Lothar Späth
Schulden-Porträt
als Ministerpräsident Baden-Württembergs.
Ein kritisches Politökonomisches-Brennpunkt-Porträt
zur Frage, ob dieser Mann als wirtschaftlicher Superminister
geeignet ist oder nicht eher bestätigt, daß Deutschland von
potentiell Manisch-Depressiven in den Ruin getrieben zu werden droht
Materialien und Meinungen zusammengestellt von Rudolf Sponsel, Erlangen
Betrachtet man sich Lothar Späths Handeln und Verhalten, so erinnert dies an maniformes Gebaren. Das paßt gut zur Politik der letzten 35 Jahre, denn die gigantische Staatsverschuldung ist unmittelbarer Ausdruck maniformen Gebarens - volkstümlich ausgedrückt, teilweise geistesgestört anmutender Spinner und Spieler (im politischen Realleben: BürgermeisterInnen, Abgeordnete, MinisterInnen, RegierungschefInnen) - natürlich immer mit dem Vermögen anderer, meist der SteuerzahlerInnen, der Staats- und Sozialkassen, im besten Falle mit dem von AktionärInnen. Daß der Mann kaum etwas richtig und fundiert machen kann, folgt schon aus seinen Aberhunderten von Aktivitäten und seinem Eiertanz auf 1000 Wirtschafts-, Ehren- und Polithochzeiten. Den Grenzenlosen und Flüchtigen fehlt es oft an Verantwortungstiefe und Gewissen. Fehlkalkulationen und Pleiten berühren sie kaum, zumal es meist eine Vielzahl von Sündenbockentschuldigungen gibt.
Späth,
ein ideenflüchtiger Sponti und Finanzchaot ?
"Eine zweite Hypothek der Späth-Zeit ist die hohe Staatsverschuldung - sie hat sich in seiner Ära verdreifacht. Späth-Kenner Gundelach urteilt deshalb zwiespältig über den einstigen Chef: "Er hat viel bewegt. Aber es hat auch immens viel Geld gekostet. Sein Hauptverdienst ist, dass er eine Aufbruchstimmung geschaffen hat." Späth - der Stimmungsmacher. "Und er ist jeden Tag mit einer neuen Idee gekommen. Manche war gar nicht neu, sondern schon hundertmal gedacht. Aber wenn er sie entdeckt hatte, war sie eben neu. Nur mit der Durchsetzung und Ausführung hat es gehapert. Nehmen Sie die Fusionen der Rundfunksender und der Landesbanken. Wie hat er sich die gewünscht! Aber durchgesetzt hat sie erst Teufel mit seiner Beharrlichkeit." Späth - der Sponti. Manches Unternehmen, sagt Gundelach, das der einstige Ministerpräsident mit seinen rastlosen Reisen in alle Welt auf die Auslandsmärkte, vor allem im Osten, getrieben habe, sei daran zugrunde gegangen. Und jetzt sei auch der Baukonzern Sübau in Mannheim pleite, in dessen Aufsichtsrat Späth eine tragende Rolle gespielt habe." (Quelle) |
Hintergrund
und Umfeld im schwäbischen Musterländle von Cleverle Lothar Späth
nach Günter Oggers "Nieten in Nadelstreifen"
"Wie absolutistische Fürsten
... Die Langzeitschäden, die durch die Firmenkriminalität angerichtet werden, sind noch gar nicht abzuschätzen. Denn ein Manager, der für sein Unternehmen die Umwelt zerstören, Waffen in Spannungsgebiete liefern, Gewinne legal an der Steuer vorbeischleusen oder Milliarden von Schwarzgeldern kolumbianischer Drogenbarone weißwaschen darf, der wird eines Tages beinahe zwangsläufig anfangen, auch seinen eigenen Laden nach Strich und Faden auszunehmen. Was mit der Flick-Affäre begann, ist deshalb mit dem Co-op-Prozeß noch lange nicht zu Ende: Die Zahl der gerichtsbekannten Fälle, in denen Manager ihre Unternehmen sowie deren Eigentümer, Kunden und Lieferanten schädigten, schwillt unvermindert an, obwohl die sogenannte Vereinigungskriminalität seit dem Untergang der DDR dabei noch gar nicht erfaßt ist. Die Delikte, um die es dabei geht, hatten fast immer die mehr |
Rücktritt in Baden Württemberg | wegen unsauberer Vorteils-Beziehungen |
Bei Übernahme von Jenoptik 1991 | MitarbeiterInnen: 27.000 |
Übernahme 1991 | Inanspruchnahme von 3,6 Milliarden Subventionen |
Erste Maßnahme | Entlassung von 16.000 MitarbeiterInnen |
Erstes Ziel | High Tech Unternehmen |
Erstes Scheitern 1993 | Kompensation durch Zukauf von Westfirmen |
Grandioses Verwirrspiel | Maniforme Beteiligungen an ca. 300 Firmen |
Jenoptik geht 1998 an die Börse | Teilweise fällt der Kurs unter Ausgabe wie zur Zeit |
Lothar Späth: "Was den Ausgabekurs
der Jenoptik-Aktie angeht, so haben wir den mit einem fairen Preis von
34 Mark festgelegt. Als der Kurs sich gleich bei über 60 Mark bewegte,
war ich nur beschränkt begeistert. Ich will keine Jo-Jo-Aktie haben,
sondern ein stabiles Wertpapier, und ich bin sicher, das können wir
den Käufern garantieren." (Quelle)
|
Einen Wirtschaftsfachmann, der einen Börsenkurs
"garantieren" kann, hat Deutschland gerade noch gebraucht. Hoch
bei ca. 37,50 Euro, aktueller Kurs 2.8.2: 16,10 Euro. Verlust gegenüber
dem Spitzenkurs: 57 %. Gegenüber der Telekomaktie aber immer noch
eine relativ gute und stabile Entwicklung.
Jenoptik über ihren Börsenstart: "Erfolgreicher Start der JENOPTIK AG an der Frankfurter Wertpapierbörse am 16. Juni 1998. 45,30 Mark lautete der erste Kurs der Jenoptik-Aktie in Frankfurt. Er lag damit 33 Prozent höher als der Emissionspreis von 34 Mark. Händler sprachen von einer erfolgreichen Neuemission und hatten alle Hände voll zu tun. Am ersten Handelstag wurden allein auf dem Frankfurter Börsenparkett 1,18 Millionen Stück Jenoptik-Aktien gehandelt, mehr als von der Deutschen Telekom und Daimler Benz. Der Kurs blieb darüber hinaus stabil. Der Börsengang der JENOPTIK AG ist die größte Emission eines ostdeutschen Unternehmens. Zum ersten Mal ist es damit gelungen, aus einem ehemals maroden Kombinat ein börsenreifes Unternehmen zu entwickeln." (Quelle) |
Kommentar
Aufbau oder Raubbau Jenoptik ?
Bei praktisch unendlicher Subvention, MitarbeiterInnen- Kahlschlag
und unternehmerischen Verwirrspielen à la Leo Kirch ist auch ein
Lothar Späth imstande, ein scheinbar florierendes Unternehmen vorzuzeigen.
Doch was, wenn wir die Gegenrechnung berücksichtigen: was hat das
gekostet? Nun, die SteuerzahlerInnen offenbar 3,6 Milliarden Mark oder
rund 1,8 Milliarden Euro. Und Ostdeutschland, genauer Thüringen dürfte
rund 25.000 Arbeitsplätze verloren haben. Heute arbeiten noch 7000
MitarbeiterInnen bei Jenoptik, die meisten von ihnen in den Westbeteiligungen,
wodurch der Beschäftigtenkahlschlag, den Späth in Thüringen
zu verantworten hat, verschleiert wird. Weil er seinen Kragen nicht vollkriegt
und sich offenbar unterfordert oder unterbeschäftigt wähnt und
spielt, muß der Hobbywirtschaftler und Professor honoris causa natürlich
auch noch zahlreiche Aufsichtsrats- und andere Posten einnehmen, die ihn
als einen Getriebenen und Aktionisten ausweisen: Bewegung, Bewegung, Bewegung,
damit sich etwas bewegt, egal, was es kostet, egal was es nutzt, Hauptsache,
es bewegt sich was. Und dieser Mann soll Deutschland und gar den Osten
sanieren?
Statt Aufbau
Raubbau Ost
Sieben
Kardinalfehler bei der Wiedervereinigung (S. 29 - 35)
Conrad Lay über die "Wirtschaftspolitik im Osten: "Wenn man es genau nimmt, veräußerte die Treuhand nicht die DDR-Betriebe, sondern kaufte Investoren, indem sie jedem von ihnen pro Unternehmen 17 Millionen Mark hinzugab. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Es handelt sich dabei nicht um Managementfehler der Treuhand, sondern um Folgen der von ihr bewußt und sehr fleißig betriebenen Verkaufsstrategie. "Privatisierung vor Sanierung" - so lautete das Leitmotiv." |
Die
Zeit zur völlig desolaten und wirren Konzeptionslosigkeit im Aufbau
Ost:
"Nur wenigen Unternehmen gelang es mit Hilfe von milliardenschweren
Subventionen (JenOptik - insgesamt fast 4 Milliarden DM), sich über
Wasser zu halten oder einen respektablen Neuanfang zu starten. Hätte
man diese Milliarden statt in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und wenige
Großkonzerne in den Aufbau von Klein- und Mittelständischen
Unternehmen (KMUs) investiert, hätte dies nach Schätzungen des
Deutschen Instituts für Wirtschaft rund 30 mal mehr Arbeitsplätze
zu retten vermocht oder neu geschaffen.
Aus dem Leben und Wirken des CDU/CSU-Kandidaten Lothar Späth. Der erfolgreiche Ministerpräsident? Der "Zeiss-Sanierer"? Der "geniale Vordenker"? Die PDS-Landtagsfraktion (Mitarbeiter Stefan Wogawa) hat schon fast vergessene Tatsachen und Meinungen zum Wirken Lothar Späths zusammengetragen. Dem CDU/CSU-Superkandidaten zur freundlichen Erinnerung. Lothar Späth. Hieraus: "Späth, der heute gern und oft Gewerkschaften kritisiert, wurde 1970 Geschäftsführer der gewerkschaftseigenen Baugesellschaft "Neue Heimat" Baden-Württemberg und der "Neue Heimat Städtebau" Baden-Württemberg. Drei Jahre später wechselte er in den zentralen Vorstand der "Neuen Heimat", dem er bis Ende 1974 angehörte (die "Neue Heimat" machte 1982 durch einen Korruptionsskandal von sich reden, Vorstandsmitglieder hatten sich persönlich bereichert). Daneben gehört(e) Späth zahlreichen Vorständen und Aufsichtsräten von Firmen, vor allem aus der Baubranche, an." (Quelle) |
"Dubiose Freundschaften und Süba
Pleite"
Stuttgarter Zeitung: 'Mit Aufsichtsrat Lothar Späth in die Pleite:
Der Wirtschaftsminister in spe saß im Süba-Kontrollgremium'
"Wo immer Lothar Späth auftritt, ist ihm Beifall sicher. Doch der Unionskandidat für das Wirtschaftsministerium hat als Unternehmer nicht immer ein glückliches Händchen. Als Aufsichtsratschef beim Mannheimer Bauunternehmen. Von Roland Pichler, Berlin. Hieraus: "Alten Bekannten schlägt Lothar Späth ungern Wünsche ab. Als ihm sein langjähriger Duzfreund, der Hockenheimer Bauunternehmer Hans Schlampp, Mitte der neunziger Jahre das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden anbot, willigte der Jenoptik-Chef gerne ein. Schon zuvor war er im Beirat des Bauunternehmens Süba vertreten, was als besonderer Vertrauensbeweis für die Person Schlampp gewertet werden kann. Denn der Bauunternehmer hatte damals nicht den besten Ruf. Er wurde 1991 vom Landgericht Mannheim wegen Bestechung, uneidlicher Falschaussage und versuchten Betrugs zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Der Bundesgerichtshof bestätigte 1993 das Urteil, ein Gnadengesuch beim baden-württembergischen Justizminister wurde ein Jahr später abgelehnt. Der Anwalt des Süba-Chefs kündigte daraufhin an, er werde sich um eine frühzeitige Freigängerregelung bemühen, damit Schlampp seine Aufgaben als geschäftsführender Gesellschafter bei der Süba wahrnehmen könne. Ein Teil der Haftstrafe wurde Schlampp sogar wegen gesundheitlicher Probleme erlassen."
Mehr und Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/206216
Was taugt Lothar Späth als Aufsichtsrat ?
Lothar Späth und die I-D. Media
Information: I-D Media-Gruppe bezieht neues Büro in Hamburg.
Quelle: http://www.jenoptik.de/de/press/news_item/Pressemeldung_id_129/c_index.html
[03. März 1999]
"Die I-D Media-Gruppe aus Essingen plant noch für dieses Jahr
den Gang an die Börse. Dies gab Bernd Kolb, Geschäftsführer
der I-D. "Media GmbH & Co. KG (I-D Media), auf einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden, Dr. h. c. Lothar Späth, anlässlich
der Büroeröffnung in Hamburg bekannt. Mit dem Börsengang
will die I-D Media-Gruppe ihr Wachstum finanzieren und ihre internationale
Präsenz weiter ausbauen. "Wir haben neben den bestehenden und im Markt
eingeführten Produkten auch eine Reihe von neuen und äusserst
interessanten Produkten in der Pipeline, für deren weitere Entwicklung
und Vermarktung wir Finanzkapital brauchen. Ausserdem müssen wir unsere
internationale Präsenz so schnell wie möglich ausbauen", sagte
Kolb."
Lothar Späth zum Konzept der I-D Media
Aktienkurs und Chart der I-D Media (Quelle: Comdirect)
am 2.8.2002: 0,50 Euro
Nach den Worten Späths ist die I-D Media wohl das zur Zeit spannendste deutsche Unternehmen im Multimedia-Bereich. Nicht ohne Grund habe sich die JENOPTIK über ihre Asset Management-Tochter DEWB an der I-D Media beteiligt. Darüber hinaus habe er sich bereit erklärt, der jungen Mannschaft von I-D Media als Coach zur Seite zu stehen. "Ich bin davon überzeugt, dass I-D Media eine richtige Erfolgsstory wird", sagte Späth wörtlich. |
Der Aktienkurs und Chart von Caatoosee (Quelle: Comdirect)
Aktueller Aktienkurs 2.8.2002: 1,40 Euro
Der Spiegel bemerkt: "Beim Internet-Unternehmen Caatoosee,
dessen Aufsichtsratschef er [Lothar Späth] ist, wurde sein Optimismus
ganz persönlich bestraft: Einst kaufte er für 200.000 Mark Aktien
- doch der Wert der einst für 21 Euro ausgegebenen Aktie liegt derzeit
nur bei 1,29 Euro."
Die Aktie stürzt von ihrem Hoch bei 60 Euro inzwischen (2.8.2)
auf 1,40, verliert also 97,6 % ihres Spitzenwertes, schlägt also noch
die Telekom Aktie.
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Fazit:
Die Wahl gewinnen und danach die Schuldensintflut
Lothar Späth und Edmund Stoiber - der nach seinem Programm offenbar auch nichts vom Haushalten und Sparen verstehen mag - werden sehr teuer für Deutschland werden. Denn das einzige, was PolitikerInnen absolut gut können, ist: Kredite aufnehmen und Geld ausgeben, das ihnen nicht gehört. Da beginnen ihre Augen zu glitzern und zu funkeln. [Hierzu ein aktueller Kommentar bezüglich Ludwig II. König von Bayern] |
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z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site:www.sgipt.org
z.B. Lothar Späth site:www.sgipt.org. |