Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    Abteilung Politische Psychologie - Wochenkommentar - Präambel - Sprache
    IP-GIPT DAS=13.07.2002 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 17.7.2
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Kommunikation:  Stubenlohstr. 20    D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_

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    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, hier zum Thema:

    Politischer Wochen Kommentar PWK 2002-28
    Schwerpunkt Wirtschaftskritik

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

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    • Was ist ein guter Vorstand und Manager? Die TOP 10 Merkmale jener Wirtschaftsführungskräfte, die Deutschland wieder voran bringen
    • Das Gerangel um die Telekom: wer ist verantwortlich?
    • Was ist ein guter Aufsichtsrat? Eckpunkte für ein Aufsichtsratgesetz
    • Generalpostulat: Trennung von Nutzen (Profit) und Bewertung (Testat, Prüfung)
    • Was braucht Deutschland? Die Ent-Amigoisierung der Republik
    • Medienkritik Morgenmagazin: was fühlen wohl ArbeitnehmerInnen bei der Deutschen Babcock (8.7.2)
    • Nicht vergessen: Amerika ist im Krieg: Geheimdienste und Regierung lügen wie gedruckt.
    • Querverweis Zivilcourage: Was muß für Menschen mit Zivilcourage getan werden?
    • Politik der Zukunft und Verantwortung:
      • Am wichtigsten und nötigsten ist eine Staats- und Grundgesetzreform
      • Deutschlands Hauptproblem ist nicht die Armen ärmer zu machen, sondern eine Erneuerung der maroden Führungsstrukturen
      • Einführung und Neufassung des Verantwortungsprinzips
      • Novellierung Kartellgesetz
      • Ideen für ein Informations-Sicherheits-Gesetz (InfSG): Link
    • Querverweise




    Was ist ein guter Vorstand und Manager ? Die TOP 10 Merkmale jener Wirtschaftsführungskräfte, die Deutschland wieder voran bringen
     
    Eine gute ManagerIn, ein guter Vorstand bewirkt 1) einen angemessenen Gewinn (Aktienkurs), 2) schafft eine solide Eigen- Kapitaldecke, kümmert sich 3) um zufriedene MitarbeiterInnen und 4) um zufriedene Angehörige und Familien (als wertvollste Quelle aller Ressourcen) und 5) um zufriedene Kunden, 6) denkt und handelt vorausschauend und zieht solide Planung auf der Basis handfester Daten dem intuitiven Zocken und wunschgeleiteter Phantasie vor, hat 7) den Grundsatz verinnerlicht: Gute Geschäfte sind solche, von denen alle Beteiligten etwas haben. 8) Die globale New Economy Über den Tisch zieh Mentalität, gepaart mit Finanzvampirologie auf der Basis von Luft- und Seifenblasen- Wirtschaften, Schein, Glimmer, Oberfläche ist einer verantwortlichen und soliden ManagerIn fremd. 
    9) Wirtschaft versteht eine gute ManagerIn nicht als Werbe- und Medienspiel, sondern als harte Arbeit; sie / er ist ehrgeizig, aber nicht gierig. 10) Zu ihrer / seiner Leistungs-, Führungs- und Verantwortungsethik gehört auch, daß sie / er unaufgefordert ihren / seinen Posten räumt, wenn sie / er 1) bis 5) nicht erreicht ebenso wie die Selbstverständlichkeit, ihre / seine Gage vom Unternehmungserfolg nach 1-5 abhängig zu machen. 

    Und nicht vergessen: Gute Geschäfte sind solche, von denen alle Beteiligten etwas haben.

    Und solange in diesem Lande das eiserne Führungsprinzip gilt: Wer Mist macht, wird belohnt, so lange wird Deutschland in der letzten Kolonne der roten LaternenträgerInnen sein PISA-Debakel Dasein fristen.



    Das Gerangel um die Telekom: wer ist verantwortlich?
    Nur das Symbol soll jetzt zum "Bauernopfer" werden

    Es ist gewiß nicht allein Ron Sommer, der ist nur das Symbol für das Finanz- und Wirtschafts- Desaster Deutsche Telekom. Der Hauptverantwortliche für das Desaster ist der Hauptaktionär Bundesrepublik Deutschland mit 43 % und der Aufsichtsrat, der offensichtlich und weitgehend fehlbesetzt ist.
     

      Wie ist es möglich, daß 20 AufsichtsunrätInnen einer Erhöhung der Gagen um rund 90 % zustimmen während gleichzeitig die "Volks"- Aktie 90 % an Wert verliert, was Hunderttausende um ihr Erspartes und ihre Alterssicherung bringt? Sind sie verführt, gelockt oder gar bestochen oder nur an ihrer meist inkompetenten Nase herumgeführt worden? Haben die denn überhaupt nicht den geringsten Anstand? Ist Plündern und Aussaugen von Unternehmen, Staats- und Sozialkassen inzwischen die Norm? Gibt es in den Konzernen fast nur noch Finanzvampire?

      Wie ist es möglich, daß derartige falsche Wertzuweisungen bei den Immobilien einfach so durchgehen, so daß nunmehr abermals ein Wertberichtigungsbedarf in Milliardenhöhe ansteht? Welche WirtschaftsprüferInnen haben hier wieder versagt oder amigo-testiert?

      Wie ist es möglich, daß der mit über 60 Milliarden verschuldete Konzern Deutsche Telekom einen Konzern in den USA (VoiceStream) für 34 Milliarden kauft, der nur ein Zehntel des Kaufpreises wert sein soll?

      Wie ist es möglich, bei den UMTS Lizenzen sich derartig zu verspekulieren?

      Wie ist es möglich, daß trotz der extremen Verschuldung Ron Sommer, sein Vorstand und Aufsichtsunrat weiter offen davon träumen, eine AT & T-Firma für weitere Milliarden zu erwerben, um noch weiter, noch viel tiefer und noch mehr und fester in der Schuldenfalle zu versinken?
       

    Und weshalb sollte der Staat, der 43 % der Aktien hält, nicht seiner besonderen Verantwortung und Aufsichtspflicht im Aufsichtsrat nachkommen? Wieso sollte dies auf einmal ein unerwünschtes Politikum sein? In der Wirtschaft geht es um den wirtschaftlichen Erfolg. Der Sinn der Unternehmen ist es, wirtschaftlichen Erfolg zu haben. Aber Erfolg heißt nicht expandieren um jeden Preis. Noch mehr Schulden, noch größer, doch nur virtuell und nur auf dem Papier. Die globale Gigantomanie hat schon vielen das Finanzgenick gebrochen, zuletzt Leo Kirch, unterstützt durch Edmund Stoiber und den CSU-Aufsichtsunrat in der bayerischen Landesbank. Der Erfolg eines großen Unternehmens zeigt sich in seinem Aktienkurs. Diesen Erfolg kann die Telekom nicht vorweisen, und deshalb ist die Zeit des Handelns eigentlich schon längst überschritten. Ob der Bundeskanzler gut beraten war, erst jetzt zu handeln, kann mit Fug und Recht bezweifelt werden. Denn der Aktienkurs als Ausdruck des Unternehmenserfolges ist ja schon länger verfallen, ja zu Grunde gerichtet. Auch die Mißwirtschaft und Managementfehler sind seit Monaten bekannt. Es ist hierbei völlig uninteressant, wie viele andere "Global- Player" auch noch und außerdem ihre globale Manie enthüllt haben. Diese neue Ökonomie - neudeutsch New Economy - taugt keinen Schuß Pulver, dies dürfte nach dem Schicksal des Neuen Marktes selbst der letzte Wirtschaftsdepp im Lande mitbekommen haben. Es ist an der Zeit, daß wieder stetig, dauerhaft, solide und verantwortlich gewirtschaftet wird. Schluß mit den Bilanztricks, Schluß mit den Manipulationen und Fälschungen, Schluß mit der Luft- und Seifenblasenwirtschafterei von Traumtänzern und Zockern. Neue Konzepte fundamentaler Solidität sind geboten [siehe bitte: Was ist eine gute ManagerIn?].

    Der gesamte Aufsichtsunrat gehört auf der Basis eines neuen qualitätsgesicherten Aufsichtsratsgesetzes ausgewechselt (und nicht nur bei der Telekom). Er taugt nichts, wie so viele nicht [und hier sollte auch bei den Gewerkschaften einmal gründlich aufgeräumt werden]. Diese Aufsichtsunräte sind unfähig, ihre Aufgabe verantwortlich wahrzunehmen und nur deshalb konnte es so weit kommen. [Siehe: Was ist ein guter Aufsichtsrat?]. Doch die Auswechslung ist nicht möglich. Das deutsche Aktiengesellschaftsrecht taugt also nicht, denn hier bestimmt allein das Geld, wer Aufsichtsunrat wird. Das kann es also nicht sein. Denn hier beißt sich die Katze wieder einmal in den Schwanz.
     

    Querverweis: Verantwortung, Schuld, Grund, Auslöser, Anlaß, Ursache ...



    Was ist ein guter Aufsichtsrat ?
    Eckpunkte für ein Aufsichtsratsgesetz

    Eine Meldung zur Bilanzmanipulation, Kundentäuschung, Korruption, Subventions- u.  Leistungs- Erschleichung, Bestechung, Vorteilsnahme, Preisabsprachen, Auftragsteilung jagt die andere, so daß wir uns fragen müssen: was leisten eigentlich Aufsichtsräte? Sind das Verdienst- , Jasager, Augenzudrück- und Schweigegeldposten? Ist es wichtig für einen deutschen Aufsichtsrat, daß er von seiner eigentlichen Aufgabe nichts versteht, nichts kann, alles tut, nur nicht Aufsicht ausüben zum Wohle des Unternehmens, seiner MitarbeiterInnen, der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft?
     
    Eckpunkte für ein AufsRG

    Deutschland braucht ein neues Aufsichtsratsgesetz (AufsRG), das es Aufsichtsunräten schwer macht. Wir brauchen ein Regelwerk, das unabhängige und fachkompetente Aufsicht erzwingt und gewährleistet. Dazu gehört auch die persönliche Haftung für fahrlässiges Fehlverhalten. Es kann doch wohl nicht sein, daß jede ArbeitsnehmerIn, HandwerkerIn und jeder Dienstleistungsbetrieb einer ISO 9000 und der Qualitätssicherung unterzogen wird, während man zum Aufsichtsunrat noch nicht einmal einen Schulabschluß nachweisen, nur das 'richtige' Parteibuch oder die 'richtigen' Beziehungen haben muß. Das kann es doch nicht sein. 



    Generalpostulat: Trennung von Nutzen (Profit) und Bewertung (Testat, Prüfung)

    Es ist dringendst geboten, ja notwendig, eine strenge Trennung zwischen Funktionen des Nutzens und der Bewertung herbeizuführen. Wer ein Unternehmen berät und von seiner Beratung profitiert, ist befangen und hat seine Unabhängigkeit verloren. Aber auch wer ein Unternehmen prüft und kritisch bewertet, muß fürchten, künftig nicht erneut befaßt zu werden. Das Wirtschaftsprüf- und Kontrollsystem - nicht nur in Deutschland sondern auch in den USA wie wir inzwischen wissen - taugt nichts und öffnet willfährigen Gefälligkeits- und Fehl- Testaten Tür und Tor. Das ist ein Systemmangel und ein tiefsitzendes strukturelles Problem. Eine Bank, die Aktienempfehlungen abgibt, ist zu einer unabhängigen Prüfung nicht mehr in der Lage. Der Sumpf und Morast der Insidergeschäfte, Wirtschaftsspionage, Wirtschaftssabotage ist durch die völlig intransparente Verflechtung des Aufsichtsratsunwesens der Banken, Wirtschaft, Gewerkschaften und PolitikerInnen systemprogrammiert. Dieser Dschungel wird durch das scheinheilige Geldtabu im angeblichen Interesse der Freiheit noch verstärkt.

    Querverweise:  FlowTex: Big Manni und das Idioten-Prüfsystem der deutschen Bank- und Wirtschaftsprüfer - ein Meisterwerk deutscher Politik *  Checkliste Korruption * Internet-Netzwerk Kritik Intelligenz Reform (IN-KIR). Dokumentation von Äffären, kriminellen Machenschaften, Inkompetenz und Versagen *



    Was braucht Deutschland ?
    Leistungsfähige und  Tüchtige, Anständige und Mitfühlende, Mutige und Verantwortliche zur Ent-Amigoisierung der Republik

    Abgesehen von den schon lange abwesenden preußischen Tugenden fehlt es vor allem an solider, tragfähiger,  allgemein geförderter und verbindlicher Charaktererziehung. Grundlegende Werte und Tugenden sind in der Erziehung unter dem Eindruck der Medien und der global- politischen Oberflächenkultur "Prinzip"  Hollywooddemokratie weitgehend verloren gegangen: Zuverlässigkeit, Pflicht, Ehrlichkeit, Treue, Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft, Solidarität, Toleranz (statt Gleichgültigkeit), Verantwortungsgefühl, Gerechtigkeit. Mut und Zivilcourage (statt Dominanz und Mobbing) wären zwar auch sehr wichtig, aber diese Werte wurden noch nie von Herrschenden gemocht oder wirklich gefördert. Ein guter Held ist ein toter Held. Die Kirchen - besonders die katholische - sind teilweise selbst moralisch verwahrlost und im Grunde mit ihrer metaphysischen Glaubwürdigkeit ziemlich am Ende. Sekten, Satanskulte, Scientology, Esoterik und andere RattenfängerInnen sind aber natürlich auch keine Alternative. Dieses Land leidet unter einem echten Werte- Verlust. Mitverantwortlich ist die ungezügelte Zulassung der Amerikanisierung und der Globalisierungswahn Europas und der Welt. Ich mag den Islam aus mehreren guten Gründen wie alle Auserwählten nicht, aber ich verstehe den islamischen Aufstand gegen die verrottete und hemmungslos egoistische Pseudokultur Amerikas [CIA  1- 2 - 3 - 4 - 5 ].

    Querverweis: Grundprobleme in Deutschland
    Querverweis: Die grundlegenden Reformen: Politik der Verantwortung und Zukunft
    Querverweis: Hartz-Kommission: Falscher Ansatz, falscher Weg, falsche Sachverständige. Oben muß zuerst ausgemistet, verschlankt, gestrafft, vereinfacht und gespart werden.



    Medienkritik: Morgenmagazin zur Dt. Babcock
    Was fühlten wohl ArbeitnehmerInnen bei der Deutschen Babcock am Montagmorgen (8.7.2)?

    Das Morgenmagazin (ZDF) entblödete sich nicht, angesichts der Firmenpleite bei der Dt. Babcock (Babcock Borsig) Reporter loszuschickcn, um zu fragen: "Wie fühlen Sie sich?" Jetzt, wo der Arbeitsplatzverlust droht und zahlreiche Familien samt ihrem bescheidenen Wohlstand ins Abseits abrutschen könnten? Wie fühlt sich eine ArbeitnehmerIn, die mit ansehen muß, wie Vorstände, Aufsichtsunräte und ManagerInnen die Firma plündern, das Firmenjuwel versilbern und das sinkende Schiff verlassen, um beim neuen Juwelier die Früchte dieses erbärmlichen Geschäftes doppelt einzufahren? Wie fühlt sich ein Mensch, dem man die wirtschaftlichen Beine wegzieht und den man im Arbeitslosen- Dauer- Regen stehen läßt?



    Nicht vergessen: Amerika ist im Krieg:
    Geheimdienste, Regierung und ihre AgentInnen lügen daher wie gedruckt.



    Zivilcourage:
    Was kann und muß für Menschen mit Zivilcourage getan werden?



    Politik der Verantwortung und Zukunft
     
    Die Demokratie ist nicht unbedingt die zweitbeste Staatsform, wobei es, wie Churchill anmerkte, die beste nicht gibt. Schaut man sich die Machtverhältnisse, Brot und Spiele der Gegenwart an, ist kein großer Unterschied zu Adel und Aristokratie festzustellen: der Adel der modernen Mediendemokratie heißt nur Geldadel und Geldadeliger ist, wer genügend davon hat. Der Schein ist alles.
    Arnim, Hans Herbert von (2002). Vom schönen Schein der Demokratie. Politik ohne Verantwortung - am Volk vorbei. München: Knaur.
     (von Arnim Bibliographie hier):

    Man vergegenwärtige sich: PolitikerInnen sind im Grunde, wenn sie sich auf den Weg machen, Menschen wir Du und ich, vermutlich auch nicht besser oder schlechter als wir alle - bis sie das System einholt. Sie sind daher vor allem auch ein Opfer der strukturellen Bedingungen. Es hat also keinen Sinn, nach besseren Menschen zu suchen, man muß die strukturellen Bedingungen so verbessern, daß das Gute in uns allen mehr zum Vorschein kommt, gefördert wird und das Böse, das in uns allen steckt, besser kontrolliert wird. Wir können unseren Egoismus nicht abschaffen, wir können ihn nur besser kontrollieren. Hierzu brauchen wir grundlegend andere Transparenz- Bedingungen als dieser Staat, sein Rechts- und Kontrollsystem bisher zur Verfügung stellt, erlaubt und fördert.

    Am wichtigsten und nötigsten ist eine Staats- und Grundgesetzreform

    Das Grundgesetz ist schlecht und dringend revisionsbedürftig. Wie schlecht es eigentlich ist, hat sich erst die letzten 35 Jahre herausgestellt, seit die Republik zunehmend unaufhaltsam abwirtschaftet, Staatsverschuldung, Filz, Korruption, Mißmanagement, Inkompetenz und Versagen ein gigantisches Ausmaß erreicht haben. PolitikerInnen müssen an die Wahlen denken und daran, wie sie an der Macht bleiben. Entschieden wird vom großen Haufen und den ihn manipulierenden Interessengruppen, wobei der große Haufen bekanntlich nur kurzfristig und oberflächlich denken mag oder kann. Dies nennt man dann plebiszitäre Demokratie. Damit sind die strukturellen Bedingungen so gewählt, daß das geschieht, was der große Haufen hören will oder wozu er sich manipulieren läßt. Damit ist klar, daß sparen, umsichtig wirtschaften, vorsorgen sehr unwahrscheinlich werden. Konstruktive Veränderungen innerhalb des Systems sind unwahrscheinlich. Hier kann nur eine Staats- und Verfassungsreform helfen, die bessere Rahmenbedingungen für alle politischen Parteien und PolitikerInnen, unabhängig von ihren Charakteren über die Wahlperioden hinaus dauerhaft und sicher zur Verfügung stellt:
     
    Ein neues Grundgesetz muß her unter dem Primat von Transparenz und Kontrolle, das den Erkenntnissen der Wissenschaften vom Menschen Rechnung trägt, das die idealistische Verlogenheit und vielfältige Widersprüchlichkeit zugunsten des Realitätsprinzips aufgibt. 

    Hierzu auch: Roman Herzog fordert Staatsreform
     

    Deutschlands Hauptproblem ist nicht die Armen ärmer zu machen, sondern eine Erneuerung der maroden Führungsstrukturen

    Die Politik braucht zur Entwicklung der Demokratie vor allem - und wenigstens - fünf neue strukturelle Impulse: (1) Transparenz: Abschaffung des Geldtabus (Bankgeheimnis, Steuergeheimnis) und keine falsche Vorschiebung und Zweckentfremdung von Datenschutz; (2) Verantwortung: Abschaffung des Idiotenprinzips: Wer Mist macht wird belohnt; (3) eine Reform des Grundgesetzes zur Staatsverschuldung; (4) eine Zurückführung der Blockademöglichkeiten der Bundesländer sowie (5) Schaffung wirkungsvoller Kontrollsysteme.

    Einführung und Neufassung des Verantwortungsprinzips

    Schluß mit dem Idiotenprinzip: Wer Mist macht wird belohnt. Es müssen dringend die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen bzw. erleichtert werden, daß diejengien, die in verantwortlicher Stellung (PolitikerInnen, MinisterInnen, Abgeordnete, BeamtInnen u.a. VerantwortungsträgerInnen) Mist machen, nicht durch Abfindungen, vorzeitigen Ruhestand (Pension) und neue Möglichkeiten des Doppelt- und Dreifachverdienens belohnt werden. Wer Mist macht, muß es spüren, Mist machen darf sich nicht länger lohnen.
     
    Jede Oma, jede PädagogIn, jede PsychologIn, jeder, der bis drei zählen kann und gesunden Menschenverstand hat, weiß: werden Fehlverhaltensweisen belohnt, verfestigen und vertiefen sie sich. Jeder weiß das. Nur die Politik und ihre potemkinschen "Kontrollsysteme" scheren sich nicht darum, wissen es offenbar nicht oder wollen es nicht wissen. Wer Mist macht, darf nicht länger mit Abfindungen, Frühpensionen, Doppeleinkünften und anderem Geldsegen belohnt werden. 

    Novellierung Kartellgesetz

    Nicht minder wichtig ist es, dem Wirtschafts- und Geldadel die Möglichkeiten zum hemmungslosen Ausbeuten - wie es beispielweise zu allen Ferienzeiten vom Benzinkartell demonstriert wird - empfindlich zu beschneiden:
     
    Das Bundeskartellamt kann Firmen verpflichten, gewünschte Preiserhöhungen anzumelden. Das Bundeskartellamt kann gewünschte Preiserhöhungen untersagen, wenn es von den Begründungen nicht überzeugt ist.


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    Querverweise
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    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT

    Zitierung
      Sponsel, Rudolf (DAS). Politischer Wochen Kommentar 2002-28 (Schwerpunkt Wirtschaftskritik): Die TOP 10 Merkmale von guten Vorständen und ManagerInnen. Eckpunkte für ein neues Aufsichtsratsgesetz. Telekom: wer ist verantwortlich. Medienkritik Morgenmagazin. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/aktuell/pwk/pwk02-28.htm
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    Ende_PWK-02-28_ Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles _Rel. Beständiges _ Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Mail:_sekretariat@sgipt.org_Kommunikation:  Post: SGIPT Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen  _
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