Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie - Wochenkommentar - Präambel - Sprache
    IP-GIPT DAS=23.03.2002 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 10.05.15
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20    D-91052 Erlangen Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung & Copyright

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    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, hier zum Thema:

    Politischer Wochen Kommentar
    PWK 2002-12

    Saustall Katholische Kirche?
    Und nicht vergessen: Die Fische stinken vom Kopf her

    von Rudolf Sponsel, Erlangen



     
     

    Politischer Wochen Kommentar PWK-02-12

    Übersicht

    • Saustall Katholische Kirche: Sexuellen Mißbrauch im großen Stil in den USA
    • Staatsquote: Der Staat plündert Volk und Wirtschaft damit seine PolitikerInnen "weiter machen" können
    • Aufgespießt: Scientology und Satanismus
    • Das Benzin-Kartell und ihre Amigos in Politik, Behörden und Justiz
      • Dringender Gesetzesvorschlag zu Preiserhöhungen
    • Korruption: ABB (Meldung Frontal 21 vom Dienstag, den 19.3.2002)
    • Rätsel der Woche: Was haben die katholische Kirche und die Mafia gemein?
    • Topflop der Woche: Philipp Holzmann, die Deutsche Bank und das deutsche Management: Pflaumen, Pannen, Pleiten?
    • Politik der Zukunft und Verantwortung:
      • Am wichtigsten und nötigsten ist eine Staats- und Grundgesetzreform
      • Deutschlands Hauptproblem ist nicht die Armen ärmer zu machen, sondern eine Erneuerung der maroden Führungsstrukturen
      • Einführung und Neufassung des Verantwortungsprinzips
    • Querverweise
     



    Saustall Katholische Kirche?
    Papst bricht Schweigen anläßlich des Sexskandals in den USA

    Daß die katholische Kirche eine pathologische Sexuallehre vertritt, ist allgemein bekannt. Daß sie verlogen und verschlagen auch sexuellen Mißbrauch und andere abweichende Neigungen ihrer Funktionsträger decken soll, wird von KritikerInnen immer wieder thematisiert. Und hin und wieder dringt der verleugnete und verheimlichte Mißbrauch auch an die Öffentlichkeit. Nicht, daß die katholischen WürdenträgerInnen schwul oder lesbisch sein könnten oder auch ihren sexuellen Begierden erliegen, stört mich. Das verstehe ich und das erscheint mir auch verständlich, normal und natürlich. Es ist vielmehr der hemmungslose, zugleich verleugnete und verheimlichte, Mißbrauch von Kindern, Schülern, Jugendlichen, auch HaushälterInnen oder Hilfesuchenden, Studenten und Novizen, Priestern und anderen abhängig Untergebenen, der sprichwörtlich zum Himmel stinkt. Und das alles wurde vom Unheiligen Stuhl und dem Vatikan nicht nur einfach passiv gedeckt, sondern offensichtlich gewollt und gezielt unterdrückt. Angeblich soll es nun anders werden, wie die Erlanger Nachrichten vom Freitag, den 22.3.2 mit der Schlagzeile - allerdings weit hinten auf Seite 10 - melden: Papst bricht Schweigen. Scharfe Wort für sexuellen Mißbrauch in der Kirche. Anlaß soll der gigantische Mißbrauch von Priestern in den USA (Boston) sein, worin sehr viele Priester verwickelt sein sollen.
     
    Aus der Materialsammlung Sexueller Mißbrauch in der Katholischen Kirche
    • Porno-Verdacht in katholischer Kirche: 
    • Priester gesteht sexuelle Belästigung 
    • Deutscher Priester hat in Brasilien Kinder verkauft: 
    • Kinderpornografie: 
    • Papst und Pädophilie von Priestern: 
    • Evangelischer Pfarrer suspendiert: 
    • Kindsmißbrauch durch Pfarrer 
    • Urteil gegen den Pfarrer: 
    • Dreieinhalb Jahre Haft für den Pfarrer von Wald: 
    • Kölner Erzbischofs: 
    • Die dunklen Seiten der Kirche: 
    • Mißbrauch:durch katholischen Erzbischof: 
    • Erzbischof von Cardiff festgenommen: 
    • Vergewaltigung von Haushälterin: 
    • Pädophile Priester: 
    • Katholische Diözese zu 30 Millionen Dollar Strafe verurteilt: 
    • Priester mißbrauchte Meßdiener über Jahre: 
    • Bischof dankt nach Mißbrauchsvorwurf ab: 
    • Bischof Krenn beschuldigt die Opfer


    Literaturhinweise: Sexualität und Katholische Kirche

    Daß sich die Kirche einerseits als Moralinstanz aufspielt, während ihre Repräsentanten zugleich auf niedrigstem moralischen Niveau hemmungslos und verbrecherisch ihre sexuellen Nöte und charakterlichen Störungen verborgen ausleben können, ist eine ungeheure Provokation von Zivilisation, Menschlichkeit und Recht. Daher scheint es sinnvoll, zu prüfen, den

    Papst vor dem internationalen Gerichtshof anklagen

    Man sollte prüfen, ob man den Papst nicht vor dem internationalen Gerichtshof angeklagen kann, weil er dem kriminellen sexualpathologischen Verhalten (Sexueller MIßbrauch, Vergewaltigung) der WürdenträgerInnen in seinen Diensten Vorschub leistet (Strafvereitelung, Begünstigung, Verdunkelung, Förderung bzw. Billigung  von Straftaten). Denn es gibt im Grunde nichts perverseres als wenn  ausgerechnet die Hüter von Moral, Anstand und Recht ihre Stellung in solch schäbiger, verlogener, verschlagener, ja verbrecherischer Weise mißbrauchen.


    Staatsquote
     
    Zur Materialsammlung Staatsquote

    Der Staat plündert Volk und Wirtschaft, damit die PolitikerInnen den Staat noch mehr und länger ausplündern können. Und den letzten beißen bekanntlich die Hunde. So muß es sein. Herzlichen Glückwunsch Deutschland.
    Arnim, Herbert von (2002). Vom schönen Schein der Demokratie. Politik ohne Verantwortung - am Volk vorbei. München: Knaur.
    Weitere Bücher von Herbert von Arnim hier.

    Checkliste Korruption



    Aufgespießt: Scientology und Satanismus
    https://www.etika.com/0/0i99801.htm
    "Satanismus und Scientology sind nicht weit voneinander entfernt. Ron L. Hubbard, der Begründer der Scientology-Sekte, war Anfang der 60er Jahre eines der ersten Mitglieder der amerikanischen Satanistenbewegung, die auf den Briten Alistair Crowley zurückgeht. Scientology versucht, nach dem Motto des ersten Hauptsatzes des Satanismus, "Tu, was du willst", über das Wirtschaftsleben weltweit einen brutalen, menschenverachtenden Egoismus in das menschliche Zusammenleben einfließen zu lassen." (Kulturlandesrat Bruno Hosp, Dolomiten, Bozen, 20.3.1998) 0I9004

    Hierzu auch: Metaphysik: Religion, Sekten, Esoterik, Magie, Satanismus, Zauberei, Astrologie, Wahrsagen u.ä..



    Amigo-Rätsel der Woche
    Was haben die katholische Kirche und die Mafia gemein?
    Die Lösung finden Sie ab 31.3.2 unter: https://www.sgipt.org/politpsy/aktuell/pwk/pwk02-13.htm
    Stichwort: Lösung Rätsel der Woche vom 23.3.2. Die richtige Lösung ist ein italienisches Wort mit 6 Buchstaben, daß man auf den Seiten der IP-GIPT finden kann (Hilfe: Ordner Bindung). Die ersten drei richtigen Einsendungen erhalten ein Handbuch zur Integrativen Psychologischen Psychotherapie im Wert von 25 Euro.

    Das Benzin-Kartell und ihre Amigos in Politik, Behörden und Justiz

    Die Benzinpreise werden regelmäßig und in seltener Einmütigkeit zu bestimmten Zeiten, bevorzugt zu den Ferien (Ostern, Sommerferien) von fast allen großen Mineralölkonzernen gleichzeitig erhöht. Die selbstverständliche und offene Unverschämtheit mit der das geschieht und die ebenso selbstverständlich völlige Hilflosigkeit und Unfähigkeit der Politik, Justiz und des Bundeskartellamts - von 3500 angestrengten Verfahren zeitigten ganze vier ein Ergebnis - dieser völlig hemmungslosen Mißachtung von Wettbewerb, Marktwirtschaft und Gemeinwohl eine Ende zu bereiten paßt derzeit besten ins Bild. Deutschland ist am Ende, wird beherrscht von Amigos, Inkompetentlingen, Desinteressierten und verfaulten Korruptionsstrukturen.

    Dringender Gesetzesvorschlag Preiserhöhunggenehmigungen
     
    Das Bundeskartellamt kann Firmen Verpflichten, gewünschte Preiserhöhungen anzumelden. Das Bundeskartellamt kann gewünschte Preiserhöhungen untersagen, wenn es von den Begründungen nicht überzeugt ist.

    Checkliste Korruption


    Korruption: ABB (Meldung Frontal 21 vom Dienstag, den 19.3.2002)
    Ausschnitt: "Die Firma ABB war besonders erfolgreich im Müllgeschäft - und beim Schmieren von Entscheidungsträgern, so die Staatsanwaltschaft Mannheim. Über schwarze Kassen soll ABB Millionen an Schmiergeldern geschleust haben. Hubert Jobski, Staatsanwaltschaft Mannheim: 'In unserem Verfahren besteht der Verdacht, dass das Unternehmen, das an die Aufträge herankommen wollte, sich Rechnungen stellen ließ, denen keine tatsächlichen Leistungen zugrunde lagen, und zwar von Schweizer Firmen; daraufhin wurden die entsprechenden Gelder in die Schweiz überwiesen. Dort lagen sie, waren als Kasse vorhanden. Wenn das Geld benötigt wurde, wurde jemand hingeschickt, der das Geld abgeholt hat, um es dann an Schmiergeldempfänger weiterzuleiten.'"

    Siehe bitte auch: Korruption - Alltag in Deutschland? swr report-archiv 18.3.2002

    Checkliste Korruption


    Topflop der Woche:

    Philipp Holzmann, die Deutsche Bank und das deutsche Management: Pflaumen, Pannen, Pleiten?
     
    In Deutschland gilt auch unter rot-grün das "marktwirtschaftliche" Kapitalprinzip, inzwischen sozusagen globalisiert: Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Wenn ArbeiterInnen entlassen werden, müssen sie zum Arbeitsamt. Wenn ManagerInnen Mist machen, erhalten sie Abfindungen, werden FrühpensionärInnen mit Mehrfacheinkünften oder erhalten eine neue Chance, ihr Unvermögen zu demonstrieren. 
    Eindrucksvoll schildert diesen Zustand das nebenstehende Buch mit dem sinnigen Untertitel: "Das Versagen der deutschen Aufsichtsräte".

    Checkliste Korruption


    Politik der Verantwortung und Zukunft

    Man vergegenwärtige sich: PolitikerInnen sind im Grunde, wenn sie sich auf den Weg machen, Menschen wir Du und ich. Sie sind auch ein Opfer der strukturellen Bedingungen. Es hat also keinen Sinn, nach besseren Menschen zu suchen, man muß die strukturellen Bedingungen so verbessern, daß das Gute in uns allen mehr zum Vorschein kommt, gefördert wird und das Böse, das in uns allen steckt, besser kontrolliert wird. Wir können unseren Egoismus nicht abschaffen, wir können ihn nur besser kontrollieren. Hierzu brauchen wir grundlegend andere Transparenz- Bedingungen als dieser Staat, sein Rechts- und Kontrollsystem bisher zur Verfügung stellt, erlaubt und fördert.

    Am wichtigsten und nötigsten ist eine Staats- und Grundgesetzreform

    Das Grundgesetz ist schlecht und dringend revisionsbedürftig. Wie schlecht es eigentlich ist, hat sich erst die letzten 35 Jahre herausgestellt, seit die Republik zunehmend unaufhaltsam abwirtschaftet, Staatsverschuldung, Filz, Korruption, Mißmanagement, Inkompetenz und Versagen ein gigantisches Ausmaß erreicht haben. PolitikerInnen müssen an die Wahlen denken und daran, wie sie an der Macht bleiben. Entschieden wird vom großen Haufen und den ihn manipulierenden Interessengruppen, wobei der große Haufen bekanntlich nur kurzfristig und oberflächlich denken mag oder kann. Dies nennt man dann plebiszitäre Demokratie. Damit sind die strukturellen Bedingungen so gewählt, daß das geschieht, was der große Haufen hören will oder wozu er sich manipulieren läßt. Damit ist klar, daß sparen, umsichtig wirtschaften, vorsorgen sehr unwahrscheinlich werden. Konstruktive Veränderungen innerhalb des Systems sind unwahrscheinlich. Hier kann nur eine Staats- und Verfassungsreform helfen, die bessere Rahmenbedingungen für alle politischen Parteien und PolitikerInnen, unabhängig von ihren Charakteren über die Wahlperioden hinaus dauerhaft und sicher zur Verfügung stellt:
     
    Ein neues Grundgesetz muß her unter dem Primat von Transparenz und Kontrolle, das den Erkenntnissen der Wissenschaften vom Menschen Rechnung trägt, das die idealistische Verlogenheit und vielfältige Widersprüchlichkeit zugunsten des Realitätsprinzips aufgibt. 

    Hierzu auch: Roman Herzog fordert Staatsreform
     

    Deutschlands Hauptproblem ist nicht die Armen ärmer zu machen, sondern eine Erneuerung der maroden Führungsstrukturen

    Die Politik braucht zur Entwicklung der Demokratie vor allem - und wenigstens - fünf neue strukturelle Impulse: (1) Transparenz: Abschaffung des Geldtabus (Bankgeheimnis, Steuergeheimnis) und keine falsche Vorschiebung und Zweckentfremdung von Datenschutz; (2) Verantwortung: Abschaffung des Idiotenprinzips: Wer Mist macht wird belohnt; (3) eine Reform des Grundgesetzes zur Staatsverschuldung; (4) eine Zurückführung der Blockademöglichkeiten der Bundesländer sowie (5) Schaffung wirkungsvoller Kontrollsysteme.

    Einführung und Neufassung des Verantwortungsprinzips

    Schluß mit dem Idiotenprinzip: Wer Mist macht wird belohnt. Es müssen dringend die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen bzw. erleichtert werden, daß diejengien, die in verantwortlicher Stellung (PolitikerInnen, MinisterInnen, Abgeordnete, BeamtInnen u.a. VerantwortungsträgerInnen) Mist machen, nicht durch Abfindungen, vorzeitigen Ruhestand (Pension) und neue Möglichkeiten des Doppelt- und Dreifachverdienens belohnt werden. Wer Mist macht, muß es spüren, Mist machen darf sich nicht länger lohnen.
     
    Jede Oma, jede PädagogIn, jede PsychologIn, jeder, der bis drei zählen kann und gesunden Menschenverstand hat, weiß: werden Fehlverhaltensweisen belohnt, verfestigen und vertiefen sie sich. Jeder weiß das. Nur die Politik und ihre potemkinschen "Kontrollsysteme" scheren sich nicht darum, wissen es offenbar nicht oder wollen es nicht wissen. Wer Mist macht, darf nicht länger mit Abfindungen, Frühpensionen, Doppeleinkünften und anderem Geldsegen belohnt werden. 


    Querverweise
    Checkliste Korruption
    Internet-Netzwerk Kritik Intelligenz Reform (IN-KIR)
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    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT

    Zitierung
      Sponsel, Rudolf (DAS). Politischer Wochen Kommentar 2002-12: Saustall Katholische Kirche, Staatsquote, Benzinkartell und Gesetzesvorschlag zu Preiserhöhungen. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/aktuell/pwk/pwk02-12.htm
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    10.05.15    Linkfehler geprüft und korrigiert