Politischer Wochen Kommentar
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von Rudolf Sponsel, Erlangen
Präambel
Politische Psychologie * Grundprobleme
in Deutschland: Programm 21.Jhd.
Was kann der Superminister wirklich? Nun, um diese Frage zu beantworten, braucht man u.U. nicht viel Phantasie: Schulden machen und (Neu) Verschuldung fordern. Mehr ist den deutschen SuperpolitikerInnen - vom Landrat über die BürgermeisterIn bis zu den MinisterpräsidentInnen - und ihren WirtschaftsberaterInnen, von denen am besten die Hälfte gleich entlassen werden sollte, oft nicht gegeben. |
Wolfgang Clement: Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit [nach] Geboren am 7. Juli 1940 in Bochum, katholisch, verheiratet, 5 Töchter Ausbildung 1960 - 1965
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Linkshinweise (Auswahl: beachte)
Profil: Wolfgang Clement (Financial Times): https://www.ftd.de/db/mu/1033808030549.html?nv=se
Interview mit dem Ministerpräsidenten W. Clement: https://www.realschule-ennepetal.de/ltw/clement.htm
Clements teure Flops: https://focus.msn.de/F/2003/03/Deutsch/nrw/nrw.htm
Clement will Verschuldungsgrenze einhalten (14.1.3): https://de.news.yahoo.com/030114/3/35tku.html
Wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland bis 1989
https://stud-www.uni-marburg.de/~Schulzt/politik/historisch/we-brd-bis-1989.htm
Die Wirtschaftsminister in Deutschland (Geschichte): https://www.bmwi.de/textonly/Homepage/Das%20Ministerium/Geschichte/Geschichte.jsp
Bundeskanzler
Schröder und die mediale Lüge
Bundeskanzler Schröder erhob den moralisch-juristischen
Zeigefinger und meinte in seiner großen Pressekonferenz: man dürfe
zwar über Privates der Politiker berichten, auch fragen, aber nicht
lügen. Nachdem Politik
geradezu zu einem wesentlichen Teil als die hohe Kunst der Lüge
zum Zwecke der Machtsicherung bezeichnet werden kann, erscheint dies hier
nicht nur als ein gewisses widerspruchsvoll- paradoxes Ansinnen, sondern
darüber hinaus könnte man aus diesem Ansinnen die Auffassung
heraushören, daß Politik nichts mit Ethik und Moral zu tun hat
- PsychologInnen sagen: sie wird abgespalten und das kann durchaus
ein pathogener Abwehrmechanismus
für die Gesellschaft sein. Verschärft könnte man sagen:
Bundeskanzler Schröder meint: egal was einer für eine Wildsau
im Privatleben auch sein mag, der politischen Qualifikation tue dies keinen
Abbruch. Meint er das wirklich im Ernst? Eine andere Sache sind natürlich
die Motive der Boulevardmedien. Daß diese nicht ehrenwert und nur
niederinstinktlerisch quotenmotiviert sind, weiß jeder. Andererseits:
warum sollte ein Bundeskanzler nicht eine offene Ehe führen dürfen?
Nicht die Zahl der Scheidungen oder FreundInnen ist wichtig, sondern die
Art und Weise, wie man sich trennt oder auf welchen Absprachen eine Partnerschaft
beruht. So lange sich keine Frau über den Kanzler beklagt, gibt es
auch keinen Grund, ihn zu verdächtigen und sein Partnerverhalten ehrenrührig
in den Schmutz zu ziehen. Im übrigen sind PolitikerInnen, die ihr
Liebes- und Sexualleben angemessen zu pflegen verstehen, wohl die weniger
weltgeschichtlich Gefährlichen und prinzipiell bei Wahlen zu bevorzugen,
nachdem es in Deutschland ansonsten üblich wurde, nicht mehr auf fachliche
Qualifikation zu achten. Um politisch etwas werden zu können, muß
man wohl JuristIn sein. Damit stellt sich natürlich auch verschärft
die Frage:
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Holzmafia
Frontal21: "Gnadenloser Raubbau: Illegales TROPENHOLZ in Deutschland
Illegales Tropenholz aus abgeholzten Regenwäldern wird in Deutschland
ganz legal verkauft. Alle reden gerne vom Klimaschutz und sind gegen die
Vernichtung der letzten Urwälder. Doch Deutschland ist nach wie vor
eines der großen Konsumenten von Tropenholz aus Raubbau. Dafür
werden allein in Indonesien jährlich 400 Quadratkilometer Urwald zerstört.
Frontal21 über die Holzmafia, Scheinzertifikate und die Sorglosigkeit
deutscher Verbraucher."
Quelle: https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000056,00.html
Filz an der Saar
"Der Zusammenbruch des Autozulieferbetriebs Michels im Sommer 2002
offenbarte einen Filz zwischen Politik, Wirtschaft und Behörden im
Saarland. Ministerpräsident Peter Müller, CDU, steht jetzt im
Verdacht, sich für einen in die Affäre verwickelten Finanzbeamten
eingesetzt zu haben. Der Beamte, der von der Firma Michels bestochen worden
sein soll, wandte sich erfolgreich an seinen Duzfreund Peter Müller,
um eine Spitzenbeurteilung als Beamter zu erhalten - Voraussetzung für
eine schnellere Beförderung. Frontal21 über das Netzwerk der
Saar-CDU."
Quelle: https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000056,00.html
Kommentar
zu den Ansinnen Gunther von Hagens
Wissenschaft für die Öffentlichkeit transparent aufzubreiten ist sicher ein Grundwert westlicher Zivilisation und Kultur wie Transparenz - die man gern unter Hinweis auf Geldtabu und Datenschutz zu verhindern versucht - überhaupt ein politischer Grundwert ist. Dazu gehören auch besonders tabuisierte Themen, wie menschliche Innereien und Öffnungen von Leichen. Das ist im Grunde auch nicht neu, spätestens nicht seit dem Bau der Militärakademie [Josephinum] 1785 durch den italiensichen Baumeister Isidore Canevale (1730-1796) im Auftrag Joseph II. (1741-1790), Kaiser von Österreich, in dem die einzigartige Wachspräparatesammlung in sechs Sälen mit 1192 Einzelstücken untergebracht wurde [Beispiel: Der Lympgefäßmann]. Der Mensch und sein Inneres, ob krank oder gesund, ist von großer Faszination und Interesse und so sind Anatomie, Pathologie und Rechtsmedizin faszinierende Wissenschaften für viele Menschen. Einerseits begrüße ich daher Gunther von Hagens Aktivitäten und finde sie im Sinne der Volksbildung und Transparenz der Wissenschaft gut, andererseits gefällt mir seine Art der spektakulären Vermarktung zwischen Beuys und Frankenstein nicht: Öffentliche Leichenöffnungen brauchen angemessene Formen, die noch nicht gefunden wurden. Doch das Thema ist angestoßen und die Medizin setzt sich auch damit auseinander [siehe Kommentar Prof. Wuermeling]. |
Börse: Aufgefallen
SAP, Siemens, Turbo-Paradoxien
SAP wurde aufgrund des letzten Ausblicks, den das Unternehmen vor kurzem
gab, von allen Analysten hochgestuft. Die Kursziele wurden z.T. deutlich
auf über 100 angehoben, obwohl die Aktie ein unrealistisches KGV (Kurs-
Gewinn- Verhältnis) und eine verschwindend geringe Rendite aufweist.
So stieg die Aktie in den letzten Wochen von 75 auf 95 - nachdem sie vorher
vermutlich von den Amerikanern auf 40 runtergeprügelt wurde, um die
letzten Tage erneut deutlicher zu fallen als nach den Analysten zu vermuten
war. Zwar fiel der DAX letzte Woche ab Mittwoch deutlich, SAP aber ungewöhnlich
stark und überproportional. Dies legt den Verdacht nahe, daß
einige Empfehler SAPoffenbar noch gut verkaufen wollten, bevor die allgemeine
Unsicherheit um den drohenden Irak-Krieg, den Weg nach unten noch weiter
beschleunigt.
Ähnlich Siemens: Während der DAX am Freitag
rund 4,5% verlor, büßte Siemens rund 6,5% ein. Hier sind offensichtlich
wieder Insider am Werk, die schon wissen, welcher Ausblick von Siemens
demnächst kommt.
Sog. Turbo-(Hebelzertifikate)
sollten überproportional steigen, wenn die Aktien steigen. Tatsächlich
gibt es eine ganze Reihe von Turbo- Optionsscheinen, die, obwohl deutlich
im
Geld, ein deutliches Abgeld aufweisen,
so etwa lange Zeit der Turboschein von PNB Paribas auf SAP (WK 673294).
Obwohl der Schein einen Basispreis - auch die Totalverlustgrenze - von
45 hat, die Aktie am Freitag immerhin noch bei rund 85 notierte, kostet
der Schein nur rund 26 Euro (rein theoretischer Wert 40, unter Berücksichtigung
des Auszahlungs-Obergrenze von 80 Euro ist der tatsächlich theoretische
35 Euro). Freilich kann er zwar erst am Ende der Laufzeit am 18.9.2003
in Bargeld gewandelt werden, so daß das Abgeld_im
Geld nur theoretischer Natur ist. Der Turbo hat also faktisch einen
umgekehrten Sinn bekommen: er "turbiert" negativ und erweist sich als Turbobremse
;-).
Die Comdirectbank bietet den Komfort, Aktie und Zertifikat direkt zu vergleichen:
Geschäftsidee und Risiko des Turbozertifkats:
Fällt die SAP Aktie bis zum 18.9.2003 auf 45 Euro, so erhält
der Käufer und Halter des Zertifkates nichts. Der Käufer und
Halter hat seinen ganzen Einsatz verloren. Für solche Geschäfte
wird daher zurecht eine Termingeschäftsfähigkeit verlangt, die
sicherstellt, daß die InteressantIn weiß, was sie tut. Steht
die SAP Aktie über 45 Euro (Basispreis), so erhält der Käufer
und Halter des Zertifikates die Differenz zwischen 45 Euro und dem Aktienkurs
am 18.9.2003, aber höchstens 80 - 45 = 35 Euro. Die Obergrenze, hier
80 Euro, wird mit CAP (engl. Mütze, Haube, Deckel) bezeichnet. Obwohl
die Aktie am letzten Freitag den CAP um rund fünf Euro überschritt
(Schluß rund 85 Euro), notierte der "Turbo" bei rund 25,50, also
9.50 Euro unter seinem tatsächlichen theoretischen Wert.
im Geld: Gibt es bei einem Wertpapier
eine Grenze (Basispreis), ab der ein Recht auf einen Gewinn besteht, und
überschreitet das Wertpapier diese Grenze, so spricht man davon, daß
sich das Wertpapier im Geld befindet.
Abgeld: Liegt der aktuelle Kurs
unter dem Wert im Geld, so spricht davon, daß das Wertpapier ein
Abgeld aufweist. Anmerkung: Das kommt in wirklichen Märkten öfter
vor. Ist die Differenz zwischen Geld und Abgeld größer als die
Handelsspesen, lohnt sich u.U. eine vorzeitige Ausübung, falls möglich,
wie bei amerikanischen Optionen, aber nicht bei europäischen
Optionen, wo die Ausübung immer nur am Ende der Laufzeit möglich
ist.
Linkhinweise (beachte): * Juliusturm * Staatsverschuldung * Aktuelle Öff. Verschuldung * Reader Musgrave zur Geschichte der Staatsverschuldung * Privatverschuldung * Psychopathologie des Geldes I * Psychopathologie des Geldes II * Geldtabu * Lernprogramm * Grundprobleme in Deutschland: Programm 21.Jhd. * Prüfung im kaufmännischen Rechnen mit Wachstumsgrößen und zur Ökonomie der Schulden gerfordert
(von Arnim
Bibliographie hier)
Grundprobleme
in Deutschland: Programm 21.Jhd.
Ansbacher Verwaltungsgericht stutzt abgehobenen Ökonomieprofessor zurecht
Die Erlanger (Nürnberger) Nachrichten erfreuen in ihrer Wochenendausgabe 18./19.1.3, S. 15 mit einem schönen Bericht: "Der Richter las dem Professor regelrecht die Leviten". Der schräge Professor der Ökonomie genierte sich nicht, einer jungen Betriebswirtschaftlerin zusätzlich zu den von ihr schon bezahlten Gebühren für die Masters-Prüfung ein Sonderhonorar von 1000 Euro aufzubürden. Der Berichterstatter Ostermann führt aus: "Was in diesem Fall an der Hochschule abgelaufen war, so schließlich nach einer Beratung das Gericht, sei zutiefst rechtsstaatswidrig ... Die junge Frau sei das Opfer eines unfairen Verfahrens geworden. Mehrfach lobte das Gericht hingegen die Zivilcourage der jungen Frau." Dies mag u.a. die Frage aufwerfen, ob es überhaupt sinnvoll ist, Professoren zu verbeamten, weil man sich damit der Möglichkeit einer Entlassung grundsätzlich beraubt.
Organisationen und Initiativen, die Mut machen, Unterstützung und unseren Respekt verdienen
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