Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen -   Präambel *  Sprache *
    IP-GIPT DAS=03.03.2007 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 18.01.20
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung & Copyright

    Anfang_Schuldenporträt Bezirk Mittelfranken (Bay)_Datenschutz_ Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles_Rel. Beständiges Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region _Wichtiger Hinweis zu Links und Empfehlungen *

    Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, Finanzpolitik und Finanzwissenschaft, Thema Schulden, und hier speziell:

    Das Schulden-Porträt des
    Bezirk Mittelfranken 1978-2009

    von Rudolf Sponsel, Erlangen  (ohne Gewähr)
    Anregungen und Kritik erwünscht.

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    Inhaltsübersicht_
    • Zur Aktualiserung 2009.
    • Aktualisierung Zusammenfassung * Abstract 2009.
    • Aktualisierung Pro-Kopf-Verschuldung Mittelfranken 2009.
    • Der Fall kreisfreie Stadt Ansbach.

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      Darstellung der ersten Hauptuntersuchung 1978-2005
      Warnung: Bayerische statistische Daten ab 1995 für größere Gebietskörperschaften ('Schuldenbomber') unzuverlässig. * Kritischer Kommentar. 
    • Zusammenfassung * Abstract 1978-2005. 
    • Gesamtauswertung im Vergleich schuldenabbauender Gemeinden und Landkreise im Bezirk Mittelfranken ohne Einbeziehung der Schulden der Eigenbetriebe.
    • Zusammenfassender Überblick Schulden, Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Wachstumsraten. 
    • Überblick Pro Kopf Verschuldung aller Gebietskörperschaften im Bezirk Mittelfranken 2005 mit und ohne Einbeziehung der Schulden von Eigenbetrieben. 
    • Gebietskörperschaften, die ab 1995 Auslagerungen der Schulden von Eigenbetrieben aufwiesen.
    • Einwohner 2005 in den 7 Landkreisen und 5 kreisfreien Städten in Mittelfranken. 
    • Alphabetisches Register Orte-Landkreise. 
    • Links zu den Datenquellen . 
    • Links Haushaltsrecht und Haushaltspraxis. 
    • Faustregeln zum Kapitaldienst.
    • Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch?. 
    • Zur Therapie der "Schuldentollwut". 
    • Querverweise Staatsverschuldung und (fast) schuldenfreie Gemeinden.


    Zur Aktualiserung 2009
    Überblicke (gesamt): Pro Kopf Verschuldung und schuldenfreie Gemeinde der Regierungsbezirke in Bayern:
    Mittelfranken: 2009 * Niederbayern: 2009,  * Oberbayern: 2009 * Oberfranken: 2009, * Oberpfalz: 2009, * Schwaben: 2009, * Unterfranken: 2009, .
    Schuldenfreie Gemeinden in Bayern.

    Die Daten wurden der Datenbank GENESIS vom statistischen Landamt Bayern entnommen. Sie liegen derzeit bis Ende 2009 vor. Um die Vergleichbarkeit der langen Zeitreihe ab 1978 zu gewährlisten, wurden für die Schulden der Gebietskörperschaften (Gemeinden, Städte, Landkreise, Bezirk) ein Schuldengesamtwert gebildet, d.h. die ab 1995 auf Weisung der Politiker aus kosmetischen Gründen herausgerechneten Schulden der Eigenbetriebe und kommunalen Krankenhäuser wurden wieder eingerechnet, d.h. hinzugezählt. Konkret hieß das: Es wurden die Summen aus den Werten in den Spalten C, E und F gebildet. Die aktuelle Situation 2009 ergibt sich aus der Pro-Kopf-Schuldentabelle.

    Aktualisierung Zusammenfassung * Abstract 2009 > siehe auch Einzeldarstellung.
    Es gibt außerordentlich Erfreuliches zur Schuldenentwicklung der Gemeinden in Mittelfranken zu berichten. Waren bei der ersten Untersuchung nur 3 Gemeinden von 205 im Jahre 2005 (Kalchreuth, Buckenhof, Rednitzhembach) schuldenfrei, so sind es inzwischen - trotz der Finanzkrise - schon 17, nämlich:

    • Im Landkreis Ansbach vier: Buch a.Wald, Oberdachstetten, Ohrenbach, Wieseth.
    • Im Landkreis Erlangen Höchstadt fünf: Aurachtal, Buckenhof, Möhrendorf, Oberreichenbach, Röttenbach.
    • Im Landkreis Fürth eine: Tuchenbach.
    • Im Landkreis Nürnberger Land eine: Schwaig b.Nürnberg
    • Im Landkreis  Neustadt a.d.Aisch Bad Windsheim zwei: Gerhardshofen, Hemmersheim.
    • Im Landkreis  Roth eine: Rednitzhembach
    • Im Landkreis Weißenburg Gunzenhausen drei: Absberg, Pfofeld und Raitenbuch.
    Hier läuft das Wachstum also in die richtige Richtung: fast eine Versechsfachung in nur 4 Jahren!
        Und nicht wenige streben sehr stark nach 0:  Heßdorf (0,3), Theilenhofen (0,8),  Burghaslach (1,2), Marloffstein (1,3),  Nennslingen (2,2),  Reichenschwand (4,1), Dürrwangen (7,3), Burgsalach (7.7).
        Noch unter 50 Euro pro Kopf:   Uehlfeld (12,3),   Weißenburg i.Bay. (14,3),  Offenhausen (16,4),  Haundorf (28,7),  Großenseebach (32,2).
        Und noch weniger als 100 Euro pro Kopf:  Diebach (54,1), Wolframs-Eschenbach (64,8),  Dachsbach (68,4), Trautskirchen (82,8), Uttenreuth (96),  Steinsfeld (98,3). Alle siehe bitte Tabelle.
    Kommentar 2009: Erneut bestätigt sich: auf der unteren politischen Ebene gibt es viel Sachverstand, Verantwortungsbewusstsein und finanzielle Kompetenz. Den Regierungen in den Landeshauptstädten und in Berlin kann man wie auch den Oberbürgermeistern der großen Städte nur empfehlen, mit den BürgermeisterInnen, Kämmerern und Gemeinderäten der schuldenfreien bzw. beinah schuldenfreien Gemeinden Kontakt aufzunehmen (> Wissensabruf). Von diesen kann man lernen. Denn finanzielle Kompetenz, Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein findet man in der Regel nicht in den oberen Regionen: dort wird Geld in der Regel verbrannt, wie die Finanzkrise eindringlich bewies.
        Das Problem sind die großen Städte, insbesondere Nürnberg, das alleine ungefähr doppelt so viele Schulden aufweist wie der gesamte "Rest" in Mittelfranken. Und staatsrechtlich ist das weiterhin grundlegende und ungelöste Problem ein völlig unzulängliches, hinten und vorne nicht durchdachtes Haushaltsrecht. Hinzu kommt der selbstmörderische Wettbewerb der Kommunen mit der Gewerbesteuer und viele andere Probleme. Kurz es fehlt an einem fairen, soliden und durchdachten Haushaltsrecht, so dass man sich gelegentlich fragt, wofür wir eigentlich unsere Professoren und hochrangigen Beamten bezahlen.

    Der Fall kreisfreie Stadt Ansbach
    Die Stadt Ansbach weist von 2004 auf 2005 nach Angaben der Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung einen ungewöhnlichen Schuldenabfall aus, nämlich von 46,156 auf 17,348 Millionen Euro - die allerdings nichtmal mit den Angaben, die im Haushaltsplan der Stadt Ansbach mitgeteilt werden, übereinstimmen (PDF): denn dort werden 19,120 Millionen Euro angegeben. Die Zahlenverwirrungen sind nicht geeignet, Vertrauen in die Kompetenzen der Verantwortlichen zu fördern.
        Dies rührt keinesfalls von besonderen Sparqualitäten her, sondern einerseits von Privatisierungen von Eigenbetrieben (Stadtwerke und Awean) und Tafelsilberverkäufen (Wohnungen), andrerseits von Buchungstricks und möglicherweise von Fälschungen statistischer Daten. Wie ein engagierter und sachkundiger Ansbacher ausführt, stellen sich die tatsächlichen Schuldensachverhalte Ansbachs wie folgt dar:
     
    siehe bitte auch: Schuldenmärchen. 
    2005
    in Millionen  €
    2006
    in Millionen  €
    2007
    in Millionen  €
    Summe Schulden Stadtwerke und Awean: 53.39 59.36 61.95
    Schulden Stadtwerke:  23.82 25.44  24.61
    Schulden Awean:  29.58 33.92 37.34 

    Zu den von der Stadt ausgewiesenen Schulden wären also noch die Schulden der inzwischen privatisierten Eigenbetriebe hinzuzurechnen, sofern die Ansbacher BürgerInnen dafür letztlich noch haften. Wie solche Verschleierungen der Schuldensachverhalte bei den Aufsichtsbehörden (Regierung von Mittelfranken, Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bayerische Staatsregierung) durchgehen können, muss einstweilen offen bleiben. Es scheint aber, als würde der Fall zu Guttenberg hier Pate stehen.
     

    Aktualisierung Pro-Kopf-Verschuldung Mittelfranken 2009
    Unter Einbeziehung der Schulden der Eigenbetriebe und kommunalen Krankenhäuser. > Datenquellen. (Ohne Gewähr). Ordnung: Beginn mit dem Bezirk insgesamt, es folgen die 5 kreisfreien Städte, und sodann die Gemeinden nach den 7 Landkreisen: Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Fürth, Nürnberger Land, Roth, Weißenburg-Gunzenhausen; innerhalb der Landkreise werden die Gemeinden in alphabetischer Ordnung gelistet (> Alphabetischer Register der Orte in Mittelfranken und ihre Zugehörigkeit). .

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    Darstellung der ersten Hauptuntersuchung 1978-2005


    Zusammenfassung - Abstract 2005
    Es wurden die 7 Landkreise Mittelfrankens (1991-2005) mit ihren 205 Gemeinden (1978-2005) nach ihren Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP: 1994-2004) analysiert. Hierbei wurden die Schuldensteigerungen und die stetigen Wachstumsraten nach dem Zinseszinsmodell berechnet und für den Zeitraum 1994-2004 einander gegenüberstellt. Insgesamt haben die 205 Gemeinden und 7 Landkreise mit 917004 EinwohnerInnen 2005 gut 821 Millionen Euro Schulden, wofür rund 41 Millionen Euro Zinsen zu zahlen sind. Im Vergleich hierzu hat allein die kreisfreie Stadt Nürnberg mit 499237 EinwohnerInnen bald das Doppelte, nämlich 1,465 Milliarden Schulden mit ca. 73 Millionen Euro Zinslasten. Unter Berücksichtigung der Schulden der Eigenbetriebe haben sich für die Kreise und ihre Gemeinden folgende Ergebnisse ergeben:
        Von den 205 Gemeinden sind 2005 drei völlig schuldenfrei (Kalchreuth, Buckenhof, Rednitzhembach) und 74, das sind erstaunliche 36%, bauen seit 1978 ihre Schulden, teils sehr stark und erfolgreich ab. Das ist eine Erfolgsbilanz, die sich wirklich sehen lassen kann. Selbst drei Landkreisen gelang es, ihre Schulden zu senken: Neustadt/Aisch-Bad Windsheim (-56.06%), Weißenburg-Gunzenhausen (-16.55%) und Fürth (-10.4%). Spitzenreiter im Bezirk sind die Landkreise Weißenburg- Gunzenhausen mit 13 von 27 = 48,15% und Erlangen-Höchstadt mit 12 von 25 = 48,00% schuldenabbauenden Gemeinden, Ansbach mit 23 von 58 = 39,7%, gefolgt von Neustadt/Aisch-Bad Windsheim mit 13 von 38 = 34,21%, Nürnberger Land mit 9 von 27 = 33% und Roth mit 4 von 16 = 25% [aber]. Nur in Fürth baut keine Gemeinde 2005 gegenüber 1978 Schulden ab, wohl aber der Landkreis. (Details siehe bitte unten). 
        Wie man also sieht, gibt es im Bezirk Mittelfranken einen großen und äußerst wertvollen Wissensschatz bei den BürgermeisterInnen und Kämmerern - der abgerufen und verbreitet gehört - , wie verantwortliches und erfolgreiches Wirtschaften im Staat wirklich geht. Die Analyse der schuldenfreien und schuldenabbauenden Gebietskörperschaften beweist ganz klar und unzweideutig, dass die Haushalts-, Wirtschaft- und Finanzkompetenz bei den BürgermeisterInnen und KämmerInnen der kleinsten Gebietskörperschaften liegt.
        Deutschland hat ein daher ein strukturelles Problem mit seinen "Eliten", die nicht selten gar keine sind, jedenfalls dann nicht, wenn man die Benchmarkkriterien (> Schuldenporträt) Hauswirtschafts-, Wirtschafts- und Finanzkompetenz, geschätzt durch die Wachstumsraten bei den Schulden und beim Wirtschaftswachstum (BIP) heranzieht. Und wie sich bislang herausstellte, ist die richtige Einstellung der BürgermeisterInnen und ihre Unterstützung besonders wichtig, nämlich:
       (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen. Ausgeglichene Haushalte alleine helfen nicht, sondern:
       (2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen kann. 
    Diese banalen Binsenweisheiten scheint man auf der Gemeindeebene viel mehr zu kennen und zu berücksichtigen als auf den "höheren" Ebenen, so dass die  zwei Paradoxien zu gelten scheinen: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,  b) Je g'scheiter, desto blöder. 



    Gesamtauswertung im Vergleich schuldenabbauender Gemeinden und Landkreise im Bezirk Mittelfranken
    mit Einbeziehung der ab 1995 "ausgelagerten" Schulden der Eigenbetriebe

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    Zusammenfassender Überblick Schulden, Bruttoinlandsprodukt (BIP) und stetige Wachstumsraten
    mit Einbeziehung der ab 1995 "ausgelagerten" Schulden der Eigenbetriebe
    Zur Unterscheidung stetige Wachstumsrate pro Jahr und jährliche Wachstumsrate pro Jahr.


    Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. 

    Überblick Pro Kopf Verschuldung im Bezirk Mittelfranken 2005
    ohne (blau) und mit (gelb) Schulden der Eigenbetriebe u.a.
    Reihenfolge: Bezirk * Kreisfreie Städte: Ansbach, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Schwabach * Landkreise/Gemeinden (innerhalb alphabetisch sortiert): Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Fürth, Neustatdt/Aisch-Bad Winsheim, Nürnberger Land, Roth, Weißenburg-Gunzenhausen.
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    Warnung: Die Angaben des Bayerischen Landesamtes Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung (BLAfStuDV) bei den kreisfreien Städten sind ab 1995 mehrdeutig oder unklar und geben u.U. - [z.B. für das Jahr 2004] - ein völlig unrealistisches Bild der wirklichen Verschuldungssituation durch "Auslagerung" der Schulden  kommunaler Eigenbetriebe und Zweckverbände (> siehe). Die tatsächlichen Schulden, also diejengen, für die die Gemeinden letztlich bürgen und haften, können in Wirklichkeit weit mehr und auch das Doppelte betragen [im Fall Wendelstein z.B. fast das Fünffache].  So weist das BLAfStuDV 2004 für Nürnberg einen Schuldenstand von 936,320 Millionen Euro aus, während in den Nürnberger Nachrichten vom 23.2.7, S. 10, der Kämmerer Wolfgang Köhler zitiert wird, der von einer "dramatischen Gesamtverschuldung" in Höhe von 1,75 Milliarden Euro spricht. Aber in zwei Jahren kann sich nicht einmal in Nürnberg der Schuldenstand einfach verdoppeln. In den Angaben des BLAfStuDV sind bei den Schulden die der Eigenbetriebe und kommunalen Krankenhäuser einfach weggelassen worden. Es wird Zeit, dass BLAfStuDV diesen Datenspuk beendet und zu einer verständlichen, vollständigen und zuverlässigen Berichterstattung zurückfindet. Damit die Schulden im individuellen Längsschnitt und im Querschnitt mit anderen Gebietskörperschaften vergleichbar - auch fair - sind und als Zeitreihe ausgewertet werden können, müssen sich die Schulden auf die gleichen Schuldenträger, Kriterien oder Merkmale beziehen. > Kritischer Kommentar. Auslagerung von Eigenbetrieben: > Beispiel Rothenburg odT. 
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    Rechnungsbeispiel für Wilhermsdorf.
    Auslagerung von Eigenbetrieben: > Beispiel Rothenburg odT, Beispiel Landkreis Roth.

    Gebietskörperschaften, die ab 1995 Auslagerungen der Schulden von Eigenbetrieben aufwiesen
    In der Quelldatei "71327-001r" für 1995 und 2005 des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung
     
    1995 
    2005
    Mittelfranken
        Ansbach (Krfr.St)
        Fürth (Krfr.St)
        Nürnberg (Krfr.St)
        Schwabach (Krfr.St)
        Ansbach (Lkr)
          Dinkelsbühl, GKSt
          Feuchtwangen, St
          Rothenburg ob der Tauber, GKSt
        Erlangen-Höchstadt (Lkr)
          Herzogenaurach, St
        Fürth (Lkr)
          Zirndorf, St
        Nürnberger Land (Lkr)
          Altdorf b.Nürnberg, St
          Burgthann
          Feucht, M
          Hersbruck, St
          Lauf a.d.Pegnitz, St
          Röthenbach a.d.Pegnitz, St
        Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (Lkr)
          Bad Windsheim, St
          Neustadt a.d.Aisch, St
        Roth (Lkr)
          Rednitzhembach
          Roth, St
          Spalt, St
          Wendelstein, M
        Weißenburg0Gunzenhausen (Lkr)
          Treuchtlingen, St
          Weißenburg i.Bay., GKSt
      Mittelfranken
        Erlangen (Krfr.St)
        Fürth (Krfr.St)
        Nürnberg (Krfr.St)
        Ansbach (Lkr)
          Dinkelsbühl, GKSt
          Feuchtwangen, St
         Rothenburg ob der Tauber, GKSt
        Erlangen-Höchstadt (Lkr)
          Baiersdorf, St
        Fürth (Lkr)
         Ammerndorf, M
         Cadolzburg, M
         Zirndorf, St
        Nürnberger Land (Lkr)
          Burgthann
        Roth (Lkr)
         Roth, St
         Spalt, St
         Wendelstein, M
        Weißenburg0Gunzenhausen (Lkr)
          Treuchtlingen, St
     
     
     
     
     

     



    Einwohner 2005 in den 7 Landkreisen und 5 kreisfreien Städten in Mittelfranken

    Mfr Alle 1,712275 Millionen.

    Ansbach (Krfr.St): 40624
    Erlangen (Krfr.St): 103197
    Fürth (Krfr.St): 113422
    Nürnberg (Krfr.St): 499237
    Schwabach (Krfr.St): 38791

    Lkr Ansbach: 183755
    Lkr Erlangen Höchstadt: 130489
    Lkr Fürth 114024:
    Lkr Neustadt/Aisch-Bad Windsheim: 99979
    Lkr Nürnberger Land: 168389
    Lkr Roth: 125708
    Lkr Weißenburg-Gunzenhausen: 94660
    Summe Einwohner in den 7 Lkr: 917004


    Alphabetisches Register Orte-Landkreise Mittelfranken (2005)
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    Literatur > Schulden und Finanzwirtschaft der Städte und Gemeinden.

    Haushaltsrecht und Haushaltspraxis.
    In der staatlichen Rechnungslegung und Haushaltsführung zeichnet sich ein Wandel ab. Das traditionelle sog. Kameralistik-System folgt einer  einfachen Eingabe/Ausgaberechnung. Die sog. Doppik nutzt die kaufmännische doppelte Buchführung und orientiert am privatwirtschaftlichen Bilanzierungssystem, womit man sich mehr Transparenz hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, der aktuellen Finanzsituation und eine bessere Steuerungsfähigkeit verspricht. Manche sehen in der Umstellung eine Fluchtmöglichkeit, ihre Misswirtschaft zu verschleiern, daher vergesse man nicht: wer kameralistisch keinen ordentlichen Haushalt hinkriegt, wird auch bei doppelter Buchführung scheitern.

    • Literaturliste Finanzwirtschaft Gemeinden.
    • Begriffe und Richtlinien zur Jährliche. Erhebung der Schulden der kommunalen Körperschaften.
    • ABC der Haushaltspraxis (Beispiel Bremen).
    • Doppik.de * W_Kameralistik * W_Doppik * W_Eigenbetrieb * W_Regiebetrieb *
    • Doppik schlägt Kameralistik. Fragen und Antworten zur Einführung eines doppischen Haushalts- und Rechnungswesens.
    • IDW-Verlautbarung zur Umstellung der kommunalen Haushaltsrechnung.
    • Bayerische Gemeindezeitung. * KommOn: Das Portal in die kommunale Online-Welt. * Deutscher Städtetag *


    Faustregeln zum Kapitaldienst: Der Kapitaldienst besteht aus Tilgungsverpflichtungen und Zinsen. Der Zins ist der Preis für die Ware Geld. Schulden und Tilgungen stehen im kameralistischen Buchungssystem gewöhnlich im sog. Vermögenshaushalt, während - sofern - die Zinsen im Verwaltungshaushalt aufgeführt werden. Eine ordentliche Finanz- und Veröffentlichungspolitik weist aus: Absolute Verschuldung, Schulden pro Kopf, Neuverschuldung bzw. Tilgung und Zinslast, Begründungen für Veränderungen und Vergleichswerte. Als groben Schätzwert kann man 2005/6 für die Zinsen knapp 5% ansetzen. Berechnung Zinslast: ZL =  S * Z  mit S := Schulden in Euro, Z := Zins/100 mit dem Ergebnis ZL (Zinslast).

    Links zu den Datenquellen:

    • Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. Mittelfranken hat 1 Bezirk, 7 Landkreise, 5 kreisfreie Städte und 205 Gemeindehaushalte, das ergibt 218 Haushalte. Die Öffentliche Haushalte.
      • Statistik Intermaptiv.
      • Datenbankrecherche Genesis Online (Bayern).
        • Dateien zu den Schulden der Gemeinden: 71327-001r.xls [unzuverlässig ab 1995]

        • 2004. Der Datensatz wurde von mir am 8.3.7 eingesehen und festgestellt, dass die Missing Data inzwischen ergänzt wurden, wenn auch noch nicht eineindeutig  gekennzeichnet.
          Kritischer Kommentar. Die Schulden der kreisfreien und größeren Städte in den Landkreisen sind nicht ordentlich vergleichend darstellbar, weil das Bayerische Landesamt für Statistik die Datensätze ab 1995 (71327-001r) nicht verständlich und zu den früheren Werten eindeutig zuordbar ausweist. Die juristisch-sophistische "Auslagerung" der Schulden der Eigenbetriebe und kommunaler Zweckverbände (z.B. Krankenhäuser) zeigt den Niedergang wissenschaftlicher, statistischer und politischer Daten-Moral recht deutlich auf und demonstriert, auf welches bananenrebublikanische Niveau die Not der "Schuldentollwütigen" in der größeren Gebietskörperschaften inzwischen sogar die amtliche bayerische Statistik (seit 1833) - gebracht  hat. Durch diese nicht klar nachvollziehbaren "Auslagerungen" sind faire und zuverlässige Zeitreihen-Vergleiche mit anderen Gemeinden, die korrekt ausweisen - und damit gegenüber den Hochstaplermethoden der Datenmanipulateure im Nachteil sind - nicht mehr möglich, es sei denn, die Gebietskörperschaften, hier die kreisfreien Städte, stellen diese Daten selbst zur Verfügung wie z.B. die Stadt Erlangen (wenn auch nicht leicht zu finden). Aber es kann und darf eigentlich nicht sein, dass die Zuverlässigkeit, Verständlichkeit und Bedeutung der Daten davon abhängt, ob es denjenigen, die womöglich ein Interesse an Verwirrung und Desinformation haben, gefällt die Daten richtig auszuweisen. Diese Entwicklung zeigt leider auch, dass weder die öffentliche Kontrolle (Medien, Presse) noch unsere Justiz richtig funktionieren, sonst wäre ein solches manipulatives Datendurcheinander nämlich gar nicht möglich. Kommunen haben genau die Schulden, für die sie letztlich bürgen und haften und genau diese müssen auch als Gesamtschulden ausgewiesen werden - wie immer man sonst auch noch differenzieren mag. Vertuschen, verwirren und desinformieren sind nicht geeignet, das Land aus der "Schuldentollwut" zu führen. > Beispiel Rothenburg odT,   Beispiel (Nürnberg)  zu den Daten für  2004  und für Erlangen im zusammenfassenden Überblick  > [Auf das Problem hat schon das stat. Bundesamt hingewiesen]
        • Schulden Haushalte der 5 kreisfreien Städte und 205 Gemeinden (1978-aktuell): 71327-001r [in der Rubrik REGBEZ 2099 Gemeinden - mit gemeindefreien Gebieten - wählen]

        • Schulden der 7 Landkreise (1978-aktuell):  71327-001r [in der Rubrik REGBEZ 96 Landkreise wählen]

        • Schulden des Regierungsbezirks (1978-aktuell): 71327-001r [in der Rubrik REGBEZ 7 Regierungsbezirke wählen]

        • Dateien zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Landkreise: 82111-001r.xls
        • Bevölkerungsentwicklung GENESIS-Tabelle: 12411-001.
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    Bezirks- und Landeslinks. > Gemeindeordnungen in Bayern.
    Der Bezirk Mittelfranken besteht  im einzelnen aus folgenden Gebietskörperschaften: dem Bezirk Mittelfranken [W] mit 205 Gemeinden (mit 5 gemeindefreien Gebieten), den 5 kreisfreien Städten Ansbach [W] [Schuldenporträt], Erlangen [W, Schuldenporträt] Fürth [W], Nürnberg [W] und Schwabach [W] und aus den Landkreisen Ansbach [W] [Schuldenporträt] mit 58 Gemeinden und einer Kreisverwaltungseinheit, dem Landkreis Erlangen-Höchstadt [W] [Schuldenporträt] mit 25 Gemeinden und einer Kreisverwaltungseinheit, dem Landkreis Fürth [W] [Schuldenporträt] mit 14 Gemeinden und einer Verwaltungseinheit, dem Landkreis Nürnberger Land [W] [Schuldenporträt] mit 27 Gemeinden und einer Kreisverwaltungseinheit, dem Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim [W] [Schuldenporträt] mit 38 Gemeinden und einer Kreisverwaltungseinheit, dem Landkreis Roth [W] [Schuldenporträt] mit 16 Gemeinden und einer Kreisverwaltungseinheit und dem dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen [W] [Schuldenporträt] mit 27 Gemeinden und einer Kreisverwaltungseinheit. Demnach ergeben sich formal insgesamt 218 Haushalte, nämlich 205 Gemeindehaushalte (ohne die 5 gemeindefreien Gebiete), 5 kreisfreie Städtehaushalte, 7 Kreishaushalte und 1 Bezirkshaushalt.  Anmerkung: Die 5 sog. gemeindefreien Gebiete [W] wurden hier nicht berücksichtigt. Tats#chlich zu berpcksichtigen sind also 213 Haushalte.
    • Homepage der Regierung von Mittelfranken (Aufsichtsbehörde des Freistaats Bayern für das Finanzgebaren der Gemeinden und Landkreise im Bezirk [kein eigener Haushalt]).
    • Homepage Bezirk Mittelfranken.
      • Die Regierungspräsidenten von Mittelfranken (1806-aktuell).
      • Bezirkstag.
      • Der Bezirk und seine Tätigkeiten (Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit).
      • Karte Bezirk Mittelfranken.
      • Alpeninfo Mittelfranken.
    • Verwaltungsaufbau und Gebietskörperschaften der Bundesrepublik Deutschland: [ ,W, ]
    • Schulden und Haushalt des Bezirks Mittelfranken:
      • Bartsch kontra Pauli: „Bezirk gibt alle Entlastungen weiter“ Unverständnis für den Vorwurf mangelnder Transparenz beim Etat 2006[1, 2,]
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    Bund Links
    • Bundeshaushaltsordnung: , Juris, W,
    • Bundeszentrale Politische Bildung (bpb): https://www.bpb.de/.
    • Deutsches historisches Museum (dhm): https://www.dhm.de/.
    • Bund der Steuerzahler: https://www.steuerzahler.de/.
    • Bundesamt für Statistik: https://www.destatis.de/.
    • Deutsche Bundesbank: https://www.bundesbank.de/.
    • Bundesrechnungshof: https://www.bundesrechnungshof.de/1024.html.
    • Links Rechnungshöfe in Deutschland: https://www.rechnungshof.de/.
    • Links der Verfassungsgerichtshöfe in Deutschland: https://www.jusline.de/Verfassungsgericht_Verzeichnis_13.html.
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    Glossar, Anmerkungen und Endnoten
    GIPT = General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Allgemeines zum Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer expansiven und verfehlten maniformen Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen etilE-Universitäten (Harvard, Princeton, Yale, Stanford) findet, sehr unterstützt. Wachstum über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen (wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen, vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen, globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.

    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.

    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet wird, was über  längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden muss.
    • Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen, dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
    • Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
    • Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-  und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken, die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne und Ausbeutung der Verlierer.
      • Anmerkung: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
            "A very profound motive for going to war is to resolve life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments with which humanity is only too familiar. People become involved in personal dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
            (Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen. Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen, unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
        historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich demnächst im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
        Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen] Fehlhaltung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair, ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
    Wann wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
      > Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate und, verallgemeinert: Gefährlich wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen. Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur: Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten, Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss. Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-, Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht lässt.
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    Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschenEinstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet). 

    Strukturelle Therapie des Schuldenproblems. 

    Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden, dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine Zeit lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen oder andere Vergünstigungen belohnt werden dürfen. Außerdem sollten PolitikerInnen als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik nachweisen, der fortwährend qualitätszusichern ist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn zugleich ein Investitions- Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird, der von Ephoren überwacht wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs- und Kontrollstrukturen gefunden werden. 
        Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
       Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten  lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU)ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. 
      Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.

    Kognitive Therapie des Schuldenproblems. 

    Wie fast immer beginnt die Problemlösung mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem? Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine Verhaltensänderung Leidensdruck, Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung. Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
        Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist:
    (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? ); 
    (2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische Finanzhaushaltung).
    Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,  b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach  - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben?

    Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.

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    abgerufen. Zur Erkundung des Wissens, des BürgermeisterInnen-Profils und worauf es nach Meinung der kompetenten und erfolgreichen PraktikerInnen ankommt, habe ich einen "Fragebogen KommunalpolitikerInnen (fast) schuldenfreier Gemeinden" entwickelt, der sich derzeit in der Erprobungsphase befindet. Wer mitmachen möchte, melde sich bitte. Gesucht werden für die Kontrollgruppe auch BürgermeisterInnen und KommunalpolitikerInnen von Gemeinden, die noch stärker in den Schulden stecken.
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    Antizyklische Wirtschaftspolitik: Jede antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politik setzt voraus, dass in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten Zeiten zur Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals heißen: wir machen immer Schulden und in schlechten Zeiten ganz besonders viele. Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen Hollyvoodookratien noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an das erinnert, worum es John Meynard Keynes (1936, S. 314) letztlich und wirklich ging:
    "Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft, in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung des Reichtums und der Einkommen."
    Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der Vollbeschäftigung, Stabilität und die sie ermöglichende soziale Gerechtigkeit.
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    Datenquellen und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP):  s.a. Überblick (Datenquellen)  ...
    Schulden- und Bevölkerung in GENESIS
    • Dateien zu den Schulden der Gemeinden, Staädte und kreisfreien Städte: 71327-001r-1.xls
    • Dateien zu den Schulden der Verwaltungseinheit Landkreise: 71327-002r-1.xls
    • Volkszählung und Bevölkerungsfortschreibung: Gemeinden: GENESIS-Tabelle: 12111-101r
    • Dateien zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Landkreise: 82111-001r.xls
    • Statistisches Bundesamt: Fachserie 14, Reihe 5: Schulden der Öffentlichen Haushalte (2180140047005.xls), Verschuldung des Bundes Tabelle 1.1.1, Verschuldung der Länder Tabelle 1.3  und  Fachserie 18 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. * Statistik shop destatis.
    • BIP Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Länder 1970….: https://www.vgrdl.de/Arbeitskreis_VGR/tab01.asp. Zu den Daten wurde mitgeteilt: "Der Arbeitskreis VGR d L hat im Jahr 1999 nach einer Verordnung der Europäischen Union seine Rechnungen auf das neue Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) umgestellt. Es liegen Rückrechnungsergebnisse nach dem neuen System nur bis 1970 vor.  ... Beide Systeme sind nicht vergleichbar! Nach der Umstellung der VGR auf das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) wurden die Länderergebnisse nur bis 1970 zurückgerechnet. Für die Vorjahre sind lediglich Daten nach dem alten deutschen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen vorhanden. Diese Daten sind aufgrund zahlreicher methodischer und konzeptioneller Unterschiede nicht mit den aktuellen Daten nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) vergleichbar und dürfen keinesfalls an diese Daten angehängt werden."  Anmerkung: Hier ist natürlich zu wünschen, daß die Daten weiter zurückgerechnet oder Schätzformeln mitgeteilt werden, wie die Vergleichbarkeit verbessert werden kann.
    • Deutsche Bundesbank (1998). 50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre Statistiken 1948-1997. CD ROM Verlage C.H.Beck & Vahlen (erfordert unter XP im System MFCUIA32.dll)
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    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier unentwegte Triumpfe. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).

        Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz:: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.

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    Globale Enteignung der Städte.  [1,2, Google]
    Ein lesenswerter Artikel in den Nürnberger Nachrichten (6.7.4, S.13) über das Buch von Werner Rügemer (2004). Cross Border Leasing - Ein Lehrstück zur globalen Enteignung der Städte. Münster: Westfälisches Dampfboot.
     
    "Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär- und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche. Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag / Info mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches Dampfboot. 
      CBL im Netz:
      • CBL in Baden-Württemberg. [Die "verkauf-leasten" sogar ihr Trinkwasser]
      • CBL in Nürnberg.
      • Homepage Werner Rügemer.
      • Attac DO - Allgemeine Links zum Cross-Border-Leasing.
      • Die Welt im Privatisierungswahn!
      • Info mit Inhaltsverzeichnis.
      • Rezension in der Zeit.
      • Wikipedia.
    PPP. Seitdem die USA, Ende 2004, das Steuerschlupfloch zugemacht haben, ist CBL über die USA nicht mehr möglich. Die Gefahr ist aber keineswegs vorüber, weil die Steuerschlupfloch-Industrie ständig neue Möglichkeiten erschließt. Die neue gefährliche Formel heißt PPP =  Public Private Partnership. Es ist absehbar und ziemlich sicher, dass auch dieser Weg falsch und genau betrachtet sogar verfassungswidrig ist, weil sich - in den grundlegenden kommunalen Bedürfnissen - Gemeinwohlauftrag und Renditeprinzip oder gar Gewinnmaximierung ausschliessen. Nachdem aber viele öffentliche Haushalte verfassungswidrig sind, heißt das leider gar nichts, wenn man sich vor Augen führt, dass ein Landesfinanzminister, der mehrfach verfassungswidrige Haushalte vorgelegt hat, sogar zum Bundesfinanzminister aufsteigen konnte. Verfassungsbruch, Misswirtschaft und selbst grob fahrlässiges Fehlverhalten hat in diesem Lande keine Konsequenzen: Rechtsstaat und Strafverfolgung existieren hauptsächlich für Kleinkriminelle und Gewalttäter getreu dem Prinzip: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt im Einvernehmen mit der Volksweisheit: die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen. 

    PPP Public Private Partnerschip.
    Rügemer, Werner (2006). Privatisierung in Deutschland. Eine Bilanz. Von der Treuhand zu Public Private Partnership
    3. Auflage. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot. ISBN: 3-89691-630-0:
     
    "Besser, billiger, bürgernäher! Öffentliche Haushalte entlasten! - Nach diesem neoliberalen Glaubensbekenntnis wird privatisiert. Werner Rügemer zieht zum ersten Mal eine empirisch begründete Bilanz für Ost- und Westdeutschland und legt offen: Die Privatisierung von Medien, Post, Bahn, Rathäusern, Schulen, Müllentsorgung, Strom, Wasser und der Sozialsysteme erweist sich als neue Quelle der öffentlichen Verschuldung, der Arbeitslosigkeit, der Teuerung. Die Privatisierung der DDR gab den Schub für die Privatisierung im Westen, die Akteure sind dieselben. Rügemer zeigt Privatisierung als Element der "neoliberalen Gegenreform" und der Umgründung des Staates. Die Konsequenz: Die öffentliche Daseinsvorsorge muss als Teil einer kooperativen Ökonomie neu entwickelt werden." [Q]
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    historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen (> Anmerkung) werde ich demnächst im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg 1298-2005 nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
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    Hollyvoodoo. Eine Wortschöpfung aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang Voodoo-Tod (Tod durch Glauben, die Überzeugung durch einen Bann oder Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein ("Hollywoodisierung") beruht und für viele, global betrachtet, in den Tod führt.
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    Kommunalunternehmen in Mittelfranken. > Datenbank Bayernrecht. > Bürgerservice "BAYERN-RECHT Online".

    • Verordnung über das Kommunalunternehmen.
    • Kommunalunternehmen Bezirkskliniken Mittelfranken. > Homepage der Kliniken.
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    Schulden-Porträt. Ein neues Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten. Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden- und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität. Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987, Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate. Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel; Sprache).  > Stetige und jährliche Wachstumsraten.
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    Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944, Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als "Hobby". Geboren in Markt-Erlbach, aufgewachsen in Wilhermsdorf, Utrecht und Nürnberg (Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim a.M., Stockholm [W], Stuttgart und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen" entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives Manifest, integratives Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder, Offenes Atelier, Porträts. - Berufsfachbiographisches.
    Für die Franken:  Manche sougn: An glann Batscher hadd der scho a, obber an goudn ;-). Und Fehler machd der a, obber der gibds wenigstens zou und korrigierts, wenn ers märgd.
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    Querverweise
      Standort: Schuldenporträt Bezirk Mittelfranken (Bay).
      *
      Überblicke 2009: Pro Kopf Verschuldung und schuldenfreie Gemeinde der Regierungsbezirke in Bayern:
      Mittelfranken: 2009 * Niederbayern: 2009,  * Oberbayern: 2009 * Oberfranken: 2009, * Oberpfalz: 2009, * Schwaben: 2009, * Unterfranken: 2009, .
      Schuldenfreie Gemeinden in Bayern.

      Schuldenporträts der Landkreise:
      Ansbach (58+1) * Erlangen-Höchstadt (25+1) * Fürth (14+1) * Nürnberger Land (27+1) * Neustadt/Aisch-Bad Windsheim (38+1) * Roth (16+1) * Weißenburg-Gunzenhausen (27+1) *
      Schuldenporträts der kreisfreien Städte:  Ansbach, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Schwabach.
      *
      Überblick Schuldenporträts Landkreise.
      Überblick Schuldenfreie Gemeinden in Deutschland.
      * Überblick Schuldenporträts 1876-2006. * Staatsverschuldung der Länder im Vergleich 1950-2004.
      Die politische Krankheit der Schuldentollwut. Gibt es eine rollenfunktionelle Geistesstörung? Und wenn - wie heilt man sie?
       Wachstums-Tabellen und Schaubilder. Zur Veranschaulichung des Schuldenproblems
       Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?
       * Überblick Staatsverschuldung 0_*1 * Was tut not? *  Neuverschuldung * Privat *  Geldtabu * Psychopathologie Geld1, Geld2 *   Adam Smith zur Staatsverschuldung * Gemeinwohl * Freiheit *
      Juliusturm. Antizyklische Haushaltspolitik der Vernunft. Fritz Schäffer und John Meynard Keynes.
      Überblick Statistik in der IP-GIPT: Methoden, Daten, Geschichte, Verwandtes.
      Beweis und beweisen in Politik, gesellschaftlichem Leben, Medien und Öffentlichkeit.
      Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT
      *

      Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
      z.B. Schulden-Porträt site:www.sgipt.org. 
      *
      Dienstleistungs-Info.
      *

      Zitierung
      Sponsel, Rudolf (DAS). Schuldenporträt Mittelfranken. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/B_Mfr.htm
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      Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
      21.05.11    Der Fall kreisfreie Stadt Ansbach.
      13.08.10    Korrektur: Es sind nicht nur 15, sondern 17 schuldenfreie Gemeinden 2009 in Mittelfranken.
      04.08.10    Aktualisierung der Schulden pro Kopf für 2009.
      03.04.07    Einbau etile, stetige - gegenüber jährlichen - Wachstumsraten ausdrücklich so genannt, Therapie der "Schuldentollwut" vereinheitlicht.
      11.03.07    Überarbeitung unter Berücksichtigung der Schulden der Eigenbetriebe.
      08.03.07    Zusammenfassender Überblick Schulden ... überarbeitet eingehängt.
      08.03.07    Heute konnte der Missing Data bereinigte Datensatz 71327-001r für das Jahr 2004 (GENESIS ONLINE BAYERN) heruntergeladen werden, so dass nun für alle Gebietskörperschaften Mittelfrankens auch die Rechnung unter Einbeziehung "ausgelagerter" Schulden nach und nach durchgeführt werden kann *  Neue Pro Kopf Verschuldungstabelle mit (gelb) und ohne (blau) Einbeziehung der Schulden von Eigenbetrieben für 2005.
      04.03.07    Gesamtauswertung im Vergleich schuldenabbauender Gemeinden und Landkreise im Bezirk Mittelfranken * Zusammenfassender Überblick Schulden, Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Wachstumsraten. * Kritischer Kommentar zum Verwirrspiel der Schuldendaten bei den kreisfreien Städten ("Schuldenbombern")  *