Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    DAS=28.02.2011 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 24.06.13
    Impressum: Diplom-Psychologe  Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
    Mail: sekretariat@sgipt.org_Zitierung und Copyright_

    Anfang_Auserwähltsyndrom und Fundamentalismus _Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles_ Rel. Beständiges _ Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Wichtiger Hinweis zu Links

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Medizinische Psychosomatik, Psychopathologie und Psychiatrie, Bereich Auserwählt und hier speziell zum Thema:

    F01
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    Auserwähltsyndrom und Fundamentalismus
    Zur Psychopathologie der monotheistischen Religionen
    unter Berücksichtigung säkular verwandter Ideologien

    Öffentlicher Vortrag im Rahmen des freigeistigen Freundeskreises
    des Bundes für Geistesfreiheit Erlangen e. V. am 28.2.2011 im Frankenhof

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

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    F02
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    Überblick über den Vortrag
    0.  Zur Einstimmung: Der Kosmos und das Treiben auf der Erde.
    1.  Was heißt Glauben und wozu braucht man Glauben?
    2.  Problemlösung Psychose, Halluzination und Wahn.
    3.  Auserwählt-Syndrom und sendungsbewusstes Missionieren in den monotheistischen Religionen 
         und säkularen Ideologien.
    4.  Auswirkungen des sendungsbewussten Auserwähltsyndroms: Religiöser und ideologischer 
         Fanatismus und Faschismus.
    5.  Folgerungen und Fazit: Wie kann friedliche Koexistenz  gelingen? _

    F03
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    0.  Zur Einstimmung: Der Kosmos und das Treiben auf der Erde.

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    Die Frage des Mandats stellt sich verschärft, wenn in den Unendlichkeiten des Universums Abertausende von Planeten für Leben in Frage kommen, wie es sich z.B. aus Giordano Brunos Ansatz ergibt. Wikipedia teilt mit:
      „Auch von Giordano Bruno wurde ein unendliches Universum mit unendlich vielen Sonnen und Planeten postuliert, in dem die beobachteten Fixsterne ferne Sonnen sind. Aufgrund dessen und anderer Aussagen, die den katholischen Glaubensgrundsätzen widersprachen, wurde er als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.""
    Bei Youtube finden Sie ein erschütterndes Video zu Leben und Tod dieses großen Freigeistes, aus dem Sie später einen 3-Min Ausschnitt hören.

    Sie sehen nun einen 2-Minuten Film aus der sog. Millennium-Simulation der Max-Planck-Gesellschaft.  Er zeigt einen 3-dimensionalen Flug durch das Universum. „Auf dem Weg wird ein massereicher Galaxienhaufen besucht, der einmal umrundet wird. Während der zwei Minuten Dauer dieser virtuellen Reise wird eine Strecke zurückgelegt, für die selbst das Licht mehr als 2.4 Milliarden Jahre benötigen würde.“ [Q] Diese Simulation besteht aus über 10 Milliarden Partikeln, wovon jedes einzelne ein Sternesystem, Galaxie genannt, darstellt. Eine Galaxie kann wiederum – je nach Größe – mehrere hundert Milliarden Sterne beinhalten. Unsere Galaxie, die Milchstraße, soll ca. 100 - 300 Milliarden Sterne haben. Das ergibt grob geschätzt ca. eine Billion Sterne mit wahrscheinlich vielen Billionen Planeten. Man fragt sich angesichts dieser Verhältnisse: weshalb sollte ausgerechnet unser kosmisch winziges Staubkörnchen Erde eine vom gewähnten Schöpfer des Universums auserwählte Gesandtschaft bergen – und welche der vielen Gesandten, die Anspruch erheben, sollte dann das Mandat haben? _

    F04
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     Die Frage des Mandats stellt sich verschärft, wenn in den Unendlichkeiten des Universums Abertausende von Planeten für Leben in Frage kommen, wie es sich z.B. aus Giordano Brunos Ansatz ergibt. Wikipedia teilt mit:
     
      „Auch von Giordano Bruno wurde ein unendliches Universum mit unendlich vielen Sonnen und Planeten postuliert, in dem die beobachteten Fixsterne ferne Sonnen sind. Aufgrund dessen und anderer Aussagen, die den katholischen Glaubensgrundsätzen widersprachen, wurde er als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen hingerichtet."


    Bei Youtube finden Sie ein erschütterndes Video zu Leben und Tod dieses großen Freigeistes, aus dem Sie später einen 3-Min Ausschnitt hören.
     

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    F05

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    Damit sind wir beim Treiben auf der Erde angelangt. Sehen wir, was die exakte Wissenschaft, hier Physik, Astronomie und Mathematik vollbracht haben, staunen wir voller Respekt und Bewunderung. Doch was ist auf der Erde, unter den Menschen, los? Was macht da der Fortschritt? Krieg, Folter, Völkermorde, Ausbeutung, Hunger, ein rücksichtsloser, wenn auch teilweise raffiniert verkleideter Kampf um Macht, Vorherrschaft, Ressourcen und Geld. Hier verfolgt uns leider immer noch Nietzsches böses Wort durch Zarathustra: „Ihr habt den Weg vom Wurme zum Menschen gemacht und Vieles in Euch ist noch Wurm. Einst wart ihr Affen und auch jetzt ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe.“ Unsere Untersuchungshypothese lautet deshalb: hat das etwas mit dem Auserwähltsyndrom und der Missionierung zu tun – oder nicht? 

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    F06

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    1.  Was heißt nun Glauben und wozu braucht man Glauben ?
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    Glauben heißt nicht wissen, sondern annehmen, dass etwas ist, nicht ist oder so oder so ist, beziehungsweise war oder sein wird. Glauben ist sehr wichtig, ja notwendig für ein funktionierendes Alltagsleben. Sie glauben gar nicht, was Sie alles glauben ;-). Nähme man vieles nicht an, glaubte man also nicht, käme man vielleicht morgens gar nicht aus dem Bett. Sie verhungerten, - wie der große mathematische Logiker Kurt Gödel, der ein tragisches Opfer seines Vergiftungswahnes wurde - wenn Sie nicht glaubten, dass Ihre Nahrungsmittel unvergiftet sind. Sie sehen, man kann sogar an mangelndem Glauben sterben. Das funktioniert aber auch direkt z.B. beim Voodootod, wenn Menschen glauben, dass ein Fluch oder Bann ihnen den Tod bringt. 

    Überall dort, wo wir gar nicht wissen können oder dort, wo Urteile fraglich und unsicher sind, z.B. was die Zukunft betrifft, und wir trotzdem entscheiden und handeln müssen, ob wir wollen oder nicht, müssen wir  glauben - tagtäglich, zigmal.

    F07
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    Halten wir fest: Glauben dient dem Bewältigen von Unwissen und Unsicherheit. 

    Glauben ist daher notwendig und unverzichtbar für das praktische Leben. Die Wissenschaft aber will wissen, Nichtwissen und Unsicherheiten wissenschaftlich beseitigen. 

    In den Bereichen, wo man wissen kann und nicht glauben muss, gibt es daher grundlegende Konflikte zwischen Wissenschaft und Glaubenslehren, so z.B. zwischen Kosmologie und Schöpfungsglauben, Naturgesetzen und „Wundern“.

    Das Glauben spielt auch die überragende Rolle im Reich der Werte, Normen und Ideale, wo die Wissenschaft aufhört und das Reich der Ethik und Weltanschauung (Ideologie) betreten wird. Zu den vielen Fragen, die über die Wissenschaft hinausgehen und die wissenschaftlich überhaupt nicht beantwortbar sind, gehören die existenziellen metaphysischen Grundfragen, nämlich ... 

    Glauben selbst kann natürlich vielfach wissenschaftlich untersucht werden z.B.: psychologisch, psychopathologisch, so- ziologisch, historisch, demoskopisch, ...

    F08
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    • Woher kommt die Welt, das Leben? 
    • Wer hat das alles geschaffen: Gibt es einen Schöpfer der Welt, gibt es „Gott“?
    • Was hat das alles für einen Sinn? 
    • Was soll das Leben, wenn man doch stirbt?
    • Warum gibt es den Tod?
    • Gibt es ein „Leben“ nach dem Tod, wie einige Religionsstifter verheißen?
    • Und falls: Wie erlangt man das „Leben“ nach dem Tod
    • Warum gibt es mich, wozu bin ich auf der Welt: Was soll ich hier?
    • Wie kann, darf, soll oder muss man sein Leben einrichten?
    •  Ist etwa alles erlaubt, wenn es keinen Gott gibt, wie Raskolnikow in Dostojewskis Roman Schuld und Sühne – in neuer Übersetzung Verbrechen und Strafe irrtümlich meinte? 
    Rechts sehen Sie eine Sisyphus-Fantasie, die die  Sinnfrage andeutet.

    Ölgemälde von Thomas Richter
    (Eigener Besitz: Gesprächsraum I)

    F09
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    Auf alle diese Fragen gibt es keine wissenschaftliche Antwort. Das heißt, wir haben hierüber kein Wissen und wir müssen hier Unwissen und Unsicherheit aushalten oder eine persönliche Lösung finden. Die Beantwortung der existenziellen metaphysischen Grundfragen ist eine individuell-schöpferische Kulturleistung, die jeder Mensch für sich selber vollbringen muss – und auch, so oder so, vollbringen kann. Viele greifen hierbei mangels humanistischer und ethischer Erziehung auf professionelle Anbieter zurück, z.B. auf Personen aus Religion, Kirche, Philosophie, Ideologie, Esoterik, Astrologie.  ...   Doch was ist, …
    Interessante Gleichnisse vermittelt auch René Margrittes Bilderwelt:


     [Taube]
    [Wolken]

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    F10
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    … wenn einfaches Glauben nicht reicht ?
    Wer rationale Sicherheit sucht, wo es keine gibt, hat sich in ein unlösbares Problem verstrickt, muss darin gefangen bleiben – und leiden. 

    Und wer den einzig möglich psychologischen Weg geht, nämlich absolute subjektive Gewissheit zu erlangen, überschreitet die Grenze zur Psychopthologie und landet im Wahn, der durchaus positiv und heilsam sein kann, aber auch sehr destruktiv und mörderisch: Abermillionen Opfer bis auf den heutigen Tag künden davon – ich gehe später mit Beispielen und einer Gesamtschau näher darauf ein. Kommen wir nun nach den Ausführungen zum Glauben zum zweiten Kernthema dieses Vortrags, zu Wahn, Halluzination, Psychose und ihrer Vortäuschung. 

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    Eine Metapher zur Überschreitung der Grenze gibt Picassos Bildnis "Kopf einer Frau". 

    F11

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    2.  Problemlösung Psychose, Halluzination und Wahn
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    Bei Schilderungen, die auf Psychosen mit religiösen Themen hinweisen, wie man sie in fast allen heiligen Schriften öfter findet, sind mehrere Fälle zu unterscheiden.

    1a)  Einmal Psychosen, die unabhängig von religiösen Konflikten ausbrechen, sich in ihrer Entwicklung dann aber auch religiöser Themen bemächtigen können. 

    1b)  Dann Psychosen, die sich aus religiösen Konflikten entwickeln, die mit den gesunden und normalen Mitteln nicht gelöst werden können. In diesem Fall kann die Psychose als Selbstheilungsversuch angesehen werden. 

    2) Pseudo-Psychosen, die gar keine sind, sondern nur vorgetäuscht werden, um andere zu beeinflussen. Hier handelt es sich dann um manipulativen Betrug. So interpretierte es  die französische Untergrund- Aufklärungsliteratur (Littérature clandestine) des 17. bis 18. Jahrhunderts, wie Minois in seiner Geschichte des Atheismus, sehr schön ausführt. Das berühmteste Werk heißt:

    Buch-Präsentation Minois.

     

    F12
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    Traktat über die drei Betrüger: Moses, Jesus, Mohammed. 
    In der Zeit der französischen Aufklärung boomte die sog. klandestine, d.h. religions- kritische und atheistische Untergrundliteratur. Abbé Sephér (1710 -1781) hatte in seiner Bibliothek allein 6993 Titel gesammelt. Im berühmtesten, dem „Traktat über die drei Betrüger“ heißt es im Kapitel I. Von Gott:

    „Falsche Vorstellungen von der Gottheit, die man gebildet hat, weil man zu schwach ist, den gesunden Menschenverstand und die Vernunft zu Rate zu ziehen, und stattdessen den Meinungen, Einbildungen und Hirngespinsten von Leuten Glauben schenkt, deren Interesse es ist, das Volk zu täuschen und in Unwissenheit und Aberglauben zu halten.“ 

        Damit wird die Frage aufgeworfen … 

    F13
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    nach Bedeutung und Wahrheitsgehalt der heiligen Schriften

    Die Heiligen Schriften werden von mir für relevant erachtet wie sie veröffentlicht sind und offiziell in Religionsunterweisungen gelehrt werden, wenngleich sie - wissenschaftlich betrachtet - natürlich vielfach fragwürdig sind; auch durch die vielen Änderungen der unterschiedlichen Überlieferer, Übersetzer, Schreiber und Herausgeber. Dass die Heiligen Schriften einer strengen Quellenkritik kaum standhalten und es schwierig ist, Original, Zusatz, Legende, Verfremdung, Fälschung usw. auseinander zu halten, ist wissenschaftlich allgemein bekannt. Zur Problematik z.B. der Bibeltexte informiert die sog. Skeptikerbibel  in der (Abruf 2006) 1035 Absurditäten, 377 Widersprüche, 854 Greueltaten, 1094 Ungerechtigkeiten und 539 Intoleranzbelege dokumentiert wurden.

         Nach diesen Ausführungen betrachten wir als …

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    … Einstiegsbeispiel die Dornbusch-Psychose Moses
    „Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. …“ [Ex 3,1 - 4.]
    Das Dornbusch-Erlebnis von Moses wird von Marc Chagall dargestellt.

     

     

    F15
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    Eine Halluzination liegt vor, wenn eine Wahrnehmung ohne äußere oder übliche Wahrnehmungsquelle erscheint, z.B. ein Mensch in einem weißen Kleid mit Flügeln, also das, was man einen Engel nennt. Auch Gott -  wie hier bei Moses - Geister, Teufel, Höllen, das Paradies und vieles andere mehr können halluziniert werden. Halluzinationen werden gefördert durch Entbehrungssituationen, der Mensch nimmt schließlich wahr, was er so sehr entbehrt, ersehnt und braucht (Fata Morgana). 
    Interessante Einblicke in die Welt der Halluzinationen vermittelt die Bilderwelt der Symbolisten, Manieristen und vor allem der Surrealisten, aber auch z.B. der Garten der Lüste von Hieronymus Bosch. 

    F16
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    Schwieriger ist die Sache mit dem Wahn. Wann wird aus einer subjektiven Überzeugung, einem subjektiven Glauben, Meinen, Dafürhalten, Vermuten ein Wahn? Die Lehre vom Wahn hat mit dem großen Wurf der Psychopathologie von Jaspers – erstmals 1913 aufgelegt - eine neue Grundordnung auf den Weg gebracht. Jaspers Kriterien waren: 
    1. (Subjektive) Gewissheit 
    2. Unkorrigierbarkeit (Erfahrung, Logik) 
    3. Inhaltliche Unmöglichkeit 

    Alle drei Kriterien wurden in der Folgezeit kritisiert, am nachhaltigsten vielleicht von Spitzer, dessen Wahnbuch (1989) allerdings seinerseits von Fachkollegen, so z.B. im Wahnbuch von Tölle (2008) ignoriert wird. 

    F17

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    Aktueller Stand der Wahndefinition

    Wahn liegt vor, wenn mit rational unkorrigierbarer Gewissheit ein falsches Modell der Wirklichkeit oder ein falscher Erkenntnisweg zu einem richtigen oder falschen Modell der Wirklichkeit vertreten wird.

    Auch inhaltlich richtige Aussagen können wahnhaft sein, wenn der Erkenntnisweg nicht den Erkenntnisregeln der umgebenden Kultur entspricht – im Zweifelsfall der Wissenschaft, sofern sie einig ist. Damit ist es natürlich auch möglich, dass in einer Kultur etwas als Wahn gilt, was in einer anderen Kultur nicht als Wahn angesehen wird. Es gibt daher noch eine gewisse unbefriedigende kulturabhängige Relativität bei der Wahndiagnose. 

    [Querweise: Wahnkandiaten der katholischen Glaubenslehre.
    Überblick Wahn in der IP-GIPT.
    Zur Definition des Wahns, Abgrenzung von Irrtum und Glaube.]

     

    Beispiel: Jemand ist mit unkorrigierbarer Gewissheit davon überzeugt, dass das Gähnen eines Passanten ein Zeichen Gottes ist.


     
     
     

    [Bild: Gähnender Dalai Lama]












     

    F18
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    Religiöser Wahn Tölle (2008, S. 206): 

    „Die häufigsten Inhalte des religiösen Wahns sind die Überzeugung, mit Gott in direkter Kommunikation zu stehen, ein neuer Jesus zu sein, der die Welt erlöst, oder Maria usw.“

    Kurt Schneider, berühmt durch seine Schizophreniekriterien 1. und 2. Ordnung neben seiner Psychopathenlehre, schreibt in Zur Einführung in die Religionspsychopathologie (1928): „Ein Glaube, dessen e i n z i g e s  Kriterium die subjektive Gewißheit ist, ist  p s y c h o l o g i s c h  von der überwertigen Idee und auch vom Wahn grundsätzlich nicht zu unter- scheiden.“ Was steckt nun hinter dem Wahn? Eine Erklärung wird bereits 1818 von Heinroth gegeben

    [Zitatfundstelle: In Fußnote 16, S. 59 zu S. 50]

    Querverweis: Wahnkandiaten der katholischen Glaubenslehre.
     


    (Bildnis  ins Titelblatt  montiert.)

    F19

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    Heinroths Wahnverständnis (1818): 
    „Der Wahn ist kein krankhafter Zustand des Gemuethes, sondern des Verstandes, aber im Gemuethe, nehmlich in der Leidenschaft, liegt der Grund des Wahns.“

    Damit formuliert Heinroth bereits 1818 eine äußerst modern anmutende motivationale Wahntheorie, die überdies noch mit der Grundbedeutung der indogermanischen Wurzel von Wahn (begehren, suchen, erhoffen, vermuten), nicht von Wahnsinn, übereinstimmt, wie uns Scharfetter in seiner Allgemeinen Psychopathologie erläutert. 

    1. Lehrstuhl für Psychische Therapie 1811 in Leipzig

    Zitatfundstelle: S. 27, § 41. 

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    Nun zur Psychologie der Gottes-Idee 

    Ludwig Feuerbach, für dessen Wirken in Erlangen der bfg 2002 einen Gedenkstein am nach ihm benannten Platz veranlasste -  vielleicht kommen Sie bei der Rädli am 1. Mai an unserem Stand mal vorbei - , hat die 

    Psychologie der Gottes-Idee nach antiker Vorarbeit abschließend auf den Punkt gebracht, wenn er ausführt, 

    dass der Mensch sich Gott 
    nach seinen Wünschen und Bedürfnissen erfunden hat.

    Diese genial einfache psychologische Deutung Feuerbachs steht gut im Einklang mit Heinroths Wahntheorie, der etymologischen Wurzel des Wortes "Wahn"(nicht "Wahnsinn"), den psy- chopathologischen Erfahrungen und dem Verständnis der Propheten, den heiligen Schriften und Überlieferungen. 

    Damit komme ich zum dritten Kernthema: 

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    3.  Auserwähltsyndrom und sendungsbewusstes Missionieren in den monotheistischen Religionen und in säkularen Ideologien.
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    Die drei monotheistischen Religionen berufen sich alle in ihrer Herkunft auf Abraham und sind historisch enge Verwandte. 

    Christen und Moslems sahen sich dadurch allerdings nie gehindert, sich auch untereinander - bis auf den heutigen Tag um den Führungsanspruch des einzig wahren Gottes mit Mord und Terror zu bekämpfen. 
    Die Juden sind in diesem Punkt viel besser, sie missionieren auch nicht. 

    Man kann seine Mitmenschen, seine Gemeinde, Gruppe oder Volk wenig beeindrucken, wenn man nur zum Ausdruck bringt: ich fantasiere oder wünsche mir Gott so und so. Es ist daher natürlich viel wirkungsvoller, Gott selbst auftreten und sprechen zu lassen. Das kann man nun erfinden wie es das "Traktat über die drei Betrüger" sieht - oder in einer Psychose quasi-real erleben (rechts im Bild). Zur Erinnerung: Nach Tölle ist direkte Kommunikation mit Gott Ausdruck von Religiösenwahn. 
     

    [rechts: Abraham in der Souvigny-Bibel, 12. Jhd. nach > Sekundärquelle.] 

    F22

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    Definition:  Zum Auserwähltsyndrom gehören:

    1. Glauben an eine höhere Macht, z.B. Gott, die 2. exklusiv eine Gruppe und aus dieser Gesandte auserwählt hat, um 3. sie und ihre vermeintlichen Anliegen in der Welt zu vertreten. 

    Im weltlichen Bereich kann die Auserwählung auch durch Selbstberufung (z.B. Diktatoren), Auswahlverfahren (z.B. Wahlen) oder entsprechend dominantes Verhalten (z.B. Revolution) zustande kommen. 

    Wird  1. - 3. mit unkorrigierbarer Gewissheit vertreten, liegt Wahn vor. Auserwählte werden erhöht, Nichtauserwählte erniedrigt. Auserwählten gehört die Welt, sie haben zu herrschen; Nichtauserwählte müssen bekehrt, bekämpft, unterdrückt oder versklavt werden. Das Auserwähltsyndrom ist eine Mischung aus Metaphysik-, Größen- und Abstammungswahn. Die Technik ist einfach: Man wählt die höhere Macht nach seinen Wünschen aus und behauptet sodann, von ihr auserwählt worden zu sein. Und so läuft es denn auch in den drei monotheistischen Religionen: im Judentum, im Christentum und im Islam. Das möchte ich nun über einige Textbeispiele belegen.  ....  Zunächst 
     

    [Rechts: Insignien der Macht: Krone der Päpste (W), Karl der Große von Albrecht Dürer (W). Quellen: Wikipedia.] 

     

    F23

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    Auserwähltbelege im Judentum 
    Im Jüdischen Lexikon findet sich ein ausführlicher Artikel mit vielen Belegen:

    "AUSERWäHLTES VOLK, Bez. für Israel, insofern es sich für berufen hält, Träger der religiösen Wahrheit zu sein und diese durch die Lehre und mehr noch durch sein Leben den Vökern der Erde zu verkünden: "Ihr sollt mir sein ein Reich von Priestern und ein heiliges Volk" (Ex. 19, 6). "Siehe, mein Knecht, den ich stütze, mein Erwählter, an dem ich Wohlgefallen habe - meinen Geist habe ich auf ihn gelegt, das Recht soll er den Völkern bringen ... Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf Erden das Recht gegründet, seiner Unterweisung harren die Eilande" (Jes. 42,1-4). "Dies Volk, das ich mir gebildet habe, meinen Ruhm soll es verkünden" (Jes. 43, 21). Seine Eignung zum Gottesvolke, die Berechtigung seines Bewußtseins, daß es eine religiöse *Mission in der Welt zu erfüllen habe, hat Israel durch seine religionsgeschichtliche Bedeutung erwiesen."
     

     

    F24

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    Freud schreibt - in  Der Mann Moses und die monotheistische Religion - hierzu: 
     
    "Wir wollten erklären, woher der eigentümliche Charakter des jüdischen Volkes rührt, der wahrscheinlich auch seine Erhaltung bis auf den heutigen Tag ermöglicht hat. Wir fanden, der Mann Moses hat diesen Charakter geprägt, dadurch, daß er ihnen eine Religion gab, welche ihr Selbstgefühl so erhöhte, daß sie sich allen anderen Völkern überlegen glaubten."


    Auch im babylonischen Talmud finden sich zahlreiche Belege [ZF52, ZF53, ext] für Auserwählterhöhung des jüdischen Volkes (Jude = Mensch), extreme Entwertung und Geringschätzung der andern, der Nichtjuden (Goy = Nichtmensch).

    [Rechts Bildquelle Wikipedia und Titelausschnitt aus der Taschenbuchausgabe bei Fischer]

    F25

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    Die Berufung auf Gott als auserwähltes Volk hat viele Vorteile
    • Macht und Herrschaft lässt sich mit Gott an der Seite oder gar in seinem Auftrag leichter ausüben.
    • Nicht nur Gewöhnliches und Weltliches wird in Heiliges verwandelt, sondern sogar Verbrechen und kriegerische Blutorgien, die dadurch nicht nur entschuldet, sondern sogar erhöht und verklärt werden.

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      So beruht der erste Staat Israel auf einem totalen Vernichtungskrieg („Bann") mit 31 Völkermorden im Land Kanaan, wie es im Buch Josua mit der größten Selbstverständlichkeit und ohne auch nur ein Jota Schuldbewusstsein stolz und triumphal geschildert wird.
    • Karte: Das Land der Bibel zur Zeit des Alten Testaments.
    • Die 105 Kriege im Alten Testament. 
    • Kanaan: [1,2,3,]
    • Skizze Davids Großreich. 
     

    F26

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    Der Bann ist eine besonders perverse Erfindung des Alten Testamentes und bedeutet einen totalen Vernichtungskrieg, bei dem alles menschliche und tierische Leben zu vernichten ist (Alte, Frauen, Kinder, Säuglinge, Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen,...) was bislang offenbar keinem Ethiker und Bibelkritiker auffiel. Schon Saul wurde von Gott verstoßen, weil er den Bann nicht konsequent durchführte.

    Spätestens an dieser Stelle müsste eigentlich jedem auffallen, dass mit dem blutrünstigen Monster-Gottesbild des Alten Testamentes etwas Grundlegendes nicht stimmen kann. Warum das so wenig kritisch bemerkt wird, erörtere ich später. Kommen wir nun erst zum Christentum und dann zum Islam.

    F27

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    Auserwähltbelege im Christentum 
    2. Mose 19, 6: Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimmen hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Kindern Israel reden sollst.

    5. Mose 7, 6 (auch 14,2) : Denn ein heiliges Volk bist du Jehova, deinem Gott; erwählt ihm zum Eigentumsvolke zu sein aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind.

    5. Mose 10, 15: Jedoch deinen Vätern hat Jehova sich zugeneigt, sie zu lieben; und er hat euch, ihren Samen nach ihnen, aus allen Völkern erwählt, wie es an diesem Tage ist.

    • Sinai: [1,2,3,4,5,6,]
    • Gottesberg Horeb: [1,]
    • Stufen zum Sinai [1,2,3]
    • Moses: [1,2,3]

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    Behandlung Ungläubiger und Missionierung AT, NT

    3. Mose 24, 14: „Führe den Flucher außerhalb des Lagers; und alle, die es gehört haben, sollen ihre Hände auf seinen Kopf legen, und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen."

    5. Mose 7,25: „Die Bilder ihrer Götter sollst du mit Feuer verbrennen."

    Jesus nach Markus 16,15: „Und sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur!"

    Jesus nach Markus 16,16: „Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden."

    Jesus nach Matthäus 10, 34: "Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert."

    • Die Bücher des Alten Testaments. 

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    Auserwähltbelege im Islam 
    Glaubensbekenntnis: "Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist der Gesandte Allahs"

    Die Heilige Schrift des Islam ist der Koran:

    3, 34: „Allah hat Adam, Noah, die Familie Abrahams und die Familie Amrans vor allen anderen Menschen auserwählt."

    3,19: „Allah selbst hat bezeugt, daß es keinen Gott gibt außer ihm, und die Engel und alle vernunftbegabten Menschen bestätigen in Wahrheit, daß es keinen Gott gibt außer ihm, dem Mächtigen und Weisen."

    3,20: „Die wahre Religion vor Allah ist Islam ..."
    "
    3,110. „Ihr seid das beste Volk, hervorgebracht zum Wohl der Menschheit; ... 
     
     
     
     
     
     
     

     

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    Sendungsbewusstsein des Islam: 
    Das Islam-Lexikon fasst zusammen: „Die Muslime, so der Koran, sollen in den Kampf ziehen und für ihr Leben (vgl. 8,30), für ihren Glauben (61,8) und für die Einheit ihrer Gemeinschaft (2,217) streiten.  ... Der Endzweck des Kampfes wird erst erreicht, und der Friede wird erst dann einkehren und herrschen, wenn die Ungläubigen endlich den Islam annehmen (vgl. 48,16) und wenn der Islam den Sieg davonträgt (vgl. 9,33)."

    Behandlung der Ungläubigen
    3,11: „Ungläubige werden Nahrung des Höllenfeuers." 
    3,13: „Sprich zu den Ungläubigen: Ihr sollt besiegt und in die Hölle verstoßen werden und dort eine unselige Lagerstätte haben."

    Nach diesen Texten erscheint die alte Deutung Mit Feuer und Schwert im Heiligen Krieg gegen alle anderen bis es keine Ungläubigen mehr gibt sehr fundiert.  Wenden wir uns nun den ...

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    ... Auserwähltbelegen im weltlichen Bereich zu:

    Stucki führt im Abschnitt Entwicklungsgeschichte allgemeiner und demokratischer Herrschaftsformen aus: „Es begann, so weit man die wirklichen Ursprünge zu rekonstruieren vermag, mit Monarchien. Ein Volk unter einem König bzw. ein Volksstamm unter einem Häuptling: das scheint die natürliche Urform menschlicher Gemeinschaft zu sein. Der König ebenso wie der Häuptling besaßen dabei nicht etwa nur eine politische Führerrolle, sondern ihre Legitimität und ihre Anerkennung durch das Volk beruhte auf religiöser Basis: der König war in irgendeiner Weise von den Göttern auserwählt und geweiht und besaß neben der politischen auch eine religiöse Führerrolle. Auch wenn mit der eigentlichen religiösen Führung ein Medizinmann, Hohepriester oder dgl. betraut war, so anerkannte auch dieser den Monarchen und erhöhte dadurch noch seine religiöse Weihe."

    [Querverweis: Auserwählt Materialie 5.1: Die nationalsozialistische Sklavenhalterei. Ein Textdokument vom auserwählten Nationalsozialisten Himmler.]


    Mehr Info zu Stucki.

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    4. Auswirkungen der Wahnideen: Religiöser und ideologischer Fanatismus und Faschismus.


    Die Ebenbilder Gottes haben eine einzigartige Blutspur menschenverach- tender Grausamkeit und Verbrechen in der Geschichte hinterlassen - und sie haben noch nicht aufgehört. Man weiß gar nicht, was schlimmer ist: die kriminelle Energie oder die wahnhaft seelisch-geistige Verblendung und Verirrung. Dieses abartige Monstertum ist bereits sehr nachhaltig im Alten Testament angelegt. Der Völkermord an 31 Völkern des Landes Kanaan belegt es erschütternd im Buch Josua.
    Ein erschütterndes Fallbeispiel der „Neuzeit" überliefert uns der geläuterte Dominikanermönch Las Casas (1474 - 1566) mit seinem Bericht, entnommen aus „Gottes unbequeme Freunde", über ...

    F33

     _
    Hatuey - einer von ca. 13 Millionen Indianer Opfern 

    "Der letzte Indianer-Fürst vom Taino-Stamm, der dem Massaker entkam, hieß Hatuey. Er floh nach Kuba. Dort fingen ihn die Spanier mit Bluthunden wieder ein. Schon war er auf den Scheiterhaufen gebunden, als ein Missionar vom Orden des heiligen Franziskus auf ihn zutrat und ihm ein Kruzifix vor die Augen hielt. Dies sei der wahre Gott. Wenn er sich zu ihm bekehre, werde er in den Himmel kommen, den Ort des ewigen Glücks. Wenn er aber nicht an diesen Gott glaube, werde er zur Hölle fahren, zum Ort der ewigen Qual. Zuerst schwieg der Indianer. Dann fragte er den Missionar, ob denn auch Christen in den Himmel kämen. "Allerdings", antwortete der Franziskaner, "alle guten Christen kommen da hinein." Da erwiderte der Indianer, lieber wolle er ewig in der Hölle brennen, als im Himmel leben zu müssen unter diesen grausamsten aller Menschen." Fast 88 Jahre später ...


    Bildquelle:Wikipedia. 

    F34

     _
    ... stirbt Giordano Bruno nach 7 Jahren Prozess der Inquisition den Ketzertod. Hierzu ein 3-Minuten Ausschnitt aus dem Video bei Youtube.

    [Anmerkung: Beschreibung der Hinrichtung Anfang und Ende des Videos]

     Bildnis und Kurzporträt.

    F35

    _
    ... und 341 Jahre später erschüttert uns eine unheilvolle Wahnsymbiose zwischen Kirche und Staat -
    Bischof Kailer aus Ermland schreibt in seinem Hirtenbrief vom 25. Januar 1941:

    "Wir bekennen uns freudig zur deutschen Volksgemeinschaft und fühlen uns mit ihr untrennbar verbunden in guten wie auch in trüben Tagen ... In diesem echt christlichen Geiste durchleben wir nun auch mit der Teilnahme unseres ganzen Herzens den großen Kampf unseres Volkes um Sicherung seines Lebens und seiner Geltung in der Welt. Mit Bewunderung schauen wir auf unser Heer, das in heldenhaftem Ringen unter hervorragender Führung beispiellose Erfolge erzielt hat und weiterhin erzielt. Wir danken Gott für seinen Beistand. Gerade als Christen sind wir entschlossen, unsere ganze Kraft einzusetzen, damit der endgültige Sieg unserem Vaterland gesichert werde. Gerade als gläubige, von der Liebe Gottes durchglühte Christen stehen wir treu zu unserem Führer, der mit sicherer Hand die Geschicke unseres Volkes leitet."
        Anmerkung: Im Jahre 2003 wurde in Münster der Seligsprechungsprozess für Bischof Maximilian Kaller (1880 - 1947) eröffnet. [W]

    F36

    _
    Nach diesen Einzelbeispielen sei nun eine Gesamtschau versucht.

    Im verdienstvollen Lexikon der Völkermorde sind viele Demozide (Volkstötungen), Ethnozide (Kulturmorde), Genozide (Völkermorde) und all das, was ein verantwortlicher Gott nicht zulassen sollte, dokumentiert. Der Völkermord in Kanaan wurde von Gunnar Heinsohn allerdings nicht aufgeführt - und es fehlen Einträge zu auserwählt und Missionierung.

    Lexikon der Völkermorde

    • Opfer der Kreuzzüge 1096 - 1291: rund eine Million 
    • Kreuzzüge gegen Katharer 1208 - 1249: ca. 200.000 
    • Sklavenhandel aus Afrika 1451-1871: ca. 17 Millionen 
    • Indianer Amerikas durch Europäer 16. - 19. Jhd.: ca. 14 Millionen
    • Dreißigjähriger Krieg 1618 - 1648: knapp 6 Millionen 
    • Spanische Inquisition 16. - 18. Jhd.: rund   350 000 
    • Hexenverfolgungen 14. - 18. Jhd.: ca. 100 000
    Diese ungeheueren Opferzahlen stehen in krassem Widerspruch zum Anspruch der Auserwählten auf höchste moralische Autorität.  [Verweise: Völkermorde, Der Krieg und seine psychologischen Wurzeln.]

    F37

     _
    Wie ist das alles möglich ?

    Betrachtet man die Religions-Psychologie und Soziologie, so stellt man erstaunt fest, dass sie das Auserwählt-Wähnen als gesellschaftliches Problem für die Psychopathologie, die hierdurch bedingte Gefährdung des sozialen und des Weltfriedens als zentrales Thema nicht aufgreift (Bucher: Bibel-Psychologie; Durkheim: Die elementaren Formen religiösen Lebens; Fischer et al.: Religionssoziologie; Hellpach: Religionspsychologie; Holm: Religionspsychologie; Huth: Glaube, Ideologie und Wahn; Jelke: Religionspsychologie). Ausnahme: Max Weber erwähnt das Wort „Auserwähltheitsglaube" in Wirtschaft und Gesellschaft ohne allerdings die Problematik wie hier zu thematisieren.

    Offensichtlich ist es den Auserwählten bisher gelungen, sich einen ungeheuren Freiraum zu schaffen und sich wirkungsvoller Kritik zu entziehen. Das geht durch ...
     

     

    F38

    _
    ... folgende Psychosoziale Mechanismen: Aus Verbrechen wird „Gutes", indem man sich auf eine "höhere Instanz" beruft, z.B.
    • im Namen Gottes 
    • im Namen des Staates 
    • im Namen des Volkes 
    • im Namen des Rechts
    oder ganz einfach nur durch Macht, Gewalt und Terror seine Sicht der Dinge als „Gutes" erzwingt. Alles, was in Friedenszeiten verboten und geächtet ist, kann in Kriegs- oder Krisenzeiten oder für „Auserwählte" und z.B. Geheimdienste oder KZs wie Guantanamo geboten und anerkannt sein. Gut und schlecht, richtig und falsch, Recht und Unrecht, Wahn und Wirklichkeit, Gesund und krank, Normal und Abnormal, liegen viel dichter beisammen als wir oft wahrhaben möchten. Und sehr leicht kann aus Wahn Normalität werden. Wie, das sehen wir nun:
    Man kann es zwar kaum glauben, aber es  ist die überprüfbare Wahrheit: Von 570 Richtern und Staatsanwälten des Volksgerichtshofes (VGH), der Mordjustiz Hitlers, wurde nur ein einziger, Lautz, zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt, aber schon 1951 begnadigt.

    Um kognitive Dissonanzen zu vermeiden, um sich nicht schlecht fühlen zu müssen, hat die menschliche Seele Abwehr- bzw. Neutralisationsmechanismen erfunden.
     
     

     

    F39

    _
    Wie aus Wahn "Normales" oder "Gesundes" wird: 

    Es gibt - wie bei Verbrechen - mehrere Mechanismen, aus Wahn eine "Normalität" oder etwas "Gesundes" zu machen:

    1. Anerkennung des Wahns durch die soziale Bezugsgruppe als "normal" oder "gesund".

    2.  
    3. Häufigkeit der Verbreitung, indem zum Beispiel die Mehrheit einen Wahn als Glauben annimmt (Massenwahn), zum Beispiel Hexenwahn oder der chauvinistische Überlegenheitswahn der eigenen Gruppe, Rasse oder Nation, was Sie schon in der viel gepriesenen griechischen Hochkultur sehr ausgeprägt finden, selbst beim von mir sonst so hochgeschätzten Aristoteles, der Euripides Spruch aus Iphigenie zitiert und bestätigt.

    4.  
    5. Erzwingen durch Ausübung von Macht, Gewalt, Herrschaft, z.B. Inquisition, Scharia, Staatsterrorismus verkleidet als "Recht" und "Ordnung".

     
     
     
     
     
     
     
     

     

    F40

    _
    5. Folgerungen und Fazit: wie kann friedliche Koexistenz gelingen?
    _[Querverweis Kant: Zum ewigen Frieden]
    _
    Auserwähltansprüche und missionierendes Sendungsbewusstsein sind, wenn sie mit unkorrigierbarer Gewissheit vertreten werden, wahnhaft und potentiell gemeingefährlich; sie liefern die psychosoziale Grundlage für fundamentalistische Verbrechen gegen die Menschlichkeit bis hin zum Völkermord. Zu den wichtigsten Aufgaben ursprünglicher und ständiger Aufklärung gehört daher:

    1) Die Tatsachen klar und ungeschminkt beim Namen zu nennen, also die Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die jahrtausendealten Verstöße gegen Vernunft, Humanität, Toleranz und Menschenrechte klar zu benennen.

    2) Strikte Trennung von Staat und Kirche: wer den Gottesstaat will, hat in den Regionen der Aufklärung nichts, aber auch gar nichts verloren.

    3) Entzug von Vergünstigungen und Privilegien für alle sendungsbewussten und missionierenden Auserwählten.
     

     
    Querverweise: Aufklärung.
    Frühaufklärung.
    Ameriknaische Aufklärer.
    Britische Aufklärer.
    Deutsche Aufklärer.
    Europäischer Humanismus.
    Französische Aufklärer.
    Italische Aufklärer.
    Niederländische Aufklärer.
    Österreichische Aufklärer.
    Russische Aufklärer.

    Galerie der Revolutionäre: Der Charakter und sein Preis
    Vorbilder * Zivilcourage.

    F41

    _
    In die Menschenrechte gehört ein Toleranzgebot hineingeschrieben :
    • Auserwählt-Verkündigungen sind als Verstoß gegen die Allgemeinen Menschenrechte unzulässig, weil sich dadurch eine Gruppe über alle anderen erhebt.
    • Allen Religionen wird verboten, uneingeladen und unautorisiert durch die Gast-Kultur zu missionieren.
    • Autorisierte "Missionen" müssen das Toleranzgebot beachten, sonst sind sie völkerrechtswidrig.
    • Außerdem bedürfen sie der Erlaubnis durch einen von den Vereinten Nationen (UNO) legitimierten internationalen ethnologischen Rat, dessen Richtlinien zu beachten und deren Einhaltung durch unabhängige BeobachterInnen zu kontrollieren ist.
    Menschenrechte: [1,2,W,]
    Amnesty International. Human Right Watch.

    F42

    _
    _
    Ich schließe mit Kants Imperativ zur Aufklärung:

    Sapere aude !

    Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
     

    und danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    *
    Anregungen und  Kritik erwünscht.
    *
    _[Querverweise Kant: Zum ewigen Frieden, Zur Aufklärung] 

    _


    ***

     

    Zusatzfolien für die Dikussion (bei Bedarf)

    _
    F43  Richard Dawkins (dt. 2008). Der Gotteswahn. 
    F44  Etymologie von Wahnsinn und Wahn. 
    F45  3.4.2. Wahn. 
    F46  Schizophreniesymptome 1. Ranges nach Kurt Schneider (S.135).
    F47  Zu diesen Symptomen 2. Ranges gehören nach Kurt Schneider. 
    F48  Ausgewählte Demozide (Tötungen, Morde und Massaker).
    F49  Gott-Glaubensvarianten.
    F50  Auserwählte und Goys - Eine Geschichte von Israel Shahak. 
    F51  Bedeutung und Aufbau des Talmud.
    F52  Talmud-Zitatbeispiele 1 zur Auserwählterhöhung der Juden.
    F53  Talmud-Zitatbeispiele 2 zur Auserwählterhöhung der Juden.
    F54  Jüngere Massaker der Auserwählten unter sich und gegen andere. 
    F55  Der Ursprung religiöser Vorstellungen.
    F56  Glaube und Aberglaube. 
    F57  Großmacht Deutschland auf dem Weg zum vierten Reich?
    F58  Wunder I und II.
    F59  Formen und Varianten der "Gottesbeweise".
    F60  Spiritualität kein Reservat der Religion. 
    F61  Symptom, Syndrom, Krankheit.
    F62  Normal, anders, Fehler, gestört, verrückt.
    F63  Wahnkandidaten in der katholischen Glaubenslehre.
    _

    F43

    _
    Richard Dawkins (dt. 2008). Der Gotteswahn. Berlin: Ullstein. Das Buch enthält im Sachregister weder ein Stichwort zu „Wahn" noch zu „Gotteswahn".
    S.17f: „Das Wort 'Wahn' (delusion, Irrglaube) im Titel meines Buches hat manchen Psychiatern Sorge bereitet: Sie sehen darin einen Fachbegriff, mit dem man kein Schindluder treiben sollte. Drei von ihnen schlugen mir in ihren Zuschriften einen besonderen Begriff für religiöse Wahnvorstellungen vor: 'relusion'.[FN2] Vielleicht setzt sich das Wort ja durch. Vorerst werde ich bei 'Wahn' bleiben, muss meinen Begriffsgebrauch allerdings rechtfertigen. Das Penguin English Dictionary definiert 'delusion' als 'falschen Glauben oder Eindruck'. ... Das mit Microsoft Word gelieferte Lexikon definiert delusion als 'dauerhafte falsche Vorstellung, die [>18] trotz starker entgegengesetzter Belege aufrechterhalten wird, insbesondere als Symptom einer psychiatrischen Erkrankung'. Der erste Teil dieser Definition ist eine perfekte Beschreibung des religiösen Glaubens. Und was die Frage angeht, ob es sich um das Symptom einer psychiatrischen Erkrankung handelt, so halte ich es mit Robert M. Pirsig, dem Autor des Buches Zen and the An of Motorcycle Maintenance (Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten): 'Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion.'"

     Querverweis: Exerzismus als Wahn.

    F44

    _
    Etymologie von Wahnsinn und Wahn 

    Der Begriff Wahnsinn und Wahn wird sprachgeschichtlich sehr ausführlich von Scharfetter in seiner 'Allgemeinen Psychopathologie' abgeleitet, hier die 6. Auflage von 1976, S. 168 f zitiert):

    „13.4. Die Etymologie von Wahnsinn und Wahn

    Was weiß die Sprache vom Wesen des Wahns? Die Wörter Wahnsinn und Wahn haben nach Auffassung der Etymologen verschiedene Herkunft (s. DUDEN 1963, HOFER 1953, WASSERZIEHER 1963).

    13.4.1. Wahnsinn (-witz, vgl. De-menz)

    Wahn ist alt- und mittelhochdeutsch wan (leer), urverwandt mit gotisch vans (mangelnd, leer), lateinisch vanus, vastus (leer). Aus dem gleichen indogermanischen Stamm ist das Wort Wüste abgeleitet. Sinn ist ursprünglich Gang, Weg der Gedanken. Wahn-sinnig heißt also: leer von Sinnen, des Verstandes (Witz) ermangelnd."

    F45

    _
    „13.4.2. Wahn
    Das Wort stammt aus der indogermanischen Wurzel wen (das auch in unserem neuhochdeutschen 'gewinnen' steckt), d. h. nach etwas suchen, trachten, wünschen, verlangen, erhoffen, begehren, erwarten, annehmen im Sinne von vermuten. Dazu gehört germanisch, mittel- und althochdeutsch wan: Erwartung, Vermutung, Meinung, Verdacht, (vgl. Argwohn). Aus derselben indogermanischen Wurzel stammt englisch to win, germanisch wunsch, wine (wini), d. i. Freude (vgl. die Namen Winfried, Erwin), lat. venus (Liebe), altindisch vanas (Verlangen, Lust) und vanati (Liebe). 

    Die Herkunft des Wortes Wahn weist also schon darauf hin, daß dabei ein Streben wirkt (Motivation), ein Wunsch, daß etwas gewonnen, daß etwas angenommen wird. ..."

    Anmerkungen: 1) Scharfetters psychopathologische Kurzform zum Wesen des Wahns lautet (S. 142): "Wahn ist eine Privatwirklichkeit." Das ist aber als Definition zu wenig. Hingegen erscheint sehr richtig: 2) „Der Mensch ist grundsätzlich wahnfähig" (S. 143).
     

    Querverweise: Überblick Wahn in der IP-GIPT.

    Die Idee allgemeiner "normaler" Verrücktheit bei Max Stirner.

    Exerzismus als Wahn.

    F46

    _
    Schizophreniesymptome 1. Ranges nach Kurt Schneider (S.135): 
    • Gedankenlautwerden,
    • Hören von Stimmen in der Form von Rede und Gegenrede, 
    • Hören von Stimmen, die das eigene Tun mit Bemerkungen begleiten, 
    • Leibliche Beeinflussungserlebnisse, 
    • Gedankenentzug und 
    • andere Gedankenbeeinflussungen, 
    • Gedankenausbreitung, 
    • Wahnwahrnehmung, 
    • sowie alles von anderen Gemachte und Beeinflußte auf dem Gebiet des Fühlens, Strebens und Wollens.

    F47

    _
    „Zu diesen Symptomen 2. Ranges gehören nach Kurt Schneider die nicht schon als Symptome l. Ranges aufgezählten Sinnestäuschungen, der Wahneinfall, die Ratlosigkeit, depressive Verstimmungen, eine erlebte Gefühlsverarmung und weitere Symptome.

        Die Symptome 1. Ranges müssen für die Diagnose der Schizophrenie nicht dasein; zumindest sind sie nicht stets sichtbar. Wir sind oft genötigt, die Diagnose Schizophrenie auf Symptome 2. Ranges, vielleicht ausnahmsweise sogar einmal auf bloße Ausdruckssymptome, wenn sie entsprechend dicht und deutlich sind, zu gründen." 

    [Zitiert nach Wieck, H.H. (1967).Lehrbuch der Psychiatrie. Stuttgart: Schattauer. S. 276]
     
     
     
     

     

    Querverweise: 
  • Häfner: Falsche Vorstellungen über die Ursachen von Schizophrenie * Was ist nun eigentlich Schizophrenie?
  • Burkhardt-Neumann: Bin ich wirklich schizophren?
  • F48

    _
    Ausgewählte Demozide (Tötungen, Morde und Massaker)
    Quelle (S. 54): Heinsohn, Gunnar (1998). Lexikon der Völkermorde. Reinbek: Rowohlt.
    _

    F49
    _

    Gott-Glaubensvarianten
    Nach der 16. Auflage des Philosophischen Wörterbuchs im Kröner Verlag.
    • Agnostizismus: wir können nicht wissen, ob es einen Gott gibt. Atheismus: der Glaube, dass es keinen Gott gibt.
    • Deismus: Gott als Ursprung der Welt, der aber nach der Schöpfung nicht mehr eingreift (Cheburry, Shaftesburry, Voltaire, Rousseau, Lessing).
    • Monotheismus (Eingott-Lehre): es gibt nur einen (wahren) Gott (Juden, Christen, Moslems und deren Sekten)
    • Panentheismus (Kombination Theismus und Pantheismus): All-in-Gott-Lehre. Weltall ruht in Gott (Plotin, Augustinus, Schleichermacher).
    • Pantheismus (All-Gott-Lehre): Gott ist eins mit Kosmos und Natur (Spinoza, Goethe)
    • Polytheismus (Vielgötter-Lehre): Es gibt viele Götter (Griechen, Römer, Inder).
    • Theismus: Glaube an einen einzigen, persönlichen, außer- und überweltlichen, selbsttätigen Gott als Schöpfer, Erhalter und Lenker der Welt.

     

     

    F50

    _
    Auserwählte und Goys - Eine Geschichte von Israel Shahak 

    "Israel Shahak gehört zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten in Israel. Als Kind ging er durch die Hölle von Bergen-Belsen und emigrierte nach dem Ende der Nazi-Barbarei nach Palästina. Er absolvierte seinen Militärdienst und studierte Biochemie und wurde Professor an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Aus einem Bewunderer David Ben Gurions wurde 1956 einer seiner schärfsten Kritiker. Anlass war die Offenlegung der wirklichen Kriegsziele Israels. Ben Gurion erklärte damals in der Knesset, dem Parlament Israels, dass der wirkliche Grund für den Krieg 'die Wiederherstellung des Königreichs Davids und Salomons' gewesen sei.

    Sein direktes gesellschaftspolitisches Engagement begann 1965 als er Augenzeuge wurde, wie ein ultrareligiöser Jude die Erlaubnis verweigerte, sein Telefon am Sabbat zu benutzen, um einen Rettungswagen für einen Nicht-Juden herbeizurufen. Shahak wandte sich an das Rabbinische Gericht in Jerusalem, um dessen Meinung zum Verhalten des ultrareligiösen Juden einzuholen. Das Gericht erklärte, dass der Jude nach den Religionsgesetzen richtig, ja sogar fromm gehandelt habe. Dieser Zwischenfall machte ihn stutzig gegenüber seiner eigenen Gesellschaft, insbesondere dem Judentum." [Rez-Quelle]

    _ 







     

    F51

    _
    Bedeutung und Aufbau des Talmud 

    Der Talmud entstand aus dem Bedürfnis, die Thora, also die 5 Bücher Mose auf Gegenwartsfragen anzuwenden. Es gibt den Talmud Jeruschalmi (4. Jhd.) und den weit bedeutenderen der Diaspora, den sog. Babylonischen Talmud (6. Jhd.). Im Zentrum steht die Mischna (wörtl. Wiederholung), in der Goldschmidtausgabe, deren 12 Bände Sie in der Universitätsbibliothek einsehen können, mit Großbuchstaben gesetzt. Im Laufe der Zeit ergab sich wiederum das Bedürfnis, auch die Mischna zu erläutern und auszulegen. Daraus entstand die Gemara, die dem Mischnatext in der äußeren Form folgt. Außen herum sind weitere Kommentare, u. a. der sog. großen Rabbiner: Raschi   [Rabbi Schlomo ben Jizchak (1040-1105)] und Tosaphot. Die innere Form ist nach Halacha (Wegweisung zum Leben) und Aggada (Sprüche, Gleichnisse, Legenden) gegliedert.
     
     

    [Querverweis: Ausführliche Informationen über den Aufbau des Talmuds:
    Synopsis einiger Bezeichnungen der Traktate im babylonischen Talmud.
    Auserwählt Zitate aus des Talmud.] 

     

    F52
    _

    Talmud-Zitatbeispiele 1 zur Auserwählterhöhung der Juden 
    G1:= Goldschmidt Bd. 1, ..., G12 := Goldschmidt Bd. 12

    Aboda zara (Awoda sara) 22b: "Weshalb sind die Nichtjuden schmutzig? Weil sie am Berge Sinaj nicht gestanden haben. Als nämlich die Schlange der Chava [Eva] beiwohnte, impfte sie ihr einen Schmutz ein; bei den Jisraéliten, die am Berge Sinaj gestanden haben, verlor sich der Schmutz, bei den Nichtjuden aber verlor er sich nicht." (belegt in G9, S. 503 )

    Baba mezia (Bawa mezia) 114b. "Es wird gelehrt: R. Simon b. Johaj sagte: Die Gräber der Nichtjuden sind nicht [levitisch] verunreinigend, denn es heißt - "'ihr aber seid meine Schafe, die Schafe meiner Weide, Menschen seid ihr; ihr heißt Menschen, nicht aber heißen die weltlichen Völker Menschen, (sondern Vieh) [FN444]." (G7, S. 845)

    Berakhoth (Becherot) 58a: „Wer die Scharen der Gojim [Nichtjuden] sieht, spreche: Beschämt ist eure Mutter, zu Schande die euch geboren hat." (Gl, S.257)

    Erubin (Eruwin) 43b: „... denn wenn der Messias kommt, sind alle Sklaven der Israeliten ...". (G2, S. 130).

    F53

     _
    Talmud-Zitatbeispiele 2 zur Auserwählterhöhung der Juden 
    G1:= Goldschmidt Bd. 1, ..., G12 := Goldschmidt Bd. 12

    Jebhammoth 61a (Jabmuth, Jewamot); [Kerithuth 6b, p. 78.:] R. Simon b. Johai: "ihr heißt Menschen, die weltlichen Völker heißen nicht Menschen." (G4, S. 523)

    Und (G12, S. 142): „Menschen seid Ihr; Ihr heißt Menschen, die Nichtjuden aber heißen nicht Menschen."
    Synhedrin 76b (IV: Von den Schädigungen): „Dem Juden, der einem Goy das Gefundene zurückgibt, dem verzeiht Gott niemals."G8, S.768

    Synhedrin 37a (IV: Von den Schädigungen): „Jeder einzelne (Jude) muß sich sagen: Meinetwegen wurde die Welt erschaffen." (G8, S. 603f MISCHNA)

    Synhedrin (Sanhedrin) 99a (IV: Von den Schädigungen): „Vertilgt soll werden, wer sagt die Tora sei nicht vom Himmel." G9, S. 76.

    Synhedrin (Sanhedrin) 104a (IV: Von den Schädigungen): „Überall wohin Juden kommen, müssen sie sich zu Herrschern über ihre Herren machen." (G9, S. 101)

    F54

    _
    Jüngere Massaker der Auserwählten unter sich und gegen andere 

    Religiöse Gewalt: Massaker in Christen-Dörfern: Nahe der nigerianischen Stadt Jos kommt es zu blutigen ethnischen und religiösen Auseinandersetzungen. Bei den nächtlichen Überfällen sterben mehr als 500 Menschen, (n-tv 8.3.10).

    Islamisches Massaker an den christlichen Kopten in Ägypten. Völkermord in Ruanda.

    Beispiele für Türkische Massaker: Todesmarsch der Armenier. Massaker in Dersim 1937. Massaker an den Aleviten (22.12.1978; 2.7.1993; 1995).

    Nordirland-Konflikt: der neue dreißigjährige Krieg im 20. Jahrhundert.

    Das millionenfache wahnhafte Morden und Wüten der Nazis und ihrer Helfer: Massenmord an Juden, Sintis, Romas, sog. unwerten Lebens, politischen Gegnern, Kriegsgreuel und grauenvolle „Sonderbehandlung" in den Konzentrationslagern.

    Massenmorde nahezu aller Völker und Nationen nicht nur in der Kolonialzeit und frühen Geschichte, z.B. der Japaner, Chinesen, Inder, Pol Pot in Kambodscha, Stalin in der Sowjetunion, Franco in Spanien, Mussolini in Italien, ständige, teilweise „intelligent" von den USA angezettelte und unterstützte Konterrevolutionen und Diktaturen in Lateinamerika ... und ... und ... und ...

    F55

    _
    Der Ursprung religiöser Vorstellungen 

    Existenzkampf (Jagd, Ernten, Behauptung gegen Feinde), Naturgewalten, Donner, Blitz, Sterben, Tod, Krankheit, Unglück, Zufall, Schicksal und viel, viel Unverstandenes bilden die Grundlage für die Entwicklung religiöser Vorstellungen. Für das, was hinter der Natur, ihren Erscheinungen und Wirkungen steckt. Wir sagen hierzu: Metaphysik.
    Ausgehend von sich selbst, fantasierte und projizierte der Mensch sein Selbsterleben in Form von Geistern in Umwelt und Natur. Diese Egozentrizität und Funktionalität wurde schon von einigen alten Griechen erkannt: 

    • Xenophanes, Anaxagoras, Antiphon: Gott ist eine wunschgeleitete Erfindung des Menschen 
    • Demokrit: Gott als Verbündeter gegen Naturgewalten. 
    • Kritias: Religion als sozialregulatives Herrschaftsmittel.

    F56

    _
    Glaube und Aberglaube 

    Zwischen Glauben und Aberglauben gibt es nur einen soziologischen Unterschied. Das sah schon Hobbes so, dessen Ideen der sowjetische Religionswissenschaftler Tokarew wie folgt zusammenfasst: 

    "Nach der Meinung von Hobbes beruht die Religion auf „öffentlich angenommener" Einbildung („nicht öffentlich angenommene" Einbildung ist Aberglaube). Hobbes versuchte auch, die psychologischen Wurzeln der Religion, die er den 'Samen der Religion' nannte, zu bestimmen. Zu diesen Wurzeln rechnete er das für den Menschen charakteristische Bedürfnis, die Ursachen von Erscheinungen zu ermitteln, die Furcht vor unsichtbaren Mächten, die Sorge um die Zukunft und die Neigung zu Analogie- schlüssen. Dabei wandte er sich aber nicht etwa gegen die Religion, er sah sie vielmehr als für den Staat unentbehrlich an. " [Bild-W]

    F57

    _
    Großmacht Deutschland auf dem Weg zum vierten Reich ?

    Warum führte Deutschland unter Schröder-Fischer (rotgrün) einen grundgesetzwidrigen und daher auch öffentlich geleugneten Angriffskrieg in Afghanistan?

    Warum sind deutsche Soldatinnen freiwillig in Afghanistan? Weil sie die Freiheit am Hindukusch verteidigen, oder weil sie jeden Tag 110 steuerfreie Euro Erschwernisprämie neben Sold und Versorgung erhalten?

    Das Weißbuch der Bundeswehr, Exbundespräsident Köhler und Verteidigungsminister zu Guttenberg sprechen ganz offen davon, dass deutsche Wirtschaftsinteressen auch militärisch vertreten werden müssen.

    Der evangelische Militärpfarrer Göde in Kunduz nennt die deutschen Soldaten in Afghanistan „Krieger des Lichts". Auch für Christen sei Afghanistan der richtige Platz, um Licht in das Dunkel zu bringen.[Quelle: Töten für den Frieden]

    Und der katholische Generalvikar Walter Wakenhut bekennt sogar  freimütig den Gottesstaat à la Augustinus als Ziel, der Einsatz und der Opfer Vieler und als ultima ratio auch des Tötens bedarf. [Quelle: Töten für den Frieden]

    Man mag die Titelfrage für provokativ und unrealistisch halten. Aber sie ist es nicht, wie der Film "Töten für den Frieden - Die Politik, die Kirche und der Krieg." Das Erste, Mittwoch, 01.12.10
    23:30 - 00:15 (45 Min.) neben einigen anderen schwerwiegenden Indizien, wie ausgeführt, nahelegt. [ARD]

    Bei Youtube finden Sie den Film: Teil 1, Teil 2, Teil 3.

    F58

    _
    Wunder I und II

    Wunder I sind echte Wunder - z.B. Jesus weckt einen Toten auf, Moses vermag das Meer zu teilen und eine Gasse zu bahnen, jemand führt einen real erlebten Dialog mit einem Verstorbenen - die im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Kenntnissen und Naturgesetzen stehen. Wunder I, also echte Wunder, gibt es nach "dem" wissenschaftlichen Weltbild nicht.

     Mit Wunder II bezeichne ich Ereignisse, die sehr unwahrscheinlich, gegen die Erfahrung überraschend und nach den bisher vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen (noch) nicht erklärbar sind, etwa wenn ein von der Schulmedizin für unheilbar krank Erklärter anlässlich einer Pilgerreise in Lourdes gesundet. Solche Fälle nennen wir Glaubensheilungen.

    F59

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    Normen und Varianten der "Gottesbeweise "
    Ontologischer Gottesbeweis I: Aus der Idee eines Gottes folge die Existenz. 
    Ontologischer Gottesbeweis II. Da alles endlich und begrenzt sei, müsse es auch ein Unendliches, Unbegrenztes geben: Gott.
    Kausaler oder Kosmologischer Gottesbeweis, z.B. nach Thomas von Aquin, Alles hat eine Ursache. Die erste Ursache heiße Gott. Das Universum muss irgendwo herkommen; es kann nicht aus dem Nichts entstanden sein. Der Schöpfer heiße daher Gott (warum Gott männlich sein soll, bleibt unklar und deutet einen Primärnarzißmus männlicher histori- scher Überlegenheit an, ist also wenig göttlich und eher allzumenschlich). 
    Teleologischer Gottesbeweis: Nachdem in der Welt Gesetze herrschen, müsse es auch einen Lenker geben. Aus der vermeintlichen Tatsache - einer möglicherweise nur vorübergehenden, dem Mensch aber ewig erscheinenden - Ordnung, wird auf eine Ordnerin geschlossen.
    Metaphysischer Gottesbeweis: Gott müsse existieren, sonst sei das Leben sinnlos.
    Psychologischer Gottesbeweis: die Idee eines Gottes könne nicht aus dem Menschen und seinem Bewußtsein kommen.
    Narzißtisch-paranoider Gottesbeweis: Es muß ein Höchstes und Allmächtiges geben. Gott müsse existieren, weil der Mensch danach verlange.
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    F60

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    Spiritualität kein Reservat der Religion 
    Jeder Mensch ist seiner Natur nach spirituell (geistig), sofern er Sinn und Wert sucht. Spiritualität ist weder eine eigentlich esoterische noch religiöse Praktik, sondern eine grundlegende Dimension des Menschseins. Damit ist Spiritualität auch kein Reservat von Gurus, Religionsstiftern, Propheten oder Priestern, sondern von jederfrau. 

    F61

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    Symptom, Syndrom, Krankheit.
    Fasst man mehrere Symptome zusammen, so spricht man auch von einem Syndrom. Eine sehr wichtige grundlegende Erkenntnis, die wir der Medizin verdanken, lautet: Hinter ein und demselben Syndrom können unter- schiedliche Krankheiten oder Störungen von Krankheitswert stecken. Wahn kann z.B. als Folge organischer Schädigungen des Gehirn, aufgrund einer sog. endogenen Psychose, etwa einer Schizophrenie, Zyklothymie (bipolar), Manie, Rahmen einer Epilepsie, Depression, Persönlichkeits- störung, als klassische Paranoia (ICD-10, F22) oder z.B. bei Stress-, Konflikt- oder Entbehrungssituationen und Isolation auftreten. Daher ist es  bei Wahnsymptomen auch sehr wichtig, eine FachärztIn für (Neurologie und) Psychiatrie hinzuziehen wie überhaupt eine enge Kooperation zwischen Medizin und Psychotherapie vielfach wünschenswert ist. 
      Querverweise: 
    • Wahn in den Diagnose Systemen
    • Krankheit, Symptom, Syndrom, Aufgabe der Heilkunde.
    • Krankheitsmodell.
    • Diagnostikproblem * Überblick.
    • Zur Definition des Wahns, Abgrenzung von Irrtum und Glaube.

    F62

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    Normal, anders, Fehler, gestört, verrückt.
    Wir neigen oft vorschnell dazu, Anderes, Fremdes als gestört oder verrückt entwertend zu beurteilen. Das ist grundfalsch und ein tiefer Mitgrund für den Unfrieden zwischen den Menschen auf der Welt. Die Kulturanthropologie und Soziologie  lehrt uns, dass es viele unterschied- liche Formen und Varianten gibt, das Leben zu gestalten. Der ebenso primitive wie falsche Egozentrismus, alles aus seiner Perspektive und von seiner Basis aus zu betrachten und - meist negativ - zu bewerten, wenn es vom Eigenen und für wertvoll Erachteten abweicht, ist leider allen Auserwählten besonders zu eigen. Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, das Andere, Fremde zunächst einmal nur anders und fremd ist und keineswegs minderwertiger, gestört oder verrückt, nur weil es für uns ungewohnt, anders, fremd ist. 
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    Anthropologie, Kulturanthropologie,  Völkerkunde, Soziologie und Sozialpsychologie als Erziehungsfächer oder in den Ethikunterricht integriert, könnte viel Gutes für die Integratation und den sozialen wie internationalen Frieden bewirken. 

    Ist Gott Amerikaner?

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    F63
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    Wahnkandidaten in der katholischen Glaubenslehre (Auswahl)
    • Ablass.
    • Auferstehung.
    • Engel.
    • Enthaltsamkeit als Gebot Gottes.
    • Erbsünde.
    • Ewiges Leben.
    • Exorzismus.
    • Fegefeuer.
    • Gottesbild. > Gott. 
    • Gottessohn.
    • Heiliger Geist.
    • Himmelfahrt.
    • Hölle.
    • Kommunikation (direkte) mit Gott.
    • Kommunion.
    • Papst (Bedeutung).
    • Paradies.
    • Taufe (Bedeutung).
    • Teufel.
    • Trinität.
    • Unbefleckte Geburt Marias.
    • Vergebung der Sünde (durch Gesandte). 
    • Wandlung: (Wein = Blut Jesus, Brot = Fleisch Jesus)
    • Wunder.
    Zur Erinnerung: > Wahndefinition.
     

    Die Wandlung (W) als Wahnsystem  Nach dem Verständis der katholischen Glaubenslehre wird während der Wandlung in der heiligen Kommunion aus dem Brot und Wein der Leib und das Blut Christi. Ein längst Toter wird also durch ein Wunder, das der Priester jeweils vollbringen können soll, erneut materialisiert, verspeist und - das Blut offenbar - getrunken. Wörtlich genom- men ergibt sich hier aus Sicht der Psy- chopathologie neben dem Auferstehungswahn eine Form des metaphysischen Kannibalismus mit nekrophiler  Tönung (Verspeisen des einerseits wieder lebendig gewordenen und andererseits schon verstorbenen Jesus). 

    In diesem Punkt unterscheiden sich Judentum  und der Islam wie nicht- katholische Varianten deutlich vonein- ander. 

     


     



    Literatur und Links (Auswahl)
    Auf der Überblicksseite Metaphsik sind viele Seiten angegeben, auf denen sich meist auch Literaturangaben finden.
     
    • Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.
    • Atheismus.
      • Geschichte des Atheismus (Minois).
      • Ludwig Feuerbach.
      • Litterature clandestine.
      • Vorteile des Atheismus.
    • Aufklärung (indirekt durch die genannten Persönlichkeit).
    • Auserwählt.
    • Auswahl - die normalpsychologischen Grundlagen des Faschismus.
    • Bann.
    • Beweis und beweisen in den Grenzwissenschaften.
    • Der Krieg und seine psychologischen Wurzeln.
    • Galerie der Revolutionäre (Der Charakter und sein Preis)
    • Gott.
      • Ist Gott Amerikaner?
    • Folter.
    • Fundamentalismus.
    • Haiti 1542. (Gottes unbequemer Freund Las Casas)
    • Kolonialisierung und Neo-Kolonialisierung.
    • Kriege im alten Testament (105).
    • Kriegsverbrechen.
    • Missionieren.
    • Nazis.
      • Himmlers auserwählte Versklavungsideologie.
    • Nordirland.
    • "Normal", "Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
    • Päpste als Hochstapler.
    • Psychische Epidemien.
    • Psychologie des Tötens. [Lit]
    • Regeln und Prinzipien für metaphysische Beratung.
    • Säkulare Auserwählte (Stucki).
    • Sexueller Mißbrauch in den Katholischen und anderen Kirchen.
    • Sinnfragen: 1, 2, 3.
    • Spiritualität.
    • Talmud.
    • Toleranz (Locke).
    • Traktat über die drei Betrüger.
    • Verbrechen im Name Christi.
    • Völkermord.
      • Armenien.
      • Kanaan (Buch Josua, Kap. 12 Zusammenfassung).
    • Wahn.
    • Wunder 1 und 2.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
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    klare direkte Sprache. Sofern Persönlichkeiten angegriffen werden, werden sie in ihrer funktionalen Rolle oder als Repräsentanten und nicht als individuelle Menschen attackiert. Natürlich können z.B. CIA-Gangster oder Wirtschaftskriminelle der Deutschland AG auch gute Menschen, Eltern, Freunde oder Nachbarn sein. > GIPT-Manifest.
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    Buch Josua, Kapitel 12 Liste der besiegten Könige.
     
      Kapitel 12    Liste der besiegten Könige.
      V. 1-6: 4Mo 21,21-35; 5Mo 2,32-37; 3,1-7; 4,46-49.

      12,1 Dies sind die Könige des Landes, die die Söhne Israel schlugen und deren Land sie in Besitz nahmen jenseits des Jordan, gegen Sonnenaufgang, vom Fluß Arnon bis zum Berg Hermon, und die ganze Steppe nach Osten zu: 12,2 Sihon, der König der Amoriter, der in Heschbon wohnte, er herrschte [über das Gebiet] von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon [liegt], und zwar von der Mitte des Flußtales an, und über das halbe Gilead bis an den Fluß Jabbok, die Grenze der Söhne Ammon, 12,3 und über die Steppe bis an den See Kinneret im Osten, und bis ans Meer der Steppe, das Salzmeer, im Osten, nach Bet-Jeschimot hin und im Süden an den Fuß der Abhänge des Pisga. 12,4 Und das Gebiet des Königs Og von Basan, von dem Rest der Refaiter, der in Aschtarot und in Edrei wohnte. 12,5 Und er herrschte über das Hermongebirge, über Salcha und über ganz Basan bis an die Grenze der Geschuriter und der Maachatiter und [über] halb Gilead [bis an] die Grenze Sihons, des Königs von Heschbon. 12,6 Mose, der Knecht des HERRN, und die Söhne Israel schlugen sie. Und Mose, der Knecht des HERRN, gab es als Besitz den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse.

      12,7 Dies sind die Könige des Landes, die Josua und die Söhne Israel schlugen diesseits des Jordan, im Westen, von Baal-Gad an in der Talebene des Libanon bis an das kahle Gebirge, das nach Seir hin ansteigt. - Und Josua gab es den Stämmen Israels zum Besitz nach ihren Abteilungen, 12,8 im Gebirge, in der Niederung, in der Steppe, an den Abhängen, in der Wüste und im Süden - die Hetiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter: 12,9 der König von Jericho: einer; der König von Ai, das neben Bethel [liegt]: einer; 12,10 der König von Jerusalem: einer; der König von Hebron: einer; 12,11 der König von Jarmut: einer; der König von Lachisch: einer; 12,12 der König von Eglon: einer; der König von Geser: einer; 12,13 der König von Debir: einer; der König von Geder: einer; 12,14 der König von Horma: einer; der König von Arad: einer; 12,15 der König von Libna: einer; der König von Adullam: einer; 12,16 der König von Makkeda: einer; der König von Bethel: einer; 12,17 der König von Tappuach: einer; der König von Hefer: einer; 12,18 der König von Afek: einer; der König von Saron: einer; 12,19 der König von Madon: einer; der König von Hazor: einer; 12,20 der König von Schimron-Meron: einer; der König von Achschaf: einer; 12,21 der König von Taanach: einer; der König von Megiddo: einer; 12,22 der König von Kedesch: einer; der König von Jokneam am Karmel: einer; 12,23 der König von Dor im Hügelland von Dor: einer; der König von Gojim zu Gilgal: einer; 12,24 der König von Tirza: einer. Alle Könige [zusammen] waren 31.

      Links (Auswahl: beachte).

      • Das Buch Josua (Online).
      • Das Buch Josua (Luther Bibel 1912 Online)
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    uebliche Wahrnehmungsquelle. Wahn kann sich auch auf Ereignisse (> Lit: z.B. Trabert, Freudemann: Dermatozoenwahn) im eigenen Körper beziehen, weshalb man hier nicht von "äußerer" Wahrnehmungsquelle sprechen würde.
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    Querverweise
    Standort: Auserwähltsyndrom und Fundamentalismus.
    *
    Querverweise Auserwählt * Überblick Arbeiten zum Thema "Auserwählt".
    Auswahl - die normalpsychologischen Grundlagen des Faschismus.
    Kant: Zum ewigen Frieden.
    Überblick Überblick und Kritik der Metaphysik, Religion, Sekten, Ideologie und Weltanschauung.

    Beweis und beweisen in Metaphysik, Esoterik und Grenzwissenschaften.
    Spiritualität Eine psychologische Untersuchung.
    *
    Suchen in der IP-GIPT mit Hilfe von Suchmaschinen, z.B. Google:

    <suchbegriff site:www.sgipt.org> Beispiel: <Auserwählt site:www.sgipt.org>
    Hier gibt Ihnen die Suchmaschine aus, auf welchen IP-GIPT Seiten der Suchbegriff  "Herrscher" vorkommt.
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *


    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Auserwähltsyndrom und Fundamentalismus. Zur Psychopathologie der monotheistischen Religionen
    unter Berücksichtigung säkular verwandter Ideologien. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/medppp/auserw/ASUF/ASuF.htm
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    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    24.06.13    Einbau Auferstehungswahn in Die Wandlung ...
    02.03.11    Literaturlinks, Zitatfundstellen bei Schneider und Heinroth eingebaut.
    01.03.11    Zusatzfolien F61, F62, F63.