Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=25.08.1998
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 11.11.7
Impressum:
Dipl.-Psych.
Dr. phil.Rudolf Sponsel Stubenlohstr.
20 D-91052 Erlangen
Mail:
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& Copyright
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iec-verlag _Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Dokumentation,
Evaluation, Differential-Diagnostik und Epidemiologie, und hier speziell
zum Thema:
Diagnostik, Komorbidität und die Probleme der
Differentialdiagnose
Symptom, Syndrom, Störung, Krankheit
aus Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Übersicht: 1. Folge 25.8. und 28.8.1998 (organisatorisch
12.11.98)
Hilfs-Definitionen
zum Symptom und Syndrom-Begriff
in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
-
Symptombegriff: Die kleinste diagnostische erfassbare Einheit nennen
wir Symptom, z. B. Angst, Fieber, Erröten, Rötung, Ungeduld,
Gier, ...
-
Kern-Symptom: Ein Kernsymptom ist (fast) notwendig für ein
Syndrom, hat also in jedem Fall eine hohe Auftrittswahrscheinlichkeit.
-
Rand-Symptom: Ein Randsymptom tritt mit höherer Wahrscheinlichkeit
als ein Neben-Symptom auf.
-
Neben-Symptom: Ein Neben-Symptom kann, aber muß nicht auftreten.
-
Syndrombegriff: Werden mehrere Symptome zu einer höheren Einheit
zusammengefasst, sprechen wir von Syndrom.
-
Syndrome höherer Stufen: Wir unterscheiden weiterhin Syndrome
höherer Stufen: Syndrome erster Ordnung bestehen aus Symptomen,
Syndrome
zweiter Ordnung bestehen aus Syndromen 1. Ordnung usw.
-
Logik: Symptome können zu einem Syndrom auch logisch verknüpft
werden. C nur, wenn A1, A2, ... Beispiel: Wenn (A1 und A2 und A3) dann
C1 mit:
-
A1) Wenn keine innere Erkrankung vorhanden, die den Leberwert Gamma-Gt
erhöht
Und
-
A2) Wenn begruendeter Verdacht auf Alkoholproblem
Und
-
A3) Wenn Gamma-Gt grösser 28
-
C1) dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Gamma-Gt eine starke Alkoholproblematik
anzeigt
Diagnostisches Grund-Problem:
Was
ist zu diagnostizieren? Welche Sachverhalte repräsentieren eine diagnostische
"Einheit"? Produzieren diagnostische "Einheiten" ("Störungen", "Krankheiten",
"Syndrome", "Symptome") immer die gleiche Gestalten und Ausdrucksformen?
Welche Zeichen deuten auf welche Zeichen? Wie eindeutig, wie klar, wie
beständig?
Diagnostisches
Problem der Fluktuation: Viele Störungen oder Krankheiten produzieren
Symptome oder Syndrome nicht immer und beständig, sondern die relativen
Häufigkeiten schwanken. Es ist von daher gesehen faktisch sehr schwierig,
eine Störung oder Krankheit eindeutig und klar zu definieren. Was
tut man also im Einzelfall, wenn ein Symptom oder ein Syndrom fehlt? Die
internationalen Diagnosesysteme haben das Problem so gelöst, dass
sie eine Menge relevanter Kriterien festlegen und aus diesen eine minimale
Auswahl verlangen, z. B. das DSM IV für Borderline
Störungen ein Minimum von 5 aus 9 Kriterien.
Differentialdiagnostisches
Problem1): Viele Störungen oder Krankheiten
produzieren, ähnliche oder gleiche Syndrome oder Symptome, d. h. daß
viele Symptome unterschiedliche Syndrome bedeuten oder anzeigen können.
Wie können wir also sicher stellen, dass ein Symptom oder Syndrom
eine diese Störung oder Krankheit anzeigt und nicht jene oder eine
andere?
Komorbiditaets-Problem:
Viele Störungen, Krankheiten, Syndrome, Symptome können zusammen
auftreten. Eine Mensch kann ja an mehrerem leiden (Die Medizin formuliert
schwarz-humorig: Man kann Läuse und Flöhe haben).
Dies führt in der klinischen Praxis zu komplizierten Überlappungen
und zahlreichen "Sonderformen", so sich die differentialdiagnostische Komorbiditätsfrage
stellt: um welcheKonstellation handelt sich sich, welche Störungen
und Krankheiten liegen hier vor?
Klinisches Beispiel:
Differentialdiagnose zwischen Hyperaktivitäts
(ADHD)- und Borderline-Syndrom.
Es sind folgende Fälle möglich:
1) Das Syndrom der PatientIn rührt sowohl von
ADHD als auch von Borderline
2) Das Syndrom der PatientIn rührt von ADHD
aber nicht von Borderline
3) Das Syndrom der PatientIn rührt nicht von
ADHD aber von Borderline
4) Das Syndrom der PatientIn rührt weder von
ADHD noch von Borderline
Symbolisieren wir mit der Grösse der Kreise unterschiedliches Gewicht,
Anzahl oder Auspraegung von Syndromen oder Symptomen, ergeben sich folgende
Möglichkeiten:
Abbildung 1 Symptom
(Item) Konstellationen (Kombinationen)
Allgemeine
Differentialdiagnostische Komorbiditätsregel
in der GIPT
Globales Screening- und speziell ergaenzendes Baukastenprinzip
(1) Als sicherste Methode erscheint, möglichst viele Syndrome,
die zu einem besonders interessierenden Syndrom Ueberschneidungen oder
eine Komorbiditaet aufweisen koennen, zu erfassen.
(2) Um die Diagnostik damit nicht ufer- und endlos werden zu
lassen, kommt der diagnostischen Erhebungsökonomie eine
ganz besondere Bedeutung zu. Jedes Syndrom muss so sparsam wie möglich
erhoben werden. Beispiel: Siehe z.B. Konstruktion eines differentialdiagnostischen
Tests zum AD-H-D Syndrom
(3) Ergeben sich Hinweise, dass ein spezielles Syndrom möglicherweise
eine stärkere Rolle spielen könnte, kann und soll man zur
weiteren Abklärung mit einem ausführlicheren speziellen Verfahren
nachsetzen.
|
Einfaches
Formales Symptom-Syndrom-Matrix-Modell der Differentialdiagnose
in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
Das einfache Modell enthält in den Zeilen Symptome und in den Spalten
Syndrome. In der jeweiligen Zelle stehen dann im allereinfachsten Fall
1A= Symptom
vorhanden, 0A=
Symptom nicht vorhanden oder Symptomausprägungen, z.B. stark, mittel,
deutlich, wenig, gar nicht.
Z Zeichen Syndrome,
Stoerungen, Krankheiten
Merkmale
Symptome S1 S2
S3
. . . Sj
. . . Sm
Z1 Z1S1
Z1S2
Z1S3 . . . Z1Sj
.
. . Z1S m
Z2 Z2S1
Z2S2
Z2S3 . . . Z2Sj
.
. . Z2S m
Z3 Z3S1
Z3S2
Z3S3 . . . Z3Sj
.
. . Z3S m
.
. .
. . . . . . . . .
. .
. . . . . .
. . . .
. .
. . . . . .
. . . .
Zi ZiS1
ZiS2
ZiS3 . . . ZiSj
.
. . ZiS m
.
. .
. . . . . . . . .
.
. .
. . . . . . . . .
.
. .
. . . . . . . . .
Zn ZnS1
ZnS2
ZnS3 . . . ZnSj
.
. . ZnS m
Nach dem einfachen Modell der Symptom-Syndrom-Matrix ergibt sich:
Das differentialdiagnostische Problem ist theoretisch lösbar,
wenn sich alle Spalten eindeutig voneinander unterscheiden und praktisch
lösbar, wenn sich alle Spalten in der Praxis eindeutig voneinander
unterscheiden lassen.
Beachte: "Ungewichtete" Kriterien sind gleichgewichtete Kriterien.
Bemerkung:
Hier wird der Unterschied zwischen Theorie und Praxis bewusst berücksichtigt.
|
Komplexes
Differentialdiagnostisches Symptom-Syndrom-Modell
in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
Betrachtet man sich das einfache
formale Symptom-Syndrom-Matrix-Modell, so fällt auf, dass dieses
die einfache Form einer Matrix hat: es gibt n Zeilen und m Spalten.
Gegen das einfache Symptom-Syndrom-Matrix-Modell sind nun eine Reihe
von ernst zu nehmenden Einwendungen zu beachten:
(1) Im einfachsten Fall wird die Zelle einer solchen Symptom-Syndrom-Matrix
für ein Symptom den Vermerk (Codierung) Ja=1A
oder Nein=0A
haben. Hier sind dann Häufigkeit, Stärke, Situationsbedingungen,
Dauer, Entwicklung, Verlauf und mögliche andere wichtige
Kriterien nicht berücksichtigt.
(2) Viele Symptome haben unterschiedliches Gewicht. Wir haben
das oben durch die Differenzierungen Kern-,
Rand- und Nebensymptome zum Ausdruck gebracht, die im einfachen Symptom-Syndrom-Matrix-Modell
nur schwer beruecksichtigt werden können. In der Psychopathologie
Kurt
Schneiders (1973, S. 135) fand dies seinen Ausdruck in den sogenannten
Symptomen 1. Ranges für die Diagnose Schizophrenie, denen eine stärkere
Bedeutung als Symptome 2. oder minderen Ranges zuerkannt wurde.
(3) Die einfache Symptom-Syndrom-Matrix lässt keine Interpretation
für logische Verknüpfungen zwischen den einzelnen Symptomen zu
und dürfte von daher wenig realitätsangemessen sein.
Die vielfältig möglichen Verknüpfungen wollen wir im
folgenden komplexen Modell durch das Symbol Rij repräsentieren.
Die Einträge in den Zellen können wie folgt gelesen werden: Zwischen
dem Symptom i und dem Symdrom j besteht unter den Bedingungen - wie oben
unter (1)(2)(3) ausgeführt - R die Beziehung Rij.
Wir packen also unter das Symbol alle möglichen einfachen oder
komplizierten Beziehungen und Bedingungen hinein. Hierbei ist nicht berücksichtigt,
dass die einzelnen Symptome unterschiedliches Gewicht fuer die Diagnostik
eines Syndroms haben können; dieses wird das letzte, kompliziertste
aber wohl auch realitätsangemessenste Modell einbezogen.
Z Zeichen
S= Syndrome, Stoerungen, Krankheiten
Merkmale
R=
Relationen mit anderen Merkmalen
Symptome S1 S2
S3
. . . Sj .
. .
Sm
Z1 Z1S1R11
Z1S2
R12
Z1S3R13
.
. . Z1SjR1j
. . . Z1SmR1m
Z2 Z2S1R21
Z2S2
R22
Z2S3R23
. . . Z2SjR2j
.
. . Z2SmR2m
Z3 Z3S1R31
Z3S2
R32
Z3S3R33
. . . Z3Sj
R3j
.
. . Z3SmR3m
.
. .
. . . . . . . .
.
. .
. . .
. . . . . .
.
. .
. . .
. . . . . .
.
Zi ZiS1Ri1
ZiS2Ri2
ZiS3Ri3
. . . ZiSj
Rij
.
. . ZiSmRim
.
. .
. . . . . . . .
.
.
. .
. . . . . . . .
.
.
. .
. . . . . . . .
.
Zn ZnS1Rn1
ZnS2Rn2
ZnS3Rn3
.
. . ZnSj
Rnj. . . ZnSmRnm
Beispiel S1= Aufmerksamkeits Defizit
(und Hyperaktivitäts) Störung (AD-H-D)
Z1S1R11 = |
Probleme mit aufmerksam sein, aber nicht wenn etwas
gefällt oder Interesse da ist. |
Z2S1R21 = |
Grosse Probleme mit Beherrschung, Geduld und warten können,
wenn
ein wichtigeres Motiv aktiviert wurde. |
Z3S1R31 = |
Beziehungsprobleme (Freundschaften und Partnerschaften halten können),
hier z. B. unter der Bedingung [Z1S1R11
undZ2S1R21]
= erfüllt. |
Bemerkung: Beziehungsprobleme kommen bei vielen Stoerungen vor,
sind aber auch
bei AD-H-D wichtig und besonders zu sehen. Man kann aber sie aber speziell
fuer AD-H-D
nur dann zaehlen, wenn vorher spezifische AD-H-D Kennzeichen
gesichert wurden.
Gewichtetes
Komplexes Differentialdiagnostisches Symptom-Syndrom-Modell
Z Zeichen S=Syndrome,
Störungen, Krankheiten
Merkmale R= Relationen
mit anderen Merkmalen
Symptome g=
Gewicht, das dem Symptom fuer das Syndrom zukommt
S1 S2
S3
... Sj ... Sm
Z1 g11Z1S1R11
g12Z1S2
R12
g13Z1S3R13
...g1jSjR1j
...
g1mZ1SmR1m
Z2 g21Z2S1R21
g22Z2S2
R22
g23Z2S3R23
...
g2jZ2SjR2j
...
g2mZ2SmR2m
Z3 g31Z3S1R31
g32Z3S2
R32
g33Z3S3R33
...
g3jZ3SjR3j
...
g3mZ3SmR3m
. ...
... ...
... ... ...
...
. ...
... ...
... ... ...
...
. ...
... ...
... ... ...
...
Zi gi1ZiS1Ri1
gi2ZiS2Ri2
gi3ZiS3Ri3 ... gijZiSjRij
...
gimZiSmRim
. ...
... ...
... ... ...
...
. ...
... ...
... ... ...
...
. ...
... ...
... ... ...
...
Zn gn1ZnS1Rn1
gn2ZnS2Rn2
gn3ZnS3Rn3 ... gnjZnSjRnj
...
gnmZnSmRnm
Beispiele:
(1) Schlafstörungen:
Im GIPT AD-H-D Test
haben wir vier Items zu folgenden Schlafstörungen erfasst: (a) Einschlafen,
(b) Durchschlafen, (c) Erholungswert des Schlafes, (c) Alpträume.
Diese Schlafstörungen können unterschiedliches Gewicht für
verschiedene Syndrome haben. Charakteristisch für eine schwerere Depression
ist z. B. das frühe Aufwachen und nicht mehr richtig einschlafen können.
Das ist aber auch typisch fuer eine sorgenvolle Lebenssituation. Ist z.
B. unsicher, ob die Beantwortung der Depressionsitems eine Depression anzeigen,
kann z. B. zusätzlich das Durchschlaf-Item zur weiteren Abklärung
herangezogen werden.
(2) Die Symptome 1. Ranges
für das Vorliegen einer Schizophrenie nach Kurt
Schneider (101973, S. 135): "Gedankenlautwerden, Hoeren
von Stimmen in der Form von Rede und Gegenrede, Hoeren von Stimmen, die
das eigene Tun mit Bemerkungen begleiten, leibliche Beinflussungserlebnisse,
Gedankenentzug und andere Gedankenbeeinflussungen, Gedankenausbreitung,
Wahnwahrnehmung, sowie alles von andern Gemachte und Beeinflusste auf dem
Gebiet des Fühlens, Strebens (der Triebe) und des Wollens. Wo derartige
Erlebnisweisen einwandfrei vorliegen und keine körperlichen Grundkrankheiten
zu finden sind, sprechen wir klinisch in aller Bescheidenheit von Schizophrenie."
Literatur (Auswahl)
Siehe bitte auch: Literatur
zur Definitionslehre. Methodisch ist zur Differentialdiagnose vor die
multivariate Daten-, vor allem die Diskriminanzanalyse
geeignet.
-
Abel, Ulrich (1993). Die Bewertung diagnostischer Tests.
Stuttgart: Hippokrates.
-
Bärschneider, Max (1996,
16.A.). Kleines Diagnostikon. Differentialdiagnose klinischer Symptome.
Berlin: de Gruyter.
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Boehringer (1976). Praxis aurea
Almanach. Das Syndrom. Ingelheim.
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Cabot,R. C.& Ziesche (dt.
Bd. I. 1914, Bd. II. 1925). Differentialdiagnose. Berlin: Springer.
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W.; Schmidt, M. H. & Schulte-Markwort, E. (dt. 1991, engl. 1991). Internationale
Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F) Klinisch-Diagnostische
Leitlinien. Bern: Huber.
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Dilling, H.; Mombour,
W.; Schmidt, M. H. & Schulte-Markwort, E. (dt. 1994, engl. 1993). Internationale
Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F) Forschungskriterien.
Bern: Huber.
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H. H. (1992, Hg.).Psychiatrische Diagnostik nach ICD-10 - klinische Erfahrungen
bei der Anwendung. Ergebnisse der ICD-10-Merkmalslistenstudie. Bern: Huber.
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Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen. Deutsche
Bearbeitung: K. Koehler & H. Saß, . Weinheim: Beltz.
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Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen. Deutsche
Bearbeitung: Henning Saß, Hans-Ulrich Wittchen, Michael Zaudig. Göttingen:
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Fisseni, H.-J. (1990). Lehrbuch der psychologischen Diagnostik.
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Fydrich, Thomas; Renneberg, Babette, Schmitz, Bernt &
Wittchen, Hans-Ulrich (1997). SKID II. Strukturiertes Klinisches Interview
für DSM-IV. Achse II: Persönlichkeitsstörungen Interviewheft.
Eine deutschsprachige , erweitere Bearbeitung der amerikanischen Originalversion
des SCID II von: First, Michael B.; Spitzer, Robert L.; Gibbon, Miriam;
Williams, Janet B.W. & Benjamin, Lorna. Göttingen: Hogrefe.
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Schneider, Wolfgang; Freyberger, Harald J.; Muhs, Aribert
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Diagnosis and classification according to ICD-10, Chapter V. Series: Monographie
zur "Zeitschrift fuer Psychosomatische Medizin und Psychoanalyse", Nr.
17. Goettingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
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Sponsel, Rudolf (2002). Handbuch der AD-H-D-Diagnostik und
Differentialdiagnostik bei Erwachsenen. AD-H-D-Test, verbale Grundschul-Zeugnis-Analyse,
DSM-IV-Rückblick mit Teilleistungsschwächen, Alltagsauswirkungen
und Lebenszufriedenheitskurve. Differentialdiagnostische Diskussion und
Fallbesprechungen, auch schwieriger Komorbiditäts-, Grenz- und Problemfälle.
Erlangen: IEC-Verlag. Wire-O Ringbindung DIN A4.
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der medizinisch-klinischen Symptome. Lexikon der klinischen Krankheitszeichen
und Befunde. 2 Bde. Muenchen: Reinhardt.
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Westmeyer, H. (2004). Die sogenannte
Krise der psychologischen Diagnostik: Erinnerungen an die 70er Jahre des
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Westmeyer, H. (2005). Wissenschaftstheoretische
Grundlagen: Klassifikation, Ätiologie und Diagnostik. In M. Perrez
& U. Baumann (Hrsg.), Lehrbuch Klinische Psychologie - Psychotherapie
(3. Auflage, S. 54-67). Bern: Huber.
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Westmeyer, H. (2006). Wissenschaftstheoretische
und erkenntnistheoretische Grundlagen. In F. Petermann & M. Eid (Hrsg.),
Handbuch der Psychologischen Diagnostik (S. 35-45). Göttingen: Hogrefe.
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Westmeyer, H. (2009). Wissenschaftstheoretische
Aspekte. In J. Margraf & S. Schneider (Hrsg.), Lehrbuch der Verhaltenstherapie,
Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen (3. Aufl.,
S. 47-62). Heidelberg: Springer.
-
Wittchen, Hans-Ulrich; Zaudig, Michael. & Fydrich, Thomas.(1997).
SKID Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV Achse I und II
Handanweisung. Göttingen: Hogrefe.
_
Glossar, Anmerkungen, Endnoten
1) Die psychologisch-diagnostischen Lehrbuecher
werden weitgehend von akademischen "WissenschaftlerInnen" geschrieben und
beherrscht, die ihren Gegenstand offenbar nicht persoenlich kennen, sonst
waere nicht erklaerbar, weshalb so viele Buecher das Problem der Differentialdiagnose
nicht erwaehnen, problematisieren, nicht nach Loesungen suchen und keine
Loesungen anbieten.2) Wir bestreiten
diesen KollegInnen ihre Wissenschaftlichkeit, weil zur Wissenschaftlichkeit
dazu gehoert, dass man seinen Gegenstand moeglichst gruendlich kennt. Zwei
Gruende erklaeren dies:
(1) In Deutschland gehoert es offenbar zum guten wissenschaftlichen
Ton, praktisch-empirisch ohne jede Erfahrung zu sein und manche waehnen
sich gerade dann als besonders wissenschaftlich, je weniger sie von ihrem
Gegenstand tatsaechlich wissen. (2) Die straefliche Vernachlaessing der
Definitionslehre in der wissenschaftstheoretischen Grundkursen, sofern
denn ueberhaupt welche gehalten werden, fuehrt nicht nur zu fehlendem Problembewusstsein,
sondern zu regelrechter Unfaehigkeit, das Definitionsproblem angemessen
zu handhaben.
Obwohl die Medizin und Psychopathologie traditionell
methodologisch ein noch viel schlechteres Niveau als die Psychologie hat,
gibt es kaum ein Medizinbuch, dass das Problem der Differentialdiagnose
nicht irgendwo beruehrt. Nach theoretischen Grundlagenwerken sucht man
allerdings auch dort meist vergeblich. Auch von Komorbitität (zugleich
Auftreten mehrerer Stoerungen oder Krankheiten) scheinen die Psychologen
wenig mitbekommen zu haben.
2) Folgende Buecher haben den Begriff
Differentialdiagnose bzw. Differentialdiagnostik nicht in ihrem
Sachregister: H. Westmeyer (1972). Logik der Diagnostik; das von
R. Heiss (31971) herausgegebene Handbuch "Psychologische Diagnostik"
Bd. 6, das von R. S. Jäger und F. Petermann (1992) herausgegebene
Lehrbuch "Psychologische Diagnostik", das von R. Meili (51971)
verfasste "Lehrbuch der Psychologischen Diagnostik", die von Davison &
Neale (31988) herausgegebene "Klinische Psychologie" und das
"Lehrbuch der psychologischen Diagnostik" von H.-J. Fisseni (1990).
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
1) GIPT=
General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
Querverweise
Standort: Probleme der Differentialdiagnose und
Komorbidität.
* Definiere
Syndrom bei Google * Definiere
Symptom bei Google * Krankheitsbegriff
in der IP-GIPT *
Komorbidität.
Wort,
Begriff, Bedeutung, Geschichte, Anwendung und Probleme in Psychodiagnostik
und Psychotherapie.
Kritik und Alternative zur Traditionellen Diagnostik
in der Psychopathologie * Testtheorie
der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
Krankheit, Symptom, Syndrom, Aufgabe
der Heilkunde * Bio-Psycho-Soziales
Krankheitsmodell * Norm,
Wert, Abweichung (Deviation)
Kausalitätsproblem*
Der
Wissenschaftsbegriff und seine aktuelle Bedeutung
* Welten
und die Konstruktion unterschiedlicher Wirklichkeiten in der GIPT.
Iatrogenie - Krank durch Behandlung.
Fehler, Behandlungsfehler, Kunstfehler. Ein kritischer Beitrag zur Epidemiologie
des Gesundheitssystems, das selbst ein wichtiger Faktor für Krankheit
und Tod ist * Allgemeine
und integrative Epidemiologie * Übersicht
- Psycho-Moden, psychische Epidemien, Epidemiologie und systemimmanente
Kunstfehler * Potentielle
Kunst-/ Fehler aus der Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychologischen
Psychotherapie. Materialien zur Qualitätssicherung mit einer Literaturübersicht.
*
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Probleme
der Differentialdiagnose und Komorbidität aus Sicht der Allgemeinen
und Integrativen Psychotherapie. Internet Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT. Erlangen:
https://www.sgipt.org/doceval/difdiag0.htm
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* Anregungen und Kritik willkommen
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11.11.07 Erg. Lit.
05.04.06 Layout. Beginn Lit-Liste.