Kurz-(Berufs)-Biographisches
bedeutender PionierInnen und PromotorInnen
aus der Geschichte und Gegenwart
der
Allgemeinen und Integrativen
Psychotherapie (ADEIS)
von Rudolf Sponsel, Erlangen
"Bedeutend" ist hier, wer sichtbar und deutlich Arbeit oder Engagement (theoretisch, praktisch, organisatorisch, technisch, ...) für die Idee oder Realisation der ("ADEIS") Allgemeinen, Differentiellen, Eklektischen, Integrativen oder Schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie verrichtet oder gezeigt hat.
Überblick: Zum Aufrufen bitte entsprechendes
"Klingelschild" anklicken,
bei einigen brauchen Sie eine Netzverbindung (z.B. Beitman, Linehan).
|
|
|
Larry E. Beutler
(In Suchmaschine suchen) |
|
|
Otto Dornblüth (1860-1922) | ||
|
|
|
|
||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Johann M. Leupoldt (1794-1874) | ||
|
|
|
|
||
|
|
|
Dietfried Müller-Hegemann |
|
Philippe Pinel (1745-1826) |
|
Renaud van Quekelberghe | |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Begründer der modernen indirekten Hypnotherapie Milton H. Erickson war ein außergewöhnlicher und eigener Kopf, der sich in der Therapie keine schulischen Vorschriften machen ließ, sondern selber dachte. In diesem Sinne ist er als ein Pionier und Promotor für eine allgemeine, differentielle, eklektische, integrative und schulen- und methodenübergreifende Psychotherapie ("ADEIS") anzusehen. Seine besondere Begabung und Spezialisierung auf die vom ihm geschaffene indirekte Form der Hypnose führte andererseits zu einer eigenen Schulenbildung, die das Erlernen seiner spezifischen Methode pflegt und fördert. Daß aus jeder Methode eine eigene Schule mit jahrelanger spezieller Ausbildung entstehen muß, halten wir indessen weder für notwendig noch für wünschenswert. |
Garfield 1918*
Bedeutendste Werke:
|
Der 1. Klinische Psychologe / Psychotherapeut
MA 1939; Ph.D. 1942. Bis zur Professur 1964 Klinischer
Chefpsychologe an zahlreichen Psychotherapeutischen Kliniken. 1964 - 1970
Professor und Direktor der Klinischen Psychologie an der Washington
University. Zahlreiche Veröffentlichungen und Forschungen auf dem
Gebiet der Klinischen Psychologie und Psychotherapie. Lange Zeit Herausgeber
der Zeitschrift "Journal of Consulting and Clinical Psychology" und
lange Zeit Präsident der Sektion Klinische Psychologie der APA
und der "Society for Psychotherapy Research". Bedeutender Promotor der
SEPI,
Society for the Exploration of Psychotherapy Integration. Summa summarum:
einer der bedeutendsten klinischen Psychologen, Psychotherapeuten und Psychotherapieforscher
der jüngeren Psychologiegeschichte mit dezidiertem integrativ-eklektischem
Standpunkt. Lange Delegierter Sektion Klinische in der APA.
|
jgglenhead@worldnet.att.net |
Jerold R. Gold received his BA from Queens College in 1975 and his Ph.D. in clinical psychology from Adelphi University in 1980, where he completed dissertation research with Dr. George Stricker. He received his certificate in Psychoanalysis from the Postdoctoral Program in Psychoanalysis at Adelphi in 1990, and join the faculty of that program in 1996. He is Chairman and Professor in the Department of Psychology at long Island University in New York City, and maintains a private practice in psychotherapy and psychoanalysis as well. A member of the Editorial Board of the Journal of Psychotherapy Integration, he was formerly Associate Editor of the Journal of Integrative and Eclectic Psychotherapy, and has been a frequent contributor to both journals, His publications in the area of psychotherapy integration include The Comprehensive Handbook of Psychotherapy Integration (with George Stricker), (Plenum, 1993): and Key Concepts in Psychotherapy Integration (Plenum, 1996). He and George Stricker currently are preparing a new book, Fundamentals of Psychotherapy, that will be released late in 1999. |
1859-1947
|
Der Schöpfer des Begriffes des Unterbewußten Bedeutender Philosoph, Arzt und Psychotherapeut auf dem Gebiet der Allgemeinen und Integrativen Lehre, Schöpfer des Begriffs des Unterbewußten - Hauptthema des 6. Internationalen Kongresses für Psychologie 1909 in Genf - , das er von dem seiner Meinung nach philosophischen Konzept des Unbewußten unterschied; Arbeiten über Hypnotherapie und die Theorie der Dissoziation. Obwohl er seine Erkenntnisse vor Freud fand und einst berühmter war als dieser, verschwand er zusehends und unverdient im Schatten Freuds. Zur Frage der Priorität der Erkenntnisse kam es 1913 auf dem 17. Internationalen Kongreß für Medizin in London zu einem Streit zwischen C. G. Jung und Janet, wobei Jung Janet übel attackierte und Freud Janet gegenüber verteidigte, Freud aber gleichzeitig wegen seiner extremen Überbewertung der Sexualität angriff. Biographisches links Gemälde von Richard Bergh 1887 Hypnotische Sitzung |
Janet wurde in Paris 1859
geboren, lebte meist dort und starb auch da. Sein Urgroßvater war
Buchhändler, seine Mutter stammte aus Straßburg aus einer katholischen
Bauunternehmerfamilie. Sein Vater soll psychasthenisch gewesen sein
- eine diagnostische Kategorie, die Janet kreierte. An seiner jungen
Mutter soll er sehr gehangen haben. Große Bedeutung hatte sein Onkel
Paul, dessen akademische und berufliche Entwicklung Janet im wesentlichen
wiederholte. Die Familienumgebung war sehr vielseitig gebildet. Pierre
Janet soll ein scheuer Junge gewesen sein, der schwer Kontakt zu seinen
Kameraden fand. Mit 15 hatte er eine religiöse Krise und Depression,
die ihn auch für einige Monate von der Schule fernhielt. Danach wurde
er ein sehr guter Schüler. Er studierte dann Philosophie und machte
eine Art "Studium generale" und schloß als zweitbester mit 22 Jahren
ab. Sodann lehrte er als "Professor" (Lehrer) für Philosophie an Gymnasien
u. a. 6 1/2 Jahre in Le Havre. Es war eine Hoch-Zeit der Hypnose, der 1882
von Charcot die akademische Anerkennung gewährt wurde. In Le Havre
wurde ihm "Leonie", ein Medium, das aus der Ferne hypnotisierbar war, vermittelt.
Durch seine Untersuchungen, Aufzeichnungen und Veröffentlichungen
an und mit ihr wurde Janet frühzeitig berühmt. Im Krankenhaus
in Le Havre hatte er einen Raum für klinische Untersuchungen zugeteilt
bekommen (in Deutschland hätte man ihn deswegen verfolgt wie später
Theodor
Reik in Wien). Mit seinem Bruder, der Arzt (Urologe) und sehr an Psychologie
interessiert war (er dissertierte über neurotische Störungen
bei der Urinausscheidung) diskutierte er viel, wenn er Paris besuchte.
Im Jahre 1889 promovierte er mit 33 Jahren über
L' Automatisme
Psychologique an der Sorbonne. Auf dem ersten Weltkongreß für
experimentelle und therapeutische Hypnose - den auch Freud besuchte - war
er bereits mit den Großen seines Faches auf einer Ebene. Um seine
Forschungsarbeit besser fortsetzen zu können, entschloß er sich
noch zu einem Medizinstudium, das er 1893 mit Auszeichnung abschloß.
In entsprechenden wissenschaftlichen Kreisen längst berühmt,
trug er im Juli 1892 auf dem Internationalen Kongreß für Experimentelle
Psychologie in London seine Forschungsergebnisse über den Zusammenhang
zwischen Amnesie (Erinnerungsverlust) und unbewußten fixen Ideen
vor, also fast sechs Monate vor den vorläufigen Mitteilungen
Freuds
am 11.1.1893 - so viel zu den historischen Tatsachen, die manche PsychoanalytikerInnen
so gerne verdrängen. 1894 heiratete er, im selben Jahr starb sein
Vater mit 82 Jahren. 1900 gründete er eine neue psychologische Gesellschaft,
die 40 eingetragene Mitglieder hatte und nach einigen Jahren wieder verschwand.
1902 wurde er als Professor für die Nachfolge Ribots vor Binet berufen.
Auf dem Internationalen Kongreß für Medizin 1913 in London,
wo die psychiatrische Sektion die Psychoanalyse diskutierte, beanspruchte
Janet die Erstentdeckung der kathartischen Heilung von Neurosen. Er kritisierte
Freuds Traumdeutung und dessen Theorie vom sexuellen Ursprung der Neurose.
Die Bedeutung Janets für die Allgemeine und Integrative Psychotherapie wurde besonders von Joseph Hart (1983) untersucht und gewürdigt. Neuerdings erzielt Janet durch seine Theorie der Dissoziation neue Aufmerksamkeit.
Quellen: Ellenberger, H. F. (dt. 1973). Die Entdeckung des Unbewußten. 2 Bde. Bern: Huber. Hart, J. (1983). Modern eclectic therapy a functional orientation to counseling psychotherapy. Including a 12 month manual for therapists. New York: Plenum Press. |
Lazarus, A. A. (dt. 1995).
Hintergrund: atoms.jpg |
Der Erfinder des technischen Eklektizismus, der BASIC-ID Methode
und
"Lange Zeit vertrete
ich schon die Auffassung (Lazarus, 1967), daß ein Therapeut, der
auf einem weiten Feld von Problemen und unterschiedlichen Persönlichkeiten
erfolgreich sein möchte, flexibel, vielseitig und technisch-eklektisch
sein muß
Arnold A. Lazarus ist sowohl praktisch als auch wissenschaftlich tätig und dürfte mittlerweile bald 200 Veröffentlichungen auf den Weg gebracht haben. Auf dem theoretischen Hintergrund der Verhaltenstherapie hat er einen technischen Eklektizismus entwickelt. Mit Beitman ("Why I am integrationist (not an eclectic)"), der wie er in der SEPI ist, hat er im British Journal of Guidance and Counselling eine interessante Debatte geführt ("Why I am an eclectic (not an integrationist)"). Es ist klar, daß wir Beitmans Position nicht nur teilen, sondern über ihn hinausgehen. In dem 1995 in Deutschland erschienenen Buch "Praxis der Multimodalen Therapie" stellt er sein technisches Arsenal vor: ABCDE Paradigma von Ellis * Angstbewältigungstraining
* Ärger ausdrücken * Assoziative Vorstellungsbilder * Aufzeichnungen
und Selbstbeobachtung * Aversive Vorstellungen * Beziehungstraining * Bibliotherapie
* Biofeedback * Entspannungsübungen * Focusing * Gedankenstopp * Gefühle
erkennen * Hypnose * Kommunikationstraining * Kontingenzverträge *
Leerer Stuhl * Meditation * Modellernen * Nichtverstärkung * Paradoxe
Strategien * Positive Verstärkung * Positive Vorstellungen * Präventivwirkungsvorstellungen
* Problemlösefertigkeiten * Schrittweise sexuelle Annäherung
* Schwellentraining * Selbstinstruktionstraining * Training Sozialer Kompetenz
* Steigerungstechnik * Stimuluskontrolle Systematische Expositionstherapie
* Tracking * Training zum Fokussieren von Empfindungen * Verhaltensproben
* Zeitlich begrenzte Kommunikation * Zeitprojektionen * Zielgerichtete
Verhaltensproben & Coping-Strategien
|
E-Mail amahrer@uottawa.ca
|
Stricker stricker@panther.adelphi.edu Homepage
Pioneer of Psychotherapy Integration
|
George Stricker is Distinguished Research Professor of Psychology in the Derner Institute, Adelphi University. He received a Ph.D. in Clinical Psychology at the University of Rochester in 1960 and an honorary Psy.D. from the Illinois School of Professional Psychology, Meadows Campus, in 1997. He has been at Adelphi University since 1963, and served as Dean of the Derner Institute for a decade. Dr. Stricker is a Diplomate in Clinical Psychology and was elected as a Distinguished Practitioner in Psychology. He received the American Psychological Association Award for Distinguished Contribution to Applied Psychology in 1990 and the American Psychological Association Award for Distinguished Career Contributions to Education and Training in Psychology in 1995. He received the Karl Heiser Award for Advocacy in 1996. He has been President of the Division of Clinical Psychology of the American Psychological Association, the Society for Personality Assessment, the New York State Psychological Association, and the National Council of Schools of Professional Psychology. He is on the Board of Directors of the Council for the National Register of Health Care Providers, and has served on several APA Boards and Committees, including the Board of Educational Affairs and, presently, is Chair of the Ethics Committee. Dr. Stricker is the author or editor of about 20 books, about 30 book chapters, and more than 100 journal articles. His most recent books are Comprehensive Handbook of Psychotherapy Integration, with Jerry Gold, and The Scientific Practice of Professional Psychology, with Steven Trierweiler. His principal interests are psychotherapy integration, clinical training, ethics, and research in grandparenting. |