Politischer Wochen Kommentar PWK-02-43
Unser Grundgesetz taugt nichts und es wird Zeit,
die Artikel 109, 115 zu ändern
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Vorab elementare und zeitlose Oma-Ökonomie: Der Staat muß in guten Zeiten sparen, damit er in schlechten Zeiten etwas hat und anbieten kann. Und nicht vergessen: der Staat ist kein Wirtschaftsunternehmen, bei dem Schulden zu rentablen Investitionen und Gewinnen führen können, so daß sich die Schuldenaufnahme amortisiert. |
Doch bei unseren partiell finanzpolitisch geistesgestörten PolitikerInnen läuft dies umgekehrt. Gib in guten Zeiten mit vollen Händen viel mehr aus als Du hast - es ist ja nicht Dein Geld - , damit Du in schlechten Zeiten noch mehr Schulden oder Steuererhöhungen machen mußt, bis endgültig nichts mehr geht.
Ein Grundgesetz und eine Verfassung, die eine solche
partiell
geistesgstörte Finanzpolitik erlauben, ohne daß die Kanzler,
Finanzminister (Zur Neuverschuldung und
den Maastrichtkriterien), RegierungspräsidentInnen und BürgermeisterInnen
entlassen, angeklagt, eingesperrt oder mit massiven Bußgeldern, Gehalts-
und Pensionskürzungen rechnen müssen, taugt nichts. Ein solches
Grundgesetz, eine solche Verfassung muß geändert werden und
hier besonders Artikel
109 und 115 zur Staatsverschuldung.
Die partiell geistesgestörte Finanzpolitik ist nämlich keine Frage individueller Persönlichkeitsmängel, derart, daß wir etwa von besonders unfähigen oder kriminellen PolitikerInnen regiert würden. Nein: |
Es sind die verfassungsmäßigen und hollywooddemokratischen, strukturellen Rahmenbedingungen. |
Beweis:
Die partiell geistesgestörte Schuldenpolitik ist weitestgehend unabhängig von der Parteiencoleur: ob schwarz, braun, rot, gelb, grün oder blauweiß, alle Parteien und PolitikerInnen sind in der Frage der Selbstbedienung und verantwortungsloser Schuldenpolitik gleich, wie die Haushalte der Städte, Bezirke, Länder und des Bundes eindrucksvoll belegen. |
Querverweis: Neuverschuldung und Maastrichtkriterium.
(von Arnim Bibliographie hier):
Ein neues Grundgesetz muß her unter dem Primat von Transparenz und Kontrolle, das den Erkenntnissen der Wissenschaften vom Menschen Rechnung trägt, das die idealistische Verlogenheit und vielfältige Widersprüchlichkeit zugunsten des Realitätsprinzips aufgibt. |
Hierzu auch: Roman
Herzog fordert Staatsreform
Deutschlands Hauptproblem ist nicht die Armen ärmer zu machen, sondern eine Erneuerung der maroden Führungsstrukturen
Die Politik braucht zur Entwicklung der Demokratie vor allem - und wenigstens - fünf neue strukturelle Impulse: (1) Transparenz: Abschaffung des Geldtabus (Bankgeheimnis, Steuergeheimnis) und keine falsche Vorschiebung und Zweckentfremdung von Datenschutz; (2) Verantwortung: Abschaffung des Idiotenprinzips: Wer Mist macht wird belohnt; (3) eine Reform des Grundgesetzes zur Staatsverschuldung; (4) eine Zurückführung der Blockademöglichkeiten der Bundesländer sowie (5) Schaffung wirkungsvoller Kontrollsysteme.
Einführung und Neufassung des Verantwortungsprinzips
Schluß mit dem Idiotenprinzip: Wer Mist macht wird belohnt.
Es müssen dringend die gesetzlichen Voraussetzungen dafür
geschaffen bzw. erleichtert werden, daß diejenigen, die in verantwortlicher
Stellung (PolitikerInnen, MinisterInnen, Abgeordnete, BeamtInnen, andere
VerantwortungsträgerInnen) Mist machen, nicht durch Abfindungen, vorzeitigen
Ruhestand (Pension) und neue Möglichkeiten des Doppelt- und Dreifachverdienens
belohnt werden. Wer Mist macht, muß es spüren, Mist machen darf
sich nicht länger lohnen.
Jede Oma, jede PädagogIn, jede PsychologIn, jeder, der bis drei zählen kann und gesunden Menschenverstand hat, weiß: werden Fehlverhaltensweisen belohnt, verfestigen und vertiefen sie sich. Jeder weiß das. Nur die Politik und ihre potemkinschen "Kontrollsysteme" scheren sich nicht darum, wissen es offenbar nicht oder wollen es nicht wissen. Wer Mist macht, darf nicht länger mit Abfindungen, Frühpensionen, Doppeleinkünften und anderem Geldsegen belohnt werden. |
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