Politischer Wochen
Kommentar
PWK 2002-12
Saustall Katholische
Kirche?
Und nicht vergessen:
Die Fische stinken vom Kopf her
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Daß
die katholische Kirche eine pathologische
Sexuallehre vertritt, ist allgemein bekannt. Daß sie verlogen
und verschlagen auch sexuellen Mißbrauch und andere abweichende Neigungen
ihrer Funktionsträger decken soll, wird von KritikerInnen immer wieder
thematisiert. Und hin und wieder dringt der verleugnete und verheimlichte
Mißbrauch auch an die Öffentlichkeit. Nicht, daß die katholischen
WürdenträgerInnen schwul oder lesbisch sein könnten oder
auch ihren sexuellen Begierden erliegen, stört mich. Das verstehe
ich und das erscheint mir auch verständlich, normal und natürlich.
Es ist vielmehr der hemmungslose, zugleich verleugnete und verheimlichte,
Mißbrauch von Kindern, Schülern, Jugendlichen, auch HaushälterInnen
oder Hilfesuchenden, Studenten und Novizen, Priestern und anderen abhängig
Untergebenen, der sprichwörtlich zum Himmel stinkt. Und das alles
wurde vom Unheiligen Stuhl und dem Vatikan nicht nur einfach passiv gedeckt,
sondern offensichtlich gewollt und gezielt unterdrückt. Angeblich
soll es nun anders werden, wie die Erlanger Nachrichten vom Freitag, den
22.3.2 mit der Schlagzeile - allerdings weit hinten auf Seite 10 - melden:
Papst
bricht Schweigen. Scharfe Wort für sexuellen Mißbrauch in der
Kirche. Anlaß soll der gigantische Mißbrauch von Priestern
in den USA (Boston) sein, worin sehr viele Priester verwickelt sein sollen.
Aus der Materialsammlung
Sexueller Mißbrauch in der Katholischen Kirche
|
Daß sich die Kirche einerseits als Moralinstanz aufspielt, während ihre Repräsentanten zugleich auf niedrigstem moralischen Niveau hemmungslos und verbrecherisch ihre sexuellen Nöte und charakterlichen Störungen verborgen ausleben können, ist eine ungeheure Provokation von Zivilisation, Menschlichkeit und Recht. Daher scheint es sinnvoll, zu prüfen, den
Papst vor dem internationalen Gerichtshof anklagen
Man sollte prüfen, ob man den Papst nicht vor dem internationalen Gerichtshof angeklagen kann, weil er dem kriminellen sexualpathologischen Verhalten (Sexueller MIßbrauch, Vergewaltigung) der WürdenträgerInnen in seinen Diensten Vorschub leistet (Strafvereitelung, Begünstigung, Verdunkelung, Förderung bzw. Billigung von Straftaten). Denn es gibt im Grunde nichts perverseres als wenn ausgerechnet die Hüter von Moral, Anstand und Recht ihre Stellung in solch schäbiger, verlogener, verschlagener, ja verbrecherischer Weise mißbrauchen.
Zur Materialsammlung Staatsquote |
Hierzu auch: Metaphysik:
Religion, Sekten, Esoterik, Magie, Satanismus, Zauberei, Astrologie, Wahrsagen
u.ä..
Das Benzin-Kartell und ihre Amigos in Politik, Behörden und Justiz
Die Benzinpreise werden regelmäßig und in seltener Einmütigkeit zu bestimmten Zeiten, bevorzugt zu den Ferien (Ostern, Sommerferien) von fast allen großen Mineralölkonzernen gleichzeitig erhöht. Die selbstverständliche und offene Unverschämtheit mit der das geschieht und die ebenso selbstverständlich völlige Hilflosigkeit und Unfähigkeit der Politik, Justiz und des Bundeskartellamts - von 3500 angestrengten Verfahren zeitigten ganze vier ein Ergebnis - dieser völlig hemmungslosen Mißachtung von Wettbewerb, Marktwirtschaft und Gemeinwohl eine Ende zu bereiten paßt derzeit besten ins Bild. Deutschland ist am Ende, wird beherrscht von Amigos, Inkompetentlingen, Desinteressierten und verfaulten Korruptionsstrukturen.
Dringender
Gesetzesvorschlag Preiserhöhunggenehmigungen
Das Bundeskartellamt kann Firmen Verpflichten, gewünschte Preiserhöhungen anzumelden. Das Bundeskartellamt kann gewünschte Preiserhöhungen untersagen, wenn es von den Begründungen nicht überzeugt ist. |
Korruption:
ABB (Meldung Frontal 21 vom Dienstag, den 19.3.2002)
Ausschnitt:
"Die Firma ABB war besonders erfolgreich im Müllgeschäft - und
beim Schmieren von Entscheidungsträgern, so die Staatsanwaltschaft
Mannheim. Über schwarze Kassen soll ABB Millionen an Schmiergeldern
geschleust haben. Hubert Jobski, Staatsanwaltschaft Mannheim: 'In unserem
Verfahren besteht der Verdacht, dass das Unternehmen, das an die Aufträge
herankommen wollte, sich Rechnungen stellen ließ, denen keine tatsächlichen
Leistungen zugrunde lagen, und zwar von Schweizer Firmen; daraufhin wurden
die entsprechenden Gelder in die Schweiz überwiesen. Dort lagen sie,
waren als Kasse vorhanden. Wenn das Geld benötigt wurde, wurde jemand
hingeschickt, der das Geld abgeholt hat, um es dann an Schmiergeldempfänger
weiterzuleiten.'"
Siehe bitte auch: Korruption - Alltag in Deutschland? swr report-archiv 18.3.2002
Philipp Holzmann, die Deutsche
Bank und das deutsche Management: Pflaumen, Pannen, Pleiten?
In Deutschland gilt auch unter rot-grün das "marktwirtschaftliche" Kapitalprinzip, inzwischen sozusagen globalisiert: Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Wenn ArbeiterInnen entlassen werden, müssen sie zum Arbeitsamt. Wenn ManagerInnen Mist machen, erhalten sie Abfindungen, werden FrühpensionärInnen mit Mehrfacheinkünften oder erhalten eine neue Chance, ihr Unvermögen zu demonstrieren. |
Politik der Verantwortung und Zukunft
Man vergegenwärtige sich: PolitikerInnen sind im Grunde, wenn sie sich auf den Weg machen, Menschen wir Du und ich. Sie sind auch ein Opfer der strukturellen Bedingungen. Es hat also keinen Sinn, nach besseren Menschen zu suchen, man muß die strukturellen Bedingungen so verbessern, daß das Gute in uns allen mehr zum Vorschein kommt, gefördert wird und das Böse, das in uns allen steckt, besser kontrolliert wird. Wir können unseren Egoismus nicht abschaffen, wir können ihn nur besser kontrollieren. Hierzu brauchen wir grundlegend andere Transparenz- Bedingungen als dieser Staat, sein Rechts- und Kontrollsystem bisher zur Verfügung stellt, erlaubt und fördert.
Am wichtigsten und nötigsten ist eine Staats- und Grundgesetzreform
Das Grundgesetz ist schlecht und
dringend revisionsbedürftig. Wie schlecht es eigentlich ist, hat sich
erst die letzten 35 Jahre herausgestellt, seit die Republik zunehmend unaufhaltsam
abwirtschaftet, Staatsverschuldung, Filz, Korruption, Mißmanagement,
Inkompetenz und Versagen ein gigantisches Ausmaß erreicht haben.
PolitikerInnen
müssen an die Wahlen denken und daran, wie sie an der Macht bleiben.
Entschieden wird vom großen Haufen und den ihn manipulierenden Interessengruppen,
wobei der große Haufen bekanntlich nur kurzfristig und oberflächlich
denken mag oder kann. Dies nennt man dann plebiszitäre Demokratie.
Damit sind die strukturellen Bedingungen so gewählt, daß das
geschieht, was der große Haufen hören will oder wozu er sich
manipulieren läßt. Damit ist klar, daß sparen, umsichtig
wirtschaften, vorsorgen sehr unwahrscheinlich werden. Konstruktive Veränderungen
innerhalb des Systems sind unwahrscheinlich. Hier kann nur eine Staats-
und Verfassungsreform helfen, die bessere Rahmenbedingungen für
alle politischen Parteien und PolitikerInnen, unabhängig von ihren
Charakteren über die Wahlperioden hinaus dauerhaft und sicher zur
Verfügung stellt:
Ein neues Grundgesetz muß her unter dem Primat von Transparenz und Kontrolle, das den Erkenntnissen der Wissenschaften vom Menschen Rechnung trägt, das die idealistische Verlogenheit und vielfältige Widersprüchlichkeit zugunsten des Realitätsprinzips aufgibt. |
Hierzu auch: Roman
Herzog fordert Staatsreform
Deutschlands Hauptproblem ist nicht die Armen ärmer zu machen, sondern eine Erneuerung der maroden Führungsstrukturen
Die Politik braucht zur Entwicklung der Demokratie vor allem - und wenigstens - fünf neue strukturelle Impulse: (1) Transparenz: Abschaffung des Geldtabus (Bankgeheimnis, Steuergeheimnis) und keine falsche Vorschiebung und Zweckentfremdung von Datenschutz; (2) Verantwortung: Abschaffung des Idiotenprinzips: Wer Mist macht wird belohnt; (3) eine Reform des Grundgesetzes zur Staatsverschuldung; (4) eine Zurückführung der Blockademöglichkeiten der Bundesländer sowie (5) Schaffung wirkungsvoller Kontrollsysteme.
Einführung und Neufassung des Verantwortungsprinzips
Schluß mit dem Idiotenprinzip:
Wer Mist macht wird belohnt. Es müssen dringend die gesetzlichen
Voraussetzungen dafür geschaffen bzw. erleichtert werden, daß
diejengien, die in verantwortlicher Stellung (PolitikerInnen, MinisterInnen,
Abgeordnete, BeamtInnen u.a. VerantwortungsträgerInnen) Mist machen,
nicht durch Abfindungen, vorzeitigen Ruhestand (Pension) und neue Möglichkeiten
des Doppelt- und Dreifachverdienens belohnt werden. Wer Mist macht, muß
es spüren, Mist machen darf sich nicht länger lohnen.
Jede Oma, jede PädagogIn, jede PsychologIn, jeder, der bis drei zählen kann und gesunden Menschenverstand hat, weiß: werden Fehlverhaltensweisen belohnt, verfestigen und vertiefen sie sich. Jeder weiß das. Nur die Politik und ihre potemkinschen "Kontrollsysteme" scheren sich nicht darum, wissen es offenbar nicht oder wollen es nicht wissen. Wer Mist macht, darf nicht länger mit Abfindungen, Frühpensionen, Doppeleinkünften und anderem Geldsegen belohnt werden. |
noch nicht end-korrigiert