Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=24.01.1998 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung  5.4.11
    Impressum: Dipl.-Psych. Dr. phil.Rudolf Sponsel * Stubenlohstr. 20  D-91052  Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Dokumentation, Evaluation, Differential-Diagnostik und Epidemiologie, und hier speziell zum Thema:

    Kritik und Alternative zur Traditionellen Diagnostik
    in der Psychopathologie (1)

    von Rudolf Sponsel, Erlangen
    Querverweise. * Literatur.

      Die hauptsächlichen traditionellen Diagnosesysteme ICD und DSM, (besser AMDP oder PSE)(L1), haben folgende Hauptmängel:

      (1) sie sind bereits an der Basis klassifizierend-kategorisierend und verlieren daher beim Verschlüsseln ihren operationalen, konkreten Bezug (falls es überhaupt einen gibt). Die Syndrom- und Krankheitszuweisungen beruhen daher nicht auf den gleichen operationalen Basisinformationen. Verlangt man z. B. die Erfüllung von 5 aus 8 Kriterien, so gibt es bereits 56 verschiedene Möglichkeiten (8 über 5 Kombinationen ohne Wiederholung) eine Borderline-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert zu bekommen (DSM-III, S. 335), die sich nach diesem Ansatz also 56fach unterscheiden kann.(2)  Nach der Verschlüsselung weiß der Computer gewöhnlich nicht mehr, welcher der 56 Untertypen vorliegt. Warum also nicht gleich die Basisinformation abspeichern und sich hierdurch resistent gegen wissenschaftliche Entwicklungen und Moden machen? Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund, es so zu machen, wie es im DSM-III und Nachfolger geschieht. Aber es gibt eine Menge vernünftiger Gründe, es so nicht zu machen.
    Bedeutungsänderung ICD-10 Z55: Völlig unverständlich und falsch ist die direkte Änderung der Bedeutung einer Diagnoseziffer wie z.B. bei der Zusatzdiagnose Z55.x:
    ICD-10 1991 Ausgabe, S. 323: "Z55.x Probleme in Verbindung mit Ausbildung und Bildung."
    ICD-10 2008 Ausgabe, S. 400: " Z55III Probleme mit Bezug auf die Ausbildung und das Lese-Schreib-Vermögen".
    Hier wurde durch das "und" und die Verbindung zum Lese-Schreibvermögen ohne jede Erklärung oder Kommentar, warum man das gemacht hat und wo die alte Bedeutung nun untergebracht ist, eine völlig neue Zusatz-Diagnose geschaffen. Wer also forscht und Gruppen nach Diagnosekriterien zusammenstellen will, hat nun ein aufwendiges Problem.

      (2) ICD und DSM sind geschlossene Systeme, vorgefaßt, begrenzt und starr und erfassen daher viele Erscheinungen gar nicht. Da sich die Wissenschaft und Therapie in ständiger Bewegung und Entwicklung befindet, müssen die Systeme daher ständig überarbeitet und überholt werden. Da in der Regel keine Transformationsprogramme angeboten werden gibt es keine Forschungskontinuität. Die MedizinerInnen der WHO wissen(3) offenbar nicht, weshalb das nötig wäre und welche gigantischen Summen hierdurch periodisch zum Fenster hinausgeworfen werden: sie sind von der Forschungswirklichkeit offenbar zu weit entrückt. So liefert jede Revision eine neue Wirklichkeitsinterpretation, derzeit extrem im Übergang vom ICD-9. zur ICD-10. Revision.

      (3) Symptome werden isoliert und abstrahiert von sozialen Kontexten und Befindlichkeiten erfaßt. Eine ökosystemische Diagnostik existiert nicht nur nicht, sie wird auch offensichtlich für unnötig erachtet. Damit ist diese Diagnostik auf ihrem Stand vor 100 Jahren.

      (4) Positive Aspekte und Ressourcenerfassung, die therapeutisch sehr wichtig sein können, sind überhaupt nicht vorgesehen.

      (5) Konstruktiv-operationale Normierungen liegen nicht vor. Die Merkmalsliste im ICD-10 ist merkwürdigerweise nicht im Klassifikationshandbuch (DILLING et al. 1991) veröffentlicht, sondern in einem Extrabuch (DITTMANN et al. 1992); dort findet sich nun seltsamerweise wiederum kein Glossar, dafür eine relativ unverständliche Kritik (S. 23) am AMDP-System, das seinerseits nun wieder ein Glossar - wie auch das PSE - und ein Minimum an ökosystemischer Diagnostik und soziologisch wichtigen Kriterien erfaßt.

      Ausführlich und kritisch zur Problematik der traditionellen Klassifikationssysteme: SCHMIDTKE, A. (1980), aus psychiatrischer Sicht KENDELL, R. E. (dt. 1978). Eine wirkliche Entwicklung wird erst dann möglich sein, wenn präzise operational normierte Begriffsbildungen das babylonische Sprachgewirr und die Folgen überwindet. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet sind der ICD und das DSM für unsere Zwecke nicht zu gebrauchen: es sind Etikettierungen, die lediglich die zwanghafte Illusion einer (Pseudo-) Ordnung suggerieren. Mit solchen Systemen wird das Chaos in der psychologischen und psychopathologischen Diagnostik nicht weniger, sondern zementiert. Freilich liegt die tiefere Grundlage für dieses Chaos im Mangel an wissenschaftstheoretischer Einsicht(4) und Disziplin einer streng normierten Elementarterminologie. Sie ist nirgendwo wichtiger als auf dem Gebiet der Psychologie und Psychopathologie, weil hier die unmittelbare phänomengegebene Kontrolle oft fehlt. Die Situation hat sich seit BLEUERs (1919) berühmt- berüchtigten Titel "Das autistisch-undisziplinierte Denken in der Medizin (und in der Psychologie fügen wir hinzu) und seine Überwindung" nicht gebessert und die neue 88-bändig konzipierte Enzyklopädie der deutschen akademischen Psychologie verstärkt das Problem anscheinend abermals, statt es zu bessern - geschweige denn endlich konstruktiv zu beseitigen.

    Der Integrative Ansatz & das Diagnose System L-PSYCHO I

      Bevor man sich hyperaktiv in die Kreation von Diagnostiksystemen stürzt oder uralte Ansätze immer wieder neu revidiert, sollte man sich - in bester methodologischer Tradition   darüber klar werden, welche Eigenschaften das Diagnosesystem haben s o l l, also welche Ziele und Zwecke man zu erfüllen trachtet.

         10 Wissenschaftlich Vernünftige Konstruktions-Kriterien
    zur GIPT-Diagnostik

      Grundprinzip unseres Ansatzes ist, daß wir zunächst unsere Ziele und Zwecke darlegen, wie ein psychotherapeutisch sinnvolles Diagnosesystem aufgebaut sein sollte.

     1. Kriterium: Originalinformation bleibt erhalten.
    Das Diagnosesystem basiert auf operational phänomenologischen - und idealiter normierten -   Elementarinformationen, die invariant gegenüber Veränderungen der Entwicklung von den Klassenbildungen der Syndrome und Krankheiten sind. Veränderungen in der Wissenschaft und Modeströmungen beeinträchtigen und zerstören die Elementarinformationen nicht, erhalten die Kontinuität, sind also informations-konservativ, damit EDV- und forschungsfreundlich und außerdem gesamtgesellschaftlich ökonomisch und sparsam.

      2. Kriterium: Beliebig ergänzungs- und anpassungsfähig
    Das System ist grundsätzlich offen und beliebig erweiterbar, damit flexibel und anpassungsfähig. Es verwendet daher keine fixen Codierungen, sondern eine einfache Kunstsprache - L-PSYCHO I -, die im wesentlichen auf der Fach- und Alltagssprache aufbaut.

       3. Kriterium: Beliebige Systeme einbind- und anwendbar
    Das System ist freundlich gegenüber allen existierenden oder künftigen Diagnosesystemen, indem es die Verwendung beliebiger Systeme durch einfache Lexikator Zuweisung z. B. Diagnostik nach AMDP, PSE, ICD-9, ICD-10, DSM-III, DSM-IV, ..., zuläßt.

        4. Kriterium: Begriffsnormierung
    Die psychologischen und psychopathologischen Grundbegriffe sind zur Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit einer strengen Normierung zu unterziehen, damit wenigstens eine paragalileische Wissenschaftsbasis geschaffen wird(5). Eine voll befriedigende wissenschaftliche Normierung ist von mir alleine natürlich nicht zu leisten, aber ich habe einen Anfang gemacht (Sponsel, R. (1995)), der in dieser Internet-Publikation fortgesetzt wird.(6) Zusatz: Die Sprachnormierung ist ein erster, die konstruktiv operationale Definition ein zweiter, sehr viel wesentlicherer Schritt zur Datensicherheit. Und dennoch muß man die Frage der Datensicherheit und Datengüte weitertreiben. Grob gesehen kann man sagen, daß für alle Informationsgewinnungsprozeduren das Problem der Objektivität, Reliabilität, Validität gegeben ist, und zwar völlig unabhängig davon, ob das in jemandes schulisches Konzept paßt oder nicht. Für jedes relevant erscheinende Datum in der Therapie stellt sich die Frage, wie sicher, zuverlässig, gültig das Datum ist. Die Medizin hat hierfür kein Problembewußtsein, keine Problemtradition, keine Methoden. Betrachtet man sich veröffentlichte Meßwerte in der Medizin, so fehlen häufig Einheiten, Angaben zur Stichprobe, Normierungen und Angaben zur Objektivität, Reliabilität und Validität. Die meisten MedizinerInnen wissen nicht einmal, was das ist. Entsprechend katastrophal zum medizinischen Problembewußtsein ist natürlich das methodische Arsenal, wie mit den Problemen umzugehen ist.

      5. Kriterium: Positiv-Diagnostik wünschenswert und möglich
    Das System versucht nicht nur Störungen, Probleme, Syndrome, Krankheiten zu erfassen, sondern für ebenso wichtig wird eine "Positiv"-Diagnostik der Ressourcen erachtet, vor allem unter therapeutischen Gesichtspunkten. Therapie kann nämlich auch "nur" dadurch geschehen, daß man die geglückten, gesunden und positiven Seiten ausdehnt und verstärkt. Die Idee ist einfach: die relative Stärkung des Positiven impliziert eine relative Schwächung des Negativen.

        6. Kriterium: Therapie-Orientierung
    Das System ist in der Hauptsache therapieorientiert, d. h. die erhobene Information soll in erster Linie dazu dienen, möglichst effektive Therapiepläne zu entwickeln und an die aktuelle Entwicklung der Therapie anzupassen.

        7. Kriterium: Beliebige Differenzierungstiefe
    Zu allen Informationen müssen beliebige Informationstiefen, je nach Einzelfallerfordernis, möglich sein.

       8. Kriterium: Minimale allgemeine Repräsentativität
    Es muß sichergestellt werden, daß eine gewisse Flächendeckung und Breitenprüfung erfolgt, nicht daß z. B. der Schlaf, die Sexualität, Geldprobleme, Gewissensbisse, Fähigkeiten oder besonders Gelungenes übersehen wird (daher unsere AAA - Ausführliche Allgemeine Anamnese).

        9. Kriterium: Beliebige Präzision möglich
    Das ist mit das schwierigste Prinzip, weil die gesamte menschliche Kommunikation sehr vielseitig und umfassend ist. Hier auch nur die wichtigsten Gesichtspunkte von menschlichen Kommunikations-, Nachrichten- und Informationssystemen zu berücksichtigen erfordert großen Aufwand. L-PSYCHO I ist zwar theoretisch schon sehr weit entwickelt. Es handelt sich hier weniger um ein Problem der Theorie als um eines der Praxis. Präzision ist nämlich sehr zeitaufwendig und daher auch sehr teuer. Hier muß man in der Praxis Kompromisse schließen (siehe unten > Prinzipien).

       10. Kriterium: Idiographische Repräsentativität
    Das individuelle Leben soll in repräsentativen Merkmalen erfaßt werden. Repräsentativ ist hierbei idiographisch zu fassen, d. h. es wird der PatientIn / ProbandIn kein von außen definiertes pseudoobjektives Raster übergestülpt, sondern es ist in die PatientIn hineinzuhorchen, sich einzufühlen, was nach ihren Werten, Zielen und Idealen für sie wichtig ist. Für eine PatientIn ist Karriere, Ehrgeiz wichtig, für eine andere mehr die Liebe, Kontakt, zwischenmenschliche Beziehung und Nähe. So mag denn die eine Kategorie im einen Fall auftauchen, im anderen hingegen nicht.

    Praxis GIPT-DS L-PSYCHO I

      Im folgenden soll die praktisch pragmatische Seite der Sprache L-PSYCHO I entwickelt werden(7). Wichtig für den derzeitigen praktischen Gebrauch ist nur die Lexikator-Funktion, um zumindest vorläufig, bis eine entsprechende konstruktiv operational ausgearbeitete  Sprachnormierung vorliegt, die gröbsten Mißverständnisquellen zu minimieren.

    (1) Psychotherapie-Diagnostisches-Vorgehen

      Diagnostiziert wird, was psychotherapeutisch relevant sein kann. Psychotherapie- Diagnostisch unterscheiden wir fünf diagnostische Hauptbereiche: (1) die Ausführliche Allgemeine Anamnese (AAA), damit nach Möglichkeit nichts übersehen wird), (2) die spezifische Syndromgenese (SSG), (3) Positiv-Diagnostik und Ressourcen (PDR), (4) therapierelevante Faktoren (TRF), (5) Sonstige, anderweitig nicht erfaßte (SNE). Hierbei orientieren wir uns an:

    (2) Praktisch Methodischen Leitprinzipien

    1. So psychotherapierelevant wie möglich nicht nur Beschwerden, Symptome, Krankheiten, sondern auch Positives, Geglücktes & Kompetenzen.
    2. So genau wie möglich und vertretbar.
    3. So klar operational definiert wie möglich unter Bezugnahme auf  LEXIKA oder Normierungen.
    4. So umfangreich wie möglich und vertretbar und nicht mehr als nötig (schwierige Gradwanderung in der Praxis).
    5. Genaue Angabe der Bedeutung durch den Lexikator LEX. "LEX" definiert ein Lexikon und damit einen bestimmten Bedeutungskontext, z. B. Bedeutungswörterbuch Duden 1970, Gesundheitsbrockhaus 1990, Peters 1984 (Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie), Pschyrembel 1993, ICD-9, AMDP-4, PSE 1982, DSM-III, L-PSYCHO I. Wird kein Lexikator verwendet, wird als Lexikon automatisch die Privatsprache der DiagnostikerIn oder KommunikatorIn angenommen. Beispiel: "LEX_ICD-9_A" besagt, daß nun das Lexikon des ICD-9 beginnt und "LEX_ICD-9_E" besagt, daß die Verwendung dieses Lexikons hier nun aufhört.




    Fußnoten
    1) Aus: Sponsel, R. (1995). Handbuch Integrativer Psychologischer Psychotherapie. Zur Theorie und Praxis der schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie. Ein Beitrag zur Entmythologisierung der Psychotherapieschulen. Mit 43 Fallbeispielen, ausführlichem Anamneseschema, Anwendungsbeispielen und Kurzbeschreibung des CST-Systems und einem 74-teiligen Reader. Erlangen: IEC-Verlag. 859 Seiten, DM 49.80.
    2) Im DSM-IV wurde die Borderline-Diagnostik noch einmal erweitert. Es sind nun 5 aus 9 Kriterien, d. h. die 56 im DSM-III äquivalent definierten Typen sind nun ganz plötzlich 126 geworden - das geht nach der Formel n!/[(n-i)!*i!], also (9*8*7*6*...)/[(9-5)!5!] = (9*8*7*6...)/[4!*5!] = (9*8*7*6)/(4*3*2*1) = 9*2*7=126.
    3) Da ich selbst programmiere und vor der Notwendigkeit stand, die Verschlüsselungen für das CST-SYSTEM zu entwickeln, sind mir sämtliche Probleme der Theorie und Praxis des Diagnostizierens und Verschlüsselns im Kontext EDV bestens vertraut, besonders auch, wenn sich ein Diagnose-System verändert. Das Ausmaß  der Inkompetenz der WHO-Verantwortlichen ist allerdings nicht mehr zu überbieten, wenn nach erfolgter - und noch dazu gravierender - Veränderung des Systems (ICD-9  -> ICD-10) noch nicht einmal Transformationsprogramme zur Verfügung gestellt werden. Hier feiert Bleulers  trefflicher Terminus vom "autistisch-undisziplinierten Denken in der Medizin" (1919) einen traurigen Triumpf.
    4) Die neuerliche Vielzahl wissenschaftstheoretischer Ergüsse in  psychosomatisch-psychopathologisch-psychotherapeutischen Werken zeigen nicht etwa einen Niveaugewinn an, sondern einen Verlust, weil man offenbar ohne jedes tiefere Verständnis nur eine oberflächliche Pflicht erfüllt. Zu einer wissenschaftlichen Abhandlung gehört neuerdings offenbar, daß man ein paar Bemerkungen über Wissenschaftstheorie verliert, um sodann zur "autistisch-undisziplinierten" Tagesordnung überzugehen.
    5) Die Wissenschaftsgesellschaften und Fachzeitschriften sollten ein strenges Regiment führen und niemanden mehr veröffentlichen, der die Begriffsnormierung ignoriert und vorgalileisches Begriffs Chaos fördert.
    6) Eine Möglichkeit wäre z. B., daß in PETERS  (1984 f) die wichtigen Ausdrücke allgemeinverbindlich normiert werden.
    7)   Die EDV-Syntax und Grammatik soll in einer späteren Spezialarbeit veröffentlicht werden. Ein Eindruck der relevanten Kategorien wird in Sponsel (1995) 4.1.7.3, S. 239 ff gegeben.
    L1) Eine umfassendere Übersicht der existierenden diagnostischen Systeme findet man neben einem auch sonst recht informativen Beitrag zur Problematik psychiatrischer Diagnostik von Mombour, W. in Möller, H. J. (1993, Hg.). Das zentrale Problem der Explikation der Zwecke und Ziele erschließt sich dem Autor jedoch nicht so, daß er verstünde, was der Kern der Kritik an der Etikettierungs-Diagnostik ist.
    ___
    ICD-10-Ausgabe 1991: Dilling, H.;  Mombour, W.; Schmidt, M. H. & Schulte-Markwort, E. (dt. 1991, engl. 1991). Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F) Klinisch-Diagnostische Leitlinien. Bern: Huber.
    ___
    Dilling, H.;  Mombour, W.; Schmidt, M. H. & Schulte-Markwort, E. (dt. 1994, engl. 1993). Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F) Forschungskriterien. Bern: Huber.
    ___
    ICD-10-Ausgabe 2008: Dilling, Horst &  Freyberger H. J. (2008, Hrsg.). Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen. Mit Glossar und Diagnostischen Kriterien ICD-10: DCR-10 und Referenztabellen ICD-10 vs. DSM-IV-TR. Herausgegeben von H. Dilling und H. J. Freyberger nach dem englischsprachigen Pocket Guide von J.E. Cooper. 4., überarb. Aufl. 2008 unter Berücksichtigung der German Modification (GM) der ICD-10. 533 Seiten, flex. Bern: Huber.




    Querverweise
    Standort: Kritik Traditionelle Psychodiagnostik.
    *
    Literatur zur Diagnostik und Differentialdiagnostik.
    *
    Überblick Diagnostik und Differentialdiagnostik in der IP-GIPT.
    • Was-Ist-Fragen in der Diagnostik. WIF-Fallstricke, Tücken und Probleme.
    • Diagnostik, Komorbiditaet und das Problem der Differentialdiagnose
    • Testtheorie der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
    • Krankheit, Symptom, Syndrom, Aufgabe der Heilkunde
    • Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell
    • Norm, Wert, Abweichung (Deviation)
    • Kausalitätsproblem
    • Der Wissenschaftsbegriff und seine aktuelle Bedeutung
    • Welten und  die Konstruktion unterschiedlicher Wirklichkeiten in der GIPT.
    • Iatrogenie - Krank durch Behandlung. Fehler, Behandlungsfehler, Kunstfehler. Ein kritischer Beitrag zur Epidemiologie des Gesundheitssystems, das selbst ein wichtiger Faktor für Krankheit und Tod ist.
    • Allgemeine und integrative Epidemiologie.
    • Übersicht - Psycho-Moden, psychische Epidemien, Epidemiologie und systemimmanente Kunstfehler.
    • Potentielle Kunst-/ Fehler aus der Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychologischen Psychotherapie. Materialien zur Qualitätssicherung mit einer Literaturübersicht.
    • Über potentielle Kunst- oder Behandlungsfehler in der Psychotherapie aus allgemeiner und integrativer Sicht. Vortrag auf der Ersten Fachtagung des IVS am Samstag den 27. Juli 2002. Festsaal, Klinikum am Europakanal. (Kunstfehler 2)

     
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    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Kritik und Alternative zur Traditionellen Diagnostik in der Psychopathologie. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Geringfügig aktualiserter Nachdruck aus (1), Kapitel 8.2, 511-513. Erlangen: https://www.sgipt.org/doceval/diag_k.htm
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    05.04.11    Kritik an der Bedeutungsveränderung Z55.