Das Schulden-Porträt von
Sachsen
in der Ära Biedenkopf / Milbradt 1991-2002
Bildmontage R. Sponsel 2004 IP-GIPT
von Rudolf Sponsel, Erlangen (ohne Gewähr)
Staatsschulden
(alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
Die politische Krankheit
der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.
* Politbiographie [Biedenkopf, Milbradt, Metz] * Schulden-Tabelle * Ergebnis * Kommentar * Anregung * Ländervergleich * Deutsches Reich * Weimar * Drittes Reich * Übersicht Schulden-Porträts * Schulden-Wachstumstabelle * Japan * USA 1791-2004 * Querverweise *
Politbiographische Daten des Freistaates Sachsen seit 1991
Für die Entwicklung in Sachsen sind im wesentlichen zwei Männer verantwortlich: der frühere Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf (1990-2001; hauptverantwortlich) und an zweiter Stelle steht sein Finanzminister (1990 bis Februar 2001) und Nachfolger als Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt. Der derzeitige Finanzminister Dr. Horst Metz wurde erst im Mai 2002 berufen. Er ist inzwischen allerdings mitverantwortlich für den Umgang mit den Schulden.
Ministerpräsident
Kurt Biedenkopf von Sachsen 1990-2001 [nach 1,
2, 3,]
Kurt H. Biedenkopf wurde am 28. Januar 1930 in Ludwigshafen geboren;
1938 zog die Familie nach Schkopau bei Merseburg. Dem Volksschulbesuch
in Schkopau folgte bis 1945 die Oberschule in Merseburg. Nach Kriegsende
wurden die Eltern Biedenkopfs und ihre Söhne von den zurückziehenden
US-Truppen nach Hessen deportiert. Biedenkopf machte 1949 sein Abitur und
ging dann ein Jahr als Austauschstudent in die Vereinigten Staaten. Anschließend
studierte er Rechtswissenschaften in München und Frankfurt/Main. Ab
1955 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent; es folgten weitere
Forschungsaufenthalte in den USA. 1958 promovierte er zum Dr. jur., fünf
Jahre später folgten seine Habilitation für die Gebiete Bürgerliches
Recht, Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht in Frankfurt. In diese Zeit
fällt auch seine Privatdozentur in Frankfurt und Tübingen. 1964
wurde Kurt Biedenkopf als Professor für Wirtschafts- und Arbeitsrecht
an die Ruhr-Universität Bochum berufen, von 1967 bis 1969 war er Rektor
dieser Hochschule. Von 1968 bis 1970 leitete er die von der Bundesregierung
berufene Mitbestimmungskommission. 1971 wechselte er in die Zentrale des
Henkel-Konzerns. Von 1973 bis 1977 amtierte Prof. Dr. Kurt H. Biedenkopf
als Generalsekretär der CDU, deren Mitglied er seit 1966 ist. Dem
Bundestag gehörte er von 1976 bis 1980 und von 1987 bis 1990 an. Von
1977 bis 1983 war er stellvertretender Vorsitzender der CDU Deutschlands,
1980 bis Januar 1984 Vorsitzender des Präsidiums der CDU Nordrhein-Westfalen,
von 1977 bis 1986 Vorsitzender des Landesverbandes Westfalen-Lippe und
1986 bis 1987 des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Dem Landtag von
Nordrhein-Westfalen gehörte er von 1980 bis 1988 an, von 1980 bis
1983 als Vorsitzender der CDU-Fraktion.
Anfang 1990 nahm er eine Gastprofessur an der Leipziger Universität
an. Seit dem 27. Oktober 1990 ist Prof. Dr. Kurt H. Biedenkopf Ministerpräsident
des Freistaates Sachsen und Mitglied des Sächsischen Landtages. Von
1991 bis 1995 war er Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Sachsen. Der
Ministerpräsident ist seit 1979 in zweiter Ehe mit Frau Ingrid, geb.
Ries, verheiratet. Aus erster Ehe stammen vier erwachsene Kinder. Frau
Ingrid hat zwei Kinder aus erster Ehe [Anmerkung
Quelle Biedenkopf].
Prof. Dr. Georg Milbradt Finanzminister
1990-2001 und Ministerpräsident von Sachen 2002- [nach 1,
2, 3,]
Geboren am 23. Februar 1945 in Eslohe/Sauerland, aufgewachsen in Dortmund,
wo die Familie, die aus Wongrowitz in der Nähe von Posen stammt, nach
Kriegswirren und Flucht schließlich landete. Konfession: römisch-katholisch.
Verheiratet seit 1975 mit Prof. Angelika Meeth-Milbradt. Das Ehepaar hat
2 erwachsene Söhne. 1964 Abitur in Dortmund. Im gleichen Jahr Beginn
des Studiums der Fächer Volkswirtschaft, Jura und Mathematik
an der Universität Münster. Diplom als Volkswirt 1968, Promotion
zum Dr. rer. pol. 1973, Erwerb der Lehrbefugnis für Volkswirtschaft
1980. Von 1970 bis1980 Assistent am Institut für Finanzwissenschaft
der Universität Münster, anschließend bis 1983 Vertretung
eines Lehrstuhls für Finanzwissenschaft und Volkswirtschaft an der
Universität Mainz. In den Jahren 1983 bis 1990 Finanzdezernent der
Stadt Münster, später außerdem zuständig für
Wirtschaftsförderung und Liegenschaften. Auszeichnung mit dem "eisernen
Steuergroschen" des Bundes der Steuerzahler und als "wirtschaftsfreundlichste
Stadt" durch die Zeitschrift "Wirtschaftswoche". Seit 1985 zudem apl. Professor
der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Münster. Zahlreiche
Seminare an den Universitäten in Münster und später in Dresden,
Vorträge und Gastvorlesungen an anderen Hochschulen. Von November
1990 bis Februar 2001 Sächsischer Staatsminister der Finanzen.
Mitglied des Bundesrates und des Vermittlungsausschusses. Seit Oktober
1994 Mitglied des Sächsischen Landtages, direkt gewählt im Wahlkreis
53 (Westlausitz I). Seit 1973 Mitglied der CDU. 1991 in den Landesvorstand,
im November 1999 zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der Sächsischen
Union gewählt; Mitglied des Bundesvorstandes der CDU seit April 2000.
Landesvorsitzender der Sächsischen Union seit September 2001. Ministerpräsident
des Freistaates Sachsen seit 18. April 2002. Aufgabenbereich des Ministerpräsidenten:
Der Ministerpräsident bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt
dafür die Verantwortung; er beruft und entläßt die Minister,
Staatssekretäre, Beamten und Richter, vertritt den Freistaat nach
außen und übt das Begnadigungsrecht aus.
Finanzminister
Dr. Horst Metz seit Mai 2002 [nach 1,2,3,]
Dr. Horst Metz wurde am 6. Juli 1945 in Groß Laasch,
Kreis Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) geboren. Er ist ev.-luth. Konfession,
verheiratet und hat einen Sohn. 1964 legte er das Abitur ab und erlernte
den Beruf des Wasserbaufacharbeiters. Von 1965 bis 1970 studierte er an
der Technischen Universität Dresden, Studiengang Bauwesen. Es schlossen
sich ein Forschungsstudium und 1972 die Promotion an. Von 1972 bis 1987
arbeitete Dr. Metz als wissenschaftlicher Mitarbeiter und in der mittleren
Leitungsebene der Wasserwirtschaftsdirektion Obere Elbe. Seit 1987 war
er Abteilungsleiter in der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Dresden.
1990 wurde er Leiter der Abteilung Umweltschutz der Bezirksverwaltungsbehörde
Dresden. Von November 1990 bis Dezember 1991 war er Parlamentarischer Staatssekretär
im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung.
Dr. Metz gehört der CDU an und ist seit 1990 Mitglied des Sächsischen
Landtages. Er war innerhalb der CDU-Landtagsfraktion Vorsitzender des Arbeitskreises
Europapolitik, Mitglied im Arbeitskreis Bau und Verkehr und im Arbeitskreis
für Wirtschaft. Ab 1996 hatte Dr. Metz den Vorsitz des Arbeitskreises
für „Haushalt und Finanzen“ der CDU-Landtagsfraktion inne und fungierte
als ihr finanzpolitischer Sprecher. Im Oktober 1999 wählten ihn die
Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion auch zu ihrem Stellvertretenden Vorsitzenden.
Am 2. Mai 2002 wurde Dr. Metz zum Sächsischen Staatsminister der Finanzen
berufen.
Tabelle: Die Schulden-Leistung des Freistaats
Sachsens
von 1991.2002
Zur Unterscheidung stetige
Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate pro Jahr.
Jahr nach
Sek.Dat. Quelle |
Gesamt Absolut Betrag in Millionen Euro | Steigerung Gesamt in % gegen Vorjahr | Pro Kopf
Betrag in Euro |
Steigerung
pro Kopf in % gegen Vorjahr |
Entwicklung
BIP in Mrd. (vor Komma) |
1991 | 1831 | Anfang | 388 | Anfang | 34,839.920 |
1992 | 4720 | 157,78 | 1012 | 160,82 | 43,837.608 |
1993 | 8439 | 78,79 | 1825 | 80,34 | 53,391.985 |
1994 | 10487 | 24,27 | 2282 | 25,04 | 61,917.160 |
1995 | 12870 | 22,72 | 2813 | 23,27 | 66,975.024 |
1996 | 14317 | 11,24 | 3142 | 11,70 | 69,608.705 |
1997 | 15508 | 8,32 | 3418 | 8,78 | 70,068.868 |
1998 | 16065 | 3,59 | 3564 | 4,27 | 70,927.709 |
1999 | 15933 | -0,82 | 3559 | -0,14 | 72,639.465 |
2000 | 16206 | 1,71 | 3647 | 2,47 | 72,340.360 |
2001 | 16239 | 0,20 | 3686 | 1,07 | 74,241.288 |
2002 | 16513 | 1,69 | 3782 | 2,60 | 75,792.780 |
Schulden-
Wachstum |
91-02: 14682 Mrd.
Steigerung 902% |
Rate91-02= 19,99
Rate99-02=1,1919 |
91-02: 3394 Tsd.
Steigerung 975% |
Rate91-02= 20,70
Rate99-02=2,03 |
Rate91-02=7,07
Rate99-02=1,42 |
Ergebnis Schuldenporträt Freistaat Sachsen
1991-2002
Der Freistaat Sachsen beginnt mit den Universitätsprofessoren
Biedenkopf (Wirtschaftsrecht) und Milbradt (Volkswirtschaft, Jura, Mathematik),
mit 1 Milliarde 831 Millionen Schulden, die sich bis ins Jahr 2002 auf
16 Milliarden und 513 Millionen Euro steigern, das ist eine Steigerung
vom Anfangswert 1991 bis 2002 um 902 %. Ein noch ungünstigeres Bild
ergibt sich bei der Prokopf-Verschuldung. Sie steigt von 388 auf 3782 Euro
pro Kopf, was einer Steigerung um 975 entspricht. Nach dem Zinseszinsschätzmodell
zur Charakterisierung des Schuldenwachstums ergibt sich für Sachsen
eine stetige
Schulden-Wachstums-Rate
von 19,99%, die sich in den letzten Jahren sehr deutlich auf 1,1919 % verlangsamt
hat, aber immer noch positiv ist (es wird also nicht getilgt, sondern die
Schulden wachsen weiter, wenn auch langsamer (wie siehe bitte Schaubild
unten rechts).
Sachsen 1991-2002 |
Wie man sieht (linkes Schaubild), nimmt das Tempo des Wachstum der Schulden deutlich ab, bleibt aber auch die letzten vier Jahre 1999-2002 noch positiv mit jährlich durchschnittlich 1,1919 % und das ist negativ. Wohin dies in dreißig Jahren führen würde, zeigte obiges Schaubild. Y-Achse Schulden in Millionen Euro, X-Achse: 1=2003, 31=2033. Die Schulden wüchsen auf rund 24 Milliarden Euro. |
Schuldenwachstum
und Wirtschaftswachstum in Sachsen
Zur Unterscheidung stetige
Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate pro Jahr.
Wachstum der Schulden Sachsen 1991-2002 in
Wirtschaftswachstum in 1000 Euro (2002 ca. 75 Mrd.)
Millionen Euro 1= 1991, 2=1992, ...., 12 =2002 Wie man sieht, hängt das Wirtschaftswachstum sehr stark mit dem Schuldenwachstum zusammen, das ist also womöglich ein ähnlich künstliches Wachstums"wunder" wie damals im Dritten Reich unter Schacht und Hitler: |
Zusammenhänge Schulden und BIP |
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BIP - Bruttoinlandsprodukt |
stetige Wachstumraten 1991- 1996 |
|
|
stetige Wachstumraten 1997- 2002 |
|
|
Ergebnis: es gibt einen hochgradigen Zusamenhang zwischen Schuldenwachstum
und Wirtschaftswachstum, wobei es zu Beginn bis 1996 etwa so aussieht als
das BIP um 1/3 der Schuldenwachstumsrate wächst (Trennungs Kriterium
hier: zweistelliges Schuldenwachstum: geht hier bis einschließlich
1996).
Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. |
|
Bedenkt man, daß die beiden Hauptverantwortlichen
für die Entwicklung in Sachsen gelernte Universitätsprofessoren,
also Repräsentanten der sog. Elite sind (Biedenkopf Wirtschaftsrecht;
Milbradt Volkswirtschaft), kann einem nur das kalte Grausen überkommen.
Wenn der damalige Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf in seinem
Intervwiew am 1.12.01 mit der Sächsischen Zeitung meint: "Wir haben
in Sachsen in den letzten zehn Jahren eine Basis geschaffen, die uns in
vollem Umfang in die Lage versetzt, das weiter zu machen, was wir uns vorgenommen
haben. Nämlich dieses Land für die nachwachsende Generation zukunftsfähig
zu machen. Das ist das worauf es ankommt.", so hört sich das zwar
ganz markig und schön an, tatsächlich wurden gigantische Schulden
angehäuft, die das gesamte Staats- und Wirtschaftsgefüge auf
Treibsand bauen, wenn auch nicht mit ganz so extrem - und in den letzten
Jahren mit deutlich geringeren stetigen
Schuldenwachstumsraten pro Jahr - wie Stolpe in
Brandenburg oder Vogel in Thüringen. Wenn
also "das weiter zu machen" bedeutet mit der Verschuldung so weiter
zu machen, muß dies in einer Katastrophe enden. Es wurden und werden
gigantische Summen transferiert, doch es scheint keine wirklich stabile
Grundlage geschaffen worden zu sein, alles scheint davon abzuhängen,
wie viel neues Schuldengeld hineingepumpt wird. Das ist doch kein Konzept,
sondert finanzwirtschaftliche Chaospolitik aller ersten Ranges und ein
ähnliches Wolkenkuckucksheim wie Schachts-"Wirtschaftswunder" unter
Hitler.
Nun, die politische "Krankheit" der Schuldentollwut ist kein spezifisches Ost-Phänomen - Biedenkopf ist ja auch eine "Wessi-Leihgabe" - , sie ist dort aber besonders extrem ausgebildet. Hinzu kam mit der Wende: Jede Wessi-Pfeife, jede wirtschaftskriminelle AbzockerIn - wovon es genug gab und gibt - , jede Unart, jeder Bockmist und Schwachsinn ist neben Drogen, Prostitution und Kriminalität zuallererst in die neuen Länder exportiert worden. Mitschuldig ist ohne Zweifel einer der größten Finanzchaoten der Amigorepublik, Helmut Kohl, dessen hirnverbranntes Nichtkonzept der Wiedervereinigung und Integration der Ex-DDR wesentlichen Anteil an dem Finanz- und Wirtschaftsdebakel hat. So haben wir inzwischen nicht nur blühende, sondern sogar schon glühende Schuldenlandschaftskrater. Die Wiedervereinigung hat die Amigorepublik gänzlich auf dem falschen Fuß erwischt, weil sich damals schon abzeichnete, daß der Schuldenwahn, auf den das "Wirtschaftswunder- Deutschland" seit Adenauer Fritz Schäffer1957 im Finanzministerium absägte und Ludwig Erhard für seine Maßhalteappelle und Vernunft mit Hilfe einer Dolchstoß-FDP von seiner Verantwortung 1966 "befreit" wurde und das ganze Wachstum- und Konsumterrorkonzept einer dubiosen Wirtschafts"wissenschaft" am Ende ihrer Traumtänzereien angekommen sind. Da die Kohls, Vogels und wie sie alle heißen mögen das Schulden machen geübt und extrem gut gewohnt waren, haben sie sich gedacht, da stehlen wir der Jugend von morgen einfach ein paar Billionen und den Rest regelt schon der Markt. Als ob wir eine Markt- und nicht eine egomanisch verwahrloste Kartellwirtschaft der "Deutschland AG" hätten. Es kann einfach nicht gut gehen, daß ein gigantischer infrastruktureller Kostenwasserkopf für ein Hochwohlstandsland in einer Entwicklungslandsteppenwüste ohne die entsprechende Wirtschaftsleistung dauerhaft auf Schulden gebaut wird. Leider Gottes können unsere PolitikerInnen das Richtige und Wichtige nicht: umsichtig und verantwortlich haushalten, wirtschaften und sparen getreu dem Motto eines ehrlichen Kaufmannes, daß man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. Daher greift für die meisten wohl die Metapher von der vierköpfigen Hydra. Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschenEinstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist: Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel. Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten. Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist: (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? );Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch, b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben? Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar. |
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
Wichtige Daten zur Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.
Sachsen-Links (Auswahl, beachte):
Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.
Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *
Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187) |
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im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen,
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und wichtigsten kaufmännischen Grundsatz, daß man auf
Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften
begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden,
der dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65, ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. |
noch nicht end-korrigiert