
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Mittelstraß,
Jürgen (1996, Hrsg.). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.
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Stichworte 1996:
1997
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Dalen, D. van (1997). Brouwer and Fraenkel. Department
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Dalen, D. van (1997). A bibliography of L.E.J. Brouwer.
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Nr. 176. [404 Ps.Z]
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Dalen, D. van (1997). The Grundlagenstreit between
formalism and intuitionism. Institut for Matematik Danmarks Tekniske Universitet.
kollokvium af onsdag den 29. oktober 1997, 15.15 - 16.00 i bygning 303
rum 026.
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Feferman, Solomon (?). Relationships between Constructive,
Predicative and Classical Systems of Analysis, 221–236. [Fußnote:
This is the last of my three lectures for the conference, Proof Theory:
History and Philosophical Signi cance, held at the University of Roskilde,
Denmark, Oct. 31{Nov. 1, 1997. See the footnote * to the rst lecture, \Highlights
in Proof Theory"for my acknowledgements.] Erschienen 2000 in Hendricks
et al..
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Kanamori, A. (1997). The Mathematical Import of Zermelo's
Well-Ordering-Theorem. The Bulletin of Symbolic Logic, Vol. 3, No.1 (Sep.,
1997), 281-311.
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Khakhanian, V Kh (1997). Independence of the partial
axiom of choice of intuitionistic set theory. RUSS MATH SURV, 52
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Thiel, Christian (1997). Was heißt Sicherheit der Erkenntnis
in der Mathematik? Mitteilungen der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
3/1997, S. 41–42.
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Zenkin, A.A. (1997). New paradox of Cantor's Set Theory.
– International Conference "V.A.Smirnov's Readings" (“Smirnovskije Chtenija”),
Moscow, 18-20 March, 1997. Section 1. Symbolic Logic. Abstracts, pp 17-18.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1997]
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Mathematik 1997: TU-Darmstadt: Tagung Allgemeine Mathematik:
Mathematik und Bildung (September 1997) * [chr]
Singh, Simon (1997). Fermat's Last Theorem. London:
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Stichworte 1997: *Atomlaser (MIT) * Spiegelneurone (Rizzolatti)
* Klonschaf Dolly *
1998
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Boolos, George (1998). Logic, Logic and Logic. Harvard
University Press. [ISBN 0-674-53767-X]
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Howard, Paul I. & Rubin, Jean E. (1998). Consequences
of the Axiom of Choice. American Mathematical Society.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1998]
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Mathematik 1998: * Überblicke Mathematik 1998 (Springer)
* Internationaler Mathematiker-Kongress 1998 in Berlin, Deutschland * TU-Darmstadt:
4. Tagung Allgemeine Mathematik: Mathematik und Lebenswelt (September 1998)
* Thomas Hales: Keplersche Vermutung bewiesen * Borcherds wird ein Feldorden
für seine Arbeit in Automorphic-Formen und mathematischer Physik verliehen;
Gowers erhält ein für seine Arbeit in der Funktionsanalyse und
combinatorics; Kontsevich erhält ein für seine Arbeit in der
algebraischen Geometrie, algebraischen Topologie, und mathematischen Physik;
und McMullen erhält ein für seine Arbeit an der holomorphic Dynamik
und Geometrie von 3-dimensionalen Sammelleitungen. * [chr]
-
Stichworte 1998: * Frequenzkamm * ICANN *
1999
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Bridges, D., and Reeves, S. (1999). Constructive mathematics,
in theory and programming practice. Philosophia Mathematica 7/1, 65—104.
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Hesseling, Dennise (1999). Gnomes in the Fog. The Reception
of Brouwer’s Intuitionism in the 1920s. Diss. Univ. Utrecht 1999. Boston:
Birkhäuser 2003. Rez. Van Atten, Hesseling Rezension [2004]; Leon
Horsten, in: Philosophia Mathematica 13,1 (2005), S. 111–113.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm1999]
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Mathematik 1999: TU-Darmstadt: 5. Tagung Allgemeine
Mathematik: Mathematik und Realität (September 1999) * [chr]
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Stichworte 1999:
2000
"Does mathematics need new axioms?" [Feferman, 404
Online] |
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Aczel, Amir D. (2002).
Die Natur der Unendlichkeit. Reinbek: Rowohlt
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Dalen, D. van & Ebbinghaus, H.D. (2000). Zermelo
and the Skolem Paradox. The Bulletin of Symbolic Logic, Volume 6, Number
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Hendricks, V.F. et al.,(2000, eds.). Proof Theory.
Kluwer Academic Publishers.
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Zenkin, Alexander (2000). "Mistake of Georg Cantor", - Voprosy
Filosofii (Philosophy Problems), 2000, No. 2, 163-168. [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2000]
-
Mathematik 2000: * Internationales Jahr der Mathematik 2000
* TU-Darmstadt: 6. Tagung Allgemeine Mathematik: Mathematik und Mensch
(November 2000) American Mathematical Society in Los Angeles "Mathematical
Challenges of the 21st Century" * Ausschreibung von 1 Million Dollar Preisgeldern
für die Lösung von sieben mathematischen Problemen: P versus
NP; The "Hodge Conjecture"; The Poincaré Conjecture; The Riemann
Hypothesis; "Yang-Mills Existence and Mass Gap"; "Navier-Stokes Existence
and Smoothness"; and The "Birch and Swinnerton-Dyer Conjecture" *
[chr]
-
Stichworte 2000: * BSE in D *
2001
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Atten, M.v.; Dalen, D.v. & Tieszen, R. (2001). Brouwer
and Weyl: The phenomenology and mathematics of the intuitive continuum.
Department of Philosophy Urtrecht University, Logic Group Prprint Series
211. [Ps.Z: 404]
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Menzler-Trott, Eckart (2001). Gentzens Problem. Mathematische
Logik im nationalsozialistischen Deutschland. Basel: Birkhäuser.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2001]
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Mathematik 2001: TU-Darmstadt: 7. Tagung Allgemeine Mathematik:
Mathematik und Kommunikation (November 2001).
-
Stichworte 2001: * Entschlüsselung des menschlichen
Genoms * Menschliche Embryonen geklont (ACT) * Nanomikrofon * Urmensch
Äthiopien * Odyssey (Mars) * Erbut Reispflanze * PISA-Studie * Stockholmer
POP Konvention *
2002
Ridder, Lothar (2002) Mereologie
Ein Beitrag zur Ontologie und Erkenntnistheorie. Frankfurt aM: Klostermann.
(Enthält Alternativen zur "dialektischen"
ZFC, die mit der leeren Menge ihren eigenen Widerspruch enthält) |
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Aigner, Martin & Ziegler, Günther M. (2002) Das
BUCH der Beweise. Berlin: Springer.
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Deiser, Oliver (2002). Einführung in die Mengenlehre.
Berlin: Springer. > 2004.
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Hajek, Petr (2002). Metamathematics of Fuzzy Logic. Kluwer
Academic Publishers
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Schreiber, Alfred (2022). Mathematischer Konstruktivismus.
Auf der Suche nach der verlorenen Wirklichkeit. Ringvorlesung am 17. Januar
2002 Universität Flensburg. [404 Online]
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Shankar, Natarajan (2002). Metamathematics, Machines and
Godel's Proof. Cambridge University Press.
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Sieg, Wilfried (2000). Toward finitist proof theory.
In Hendricks, Vincent e.a. (eds.), Proof Theory. History and Philosophical
Significance, Dordrecht etc.: Kluwer, 95-116.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2002]
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Mathematik 2002: * Internationaler Mathematiker-Kongress
2002 in Beijing, VR China * Perelman: Beweis der Poincaré Vermutung
(2006 anerkannt; arXiv)
* Beweis catalanische Vermutung durch Preda Mihailescu * TU-Darmstadt:
8. Tagung Allgemeine Mathematik: Mathematik und ihr Bild in der Gesellschaft
(8.-10. 11.2002). * Schappacher, Norbert (2002). Politisches in der Mathematik.
Preprint Fachbereich Mathematik Universität Darmstadt . Erscheint
in Mathematische Semesterberichte.
-
Schlote, Karl-Heinz (2002, Hrsg.).
Chronologie der Naturwissenschaften. Der Weg der Mathematik und der Naturwissenschaften
von den Anfängen in das 21. Jahrhundert. Frankfurt aM: Deutsch.
-
Stichworte 2002: * Envisat * Erbgut
Malariaerreger * HESS * Nachweis Acrylamid *
2003
-
Hesseling, Dennis E. (2003). Gnomes in the fog: the
reception of Brouwer’s intuitionism in the 1920s. Basel: Birkhäuser.
[Monographie über den Grundlagenstreit]
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Inhetveen, Rüdiger (2003). Logik. Eine dialog-orientierte
Einführung. Leipzig: Edition am Gutenbergplatz. [Elegant-humorvolle
Lösung der Lügnerfrage]
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Smullyan, Raymond M. (2003). Recursion Theory for Metamathematics.
Oxford University Press.
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Tapp, Christian & Uwe Lück, Uw (2003). Transfinite
Schlussweisen in Hilbertschen Konsistenzbeweisen. Philosophie und/als
Wissenschaft Proceedings der GAP.5, Bielefeld 22., 26.09.2003 [Online]
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Kanamori, A. (2003). The empty set, the singleton, and the
ordered pair. Bull. Symbolic Logic Volume 09, Issue 3 (2003), 273-
298.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2003]
-
Mathematik 2003: * TU-Darmstadt: 9. Tagung Allgemeine Mathematik:
Mathematik präsentieren, reflektieren und beurteilen (14.-16. 11.
2003)
-
Stichworte 2003: * Ergbgut vollständig entschlüsselt
* Bio-Zement * Galileo kontrolliert verdampft * Meeresströmungsturbine
(Seaflow) * erstes geklontes Pferd *
2004
Hundert Jahre Wohlordnungssatz Zermelos Originalbeweis
aus dem Jahre 1904. Didaktisch neu aufbereitet von Gerald Kuba. In Wissenschaftliche
Nachrilchten Nr. 126 . Novemer/ Dezcmber 2004, 26-27. |
-
Deiser, Oliver (2004). Einführung in die Mengenlehre.
Die Mengenlehre Georg Cantors und ihre Axiomatisierung durch Ernst Zermelo.
Berlin: Springer. [2. verb. und wes. erweiterte Auflage um ca. 230 S.]
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Emrich, Johannes (2004). Die Logik des Unendlichen. Rechtfertigungsversuche
des tertium non datur in der Theorie des mathematischen Kontinuums. [Dissertation
FAU Erlangen] Berlin: Logos
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2004]
-
Mathematik 2004: * D: TU-Darmstadt: 10. Tagung Allgemeine
Mathematik: Sinn und Bedeutung von Mathematik (22.4. - 24.4.2005) * D-404:
Bundeswettbewerb *
-
Stichworte 2004: * Klonfälschung Hwang Woo Suk
* Computerwurm Mydoom * 2 neue chem. Elemente * Ruinen Abu Dhabi * Messinger
Start zum Merkur * Spirit & Opportunity auf dem Mars gelandet * Mars
Express * Cassini erreicht Saturn * Transplantation von 8 Organen
*
2005
-
Arpaia, Roberto (2005). Sulla negazione dell'assioma di fondazione,
Epistemologia, 27 (2). [Abs]
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Taschner, Rudolf (2005). Der Zahlen gigantische Schatten.
Wiesbaden: Taschner Rudolf.
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Weaver, Nik (2005). Is set theory indispensable? Department
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Wolf, Robert, S. (2005). A Tour Through Mathematical Logic.
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Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2005]
-
Mathematik 2005: * 404: D:
Bundeswettbewerb *
-
Stichworte 2005: * *
2006
Tapp (2006, S.
376) zum Hilbert Programm (HP): "So läßt sich abschließend
zur Frage nach dem Erfolg des HP Folgendes festhalten: Als Forschungsprogramm,
das eigene interessante (meta-) mathematische Erkenntnisse hervorbringt,
ist das HP sehr erfolgreich gewesen. In Bezug auf die ursprüngliche
Zielsetzung, eine unanfechtbare finite Grundlagensicherung der Mathematik
zu liefern, war es weniger erfolgreich. Ob die angezielten Widerspruchsfreiheitsbeweise
mit den Gödelschen Sätzen als prinzipiell unmöglich nachgewiesen
sind, läßt sich nicht ohne weiteres eindeutig beantworten. Hilberts
erklärtes Ziel war es jedenfalls auch, mit Gentzen gesprochen,
„das mathematische Grundlagenproblem der Philosophie zu entziehen
und es soweit wie irgendmöglich mit den eigenen Hilfsmitteln der Mathematik
zu behandeln.“ GENTZEN, Gegenwärtige Lage [1938a], 7–8
Er wollte, nach eigener Darstellung, durch seine Beweistheorie
„die Grundlagenfragen in der Mathematik als solche endgültig
aus derWelt schaffen.“
HILBERT, Grundlagen Mathematik [1928], 1
Mit diesem Anspruch ist er grandios gescheitert."
Diller (2006, S. 16): "Die mathematische Logik wird heute meistens
in folgende Gebiete unterteilt, die alle auf die Prädikatenlogik Bezug
nehmen:
-
Beweistheorie und Intuitionismus
-
Rekursionstheorie
-
Modelltheorie
-
Mengenlehre
Diese Teilgebiete existieren keineswegs getrennt nebeneinander, sondern
sie beeinflussen sich gegenseitig und sind in ihren modernen Entwicklungen
in vielfältiger Weise verknüpft. In steigendem Maße wirken
sie auch in zahlreiche Gebiete der Mathematik und der Informatik hinein." |
-
Diller, Justus (2006) Klassische Präadikatenlogik Kurseinheit
1: Sprache, Semantik und Syntax der Präadikatenlogik. FernUniversität
Hagen. [pdf im Netz]
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Herrlich, Horst (2006). Axiom of Choice. Series: Lecture
Notes in Mathematics, Vol. 1876. Berlin: Springer.
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Mückenheim, Wolfgang (2006). Die Mathematik des Unendlichen.
Reihe: Mathematik. Shaker-Verlag. [Präsentation]
-
Murawski, Roman (2006). Recursive Functions and Metamathematics:
Problems. Springer.
-
Tapp, Christian (2006). An den Grenzen des Endlichen. Erkenntnistheoretische,
wissenschaftsphilosophische und logikhistorische Perspektiven auf das Hilbertprogramm.
Dissertation LMU. [Online]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2006]
[W]
-
Mathematik 2006: * Internationaler Mathematiker-Kongress
2006 in Madrid, Spanien * Perelman [>2002] lehnt
Fields Medaille und Preisgeld ab [W,
404:
NOVOSTI,
Zeit,
] * 404: D: Bundeswettbewerb
* Cantormedaille Hans Föllmer (stochastische Analysis, Finanzmathematik)
*
-
Erwägen Wissen Ethik (EWE), Heft 3, 2006. Themenschwerpunkt
Mathematische Grundlagenprobleme und Naturalismus. [Info]
Stichworte 2006:
2007
-
Clasen, Brigitte (2007). Riskante Kalküle – Über
Paradigmen und Kontexte informatischen Handelns. Dissertation Fachbereich
Informatik Universität Hamburg. Hittfeld.
-
Ebbinghaus, Heinz-Dieter (2007). Zermelo and the Heidelberg
Congress 1904. Historia Mathematica, Vol. 34, 4, Nov. 2007,
428-432 .
-
Kleinert, Ernst (2007). Mathematik, Schrift und Kalkül.
Hamburger Beiträge zur Mathematik Nr. 274, Juni 2007. [PDF]
-
Peckhaus, Volker (2007). Die Zeitschrift für die
Grundlagen der gesamten Mathematik. Ein gescheitertes Zeitschriftenprojekt
aus dem Jahre 1908. Mathematische Semesterberichte,
Vol. 54, No. 1, 1432-1815. [Q]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2007]
[Mat]
-
Mathematik 2007: * 404: D:
Bundeswettbewerb *
-
Stichworte 2007:
-
Hering, W.T. (2007). Wie Wissenschaft ihr Wissen schafft.
Vom Wesen naturwissenschaftlichen Denkens. Reinbek: Rowohlt.
2008 Internationales Jahr der Mathematik
-
Deiser, Oliver (2008). Reelle Zahlen: Das klassische Kontinuum
und die natürlichen Folgen. [2. korr. & erw. A.] Berlin: Springer.
-
Heuser, Harro (2008). Unendlichkeiten. Nachrichten
aus dem Grand Canyon des Geistes. Wiesbaden: Teubner. [Inhaltsverzeichnis]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2008]
[Mat]
-
Mathematik 2008: * Kalender
[„Das Unendliche ist ein Quadrat ohne Ecken.“ (Chinesische Spruchweisheit)]
* Wanderausstellung verfolgte jüdische Mathematiker * Cantormedaille
Hans Grauert (Komplexe Analysis, algebraische Geometrie) *
-
Stichworte 2008:
2009
-
Pohlers, Wolfram (2009) Proof Theory. Berlin:
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2009]
[Mat]
-
Mathematik 2009:
-
Stichworte 2009:
2010
-
Stillwell, John (2010). Roads to infinity. Deutsch 2014 bei
Springer.
-
Mathematik: Cantormedaille Matthias Kreck (Topologie) *
-
Stichworte 2010:
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2010]
[Mat]
2011
-
Böhne, Sebastian (2011) Auf dem Weg zu einer Definition
der Mathematik. Forschungsseminar (551): Was ist Mathematik? Universitäat
Potsdam. [Vergleicht Intuitionismus und Formalismus]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2011]
[Mat]
-
Mathematik:
-
Stichworte 2011:
2012
-
Felgner, Ulrich (2012) Das Induktions-Prinzip. Jahresber
Dtsch Math-Ver (2012) 114:23–45.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2012]
[W] [Mat]
-
Mathematik: *
-
Stichworte 2012: Physik: Higgs-Teilchen (CERN)
2013
Homotopy Type Theory Univalent
Foundations of Mathematics. [PDF-404]
Tilo führt im science-blog (Mathlog) aus: "... Konkurrenz erwächst
der Zermelo-Frenkel-Mengenlehre nun seit einigen Jahren durch die Homotopietypentheorie
(HoTT), deren Grundidee es wohl ist, Typen von Objekten durch Homotopietypen
topologischer Räume zu repräsentieren.
Die Protagonisten (am bekanntesten wohl Wladimir
Wojewodski) argumentieren, dass dieser Zugang für die Erstellung computerüberprüfbarer
Beweise besser geeignet sei – das wird aber wohl nicht von allen Experten
so gesehen.
Jedenfalls, und das war jetzt der Anlaß dieses Artikels,
scheint sich das Thema HoTT vs. ZFC zu einem veritablen Grundlagenstreit
zu entwickeln. Auf Google+ findet sich aktuell ein polemischer Artikel
zu Konflikten auf der “Foundations of Mathematics”-Mailingliste und auch
im n-Category Café wird das Thema kontrovers diskutiert.
Bisher habe ich freilich noch von keinem relevanten mathematischen
Lehrsatz gehört, der in dem einen Axiomensystem richtig wäre
und bei dem anderen Zugang aber nicht. Und solange es dabei bleibt, muss
man sich als Mathematiker über den neuen Grundlagenstreit wohl genauso
wenige Gedanken machen wie über die früheren." |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [dhm2013]
[Mat]
-
Mathematik: *
-
Stichworte 2013:
2014
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [dhm2014]
[Mat]
-
Mathematik: *
-
Stichworte 2014:
2015
Neue Zusammenfassung von "Alle
und Jeder" mit folgenden Hauptbedeutungen von "alle":
-
allej jeder beliebige einzelne
aus einer (definierten) Gesamtheit: Für jeden gilt ...
-
allek zusammen aus einer (definierten)
Gesamtheit, die Kardinalzahl (Anzahl): So viele sind es.
-
allep als potentiell unendliches Fortfahren können,
z.B. 1,2,3, ...
-
allea tatsächlich angebbare (nicht nur aufzählbare=anzählbare)
-
alleg zusammen als Ganzes oder Gesamtheit,
die Elemente zu einer Menge zusammen gefasst (bislang in zwei bekannten
Hauptformen: mathematisch und soziologisch/sozialpsychologisch), z.B. die
Gesamtheit der natürlichen Zahlen.
-
alles zusammen als Summe aller Teile,
z.B. 1+2+3=6.
-
alle? sonstiges alle.
|
-
Arpaia, Roberto (2005). Sulla negazione dell'assioma di fondazione,
Epistemologia, 27 (2). [Abs]
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2015]
[Mat]
-
Mathematik: *
Stichworte 2015:
2016
Kontinuumproblem gelöst
"Zwei Mathematiker haben bewiesen, dass zwei Unendlichkeiten gleich
groß sind. Sie haben damit ein großes Rätsel der Mathematik
gelöst. Malliaris und Shelah haben ihren Beweis, dass beide Größen
gleich sind, 2016 im "Journal of the American Mathematical Society" veröffentlicht."
[Spektrum.de] |
-
Böhne, Sebastian; Knobelsdorf, Maria & Kreitz, Christoph
(2016) Mathematisches Argumentieren und Beweisen mit dem Theorembeweiser
Coq, In: Hochschuldidaktik der Informatik - HDI 2016 - 7. Fachtagung des
GI-Fachbereichs Informatik und Ausbildung/Didaktik der Informatik, pp.
69-80, Potsdam, 2016.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2016] [Mat]
-
Mathematik: *
-
Stichworte 2016:
2017
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [dhm2017] [Mat]
-
Mathematik: *
-
Stichworte 2017:
2018
-
Der Bonner Mathematiker Peter Scholze bekommt die Fields-Medaille
-
Mückenheim, Wolfgang (20 Nov 2018) Transfinity,
A Source Book. PDF-Online.
-
Mathematik-Olympiade in Würzburg.
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen (Auswahl):
[dhm2018] [Mat]
-
Mathematik: *
-
Stichworte 2018:
2019
Bedürftig, Thomas & Murawski, Roman (2019, 4.A.) Philosophie
der Mathematik. Berlin: De Gruyter.
"Mengenlehre-Problem gelöst Unendlich ist doch
nicht gleich unendlich. Es scheint paradox, aber in der Mathematik gibt
es verschiedene Unendlichkeiten. Forscher der TU Wien haben nun ein wenig
Ordnung in das Problem gebracht." [Der Standard 19.08.2019] Originalarbeit:
https://arxiv.org/pdf/1708.03691.pdf |
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [dhm2018] [Mat]
-
Mathematik: *
-
Stichworte 2019:
2020
Wissenschaften, Wissenschaftstheorie und Weltgeschehen
(Auswahl): [dhm2018] [Mat]
-
Mathematik: *
-
Stichworte 2018:
Ende des chronologischen Teils (bibliographisches Skelett)
Personenregister * Hilfskriterien
zur Einteilung und Zuordnung zu einer Position.
Q:=Quelle der Zugehörigkeit, wenn nicht allgemein
bekannt. W:=dt. Wikipedia, W.nl:=Wikipedia niederländisch, W.en:=
Wikipedia englisch.
Mt=Mac
Tutor Mathe, Ml:=Meyers
Lexikon Online 2009 abgeschaltet: 6. Auflage bei Zeno.org.
Die folgende Einteilung bedarf noch einiger Überprüfung
und ist daher mit Vorsicht zu geniessen. Problembeispiel: Obwohl Bolzano
als Begründer unterschiedlich ausgeprägter unendlicher 'Vielheiten'
gelten kann, glaubt er nicht [1851], dass diesen unterschiedlich
unendlichen Größen eine Zahl zugeordnet werden kann. |
Traditionelle
mit Anerkennung des aktual Unendlichen
Die grosse Mehrheit der MathematikerInnen anerkennen Cantors aktual
Unendliches, in der "Gründerzeit" und Hauptstreitphase waren dies
u.a.:
_
Ackermann, Wilhelm [1, ] * Bernstein,
Felix [1, ] * Bernays, Paul
[1, 404: ETH,
Mt,
] *Cantor, Georg [1, ] * Dedekind,
Richard [1, ] * Finsler, Paul
[1, Mt,]
* Fraenkel, Abraham [1, ] * Gentzen,
Gerhard [1, ] * Gödel, Kurt
[1,] *Hausdorff, Felix * Hessenberg, Gerhard
[Q, Mt,] * Hilbert, David
[1, ] * Neumann. John v. [1,]
* Russell, Bertrand [1,
] * Tarski, Alfred [Online,
1, ] *Whitehead, A. N. [1,]
*Zermelo, Ernst [1, ]
Kritiker,
Konstruktivisten, Intuitionisten, Halbintuitionisten,
Finitisten
Aristoteles (Q),
* Baire, René [Q,
1,] * Bishop, Erret [1,
Mt.,]
* Borel, Émile [Q,1,
] * Brouwer, L.E.J. [1, W.nl,]
* Burali-Forti, Cesare [Q,1,Mt,
,] * Dalen, von Dirk [1,W.nl,]
* Du Bois-Reymond, P. [Q,1,W,] *
Dingler, Hugo [Q, ] * Dummett,
Michael [1, W,]
* Euklid [Q,1,]* Feferman,
Solomon [Q,1,W,] *Gauß, C.F. (Q,
) * Gordan, Paul [Q=1,Mt;
] * Hadamard, J.S. [Q,
1, ] *Hermite, Charles [Q,1,
] * Heyting, A. [1,
W.nl,]
*Kleene, S.C. [1, Mt, ] * Kolmogorow,
A.N. [, Bibl,
] *König, Julius [1,Mt.W,]
*Kronecker, Leopold [1, ] * Lebesgue,
Henri L. [1, W.fr,]
* Martin-Löf, P. [Q, 1,Mt.W,] *Lorenzen,
Paul [1,] * Luzin, N.N.
[Q, 1, Mt,W,]
* Markov, A.A. [Q,1,] * Peano,
Guiseppe [Q, 1, ] * Poincaré,
Henri [1,
W.fr,]
*Skolem, A. Thoralf [Q1,Q2,
Mt,
] * Vallée-Poussin, C.J.G.N.
[Q,Mt,
W.fr]
* Weyl, Hermann [1, Mt,
404:
Uni Göttingen,
] * Wittgenstein, Ludwig
[1,]
Ausserhalb
des Streits Stehende/ Zwischenstellung / Vor der Zeit / noch nicht geklärt
Bolzano, Bernhard [Q, ] * Church,
Alonzo [1,W.en,]
*Cohen, Paul [1, Mt,
] *Frege, Gottlob [, Biblio,
] * Herbrand, Jacques [Q, Mt,
] *Hermes, Hans [1,] * Jourdain,
Philip [Q,Mt,W.en,]
*Löwenheim, Leopold [Thiel,
Mt.,]
* Peirce, Carles Sanders
[1,W,] Richard, Jules [1,
Mt,
W,] * Schröter, H.E. [1,
Mt.,]
*Schröder, F.W.K.E. [1,
Mt,W,]
*Schütte, Kurt [1,W,] * Turing,
Alan [1, Mt,
] ?
Literatur (Ergänzungen, Sammelbände,
Spezialfragen, Geschichte, ... [Auswahl])
Siehe bitte auch Literatur der Seiten Beweisund
beweisen:
Verteilerseite,
Materialien
zur Kontroverse um das Unendliche und Analogie,
Erfinden, Heuristik, Intuition, Irrtum, Kreativmethoden, Problemlösung,
Produktives Denken, Schöpferische Prozesse > hier.
*
-
Asimov,
Isaac (dt. 1996, engl. 1989). 500 000 Jahre Erfindungen und Entdeckungen.
Augsburg: Bechtermünz (Weltbild).
-
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John, D. (dt. 1999, engl. 1992). Ein Himmel voller Zahlen. Auf den Spuren
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der Mathematik. 1.Band Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1200
n. Chr. Leipzig: Teubner. [404 Online]
[ ,B,
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-
Cantor, Moritz (1892f). Vorlesungen über Geschichte
der Mathematik 2. Band: Von 1200-1668. Leipzig: Teubner. [Online]
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Cantor, Moritz (1898f). Vorlesungen über Geschichte
der Mathematik 3. Band: Von 1668 - 1758. Leipzig: Teubner.
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Mathematik. 4. Band. Überblick über die Zeit von 1758 bis
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Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben? Beiträge zum Konstruktivismus.
München: Piper. [ISBN 3-492-20373-6]
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Hans (2008). 6000 Jahre Mathematik. Band 1: Eine kulturgeschichtliche Zeitreise
1 - Von den Anfängen bis Euler. Berlin: Springer. ISBN: 9783540771890.
[I]
-
Wußing, Hans (2009). 6000 Jahre Mathematik. Band 1:
Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 2 - Von Euler bis zur Gegenwart. Berlin:
Springer.
-
Zach, Richard (2004). Hilbert’s “Verunglückter Beweis,”
the first epsilon theorem and consistency proofs. History and Philosophy
of Logic 25: 79–94.
_
Links (Auswahl: beachte)
Adressat
hat keine gültige Weiterleitung eingerichtet, daher habe ich die URL
gelöscht, um 404-Linkfehlermeldungen zu vermeiden. Aus dem Link kann
aber entnommen werden, dass es die Seite einmal gegeben hat, oft auch noch
gibt. Spitzenreiter beim Adressenändern scheinen das Digitalisierungszentrum
Göttingen und das Deutsche Histprische Museum zu sein: die Bedeutung
von Kontinuität und Konstanz wird bei einigen Bibliotheklen leider
nicht so gepflegt, wie das zu wünschen ist.
-
mathworld * planetmath
* eom * EoM
* plato * MacTutor
* Math-DB * DMV
* Mathematik.de
* Virtuelle Ausstellung
* W.en * W
* Fieldsmedaillen
*
-
Project Gutenberg:
-
Geschichte der Logik 1900-1935. [Q]
-
Geschichte
der Mathematik, Wissenschaften und Technik.
-
Empirische, Geistes- und Sozialwissenschaften: Astronomie [97-05]
* Archäologie: * Chemie: * Biologie: ,Genetik: 1,
, * Geographie * Geschichte: * Informatik: * Medizin * Philosophie:
* Physik * Psychologie: ,Stangl,
Soziologie: 404: DGS,
404:
Socioweb,
ZO,
* Technik:, Internet [1,2,3],
-
Foundations of mathematics.
-
AN DEN GRENZEN DES ENDLICHEN — ERKENNTNISTHEORETISCHE, WISSENSCHAFTSPHILOSOPHISCHE
UND LOGIKHISTORISCHE PERSPEKTIVEN AUF DAS HILBERTPROGRAMM: [PDF]
-
Project Euclid: Journals.
-
Mathe
Zeitschriften UB-Erlangen *
-
Paradoxien der Mengenlehre: [ ,W.en,]
-
404: Cantor-Gesellschaft.
* 404: Cantor Schriftenverzeichnis
*
-
Bulletin of the American Mathematical Society [Online]
-
Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).
-
404: Meyers
Lexikon Online [enthält viel 404: Information
zur Mathematik], hier abgekürzt mit [Ml]
-
DMV-Geschichte.
-
Beziehungsgeflecht in der Gründungsphase der deutschen Mathematikervereinigung.
[404: PDF, S.4]
-
MathDiss International.
Wissenschaftliche Zeitschriften (News):
* Elektr.Zeitschr.Bib.Uni
Regensburg * idw * Nature
* Science * Spectrum
* The Lancet * Wissenschaft.de
*
Einzelbeiträge unterschiedlichster Herkunft, Form und Tiefe:
-
Hartmann, Johanna: Barbiere und sonstiger Zwist in der Mathematik um 1900.
[404: Q-Feministische
Perspektiven]
-
Petersen, Kai: "Eine Menge stelle ich mir vor wie einen Abgrund". Die Grundlagenkrise
der Mathematik [404 Q-Feuilleton]
-
Scholz, Erhard (Wuppertal): Die Gödelschen Unvollständigkeitssätze
und das Hilbertsche Programm einer finiten Beweistheorie [PDF].
-
Strathewerd, Rolf: Löst der Neo-Logizismus die Grundlagenkrise der
Mathematik? [404 PDF-Bachelorarbeit
Philosophie]
-
Tapp, Christian (2006). An den Grenzen des Endlichen. Erkenntnistheoretische,
wissenschaftsphilosophische und logikhistorische Perspektiven auf das Hilbertprogramm.
Dissertation LMU. [Dissertation-Online]
Mathematik-Didaktik
-
Bundeswettbewerb: [404: A]
-
Uni Hildesheim: mathematica didactica 1978-2003 [404: A]
-
Vollrath, Hans-Joachim Gesammelte Abhandlungen: [Online]
-
Die Wurzel.
-
Mathematikdidaktische Grundsätze [404: A]
Rolle der Mathematik in Kultur und Gesellschaft
A.Schreiber: Ist Mathematik unsere unsichtbare Kultur? [404: Online]
Ungewöhnliche Verbindungen
-
Wahrheit in Mathematik und Theologie. 4.2.1 Die Grundlagenkrise der Mathematik.
[Online]
_
Glossar, Anmerkungen/
Endnoten
GIPT= General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
Kürzel: Q:=[Online] Quelle. W:=dt. Wikipedia,
W.nl:=Wikipedia niedeländisch, W.en:= Wikipedia englisch.
Mt=Mac
Tutor Mathe, Ml:=Meyers
Lexikon Online.
___
Apokalyptische
Dramaturgie der Logiker. Die Logiker behaupten gerne mit apokalyptisch
dramaturgischer Note, dass man aus einem Widerspruch in einer Theorie jeden
beliebigen Satz herleiten könne. Tatsächlich wurden bislang schon
viele Widersprüche gefunden, was weder die gesamte Mathematik zum
Einsturz brachte noch sonst zu größeren unerwünschten Wirkungen
führte (> Beweisfehler).
Man beseitigte den Widerspruch, modifizierte oder korrigierte eine "Theorie"
und die Welt war wieder in Ordnung. Ich bin mit meiner Auffassung nicht
allein, sondern finde Unterstützung bei Curry (1951, S. 61; zit. n.
Meschwoskowski 1985, S. 91).
„Wie wohl bekannt ist, besteht Hilbert auf der Widerspruchsfreiheit
als Kriterium für Richtigkeit. Ich vermute, daß der Grund der
ist, daß er - wie alle Intuitionisten - a priori eine Rechtfertigung
sucht... Ich behaupte, daß ein Beweis der Widerspruchsfreiheit weder
notwendig noch hinreichend für die Widerspruchsfreiheit ist ... Wenn
nämlich ein Widerspruch entdeckt werden sollte, dann bedeutet dieses
nicht ein vollständiges Versagen des Systems, sondern, daß eine
Veränderung und Verbesserung notwendig ist."
Siehe auch die kühn-gelassene Bewertung Hessensbergs
(1908).
___
Axiome der Mengenlehre.
Axiome repräsentieren Annahmen, die unmittelbar einsichtig sein
sollen und die Basis einer Theorie bilden, aus denen mit Hilfe einsichtiger
Schlussregeln Folgerungen (Theoreme) abgeleitet werden können. Das
trifft für einige Axiome der Mengenlehre nicht zu -
Ausnahme z.B. Extensionalität - , schon gar nicht, wenn man
das Hilbertsche Gemeinverständlichkeitskriterium anlegt [Q]:
-
Aussonderung. Zu jeder Menge M gibt
es eine Teilmenge M1 mit den Elementen von M, für die eine Aussage
A zutrifft. Beispiel: einer bestimmten Nation (M1) in Europa (M) anzugehören.
[ZF]
-
Auswahl. Aus einer Menge M von paarweise
disjunkten nichtleeren Mengen M1,M2, ... kann eine Menge A gebildet werden,
die genau ein Element m1 aus M1, m2 aus M2, ... enthalten. [ZF] Allgemeines
Bild für den endlichen Fall: Aus jedem Wahlkreis kommt eine Abgeordnete
in das Parlament. Problem: aus unendlichen Gesamtheiten kann man nicht
"wirklich" (effektiv) alle Repräsentanten auswählen. Aber das
geht auch sonst vielfach nicht und trotzdem kann man wahre Aussagen machen,
wie z.B. alle geraden Zahlen sind durch 2 teilbar. Im Grunde ist das Axiom
trivial mit dem Inhalt: wenn etwas da ist, verschwindet es nicht von selbst,
im endlichen wie im unendlichen Fall, wobei es im unendlichen Fall dann
problematisch sein kann, wenn unklar ist, ob etwas da ist.
-
Ersetzung. Für jede Menge M gibt es
eine Menge B, deren Elemente genau die Bilder der Menge M unter der Abbildung
F sind. Deiser (o.J., S. 280): "Kurz und anschaulich: 'Das Bild einer Menge
unter einer funktionalen Eigenschaft ist eine Menge.'" [ZF]
-
Extensionalität. Zwei Mengen
heißen gleich, wenn sie die gleichen Elemente enthalten. [ZF]
-
Fundierung. Jede nichtleere Menge M enthält
ein Element E, das mit M kein Element gemeinsam hat. [ZF]. Geschichte:
Mirimanoff 1917, Finsler 1926,
J.v. Neumann 1929, Zermelo 1930.
Arpaia (2005) führt aus: "Exceptions to this
point of view are the investigations of D. Mirimanoff (1917-20) and P.
Finsler (1926), which contain deep mathematical intuitions about non-well-founded-sets.
In their works various definitions of isomorphism and equality between
sets are analyzed, and the expressive limits of Zermelo’s axiom of extensionality
in the case of non-well-founded sets are criticized. While considering
this kind of questions, Mirimanoff gives a definition of isomorphism that
is very similar to the modern definition of bisimulation, and Finsler bases
the analysis of the concept of set on the discovery of a deep correlation
between sets and graphs, both fundamental topics of investigation in set
theory during the last twenty years."
-
Komprehension > Aussonderung.
[Skolem 1957]
-
Leere Menge. Name der Menge, die
keine Elemente enthält ("nichts"). [> Ver-mengungen]
-
Mengenbildung. Nach Haupt (1971, S.
118). Axiom bei Whitehead & Russel, bei Zermelo unterteilt in die vier
Axiome der Aussonderung, Potenzmenge, Vereinigung und Paarmenge.
-
Paarmenge. Aus M1 und M2 kann die Menge
M gebildet werden, die genau M1 und M2 als Elemente hat. [ZF]
-
Potenzmenge. Für jede Menge M gibt
es eine Menge P(M), die Potenzmenge heißt und aus allen Teilmengen
von M und M selbst besteht. [ZF]
-
Reduzibilität. B. Russell
(1908): Zu jeder beliebigen einstelligen Aussagefunktion P gibt es eine
äquivalente prädikative Aussagefunktion Q. [404: Online]
-
Regularität > Fundierung.
-
Unendlichkeit. Es gibt eine Menge M,
die mit einem Element m1 in M1 enthält. [ZF]
-
Vereinigung. Zu einer Menge M1 gibt es
eine Menge M2, die die Elemente von M1 enthält (sie kann auch mehr
enthalten im Unterschied zum Paarmengenaxiom). [ZF]
___
Baire, R.-L. Von Christian Thiel
in Mittelstraß
1984, Bd. 2, S. 23f) zu den "Halbintuitionisten" gerechnet. Ergibt
sich z.B. auch aus der Auseinandersetzung mit Zermelo (1908,
§2, S. 111 Fußnote **)
___
Beispiel Meschkowski (1985,
5.A., S, 53f).
___
Bolzano, B. Bolzano anerkennt
nicht nur Aktual Unendliches, er kann sogar als Schöpfer der Theorie
unendlicher Vielheiten angesehen werden. Meschkowskis (1978, S. 153)
führt in "Richtigkeit und Wahrheit in der Mathematik" aus (fett-kursiv
von RS: "Wir wollen als bemerkenswert festhalten, daß sich
die Cantorschen trans-finiten Zahlen gewiß nicht als 'Abstraktionen
aus sinnlichen Wahrnehmungen' deuten lassen, auch nicht aus „Extrapolationen"
von Erfahrungen mit natürlichen Zahlen. Cantors transfinite Zahlen
waren wirklich neu. Viele Mathematiker vor Cantor lehnten (wie Kepler und
Gauß) das „aktual Unendliche" überhaupt ab. Andere (wie Leibniz
und Bolzano) ließen es zwar gelten; aber sie waren davon überzeug!
(Bolzano spricht es aus), daß es jedenfalls keine 'unendlichen
Zahlen' geben könne. Cantor führt die transfiniten Zahlen ein
und entwickelt ihre Arithmetik, die sich weitgehend von den Rechengesetzen
für natürliche Zahlen unterscheidet." Leider belegt Meschkowski
seine Quelle nicht genau.
In §16 (Die Menge aller Grössen) der
Paradoxien
des Unendlichen findet sich aber eine Stelle, die man im Sinne Meschkowskis
verstehen kann (fett-kursiv von RS): "... Die Menge aller Zahlen
zeigt sich sofort als ein nicht zu bestreitendes Beispiel einer unendlich
großen Größe. Als einer Größe, sage ich; freilich
aber nicht als Beispiel einer unendlich großen Zahl; denn eine
Zahl ist diese unendlich große Vielheit allerdings nicht zu nennen,
wie wir nur eben im vorigen Paragraphen bemerkten. Wenn wir dagegen die
Größe, die in Beziehung auf eine zur Einheit angenommene andere
unendlich groß erscheint, nun selbst zur Einheit machen und die vorhin
als Einheit betrachtete mit ihr messen: so wird sich diese jetzt als unendlich
klein darstellen."
Es gibt aber auch noch Paragraphen zum Thema "Rechnung
mit dem Unendlichen": §§29f.. Siehe auch 1851.
___
Borel, Émile Von Christian
Thiel in Mittelstraß
1984, Bd. 2, S. 23f) zu den "Halbintuitionisten" gerechnet. Ergibt
sich z.B. auch aus der Auseinandersetzung mit Zermelo (1908,
§2, S. 111 Fußnote **)
___
Def. 8 definiert. dtv-Atlas zur Mathematik
(1982), Bd.1., S.45:
___
Cantors erste Reaktionen
werden unterschiedlich beschrieben. Meschkowski berichtet in seinem Cantorbuch
(S.165f): "Über die Haltung Cantors nach diesem Vortrag gehen die
Berichte von Teilnehmern an der Tagung auseinander. Schoenfließ schreibt
in seinem Nachruf „Zur Erinnerung an Georg Cantor" 227), 'daß er
von vorne herein das Königsche Resultat trotz seiner exakten Beweisführung
nicht für richtig hielt'. 'Er pflegte scherzweise zu sagen, er hege
kein Mißtrauen gegen den König, nur gegen seinen Minister'.
[>166] Kowalewski berichtet aber (S. 202): 'Cantor ergriff damals das Wort
in tiefer Bewegung. Es kam darin auch ein Dank gegen Gott vor, daß
er ihm vergönnt habe, diese Widerlegung seiner Irrtümer zu erleben.'"
Das wäre denn, stimmte es, eine ziemlich merkwürdige und unverständliche
Reaktion.
Meschkowski fährt fort: "Am nächsten Tag
freilich stellte sich schon heraus, daß der Königsche Beweis
falsch war. 'Zermelo, ein äußerst scharfsinniger und rasch arbeitender
Denker, machte diese wichtige Feststellung'. Schoenfließ weiß
noch von einem 'Nachkongreß' in Wengen zu erzählen, auf dem
sich Hilbert, Plen&el, Hausdorff und Schoenfließ zusammenfanden.
Auch Cantor kam noch dazu, und es war „geradezu ein dramatischer Augenblick,
als Cantor eines Morgens in dem Hotel erschien, in dem Hilbert und ich
wohnten, im Frühstücksaal geraume Zeit auf uns wartete, um überreif
zur Aussprache, wie er war, uns und der Umwelt sofort eine neue Widerlegung
des Königschen Theorem vorzuführen".
Die Berichte von Kowalewski und Schoenfließ decken sich nicht
in allen Einzelheiten. Aber es wird doch durchaus klar, daß die Mengenlehre
zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Vordergrund des Interesses für viele
Mathematiker stand. Man erkannte die Bedeutung der Cantorschen Ideen, und
jüngere Mathematiker sahen ihre Aufgabe darin, das Werk Cantors fortzusetzen."
Soweit Meschkowski.
___
Denkschwierigkeiten. Sie betreffen
hauptsächlich die Begriffsbildung, Existenzbegriff, Trennung von Objekt
und Metasprachen, zulässige Beweismittel und zirkelfreie Begründungen.
___
Effekt- und Gauklermathematik.
Damit
sind natürlich nicht die zugrundeliegenden Theoreme, sondern deren
effektheischende mediale Aufbereitung und Vermarktung (Populärliteratur)
gemeint. Teilweise scheint es eine gefährliche Nähe zu Sophistik
und Zauberei zu geben.
___
Eine
Erklärung, weshalb Gödel ankam und Finsler nicht findet sich
in Ketelsen (1994,
S. 132):
___
formalistisch-technizistisch.
Die Mathematik hat sich extrem anwender-unfreundlich entwickelt und ist
für NichtmathematikerInnen oft unverständlich(>Goethe).
Die gigantische formelsymbolistische Kryptographie ist wenig Nachbarschafts-
und Anwenderfreundlich und steht im krassen Gegensatz zu Hilberts gemeinverständlichem
Rasiermesser [Q].
___
Hadamard, J. Von Christian Thiel in
Mittelstraß
1984, Bd. 2, S. 23f) zu den "Halbintuitionisten" gerechnet. Ergibt
sich z.B. auch aus der Auseinandersetzung mit Zermelo (1908,
§2, S. 111 Fußnote **)
___
Hermite. Poincaré
(1913, S. 91): "Niemals bin ich einem Mathematiker begegnet, der in
höherem Maße ein Realist im Sinne Platos war als Hermite und
doch kann ich behaupten, daß ich keinem entschiedeneren Gegner der
Cantorschen Richtung begegnet bin."
___
Hilfskriterien
zur Einteilung und Zuordnung zu einer Position.
Die - heuristischen - Kriterien sind teilweise noch unscharf und zu
wenig operational bestimmt. Meschkowski (1985, S. 54) verwendet nur drei
(eingeschränkte Geltung des tertium non datur, Ablehnung des Aktual
Unendlichen, konstruktive Begründung), Thiel (1972) fünf Kriterien
(Platonismus [160], Ästhetik [162], Einfachheit [165], Pragmatik [167],
Unentbehrlich [168] = notwendig).
-
Ästhetische Argumente mit konstruktiv
= unschön, klassische (traditionell) = schön, elegant, kunst-
und stillvoll (dieser Aspekt wird von Thiel (1972, 162-165) als ein wichtiger
im Grundlagenstreit angesehen und ausführlich erörtert; von mir
hier vernachlässigt, da ich die Schönheit einer mathematischen
Ausführung nicht beurteilen kann).
-
Aktual Unendliches: zulässig (+), unzulässig
(-), bedingt zulässig (b), unentschieden (u), unklar (?).
-
Alle
und jeder. Zwischen Alle als Zusammenfassung zu einer Gesamtheit
und Jeder wird streng getrennt (+) oder nicht (-). Anmerkung: Nach
Poincaré machte Russell die Verwechslung von alle
und jeder für die Antinomien verantwortlich (Zitat).
-
Aufwendig, unbequem, schwierig (konstruktiv)
gegenüber leicht, bequem, leicht ("klassisch"). Dieses Argument spielt
auch mit dem ästhetischen zusammen.
-
Bedingte Beweise - x ist beweisbar, wenn
y beweisbar wäre - werden hinsichtlich ihres Beweiswerts kritisch
gesehen (+) oder nicht (-).
-
Existenzbehauptungen müssen
zu konkreten Ergebnisse führen. Existenzbehauptungen, z.B. eine kleinste
Zahl existiert in der Menge X, muss a.a.O. angegeben werden können.
Werden Aussagen über einen Vertreter einer potentiell unendlichen
Folge gemacht, muss ein Weg angegeben werden, wie die Aussage konkret überprüft
werden kann:zulässig (+), unzulässig (-), bedingt zulässig
(b), unentschieden (u), unklar (?).
-
Formal-syntaktische (klassische)
gegenüber freier (intuitionistischer) Orientierung.
-
Indirekter Beweis: zulässig
(+), unzulässig (-), bedingt zulässig (b), unentschieden (u),
unklar (?).
-
Mengenlehre: uneingeschränkte Befürwortung,
eingeschränkte Befürwortung, speizifische Befürwortung,
Ablehnung.
-
Metasprachliche und Objektsprachliche
Ausdrücke: (+) werden explizit gekennzeichnet, (-) müssen aus
dem Zusammenhang erschlossen werden und werden nicht explizit unterschieden..
-
Grenzen. Nach unten oder oben nicht abgeschlossene
Mengen können nicht zu einer Gesamtheit "alle" zusammengefasst werden.
-
Platonische Orientierung,
teilweise auch metaphysisch tiefergehend bis hinein ins Religiöse
(Cantor, Scholz, Bochenski): Hier werden die mathematischen Zahlen, Objekte
und Strukturen unabhängig vom menschlichen Geist als real existierend
gedacht.
-
Probleme einer petitio
principii oder circulus vitsiosus ("nicht predikative Definitionen")
werden thematisiert (+) oder nicht (-), wie es der übliche Stil in
der Mathematik ist.
-
Beweis- und Beweismittelpfade:
Probleme einer petitio principii oder circulus vitsiosus werden durch hinreichend
ausführliche Beweispfade und Beweismittel bestmöglich kontrollierbar
(+) oder nicht (-).
-
Selbstbezeichnung als Konstruktivist
(K), Intuitionist (I), Halbintuitionist (H), Finitist (F) oder Kritiker
der Cantorschen Position (CK).
-
Tertium
non datur darf - nicht - einfach auf unendliche Gesamtheiten angewendet
werden.
-
Transfinite Induktion: zulässig (+),
unzulässig (-), bedingt zulässig (b), unentschieden (u), unklar
(?).
___
Kategorie, Kategorienlehre
(mathematisch).
___
Konfliktbeispiele. Eine ganze
"Gruppe" für persönliche Konflikte liefert der Grundlagenstreit
selbst, zunächst zwischen Cantor und Kronecker, dann zwischen Brouwer
und Hilbert als "Hauptleute". Wie übel Sophus Lie mitgespielt wurde,
teilt [W070627] mit: "Lie neigte zu Depressionen, hatte Heimweh nach Norwegen
und erlitt 1889 einen Nervenzusammenbruch, den sein Mitarbeiter Friedrich
Engel und Klein – mit denen sich Lie über Prioritätsfragen zerstritt
– ausnutzten, um Lies Verhalten als durch Krankheit verursacht darzustellen."
Hessenberg hat zum Thema 'Persönliche' und 'sachliche' Polemik
1908 sogar einen Artikel geschrieben. Die Wissenschaft ist ein mitunter
ein sehr rauhes Geschäft und so manche Universitätsabteilung
gleicht zuweilen mehr einem gesetzlosen Dschungel von Freibeutern und Ausbeutern
denn einem hehren Ort von Anstand und Fairneß. Aber darüber
spricht "man" gewöhnlich nicht.
In Wikipedia [6.7.7]
wird im Weil-Artikel u.a. berichtet: "Angesichts seiner streitbaren Natur
ist es sehr wahrscheinlich, dass er einer der Mathematiker ist, von deren
Intrigen gegen die Institutsleitung Ed Regis in seinem Buch "Who got Einsteins
office" über das "Institute for Advanced Studies" berichtet: der designierte
heftig attackierte Chef - ein anerkannter Wirtschaftswissenschaftler, von
dem die Mathematiker allerdings verächtlich behaupteten, er hätte
über eine "Schuhfabrik" promoviert - vermutete denn auch, dass Mathematiker
deswegen zu Intrigen neigen, da sie sich nach einigen Stunden intensiver
Arbeit am Morgen für den Rest des Tages nach anderem Zeitvertreib
umsehen müssten."
Beispiellos war auch die sowjetische Diffamierungs-Kampagne
1936 - mit Unterstützung von Mathematikern - gegen Lusin (> Paul).
___
Konstruktive Mathematik.
* plato
* W *
___
Kontinuum. Kontinuumpropblem. Kontinuumhypothese.
Seit Cantor bezeichnet man mit Aleph0 die "kleinste" transfinite Mächtigkeit,
ausgehend von den "abzählbaren" - besser nennte man diesen Vorgang
anzählbaren,
weil es ja kein Ende gibt - unendlichen natürlichen Zahlen (>contradictio
in adjecto). Den überabzählbaren Zahlen ist Aleph zugeordnet
mit Aleph > Aleph0. Die Frage der Kontinuumshypothese, mit der sich Cantor
und zahllose Mathematiker- und LogikerInnen herumschlugen lautet: gibt
es zwischen Aleph0 und Aleph noch eine transfinite Mächtigkeit? Hierzu
auch Gödel 1940 und Cohen 1963.
Der aktuelle Stand (13.7.7.) ist, dass die Kontinuumshypothese bezüglich
der Axiome der Zermelo-Fraenkel Mengenlehre nicht beweisbar und nicht wiederlegbar
ist.
___
Lebesgue, H. Von Christian Thiel in
Mittelstraß
1984, Bd. 2, S. 23f) zu den "Halbintuitionisten" gerechnet. Ergibt
sich z.B. auch aus der Auseinandersetzung mit Zermelo (1908,
§2, S. 111 Fußnote **)
___
Lusin bzw. Luzin, N.N. Von
Christian Thiel in Mittelstraß
1984, Bd. 2, S. 23f) zu den "Halbintuitionisten" gerechnet.
___
Markov, A.A. >1967, Biography in
Mittelstraß
1984, Bd. 2.
___
Metamathematik. Beweistheorie,
die nach Hilbert die Mathematik wie so sicher wie vor dem Grundlagenstreit
machen sollte. Eine wirklich systematische, gründliche und umfasende
Beweistheorie ist von der Mathematik nie erstellt worden (>Dingler
1915). Insbesondere die kommunikativen und interaktiven Komponenten
werden sehr stark vernachlässigt.
___
Newton war nicht nur ein großer Mathematiker
und Naturwissenschaftler, sondern er wird auch als ein persönlich
sehr schwieriger und exzentrischer Mensch beschrieben. Zu Beginn der 1690iger
Jahre - Tod der Mutter 1689 - scheint er eine mehrjährige seelische
Krise durchlebt zu haben, die teilweise psychotische Züge trugen,
wie etwa auch die Vorwürfe, die er John Locke 1793 machte, belegen,
so (S. 22 ff): Wickert, Johannes (1995). Isaac Newton. Reinbek: romono.
___
Nicht-prädikativer
Begriffsbildung: Russell und Poincaré fordern prädikative
Begriffsbildungen, die in der Definition nicht auf eine Gesamtheit Bezug
nehmen, der der zu definierende Begriff selbst angehört und damit
einen circulus vitsiosus impliziert (die Menge aller Mengen, die sich nicht
selbst als Element enthält). Prädikative Begriffsbildung erscheint
als eine intuitiv selbstverständliche Forderung, deren Ausdrücklichkeit
historisch wahrscheinlich aus der Konfrontation mit den Antinomien zu verstehen
ist. Nach Thiels (1972, S.150) Einschätzung der Forschungsergebnisse
scheinen die logischen Antinomien aber damit aber nicht erklärbar
zu sein.
Im Artikel "Imprädikativ/Impredikativität"
in der Enzyklopädie für Philosophie
und Wissenschaftstheorie [Mittelstraß
1984, Bd. 2, S. 216] führt Christian Thiel aus: "imprädikativ
/ Imprädikativität (engl. impredicative / impredicativity, franz.
imprédicatif/ve bzw. imprédicativité, non-prédicatif/-ve
bzw. non-prédicativite), Bezeichnung eines Verfahrens zur Abgrenzung
oder Kennzeichnung eines Gegenstandes, das bei dessen Beschreibung auf
eine Gesamtheit von Gegenständen Bezug nimmt, die (wie die verwendete
Beschreibung zum Ausdruck bringt) den betreffenden Gegenstand selbst enthalten
würde, deren Elemente aber nicht sämtlich konstruktiv erzeugt
werden können. Gehört zu den nicht konstruktiv erzeugbaren Elementen
auch der gekennzeichnete Gegenstand selbst, so bedeutet die Bezugnahme
auf die ihn enthaltende Gesamtheit nach manchen Kritikern sogar eine Zirkeldefinition,
zumindest aber einen Verstoß gegen das Prinzip der methodischen Ordnung
(Prinzip der pragmatischen Ordnung), insofern der gekennzeichnete Gegenstand
bereits als existent vorausgesetzt wird, noch ehe er überhaupt beschrieben
worden ist. Als i. in diesem Sinne bezeichnet man also auch alle Definitionen,
deren Definiens Bezug nimmt auf eine das Definiendum als Element enthaltende
Menge, die als Designatum einer in der Definition verwendeten Mengenkonstanten
(explizit) oder als Variabilitätsbereich eines in der Definition auftretenden
Quantors (stillschweigend) als existent unterstellt wird (i.e Definition,
i.e Klassifikation, allgemein: i.e Begriffsbildung). Zu den letzteren gehören
Insbesondere alle mathematischen Definitionen, in denen indefinite Quantoren
oder Funk-[>217]tions- oder Mengenterme mit indefinitem Variabilitätsbereich
auftreten. ... "
___
Ordnung. Der Ordnungbegriff erscheint
umso weniger einfach, je mehr man sich in ihn vertieft. Nehmen wir
z.B. die drei natürlichen Zahlen 1, 11,17. Wie kann man diese
ordnen? (a) 11117, (b) 11711, (c) 17111, (d) 17111, (e) 11117, (f) 11171.
Wie man sieht, zeigen die Anordnungen keine "gute" Ordnung, weil man (a)
und (e) sowie (c) und (d) nicht unterscheiden kann. Zur klaren Ordnung
braucht man in diesem Fall ein Trennzeichen, ein Anfangs- oder ein Endezeichen.
n Zahlen können nach der herrschenden Lehre auf n! Weisen "angeordnet
werden". Es gibt im Prinzip sehr viele Anordnungsmöglichkeiten, z.B.
nach der Größe, Geradheit, Teilbarkeit, Verknüpfbarkeit
oder nach der Erzeugungsregel usw. usf. Die psychologisch natürlichsten
Ordnungen bei Zahlen sind auf- oder absteigend nach Größe; 1,
2, 3 oder 3, 2, 1. Hierzu muss aber schon eine Position oder "Perspektive"
wählen: links oder rechts. Die Perspektive und Trennzeichen (Anfang
oder/ und Ende) werden häufig nicht mitbedacht. Betrachtet man 1,
11, 17 aus irgendeinem Grunde als gleichwertig in der Ordnung, läßt
sich das nach den üblichen Konventionen gar nicht so einfach darstellen.
Ordnung "ist" ein sehr allgemeines
Konzept und bedarf auch einiger geometrischer Hilfsvorstellungen. Das schien
auch Hilbert so gesehen zu haben, wenn er in einer seiner Vorlesungen 1922/23
zum Kapitel "Geometrie und Erfahrung' [Q]
S. 9 erläutert: "Alles Denken und wissenschaftliche Forschen besteht
im Ordnen der durch die Erfahrung gesammelten Tatsachen." In der
Mathematik [z.B. 404: Mathematik.de]
wird der Ordnungsbegriff teilweise sehr eng, einseitig oder speziell gebraucht.
___
Paradoxie der Implikation.
Die Implikation hat in der zweiwertigen Logik die Wahrheitswertverteilung
wfww, die Aussageverknüpfung zwischen A (Antezedenz), K (Konsequenz)
ist also schon dann wahr, wenn das Antezedenz logisch falsch gesetzt ist.
Mehr
zu den Problemen mit der Implikation.
___
Peano, Guiseppe. Ergibt sich z.B. auch
aus der Auseinandersetzung mit Zermelo (1908, §2,
S. 111 Fußnote ***)
___
Selbstähnlichkeit. Mandelbrot
(dt. 1991, S.31) führt aus: "Man sollte daraufhinweisen, daß
die Selbstähnlichkeit eine alte Idee ist. Für die Gerade kommt
sie bei LEIBNIZ um 1700 vor (vergleiche «Skalierung bei LEIBNIZ und
LAPLACE» in Kapitel 41). Und ihre Verallgemeinerung über Gerade
und Ebene hinaus ist in der Mathematik bereits hundert Jahre alt, obwohl
man ihre konkrete Bedeutung bis zu diesem Essay nicht zu würdigen
wußte. Sie ist auch in den Naturwissenschaften nicht neu, denn LEWIS
F. RICHARDSON hat 1926 postuliert, daß Turbulenzen in einem weiten
Skalenbereich in selbstähnliche Wirbel zerlegbar sind. Außerdem
sind eindrucksvolle analytische Konsequenzen dieser Idee in der Mechanik
von KOLMOGOROW (1941) gezeigt worden. Die analytischen Aspekte von Skalierungen
in der Physik sind mit dem Begriff der Renormierungsgruppe verknüpft
(Kapitel 36)."
___
Skolem, A. Thoralf. Kritische
Buchbesprechung
Fraenkels durch Skolem 1953. Mückenheim (2006,
S. 106f) erklärt: Skolems Satz 1922, wonach die Prädikatenlogik
erster Stufe ein abzählbares Modell besitzt, steht im Widerspruch
zu den überabzählbaren Mengen Cantors.
___
Strichkalkül der
natürlichen Zahlen. Die Grundidee habe ich bei Dingler 1915,
1931und
1944
gefunden. Sie wurde von Lorenzen aufgegriffen und in die einfache Form,
wie unter
1944 dargelegt, gebracht (1950).
___
unverständlich. Ein typisches
Beispiel, bei dem - vermutlich nicht nur der mathematisch-interessierte
- Laie einfach passen muss: Schlote et al. (2002, S. 917) führen für
1986 unter anderem an ( unter "K. Uhlenbeck, S.-T. Yau, S. Donaldson"):
K. Uhlenbeck und S.-T. Yau sowie 1987 S. Donaldson publizieren ein grundlegendes
Resultat zu dem von M. Aliyah und R. Bolt 1982 vermuteten Zusammenhang
zwischen Topologie und algebraischer Geometrie bezüglich der Yang-Mills-Gleichung:
Der Raum der irreduziblen Lösungen der holomorphen Yang-Mills-Gleichung
ist dem Modulramn der stabilen Bündel auf einer Kählerschen Mannigfaltigkeit
isomorph." Zu diesem Sachverhalt konnte ich keinen Stichworteintrag
formulieren.
___
Vallée-Poussin, C. de
la.Von Christian Thiel in Mittelstraß
1984, Bd. 2, S. 23f) zu den "Halbintuitionisten" gerechnet.
___
verbrämt. Ein schönes Beispiel
der oberflächlich formal "korekten" - in Wirklichkeit völlig
unechten - Verhaltens hinter dem tiefe Feindseligkeit versteckt wird, beschreibt
Aczel
(dt. 2002, engl. 2000) S. 134 zum persönlichen Treffen Cantors mit
Kronecker im Harz (fett-kursiv RS): "Die beiden Männer trafen sich
und sprachen über ihre mathematischen Vorstellungen, wobei Cantor
Kroncckcr seine neuen Erkenntnisse und Theorien über das Unendliche
zu erläutern versuchte. Doch letztlich war keine Verständigung
möglich. Die Kluft zwischen ihren Auffassungen war einfach zu tief.
Kronecker konnte sich nicht mit der Idee anfreunden, dass es irrationale
Zahlen geben sollte, und wollte von den analytischen Eigenschaften des
Kominuums nichts wissen. Kurz nachdem sich die beiden getrennt hatten,
nach außen hin in aller Freundschaft, nahm ihre Feind schaft noch
erbittertere Züge an."
Eine bittere Klage komm auch von Zermelo
(1941) in einem Brief an Bernays (fett-kursiv RS): "Man wird eben immer
einsamer, ist aber umso dankbarer für jedes freundliche Gedanken.
[...]. Wo mein Name noch genannt wird, geschieht es immer nur in Verbindung
mit dem ‘Auswahlprinzip’, auf das ich niemals Prioritätsanspruche
gestellt habe. [...] Dabei erinnere ich mich, daß schon bei der Mathematiker-Tagung
in Bad Elster mein Vortrag über Satz-Systeme durch eine Intrige
der von Hahn und Gödel vertretenen Wiener Schule von der Diskussion
ausgeschlossen wurde, und habe seitdem die Lust verloren, über Grundlagen
vorzutragen. So geht es augenscheinlich jedem, der keine ‘Schule’ oder
Klique hinter sich hat. Aber vielleicht kommt noch eine Zeit, wo auch meine
Arbeiten wieder entdeckt und gelesen werden." [SQ]
___
Vollständigkeit. Vorbereitung
durch Hilberts programmatische Ideen; Post 1921; Hilbert
&
Ackermann 1928; Gödel 1929,1930;
Hilbert & Bernays 1934; Henkin 1949;
Hasenjaeger 1953; Beth 1955;
Hintikka 1955 [I]
; Schütte 1960; Lorenzen 1972;
. [L1, L2,
L3,
]
___
Zeitangaben Sekundärequellen.
Selbst ein so einfach erscheinender Sachverhalt, wann Wirth die Programmiersprache
Pascal entwickelt hat, der doch nur wenige Jahrzehnte zurückliegt,
wird unterschiedlich ausgewiesen. Wikipedia [20.09.07] spricht vom Zeitraum
1960-1972 und gibt wie [Q]
als Veröffentlichungsjahr 1970 an. Der Informatik Duden (1993, S.
511) gibt Wirth, 1972 an. Schlote et al. (2002, S. 873) und Hellemans &
Bunch (1990, S. 673) geben 1971 an. Ich habe hier im Einklang mit der chronologischen
Idee - um Einflüsse und Entwicklungen besser nachvollziehen zu können-
versucht, die Erstveröffentlichung (Vortrag, Artikel, Buch) zeitlich
zu spezifieren. Aber meine Angaben können natürlich nur so gut
sein wie meine Quellen.
___
ZFC Axiomensystem der Mengenlehre nach Zermelo-Fraenkel
mit Auswahlaxiom. [, EOM,
]
___
Zusammenfassende
subjektive Eindrücke aus dieser Arbeit, die gelegentlich ergänzt
und fortgeführt wird. Obwohl sich die MathematikerInnen bei näherer
Betrachtung ähnlich wie andere WissenschaftlerInnen und als Menschen
wie du und ich zeigen, d.h. es geht unter ihnen nicht anders zu als sonst
in der Wissenschaft, zwischen den Menschen und in der gewöhnlichen
Welt (persönliche Interessen, Eifersüchteleien, Rivalität,
Entwertung, Schulenbildung und Seilschaften, Beziehungskrisen, Sympathie
und Antipathie, Macht, Prestige, Ehre, Ruhm, Priorität, Sieg und Niederlage
- also wie im richtigen Leben: Konflikt-Beispiele),
wird es von ihnen etwas "besser" versteckt und verbrämt.
Insgesamt wirken sie kontrollierter, selbstbewusster und autonomer, aber
auch ignoranter als die anderen.
Bei all dem Getöse um die Grundlagenkrise und
wie die MathematikerInnen in ihrer Mehrheit damit umgehen, hat es mir den
Anschein, als sei das Ganze doch mehr ein Sturm im Wasserglas. Was passiert
denn wirk-lich,
wenn irgendwo ein Widerspruch entdeckt wird? Nach der geradezu apokalyptischen
Dramaturgie der Logiker bräche dann die ganze Mathematik zusammen.
Das glaube ich nicht [>Curry;
Hessenberg 1908]. Denn wie wir sahen brach überhaupt
nichts zusammen, außer dass vielleicht ein paar Bibliotheksbohlen
ächzten unter einer 'endlosen' Flut von Papier. Da wackelt allenfalls
ein Backstein, schlimmstenfalls fibriert mal eine Wand in einem großem
Gebäude, was man dann in Ordnung bringt. Cantor scheint seine Antinomien
Jahrzehntelang gekannt zu haben. Finsler wurde 1926
überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Und selbst Gödels Bedeutung
erkannte zunächst nur John von Neumann (Barrow dt. 1999, S. 186).
Auch mit den Monstermengen lebte man Jahrzehnte und die seltsamsten Absurditäten
der Mengenlehre stören selbst heute kaum jemanden wirk-lich.
Hilberts Programm scheint theoretisch gescheitert,
hat sich aber praktisch weitgehend ebenso durchgesetzt wie Cantors Höllenparadies.
Was ein wirk-licher
Beweis ist und was er bedeutet, bestimmen faktisch die Interessen und Einschätzungen
die großen und kleinen Fürsten der Mathematik, das hat wahrscheinlich
mehr Vor- als Nachteile. Zur Wirk-lichkeit
eines Beweises gehört wesentlich Kommunikation [> Dingler
1915]
und der
Dialog und damit zuallererst das Interesse,
womit (inter) subjektive Momente ins Spiel kommen, die Mathematiker- und
NaturwissenschaftlerInnen gar nicht mögen. So kennen die meisten MathematikerInnen
die ganze
Wahrheit, was alles zu einem "richtigen" Beweis gehört gar nicht,
obwohl sie, das ist das wesentliche ihres Studiums, ununterbrochen beweisen,
denn eine richtige MathematikerIn ist eine BeweiserIn (Bourbaki 1939).
So
betrachtet ist der Grundlagenstreit allerdings ein Volltreffer ins Mark
der Mathematik. Und deshalb hat der Grundlagenstreit trotz einiger
seltsamen Blüten sehr viel Grundlagenforschung initiiert und wahrscheinlich
sehr viel Klärung zutage gefördert. Das ist wahrscheinlich das
bleibend Gute an diesem "konstruktiven" ;-) Streit.
Der syntaktische und technische Formalismus und
die extreme Spezifizierung ist für AnwenderInnen - euphemistisch ausgedrückt
- wenig erbaulich, aber auch inhaltlich unbefriedigend. Und hier liegt
Hilbert mit seiner Bierseidel-Metapher
schief, wenn er meinte: "Man muß jederzeit an Stelle von 'Punkte,
Gerade, Ebenen' 'Tische, Bänke, Bierseidel' sagen können."
Ganz so nominalistisch einfach scheint es nicht. Es ist ein großer
Irrtum der Logiker-, Logistiker- und MathematikerInnen, wenn sie denken,
man könne den inhaltlichen und Interpretations- Problemen entgehen,
wenn man auf eine formale Sprache ausweicht. Der Schnittstelle Interpretation
und Bedeutung kann niemand entgehen. Und deshalb stehe ich auch der
mathematischen Logik und den Formalisten letztlich skeptisch gegenüber.
Überhaupt erscheint die geradezu phobische Flucht
vor Inhalten, Sinn, Bedeutung, Anwendung kein geeignetes Heilmittel für
Sicherheit und Klarheit. Mehr als jemals zuvor bestätigte sich mir:
"Richtiges"
Beweisen ist ein
wirklich schwieriges Geschäft. Und hier liegt immer noch sehr viel
im Argen (Beweisrahmen, Beweispfade, Beweismittel, Zirkularitätskontrolle,
klare Trennung zwischen Objekt- und Metaebene, Handlungsrahmen, sprachliche
und kommunikative Hilfsmittel).
Am Ende drängt sich mir, sozusagen themagerecht
die Parodoxie auf: obwohl bei näherer Betrachtung sehr viel unklar
und unsicher ist - besonders, wenn man Hilberts gemeinverständliches
Rasiermesser anlegt [Q] -
sind sie doch bei weitem die Strengsten und Besten, was die Sicherheit
ihrer Sätze angeht. Das ist aber natürlich auch leichter in rein
geistigen Welten, wo die Gesetze und Regeln nur der eigenen Schöpfung
unterliegen. Um so verblüffender mag sein, mit welchem Erfolg Mathematik
in Naturwissenschaft und Technik, im Wirtschafts- und Sozialleben angewendet
werden. Dieses allein lohnt eine gründliche Auseinandersetzung mit
dem Phänomen Mathematik.
So lange die Konstruktivisten nur beweisen wollen,
dass sie auch können, was die Traditionalisten sich mit ihren mächtigeren
Mitteln schon immer auf bequemere - ein faktisch sehr wichtiges Kriterium
für viele Mathematiker - Art und Weise aneigneten, gibt es ja für
diese ja kaum Grund, sich zu verändern. Sofern man also Widersprüche
finden wird, wird man sie beseitigen - oder/und weiter machen wie eh und
je. Die rasante Entwicklung in der Informatik und im Computerbereich könnte
den Konstruktivismus stützen, vielleicht konvergieren ja die beiden
großen Klassen mathematischer Ziele nach Kolmogorov (1932):
Theoreme
beweisen und Aufgaben rechnen.
Es fehlt an Skelett, festem Gerüst, Hauptäste:
was ist wichtig und sollte jeder kennen und was ist untergeordnet, technisch,
artefiziell (künstlich), speziell, nebensächlich, fakultativ.
AnwenderInnen haben kaum eine Chance, die extrem ausdifferenzierten und
tausendfachen, teilweise sophistisch anmutenden ("kleinstes
Element") Unterscheidungen zu verstehen und angemessen zu berücksichtigen
- und für ein Studium reicht oft die Zeit, das Interesse oder die
Begabung nicht. So zeigt sich Hilberts Zitat in Paris 1900 nur als ein
schönes Ideal, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass es eine Wissenschaft
gibt, die genau das mehr verfehlt
als die Mathematik (z.B. "Ver-Mengungen"):
_
"Eine mathematische Theorie ist nicht eher als vollkommen
anzusehen, als bis du sie so klar gemacht hast, daß du sie dem ersten
Manne erklären könntest, den du auf der Straße triffst."
[Q] |
___
Querverweise Mathe und Verwandtes
IP-GIPT
Standort: Geschichte Grundlagenstreit in der
Mathematik.
*
Materialien zur Kontroverse um "das" Unendliche
* Mückenheim:
Die Mathematik des Unendlichen. *
Unendlich. Vorstellungen, Metaphern, Analogien,
Begriffe, Kennzeichnungen, Definitionen. Materialien zur Kontroverse um
"das" Unendliche. * Mathematik-Lexika,
Wörterbücvher, Glossare ... *
* Cantor-Probleme.
Unklarheiten, Paradoxes, Widersprüchliches mit Zählen, Anzahlen
und den Mächtigkeiten im Endlich-Unendlichen aus der Sicht eines mathematischen
Laien.*
* Naleph-Phantasien: Wie oder was
zählen wir eigentlich? *
* Beweis und beweisen in Wissenschaft
und Leben * Typentheorie (Russell
1903) und die Lösung des Lügnerproblems *
* Numerisch instabile Matrizen
und Kollinearität in der Psychologie *
* Kritik Faktorenanalyse
* Zahlen * Korrelation
* Signifikanztest *
* Wissenschaft in der IP-GIPT * Statistik
in der IP-GIPT *
* Welten * Funktionen
des "ist" *
* Zum Universalienstreit am Beispiel
der Schneeflocke. * Vergleichen
*
Problemlösen und Kreativität:
* Allgemeine und
integrative psychologisch-psychotherapeutische Kreativitäts- und Problemlösungs-Theorie*
* Meta-Problemlösungs-Strategien
und die Idee der Problemlösungen II. Ordnungnach Watzlawick et al.
(1979). *
* Brainstorming
* Kekulés Traum
*
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Geschichte des Grundlagenstreits in der Mathematik unter besonderer
Einbeziehung einiger Arbeiten zur Entwicklung der Mengenlehre und mathematischen
Logik
.
Abteilung Geschichte der Wissenschaften,
Bereich Mathematik. Internet
Publikation
- General and Integrative
Psychotherapy. IP-GIPT.
Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/geswis/mathe/ggsidm/gdgsidm.htm
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Ende
Grundlagenstreit_Datenschutz_Überblick_Rel.
Aktuelles _Rel.
Beständiges _
Titelblatt_
Konzept_
Archiv_Region_Service_iec-verlag
Mail: sekretariat@sgipt.org_Wichtige
Hinweise zu externen Links und Empfehlungen_
noch nicht kontrolliert:.
Änderungen - wird unregelmäßig
ergäünzt und überarbeitet, kleine Änderungen werden
nicht extra dokumentiert
13.07.22 Erg.
Stichworte 1928, 1930, 1933, 1935, 1936, 1937, 1938, 1939, 1940, 1941.
07.11.19
Nachträge 2016ff.
31.12.18 1822
nachgetragen.
03.12.18 Lesniewski
Arbeiten aufgenommen.
04.06.18 Alle
deutschen Wikipedialinks entlinkt oder entfernt, weil es zu zahlreichen
"Hängern" mit dem Linkchecker kam.
27.02.18 LitErg
(Böhne 2011, 2016)
19.12.16 Nachtrag
1956: Aus Wolfgang Stegmüllers
Zusammenfassung zum Universalienstreit.
23.12.15 1985.
Kann eine Untersuchung der Grundlagen der Mathematik uns etwas über
das Denken verraten?
21.12.15 1986:
Durchbruch
zur Beweisidee von Fermats letztem Satz durch Gerhard Frey
03.12.15 Kritische
Anmerkung Peano-Axiome.
01.10.15 Nach-
und Eintrag 14. Jhd.
12.09.15 Ergänzungen,
u.a. Peano Axiome 1889 mit kritische Anmerkung zum
5.
04.09.15 1967
Petrov zur aktual unendlichen Menge u.a.
02.09.15 1949:
Weyl zu seiner Lösung 1918 zur Richardschen Antinomie im Lichte der
Gödelschen Ergebnisse.
04.02.15 Linkprüfung.
22.07.13 Falschdatierung
Tarksi korrigiert (1911 => 1931; Danke an Prof. L.)
07.02.13 Nachträge
imaginäre und komplexe Zahlen (16.-19. Jhd: Cardano, Bombelli, Leibniz,
Euler, Hamilton)
14.07.12 1974
Knuth berichtet in eienr Novelle über Conway Erfindung der surrealen
Zahlen.
24.12.11 Erg.
1881.
09.04.11 Erg.:
Thomas 1917, Welles 1938, Pontrjagin 1931, Kurt Gödel 1978 verhungert
wegen seines Vergiftungswahnes.
17.06.10 Kritik
der Zirkularität der
Mengendefinition in Ackermanns Axiomatik der Mengenlehre (1956).
15.06.10 Aus
Weyl (1919) Der Circulus Vitiosus
in der heutigen Begründung der Analysis. * Welti (1986) Gesch.
Unendl.Begriffe.
11.06.10 Das
Zirkelfehlerprinzip von Whitehead & Russell (1910).
09.06.10 Poincarés
Definition imprädikativer (nicht prädikativer) Definitionen
(1909/1910).
26.05.10 1927:
Kritik Whitehead & Russel an Dedekind, Wohlordnung und Cantor.
25.05.10 1662:
Die Logik von Port Royal.
06.02.10 Zwei
Arbeiten Zenkins 1997, 2000 aufgenommen.
26.09.09 Ergänzungen
u.a. Nik Weaver 2005.
06.09.09 Hinweis
auf Übersetzung Mathematikverbot im röm.
Recht.
22.08.09 Nachträge
4Jhv,
1775.
18.08.09 Kowalewski
zum Streit um den Wohlordnungssatz (1908).
16.08.09 Kleine
Nachträge Primzahlen ab 1 oder 2 (1910/11) ? Cantors Reaktion Heidelberger
M-Kongress 1904, Lit 2007.
08.08.09 5.
Jhd. Ermordung Hypatia, 6. Jhd. Iustinians Verbot
der Mathematik.
24.07.09 Nachträge
1877.
16.03.09 Nachtrag
Dirk van Dalen 1994: Streit Brouwer-Hilbert.
11.11.08 Zitat
Robinson (1964).
20.09.08 Kritscher
Brief vom 29.7.1900 zu Hilberts Vorlesungen 1898/99 Grundlagen der Geometrie
(1940 veröffentlicht).
19.05.08 Nachträge
Lit 5. Jhd.v.C., 1831,1870,1871.
19.11.07 Links
zu den Online verfügbaren Bänden der Principia Mathematika 1910,
1912
und 1913. * Erg. Rahmen 1914 *
18.11.07 Rahmen
Ergänzungen 1913, 1915 u. 1916. Bemerkung zu unverständlichen
Sachverhalten.
17.10.07 Ergänzungen
1977.
14.10.07 Ergänzungen
1926.
20.09.07 Nachträge
1961 und 1970. Bemerkung Zeitangaben
Sekundärquellen.
21.08.07 Linkcheck
u. Fehlerberichtigung; u.a.
29.07.07 Anmerkung
zur Trivialität des Auswahlaxioms * Nachträge.
27.07.07 Bourbaki:
Zur frühen Erkenntnis des Auswahlaxioms durch Peano (1890).
25.07.07 Nachträge
einiger Monographien "Axiom of Choice", Auswahlaxiom, Zermelo u.a..
22.07.07 Bourbaki
1960,
u.a. Nachträge u. Ergänzungen.
21.07.07 Gegory
1668 * Kuratowski 1922
* Kurepa 1952-53 u.a.m.
19.07.07 Moore
(1982). * Baire et al. (1905) * Cantor fordert 1883widerspruchslose
Begriffe u.a.m.
18.07.07 Ignorabismus
Streit (Auswahl): 1872, 1886, 1890, 1929, 1930. * Zermelo Beweisbegriff
(1931).
13.07.07 Kontinuumshypothse
* Cohn 1908 * Cauchy meint 1811,
die Mathematik sei im wesentlichen abgeschlossen. * Gödel u.a.m.
11.07.07 Beckers
Beurteilung 1959 zum Grundlagenstreit und der Mengenlehre.
* Griss: Intuitionistische Logik ohne Negation * Wissenschaft [2007]
u.v.a.m.
08.07.07 Vollständigkeits-Historie*
Nachträge: Beth 1955 u. Hintikka, Gödel
1929, Hasenjaeger 1953, Henkin 1949,
Schütte 1960 u.a.m.
01.07.07 Hilbert 1917
, 1922; Mirimanoff
(1917,20/21), Fundierungsaxiom , Zermelos
Klage über eine Intrige von Hahn und Gödel, u.a. Nachträge,
Erg. und Korrekturen.
03.07.07 Lakatos 1976,
Schönflies 1905, Tarski 1930u.a.
30.06.07 Brouwers Vortrag 1923
u.a. Ergänzungen.
28.06.07 1935 Erster
Intern. Topologie-Kongress Moskau u.a. Ergänzungen
27.06.07 Konfliktbeispiele.
* Poincaré 1894 zur VI * Ergänzungen und
Nachträge zum Umfeldgeschehen.
26.06.07 Mathematikunterrichtsreform
1968.
* Selbstähnlichkeit schon bei Leibniz
* u.v. Ergänzungen
25.06.07 Umfeldergänzungen: Informatik,
Kybernetik, Systemtheorie, Fuzzy 1965, Neuronale Netze (Hebb 1949) u.a..
24.06.07 Bernoulli-Wallis Auseinandersetzung
zu VI 1686 u.a. Ergänzungen * Skolem
1957,
Axiome der Mengenlehre.
23.06.07 Nachträge Bernays (1937ff),
Cantor (1899), J.v.Neumann (1925),
Kategorientheorie u.a.
22.06.07 Strichkalkül
1944, Nachträge Lit Lorenzen * Einführung des metrischen
Systems 1789, 1872, 1918 * Lobatschewski 1826. * Naturalismushinweis
2006.
20.06.07 Ergänzende Bemerkung
zu den, grob betrachtet, drei Hauptrichtungen in der Begründungsfrage.
* Hilbert 1922/23.
19.06.07 Skolem
1929a.
18.06.07 Skolems
Kritk 1922.
17.06.07 Nachträge Bourbaki (1939),
Herbrand (1930), Post (1921),
Schmidt, J. (1966), u.a.
15.06.07 Eintrag Schwere Depression
Cantors 1884. Beispiel "verbrämt"
(Cantor-Kronecker). Dedekind 1887. Lit-Nachträge.
14.06.07 Zwei Ergänzungen bei
den zusammenfassenden subjektiven Eindrücken.
13.06.07 Zitat aus Brouwers Dr. Arbeit
1907
zum "usw." und Cantors "Inbegriff aller".
10.06.07 Brouwers
vier Einsichten (1928), die den Grundlagenstreit beenden sollten.
09.06.07 Zitat Currys (1951)
gegen die apokalyptische
Dramaturgie der Logiker * Aristoteles und
Gauß
eingereiht bei den Kritikern des aktual Unendlichen * Zwischenbilanz J.v.
Neumann 1947 * Eintrag Skolem 1933.
08.06.07 Ergänzender Hinweis zur
Verwechslung von Alle und Jeder zur Erklärung
der Antinomien durch Russell.
07.06.07 Nachträge Kriterien
in Anlehnung an Thiel (1972).
_
[Interne Notizen: Prüfen: Beth semantische Tafeln
prüfen, Gesch. Stat. 20. Jhd. [A]?,
Student-Verteilung 1908 oder 1909?, Meta-Analyse Glass 1976 oder 1977?
* Landau, E., Grundlagen der Analysis, 1930?
Einarbeiten: Historie, Informatik, Kybernetik, Neuronale
Netze, Neurinformatik [,W,]
Fuzzy, Chaostheorie, Spieltheorie, Künstliche Intelligenz, Internet
* Dichte Präsentationsform für wissenschaftsgeschichtsbedeutsame
Entwicklungen überlegen, ohne 2500 Jahre einzeln anzuführen *
wichtige Psychologische Errungenschaften, bevorzugt Experimente aufnehmen
]