Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
Abteilung Politische Psychologie,
Bereich Finanzen - Präambel
- Sprache -
IP-GIPT DAS=03.01.2010,
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 21.01.20.
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20
D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
_ Zitierung
& Copyright
Anfang_Steuer-Progressions-Paradoxon
_Datenschutz_Service_
Überblick_
Relativ
Aktuelles_Rel.
Beständiges_
Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich
Finanzen, Finanzpolitik und Finanzwissenschaft, und hier speziell zum Thema:
Das Steuer-Progressions-Paradoxon
Bezugsgröße zu versteuerndes Einkommen und Bezugsgröße
Anfangswert-Endwert,
stetige
und diskrete Wachstumsrechnung
*
Graphische
Veranschaulichung des Steuerparadoxons.
Tabellen
des Steuerparadoxons.
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Wer mehr Steuern pro Einkommen
zahlt, desto weniger wächst sein Anteil.
|
Zusammenfassung
- Summary - Abstract.
Ausgehend von der Splitting-Tabelle
für Verheiratete und für die Werte über 100.000 bis 1 Milliarde
Euro, die in der üblichen Tabelle nicht erfasst sind, nach einem Einkommensteuer-Rechner
aus dem Internet, wurde der Einkommensteueranteil nach zwei Modellen gerechnet
und graphisch dargestellt.
Das paradoxe Eingangszitat stimmt, aber natürlich
nur deshalb, weil zwei unterschiedliche Bezugsgrößen betrachtet
werden:
(1) Die Steuerprogression absolut und als Prozentfunktion
gerechnet: Die Steuerprogression absolut und als Prozentfunktion gerechnet
: Hiernach wächst die Steuerlast bis sie bei gegen 45% ihre asymptotische
Grenze erreicht und überhaupt nicht mehr nennenswert zunimmt. Absolut
und als Prozentfunktion gerechnet, steigt also die Steuerlast. Während
sie bei 15.000 Euro steuerpflichtigem Einkommen (zpE) noch 0 beträgt,
steigt sie bei 16.000 Euro erstmals auf 103 Euro und bei 20.000 Euro auf
796 Euro an. Bezogen auf das zvE steigt der Steueranteil. Je mehr Einkommen
jemand hat, desto weniger bezahlt er im Vergleich mit seinen weniger verdienenden
Vorgängern.
(2) Die Steuerprogression als Wachstumsfunktion
gerechnet: Die Steuerprogression wird hier als stetige und - hier richtig
und angemessen - als diskrete
Wachstumsfunktion gerechnet: Die sog. Steuerprogression ist, wenn man sie
als Wachstumsfunktion rechnet, eine "Schrumpfungsfunktion", d.h. je mehr
jemand verdient, desto weniger wächst sein Steuer-Anteil, d.h. er
wächst nicht nur nicht, sondern er schrumpft sogar und wird immer
weniger. Dieser Effekt wird natürlich verschleiert, wenn man
die absoluten oder Prozentzuwächse bezogen auf das zvE betrachtet.
Zu den Graphiken: Man beachte hier, dass die diskreten
Abstände Sprünge aufweisen und nicht gleichabständig dargestellt
sind, um den großen Bereich zwischen 15,000 und einer Milliarde Euro
zu versteuerndes Einkommen darzustellen. Berechnungen ohne Gewähr,
Basis: Daten Splittingtabelle 2008, ohne Solizuschlag.
Zur Frage der Steuergerechtigkeit:
Sieht man, wie verantwortungslos der Staat seit Jahrzehnten mit unseren
Steuergeldern misswirtschaftet, ist jeder zu verstehen, der versucht, seine
Steuern so niedrig wie möglich zu halten. Sieht man andererseits aber
auch, mit welchen faulen bis betrügerischen Methoden die Steuersparindustrie
ihre KundInnen hereinlegt und sich genau oder mehr noch das aneignet, was
dem Fiskus vorenthalten wurde, so erscheint "Steuersparen" mehr als fragwürdig.
Die Leistungsträger der Wirtschaft werden sozusagen immer geschröpft,
wenn nicht vom Staat, so von den Abzockern der Steuersparindustrie oder
von ihren Bankern.
Nach der Staatslehre
des Aristoteles ist es nicht gut, wenn es zu viele arme und reiche
Extreme gibt. Nur eine große breite Mitte und eine stark reduzierte
und kontrollierte Macht garantiert Wohlstand und Stabilität für
alle. Das ist mit der Globalisierung
völlig ins Hintertreffen geraten. Im Grunde wurde die Marktwirtschaft
und der freie Wettbewerb abgeschafft.
Die echten Leistungseliten sind längst Funktions- und Positionsetilen
gewichen. Inkompetenz und Raffgier sind die neualten Tugenden der neualten
Oligarchen.
Soziale
Gerechtigkeit, Augenmaß und Ziel sucht man vergeblich. Der Adel
von Gottesgnaden ist dem Geldadel gewichen, Aristokratie wurde Plutokratie,
gut verkleidet in einen vermeintlichen Rechtsstaat, in dem ständig
Unrecht
im Namen des Rechts gesprochen wird. Staaten und Völker sind,
wie die Finanzkrise gezeigt hat, durch das
globale Großkapital, das nicht nur nichts zum Gemeinwohl
beiträgt, sondern es sogar untergräbt, erpressbar geworden. Die
Politiker
sind weitgehend bloße Büttel, Handlanger und Agenten der realen
Geldmächte. Dass man immer weniger Steuern zahlt, je mehr man verdient,
ist eine Paradoxie, die eindrucksvoll zeigt, woran es im Kern krankt. Jede
Art von Macht, insbesondere Geld- und Wirtschaftsmacht muss wirkungsvoll
begrenzt und kontrolliert werden - sonst bleibt die Welt so, wie sie ist.
Graphische
Veranschaulichung des Steuerparadoxons
Tabellen des Steuerparadoxons
Literatur (Auswahl)
-
Adamek, Sascha & Otto, Kim (2009). Schön reich - Steuern
zahlen die anderen. Wie eine ungerechte Politik den Vermögenden das
Leben versüßt. München: Heyne.
-
Mann, Fritz Karl (1937). Steuerpolitische Ideale. Vergleichende Studien
zur Geschichte der ökonomischen und politischen Ideen und ihres Wirkens
in der öffentlichen Meinung 1600-1935. Jena: G. Fischer.
-
Ötsch, Silke & Di Pauli, Celia (2009, Hrsg.). Räume
der Offshore-Welt. Steueroasen und Offshore-Zentren in Europa. Ausstellungskatalog.
Frankfurt: attac. [> Literaturverzeichnis
Steueroasen]
-
Schmölders, Günter (1970). Finanz- und Steuerpsychologie. Erweiterte
Neuauflage von: Das Irrationale in der öffentlichen Finanzwissenschaft.
Reinbek: Rowohlt.
-
Schönfels, Friedrich von & Leske, Jürgen (1997). Den Redlichen
fressen die Steuern. Der grassierende Betrug, die nutzlose Reform. Hamburg:
Hoffmann und Campe.
-
Schultz, Uwe (1992, 3. Auflage, Hrsg.). Mit dem Zehnten fing es an. Eine
Kulturgeschichte der Steuer. München: C.H. Beck.
_
Links (Auswahl: beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT = General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
Etile = Elite rückwärts e t i
l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit
plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten
Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse
der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht
stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz
und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei
wichtigsten Zahlen, die Schulden-
und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert
fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern,
Schwätzern, Dünnbrettbohrern,
Selbstbedienern
und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion:
die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer
das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer
auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson
und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest.
Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer
Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich
die maniforme
Variante der Wachstumsfetischisten
in der Volkswirtschaft).
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste
* Generalkritik
an der "Elite" * Elite-Meßverfahren
* Was
sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was
bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?.
* Wirtschaftlich
motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite
in Deutschland * plutokratischer
etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam
der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit
kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß
es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren,
ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen:
"Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie
neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit
aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die
ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr:
PKW3-04,
Überblick Bürokratie,
]
Dr. Laurence J.
Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an
der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs-
und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor;
Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder
und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide»
(rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo
sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip
im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg
1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
Das Parkinsonsche Gesetz::
"1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen,
nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.« 2.
»Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.«
(die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität
wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.
___
Aktuelle Verschuldung: Link zum
Bund für Steuerzahler
Frei verwendbar mit Angabe der
Quelle R. Sponsel IP-GIPT (12/06) * Ausführlich.
___
Paradoxon. Der Begriff ist im Grunde
ein Homonym,
d.h. er wird nicht einheitlich verwendet, zu weilen mit Absurdität,
Antinomie
oder gar Aporie
identifiziert oder vermengt. Ich verwende den Paradoxiebegriff wie folgt:
Eine paradoxe Aussage erscheint absurd, widersprüchlich oder falsch,
lässt sich aber bei genauerer Betrachtung auflösen. Ein schönes
Beispiel für die Auflösung eines solchen paradoxen Sachverhalts
ist eingangs formuliert.
Querverweise: Absurdität
..., Definition, Homonymie,
Beweisen
in Sophistik ...,
___
Querverweise
Standort: Steuer-Progressions-Paradoxon.
*
Steuer-Oasen * "Räume der Offshore-Welt".
Überblick Staatsverschuldung_
Überblick Programm Politische Psychologie
in der IP-GIPT
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Das Steuer-Progressions-Paradoxon. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/steuer/Progres0.htm
Copyright & Nutzungsrechte
Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen
Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht inhaltlich
verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle
benutzt werden. Das Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen, die die Urheberschaft
der IP-GIPT nicht jederzeit klar erkennen lassen, ist nicht gestattet.
Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden.
Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um
Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende_Steuer-Progressions-Paradoxon_Datenschutz_Service_
Überblick_Relativ
Aktuelles _Rel.
Beständiges Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen_
korrigiert: 03.01-09 irs