Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=29.03.2005 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 01.10.23
    Impressum: Dipl.-Psych. Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil.Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20  D-91052  Erlangen  E-Mail: sekretariat@sgipt.org_Zitierung  &  Copyright

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine und Integrative Psychologie, Bereich Motivation und hier speziell zum Thema:

    Methodologie Freie Willensforschung

    Kritik der Libet-Experimente und ihrer Interpretation
    Wie kann, wie soll der freie Wille erforscht werden und
    inwiefern ist hier besondere psychologische Kompetenz vonnöten?

    Ein  Internet-Poster

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Übersicht:
    I. Terminologische und methodologische Grundlagen.
    • 1. Voraussetzung und erste normative Regel.
    • Ansätze und Untersuchung einiger Definitionsmöglichkeiten.
    • 2. Experimentelle Paradigmen und Designs.
    • Paradigma  - auch psychologischer - Experimente.

    • Allgemeine Formalisierung experimenteller Ergebnisse.
    II. Experimente.
    • Die Experimente von Benjamin Libet und ihre Bedeutung.
    • Die Versuchsanordnung.
    • Ergänzung-01.10.2023 aus dem Beweisregister Psychologie.
    • Untersuchen und erörtern wir Libets Methodik mit unserer allgemeinen Formalisierung experimenteller Ergebnisse.
    • Die grundlegenden methodologischen Fehler in Libets Experiment.
    • Das Henne-Ei-Dilemma ... nichtbewußt-bewußt-nichtbewußt-bewußtnicht-bewußtbewußt ...
    III. Skizze zum Problem von Entscheidungsdesigns.
    Exkurs: Exhaustionsprinzip.
    Querverweise.
        Beweis der Willensfreiheit.
     

    I. Terminologische und methodologische Grundlagen

    1. Voraussetzung und erste normative Regel
    Es ist positiv zu operationalisieren, a) was als Produkt einer freien Willensäußerung gelten kann und b) was nicht als Produkt einer freien Willensäußerung anzusehen ist bzw. c) was nicht entscheidbar ist.

    Diese elementare und selbstverständliche methodologische und wissenschaftstheoretische Regel wird von so gut wie niemandem befolgt, wiewohl z.B. die meisten modernen Philosophen von ihrer Ausbildung her dazu in der Lage sein sollten, wenn man etwa an die Arbeiten und Schulen Paul Lorenzens oder Wolfgang Stegmüllers u.a.m. denkt. Besonders unkritisch und psychologisch völlig unzureichend gebildet zeigen sich oft die sog. "NeurowissenschaftlerInnen" ("Neuroscience", "KognitionswissenschaftlerInnen"; Paradebeispiel LeDoux), Kritik zum Symposion zur Willensfreiheit im Turm der Sinne). Von denen hat in aller Regel noch nie einer sich selbst richtig und gründlich exploriert geschweige denn andere Menschen, und ein richtiges psychologisches Experiment haben wohl die wenigsten je selbst durchgeführt. Ihr Psychologisches Wissen ist Alltags- und Jedermannwissen.
        Ein grundlegendes Verständnis der terminologischen und methodologischen Probleme aus psychologischer Sicht können Sie folgenden Arbeiten entnehmen:

    • Konzepte Idealer Psychologischer Grundlagen-Experimente zur operationalen Normierung psychischer Elementarfunktionen. Verallgemeinerung einer Toman'schen Idee.
    • Welten und die Konstruktion unterschiedlicher Wirklichkeiten.
    • Tücken und Fallstricke der Sprache:
      • Fragen und Probleme: General-Fallstrick Sprachwelt und Sachwelt.
      • Wirklichkeit, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Sprache, Kommunikation.
      • Sprache, Kunstsprache, Objektsprache, Metasprache I. Stufe, II. Stufe, ...
      • Definieren und Definition. * Überblick Das Definitionslehre in der IP-GIPT.
      • Absurdität, Antinomie, Aporie, Konfusion, Paradoxie, Pseudo-Paradoxie, Sophisma, Widerspruch,..
    • Über den Aufbau einer präzisen Wissenschaftssprache in Psychologie ...
    • Wie geht es Ihnen? Was wird bei dieser Frage psychologisch vorausgesetzt?
    • Heilmittel-Monographie: Wunsch und Wille.
    • Was-Ist-Fragen in der Diagnostik. WIF-Fallstricke, Tücken und Probleme.


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    Ansätze und Untersuchung einiger Definitionsmöglichkeiten

    • Freier Wille als Ausdruck des Gefühls, mehr oder minder frei entscheiden zu können.
    • Freier Wille als Möglichkeit, unter verschiedenen Alternativen wählen zu können: frei sein als wählen können. Hier ist klar zu operationalisieren, was "wählen können" heißen soll und wie es experimentell festgestellt wird.
    • Freier Wille als Möglichkeit, für falsch befundene Entscheidungen oder Wirkungen von für falsch befundenen Handlungen rückgängig machen bzw. im Falle von Handlungen neutralisieren zu können.
    • Freier Wille als Ausdruck nicht vorhersagbaren Handelns.
    • Freier Wille als Möglichkeit, eine Handlungsentscheidung an einen Zufallsgenerator abzugeben.[siehe]
    • Freier Wille als Möglichkeit, einen bemerkten Handlungsimpuls zu unterbrechen (Libets Veto-These für den freien Willen).
    • Freier Wille als Ausdruck potentiell unendlich vieler mehr oder minder kleiner Einflüsse, so daß verschiedene Entwicklungen als zufällig (und nicht deterministisch) angesehen werden müssen.
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    2. Experimentelle Paradigmen und Designs
    Es sind experimentelle Designs zu entwerfen, deren Resultate eine Beurteilung zulassen, ob  nach den operationalen Definitionen freie Willensäußerungen experimentell herstellbar und wiederholbar sind.

    Paradigma  - auch psychologischer - Experimente [Literaturauswahl]
    Das Wesen des Experimentierens besteht darin, im Rahmen einer Theorie und operational- experimentellen Modellbildung dieser Theorie die Veränderung sog. abhängiger Variabler nach Veränderung von sog. unabhängigen Variablen nach wohlformulierten Hypothesen unter kontrollierten und wiederholbaren Bedingungen zu untersuchen und festzustellen. Damit sind einige wesentliche Kriterien genannt:
     

    • Theorie, in die das Experiment eingebettet ist
    • Operational-experimentelle Modellbildung der Theorie
    • Wohlformulierte Hypothesen
    • Definition von unabhängigen Variablen.
    • Definition der abhängigen Variablen.
    • Definition der Veränderungsprozeduren.
    • Kontrollierbarkeit der experimentellen Bedingungen.
    • Wiederholbarkeit der experimentellen Bedingungen.


    In diesen Kriterien sind einige weitere verborgen oder enthalten, z.B. aus der Wiederholbarkeit folgt, daß das Experiment hinreichend klar und eindeutig beschrieben sein muß, sonst kann es von anderen ja gar nicht wiederholt werden. Darin ist weiter enthalten, daß experimentelle Ergebnisse unabhängig von den spezifischen UntersucherInnen oder ExperimentatorInnen sein müssen. Wenn das nicht der Fall ist, ist die Hypothese des Experiments entweder gescheitert oder es müssen Versuchsleitereffekte am Werke oder andere Konstanz- bzw. Repräsentativitätsbedingungen verletzt sein. Im letzteren Fall behält man die Hypothese bei und die Erklärungen oder Rationalisierungen bezeichnet man als Exhaustion (nach Dingler, Holzkamp) und die entsprechend tragende Idee als Exhaustionsprinzip. Ein experimentelles Ergebnis kann allgemein wie folgt geschrieben werden:

    Allgemeine Formalisierung experimenteller Ergebnisse:
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    AV  = f (Prob, UV, Sit, Fehl, X | Theo, Mod, Hyp, V )
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    AV
    Abhängige Variable, deren Veränderung infolge der Variation der unabhängigen Variablen (UV) interessiert.
    Prob
    Spezifische Verfaßtheit der ProbandInnen (Stichprobenmerkmale und - kennzeichen der Auswahl).
    UV
    Unabhängige, experimentell kontrollierte und veränderte ("manipulierte") Variable, deren Einfluß auf die abhängige Variable interessiert.
    Sit
    Situations-Charakteristika: In welchem Rahmen, unter welchen Perspektiven findet das Experiment statt; wissen die TeilnehmerInnen z.B. daß es sich um ein Experiment handelt? Um was geht es, was hängt vom Ausgang des Experiments für die Beteiligten ab, haben sie ein bestimmtes Interesse an diesem oder jenem Ausgang?
    Fehl
    Störende, verfälschende Einflüsse, sog. störende Bedingungen.
    X
    Unbekannte, sonstige oder restliche Einflüsse.
    | 
    Nach dem Bedingungs-Strich werden die Bedingungen aufgeführt, nämlich: 
    Theo
    Die Theorie, die einen Zusammenhang, ein Ergebnis, vorhersagt.
    Mod
    Die Theorie muß zum Zweck der experimentellen Untersuchung eine experimentell- operationale Modellbildung erfahren.
    Hyp
    Für die Ausgänge des Experiments müssen vor der Durchführung des Experiments Hypothesen und wie sie zu interpretieren sind, formuliert werden.
    V
    Weitere möglicherweise wichtige Voraussetzungen.

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    II. Experimente.
    Einige für wichtiger erachtete Experimente der Neurobiologen (Libet, Pascual-Leone) werden mit den entwickelten Kriterien kritisch untersucht.

    Die Experimente von Benjamin Libet und ihre Bedeutung

    Liest man Libets Arbeiten, so wundert man sich, wie scheinbar kritisch und differenziert er seinen eigenen Experimenten gegenübersteht, wozu seine überwiegend blind-sendungsbewußten "Jünger" nicht einmal an der Oberfläche fähig oder willig sind. Soweit nicht anders vermerkt, beziehen sich alle Zitate und Seitenangaben auf die deutsche Ausgabe von "Mind Time".

    Benjamin Libet (dt. 2005, engl. 2004). Mind Time. Wie das Gehirn Bewusstsein produziert.  (Mind Time. The Temporal Factor in Consciousness). Aus dem Amerikanischen von Jürgen Schröder. Frankfurt: Suhrkamp. Hieraus die Beschreibung der "klassischen" Versuchsanordnung Libets ausgehend von den Forschungen Kornhubers und Deeckes (S. 160-162):

    "Die Versuchsanordnung

    Die Möglichkeit einer experimentellen Untersuchung dieser Frage wurde durch eine Entdeckung von Kornhuber und Deecke eröffnet. [L-FN01]. Sie fanden, dass einer Willenshandlung regelmäßig und auf spezifische Weise eine messbare elektrische Veränderung der Gehirnaktivität vorangeht. Einer Willlenshandlung ging ein schwacher Anstieg der elektrischen Negativität voraus, der auf einem Gebiet der Kopfhaut, vor allem am Scheitel oben auf dem Kopf, lokalisiert war. Die elektrische Veränderung begann etwa 800 ms oder länger bevor eine Versuchsperson allem Anschein nach eine Willenshandlung vollzog. Sie wurde daher Bereitschaftspotential (BP) genannt.
    Die untersuchte Handlung war ein plötzliches Krümmen oder Beugen des Handgelenks oder der Finger. Jedes BP ist sehr klein und wird nahezu überdeckt von den anderen elektrischen Aktivitäten des Gehirns im Ruhezustand. Deshalb mussten viele solcher Handlungen vollzogen werden, um eine von einem Computer gemittelte Aufzeichnung zu erzeugen, die die kleinen BPs summierte. Die Versuchsperson durfte den Zeitpunkt dieser zahlreichen Handlungen nach ihrem eigenen Gutdünken wählen. Ihre eigene Wahl des Handlungszeitpunkts war jedoch durch eine Dauer von 6 sec begrenzt, die Kornhuber und Deecke für jeden Versuchsdurchgang vorgesehen hatten, um die Summierung von 200-300 BPs innerhalb einer annehmbaren Experimentierperiode zu erzielen.
        Kornhuber und Deecke betrac hteten nicht die Frage, wann der bewusste Handlungswille im Verhältnis zur Vorbereitung [>161]
    des Gehirns (zum BP) erschien. Die lange Zeit, mit der das BP der Willenshandlung vorhergeht, ließ mich jedoch intuitiv vermuten, dass es eine Diskrepanz zwischen dem Beginn der Gehirnaktivität und der Zeit des Erscheinens der bewussten Handlungsabsicht geben könnte. In einer öffentlichen Diskussion über Willenshandlungen brachte der Neurowissenschaftler und Nobelpreisträger Sir John Eccles seine Überzeugung zum Ausdruck, dass ein BP, das > 800 ms vor einer Willenshandlung beginnt, bedeuten muss, dass die damit verbundene bewusste Absicht sogar noch vor diesem frühen Einsetzen des BP erscheint. Ich bemerkte, dass es keine Belege gab, die Eccles' Ansicht unterstützten, die vermutlich durch seine eigene Philosophie der Interaktion von Geist und Gehirn gefärbt war. [L-FN02]
        Die Feststellung der Zeit des bewussten Willens relativ zum Beginn der Gehirnaktivität (dem BP) war offensichtlich wichtig. Wenn der bewusste Wille auf den Beginn des BP folgen sollte, würde das eine grundlegende Wirkung auf unsere Sicht der Willensfreiheit haben. Zu jener Zeit sah ich jedoch keine Möglichkeit, die Frage experimentell zu prüfen. Es schien unmöglich zu sein, eine zuverlässige Messung der Zeit des Auftauchens einer bewussten Absicht zu erreichen. Der bewusste Wille ist ein subjektives Phänomen, das äußerer Beobachtung nicht direkt zugänglich ist. Man benötigt einen Bericht von einer menschlichen Versuchsperson [RS-EN01], die dieses subjektive Ereignis erlebt. Wenn man dieVersuchsperson einen Knopf drücken oder »jetzt« sagen lässt, damit sie ihre bewusste Absicht ausdrücken kann, dann würde man weitere Willensakte zu der untersuchten Beugung des Handgelenks hinzufügen. Das würde die zuverlässige Feststellung des Zeitpunkts des bewussten Willens für die Testhandlung im Verhältnis zur Gehirnaktivität beeinträchtigen. Auch gab es keine Gewähr dafür, dass das Drücken eines Knopfes oder das  »Jetzt« Sagen bewusst vollzogen werden würde [RS-EN02]. Die Versuchs-[>162] person könnte also diese schnelle Reaktion unbewusst vollziehen, bevor sie sich des Erlebnisses bewusst wird. Wenn das so wäre, dann hätten wir eben keinen Zeitpunkt für den bewussten Willen.
        Als ich 1977 Gastwissenschaftler am Rockefeller Center for Advanced Studies in Bellagio, Italien, war, kehrten meine Gedanken zu diesem scheinbar unlösbaren Messproblem zurück. Es fiel mir damals ein, dass eine Versuchsperson die »Uhrzeit« ihres Erlebnisses der bewussten Absicht berichten könnte. Sie würde sich die Uhrzeit im Stillen merken [RS-EN03] und dann, nachdem jeder Versuchsdurchgang vorbei war, berichten. Nachdem ich nach San Francisco zurückkam, entwickelten wir eine solche Technik.[L-FN03]
     
      Ein Kathodenstrahloszil-
    loskop wurde so arran- giert, dass der von ihm erzeugte Lichtfleck in der Nähe des äußeren Randes seines Bildschirms einen Kreis beschrieb. Der äußere Rand des Bild- schirms der Oszilloskop- röhre war wie gewöhnlich durch 60 Sekunden markiert, die kreisförmig angeordnet waren. Die Bewegung des Lichtflecks sollte die Bewegung des Sekundenzeigers einer gewöhnlichen Uhr simu- lieren. Unser Lichtfleck ging jedoch in 2,56 sec einmal im Kreis herum, etwa fünfundzwanzigmal schneller als die normalen 60 sec (siehe Abb.4.l). Jede markierte Sekunde auf der Uhr entsprach deshalb etwa 43 ms der Bewegung des Licht- flecks. Diese schnelle »Uhr« konnte dann Zeit- unterschiede im Bereich von hunderten von Millisekunden aufdecken."
    (Abb. 4.1 auf S. 166) 

        "Die Versuchsperson saß 2,3 m vom Oszilloskop entfernt. In jedem Durchgang fixierte sie ihren Blick auf die Mitte des Bildschirms des Oszilloskops. Sie wurde gebeten, eine freie Willenshandlung zu vollziehen, eine einfache, aber plötzliche Bewegung des Handgelenks, und zwar zu einem beliebigen Zeitpunkt. Sie wurde gebeten, nicht im Voraus zu planen, wann sie handeln [>163] würde; sie sollte vielmehr die Handlung »von sich aus« erscheinen lassen. Das würde uns gestatten, den Prozess der Handlungsplanung von dem Prozess für einen freien, spontanen Willen, »jetzt zu handeln«, zu unterscheiden. Sie wurde außerdem gebeten, ihr erstes Bewusstsein ihrer Bewegungsabsicht mit der »Position auf der Uhr« des kreisenden Lichtflecks zu verknüpfen. Diese verknüpfte Uhrzeit wurde von der Versuchsperson nach Beendigung des Versuchs berichtet. Wir bezeichneten diese berichteten Zeiten mit »W« für das bewusste Wollen oder Wünschen einer Handlung. Das BP, das bei jeder solchen Willenshandlung erzeugt wurde, wurde ebenfalls gemessen, und zwar mit geeigneten Elektroden auf dem Kopf. Ein BP, das über vierzig Versuche gemittelt wurde, erwies sich als brauchbar. Die Zeit des Einsetzens dieser gemittelten BPs konnte dann mit den berichteten W-Zeiten bei denselben vierzig Handlungen verglichen werden. [RS-EN04]
        Anfangs hatten wir ernsthafte Zweifel, dass die Versuchspersonen die Uhrzeiten ihrer bewussten Absichten mit ausreichender Genauigkeit und Zuverlässigkeit berichten konnten. Wie sich herausstellte, lagen beide Charakteristika in einem Bereich, der für unsere Zwecke angemessen war. Die W-Zeitpunkte, die für jede Gruppe von vierzig Versuchen gemessen wurden, wiesen eine Standardabweichung von etwa 20 ms auf. Das galt für jede Versuchsperson, obwohl die gemittelten Ws sich zwischen den Versuchspersonen unterschieden. Da der über alle Versuchspersonen gemittelte W-Zeitpunkt etwa bei  -200 ms (vor einer motorischen Handlung) lag, stellte eine Standardabweichung von +-20 ms eine noch hinreichende Zuverlässigkeit dar.
        Eine Prüfung der Korrektheit von W war etwas schwieriger durchzuführen. Wir konnten nicht ganz sicher wissen, wie nahe das berichtete W bei der tatsächlichen subjektiven Zeit des Bewusstseins lag. Wir konnten jedoch prüfen, wie genau die Versuchspersonen unsere Uhrzeit-Technik verwendeten. Zu diesem [>164] Zweck wurde eine Reihe von vierzig Versuchen durchgeführt, bei denen ein schwacher Hautreiz auf die Hand verabreicht wurde. Die Versuchspersonen wurden gebeten, keine  Willenshandlung zu vollziehen, sondern sich vielmehr die Uhrzeit der Hautempfindung zu merken, die nach jedem Versuch berichtet werden sollte (wie bei W). Der Hautreiz wurde bei den vierzig Versuchen zu zufällig ausgewählten Uhrzeiten verabreicht. Diese Zeitpunkte (»S«) waren der Versuchsperson natürlich unbekannt. Wir erfuhren sie jedoch als Beobachter durch die Computerausdrucke. Somit konnten wir eine objektiv bekannte, erwartete Zeit eines subjektiven Bewusstseins mit den Uhrzeiten vergleichen, die von der Versuchsperson berichtet wurden. Die berichteten S-Zeiten lagen nahe bei den wirklichen Reizzeiten, wiesen jedoch einen Unterschied von etwa -50 ms (mit anderen Worten, früher) gegenüber den Zeitpunkten auf, zu denen die Reize tatsächlich verabreicht wurden. Da dieser Unterschied ziemlich konsistent war, konnte er als verzerrendes Element von dem durchschnittlichen W von -200 ms abgezogen werden. Das ergab ein »korrigiertes« durchschnittliches W von -150 ms. Eine Versuchsreihe, die die berichteten Zeiten für einen Hautreiz prüfte, wurde in jeder Sitzung durchgeführt.
    Unsere Definition einer Willenshandlung enthielt folgende Merkmale: Der Handlungswille entstand auf endogene Weise. [RS-EN05] Es gab also keine äußeren Hinweisreize für den Vollzug der Handlung; keine äußeren Beschränkungen für den Zeitpunkt der Handlung; und vor allem hatte die Versuchsperson den Eindruck, dass sie für die Handlung verantwortlich war, und sie hatte auch das Gefühl, dass sie es in der Hand hatte, wann sie handelte und ob sie überhaupt handeln sollte oder nicht. Menschliche Versuchspersonen können letzteres Kriterium von Situationen unterscheiden, in denen eine motorische Handlung ohne dieses Merkmal erzeugt wird. Der Neurochirurg Wilder Penfield reizte elektrisch den frei liegenden Motorkortex während der Operation zur Behandlung epileptischer Zent [>165] ren. [L-FN04] Die Reizung des Motorkortex erzeugt Kontraktionen bestimmter Muskeln und bestimmte Bewegungen an bestimmten Stellen des Körpers. Die Patienten berichteten, dass sie solche Bewegungen nicht wollten; sie berichteten, dass diese Bewegungen ihnen von der Person aufgezwungen wurden, die ihren Kortex gereizt hatte; sie waren keine Willenshandlungen.
        Es gibt viele klinische Störungen, bei denen Handlungen in Abwesenheit eines bewussten Willens auftreten. Dazu gehören unwillkürliche Handlungen bei Gehirnlähmung, Parkinson, Chorea Huntington, Tourette-Syndrom und auch zwanghafte Handlungsimpulse. Ein schlagendes Beispiel ist das »alien hand sign«. [L-FN05]  Patienten mit einer Schädigung am vorderen, medialen Teil des prämotorischen Areals der Hirnrinde können den Eindruck haben, dass die Hand und der Arm auf der betroffenen Seite merkwürdige zweckgerichtete Handlungen vollziehen, wie beispielsweise das Aufknöpfen eines Hemdes, während die Versuchsperson versucht, es zuzuknöpfen. All das geschieht ohne oder sogar gegen den Willen und die Absicht der Versuchsperson."

    Ergänzung-01.10.2023 aus dem Beweisregister Psychologie
    1985-Libet (1916-2007)  Libet, Benjamin (1985) Unconscious cerebral initiative and the role of conscious will in voluntary action. In: The Behavioral and Brain Sciences, 8, 1985, S. 529–566. Ein Bereitschaftpotential des Handlungsentschlusses zeigt sich nach Libet (1989) 300 ms vor dem bewussten Wunsch des Bewegungswillens und 200 ms nach dem bewussten Wunsch kommt es zur Ausführung der Bewegung.
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    Nach dieser Darstellung geht dem bewussten Wunsch eine Aktivierung voraus, was eigentlich niemand verwundern sollte. Bezieht man 100 ms für die Umschaltung nach Libet 5005, S. 171, auf die Aufgabe, auf die Uhr zu schauen, und 100 ms für das Ablesen selbst mit ein, schrumpft der Zeitraum zwischen Beginn der Aktivierung  auf 100 ms. Ich kann bei diesen Zeiten nicht erkennen, dass der Wunsch zu handeln, der Bewusstheit handeln zu wollen, so weit vorausgeht, dass die Bewusstheit keine Rolle spielt, zumal ja die eigentliche Handlung erst 200 ms nach dem bewussten Entschluss erfolgt. Zu diesen hochinteressanten  Experimenten  gibt es daher noch einigen Klärungsbedarf (Entscheidung-Entschluss-Handeln). Damit wäre lediglich bewiesen, dass dem bewussten Entschluss eine Aktivierung vorausgeht. Hier ist noch viel Forschungsarbeit notwendig, die als erstes eine präzise Terminologie erfordert, die auch andere wichtige psychische Funktionen wie z.B. denken, fühlen, werten, wahrnehmen einbezieht.
     

    Untersuchen und erörtern wir Libets Methodik mit unserer allgemeinen Formalisierung experimenteller Ergebnisse:
     

    AV  = f (Prob, UV, Sit, Fehl, X | Theo, Mod, Hyp, V )

    AV:  Eine abhängige Variable ist in Libets Experiment nicht klar ausgewiesen, wie der ganze Versuchsplan nach klassischen Kriterien reichlich dunkel bleibt. Man kann aber den Zeitpunkt der Mitteilung der Gewahrwerdung des bewußten Entschlusses, den Finger oder das Handgelenk bewegen zu wollen (der Handlungsentschluß der ProbandInnen durfte von diesen selbst bestimmt werden) als abhängige Variable auffassen.

    Prob: Introspektionsfähige und willige (!) ProbandInnen (Versuchspersonen).

    UV:  Eine kontrolliert manipulierte UV ist in Libets Experiment nicht ausgewiesen. Man kann aber den Zeitpunkt des  Handlungsentschlusses der ProbandInnen als unabhängige Variable auffassen. Diese Variable wird aber nicht wie in einem klassischen Experiment vom Experimentator kontrolliert, sondern von den Versuchsversonen nach Gutdünken vorgenommen, was man auch als Ausdruck freien Willens interpretieren könnte. Bei dieser Interpretation würde vorausgesetzt, was untersucht werden soll.

    Sit:  S1: Laborbedingungen. S2: Das Experiment ist als solches ausgewiesen und erklärt.  S3: ProbandInnen werden gebeten, zu einem beliebigen Zeitpunkt, den sie auf einer speziellen Uhr ablesen können, das Gewahrwerden ihres Handlungsentschlusses, einen Finger zu bewegen oder das Handgelenk zu beugen, mitzuteilen. S4: Zugleich wird das Bereitschaftspotential ihrer Hirnaktivität im Versuchszeitraum gemessen.

    Fehl:  Hierzu äußert sich Libet nicht ausdrücklich. Mehr am Rande teilt er S. 164 mit, daß bei seinen Versuchspersonen die Wahrnehmung 50 Millisekunden vor der Verabreichung der zu diesem Zweck ersonnenen Hautreizungen erfolgten. Dieser erstaunliche Sachverhalt, der aus einem Experiment zur paranormalen Wahrnehmung stammen könnte, wird nicht aufgeklärt. Libet und seine Jünger unterscheiden auch nicht zwischen dem Zeitpunkt des Gewahrwerdens (Bewußtheit) und dem Handlungs- und Willensimpuls, das Gewahrwerden (Bewußtheit) mitzuteilen. Die Zeit, die der Entschluß, das Gewahrwerden (die Bewußtheit) brauchen, wird nicht bestimmt und auch nicht abgezogen. Der gesamte Prozess dauert ungefähr 500 Millisekunden. Ca. 150 Millisekunden vor der Ausführung wird der Handlungsimpuls bewußt - und könnte durch ein VETO, wie Libet es nennt, noch unterbrochen werden. Zu diesen 150 Millisekunden müßte noch die Zeit für die Mitteilung bzw. das Merken aufsummiert werden.

    X. Unbekannte Faktoren brauchen nicht erörtert zu werden; wenn es auch eine gute selbstkritische wissenschaftliche Übung ist, solche immer einzukalkulieren.

    Theo: Die Theorie Libets setzt voraus, daß nichtbewußte und bewußte Prozesse zu meßbaren Bereitschaftspotentialen des Gehirns in Beziehung gesetzt werden können. Das Problem des Anfangs und des zugrundeliegenden Kausalmodells diskutiert er nicht. Wie es scheint, geht er von einem einfach zeitlich strukturierten linearen Modell aus: Handlungsentschluß -> Gewahrwerdung -> Mitteilung (hierzu ein psychologisches Handlungsmodell > Entscheidung-Entschluss-Handlung). Und Libet fragt sich: was bedeutet es, wenn vor der Gewahrwerdung das Gehirn schon Aktivität anzeigt? Diese Frage sollte sein Experiment eigentlich klären und nicht besonders aufwerfen. Der grundlegende Entschluß der ProbandInnen, beim Experiment mitzuwirken, fällt nach der Erklärung im Teilnahmegespräch und dies muß unter Bewußtheitsbedingungen stattfinden.

    Mod: Als Operationalisierung für die Kausalität des nirgendwo explizierten, definierten oder eingeführten "freien" Willens dient offenbar der zeitliche Verlauf der Aktionspotentiale im Gehirn, wobei die Bereitschaftspotentialaktivität vor der Bewußtwerdung - nicht nachvollziehbar - als Argument für die Nichtwirksamkeit eines "freien Willens" betrachtet wird. Die Argumentation ist offenbar: Weil der Bewußtwerdung eine Gehirnaktivität vorausgeht, kann die Handlung nicht durch eine freie Willensentscheidung bewirkt worden sein. Wieder einmal mehr zeigt sich mit der Gleichsetzung bewußt = frei und vorher = ursächlich (bzw. nachher = bewirkt), daß die NeurowissenschaftlerInnen kein überzeugendes Verständnis für die wirkliche Problematik aufbringen.

    Hyp: "Unsere Experimentalfrage war: Geht der bewusste Wille der Aktion des Gehirns voraus oder folgt er ihr nach?" (S. 167).

    Die grundlegenden methodologischen Fehler in Libets Experiment
    Ganz allgemein ist zu kritisieren, daß Libet überhaupt kein ausgewiesenes experimentelles Design zu seinen Experimenten mitteilt.  Und die wichtigsten experimentellen Variablen und Größen, die Bedingungen und ihre Bedeutung werden gar nicht hinreichend expliziert, eher kursorisch deskriptiv erzählt. Der ganze Versuchsplan bleibt nach klassischen Kriterien reichlich dunkel, ebenso die Theorie. So fehlen auch - und gerade das zeichnet wissenschaftliches Arbeiten aus - detaillierte Angaben zur Anzahl der Versuchspersonen, der Zusammensetzung der Stichproben und die einzelnen Meßergebnisse, so daß man sie nachrechnen und überprüfen kann. Auch was eigentlich genau operationalisiert wurde ist ebenso wenig klar wie die Hypothese. Auf S. 167 heißt es: "Unsere Experimentalfrage war: Geht der bewusste Wille der Aktion des Gehirns voraus oder folgt er ihr nach?" Läßt man diese Aussage auf sich wirken, und fragt man sich, was das nun genau heißen soll, erkennt man, daß der Versuch nur folgende hypothetische Fragestellung hergibt: Geht die Bewußtheit des Willens der Aktion des Gehirns voraus oder folgt sie ihr nach? Was hat diese Frage mit dem freien Willen zu tun? Überdies scheint es doch trivial, daß die Bewußtheit eines inneren Ereignisses zeitlich immer nachgeordnet sein muß, was allerdings der Mitteilung widerspricht, daß die Wahrnehmung der Hautreizung 50 Millisekunden vorher bemerkt wurde [RS-EN06]. Also folgt daraus auch gar nichts. Libet macht aus psychologischer Perspektive mehrere grundlegende Fehler.
        (1) Libet unterlegt seiner Hypothese, daß der Willensprozeß zeitlich gerichtet linear verläuft mit Anfang und Ende. Es sind aber viele, auch nicht lineare und mehrfach verschränkte Verläufe denkbar. Diese Annahme der einfachen linearen Struktur des Willensprozesses erklärt Libet nicht näher, obwohl dies natürlich selbst eine wichtige Forschungsaufgabe und theoretisch notwendig wäre.
        (2)  Libet nimmt den Zeitstrahl des Willensprozesses so an, daß der freie Wille mit der Bewußtwerdung identifiziert wird. Hier wird ein für die Neurowissenschaft typisch unkritischer Sprung vollzogen, indem der "freie" Wille ohne nähere Erläuertung einfach mit dem "bewußten" Willen identifiziert wird. Wieso der "freie" Wille quasi selbstverständlich ein bewußter sein soll, ist völlig unerfindlich. Die allermeisten Vorgänge im Gehirn und im Körper des Menschen sind nicht bewußt. Schon von daher gesehen, wäre es sehr naheliegend, wenn schon, den freien Willen eher als nichtbewußten freien Willen zu konzipieren.
        (3) Libet sagt (S. 167): "Unsere Experimentalfrage war: Geht der bewusste Wille der Aktion des Gehirns voraus oder folgt er ihr nach?" Hier fragt sich: Wie unterscheidet die Neuroscience, ob ein Aktionspotential des Gehirns zum nichtbewußten oder zum bewußten Bereich gehört? Alles seelisch-geistige Geschehen ist an Gehirnprozesse geknüpft. Der Neuroscience scheint die Konzeptualisierung des Psychischen überhaupt noch nicht gelungen - man kann eben keine Psychologie ohne Psychologie betreiben. Daran sind schon die BehavioristInnen 50 Jahre lang - bis zur "kognitiven Wende" (Neisser 1967) - gescheitert.

    Das Henne-Ei-Dilemma ... nichtbewußt-bewußt-nichtbewußt-bewußt-nichtbewußt-bewußt ...
    Der Versuch offenbart viele Schwächen der Neuroscience. Die Hauptfehler dieser ganzen Forschungsrichtung sind: (1) Verstrickung in das Henne-Ei-Problem. (2) Keine klaren Definitionen, Operationalisierungen und experimentelle Designs (messen alleine genügt nicht). (3) Vermischung des bewußten mit dem freien Willen. (4) Falsche Interpretation der zeitlichen Ordnung. (5) Fehlende differentialdiagnostische Klärung und Klarheit dessen, was nichtbewußte und was bewußte Entscheidungen sind und damit (6) ebensolche Unklarheiten, welche Hirnaktivitäten eben nichtbewußte und bewußte Entscheidungen und Willensvorgänge anzeigen. (7) Und wie es scheint, krankt diese ganze Forschungsrichtung daran, daß sie offenbar im Nebenbei Psychologie ohne Psychologie betreiben möchte. Es bleibt also noch sehr viel zu tun. Die NeurowissenschaftlerInnen bereichern die Forschung ganz sicher um neue Möglichkeiten, aber sie stehen mit ihren Möglichkeiten am Anfang und nicht am Ende.
     

    III. Skizze zum Problem von Entscheidungsdesigns.
    Gibt es Handlungen, die ans Bewußtsein gebunden sind? Eine Grundfrage, die mit als Erstes zu klären ist: Gibt es bewußte Wahlen und bewußt gewählte Handlungen? Dies kann man untersuchen, indem man Reize, die zu Handlungen befähigen können, im bewußten und im nicht bewußten Zustand anbietet. Führt der Reiz im nicht bewußten Zustand regelmäßig zu keiner Handlung, hingegen im bewußten Zustand schon, so kann man sagen: es gibt bewußte Wahlen und Handlungen. Fragt man z.B. jemand, wenn er schläft, wann er zum letzten Mal einen Apfel gegessen hat oder wie viel 3 x 17 sind, so lautet unsere Hypothese: Man wird in den allermeisten Fällen keine Antwort erhalten und daher auch keine richtige. Fragt man hingegen eine elementar rechentüchtige Personengruppe im wachen Zustand, wann sie zum letzten Mal einen Apfel gegessen hat oder wie viel 3 x 17 ist, wird man in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle eine Antwort und meist wohl auch eine richtige Antwort erhalten. Das ist unsere Theorie und auch schon experimentell- operational formuliert. Unsere Hypothese besagt: Es gibt bewußte Handlungen. Sehr viel schwieriger ist es, freie Entscheidungen und Willenshandlungen experimentell zu untersuchen. Ganz sicher ist aber, daß es hierzu unumgänglich ist, das Definitions- und Operationalisierungsproblem angemessen zu lösen. Gelingen dann auch noch entsprechende experimentelle Designs, werden relativ zu den Definitionen und Operationalisierungen Hypothesenprüfungen möglich sein. Bis es so weit ist, werden die NeurowissenschaftlerInnen noch viel lernen und arbeiten müssen.

    Beweis der Willensfreiheit.  [Nachtrag 4.10.6]
    Die Beweisidee ist einfach: Kann ein Geist in seinen Handlungswahlen einem Zufallsexperiment mit n>g (g=Grenze) folgen, so heiße er frei.  Gegeben sei eine einfache Handlungstabelle, z.B. (1) "1" schreiben, (2) "2" schreiben, (3) "3" schreiben, (4) "4" schreiben, (5) "5" schreiben, (6) "6" schreiben, allgemein H1, H2, H3, H4, H5 und H6. Diese sechs Handlungen werden nun dem Zufallsergebnisse eines sechsseitigen Würfels mit den Markierungen "1", "2", "3", "4", "5" und "6" zugeordnet. Sodann wird vereinbart, dass der Versuchsleiter würfelt und der Proband die den Würfelmarkierungen zugeordneten Handlungen ausführt. Sofern der Proband willens und fähig ist, dem Zufallsgenerator "Würfel" zu folgen, ist bewiesen, dass es Willensfreiheit gibt, hier, in diesem Fall mit der Wahrscheinlichkeit p = 1 - (1/6)^n wobei n := Anzahl der Versuche sei [> Kritik der Kritik an der empirischen Induktion]. Gelingt dies, und es gibt nicht den geringsten Grund, daran zu zweifeln, ist gezeigt, dass ein Geist (Gehirn) "freiwillig" durch einen Zufallsgenerator determiniert ist. Seine Handlungen werden nicht von ihm bestimmt, sondern in einer Metaentscheidung an einen Zufallsgenerator abgegeben. Und das ist Freiheit und Indeterminismus. Wäre der Mensch unfrei, könnte er nicht ein n>g wählen und danach handeln.
     

    Literatur und Links
     

    • Libet, B. (1965), »Cortical activation in conscious and unconscious experience«, in: Perspectives in Biology and Medicine 9, S. 77-86.
    • Libet, B. (1966), »Brain stimulation and the threshold of conscious experience«, in: J. C. Eccles (Hg.), Brain and Conscious Experience, New York, S. 165-181.
    • Libet, B. ([973), »Electrical stimulation of cortex in human subjects and cons¬cious sensory aspects«, in: A. Iggo (Hg,), Handbook of Sensory Psychology, Berlin, S. 743-790.
    • Libet, B. (1980), Kommentar zu J. R. Searles »Minds, Brains and Programs«, in: Behavioral and Brain Sciences 3, S.434.
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    • Libec, B. (1987), »Consciousness: conscious, subjective experience«, in: G. Adel-man (Hg.), Encyclopedia of Neuroscience, Boston, S. 271-275.
    • Libet, B. (1989), »Conscious subjective experience and unconscious mental functions: a theory of the cerebral processes involved«, in: R. ?. J. Cotterill (Hg.), Models of Brain Function, Cambridge, England, S. 35-49.
    • Libec, B. (1993a), Neurophysiology of Consciousness: Selected Papers and New Es-says by Benjamin Libet, Boston.
    • Libet, B. (1993b), »The neural time factor in conscious and unconscious events«, in: Experimentaland Theoretical Studies of Consciousness, Ciba Foundation Symposium #174, Chichester, England, S. 123-146.
    • Libet, B. (1994), »A testable field cheorv of mind-brain interaction«, in: Journal of Consciousness Studies i (1), 119-126.
    • Libec, B. (1996), »Solutions to the hard problem of consciousness«, in: Journal of Consciousness Studies 3, S. 33-35.
    • Libet, B. (1997), »Conscious mind as a force Held: a reply to Lindahl & Arhem«, in: Journal of Theoretical Biology 185, S. 137-138.
    • Libec, B. (1999), »Do we have free will?«, Journal of Consciousness Studies 6 (8- 9), S.47-57.
    • Libet, B. (2001), »Consciousness, free action and rhe brain«, Kommentar zu John Searles Aufsatz, in: Journal of Consciousness Studies 8 (8), S. 59-65.
    • Libet, B. (2003), »Timing of conscious experience: reply to the 2002 commen¬taries on Libets findings«, in: Consciousness and Cognition 12, S. 321-331.
    • Libet, B., Alberts, W. W„ Wright, E. W., Delactre, L., Levin, G. und Feinstein, B. (1964), »Production of threshold levels of conscious sensation by electrical sti¬mulation of human somatosensory cortex«, in Journal of Neurophysiology 27, s. 546-578.
    • Liber, B., Alberts, W W., Wright, E. W. und Feinstein, B. (1967), »Responses of human somatosensory cortex to stimuli below threshold for conscious sensation«, in: Science 158, S. 1597-1600.
    • Libet, B., Wright, Jr., E.W., Feinstein, B. und Pearl, D. K, (1979), »Subjective referral of the timing for a conscious sensory experience: a functional role for the somatosensory specific projection system in man«, in: Brain J02, S. 193-224.
    • Libet, B., Wright, E.W. und Gleason, C. (1982), »Readiness-potentials prece¬ding unrestricted »spontaneous« vs, pre-planned voluntary acts«, in: Electroence-phalography & Clinical Neurophysiology $4, S. 322-335.
    • Libel, B„ Gleason, C.A., Wright, E.W. und Pearl, D.K. (1983), »Time of cons¬cious intention to act in relation to onset of cerebral activities (readiness-poten¬tial): rhe unconscious initiation of a freely voluntary act«, in; Brain 106:5,623-642.
    • Libet, B., Pearl, D. K., Morledge, D. E,, Gleason, C. A., Hosobuchi, Y. und Bar- baro, N.M. (1991), »Control of the transition from sensory detection to sensory awareness in man by the duration of a thalamic stimulus: the cerebral >time-on< factor«, in: Brain, 114, S. 1731-1757.
    • Libet, B., Wright, Jr., E. W„ Feinstein, B. und Pearl, D. K. (1992), »Retroactive enhancement of a skin sensation by a delayed cortical stimulus in man: evidence for a delay of a conscious sensory experience«, in: Consciousness and Cognition 1, S. 367-375·


    Anmerkungen und Endnoten
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    Internet-Poster. Ich hatte diese Arbeit dem Kongreß der dgvm -  [http://dgvm2005.klinikum.uni-muenchen.de/index.html] -  als Vortrag angeboten und mir wurde relativ spät und kurzfristig mitgeteilt, daß mein Vortrag als Poster vorgesehen sei. Nachdem die Zeit sehr knapp war und mir die Poster-Version nicht so sehr zusagte, entschloß ich mich, den Kongreß abzusagen und die Arbeit als "Internet-Poster" auf den IP-GIPT-Seiten zu plazieren.
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    Exhaustionsprinzip:  Der wissenschaftstheoretische und experimental methodologische Ausdruck "Exhaustion" stammt von Hugo Dingler und wurde von dem links-kritischen Psychologieprofessor Klaus Holzkamp (30.11.1927-1.11.1995) in seinem Werk "Theorie und Experiment in der Psychologie" aufgegriffen; er ist inzwischen aus den meisten psychologischen Lexika und Wörterbüchern verschwunden. Das hat dieser Ausdruck wirklich nicht verdient.  Nicht weil exhaurieren so positiv zu bewerten wäre, sondern weil es so oft, wenn auch nicht ausdrücklich und offen dargelegt, angewendet wird. Holzkamp schreibt in seinem wissenschaftstheoretischen Hauptwerk (S. 16/17) zur Exhaustion:
        "Der »logisch« erste Schritt wissenschaftlichen Handelns besteht also in der Formulierung von Annahmen mit der »schematischen« Behauptungsweise: Falls keine störenden Umstände vorliegen, treten mit apodiktischer Sicherheit immer und überall bestimmte Ereignisse ein. Diese Formulierung bildet sozusagen den logischen »Rahmen« für jede spezifizierte einzelwissenschaftliche Allgemeinaussage. Dabei befinden wir uns ja aber zunächst ausschließlich in der Sphäre des Gedanklichen. Wir müssen jetzt einen »Schritt weiter« gehen und danach fragen, wie die theoretischen Annahmen denn nun mit »Realität« in Beziehung gesetzt und schließlich »systemtranszendent verbindlich« gemacht werden können.
        In der empiristischen Wissenschaftstheorie vertritt man durchgehend mehr oder weniger deutlich die Auffassung, daß der wissenschaftlich Forschende der »Realität« passiv gegenübersteht und sich bei seinen theoretischen Annahmen von der »Erfahrung« leiten läßt. Diese Auffassung führt indessen, wie wir angedeutet haben, unausweichlich in die Irrtümer des induktionistischen Denkens. Nun gibt es aber noch eine andere Möglichkeit, die Rolle der »Realität« in der wissenschaftlichen Forschung zu bestimmen, wobei die Fragwürdigkeiten des Induktionismus weitgehend zu vermeiden sind: Man kann nämlich annehmen, daß bei wissenschaftlichem Forschen in aktivem Tun die »realen Verhältnisse« den »logisch« übergeordneten  theoretischen Annahmen »nachgebildet« werden. Diese Annahme ist das von DINGLER aufgestellte Prinzip der »Realisation«. Im »Realisations-Prinzip« benutzen wir eine »... Allgemeinaussage als Kennzeichen gewisser Realdinge und suchen solche Realdinge, welche dieser Allgemeinaussage gehorchen« (DINGLER 1923, S. 37) [Fußnote 8: »Realisation« ist die echte Alternative zu »Induktion« und nicht etwa »Deduktion«, die als rein systemimmanente Denkbewegung mit der Realgeltung von Allgemeinaussagen nicht das geringste zu tun hat.].
        Die DINGLERsche Aufstellung des Prinzips der »Realisation« ist eine für die Wissenschaftstheorie entscheidende Leistung und stellt so etwas wie die »kopernikanische Wendung« der wissenschaftstheoretischen Betrachtensweise dar. DINGLER selbst hat die »Realisation« wie andere seiner hochwichtigen wissenschaftstheoretischen Konzeptionen indessen - wie man sagen möchte, »bedauerlicherweise« - ausschließlich in den Dienst der von ihm entwickelten sehr anfechtbaren Lehre von der »reinen Synthese« gestellt, so daß man bei der sinnvollen Verwertung seiner großen wissenschaftstheoretischen Ideen sozusagen »ohne DINGLERS Hilfe« auskommen muß. [>17]
        Wir definieren den nach dem Prinzip der »Realisation« vorzunehmenden »Realisationsversuch« von unserer Gesamtkonzeption aus als Bemühung, die innerhalb einer theoretischen Annahme behaupteten realen Ereignisse durch aktives Tun in der Realität aufzusuchen oder herzustellen und dabei »störende Umstände« auszuschalten, so daß die »Realitäts«-Bestimmungen der Allgemeinaussage und die in Jetzt-und-Hier-Feststellungen beschriebenen realen Gegebenheiten sich nach dem Realisationsversuch absolut »in Deckung« befinden.
        Der damit umschriebene Realisationsversuch muß natürlich keinesfalls immer gelingen. Es können vielmehr nach dem Realisationsversuch gegen den Willen des Forschenden mehr oder weniger beträchtliche »Abweichungen« zwischen den Bestimmungen einer theoretischen Annahme und den vorliegenden Jetzt-und-Hier-Daten bestehen. Diese »Abweichungen« zwingen den Forschenden nun aber keinesfalls »unmittelbar« zur Abänderung oder zum Aufgeben der theoretischen Annahme. Er kann vielmehr unverändert bei der Behauptung einer Geltung seiner Annahme bleiben und die »Abweichungen« auf die »störenden Umstände« zurückführen, von denen in der »konditionalen« Einschränkung der theoretischen Annahme die Rede ist. Dieses Verfahren der Aufrechterhaltung der Geltungsbehauptung trotz abweichender empirischer Befunde nennen wir mit DINGLER »Exhaustion«. - Durch das Verfahren der Exhaustion ist die Behauptung der Geltung einer Theorie also von empirischen Daten unabhängig zu machen. Dieses Verfahren wird in der praktischen empirischen Forschung sehr häufig angewendet, etwa dann, wenn man eine Theorie, obgleich gewisse »Erfahrungstatsachen« dagegen zu sprechen scheinen, aufrechterhalten will. Man redet dann davon, daß »störende Umstände« die »eigentliche« Geltung der Theorie in der Empirie »verdeckt« hätten. Die mit GALILEI einsetzende klassisch physikalische Wissenschaftsentwicklung ist z. B. nur deshalb auf uns gekommen, weil man zunächst ausgiebig vom Verfahren der »Exhaustion« Gebrauch gemacht hat, da die »Erfahrungstatsachen« sich anfänglich gar nicht so recht den theoretischen Gesetzen »fügen« wollten. »Und wenn dann die Kugeln von Blei, von Eisen, von Stein sich nicht jenem aufgestellten Gesetze fügen, schlimm genug für sie, wir sagen dann, daß wir nicht von ihnen sprechen ...« schreibt GALILEIS genialer Schüler TORRICELLI anläßlich der Erörterung der Wurfparabel (zit. nach DINGLER 1931, S. 196, wo auch die italienische Originalstelle wiedergegeben ist). Erst im Laufe der Entwicklung und Verfeinerung der physikalischen Experimentiertechnik ließen sich die zunächst »exhaurierten« »Abweichungen« immer mehr verringern, wodurch die »Berechtigung« der ursprünglichen »Exhaustionen« nachgewiesen war. Eine Vielzahl anderer theoretischer Ansätze innerhalb der Geschichte der Naturwissenschaft - wir nennen nur die STAHLsche Phlogiston-Theorie - haben sich trotz aller Exhaustionen - hier gegenüber den LAVOISIERschen Befunden - nicht halten lassen und mußten aufgegeben werden."
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    Libets Veto-These, die von vielen sendungsbewußten JüngerInnen und neuroscientistischen PropagandistInnen schlicht und einfach oft weggelassen, d.h. unterschlagen wird. Libet (dt. 2005, S. 177: "Das bewusste Veto"): "Der bewusste Wille (W) erscheint 150 ms vor der motorischen Handlung, auch wenn er dem Beginn der Gehirnaktivität (BP) um mindestens 400 ms folgt. Das gestattet ihm möglicherweise, das Endergebnis des Willensprozesses zu beeinflussen oder zu steuern. Ein Intervall von 150 ms würde der bewussten Funktion genügen, um das Endergebnis des Willensprozesses zu beeinflussen. ..."
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    L-FN01 Fußnote Bei Libet S. 160 auf: Kornhuber, H.H. & Deecke, L. (1965). Hirnpotentialänderungen bei Willkürbewegungen und passiven Bewegungen des Menschen: Bereitschaftspotential und reafferente Potentiale, Pflügers Archiv 1, 265-272.
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    L-FN02 Fußnote bei Libet S. 161 auf: Popper, K.R. & Eccles (1977). The Self and Its Brain. Deutsch: Das Ich und sein Gehirn. Heidelberg: Spektrum.
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    L-FN03 Fußnote bei Libet S. 162 auf: Libet, B.; Gleason, C.A.; Wright, E.W. & Pearl, D.K. (1983). Time of conscious intention to act in relation to onset of cerebral activities (readiness-potential): the unconsicous initation of a freely voluntary act. Brain 106, 623-642.
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    L-FN04 Fußnote bei Libet S. 165 auf: Penfild, W. & Rasmussen, T.B. (1950).  The Cerebral Cortex of Man. New York:
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    L-FN05 Fußnote bei Libet S. 165 auf: Goldberg, G. & Bloom, K.K. (1990). The alien hand sign: localization, lateralization and recovery. American Journal of Physical Medecine and Rehabilitation 69, 228-230.
    ___
    Suhrkamp-Verlagstext: "Fast nichts ist uns Menschen so wichtig wie unser subjektives, bewußtes Innenleben – und doch wissen wir relativ wenig über seine Genese. Benjamin Libet gehört zu den Pionieren auf dem Gebiet der Bewußtseinsforschung und hat zahlreiche Experimente durchgeführt, die gezeigt haben, wie das Gehirn Bewußtsein produziert. In seinem 2004 erschienenen und jetzt auf deutsch vorliegenden Buch Mind Time präsentiert er erstmals eine eigene Deutung seiner berühmten »Libet-Experimente«, die die aktuelle Debatte über die Bedeutung der Hirnforschung für unser Menschenbild überhaupt erst angestoßen haben.
    Im Zentrum der Experimente steht der Nachweis, daß jedem bewußten Prozeß ein unbewußter, jedoch meßbarer Prozeß zeitlich vorausgeht. Diese zeitliche Differenz – die  »Mind Time« – läßt den Schluß zu, daß unbewußte Prozesse in unserem Gehirn unser Bewußtsein steuern und nicht umgekehrt das Bewußtsein »Herr im Haus« ist. Die vermeintlichen freien Willensakte etwa sind längst initiiert, bevor uns ein Handlungswunsch überhaupt gegenwärtig ist. Libet behandelt die weitreichenden Folgen seiner Entdeckung nicht nur für die Willensfreiheit, sondern auch für die Identität der Person und die Beziehung zwischen Geist und Gehirn. Klar und verständlich dargestellt, ermöglichen Libets Experimente und Theorien es sowohl Spezialisten als auch interessierten Laien, an einem der spannendsten Forschungsprogramme dieser Tage teilzuhaben – der Erforschung des menschlichen Bewußtseins.
         »Libets Experimente gehören zu den herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Psychologie und haben entscheidend zur modernen Philosophie des Geistes beigetragen.« Nature
    [Ursprüngliche Quelle: http://www.suhrkamp.de/buecher/hp_2005_1/58427.htm]
    Benjamin Libet, geboren 1916, hat an der Universität von Chicago Physiologie studiert und 1939 promoviert. Er lehrte und forschte u.a. in Chicago, Canberra (mit Sir John Eccles) und Philadelphia. Heute arbeitet er als emeritierter Professor für Physiologie an der Universität von Kalifornien in San Francisco und am Zentrum für Neurowissenschaften in Davis, Kalifornien."
    ___
    RS-EN01. Und daraus folgt natürlich sofort, daß diese Versuchspersonen in ihrer Berichterstattung nicht nur geschult, sondern auch kompetent und zuverlässig sein müssen. Hier wird man ohne eine gründliche Psychologie kaum auskommen.
    ___
    RS-EN02. Es ist mir unverständlich, wie Libet darauf kommt, eine ProbandIn könnte ohne Bewußtsein "jetzt" sagen. Im übrigen kostet es selbstverständlich Zeit, den Willensentschluß bewußt zu vollziehen, und zwar unabhängig davon, ob die ProbandIn einen Knopf drückt oder z.B. "jetzt" sagt. Aber es ist wohl richtig, daß jede zusätzliche Aktivität, sei es drücken oder aussprechen, Zeit kostet.
    ___
    RS-EN03 Die Uhrzeit im Stillen merken kostet wieder Zeit. Und das richtige und zuverlässige Merken ist wohl eine bedeutsame Fehlerquelle.
    ___
    RS-EN04: Es bleibt reichlich dunkel, was hier genau gemacht wurde.
    ___
    RS-EN05 Die Zuordnung zum "endogenen" Geschehen ist keine Definition, und schon gar nicht des freien Willens.
    ___
    RS-EN06 Zur Zeitproblematik siehe auch:
    • http://www.wz.nrw.de/Neuro2004/referenten/zilles.htm
    • http://www.information-philosophie.de/philosophie/neurophilosophie5.html
    • http://www.information-philosophie.de/geistgehirn.html
    • http://www.wz.nrw.de/wz/veran/Neuro2004_17.htm
    ___
    Nachtrag 4.10.6. Diese Idee wurde bereits 2003 entwickelt.
    ___
    Querverweise
    Standort: Methodologie Freie Willensforschung.
    *
    Ich-Hirn. Untersuchung der Sachregister von Hirnforschungsbüchern nach 12 ICH-relevanten Begriffen - Materialien.
    Willensfreiheit. Pro und Contra. Bericht und Kritik vom Symposium turmdersinne 2004.
    Literaturauswahl. * Querverweise zum Problem der Willensfreiheit.
    Beweis und beweisen in Wissenschaft und Leben.
    Überblick Wissenschaft in der IP-GIPT.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Wille freier site:www.sgipt.org.  *  Willensfreiheit site:www.sgipt.org
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Methodologie Freie Willensforschung. Kritik der Libet-Experimente und ihrer Interpretation
    Wie kann, wie soll der freie Wille erforscht werden und inwiefern ist hier besondere psychologische Kompetenz vonnöten? IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/allpsy/wollen/dgvmP02.htm
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    01.10.23    Erg. Libet Literaturliste. * Link: Psychologisches Handlungsmodell.* Ergänzung-01.10.2023 aus dem Beweisregister Psychologie.
    24.06.15    Linkfehler geprüft und korrigiert. Umlautfehler korrigiert. Layoutanpassung.
    06.10.06    Zuordnungshandlungen im Beweis der Willensfreiheit vereinfacht.
    04.10.06    Linkquerverweis Kritik der Kritik an der empirischen Induktion.
    03.10.06    Links zu Tücken und Fallstricke der Sprache. * Beweis der Willensfreiheit.
    30.03.05    Einbau Link Heilmittel-Monographie: Wunsch und Wille. Kleine Ergänzungen.