Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=13.10.2018
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 03.11.18
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
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Begriffsanalysen in der Neurowissenschaft_
Rel.
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1,
Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell
zum Thema:
Begriff, Begriffsanalyse und
Gebrauchsbeispiele in der Neurowissenschaft und Gehirnforschung
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
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Begriffsanalyse Begriff.
Signierung
Begriffe und Begriffsmerkmale (BM).
Lexikon der Neurowissenschaft
(Spektrum)
Hanser, Ludwig (2000, PL). Lexikon der Neurowissenschaft.
4 Bde. incl. 1 Erg. Bd. m. Register. Heidelberg: Spektrum.
"Begriff (BMDefiniendum),
E conception, im verhaltenswissenschaftlichen Sinn die Repräsentation
eines abstrakten Merkmals im Zentralnervensystem eines Lebewesens. Da ein
Begriff
() durch Abstraktion entstehen muß (BMabsgen),
kann er nur von lernfähigen Organismen (Lernen) (BMBlern)
gebildet werden, im vollen Sinn sogar nur von den höchstentwickelten
Säugetieren. Zum Beispiel lernt es ein Rhesusaffe (BMBTier),
von drei Objekten, von denen zwei gleich aussehen, jeweils das ungleiche
auszuwählen. Er kann das Begriffspaar
(BMBspGeg) gleich/ungleich
auf die unterschiedlichsten Reize anwenden. Bei Tieren sind im engeren
Sinn nur averbale (vorsprachliche) Begriffe
(BMvorspr), (BMBTier)
möglich. Koehler, Sprache, Verhalten."
Kommentar: Man sollte Tieren Kommunikations-
und Sprachfähigkeit nicht absprechen. Sie haben ihre eigene
und keine menschliche Sprache.
"Begriffsbildung
(BMDefiniendum) w,
E concept formation, Fähigkeit zur Klassifizierung von Gegenständen,
Merkmalen, Merkmalsrelationen, Ereignissen und Beziehungen aufgrund einzelner
oder mehrerer gemeinsamer Faktoren. Ein derartiger Lernprozeß (Lernen)
setzt ein höher entwickeltes Generalisationsvermögen (Generalisierung)
und die Fähigkeit zur Abstraktion (BMabsgen)
voraus, nicht aber unbedingt die zu logischen Operationen (Logik). So können
viele Tiere Begriffspaare (BMBTier)
wie gleich/ungleich, gekrümmt/gerade, bunt/einfarbig, heller/dunkler,
mehr/weniger, rauher/glatter usw. unterscheiden. In Dressurversuchen (Dressur)
konnten bereits bei Fischen einfache Begriffsbildungsfähigkeiten
(BMBTier) nachgewiesen
werden, anspruchsvollere Abstraktionsleistungen dagegen und Begriffsbildungen
(BMBTier)sind erst von
Vögeln und Säugetieren, insbesondere von Primaten, bekannt. >
Sprache."
Kommentar: Neurwissenschaftliches Wissen zum Begriff und zur Begriffsbildung
wird nicht mitgeteilt. Sehr schön aber, dass auf die vorsprachliche
Begriffsbildung hingeweisen wird.
Damasio: Das Gehirn
"veranlasst"
"Die zwangsläufige Körperbezogenheit des Fühlens
Ungeachtet des Mechanismus, durch den Emotionen ausgelöst werden,
ist der Körper die wichtigste Bühne für Emotionen, ob direkt
oder über seine Repräsentation in somatosensorischen Strukturen
des Gehirns. Aber vielleicht haben Sie gehört, diese Auffassung, die
im Wesentlichen auf der von William James basiert, sei falsch. Dieser habe
die Auffassung vertreten, bei einer Emotion veranlasse
das Gehirn (BMnwKF)den
Körper, sich zu Verändern, und das Gefühl der Emotion resultiere
aus der Wahrnehmung der Veränderung des Körpers. Doch die Zeit
sei längst über diese Vorstellung hinweggegangen. Erstens, meine
Hypothese greift weiter als die von James. Zweitens, die Angriffe gegen
James, die im 20. Jahrhundert immer wieder erhoben wurden und noch immer
fortdauern, sind unberechtigt, obwohl seine Vorschläge bezüglich
der Emotion weder fehlerlos noch vollständig sind."
Quelle S. 345: Damasio, Antonio R. (orig. 1999,
dt. 2000) Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins.
München: List.
Kommentar: Welche "Bühnen" außer dem Körper könnte
es denn sonst geben? Und was soll das heißen "die wichtigste Bühne".
Auf Bühnen wird etwas dargestellt. Was stellen also die Emotionen
im Körper dar? Das sind alle unklare und nicht belegte Behauptungen.
Wissenschaft sollte anders dargestellt werden.
Emotionen sind bewusst, nicht bewusst oder unklar.
Das sind die drei Zustände, die sie in unserem Erleben einnehmen können.
Die Zeit ist
kein selbständig handelndes Subjekt, sie geht also über nichts
hinweg, sie vergeht.
Damasio: Ein Glossar, das
mehr verwirrt als klärt
[1] S. 381: Aus dem Glossar: "Was ist eine Vorstellung und was ist
ein neuronales Muster?
Wenn ich »Vorstellung« (BMDefiniendum)
verwende, meine ich immer ein mentales Ereignis (BMversch).
Ein Synonym für »Vorstellung« ist »mentales Muster«
(BMversch). Mit dem Wort
»Vorstellung« bezeichne ich nicht das Muster neuronaler Aktivitäten,
die sich mit modernen neurowissenschaftlichen Methoden in aktivierten sensorischen
Cortexfeldern nachweisen lassen - beispielsweise in den auditorischen Cortexfeldern
in Übereinstimmung mit einem akustischen Perzept oder in der Sehrinde
in Übereinstimmung mit einem visuellen Perzept. Wenn ich den neuronalen
Aspekt des Prozesses bezeichne, verwende ich Ausdrücke wie »neuronale
Muster« oder »Karte«. ... "
[2] S. 384 "... Ich verwende Repräsentation entweder als Synonym
für mentale Vorstellung (BMversch)
oder als Synonym für neuronales Muster (BMversch)."
Quelle S. 381, 384: Damasio, Antonio R. (orig. 1999,
dt. 2000) Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins.
München: List.
Kommentar: Eine Begriffsverschiebung und Begriffsverwirrung jagt in
[1] und [2] die andere: "Vorstellung" > "mentales Ereignis" > "mentales
Muster" > Repräsentation > mentale Vorstellung > neuronales Muster
([2] im Widerspruch zu [1]). Offensichtlich beherrscht Damasio die elementarsten
wissenschaftlichen Techniken der Begriffserklärung und Definition
nicht. Ein Begriff wird nicht klarer, wenn man ein Wort durch mehrere andere
("Synonyme") ersetzt. Im übrigen erscheint die Bestimmung "mentales
Ereignis" für "Vorstellung" viel zu weit.
_
Quervwerweis: Sprachkritik
Neurowissenschaft und Gehirnforschung.
Literatur > Hauptseite.
-
Damasio, Antonio R. (orig. 1999, dt. 2000) Ich fühle, also bin ich.
Die Entschlüsselung des Bewusstseins.
-
Hanser, Ludwig (2000, PL). Lexikon der Neurowissenschaft. 4 Bde. incl.
1 Erg. Bd. m. Register. Heidelberg: Spektrum.
-
Janich, Peter (2009) Zur Sprache der Hirnforschung. Frankfurt aM: Suhrkamp.
_
Links > Hauptseite.
Glossar,
Anmerkungen und Fußnoten >
Eigener
wissenschaftlicher Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
Querverweise
> Links.
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& Gehirnforschung.
*
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Begriffe und Begriffsmerkmale (BM).
*
Überblick
Neurowissenschaft und Gehirnforschung in der IP-GIPT.
Ich-Hirn.
Untersuchung
der Sachregister von Hirnforschungsbüchern nach 12 ICH-relevanten
Begriffen.
Neurowissenschaftliche
Psychotherapieforschung. Eine kritische Analyse am Beispiel Roth/Strüber
(2014).
Überblick Arbeiten
zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik
und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
*
*
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*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Begriff,
Begriffsanalyse und Gebrauchsbeispiele in der Neurowissenschaft und Gehirnforschung.
Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/BABegriff/BA_NeuroWis.htm
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13.10.18 Erstmals
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