Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie - Wochenkommentar - Präambel - Sprache
    IP-GIPT DAS=13.04.2002 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 05.04.15
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20    D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung & Copyright

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Wochenkommentar, und hier speziell zum Thema:

    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, hier zum Thema:

    Politischer Wochen Kommentar PWK 2002-15

    von Rudolf Sponsel, Erlangen


    • Siemensvorstände 27 % Gagenerhöhung: Arbeitskampf: die IG-Metall fordert viel zu wenig
    • Profi-Fußball: Lauter schuldensüchtige Wirtschafts-Stümper und geldgierige Zocker?
    • Amigokompetenz Bayern: die halbe CSU-Regierung kassiert im Aufsichts- und Verwaltungsrat der Bayerischen Landesbank, doch für was eigentlich: Schweigegeld?
    • Amigokompetenz Berlin: Berliner Bankgesellschaft nur mit Steuermitteln zu retten?
    • Amigokompetenz Bonn: CDU-Fraktionsschef Schreiber in Bonn verhaftet
    • Saustall sexueller Mißbrauch in der katholischen Kirche
    • Eine Branche boomt: die Insolvenzverwalter
    • Kleine interessante Meldungen und Links
    • Politik der Zukunft und Verantwortung:
      • Am wichtigsten und nötigsten ist eine Staats- und Grundgesetzreform
      • Deutschlands Hauptproblem ist nicht die Armen ärmer zu machen, sondern eine Erneuerung der maroden Führungsstrukturen
      • Einführung und Neufassung des Verantwortungsprinzips
      • Novellierung Kartellgesetz
    • Querverweise



    Siemensvorstände 27% Gagenerhöhung
    Arbeitskampf: die IG-Metall fordert viel zu wenig

    Was leisten eigentlich Vorstände? Was tun und leisten die wirklich? Sind ihre Millionengagen gerechtfertigt?  Nun, sieht man, daß im selben Zeitraum mehrere 1000 Arbeitsplätze bei Siemens abgebaut wurden, so könnte man versucht sein, zu mutmaßen: je mehr Arbeitsplätze abgebaut und vernichtet werden, desto höhere Gagen gewähren sich die Vorstände.
        Das System der Volksverdummung läßt sich noch perfektionieren, wenn Steuern nicht in Deutschland, sondern in Irland bezahlt werden und am besten das Kapital gleich ins Ausland geschafft und damit die deutsche Arbeitnehmer- und SteuerzahlerIn maximal gerupft wird. Das heißt dann Globalisierung. Ein neuer mentaler Nebelwerfer zur unbeschwerten Ausbeutung. Das freie Unternehmertum entpuppt sich als extreme Freibeuterei: wie nutzt man die Belegschaft aus? Wie holt man sich vom Staat Subventionen? Wie vernichtet man Arbeitsplätze, damit die armen Vorstände und Aktionäre noch ein bißchen mehr kassieren können? Wo hat man seiner steuerrechtlichen Hauptfirmensitz, damit für Deutschland gar nichts übrig bleibt? Wie maximiert man Gewinne, wie sozialisiert man Verluste. Dieses Spiel wird nirgendwo auf der Welt so perfekt beherrscht wie in Deutschland.
        Gemessen an der hemmungslosen Selbstbedienung der Politiker, Manager, Vorstände und Aufsichtsräte, ist die Forderung der IG-Metall mit 6.5 % geradezu läppisch und viel zu wenig. Nicht die Oberen müssen viel mehr verdienen, sondern nur umgekehrt wird ein richtiger Konsumschuh daraus.

    Internetquellen zur hemmungslosen Gier und Selbstbedieunung der Vorstände und "Aufsichtsräte"

    Gagen der Manager nähern sich angelsächsischen Traumgagen an
    Sekundär- Quelle: [ftd-13841917-nv=rs]
    Aus dem Inhalt: "Allerdings kamen in jüngerer Zeit zwei Studien zu dem Ergebnis, dass sich die Verdienste deutscher Topmanager angelsächsischen Verhältnissen annähern. So  veröffentlichten die Berater von Arthur Andersen im November 2001, dass Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank im Jahr 2000 ein Einkommen von durchschnittlich 11,08 Mio. Euro - bestehend aus Gehalt, Bonus und Aktienoptionen - bezogen haben. Vorstände des Halbleiterherstellers Infineon erhielten laut Arthur Andersen im Schnitt 7,27 Mio. Euro pro Kopf. Bei DaimlerChrysler betrug der entsprechende Wert 6,35 Mio. Euro, bei der Deutschen Telekom 3,82 Mio. Euro."

    Financial Times: Unternehmen halten nichts von Gagen-Transparenz
    Sekundär- Quelle: [ftd-15083915-nv=rs]
    ftd.de, Mo, 4.2.2002, 19:46
    Aus dem Inhalt: "Unternehmen halten nichts von Offenheit bei Vorstandsbezügen Von Sebastian Brenner, Hamburg Für die Mehrzahl der großen deutschen Unternehmen ist eine Offenlegung der Vorstandsbezüge derzeit kein Thema. Eine Initiative von ThyssenKrupp findet damit bislang keine Nachahmer."

    Zum Geldtabu


    Profi-Fußball: Lauter schuldensüchtige Wirtschafts-Stümper und geldgierige Zocker ? -  Materialien hier

    Nationalsport in Deutschland ist Schuldenmachen, da sind sich PolitikerInnen (Staatsverschuldung) mit den Profifußball- Managern (Materialien Schulden im Profifußball) offenbar so einig wie die Landesmehrheit Privatverschuldung). Dieses Volk ist offenbar weitgehend partiell geschäftsunfähig (Psychologie und Psychopathologie des Geldes) wie Vorbild Ludwig II. König von Bayern, der allerdings nur seine private Cabinettskasse malträtierte und nicht die SteuerzahlerInnen. Heute einkaufen, morgen oder nie bezahlen, ist das Prinzip. Nach mir die Sintlut, lautet das Motto. Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern oder von morgen? Heute wird gelebt. Ob Kohl, ob Schröder oder Stoiber: leben auf Pump, zocken längst jenseits des Rubikons, das ist ihr wirkliches Metier. Es ist ein Staats- und Volkssyndrom, völlig unabhängig von der politischen Coleur. Ob links - da wird es meist noch am lautesten ohne jeden Verstand und Verantwortungsbewußtsein ganz offen und unverblümt gefordert - ob rechts, ob gelb ob grün ob braun: Schulden machen, das ist ihr eigentliches Kern- Geschäft, das können sie alle, wenn sie auch sonst nichts können. Schulden, Schulden über alles, das ist das Zauberwort, mit dem alle Probleme zu lösen sind. Und das können sie auch, unsere BürgermeisterInnen, die Abgeordneten, Ministerpräsidenten und Regierungen. Das ist das einzige, das sie wirklich ganz ausgezeichnet können. Nicht mehr ganz neu ist auch, daß die betriebswirtschaftliche Stümper- und Zockerei, das völlig verrückte Draufloswirtschaften in den Profifußballvereinen dort zum ersten Wirtschaftsprinzip wurde. Neu ist aber, daß man inzwischen offenbar völlig enthemmt offen darüber nachdenkt, wie die Millionengagen der Manager, Trainer und Spieler und ihre grenzenlose Gier und Wirtschaftsinkompetenz noch mehr aus dem Gemeinwohltopf und der Steuergelder "ausgeglichen" werden kann.

        Profifußballvereine sind Unternehmen und müssen wie Unternehmen geführt werden. Wer das nicht kann, ist fehl am Platze. Was dem Profifußball wirklich fehlt, sind ein paar echte Pleiten und der Gerichtsvollzieher und für manche könnte auch der Knast eine wirkungsvolle Selbsterfahrung bieten. Vielleicht lernen sie es dann, das verantwortliche Wirtschaften.

    Materialien hier
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    Unter gar keinen Umständen ist weiterhin tolerierbar, daß die SteuerzahlerInnen aus der Gemeinwohlkasse für die Profi- Fußball- Aktiengesellschaften und private Unternehmen Subventionen zahlen:
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    • Sanieren von Profi- Fußballstadien mit Steuermitteln 
    • Erbauen von Profi- Fußballstadien mit Steuermitteln
    • Finanzieren, Orgnisieren und Verwalten von kommunalen Infrastrukturen der Profi Fußball Stadien (Straßen, Verkehrsanbindung, Kanalisation, Energie etc.) mit Steuermitteln
    • Bereitstellung von großen Polizeiaufgeboten zur Kontrolle von Fußball- Terroristen, Schlägern, KrawallmacherInnen und anderen Gestörten auf SteuerzahlerInnen Kosten
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    Aufgrund all dieser in der Vergangenheit erbrachten Leistungen durch die SteuerzahlerInnen ist die Profi- Fußballsportschau bis zum Jahre 2050 in den öffentlich- rechtlichen Medien grundsätzlich kostenfrei.
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    Amigokompetenz Bayern: die halbe CSU-Regierung kassiert im Aufsichtsrat der Bayerischen Landesbank, doch für was eigentlich: Schweigegeld ?

    In einer unglaublichen Verhöhnung des bayerischen Steuerzahlervolkes erklärt Stoiber, daß er Steuerzahlergelder zur Rettung des Kirch-Konzerns ablehne. Ja Herrgottdonnerwetter nocheinmal: wer bezahlt diese Zeche, die uns eine unfähige CSU-Ragierung eingebrockt hat? Erst hieß es, die Bayerische Landesbank hänge mit 1,4 Milliarden Euro drinnen, dann hieß es, es seien 1,9 Milliarden, nun ist inzwischen von 2,2 Milliarden die Rede. Wieviel werden es denn nächste Woche sein? Amigosalamitaktik der Wahrheit? Und wer zum Teufel wird die Abnschreibung bei der Bayerischen Landesbank denn bezahlen? Die CSU? Dafür wäre ich: sämtliche CSU- Inkompetingtlinge, die dort im Verwaltungs- und Aufsichtsrat ihre dicken und fetten alljährlichen Gagen einfahren, sollten haften und alle Gagen zurückzahlen. Ich bin sicher, daß dieser vernünftige und volkstümliche Vorschlag vor deutschen Gerichten keine Chance hätte. Mein Gott, was für eine Justiz, was für ein Land, was für ein Saustall. Wo man hinschaut: Filz, Amigos, Inkompetenz, Verantwortungslosigkeit, hemmungslose Ausbeutung des Staates und seiner Institutionen.

    Siehe auch PWK 02-14



    Amigokompetenz Berlin: Berliner Bankgesellschaft nur mit Steuermitteln zu retten ?

    Am Ende einer unglaublichen Skandalgeschichte sollen die Steuerzahler für Landowsky und seine Millionäre haften von Birger Scholz Freitag 15/2002 (5.4.2002). Sekundär-Quelle: https://www.freitag.de



    Amigokompetenz Bonn: CDU-Fraktionschef Schreiber in Bonn verhaftet

    Nun hat es also, wie vorhersehbar, auch die CDU in NRW erwischt: die Medien meldeten, daß der ehemalige Direktor der städischen Werke und CDU-Fraktionschef Schreiber direkt von der Straße weg in Bonn wegen Verdacht auf Bestechung und Verdunkelungsgefahr verhaftet wurde. Es geht also munter weiter mit dem Korruptions-Saustall Deutschland. Wie es aussieht, ist die Politik durch und durch korrumpiert, ein einzigartiger Sumpf und Filz, der alle Parteien - wenn auch manche nicht, die auf kommunaler Ebene kaum eine Rolle spielen - und das ganze Land von der Maas bis an die Memel ... ein Amigo-Vaterland.



    Saustall sexueller Mißbrauch in der katholischen Kirche

    Skandalwelle in Amerika, Polen und Irland.
    Es scheint endlich Bewegung in die Vertuschungs- und Verschleierungspraktiken zum sexuellen Mißbrauch in der katholischen Kirche zu kommen. Das Publik Forum von 12.4.02 hat sich erfreulicherweise des Themas angenommen:

    https://www.publik-forum.de/SUB_AKT4.HTM

    Leseprobe: "Die Oberkirche mauert, solange es geht. Worin liegt die Lösung? Seit Anfang 2002 ereignet sich in den USA ein katastrophaler Zusammenbruch des Vertrauens in die Geistlichen der katholischen Kirche. Auslöser: Serienweise werden Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern
    und Abhängigen durch Priester öffentlich. Und da die Vereinigten Staaten die Nation mit den höchsten Schadensersatzsummen sind, drohen der katholischen US-Kirche Richtersprüche in Höhe von etlichen Milliarden Dollar. Die zu erwartenden Strafen werden bezahlbar sein. Viel schwerer
    wiegt, weil kaum oder nicht »reparierbar«, die Seelenzerstörung der vielen Opfer des Missbrauchs. Schaden ohne Ende. Eine Katastrophe für die Amtskirche. Es waren gerade die frömmsten, kirchentreuesten Eltern, die ihre Kinder in die Obhut von derart verbrecherischen Geistlichen
    gegeben hatten.
        Das Problem der priesterlichen Grabscher, Vergewaltiger und Kinderschänder - auf das mit der Gründonnerstagsbotschaft sogar der Papst höchstpersönlich kritisch reagierte - ist weder auf die römische Konfession noch auf die Vereinigten Staaten beschränkt. Aktuell schwappen ähnliche Skandalwellen durch Australien, Polen, Irland, Kanada und andere Länder. Neben Vertretern katholischer Priester und Schul-Orden gerieten auch anglikanische sowie protestantische Geistliche
    auf die Anklagebank."

    Querverweise: PWK 02-12: Saustall Katholische Kirche
    Materialsammlung Sexueller Mißbrauch in der Katholischen Kirche



    Eine Branche boomt: die Insolvenzverwalter
     
    In Deutschland gilt auch unter rot-grün das nun globale "marktwirtschaftliche" Kapitalprinzip, Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Wenn ArbeiterInnen entlassen werden, müssen sie zum Arbeitsamt. Wenn ManagerInnen und verantwortliche PolitikerInnen Mist machen, erhalten sie Abfindungen und Frühpensionen mit Mehrfacheinkünften oder erhalten eine neue Chance, ihr Unvermögen zu demonstrieren. Eine offenbar beste Voraussetzung für den Job Kanzler. 
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    Siehe auch PWK 02-14 Insolvenzen-Statistik
    Checkliste Korruption



    Kleine interessante Meldungen und Links

    [Linkhinweis]

    Informierte Patienten: Internet beendet Wissensmonopol der Ärzte
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=10&id=76862

    Vertrauliche Studie: Anthrax-Briefe gefährlicher als angenommen
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=10&id=76874

    Gesplitterte Seele: Schizophrenie lässt Menschen Dinge fühlen, denken und tun, die ihnen selbst völlig fremd sind
    https://www.netdoktor.de/feature/schizophrenie.htm

    Genmanipulation: 55 Prozent wollen "perfekte" Kinder
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=13&id=77122

    Vom Manager zum Heiler: Manfred Köhnlechner tot
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=12&id=77035

    Umfrage: Frauen halten wenig von "Lustpillen"
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=12&id=77029

    Ministerin Schmidt: Wechsel zu Privatkassen eindämmen
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=12&id=77042

    Chroniker-Programme: AOK und Kassenärzte starten Modellprojekt
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=12&id=77043

    Starke Steigerung: 850 000 HIV-Infizierte in China
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=12&id=77027

    Multimedia + Recht gestartet
    Kompetenznetzwerk Universitätsverbund MultiMedia NRW, 12.04.2002

    Umweltforscher helfen dem Handwerk - Firmen müssen den Einsatz von Lösemitteln reduzieren. Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung. Universität Fridericiana Karlsruhe (T.H.), 12.04.2002. Presseinformation Nr. 39/ 12.04.02/ele

    Was unterscheidet den Menschen vom Affen ?
    Max-Planck-Wissenschaftlern gelingt Identifikation genetischer
    Unterschiede / Bedeutung für Verständnis der Veranlagung für AIDS, Malaria oder Alzheimer Menschen und Schimpansen sind genetisch sehr ähnlich - sie haben zu 98,7% die gleiche Erbsubstanz- und sind doch geistig wie körperlich so unterschiedlich. Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung. Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., 12.04.2002.

    Fremdenfeindliche Täter: Prävention muß früh, individuell und an Emotionen ansetzen
    Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung Deutsches Jugendinstitut e.V., 12.04.2002
    Fremdenfeindliche Gewalttäter sind das Ergebnis typischer Entwicklungsprozesse. Das zeigen neueste Studien des Deutschen Jugendinstituts und der Universitäten Jena und München.

    Schaulust und Verbrechen - Wenn der Wissenschaftler zum Detektiv wird
    Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung Freie Universität Berlin, 11.04.2002
    FU-Germanistin schreibt die Geschichte des Krimis als Mediengeschichte neu. Der Krimi - ein Randphänomen in der Literaturwissenschaft, ein Seitenstrang der Ästhetik des Grauens? Nicht für die frisch promovierte Germanistin Gabriela Holzmann. Ihre an der Freien Universität entstandene und mit dem Ernst-Reuter-Preis der Ernst- Reuter- Gesellschaft der Förderer und Freunde der Freien Universität Berlin ausgezeichnete Dissertation "Schaulust und Verbrechen. Eine Geschichte des Krimis als Mediengeschichte" stellt den Krimi nicht nur in den Mittelpunkt des literaturwissenschaftlichen Interesses. Sie rekonstruiert eine systematische Gattungsgeschichte des Kriminalromans, die das Genre in seinen ästhetischen, kulturellen und vor allem mediengeschichtlichen Kontexten erschließt.

    Parkinson: Eine viertel Million Deutsche leidet an Schüttellähmung
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=11&id=76943

    Rekordtief: Immer weniger Arbeitnehmer melden sich krank
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=11&id=76944

    Arbeitsmediziner: Jährlich 2000 Todesfälle durch Berufskrankheiten
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=11&id=76947

    Kuriosa: Gehörloser Spitzensportler: Nicht zum Sportstudium zugelassen
    https://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2002&m=4&d=11&id=76948
     



    Politik der Verantwortung und Zukunft
     
    Die Demokratie ist nicht unbedingt die zweitbeste Staatsform, wobei es, wie Churchill anmerkte, die beste nicht gibt. Schaut man sich die Machtverhältnisse, Brot und Spiele der Gegenwart an, ist kein großer Unterschied zu Adel und Aristokratie festzustellen: der Adel der modernen Mediendemokratie heißt nur Geldadel und Gedladeliger ist, wer genügend davon hat. Der Schein ist alles.
    Arnim, Herbert von (2002). Vom schönen Schein der Demokratie. Politik ohne Verantwortung - am Volk vorbei. München: Knaur.
    Weitere Bücher von Herbert von Arnim hier.

    Man vergegenwärtige sich: PolitikerInnen sind im Grunde, wenn sie sich auf den Weg machen, Menschen wir Du und ich, vermutlich auch nicht besser oder schlechter als wir alle - bis sie das System einholt. Sie sind daher vor allem auch ein Opfer der strukturellen Bedingungen. Es hat also keinen Sinn, nach besseren Menschen zu suchen, man muß die strukturellen Bedingungen so verbessern, daß das Gute in uns allen mehr zum Vorschein kommt, gefördert wird und das Böse, das in uns allen steckt, besser kontrolliert wird. Wir können unseren Egoismus nicht abschaffen, wir können ihn nur besser kontrollieren. Hierzu brauchen wir grundlegend andere Transparenz- Bedingungen als dieser Staat, sein Rechts- und Kontrollsystem bisher zur Verfügung stellt, erlaubt und fördert.

    Am wichtigsten und nötigsten ist eine Staats- und Grundgesetzreform

    Das Grundgesetz ist schlecht und dringend revisionsbedürftig. Wie schlecht es eigentlich ist, hat sich erst die letzten 35 Jahre herausgestellt, seit die Republik zunehmend unaufhaltsam abwirtschaftet, Staatsverschuldung, Filz, Korruption, Mißmanagement, Inkompetenz und Versagen ein gigantisches Ausmaß erreicht haben. PolitikerInnen müssen an die Wahlen denken und daran, wie sie an der Macht bleiben. Entschieden wird vom großen Haufen und den ihn manipulierenden Interessengruppen, wobei der große Haufen bekanntlich nur kurzfristig und oberflächlich denken mag oder kann. Dies nennt man dann plebiszitäre Demokratie. Damit sind die strukturellen Bedingungen so gewählt, daß das geschieht, was der große Haufen hören will oder wozu er sich manipulieren läßt. Damit ist klar, daß sparen, umsichtig wirtschaften, vorsorgen sehr unwahrscheinlich werden. Konstruktive Veränderungen innerhalb des Systems sind unwahrscheinlich. Hier kann nur eine Staats- und Verfassungsreform helfen, die bessere Rahmenbedingungen für alle politischen Parteien und PolitikerInnen, unabhängig von ihren Charakteren über die Wahlperioden hinaus dauerhaft und sicher zur Verfügung stellt:
     
    Ein neues Grundgesetz muß her unter dem Primat von Transparenz und Kontrolle, das den Erkenntnissen der Wissenschaften vom Menschen Rechnung trägt, das die idealistische Verlogenheit und vielfältige Widersprüchlichkeit zugunsten des Realitätsprinzips aufgibt. 

    Hierzu auch: Roman Herzog fordert Staatsreform
     

    Deutschlands Hauptproblem ist nicht die Armen ärmer zu machen, sondern eine Erneuerung der maroden Führungsstrukturen

    Die Politik braucht zur Entwicklung der Demokratie vor allem - und wenigstens - fünf neue strukturelle Impulse: (1) Transparenz: Abschaffung des Geldtabus (Bankgeheimnis, Steuergeheimnis) und keine falsche Vorschiebung und Zweckentfremdung von Datenschutz; (2) Verantwortung: Abschaffung des Idiotenprinzips: Wer Mist macht wird belohnt; (3) eine Reform des Grundgesetzes zur Staatsverschuldung; (4) eine Zurückführung der Blockademöglichkeiten der Bundesländer sowie (5) Schaffung wirkungsvoller Kontrollsysteme.

    Einführung und Neufassung des Verantwortungsprinzips

    Schluß mit dem Idiotenprinzip: Wer Mist macht wird belohnt. Es müssen dringend die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen bzw. erleichtert werden, daß diejengien, die in verantwortlicher Stellung (PolitikerInnen, MinisterInnen, Abgeordnete, BeamtInnen u.a. VerantwortungsträgerInnen) Mist machen, nicht durch Abfindungen, vorzeitigen Ruhestand (Pension) und neue Möglichkeiten des Doppelt- und Dreifachverdienens belohnt werden. Wer Mist macht, muß es spüren, Mist machen darf sich nicht länger lohnen.
     
    Jede Oma, jede PädagogIn, jede PsychologIn, jeder, der bis drei zählen kann und gesunden Menschenverstand hat, weiß: werden Fehlverhaltensweisen belohnt, verfestigen und vertiefen sie sich. Jeder weiß das. Nur die Politik und ihre potemkinschen "Kontrollsysteme" scheren sich nicht darum, wissen es offenbar nicht oder wollen es nicht wissen. Wer Mist macht, darf nicht länger mit Abfindungen, Frühpensionen, Doppeleinkünften und anderem Geldsegen belohnt werden. 

    Novellierung Kartellgesetz

    Nicht minder wichtig ist es, dem Wirtschafts- und Geldadel die Möglichkeiten zum hemmungslosen Ausbeuten - wie es beispielweise zu allen Ferienzeiten vom Benzinkartell demonstriert wird - empfindlich zu beschneiden:
     
    Das Bundeskartellamt kann Firmen Verpflichten, gewünschte Preiserhöhungen anzumelden. Das Bundeskartellamt kann gewünschte Preiserhöhungen untersagen, wenn es von den Begründungen nicht überzeugt ist.

    Nächster Politischer Wochen Kommentar 6.4.2 (gegen Abend)


    Querverweise
    Checkliste Korruption *  Internet-Netzwerk Kritik Intelligenz Reform (IN-KIR)
    PWK  02-14 *  PWK  02-13 *  PWK  02-12 *  PWK 02-11 * PWK 02-10 *  PWK 02-09 * PWK 02-08 *  PWK 02-07 * PWK  02-06
    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT


    Deutschlandlied: 1.Strophe: Deutschland, Deutschland über alles, / über alles in der Welt, / wenn es stets zu Schutz und Trutze /   brüderlich zusammen hält. / Von der Maas bis an die Memel, von der / Etsch bis an den Belt. / Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt.  2.Strophe:  Deutsche Frauen, deutsche Treue, / deutscher Wein und deutscher Sang, /  sollen in der Welt behalten ihren alten /  schönen Klang. /  Uns zu edler Tat begeistern unser ganzes / Leben lang. /  Deutsche Frauen, deutsche Treue, / deutscher Wein und deutscher Sang /.  3.Strophe:  Einigkeit und Recht und Freiheit für / das deutsche Vaterland, / danach laßt uns alle streben brüderlich mit /   Herz und Hand. /  Einigkeit und Recht und Freiheit sind / des Glückes Unterpfand. /  Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe /  deutsches Vaterland!
    Zitiert nach [Linkhinweis]: https://www.deutschlandlied.de/

    Zitierung
      Sponsel, Rudolf (DAS). Politischer Wochen Kommentar 2002-15:  Siemens Vorstandsgagen um 27% erhöht, Profi Fußball Skandal u.a. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/aktuell/pwk/pwk02-15.htm
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    05.04.15  Linkfehler geprüft und korrigiert. LOA.