Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
Abteilung Politische Psychologie,
Bereich Finanzen - Präambel
* Sprache *
IP-GIPT DAS=02.06.2004
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 18.01.20
Impressum:
Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr.
20 D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung
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Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich
Finanzen, und hier speziell hier zum Thema:
Das Schulden-Porträt
der Ära
Konrad Adenauer
Erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland 1949-1963
mit den Finanzministern der Bundesrepublik:
F1: 20.09.1949
-
29.10.1957 Fritz Schäffer CSU
F2: 29.10.1957
- 14.11.1961 Franz Etzel CDU
F3: 14.11.1961
- 19.11.1962 Heinz Starke FDP
F4: 13.12.1962
- 28.10.1966 Rolf Dahlgrün FDP
Ludwig
Erhard (CSU) Wirtschaftsminister bis 1963
von Rudolf Sponsel, Erlangen
(ohne Gewähr)
Staatsschulden
(alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
Die politische Krankheit
der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.
* Politbiographie *
Schulden-Tabelle
* Ergebnis
* Kommentar * Anregung
* Ländervergleich * Deutsches
Reich * Drittes Reich * Übersicht
Schulden-Porträts * Japan * USA
1791-2004 * Querverweise *
Politbiographische Daten zur Ära
Adenauer 1949-1963 [nach 1,2,3,4,
Rahmen+Hintergrund-Infos]:
Konrad Adenauer,
früherer Kölner Oberbürgermeister [Adenauers zahlreiche
dubiose bis rechtswidrige persönliche Finanzpraktiken als Oberbürgermeister
von Köln werden dokumentiert in Rügemer
(2002)], war der erste Kanzler der neuen Bundesrepublik über mehrere
Legislaturperioden bis 1963 und prägte die politische Kindheit und
Kultur im Nachkriegsdeutschland entscheidend und damit auch den Umgang
mit Schulden und Geld. Seine ministeriale Umdisponierung Fritz Schäffers
1957, des einzigen verantwortlichen und kompetenten Finanzministers, den
die Bundesrepublik je hatte, markierte eine unheilvolle Wende. Adenauers
Politbiographie prägte die "Kindheit" der Bundesrepublik. Seine
größte überdauernde politische Leistung dürfte die
Aussöhnung mit Frankreich und die Entwicklung eines vereinten Europa
sein, das dem Kontinent nach Jahrtausende währenden Kriegen und Gerangel
endlich dauerhaften europäischen Frieden verspricht.
Geboren am 5.1.1876 in Köln, kath., drittes
von fünf Kindern.1894-1901: Nach dem Abitur, Studium der Rechtswissenschaften
und Volkswirtschaft in Freiburg, München und Bonn. Anschließend
Referendariat in Köln, danach Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft,
nach zwei Jahren bei der Kanzlei des Rechtsanwalts Kausen und anschließend
Hilfsrichter beim Landgericht Köln. Heirat 1904. Ab 1909 Erster
Beigeordneter der Stadt Köln, zuständig für das Finanz-,
Personal- und Ernährungsdezernat. Eintritt in die Zentrums-Partei
1905.
Patentierung des von Adenauer, der ein unermüdlicher Tüftler
war, erfundenen "Kölner Brotes". 1916 Tod der
Ehegattin, mit der er drei Kinder (Konrad, Max und Ria) hatte. 1917 Wahl
zum Oberbürgermeister der Stadt Köln. 1918 Berufung auf Lebenszeit
in das preußische Herrenhaus. 1919 Heirat mit Gussie (vier
Kinder). 1921 Präsident des preußischen Staatsrates (bis
1933). 1922 Präsident des 62. Deutschen Katholikentages in München.
1925
Eröffnung der Jahrtausendausstellung in Köln. Am 19. Februar
1933
ist Oberbürgermeister Adenauer nicht bereit, den zu einer Wahlkampfrede
aus Berlin angereisten Reichskanzler Adolf Hitler zu empfangen, und läßt
Hakenkreuzfahnen von der Deutzer Brücke entfernen. Abgesetzt von den
Nazis, Zuflucht in einem Kloster, schließt er sich keinem Widerstand
an. 1944 verhaftet und interniert. Im Mai 1945 Wiedereinsetzung
als Oberbürgermeister von Köln durch die amerikanische Militärregierung.
2. September: Gründungs- und Vorstandsmitglied der "Christlichen-Demokratischen
Partei" (CDP) im Rheinland. Oktober: Absetzung als Oberbürgermeister
von Köln durch die britischen Militärbehörden "wegen Unfähigkeit".
Am 22.1.1946: Adenauer wird in Herford zum 1. Vorsitzenden der neugegründeten
CDU in der britischen Besatzungszone gewählt. Nach Gründung des
Landes Nordrhein-Westfalen wird Adenauer Fraktionsvorsitzender der CDU
im ersten Landtag. Im Jahr der Währungsreform am 3.3.1948 Tod
der zweiten Ehefrau Gussie. 1.9.1948: Wahl zum Präsidenten
des Parlamentarischen Rates in Bonn. 15. Sept. 1949 Wahl zum 1.
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland mit nur einer
Stimme Mehrheit. Berlinblockade und Luftbrücke der Alliierten.
Adenauer am 4.12.1949
gegenüber der dpa (SekQuelle W):
„In der Öffentlichkeit muss ein für allemal klargestellt werden,
dass ich prinzipiell gegen eine Wiederaufrüstung der Bundesrepublik
Deutschland und damit auch gegen die Errichtung einer neuen deutschen Wehrmacht
bin.“ |
Am 15.3.1951 übernimmt Adenauer zusätzlich
das neugeschaffene Amt des Außenministers. Der Schwerpunkt seiner
Politik liegt auf einer Westintegration der Bundesrepublik. Im April erster
Besuch Bundeskanzler Adenauers in Paris zur Unterzeichnung des Vertrages
über die Montanunion. Im September Beginn der Verhandlungen
Adenauers mit den Alliierten Hohen Kommissaren über die Ablösung
des Besatzungsstatuts. Parallel dazu wird in Paris über die Bildung
einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) verhandelt.
1952
Unterzeichnung des Deutschlandvertrags über die Beziehungen der Bundesrepublik
zu den drei Westmächten in Bonn und des EVG-Vertrages in Paris. 10.
September: Unterzeichnung des Luxemburger Abkommens, dem
Wiedergutmachungsabkommen
mit Israel. Am 17.6.1953 Volksaufstand in der DDR. Mit Inkrafttreten
der Pariser Verträge erreicht Adenauer 1955 die endgültige
Souveränität der Bundesrepublik. Abgabe des Auswärtigen
Amtes an Heinrich von Brentano. Im September Moskaureise: Herstellung offizieller
diplomatischer Beziehungen mit der Sowjetunion. In der Folge können
zahlreiche deutsche Kriegsgefangene aus der UdSSR heimkehren. 22. September:
Verkündung der Hallstein-Doktrin zur diplomatischen Isolierung der
DDR. 7. Juli 1956: Der Bundestag verabschiedet das von Adenauer
forcierte Wehrpflichtgesetz. Im März
1957 Unterzeichnung der
Römischen
Verträge zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft mit
Frankreich, Italien, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und der Europäischen
Atomgemeinschaft (EURATOM). Im April befürwortet Adenauer gegenüber
der Presse die Ausstattung der Bundeswehr mit Kernwaffen als "Weiterentwicklung
der Artillerie". 13.8.1961 Mauerbau. Die Spiegel-Affäre
führt 1962 zu einer schweren Regierungskrise. Fünf Minister
der FDP treten zurück und auch Verteidigungsminister Strauß
stellt sein Amt zur Verfügung. 7. Dezember: Adenauers Entschluß,
im Herbst 1963 als Bundeskanzler zurückzutreten, wird bekanntgegeben.
Über seinen Nachfolger Ludwig Erhard ist er ganz und gar nicht glücklich.
19. April 1967: Konrad Adenauer stirbt in Rhöndorf bei Bonn.
Tabelle:
Die Schulden-Leistung der Ära Konrad Adenauer 1950-1963
Bemerkung: Die Werte schwanken in verschiedenen Veröffentlichungen
teilweise erheblich. Das kann oft auch daran liegen, daß z.B. bei
den Schulden unklar ist, welche Gebietskörperschaften (Bund, Länder,
Gemeinden, Sonderfonds) einbezogen werden. Ich benutze hier die beiden
Sammelbände der Deutschen Bundesbank aus 1976 (100
Jahre Deutsches Geld- und Bankwesen) und 1988 (40
Jahre Deutsche Mark). Zur besseren Vergleichbarkeit habe ich diese
Werte mit einer Tabellenkalkulation in Euro umgerechnet und die prozentualen
Veränderungen von Jahr zu Jahr mit angegeben.
Bezugs-
Jahr |
Schulden des Bundes in Millionen Euro Quelle |
Steigerung der Schulden in % gegen Vorjahr |
BSP Zum Vergleich in Milliarden
Euro |
Steigerung
BSP in %
gegen Vorjahr |
Verschuldung in %
vom BSP (für
(2003: 59,45%) |
Bemerkungen und Querverweise zu den fiskalisch bedeutsamen
Ereignissen |
1949 |
Keine Vorgabe |
Keine Vorgabe |
Keine Vorgabe |
Keine Vorgabe |
Keine Vorgabe |
1948 Währungsreform |
1950 |
3727 |
(Basis) |
53,4 |
(Basis) |
3,57 |
F1, |
1951 |
4203 |
12,76 |
65,4 |
22,39 |
3,29 |
F1, |
1952 |
4549 |
8,24 |
74,7 |
14,23 |
3,11 |
F1, |
1953 |
8552 |
88,00 |
80,1 |
7,26 |
5,46 |
F1, 1953-1,
2,
3, |
1954 |
9149 |
6,98 |
85,6 |
6,89 |
5,46 |
F1, |
1955 |
9156 |
0,08 |
97,8 |
14,15 |
4,79 |
F1, |
1956 |
9053 |
-1,13 |
108,1 |
10,56 |
4,28 |
F1, |
1957 |
10218 |
12,87 |
117,8 |
8,94 |
4,44 |
F2, |
1958 |
10463 |
2,40 |
126,3 |
7,29 |
4,23 |
F2, |
1959 |
11007 |
5,20 |
138,1 |
9,31 |
4,08 |
F2, |
1960 |
11836 |
7,53 |
154,9 |
12,18 |
3,91 |
F2, |
1961 |
13533 |
14,34 |
169,4 |
9,37 |
4,08 |
F2, |
1962 |
14131 |
4,41 |
184,3 |
8,78 |
3,92 |
F3, |
1963 |
15612 |
10,48 |
195,4 |
5,99 |
4,09 |
F4, |
Schulden-
Wachstum
|
11885
|
Rate= 11,02
|
142
|
Rate = 9,98
|
Mittel=4,15
SA=0,6 |
|
Zur Unterscheidung stetige
Wachstumsrate pro Jahr und jährliche Wachstumsrate pro Jahr.
Ergebnis
Schuldenporträt der Ära Konrad Adenauer 1950-1963
Das Bruttosozialprodukt (BSP) 1950 wird mit 53 Milliarden und 400 Millionen
Euro angegeben. Die Verschuldung des Bundes beträgt
in diesem Jahr 3 Milliarden 727 Millionen Euro. Das sind ganz 3,57 % vom
Bruttosozialprodukt, so viel, wie heute (2004) gerade einmal die sog. "Neuverschuldung"
ausmacht - wenn es gut geht - und damit schon das kleine Maastricht-Kriterium
reißt. Die Verschuldung wächst aber bereits in der Ära
Adenauer viel zu stark. 1953 (1,2,3)
muß ein Jahr mit Sonderaufwendungen gewesen sein, sonst wäre
diese Steigerung von 88% unter Finanzminister Fritz Schäffer
nicht möglich gewesen. Wie man dem Mittelwert (41,5%) und seiner
Streuung, der Standardabweichung (SA =0,6) des Schuldenanteils in % vom
BSP entnehmen kann, bleibt das Verschuldungstempo um den Mittelwert mit
einer Schwankung von 0,6 zunächst ziemlich konstant. Doch wie immer,
wenn exponentielle Wachstumserscheinungen
vorliegen, sieht man das Drama am Anfang nicht, weil es wie eine Gerade
(konstant) aussieht. Vergleichen wir die beiden auf Zinseszinsbasis rückgerechneten
stetigen
Wachstumsraten, so sieht das geübte mathematische und naturwissenschaftliche
Auge das Unheil bereits angelegt, weil die Wachstumsrate der Verschuldung
mit 11,02% deutlich größer als die des Bruttosozialproduktwachstums
mit 9,98% ist. Das muß auf Dauer schief gehen. Wie alle PolitikerInnen
hatte natürlich auch Konrad Adenauer einen unstillbaren Hunger nach
Geld. Hierbei war ihm Finanzminister Fritz Schäffer, der es 1956 sogar
einmal zu einem Schuldenabbau brachte, mit seinem Juliusturm
lästig. So gelingt es Adenauer in nur 13 Jahren die Schulden mehr
als zu verdreifachen (Steigerung 319%).
Man
beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung
abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder
nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch
höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994)
- hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem
muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen
gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern.
(z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite"
oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen
Lasten, siehe Staatsverschuldung
und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen
der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier).
Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank,
Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen),
der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden
zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte:
Tatsächliche
Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren
gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. |
Kommentar (Allgemeines
zum Schuldenproblem)
_
Wie man sieht, kann auch die prägende Gründerpersönlichkeit
Konrad Adenauer nicht richtig haushalten, sparen und wirtschaften, trotz
traumhafter Wachstumsraten reicht das Geld für die vielen, vielen
Ansprüche offenbar hinten und vorne nicht. Genau in solchen Zeiten
hätte man nach Keynes
antizyklisch zurücklegen müssen, damit man später, wenn
es nicht mehr so gut läuft, wie die Rezessionen 1966/67 und 1974/75
ja nachdrücklich vor Augen führten, etwas zum Entlasten und Ankurbeln
hat. So lernte die junge Republik von Anfang an, über ihre wirtschaftlichen
Verhältnisse zu leben und die Schulden völlig unabhängig
von Konjunktur und Wirtschaftszyklus zu mehren als sei dies das oberste
Ziel jeder Politik. Auch das Studium der Volkswirtschaft - oder sogar mathematisch-naturwissenschaftliche
Interessen - wie wir bei Heide Simonis ja leider auch sehr deutlich sehen
können - hat Konrad Adenauer daran nicht gehindert. Die Grundgesetzartikel
wurden wie das Stabilitätsgesetz von 1967 ausgehöhlt, mißachtet
und unterlaufen. Das Bundesverfassungsgericht hat zugeschaut und nichts
gemacht. Das scheint das Los der JuristInnen zu sein, nie einzugreifen,
wenn es notwendig wäre und immer davon zu kommen, wenn es um ihre
Verantwortung geht. So war es im 3. Reich, so war es nach der Wiedervereinigung
und so scheint es immer und überall zu sein auf der Welt.
Leider Gottes können unsere PolitikerInnen
das Richtige und Wichtige nicht: umsichtig und verantwortlich haushalten,
wirtschaften und sparen getreu dem Motto eines ehrlichen Kaufmannes, daß
man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. So können
die allermeisten unserer PolitikerInnen ihren Job nicht richtig und für
die Mehrzahl gilt leider die Metapher der vierköpfigen
Hydra.
Zur Therapie der "Schuldentollwut":
Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der
falschenEinstellung
und
in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens.
Staatsverschuldung
hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über
fast alle Kulturen und Epochen, geht über
alle Herrschaftssysteme,
über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden,
Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über
alle
Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und
strukturelles
Problem (historisch oft durch
Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch
grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:
Strukturelle
Therapie des Schuldenproblems.
Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn
echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden,
dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine
Zeit
lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen
oder andere Vergünstigungen
belohnt werden dürfen.
Außerdem sollten PolitikerInnen
als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik
nachweisen, der fortwährend qualitätszusichern
ist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn
zugleich
ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird,
der von Ephoren
überwacht wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue
Besetzungs- und Kontrollstrukturen gefunden werden.
Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen
Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung
der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle
wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen)
und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten
lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man
auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen
haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung).
Die USA sind weder real noch normativ oder
ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche
möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung
der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung
und die supra-nationalen Egoismen (EU)ist
ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die
Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür
vor ein internationales Tribunal gestellt.
Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu
aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden
und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme,
wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen
erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.
Kognitive
Therapie des Schuldenproblems.
Wie fast
immer beginnt die Problemlösung
mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem?
Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine Verhaltensänderung
Leidensdruck,
Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn
einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung.
Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß
man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die
Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich
schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen
hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
Die elementar notwendige Grundstellung für
eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft
ist:
(1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt,
ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu
landen (>Eingangsgraphik,
was
bedeutet ...? );
(2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten
Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische
Finanzhaushaltung).
Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation
und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele
Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder
es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch
uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten
- oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise
wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss:
es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es
wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens
einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die
grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich
betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die
Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen
beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf
gut fränkisch, b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt
sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien
Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig,
verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde
schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es
wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden
und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein
(Berlin, Bremen,
München),
so
dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und
können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht
ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf
der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten
lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner
Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach
- zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen
auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit
hinauszuschieben?
(1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt,
ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu
landen;
(2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten
Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische
Finanzhaushaltung).
[(1) und (2) gehören wegen der strukturellen Bedingtheit, Geschichte
und Verbreitung in die Verfassung].
Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation
und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen leider
viele Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder sie sind
ihnen sogar egal. Soziologisch und statistisch sind die "Schuldentollwütigen"
in der Mehrheit - soziologisch statistisch
gesehen also die "Normalen" -, verantwortlich
und umsichtig Haushaltswirtschaftende in der großen Minderheit, zumindest
auf den "höheren" Ebenen. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar:
a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,
b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch
eine Analyse der schuldenfreien
Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig,
verantwortlich und solide Wirtschaftenden kaum die 5%-Hürde schaffen.
Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich
nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern
scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin,
Bremen,
München),
so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen
und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht
ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen
Vermögenswerte und die globale
Enteignung unserer Städte noch viel Schlimmes befürchten
lässt.
Hinweis: Zur Erkundung des Wissens, des BürgermeisterInnen-Profils
und worauf es nach Meinung der kompetenten und erfolgreichen PraktikerInnen
ankommt, habe ich einen "Fragebogen KommunalpolitikerInnen (fast) schuldenfreier
Gemeinden" entwickelt, der sich derzeit in der Erprobungsphase befindet.
Wer mitmachen möchte, melde
sich bitte. Gesucht werden für die Kontrollgruppe auch
BürgermeisterInnen und KommunalpolitikerInnen von Gemeinden, die noch
stärker in den Schulden stecken.
Mehr zur politischen Krankheit der
"Schuldentollwut".
Staatsschulden
(alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
|
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
|
Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch
durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier.
Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des
Wachstums,
z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der
exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen
recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen
völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische,
ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit
psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem
nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene
greifen, besonders in sog. "Demokratien", die
Mehrheit bestimmt, was "normal"
ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
Anmerkungen
___
Schulden-Porträt. Ein neues
Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung
von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten.
Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen
Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich
nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig
und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität
sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden-
und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen
für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität.
Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987,
Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider
Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung
für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate.
Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel;
Sprache).
> Stetige
und jährliche Wachstumsraten.
___
Rahmen+Hintergrund-Infos.
Kabinette von Konrad Adenauer: https://www.election.de/hist/kabinette_adenauer.html
Der zeitgeschichtliche Rahmen: https://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1953/
Chronik der sozialen Sicherheit in Deutschland. https://www.erziehung.uni-giessen.de/studis/Robert/chronik5.html
Chronik der Wiederbewaffung und Bundeswehr: https://www.janmaat.de/m_geschichte1.htm
Chronik der care-Hilfe für Deutschland: https://www.care.de/index.php?id=57&tt_news=&type=98
Weltchronik: https://www.weltchronik.de/dck/dcx_1954.htm
mdr Chronik: https://www.mdr.de/eu/aktuell/768187-hintergrund-765845.html
Vertrag zur europäischen Gemeinschaft: https://homepages.compuserve.de/verfassungen/eu/epg1.htm
___
Rügemer (2002). Die Legende:Oberbürgermeister
Konrad Adenauer. Schwarze Kassen, Selbstbedienung, Insidergeschäfte.
In (S. 139-49): Rügemeer, Werner (2002). Colonia Corrupta. Globalisierung,
Privatisierung und Korruption im Schatten des Kölner Klüngels.
Münster: Westfälisches Dampfboot. Einleitend führt Rügemer
bezeichnend aus (S. 139):
"Am 18.9.1917 wurde der langjährige erste Beigeordnete Konrad
Adenauer zum Kölner Oberbürgermeister gewählt. Zur Beruhigung
des Publikums stimmte er einem Beschluß der Stadtverordnetenversammlung
vom selben Tag zu. Danach war der OB verpflichtet, alle Tantiemen an die
Stadtkasse abzuliefern, wenn er „als Vertreter der Stadt zum Mitgliede
des Aufsichtsrates oder Vorstandes einer Erwerbsgesellschaft bestellt werden
sollte." Der tiefkatholische Zentrumspolitiker liess zwei Monate später
den Beschluss abändern, was umso leichter fiel, da aufgrund des preussischen
Dreiklassenwahlrechts im Stadtrat noch keine Sozialdemokraten oder andere
unbürgerliche Mitglieder sassen. Am 23.11.1917 wurde das Gegenteil
beschlossen: „... steht die hieraus aufkommende Vergütung zur freien
Verfügung des Oberbürgermeisters." Es wurde zwar nebulös
festgelegt, das Geld solle „zum Wohle der städtischen Beamten" verwendet
werden, aber für alle Fälle hiess es: „Eine Rechnungslegung findet
nicht statt.""
Es folgen auf 10 Seiten sehr ernüchternde Mitteilungen über den
katholischen Christen (S. 146, Meisner: "Wir danken heute Gott, daß
er uns Konrad Adenauer geschenkt hat.") und Selbstbediener, Spekulanten
und persönlichen Bereicherer Konrad Adenauer. Rügmer merkt zurecht
verwundert an (S. 144):
"Selbstbereicherung, Staatsverschuldung,Christentum
Die Insidergeschäfte Adenauers sind in den zahl- und umfangreichen
Biografien bisher nur am Rande und nie' vollständig dargestellt worden.
Das könnte erstaunen. Denn beim Kauf der 7.000 Glanzstoff-Aktien für
2,8 Millionen Reichsmark setzte er fast sein gesamtes Vermögen ein.
Das waren nach heutigen Werten über 15 Millionen Euro. Er war also
schon vielfacher Millionär, hatte ein solches Geschäft „eigentlich
nicht nötig". Darüberhinaus ist zu fragen, warum jemand, der
sich als besonders wirtschaftskompetent begriff und auch heute noch so
bewundert wird, sich auf eine solche Spekulation einliess.
Schließlich zog sich die Auseinandersetzung
um Kreditrückzahlung, Entschädigungsforderungen usw. über
zwei Jahrzehnte hin und war auch 1945 nicht beendet. Korrespondenz, Eingaben,
Gutachten usw. füllen zahlreiche Aktenbände und waren Chefsache
im Vorstand der Deutschen Bank und der Glanzstoff AG. Trotzdem herrscht
allgemeines Schweigen. Auch die schwarze Kasse und die Selbstbedienung
aus dem Stadthaushalt wurden bisher in den Biografien überhaupt nicht
erwähnt (mit Ausnahme des Wohngeldes und der Aufwandsentschädigung).
Auch seine gerühmten kommunalpolitischen Glanzprojekte
trugen ähnliche Merkmale wie der Insiderdeal. Auch sie waren nicht
von betriebswirtschaftlicher Rationalität, finanzieller Seriosität
und sozialer Verantwortung geprägt, sondern von politischer und finanzieller
Spekulation. Im grossen Stil gab Adenauer im Namen der Stadt Kommunalobligationen
in den USA aus -sie wurden nie zurückgezahlt. Sein eigenes Wohl und
das seines großbürgerlichen Klientels stand über allem.
..."
___
Kölner Brotes. Hierzu aus Das Kalenderblatt
in Bayern2Radio: Konrad Adenauer erhält das Patent zur Herstellung
von Schrotbrot (02.05.1915). Autorin: Ute May. Redaktion: Renate von Walter.
"Schon als Kind strebte er nach Botaniker-Ruhm
- durch eine Kreuzung aus Geranien und Stiefmütterchen. Die Neuzüchtung
misslang leider gründlich. Er ließ sich nicht entmutigen. An
die 40 Erfindungen sollte er im Lauf seines Lebens noch machen, für
etliche hat er Patente angemeldet, aber nur zwei hat er bekommen.
Während des 1. Weltkrieges, als
Fleisch knapp war, überraschte er seine Mitarbeiter und seine Familie
mit einer von ihm kreierten "Kölner Wurst". Nicht die geringste Spur
von Fleisch fand sich darin - weswegen sie heute bestimmt ein Verkaufsschlager
wäre. Damals reichte es dummerweise nicht zum Patent. Wenigstens nicht
in Deutschland. Dafür gab ihm der englische König Georg V. eins
- für England. Was insofern ein völkerrechtliches Kuriosum war,
als England just zu jener Zeit Kriegsgegner der Deutschen war.
Mehr Glück hatte er dann mit
seinem "Kölner Brot", das er der Wurst unverdrossen hinterher schickte.
In der Urkunde, die das Reichspatentamt am 2. Mai 1915 ausstellte, wurde
umständlich von einem "Verfahren zur Herstellung eines dem rheinischen
Roggenschwarzbrot ähnelnden Schrotbrotes" gesprochen.
Das Rezept dafür war der gleichen Mangelsituation
auf dem Lebensmittelmarkt entstanden wie das Wurstsortiment aus Soja. Auch
Mehl war knapp im Kriegsdeutschland. Doch im damals neutralen Rumänien
gab es Mais in Hülle und Fülle - als Mehl eine gute Grundlage
für Brot. Mit zwei Bäckerfreunden aus der Nachbarschaft entwickelte
der pfiffige Erfinder ein Ersatz-Backwerk, das von dem im Rheinland so
heißt geliebten Schwarzbrot aus Roggenschrot kaum zu unterscheiden
war. ... ... "
___
Schulden (Bund, BRD): H.
Öffentliche Verschuldung 1877-1974, 1.02 Verschuldung der öffentlichen
Haushalte 1950-1974, Bund (einschließl. Auftragsfinanzierung Öffa),
S. 314 in: Deutsche Bundesbank (1976). Deutsches Geld- und Bankwesen
in Zahlen 1876-1975. Frankfurt: Knapp. Der besseren Vergleichbarkeit
nach umgerechnet in Euro = DM/1.95583. Angabe in Millionen.
___
BSP: I. Ausgewählte Daten zur Wirtschaftsentwicklung,
2. Allgemeine Wirtschaftsentwicklung. Spalte Bruttosozialprodukt
in jeweiligen Preisen, insgesamt; S. 5. In: Deutsche Bundesbank
(1988). 40 Jahre Deutsche Mark. Monetäre Statistiken 1948-1987.
Frankfurt: Knapp. Der besseren Vergleichbarkeit nach umgerechnet in Euro
= DM/1.95583. Angabe in Milliarden.
___
1951-1: Sparer-Entschädigung.
Die KleinsparerInnen waren von der Währungsreform 1948 am stärksten
betroffen und verloren rund 95% ihres Werte von ca. 45,2 Milliarden Reichsmark
(AktienbesitzerInnen verloren nur ca. 35%). Von den ursprünglichen
Sparguthaben sollten nun 20% in Deutscher Mark ersetzt werden, das sind
etwa 4,6 Milliarden Euro.
1953-2: Abschluß
Wiederaufbauphase, Übergang in die "Wirtschaftswunderphase" nach
Chronik 1953, S. 108.
1953-3: Wiedergutmachung
für Israel (Luxemburger Abkommen) ratifiziert (Umfang rund 3,5
Milliarden Mark).
___
Verschuldung in % vom BSP.
Zur Einordnung. Das Maastricht-Kriterium läßt 60% gesamte Staatsverschuldung
am BIP, das sich vom BSP nur geringfügig unterscheidet, zu. 2003 sieht
die Beziehung so aus: Schulden des Bundes 767 Milliarden und 697 Millionen
gegenüber einem Bruttoinlandsprodukt von 2 Billionen 129 Milliarden
und 200 Millionen Euro. Das ergibt 59,46%. Das Maastricht-Kriterium [1,]
sieht insgesamt nur 60% vor.
___
Allgemeines zum
Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer
expansivenund
verfehlten maniformen
Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende
Fehleinstellung wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen
Philosophie des homo oeconomicus, die
ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen
etilE-Universitäten (Harvard,
Princeton,
Yale,
Stanford)
findet, sehr unterstützt. Wachstum
über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen
(wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden
wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch
interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte.
Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit
interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit
von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel
mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik
wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen
Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich
etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen,
vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen,
globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation
durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung
mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des
finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk
seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen
Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung
der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für
SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier
ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden
Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von
261,6 Milliarden Euro vor. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich
rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der
gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses
Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins-
und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die
Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet
wird, was über längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich
und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat
immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur
Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden
muss.
-
Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen,
dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die
Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
-
Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil
sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern
die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
-
Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was
extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-
und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken,
die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock
zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne
und Ausbeutung der Verlierer.
Anmerkung: So schreibt
David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts"
von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen.
Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
"A very profound motive for going to war is to resolve
life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other
realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented
for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted
ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments
with which humanity is only too familiar. People become involved in personal
dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
(Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen
ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration
der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten
Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von
Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen.
Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen,
unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit
denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche
Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
historische Entschuldungen.
Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform,
Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich demnächst
im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg1298-2005
erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich
es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich
lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation
lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken
nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit
der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
Finanzpolitisches
Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen
Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig
sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen
weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend
begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig
und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen
und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen]
Fehlhaltung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen
zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte
und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair,
ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
Wann wird
Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist
sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
> Stabilitätsbedingung
für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate
und, verallgemeinert: Gefährlich
wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen.
Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn
von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft
(Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur:
Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten,
Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt
es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld
für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss.
Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden
und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-,
Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue
Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht
lässt.
___
Allgemeines zum
Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer
expansiven
und verfehlten maniformen
Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende
Fehleinstellung kommt aus der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen
Philosophie des homo oeconomicus, die
ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen
etilE-Universitäten (Harvard,
Princeton,
Yale,
Stanford)
findet. Wachstum
über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen.
Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte
Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert
nicht. Es geht darum, daß eine kleine radikale Minderheit von Millionären
und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen
kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen
beherrscht von einer plutokratischen
Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich
etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, von Bilanzfälschungen,
vom Schulden machen, von Börsenspekulation, von Luft- und Seifenblasen,
von globalem Zocken und von einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation
durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung
mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn daß Deutschland so an den Rand
des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das
Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen
Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung
der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für
SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier
ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden
Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von
261,6 Milliarden Euro vor [siehe].
Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro
Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt
allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle
Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil
immer größer zu werden.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die
Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet
wird, was über längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich
und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
-
Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat
immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur
Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden
muss.
-
Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen,
dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die
Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
-
Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil
sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern
die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
-
Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was
extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-
und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken,
die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock
zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne
und Ausbeutung der Verlierer.
Anmerkung: So schreibt
David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts"
von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen.
Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
"A very profound motive for going to war is to resolve
life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other
realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented
for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted
ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments
with which humanity is only too familiar. People become involved in personal
dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
(Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen
ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration
der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten
Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von
Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen.
Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen,
unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit
denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche
Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
historische Entschuldungen.
Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform,
Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich demnächst
im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg
1298-2005 erstmals
etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es
sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich
lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation
lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken
nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit
der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
Finanzpolitisches
Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen
Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig
sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen
weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend
begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig
und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen
und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen]
Fehlhaltung.
-
Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen
zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte
und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair,
ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
___
Etile = Elite rückwärts e t i
l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit
plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten
Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse
der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht
stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz
und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei
wichtigsten Zahlen, die Schulden-
und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert
fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern,
Schwätzern, Dünnbrettbohrern,
Selbstbedienern
und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion:
die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer
das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer
auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson
und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest.
Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer
Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich
die maniforme
Variante der Wachstumsfetischisten
in der Volkswirtschaft).
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste
* Generalkritik
an der "Elite" * Elite-Meßverfahren
* Was
sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was
bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?.
* Wirtschaftlich
motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite
in Deutschland * plutokratischer
etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam
der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit
kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß
es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren,
ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen:
"Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie
neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit
aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die
ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr:
PKW3-04,
Überblick Bürokratie,
]
Dr. Laurence J.
Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an
der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs-
und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor;
Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder
und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide»
(rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo
sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip
im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg
1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
Das Parkinsonsche Gesetz::
"1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen,
nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.« 2.
»Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.«
(die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität
wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.
___
Jede
antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politik
setzt voraus,
daß in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten Zeiten
zur
Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals heißen: wir
machen immer Schulden und in schlechten Zeiten ganz besonders viele.
Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen Hollyvoodookratien
noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an
das erinnert, worum es John Meynard Keynes
(1936, S. 314) letztlich und wirklich ging:
"Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft,
in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung
zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung
des Reichtums und der Einkommen."
Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der
Vollbeschäftigung,Stabilität
und die sie ermöglichende
soziale
Gerechtigkeit.
___
homo oeconomicus. Die westlichen
Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo
oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt
mißbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert.
Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist
auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften
die Geburtenrate
abnehmen muß. Die übermächtige share holder value
Ideologie der Plutokraten
trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit
kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme
bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos'
erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten
eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar
und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht
der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA.
Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung
und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen
und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Haß, Krieg und
den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische
Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste,
Polizei, Medien:
Hollyvoodoo).
Mephisto zum Homo
oeconomicus:
"Krieg,
Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
|
___
Schulden-Wachstums-Rate
nach der Formel für stetiges
Wachstum Endwert = Anfangswert * ez * n.
Hier n = 13 = 1963-1950. Erste Rechnung für das BSP: z = [ln(E/A)]/13,
also z.B. für die absoluten BSP-Werte: [ln(195,4/ 53,4)]/13 = [ln(3,659176]/
13 = [1,297238]/13 = 0,0997875 = 9,98% %. Probe: e^(0,0998*13)
= e^(1,2974) = 3,6597689 * 53,4 [Anfangswert] = 195,43 [Endwert Probe].
Schuldenwachstum: Hier n = 13 = 1963-1950.
Erste Rechnung für das stetige
Schuldenwachstum: z = [ln(E/A)]/13, also z.B. für die absoluten Schulden:
[ln(15612 / 3727 )]/13 = [ln(4,1888919)] / 13 = [1,4324362]/13 = 0,01101874
= 11,02 %. Probe: e^(0,1101874*13) = e^(1,4324362) =
4,1888917 * 3727 [Anfangswert] = 15612 [Endwert Probe].
Bedeutung
und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen
Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate
nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen
Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und
Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier.
Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein.
Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und
relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert,
Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung
(Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), stetige und jährliche
Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich
Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach
falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger
neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht
etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber
dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe:
Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
__
Demokratien. Die meisten westlichen
Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ,
also Oligarchien,
meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien. .
___
Euphemismus. Sprachliche Schönfärberei,
beschönigende Darstellung. Gr. "eu" = gut, wohl; phem = sagen,
also wörtlich gut sagen. Beispiele: heimgehen für sterben, seine
soldatische Pflicht tun für morden; jdn. lächerlich machen als
Späßchen deklarieren; wenn Diktaturen z.B. "präsidiale
Staaten" genannt werden. Rein sachlich bedeutet Euphemismus eine falsch
positive Darstellung, besonders üblich im diplomatischen Dienst, in
der Politik, Kirche und in "höheren" Kreisen (Aristokratie).
___
Informationen
zu den Finanzministern der Bundesrepublik:
Überblick politische Funktionsträger in der Bundesrepublik
und Deutschland. https://www.zhansel.de/chronik/staat_brd.htm
-
BMF: Die Finanzminister.
-
Ludwig Erhard Biographisches:
[1,
2,
3,
] Währungsreform [1,
2,
3,]
Wirtschaftswunder [1,
2,]
Soziale Marktwirtschaft: [1,
2,
3,]
___
Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944,
Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als
"Hobby". Geboren in Markt-Erlbach,
aufgewachsen in Wilhermsdorf,
Utrecht
und Nürnberg
(Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim
a.M., Stockholm [W],
Stuttgart
und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert
und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen"
entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich:
metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives
Manifest, integratives
Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder,
Offenes
Atelier, Porträts.
- Berufsfachbiographisches.
___