Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    _Abteilung Politische Psychologie - Wochenkommentar - Präambel - Sprache
    IP-GIPT DAS=02.11.2002 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung & Copyright

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    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, hier zum Thema:

    Politischer Wochen Kommentar PWK-02-44

    von Rudolf Sponsel, Erlangen


    • Tschetschenien, Putin, die Geiseln, das Gas, die Opfer, die ABC-Konventionen und die Menschenrechte
    • Gutachterversagen: Der Fall S. und der Fall Glatzel
      • In Memoriam: die meisten katholischen Geistlichen ...
      • Taugen PsychoanalytikerInnen als GutachterInnen beim Thema sexuelle Gewalt?
    • Unsere derzeitige Form der Demokratie taugt nichts:
      • Die hemmungslose Selbstbedienungsmentalität deutscher PolitikerInnen
      • Ludwig II. und die Finanzpolitik nationaler und globaler partiell Verrückter


    Tschetschenien, Putin, die Geiseln, das Gas, die Opfer, die ABC-Konventionen und die Menschenrechte

    Rußland gehört wie die einstige Sowjetunion, die USA und das frühere Japan und Europa zu den großen imperialistischen und zurückgebliebenen Mächten, die offenbar immer noch nicht die Demokratie, den Rechtsstaat und schon gar nicht die Menschenrechts- und Kriegskonventionen gegenüber anderen Völkern und Minderheiten angemessen akzeptieren durch praktizieren.

    Daß jetzt sogar durch den Geheimdienstmann und Präsidenten Putin die Chemiewaffenkonventionen so offen, so radikal und so menschenverachtend gebrochen werden, zeigt, auf welchem demokratischen, rechtsstaatlichen, menschenrechtlichen und damit politischem Niveau sich dieses Rußland befindet, was aber offenbar weder den angeblichen sozialdemokratischen Bundeskanzler Schröder noch seinen pseudogrünen Außenminister Joschka Fischer hindern, von Freund zu Freund mal richtig deutsch zu reden, wie es ja inzwischen mit dem Bush-Krieger geht. Vielleicht geht das aber nicht, weil nach der Universität Haifa der nächste Ehrendoktor für Dr. hc Joschka Fischer in St. Petersburg schon gestrickt wird.
     
    Die Russen hatten im Kaukasus rein historisch noch nie etwas verloren. Die Kaukasusvölker haben ein elementares Grundrecht auf Selbstbestimmung wie grundsätzlich jedes Volk dieser Welt.

    Das haben weder die Zaren der letzten 300 Jahre noch die faschistoiden Stalinisten, der KGB und auch nicht die halbdemokratischen Nachfolger der GUS und Rußlands begriffen, am allerwenigsten wohl auch der Geheimdienstmann und Präsident Putin.

    Die Befreiungsaktion war stümperhaft, geiselverachtend und vor allem im Nachhinein von einer Chuzpe den Betroffenen und den Angehörigen der Geiselopfer gegenüber, daß selbst ein Scharon und seine fanatischen Gegenspieler einen Vergleich nicht zu fürchten brauchen. Wie man eine solche Aktion planen und durchführen kann, ohne für die potentiell absehbaren Opfer medizinisch ausreichend vorzusorgen und die Angehörigen zu informieren, kann nur dadurch erklärt werden, daß chemische Waffen zum Einsatz gelangten, was vertuscht werden soll.

    Den Kaukasusvölkern muß wie anderen auch Gerechtigkeit widerfahren. Dann gibt es Frieden für alle. Dagegen könnten aber die "normalen" wie auch die Staats- und Wirtschaftsbanditen etwas haben.
    Von was für Leuten wird diese Welt nur regiert?

    Links mit Leseproben zum Tschetschenienkonflikt



    Gutachterversagen: Der Fall S. und der Fall Glatzel.
    Sexualstraftäter - wie „gut“ sind die Gutachter? https://www.swr.de/report/aktuell/aktuell.html

    Anlaß-Sachverhalt: Der Fall S.: "Fünfmal war " S." bereits aus dem Maßregelvollzug ausgebrochen, trotzdem bekam er im Oktober 2000 Freigang, um seine Mutter zu besuchen. Dabei stach er zwei Pfleger nieder, verletzte seine Mutter schwer und erschlug auf der Flucht einen Rentner." Solche spektakulären Fälle lieben die Medien, da können sie ihre Scheinheiligkeit wunderschön gut tarnen. Ungeachtet dessen, fragt man sich natürlich zu Recht: Sexualstraftäter - wie „gut“ sind die Gutachter? "Sie machen Hafterleichterungen oder gar Freilassungen erst möglich. Was sind ihre Kriterien, wie verlässlich sind ihre Prognosen über das künftige Verhalten von Straftätern?
     
    Die verdienstvolle Reportage stellt im wesentlichen heraus, daß ein Gutachter, der sich keiner statistischen Risikolisten bedient - wofür sich Prof. Volker Dittmann (Universität Basel) und  der forensische Psychologe Dr. Klaus Dahle (FU Berlin) aussprechen, fehl am Platz ist. Das wird allerdings unsere hervorragenden deutschen Gerichte nicht daran hindern, dieselben Pfeifen immer wieder zu beauftragen. Man ist ja schließlich unabhängig. Mein Gott, was soll nur aus diesem Deutschland werden. 

    Querverweis: Sexualstraftäter die Sündenböcke der Nation?

    In Memoriam:
     
    Die meisten katholischen Geistlichen, die sich an Kindern vergehen, sind nicht etwa Pädophile, sondern Anti-Pädophile und außergewöhnlich tückische Kriminelle wie alle, die Vertrauen, Abhängigkeit und Hilflosigkeit ausnutzen wie z.B. auch Heilkundige, die sich an ihren PatientInnen vergreifen. Gott hat sie sicher nicht auserwählt, damit sie ihre dissoziale Psychopathologie ausleben. 

    Exkurs: Taugen PsychoanalytikerInnen als wissenschaftliche GutachterInnen beim Thema sexuelle Gewalt ?
     
    Vier gute Gründe sprechen gegen die Berufung psychoanalytischer GutachterInnen: (1) Die Psychoanalyse besteht in ihrem grundlegenden Theoriegebäude aus esoterisch sexuellen Phantasien - vermutlich litt Freud an einer, milde ausgedrückt, Sexualneurose - , die seit über 100 Jahren empirisch nicht belegbar sind (z.B. "Ödipuskomplex") und (2) aus extrem konservativen Dogmen (z.B. Heterosexualitäts -Ideal), die ähnlich psychopathologisch anmuten wie die deviante Sexuallehre der katholischen Kirche oder entrückter Moslems jenseits aller Menschenrechte. Mit den Kirchen teilt die Psychoanalyse auch eine Art Auserwählt-Syndrom, wenn sie etwa in ihrer Psychotherapie- Geschichtspropoganda narzißtisch motiviert wähnt, die Psychotherapie beginne mit Freud. (3) Hinzu kommt, daß PsychoanalytikerInnen eine sehr belastete Geschichte, die bis in die jüngste Gegenwart reicht, zum Thema sexueller Mißbrauch haben. (4) Hierzu gehört auch der opportunistische und für die Opfer äußerst fatale Widerruf Freuds, der Spuk der sog. "Verführungstheorie", ein Armutszeugnis anti-emanzipatorischer Pseudowissenschaft. 

    Querverweis: Forensische Psychologie in der IP-GIPT.



    Die hemmungslose Selbstbedienungsmentalität deutscher PolitikerInnen
     

    (von Arnim Bibliographie hier):



    Tschetschenien-Links mit Leseproben

    Karte Tschetschenien: https://www.uni-saarland.de/~gg14rhah/lexikon/tschet/kauk.jpg

    Tschetschenien-Informationen der Friedenskooperative:
    https://www.friedenskooperative.de/themen/tsche-00.htm

    https://www.friedenskooperative.de/themen/tsche-33.htm#marke01
    Leseprobe: "Kaukasien ist die geographisch-historische Landschaft zu beiden Seiten des Kaukasus. Transkaukasien besteht aus den Republiken Armenien, Aserbaidschan und Georgien (vgl. die Artikel dazu), der Norden (Ciskaukasien) gehört zur RSFSR, und zwar den ASSR Daghestan, Tschetscheno- Inguschien, Nordossetien und  Kabardino-Balkarien, dem Autonomen Gebiet der Karatschaier und Tscherkessen sowie den Bezirken Stawropol und Krasnodar. Die Fläche der Region beträgt knapp 500.000 km2, die Bevölkerung zählt 22.527.000 Einwohner (das Generalgouvernement Kaukasien des Russischen Reichs vor 1917 umfaßte 472.554 km2 mit 7.955.725 Einwohnern nach der Zählung von 1891)."

    Sturm über Tschetschenien : Rußlands Krieg im Kaukasus
    https://www.fes.de/research/fpolicy/sturm.html
        Leseprobe aus der Geschichte: "Die Tschetschenen, die sich selbst Nochtscho oder Nachtschinennen, sind ein autochthones Volk im Nordkaukasus, das ursprünglich Naturgötter verehrte (Herdkult) und bis heute, in Geschlechterverbänden/ Stämmen organisiert, Sippenkriege (mit Blutrache) untereinander führt. Tschetschenisch ist eine kaukasische Sprache, die seit dem 19. Jahrh. (seit 1938 mit kyrillischem Alphabet) auch eine Literatursprache ist. Auf dem heutigen Territorium von Tschetschenien leben rund 1 Mio. Tschetschenen (über 80%). Tschetschenische Minderheiten befinden sich vor allem in Dagestan sowie (eine zahlenmäßig starkeim Mittelalter (8. Jahrh.) wurden die unter der Herrschaft georgischer Könige lebenden Tschetschenen christianisiert. Ihre Islamisierung erfolgte erst im 16. Jahrh. Seitdem sind die meisten tschetschenischen Stämme sunnitische Moslems. Die Angehörigen des in Georgien lebenden Tschetschenen-Stammes der Kist sind Christen geblieben."
        "Der Kampf zwischen David und Goliath im Kaukasus dauerte insgesamt 400  Jahre - bis in das 19. Jahrh. hinein. Zunächst scheiterte Iwan der Schreckliche, dann auch Peter I. mit dem Versuch der Befriedung der für Rußland geopolitisch wichtigen Kaukasus-Region am Widerstand der Tschetschenen (zusammen mit Dutzenden von kleinen Kaukasus-Volksgruppen), die offenbar bis zum heutigen Tage unwillig scheinen, eine Fremdherrschaft zu ertragen. Erst nachdem Rußland  zwischen 1801-1828 Armenien, Georgien und Aserbaidschan erobert hatte, gelang es Moskau, im Kaukasus-Krieg (1817-1864) auch die Tschetschenen zu  unterwerfen. Anführer des Widerstandes war der in einem awarischen Dorf in Dagestan geborene Schamil, Führer einer aus der islamischen Mystik (Sufismus) hervorgegangenen politisch-religiösen Bewegung (Muridismus) der Bergvölker im Nordost-Kaukasus, der während des 47 Jahre andauernden Krieges einen eigenen Staat (Imamat) schuf. Schamil kämpfte in diesem Krieg 25 Jahre lang allein erfolgreich mit 20.000 Kriegern gegen eine 280.000 Mann starke   russische Armee, bis er 1859 in Gefangenschaft geriet und nach Mekka ausgewiesen wurde. Rund 40.000 Tschetschenen flohen daraufhin in die Türkei."
        "Die jahrhundertealte Tradition des tschetschenischen Widerstandes gegen Moskau, die unvorstellbare Menschenopfer aus den eigenen Reihen forderte, setzte sich auch im Sowjetstaat, vor allem in den 20er und 30er Jahren, fort. 1921 wurde ein Teilgebiet der Tschetschenen der Gorskaja (Berg) ASSR  zugeschlagen. 1922 erhielt Tschetschenien den Status eines Autonomen Gebietes. 1934 entstand durch Zusammenlegung das Tschetscheno-Inguschische Autonome Gebiet, das 1936 in eine Tschetscheno-Inguschische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) im Rahmen der RSFSR (Russische Föderation) umgewandelt wurde. 1944 kam es auf Stalins Befehl zur Auflösung der ASSR sowie zur Deportation der Tschetschenen, Inguschen und anderer Kaukasus-Völker nach Zentralasien  (Sibirien, Kirgisien und Kasachstan) - unter dem Vorwand einer Kollektivstrafe  für angebliche Kollaboration mit Hitler-Deutschland. In Wirklichkeit hat kein einziger deutscher Soldat Tschetschenien betreten. Heute gibt es kaum eine tschetschenische Familie, die kein Opfer der Vertreibung zu beklagen hätte. Erst 1957 wurden die Tschetschenen rehabilitiert, durften die Überlebenden aus Zentralasien in ihre wiederhergestellte, jedoch territorial verkleinerte Tschetscheno-Inguschische ASSR zurückkehren. 1991, zur Zeit des Unterganges der UdSSR, hatte diese ASSR rund 1,3 Mio. Einwohner, darunter 57,8% Tschetschenen, 23,1% Russen, 12,9% Inguschen, 1,2% Armenier u.a. Die Mehrheit der Tschetschenen, die sich heute gegen Moskau auflehnen, wurden in der Deportation geboren."

    Der dritte Völkermord Russlands an den Tschetschenen:
    https://www.gfbv.de/voelker/europa/tschetschenien/t_doku.htm

    Ethnische Vielfalt
    https://www.uni-saarland.de/~gg14rhah/lexikon/tschet/tschet.htm
    Leseprobe aus: "2.2 Ethnische Vielfalt: Nicht umsonst wird der Kaukasus häufig als "Berg der Sprachen" bezeichnet: Auf einem Gebiet von etwa 440.000 Quadratkilometern leben über 40 verschiedene Volksstämme. Besonders stark ist diese ethnische Vielfalt im Nordkaukasus ausgeprägt. Zahlreiche Ethnien hinterließen hier ihre Spuren: von Skythen, Hunnen, arabischen und türkischen Völkern bis hin zu Krimtataren und russischen Kosaken. Die Einwanderer trugen zu einer immer stärkeren Differenzierung der ohnehin schon komplexen ethnischen Struktur der autochthonen Bevölkerung bei. Eine mögliche Einteilung kann nach Sprachgruppen erfolgen: Im Nordkaukasus trifft man auf indoeuropäische (z.B. Russisch, Ossetisch) und kaukasische Sprachen (letztere mit zahlreichen Untergruppen) sowie auf Altai-Völker (turksprachig). Am größten ist die sprachliche Vielfalt in Daghestan, wo allein 12 "Staatssprachen" existieren.Hinzu kommen kulturelle und religiöse Unterschiede zwischen den verschiedenen Völkern, die hier auf engstem Raum zusammenleben. Schon aufgrund dieser Tatsachen sind die Hintergründe der aktuellen Konflikte in der Region kaum monokausal zu erfassen, sondern müssen im Zusammenspiel der verschiedensten Faktoren gesucht werden."

    Internet-Adressen Tschetschenien
    https://www.uni-saarland.de/~gg14rhah/lexikon/tschet/tschet.htm#WWW-Adressen
    Linksammlung Tschetschenien: https://www.bessereweltlinks.de/book33i.htm
    Menschenrechte in Tschetschenien: https://www.igfm.de/tschetschen/tschetschenien.htm
     


    Querverweise
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Der politische Wochenkommentar 2002-44: Tschetschenien Konflikt, Versagen der GutachterInnen bei Sexualstraftäter. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/aktuell/pwk/pwk02-44.htm
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