Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=17.02.2019
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 13.01.23
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20
D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaft,
Bereich Wissenschaftstheorie, und hier speziell zum Thema:
Elemente wissenschaftlicher und
sachlicher Texte
Kleines Wissenschaftsvokabular
und -Glossar
mit Signierungsvorschlägen
Beispiele,
Dokumente und Materialien.
Verteilerseite Gebrauchsbeispiele.
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Zum Geleit:
_
|
"... Nun müssen diejenigen,
welche ihre Gedanken untereinander austauschen
wollen,
etwas voneinander verstehen;
denn wie könnte denn,
wenn dies nicht stattfindet,
ein gegenseitiger Gedankenaustausch (...)
möglich sein?
Es muß also jedes Wort (...) bekannt sein
und etwas, und zwar eins
und nicht mehreres, bezeichnen;
hat es mehrere Bedeutungen,
so muß man erklären,
in welcher von diesen man das Wort gebraucht.
..."
Aus: Aristoteles (384-322) Metaphysik.
11. Buch, 5 Kap., S. 244
(Rowohlts Klassiker 1966)
|
Leider verstehen viele Philosophen,
Juristen, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaftler auch nach
2300 Jahren Aristoteles immer noch nicht, wie Wissenschaft elementar funktionieren
muss: Wer wichtige Begriffe gebraucht, muss sie beim ersten
Gebrauch (Grundregeln
Begriffe) klar und verständlich erklären und vor allem auch
referenzieren
können, sonst bleibt alles Schwall und Rauch (sch^3-Syndrom).
Wer über irgendeinen Sachverhalt etwas sagen und herausfinden will,
der muss zunächst erklären, wie er diesen Sachverhalt begrifflich
fasst, auch wenn dies manchmal nicht einfach ist. Wer also über Gewissheit
etwas sagen und herausfinden will, der muss zunächst erklären,
was er unter "Gewissheit" verstehen will. Das ist zwar nicht einfach, aber
wenn die Philosophie eine Wissenschaft wäre und und die PhilosophInnen
Aristoteles ernst nehmen würden, dann hätten sie das in ihrer
2300jährigen Geschichte längst zustande bringen müssen.
Im übrigen sind informative Prädikationen mit Beispielen und
Gegenbeispielen immer möglich, wenn keine vollständige oder richtige
Definition gelingt (Beispiel Gewissheit
und Evidenz). |
Zusammenfassung - Abstract
- Summary
Diese Arbeit ging aus meinen Arbeiten zu Begriffsanalysen,
Sprachanalysen
(Kommunikation,Verstehen),
Denkanalyse und zur
Sprachkritik
hervor. Sie soll der Vereinheitlichung und Vervollständigung des Signierungssystems
für Texte und Aussagen dienen, Redundanzen und Mehrfach- bzw. unterschiedliche
Signierungen für gleiche Sachverhalte vermeiden.
Inzwischen haben sich zwei
Paradigmata (T und K) für die Textanalyse herausgestellt, die streng
voneinander zu trennen sind:
T Kürzel für Textelement. Im Text wird
ein Sachverhalt beschrieben und thematisiert, er
kann erklärt werden, woher er kommt, welche Folgen oder Wirkungen
sich aus ihm ergeben, womit er zusammenhängt, wie er entsteht, sich
verändert und vergeht, unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen,
welche Bedeutung man ihm für dieses oder jenes beimisst. Und der Text
kann spezifische einzelne Elemente enthalten wie z.B. eine Definition,
eine Gesetzmäßigkeit oder besondere Bedingungen u.v.a.m.
Wird im Text ausgeführt, dass ein Sachverhalt unklar, unscharf
oder unbestimmt ist, so wird das Textelement mit Tuuu
gekennzeichnet.
K Kürzel für Kritik an einem Textelement.
Hier werden Textelemente kritisiert und dann z.B. mit Kuuu
als unklar, unscharf, unbestimmt gekennzeichnet.
_ Wird der Platzhalter " _ " signiert, bedeutet die Signatur
sowohl T als auch K. > Wittgenstein.
Die Signaturen enthalten vorneweg einen " _ " Unterstrich. Dieser Unterstrich
dient als Platzhalter für T (Textanalyse) und für K (Textkritik).
Das Kürzel T oder K sagt also, ob sich die Signatur auf die Textanalyse
(T) oder auf die Textkritik (K) bezieht.
Auf dieser Seite wird angestrebt, die grundlegenden
Elemente und Bausteine wissenschaftlicher oder auch sachlicher Texte zu
erfassen, mit Beispielen zu dokumentieren, zu beschreiben und mit einem
Signierungskürzel zu versehen. Das ist sehr viel Arbeit, die daher
nur Zug um Zug erfolgen kann und im Laufe der Zeit ergänzt, vertieft,
erweitert und mit immer mehr Beispielen belegt wird. Die Nagelprobe des
Systems besteht in der Demonstration seiner Anwendung. Hier wird nicht
allgemein und abstraktTaaA
über Textanalyse und Textkritik geschrieben, sondern konkret, operational
und praktisch, nachvollzieh- und kontrollierbar Textanalyse und Textkritik
betrieben. Damit wird die Auseinandersetzungs- und Klärungskultur
maximiert.
Noch nicht befriedigend geklärt
ist die Frage, wie Lesbarkeit und Signierungen vereinbart werden können.
Das Kürzelsystem hat den Vorteil, dass man unmittelbar erkennen oder
erahnen kann, worum es bei der Signierung geht, z.B. dass eine hinreichende
Bedingung thematisiert Tbhin
oder kritisiert Kbhin wird oder,
wenn der Index an der fünften Stelle auf "?" endet, dass etwas für
unklar befunden wurde. Aber die flüssige Lesbarkeit eines Textes wird
durch viele Kürzel in einem Text u.U. erschwert.
Hauptfehler in sachlichen
und wissenschaftlichen Texten
Das wissenschaftliche Grundparadigma ist die Sachverhaltsbeschreibung
und die Sachverhalte zueinander in Beziehung setzen. Das hat eine gewisse
Ähnlichkeit mit der Denkdefinition:
denken
heißt geistige Modelle bilden oder/ und zueinander in Beziehung setzen.
Damit sind auch die Hauptfehlerquellen schon bestimmt, nämlich die
Sachverhaltsbeschreibung und die Beziehungen zwischen Sachverhalten.
Hauptfehler sind fehlende, falsche oder unzulängliche
Begriffs- und Sachverhaltsbestimmungen. Allgemein-abstrakte Worte beherrschen
die Veröffentlichungen. Meist fehlt es an operationalen
Merkmalen und Referenzierungen, nämlich
sagen, wie und wo man die Aussageinhalte in der Welt finden kann.
Zu den elementaren Fehlern gehört auch, aus der Tatsache, dass
man einen Sachverhalt nicht findet, zu schließen, es gäbe ihn
nicht. Dieser Fehler ist vor allem in der Hirnforschung (> Kardinalfehler)
sehr verbreitet.
Signierungen
einzelner Sprachelemente (alphabetisch, nicht systematisch geordnet):
Ein Text besteht aus mindestens einem Zeichen.
Bei
der Signierung eines Textsachverhaltes _ sind zwei Fälle, hier T und
K zu unterscheiden:
_ Der Unterstrich als Platzhalter für T (Textanalyse) oder K
(Textkritik)
T Kürzel für Textelement.
K Kürzel für Kritik an einem Textelement.
Metakategorien
_...L Kürzel für Metakategorie an letzter
Stelle "L"
Für die meisten wissenschaftlichen oder
sachlichen Textelemente wiederholen sich (Standard-) Beurteilungen oder
Bewertungen etwa wie folgt:
_...0 "0" kennzeichnet etwas Fehlendes,
etwas, das gar nicht da, nicht vorhanden ist.
_...? "?" kennzeichnet Unklares.
_...+ "+" kennzeichnet Richtiges.
_log+ "log+" kennzeichnet logisch Richtiges, also
der Form nach.
_emp+ "emp+" kennzeichnet empirisch Richtiges, also dem
Inhalt nach.
_...- "-" kennzeichnet Falsches.
_log- "log-" kennzeichnet logisch Falsches, also der Form
nach.
_emp- "emp-" kennzeichnet empirisch Falsches, also dem
Inhalt nach.
_...f "f" kennzeichnet Fragliches
_...u "u" kennzeichnet Unvollständiges.
Zwar da, aber nicht vollständig.
_...e "e" Sachverhalt erörtert.
_...k "k" Sachverhalt kritisiert, T
im Text, K Kritik am Text.
Signierungssachverhalte
und Kürzel alphabetisch gelistet
Ziel ist, für jede Signierung mindestens ein Beispiel aus Texten
anzugeben, auch wenn das Kriterium der Signierung trivial erscheint (Analyse,
Argument, Bedingung, ...) . Das Beispiel ist zugleich der Beweis und die
Rechtfertigung für die Erfassung des Kürzels.
Allgemeines Signierungsverfahren
Jeder Text muss signierfähig sein: entweder gibt es eine Signierung,
die angewendet werden kann oder es wird eine geschaffen.
_
_aaA Kürzel für allgemein-abstrakte
Ausdrucksweise, nicht mit Zahlen, Daten, Fakten operational präzisiert,
auch nicht durch Hin- oder Querverweise, wo man nähere Bestimmungen
finden kann. > DIE Sprache.
_abl Kürzel
für Ableitung oder Herleitung. T im Text, K Kritik am Text.
_abl0 Kürzel
für fehlende Ableitung oder Herleitung. > Rätselhafter
Patient, Groesse
des Gehirns,
_ablF Kürzel
für fragliche Ableitung oder Herleitung. > Rätselhafter
Patient, Groesse
des Gehirns, .
_abl? Kürzel
für unklare Ableitung oder Herleitung. > Rätselhafter
Patient, Groesse
des Gehirns,
_ablN Kürzel
für nachvollziehbare Ableitung oder Herleitung.
_abl- Kürzel
für falsche Ableitung oder Herleitung.
_abl+ Kürzel
für richtige Ableitung oder Herleitung.
Abduktion
_Abd Kürzel
für Abduktion,
eine von C.S. Peirce neben Induktion und Deduktion entwickelte wissenschaftliche
Methode zum Bilden von eklärenden Hypothesen, heute im Rahmen der
Theorien des Schlusses
auf die beste Erklärung.
Abstrahieren; abstrakt
(sein); Abstraktion; Abstraktionsklasse; Abstraktionsprinzip, intuitives;
Abstraktionsschema, Abstraktionstheorie, Abstraktum, Abstraktor, Funktor,
Lamda-Operator
Traditionell bedeutet abstrakt_AbTh
1) etwas, was den Sinnen nicht zugänglich bzw. nicht direkt wahrnehmbar
ist, worauf nicht konkret gezeigt werden kann, typisch etwa ein Allgemeinbegriff
wie z.B. Baum, Recht, Kirche, Wirklichkeit, Wahrheit; 2) im Begrifflichen
verallgemeinern (Merkmale weglassen) oder differenzieren von Merkmalen
(hinzufügen). 3) eine Konstruktion intelligenten Geistes. Im Duden
(Abruf 30.08.2021)
heißt es zur Bedeutung: "1) die wesentlichen, gesetzmäßigen
o. ä. Züge aus etwas Konkretem, sinnlich Wahrnehmbarem ableitend.
Beispiele abstrakte Begriffe, abstraktes Denken; 2) sich [nur] im Gedanklichen,
Theoretischen bewegend [und keinen unmittelbar feststellbaren Bezug zur
Wirklichkeit habend] Beispiele abstraktes Wissen, die Lehrsätze waren
ihm zu abstrakt. ..."
-
_AbHiT Kürzel
für traditionell verstandenes abstrahieren. Traditionell bedeutet
abstrakt: 1) etwas, was den Sinnen nicht zugänglich bzw. nicht direkt
wahrnehmbar ist, worauf nicht konkret gezeigt werden kann, typisch etwa
ein Allgemeinbegriff wie z.B. Baum, Recht, Kirche, Wirklichkeit, Wahrheit;
2) im Begrifflichen verallgemeinern (Merkmale weglassen) oder differenzieren
von Merkmalen (hinzufügen); 3) eine Konstruktion intelligenten Geistes.
-
_AbHLP Kürzel
für abstrahieren nach der konstruktiven Erlangen Schule des Philosophierens
(Kamlah & Lorenzen, Janich): "
-
_AbIo Kürzel
für Abstraktion ohne nähere Spezifikation.
-
_AbKl Kürzel
für Abstraktionsklasse, Kondakow (1978)Wörterbuch der Logik:
">Äquivalenzrelation II"
-
_AbLOp Kondakow
(1978)Wörterbuch der Logik: "Lambda-Operator: von A. CHURCH
eingeführte Symbolik für den Übergang von den Werten einer
Funktion (>Abbildung) zu dieser Funktion selbst."
-
Abstraktionsprinzp
Abstraktionsprinzp > Tarski, Weyl, Menne
Abstraktionstheorien
-
_AbTh Kürzel
für Abstraktionstheorien. Traditionell bedeutet abstrakt
1) etwas, was den Sinnen nicht zugänglich ist, worauf nicht konkret
gezeigt werden kann.; 2) im Begrifflichen von Merkmalen absehen, wodurch
eine neue Klasse gebildet wird., was allerdings auch dann geschieht, wenn
man ein Merkmal hinzunimmt.
-
_AbThK Kürzel
für konstruktive Abstraktionstheorie.
Lorenzen (1987), S. 161 (hier
fett statt gesperrt): "Die Abstraktionsmethode liefert uns die Möglichkeit,
so zu reden, a1s ob wir über neue Gegenstände (abstrakte
Objekte) redeten — obwohl wir nur in neuer Weise über die bisherigen
Gegenstände (konkrete Objekte) reden. Z.B. reden wir „abstrakt“ über
Zahlen,
Begriffe (Relationen) und Sachverhalte, statt „konkret“ über
Zählzeichen, Prädikatoren (mehrstellige Prädikatoren) und
Aussagen zu reden. ... ". S. 163: "Diese Beschränkung der Aussagen
auf invariante Aussagen ist das, was wir Abstraktion nennen.""
Janich (2014), Sprache
und Methode, S. 148: "Danach ist es sinnvoll, das Abstraktionsverfahren
auch allgemein zu charakterisieren: Abstrakta werden aus Konkreta dadurch
gebildet, dass über letztere invariant bezüglich einer Äquivalenzrelation
gesprochen wird. Dabei bedeutet die Invarianz die Unveränderlichkeit
von Aussagen bezüglich wahr und falsch." Anmerkung RS: Hier ist nicht
ganz klar, ob "Abstrakta" nicht "Abstraktoren" heißen sollte und
was nun "Konkreta" genau sind (Wörter, Zeichenketten)?
Die konstruktive Abstraktionstheorie
wurde von Lorenzen 1962 für den Konstruktivismus neu entdeckt und
begründet und 1993 von Siegwart in Frage gestellt: Diskussion (Thiel,
Hartmann) in der Zeitschrift für Philosophische Forschung. Im Rahmen
dieser Diskussion hat Dirk Hartmann in Auseinandersetzung mit Siegwart
die konstruktive Abstraktionstheorie ausführlich dargelegt: Ist die
konstruktive Abstraktionstheorie inkonsistent? Abgesehen von den aufgedeckten
Inkonsistenzen, die für Nichtlogiker nur schwer verständlich
und nachvollziehbar sind, überzeugt mich die konstruktive Abstraktionstheorie
nicht (obwohl ich als Student, Nebenfach Philosophie in Erlangen, sozusagen
mit ihr aufgewachsen bin), sie wirkt in vielen Beispielen
nicht nur künstlich, sondern abwegig. Ein Begriff ist für die
allermeisten Denkenden eben nicht das Synonyme an verschiedenen Termini
(K&L 1973, S.87: "Synonyme Termini stellen denselben Begriff dar").
Und ganz sicher ist mehr als fraglich, S. 86: "Ein Begriff ist also nicht
ein „gedankliches Gebilde“, das der Verlautbarung im Wort vorausginge,
sondern zunächst nichts anderes als ein Terminus; jedoch abstrahieren
wir von der beliebigen Lautgestalt eines Terminus, wenn wir ihn „Begriff“
nennen." Natürlich kommt vor jedem Reden oder Schreiben das Denken,
der Geist, das Reich der Begriffe.
_AbDef Kürzel
für Definition durch Abstraktion.
Zur Geschichte mathematische Definition
durch Abstraktion:
(1) Weyl (1928/1966), S. 25: "Das
Prinzip der Definition durch Abstraktion finde ich bei Leibniz angedeutet
in dem fünften der Briefe an Clarke. Er sagt da (Auswahl Cassirer,
I, S. 185): „Im übrigen habe ich es hier ungefähr so gemacht
wie Euklid', der, da er den Begriff des geometrischen Verhältnisses
im absoluten Sinne nicht recht definieren konnte, bestimmte, was unter
jenen Verhältnissen zu verstehen ist.“ Und kurz vorher (a. a. O.,
S 83): „Der Geist aber ist mit dieser Übereinstimmung nicht zufrieden;
sucht eine Identität, ein Ding, das wahrhaft dasselbe wäre, und
er stellt es sich wie außerhalb der Subjekte vor.“ In der Mathematik
ist das Prinzip erst im 19. Jahrhundert, und zwar in der vielgestaltigsten
Form, zu entscheidender Wirksamkeit gekommen. In seiner Allgemeinheit bewußt
formuliert findet es sich bei Pasch (1882) an einer schon oben zitierten
Stelle, noch klarer bei Frege, Die Grundlagen der Arithmetik, Breslau
1884, §§ 63—68. Vgl. ferner Helmholtz, Zählen und
Messen 187), Wissenschaftliche Abhandlungen Bd. 3, S. 377.
(2) Dubislav (1931 3.A./1981 mit
Vorwort K. Essler), S. 45ff (gesperrt hier fett): "§ 30, Im Rahmen
der von uns sogenannten Fregeschen Theorie haben wir schließlich
noch diejenigen Operationen zu behandeln, die man nach einem vermutlich
auf G. Peano zurückgehenden Sprachgebrauch 2) Definitionen
durch Abstraktion nennt, mit deren Eigenschaft aber schon Leibniz,
jedenfalls teilweise, vertraut war.3)
Unter einer
sogenannten „Definition durch Abstraktion“ 4) versteht man eine Definition
bzw. Pseudodefinition, vermittels deren hinsichtlich eines Systems von
Grundvoraussetzungen einer Disziplin einem neu einzuführenden Symbole,
sagen wir V, dadurch ein Gegenstand als die Bedeutung von V zugeordnet
wird, daß man vereinbart: Mit V werde hinsichtlich des betreffenden
Systems von Voraussetzungen das „ideale Objekt“, um den Weylschen
Ausdruck 5) zu benutzen, bezeichnet, das allen und nur denjenigen Gegenständen
gemeinsam ist, zwischen denen eine bestimmte, innerhalb des Systems herstellbare
sowohl transitive wie symmetrische Relation R gilt, deren Feld nicht die
Nullklasse ist.
2) G. Peano,
Notations de Logique Mathimatique, 1894, S. 45.
3) Vgl. Leibniz,
Ausgabe E. Cassirer, Philos. Bibliothek, Bd. I, S. 185ff
4) Vgl. auch
noch C. Burali-Forti, Logica matematica, 2.Aufl., 1919, S.350if.; L. Couturat,
Die Prinzipien der Mathematik, Deutsche Ausgabe, 1908, S.44; W. Dubislav,
Über die Definitionen durch Abstraktionen, Archiv für systematische
Philosophie und Soziologie, 1929; B. Russell, Principles of Mathematics,
1903, S. 114, 219ff.
5) e) Vgl. H.
Weyl, Philosophie der Mathematik und Naturwissenschaft, 1926, S. l0/11."
-
_AbThMLP Kürzel
für Abstraktionstheorie in Metzler Lexikon Philosophie (Abruf 30.8.21):
"thematisiert das Verhältnis von sinnlich-materialen Gegebenheiten
und der auf diese bezogenen Begrifflichkeit. In Frage stehen Status und
Genese der für jede Erkenntnis vorauszusetzenden Allgemeinbegriffe:
Sowohl mathematische Gegenstände wie Allgemeinbegriffe müssen
erst durch einen intellektuellen Akt durch Bezug auf das sinnlich Wahrnehmbare
konstituiert werden und können nicht selbst direkt aus der sinnlichen
Erfahrung stammen. Sofern die Begriffe allgemein sind, stellen sie das
Ergebnis eines geistigen Erkennens dar, das entweder von den sinnlichen
Qualitäten zugunsten der bloß formalen Kennzeichnung (wie bei
mathematisch-geometrischen Gegenständen) oder von einigen als unwesentlich
erachteten sinnlichen Qualitäten absieht und die wesentlichen, für
alle Einzelexemplare geltenden Merkmale herausstellt. Für die Position
des Nominalismus gilt, dass sich derart gebildete Allgemeinbegriffe immer
nur auf individuelle Gegenstände beziehen können und keinerlei
Annahmen über die Existenz allgemeiner Gegenständlichkeit oder
Klassen außerhalb des Bewusstseins rechtfertigt."
Abstraktor > Abstraktionstheorien.
-
_AbKut Kutschera,
Franz von (1972) Wissenschaftstheorie II, 6.2 Definition durch Abstraktion,
S. 476-491, S. 478 [PDF]:
"Eine Definition durch Abstraktion ist also immer eine Definition
mit Hilfe von Begriffen. Es gibt kein Verfahren, wie man durch Abstraktion
allein von Objekten zu Begriffen kommt; immer werden andere
Begriffe bereits vorausgesetzt."
-
_AbOrK Kürzel
für Abstraktor in der konstruktiven Abstraktionstheorie_AbThK
>
Ähnlichkeit (Weyl 1928/1966,
S. 24), Aussage (Janich 2001, S. 134), Begriff
(invariant gegenüber Laut- und Zeichengestalt: verwendungsgleiche
bzw. synonyme Termini stellen denselben Begriff dar, Janich 2014, S. 148ff;
Inhetveen 2003, S. 105: Begriff als Abstraktor 2. Stufe), Funktion
(Inhetveen 2003, S. 102), Gegenstand (Gehtmann 2005, S. 263),
Handlungsschema
(Kamlah & Lorenzen 1973, S. 100: "Machen wir Aussagen über Handlungen,
die invariant sind hinsichtlich zufälliger Eigenschaften dieser Handlungen,
dann sprechen wir über die Handlungen als Handlungsschemata."),
Klasse
(Kamlah & Lorenzen 1973, S. 93f, invariant bezüglich eines
Kriteriums oder Gleichheit hinsichtlich eines Kriteriums), Kongruenz
(Weyl 1928/1966, S.), Länge (invariante Rede bezüglich
Längengleichheit, Janich 2014, S. 148), Melodie (Inhetveen
2003, S. 102), Menge (Lorenzen & Schwemmer 1973, S. 160),
Richtung
(Inhetveen 2003, S. 102; Kutschera 1972, Wissenschaftstheorie II, S.477),
Sachverhalt
(Inhaltsgleichheit von Aussagen, Janich 2014 S. 150ff), Tatsache
(Janich 2014 S. 150ff), Terminus (Kamlah & Lorenzen 1973,
S. 102), Wert (Inhetveen 2003, S. 101), Wortverlauf
(eines Satzes, Kamlah & Lorenzen 1973, S. 101), Zahl (invariante
Rede bezüglich Zählgleichheit, Janich 2014, S. 145: "Man sagt
dann auch traditionell, das Wort ‚Zahl` bezeichne einen abstrakten Gegenstand
oder
ein Abstraktum. Und in der Tradition, logische Wortsorten mit einem lateinischen
Terminus der Endung -or zu benennen, heiße das Wort ‚Zahl'
ABSTRAKTOR.").
-
_AbOrMLP Kürzel
für Abstraktor in Metzlers Lexikon Philosophie (Abruf 28.08.21)"Abstraktor.
auch Komprehensor oder Lambda-Operator, Bezeichnung für einen Funktor,
mittels dessen ein Prädikat all den Individuen zugeordnet wird, auf
die dieses bestimmte Prädikat zutrifft. Seine Anwendung auf eine Aussageform
ergibt eine Klasse."
-
_AbPrI Kürzel
für intuitives Abstraktionsprinzip nach Kondakow (1978) Wörterbuch
der Logik: "Abstraktionsprinzip, intuitives, auch Einschränkungsprinzip.
Prinzip, aufgrund dessen jede Aussageform P (x) eine bestimmte Menge A
definiert, deren Elemente genau die Gegenstände a sind, für die
P (a) eine wahre Aussage ist (> [Lit]154. S. 16 bis 17)."
-
_Abs Kürzel
ohne nähere Spezifikation für abstrakt sein.
-
_AbSch Kürzel
für Abstraktionsschema.
-
Hoffmeister 1955: "Abstraktionsschema, in der Logistik
das Schema zur Einführung idealer Gegenstände. Liegt eine Gleichheitsrelation
vor, so behandelt man gleiche Gegenstände als Namen für denselben,
hierdurch definierten idealen Gegenstände z. B. Ziffern als Namen
für Zahlen."
-
_AbUm Kürzel
für Abstraktum, für einen abtrakten Sachverhalt.
-
Lit-Erg:
Stuhlmann-Laeisz, Rainer () Invarianztheoretische
Überlegungen zu Freges Definition durch Abstraktion Aus dem Buch Logik
und Mathematik. In () Logik und Mathematik. https://doi.org/10.1515/9783110887792.130
Franz von Kutscheta Wissenschaftstheorie
II Grundzüge der allgemeinen Methodologie der
empirischen Wissenschaften
_alle ohne nähere Spezifikation. Das Wort
"alle" ist wie die meisten Worte
ein Homonym [1,
2,
3,
4,
5,
] und enthält mehrere Begriffe u.a. mit folgenden Hauptbedeutungen
(siehe bitte auch was
heißt alle bei den natürlichen Zahlen), > Alle
und Jeder.
-
_allej jeder
beliebige einzelne aus einer (definierten) Gesamtheit: Für jeden gilt
...
-
_allek zusammen
aus einer (definierten) Gesamtheit, die Kardinalzahl (Anzahl): So viele
sind es.
-
_allep als potentiell unendliches
Fortfahren können, z.B. 1,2,3, ...
-
_allea tatsächlich angebbare
(nicht nur aufzählbare=anzählbare)
-
_alleg zusammen
als Ganzes oder Gesamtheit, die Elemente zu einer Menge zusammen gefasst
(bislang in zwei bekannten Hauptformen: mathematisch und soziologisch/sozialpsychologisch),
z.B. die Gesamtheit der natürlichen Zahlen.
-
_alles zusammen
als Summe aller Teile, z.B. 1+2+3=6.
-
_alle? sonstiges alle, keines
der angeführten (j, k, p, a, g, s).
Allein
_Allein Kürzel
für eine Zustands- oder Lebensform ("single"), nicht zu verwechseln
mit einsam, denn es gibt viele Menschen, die gern
allein sind und die damit verbundene Freiheit schätzen.
_Allt Kürzel
für Alltag ohne nähere Spezifikation.
_ana Kürzel
für Analyse, T im Text, K Kritik am Text.
Analystisches
Urteil nach Kant > siehe bitte Urteile
nach Kant.
Ändern
Grundlegender Begriff in Wissenschaft und Leben.
In Sprachlexika oft zirkulär, also falsch erklärt, oft mit vielen
Verschiebebahnhöfen nur schein-erklärt. Ändern
ist ein allgemeinverständlicher Grundbegriff, der in der Alltagskommunikation
selten Probleme macht. Der Begriff ist einfach durch normative Beispielhandlungen
über anders und gleich
einzuführen.
_Änd Kürzel
für ändern ohne nähere Spezifikation. Man kann nicht alles,
aber sehr vieles ändern, worauf man Einfluss hat.
Anders (und gleich)
Anders ist ein allgemeinverständlicher Grundbegriff, die in der
Alltagskommunikation selten Problem macht. Der Begriff ist einfach durch
normative Beispielhandlungen über gleich und anders
einzuführen: (1) ---, (2) ---, (3) +-+-, (4) +--,
(5) -+-, (6) --+, (7) ++-, (8) -++, (9) +++, (10) +++. (1) und (2)
sind gleich, ebenso (9) und (10). Man kann auch noch die
Zeit einbeziehen, indem man den Stand der Veränderung z.B. für
jede Zeiteinheit ermittelt. Die Schreibweise des Hilfszeitwörtchens
"ist" oder "Ist" am Satzbeginn hat sich die letzten 100 Jahre nicht verändert.
_And Kürzel
für anders ohne nähere Spezifikation.
Anfang
_Anf Kürzel
für Anfang ohne nähere Spezifikation. Grundlegende Verlaufskategorie.
> wesentlich bei Reichenbach.
-
_AnfP Kürzel
für Anfangsproblem beim Aufbau einer Wissenschaftssprache. > Kamlah/Lorenzen.
Ausgangsbasis ist die natürliche Umgangssprache. Hierzu: Friedemann,
Johannes (1981) Kritik konstruktivistischer Vernunft. Zum Anfangs- und
Begründungsproblem bei der Erlanger Schule. München: Fink.
_AP Kürzel
für aussagepsychologischen Sachverhalt ohne nähere Spezifikation
_AP01 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 01
_AP02 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 02
_AP03 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 03
_AP04 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 04
_AP05 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 05
_AP06 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 06
_AP07 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 07
_AP08 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 08
_AP09 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 09
_AP10 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 10
_AP11 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 11
_AP12 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 12
_AP13 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 13
_AP14 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 14
_AP15 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 15
_AP16 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 16
_AP17 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 17
_AP18 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 18
_AP19 Kürzel
für aussagepsychologisches Kriterium 19
_APK Kürzel
für aussagepsychologische Konstanz ohne nähere Spezifikation.
_APK0 Kürzel
für keine Angabe zur aussagepsychologischen Konstanz.
_APK? Kürzel
für fragliche oder unklare aussagepsychologische Konstanz.
_APK- Kürzel
für falsche Angabe zur aussagepsychologischen Konstanz.
_APK+ Kürzel
für richtige Angabe zur aussagepsychologischen Konstanz.
_APKu Kürzel
für unvollständige Angabe zur aussagepsychologischen Konstanz.
_APKK Kürzel
für aussagepsychologische Konstanz im Kerngeschehen.
Argument
Argumente (A.e.) dienen im Allgemeinen der Begründung, womit die
Definition von Argument (A.) auf Begründung verschoben wurde und sich
die Katze in den Schwanz beißt. Eine Begründung beruht auf einem
Grund
oder mehreren Gründen, so dass hier ein weiterer Begriffsverschiebebahnhof
eingerichtet wurde. In diesem allgmeinen Sinn kann man definieren: Ein
Argument enthält einen Grund oder Gründe.
Im Historischen Wörterbuch der Rhetorik
(HWR) wurde ausgeführt:
"A. Unter A. versteht man einerseits den Grund, der eine strittige
Annahme glaubwürdig macht (oder als Element eines logischen Beweises
ihre Haltbarkeit zwingend erweist), andererseits das ganze Argumentationsschema
(Prämissen und Konklusion), das der Begründung bzw. dem Beweis
zugrundeliegt. ...
B, I. Im Rahmen der Rhetorik werden alltagssprachliche A. seit der
Antike als Gründe beschrieben, die das
Zutreffen einer strittigen Annahme mehr oder weniger plausibel machen."
Eine Sonderbedeutung hat Argument in der Mathematik.
Dort bedeutet es gewähnlich den Wert einer Varible. x= 1, 2, 3, ...,
also 1, 2, 3 sind "Argumente" für x.
-
_arg Kürzel
für Argument ohne nähere Spezifikation. T im Text, K Kritik am
Text.
-
_argB Kürzel
für Argument als Teil einer Begründung wie im HWR ausgeführt.
Aufmerksamkeit
Wichtiger Grundbegriff der Psychologie, insbesondere
der allgemeinen und Lernpsychologie und in vielen Anwendungsbereichen (Verkehrspsychologie,
Klinische Psychologie, AD-H-S, Arbeitspsychologie, ...). Es ist nützlich
drei wichtige Aufmerksamkeitshandlungen unterscheiden: freischwebende Aufmerksamkeit,
gerichtete Aufmerksamkeit und vderichte Aufmerksamkeit = Konzentration.
-
_auf Kürzel
für aufmerken, Aufmerksamkeit ohne nähere Spezifikation.
-
_aufF Kürzel
für frei schwebende Aufmerksamkeit.
-
_aufG Kürzel
für gerichtete Aufmerksamkeit.
-
_aufK Kürzel
für Konzentration (verdichtete und gerichtete Aufmerksamkeit).
-
_abem Kürzel
für bemerken, merken, erfassen, mitbekommen.
außen > innen. Wichtiger
allgemeiner, wissenschaftlicher und psychologischer Grundbegriff (Ichgrenzen),
der in der Kommunikation gewöhnlich keine Probleme bereitet. In der
Psychopathologie kann die Frage: kommt etwas aus mir oder von Außen
bedeutsam sein. Die Ichgrenzen sind verwischt und der Mensch kann zutiefst
verunsichert sein oder extrem und unerschütterlich von etwas überzeugt
sein, was seine Umwelt nicht teilt..
Außenwelt > Begriffsanalyse
nach konkret, allgemein, abstrakt.
Die allermeisten Menschen gehen von einer realen Außenwelt aus,
die unabhängig von ihnen existiert. Diese Position heißt in
der Philosophie Realismus, die extreme Gegenposition, wonach die Welt ein
Produkt des ICH ist, Solipsismus. Die allermeisten Menschen sind Realisten.
Es scheint sich praktischer damit zu leben und es gibt ein sehr gewichtiges
Argument gegen den Solipsismus: wenn die Welt ein Produkt des ICHs ist,
warum kann dann ICH dann das Weltgeschehen nicht beeinflussen, lenken und
steuern?
Aussage
_aus Kürzel
für Aussage (Proposition). Aussagen haben einen Wahrheitswert. T im
Text, K Kritik am Text. > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_ausN Kürzel
für normative Aussage. > Eine
juristische Sicht zum Werturteilsstreit.
_aut Kürzel fürAutonomes
Subjekt. Konstruierte Begriffe wie selbständig handelnde Subjekte
darstellen > BMautonS.
> Magnetischer Schutzschild
...
Autopoiesis Selbsterschaffung
und Selbstorganisation.
Unklare und dubiose Begriffschöpfung durch Maturanas () aus dem
Umfeld konstruktiver biologischer Systemtheorie.
_awa Kürzel
für Auswahl ohne nähere Spezifikation. T im Text, K Kritik am
Text.
_axi Kürzel
für Axiom oder Postulat. T im Text, K Kritik am Text.
B
_baum Kürzel
für Baum. Allgmeinbegriff mit vielen konkreten Repräsentationen.
Eine botanische Definition im garten-treffpunkt (Abruf
09.07.22): "In diesem Lexikon ist ein Baum eine mehrjährige Samenpflanze
mit einer dominierenden, vollständig verholzenden Spross-Achse bzw.
einem Stamm". In dieses Definition gehen mehrere Abstrakte ein: mehrjärig,
Samenpflanze, dominierend, verholzend, Sprossachse. "Stamm" ist hingegen
ebenfalls ein Allgemeinbegriff. Wikipedia (Abruf 09.07.22): "Als Baum wird
im allgemeinen Sprachgebrauch eine verholzte Pflanze verstanden, die aus
einer Wurzel, einem daraus emporsteigenden, hochgewachsenen Stamm und einer
belaubten Krone besteht." Belaubte Kronen gibt es hierzulande im Winter
nicht. In der IP-GIPT Begriffslehre heißt ein Baum eine Planze mit
Stamm , Ästen, Zweigen und Wurzel im Boden. Diese Merkmale des Allgemeinbegriffs
Baum findet sich in jeder konkreten Baumrepräsentation. Das ist ein
Grund dafür, dass sich ein Allgemeines im individuell Konkreten findet.
_b Kürzel
für Bedingungen ohne nähere Spezifikation. T im Text, K Kritik
am Text.
_bnot notwendige
Bedingung. T im Text, K Kritik am Text. > wesentlich
bei Reichenbach.
_bhin hinreichende
Bedingung. T im Text, K Kritik am Text.
_baeq notwendige
und hinreichende Bedingung (äquivalent). T im Text, K Kritik am Text.
_bnor Normalbedingungen.
T im Text, K Kritik am Text.
_brah Rahmenbedingungen.
T im Text, K Kritik am Text.
Bedürfnis(se)
Klassifizierung der Bedürfniskürzel:
_bbB.. Besondere Beziehung zwischen
Bedürfnis und ...
_bd.. Direkte Bedürfniszuordnung
ohne besondere Klassifikationsspezifizierung.
_bdm.. Differenzierung nach
Bedürfnismerkmalen.
_bdaK.. Bedürfniszuordnungen
zu allgemein-abstrakten Konstruktionen.
_bdKl.. Bedürfniszuordnungen
zu Klassen, Gruppen ... .
_bdS.. Besondere Bedürfnisspezifikationen.
_bbB.. Besondere Beziehung zwischen
Bedürfnis und ...
_bek Kürzel für Bekehrung.
Im Allgemeinen Annahme eines anderen Glaubens meist im Religiösen.
Besondere
Beziehung zwischen Beduerfnis und ...
_bbBBf Besondere
Beziehung zwischen Bedürfnis und Bedürfnisbefriedigung. In Fisch,
S. 61
Direkte
Bedürfniszuordnungen ohne besondere Klassifikationsspezifizierung.
-
_bd Kürzel
für Bedürfnis ohne nähere Spezifikation > J.S. Mill
Teilband
1, S. 10, 12, 20, 22, 31, 48.
-
_bda Kürzel
für Bedarf > Bülow
S. 78: "Bedarf ist die auf
Grund des >Lebensstandards oder einer bestimmten >Lebenshaltung in Erscheinung
tretende, als ein Ganzes begriffene und gegliederte Menge von der Bedürfnisbefriedigung
dienenden Mitteln."
-
_bdaRO Rangordnung
des Bedarfs. In Fisch
S. 62: "Der Konsument muß entscheiden, welche Bedürfnisbefriedigung
für ihn am dringlichsten ist, d. h., er muß eine entsprechende
Rangordnung des Bedarfs aufstellen.
"
-
_bdAbl Kürzel
für Ablehnung des Bedürfnisbegriffs > Brodbeck
Zitat Mises S. 852.
-
_bdAG Kürzel
dafür, dass in arbeitsteiligen Gesellschaften immer weniger Bedürfnisse
durch das Erzeugnis eigener Arbeit befriedigt werden können SmithI.S.
31.
-
_bdAS Kürzel
für Bedürfnis bei Adam Smith, der ihn als Grundbegriff verwendet
und nicht weiter definiert. > Smith
I. und II.
-
_bdB Kürzel
für Bedürfnisbefriedigung ohne nähere Spezifikation.
> Böhm-Bawerk
(1921), S. 256, 264, 272
-
_bdBaV Kürzel
für Bedürfnisse als Vorteile > SmithI.S.
20a.
-
_bdBk Kürzel
für Bedürftigkeit ohne nähere Spezifikation. Bedürftigkeit
wird von Möller
2017, S. 10 von Bedürfnissen unterschieden.
-
_bdBke Kürzel
für existenzielle Bedürftigkeit > Möller
2017, S. 10
-
_bdBbAt Kürzel
für mehr Bedürfnisbefriedigung in arbeitsteilig entwickelten
Gesellschaften als in einfachen Völkern > SmithI.S.2f
.
-
_bdBgu Kürzel
für Begierde als unerfülltes Bedürfnis > Brodbeck
S. 854.
-
_bdBm Kürzel
für Befriedigungsmittel für menschliche Bedürfnisse. > Böhm-Bawerk
S. 254 "Die Nutzung ist eben gerade so wie ein Sachgut ein Befriedigungsmittel
menschlicher Bedürfnisse"
-
_bdBu Kürzel
für unmittelbare Bedürfnisbefiriedigung. > Böhm-Bawerk
(1921), S. 127 "... dient im Gegensatz zur unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung."
> J.S. Mill
Teilband
1, S. 47., J.S. Mill
Teilband
2, S. 538,
-
_bdBuB Kürzel
Unterscheidung Bedürfnisse und Bedürftigkeit > Möller
2017, S.10 "Bedürfnisse oder auch Motive sind Wünsche, die über
die Bedürftigkeit hinausgehen. ... "
-
_bdEbZ Kürzel
Bedürfnis "als Erstreben bestimmter Zustände" > Paulsen
(1959), S. 114.
-
_bdGos Kürzel
für Bedürfnislehre Gossens ("Gossens Gesetze" - die bestenfalls
Hypothesen sind) ohne nähere Spezifikation > Gossen.
-
_bdGos1 Kürzel
für Gossens 1. "Gesetz" > Gossen.
-
_bdGos2 Kürzel
für Gossens 2. "Gesetz" > Gossen.
-
_bdGrad Kürzel
für Bedürfnisgrad > SmithI.S.
78.
-
_bdInd Kürzel
für Individualbedürfnisse. > Duden,
Miegel
(2010), S. 172..
-
_bdKap
Kürzel für die Bedeutung des Kapital für die Bedürfnisbefriedigung,
Wirtschaftswissenschaft > Böhm-BawerkKapital
und Kapitalzins S. 207.
-
_bdKD Kürzel
für die Kerndefinition Bedürfnis: einen Mangel erleben mit dem
Streben, diesen zu beseitigen. > Bülow,
Dichtl
& Issing, Mühlbradt,
Möller,
Sellien.
-
_bdKol Kürzel
für Kollektivbedürfnisse im Sinne von Bedürfnissen, die
viele Individuen haben. Hier werden also nicht einem Kollektiv oder einer
Gemeinschaft Bedürfnisse zugeordnet (> _bdKlKol),
sondern vielen einzelnen. > Duden:
"Kollektivbedürfnisse sind Notwendigkeiten oder Wunschvorstellungen,
die von vielen Menschen empfunden werden,". So auch
Cuhel
1907, S. 105, § 148.
-
_bdLbB Kürzel
für Lebensbedürfnisse von Bettlern, fast ganz vom Wohlwollen
gutherziger Mitmenschen abhängig > Smith
I. S. 20b.
-
_bdMax Kürzel
für die Behauptung für das Streben nach maximaler Bedürfnisbefriedigung
(Belege werden gewöhnlich nicht angegeben). > Dichtl
& Issing, S. 186f
-
_bdMisD Kürzel
für von Mises-Dogma, Nationalökökonimie 1970, S. 71, wonach
nur solche Sachverhalte Bedürfnisse sein können, die "Ziel des
Handeln sind oder werden können", erscheint zu strenge und eng. >
Brodbeck (2012) Zitat Mises.
-
_bdNBA Kürzel
für den Nutzen eines Produkts für fremde Bedürfnisse, es
könne nur durch ihren Austausch bewiesen werden > Marx
Das Kapital I, S. 101a.
-
_bdNeu Kürzel
für ein neues Bedürfnis > Marx
Das Kapital I, S. 121.
-
_bdNeuP Kürzel
für durch einen Produzenten neu hervorgerufenen Bedürfnis
> Marx
Das Kapital I, S. 121.
-
_bdOGk Kürzel
für Bedürfnis als ökonomische Grundkategorie > Brodbeck
Zitat Lujo
Brentano, S. 853: " „Ausgang aller Wirtschaft ist das Bedürfnis.
Der Mensch empfindet Bedürfnisse. Diese rufen seine wirtschaftliche
Tätigkeit hervor. Ihr Ziel ist die Befriedigung der Bedürfnisse“11,""
> Paulsen (1959), S. 115: "Alles Wirtschaften zielt auf die Befriedigung
von Bedürfnissen"
-
_bdPreis Kürzel
für den Preis der Bedürfnisse (Bedürfnisbefriedigungen)
SmithI.S.
199.
-
_bdPrZ
Kürzel für den Zusammenhang des Preises von den Bedürfnissen
(Nachfrage) neben Zahlungskräftigkeit und ... > Böhm-Bawerk
Kapital und Kapitalzins S. 142.
-
_bdSp Kürzel
für die unaufhebbare Spannung zwischen knappen Mitteln und unbegtrenzten
Bedürfnissen. > Paulsen
(1959), S. 115.
-
_bdUN
Kürzel für die Unterscheidung zwischen Bedürfnis und Nachfrage
> Möller
2017, S.10.
-
_bdV Kürzel
für vielseitige Bedürfnisse > Marx
Das Kapital I,, S. 125
-
_bdVkr Kürzel
für die Verfügungskraft über die Bedürnisbefriedigung.
Smith
I.S.222.
-
_bdUBR Kürzel
für umfangreiche Bedürfnisse einer nur geringen Menschenzahl
(der Reichen) > Smith
I. S.6f
-
_bdUns Kürzel
für anerzogene Bedürfnisunsicherheit > Miegel
(2010), S. 172: "Ihnen wurde das, was sie für ihre Bedürfnisse
halten, in jungen Jahren übergestülpt, und sie hatten nie
Gelegenheit, für sich selbst herauszufinden, was ihnen gemäß
ist und was nicht."
-
_bdW Kürzel
für den Zusammenhang Bedürfnis und Wert; unserer Bedürfnisse
bestimmen der Wert der Dinge oder Sachverhalte. > Böhm-Bawerk
(1921), S. 56 "Da der Wert das Verhältnis ist, in dem die Sachen
zu unseren Bedürfnissen stehen, ..." > Marx
Das Kapital I, S. 173.
-
_bdWAS Kürzel
wirklicher Wert der Arbeit nach Smith.
Er besteht darin, wieviele Bedürfnisse und Annehmlichkeiten sich jemand
für das Geld, das er durch Arbeit verdient, leisten kann. "Der
Arbeiter ist reich oder arm, gut oder schlecht belohnt, je nach dem wirklichen,
nicht dem nominellen Preise seiner Arbeit."
-
_bdWP Kürzel
für Bedürfnisse Warenproduzent > Marx
Das Kapital I, S. 145
-
_bdz Kürzel
für zahlreiche Bedürfnisse > Brodbeck
Zitat Roscher S. 851.
Beduerfnismerkmale
_bdm Kürzel
für Bedürfnismerkmal(e) ohne nähere Spezifikation.
-
_bdmA Kürzel
für Bedürfnisse können mehr oder minder ausgeprägt
sein, verschiedene Stärken haben
-
_bdAeq Kürzel
für die Bedürfnisäquivalente Ware, Geld > Marx
Das Kapital I, S. 150.
-
_bdmAk Kürzel
für gegenwärtige (aktuale, aktuelle) Bedürfnisse J.S.
Mill
Teilband
3, S. 1000.
-
_bdmB Kürzel
für werden Bedürfnisse erfüllt, stellt sich meist
ein Befriedigungsgefühl ein (Zufriedenheit)
-
_bdmGr Kürzel
für die Begrenztheit der Bedürfnisse -v im Widerspruch zu Bülow
- zu Marshall
> Zitat Brodbeck S. 852.
-
_bdmBes Kürzel
für Bedürfnis als Besitz, wie wenn man Güter besitzt >
Brodbeck
Zitat Roscher S. 851.
-
_bdmD Kürzel
für Bedürfnisse können unterschiedlich dringlich
sein
-
_bdmDw Kürzel
für weniger dringliche Bedürfnisse > J.S. Mill
Teilband
3, S. 818.
-
_bdmE Kürzel
für Bedürfnis als das zur Erhaltung der Existenz der Menschen
Notwendige und Erforderliche > Ehlert,
Möller
2017, S. 10., J.S. Mill
Teilband
1, S. 13 (Luft als notwendigstes Bedürfnis).
-
_bdmEm Kürzel
für Bedürfnisse werden empfunden > Dichtl
& Issing S. 186f.
-
_bdmF Kürzel
für Bedürfnismerkmal fühlen (Bedürfnisse werden gefühlt),
weshalb Fühlstörungen angemesene Bedürfnisbefriedigung erschweren.
-
_bdmFdM Kürzel
für Fortschritt der Menschheit > Bülow
S. 78 "weitgehend durch Ausdehnung, Verfeinerung und sozialen Ausgleich
der B.befriedigung."
-
_bdmG Kürzel
für Grundbedürfnis > Conway
(2015), S. 199, > Möller
2017 S. 10.
-
_bdmGue Kürzel
für Bedürfnis nach Gütern
-
_bdmGwA Kürzel
für gewöhnliche Bedürfnisse der Arbeiter > J.S. Mill
Teilband
3, S. 1068
-
_bdmH Kürzel
für: Bedürfnisse können eine Bedürfnishierarchie
bilden > Conway
(2015), S. 199
-
_bdmKD Kürzel
für kritische Differenzerung des Bedarfsbegriffs > Brodbeck
Zitat Wirz
S. 552: Einmal als die "Summe der Bedürfnisse, zum anderen [als] die
Summe der Güter ihrer Befriedigung bezeichnet. ..."
-
_bdmRis Kürzel
für Bedürfnis für "innersubjektive Relation" > Marshall
> Zitat Brodbeck S. 852.
-
_bdmPO Kürzel
für Präferenzordnung der Bedürfnisse > Dichtl
& Issing S. 186f
-
_bdmP Kürzel
für Bedürfnisse können periodisch wiederkehren >
Paulsen
(1959), S. 115: "Die meisten Bedürfnisse sind wiederkehrend."
-
_bdmR Kürzel
für
Bedürfnis-Relationen >
Brodbeck Zitat Wirz
S. 852.
-
_bdmRob Kürzel
für Robinson-Definition von Bedürfnissen Brodbeck Zitat
Wirz
S. 852: ""
-
_bdmS Kürzel
für Bedürfnis als etwas Subjektives >
Bülow
S. 78.
-
_bdmT Kürzel
für teilbares Bedürfnis, das nach und nach befriedigt
werden kann. Cuhel
(1907) § 232 S.163, ursprünglich von Böhm-Bawerk
eingeführt.
-
_bdmTh Kürzel
für Bedürfnistheorie, Theorie der Bedürfnisse > Zitat Brodbeck
Zitat
Lujo
Brentano S. 853.
-
_bdmTSO Kürzel
für Bedürfnis als "transzendente Spannungsbeziehung zwischen
Subjekt und Objekt" Robinson-Definition
> Brodbeck Zitat Wirz S. 852.
-
_bdmTag Kürzel
für tägliches Bedürfnis, J.S. Mill
Teilband
2, S. 708.
-
_bdmV Kürzel
für Bedürfnisvielfalt: es gibt viele unterschiedliche
Bedürfnisse und damit Bedürfnisqualitäten >
Brodbeck
Zitat Marshall S. 852.
-
_bdmZ Kürzel
für Bedürfnisbefriedigung kann als Maß für
Ausgeglichenheit und Zufriedenheitheit dienen
-
_bdmU Kürzel
für unteilbares Bedürfnis > Dichtl
& Issing S. 186f
-
_bdmUb
Kürzel für unbegrenzte Bedürfnisse > Bülow
S. 78., im Widerspruch z.B. zu Marshall
> Zitat Brodbeck S. 852. Fisch,
S. 61.
Bedürfnisse allgemein-abstrakter
Konstruktionen
Allgemein-Abstrakte Konstruktionen sind meist keine Lebeswesen und
haben daher auch keine Bedürfnisse, evtl. einen Bedarf. Man versteht
oft, was gemeint ist, aber in wissenschaftlichen Kontexten sollte man genau
sein (>Sprachkritik
Sch^3-Syndrom).
-
_bdaKAuf Kürzel
für Bedürfnis einer Aufgabe > Pentzel
(2005), S. 43 (Zitat und damit Sprachgebrauch Lenin): "Unsere
gesamte praktische Arbeit, alle unsere Handlungen müssen den Bedürfnissen
dieser
Hauptaufgabe untergeordnet werden."
-
_bdaKBtr Kürzel
für Bedürfnisse der Betriebe > Pentzel
(2005), S. 68. "... Die Preisplanung orientierte sich nicht an den
”Bedürfnissen“ der Betriebe, sondern an denen der Volkswirtschaft.
"
-
_bdaKDorf Kürzel
für Bedürfnis eines Dorfes S. 46: "Summe für die
Bedürfnisse des Dorfes "
-
_bdaKKapital
Kürzel für Bedürfnisse des Kapitals > Pentzel
(2005), S. 8.: "... r möge sich nach den Bedürfnissen
des Kapitals richten ..."
-
_bdaKVW Kürzel
für Bedürfnisse der Volkswirtschaft > Pentzel
(2005), S. 68.
-
_bdaKKrieg Kürzel
für Bedürfnisse des Krieges > Pentzel
(2005), S. 68 Zitat: "... Die
Bedürfnisse des
Krieges durchdrangen die Wirtschaft in immer entscheidenderem und umfassenderem
Maße."
-
_bdaKSAk Kürzel
für "... die Bedürfnisse der sozialistischen Akkumulation
und des Kapitalaufbaus.". > Pentzel
(2005), S. 68 (Zitat Wosnessenski).
Beduerfnisse
von Gruppen, Gemeinschaften, Gesellschaften, Institution, Klasse, Organisationen,
Staaten und andere Konstruktionen
-
_bdKl Kürzel
für Bedürfniss einer Gruppe, Gemeinschaft, Gesellschaft, Institution,
Klasse. Fiktional-analoge Anthropomorphisierung. Klassen, Gruppen, Gesellschaften,
Institutionen sind keine autonomen Wesen, die Bedürfnisse fühlen
oder haben, aber kann ihnen welche zuschreiben oder zuordnen. Man sollte
nur wissen, dass man sich hier in einer konstruierten, fiktionalen Welt
befindet (haben, sein und zuordnen, zuschreiben).
Beispiele > Marx
in MEW Bd. 1, S. 118f. und Perikles Zitat ("Staatsbedürfnisse")
S. 77; > Ehlert.
-
_bdKlErd Kürzel
für Bedürfnis der Erde (Klima, Erderwärmung). Falsche Anthropomorphisierung
und Projektion.
-
_bdKlBer Kürzel
für Berufsbedürfnisse > Bülow
S. 78.
-
_bdKlFam Kürzel
für Bedürfnis einer Familie
-
_bdKlGem Kürzel
für Gemeindebedürfnisse, Marx
in MEW Bd. 1., S. 175
-
_bdKlGwes Kürzel
für Bedürfnisse des Gemeinwesens > J.S. Mill
Teilband 3, S. 958.
-
_bdKlGK Kürzel
für Bedürfnis einer (gesellschaftlichen) Klasse
-
_bdKlGes Kürzel
für Bedürfnis einer Gesellschaft, Marx
Das Kapital I, S. 87.
-
_bdKlSges Kürzel
für Bedürfnisse der sozialistischen Gesellschaft > Pentzel
(2005), S. 12: "... Die sozialistische Gesellschaft hat zu produzieren,
um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. ...""
-
_bdKlGru Kürzel
für Bedürfnis einer Gruppe oder Gemeinschaft.
-
_bdKlIns Kürzel
für Bedürfnis einer Institution (z.B. Ministerium, Gericht, Behörde)
-
_bdKlKap
Kürzel für Privatbedürfnisse der Kapitalisten Marx
Das Kapital II, S. 66
-
_bdKlKl Kürzel
für Klasssenbedürfnisse > Bülow
S. 78.
-
_bdKlar Kürzel
für Bedürfnisse der arbeitenden Klassen > J.S.
Mill Teilband 2, S. 386.
-
_bdKlMh Kürzel
für Bedürfnis der Menschheit, z.B. nach Überleben
-
_bdKlN Kürzel
für Bedürfnisse einer Nation > Marx
Das Kapital I, S. 159. (Zitat Le Trosne)
-
_bdKlKol
Kürzel für Kollektivbedürfnisse > Bülow
S. 78.
-
_bdKlNat Kürzel
für Bedürfnis der Natur. Falsche Anthropomorphisierung.
-
_bdKlOef
Kürzel
für öffentliches Bedürfnis > SmithI.S.
62.
-
_bdKlOrg Kürzel
für Bedürfnis einer Organisation (z.B. Partei, Verband)
-
_bdKlSta Kürzel
für Staatsbedürfnisse, Marx
in MEW Bd. 1, Perikles Zitat ("Staatsbedürfnisse")
-
_bdKlSt Kürzel
für Standesbedürfnisse > Bülow
S. 78.
-
_bdKlTier Kürzel
für Bedürfnis der Tiere (Tierwohl)
-
_bdKlVolk Kürzel
für Volksbedürfnisse, Marx
in MEW Bd. 1, S. 161, > SmithI.S.7:
"die wichtigstens Bedürfnisse des ganzen Volkes"
-
_bdKlWild Kürzel
für die wenigen Bedürfnisse der Wilden > SmithI.
S. 2.; > J.S. Mill
Teilband
2, S. 396.
Spezifische
Beduerfnisse und Bedürfnisklassen
-
_bdSaA
Kürzel für Annehmlichkeiten, die durch Gewöhnung zu Bedürfnissen
geworden sind. J.S.
Mill Teilband 2, S. 383.
-
_bdSA1
Kürzel für erstes Lebensbedürfnis "allseitigentwickelter
Menschen" > Pentzel
(2005), S. 2
-
_bdSaus Kürzel
für das Bedürfnis nach ständiger Ausdehnung der Produktion
>
Marx
Das Kapital II, S. 80
-
_bdSErb Kürzel
für Erbauungsbedürfnisse nach Marx
Das Kapital I, S. 120.
-
_bdSfaK Kürzel
für "fest abgeschloßner Kreis von Bedürfnissen" bei Völkern
mit traditionellen und auf Selbstbedarf gerichteten Produktionsweise >
Marx
Das Kapital I, S. 144
-
_bdSGem Kürzel
für Gemeinbdürfnisse > Bülow
S. 78.
-
_bdSGeo Kürzel
für geographisch bedingte Bedürfnisse > Bülow
S. 78.
-
_bdSGetr
Kürzel
für Bedürfnis nach Getreide > Smith
I.S. 49.
-
_bdSBeg Kürzel
für das Bedürfnis, Klarheit in den Grundbegriffen der Wirtschaftswissenschaft
zu erlangen, insbesondere von "Gebrauch" und "Nutzung". >
Böhm-Bawerk
Kapital und Kapitalzins S. 294.
-
_bdSexis
Kürzel für existenzielle Bedürfnisse > Conway
(2015), S. 199
-
_bdSego Kürzel
für egoistisches Bedürfnis > Besprechung von James Mill
von Marx
Band 40 MEW, S.454.
-
_bdSIB Kürzel
für individuelle Bedürfnisse ohne nähere Spezifikation >
Marx
Das Kapital I, S. 120.
-
_bdSIEV Kürzel
für individuelle (I) Bedürfnisse einfacher (E) wilder Fischer
und Jägervölker (V)
-
_bdSiw Kürzel
für Bedürfnis nach einer Sache zum eigenen Wesen gehörig
Zitat James Mill von Marx
Band 40 MEW, S.452. Reichlich unklar.
-
_bdSK Kürzel
für körperliche Bedürfnisse > Conway
(2015), S. 199 "(Atmung, Schlaf, Nahrung)"
-
_bdSklaveKürzel
für Sklave der Bedürfnisse der Produzenten > Marx
Band 40 MEW, S.454: "... wie er für sie nur als ein Sklave
ihrer Bedürfnisse vorhanden ist; ..."
-
_bdSKlei Kürzel
für das besonderes Bedürfnis sich zu kleiden, Formulierung bei
Marx
Das Kapital I, S. 56., das drittgrößte (fraglich) nach Platon,
> Brodbeck
Zitat S. 851.
-
_bdSLuft Kürzel
für Luft als notwendigstes Bedürfnis > J.S. Mill
Teilband
1, S. 13: "Aber wenn Luft auch kein Reichtum ist, so sind die Menschen
dadurch, dass sie diese unentgeltlich erhalten, idoch reicher, weil
die Zeit und Mühe, die zur Herbeischaffung dieses notwendigsten aller
Bedürfnisse aufgewandt
werden müsste, nun anderen Zwecken gewidmet werden kann."
-
_bdSm Kürzel
für materielle Bedürfnisse, > Marx
in MEW Bd. 1, S. 98.
-
_bdSKul Kürzel
für kulturelle Bedürfnisse > Bülow
S. 78.
-
_bdSLux Kürzel
für Luxus-Bedürfnisse Bülow
S. 78. z.B. Mode.
-
_bdSN Kürzel
für natürliches Bedürfnis > Marx
in MEW Bd. 1, S. 118f
-
_bdSNa Kürzel
für das Nahrungsbedürfnis > Böhm-Bawerk
(1921), S.267, nach Platon (falsch > Luft) das größte Bedürfnis
> Brodbeck
Zitat S. 851.
-
_bdSNu Kürzel
für Nutzungsbedürfnis > Böhm-Bawerk
(1921), S.272.
-
_bdSsV Kürzel
für Bedürfnis nach sozialer Vollkommenheit (nicht) fühlen,
eine Konstruktion von > J.S. Mill
Teilband
3, S. 861.
-
_bdSPF Kürzel
für Bedürfnis nach Pressefreiheit > Marx
in MEW Bd. 1, S. 32f
-
_bdSnw Kürzel
für notwendige Bedürfnisse, gebraucht von Locke zitiert bei Marx
Das Kapital I Band, S. 50, Fußnote 4.
-
_bdSSV Kürzel
für Selbstverwirklichung, hier Bedürfnis zur Vervollständigung
meines Daseins oder Verwirklichung meines Wesens. Zitat James Mill bei
>
Marx
Band 40 MEW, S.452.
-
_bdSSS Kürzel
für Sicherheits- und Schutzbedürfnisse > Conway
(2015), S. 199
-
_bdSR Kürzel
für ein rechtliches Bedürfnis > Marx
in MEW Bd. 1, S. 118f
-
_bdSvsa Kürzel
für verschiedenartige Bedürfnisse, Marx
Das Kapital I, S. 90f.
-
_bdVl Kürzel
für Verlangen als Bedürfnis, Nicholas Barbon in
einer Antwort an Locke, zitiert von Marx
Das Kapital I S. 23, Fußnote 2.
-
_bdSwas Kürzel
für Bedürfnis nach Wasser. > J.S. Mill
Teilband
1, S. 36.
-
_bdSwr Kürzel
für wirtschaftlich relevante Bedürfnisse > Dichtl
& Issing S. 186f
-
_bdSwo Kürzel
für das Bedürfnis nach Wohnung, das zweitgrößte (falsch)
nach Platon, > Brodbeck
Zitat S. 851.
-
_bdSZb Kürzel
für zeitlich bedingte Bedürfnisse > Bülow
S. 78.
Begriff(e) > Begriffsanalysen.
Ein Begriff hat einen Namen, einen Begriffsinhalt und eine Referenzangabe,
wie und wo man diesen Begriffsinhalt in der Welt,
besser in den Welten, finden kann. Ein Begriff kann elementare oder komplexe
Sachverhalte
repräsentieren. Eine der größten Unsitten und Hindernisse
in der Wissenschaftsentwicklung besonders in den Geistes-, Rechts-, Sozial-
und Kulturwissenschaften (>Sprachkritik)
ist es, undefinierte oder unklare Begriffe durch ebenso undefinierte andere
unklare Begriffe pseudo zu "erklären". Ich bezeichne dieses
extrem verbreitete Phänomen mit der Metapher Begriffsverschiebebahnhof.
-
_begVB Kürzel für
Begriffsverschiebebahnhof.
Statt einen Begriff zu klären, zu erklären oder gar zu definieren,
werden nur weitere Worte genannt, die ebenso unklar oder undefiniert sind
wie der zu klärende Begriff.
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Grundregeln-Begriffe
-
_begGR Kürzel für Grundregeln Begriffe: Wichtige
Begriffe sollten an der Stelle, wo sie das erste Mal verwendet werden,
erläutert und erklärt werden. Sei es direkt durch Fußnote,
Anmerkung, Querverweis oder Literaturhinweis mit genauer Seitenangabe der
Fundstelle. Dazu gehört auch zwingend die Referenzierung,
also Angaben, wo und wie man den Sachverhalt, der Inhalt des Begriffes
ist, in der Welt finden kann. Wenn eine Definition
zu schwierig erscheint, sollte wenigstens eine charakterisierende Beschreibung
mit Beispielen und Gegenbeispielen erfolgen - was immer möglich ist.
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Begriffsbasis.
-
_begBB Kürzel für Begriffsbasis.
Damit werden all die Begriffe bezeichnet, die zum Verständnis oder
zur Erklärung eines Begriffes wichtig sind. Bloße Nennungen
oder Erwähnungen sind keine Lösung, sondern eröffenen lediglich
Begriffsverschiebebahnhöfe.
Die Erklärung der Begriffsbasis soll einerseits das Anfangsproblem
praktisch-pragmatisch und andererseits das Begriffsverschiebebahnhofsproblem
lösen. Diese Idee findet sich schon bei Bertrand Russell. So schreibt
er in Probleme der Philosophie (1912, dt. 1967), S. 92: "Wenn man
herausfinden will, wovon in einem Satz die Rede ist, stellt man am besten
die Frage, welche Wörter wir verstehen müssen - d. h., welche
Gegenstände uns bekannt sein müssen -, um die Bedeutung des Satzes
zu verstehen"
-
Begriffsarten (Hauptarten)
In der Hauptsache werden abstrakte_begAbs, allgemeine_begAll
und konkrete_begKon Begriffe unterschieden.
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_begAbs Kürzel für
abstrakter Begriff. Häufig wird als Kennzeichen für einen abstrakten
Begriff (z.B. Zeit, Liebe, Zahl) ausgeführt, dass man das Designat,
also das in der Welt Gemeinte, nicht direkt wahrnehmen, anfassen oder auf
es zeigen kann. Bei genauer Betrachtung ist es aber so, dass man auch auf
allgemeine Begriffe wie Baum oder Haus nicht zeigen kann, weil es nur konkrete
Bäume oder konkrete Häuser in der Wirklichkeit gibt. Ein konkreter
Baum oder ein konkretes Haus werden zwar mit den Allgemeinbegriffen Baum
und Haus bezeichnet, aber sie sind nicht mit ihren konkreten Repräsentationen
identisch. > Vaihinger.
-
_begAll Allgemeinbegriff (Universalie
> Universalienstreit).
Ein Begriff, der auf mehrere einzelne Sachverhalte angewendet werden kann,
z.B. Baum, Blume, Gedanke, Rose, Daumen, Eigensinn. In der Philosophie
wird seit Jahrtausenden darüber gestritten, welche Existenzweise den
Allgemeinbegriffen zukommt. Die Nominalisten vertreten die Auffassung,
dass das Allgemeine nur am Konkreten existiert und nicht in einer selbständigen
Geisteswelt. Die Platonisten postulieren eine ideale Geisteswelt, in der
die Allgemeinbegriffe unabhängig vom Konkreten existieren. Wie auch
immer: Das allgemein Begriffliche muss am oder im Konkreten repräsentiert
sein. Denkpsychologischer Beweis: Aus der Tatsache, dass die meisten Menschen
in der Lage sind, die Allgemeinbegriffe auf das Konkrete anzuwenden, d.h.
es dort zu erkennen, folgt, dass das Allgemeine im oder am Konkreten repräsentiert
sein muss, sonst könnte die Prädikation, z.B. dies ist ein
Baum nicht erfolgen. > Vaihinger.
-
_Baum Baum := Stamm, Äste.
-
_Blume Blume:= Stengel, Blüte
oder Knospe.
-
_Gedan Gedanke:= Geistige Repräsentation
eines Sachverhalts.
-
_Rose Rose:=Stengel, Stacheln, Blätter,
Behaarung.
-
_Daum Daumen:=Erster, dickster, beweglichter
und wichtigster Finger an einer vollständigen Hand. [Foto
Wikipedia]
-
_EigSin Eigensinn:=Fähigkeit
auf einer Einstellung oder Haltung zu beharren trotz beachtlicher Einwände.
-
_begAllt Alltäglicher
Begriff (Grundbegriff der Alltags-Sprach-Sozialisation in einer bestimmten
Soziokultur).
-
_begCont Begriffscontainer.
Ein Sammelsurium verschiedener zugehöriger Begriffe, z.B. die Begriffscontainer
Kirche, Mittelalter, Politische Kultur.
-
_begKon Konkreter Begriff für
einzelnen Dinge oder einzelne Sachverhalte, z.B. Sokrates, Französische
Revolution 1789, dieser Bleistift hier, die Wolke dort oben (Zeigehandlung),
Herberts Eigensinn, > _begI.
-
_begOS Kürzel für objektsprachliche
Anwendung auf einen Begriff.
-
_begMS Kürzel für metasprachliche
Anwendung auf einen Begriff ohne nähere Spezifikation der Stufe.
-
_beg? Unbestimmter, unklarer Begriff
-
_begVS Vorbegriffliche Schemata und
Umschreibungen.
-
_begVW Vorwissenschaftlicher Begriff,
der wenigsten beschrieben und charakterisiert sein sollte,
-
_begWis Wissenschaftlicher Begriff,
der definiert sein sollte.
_beg Kürzel
für Begriff (> Definition Begriff) ohne nähere Spezifikation.
T im Text, K Kritik am Text. Im Rahmen der Begriffsanalyse
zum Begriff selbst wurden über 380
Bedeutungskürzel erfasst. Siehe bitte auch Begriffsbildung _DFBB
= BMBB
-
_begB Kürzel für Begriffsbildung
ohne nähere Spezifikation > Ostwald.
-
_begB- Kürzel für zwecklose
Begriffsbildung, weil keine Referenzierung durch die Erfahrung vorliegt
> Ostwald.
-
_begC Kürzel für eine Charakterisierung
der Bedeutung eines Begriffs (Vorstufe einer Definition)
-
_begD Kürzel für die Definition
eines Begriffs.
-
_begE Kürzel für Erwähnung
eines Begriffs, also die bloße Nennung des Wortes, z.B. bei den rechtswissenschaftlichen
Auswertungen als Kriterium erfasst.
-
_begG Kürzel für das Gemeinsame
bei ähnlichen Gegenständen. > Frege.
-
_begH Kürzel für hypothetischen
Begriff, ein Inhalt oder Merkmalskomplex von dem annimmt, dass er existiert,
ohne dass man es schon zeigen könnte. Ähnlich dem theoretischen
Begriff.
-
_begK Kürzel für Begriffsklärung
(Explikation).
Abstract (GÜ): "Es besteht
allgemein Einigkeit darüber, dass die Methode der Explikation darin
besteht, einen vagen, präsystematischen Begriff (das explicandum)
durch einen präzisen, in einem systematischen Kontext formulierten
Begriff (das explicatum) zu ersetzen. Carnap und andere, die diesen und
verwandte Begriffe verwendet haben, scheinen jedoch widersprüchliche
Ansichten darüber zu haben, was eine angemessene Erklärung darstellt.
Das zentrale Merkmal der gegenwärtigen Explikation von 'Explikation'
ist die Übereinstimmungsbedingung: Sie erlaubt dem Explikandum, von
einigen etablierten Konventionen der "gewöhnlichen Sprache" abzuweichen,
aber gleichzeitig zu verlangen, dass das Explicatum (durch eine effektive
Übersetzung) dem gewählte "endgültige Absicht" des Explikandums.
(Die ersten Phasen einer Explikation stellen praktisch eine informelle
Charakterisierung einer vagen und möglicherweise inkonsistenten Sprachkonvention
dar.) Die vorliegende Darstellung der Explikation steht in scharfem Kontrast
zu der von Quine in Wort und Objekt skizzierten (obwohl Quine eine Art
Korrespondenzbedingung akzeptiert) ). Die Begriffe `explication1
und `explication2' werden verwendet, um diese recht unterschiedlichen
Bedeutungen des Begriffs anzuzeigen. In der Terminologie von Kaplan soll
die Explikation1 die "äußere Unbestimmtheit" beheben,
während die Explikation2 die "innere Unbestimmtheit" beheben
soll. " Quelle: Joseph F. Hanna (1968) An Explication of 'Explication'.
Philosophy of ScienceVolume 35, Number 1, Abstract.
-
_begI Kürzel für Begriff
für Individuum, einzelnes > Frege.
-
_begM Kürzel für Merkmale
eines Begriffs.
-
_begO Kürzel für operationaler
Begriff, dessen Begriffsinhalt durch Operationen erzeugt wird, z.B. beim
Intelligenztest.
-
_begPBE Kürzel für Prüfung
der Bedeutung durch die Ersetzungsmethode durch ein anderes Wort > Knauf-2013/14.
-
_begPBW Kürzel für Prüfung
der Bedeutung durch die Weglass-Methode. Die Weglass-Methode zeigt, ob
ein Text auch ohne diesen Begriff verstanden werden kann, also lediglich
ein mehr oder weniger redundantes Füllsel darstellt, das ohne Verständnisverlust
weggelassen werden kann. >
-
_begR Kürzel für die
Referenzierung eines Begriffs, also Angaben wie und wo man den Begriffsinhalt
in der Welt finden kann.
-
_begS Kürzel für Begriffsstreit
> Polbezeichnungen.
-
_begT Kürzel für theoretischen
Begriff für den es keine direkte Referenzierung gibt, sondern der
erschlossen, kontruiert und postuliert wird, wie z.B, früher das Atom
oder später der Äther in der Physik. Ähnlich dem hypothetischen
Begriff. Elektronenbahn ist so lange ein theoretischer Begriff, wie nicht
gezeigt wurde, wie Elektronen sich beim Proton bewegen. Die Referenz eines
theoretischen Begriffes ist die Theorie, in der er verwendet wird.
-
_begW Begriffe der Wirklichkeit müssen
sich auf erlebte Beziehungen beziehen > Ostwald: "Die Wirklichkeit kommt
zunächst und unbedingt solchen Begriffen zu, die auf stets und ausnahmelos
erlebten Beziehungen beruhen. "
-
_begFWw Falsche Wortwahl mit Begriff,
wenn z.B. ein Sachverhalt gemeint ist. > Schroth
in HNS Zuordnung S. 298 "... Ob diese Begriffe vorliegen oder nicht...).
-
_beg Kürzel für [Platzhalter]
-
_begIn Inbegriff. Bei
Bolzano nach Krickel
etwas Zusammengesetzes.
Begriffsinhalt (Intension) := alle
Merkmale, die den Begriff bilden.
Begriffsumfang (Extension) := alle
Sachverhalte, die den Begriff erfüllen.
Verhältnis Begriffsinhalt und
Begriffsumfang
Beziehung zwischen Intension und Extension: Nur als Regel gilt, dass
mit zunehmenden Merkmalen eines Begriffes die Anzahl der Sachverhalte,
die ihn erfüllen, kleiner wird. (Bolzano Dubislav 1931 Definition,
S. 120f; Hoensbroech 1931 Erkenntnis Vol 2, S. 291-300; Bolzano Wissenschaftstlehre
Bd. I § 120, S. 568ff). Im Netz meist falsch als allgemeingültiges
Gesetz dargestellt. Geschichte nach (Abruf
17.11.22): "Die Begriffe "Intension" und "Extension" wurden von Constance
Jones eingeführt und von Rudolf Carnap formalisiert."
Begründung > Argument, Grund,
Kausalität.
_bgr Kürzel
für Begründung ohne nähere Spezifikation. T
im Text, K Kritik am Text.
_bgr0 Fehlende
Begründung. > Sapir-Whorf-Hypothese,
> Wittgenstein., > 5
Textfunktionen.
-
Tbgr0
im Text wird eine fehlende Begründung thematisiert,
-
Kbgr0
Am Text wird wird eine fehlende Begründung thematisiert.
-
_bgr? Unklare
Begründung.
T im Text, K Kritik am Text.
-
_bgr+ Nachvollziehbare
Begründung.
T im Text, K Kritik am Text.
-
_bgr- Falsche,
nicht nachvollziehbare Begründung. T im Text,
K Kritik am Text.
-
_bgrf Fragliche
Begründung.
T im Text, K Kritik am Text.
-
_bgru Unzulängliche,
unvollständige, nicht ausreichende Begründung.
T
im Text, K Kritik am Text.
_beh Kürzel
für Behauptung ohne nähere Spezifikation. T im Text, K Kritik
am Text. > Wittgenstein.
_bel Das
Kürzel bedeutet Beleg(e) ohne nähere Spezifikation.
T
im Text, K Kritik am Text.
-
_bel0
"0" Kürzel für einen gänzlich fehlenden Beleg.
-
_bel?
"?" Kürzel für kennzeichnet Unklares.
-
_bel+
"+" Kürzel für kennzeichnet Richtiges.
-
_bel-
"-" Kürzel für kennzeichnet Falsches.
-
_belf
"f" Kürzel für kennzeichnet Fragliches.
-
_belu"u"
Kürzel für kennzeichnet Unvollständiges. Zwar da,
aber nicht vollständig.
-
_bele"e"
Kürzel für Sachverhalt erörtert.
-
_belk "k"
Kürzel für Sachverhalt kritisiert.
-
_belq "q"
Querverweis ohne nähere Spezifikation. .
-
_belq-
Beleg findet sich im Querverweis nicht.
-
_belq+
Beleg findet sich im Querverweis.
-
_belq? Unklar,
ob Beleg sich im Querverweis findet.
Bemerken Psychologischer
Grundbegriff der Aufmerksamkeit _abem
Kürzel für bemerken, merken, erfassen, mitbekommen.
Beobachtung grundlegende wissenschaftliche
und allgemeine Praxis.
_BBS Kürzel für
Beobachtung,
Beobachtungs- oder Basissätze ohne nähere Spezifikation.
> Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
-
_BBSa Kürzel für alltägliche
Beobachtung
ohne nähere Spezifikation. > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
-
_BBSs Kürzel für systematische
Beobachtung(en)
ohne nähere Spezifikation.
Beobachtungsvariable
Wer (Subjekt), was (Objekt), wo
(Ort, Lage), welche Situation (Natur, spontan-zufällig,
Experiment), unter welchen Bedingungen oder Voraussetzungen,
womit
(Wahrnehmung, Meßgerät), wie lange (Zeitdauer),
warum (Ziel, Zweck), wie genau (Reliabilität), wie
objektiv (Objektivität), wie treffsicher (valide,
wird tatsächlich beobachtet, was beabsichtigt ist)? wie sonstiges
(Rest- und Auffangkategorie).
-
_BeoonS Beobachtung ohne nähere
Spezifikation
-
_BeoSub Beobachtungs-Subjekt (BeobachterIn).
-
_BeoBas Beobachtungs-Basis (Hintergrund,
Situation)
-
_BeoGeg Beobachtungs-Gegenstand
-
_BeoMit Beobachtungs-Mittel
-
_BeoOrt Beobachtungs-Ort
-
_BeoZeit Beobachtungs-Zeit(raum)
-
_BeoZiel Beobachtungs-Ziele
-
_BeoErg Beobachtungs-Ergebnis
-
_BeoErV Ergebnis-Validität
-
_BeoErR Ergebnis-Reliabilität
-
_BeoErO Ergebnis-Objektivität
-
_BeoBed Beobachtungs-Bedingungen
-
_BeoVor Beobachtungs-Voraussetzungen
-
_BeoAnd Anderer Beobachtungs-Paraemter
_bes Kürzel für
Bestätigung
ohne nähere Spezifikation
-
_besF Kürzel für
den Bestätigungsfehler ohne nähere Spezifikation.
-
_bes0 "0"
Kürzel für keine Bestätigung erörtert. .
-
_bes? "?"
Kürzel für Bestätigung unklar.
-
_bes+ "+" Kürzel
für Bestätigung richtig. > Magnetischer
Schutzschild.
-
_bes-
"-" Kürzel für Bestätigung falsch.
-
_besf "f"
Kürzel für Bestätigung fraglich.
-
_besu "u"
Kürzel für Bestätigung unvollständig.
-
_bese "e"
Kürzel für Bestätigung erörtert.
-
_besk "k"
Kürzel für eine Bestätigung wird kritisiert.
_ber Kürzel für berücksichtigen,
Berücksichtigung ohne nähere Spezifikation.
-
_ber0 "0"
Kürzel für fehlende Berücksichtigung. Etwas hätte berücksichtigt
werden sollen und wurde aber nicht berücksichtigt.
-
_ber? "?"
Kürzel für unklare Berücksichtigung..
-
_ber+ "+" Kürzel
für richtige Berücksichtigung..
-
_ber-
"-" Kürzel für falsche Berücksichtigung..
-
_berf
"f" Kürzel für fragliche Berücksichtigung..
-
_beru "u"
Kürzel für unvollständige Berücksichtigung.
-
_bere "e"
Kürzel für erörterte Berücksichtigung.
-
_berk "k"
Kürzel für kritisierte Berücksichtigung..
_Bsp Kürzel für Beispiele
ohne nähere Spezifikation. > > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
-
_Bsp0 Kürzel für fehlende
Beispiele, wo sie zur Klärung und zum Verständnis hilfreich bis
nötig gewesen wären.
Bewegung
Grundlegender Begriff für das Geschehen in der Welt. Alles
fließt, so Heraklit. Wenn sich alles bewegt und fortlaufend
verändert, wenn nichts beständig ist und gleich bleibt worauf
beziehen sich dann die Erkenntnisse?
Beweis
und Beweisen.
Begriffsfeld Beweis und beweisen: Ableitung, Annahme, Argument, Axiom,
Bedingung, Behauptung, Beweis, Beweisfehler, Beweisregeln, direkter Beweis,
Existenzbeweis, Gesetz, indirekter Beweis, Indiz, Lücke, Postulat,
Voraussetzung(en), Widerspruch, Zirkel.
Allgemeines Beismodell
-
_B Allgemeines
Kürzel für das Thema Beweis ohne nähere Spezifikation.
Ein
Beweis
hat, verdichtet, folgende Struktur:
A1 => A2 => .... => Ai ....
=> An. Schritt für Schritt ist zu zeigen, wie man vom Anfang
A1 zum Ende An gelangt.
_BB Behauptung dessen, was
bewiesen werden soll. Danach gibt es Behauptungsfehler, etwa Unklarheiten,
was genau gemeint ist.
-
_BR Kürzel für
Beweismittel (Regeln) mit denen man Schritt für Schritt den Beweis
vollzieht: R1, R2, R3, ... Ri ...
Rn. Danach gibt es Regelfehler.
-
_BS Kürzel für
Beweisschritte vom Anfang S1
bis zum Ende Sn des
Beweisweges, Angabe der benutzten Voraussetzungen und Beweisschrittregeln:
Vi
... Vj [Ri
... Rj] => S1
[Ri
...
Rj] => S2
[Ri
... Rj] => S3
....[Ri...
Rj] => Si .... [Ri
... Rj]
=> Sn.
-
_BSL Kürzel für
Beweisschrittfehler Lücke
_BE Kürzel
für Beweisergebnis am Ende des Beweisweges
-
_BV Voraussetzungen, die
für den Beweis für erforderlich gehalten werden oder sind:
V1, V2, V3, ... Vi ... Vn.
Danach gibt es Voraussetzungsfehler, etwa fehlende, unzulängliche,
falsche oder unklare Voraussetzungen.
-
_BV0 Kürzel für
Fehlende Voraussetzungen
-
_BV? Kürzel für
Unklare Voraussetzungen
-
_BV+ Kürzel für
Richtige Voraussetzungen.
-
_BV- Kürzel für
Falsche Voraussetzungen
-
_BVf Kürzel für
Fragliche Voraussetzungen
-
_BVu Kürzel für
Unvollständige Voraussetzungen
Existenzbeweise
Der Existenzbeweis zeigt, ob, wo und wie es einen Sachverhalt
in den Welten gibt.
-
_BEx Kürzel für
Existenzbeweis, dass es etwas in der Welt
gibt.
-
_BExE Kürzel
für einen empirischen Existenzbeweis, z.B. durch Zeigen eines Beispiels.
Existieren Birken oder Einhörner? Birken in der derzeitgen realen
Welt, so so dass man aug eine zeigen kann, womit die Existenz von Birken
empßirisch beweisen ist.
-
_BExM Kürzel
für einen mathematischen Existenzbeweis mittels
-
_BExMd Kürzel
für direkte Angabe
-
_BExMk Kürzel
für endliche Konstruktionsanleitung
-
_BExMi Kürzel
für indirekter Widerspruchsbeweis (als allgemeingültig umstritten)
-
_BAri Kürzel
für Beweisbegriffe des Aristoteles > hierzu auch Eisler.
Nicht alles kann bewiesen werden, weshalb man Axiome braucht.
-
_BAriD Kürzel
für direkter Beweis nach Aristoteles (Eisler)
-
_BAriI Kürzel
für indirekter Beweis nach Aristoteles (Eisler)
Hier ist nicht klar, was den indirekten und apapgogischen Beweis unterscheidet.
-
_BAriA Kürzel
für apagogischer Beweis nach Aristoteles (Eisler).
Hierzu das MetzlerLexikon Pihilosophie (Abruf 27.10.2021): "indirekter
Beweis eines Satzes durch die Widerlegung seines kontradiktorischen Gegenteils."
Mathematische
Beweise und Beweisarten. > Beweisfehler
in der Mathematik.
Mathematische Beweise gelten bezüglich ihrer Voraussetzung unabhängig
von empirischen Gegebenheiten.
-
_BM Kürzel für mathematischer
Beweis ohne nähere Spezifikation
-
_BMd Kürzel für direkten
mathematischen Beweis
-
_BMk Kürzel für konstruktiven
mathematischen Beweis
-
_BMi Kürzel für indirekten
mathematischer Beweis, Beweis durch Widerspruch
-
_BMvi Kürzel für mathematischer
Beweis durch vollständige Induktion.
-
_BMg Kürzel für geometrischen
Beweis ohne nähere Spezifikation.
-
_BMF Kürzel für mathematischen
Beweisfehler ohne nähere Spezifikation.
Spezifisch mathematische
Beweise
-
_BMtpi Kürzel Beweis der
Transzendenz von pi > Lichtenegger
2015, S. 394: ""Johann Heinrich Lambert (1728–1777) leistete in der Physik
vor allem Beiträge im Bereich der Optik und der Kosmologie; in der
Mathematik untersuchte er nichteuklidische Geometrien und bewies
die Transzendenz der Kreiszahl pi."
Mathematische Beweise
und Empirie
Das Problem hat Einstein wiefolgt auf den Punkt gebracht: „Insofern
sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind
sie nicht sicher,und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht
auf die Wirklichkeit.“ (Geometrie und Erfahrung 1921, S. 119f). Es gibt
aber auch eine alternative Sicht (>Exkurs
I. Mathematischer und empirischer Beweis). Sofern mathematische Beweise
in den empirischen Wissenschaften angewendet werden, erfordern diese eine
doppelte Bestätigung, nämlich eine mathematische und eine empirische.
Beweis und beweisen
in der Physik
Damit ein Beweis in der Physik Gültigkeit hat, muss seine Aussage,
sein Inhalt empirisch durch Beobachtung oder Experiment nachgewiesen werden.
Wurde ein Beweis durch mathematische Ableitung gefunden, so muss einerseits
die mathematische Ableitung mathematisch bewiesen werden und darüberhinaus
aber noch die Gültigkeit empirisch-experimentell. In diesem Fall ist
ein doppelter Beweis zu führen: ein mathematischer und ein empirisch-experimenteller.
Man muss also unterscheiden zwischen Sachverhalten, deren Zusammenhang
mathematisch "nur" beschrieben, wie z.B. das Gravitationsgesetz,
und nicht mathematisch zu beweisen ist oder mathematisch bewiesen werden
kann, und anderen mathematisch ableit- und beweisbaren Zusammenhängen.
Diese Doppelrolle der Mathematik, Beschreibung oder Beweis, erschwert die
gesamte Beweisdiskussion in der Physik.
Prinzipien und Beweismethodik der Physik
-
_BPM Kürzel für Beweismethodik
in der Physik ohne nähere Spezifikation.
-
_BPMexp Kürzel für
experimentellen Beweis > Tipler
at al. (2019), S. 1387 "So nett die Theorie des Higgs-Mechanismus auch
ist: ohne experimentellen Beweis ist sie wenig wert."
-
_BPMexpKB Kürzel für
experimentelle Bestätigung kein Beweis für eine Hypothese
> Lichtenegger
2015, S. 286.
-
_BPMgraf Kürzel
für grafischen Beweis > Tipler
at al. (2019), S. 1419, 1420.
-
_BPM-L Kürzel für
der Beweis ist dem Leser (als Aufgabe) überlassen > Tiplerat
al. (2019), S. 1146.
-
_BPMpGex Kürzel für
paradoxe Gedankenexperimente > Eidemüller (2017) S. 89: "Diese Gedankenexperimente
werden gemeinhin „Paradoxa der Quantenmechanik“ genannt, weil sie dem menschlichen
Alltagsverstand Hohn sprechen und paradox erscheinen. Doch sind sie kein
Beweis für logische Inkonsistenzen in der Formulierung oder Interpretation
der Theorie."
-
_BPMoek Kürzel für Beweisökonomie,
z.B. absehen von Beweisen, die an der gegebenen Stelle zu weit führen.
> Newton
1725 Vorrede S.37.
-
_BPMorg Kürzel für
Beweisorganisation > Newton
1725 Vorwort S. 3.
-
_BPMp Kürzel für praktische
Beweismethodik. Ausdruck bei Newton > Newton
1725 Vorwort S. 1a.: "Die Alten stellten die Mechanik auf zweifache Weise
dar, als rationale, welche durch Beweisführung mit Genauigkeit
vorwärtsschreitet und als practische. ... "
-
_BPMr Kürzel für rationale
Beweismethodik > Newton
1725 Vorwort S. 1a.: "Die Alten stellten die Mechanik auf zweifache Weise
dar, als rationale, welche durch Beweisführung mit Genauigkeit
vorwärtsschreitet und als practische. ... "
-
_BPMskiz Kürzel für
Beweisskizze > Tipler
at al. (2019), S. 620f.
-
_BPMspar Kürzel für die
Beweis-Schwierigkeit, philosophische Annahmen oder Realitätsbedingungen
mathematisch zu formalisieren für eine experimentelle Entscheidung
> Eidemüller (2017), S. 106.
-
_BPPgbm Kürzel geometrische
Basis in der praktischen Mechanik. > Newton
1725 Vorwort S.1b "... Die Geometrie hat demnach ihre Basis in der praktischen
Mechanik, und sie ist derjenige Theil der allgemeinen Mechanik, welcher
die Kunst, genau zu messen, aufstellt und beweist."
Empirisch-experimentelle Beweise
in der Physik
-
_BPee Kürzel für empirisch-experimentelle
Beweis ohne nähere Spezifikation
-
_BPeeART Kürzel für den
empirisch-experimentellen Beweis der Einstein'schen Relativitätstheorie
1919 > Tipler
at al. (2019), S. 1165 : "... Wegen der Helligkeit der Sonne kann diese
Ablenkung normalerweise nicht beobachtet werden, und eine Messung dieses
Effekts erfolgte erstmalig im Jahre 1919 während einer Sonnenfinsternis.
Durch diesen Beweis seiner allgemeinen Relativitätstheorie wurde Einstein
weltberühmt."
-
_BPeeg Kürzel für für
empirisch-experimentelle Gegenbeweis ohne nähere Spezifikation > Tipler
at al. (2019), S. 620f.
-
_BPuw Kürzel für unwiderlegbaren
Beweis > Tipler
at al. (2019), S. 1158: "Die Beugung des Lichts und die Existenz eines
Interferenzmusters beim Doppelspaltexperiment beweisen unwiderlegbar, dass
das Licht Welleneigenschaften hat. ...".
-
_BPfeeDM Kürzel für den
fehlenden Existenzbeweis dunkler Materie > Gerthsen
(2015), S. 65: "Schon der Name „dunkle Materie“ drückt aus, dass wir
bisher nicht wissen, welche Materieform hinter diesen Beobachtungen steckt.
Nicht einmal ihre Existenz ist bisher bewiesen, deshalb wird an großen
Teilchenbeschleunigern wie dem LHC (Large Hadron Collider) in Genf intensiv
nach weiteren Indizien für die Eigenschaften dunkler Materie gesucht."
Der Speigel schreibt am 22.08.2006: "Direkter Beweis für dunkle Materie
entdeckt. Dunkle Materie macht rund ein Fünftel des Universums aus,
vier Mal mehr als normale Materie. Doch die geheimnisvolle Substanz war
nur in Theorien greifbar - bis jetzt. Erstmals haben Forscher einen direkten
Beweis für die Existenz dunkler Materie gefunden."
-
_BPfeeMW Kürzel für fehlenden
Beweis für die Hypothese de Broeglies 1924 "dass Materie irgendwelche
Welleneigenschaften haben könnte." (> Tipler
at al. (2019), S. 1184)
-
_BP-BdH Kürzel für
Beweis für die Bahnen der Himmelskörper > Newton
Vorwort S. 1a.: "... Da er nämlich von mir einen Beweis der Gestalt,
welche die Bahnen der Himmelskörper haben, verlangt hatte; ..."
-
_BP-MgBZ Kürzel für
den - nach Lichtenegger
2015, S. 253 noch ausstehenden * Beweis, "dass alle rein gluonischen Bindungszustände
eine Masse m > 0 haben".
-
_BPnne Kürzel für noch
nicht endgültigen Beweis > Tipler
et al. (2019), S. 866: "Es wurde aber auch noch nicht
endgültig bewiesen, dass es magnetische Monopole nicht geben
kann."
-
_BPsuch > Kürzel
für Beweissuche > Tipler
et al. (2019), S. 236.
-
_BPzuk Kürzel für
zukünftigen Beweis > Tipler
at al. (2019), S. 1360: "Wendelstein 7-X ist als Experiment zu klein, um
als Kraftwerk arbeiten zu können, aber es soll damit bewiesen werden,
dass die berechnete Magnetfeldgeometrie zu einem künftigen Kraftwerk
führt.."
Mathematische Beweise
in der Physik, auch Beschreibungen wie z.B. das Gravitationsgesetz.
Man sollte a) unterscheiden zwischen Sachverhalten, die mathematisch
nicht bewiesen, "nur" beschrieben werden, wie z.B. das Gravitationsgesetz,
und b) solchen, wo Sachverhalte mathematisch abgeleitet oder bewiesen werden.
-
_BMP Kürzel für mathematischer
Beweis in der Physik ohne nähere Spezifikation
-
_BMP3mk Kürzel
für Beweis durch Henri Poincaré, dass das 3- und Mehrkörperproblem
i.Allg. analytisch nicht lösbar ist. > Gerthsen
(2015), S. 54.
-
_BMP-AKE Kürzel
für die Addititvität kinetischer Energie > Tipleret
al. (2019), S. 269.
-
_BMPauf Kürzel
für Beweisaufgabe in der Physik. > "Beweisen Sie ...", häufig
in Bartelmann
et al. (2015) Theor. Physik et al.
-
_BMPboB Kürzel Beweishauptung
ohne Beweis > Tipler
at al. (2019), S. 1407.
-
_BMPank Kürzel
für physikalische Beweisankündigung > Bartelmann
Theor. Physik (2015), S.
-
_BMPbeh Kürzel
für Beweisbarkeitsbehauptung > Bartelmann
Theor. Physik (2015), S. 33, 79, 179, ...
-
_BMPeinf Kürzel
für einfachen Beweis > Bartelmann
et al. Theor. Physik (2015) S. 603.
-
_BMPexp Kürzel
für experimentellen physikalischen Beweis ohne nähere Spezifikation
-
_BMPexpH1886 Kürzel
für experimentellen physikalischen Beweis für elektromagnetische
Wellen > Bartelmann
et al. Theor. Physik (2015), S. 381: ".. Der experimentelle Beweis wurde
1886 von Heinrich Hertz (1857–1894) durch die Entdeckung der elektromagnetischen
Wellen geliefert."
-
_BMP-FRk Kürzel für
den Beweis dass die Fourier-Reihe in gewissem Sinne tatsächlich für
alle periodischen Funktionen konvergiert (Lennart Carleson 1966 durch eine
geeignete Erweiterung des Konvergenzbegriffs) > Bartelmann
Theor. Physik et al. S. 283b
-
_BMPg Kürzel
für mathematisch-geometrischen Beweis in der Physik, > Bartelmann
et al. (2015) Theor. Physik (2015) S. 265ab.
-
_BMPgeS Kürzel
für mathematisch-geometrischen Beweis in der Physik, "dass die Geschwindigkeitsvektoren
zweier Teilchen gleicher Masse, von denen eines anfangs in Ruhe ist, nach
einem nicht zentralen elastischen Stoß im rechten Winkel zueinander
stehen." > Tipler
et al. (2019), S. 249.
-
_BMPgA Kürzel
für geometrisch augenfälligen Beweis > Bartelmann
et al. (2015) Theor. Physik et al. S. 265a
-
_BMPhin Kürzel
für Beweishinweis oder Bezugnahme auf einen Beweis. Sprachgebrauch
Beweis in der Physik Bartelmann
et. al. (2015) S.783., auch bei Tipler
in den Principia S.37b.
-
_BMPidee Kürzel
für eine Beweisidee in der Physik Bartelmann
et al. (2015) Theor. Physik (2015) S. 15
-
_BMPind Kürzel für
Beweisindizien > Tipler
et al. (2019), S. 236.
-
_BMP-KKR
Kürzel für den spezifischen Beweis der Kramers-Kronig-Relationen
> Bartelmann
(2015) Theor. Physik et al. S. 574.
-
_BMP-KKP Kürzel für
Beweis dass die Entropieänderung der Reservoire im Carnot-Kreisprozess
gleich Null sind > Tipler
et al. (2019), S. 631.
-
_BMPkont Kürzel
für Kontextualitätsbeweis (Kochen & Specker 1967) > Eidemüller
(2017), S. 107: "Und zwar konnten Simon Kochen und Ernst Specker kurze
Zeit nach Bell einen weiteren Beweis vorlegen, demzufolge jede realistische
Theorie nicht nur nichtlokal sein muss, sondern auch den Einfluss aller
Umgebungsvariablen berücksichtigen muss.32 Diese Eigenschaft wird
als Kontextualität bezeichnet."
-
_BMPkonstr Kürzel
für einen konstrukiven mathematischen Beweis in der Physik > Bartelmann
(2015) Theor. Physik et al. S. 440.
-
_BMP-NKM Kürzel für
den Newton'schen Beweis, "dass das Gravitationsfeld einer Vollkugel (d.
h. einer massiven Kugel) in einem beliebigen Punkt außerhalb der
Kugel das gleiche ist, wie wenn die gesamte Masse der Kugel in ihrem Mittelpunkt
konzentriert wäre." > Tipler
et al. (2019), S. 144, 152.
-
_BMP-NT Kürzel
für Beweis des Noether-Theorems > Lichtenegger
(2015), S. 33.
-
_BMPohne Kürzel
für ohne Beweis Bartelmann (2015) Theor. Physik et al.
S. 79, 179, 283a
-
_BMPqed Kürzel
für Beweisformel, was zu beweisen war, also eine Behauptung, dass
ein Beweis erbracht wurde. Sprachgebrauch Beweis in der Theor. Physik Bartelmann
(2015) S.783., sehr oft auch von Newton
in den Principia mit dem Kürzel "W.z.b.w" verwendet.
-
_BMP-PRuES Kürzel
für Beweise zu Phasenraum und Erhaltungssätzen > Gerthsen
(2015), S. 36.
-
_BMPSchn Kürzel für die
Behauptung, einen schnellen Beweis führen zu können > Bartelmann
et al. (2015) Theor. Physik et al. S. 277
-
_BMP-SRa Kürzel
für den nach Lichtenegger
(2015), S. 259 noch aussteheneden Beweis, "dass Störungsreihen asymptotisch
sind"
-
_BMP-SteiS Kürzel
für den Beweis des Steiner'schen Satzes > Tipler
et al. (2019), S. 302.
-
_BMPverz Kürzel
für Verzicht auf einen Beweis > Tipler
et al. (2019), S. 339.
-
_BMPvi Kürzel
für mathematischen Beweis nach der Methode der vollständigen
Induktion. Bartelmann
et al. (2015) Theor. Physik, S. 33.
Beweisfehler (allgemeine)
-
_BF Kürzel für Beweisfehler
ohne nähere Spezifikation.
Brainstorming:
-
Lücke oder Sprung
-
Falsche Voraussetzung
-
Falsche Regel
-
Falsche Begründung
-
Imprädikativ. Eine Sonderform von zirkulärer Begriffsbildung.
Esser
(1964, S. 26) schreibt: "Denn bei einer impredikativen Begriffsbildung
wird vorausgesetzt, dass der zu definierende Begriff mittels einer Gesamtheit
von Begriffen definiert wird, in der er selbst vorkommt." > Nicht-prädikative
Begriffsbildung (Russell,
Poincaré).
-
Unklar (allgemein)
-
Unklare Begriffe: das dürften die meisten sein, insbesondere in den
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (> Sprachkritik).
-
Unklare Beweisregeln
-
Unklare Beweisziele
-
Unklare Voraussetzungen: leider der Regelfall in der Wissenschaft.
-
Unzulängliche Begründung
-
Widerspruch in sich selbst. Die aktual unendliche Menge: "Das aktual Unendliche
gibt es nicht; das haben die Cantorianer vergessen, und deshalb gerieten
sie in Widersprüche. ... Die Logistiker haben obigen Satz ebenso vergessen
wie die Cantorianer, und sie begegneten denselben Schwierigkeiten."
Aus:
S.
179.
-
Zirkulär. > Wenn das, was bewiesen werden soll, schon vorausgesetzt
ist. Definitionsfehler.
Empirische Beweise (allgemein)
[_BE]
-
_BE Kürzel
für empirischen Beweis ohne nähere Spezifikation
-
_BEbeo Kürzel
für Beweis durch Beobachtung ohne nähere Spezifikation
-
_BEind Kürzel
für empirischen Induktionsbeweis (den es im strengen Sinne der mainstream-Wissenschaftstheorie
nicht gibt)
-
_BEexp Kürzel
für empirisch experimentellen Beweis ohne nähere Spezifikation
Bewusstheit
_Bwh Kürzel
für Bewusstheit: wissen, was ich erlebe, was in mir und um mich herum
geschieht. Bewusstheit ist eine Funktion des Bewusstseins.
Bewusstsein
Grundlegender aber schwierig zu definierender Begriff in Wissenschaft
und Leben, besonders in den Psychowissenschaften, Biologie und Technik.
Bewusstsein heißt der Ort, in dem sich das Erleben abspielt.
Dass man zum Leben, Erleben und Überleben kein
Bewusstsein braucht, zeigen alle Lebewesen, die kein Bewusstsein haben.
Biologisch notwendig ist Bewusstsein also nicht. Aber wozu nützt Bewusstsein
- oder ist es nur ein sog. Epiphänomen?
Wahrscheinlich ist der evolutionäre Sinn, dass mit Bewusstsein (Pilot-Analogie)
Freiheitsgrade, die dem Überleben dienen, zum automatischen Reaktionssystem
(Auto-Pilot-Analogie) hinzugewonnen werden .
Wissenschaftlich-sprachanalytisch stellt sich die
Frage, was es für einen Unterschied macht, zu sagen::
-
ich habe Schmerzen (Schmerzaussage)
-
ich bin mir bewusst, dass ich Schmerzen habe? (Schmerzbewusstheitsaussage)
-
ich weiß, dass ich Schmerzen habe? (Schmerzwissensaussage)
_BwD Kürzel
für Bewusstsein nach Dörner,
1999 S. 797. Er definiert kurz und bündig: Bewusstsein heißt
wissen
um die inneren Vorgänge.
Bewusstseinsfunktion
_BwF Kürzel
für Bewusstseinsfunktion(en):
D
_DaE Kürzel für
Damaskus-Erlebnis. Ein einschneidendes Erlebnis, das zu einer meist plötzlichen
und nachhaltigen Kehrtwende im Erleben und Verhalten führt. Benannt
nach der Bibelgestalt Paulus, der in der Nähe von Damaskus eine Gottesbegegnung
hatte, die Saulus, den Christenverfolger in Paulus, einen Christusjünger
und Apostel verwandelte. Definitorisch stellt sich die Frage, ob man Kehrtwende
streng konträr (schwarz-weiß) als Gegensatz festlegen will oder
ob man sich mit dem kontradiktorischen Gegensatz (nicht schwarz)
begnügt. Wenn jemand z.B. einer Organisation nicht mehr spendet, konträr
wäre hier, der Organisation Geld entwenden.
_dat Kürzel
für Daten ohne nähere Spezifikation.
-
_datR Kürzel
für
Rohdaten ohne nähere Spezifikation.
-
_datRP Kürzel
für
Prüfmöglichkeiten der Rohdaten
-
_datV Kürzel
für
Verarbeitete Daten ohne nähere
Spezifikation.
Definition
_defKürzel
für Definition ohne nähere Spezifikation. Definiendum (Plural
Definienda) heißt das zu Defierende und Definiens (Plural Definentia)
das womit definiert wird, der Definitionsinhalt.
-
_df Kürzel
für
Definitionszeichen, =df oder
" := " (Doppelpunkt gefolgt vom Gleichheitszeichen). Ein Kreis =df
der geometrischen Ort, der zum Mittelpunkt überall den gleichen Abstand
hat. Kreis (Defiendum), Definiens (der geometrischen Ort, der zum Mittelpunkt
überall den gleichen Abstand hat)
-
_dfw Kürzel
für Definition zu weit
-
_dfe Kürzel
für Definition zu eng
-
_df? Kürzel
für Definition unklar.
-
_df+ Kürzel
für Definition richtig und nachvollziehbar.
-
_df - Kürzel
für Definition falsch und nicht nachvollziehbar.
-
_dfR- Kürzel
für fehlende oder unzulängliche Referenzierung.
_dfz = BMzirtau
Kürzel für zirkuläre Definition, das Definiendum
kommt z.B. im Definiens
vor._dfNK Kürzel
für Nichtskreativitätskriterium für
Definienda: "Nichtkreativität bedeutet, dass aus einer Nominaldefinition
eines Zeichens als einer bloßen sprachlichen Abkürzung keine
neuen Tatsachenbehauptungen folgen dürfen. Die Postulate der Eliminierbarkeit
der definierten Ausdrücke und die Forderung der N. von Definitionen
werden als Pascals Forderungen bezeichnet und gelten in der traditionellen
Logik als Kriterien für korrekte Nominaldefinitionen." Quelle: Metzler
Lexikon Philosophie Online.
Denken,
Intelligenz, Dummheit
_D Kürzel
für Denken
ohne nähere Spezifikation.
_Des Kürzel für
Beschreibung
(Deskription) ohne nähere Spezifikation.
Intelligenz
grundlegender, aber mehrdeutiger oder unheitlicher Begriff (Homonym)
für die geistigen Fähigkeiten eines Systems, im engeren Sinne
des Menschen.
-
_In Kürzel
für Intelligenz ohne nähere Spezifikation.
-
_InBE Kürzel
für eine 1. Kerndefinition: Intelligenz als Fähigkeit, Beziehungen
zu erkennen > Denkbegriff.
-
_InGF Kürzel
für Generalfaktor bei der Intelligenz (Spearman), bei Intelligenztests
hier
nachgewiesen
-
_InPL Kürzel
für eine 2. Kerndefinition: Intelligenz als Fähigkeit, Probleme
zu lösen. Mit dieser Definition gibt es so viele Intelligenzen, wie
Probleme unterschieden werden könnern, im Prinzip potentiell unendlich
viele. wobei die Intelligenzforschung Faktorenklassen sucht, die bei vielen
Intelligenzen eine Rolle spielen, z.B. räumliches Vorstellungsvermögen,
logisches Denken, Analogien finden u.a.m.
Dummheit
Wenn Intelligenz die Fähigkeit ist, Problem zu lösen, dann
ist Dummheit der Mangel an dieser Fähigkeit > _DuK.
-
_Du Kürzel
für Dummheit ohne nähere Spezifikation.
-
_DuAbw Kürzel
für die Abwertung durch die Bezeichnung "Dummkopf" > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.2. > Thalmann
in Psychologie der Dummheit S.113.
-
_DuAltD Kürzel
Dummheit im Altdeutschen > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.2: "Das deutsche »dumm«
geht zurück auf althochdeutsch »tumb«, was bedeutet »stumm«,
»taub«, aber auch »töricht« und »unerfahren«.
Ebenso wie gotisch »dumbs« für »taub« steht
– in jedem Fall ist damit ein Mangel an Ausdrucksfähigkeit gemeint,
eine Bedeutung, die sich für »dumm« bis ins 17. Jahrhundert
hinein erhalten hat. Erst spät wird aus dem »tummen teufel«
ein Schimpfwort. Im 18. Jahrhundert begegnet uns dann plötzlich der
»Dummkopf« als abwertende Bezeichnung für einen dummen
Menschen."
-
_DuAltDstum Kürzel
Dummheit im Altdeutschen als stumm > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.2.
-
_DuAltDtaub Kürzel
Dummheit im Altdeutschen als taub > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.2.
-
_DuAltDtör Kürzel
Dummheit im Altdeutschen als töricht > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.2.
-
_DuAltDunerf Kürzel
Dummheit im Altdeutschen als unerfahren. > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.2.
-
_DuAltDMA Kürzel
Dummheit im Altdeutschen als Mangel der Ausdrucksfähigkeit > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.2.
-
_DuDZr Kürzel
Dummheit als einfaches Dummes Zeug reden im Unterschied zu einem dummen
Individuum > Jost
in Psychologie der Dummheit S. 204.
-
_DuMInd Kürzel
für Dummheit als Merkmal eines Individuums > Jost
in Psychologie der Dummheit S. 204.
-
_DuEndo Kürzel
für endogene Dummheit > Jost
in Psychologie der Dummheit S. 198: "Eine endogene Definition der
Dummheit Ein weiteres Beispiel liefern uns die Kommentare zur Kochsendung
»Un dîner presque parfait«, die ich in meinem Buch La
Méchanceté en actes analysiert habe. ... "
-
_DuK Kürzel
für die Kerndefinition: Dummheit heißt die eingeschrnäkte
oder mangelnde Fähigkeit, Probleme zu lösen. Das ist gleichbedeutend
mit Intelligenzminderung. > Drozda-Senkowskain
Psychologie der Dummheit S. 86.4. > Thalmann
in Psychologie der Dummheit S.113.
-
_DuIdi Kürzel für Idiotie
> Sollier in
Psychologie der Dummheit S. 40.
-
_DuImb Kürzel für Imbezil
> Sollier in
Psychologie der Dummheit S. 40.
-
_DuInM Kürzel
für Dummheit als mangelndes intellektuelles Begriffsvermögen
> Engel in
in Psychologie der Dummheit S. 56.
-
_DuIrr
Kürzel für Dummheit als irren > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.4.
-
_DuIneM Kürzel
für Dummheit als Mangel von emotionaler Intelligenz mit
> Cottraux in Psychologie der Dummheit S. 172: "Dieser Untersuchung zufolge
ist ein Dummkopf jemand, dem es an emotionaler Intelligenz fehlt und der
sich selbst misshandelt, während er andere aufgrund seiner Egozentrik
respektlos behandelt. Diese Definition weist Ähnlichkeiten zur narzisstischen
Persönlichkeitsstörung auf. Ich verwende sie hier als roten Faden,
der sich durch Arbeit, Liebesbeziehungen und soziale Netzwerke zieht."
RS: Nicht überzeugend.
-
_DuJug Kürzel
für jugendliche Dummheit (Internet, soziale Medien) nach Jost
in Psychologie der Dummheit S. 202f (203).
-
_DuM3c Kürzel
für drei charakteristische Merkmal für Dummheit nach Jost
in Psychologie der Dummheit S. 202, die allerdings an dieser Fundstelle
nicht ausgeführt werden, also > _DuMeta.
-
_DuMeta Kürzel
für Äußerungen über die Dummheit, ohne Inhalte anzuführen
>Drozda-Senkowskain
Psychologie der Dummheit S. 86.1.
-
_DuTHAe Kürzel
für Dummheit als törichte Handlung oder törichte Äuserung
> Jost
in Psychologie der Dummheit S. 204f (205).
-
_DuUnt Kürzel
für die zahlreichen unterschiedlichen Formen der Dummheit > Engel
in in Psychologie der Dummheit S. 56.
-
_DuWik Kürzel
für Dummheit im Wiktionary 2018 > Drozda-Senkowska
in Psychologie der Dummheit S. 86.3: "Das Wiktionary liefert
uns im Jahr 2018 für »dumm« folgende Bedeutungen: schwach
an Verstand, ohne Intelligenz, ohne Können, unwissend; auf unpassende
und kindische Art lustig; mit nachteiligen Folgen, unangenehm, übel.
Das ab der späten Neuzeit beleidigende »dumm« büßt
diese Nuance mit der Zeit ein, sodass es im Laufe des 19. Jahrhunderts
zu »saudumm« oder »strohdumm« verstärkt werden
muss. Neutral ist der Begriff »dumm« trotzdem nicht."
-
_DuKA Kürzel
Kürzel für Dummheit als swich äußern über ein
Thema von man keine Ahnung hat (Harry Frankfurt) > Jost
in Psychologie der Dummheit S. 204f (205).
Dialektik: Umfangreiche Begriffsanalysen hier.
_dial Kürzel
für Dialektik ohne nähere Spezifikation
-
_dial(DialonS)
Dialektik
als
nicht näher spezifizierter Begriff .
-
_dial(DialBild)Dialektik
als
nicht näher spezifizierter bildungssprachlicher
Begriff. Von verschiedenen Seiten sehen, sowohl als auch. Siehe bitte oben
Duden,
Sprachbrockhaus
und unten methodische Grundhaltung.
-
_dial(DialEntwT)
Dialektik
als Entwicklungtheorie, traditionell
triadische Entwicklung aus These, Antithese zur Synthese verstanden (Aber
> Winter in (DialHeg)),
wobei "These", "Antithese" und "Synthese" keine (Entwicklungs-) Sachverhalte
der Natur oder der Gesellschaft wiedergeben, sondern zunächst sprachliche
Ausdrücke sind, die implizit auf entsprechende Sachverhalte verweisen
und sie behaupten (was zu zeigen wäre, und zwar richtig, wie sich
das in einer Wissenschaft gehört).
-
_dial(DialHeg)
Metaphysische Auffassung Hegels : zu jedem Sachverhalt
gehört seine Negation und jeder Sachverhalt birgt seine Negativität.
Die Wechselwirkungen zwischen Positivität und Negativität bringen
in einem unendlichen Prozeß ständige Bewegung, Entwicklung und
Veränderung hervor. Philosophisch idealistische Position: Identifikation
von Sein und Geist, das Sein ist eine Schöpfung des Geistes.
-
_dial(DialDMat)
Philosophisch materialistische Position:
Die Materie bringt den Geist hervor mit der spezifisch dialektisch materialistischen
Variante (Marx, Engels, Lenin) .
-
_dial(DialEWET) Empirisch-wissenschaftliche-Entwicklungs-Theorie
: (1) Entwicklung als Folge der Wechselwirkungen von Kräften und Energien.
(2) Entwicklung als Ausdruck von Reifung und Wachstum. (3) Entwicklung
als Folge ständiger Auseinandersetzung zwischen Anlage, Umwelt und
Entwicklungsstand. > Piaget,
Flammer
unterscheidet 7 Faktoren.
-
_dial(DialMeth)
Dialektik
als methodische Grundhaltung
(DialMeth)
und
-
_dial(DialArgL)
Dialektik
als Argumentationsmethode als scharfsinnige ganzheitliche Betrachtung,
die "alle" Aspekte eines Sachverhalts für und wider, pro und contra,
zu berücksichtigen sucht ohne die metaphyisischen (Hegel) oder ideologischen
(Diamat) Vorannahmen.
So gesehen kann Dialektik als ein spezifisch ganzheitlich methodisches
Denken angesehen werden, also als eine grundsätzlich wissenschaftlich
zu begrüßende Haltung.
-
_dial(DialFLog)Dialektische
Logik im engeren formallogischen Sinne > Definition
Dialektische Logik. Bislang nicht entwickelt > Dialektische
Logik im engeren logischen Sinne.
-
_dial(DialAnd) Anderes,
sonstiges dialektisches System
__diach
Kürzel
für Diachronie, Ausdruck von Piaget
für die Untersuchung von dynamischen Entwicklungsvorgängen, Gegensatz
Synchronie als statischer Querschnitt.
Digitalisierung
-
_digD Kürzel
für Definition: Digitalisierung heißt, Daten in einem
Computer darstellen und verarbeiten können.
-
_digDB Kürzel
für Definitionsbasis Digitalisierung: Daten, Computer, darstellen,
verarbeiten.
Anmerkung: Die meisten Definitionen im Netz sind zirkulär.
-
_digW Kürzel
für den technologischen Wandel vom Analogen zum Digitalen: Immer mehr
Prozesse werden digitalisiert.
_Eig Kürzel
für Eigenschaft(en) ohne nähere Spezifikation > wesentlich
bei Reichenbach.
_Ein Kürzel
für Einfall, Eingebung ohne nähere Spezifikation.
Einsam
_Eins Kürzel
für das Gefühl, das sich einstellt, wenn man Nähe und Kontakte
vermisst, dass andere Menschen Interesse und Kümmen für einen
zeigen. Nicht zu verwechseln mit allein
sein.
Einsicht Mehrdeutiger
allgemeiner, wissenschaftlicher und denkpsychologisch
wichtiger Begriff mit zwei Hauptbedeutungen: (1) im wörtlichen Sinne
in etwas hinein sehen (z.B. Akteneinsicht, Verkehrslage); (2) im kognitiven,
denkpsychologischen Sinne im Prinzip ein Synonym zu einen Sachverhalt oder
Zusammenhang verstehen.
-
_Eins Kürzel
für Einsicht ohne nähere Spezifikation.
-
_EinsDP Kürzel
für Einsicht im Sinne allgemeiner Denkpsychologie:
einen Sachverhalt oder Zusammenhang verstehen. Schischkoff (1961) im wörterbuch
der Philosophie: "Einsicht,unmittelbares Durchschauen oder Verstehen eines
Sinnzusammenhanges." Dorsch
(): "Einsicht [engl. insight], [KOG], bez. das unmittelbare, plötzliche
und unerwartete Verstehen eines Sachverhalts, das Erkennen von Zus.hängen,
der Ursachen und Wirkungen eines Geschehens oder einer Handlung."
-
_EinsGP Kürzel
für Einsicht im Sinne der Gestaltpsychologie. Einsicht durch "Umstrukturierung"
(neue Sichtweise, den üblichen Rahmen verlassen). Plötzliche
Einsichten werden "Aha-Erlebnisse" genannt.
-
_EinsPR Kürzel
für Einsicht nach Charaktersisierung der Logikschule von Port Royal
(1662): "Wenn einem bei der Betrachtung irgendeines für sich
genommenen Grundsatzes seine Wahrheit aufgeht (durch die Evidenz, die diesem
Grundsatz zukommt und die uns unmittelbar ohne irgendeinen anderen Grund
überzeugt), nennt man diese Art der Erkenntnis Einsicht."
-
_EinsF§ Kürzel
für Einsichtsfähigkeit
im Recht, insbesondere im Strafrecht.
Empirisch, Empirie (Erfahrung)
Empirische Wissenschaften (z.B. Astromie, Biologie,
Chemie, Geologie, Physik, Psychologie, Soziologie) erforschen die Wirklichkeit
des Erfahrbaren nach Gesetz- und Regelhaftigkeiten. Man denkt
und meint nicht nur, sondern man
prüft seine Ideen an der Wirklichkeit der Erfahrung (>
wissenschaftliches
Arbeiten; Wissenschaft). Alphabetische
Stichworte, die man mit empirischer Arbeit verbindet:
Aufzeichnen, Aufzeichnung, auswerten, Auswertung, Bedingung(en),
befragen, beobachten, Beobachtung(en), bestätigen, beweisen, Daten
sammeln, Daten verarbeiten, definieren, dokumentieren, empirisch, Erfahrung,
erheben, Erhebung, erkunden, Evaluation, evaluieren, Experiment, experimentieren,
explorieren, falsifizieren, Hypothesen aufstellen, Hypothesen prüfen,
Kontrolle, kontrollieren, messen, Messung, Normalbedingungen, operational,
Operationalisierung, Protokoll, protokollieren, prüfen, Rahmenbedingungen,
rechnen, registiren, replizieren (wiederholen), Selbstbeobachtung, Statistik,
testen, untersuchen, wiederholen (Replikation), zählen.
_Emp Kürzel
für empirsch ohne nähere Spezifikation.
__
Entität > Universalien.
Im allgemeinen werden Dinge, Eigenschaften und
Relationen angenommen (gleichnamiges Werk von Ujomov). Daran können
sich Fragen knüpfen, in welcher Weise Dinge, Eigenschaften, Relationen
existieren. Überhaupt, unbhängig vom Menschen, also objektiv?
Haben Eigenschaften eine eigene Existenz oder sind sie an Dinge gebunden
und können nicht selbstständig für sich existieren. Wie
ist das mit den Relationen? In welcher Weise existieren sie?
Meixner (2004), S. 18f: "Alles
überhaupt ist eine Entität. Obwohl der Begriff der Entität
keine Unterscheidungen ermöglicht, ist es dennoch sehr nützlich,
das Kunstwort „Entität" zur Verfügung zu haben. Man verwendet
es, um ganz allgemein über Seiendes - sei es wirklich, bloß
möglich oder gar unmöglich - zu sprechen. Der Begriff der Entität
ist jedoch klarerweise keine Kategorie, denn er ist kein Einteilungsbegriff,
trägt er doch zu keinerlei Einteilung bei. (Weiteres zum Begriff Entität
findet sich im nächsten Kapitel.)"
-
_Enti Kürzel
für Entität ohne nähere Spezifikation, ontologischer Grundbegriff
für die Art des Seins.
-
_EntiD Kürzel
für Entität Ding
-
_EntiE Kürzel
für Entität Eigenschaft
-
_EntiK Kürzel
für Entität Klasse
-
_EntiKn Kürzel
für Entität Klasse in nominalistischer Interpretation ohne eigene
vom Menschen unabhängige Existenz gedacht.
-
_EntiKp Kürzel
für Entität Klasse in platonistischer Interpretation mit eigener
vom Menschen unabhängiger Existenz gedacht.
-
_EntiR Kürzel
für Entität Relation
-
_EntiS Kürzel
für Entität Sachverhalt
-
_Enti Kürzel
für Entität
Literatur:
-
Meixner, Uwe () Einführung in
die Ontologie. Darnstadt: WBG,
-
Ujomov, A.L. (dt. 1965) Dinge, Eigenschaften
und Relationen. Berlin: Akademie Verlag.
_Entd Kürzel
für Entdecken, Entdeckung ohne nähere Spezifikation. >
wesentlich
bei Reichenbach.
Entelechie, etwas das
sein Ziel in sich selbst hat > Teleologie.
Entschluss wichtiger
allgemeiner, wissenschaftlicher und insbesondere motivations- und handlungspsychologischer
Begriff: das letzte
Glied vor der unmittelbaren Ausführung einer Aktion.
-
_Ents Kürzel
für Entschluss ohne nähere Spezifikation.
-
_EntsWJ Kürzel
für die 5 Entschlusstypen von William James (1909, S. 430ff) ohne
nähere Differenzierung.
_EntsWJ1 Kürzel
für den ersten Entschlusstypus von William James (1909, S. 430): "Indem
wir uns nun der Form des Entschlusses selbst zuwenden, können wir
fünf Haupttypen unterscheiden. Der erste mag der verstandesmäßige
Typus genannt werden. Er liegt vor in jenen Fällen, in denen die Argumente
für und gegen em bestimmtes Verhalten allmählich und fast unmerklich
sich im Bewußtsein zusämmenordnen und schließlich ein
deutliches Übergewicht zugunsten einer’ Alternative hervortreten lassen,
worauf wir die betreffende Alternative ohne Anstrengung oder Zwang wählen.
Bevor dieses vernünftige Abwägen der Gründe und Gegengründe
zu Ende ist, haben wir ein ruhiges Bewußtsein, daß die Evidenz
noch aussteht, und dieses Bewußtsein hemmt den Eintritt der Handlung.
Aber eines Tages erwachen wir mit dem Bewußtsein, daß wir die
Sache im rechten Licht sehen, daß längeres Warten sie uns nicht
mehr in neuer Beleuchtung erscheinen läßt, und daß es
am besten sei, jetzt zu handeln. Bei diesem leichten Übergang vom
Zweifel zur Gewißheit erscheinen *wir fast passiv; die „Gründe“,
die unsere Entscheidung herbeiführen, scheinen aus der Natur der Dinge
zu stainmen und von unserem Willen nicht weiter abzuhängen."
Kommentar_EntsWJ1:
James vermischt hier Entschluss und Entscheidung. Im obigen Schema die
Phase der Entscheidungsreifung, Entscheidung und Entschluss.
-
_EntsWJ2 Kürzel
für den zweiten Entschlusstypus von William James (1909, S. 431):
"Es geschieht oft, daß kein überragender und autoritativer Grund
für die eine Seite einer Alternative sich einstellen will. Auf beiden
Seiten steht etwas Wertvolles in Aussicht, und es gibt keinen Schiedsrichter,
der bestimmte, welches dem anderen geopfert werden soll. Wir werden des
langen Zögerns und der Unentschlossenheit müde, und die Stunde
kann kommen, wo wir fühlen, daß selbst eine schlechte Entscheidung
besser ist als der Mangel jeder Entscheidung. Unter diesen Bedingungen
wird es oft geschehen, daß ein zufälliger Umstand, der bei einer
bestimmten Bewegung unsere; geistige Müdigkeit überrumpelt, das
Gleichgewicht in der Richtung der einen Seite.der Alternative stört,
so daß. wir uns dann in dieser Richtnng bestimmt fühlen, während
ein entgegengesetzter Zufall im gleichen Moment das entgegengesetzte Resultat
gehabt haben würde. Bei dem zweiten Typus, ist unser Bewußtsein
in hohem Maße ein solches, wobei wir uns mit einer gewissen indifferenten
Ergebung in einer, zufällig ‘von außen bestimmten Richtung getrieben
fühlen, mit der Überzeugung, daß wir im ganzen, ebensowohl
diese Richtung als eine, andere gut heißen können und daß
die Sache schon irgendwie gut ablaufen wird."
Kommentar-EntsWJ2:
Appetenz-Appetenz-Konflikt, der durch äußeren Zufall zur Entscheidung
und zum Entschluss führt.
-
_EntsWJ3 Kürzel
für den dritten Entschlusstypus von William James (1909, S. 431f):
"Bei dem dritten Typus erscheint diese Bestimmung ebenso zufällig,
aber sie kommt von innen und nicht von außen. Es geschieht oft, wenn
die Abwesenheit imperativischer Prinzipien einen Zustand der Unklarheit
entstehen läßt und die Unentschiedenheit einen Mangel an Konzentration
zur Folge hat, daß wir die Entdeckung machen, wie wir gewissermaßen
automatisch handeln und gleichsam durch eine spontane Entladung unserer
Nerven einen Ausweg aus dem Dilemma wählen. Aber dieses Bewußtsein
der Bewegung nach dem unerträglichen Zustand der Unentschlossenheit
ist so anregend, daß wir uns eifrig selbst dareinstürzen. „Vorwärts
jetzt“ rufen wir innerlich, „und wenn der Himmel einfällt!“ Diese
sorglose und triumphierende Energieausgabe, die so wenig von uns vorher
überlegt ist, daß wir uns eher wie passive Zuschauer vorkommen,
die sich freuen an der Entladung irgendwelcher äußeren Kraft,
als wie willkürlich Handelnde, ist ein zu abrupter und zu stürmischer
Entscheidungstypus, als daß er sich oft bei [>432] schwerfälligen
und kaltblütigen Naturen fände. Aber er ist wahrscheinlich häufig
bei Personen von stark emotionaler Veranlagung und unbeständigem oder
schwankendem Charakter. Und bei Menschen von dem Typus der Welterschütterer,
bei den Napoleons, Luthers usw., bei denen eine zähe Leidenschaft
sich verbindet mit aufwallender Aktivität, ist der Entschluß
wahrscheinlich oft ein derartig katastrophenmäßig eintretender,
wenn durch irgendeinen Zufall die Entladung der Leidenschaft eine Zeitlang
durch Zweifel oder Bedenken gehemmt war. Das Blut durchbricht ganz unerwartet
den Damm. Daß dies so oft der Fall ist, genügt, um zu zeigen,
daß diese Charaktere eine Tendenz zu fatalistischer Gemütsart
besitzen. Und die fatalistische Gemütsart selbst verstärkt sicherlich
die Energie, sobald diese einmal den aufreizenden Pfad der Entladung eingeschlagen
hat."
Kommentar-EntsWJ3:
Appetenz-Appetenz-Konflikt, der durch inneren Zufall zur Entscheidung und
zum Entschluss führt. Es fehlt ein Beispiel für den inneren Zufall.
-
_EntsWJ4 Kürzel
für den vierten Entschlusstypus von William James (1909, S. 432):
"Es gibt eine vierte Art der Entscheidung, welche oft die Überlegung
ebenso plötzlich beendet, wie die dritte Form. Sie tritt ein, wenn
wir infolge irgendeiner äußeren Erfahrung oder irgendeiner unerklärlichen
inneren Veränderung plötzlich von der leichten und sorglosen
zu der nüchternen und strengen Gemütsverfassung übergehen,
oder möglicherweise auch im umgekehrten Fall. Die ganze Wertskala
unserer Motive und Impulse macht dann eine Veränderung durch, ähnlich
jener, die der Wechsel des Standpunktes eines Beobachters an dem Eindruck
bewirkt, den er erhält. Die am meisten ernüchternden Agentien
sind Gegenstände des Kummers und der Furcht. Wenn eines von diesen
auf uns ein wirkt, dann verlieren alle leichtherzigen Gedanken ihre Motivationskraft,
alle ernsten erfahren eine vielfache Vermehrung derselben. Die Folge ist
ein augenblickliches Im-Stich-lassen der unbedeutenden Pläne, mit
denen wir zuvor unsere Zeit vertändelt haben und ein sofortiges Übernehmen
der strengen und ernsten Aufgaben, die bis dahin die Zustimmung unseres
Geistes nicht erzwingen konnten. Jene „plötzliche Sinnesänderung“,
jenes „Erwachen des Gewissens“ und alles derartige, was uns so oft zu neuen
Menschen macht, gehört hierher. Der Charakter erhebt sich plötzlich
zu einer neuen Höhe, und die Überlegung kommt sofort zum Abschluß."
Kommentar-EntsWJ4:
Entschluss durch plötzlichen Sinneswandel (Umwertung, Wandel) durch
innere oder äußere affektbewegende Anlässe. James vermischt
hier wieder Entschluss und Entscheidung. Und es fehlt ein Beispiel.
-
_EntsWJ5 Kürzel
für den fünften Entschlusstypus von William James (1909, S. 432f):
"Bei dem fünften und letzten Typus der Entscheidung kann das Bewußtsein,
daß die Evidenz vorhanden ist und daß die Vernunft ihre Gründe
für und wider abgewogen hat, vorhanden sein oder auch nicht. Aber
in jedem Fall haben wir den Eindruck, als ob wir bei der Entscheidung durch
unseren eigenen Willensakt den Ausschlag herbeiführten. Im ersteren
Fall dadurch, daß wir unsere Lebensenergie in die Wagschale der logischen
Gründe werfen, die für sich allein nicht imstande zu sein scheinen,
die Entladung herbeizuführen, im letzteren dadurch, daß wir
eine Art Stellvertretung für einen Grund schaffen, der die Funktion
des letzteren ausübt. Die langsam ruhige Wucht des Willens, die in
diesen Fällen uns zum Bewußtsein kommt, läßt uns
dieselben als eine subjektiv ganz anders aussehende Art von Entscheidungen
erscheinen, als die vier vorausgehenden Klassen. Was die Wucht des Willens
metaphysisch zu bedeuten hat, zu welchen Schlußfolgerungen über
die Willenskraft als etwas von den Motiven Verschiedenes uns die Tatsache
der Anstrengung Veranlassung geben kann, damit haben wir uns jetzt nicht
zu befassen. Für unsere [>433] subjektive Auffassung der Erscheinungen
ist das Anstrengungsbewußtsein, das in den früher besprochenen
Entscheidungen fehlte, hier vorhanden. Mag es sich um die traurige Resignation
gegenüber aller Art reichen weltlichen Vergnügens zugunsten der
strengen und reinen Pflicht handeln, oder mag der schwere Entschluß
darin bestehen, daß von zwei sich gegenseitig ausschließenden
Reihen künftigen Geschehens, die beide angenehm und gut erscheinen
und kein zwingendes objektives oder imperatives, die Entscheidung zwischen
ihnen herbeiführendes Prinzip erkennen lassen, die eine für immer
unmöglich werden soll, dadurch, daß die andere verwirklicht
wird; stets handelt es sich um eine trostlose und bittere Entscheidung,
um das Betreten einer einsamen moralischen Wildnis. ..."
-
Kommentar-EntsWJ5:
durch eigenen Willen mit Anstrengungsbewusstsein herbeigeführte Entscheidung
oder herbeigeführter Entschluss, von James wieder vermischt bzw. synonym
verwendet.
-
_EntsD Kürzel
für
Dükers
Handlungsmodell, Entscheiden und Entschluss: Interesse > Streben >
Entscheiden (Vorsatz > Entschluss) > Aktivieren > Handlung.
Entwicklung
Grundlegender Begriff in Wissenschaft und Leben. > Wichtige Hilfsbegriffe
Anders
und Ändern, Verlauf und Zeitreihe.
_Entw Kürzel
für Entwicklung ohne nähere Spezifikation. Die Kernbedeutung
von Entwicklung ist der Verlauf eines Sachverhaltes in der Zeit.
>
Die Zeit als Variable. Mit
dieser Definition ist noch nichts über Ziele und Pläne einer
Entwicklung gesagt.
_EntwF Kürzel
für Entwicklung nach Flammer, August (2009). Entwicklungstheorien.
Psychologische Theorien der menschlichen Entwicklung. 4. A. Bern:
Huber, S. 18, unterscheidet 7 Faktoren (im Sachregister kein Eintrag "Entwicklung"):
"Entwicklung ist ein Wort, das nicht nur in der Psychologie verwendet wird.
Es ist in deutschsprachigen Publikationen wahrscheinlich 1645 zum ersten
Mal aufgetaucht (Wieland, 1974, S. 199) und bedeutete so etwas wie Auseinanderwickeln
oder das Auswickeln von Schriftrollen.
Für das heutige Verständnis der Veränderungen im Lauf
des individuellen Lebenslaufs ist diese Auffassung zu eng geworden. Dennoch
gibt es keinen vollständigen Konsens unter Entwicklungspsycholog(inn)en
darüber, was psychologische Entwicklung ist. Und auch die Theorien,
die hier besprochen werden, vertreten nicht alle exakt den gleichen Entwicklungsbegriff.
In diesem Kapitel werden schon mal die wichtigsten Punkte und Abgrenzungen
im aktuellen wissenschaftlichen Verständnis von Entwicklung aufgeführt."
"1.2 Entwicklung 18
-
1.2.1 Entwicklung = Abfolge alterstypischer Zustandsbilder
18
-
1.2.2 Entwicklung = Veränderung 18
-
1.2.3 Entwicklung = reifungsbedingte Veränderungen
19
-
1.2.4 Entwicklung = Veränderungen zum Besseren oder
Höheren 19
-
1.2.5 Entwicklung = qualitative resp. strukturelle Veränderungen
20
-
1.2.6 Entwicklung = universelle Veränderungen?
21
-
1.2.7 Entwicklung = Sozialisation 22"
_EntwSp Kürzel
für das Spiralenmodell einer Entwicklung > Piaget
1973.
_Epiph
Kürzel für Epiphanie = Offenbarung. > Bekehrung, Damaskus-Erlebnis.
_Erb Kürzel
für erblich, Erblichkeit
_Erde Kürzel
für die Erde ohne nähere Spezifikation. > Magnetischer
Schutzschild ...
_Erei Kürzel
für Ereignis ohne nähere Spezifikation. > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_Erfa Kürzel für
Erfahrung
ohne nähere Spezifikation. > Wert
der Erfahrung.
_Erfi Kürzel für Erfinden,
Erfindung
_Erk Kürzel für
Erkennen,
Erkenntnis. Erkenntnis gibt es nur in Bezug auf ein erkennendes System,
d.h. Erkenntnis entsteht aus der Interaktion zwischen dem zu Erkennenden
und dem erkennenden System.
Epiphänomen
_Epi Kürzel für
Epiphänomen
Epiphänomenalismus gr., Neben- oder Begleiterscheinung, d.h. ohne
eigene Bedeutung. Verschiedene materialistisch, naturwissenschaftlich,
biologisch orientierte BewusstseinstheoretikerInnnen - z.B. Rohracher,
betrachten z.B. das Bewusstsein als ein sog. Epiphänomen, ohne besondere
eigenständige Bedeutung wie z.B. das Bild, das man in einem Spiegel
oder spiegelnden Medium sehen kann, z.B. das Spiegelbild eines über
einen See fliegenden Vogels, dem man auch keine eigene Bedeutung zuspricht:
Epiphänomenalismus. Psychologisch ist das wichtigste Argument gegen
die Bedeutung des Bewusstseins, etwa als Stätte des freien Willens,
dass alle wesentlichen Entscheidungen oder Erscheinungen, wenn sie im Bewusstsein
erscheinen, bereits als Bewirktes angesehen werden müssen, so dass
sich bei oberflächlicher Betrachtung der Eindruck ergibt, bewusste
Entscheidungen gäbe es gar nicht und in der Folge dann auch keinen
freien Willen. Dies kann leicht durch folgendes Alltagsbeispiel widerlegt
werden: Nehmen wir an, ich spüre Durst. Das Bedürfnis Durst gelangt
mir zum Bewusstsein. Keine Willensfreiheit gäbe es, wenn ich z.B.
das Trinkbedürfnis nicht zurückstellen könnte. Tatsächlich
wird sich, je nach Situation, eine Abwägung ergeben, was, wann und
wo ich wie viel trinken werde. [Quelle]
Erfahren,
Erfahrung > Vergleich
Erleben und Erfahrung hier u.a. Beispielanwendung Kafka Das Schloss.
Grundlegender Begriff in Wissenschaft und Leben. 1. Version zur Differenzierung:
-
_Eg0 Kürzel für Erfahrungen
ohne nähere Spezifikation
-
_Eg1 Kürzel für äußere
Erfahrungen: ein Geschehen, Ereignis, Zustand durch eigenes Zugegensein
mitbekommen
-
_Eg2 Kürzel für äußere
Erfahrungen: ein Geschehen, Ereignis, Zustand durch direkte, unmittelbare
Mitteilung anderer (Zeitzeugen)
-
_Eg3 Kürzel für äußere
Erfahrungen: ein Geschehen, Ereignis, Zustand durch indirekte Mitteilung
anderer (Aufzeichnung, Bericht, Brief, Tagebuch, Buch, Internet, ...)
-
_Eg4 Kürzel für innere Erfahrungen:
innere Wahrnehmungen
-
_Eg5 Kürzel für durch häufigeres
Vorkommen vertraut sein mit, viel Erfahrung haben mit ...
-
_Eg5- Kürzel für nicht vertraut
sein, Unerfahrenheit > Kafka KS12Eg5-
-
_Eg6 Kürzel für durch häufigeres
Vorkommen oder lernen auskennen mit, können
-
_Eg7 Kürzel für in Erfahrung
bringen, herausfinden, Wissen (Quellen: Ermitteln, erkunden, Wissenschaft,
Fachliteratur, Lexikon, Enzyklopädie)
-
_Eg7- Kürzel für nicht in Erfahrung
bringen können, nicht ermittel- oder erkundbar
-
_Eg8 Kürzel für Erfahrungen,
die man nicht machen kann, konnte oder würde, Kafka wahre Liebe lehren,
"die er bei Frieda nie erfahren könnte"
KS20.1Eg8 , auch
KS15.8Eg8
-
_EgP Kürzel für platonisches Wissen:
alles Geistige existiert unabhängig vom Menschen, z.B. Zahlen, Mathematik
und Logik
-
_Egs Kürzel für sonstige,
hier nicht erfasste Erfahrung
Erkennen
Grundlegender Begiff in Wissenschaft und Leben,
aber vieldeutiges Homonym. Zunächst gilt der erkenntnistheoretische
Hauptsatz: Jede Erkenntnis irgendeines Sachverhalts erfolgt durch ein
erkennendes System und seine Filter. Erkennen gibt es nur relativ
zu einem erkennenden System. Das Ding an sich gibt es nicht, daher sollte
man es gar nicht erst suchen, weil man es nicht finden kann.
-
_ErkD Kürzel für Definition
erk:
Erkennen liegt vor, wenn ein Sachverhalt ausgewählt werden kann. Die
Auswahl erfolgt non-verbal durch Markieren,
deuten, zeigen oder verbal durch beschreiben. Erkennen erfordert keine
Namen oder namenähnliche Bezeichnungen, wenngleich diese die Kommunikation
erheblich erleichtern, wenn die Begriffe hinreichend klar sind. Aber auswählen
erfordert die Verfügbarkeit der kognitiven Funktionen des Unterscheidens
und Vergleichens
und der Aufmerksamkeitslenkung. Eine spezielle Definition für den
Bereich erkennen im Erleben findet man hier
und davor.
Erkenntnistheorie
_EHS Kürzel für den erkenntnistheoretischen
Hauptsatz: Jede Erkenntnis irgendeines Sachverhalts
erfolgt durch ein erkennendes System und seine Filter. Das Ding
an sich gibt es nicht. Es ist eine falsche Idee, die
den Hauptsatz nicht berücksichtigt. Das sah auch Nicolai Hartmann
in seiner Metaphysik der Erkenntnis, 4.A. 1949, S.17 so: "Daß
alles Erkennen an ein erkennendes Subjekt gebunden ist, läßt
sich wohl nicht im Ernst bestreiten. Es gehört mit zur Urtatsache
des Erkenntnisphänomens." Weitere Fundstellen
zum Thema:
-
Jahn schreibt in Logik, Methodenlehre
und Erkenntnistheorie (1920). S. 235: "Zum Erkennen genügt das
erkennende Subjekt nicht; es muß ein Etwas da sein, das erkannt wird.
Zum Erkennen gehört ein Inhalt, den sich das Subjekt auf irgendeine
Weise zu eigen macht."
-
Bei Juhos (1950) Die Erkenntnis
und ihre Leistung und Pap (1955) Analytische Erkenntnistheorie habe
ich keine entsprechenden Ausführungen gefunden.
-
Schlick erläutert in seiner Allgemeinen Erkenntnislehre
(1935): "Ehe eine Wissenschaft ihre Arbeit beginnen kann, muß sie
sich einen deutlichen Begriff von dem Gegenstande machen, den sie untersuchen
will. Man muß an die Spitze der Betrachtungen irgendeine Definition
des Objektes stellen, dem die Forschungen gewidmet sein sollen, denn es
muß ja zunächst einmal klar sein, womit man es eigentlich zu
tun hat, auf welche Fragen man [>141] Antwort erwartet. Wir müssen
uns also zu allererst fragen: Was ist denn eigentlich Erkennen?13
So selbstverständlich, so einleuchtend
es scheint, daß mit dieser Frage der Anfang gemacht werden muß,
so merkwürdig ist es, wie selten sie an der richtigen Stelle und mit
der richtigen Sorgfalt behandelt worden ist14, wie wenige Denker darauf
[>142] eine klare, sichere und vor allem brauchbare Antwort gegeben haben.15"
... [>145]
Hierher gehört auch die große Frage, die in
der Geschichte der Philosophie so viel bedeutet: Vermögen wir die
Dinge zu erkennen, wie sie an sich selbst sind, unabhängig
davon, wie sie unserer menschlichen Auffassung erscheinen? Gibt man sich
Rechenschaft darüber, was in dergleichen Problemen das Wort Erkennen
allein bedeuten kann, so hören sie auf, welche [>146] zu sein, denn
es zeigt sich alsbald, daß entweder die Fragestellung verfehlt war,
oder daß der Weg offen daliegt, auf dem die Frage eine präzise,
wenn auch vielleicht unerwartete oder unerhöhte Antwort finden kann.20."
-
Die Enzyklopädie für Philosophie und Wissenschaftstheorie
(2005), 2.A. ergeht sich im Eintrag Erkenntnistheoriein
breiten Darlegungen ab Platon ohne klare Position.
_EDas Kürzel für
Ding
an sich, das es nicht gibt, weil jeder Sachverhalt
immer
durch ein erkennendes System erfasst wird.
Urteil, philosophisches, abzugrenzen von
juristischen Urteilj
-
_EUp Urteilp Kürzel für Urteil, pilosophisch
-
_EUpasK Urteil Kürzel für assertorisches
Urteil nach Kant für
glauben, einfache Behauptung
-
_EUpapK Urteil Kürzel für apodikatisches
Urteil nach Kant für
wissen, notwendig gültig..
-
_EUpprK Urteil Kürzel für problamtisches
Urteil Kant für meinen,
möglich ... nicht möglich.
Erklären
_Erkl Kürzel für
Erklären,
Erklärung ohne nähere Spezifikation. > Sportifizierung.
[Quelle
der Unterscheidungen]
-
_Erklbedeut Kürzel für Bedeutungserklärung,
Begriffserklärung
-
_Erklbegrü
Kürzel für Erklären im Sinne von begründen
-
_Erkldeuten Kürzel
für Erklären als deuten, interpretieren, auslegen.
-
_Erklfehl Kürzel
für Erklärungsfehler. Unzulängliche Erklärung, Teilerklärung,
Scheinerklärung, Falsche Erklärung > Sportifizierung
(Kulturgeschichte des Sports).
-
_ErklGründe Kürzel für
Gründe G für einen Sachverhalt S angeben: S wird durch G erklärt.
-
_ErklHOS Kürzel für Hempel-Openheim-Schema
-
_ErklMit Kürzel für Mitteilung
machen, eine Erklärung abgeben (Alltag, Geschäftsleben, Recht)
-
_ErklonS? Kürzel
für erklären mit unklarer oder fraglicher Bedeutung ohne nähere
Spezifikation.
-
_Erklpraxis Erklären
wie man etwas macht.
-
_Erklrechtf Erklären
als rechtfertigen
-
_ErklssB Kürzel
für sonstige spezifische Bedeutung
-
_Erkltheorie Kürzel
für Theorie des Erklärens, z.B. HOS.
-
_Erklursach Kürzel für
Ursachen U für einen Sachverhalt S angeben: S wird durch U erklärt.
-
_Erklverst Kürzel
für Erklären im Sinne von verstehen
-
_Erklzusam Kürzel für Einen
Zusammenhang erklären: was hängt was mit wem zusammen?
Erleben
grundlegender Begriff der Psychologie und Psychopathologie. Wir müssen
grundsätzlich unterscheiden zwischen verschiedenen Erlebensstufen
[von Quelle
5.2] > Zusammenfassung
Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse. > experience.
-
das Erleben, wie es in uns stattfindet.
-
das Erleben wie es subjektiv erlebt wird.
-
das Erleben, wie es bewusst erkannt wird. Hier kommt das Denken ins Spiel,
etwa wenn wir ein Gefühl erkennen und mit einem Namen belegen, z.B.
Freude, Lust oder Angst. So gesehen wird verständlich, dass kommunizierbare
Bewusstseinsinhalte auch mit denken bezeichnet werden, obwohl ihr ursprünglicher
und primärer Gehalt z.B. affektiver Natur ist. Einem Affekt, einer
Befindlichkeit, einem Wunsch, Bedürfnis, Gefühl oder einer Stimmung
einen Namen geben, bedeutet dass Denken zum Affekt hinzugekommen ist, genauer:
identifizierendes, erkennendes Denken.
-
das Erleben, wie es anderen gegenüber zum Ausdruck gebracht, also
kommuniziert werden kann. Hier wird bei höheren Entwicklungen die
Sprache benötigt.
-
das Erleben, wie es von anderen aufgefasst und verstanden wird. Sprechen
wir über das Erleben eines anderen, sollten wir dies sprachlich als
Eindruck formulieren. Also nicht: du hast Angst, freust Dich, möchtes
etwas, sondern: ich habe den Eindruck, Du hast Angst, freust Dich, möchstest
etwas. Damit wird das Gegenüber nicht festgelegt. Über meine
eigenen Eindrücke kann ich natürlich immer sprechen und man sollte
es auch tun, weil hierdurch viele Konflikte und Streiterien über das
Erleben anderer vermieden werden können.
Nicht alles, was in uns stattfindet, wird auch subjektiv erlebt. Nicht
alles, was subjekt erlebt wird, wird bewusst erkannt. Nicht alles, was
bewusst als subjektives Erlebnis erkannt wird, kann auch ausgedrückt
und kommuniziert werden. Nicht alles, was ausgedrückt und kommuniziert
werden kann, wird auch so verstanden wie es gemeint ist. Damit sind die
Hauptprobleme der Kommunikation über das Erleben beschrieben.
Richtet oder verdichtet sich unsere Aufmerksamkeit auf einen Bewusstseinsinhalt,
so stellt die Frage: um was für einen Bewusstseinsinhalt handelt es
sich? Fokussiere ich auf eine Wahrnehmung, versuche ich etwa zu hören,
was sich im Treppenhaus abspielt, oder was im Hof los ist? Versuche ich,
die Nachrichten zu hören? Bemerke ich ein Ziehen im Bein, eine Missempfindung
im Rücken oder eine Spannung in den Gliedern?
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von
Erleben und Erlebnis
Erleben erscheint als der viel weitere Begriff: man erlebt viel mehr
als man Erlebnisse aus diesem Erleben ausschneidet. Erleben ist mehr im
Fluß. Ein Erlebnis ist abgeschlossen mit Anfang, Verlauf und Ende.
Das kann aber auch für erlebt, erlebte, Erlebtes gelten. Hier gibt
es weiteren Klärungsbedarf.
Hauptbedeutungen-Erleben
-
_erl0 erleben0
als wach, aufnahme- oder erlebnisfähig (>Landgrebe). Erleben
in dieser grundsätzlichen, elementaren Bedeutung bedeutet so viel
wie ein- oder angeschaltet; an ("on", "online"), offen, bereit, mich diesem
oder jenen Erlebnisinhalt zuzuwenden (intentionsfähig), leere Bühne,
Projektionsraum, Projektor eingeschaltet. Widerspricht dem
phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn erleben0
ist gerade nicht gerichtet - wie die freischwebende Aufmerksamkeit
auch nicht.
-
_erl1 erleben1
als noch zu Lebzeiten mitbekommen oder ein Ereignis oder Geschehen (mit)
erleben, zugegen, dabei sein,
-
_erl2 erleben2
als innere Wahrnehmung, was in mir geschieht, also erleben2
von etwas.
-
_erl3 erleben3
als besondere nicht-alltägliche innere Wahrnehmung
-
_erlr erlebenr
Reines Erleben, eine Konstruktion (entkognitiviert)
von der noch weitgehend unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll
ist. > Nur_empfinden.
-
_erlpr Praktisch
reines Erlebenpr Diese Kategorie ist eine bewusste
Abmilderung des gedachten reinen Erlebens, von dem noch gar nicht
sicher ist, ob und wie es das gibt. Sicher ist, dass es ein mehr oder minder
von Störelementen freies Erleben gibt. Den Index "pr" kann man
lesen als praktisch rein (so gut es eben in der Wirklichkeit geht) oder
auch als phänomenologisch rein. Beispiel: wenn ich mich auf
ein Telefonat konzentrieren will, schalte ich das Störelement Radio
aus.
-
_erls [1. Version Index
a] mit spezifischer Bedeutung, z.B. Flow-Erlebens nach
Csikszentmihalyi
[Indizierung: ErlebnissF] oder Erlebnistypus im Rorschachtest.
-
_erl? erleben?
mit unklarer Bedeutung.
Hauptbedeutungen-Erlebnis
Ein Ausschnitt (> Quer-
oder Längsschnitt) aus dem Erleben heißt Erlebnis.
-
_Erl0 Wacherlebnis,
ich bin wach, aufnahme- oder erlebnisfähig (>Landgrebe). Erleben
in dieser grundsätzlichen, elementaren Bedeutung bedeutet so viel
wie ein- oder angeschaltet; an ("on", "online"), offen, bereit, mich diesem
oder jenen Bewusstseinsinhalt zuzuwenden (intentionsfähig), leere
Bühne, Projektionsraum, Projektor eingeschaltet.
Widerspricht dem phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn
erleben0 ist gerade nicht gerichtet - wie die
freischwebende Aufmerksamkeit
auch nicht.
-
_Erl1 Erlebnis1
eines äußeren Geschehens, wo ich dabei war.
-
_Erl2 Erlebnis2 eines inneren
Geschehens durch die innere Wahrnehmung.
-
_Erl3 Erlebnis3
ein besonderes, nicht alltägliches Erlebnis.
-
_Erlr Reines
Erleben, eine Konstruktion (entkognitiviert)
von der noch weitgehend unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll
ist. > Nur_empfinden.
-
_Erlpr Erlebnispr
ein praktisch reines Erlebnis. Diese Kategorie ist eine bewusste Abmilderung
des gedachten reinen Erlebens, von dem noch gar nicht sicher ist,
ob und wie es das gibt. Sicher ist, dass es ein mehr oder minder von Störelementen
freies Erleben gibt. Den Index "pr" kann man lesen als praktisch
rein (so gut es eben in der Wirklichkeit geht) oder auch als phänomenologisch
rein. Beispiel: wenn ich mich auf ein Telefonat konzentrieren will,
schalte ich das Störelement Radio aus.
-
_Erls [1. Version Index
a] mit spezifischer Bedeutung, z.B. Flow-Erlebnis nach Csikszentmihalyi
[Indizierung: ErlebnissF] oder Erlebnistypus im Rorschachtest.
-
_Erl? Erlebnis?
ein Erlebnis unklarer Bedeutung.
_ErwKürzel für
Erwartung
ohne nähere Spezifikation
Evidenz, evident
Hat im Deutschen eine gänzlich
andere Bedeutung als im angloamerikanischen
-
_evib Kürzel
für evidence, evidencebasiert im angloamerikanischer und wissenschaftlicher
Bedeutung, d.h. wissenschaftlich, datengestützt, empirisch oder experimentell
fundiert und belegt. Siehe auch evidenzbasierte
Medizin, d.h. durch wissenschaftliche Untersuchungen und Befunde gestützt
Medizin. In Deutschland bedeutet evident offenkundig, klar, trival.
-
_eviT Kürzel
für Evidenztheorie, Theory of Belief Functions (Dempster, Shafer 1976).
-
_eviS Kürzel
für Stegmüller Evidenzauffassung. Er hält (1969) Evidenz
nicht für definierbar. In
Metaphysik, Skepsis, Wissenschaft,
S. 162:
"... Den Begriff „Evidenz" definieren wir nicht; denn
dies ist unmöglich. Nur an Hand von Beispielen kann dasjenige, was
damit gemeint ist, erläutert und können Mißverständnisse
darüber beseitigt werden. In Sätzen wie „ich sehe ein, daß
es sich und so verhalten muß“, „siehst du ein, einen logischen Fehler
in deiner Beweisführung begangen zu haben?“, „es ist evident, daß
man eine unendliche Folge nicht zur Gänze durchlaufen kann“, „es ist
evident, daß zwischen den Farbtönen rot und orange eine größere
Ähnlichkeit besteht wie zwischen den [>163] Farbtönen rot und
grün“, „es ist evident, daß man wissen muß, wovon man
spricht (sich das Betreffende ,vorstellen* muß), um darüber
ein Urteil fällen zu können“ (kurz: Urteile basieren auf Vorstellungen*
ist ein evidentes Urteil“), „es ist evident, daß bei der Lösung
eines Problems ein sicheres Wissen um die Antwort höher einzuschätzen
ist als eine bloße Vermutung (Hypothese)“ wird jedesmal von Evidenz
oder Einsicht gesprochen. Sie wird immer dort beansprucht, wo Urteile gefällt
werden, die ein Wissen ausdrücken. Der Ausdruck „Wissen“ wird allerdings
in zwei Bedeutungen, einer stärkeren und einer schwächeren, genommen,
und nur in der stärkeren Bedeutung liegt eine Kopplung mit dem Evidenzbegriff
vor. „Wissen“ in seiner schwächeren Bedeutung ist das unvollständige,
hypothetische, nicht definitive Wissen, das jederzeit durch ein besseres
ersetzt werden kann. „Wissen“ in seiner stärkeren Bedeutung ist das
endgültige, nichthypothetische, definitive Wissen, das durch kein
bes-seres mehr ersetzbar ist. Nur in diesem zweiten Fall kann von Evidenz
gesprochen werden. Gegen unvollständiges Wissen kann man argumentierend
ankämpfen, man kann es zu „widerlegen“ trachten oder „negative Instanzen“
dagegen vorbringen. Gegen Urteile, die mit definitivem Wis-sensanspruch
auftreten, kann man keine Argumente vorbringen. Ist der Wissensanspruch
ein falscher, so kann man den Fehler aufzuzeigen suchen. Gegen unvollständiges
Wissen kann man also Beweise ins Treffen führen, Scheinevidenzen hingegen
lassen sich nur aufzeigen und beheben; man muß versuchen, zur Evidenz
zu bringen, daß eine Scheinevidenz vorlag. Jede Diskussion, in welcher
ein Teil dem anderen einen Fehler in seiner Beweisführung nachweisen
möchte oder umgekehrt ihm einen Beweis vorlegt und von dessen Richtigkeit
zu überzeugen trachtet (d. h. nichts anderes als zu zeigen sucht,
daß es wirklich ein Beweis ist), ist ein fortgesetzter Appell an
des anderen Fähigkeit zur Einsicht. "
_Evol Kürzel
für
Evolution ohne nähere Spezifikation
_Exh Kürzel
für
Exhaustion, exhaurieren ohne nähere
Spezifikation
_Exis Kürzel
fürExistenz ohne nähere Spezifikation.
Existenz meint grundsätzlich, ob etwas da ist oder nicht und weiter,
die Art des Seins, d.h. in welcher Weise Sachverhalte in der Welt existieren.
Existenz steht in engem Zusammenhang mit Referenz, aus der hervorgeht,
wo und wie ein behaupteter Sachverhalt in der Welt zu finden ist.
-
_ExisK Kürzel
für konzeptualistische, mentale, durch den menschlichen
Geist erzeugte Existenz, die also an die Existenz von mentalen Wesen wie
dem Menschen gebunden ist, z.B. die Begriffe,
die Sprache, Logik und
Mathematik,
wobei
auch der Geist an die Materie gebunden und wahrscheinlich auch materilell
organisiert ist ( > natcode),
-
_ExisM Kürzel
für
materielle Existenz.
-
_ExisN Kürzel
für die nominalistische Auffassung von Existenz, dass
es nämlich nur Einzelsachverhalte gibt und die Allgemeinbegriffe nur
in unseren Köpfen, mental, existieren, aber nicht "wirklich".
-
_ExisP Kürzel
für
Platonismus als ideale Existenz für Ideen mit
der Vorstellung, das z.B. geistige Gegenstände auch unabhängig
vom Menschen, zeitlos und ewig existieren.
-
_ExisR Kürzel
für reale, messbare, operational feststellbarer Existenz
wie z.B. physikalische Grundsachverhalte wie Raum, Zeit, Energie, Kräfte,
Körper, Stoffe aber auch psychologische Erscheinungen wie z.B. denken,
wünsche, fühlen, werten.
_Ex Kürzel
für Experiment ohne nähere Spezifikation
_ExAVF
:= Allgemeine Variablen-Formel für ein Experiment:
AV = f (Vpn, UV, Sit, Fehl, X | Theo, Mod, Hyp, V )
|
_ExAV
|
Abhängige Variable, deren Veränderung infolge der
Variation der unabhängigen Variablen (UV) interessiert.
|
_ExVpn
|
Spezifische Verfaßtheit der ProbandInnen oder Versuchsobjekte
(Stichprobenmerkmale und -kennzeichen der Auswahl).
|
_ExUV
|
Unabhängige, experimentell kontrollierte und veränderte
("manipulierte") Variable, deren Einfluß auf die abhängige Variable
interessiert.
|
_ExSit
|
Situations-Charakteristika: In welchem Rahmen, unter welchen
Perspektiven findet das Experiment statt; wissen die TeilnehmerInnen z.B.
daß es sich um ein Experiment handelt? Um was geht es, was hängt
vom Ausgang des Experiments für die Beteiligten ab, haben sie ein
bestimmtes Interesse an diesem oder jenem Ausgang?
|
_ExFehl
|
Störende, verfälschende Einflüsse, sog. störende
Bedingungen.
|
_ExX
|
Unbekannte, sonstige oder restliche Einflüsse.
|
_Ex|
|
Nach dem Bedingungs-Strich werden die Bedingungen aufgeführt,
nämlich:
|
_ExTheo
|
Die Theorie, die einen Zusammenhang, ein Ergebnis, vorhersagt.
|
_ExMod
|
Die Theorie muß zum Zweck der experimentellen Untersuchung
eine experimentell- operationale Modellbildung erfahren.
|
_ExHyp
|
Für die Ausgänge des Experiments müssen vor
der Durchführung des Experiments Hypothesen und wie sie zu interpretieren
sind, formuliert werden.
|
_ExV
|
Weitere möglicherweise wichtige Voraussetzungen.
|
-
_ExFel Kürzel
für
Feldexperiment ohne nähere Spezifikation
-
_ExLab Kürzel
für
Laborexperiment ohne nähere Spezifikation
-
_ExGed Kürzel für
Gedankenexperiment
ohne nähere Spezifikation
-
_Exqua Kürzel fürQuasiexperiment
ohne nähere Spezifikation
-
Querverweise
experience
Experience im Webster (Online: Abruf
24.12.2022)
_webs1a 1
a: direct observation of or participation in events as a basis of knowledge
_webs1b
b: the fact or state of having been affected by or gained knowledge through
direct observation or participation
_webs2a 2 a
: practical knowledge, skill, or practice derived from direct observation
of or participation in events or in a particular activity
_webs2b b
: the length of such participation
has 10 years' experience in
the job
_webs3 3: something
personally encountered, undergone, or lived through
_webs4a 4
a : the conscious events that make up an individual life
_webs4ba
b: the events that make up the conscious past of a community or nation
or humankind generally
_webs5 5: the
act or process of directly perceiving events or reality
_websD1a 1
a: unmittelbare Beobachtung von oder Teilnahme an Ereignissen als Grundlage
der Erkenntnis
_websD1b
b: die Tatsache oder der Zustand, durch unmittelbare Beobachtung oder Teilnahme
beeinflusst worden zu sein oder Erkenntnisse gewonnen zu haben
_websD2a 2
a: praktische Kenntnisse, Fertigkeiten oder Praktiken, die sich aus der
unmittelbaren Beobachtung von oder Teilnahme an Ereignissen oder an einer
bestimmten Tätigkeit
_websD2b
b: die Dauer einer solchen Teilnahme
hat 10 Jahre Berufserfahrung
_websD3
3: etwas persönlich Erlebtes, Erfahrenes oder Durchlebtes
_websD4a
4 a : die bewussten Ereignisse, die das Leben eines Menschen ausmachen
_websD4b
b: die Ereignisse, aus denen sich die bewusste Vergangenheit einer Gemeinschaft,
einer Nation oder der Menschheit im Allgemeinen zusammensetzt
_websD5
5: der Akt oder Prozess der direkten Wahrnehmung von Ereignissen oder der
Realität
F
_FallU Kürzel für Fallunterscheidung
ohne nähere Spezifikation > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_Falsi Kürzel
für Falsifikation ohne nähere Spezifikation
Farbe(n)
"Eine Farbe ist ein durch das Auge und Gehirn vermittelter Sinneseindruck,
der durch Licht hervorgerufen wird, genauer durch die Wahrnehmung elektromagnetischer
Strahlung der Wellenlänge zwischen 380 und 780 Nanometern. Es ist
der Sinneseindruck, durch den sich zwei aneinandergrenzende, strukturlose
Teile des Gesichtsfeldes bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem
Auge allein unterscheiden lassen" [DIN 5033. In (S.4): Deutsches Institut
für Normung e. V. (2012, Hrsg.) Farbmittel 1. 7. Auflage. DIN-Taschenbuch
49. Berlin, Wien, Zürich.
Begrifflich ist eine Farbe ein Begriffscontainer
/ Containerbegriff, d.h.ein vieldeutiger Sammelbegriff. Analyse
konkret, allgemein,abstrakt.
_Fehl Kürzel fürFehler
ohne nähere Spezifikation
Fledermaus
Tiergattung
mit rund 1000 Arten, einzige Säugetiere, die fliegen können.
_FlNa Kürzel für
den berühmten Aufsatz von Nagel (1974): Wie
ist es, eine Fledermaus zu sein?
_Folg Kürzel fürFolgerung
ohne nähere Spezifikation
_Form Kürzel
für
Form ohne nähere Spezifikation
> wesentlich bei Reichenbach.
_Fr Kürzel
für Frage ohne nähere Spezifikation.
-
_FrRS Kürzel
für rhetorisch-stilistische Frage
-
_FrIF Kürzel
für infrage stellende Frage, z.M. Ist das wirklich Ernst gemeint?
-
_FrZF Kürzel
für zweifelnde Frage.
-
_FrZir Kürzel
für zirkuläre Frage.
-
_Fr Kürzel für
_Frei Kürzel für
Frei,
Freiheit, Freiheit der Wissenschaft, Meinungsfreiheit ohne nähere
Spezifikation
Frustration
Definition: Das Gefühl, das sich einstellt, wenn man ein wichtigeres
Ziel nicht erreicht oder verloren hat, heißt Frustration. Es gehört
mit zu den bedeutendsten - auch gesellschaftlich und politisch -
Gefühlen, die alle Menschen kennen und immer und immer wieder durchleben.
Die Erforschung von Frustrationserlebnissen, wie sie zustande kommen und
wie man sie gesundheitskompatibel bewältigen kann, ist daher von großer
Bedeutung für die Lebensqualität und Stabilität nicht nur
des Individuums und seiner Umgebung, sondern der gesamten Gesellschaft.
G
Ganzheit
Wichtiger Begriff der verstehenden Psychologie
und der Gestaltpsychologie der Leipziger Schule um Felix Krüger.
Dorsch: Ganzheit, Ganzheitspsychologie.
_Geg Kürzel
für
Gegenstand ohne nähere Spezifikation
Gegensatz
mehrdeutiger Grundbegriff.
_Gegs Kürzel
für Gegensatz ohne nähere Spezifikation.
_gena Kürzel für
Genauigkeit
ohne nähere Spezifikation > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_Gesch Kürzel
für Geschehen ohne nähere Spezifikation
_G Kürzel
für Gesetzmäßigkeit ohne nähere Spezifikation
_GMV Kürzel
für Gesunder Menschenverstand ohne nähere
Spezifikation. Umfangreiche Differenzierungen finden sich auf der Seite
zur Begriffsanalyse des gesunden Menschenverstandes.
_Ges Kürzel
für Gesetz ohne nähere Spezifikation
Gewissheit
-
_Gewh Kürzel
für Gewissheit ohne nähere Spezifikation.
-
_GewhD Kürzel
für Definition Gewissheit: Der höchste subjektive Grad
von sicherem Wissen oder Dlauben heißt Gewissheit, was z.B. in folgenden
Wort ausgedrückt werden kann: Ganz sicher sein, dass etwas so oder
so der Fall ist oder nicht. 100% sicher, dass ... [nicht], absolut sicher,
dass ... [nicht]. Gewissheit ist ein metasprachlicher
Ausdruck. Begriffsbasis: höchster, subjektiver, Grad, Wissen.
-
_Gewhb Kürzel
für banale, alltägliche Gewissheit.
-
_GewhuE Kürzel
für Gewissheit durch unmittelbare, direkte Erfahrung oder Erleben
-
_GewhW Kürzel
für Gewissheits durch Wissen
-
_GewhE Kürzel
für Gewissheit durch Erfahrungen, Lebenserfahrung, Lernen, z.B. ich
bin mir gewiss, dass ich einen Reifen wechseln kann, dass ich Kaffee aufbrühen
kann, dass ich die Tür verschließen kann u.ä.
_GewhA Kürzel
für Gewissheits durch affektive Überzeugung"Gott" ist ein Begriffscontainer
/ Containerbegriff, d.h.ein vieldeutiger Sammelbegriff.
-
_GewhI Kürzel
für Gewissheit durch Illusion, Einbildung, Suggestion.
-
_GewhRlog Kürzel
für logische Gewissheit nach Russell 1950 S. 389,
R7.
-
_GewhRert Kürzel
für erkentnistheoretische Gewissheit nach Russell 1950 S. 389,
R11.
-
_GewhRpsy Kürzel
für psychologische Gewissheit nach Russell 1950 S. 389,
R13.
Gott > Sprachanalyse
konkret, allgemein, abstrakt, darin: > Exkurs-Einige-Gottesbegriff-Kriterien.
> Kritische Fragen.
"Gott" ist ein Begriffscontainer
/ Containerbegriff, d.h.ein vieldeutiger Sammelbegriff.
_Gran Kürzel
für Granularität, wonach man Wissen in unterschiedlichen Detaillierungstiefen
darstellen und gebrauchen kann. Habel im Wörterbuch der
Kognitionswissenschaften (Hrsg. Stube 1996) S. 240: "Zu den wesentlichen
Charakteristika menschlicher Informationsverarbeitung gehört, daß
wir Objekte und Situationen in unterschiedlicher Detaillierungstiefe analysieren
können und daß wir bei der Kommunikation oder beim Schlußfolgern
über Objekte und Situationen von verschiedenen Detaillierungsstufen
Gebrauch machen. ... Nach Hobbs (1985) ist der Wechsel zwischen G.-Ebenen
ein zentraler kognitiver Mechanismus, dessen Ziel darin besteht, die Komplexität
einer Problemlösung so weit wie möglich zu reduzieren. Dies geschieht
dadurch, daß jeweils aufgabenspezifisch die G. der Repräsentation
und der Schlußfolgerungsverfahren so gewählt wird, wie sie einerseits
für die Lösung der entsprechenden Aufgabe benötigt wird,
aber andererseits nicht unnötig detailreich."
_GrH Kürzel
für Grundhaltungen
(gegenüber Sachverhalten, Menschen, Geschehen) ohne nähere Spezifikation:
Grund
Die allgemeine Beziehung eines Grundes zwischen
zwei Sachverhalten besteht in der Wirkung, die der eine auf den anderen
hat. Diese kann mehr einmalig, mehrfach, regelhaft oder gar gesetzesartig
und mehr oder minder ausgeprägt sein.
-
_gru Kürzel
für
Grund, Gründe ohne nähere Spezifikation
-
_gruSzG Kürzel
für Satz vom zureichenden Grund. Irreführende Ausdrucksweise,
die seit Leibnizens Kreation durch die Geistes-, Philosophie- und Wissenschaftstsheoriegeschichte
geistert. Ein Satz ist in der Mathematik
etwas Beweisbares. Der "Satz vom zureichenden Grunde" ist aber gar nicht
beweisbar und daher auch kein "Satz", sondern ein Prinzip oder noch besser
ein Postulat, also eine Forderung, die in das Weltgeschehen hineingedacht
wird. Unklar ist, wozu das "zureichend" dient. Im Grunde wird hier das
Kausalprinzip
- alles hat eine Ursache - formuliert. Bestenfalls handelt es sich um ein
empirisches Axiom. [Quelle]
_guelt Kürzel für
Gueltigkeit
ohne nähere Spezifikation. Viele Aussagen haben ein "Verfallsdatum",
gelten nicht für ewig oder unabhängig von bestimmten Bedingungen.
Handlung, handeln,
Handlungstheorie. Allgemeiner und wissenschaftlicher Grund- und Allgemeinbegriff.
Alltagssprachlich gibt es meist keine Problem mit dem Handlungsbegriff.
Wortumfeld: agieren, ausführen, bewirken, handeln, herbeiführen,
machen, reagieren, Reaktion, Reflex, tun, verhalten. Meist versteht man
unter handeln absichtsvolles, bewusstes tun im Unterschied zu Reflex oder
Verhalten. Weitere wichtige Begiffe im Handlungsfeld: Motive,
Ziele,
Entscheidungsprozess, Entschluss und Vollzug,
Ausführung der Handlung.
_homKürzel
für Homonym
(mehrdeutiger Begriff) ohne nähere Spezifikation.
_Hyp Kürzel für
Hypothese
ohne nähere Spezifikation
Ich-Konzepte
-
IP-GIPT-Quellen:
Worte sind nur die Kleider der Begriffe und bergen meist vielfältige
Homonyme.
Was also jeweils mit "ich" gemeint sein soll, bedarf der Erklärung
und versteht sich nicht von selbst. Zu den Hauptbedeutungsklassen in der
IP-GIPT gehören:
-
_Ichgipt1P
Kürzel (1) Das Wort "ich"
bezeichnet eine Person, wenn diese von sich selbst spricht. Gleich zu _Ich1PS.
-
_Ichgipt2A
Kürzel (2) Das ICH als Konstruktion und Kennzeichnung
einer Person bezeichnet alles, was diese Person ausmacht
und zu ihr gehört: ihr Hier und Jetzt, ihre Vergangenheit wie ihre
Zukunftsvorstellungen. Das mag man meinen können, aber ob eine solche
Mannigfaltigkeit auch bewusst und vorstellbar ist, kann doch sehr bezweifelt
werden.
-
_Ichgipt3SK
Kürzel (3) Das ICH als spezielle Konstruktion,
die dann jeweils zu erläutern wäre - sofern dies für das
Verständnis wichtig wäre.
-
_Ichgipt4SA
Kürzel (4) Das ICH, wobei im Kontext nur ein
Aspekt
gemeint ist, der dann jeweils zu erläutern wäre - sofern dies
für das Verständnis wichtig wäre.
-
_Ich Kürzel für
"ich" ohne nähere Spezifikation
-
_Ich1PS
Kürzel wenn jemand von sich selbst spricht (1. Person Singular)
-
_IchAEM
Kürzel für die Charakterisierung "Ich"
im Lexikon der Psychologie von Arnold/Eysenck/Meili, Bd. 2 (1987). In Ich
I. werden einige Interpretationen abgehandelt: 1. Qualitäten des Zentralen
Allesumfassenden (Wundt); oberste Schicht in der Schichtenlehre; 2. Freud
und psychoanalytische Ichtheoretiker (Hartmann, Krise, Anna Freud); 3.
Selbst; 4. Forschung schwierig, Ergebnisse hypothetisch. Ich II.
Ich als zentraler Begriff der Persönlichkeitspsychologie besprochen.
1. Motivationspsycholigischer Ich-Begriff, 2. Organisationsinstanz von
Verhalten und Erleben, 3. Gesamt der Erlebnisse und Verhaltensweisen einer
Person.
-
_IchBlack
Definition nach
Black (1993), S.173: "Das „Ich“ ist jene Gesamtheit
von Fähigkeiten, die es uns erlaubt, uns als subjektive Wesen zu erfahren,
uns von allem anderen, was „nicht ich“ ist, zu unterscheiden, unsere Existenz
in Zeit und Raum zu erleben und uns im sozialen Kontext adäquat zu
verhalten."
Black, Ira B. (dt. 1993, eng. 1991). Symbole, Synapsen
und Systeme. Die molekulare Biologie des Geistes. Heidelberg: Spektrum.
-
_IchBew
bewusstes Ich, Kürzel für Ich als Bewusstsein der Erlebensvorgänge
-
_IchBleu
Kürzel für das Ich-Verständnis von Bleuler
(mit Vgl. 1928/1972): "Das Ich besteht, genau genommen, aus
den gestalteten Erinnerungen an alle unsere Erlebnisse und den aktuellen
psychischen Vorgängen"
-
_IchDor
Kürzel für die Charakterisierung im Dorsch,
Lexikon der Psychologie, 16.A. (2013): "Ich [gr. egon, lat. ego],
[PER, PHI], etym. ist Ich ein germ. Pronomen, das auf die Einheit der Person
und des Selbst abhebt. Ich ist Indikator für den Urheber einer Handlung.
Nach phil. Interpretation ist Ich (1) das Subjekt aller Wahrnehmungen,
Vorstellungen, Gedanken, Gefühle, Handlungen (= Subjekttheorie, Augustinus,
Kant), (2) eine immaterielle Substanz (= Substanztheorie, Berkeley, Descartes,
J.S. Mill), (3) eine Summe oder eine Verknüpfung von Wahrnehmungen
und Vorstellungen (= Komple- xionstheorie, Hume, Husserl), W.
James stellte Ich (ego) und Mich (tne) sowie die neuere Gliederung
des Ich über die Antriebsseite in propulsives Ich (Drang, Sehnsucht
u.Ä.), impulsives Ich (Regulationen, Triebe u.Ä.) und prospektives
Ich (vorausschauende Initiative u. Ä.) von Thomae. Identität
und Selbst, Individuation, Person, Selbst. ..."
-
_IchFroe
Kürzel für den Eintrag in Fröhlichs "Wörterbuch zur
Psychologie" (1994, 20.A.): "Ich (ego, me. proprium).
-
[1] Allgemeine Bezeichnung für ein angenommenes
»Innerstes«, für den »Kem« oder die »Struktur«
der >Persönlichkeit. Diese Annahme kann sich (a) auf die Gesamtheit
all dessen beziehen, was einem Individuum an und von sich selbst »bewußt«
wird, wobei eine bestimmte Ordnung der einzelnen »Inhalte«
oder »Bezugspunkte« als gegeben angesehen wird. Sie kann sich
(b) auch vorwiegend auf bewußte und unbewußte Arten und Formen
der Orientierung in bezug auf bestimmte Gegebenheiten beziehen (z.B. Interessen,
sozialer Status; Bedürfnisse und Wünsche).
-
[2] Das dynamische, steuernde und wertende Organisationsprinzip,
das Erlebnisse und Handlungen des Individuums bestimmt.
-
[3] In der Psychoanalyse (FREUD) eine der drei Persönlichkeitsinstanzen
(neben dem >Es und >Überich), die sich durch die sozialen
Erfahrungen des Individuums herausbildet und im Sinne des — Realitätsprinzips
eine das Verhalten kontrollierende Funktion ausübt. Die Funktion des
»Ich« wird als weitgehend unbewußt angesehen.
-
LIT. ALLPORT (1949); LERSCH, THOMAE "
-
_IchHehl
Kürzel für die Cahraktersierung in Hehlmanns Wörterbuch
der Psychologie (1965): "Ich, lat. ego, die Person, sofern sie sich
als Ursache ihrer Handlungen und als Identisches in ihrem Werden versteht;
manchmal auch als -»Selbst« (oder
-»Proprium«) bezeichnet. Das Ich
gilt als steuerndes oder regelndes Prinzip in vielen Abläufen des
Erlebens und Handelns. Manche Erlebnisse scheinen unabhängig vom Ich
abzulaufen, bei anderen wird der steuernde und verursachende Charakter
des Ich bis zur Evidenz erlebt. Tiefenpsychologisch wird das Ich manchmal
als Oberschicht des Erlebens, oft auch, etwa bei S. Freud, als Schicht
des bewußten Lebens zwischen ->Es (Unbewußtem) u. Über-Ich
(z. B. Gewissen) dargestellt. ..."
-
_IchHS
Kürzel für Ich als handelndes Subjekt > Humphrey:
"... daß »ich« das selbstbestimmte Subjekt bin,
das über seinen Körper verfügt. ..."
-
_IchJam
Kürzel für die Ich-Theorie von William James: "Das
Mich*) und das Ich. Woran ich auch denken mag, stets bin ich gleichzeitig
mehr oder weniger meiner selbst, meiner persönlichen Existenz bewußt.
Dabei bin ebenfalls in demselben Moment ich es, der das Bewußtsein
hat. Mein ganzes Selbst lit also gleichsam verdoppelt. Einerseits zum Bewußtsein
Kommendes, andererseits Bewußtsein. Habendes, einerseits Objekt,
andererseits Subjekt, muß es zwei unterscheidbare Aspekte in sich
vereinigen, von denen wir der Kürze halber den einen als das Mich,
den anderen als das Ich bezeichnen wollen. Ich spreche von unterscheidbaren
Aspekten und nicht von getrennten Dingen, weil der Glaube an die Identität
des Ich und des Mich als etwas, was gerade auch während des Aktes
der Unterscheidung beider fortbesteht, vielleicht die unerschiltterliehste
Überzeugung des gesunden Monsehonverstandcs ausmacht und hier, zu
Beginn unserer Auseinandersetzungen, nicht durch unsere >175 Terminologie
gefährdet werden darf, zu welchem Ergebnis hinsichtlich seiner Haltbarkeit
wir auch am Ende unserer Untersuchung gelangen mögen."
-
_IchJamI
Kürzel für das Ich als Subjekt "I" von James, William
(1909, 1. A. 1892). Das Selbst. Das Mich und das Ich. In (174-216) Psychologie,
S. 174 Anmerkung *) des Übersetzers: "James unterscheidet das ich
als Subjekt und das Ich als Objekt unseres dankenden Erfassens. Das letztere
bezeichnet er durch den Akkusativ „me".
-
_IchJamMe
Kürzel von William James für das Ich als Objekt "Me", wenn man
sich selbst betrachtet.
-
_IchKant
Kürzel für die Auffassung Kants.
-
_IchKuelp
Kürzel für Külpes Verständnis des Ichs nach Eisler:
"KÜLPE betont: »Die Erfahrung, daß man nicht widerstandslos
den Einflüssen und Eindrücken von außen her preisgegeben
ist, sondern sich wählend und handelnd ihnen gegenüber verhalten
kann, also die Tatsache der Apperception oder des Willens, ist eines der
wichtigsten Motive für die Sonderung des Ich und Nicht-Ich«
(Gr. d. Psychol.S. 465; vgl. Ich u. Außenw"
-
_IchMuen
Kürzel für die Münsterberg Charaktersierung nach Eisler:
"Nach MÜNSTERBERG wird die »Ichfunction« nicht
vorgefunden, sondern erlebt, behauptet, gewollt. Sie ist nicht beschreibbar,
nicht erklärbar, aber die gewisseste Realität, die nur nicht
objectivierbar ist (Grdz. d. Psychol. S. 93)."
-
_IchOrg
Kürzel für Organisationseinheit eines Menschen
-
_IchPA
Kürzel für "Ich" in der Psychoanalyse (PA). Freud unterschied
ES, ICH, ÜBERICH.
-
_IchPAEs Kürzel für
"ES" in der Psychoanalyse (PA).
-
_IchPAich Kürzel für
"Ich" in der Psychoanalyse (PA).
-
_IchPAui Kürzel für
"Überich" in der Psychoanalyse (PA).
-
_IchPer
Kürzel für Ich als Persönlichkeit - was das Beduetungsproblem
nur verschiebt und erfordert, dass der Begriff der Persönlichkeit
geklärt wird.
-
_IchPWS
Kürzel für Charakterisierung des ICH im Pholisophischen Wörterbuch
von Schmidt/Schischkoff (1961, 16.A.): "Ich (lat. ego), Ausdruck für
den Bewußtseinskern, d. h. für den Träger des Selbstbewußtseins
der leiblich-seelisch-geistigen Ganzheit des Men-schen, oder um einen Teil
dieser Gesamtheit gegenüber einem anderen Teil zu bezeichnen., wenn
und insofern dieser andere Teil vom Ganzen sich bes. abhebt oder abgehoben
werden soll (z.B. ich habe einen Arm, einen Gedanken). Vom Standpunkt der
Psychologie aus wird das Ich „als Quellpunkt des eigenen Verhaltens und
als Verankerungspunkt der Person in ihrer menschl. Umgebung betrachtet.
Außer seiner Eigenschaftsarmut fällt dabei eine gewisse
Seite des Freiheitsbewußcseins auf: der gewaltige Unterschied nämlich,
den es für manchen Menschen ausmacht, ob man, um ihn zu einem bestimmten
Verhalten zu veranlassen, sich „an ihn selbst“ wendet, sich der Vermittlung
seines Ichkerns bedient, oder ob man, zu äußerlich genau demselben
Endzweck, unmittelbar an seinen Gliedern (beim „Zwang“), unmittelbar an
seinen Trieben oder Gelüsten (bei der „Verführung“) oder unmittelbar
an seinen unerwünschten Gewohnheiten (bei der „Heilsuggestion") angreift.
Nur beim ersten, „natürlichen“ Weg der Beeinflussung haben wir das
Gefühl, alsMenschen behandelt zu sein, während wir bei dem zweiten
uns zur Sache erniedrigt fühlen, sogar auch, wenn der örtliche
Eingriff (in der „Autosuggestion") von uns selber ausgeht“ (Metzger, Psychologie,
1957). Das Ichbewußtsein (vgl. >Ichbewußtheit) differenziert
sich im Verlauf der frühkindlichen Entwicklung des Menschen aus einem
einheitlichen Urbewußtscin, das „Außenwelt“ und „Ich“ in ungeschiedeuer
Einheit umfaßt. Es ist ständig vom Bewußtsein des Mit-sich-selbst-identisch-seins
begleitet: so deutlich auch der Mensch seine leiblich-seelisch-geistigen
Veränderungen erkennt, er weiß, daß er trotzdem „im Grunde
genommen“ (d.h. in seinem Ichkern) immer derselbe ist. ..."
-
_IchSRZ
Kürzel für Ich als Steuerungs- und Regelungseinheit (Zentrale)
eines Menschen. Nachdem die allermeisten Menschen im Normalzustand organisiert
und orientiert sind und sich auch so verhalten, ist es sinnvoll, eine Steuerungs-
und Regelungseinheit anzunehmen, die das gewährleistet.
-
_Ichstir
Kürzel für Ich bei > Stirner.
-
_IchStrin
Kürzel für die Charaktersierung des Ich von Strindberg nach Eisler.
-
_IchTAEl
Kürzel Eltern-Ich in der Transaktionsanalyse (Harris)
-
_IchTAKi
Kürzel Kindheits-Ich in der Transaktionsanalyse (Harris)
-
_IchTAEr
Kürzel Erwachsenen-Ich in der Transaktionsanalyse (Harris)
-
_Ichs Kürzel
Identität.
> Zur Identitätstheorie
von Körper, Geist und Seele.
Wichtiger, aber schwieriger Grundbegriff in Wissenschaft und Leben.
> Name.
_Idee Kürzel für
Idee
ohne nähere Spezifikation
_Ideol Kürzel
für Ideologie, ideologisch ohne nähere
Spezifikation
_Idiog Kürzel
für Idiographische Wissenschaft (Einzelfall,
singuläre Sätze) ohne nähere Spezifikation
_induk Kürzel
für Induktiv, Induktion ohne nähere Spezifikation
Innen >
außen.
Wichtiger allgemeiner, wissenschaftlicher und
psychologischer Grundbegriff, der gewöhnlich keine Kommunikationsprobleme
bereitet.
_Inno Kürzel für
Innovativ,
Inovation ohne nähere Spezifikation
_Insp Kürzel für
Inspiritation
ohne nähere Spezifikation
_Integ Kürzel
für Integration ohne nähere Spezifikation
_Intui Kürzel
für Intuitiv, Intuition
ohne nähere Spezifikation
_ist Kürzel
für das Homonym "ist" ohne nähere Spezifikation
J
_JuKr Kürzel
für Juristokratie. Werden Politik und Gesellschaft weitgehend von
JuristInnen und der Rechtsprechung beherrscht, sind Demokratie und Rechtsstaat
in eine Juristokratie übergegangen. Nicht das Volk oder die Parlamente
entscheiden, sondern die JuristInnen.
-
Was bedeutet «Juristokratie»?: https://peterjoos.ch/was-bedeutet-juristokratie/
-
Juristokratie: https://www.hyperkommunikation.ch/lexikon/juristokratie.htm
-
Nicht Demokratie, sondern Juristokratie: https://www.openpr.de/news/639162/Nicht-Demokratie-sondern-Juristokratie.html
-
Die neue Machtverteilung. Von der Demo- zur Juristokratie?
https://www.momentum-quarterly.org/ojs2/index.php/momentum/article/download/1669/1333
-
Der juristokratische Staat: http://plwp.eu/files/2017-13_Pokol.pdf
-
Die Juristokratie greift nach der Macht: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nach-dem-kopftuch-urteil-die-juristokratie-greift-nach-der-macht-1546379.html
-
Lieber keine Juristokratie: https://www.cicero.de/kultur/europa-grundrechte-verfassung-gerichte-partizipation-verfassungspatriotismus
K
Kategorie - grundlegende oder wichtige Einteilung,
Ordnungssystem
Wichtiger philosophischer und wissenschaftstheoretischer Grundbegriff.
Begriffscontainer
/ Containerbegriff, ein Sammelbegriff für Einteilungen oder Ordnungssysteme.
> Einteilung
der Welt. Bekannte Kategoriensystem stammen z.B. von Aristoteles
(10) oder Kant
(12), Kategorien
aus psychosozialer Sicht (Sponsel), Psychosoziale
Katgeorien nach dem Allgemeinen psychologischen Referenzmodell.
Kausalität
_KauKürzel
für Kausalität ohne nähere Spezifikation
> Kausalität,
Graph)
-
_Kbed
Bedingung für einen Vorgang. > Graph.
-
_Kanl
Anlass für einen Vorgang. > Graph.
-
_Kaus
Auslöser für einen Vorgang. > Graph.
-
_Kgur
Grund oder Ursache für einen Vorgang. > Graph.
Kennzeichnung.
Klar, Klarheit
Klarheit wichtiger allgemeiner und wissenschaftlicher Grundbegriff
mit vielen unterschiedlichen Bezügen, z.B. Begriffsklarheit, Aussageklarheit,
Wahrnehmungsklarheit, Empfindungs- und Gefühlsklarheit, Bewusstseinsklarheit,
Klarheit von Stoffen (z.B. Glas, Wasser, Folien). Gegenbegriff unklar.
-
_klar Kürzel
für Klar oder Klarheit ohne nähere Spezifikation.
-
_klarBw Kürzel für
Bewusstseins-Klarheit.
-
_klarGr Kürzel
für Klarheitsgrade. Schon Aristoteles postulierte unterschieddliche
Klarheitsgrade (Nikomachische Ethik 1094, b13: "Die Darlegung wird dann
befriedigen, wenn sie jenen Klarheitsgrad erreicht, den der gegebene Stoff
gestattet."
-
_klarS Kürzel
für sprachliche Klarheit.
-
_klarSV Kürzel für
Sachverhaltsverhalt: was liegt an, was liegt vor, was ist der Fall?
-
_klarB Kürzel
für begriffliche Klarheit.
-
_klarD Kürzel
für diagnostische Klarheit.
-
_klarW Kürzel
für Klarheit der Wahrnehmung.
-
_klarZ Kürzel
für Zusammenhangsklarheit.
-
_klar Kürzel für
_ko Kürzel
für Kommunikation ohne nähere Spezifikation
_Komp Kürzel
für Kompatibilität (Verträglichkeit)
ohne
nähere Spezifikation
_Kon Kürzel
für Kontrolle ohne nähere Spezifikation
_KG Kürzel für
Kontrollgruppe
ohne nähere Spezifikation
_krea Kürzel für
Kreativ,
Kreativität ohne nähere Spezifikation
_kri Kürzel
für
Kritik ohne nähere Spezifikation
> Kategorienfehler
bei Wikipedia.
Klassenbegriff,
KlasseMS
Der Klassenbegriff ist von großer Bedeutung
für Wissenschaft und Leben. KlasseMS gehört zur Metasprache,
durch den IndexMS gekennzeichnet: "Wir denken uns gewisse Objekte
gegeben, die wir auch als Individuen bezeichnen. Eine Klasse ist eine Zusammenfassung
von Individuen. Dabei betrachten wir auch Klassen als Objekte der Metatheorie."
(Glubrecht et al. (1983,
S.30). Die häufigste Anwendung in Wissenschaft und Leben erfolgt in
der Form von Allgemeinbegriffen z.B.: Baum, Schuhe, Mensch, Säugetier,
die Schulklasse A12, Kalendertag. Man kann beliebige Objekte oder Sachverhalte
zu einer Klasse zusammen, wobei die Klassenelemente wohlunterscheidbar
sein sollten, auch wenn sie gleichartig sind wie z.B. 500 Blatt Kopierpier.
Wissenschaftstheoretisch und philosophisch stellt sich die Frage -
meist ohne praktische Bedeutung - , ob Klassen in der Wirklichkeit eigenständig
existieren (Platonismus), oder nur Konstruktionen intelligenten Geistes
(Konzeptualismus) sind oder nicht (Nominalismus) [>Stegmüller
Universalienstreit]? Beispiel: Sokrates (griechischer Philosoph) ist
Mensch (Klasse 1. Stufe: vernunftbegabtes Wesen, ungefiederter Zweifüßler)
und Säugetier (Klasse 2. Stufe: warmblütiges Wirbeltier). Nominalistische
Interpretation: Sokrates erfüllt Mensch sein und Säugetier sein.
Ob und in welcher Weise die Klasse der Säugetiere eigenständig
existiert hängst davon ab, wie man "eigenständig existiert" definiert.
Soll eigenständig unabhängig von den Trägern heißen,
kann dies als ein Widerspruch in sich aufgefasst werden.
Ontologische Positionen
hinsichtlich der Entitäten und der Existenzweise der Klassen
Für eine vernünftige und ergiebige
Diskussion muss der Entitätsbegriff geklärt sein, was vielfach
nicht nicht geschieht, z.B. bei Quine.
-
_Klos Kürzel
für Klasse ohne nähere Spezifikation.
-
_Klno Kürzel
für Klasse in nominalistischer Interpretation
-
_KlkoKürzel
für Klasse in konzeptualistischer Interpretation
-
_KlplKürzel
für Klasse in platonistischer Interpretation
Kognition, kognitive
Funktionen.
Grundlegender Begriff der Psychologie, insbesondere der Denkpsychologie
-
_kog Kürzel für
Kognition ohne nähere Spezifikation
Komplementär,
Komplementarität
_kompl Kürzel für komplementar
oder Komplementarität ohne nähere Spezifikation.
Konszientialismus
_konsz Kürzel
für Lehre, wonach die Gegenstände der Erkenntnis nur als Bewusstseinsinhalte
existieren.
Kontingenz, kontingent Begriff
(Homonym)
-
Austeda: "Kontingenz:
Zufälligkeit. II diesem Sinn wird z. B. die Wei \g als „kontingent“
bezeichnet, wej \g sie auch ganz anders sein könnte , als sie
tatsächlich ist."
-
Enzyklopädie Philosophie & Wissenschaftstheorie:
"kontingent/Kontingenz (aus mlat. contingentia, Möglichkeit, Zufall,
von lat. contingere, widerfahren, eintreten; übers. von griech. (...),
engl. contingent/ contingency), modallogischer und philosophischer Terminus.
"
-
Kontingenztafel (Wikipedia
Abruf 24.08.22): Kontingenztafeln (auch: Kontingenztabellen oder Kreuztabellen)
sind Tabellen, die die absoluten oder relativen Häufigkeiten (Häufigkeitstabellen)
von Kombinationen bestimmter Merkmalsausprägungen enthalten. Kontingenz
hat dabei die Bedeutung des gemeinsamen Auftretens von zwei Merkmalen.
Das bedeutet, es werden Häufigkeiten für mehrere miteinander
durch „und“ bzw. „sowie“ (Konjunktion) verknüpfte Merkmale dargestellt.
Diese Häufigkeiten werden ergänzt durch deren Randsummen, die
die sogenannten Randhäufigkeiten bilden
-
Schmidt/Schischkoff:
"Kontingenz (vom lat. contingere, „sich ereignen“), Zufälligkeit,
als Gegensatz zur Notwendigkeit. In der Scholastik die im Wesen des Endlichen
begründete Nichtnot-wendigkeit seiner Existenz, von der, wenn sie
doch gegeben ist, der sog. .-Beweis zur notwendigen Existenz der Ursache
des Kontingenten fortschreitet. - Von einer „K. der Naturgesetze“ spricht
-»Boutroux. - In der Psychologie ist K. gleichbedeutend mit Beliebigkeit."
\ga ab Austeda bis hier
-
_kon Kürzel für Kontingenz,
kontingent, unbestimmter, mehrdeutiger Begriff mit je nach Gebrauchsumgebung
verschiedenen Bedeutungen.
-
_konH Kürzel für Möglichkeit,
Zufall (sprachhistorisch)
-
_konZ Kürzel für Zusammenhang
zwischen Sachverhalten.
-
_konP Kürzel für Ereignisform,
oft in Philosophie, Ontologie: möglich, notwendig, zufällig
-
_konL Kürzel für Lerntheorie
und Verhaltenstherapie: "Verknüpfen von verschiedenen Ereignissen,
z. B. von > Reaktion oder > Verhalten mit > Verstärkung bzw. von einer
Verhaltensweise mit einer anderen, wodurch eine Wechselbeziehung entsteht.
Die Verstärkungskontingenz ist eine wesentliche Voraussetzung für
die operante Konditionierung (> Konditionierung, operante) und wird als
Mittel zur Verhaltenskontrolle „eingesetzt (vgl. > Kontiguität)."
Zeier, Hans (1976) Wörterbuch der Lerntheorien und der Verhaltesntherapie.
München: Kindler. S.71.
Korrelation
Kultur
_kul Kürzel
für Kultur ohne nähere Spezifikation. Wichtiger
allgemeiner Grundbegriff individueller und gesellschaftlicher Entwiclung.
Die besondere Art und Weise der Lebensgestaltung, die zwar nicht notwendig
ist, aber bereichernd erlebt wird.
Kunst
Kunst ist ein inflationärer Begriffscontainer
(Containerbegriff) und ein allgemein-abstrakter Meta-Begriff. Die Frage:
"Was ist
Kunst?" ist grundsätzlich falsch gestellt. Sie muss korrekt
lauten: Was will ich unter Kunst verstehen? Oder, was verstehen X., Y.
Z. unter Kunst?" Ist klar definiert, was man unter Kunst verstehen
will, so kann man nachsehen, ob und wie es sie, die so und so definierte
Kunst, gibt und wie sie z.B. auf diesen oder jenen in dieser oder jenen
Situation wirkt. Kunst ist immer für jemanden in einer bestimmten
Situation Kunst, ist also ein komplexes und kompliziertes System
mit den 5 Hauptkomponenten: Schöpfer, Werk, Wirkung, Situation, Rezipient.
L
Lebnis
_lebn Kürzel
für Lebensauschnitt, Ausdruck von William Stern
(1924) Person & Sache 3. Band, 202ff. Nicht jedes Lebnis wird erlebt,
aber jedes Erleben ist ein Lebnis.
Leib-Seele-Problem
Ein Denkfehler, den vor allem Descartes betoniert
hat. Die Identitätstheorie
postuliert: alles seelisch-geistige Geschehen ist an materielles Geschehen
gebunden, es ist nur ein Aspekt oder eine Dimension der materiellen Prozesse,
die in ihren unterschiedlichen Realisationsstufen aus unterschiedlichen
Perspektiven
betrachtet werden können. Geist und Seele beeinflussen den Körper,
weil sie körperlich sind. Der Körper beeinflusst Seele und Geist,
weil diese körperlich sind, wenn uns auch unser Erleben nicht körperlich
erscheint. Seele und Geist sind "nur" unterschiedliche Aspekte ein und
derselben körperlich-materiellen Vorgänge; Seele und Geist sind
"nur" spezielle Erscheinungsformen des Körperlich-Materiellen. Die
Geschichte der Identitätstheorie ist im Grunde identisch mit dem Materialismus,
der schon in der Antike beginnt
_lem Kürzel
für Lemma (Hilfssatz in der Mathematik) ohne
nähere Spezifikation
Logik
Es gibt viele Logiken (Aussagen, Prädikaten,
Klassen, Modal, zweiwertig, mehrwertig, ...). Logik heißt allgemein
die Lehre vom formalen (logischen) Denken. Kernbegriff ist der der
logischen
Folgebeziehung. Logisch wahr (L-wahr), Logisch falsch (L-falsch), Logisch
nicht entscheidbar (L-ne) sind metalogische Grundwerte der Logik.
Eine strenge Unterscheidung empfiehlt sich zur empirischen "Logik" mit
den Wahrheitswerten Empirisch wahr (E-wahr), Empirisch falsch (E-falsch),
Empirisch (noch) nicht entscheidbar (E-ne). Im Leben und auch in der Wissenschaft
werden die beiden Wahrheitswerte sehr oft durcheinander verwendet. Die
formale Logik ist anwendungsunfreundlich und damit anwendungsfremd und
meist didaktisch sehr schlecht aufbereitet, zudem sind einige Konzepte
unverständlich bis absurd (z.B. >Implikation).
_L Kürzel
fürLogik ohne nähere Spezifikation > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_LBA Kürzel
für Boolsche Algebra. Logisch Wahr und Falsch werden 0 und 1 zugeordnet
mit den logischen Operatoren nicht, und, oder.
-
_LA Kürzel
für
Aussagenlogik ohne nähere Spezifikation
_Lext Kürzel
für extensionale Logik: Umfang eines Begriffs. Bezieht sich auf den
Umfang eine Begriffs, z.B. Menschen (jeder, der ein Mensch ist). In der
extensionalen Betrachtung wird vorausgesetzt, dass die wohlunterscheidbaren
Individuen, die unter den Begriff fallen, richtig zugeordnet sind.
Logische-Folgerng
-
_LFolB
Kürzel
für die logische Folgerung
ohne nähere Spezifikation.
-
_LFolBB
Kürzel
für die logische Folgebeziehung
nach Borkowski (1977), S. 35-36: Begriffsbasis: Logisches Gesetz, logisches
Schema, logische Folgerung.
S. 35: "Den wichtigen Begriff der logischen Folgerung
kann man mit Hilfe des Begriffes des logischen Schemas folgendermaßen
bestimmen:
Aus den Aussagen Z1,
Z2,..., Zn folgt logisch die Aussage Z
dann und nur dann, wenn die Aussagen Z1, Z2,...,
Zn als Prämissen und die Aussage Z als Conclusio
unter irgendein logisches Schema fallen, d. h. wenn wir bei Einsetzung
gleicher Konstanten für gleiche Variablen in einem formalen
und gültigen Schema aus seinen Prämissen die Aussagen Z1,
Z2,..., Zn und aus seiner Conclusio die Aussage
Z
erhalten.
Diese Bestimmung schließt auch
den Spezialfall ein, daß n= l ist, daß also aus der Aussage
Z1 logisch die Aussage Z folgt.
Wenn wir den Zusammenhang zwischen
einem logischen Schema und dem ihm entsprechenden logischen Gesetz (von
dem im vorangegangenen Abschnitt die Rede war) in Betracht ziehen, gelangen
wir zu folgender Formulierung der Bestimmung des logischen Schlusses mit
Hilfe des Begriffes des logischen Gesetzes:
Aus den Aussagen Z1, Z2,...,
Zn folgt logisch die Aussage Z dann und nur dann,
wenn der Ausdruck:
Wenn Z1 und Z2 und ... und
Zn so Z
eine Einsetzung in irgendein logisches Gesetz ist."
-
_LFolBS Kürzel
für die logische Folgebeziehung
nach Sinowjew
(1975), S. 96f:
"Der Begriff der logischen Folgebeziehung ist der zentrale
Begriff der Logik. Die Theorie der logischen Folgebeziehung bildet
den Kern der Logik, mit dem die gesamte übrige Problematik der Logik
in enger Beziehung steht. ... [>97] Intuitive Voraussetzung einer
solchen Interpretation der klassischen Logik ist die folgende Auffassung
der logischen Folgebeziehung: Für die logische Folgebeziehung ist
notwendig und hinreichend, daß man bei einer wahren Voraussetzung
nicht eine nicht-wahre Folgerung erhält (daß bei einem wahren
Antezedent das Konsequent nicht nicht-wahr ist). § 3. Nichtklassische
Theorien der Folgebeziehung Nach der klassischen Theorie der logischen
Folgebeziehung folgt aus einer falschen Aussage eine beliebige, und eine
wahre Aussage folgt aus einer beliebigen („Paradoxien“ der materialen Implikation).
Lewis machte darauf aufmerksam, daß derartige Folgen, die sich aus
der Inter-[98]pretation der materialen Implikation als logische Folgebeziehung
ergebert nicht mit der intuitiven Auffassung der letzteren ubereinstimmen.
Die logische Folgebeziehung ist nach seiner Meinung enger als die
materiale Implikation. Lewis konstruierte logische Systeme (die Systeme
der strikten Implikation), in denen solche „Paradoxien“ ausgeschlossen
sind, die den „Paradoxien“ der materialen Implikation ähnlich sind.
Heute existiert eine ziemlich umfangreiche Literatur, in der Probleme der
strikten Impli kation behandelt werden. Es ergibt sich die Frage; Was gab
Lewis und seinen Nachfolgern das Recht, die materiale Implikation als eine
logische Form mit einem weiteren Umfang als die logische Folgebeziehung
anzusehen? Offensichtlich die intuitive Auffassung der letzteren, in die
allerdings neben der Forderung, daß man aus wahren Voraussetzungen
eine wahre Folgerung erhält, noch zusätzlich irgend etwas aufgenommen
wird: Bei der Interpretation der strikten Implikation als logischer Folgebeziehung
erhielt man jedoch andere paradoxale Folgerungen: Aus einer unmöglichen
Aussage folgt eine beliebige, und eine notwendige Aussage folgt aus einer
beliebigen. („Paradoxien“ der strikten Implikation). Von einigen Autoren
wurden diese Folgerungen als der intuitiven Auffassung der logischen Folgebeziehung
nicht entsprechend berücksichtigt. Es wurden (beginnend mit Ackermann)
logische Systeme konstruiert, die die „Paradoxien“ der strikten Implikation
ausschließen Diese Systeme nennt man Systeme der strengen Implikation:
Jedoch auch die Systeme der. strengen Implikation liefern keine Lösung
des Problems. Insbesondere wurde der Ausschluß der „paradoxalen“
Folgerungen in ihnen dadurch erreicht, daß man auch solche Formeln,
aus der Zahl der beweisbaren ausschloß, die vom Standpunkt der Intuition
keinerlei Zweifel hervorrufen."
Logik, induktive
Die induktive Logik spielt eine kaum zu überschätzende Rolle
in Wissenschaft und Leben. Das sollte man nicht übersehen, auch wenn
es keinen zwingenden empirisch-induktiven Schluss gibt (>Kritik
an der Kritik der empirischen Induktion).
"Als "Vater" der induktiven Logik
gilt zwar John Stuart Mill, aber seine Untersuchungen gehören
strenggenommen nicht zur eigentlichen induktiven Logik, sondern zur Methodologie
der Induktion; vgl. z. B. 1959[Wahrscheinlichkeit], 80" L. Krauth (1970)
Carnaps
"Induktive Logik" als eine Wahrscheinlichkeitlogik. In (149-)
Die
Philosophie Carnaps. Wien Springer.
Carnap:
Stegmüller (1958), Induktive Logik und Wahrscheinlichkeit,
Vorwort: "Dieses Buch stellt eine neue, von CARNAP entwickelte Theorie
der Induktion und Wahrscheinlichkeit dar, die durch die folgenden grundlegenden
Auffassungen charakterisiert ist, 1. Jedes induktive Schließen, im
weiten Sinne des nichtdeduktiven oder nichtdemonstrativen Schlu߬folgerns,
ist ein Schließen auf Grund von Wahrscheinlichkeit. 2. Daher ist
die induktive Logik als Theorie von den Prinzipien des induktiven Schließens
dasselbe wie Wahrscheinlichkeitslogik. 3. Der Begriff der Wahrscheinlichkeit,
der als Grundbegriff der induktiven Logik dienen soll, ist eine logische
Relation zwischen zwei Aussagen oder Sätzen, nämlich der Grad
der Bestätigung einer Hypothese auf der Grundlage gegebener Prämissen.
4. Der sogenannte Häufigkeitsbegriff der Wahrscheinlichkeit, wie er
in statistischen Untersuchungen verwendet wird, ist zwar an und für
sich ein wichtiger wissenschaftlicher Begriff, als Grundbegriff der induktiven
Logik jedoch unbrauchbar. 5. Alle Prinzipien und Lehrsätze der induktiven
Logik sind analytisch. 6. Daher hängt die Gültigkeit des induktiven
Schließens nicht von irgendwelchen synthetischen Voraussetzungen
ab, wie etwa dem vielumstrittenen Prinzip der Gleichförmigkeit der
Welt."
"Logische Wahrscheinlichkeiten bilden
die Grundlage von Carnaps Theorie der induktiven Logik (>Logik, induktive),
die eine >Bestätigungstheorie wissenschaftlicher Hypothesen auf der
Grundlage solcher Aussagenwahrscheinlichkeiten darstellen sollte. Der Wahrscheinlichkeitskalkül
stellte Regeln für den Übergang von der Anfangswahrscheinlichkeit
der betreffenden Hypothesen zu deren Aussagenwahrscheinlichkeit im Licht
der empirischen Befunde bereit. Die Anfangswahrscheinlichkeiten wollte
Carnap auf das so genannte Indifferenzprinzip stützen: Wenn eine gegebene
Klasse von Daten keinen Grund dafür enthält, daß ein Ereignis
eher als ein anderes eintritt, dann ist deren Wahrscheinlichkeit mit Bezug
auf diese Datenklasse gleich. Das Indifferenzprinzip führt auf eine
Vielzahl von >Paradoxien und ist inzwischen aufgegeben. Carnaps Projekt
der induktiven Logik als probabilistischer Bestätigungstheorie wird
(wenn auch auf inhaltlich andere Weise) im >Bayesianismus weitergeführt"
(Gerrit Haas in der Enzyklopädie für Phiölosphie und Wissenschaftstheorie,
2.A. 2008).
Logisches-Gesetz
_LGB
Kürzel
für logische Gesetz nach Borkowski (1977), S.33 "Logische Gesetze
sind Ausdrücke, die aus logischen Konstanten und Variablen gebildet
sind und für alle Werte der Variablen zutreffen.1 (Statt des Terminus
„logisches Gesetz“ wird auch der Terminus „Tautologie“ verwendet.)
Sie gehören zu verschiedenen Teilgebieten der
Logik in Abhängigkeit von der syntaktischen Kategorie der in ihnen
auftretenden Variablen. Diese können sein Aussagenvariablen, Individuenvariablen,
Variablen, die sich auf Mengen oder Relationen beziehen usw. Untersuchen
wir drei Beispiele für logische Gesetze:
(1) x ist identisch mit x
(2) Wenn x mit y identisch ist, so ist y mit x identisch
(3) p oder nicht p
Im ersten und zweiten Beispiel treten Individuenvariablen auf, für
die man die Namen beliebiger Gegenstände einsetzen kann. Alle Einsetzungen
in diese Gesetze ergeben wahre Aussagen. Diese Gesetze sind allgemeine
Aussagen über beliebige Gegenstände. Sie stellen bestimmte Eigenschaften
der Identitätsrelation fest. Im dritten Gesetz ist die Variable „p“
eine Aussagenvariable. Welche Aussage wir auch für diese Variable
einsetzen mögen, wir erhalten aus diesem Gesetz eine wahre Aussage,
z. B. die Aussage: Auf dem Mars gibt es Lebewesen oder auf dem Mars gibt
es keine Lebewesen."
_LGExf
Kürzel
für logische Gesetz Ex
falso quodlibet: Aus Falschem folgt Beliebiges. Nicht-A -> (A -> B)
Logisches-Schema Oft eine Schlussfigur
der Formen Prämissen P1, P2, ... Pn | Schluss, der Strich "|"
symbolisiert das "also"
_LSchB
Kürzel
für logische Schema nach Borkowski (1977), S.35: "Um nachzuweisen,
daß ein formales Schema der Form (S) ein logisches Schema ist, genügt
es, nachzuweisen, daß der ihm entsprechende Ausdruck der Form (P)
ein logisches Gesetz ist."
Wahrheitstafel (zweiwertige, aussagenlogische)
_LFor Kürzel
für Funktor. Nach Bochenski & Menne (1965) Grundriss der Logistik,
S. 20: "1.35· "Funktor" — "Ausdruck, der einen anderen Ausdruck
(oder mehrere Ausdrücke) näher bestimmt.”
Beispiele; "schönes", "gern", "liebt", "es ist nicht wahr, daß*.
Anmerkung: Statt "Funktor" wird gelegentlich auch "Operator" gesagt.
1.36. "Argument des Funktors F" — "Ausdruck, der durch den Funktor
F näher bestimmt wird.”
Beispiele; "Wetter" ist das Argument von "schönes" in "schönes
Wetter“, "Peter raucht" von "gern" in "Peter raucht gern"; "Maria" und
"Eiscreme" sind die Argumente vdn "liebt" in "Maria liebt Eiscreme"; "Hans
schläft" ist das Argument von "es ist nicht wahr, daß" in der
Aussage: "Es ist nicht wahr, daß Hans schläft"". Im weiteren
unterscheiden B&M eine Reihe unterschiedlicher Funktoren: Aussagenfunktor,
Individuenfunktor, n-adischer Funktor, Valenzfunktor, Wahrheitswertfunktor,
Definition.
_Lint Kürzel
für intensionale Logik: Inhalt eines Begriffs. Bezieht sich auf den
Inhalt eines Begriffs, z.B. Mensch als ungefiederter Zweifüßler
oder vernunftbegabtes Wesen.
Lesebeispiel: "intensional/Intension, im Anschluß
an die in der Logik von Port-Royal (>Port-Royal, Schule von) für die
neuzeitliche Tradition erstmals fixierte Unterscheidung von ,Inhalt, (comprehension)
und >Umfang< (etendue) eines Begriffs P Bezeichnung für den Inhalt
von P. Dabei wird der Begriffsinhalt durch die Klasse seiner >Merkmale
erklärt, also derjenigen >Oberbegriffe p1 ,p2,
... , die in einer vollständigen konjunktiven Definition von P auftreten,
der Begriffsumfang dagegen durch die Klasse seiner >Unterbegriffe P1,P2,
... , darunter alle Ilndividualbegriffe der unter P fallenden Gegenstände.
[Mittelstraß EWTP, 2.A.]
-
_LP Kürzel
für
Prädikatenlogik ohne nähere Spezifikation
-
_LK Kürzel
für
Klassenlogik ohne nähere Spezifikation
-
_LR Kürzel
für Relationenlogik ohne nähere Spezifikation
-
_LMKürzel
für
Modallogik ohne nähere Spezifikation
-
_LN
Kürzel für normative Logik ohne nähere Spezifikation
-
_Lfs Falscher Sprachgebrauch
von logisch, z.B. "Das ist doch logisch" im Sinne von klar, vernünftig,
das weiß doch jeder.
-
_Lf? Fraglicher
Sprachgebrauch von logisch > Max
Weber.
-
_LF Kürzel
für Logischer Fehler ohne nähere Spezifikation.
-
_LFf Kürzel
für fragliche Schlussfolgerung. > Rätselhafter
Patient.
-
_LFLS Kürzel
für Logischer Fehler durch Lücke oder Sprung in der Argumentation
oder im Beweisgang. Es fehlt ein Glied oder mehrere. > Rätselhafter
Patient.
-
_LFzir Kürzel
für Zirkulär, logischer Fehler der Zirkularität, z.B. das
Definiendum kommt im Definiens vor oder im Beweis, wenn das zu Beweisende
schon in den Voraussetzungen enthalten ist. > Duden
Gegensatz.
Logikfehler in den Voraussetzungen
-
_LFV Kürzel
für Logikfehler in den Voraussetzungen Prämissen ohne nähere
Spezifikation. "I. Fehler in den Prämissen, d. h. im
Beweisgrund." Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166.
-
_LFef Kürzel
für Logikfehler error fundamentalis "I.1. Im
error
fundamentalis wird der Versuch gemacht, die zu beweisende These aus
falschen Prämissen bzw. Argumenten abzuleiten (> error fundamentalis)."
Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166.
-
_LFpp Kürzel
für Logikfehler
petitio principii. "I.2. Bei
der
Vorwegnahme des Grundes oder dem unbewiesenen Grund (> petitio
principii) wird versucht, die zu beweisende These aus Prämissen abzuleiten,
die nicht falsch zu sein brauchen, deren Wahrheit aber selbst erst noch
bewiesen werden muß." Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166.
-
_LFcv Kürzel
für Logikfehler
Circulus vitiosus "I.3. Beim
Zirkelschluß
oder Kreisbeweis (> Circulus vitiosus) werden die These aus Prämissen
abgeleitet und die Prämissen ihrerseits aus der These, so daß
sich ein Kreis ergibt, der weder die These noch die Prämissen beweist.
Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166.
Logikfehler in der Behauptung
-
_LFb Kürzel
für Logikfehler in der Behauptung ohne nähere Spezifikation "II.Fehler
in bezug auf die These, d. h. auf den Gedanken, der bewiesen werden
soll." Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166.
-
_LFbieKürzel
für Logikfehler ignoratio elenchi "II.1. Bei
der ignoratio elenchi wird eine These oder eine Abweichung von der
These unterschoben (> Unterschieben einer These), indem man im Verlauf
der Beweisführung einer These nach gewisser Zeit eine andere These
zu beweisen beginnt, die der Anfangsthese oft nur äußerlich
ähnlich ist." Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166.
-
_LFwfF Kürzel
für Logikfehler qui ninium probat, nihil probat
"II.2. Eine zu weite Beweisführung liegt vor, wenn zuviel
bewiesen und damit nichts bewiesen wird, also aus den Prämissen nicht
nur die zu beweisende These folgt, sondern auch eine falsche These (> qui
ninium probat, nihil probat)." Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166. Nicht
überzeugendKbehk,
denn zu viel beweisen muss nicht bedeuten, nichts beweisen und auch nicht
etwas Falsches zusätzlich beweisen. Das mag sein, aber muss nicht.
So gesehen eine fraglicheKbehf
These bei Kondakow.
Fehler in der Argumentation, d. h. in der
Form des Schließens, der Folgerung.
-
_LFA Kürzel
für Logikfehler in der Argumentation, im Schließenn ohne
nähere Spezifikation "III. Fehler in der Argumentation,
d. h. in der Form des Schließens, der Folgerung." Kondakow
(1978, Hrsg.), S. 166.)
-
_LFns Kürzel
für Logikfehler non sequitur "III.l. Die These
folgt nicht aus den Prämissen (> non sequitur), wenn beim Beweis
der These Argumente aufgestellt werden, die an und für sich wahr sind,
die aber kein zureichender Grund für die These sind und deshalb
die aufgestellte These nicht beweisen." Kondakow (1978, Hrsg.), S.
166.
-
_LFaah Kürzel
für Logikfehler argumentum ad hominem: "III.2.
Bei Argumentation auf den, der die These aufstellt, oder Argumentation
auf den Menschen (> argumentum ad hominem) wird anstelle einer Begründung
der Wahrheit oder Falschheit mit Hilfe objektiver Argumente versucht, alles
auf eine positive oder negative Charakteristik der Persönlichkeit
desjenigen Menschen hinauslaufen zu lassen, dessen Behauptung unterstützt
oder bestritten wird." Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166.
-
_LFaap Kürzel
für Logikfehler argumentum ad publicum: "III.3.
Bei Argumentation auf den, der dem Streitgespräch zuhört, oder
Argumentation
auf das Publikum [argumentum ad publicum], wird anstelle der
Begründung der Wahrheit oder Falschheit der aufgestellten These mit
Hilfe objektiver Argumente versucht, alles auf eine Einwirkung auf die
Gefühle der Menschen hinauslaufen zu lassen und damit nicht den Zuhörern
die Möglichkeit zu geben, sich in Ruhe eine objektive Meinung über
den zu beurteilenden Gegenstand zu bilden." Kondakow (1978, Hrsg.),
S. 166.
-
_LFpptKürzel
für Logikfehler pars pro toto: "III.4. Bei vorschneller
Verallgemeinerung (> fallacia fictae universalitatis) wird eine Eigenschaft,
die nur bei einem kleinen Teil der Elemente einer Klasse entdeckt wurde,
auf alle Elemente der Klasse übertragen, als gäbe es kein Element
ohne diese Eigenschaft." Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166. Der
logische Fehler vom Teil auf Ganze zu schließen heißt auch
pars
pro toto Fehler.
-
_LFpheph Kürzel
für Logikfehler post hoc, ergo propter hoc: "III.5.
Beim Vermischen des Kausalzusammenhangs mit einfacher zeitlicher
Aufeinanderfolge wird nach der falschen Regel gefolgert: »danach,
also, aus diesem Grunde« (> post hoc, ergo propter hoc)." Kondakow
(1978, Hrsg.), S. 166.
_LFqtKürzel
für Logikfehler quaternio terminorum: "III.6.Beim
quaternio
terminorum taucht im Syllogismus ein vierter Begriff auf, dem ein anderer
Inhalt gegeben wird und der deshalb die Außenbegriffe des Syllogismus
im Schlußsatz nicht verbinden kann. Zu dieser Gruppe von Fehlern
gehören auch die folgenden: vom bezüglich Gesagten zum
schlechthin Gesagten, von der Distributivbedeutung zur Kollektivbedeutung,
Fehler bezüglich der Folge, Fehler im Analogieschluß, Begriffsbestimmung,
Fehler in der, u. a." Kondakow (1978, Hrsg.), S. 166. Das Spektrum Lexikon
der Philosophie = Metzlers Lexikon der Philosophie führt hierzu aus
(Online Abruf 15.02.2019): "Quaternio terminorum Bezeichnung für einen
fehlerhaften Schluss, der dadurch zustandekommt, dass der Ausdruck für
den Mittelbegiff in zwei verschiedenen Bedeutungen im Ober- und Untersatz
des Schlusses gebraucht wird, so dass statt der geforderten drei nun vier
Termini die wesentlichen Bestandteile der Prämisse bilden wie z.B.
in dem Schluss: (1) Vorstellungen existieren nur in bewussten Wesen, (2)
die Außenwelt ist eine Vorstellung, also (Konklusion): Die Außenwelt
existiert nur in bewussten Wesen. Dabei wird das Wort »Vorstellung«
zuerst i. S. eines Gegenstandsbewusstseins verwendet, in der zweiten Prämisse
aber i.S. eines Gegenstandes für ein solches Gegenstandsbewusstsein.
Beweisfehler, Syllogismus. PP"_LSylKürzel
für Syllogismus ohne nähere Spezifikation. Von Aristoteles begründete
Systematik logischer Schlüsse.
-
_LSylAKürzel
für das generelle positive Urteil im Syllogismus A: Alle S sind
P
-
_LSylEKürzel
für das generelle negative Urteil im Syllogismus E: Kein S ist
P
-
_LSylIKürzel
für das partikulare positive Urteil im Syllogismus I: Einige
S sind P
-
_LSylOKürzel
für das partikulare negative Urteil im Syllogismus O: Einige S sind
nicht P
-
_LSylQKürzel
für das logische Quadrat des Syllogismus:
|
Die grafische Darstellung soll nach Kondakow (1978,
Hrsg.), S. 320, von Michael Psellos (1018-1078/96), byzantischer
Unuversalge- lehrter, erfunden worden seinKbehf.
Eine
Bestätigung bei Bochenski (1962) habe ich nicht gefundenKbes0.
C.T. in Mittelstraß (2016), S. 524, führt ausTbeh:
"Beide Interpretationen finden sich bereits bei Aristoteles, die erste
in an. pro A4 und A7, die zweite in de int. 13.22aI4 ff. Das erste bekannte
l. Q. findet sich in einer aus dem 9. Jh. stammenden Handschrift des dem
Ap(p)uleius von Madaura (2. Jh.)Kbehf
zuge- schriebenen Kommentars zu Aristoteles' »Peri Hermeneias«."_
Graph von Sebastian Wallroth,
Wikipedia 12.02.2009
|
-
_LSylKoKürzel
für den konträren Gegensatz
-
_LSylKdKürzel
für den kontradiktorischen Gegensatz
-
_LSylSaKürzel
für die Subalternation
-
_LSylSkKürzel
für die subkonträre Beziehung
_Li Kürzel
für Licht ohne nähere Spezifikation
_LiAbl Kürzel
für die Ablenkung des Licht in der Nähe großer Massen (Einstein)
_LiAbs Kürzel
für die Absorption von Licht durch Stoffe.
_LiAq Kürzel
die Ausbreitungsquelle des Licht als physikalischer Begriff
_LiAr Kürzel
die Ausbreitungsrichtung des Lichts als physikalischer Begriff
_LiB Kürzel
für Licht als Bündel (Strahlenbündel)
_LiBr Kürzel
für die Brechung des Lichts in bestimmten Stoffen
_LiEn Kürzel
für die Energie des Lichts.
_LiFr Kürzel
Frequenz des Lichta als physikalischer Begriff
_LiK Kürzel
für Licht als Korpuskel (Teilchen)
_LiMph Kürzel
für Licht metaphorischer Gebrauch, z.B. hell, klar, offen
_LiP Kürzel
für Licht als physikalischer Begriff
_LiPh = _LiK Kürzel
für Licht als Photon; Name wenn Licht als Teilchen betrachtet wird.
Baker,
J. (2015) 50 Schlüsselideen Quantenphysik. Berlin: Springer., S. 12f:
_LiQ Kürzel
für Licht als Lichtquant. Kleinste Einheit des Lichts (Camejo 2007,
S. 294)
_LiRfl Kürzel
für die Reflektion von Licht durch Stoffe.
_LiS Kürzel
für Licht als Lichtstrahl ohne nähere Spezifikation
_LiStr Kürzel
für die Streuung des Lichts, wenn es auf Materie trifft
_LiV Kürzel
für die Lichtgeschwindigkeit
_LiVer Kürzel
für die Verlangsamung von Licht beim Durchqueren von Stoffen.
_LiW Kürzel
für Licht als Welle
_LiWL Kürzel
Wellenlänge des Lichts als physikalischer Begriff.
M
Macht
Wichtiger allgemeiner und wissenschaftlicher Begriff in Geschichte,
Politologie, Soziologie und Psychologie. Im allgemeinsten Sinne kann man
Macht definieren als die Fähigkeit, etwas zu bewirken. Wer viel bewirken
kann, hat so definiert viel Macht. Liegt sehr viel Macht vor, spricht man
auch von Großmacht, vor allem im politischen Bereich, wobei man Macht
und Großmacht natürlich spezifizieren kann. Eine militärische
Großmacht kann man z.B. definieren als als eine politische Macht,
z.B. Russland, die über einsatzfähige Massenvernichtungswaffen,
z.B. Atombomben verfügt. Im alltäglichen Bildungsbereich ist
jemand einer Sache mächtig, wenn er sie kann, beherrscht.
-
_Ma Kürzel
für Macht ohne nähere Spezifikation.
Meinen
- eine weitverbreites Syndrom in den Geistes-, Rechts-, Sozial- und Kulturwissenschaften
(>Sprachkritik)
Wichtiger Grundbegriff in Wissenschaft und Alltagsleben, der mit einer
allgemein akzeptierten Definition schwierig zu erfassen ist, aber im Alltag
nahezu von jedem ohne Probleme verstanden wird, wobei er vielfach auch
ohne Bedeutungs- oder Sinnverlust weggelassen werden kann. Er meint,
das Haus sei ziemlich baufällig. Meinen kann hier auch für
sagen oder denken stehen. Man kann es an dieser Stelle als Zuordnungsfüllwort
für ein Subjekt sehen.
Definition meinen: einen Sachverhalt
behaupten (für wahr, falsch, un/glaubhaft, un/plausibel, nicht/richtig,
nicht/gegeben, ... halten) oder bewerten (für gut, schlecht,
nützlich, hilfreich, wertvoll, wertlos, ... halten) ohne Angabe prüfbarer
Begründung, Belege oder Beweise.
Anmerkung: Das Recht auf Meinungsfreiheit
ohne jede Begründung, Belege oder Beweise ist ein Grundrecht mit Verfassungsrang
(Artikel 5 GG; Begriff
der Meinung). Die Verengung "vor allem" auf Werturteile entspricht
nicht dem deutschen Sprach- und Wissenschaftsgebrauch. |
_mei Kürzel
für
Meinung, meinen. Meinungsäußerung
ohne nähere Spezifikation. Bei der bloßen Meinungsäußerung
fehlt die Begründung.
-
_meiA Kürzel
für meinen als annehmen
-
_meiD Kürzel
für meinen als denken
-
_meiAns Kürzel
für meinen als der Ansicht sein
-
_meiFwh Kürzel
für meinen als fürwahrhalten
-
_meiGl Kürzel
für meinen als glauben
-
_meiUr Kürzel
für meinen als urteilen
-
_meiV Kürzel
für meinen als vermuten
-
_meiWe Kürzel
für meinen als werten
-
_meiWi Kürzel
für meinen als wissen
-
_mei Kürzel
für meinen als
_m Kürzel
für Merkmal ohne nähere Spezifikation.
_mes Kürzel
für Messen, Messung. Messsachverhalte oder Messergebnisse
ohne nähere Spezifikation > Magnetischer
Schutzschild.
_metKürzel
für
Methode, Methodisch ohne nähere
Spezifikation
Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, ohne Lücken,
von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben.
-
_met0 "0"
keine Methode angegeben.
-
_met? "?"
die Methode bleibt unklar.
-
_met+ "+"
Richtige Methode angegeben.
-
_met-
"-" Falsche Methode angegeben.
-
_metf "f"
Fragliche Methode angegeben.
-
_metu "u"
Methode unvollständig angegeben.
-
_mete "e"
Methode(n) erörtert.
-
_metk "k"
Methodenkritik.
Metasprache.
_MS Kürzel
für Metasprache. Gehört ein Ausdruck zur Metasprache, so kann
man das aus Klarheitsgründen entsprechend kennzeichnen. Während
eine MetaspracheMS über eine ObjektspracheOS
spricht, spricht man in einer ObjektspracheOS
über eine Welt. > Objekt-
und _mitKürzel
für
Mittel ohne nähere Spezifikation
Methode, Methoden, Methodik,
Methodologie
Grundlegender allgemeiner, praktischer und wissenschaftlicher
Begriff: Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, ohne
Lücken, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel
angeben. > Methodologie
nach Albert Menne.
_meth Kürzel
für Methode, Methodik, Methodologie ohne nähere Spezifikation.
_mod Kürzel
für
Modell ohne nähere Spezifikation
Möglichkeit
>
Begriffsanalyse
möglich.
Ein wichtiger Grundbegriff für Wissenschaft
und Leben. Wissenschaftstheoretisch und psychologisch gilt: Der
Begriff möglich wird gelernt, indem die Erfahrung gemacht
wird, dass Sachverhalte mal bestehen und mal nicht bestehen. Das ist die
Elementarerfahrung, die man mit ist und ist nicht
charakterisieren kann. Das Fenster kann auf oder es kann zu sein. Würfelt
man, so gibt es beim Standardwürfel 6 Möglichkeiten, wobei man
im Allgemeinen nicht vorhersagen kann, welche der Möglichkeiten beim
anstehenden Wurf realisiert wird. Fragt man sich, wie es einem gerade ergeht,
so gibt es je nach Erlebensdifferenzierungsfähigkeit n Möglichkeiten.
Schwierig kann es mit Möglichkeitsdiagnosen werden, wenn Möglichkeiten
an Bedingungen geknüpft sind, was in den meisten Fälle so sein
dürfte. Und noch schwieriger kann es werden, wenn es um Sachverhalte
geht, die bislang noch nie eingetreten waren, aber in der Zukunft vielleicht
eintreten können, ein großes Thema in der science fiction Literatur.
Ist es möglich, dass die durchschnittliche Lebensdauer der Menschen
auf 200 Jahre ansteigt. Ist es möglich, die Klimakatastrophe noch
aufzuhalten? Ist es möglich, die Menschenrechte überall auf Erden
durchzusetzen? Ist es möglich, dass es ein Weiterleben nach dem Tode
gibt (eine in sich schon widersprüchliche Frage)?
-
_moe Kürzel
für möglich, Möglichkeit ohne nähere
Spezifikation
-
_moeR Kürzel
für reale Möglichkeit, weil ist/sein
und nicht-ist/sein eines Sachverhalts schon erwiesen ist.
-
_moeZ Kürzel
für möglich in der Zukunft.
Mordmerkmale
Aus Töten wird durch bestimmte Merkmale
morden. Im § 211 StGB werden die Mordmerkmale erfasst. Diese Mordmerkmale
sind juristisch gesehen Rechtsbegriffe.
Diese Begriffe können auch ohne nähere sprachliche Spezifikation
(_Mo) alltagssprachlich (_MoA)
, bildungssprachlich (_MoB)
oder fachsprachlich (_MoF), z.B.
psychologisch (_MoFpsy), betrachtet
werden. Töten mit Mordmerkmalen im Auftrag des Staates (Polizei, Geheimdienste,
Militär)
wird im Allgemeinen nicht als Mord bewertet, im Krieg
u.U. sogar hoch dekoriert.
-
_Mo§ML Kürzel für
den Rechtsbegriff des Mordmotivs der Mordlust in § 211 StGB.
-
_Mo§GT Kürzel für
den Rechtsbegriff des Mordmotivs zur Befriedigung des Geschlechtstriebes
§ 211 StGB.
-
_Mo§HG Kürzel für
den Rechtsbegriff des Mordmotivs der Habgier in § 211 StGB.
-
_Mo§NB Kürzel für
den Rechtsbegriff des Mordmotivs sonstiger niedriger Beweggründe in
§ 211 StGB. Hierher gehören z.B. die sog. "Ehrenmorde".
-
_Mo§ht Kürzel
für den Rechtsbegriff des Mordmerkmals der Heimtücke in §
211 StGB.
-
_Mo§gr Kürzel
für den Rechtsbegriff des Mordmerkmals der Grausamkeit in § 211
StGB.
-
_Mo§gM Kürzel für
den Rechtsbegriff des Mordmerkmals Anwendung gemeingefährlicher Mittel
in § 211 StGB.
-
_Mo§va Kürzel für
den Rechtsbegriff des Mordmotivs verdecken einer anderen Straftat in §
211 StGB.
-
_Mo§em Kürzel für
den Rechtsbegriff des Mordmotivs Ermöglichen einer anderen Straftat
in § 211 StGB.
Mordmotive bzw. Mordmotivkomplexe
Morden hat nach den Fallanalysen im Allgemeinen eine Entwicklung und
Geschichte und ist selten auf nur ein einziges Motiv zurückzuführen.
Es gibt viele Mordmotive, die unterschiedlich kombiniert werden können,
z.B.: Anders sein, Befehl, Eifersucht, Geltungsdrang, Gier, Glaube, Ideologie,
Konkurrenz, Krieg, Langeweile, Lust, Meinung, Missgunst, Rache, Rivalität,
Verdeckung, Zeitvertreib.
-
_MoerKl Kürzel
für Mörder als allgemein-abstrakte Begriffskonstruktion als gäbe
des DEN Mörder
Mordmotiv Glaube, Ideologie, Weltbild. Viele Menschen
wurden im Laufe der Geschichte umgebracht, weil sie anders waren oder Überzeugungen
vertraten, die den Mächtigen ihrer Zeit nicht passten. Besonders
Diktatoren
wie z.B. Franco, Hitler, Mussoloni, Pol Pot, Pinochet, Stalin, U.S.
Präsidenten u.v.a.sowie religiöse Führer.
-
_MoGIW Kürzel für
Mordmotiv Glaube, Ideologie, Weltanschauung ohne nähere Spezifikation.
_MoWGP Kürzel
für Mordmotiv Glaube, Weltanschauung, Religion. Ein historisch sehr
häufiges Motiv, um sich Andersdenkender zu entledigen, selbst in wissenschaftliches
Kreisen, wie die Legenden um Hippasos, einem Angehörigen der Pythagoräer
künden. Er soll umgebracht worden sein, weil er die Irrationalität
der Zahlen entdeckte. Falsch hierzu: Planet-Wissen 13.01.2020,
besser Geo
01/02.
Mordlust
-
_MorL Kürzel für Mordlust
ohne nähere Spezifikation.
-
_MorLr Kürzel für
reine Mordlust. d.h. reine Lust am Töten.
-
_MorLse Kürzel für
sexuell erregendes Töten
-
_MorLsb Kürzel für
sexuelle Befriedigung durch das Töten (z.B. Ejakulation, Orgasmus)
-
_MorLaA Kürzel für
Befriedigung durch das Töten, weil z.B. ein Befehl Gottes oder
einer anderen höheren Macht ausgeführt wird. Das alte Testament
ist voll davon > Gottesbefehl,
vorgeschützter
Gottesbefehl. Dazu gehören auch Todesstrafen oder das Töten
im Krieg. > Psychologie
des Tötens.
_Nachh Kürzel für Textelement
"nachhaltig ""ohne nähere Spezifikation" > Adidas
zur Nachhaltigkeit. Zur Nachhaltigkeit wurden hier
differenzierte Signierungskürzel erfasst.
Motiv Ein wichtiger meist schlecht
definierter Grundbegriff der Psychologie.
_Motiv Kürzel für Motiv in folgender Kernbedeutung:
Ein Motiv ist das Streben nach einem Ziel. Damit wird das Verständnis
von Streben und Ziel vorausgesetzt. Streben und Ziel lässt sich leicht
durch Beispiele und Gegenbeispiele einführen. Um den Motivbegriff
herum gibt es eine ganze Reihe ähnlicher Begriffe (Absicht, Antrieb,
Bedürfnis, Begehren, Begierde, Beweggrund, [kein] Bock auf, Drang,
Gier, Interesse, Lust, Mögen, [Motiv], Neigung, Plan, Regung, Sehnucht,
Strebung, Trieb, Verlangen, Wille, Wunsch, Ziel), die nicht einfach abzugrenzen
und damit nicht gut wohlunterscheidbar sind. Hinzu kommt, dass es meist
viele verschiedene Ziele gibt, die auch noch unterschiedlich aktiviert
und bewusst sein können. Motive können:
-
mehr oder minder stark ausgeprägt sein
-
mehr oder minder dringlich sein
-
mehr oder minder bewusst sein
-
mehr oder minder aktiviert sein
-
mehr oder minder realisierbar sein
-
mehr oder minder einfach realisierbar sein
-
mehr oder minder wichtig sein
-
mehr oder minder durch andere Ziele behindert werden
-
mehr oder minder durch andere Ziele gefördert werden
-
mehr oder minder durch Umstände behindert werden
-
mehr oder minder durch Umstände gefördert oder erleichtert werden
-
mehr oder minder wohlunterscheidbar sein
-
mehr oder minder periodisch auftreten (Hunger, Durst, Sex, Kontakt, ...)
> Toman Motivintensität.
-
...
Motivanalyse ist oft eine schwierige Kunst, die an den psychologischen
Instituten wenig gelehrt wird obwohl Motive im Leben, in den Sozialwissenschaften
und im Recht eine überragende Rolle spielen.
__
Name
Grundlegender und wichtiger Begriff in Wissenschaft
und Leben.
-
_NamWD Kürzel für
die wissenschaftliche Definition eines Namens: Ein oder mehrere Zeichen
bezeichnen einen Namen für irgendeinen Sachverhalt, damit man ihn
kognitiv
verwalten, in Denken, Sprache und Kommunikation verwenden kann. Das Identitätsproblem
hängt eng mit dem Namen zusammen.
-
Eine besondere Bedeutung findet der Name im Verwaltungs- und Familienrecht,
wenn es um Namensänderungen geht, für die der unbestimmte Rechtsbegriff
"aus wichtigem Grund" als General-Leitlinie gilt. Im Rahmen von
Namensänderungsgutachten habe ich mich den Funktionen des Namens auseinandergesetzt
und folgende erfasst und unterschieden:
-
_NamLI Kürzel für
die Logische Identitätsfunktion
-
_NamKF Kürzel für
die Kommunikationsfunktion
-
_NamPR Kürzel für
die Politisch-Rechtliche Identifikations-Funktion
-
_NamBA Kürzel für
die Biologische Abstammungsfunktion
-
_NamSH Kürzel für
die Soziale Herkunftsfunktion
-
_NamSZ Kürzel für
die Soziale Zugehörigkeitsfunktion
-
_NamPI Kürzel für
die Psychologische Identitätsfunktion
-
_NamSy Kürzel für
die Symbolische Funktion
-
_NamPr Kürzel für
die praktische Alltags-Funktion, wie sie Piaget, Jean (orig. 1926,
dt. 1978). Weltbild des Kindes. Stuttgart: Klett-Cotta. Seite 61 mitteilte:
"Alle Kinder, die wir befragt haben, wissen, was ein Name ist. Er ist dazu
da, sagen sie, 'jemanden zu rufen'."
_Nar Kürzel für
Narrativ (Erzählung), eine Modewort
des. 21. Jds., eine Wirklichkeitsinterpretation und Sichtweise von
Gescheh- und Ereignissen, die im Grunde in letzter Konsequenz Wirklichkeit
zur Ansichtssache relativiert und damit sehr in die Nähe des Vulgärkonstruktivismusrückt.
Zur
Wortgeschichte Wikipedia.
_Nat Kürzel für
Natur
ohne nähere Spezifikation.
natcode
Ein wichtiger Hilfsbegriff, der für die
naturwissenschaftliche Kodierung von biologischen und psychologischen Prozessen
steht. Die Anwendung wird ausführlich demonstriert auf der Einführungs-
und Verteilerseite zur Kausalität.
_Nomo Kürzel für
Nomothetische
Wissenschaft ohne nähere Spezifikation
_Nor Kürzel
für Norm ohne nähere Spezifikation >
Norm.
Normieren hat zwei Hauptbedeutungen:
-
_NorV Kürzel
für Norm im Sinne einer Vorschrift, wie etwas zu handhaben ist.
-
_NorB Kürzel
für Norm durch einen Bezug zwecks Vergleichsverbarkeit. Einheiten
in Größen liefern z.B. solch einen Bezug, aber auch einfache
Häufigkeitanangaben, wo der Bezug meist eine Zeiteinheit ist.
Unterschiedliche Normen:
_NorDIN Kürzel
für eine DIN-Norm ohne nähere Spezifikation.
_NorDIN... Kürzel
für eine DIN-Norm mit näherer Spezifikation, z.B. Nummer.
_NorDef Kürzel
für Definitions-Norm.
_NorFKürzel
für funktionelle oder Funktions-Norm.
_NorI Kürzel
für
Ideal-Norm.
_NorKO Kürzel
für konstruktiv-operationale
Norm.
_NorS Kürzel
für statistische
Norm ohne nähere Spezifikation.
_NorStQKürzel
für statistische Querschnitts-Norm.
-
_NorStQ111 Kürzel
für die statistische Querschnittsnorm ein Merkmal eines Individuums
zu einem Zeitpunkt.
-
_NorStQ121 Kürzel
für die statistische Querschnittsnorm mehrerer Merkmale eines Individuums
zu einem Zeitpunkt.
-
_NorStQ211 Kürzel
für die statistische Querschnittsnorm eines Merkmals mehrerer Individuen
zu einem Zeitpunkt.
-
_NorStQ221 Kürzel
für die statistische Querschnittsnorm mehrerer Merkmale mehrerer Individuen
zu einem Zeitpunkt.
_NorStLKürzel
für statistische Längsschnitts-Norm.
-
_NorStL112 Kürzel
für die statistische Längsschnittsnorm eines Merkmals eines Individuums
über mehre Zeitpunkte.
-
_NorStL122 Kürzel
für die statistische Längsschnittsnorm mehrerer Merkmale eines
Individuums über mehre Zeitpunkte.
-
_NorStL212 Kürzel
für die statistische Längsschnittsnorm eines Merkmals mehrerer
Individuen über mehrere Zeitpunkte.
-
_NorStL222 Kürzel
für die statistische Längsschnittsnorm mehrerer Merkmale mehrerer
Individuen über mehrere Zeitpunkte.
_NorEM Kürzel
für ethische-moralische Norm.
_NorR Kürzel
für Rechts-Norm.
_NorW Kürzel
für wissenschaftliche Norm ohne nähere Spezifikation
-
_NorWL=_wertLOGKürzel
für logische Norm (logisch wahr, falsch, mehrwertig,
unentscheidbar, ableitbar u.ä.)
-
_NorWE Kürzel
für empirische Norm (empirisch wahr, falsch, bestätigt, falsifiziert
u.ä.)
_NorM Kürzel für mathematische Norm ohne
nähere Spezifikation.
-
_NorMV Kürzel für Vektornorm ohne nähere
Spezifikation
-
_NorMVL1 Kürzel für Vektornorm L1 Summe
der Beträge der Werte einer Reihe
-
_NorMVL2 Kürzel für Vektornorm L2 Quadratwurzel
aus der Summe der quadrierten Werte einer Reihe.
_NorInz Kürzel für Inzidenz Norm,
die Häufigkeit bezogen auf 100.000 Einwohner (epidemiologische oder
medizinische Norm)
_NorMax Kürzel für eine Norm, die sich
auf einen größten Wert in einer Reihe bezieht.
_NorMin Kürzel für eine Norm, die sich
auf einen kleinsten Wert in einer Reihe bezieht.
_NorMit Kürzel für eine Norm, die sich
auf den Mittelwert in einer Reihe bezieht.
_NorAnf Kürzel für eine Norm, die sich
auf den Anfangswert einer Reihe bezieht (z.B. Anfangswert in einer Wachstumsrate)
_Obje Kürzel für
Objektivität,
objektiv ohne nähere Spezifikation
Ökonomie > Wirtschaft.
_Off Kürzel für
Offen,
Offenheit ohne nähere Spezifikation
_onS Postfic Kürzel für
"ohne nähere Spezifikation".
_Ont Kürzel für
Ontologische
Ebene ohne nähere Spezifikation.
Die ontologischen Ebenen
oder Welten können durcheinandergebracht werden, wenn z.B. ein rein
sprachlicher
Gegensatz naiv
auf die reale Welt übertragen wird.
-
_OntO Kürzel für
die Welt des Objektiven (Natur, Außenwelt, Universum)
-
_OntM Kürzel für
die Welt des Menschen ohne nähere Spezifikation.
-
_OntME Kürzel für
das menschliche Erleben > Seele.
-
_OntMW Kürzel für
die menschliche Wahrnehmung.
-
_OntMD Kürzel für
menschliches
Denken.
Denk- und Begriffswelt, ein Teil der Erlebens-Welt, heißt die Referenz-Welt,
die der Mensch mit seinen Begriffsbildungen und ihren Beziehungen konstruiert
und erzeugt. Die Denk- Begriffswelt kann als die Sprache des Geistes
angesehen werden kann. MD ist Teil von M und ME. Denkenkann
man alles, jeden Unsinn und sein Gegenteil.
-
_OntMN Kürzel für
menschliche Normen in Moral, Ethik und Recht.
-
_OntMB Kürzel für
menschliche Bedürfnisse, Wünsche, Ziele, Pläne.
-
_OntMS Kürzel für
die menschliche Sprache (sie ist enger als die Welt des Denkens).
-
_OntMP Kürzel für
die menschliche Welt der Phantasie (sie geht über das Denken mit Vorstellungen,
Bildern und affektiven Erscheinungen hinaus.
-
_OntMV Kürzel für
menschliches verhalten, handeln, tun.
-
_OntMoe Kürzel für
die Welt der Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten.
_ope Kürzel für
Operational,
Operationalisierung ohne nähere Spezifikation.
_ord Kürzel
für Themen der Ordnung, Anordnung, Reihenfolge
ohne
nähere Spezifikation. > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_ort Kürzel für Ort
ohne nähere Spezifikation.
_OS Kürzel für
Objektsprache
ohne nähere Spezifikation. Mit der Objektsprache spricht man über
Sachverhalte der Welten. Spricht man über die
Objektsprache, spricht man in der MetaspracheMS.
Die verschiedenen Sprachebenen müssen gelegentlich sehr sorgfältig
und scharf voneinander unterschieden werden, sonst kann man sich in der
Teufelsküche der Antinomien verstricken. > Ojekt
- und Metasprache.
_Oxy Kürzel für
Oxymoron := Gegensatzpaar ("beredtes Schweigen")
P
_p Kürzel
p für Wahrscheinlichkeit,
wahrscheinlich ohne nähere Spezifikation
_ppm Kürzel
für Wahrscheinlichkeit als "potentielle Möglichkeit", in Fok
(dt. 1973, S. 135: "... Begriff der Wahrscheinlichkeit und damit zugleich
den Begriff der potentiellen Möglichkeit ein."
_per Kürzel für
Perspektive ohne nähere Spezifikation
_pha Kürzel für
Phantasie ohne nähere Spezifikation
Phänomen Erscheinung.
Außenwelt: Unter der Annahme einer Außenwelt, wird uns
diese über unseren Wahrnehmungsapparat vermittelt. Das schöne
Wort Erscheinung enthält den Schein, den Anschein. Wie die Sachverhalte
der Außenwelt "wirklich" sind, kann aus der Erscheinung nicht geschlossen
werden. Die Erscheinungen sind das Ergebnis des Zusammenwirkens von Wahrnehmungsquellen
der Außenwelt und unserem Wahrnehmungsapparat. Die Welt der Erscheinungen
ist das zentrale Thema der Phänomenologie.
Innenwelt: Auch unser Innenleben (Wünsche, Empfindungen, Gefühle,
Gedanken) erscheint uns als Qualität des Erlebens.
Innere Wahrnehmung: Die Wirklichkeit erleben wir durch unsere innere
Wahrnehmung, die einen direkten, unmittelbaren Außenweltbezug haben
kann oder nicht.
__
_phä Kürzel
für Phänomen: Erscheinung. Aus dem Zusammenspiel
Außenwelt und erkennendes System ergeben sich die Erscheinungen (Baum,
Haus, Bach, Blume, ...).
Phänomenologie
_phäl Kürzel für Pänomenologie,
eine philosophische Richtung (Husserl), die das vorurteilsfreie
und möglichst objektive Studium der Erscheinungen als zentrale Aufgabe
sieht.
Phänomenalismus
_phäm Kürzel
für Phänomenalismus, eine "den neuzeitlichen
Empirismus kennzeichnende Position, wonach der Gegenstand menschlicher
Erkenntnis nicht die realen Dinge der Außenwelt sind, sondern die
“Phänomene” – deren durch die Wahrnehmung als “Sinnesdaten” vermittelten
bewußtseinsimmanenten Erscheinungen" (Spektrum Lexikon der Psychologie,
Abruf
2.9.22)
Philosophie
Philosophie ist nach dem Kriterium wissenschaftlicher
Fortschritt, wo ein Wissenschaftler auf den andern aufbaut ("Wir stehen
alle auf den Schultern unserer Vorgänger") immer noch keine Wissenschaft.
Und es sieht nicht so aus als wollten die PhilosophInnen eine Wissenschaft
sein oder dass sie wüssten wie das geht. Es wäre daher kein Verlust
für die Wissenschaft, die philosophischen Fakultäten in ihrer
jetzigen Form zu schließen - die theologischen ohnehin.
_phi Kürzel für
Philosophie ohne nähere Spezifikation
_phiFG Kürzel
für philosophische Fachgebiete: Erkenntnistheorie, Ethik, Logik, Metaphysik,
Ontologie,
_phiRS Kürzel
für philosophische Richtungen und Schulen ohne nähere Spezifikation.
Sie überlappen sich teilweise.
-
_phiChin Kürzel für chinesische Philosophie
-
_phiGri Kürzel für die altgriechische/
antike Philosophie
-
Vorläufer: die sieben Weisen des 6.Jhd.v.C., nach Capelle (1963):
Kleobulos, Solon, Chilon, Thales, Pittakos, Bias, Periander.
-
Vorsokratiker. Thales, Anaximander, Anaximenes, Diogenes.
-
Physiker des 5. Jhd.v.C. nach Zeller (1883). S. 56 ff: Heraklit, Empedokles,
Leucippus und die Atomisten, Anaxagoras
-
Stoa
-
Eleaten nach Zeller (1883), S. 50 ff.: Xeonphanes, Parmenides, Zeno, Melissus.
-
Sophisten
-
Pythagoräer
-
Klassiker: Sokrates, Platon, Artistoteles.
-
Epikuräer
-
Skeptiker
-
Eklektiker.
-
Neuplatoniker.
-
_phiInd Kürzel für indische Philosophie
-
_phiMA Kürzel für mittalalterliche
Philosophie
-
_phiAuf Kürzel für die Philosophie
der Aufklärung
_phiNom Kürzel
für die Philosophie des Nominalismus und Nominalisten:
-
Antike: Stoa (HWP), Kyniker (HWP).
-
Mittelalter: Roscelin, Abaelard, Scotus, Ockham.
-
20. Jhd.: Nelson Goodman, W.O. v. Quine.
-
Quelle Boussuet (1772, GB):
Johann Buridan, (489)
Marsilus Inghen (489);
Walther Burleigh (489);
Petrus von Ailly (489);
Johann Wessel (489),
Gabriel Biel (489);
Petrus von Alliaco (433),
Johann Gerson (433),
Heinrich von Zameraim (434)
-
_phiPla Kürzel für die Philosophie
des Platonismus
-
_phiKon Kürzel für die Philosophie
des Konzeptualismus
-
_phiEmp Kürzel für die Philosophie
des Empirismus
-
_phiPra Kürzel für die Philosophie
des Pragmatismus
-
_phi Kürzel für die Philosophie des
Humanismus
-
_phiExi Kürzel für die Philosophie
des Existenzialismus
-
_phiIde Kürzel für die Philosophie
des Idealismus
-
_phiMat Kürzel für die Philosophie
des Materialismus
-
_phiDiaM Kürzel für die Philosophie
des dialektische Materialismus
-
_phiPhä Kürzel für die Philosophie
des Phänomenalismus
-
_phiRea Kürzel für die Philosophie
des Realismus
-
_phiStoa Kürzel für die stoische
Philosophie, die seinerzeit aus den Fachbereichen Logik, Physik, Ethik.
Glückseligkeit Ziel des menschlichen Lebens. Humanitätsidee Grundlage
(auch Sklaven und "Barbaren[Fremde] wurden als Menschen angesehen und freundlich
behandelt (Lamer 1933, Stoizismus im Wörterbuch der Antike).
Um 300 vC. von Zenon aus Kition begründet. Vertreter: Klenathes, Chrysippos,
Panaitios, Poseidonios, Seneca, Musonius, Epitekt,
-
_phi Kürzel für die Lebensphilosophie.
Schmidt/Schischkoff führen (1961) hierzu aus: "Lebensphilosophie,
im allgemeinsten Sinne jede Philosophie, die nach Sinn, Ziel, Wert des
Lebens fragt, bes. wenn sie sich vom theoret. Wissen ab- und der unverfälschten
Fülle des unmittelbaren Erlebens zuwendet. L. will „das Leben aus
ihm selber verstehen“ und steht auf der Seite des Gefühls, des Instinkts,
gegen den Intellekt; auf Seiten des Irrationalismus, der Mystik gegen allen
Rationalismus (> auch Jugendbewegung), der Anschauung gegen den Begriff
des „Schöpferischen“ gegen das „Mechanische“. Zur L. rechnet man viele
Vorsokratiker (bes. Empedokles) und Stoiker, nachreforma- torischc dt.
Naturphilosophen seit Paracelsus, bes. den älteren van Helmont, Vertreter
des Irrationalismus (bes. Hamann, Herder und Goethe) des 18. Jh. des dt.
Idealismus (bes. Schelling) und der Romantik, aber auch den Biologismus.
Als Begründer der modernen, betont antirationaiistischen L. gilt Schopenhauer,
noch mehr Nietzsche. Anfang des 20. Jh. erreichte die L. ihren Höhepunkt
durch >Bergson, >Simmel, >Dilthey, >Keyserling und >Klages. - Als „Lebensphilosophen“
werden bisweilen auch die >Moralisten bezeichnet."
-
_phiSop Kürzel für die Philosophie
der Sophisten. 5. Jhd. v.C. Vertreter: Protagoras (es gibt keine absoluter
Wahrheit), Gorgias, Prodikos, Hippias. Bedeutende Quelle der Forderung
nach Gedankenfreiheit. Kritik der Sophisten durch Sokrates, Platon, Aristoteles.
-
_phiSke Kürzel für die Philosophie
der Skeptiker
-
_phi Kürzel für die Philosophie
-
_phi Kürzel für die Philosophie
-
_phi Kürzel für die Philosophie
-
_phi Kürzel für die Philosophie
-
_phi Kürzel für die Philosophie
-
_phiRS Kürzel
_phiRS Kürzel
_phiRS Kürzel
_pos Kürzel für
Postulate
ohne nähere Spezifikation (> Axiome)
_pism
Kürzel für Positivismus ohne nähere Spezifikation
-
_pismGI
Kürzel
für die Grundidee des Positivismus, wissenschaftliche Aussagen auf
nachprüfbare Befunde zu gründen. Im Grunde eine eine selbstverständliche
wissenschaftliche Einstellung und Haltung, in der Beobachtung, Daten, Experimente
und Kontrolle eine zentrale Rolle spielen. Damit einher geht natürlich
die Ablehnung der Metaphysik.
-
_pismW
Kürzel
für Positivsmis im Sinne Wikipedias (Abruf 02.12.019). "Der Positivismus
ist eine Richtung in der Philosophie, die fordert, dass Erkenntnisse, die
den Charakter von Wissen haben sollen, auf die Interpretation von „positiven“,
d. h. von tatsächlichen, sinnlich wahrnehmbaren und überprüfbaren
Befunden beschränkt sein sollen."
-
_pismDM
Kürzel
für dialektisch-materialistische Interpretation des Positivismus:
"Im engeren Sinne wird mit dem Namen «Positivismus» eine erkenntnistheoretische
und methodologische Grundhaltung bezeichnet, die davon ausgeht, daß
die Quelle aller Erkenntnis allein das Gegebene ist, d.h. die durch Beobachtung
gewonnenen (wahrnehmbaren) «positiven» Tatsachen."
(Klaus
& Buhr, 6.A. 1969)
-
_pismHis
Kürzel
für den historischen Positivismus Saint-Simons und Comtes, die die
Übernahme der wissenschaftlichen Methode in die Philosophie forderten.
-
_pismSNO
Kürzel
für Positivismusstreit in der Nationalökonomie.
-
_pismEK
Kürzel
für den empiriokritischen Positivsmus, Avenairus, Mach (von Lenin
scharf attckiert).
-
_pismLE
Kürzel
für logischen Empirismus (Wiener Kreis), wobei schon der Name die
Bedeutung der Logik und Empirie (Erfahrung) unterstreicht.
-
_pismNEO
Kürzel
für Neopositivismus, im wesentlichen das Gleiche wie der logische
Empirismus.
Plausibel,
Plausibilität, Plausibilisierung
plausibel oder Plausibilität wird in sehr
vielen Zusammenhängen in Wissenschaft und Leben als undefinierter
und allgemeinverständlich gedachter Grundbegriff mit den Kerncharakterisierungen
einleuchtend,
nachvollziehbar, glaubhaft verwendet. Plausibel ist ein metasprachlicher
Ausdruck wie logisch wahr, empirisch falsch, richtig, ... Definitionsvorschlag
Plausibel,
Plausibiliät: Ein Sachverhalt1
ist in dem Maße plausibel2 (pl), je stärker gewichtete2
Gründe1
G+
für und je schwächer gewichtete2 Gründe1G-
gegen
ihn angegeben werden können (Quelle).
Plausibilitätsformel:
pl+ = (G+)
/ (G+ + G- )
pl- = 1 - pl+
|
__
-
_plb Kürzel
für plausibel als begründet
-
_ple Kürzel
für plausibel als einleuchtend
-
_plg Kürzel
für plausibel als glaubhaft.
-
_plm Kürzel
für plausibel als möglich
-
_pln Kürzel
für plausibel als nachvollziehbar
-
_plri Kürzel
für plausibel als richtig, Plausbilität als Richtigkeit > Knauf-2013/14.
-
_plw Kürzel
für plausibel als wahrscheinlich
-
_pl Kürzel für
plausibel als
-
_pl Kürzel für
plausibel als
-
_pl Kürzel für
plausibel als
-
_pl Kürzel für
plausibel als
-
Politische
Korrektheit
Sprachkritische Haltung hinsichtlich von Worten und Ausdrücken,
die Betroffene als beleidigend oder verletzend empfinden können, z.B.
kann ein Dunkelfarbiger, der "Neger" genannt wird, "Neger" als diskriminierend
oder verletzend empfinden. Während es beim "Neger" unklar ist, ob
das Wort eine Diskriminierung für hinreichend viele Betroffene bedeutet,
liegt der Fall bei "Schwachsinnige/r", "Verrückte/r", "Kinderschänder/in"
u.ä. deutlich klarer. VertreterInnen der politischen Korrektheit versuchen
einen gesellschaftlichen Sprachgebrauch durchzusetzen, der beleidigende
oder verletzende Worte vermeidet, wobei oft empirisch gar nicht gezeigt
ist, dass tatsächlich ein Verletzungsempfinden bei so und so vielen
Betroffenen vorliegt. In letzter Konsequenz läuft es auf ein Verbot
klassifizierender Worte mit möglicher negativer Bedeutung hinaus,
weil jede Klassifizierung als diskriminierend empfunden werden kann. Die
Kämpfe um die politische Korrektheit nehmen stellenweise sehr dogmatische
und groteske Züge an.
_prag Kürzel für
Pragmatisch,
Pragmatismus
_prob Kürzel für Problem
ohne nähere Spezifikation.
-
_probK Kürzel für Kerndefinition
eines Problems.
Ist unbekannt, wie ein Ziel erreicht werden kann, liegt ein Problem vor.
Ist geklärt, wie ein Ziel erreicht werden werden kann, muss die Arbeit
immer erst noch getan werden.
_probe Kürzel für
Probe ohne nähere Spezifikation
_pru Kürzel für
Pruefbar
ohne nähere Spezifikation.
-
_pru0
"0" Zur Prüfbarkeit gibt es keine Angaben.
-
_pru?
"?" Unklar, wie der mitgeteilte Sachverhalt geprüft werden kann.
-
_pru+
"+" Gibt richtige Prüfmethoden an.
-
_pru-
"-" Gibt falsche Prüfmethoden an.
-
_pruf
"f" Fragliche Prüfmethoden.
-
_pruu"u"
Unvollständige Prüfmethoden.
-
_prue"e"
Prüfmethoden werden erörtert.
-
_pruGPrüfbarkeit
wird gefordert.
-
_pruk"k"
Prüfmethoden werden kritisiert.
_psy Kürzel für psychologischer
Sachverhalt oder psychologisches Merkmal ohne nähere
Spezifikation.
-
_PsA Kürzel für Allgemeine
Psychologie ohne nähere Spezifikation.
-
_PsABO Kürzel für
Arbeits-, Betribes- und Organisationspsychologie ohne nähere Spezifikation.
-
_PsDP Kürzel für differentielle
Psychologie der Persönlichkeit ohne nähere Spezifikation.
-
_PsE Kürzel für Entwicklungspsychologie
ohne nähere Spezifikation.
-
_PsF Kürzel für Forensischer
Psychologie ohne nähere Spezifikation.
-
_PsG Kürzel für Gerontopsychologie
ohne nähere Spezifikation.
-
_PsK Kürzel für klinisches
Psychologie ohne nähere Spezifikation.
-
_PsP Kürzel für pädagogische
Psychologie ohne nähere Spezifikation.
-
_PsS Kürzel für Sozialpsychologie
ohne nähere Spezifikation.
-
_PsM Kürzel für Methoden
und Methodenlehre in der Psychologie ohne nähere Spezifikation.
-
_PsMS Kürzel für statistische
Methoden in der Psychologie.
-
_PsMQ Kürzel für qualitative
Methoden in der Psychologie.
-
_PsMEx Kürzel für experimentelle
Methoden in der Psychologie. Allgemeine experimentelle Methodik > _Ex
-
_psyAf Kürzel für affektiven
Bereich ohne nähere Spezifikation:
-
_psyAfA Kürzel für Antrieb
und Energie
-
_psyAfB Kürzel für Bedürfnisse.
> Wesentlich bei Reichenbach.
-
_psyAfE Kürzel für Gefühle
(Emotion) ohne nähere Spezifikation.
-
_psyEBef Kürzel für Befriedigung.
-
_psyEAng Kürzel für Angst.
-
_psyEZuf Kürzel für Zufriedenheit,
zufrieden.
-
_psyETra Kürzel für Trauer
-
_psyEWut Kürzel für Wut
-
_psyEent Kürzel für Enttäuschung (Frustration)
-
_psyELus Kürzel für Lust
-
_psyEerr Kürzel für Erregung
-
_psyE Kürzel für
-
_psyE Kürzel für
-
_psyE Kürzel für
-
_psyAfS Kürzel für Stimmung
-
_psySfWo Kürzel für Wollen
-
_psyWfWu Kürzel für Wünsche
-
_psyAu Kürzel für den
Aufmerksamkeitsbereich ohne nähere Spezifikation.
-
_psyB Kürzel für den
Bewusstseinsbereich ohne nähere Spezifikation.
-
_psyF Kürzel für den Fähigkeitsbereich
ohne nähere Spezifikation.
-
_psyG Kürzel für Gedächtnis
ohne nähere Spezifikation.
-
_psyH Kürzel für Handeln.
-
_psyK Kürzel für kognitiven
Bereich ohne nähere Spezifikation.
-
_psyLer Kürzel Lernen ohne
nähere Spezifikation
-
_psyLk Kürzel für Lenkung
ohne nähere Spezifikation
-
_psyLR Kürzel für Lenkung
als Regelung
-
_psyLS Kürzel für Lenkung
als Steuerung
-
_psyV Kürzel für Verhalten
ohne nähere Spezifikation
-
_psyW Kürzel für den Wahrnehmungsbereich
ohne nähere Spezifikation.
_Pth Kürzel für Psychotherapie
ohne nähere Spezifikation.
_qua Kürzel für quantitaive
Aussage ohne nähere Spezifikation. > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_que Kürzel für
Quelle
ohne nähere Spezifikation.
Relation
-
_R Kürzel für
Relation
ohne nähere Spezifikation.
-
_R1 Kürzel für einstellige
Relation
-
_R2 Kürzel für zweistellige
Realtion
-
_R3 Kürzel für dreistellige
Relation
-
_Rn Kürzel für n-stellige
Relation
_RW Kürzel für Recht oder
Rechtswissenschaft ohne nähere Spezifikation.
_RWbeg Kürzel für Rechtsbegriff
ohne nähere Spezifikation. "Das" Recht, ein vielfältiges Homonym,
ist die Lehre der Gebote, Verbote und des Erlaubten wie sie in den Gesetzen
und Verordnungen geschaffen, niedergelegt ("Rechtsdogmatik"= geltendes
Recht) und in der Rechtsprechung, von der Verwaltung und den Behörden
auszulegen und anzuwenden sind.
-
_BvR Kürzel für Rechtsbegriff
als ein Begriff vom Recht und nicht des Rechts.
-
_BdR Kürzel für Begriff des
Rechts, ein Begriff aus der Rechtssprache.
-
_RWA Kürzel für Auslegung
ohne nähere Spezifikation. Darunter versteht man die Interpretation
einer Rechtsnorm (Gesetz) oder eines Rechtsgeschäfts.
-
_RWAob Kürzel für objektive
Auslegung.
-
_RWAsu Kürzel für subjektive
Auslegung:" Feststellung des Sinnes, welcher der Gesetzgeber mit den von
ihm gebrauchten Worten verbunden hat." > Walz:
subjektive Auslegung (in D veraltet).
-
_RWAsy Kürzel für systematische
Auslegung
-
_RWAte Kürzel für
teleologische (Sinn) Auslegung
-
_RWAS Kürzel für Auslegung
nach Carl von Savigny ohne nähere Spezifikation.
-
_RWASg Kürzel für die grammatische
Auslegung (Wortsinn) nach Savigny .
-
_RWASL Kürzel für die logische
Auslegung (innere Gliederung) nach Savigny.
-
_RWASh Kürzel für die historische
Auslegung (Entstehungsgeschichte) nach Savigny.
-
_RWASs Kürzel für die systematische
Auslegung (Zusammenhang) nach Savigny.
-
_RWK Kürzel für abstrakte
Konstruktion ohne nähere Spezifikation.
_RWsub Kürzel für Subsumtion,
grundlegende und wichtige allgemeine und juristische Methode zu prüfen,
ob ein Geschehen einer Rechtsnorm zugeordnet werden darf. Ist Sachverhalt
S2 im Sachverhalt S1 enthalten, so ist S2 in S1 subsummiert.
_Ref Kürzel für
Referenz
ohne nähere Spezifikation.
_RefF Kürzel für
Referenzierungsfehler
ohne nähere Spezifikation. Der häufigste Referenzierungsfehler
ist, dass überhaupt nicht angegeben wird, wie und wo der Sachverhalt
der sprachlichen Ausdrücke in der Welt gefunden werden kann. Oft steckt
ein naives Sprachverständnis oder ein Platonismus (BMplato)
dahinter.
Referenzwelten RWindex [Quelle]
Bringt man die ontologischen Ebenen oder Referenzwelten durcheinander,
kann man sich schnell verstricken und verheddern. Ich führe folgende
ontologische Ebenen ein, um eindeutig kennzeichnen zu können, in welcher
Referenzwelt wir uns befinden:
-
_RWindex Kürzel für
den Index der Referenzwelten der ontologischen Bereiche OB.
-
_RWO Objektive Welt (Natur, naturwissenschaftliche
Welt) heiße die Referenz-Welt, die es auch gibt, wenn man sich die
Menschen hinwegdenkt, wenn auch nicht für immer und ewig, sondern
zeitlich begrenzt.
-
_RWM Welt der Menschen, Individuen, Gruppen,
Gemeinschaften, Gesellschaften und Staaten. Auch der Mensch gehört
mit zur Natur und kann naturwissenschaftlich betrachtet werden.
-
_RWME Erlebens-Welt heißt die
Referenz-Welt, die der Mensch erlebt. RWME ist Teil der RWM.
RWME und RWMW können sich überschneiden,
wobei auch nichtbewusste Wahrnehmungen das Erleben beeinflussen können.
-
_RWMW Wahrnehmungs- oder Wirklichkeitswelt
heißt die Referenz-Welt, die der Mensch mit seinem Wahrnehmungs-
und Verarbeitungsapparat erfährt und konstruiert. RWMW
ist Teil der RWM.
-
_RWMD Denk- und Begriffswelt, ein
Teil der Erlebens-Welt, heißt die Referenz-Welt, die der Mensch mit
seinen Begriffsbildungen und ihren Beziehungen konstruiert und erzeugt.
Die Denk- Begriffswelt kann als die Sprache des Geistes angesehen
werden kann. RWMD ist Teil der RWM. und RWME.
-
_RWMP Phantasiewelt.
-
_RWMN Normwelt, die Welt der
Gebote, Verbote und des Erlaubten.
-
_RWMB Wunsch- und Bedürfniswelt,
die Welt der Wünsche und Bedürfnisse
-
_RWMS Sprachliche Welt heißt die Referenz-Welt,
die der Mensch in seiner Kommunikationssprache beschreiben kann. RWMS
ist Teil der RWM.
-
_RWMV Verhalten, handeln, tun.
-
_RWm Möglichkeitswelt, Welt der
Wahrscheinlichkeiten.
-
_RWonS Referenzwelt ohne nähere
Spezifikation: keine Referenzwelt angegeben, Bezugnahme ohne nähere
Spezifikation. Der Normalfall beim Sprechen oder schreiben.
_Rgl Kürzel für
Regel
ohne nähere Spezifikation.
_Reg Kürzel für
Regelhaftigkeit,
Regelmäßogkeit ohne nähere Spezifikation. > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_Rele Kürzel für
Relevanz
ohne nähere Spezifikation.
_Reli Kürzel für
Reliabilität
ohne nähere Spezifikation.
Sachverhalt
_S Kürzel
für Sachverhalt ohne nähere Spezifikation. Sachverhalt heißt
allesj,
was gemeint, gedacht, erlebt, geschehen kann, in Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft und in allen Referenzwelten.
Sachverhalt kann als philosophischer und wissenschaftlicher Grundbegriff
angesehen werden. Sachverhalte können als Basissprache (Metastufe
0) der Natur und des Geistes angesehen werden. Die sprachliche Formulierung
von Sachverhalten gehört zum größten Teil zur Objektsprache
(Metastufe 1). Reden über die Objektsprache gehört zur meist
sog. Metasprache (Metastufe 2). Reden über die Metastufe 2 gehört
dann zur Metastufe 3 usf. Wahre Sachverhalte heißen Tatsachen.
-
_S0 Kürzel
für fehlenden Sachverhalt
-
_S+ Kürzel
für richtige Sachverhaltswiedergabe
-
_S- Kürzel
für falsche Sachverhaltswiedergabe
-
_S? Kürzel
für fragliche oder unklare Sachverhaltswiedergabe
-
_Sk Kürzel
für Kern-Sachverhaltswiedergabe
-
_SL Kürzel
für allgemeine Sachverhaltslogik.
-
_Sn Kürzel
für nebensächliche Sachverhaltswiedergabe
-
_Sr Kürzel
für redundante Sachverhaltswiedergabe
-
_Su Kürzel
für unvollständige Sachverhaltswiedergabe
-
_Sv Kürzel
für vollständige Sachverhaltswiedergabe
-
_Sw Kürzel
für wesentliche Sachverhaltswiedergabe
Klassifikation von Sachverhalten
_Schae Kürzel
für
Schätzen, Schätzung ohne nähere
Spezifikation.
_Schar Kürzel
für Scharia Erwähnung ohne nähere Spezifikation.
_ScharD Kürzel
für Distanzierung von der Scharia > Dahbia
S.121 Zitat CDU, in der eine klare Distanzierung von Scharia gefordert
wird.
_ScharE Kürzel
für die Entwicklung der Scharia im historischen und modernen Kontext
>
Dahbia
S. 20 (Literturhinweis)
_ScharB Kürzel
Bestimmung der Scharia des privaten, sozialen und politischen Lebens. Dahbia
S. S. 164.
Schrödingers Katze
Der Sachverhalt im Gedankenexperiment: In einem abgeschlossenen Kasten
befindet sich eine Katze und ein Gerät, das Atomzerfall registriert
und bei Eintritt, einen tödlichen Mechanismus für die Katze auslöst.
Der Atomzerfall ist nicht vorhersagbar, weil er einem Zufallsprozess unterliegt.
Wir Außenstehenden wissen nicht, ob zwischenzeitlich ein Atomzerfall
registriert und der tödliche Mechanismus ausgelöst wurde oder
nicht. Mit einer unbekannten Wahrscheinlichkeit ist die Katze von außen
betrachtet tot oder nicht tot. Damit ist aber nicht sowohl tot oder lebendig.
Erst, wenn man das Kasten öffnet, wodurch die Quantenmechnismsche
Welt im Kasten zerstört wird, wird man sehen können, was der
Fall ist. Die Deutung, dass die Katze im geschlossenen von außen
betrachtet sowohl tot als auch lebendig, halbtot oder halb lebendig ist,
ist natürlich Unsinn. Richtig an in diesem Gedankenexperiment ist,
dass die Katze mit einer gewissen und unbbekannten Wahrscheinlich am Leben
oder tot ist. Das ist alles. Daran ändert auch der nebulöse Nimbus
und Kult, der mit Schrödingers Katze betrieben wird, nichts.
-
Harald Lesch: Ist Schrödingers Katze tot? [ard: Verfügbar bis
13.09.2027]
_Sdp Kürzel
für
Serendipity (zufällig überraschende
Entdeckung) ohne nähere Spezifikation. > Das
Unerwartete erwarten.
Selbstbeobachtung
-
_SelB Kürzel für
Selbstbeobachtung oder nähere Spezifikation.
-
_SelBiW Kürzel für
Selbstbeobachtung als innere
Wahrnehmung nach Wundt (1888).
-
_SelBt Kürzel für
Selbstbeobachtung im Sinne tatsächlicher Beobachtung. Ein einziges
ICH kann nicht zugleich erleben und sich dabei beobachten. Damit werden
zwei ICHe vorausgesetzt: ein erlebendes und ein beobachtendes Meta-Ich.
Die Logik-Schule von Port Royal (1662) hielt dies offenbar für möglich,
wie sich aus einer
Textstelle
ergibt.
-
_SelBWS Kürzel für
Selbstbeobachtung nach den Vertretern der Würzbürger
Schule der Denkpsychologie.
_SF Kürzel
für
Sprachfunktion(en) ohne nähere Spezifikation.
_sign Kürzel für
Signifikanz
ohne nähere Spezifikation.
-
_signf Kürzel
für
statistisch formale Signifikanz
-
_signp Kürzel für
praktische
Signifikanz
_SkNi Kürzel für
Skalenniveau
ohne nähere Spezifikation.
_So
Kürzel für Soziologie, soziologisch ohne nähere Spezifikation.
Zwischen Sozialpsychologie und Soziologie gibt es gewisse Überschneidungen.
Eine soziologische Betrachtung liegt vor, Sachverhalte in Bezug auf die
Gesellschaft thematisiert werden, eine sozialpsychologische wenn der Bezug
zur Gesellschaft keine Rolle spielt. Beide Betrachtungsperspekticen, die
soziologische und sozialpsychologische gehören oft zusammen.
-
_SoFa Kürzel
für die soziologische - Unterscheidung zur sozialpsychologischen -
Betrachtung der Familie.
-
_SoGes
Kürzel für den soziologischen Grundbegriff Gesellschaft.
-
_SoGru Kürzel
für die soziologische Betrachtung der Gruppe. > Wesentlich
bei Reichenbach.
-
_SoIO
Kürzel für den soziologischen Grundbegriff Institution / Organisation
ohne nähere Spezifikation.
-
_SoMG Kürzel
für die Beziehung zwischen Mitglied und Gruppe.
_Sol Kürzel für
Solipsismus,
> Außenwelt.
Sprache
Medium zum Repräsentieren von Welten, Reden, Lesen, Schreiben,
Kommunizieren über Welten. Grundlage der Sprache
ist ein Zeichenvorrat oder Alphabet, die Elementareinheit für Silben
und Worte. Die Sprachlehre wird eingeteilt in Syntax (Zeichen), Semantik
(Bedeutung) und Pragmatik (Gebrauch). Denken
geht der Sprachentwicklung voraus, was oft nicht angemessen beachtet wird.
Mit zunehmender Entwicklung gewinnt die Sprache aber mehr und mehr Einfluss
auf das Denken, das aber immer viel mehr als die Sprache umfasst.
_SpG Kürzel für
Sprachgebrauch ohne nähere Spezifikation
-
_SpG? Kürzel für Frage
zum Sprachgebrauch. > Sportifizierung.
-
_SpGBE = BMBEinfKürzel
für Begriffseinführung. > Sportifizierung.
-
_SpGBG Kürzel für Begriffsgeschichte.
> Sportifizierung.
-
_SpUnh Kürzel für die These
der "Unhintergehbarkeit der Sprache" (Hamann, Herder, W.v. Humboldt, Hermeneutik).
Gethmann für in der Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie
1996, 4.Bd. hierzu aus:
"Uinhintergehbarkeit, ausgehend von der hermeneutischen
Philosophie (> Hermeneutik) verwendete Bezeichnung für den Sachverhalt,
daß eine thematische Erfassung und Begründung der Sprache selbst
nur im Medium der Sprache erfolgen kann. >U.< in diesem terminologischen
Sinne bezieht sich also auf die U. der Sprache. Mit dem gleichen Topos
argumentiert bereits die Analytische Philosophie (sowohl der formal als
auch der normalsprachlichen Richtung, > Philosophie, analytische) für
die grundlegende Rolle der Sprache gegenüber allen anderen menschlichen
Vollzügen. Die Bestimmung der Sprache als unhintergehbar führt
insofern zur Auszeichnung der >Sprachphilosophie als der methodisch »ersten«
philosophischen Disziplin. ..."
-
_SUS Kürzel für Sprachunterscheidungen
nach Eike von Savigny (1970) Grundkurs om wissenschaftlichen Definieren:
"Die Sätze, welche in wissenschaftlichen Texten vorkommen, sind verschiedenartiger,
als man sich manchmal denken möchte. Es kommen nicht etwa bloß
Thesen und Argumente vor. Ein paar Beispiele für ein paar häufigere
Typen"
-
Sprachliche-Repräsentation
der Welten, Grundbegriffe der Repräsentation
-
Sachverhalt:
-
Elementarsachverhalt (kleinste Einheit)
-
Komplexersachverhalt (aus Elementarsachverhalten zusammengesetzt)
-
Dinge.
-
Eigenschaften.
-
Ereignis.
-
Geschehen.
-
Konstanz.
-
Raum.
-
Relationen.
-
Zustände.
-
Veränderung.
-
Zeit.
-
Kriterien für Sachverhalte
-
wohlunterscheidbar von anderem
-
man kann auf ihn zeigen
-
wahrnehmbar
-
zählbar
-
konkret
-
abstrakt
-
Individuum
-
Allgemeines
-
Wiederholbares.
-
Dauerhaftes, Kontinuierliches.
-
Bedeutungstheorien
_SpSpiel Kürzel
Sprachspiel nach Wittgenstein (>Methodik
Begriffsanalysen): „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in
der Sprache.“ (Philosophische Untersuchungen, 43). Im Handbuch
zur Pragmatik, Bd. II, Stachowiak (1987, Hrsg.) wird S. 279 von
Georg Meggle ausgeführt: "Dieser Paradigmenwechsel ist weitgehend
eine Wirkung der Arbeiten des mittleren und späten Wittgenstein. Im
folgenden sind zugrundegelegt: Philosophische Bemerkungen (PB),
entstanden in den Jahren 1929-30, Philosophische Grammatik (PG),
1931-1933, sowie, am wichtigsten: Philosophische Untersuchungen
(PU), 1936-1949; alle posthum veröffentlicht. FN1 Ohne den Einfluß
der Ideen der amerikanischen Pragmatisten (Peirce, James und Dewey), der
von diesen beeinflußten Interaktionisten (insb. Mead) und der Begründer
einer behavioristischen Semiotik (insb. Morris) zu verkennen, kann man
sagen: Die entscheidende pragmatische Wende in der Semantik wurde erst
mit Wittgenstein vollzogen. Wittgensteins Bedeutung= Gebrauch-GIeichung
ist die bekannteste Kurzformel des neuen Paradigmas: Die Semantik
wird zu einem Teil der Pragmatik."
FN1 Vgl. ausführlicher G.Meggle 1985.
Im Ausdruck "Sprachspiel" kann man eine gewisse Entwertung durch mitschwingende
Nicht-Ernsthaftigkeit sehen.
Sprechakttheorie > Sender-Intentionen:
(1) Sachverhalt zwecks Information mitteilen (lehren, lernen,
unterrichten, unterweisen).
(2) Eine Meinung beeinflussen, bewirken
(3) Einen Affekt beeinflussen, bewirken
(4) Eine Handlung beeinflussen, bewirken
_SAT Kürzel für
Sprechakttheorie ohne nähere Spezifikation.
_SATA Kürzel für
Sprechakttheorie nach Austin (1955) im Rahmen der analytischen Philosophie
als Thema formuliert und abschreckend akademisch folgende Sprechakte ausdifferenziert:
lokutionär, illoukutionär, perlokutionär.
_SATS Kürzel für
Sprechakttheorie nach Searle, der vier Varianten unterschied: Äußerung,
Proposition, illoukutionär, perlokutionär.
__
Stichprobe Allgemein: Aus einem Ganzen
wird ein Teil entnommen.
__
_Stpr Kürzel für
Stichprobe ohne nähere Spezifikation.
_Stru Kürzel
für
Struktur kennzeichnet eine Struktur ohne
nähere Spezifikation. Strukturen sind hier ein- oder mehrdimensionale
Ordnungen.
Synthetische
Urteile nach Kant > siehe
bitte Urteile nach Kant.
Tatsache
Grundlegender und wichtiger Begriff in Wissenschaft,
Wissenschaftstheorie und Leben. Ein wahrer Sachverhalt heißt Tatsache
und zwar in allen möglichen Welten, die man
allerdings auseinanderhalten muss, um nicht in Teufels Küche zu geraten.Wie
man zu Tatsachenfeststellungen gelangt ist sehr vielfältig und öfter
auch umstritten (> Methodenpluralismus, Verschwörungstheorien). Hier
sind die grundlegenden empirischen Werte - die man von den
entsprechenden
logischen Werten unterscheiden sollte - von
wahr, falsch, teilweise wahr, teilweise falsch, unklar, nicht feststellbar
(non liquet). Allgemein ist hier das Thema Beweis
und beweisen in Wissenschaft und Leben angesprochen.
_tec Kürzel
für Technik, technisch ohne nähere Spezifikation
_tel Kürzel
für Teleologie = Lehre von den Zielen und Zwecken.
Im engeren Sinne die Aufassung, dass viele Entwicklungen im Leben und in
der Natur zielorientiert erfolgen.
_ter Kürzel
für Term, definierter Ausdruck in Mathematik, Logistik, Logik.
_term Kürzel
für Terminus, definierter
Begriff.
_terQ Kürzel
für Arten von Termini nach Quine, W.O. (dt.
1975) Ontologische Relativität und andere Schriften:
-
_terQab abstrakter
(abstract) 7, 10,23-29, 57-61
-
_terQal allgemeiner
(general) 7, 16-19, 22
-
_terQhi hinweisender
(demonstrative) 22
-
_terQin individuativer
(individuative) 16-19,22
-
_terQkp komparativer
(relative) 23
-
_terQkt kontinuativer
(bulk, mass term) 16 f., 21-26, 39, 54-57, Name für einen Haufen von
...
-
_terQsi singulärer
(singular) 7,19,132, 147
Theorie grundlegender und wichtiger allgemeiner
und wissenschaft Begriff, der ausdrückt und beschreibt, wie Sachverhalte.
zusammenhängen. In einer wissenschaftlichen Theorie erfolgt dies auf
prüfbare Weise.
_Theo Kürzel für
Theorie
ohne nähere Spezifikation.
_Theore Kürzel
für Theorem ohne nähere Spezifikation.
_Umg Kürzel
für Umgebung ohne nähere Spezifikation.
Auch die Umgebung gehört zur Umwelt, aber Ungebung ist hier als nähere
Umwelt gemeint.
_UmW Kürzel
für Umwelt ohne nähere Spezifikation.
Unabhängigkeit,
unabhängig grundlegender und wichtiger Begriff in Wissenschaft
und Leben.
Definition:
Eine Tatsache T2 heißt von einer Tatsache T1 unabhängig,
wenn eine Veränderung von T1 keine Veränderung von T2 bewirkt.
Voraussetzungen: Zwei Tatsachen, die voneinander unabhängig
sein sollen, müssen erstens existieren und zweitens muss man sie feststellen
können.
Begriffsbasis:
Tatsache, Veränderung, bewirken, existieren, feststellen.
Aber: Man beachte auch, dass es auch Scheinveränderungen
gibt wie bei den Storchennestern, Geburtenraten und ihren Scheinkorrelationen. |
_uabS Kürzel
für die Definition der Unabhängigkeit nach Sponsel (20.09.2022)
_unt Kürzel
für unterscheidbar > wohlunterscheidbar.
Urteile nach Kant
Quelle
S.33 Kritik der reinen Vernunft:
"Von dem Unterschiede analytischer und synthetischer
Urtheile.
13 In allen Urtheilen, worin das Verhältniß
eines Subjects zum Prädicat
14 gedacht wird (wenn ich nur die bejahende erwäge,
denn auf die verneinende
15 ist nachher die Anwendung leicht), ist dieses
Verhältniß auf
16 zweierlei Art möglich. Entweder das Prädicat
B gehört zum Subject A
17 als etwas, was in diesem Begriffe A (versteckter
Weise) enthalten ist;
18 oder B liegt ganz außer dem Begriff A,
ob es zwar mit demselben in
19 Verknüpfung steht. Im ersten Fall nenne
ich das Urtheil analytisch,
20 in dem andern synthetisch. Analytische Urtheile
(die bejahende) sind
21 also diejenige, in welchen die Verknüpfung
des Prädicats mit dem Subject
22 durch Identität, diejenige aber, in denen
diese Verknüpfung ohne
23 Identität gedacht wird, sollen synthetische
Urtheile heißen. Die erstere ..."
_Util Kürzel für
Nutzen
(Utility) ohne nähere Spezifikationabstrakter (abstract) 7, 10,23-29,
57-61 allgemeiner (general) 7, 16-19, 22
_uuu Kürzel
für unscharfer, unklarer, ungenauer Ausdruck. Man weiß nicht,
was genau gemeint ist. > Adidas,
Wikipedia,
>Naturgesetze
nach Rudolf Carnap, Max Weber,
_Urs Kürzel für
Ursache
ohne nähere Spezifikation.
_Vali Kürzel für
Validität
ohne nähere Spezifikation.
Veränderung
Wenn sich allesj
ständig verändert, wie kann es da Gesetze geben? Was bedeutet
dann Identität?
Veridical,
Veridicality, veridikal, Veridikalität
Nach den verschieden Quellen schlage ich folgende Definition vor: Veridical
heißt phänomenal-wahr oder
erscheinungs-wahr,
_Veri Kürzel
für Veridical, Veridicality, veridikal, Veridikalität.
_Verm Kürzel fürVermutung
ohne nähere Spezifikation.
_vers Kürzel
für Verschiebungsfehler. Ein unklarer Ausdruck wird durch einen anderen
ebenfalls unklaren Ausdruck nur schein-erklärt oder schein-bestimmt.
Ein sehr verbreiteter und häufiger Fehler in der Philosophie, den
Geistes- Sozial- und Kulturwissenschaften sowie in den Medien. > Adidas,
Wikipedia.
Verstehen
grundlegender, aber auch schwieriger Begriff in Wissenschaft und Leben.
Das merkt man spätestens bei der Frage, ob man sich versteht. Vielfach
meint man vielleicht nur, dass man sich versteht. Viele Signierungen zu
verstehen und erklären werden hier
angeboten.
_Verst Kürzel
für Verstehen ohne nähere Spezifikation.
_VerstU Kürzel
für Verstehen im Ungefähren > Das
Verstehens Paradox - Exaktheit des Ungefähren.
_Versu Kürzel
für Versuch ohne nähere Spezifikation.
_Vpn Kürzel
für Versuchsperson ohne nähere Spezifikation.
_vind Kürzel für
Vollständige
Induktion Windm Mathematisches Beweisverfahren ohne nähere
Spezifikation.
_volk? Kürzel
für Volk ohne nähere Spezifikation.
-
_volkE Kürzel für
ethnisches Volk mit soziokulturellen Gemeinsamkeiten, wie z.B. Sprache.
-
_volkG Kürzel für
geographisches Volk der Menschen, die auf einem Gebiet, meist Staatsgebiet,
leben.
-
_volkS Kürzel für
Staats-Volk, Volk das einen Staat gebildet hat.
-
_volkW Kürzel für
Wahl-Volk als die Gemeinschaft derjenigen, die wählen dürfen.
-
_volkD Kürzel für
deutsches Volk als solcher Menschen, die in Deutschland leben, die deutsche
Sprachen sprechen, mit deutschen Sitten und Bräuchen vertraut und
an ihren orientiert sind (z.B. Geburtstage oder Weihnachten feiern).
_Vor Kürzel
für Voraussetzung(en) ohne nähere Spezifikation.
Vorstellung
_Vors Kürzel
für vorstellen. Ein wichtiger Grundbegriff des Alltags, der Psychologie,
aber auch der allgemeinen Wissenschaftstheorie. "Unter
y
vorstellen
verstehen
wir die sinnliche Präsentation einer aus dem Gedächtnis aufgerufenen
Wahrnehmung im Bewußtsein.y
vorstellen
heißt
sozusagen "wahrnehmen" ohne äußere Wahrnehmungsquelle mit dem
Wissen, daß man
y
vorstellt-
und nicht y
halluziniert
oder
y
pseudo-halluziniert
(siehe
unten). Die vertrauteste Vorstellung im Alltag ist die visuelle; y
vorstellen
heißt
hier praktisch: "sehen"
mit geschlossenen Augen. Es können aber alle sinnlichen und wahrnehmbaren
Funktionen y vorgestellt
werden:
riechen,
schmecken, hören, bewegen, Anspannung, Entspannung, Kälte, Wärme
(Autogenes Training) ..."
[Quelle]
W
Wahrheit, wahr
>
Wahrheitsdimensionen, Wahrheitswert, > Wahrheitstheorien
Wahr und Wahgrheit sind grundlegende Begriffe
in Wissenschaft und Leben. Das Urteil wahr oder falsch ist eine Wertung
und gehört der Metasprache
an. Meist wird nicht getrennt zwischen den verschiedenen Wahrheitsbezügen,
was zu allerlei Verwirrung führt, vermutlich auch, weil es in der
Schule, aber auch an Hochschulen weitgehend nicht gelehrt wird. Einerseits
sind die verschiedenen Wahrheitsdimensionen (logisch, empirisch,
normativ, intuitiv, ...) zu beachten, zum anderen die verschiedenen
Referenzwelten
über deren Geschehen geurteilt wird. Eine weitere Rolle spielt die
Wahrheitstheorie (Wahrheitsmodelle).
Wahrheitsdimensionen
Sie
werden gewöhnlich nicht unterschieden, obwohl sie natürlich wichtig
sind. Die beiden wichtigstens Dimensionen der Wahrheit sind Logik und Erfahrung
(Empirie). Dass die Sonne scheint ist eine Erfahrungswahrheit, aber nicht
logisch. Wenn tschikko > tschakko und tschakko > tschukko, dann ist auch
tschikko > tschukko. Das ist logisch und hat nichts mit der Erfahrungswelt
zu zun, obwohl es dort bei geeigneter Interpretation der Variablen natürlich
auch wahr ist. Beispiele für unterschiedliche Dimensionen:
-
_WW? Kürzel
für Wahrheitswert (wahr, falsch, unklar-nicht entscheidbar) ohne nähere
Spezifikation: U(nbestimmt), was im Alltag oft der Fall sein dürfte.
-
_WW?w Kürzel für
U-wahr,
-
_WW?f Kürzel für
U-falsch,
-
_WW?? Kürzel für
U-unklar, nicht entscheidbar
-
_WWL Kürzel
für logischen Wahrheitsheitswert ohne nähere
Spezifikation der Wertigkeiten (meist zweiwertig: wahr und falsch)
-
_WWLw Kürzel für
Logisch: L-wahr,
-
_WWLf Kürzel für
L-falsch,
-
_WWL? Kürzel für
L-unklar, nicht entscheidbar
-
_WWE Kürzel
für Empirisch:
-
_WWEw Kürzel für
E-wahr,
-
_WWEf Kürzel für
E-falsch,
-
_WWE? Kürzel für
E-unklar, nicht entscheidbar
-
_WWN Kürzel für
Normativ:
-
_WWNw Kürzel für
N-wahr
-
_WWNf Kürzel für
N-falsch
-
_WWN? Kürzel für
N-unklar, nichjt entscheidbar (non liquet)
-
_WWI Kürzel
für Intuitiv:
-
_WWIw Kürzel für
I-wahr,
-
_WWIf Kürzel für
I-falsch,
-
_WWI? Kürzel für
II-unklar, nicht entscheidbar
Wahrheits-Prüfmethoden
Die Prüfmethoden hängen zunächst davon ab, in welcher
Wahrheitsdimension geprüft werden soll (Logik, Empirie[Außenwelt,
Wirklichkeit], Referenzwelt, Norm, Intuition). Im Alltag geht es gewöhnlich
um Prüfungen in der Außenwelt, der Wirklichkeit, z.B. ist es
wahr, dass das Auto in der Garage steht? Ist es wahr, dass noch noch Salz
da ist? Ist es wahr, dass der Bäcker um 7 Uhr öffnet? Ist es
wahr, dass ich genügend Geld eingesteckt habe? Ist es wahr: wie man
in den Wald hineinruft, so schallt es heraus? Sobald man konkret wird,
sind viele Wahrheitsfragen leicht zu lösen, während es schwierig
ist, wenn man im philosophisch Allgemeinen herumstochert.
-
in Augenschein nehmen (Wahrnehmung)
-
messen, rechnen
-
schlussfolgern
-
Zusammenhänge feststellen
-
Gesetz- und Regelhaftigkeiten erkennen
-
....
Wahrheitstheorie/Wahrheitsmodelle
-
Allgemeine Theorie der Wahrheit: Übereinstimmung
zwischen Urteil und Sachverhalt.
-
Alltagstheorie der Wahrheit: wahr ist, was mit der
Wirklichkeit übereinstimmt, wobei nicht selten unklar ist, von welcher
Wirklichkeit (> Referenzwelten) gesprochen wird.
Was in einer Referenzwelt wahr ist, kann in einer anderen falsch sein.
So ist es in der Welt der mythologischen Phantasie wahr, dass Pegasus ein
Pferd mit Flügeln ist, aber in der realen Außenwelt falsch.
-
Korrespondenztheorie der Wahrheit: Übereinstimmung
von Urteil und Sachverhalt.
-
Redundanztheorie der Wahrheit: Wahrheitswerte sind
überflüssig: Es ist wahr, dass da ein Baum steht, hat keinen
zusätzlichen Informationswert gegenüber der Aussage: da steht
ein Baum. Das ist natürlich eine sophistischer Scheinlösung.
Denn im allgemeinen möchte man von Aussagen wissen, ob sie zutreffen,
richtig oder wahr sind.
-
Viele weitere Varianten werden bei Wikipedia
dargestellt.
Wahrheitswert
die einfachsten Wahrheitswerte heißen wahr und falsch und schließen
sich gegenseitig aus: was wahr ist, ist nicht falsch und umgekehrt.
Wahrnehmung Grundlegender allgemeiner,
wissenschaftlicher, biologischer und psychologischer Begriff erkennender
Systeme, wie z.B. Pflanze, Tier und Mensch. Einbettung der Wahrnehmung
in ein allgemeines und integratives Modell des Menschen mit Innen- und
Außenwelt:
Modell SIE Sender, Information und Empfänger. Zu jeder
Wahrnehmung gehört ein Sender, der Informationen abgibt und ein Empfänger,
der sie mit geeignetem Empfangssystem aufnehmen kann.
Grund- und Rahmenbegriffe
der Wahrnehmungspsychologie (Glossar) - W.:= Wahrnehmung, wahrnehmen
Abbild
Absolutschwellen
Adaptation
Akkomodation
Aktionspotential
Akustik
Anpassung
Apperzeption
Assoziation
Aufforderungscharakter
Aufmerksamkeit
Auslöser
Auge(n)
Augenbewegungen
Auswahl
Außenwelt
Außenwelt W.
Außersinnliche W.
Autokinetisches Phänomen
Bedeutung
Befindlichkeit
Berührungs W.
Bewegungschwelle
Bewegungs W.
Bewusst
Bewusstheit
Bewusstlos
Bewusstsein
Blinder Fleck
Brechung
Code
Dekodierung
Doppelbilder
Druck
Drucksinn
Dunkel
Echo
Einstellung
Elektroenzephallogramm
Elektroretingramm
Emotions W.
Empfänger
Empfindung
Empfindungsstärke
Entwicklung
Erfassen
Erfahrung
ErkennenErleben
Erregung |
Erscheinung
Erwartung
Farben
Fehler
Fernpunkt
Filter
Filtern
Fünf Sinne
Ganzfeld
Ganzheit
Gedächtnis
Gehirn
Gesichtsfeld
Gestalt
Gewohnheiten
Gleichgewichts W.
Grund
Halluzination
Haut
Hautsinn
Hell
Hören
Hypnose
Illusion
Information
Informationsaufnahme
Informationsflut
Informationsverarbeitung
Innenwelt
Innere Wahrnehmung
Untensität
Intensitätsschwellen
Introspektion
Invarianz
Irrtum
Kaltsinn
Kanäle
Kausalität
Kodierung
Koma
Konstanz
Kontur-W.
Kontrast-W.
Koordination
Korrelation
Kurzzeitgedächtnis
Lenkung
Licht
Luft |
Luftbewegungen
Luftdruck
Luftwellen
Motivation
Müller-Leyersche Täusch.
Nachbilder
Nahpunkt
Nase
Nervenleitung
Nervensystem
Netzhaut
Nicht bewusst
Normalbedingungen
Ohren
Optik
Optische Täuschung
Orientierung
Ortsschwellen
Parallaxe
Paranormale W.
Perspektive
Perzept W-Eindruck
Perzeption
Phänomen (Erscheinung)
Phänomenologie
Phantomwahrnehmung
Pulfricheffekt
Raum-W.
Raumschwellen
Rauschen
Reaktionspotential
Regelung
Regelkreis
Realität
Reiz
Reizarten
Reizleitung
Reizmengengesetz
Reizquellen
Relation
REM
Repräsentation
Rezeptor(en)
Riechen
Riechhirn
Rot-Grün-Blindheit
Qualia
Qualität
Schall
Schlaf |
Schmecken
Schmerz-W.
Schwellen
Schwerkraft
SehenSehbahnSelektion
Sender
Sensorische Deprivation
Signal
Sinn(e)
Sinnesorgan
Spontanaktivität
Stäbchen
Spüren
Stabilität
Steuerung
Störung
Sukzessivschwelle
Synästhesie
System
Systemtheorie
Täuschung
Tastsinn
Temperatur W.
Temperatursinn
Tiefensinn
Traum
Übertragung
Umgebung
Unterschiedsschwellen
Unterschwellige W.
Ursache
Veridikalität
Verzerrung
Visuelles System
Wach
Wahrnehmen
Wahrnehmungsapparat
Wahrnehmungsfeld
Wahrnehmungssystem
Wandlung
Warmsinn
Weber-Fechner-Gesetz
Wellen
Wiedererkennen
Wirklich
Zapfen
Zeitschwellen
Zeit W.
Zunge |
Wachstum (allgemein)
-
_wac Kürzel
für Wachstum allgemein und ohne nähere Spezifikation, z.B. Adam
Smith K4.
-
_wacD Kürzel
für die Definition von Wachstum. Größen einer Art wachsen,
wenn der Nachfolger einen jeweils größeren Wert erzielt als
der Nachfolger.
-
_wacV Kürzel
für den Verlauf wachsender Erscheinungen oder Sachverhalte.
-
_wacK Kürzel
für konstantes Wachstum.
-
_wacS Kürzel
für steigendes, zunehmendes Wachstum, z.B. Zinseszins.
-
_wacE Kürzel
für exponentielles Wachstum, z.B. für den Wachstumsfaktir q =
1 + p/100. Explizite Darstellung B(t) = B(0) * q^t. Prüfung ob exponentielles
Wachstum vorliegt: B(t+1)/B(t) = q
-
_wacU Kürzel
für unregelmäßiges Wachstum (steigen, fallen, schwanken,
auf und ab, z.B. Börsenkurse.)
_wahrn Kürzel
für Wahrnehmen, Wahrnehmung ohne nähere
Spezifikation.
Wahrscheinlichkeit
Mehrdeutiger, aber wichtiger Grundbegriff in Wissenschaft und Leben. Die
allgemeine Kern- und Grundbedeutung der Wahrscheinlichkeit ist der Grad
mit dem ein Sachverhalt mehr oder weniger zutrifft. Hierfür sind verschiedenen
Modelle entwickelt worden:
Wahrscheinlichkeitsmodelle
-
_p
Kürzel für Wahrscheinlichkeit ohne nähere Spezifikation
>
-
_pA Kürzel für
Axiomatische Wahrscheinlichkeit nach Kolmogoroff > Axiome.
-
_pB
Kürzel für Bayes-Theorem.
-
_pH
Kürzel für Häufigkeitstheorie nach Mises
-
_pIC
Kürzel für Induktive Wahrscheinlichkeit nach Carnap >
Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
-
_pI
Kürzel für Informations- und Indizmodell (Sponsel 2022): je mehr
Informationen/ Indizien vorliegen, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit,
den Sachverhalt richtig zu erkennen.
-
_pK
Kürzel für Logische Wahrscheinlichkeit nach Keynes
-
_pL
Kürzel für Laplace-Modell der günstigen zu den möglichen
Fällen. Eine Spezifikation davon ist das sog. Urnenmodell.
-
_pO
Kürzel für objektive Wahrscheinlichkeit ohne nähere Spezifikation
-
_pS
Kürzel für subjektive Wahrscheinlichkeit ohne nähere Spezifikation
-
_pT
Kürzel für totale Wahrscheinlichkeit
Welten (> Referenzwelten)
_w Kürzel
für Welt ohne nähere Spezifikation (> Überblick
Welten) > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
-
_weltPop
Kürzel für Pppers Drei-Welten-Theorie oder Modell: "Der Hauptgegenstand
dieser Vorlesung wird das sein, was ich mangels eines besseren Namens oft
»die Welt 3« nenne. Zur Erklärung dieses Ausdrucks möchte
ich sagen: Ohne die Wörter »Welt« oder »Universum«
allzu ernst zu nehmen, kann man folgende drei Welten oder Universen unterscheiden:
erstens die Welt der physikalischen Gegenstände oder physikalischen
Zustände; zweitens die Welt der Bewußtseinszustände oder
geistigen Zustände oder vielleicht der Verhaltensdispositionen zum
Handeln; und drittens die Welt der objektiven Gedankeninhalte, insbesondere
der wissenschaftlichen und dichterischen Gedanken und der Kunstwerke."
Popper (1993) Objektuive Erkenntnis, S. 109.
-
_welt1
Kürzel für Poppers Welt1 (physikalische Welt). Popper (1993)
Objektive Erkenntnis.
-
_welt2 Kürzel
für Poppers Welt2 (Erfahrungs- oder Denkwelt). Popper (1993) Objektive
Erkenntnis.
-
_welt3
Kürzel für Poppers Welt3 (objektive Erkenntnis, Produkte des
menschlichen Geistes). Popper (1993) Objektive Erkenntnis, hier S. 166f:
"So
erklärt sich, warum die Welt 3, die ihrem Ursprung nach unser Erzeugnis
ist, doch im Hinblick auf ihren, sagen wir, ontologischen Status unabhängigist.
So erklärt sich, warum wir auf sie einwirken und etwas hinzufügen
oder zu ihrem Wachstum beitragen können, obwohl [>167] kein Mensch
auch nur einen kleinen Teil dieser Welt beherrschen kann. Wir tragen
alle zu ihrem Wachstum bei, doch fast alle diese einzelnen Beiträge
sind verschwindend klein. Wir versuchen alle, sie zu begreifen, und
keiner von uns könnte ohne Verbindung mit ihr leben, denn wir gebrauchen
alle die Sprache, ohne die wir kaum Menschen wären.10 Und doch ist
die Welt 3 weit über das Begreifen nicht nur des einzelnen, sondern
sogar aller Menschen hinausgewachsen (wie die Existenz unlösbarer
Probleme zeigt). Ihre Wirkung auf uns ist für unsere Entwicklung,
ja auch für die Entwicklung der Welt 3 selber, wichtiger geworden
als unsere schöpferische Einwirkung auf sie. Denn fast ihr gesamtes
Wachstum kommt durch Rückkoppelung zustande: durch die Herausforderung
zur Entdeckung neuer, unabhängiger Probleme, von denen viele vielleicht
nie gemeistert werden.FN11 Die herausfordernde Aufgabe, neue Probleme zu
entdecken, wird immer bestehen, weil unendlich viele Probleme immer unentdeckt
bleiben werden. Trotz und gerade auch wegen der Autonomie der Welt 3 wird
es immer Raum für originelle und schöpferische Arbeit geben.
FN10 Die
vermenschlichende Kraft ihrer dramatischen Entdeckung der Sprache ist höchst
bewegend und überzeugend von Helen Keller beschrieben worden. Von
den besonders vermenschlichenden Funktionen der Sprache scheint mir
die argumentative (oder kritische) die wichtigste zu sein; Sie ist die
Grundlage dessen, was menschliche Vernunft heißt.
FN11 Es läßt
sich nämlich zeigen (A. Tarski, A. Mostowski, R. M. Robinson, Undecidable
Theories, Amsterdam 1953; siehe insbes. Anmerkung 13 auf S. 60 f.),
daß das (vollständige) System aller wahren Aussagen in der Arithmetik
der ganzen Zahlen nicht axiomatisierbar und wesentlich unentscheidbar ist.
Daraus folgt, daß es in der Arithmetik immer L unendlich viele ungelöste
Probleme geben wird. Es ist interessant, daß wir derartige p unerwartete
Entdeckungen über die Welt 3 machen können, die weitgehend unabhängig
I von unserem Bewußtseinszustand sind. (Das erwähnte Ergebnis
stützt sich weitgehend auf I die Pionierarbeit von Kurt Gödel.)".
Kommentar-Welt3:
Nach dem Schaffen geistiger Produkte, existieren diese nach Poppers in
seiner Welt 3 unabhängig. Einmal geschaffen: für immer und alle
Zeiten existent, auch wenn es längst keine Menschen oder die Erde
(ca. 6 Mrd. Jahre) noch gibt und damit nach dem gesunden
Menschenverstand auch das Vergessen vergessen sein wird. Geistige Produkte
brauchen nach dieser Metaphysik ganz im Sinne Platons
keinen Träger, sie bilden im wahrsten Sinne des Wortes eine Geisterwelt
für sich.
-
_wr Kürzel
für Welt der realen Tatsachen
-
_wro Kürzel
für
objektive, vom Menschen unabhängig
gedachte (naturwissenschaftliche) reale Welt
-
_wri Kürzel
für intersubjektive reale Welt der Menschen
-
_wriw Kürzel
für Wahrnehmungswelt, z.B. intersubjektive Wahrnehmung
Baum > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
-
_wrib Kürzel
für
Begriffswelt (Welt des Denkens) z.B. intersubjektiver
Begriff Baum
-
_wris Kürzel
fürSprachwelt (kommunikative Welt) z.B. intersubjektives
Wort "Baum"
-
_wrg Kürzel
für
gruppensubjektive Welt
-
_wrgw Kürzel
für Wahrnehmungswelt, z.B. gruppensubjektive
Wahrnehmung Baum
-
_wrgb Kürzel
für
Begriffswelt (Welt des Denkens)
-
_wrgs Kürzel
für
Sprachwelt (kommunikative Welt)
-
_wrs Kürzel
für
subjektive Welt
-
_wrsw Kürzel
für Wahrnehmungswelt
-
_wrsbKürzel
für
Begriffswelt (Welt des Denkens)
-
_wrss Kürzel
für
Sprachwelt (kommunikative Welt)
-
_wmoe Kürzel
für
Welt der Möglichkeiten ohne nähere
Spezifikation.
-
_wwue Kürzel
für
Welt der Wünsche ohne nähere Spezifikation..
-
_wnor Kürzel
für
Welt der Normen (soll, muss, darf, geboten,
verboten, erlaubt) ohne nähere Spezifikation..
_wph Kürzel
für
Welt der Phantasie (die allgemeinste aller
Welten) ohne nähere Spezifikation..
_werkKürzel
für
Werkzeug(e) ohne nähere Spezifikation.
_WFA Kürzel
für Wert-Faktenanalyse. Was ist Wertung, normativ, was ist wertneutral,
rein sachlich? Welche Zusammenhänge gibt es? > Wert-Fakten-Analyse,
Werturteile
in den Wissenschaften.
_wertKürzel
für Wert oder Wertung ohne nähere Spezifikation.
Im Forschungs- und Wissenschaftsbereich wird inzwischen häufig die
Vokabel "Evaluation" verwendet. Die folgenden Unterscheidungen und Spezifikationen
stammen von der Seite Praktisch-pragmatische
Werteklassen in Die Psychologische Grundfunktion und das
Heilmittel Werten:
-
_wertAES Kürzel
für Ästhetische Werte (Empfindungen, Sinne,
Gefühle: schön, häßlich, erhaben, angenehm,
unangenehm, lust-, unlustvoll; ansprechen, berühren, bewegt werden)
-
_wertBIO Kürzel
für Biologische Werte (Natur, Umwelt, ökologisches
Gleichgewicht, Arterhaltung, Fortpflanzung)
-
_wertJUR Kürzel
für
Juristische Werte (z.B. Recht, Schuld, Strafe,
Gleichheit, richtig, falsch im juristischen Sinne, non liquet = nicht entscheidbar,
vorsätzlich, fahrlässig, Verbotsirrtum)
-
_wertKUN Kürzel
für Künstlerische Werte (Ausdruck, Eindruck,
Faszination)
-
_wertKUL Kürzel
für Kulturelle Werte (Traditionsrahmen, Gepflogenheiten,
Sitten & Gebräuche, z. B. Feiern zu bestimmten Anlässen Silvester,
Heirat, Geburt, Geburtstag, Tod,)
-
_wertLOG Kürzel
für Logische Werte (logisch wahr, falsch, mehrwertig,
unentscheidbar, ableitbar)
-
_wertMED Kürzel
für Medizinische Werte (Gesundheit, Funktionstüchtigkeit
des "Betriebssystems Mensch", Heilung, Besserung, Linderung von Krankheitund
Schmerz)
-
_wertMOR Kürzel
für Moralische Werte (Tugenden: Ehrlichkeit,
Verantwortung, schuldfähig, reuefähig)
-
_wertWIR Kürzel
für wirtschaftliche/ Ökonomische Werte
(Arbeit, Geld, Güter, Produktivität, Leistungen, Sparsamkeit,
Gewinn, Schulden)
-
_wertPHI Kürzel
für Philosophische Werte (Erkenntnis, Wahrheit,
Weisheit)
-
_wertPSY Kürzel
für Psychologische Werte (Lenken, Lebensfreude,
Fühlen, Zufriedenheit, Ausgeglichenheit, Gelassenheit, Selbstvertrauen,
Klugheit, Lernen)
-
_wertREL Kürzel
für Religiöse Werte (Gebote, Heiliges,
Sünde, Paradies)
-
_wertSOZ Kürzel
für Soziale Werte (Chancengleichheit, Mitgefühl,
Toleranz, Solidarität)
-
_wertSOL Kürzel
für Soziologische Werte (Zugehörigkeit:
Gruppe, Gemeinschaft, Institution, Identität, Heimat, Volk, Funktionsfähigkeit
der Gesellschaft, angemessene Konfliktregelung)
-
_wertTEC Kürzel
für Technische Werte (Optimierung: leichter,
besser, schneller, mehr)
-
_wertWIS Kürzel
für Wissenschaftliche Werte (Erkenntnis, Wahrheit,
Wissen)
-
_wertXYZ Kürzel
für XYZ: Sonstige, bislang nicht berücksichtigte
Werteklassen
-
_WerF Kürzel
für wertfrei.
_WerU Kürzel für Werturteil
ohne nähere Spezifikation.
-
_WerU0 Kürzel für kein
Werturteil gefällt.
-
_WerU? Kürzel für fraglich,
ob ein Werturteil vorliegt.
-
_WerUa Kürzel für ein absoluter
Werturteil ohne nähere Spezifikation
-
_WerUa+ Kürzel für absolutes,
positives Werturteil: gut, positiv überhaupt.
-
_WerUa- Kürzel für absolutes
negatives Werturteil: schlecht, negativ überhaupt.
-
_WerUa? Kürzel für nicht
entscheidbares absolutes Werturteil (non liquet): nicht entscheidbar überhaupt.
-
_WerUr Kürzel für relatives
Werturteil ohne nähere Spezifikation
-
_WerUr+ Kürzel für ein
relatives, positives Werturteil: gut, positiv für ...
-
_WerUr- Kürzel für ein
relatives negatives Werturteil: schlecht, negativ für ...
-
_WerUr? Kürzel für nicht
entscheidbares relatives Werturteil (non liquet): nicht entscheidbar für
...
-
_WerUn Kürzel für normative
Werturteile ohne nähere Spezifikation.
-
_WerUn+ Kürzel für das
normative Werturteil geboten (soll, muss)
-
_WerUn- Kürzel für das
normative Werturteil verboten, farf nicht, nicht erlaubt.
-
_WerUnE Kürzel für das
normative Werturteil erlaubt, freigestellt.
-
_WerUS Kürzel für Werturteilsstreit
(Positivismusstreit) > Werturteilsstreit,
Historisches
zum Werturteilsstreit, Max
Weber zum Werturteilsstreit, Eine
juristische Sicht zum Werturteilsstreit.
_wes Kürzel
für Wesentlich ohne nähere Spezifikation.
> Reichenbach. Wesentlich
ist etwas, das nicht weggelassen werden kann, ohne die Funktion oder den
Sinn zu beeinträchtigen. Ein Stuhl hat eine Sitzfläche auf der
man sitzt. Sitzfläche ist hier wesentlich. Ein Stuhl hat eine farbige
Sitzfläche. Hier ist farbig nicht wesentlich, da die Farbe der Sitzfläche
das Sitzen nicht beeinflusst.
_wid Kürzel
für Widerspruch ohne nähere Spezifikation - und damit mehrdeutig.
Formen und Varianten
des Widerspruchs (vorläufige Materialsammlung)
-
Wantag antagonistischer Widerspruch,
eine Konstruktion des DiaMat, bei dem die Gegensätze nicht miteinander
versöhnt werden können und der nur durch einen Bruch der bestehenden
Einheit gelöst werden kann.
-
WBS Widerspruch zwischen Begriffswelt
und Sprache, z.B. für ein Wort gibt es keinen klaren Begriff. Das
ist mit vielen Worten so, weil die meisten Worte mehrdeutige Homonyme sind.
-
WBlog Logischer Widerspruch
in der Begriffswelt. A und Nicht-A.
-
WMBdial Dialektischer
Widerspruch in der Begriffswelt.
-
WMbNK Widerspruch zwischen Mensch
und belebter Natur.
-
WMbsk Widerspruch als Begriffs-Sprache-Konflikt:
ich habe einen Begriff, kann ihn aber nicht ausdrücken, weil mir die
Worte oder Symbole fehlen.
-
WMErl Widerspruch im Erleben, ich
möchte und ich möchte nicht (Ambivalenzkonflikt), ich möchte,
aber ich kann nicht (Wunsch-Fähigkeits-Konflikt); ich möchte
beides, aber nur eines geht (Anziehungs-Anziehungs-Konflikt); ich möchte
es, aber nichts dafür leisten (Preis-Leistungs-Verhältnis-Konflikt);
ich möchte keines, aber eines wird mir aufgezwungen (Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt).
-
WMfrag Fragwürdiger oder
falscher Gebrauch des Wortes "Widerspruch", z.B. "der Widerspruch zwischen
zwischen grün und gelb". Das sind einfach zwei unterschiedliche oder
andere Farben. Andersein oder Unterschied hat mir der Kernidee des Widerspruchs,
der Verneinung, nichts zu tun. Es handelt sich in dem Beispiel also um
einen falschen Gebrauch.
-
WMinter Interpsychischer Widerspruch
zwischen mindestens zwei Menschen, z.B. ein Interessenknflikt..
-
WMintra Intrapsychischer Widerspruch,
ich möchte und ich möchte nicht.
-
WMMK Widerspruch als zwischenmenschlicher
Interessenkonflikt. Einer will Z, der andere nicht oder nicht so.
-
WMNK Widerspruch durch einen Mensch-Natur-Konflikt.
Ein solcher wird im allgemeinen nicht wahrgenommen, weil auch gar kein
Begriff gebildet wurde, weil der - zumindest unbelebten - Natur keine eigenen
Interessen zugeordnet werden. Anders bei belebter Natur. Wird einer Pflanze
das Licht genommen oder eingeschränkt, dann wird sie leiden, kränkeln
und schließlich absterben. Das kann spezifiziert werden.
-
WMssk Widerspruch als Wahrnehmungs-Sprach-Konflikt,
ich etwas, was ich wahrgenommen habe oder wahrnehme, nicht in Worte fassen.
-
WMuNK Widerspruch zwischen Mensch
und unbelebter Natur.
-
WMunkl Unklarer Gebrauch des
Wortes Widerspruch, man weiß nicht, was ausgesagt werden soll.
-
WMwbk Widerspruch als Wahrnehmungs-Begriffskonflikt.
Ich nehme etwas wahr, will es aber nicht wahrhaben; ich nehme etwas wahr,
habe aber keinen Begriff dafür.
-
Wnantag Nicht-antagonistischer
Widerspruch, eine Konstruktion des DiaMat, durch den die Bewegung fortgesetzt
wird und der durch seine Lösung zu seiner höher entwickelten
Einheit führt.
-
WNegDik Kontradiktorischer
Widerspruch durch Negation oder Verneinung
-
WNegKon Konträrer Widerspruch
durch Behauptung des Gegenteils. Das Blatt ist weiß. Nein, das Blatt
ist schwarz. Der Mensch ist von Haus aus gut. Nein, der Mensch ist von
Haus aus böse.
-
WNegOns Widerspruch durch
Negation oder Verneinung ohne nähere Spezifikation.
-
WOB Widerspruch zwischen objektiver
Welt O und der Begriffswelt B, d.h. zwischen einem Sachverhalt der objektiven
Welt und der Begriffswelt gibt es einen Widerspruch, z.B. der Begriff Gott
hat in der objektiven Welt keine Referenz.
-
WObj Objektiver Widerspruch ohne nähere
Spezifikation, Widerspruch in der realen Welt, in der Wirklichkeit, die
unabhängig vom Menschen ist, also etwa Widersprüche in der Natur,
actio et reactio, Ebbe und Flut, Anziehung und Abstoßung, Materie
und Antimaterie, Welle und Korpuskel, ...
-
WOdial Dialektischer Widerspruch
in der objektiven Welt.
_wie Kürzel
für Wiederholung ohne nähere Spezifikation. > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_wirkl Kürzel
für
Wirklichkeit. > _w
(Welt), Referenzwelten.
Wirklichkeitsauffassung-Watzlawicks.
-
_wirkW Kürzel
für die Wirklichkeitsauffassung Watzlawicks aus Wie wirklich ist
die Wirklichkeit, 8. A. 1981, S. 142f : "Der Leser dürfte bemerkt
haben, daß es auch mir nicht möglich war Begriffe wie »wirklich«,
»tatsächlich« und so weiter zu vermeiden. Daraus entsteht
ein scheinbarer Widerspruch zur Grundthese des Buches, wonach es keine
absolute Wirklichkeit gibt, sondern nur sub-jektive, zum Teil völlig
widersprüchliche Wirklichkeitsauffassungen; von denen naiv angenommen
wird, daß sie der »wirklichen« Wirklichkeit entsprechen.
Ganz allgemein, aber vor allem in der Psychiatrie, in der die Frage der
Wirklichkeitsauffassung als Gradmesser der Normalität eine besondere
Rolle spielt, vermischen wir meist zwei sehr verschiedene Be-griffe der
Wirklichkeit, ohne uns dessen genügend Rechenschaft zu geben. Der
erste bezieht sich auf die rein physischen und daher weitgehend objektiv
feststellbaren Eigenschaften von Dingen und damit entweder auf Fragen des
sogenannten
gesunden Menschenverstand
oder des objektiven wissenschaftlichen Vorgehens. Der zweite beruht schließlich
auf der Zuschreibung von. Sinn und Wert an diese Dinge daher auf Kommunikation."
-
_wirk1O Kürzel
für die Wirklichkeit 1. Ordnung nach Watzlawick: Wirklichkeit der
objektiv feststellbaren äußeren Tatsachen; S. 143: "Wir wollen
also jene Wirklichkeitsaspekte, die sich auf den Konsensus der Wahrnehmung
und vor allem auf experimentelle, wiederholbare und daher verifizierbare
Nachweise beziehen, der Wirklichkeit erster Ordnung zuteilen. Im Bereich
dieser Wirklichkeit ist aber nichts darüber ausgesagt, was je Tatsachen
bedeuten oder welchen Wert (im weitesten Sinne des Wortes) sie haben."
-
_wirk2O Kürzel
für die Wirklichkeit 2. Ordnung nach Watzlawick: Wirklichkeit des
Sinn und Wertes, S. 143: "Die Wirklichkeit erster Ordnung des Goldes, das
heißt seine physischen Eigenschaften, ist vollkommen bekannt und
jederzeit verifizierbar. Die Bedeutung, die das Gold aber Urzeiten im menschlichen
Leben spielt, vor allem die Tatsache, ihm zweimal täglich in einem
Büro der Londoner City ein bestimmten Wert (also ein ganz spezifischer
Wirklichkeitsaspekt) zugeschrieben wird und daß diese Wertzuschreibung
viele andere Aspekte unser Wirklichkeit weitgehend bestimmt, hat mit seinen
physischen Eigenschaften sehr wenig, wenn überhaupt etwas zu tun.
Diese andere, zweite Wirklichkeit des Goldes aber ist es, die einem zum
Krösus oder Bankrotteur machen kann."
_wir Kürzel
für
Wirkung, Wirkungen, Auswirkungen Wwir
Kürzel für Wirkungen
-
_wir0 "0"
Keine Angabe zu Wirkungen.
-
_wir? "?"
Unklare Wirkungen.
-
_wir+ "+" Gibt
richtige Wirkungen an.
-
_wir-
"-" Gibt falsche Wirkungen an.
-
_wirf
"f" Gibt fragliche Wirkungen an.
-
_wiru "u"
Gibt unvollständige Wirkungen an.
Wirtschaft
-
_wirt Kürzel
für Wirtschaft ohne nähere Spezifikation
-
_wirtw Kürzel
für Wirtschaftswachstum ohne nähere Spezifikation
-
_wirtwN Kürzel
für Wirtschaftswachstum sei notwendig ohne nähere Begründung.
-
_wirtwZ Kürzel
für es gäbe im Kapitalismus einen Wirtschaftswachstumzwang >
Mathias Binswanger (2019), möglich Adam Smith I. S. 70.
-
_wirtwG Kürzel
für Regelhaftig- oder Gesetzmäßigkeiten zum Wirtschaftswachstums,
Gründe für Wirtschaftswachstum > Adam Smith K2.
-
_wirtwF Kürzel
für Beschreibungen oder Feststellungen zum Wirtschaftswachstum > Adam
Smith K3.
-
_wirtwO Kürzel
für Operationalisierungen des Wirtschaftswachstums, z. B. BIP=Bruttoinlandsprodukt.
Wissen > Begriffsanalyse
Wissen.
Wissen heißt die stärkste Form der Erkenntnis. Wissen ist
lehr- und lernbar, beweis- und begründbar. Dadurch unterscheidet es
sich vom glauben, meinen, mutmaßen, phantasieren.
-
_wisonS Kürzel für Wissen
ohne nähere Spezifikation
-
_wis? Kürzel für unklares
Wissen
-
_wisallg Kürzel für allgemeines
Wissen, das Wissen jedermans.
-
_wisausw Kürzel für
auswendiges Wissen ohne tiefere Einsichten oder Verständnis (nicht
erklären können)
-
_wisBolz Kürzel für den
Wissensbegriff von Bolzano, hier nach Baumann
(1980), S. 223f:
"Wie schwierig das Wissen gerade im Einzelnen festzustellen
ist, hat Bolzano, f 1848 (Wissenschaftslehre III, Boizano. 289), dargelegt:
„Wissen ist ein Verhältnis unserer Urteilskraft zu einem gegebenen
Satze, welches zwar allenfalls bei seiner Entstehung, doch nicht in seiner
Fortdauer, von unserer Willkür abhängig ist. Das Glauben dagegen
hängt nicht nur in seinem Entstehen, sondern [>224] auch fortwährend
von unserem Willen ah; es bezeichnet daher auch ein Verhalten unserer Gesinnung
(Wertgefühle) zu dem betreffenden Satz."" Kommentar: Mit dieser Bestimmung
kann man natürlich gar nichts anfangen. Passt eigentlich nicht zu
Bolzano.
Eine andere Fundstelle Siebels (Abruf
30.09.21) führt aus: "„Wenn uns die Wahrheit M, sey es sogleich
oder erst nachdem wir unsere Aufmerksamkeit auf gewisse Gründe derselben
gerichtet haben, in der Art offenbar geworden ist, daß wir erachten,
von nun an würde es uns selbst, wenn wir wollten, nicht gelingen,
uns von dem Gegentheile zu überreden, wenn also die Zuversicht,
mit der wir dem Urtheile M anhängen, uns als eine solche erscheint,
die zu vernichten gegenwärtig nicht mehr in unserer Macht steht:
so sage ich, die Wahrheit M sey bei uns zu einem Wissen erhoben.“ (WL III,
§ 321, 288) "
-
_wisexpl Kürzel für explizites
Wissen, das man formulieren kann.
-
_wisf Kürzel für fachliches
Wissen
-
_wisG Kürzel
für Geisteswissenschaft (Philosophie, Philologie, Geschichte, ...)
-
_wisK Kürzel
für Kulturwissenschaften.(Kunst, Musik, Literatur, Film, Theater,
...)
-
_wisM Kürzel
für Mathematik.
-
_wisN Kürzel
für Naturwissenschaft (Astronomie, Physik, Chemie, Biologie, Geographie,
...)
-
_wisR Kürzel
für Rechtswissenschaft > Max
Weber.
-
_wisS Kürzel
für Sozialwissenschaft (Soziologie, Psychologie, Pädagogik und
Erziehungswissenschaften, Kriminologie, ...)
-
_wisT Kürzel
für Technik. .
-
_wisimpl Kürzel für implizites
Wissen, das man hat, auch wenn man es nicht in Worte fassen, aber z.B.
aus dem Verhalten erschließen, kann.
-
_wisintui Kürzel für
intuitives Wissen: man hat es, ohne es erklären zu können.
-
_wisinter Kürzel für
Interesse am Wissen, Erkenntnisinteresse (Erkenntnisinteresse im Plausibilitätsfragebogen
>52)
-
_wisLex Kürzel für Lexikon-Wissen.
-
_wispers Kürzel für Wissen
zu Erleben und Erfahrung der eigenen Person.
-
_wisproz Kürzel für Prozedurales,
Herstellungs- oder Handlungs-Wissen, Fertigkeiten, Wissen wie etwas geht
und auszuführen ist.
-
_wispseu Kürzel für Pseudo-
oder Scheinwissen
-
_wisPsyH1 Kürzel für Hofstätters
Unterscheidung Wissen durch "schauen" (europäisch) in Die beiden
Wissensbegriffe und die Psychologie, Jahrbuch für Psychologie
und Psychotherapie, 1954, 2, S. 147f
"Die beiden Wissensbegriffe " — der „schauende“ und der
„operationalistische“ — sind grundverschieden — aber komplementär.
Die reine Schau, die in der Evidenz einen Wesensgestalt ihr Ziel findet,
kann in den Solipsismus des Wahns führen. Die Bestätigung von
Voraussagen, kann sich in der Unendlichkeit des Belanglosen zu Tode laufen.
Die Psychologie ist, wie mir scheint, diesseits und jenseits des Atlantiks
eine gewisse Wegstrecke in jeder dieser beiden Richtungen gewandert. In
dem Aus-[>147]maße als dies der Fall war, läßt sich Einander-Nicht-Mehr-Verstehen
kaum vermeiden." Kommentar: Hier geht es nicht um den Wissensbegriff,
sondern um methodische Herangehensweisen, wie man zu Wissen gelangt, wobei
sich europäische und amerikanische Psychologie immer weiter voneinander
entfernt haben und sich nicht mehr verstehen. Der Titel Hofstätters
ist also ausgesprochen irreführend. Er erklärt auch nicht den
Wissensbegriff der "Schauer" und Operationalisten, er benennt nur. Im Vordergrund
steht wohl Brücken bauen und die komplementären Positionen miteinander
zu versöhnen.
-
_wisPsyH2 Kürzel für Hofstätters
Unterscheidung Wissen durch operationale Experimente oder Erhebungen (Tests)
(amerikanisch)
-
_wisRei Kürzel für Reimer
Wissensdefinition in Einführung in die Wissensrepräsentation,
1991, S.6: "Definition Wissen: Als das Wissen eines Wissenstragers definieren
wir die Menge aller von ihm als wahr angenommenen Aussagen über die
repräsentierte Welt, die tatsächlich wahr sind.
Demgegenüber spricht man von den Überzeugungen eines Wissensträgers,
wenn man auch die von ihm geglaubten, aber falschen Aussagen einbeziehen
will - das Wissen eines Wissensträgers ist also eine Teilmenge seiner
Überzeugungen. Definition: Überzeugungen Die Überzeugungen
eines Wissensträgers sind alle Aussagen, von denen er glaubt, sie
seien wahr."
-
_wisRSV Kürzel für Repräsentationen
von Sachverhalten (deklaratives Wissen)
-
_wisSchul Kürzel für Schulwissen,
das, was man in der Schule lernt und weiß.
-
_wisspez Kürzel für spezielles
Wissen
-
_wissueb Kürzel für subjektive
Überzeugen etwas zu wissen.
-
_wisUD Kürzel
für wissenschaftlich undiskutabel. > Max
Weber.
-
_wisWiki Kürzel für Wikipedia Wissen
Wissenschaft
Wissenschaft schafft Wissen und dieses
hat sie zu beweisen, damit es ein wissenschaftliches Wissen ist, wozu ich
aber auch den Alltag und alle Lebensvorgänge rechne. Wissenschaft
in diesem Sinne ist nichts Abgehobenes, Fernes, Unverständliches.
Wirkliches Wissen sollte einem Laien vermittelbar sein.
Siehe hierzu
bitte das Hilbertsche
gemeinverständliche Rasiermesser 1900, zu dem auch gut die Einstein
zugeschriebene Sentenz passt: "Die meisten Grundideen der Wissenschaft
sind an sich einfach und lassen sich in der Regel in einer für jedermann
verständlichen Sprache wiedergegeben."
Zum Wesen wissenschaftlicher Arbeit - aus einheitswissenschaftlicher
Sicht - gehört, dass sie offen, klar und
überprüfbar
ist,
zumindest im Prinzip (Laien-Kriterium).
Wissenschaft ist weder nur auf Felder beschränkt, die mit mathematischen
Formeln bearbeitbar sind noch nur auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten
oder Regelhaftigkeiten abzielen. Im Prinzip folgt Wissenschaft dem allgemeinen
Beweismodell. Potentielle Gegenstände der Wissenschaft sind alle,
die man wissen kann. Also kann man fragen: wie kann man wissen, wie entsteht
Wissen?
Hierbei sollte man auch im Auge behalten, dass es nicht nur Wissen im Sinne
positiver Existenz gibt. Zum Wissen gehört auch negative Existenz,
all das, was "nicht ist", was es
nicht gibt [Was
folgt aus Nichtwissen?].
Allgemeine
wissenschaftliche
Beweisstruktur
und beweisartige Begründungsregel
Sie ist einfach - wenn auch nicht einfach durchzuführen - und
lautet: Wähle einen Anfang und begründe Schritt für Schritt,
wie man vom Anfang (Ende) zur nächsten Stelle bis zum Ende (Anfang)
gelangt. Ein Beweis oder eine beweisartige Begründung ist eine Folge
von Schritten: A0 => A1 => A2
=> .... => Ai .... => An, Zwischen Vorgänger
und Nachfolger darf es keine Lücken geben. Es kommt nicht auf die
Formalisierung an, sie ist nur eine Erleichterung für die Prüfung.
Entscheidend ist, dass jeder Schritt prüfbar nachvollzogen
werden kann und dass es keine Lücken gibt. |
__
Laien-Kriterium Wünschenswert
ist weiterhin, dass wissenschaftliche Erkenntnisse Laien erklärbar
sein sollten. Psychologisch steckt dahinter: wer einem Laien etwas erklären
kann, sollte es wohl selbst verstanden haben. Siehe
hierzu bitte auch das Hilbertsche
gemeinverständliche Rasiermesser 1900, zu dem auch gut die Einstein
zugeschriebene Sentenz passt: "Die meisten Grundideen der Wissenschaft
sind an sich einfach und lassen sich in der Regel in einer für jedermann
verständlichen Sprache wiedergegeben." Auch Heisenberg geht in diese
Richtung, wenn er sagt: ""Auch für den Physiker ist die Möglichkeit
einer Beschreibung in der gewöhnlichen Sprache ein Kriterium für
den Grad des Verständnisses, das in dem betreffenden Gebiet erreicht
worden ist." [Quelle S. 140: Heisenberg, Werner (1959) Sprache und Wirklichkeit
in der modernen Physik. In (139-156) Physik und Philosophie. Frankfurt:
Ullstein.]
__
_wo Kürzel für Wort
bzw. eine Wortschöpfung ohne nähere Spezifikation.
_WTred
Kürzel
für Reduktionismus, eine wissenschaftstheoretische Orientierung, die
komplexere Erscheinungen auf einfachere bis einfachste zurückführen
möchte. Als Gegensatz werden oft ganzheitliche Betrachtungen angeführt
(Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile), wobei sich genauer betrachtet
beide nicht ausschließen müssen, also nicht entweder-oder sondern
sowohl als auch.
_woUn Kürzel für eine unsinnige
Wortschöpfung, z.B. Photovervielfacher (Photonenzähler in der
Physik)
_wu Kürzel für wohlunterscheidbar.
Wichtiger Grundlagenbegriff der Wissenschaft, u.a. für die Zählbarkeit
von Sachverhalten oder Objekten. U.a. von Cantor
1895 für seine Mengendefinition verwendet. Man kann das
"wohl" auch weg- und damit bei unterscheidbar belassen. Unterscheiden
ist ist auch denkpsychologischer Grundbegriff.
_wweKürzel
für
Wahrheitswert ohne nähere Spezifikation.
-
_wweL Kürzel
für logischen Wahrheitswert ohne nähere
Spezifikation. In der zweiwertigen Logik "wahr" und falsch", in einer dreiwertigen,
die praktisch von großer Bedeutung ist, kann z.B. "unentscheidbar"
(non liquet) hinzukommen.
-
_wweE Kürzel
für empirischen Wahrheitswert, in der Regel
"wahr" (bestätigt) oder "Falsch" (falsifiziert)
-
_wweP Kürzel
für einen wahrscheinlichen Wahrheitswert, eine
Wahrscheinlichkeit.
-
_wweN Kürzel
für einen normativen Wahrheitswert, z.B. geboten,
erlaubt oder frei gestellt, verboten, unklar,
Zahl
-
_Za Zahl: Kürzel für
ein Zählergebnis; Zahl als etwas, mit dem man zählt. Zahlen werden
in der Regel mit Ziffern dargestellt. Wenn man sagt, die "7" hat einen
Haken, dann spricht man nicht über die Zahl sieben, sondern über
die Ziffer "7".
-
_ZaK Kürzel für den
Zahlbegriff der Konstruktivisten: invariante Rede bezüglich Zählgleichheit,
z.B. Z= {5, five, V, fünf, |||||, 101}. Jedes Element von Z repräsentiert
die Zahl 5. "101" im Dualsystem. Zahl ist bei den Erlanger Konstruktivisten
ein sog. Abstraktor. Die sechs Zeichen für die
Zahl 5 sind einander äquivalent und bedeuten das Gleiche. Der konstruktivistische
Zahlbegriff als Abstraktor bedeutet Zählgleichheit, was vom üblichen
Verständnis völlig abweicht.
-
_ZaSS Kürzel "Simon
Stevin (um 1548-1620), höchst berühmter Mathematiker des Prinzen
von Oranien, definiert zuerst die Zahl durch „Zahl ist das, durch was sich
die Quantität jedes einzelnen Dinges darstellen läßt“."
Quelle S. 305: Arnauld, Antoine & Nicole, Pierre (dt. 1972, fr 1662f).
Die Logik oder Kunst des Denkens [Die Logik von Port-Royal]. Übersetzt
und eingeleitet von Christos Axelos. Darmstadt: WBG.
-
_ZaSB Kürzel für Zahl
nach dem Sprachbrockhaus (1951): "die Zahl, -/-en, 1) Jedes Glied des Zahlensystems,
ÜBERSICHT. Z1, das der Mengenbestimmung dient; im engeren Sinn: eine
der ganzen Zahlen 1,2,3, 4, 5, 6 usw.; gerade Z.,
durch 2 teilbare; ungerade Z., durch 2 nicht teilbare; vgl.
ferner Primzahl; gebrochene Z., Bruch; gemischte Z., ganze
Z. mit Bruch, z. B. 7 1/2; runde Z., möglichst durch 10,100
oder 1000 teilbare. 2) Ziffer. 3) Menge, Gruppe: in großer Z., viele;
ohne Z., unfagbar viel; das gehört in die Z. der möglichen
Fälle; die volle Z., alle; aber auch geschieden von Menge: geringer
an Z., größer an Menge, weniger Stücke, mehr Gewicht
oder Masse. 4) Sprachlehre: Sammelwort für: Einzahl und Mehrzahl,
zahllos,
unzählig, unfagbar viele, zahlreich, in großer Z.,
viele, das Zahlwort, 1) Sprachlicher Ausdruck für die Glieder
der Zahlenreihe und ihrer Ableitungen (Numerale). 2) Sprachlehre: Wörter,
die Zahlenbegriff enthalten, wie: viel, wenig, etwas, mehr, einige, etliche,
Jeder, das Zahlzeichen, Ziffer, Schriftzeichen für die Zahlen,
[german.]"
Zeit
Wie Raum ein grundlegender Begriff in Wissenschaft und Leben. Raum
und Zeit sind quasi die Hüllen oder die Grundbedingungen für
Vorgänge, Ereignisse und Geschehen. Nach der Relativitätstheorie
bilden Raum und Zeit ein Kontinuum, sind nicht unabhängig voneinander.
Die Relativität von Raum und Zeit wurde durch Einstein 1905 mit der
speziellen Relativitätstheorie begründet.
_Zeit Kürzel für
Zeit
ohne nähere Spezifikation > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
_ZeitR Kürzel für
Zeitreihe.
> Die Zeit als Variable.
_ZeiRau Kürzel
für
Zeitraum ohne nähere Spezifikation
Zellsterben.
_Ziel Kürzel für
Ziel.
Definition:
Ziel heißt der Zustand, den man erreichen, erhalten oder verbessern
will.
_zit Kürzel
fürZitat ohne nähere Spezifikation.
-
_zit0 Kürzel
für
Zitat gar nicht belegt.
-
_zithKürzel
für Hochstaplerzitierstil:
Name (Jahr) ohne Fundstelle.
-
_zit+ Kürzel
für
korrekt ztitiert mit vollständiger
Quellenangabe mit Fundstelle,
-
_zit-
Kürzel für keine Quelle oder genaue Fundstelle angegeben. > Sprachfunktionen,
Duden
(5 Textfunktionen).
-
_zitz-Kürzel
fürZiel und Zweck des Zitates nicht ausgewiesen.
Zufall
Zufall ist ein mehrhdeutiges Homonym,
das im Alltag meist ohne Probleme verstanden wird. Zufall, den man nicht
direkt beobachten kann, ist ein relationaler Ausdruck - weshalb auch
die Kausalitätsfrage gar nicht
betroffen ist - der Metasprache,
eine Konstruktion des menschlichen Geistes, allerdings auch in objektiver
Bedeutung. Wer wissen will, was Zufall "ist",
wählt den falschen Ansatz. Das begreifen die meisten Autoren über
den Zufall gewöhnlich nicht. Wissenschaftlich muss zunächst definiert
oder wenigstens genauer beschrieben und charakterisiert werden, was Zufall
heißen
soll, danach kann man referenzieren,
ob und wie es diesen Zufall in der Welt gibt. Die wissenschaftliche Definition
des Zufalls ist im Grunde einfach: Ein Sachverhalt S1 heißt für
einen Sachverhalt S2 genau dann
zufällig, wenn es keinen echten
inhaltlichen Zusammenhangen zwischen beiden gibt, z.B. S1 der Euro-Dollarkurs
am 27.1.2005, um 16.00 Uhr MEZ, in der Frankfurter Börse und S2, dass
um die gleiche Zeit in der Münchener Straße 17 in Nürnberg
das Licht angeht. Beide Sachverhalte haben nichts miteinander zu tun, sie
finden
relativ zueinander zufällig statt. Würfelt
man nacheinander S1 eine 2 und S2 eine vier, so sind beide Augenzahlen
relativ zueinander zufällig. Beide Würfe haben nichts
miteinander zu tun. Dass die Ergebnismöglichkeiten 1,2,3,4,5,6 sind,
ist nicht zufällig, sondern ein Konstruktiongesetz, das immer gilt.
Halten wir S1 mit Augenzahl 2 fest und würfeln anschließend
60 mal, so werden sich ungefähr 10x1, 10x2, 10x3, 10x4, 10x5, 10x6.
Zufall oder Gesetz? Ein Zufallsgesetz, besser eine Regelhaftigkeit des
Zufalls.
-
_zuf Kürzel
für Zufall, zufällig, ohne nähere Spezifikation
-
_zufKey
Kürzel für die Definition des Zufalls nach Keynes 1926, S. 241:
"Allgemein kann man sagen, daß zwei Ereignisse in einer subjektiv
zufälligen Verbindung stehen, wenn das Wissen um das eine für
unsere Erwartung des zweiten belanglos ist und keine Vermutung dafür
oder dagegen hervorruft, wenn also die Wahrscheinlichkeiten der betreffenden
Sätze im Sinne der Definition des Kap. XI, § 8, unabhängig
sind." Unabhängigkeit heißt hier, dass die Wahrscheinlichkeit
für S unter der Bedingung B gleich der Wahrscheinlichkeit S ohne die
Bedingung B ist. B hat dann keinen Einfluss auf S.
-
_zufR
Kürzel richtig verstandenen Zufall, dass es nämlich zwischen
zwei Sachverhalten S1 und S2 keinen echten inhaltlichen Zusammenhangen
gibt. Eine wissenschaftliche Zufallstheorie erfordert also im Kern zwei
Theorien: (1) eine Theorie des inhaltlichen Zusammenhangs oder der inhaltlichen
Zusammenhänge; (2) eine Theorie der Echtheit bzw. Unechtheit eines
Zusammenhangs oder von Zusammenhängen. Mehr: Siehe bitte Ansätze
einer inhaltlichen Korrelationstheorie - Interpretation von Korrelationen.
-
_zufUa
Kürzel für die Tatsache, dass man über die Gründe oder
Ursachen eines Sachverhalts nichts weiß und ihn deshalb als Zufall
bezeichnet. Das ist zwar ein weit verbreiteter Gebrauch, aber trotzdem
in der Sache grundfalsch.
-
_zufUv
Kürzel für die Tatsache, dass es für einen Sachverhalt sehr
viele beteiligte Gründe oder Ursachen gibt und ihn deshalb als Zufall
bezeichnet. Das ist zwar ein weit verbreiteter Gebrauch, aber trotzdem
in der Sache grundfalsch.
_zua Kürzel für Zufallsauswahl
ohne nähere Spezifikation
-
_zua+ erfolgt
-
_zua- nicht erfolgt
-
_zua?
unklar
Zuerkennen, Zuordnen, Zurechnen, Zuschreiben,
Zuweisen
-
_zzz Kürzel für synonyme
Verwendung von zuerkennen, zuordnen, zurechnen, zuschreiben, zuweisen.
-
_zuer Kürzel für zuerkennen
ohne nähere Erläuterung oder Spezifikation.
-
_zuerA Kürzel für zuerkennen
im Sinne von anerkennen, zubilligen.
-
_zuerE Kürzel für Entschädigung
zuerkennen > DUDEN a).
-
_zuerB Kürzel für eine
Beurteilung oder Bewertung > DUDEN
b)
-
_zuerKl Kürzel zuerkennen durch
Klassifizieren,
einteilen, einordnen.
-
_zuerU Kürzel für ein jur.
Urteil zuerkennen > Sokrates.
Zuordnen
Grundlegender aber vieldeutiger Begriff in Wissenschaft und Leben mit
der Kernbedeutung "gehört zu", wobei "gehört" an dieser Stelle
unbestimmt bleibt. Hier stellt sich die Frage, welche Formen und Arten
des "gehört zu" es gibt oder für den Gebrauch geben sollte. Ziele
und Nutzen für entsprechende Einteilungen sind zu begründen.
Beispiele: Familienzugehörigkeit; nicht dazu gehören; Relation;
Relationale Datenbank; Zugehörigkeitsgefühl. Zugehörigkeit
im Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache (DWDS).
Klassenzugehörigkeit: "Meier", "Moser", "Müller" gehören
zu den Eigennamen (zur Klasse der Eigennamen), die mit "M" anfangen.
-
_zuor Kürzel für zuordnen
ohne nähere Erläuterung oder Spezifikation.
-
_zuorB Kürzel für zuordnen
als irgendeine Beziehung betrachten oder herstellen > Ostwald Kap.
27; > Grundbegriff Beziehung. Wird eine Zuordnungsmöglichkeit verneint
kann man ein "-", also _zuorB-, signieren > Kaufmann
& Pforten in HNS S. 123a.
-
_zuorD Kürzel für Definition,
ein Definiens einem Definiendum zuordnen.
-
_zuorE Kürzel für eindeutuige
Zuordnung.
_zuorF Kürzel freie und
willkürliche Zuordnung, z.B. Lochkäse zugeordnet 5, Siebenschläfer
zugeordnet c., Buchstabe C zugeordnet 3, Zugereister zugeordnet Neuer.
-
_zuorK Kürzel für zuordnen
in kausaler Bedeutung, Grund oder Ursache.
-
_zuorKj Kürzel für zuordnen
in juristisch kausaler Bedeutung, Grund oder Ursache.
-
_zuorKl Kürzel zuordnen durch
Klassifizieren, einteilen, einordnen (Subsumption).
-
_zuorM Kürzel für zuordnen
als Merkmalszuordnung. > Krämer.
-
_zuorMnr Kürzel für nicht
relevante Merkmalszuordnung > Krämer.
-
_zuorR Kürzel für zuordnen
als Relation zwischen Sachverhalten, Variablen oder Werten. > Relation.
-
_zuorRS Kürzel für die
Symmetrierelation. > Ostwald Kap. 27.
-
_zuorRR Kürzel für die
Reflexivitätsrelation.
-
_zuorRT Kürzel für die
Transitivitätsrelation.
-
_zuorRTa Kürzel für die
aliotransitive Relation. Nach Klug (1958, 2.A.). ein Ausdruck Carnaps (Logistikfür
eine unmögliche Transitivitätsrelation, GB
S. 81: "Abgesehen von den Rclationseigcnschaften der Transitivität,
der Nicht-Transitivität und der Intransitivität kennt CARNAP
noch die von ihm sogenannte Aliotransitivität und geht hierbei von
folgender Überlegung aus: Hat man eine Relation und gilt sowohl x
R y als auch y R z, so kann es erstens sein, daß es niemals möglich
ist, daß x mit z identisch ist, oder aber es kann zweitens sein,
daß die Identität von z und x möglich ist. Im ersten Fall
nennt CARNAP die betreffende Relation aliotransitiv.
Eine solche Relation wäre zum Beispiel die
Beziehung „x ist Bruder von y", denn ein Bruder eines Bruders von x ist
entweder ein Bruder von x oder aber x selbst, denn niemand ist sein eigener
Bruder. Eine aliotransitive Relation ist ferner die Beziehung nx hat mehr
Rechte als y", denn falls diese Relation gilt und außerdem "y hat
meghr Rechte als z", dann gilt auch "x hat mehr Rechte als z", jedoch ist
nicht möglich, daß x und z identisch sind."
-
_zuorRAe Kürzel für die Äquvivalenzrelation.
-
_zuorRWW Kürzel für Wahrheitswert
zuordnen > Herberger und
Simon (1980), S. 34, sie benutzen aber auch S. 181 Wahrheitswert zuschreiben
-
_zuorRQ Kürzel für Quantitäten
zuordnen > Herberger und
Simon (1980), S. 284.
-
_zuorRB Kürzel für Bedeutung
zuordnen > Herberger und
Simon (1980), S. 306.
-
_zuorRBeg Kürzel für
Begriff zuordnen > Herberger
und Simon (1980), S. 306.
-
_zuorRE Kürzel für einseitige
Zuordnung, wobei hier offen ist, wenn a b zugeordnet wird, ob man dann
auch sagen darf, b sei a zugeordnet. > Ostwald
Kap. 27.
-
_zuorReg Kürzel für
(erforderliche) Zurdnungsregeln > Schroth
in HNS S. 268.
-
_zuorRO Kürzel für zuordnen
als Ordnungsrelation > Ostwald Kap. 27.
-
_zuorS Kürzel für zuordnen
als Schuld, schuldig, verantwortlich.
-
_zuorVj Kürzel für
juristische Voraussetzung einer Zuordnung > Kaufmann
& Pforten in HNS S. 123b (Entsprechung); > Schroth
in HNS S. 247.
-
_zuorW Kürzel für zuordnen
als Wert zuweisen
-
_zuorZ Kürzel für zuordnen
als mit im Zusammenhang stehen.
-
_zure Kürzel für zurechnen
ohne nähere Erläuterung oder Spezifikation.
-
_zureB Kürzel für Bedeutung
zurechnen > Herberger und
Simon (1980), S. 270 "... die sich der Erklärende zurechnen
lassen muss ...".
-
Begriff der objektiven Zurechnung
-
_zureEj Kürzel für
Zurechnungsendpunkt, Ausdruck von > Krämer.
-
_zureEW Kürzel für
externen Wertungsprozess, Ausdruck von > Krämer:
"Der Zurechnungsprozess ist damit vor allem ein externer Wertungsprozess.
Er erfährt seine Konturen freilich durch die Kausalität, in der
sich mögliche Handlungsfolgen nachweisen lassen. Aber er wird eben
insbesondere durch die Wertungen der Gesellschaft bestimmt."
-
_zureIn Kürzel für eine
Interpretation zurechnen lassen > Herberger
und Simon (1980), S. 396 "... wird sich die werbende Firma diese Interpretation
zurechnen lassen müssen."
-
_zureJ Kürzel für juristisch
objektive Zurechnung ohne nähere Spezifikation. > Schroth
in HNS Zurechnung S. XXVII, ; Schneider
in HSM Zurechnung S.350ab,
-
_zureJG Kürzel für juristische
Geschäftsfähigkeit.
-
_zureJGS Kürzel für juristische
Zurechnungsfähigkeit im Sinne von Geschäfts- oder Schuldfähigkeit.
-
_zureJmZ Kürzel für juristisch
materiale Zurechnung > Saliger
in HNS Zurechnung S. 435.
-
_zureJpZ Kürzel für juristisch
prozedurale Zurechnung > Saliger
in HNS Zurechnung S. 435.
-
_zureJS Kürzel für juristische
Schuldfähigkeit zurechnen.
-
_zureJoZ Kürzel für
juristisch objektive Zurechnung. Schrothin
HNS Zurechen S. 263.
-
_zureJsZ Kürzel für
juristisch subjektive Zurechnung.
-
_zureK Kürzel für zurechnen
in kausaler Bedeutung, Grund oder Ursache.
-
_zureKj Kürzel für juristisch
zurechnen in kausaler Bedeutung, Grund oder Ursache (Urheber, Täter).
> Krämer, > Herberger
und Simon (1980), S. 163 "Willenserklärung so zurechnen"; S. 390
"... Aber auch q muß sich das LSG zurechnen lassen,
..."
-
_zureKl Kürzel zurechnen durch
Klassifizieren, einteilen, einordnen. > Herberger
und Simon (1980), S. 243 "... nicht mehr der Logik zu echnen wollte
..."
-
_zureSys Kürzel für
Zurechnungssystem, das nach Krämer dem Wandel unterliegt und angepasst
werden muss. > Krämer.
-
_zureKh Kürzel für
Hinzurechnung als schwache und indirekte Kausalargumentation > Krämer.
-
_zureKrit Kürzel für
Zurechnungskriterien > Krämer.
-
_zureM Kürzel für zurechnen
als Merkmalszuweisung. Ein "-" besage, dass eine Merkmalszuweisung als
Zurechnung verneint wird > Krämer.
-
_zureS Kürzel für zurechnen
als Schuld, schuldig, verantwortlich.
-
_zusc Kürzel für zuschreiben
ohne nähere Erläuterung oder Spezifikation > Goethe,Smith.,
Herberger
& Simon S. 154.
-
_zuscA Kürzel für Auffassung
zuschreiben > Kaufmann
& Pfordten in HNS zuschreiben S. 97 ("... die im Text erwähnte
Auffassung vor allem Robert Alexy zuschreiben")
-
_zuscAn Kürzel für zuschreiben
als Annahme, dass etwas der Fall ist > Ellscheid:
in HNS zuschreiben S. 156 (Bekanntheit zuschreiben)
-
_zuscBed Kürzel für Bedeutung
für die eigene Existenz zuschreiben > Ellscheid:
in HNS zuschreiben S. 223a.
-
_zuscBn Kürzel für
normative Bedeutung zuschreiben > Merkel
in HNS zuschreiben S. 424.
-
_zuscF Kürzel für Funktion,
Aufgabe zuschreiben. > Ellscheid:
in HNS zuschreiben S. 150.
-
_zuscGes Kürzel für gesellschaftliche
Zuschreibungen Schroth
in HNS zuschreiben S. 251.
-
_zuscJS Kürzel für juristische
Schuldfähigkeit zuschreiben. > Merkel
in HNS zuschreiben S. 412b.
-
_zuscK Kürzel für zuschreiben
in kausaler Bedeutung, Grund oder Ursache. Ein "-" gibt an, dass die Kausalität
verneint oder in Frage gestellt wird. > Krämer,
Neumann
in HNS zuschreiben S. 310.
-
_zuscKl Kürzel zuschreiben durch Klassifizieren,
einteilen, einordnen.
-
_zuscM Kürzel für zuschreiben
als Merkmalszuweisung. > Ellscheid: in HNS zuschreiben
S. 183.
-
_zuscRWW Kürzel für Wahrheitswert
zuschreiben > Herberger und
Simon (1980), S. 181, sie benutzen aber auch Wahrheitswert zuordnen
S. 34. > Neumann in
HNS zuschreiben S. 263.
-
_zuscS Kürzel für zuschreiben
als Schuld, schuldig, verantwortlich. > Merkelin
HNS zuschreiben S. 403. 412a.
-
_zuscSin Kürzel für Sinnzuschreibung
> Schroth in HNS zuschreiben
S. 247.
-
_zuscUS Kürzel für zuschreiben
im umgangssprachlichen Sinne > Krämer.
-
_zuscW Kürzel für
Wert zuschreiben. > Ellscheid:
in HNS zuschreiben S. 210.
-
_zuscWW Kürzel für
Wahrheitswerte zuschreiben > Neumann
in HNS zuschreiben S. 263.
-
_zuwe Kürzel für zuweisen
ohne nähere Erläuterung oder Spezifikation.
-
_zuweD Kürzel für zuweisen
bei einer Definition.
-
_zuweI Kürzel für Wertzuweisung
in
der Informatik (Computer, Programmieren).
-
_zuweKl Kürzel zuweisen
durch Klassifizieren, einteilen, einordnen.
-
_zuweM Kürzel für
zuweisen eines Merkmals
Zusammenhang zwischen Sachverhalten:
wichtiger allgemeiner und wissenschaftlicher Grundbegriff, der vom Behauptenden
zu begründen ist. Den allgemeinsten Rahmen für einen Zusammenhang
von Sachverhalten bilden Zeit und Raum.
_zus Kürzel für Zusammenhang
ohne
nähere Spezifikation. > Naturgesetze
nach Rudolf Carnap.
Ansonsten werden aktuell folgende Zusammenhangsklassen unterschieden:
-
Unspezifischer allgemeiner Zusammenhang
-
Spezifischer Zusammenhang
-
Funtionaler Zusammenhang
-
Gesetzartiger oder regelhafter Zusammenhang.
-
Statistischer Zusammenhang.
-
Nichtlinearer Zusammenhang.
-
_zusAZ Kürzel für allgemeinen
Zusammenhang
-
_zusUZ Kürzel für unspezifischen
Zusammenhang
-
_zusGZ Kürzel für gesetzesartigen
oder regelhaften Zusammenhang
-
_zusFZ Kürzel für Funktional
gesetzlicher Zusammenhang ohne nähere Spezifikation.
-
_zusFZ0 "0"
Kürzel für einen nicht genannten Funktional
gesetzlichen Zusammenhang.
-
_zusFZ? "?"
Kürzel für unklarer Funktional gesetzlicher
Zusammenhang.
-
_zusFZ+ "+"
Kürzel für Funktional gesetzlicher Zusammenhang
richtig.
-
_zusFZ-
"-" Kürzel für Funktional gesetzlicher
Zusammenhang falsch.
-
_zusFZf "f"
Kürzel für Funktional gesetzlicher Zusammenhang
fraglich.
-
_zusFZu "u"
Kürzel für Funktional gesetzlicher Zusammenhang
unvollständig, es fehlen z.B. Randbedingungen oder Fallunterscheidungen.
-
_zusFZe "e"
Kürzel für Funktional gesetzlicher Zusammenhang
erörtert.
-
_zusFZk "k"
Kürzel für Kritik an einem funktional gesetzlichen Zusammenhang.
-
_zusSZ Kürzel für statistischer
Zusammenhang ohne nähere Spezifikation.,
z.B. Korrelation, Regressionen, bedingte Wahrscheinlichkeit, ...
-
_zusSZ0 "0"
Kürzel für statistischer Zusammenhang kennzeichnet
etwas Fehlendes, gar nicht da, nicht vorhanden.
-
_zusSZ? "?"
Kürzel für statistischer Zusammenhang unklar.
-
_zusSZ+ "+"
Kürzel für statistischer Zusammenhang richtig.
-
_zusSZ- "-"
Kürzel für statistischer Zusammenhang falsch.
-
_zusSZf
"f" Kürzel für statistischer Zusammenhang
fraglich.
-
_zusSZu "u"
Kürzel für statistischer Zusammenhang unvollständig.
-
_zusSZe "e"
Kürzel für statistischer Zusammenhang erörtert.
-
_zusSZk "k"
Kürzel für statistischer Zusammenhang kritisiert.
-
_zusNL Kürzel für Nichtlinearer
Zusammenhang ohne nähere Spezifikation.
-
_zusNL0 "0"
Kürzel für Nichtlinearer Zusammenhang nicht
erfasst.
-
_zusNL? "?"
Kürzel für Nichtlinearer Zusammenhang unklar.
-
_zusNL+ "+"
Kürzel für Nichtlinearer Zusammenhang richtig.
-
_zusNL-
"-" Kürzel für Nichtlinearer Zusammenhang
falsch.
-
_zusNLf
"f" Kürzel für Nichtlinearer Zusammenhang
fraglich.
-
_zusNLu "u"
Kürzel für Nichtlinearer Zusammenhang
unvollständig.
-
_zusNLe "e"
Kürzel für Nichtlinearer Zusammenhang erörtert.
-
_zusNLk "k"
Kürzel für Nichtlinearer Zusammenhang
kritisiert.
Zustand
_Zst Kürzel für Zustand
ohne nähere Spezifikation.
_zwe Kürzel für Zweck
ohne nähere Spezifikation.
-
_zwe+ Kürzel für zweckmäßig
-
_zwe- Kürzel für unzweckmäßg
-
_zweR Kürzel für zweckrational
/ Zweckrationalität ohne nähere Spezifikation.
_
Belegsysteme
Belegsysteme sind unbeliebt, weil sie umständlich,
zeit- und platzraubend, also aufwändig sind und zusätzliche Angriffsflächen
bieten. Für Qualitäts- und Wahrheitsmedien soliden prüfbare
Quellenangaben aber selbstverständlich sein.
DasWikipedia-System
der Belege
Falls Wikipedia Belege angibt, geschieht das
in kaum den Textfluss beeinträchtigender Weise über Fuß-
oder Endnoten. Auf der Seite "Inhaltsanalyse"
(Abruf 14.02.2019) findet sich nur ein Beleg [1], der zur Demonstration
des Systems allerdings reicht:
"Grundlagen
Als Begründer der Inhaltsanalyse gelten
Bernard Berelson sowie Harold D. Lasswell mit Untersuchungen zu Kriegsberichten
und Kriegspropaganda während des Zweiten Weltkrieges. Frühe zivile
Anwendungen der Inhaltsanalyse sind in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts
zu verzeichnen, während wichtige Entwicklungen aus der Zeit nach Ende
des Zweiten Weltkrieges stammen. Eine der frühesten Arbeiten dieser
Art dürfte die des Hamburger Arztes Ernst Rittershaus sein. Unter
dem Titel "Irrsinn und Presse. Ein Kulturbild" legte er 1913 auf 245 Seiten
ausführlich, wenn auch nicht systematisch dar, wie sieben Hamburger
Zeitungen seinerzeit über Themen wie Psychiatrie, Geisteskrankheiten,
Irrenanstalten, Alkoholismus und Kriminalität berichteten.[1]"
Bei den Einzelnachweisen wird in der Endnote ausgeführt:
1 Irrsinn und Presse: Ein Kulturbild,
Fischer, Jena 1913.
Literatur (Auswahl)..."
[]
Nachdem die Sprache fast alle Wissenschaften
und fast alle Lebensbereiche betrifft, kann hier nur eine kleine subjektive
Auswahl
gegeben werden, wobei auch andere Literaturlisten genutzt wurden, z.B.:
-
Literaturliste Arbeitskreis Linguistische Sprachkritik [http://85.214.96.74:8080/baerneu/sprkr-ak/literatur.htm]
-
Literaturliste Willy Sanders Sprachkritikasterien.
-
Literaturliste Begriffsanalyse.
_
-
Arntzen, Helmut (1964, Hrsg.) Sprachkritik und Sprache in der Wissenschaft,
in (89-101) E Handt, E. (1964, Hrsg.): Deutsch.
-
Betz, Werner (1975) Sprachkritik — Das Wort zwischen Kommunikation und
Manipulation, Zürich.
-
Bochenski (1962) Formale Logik. 2.A. Freiburg: Alber.
-
Brinker, Klaus (1993) Textlinguistik. Heidelberg: Groos.
-
Brun, Georg & Hirsch Hadorn, Gertrude (2009) Textanalyse
in den Wissenschaften. Vdf, Zürich 2009 (UTB Nr. 3139), S. 222–229.
-
Bußmann, Hadumod (2008, Hrsg.) Lexikon der Sprachwissenschaft. 4.A.
Stuttgart: Kröner.
-
Carnap, Rudolf (1969) Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaft.
München: Nympfenburger Verlagshandlung.
-
Daniels, Karlheinz (1975) Sprachwissenschaft und Sprachkritik. Tagung der
‘Kommission für Fragen der Sprachentwicklung’..., in: Deutsche Sprache
[3] (1975), S.368-371.
-
Deppert, Wolfgang (2019) Theorie der Wissenschaft. Band 2: Das Werden
der Wissenschaft. Wiesbaden: Springer.
-
Deubzer, Franz (1980) Methoden der Sprachkritik. München: V?
-
Dieckmann, Walther (2012) Wege und Abwege der Sprachkritik. Bremen: Hempen.
-
Feyerabend, Paul (dt. 1979, engl. 1975). Wider den Methodenzwang. Skizze
einer anarchistischen Erkenntnistheorie. Frankfurt: Suhrkamp.
-
Feyerabend, Paul (dt. 1980). Erkenntnis für freie Menschen. Veränderte
Ausgabe. Frankfurt: Suhrkamp. [IL]
Felder, Ekkehard (2009, Hrsg.): Sprache. Berlin et al.: Springer. Springer
Verlag (= Heidelberger Jahrbücher 53), pp. 363-403.]]
-
Goodman, N.; Quine, W. V. O. (1947) Steps towards a constructive nominalism.
Journal of Symbolic Logic 12 (1947), 105-122.
-
Handbuch Europäische Sprachkritik [Online].
-
Jahrbücher Wissenschaftsdorschung: http://www.wissenschaftsforschung.de/assjb.html#Beginn
-
Janich, Peter (2009) Zur Sprache der Hirnforschung. Frankfurt aM: Suhrkamp.
-
Janich, Peter (2014) Sprache und Methode. Tübingen: Francke (UTB)
-
Kamlah, W., Lorenzen, P. (1967). Logische Propädeutik. Vorschule des
vernünftigen Redens. Mannheim: Bibliographisches Institut.
-
Kondakow, N.I. (dt. 1978 russ. 1975). Wörterbuch der Logik. Berlin:
deb.Kilian, Jörg; Niehr, Thomas & Schiewe, Jürgen (2016,
Hrsg.): Sprachkritik.2.A. Berlin: de Gruyter.Rauschenberger, Walther
(1951) Das Weltgesetz der Polarität, Frankfurt aM: Selbstverlag.
-
Lorenz, Kuno (1970) Elemente der Sprachkritik. Eine Alternative zum Dogmatismus
und Skeptizismus in der analytischen Philosophie. Frankfurt: Suhrkamp.
-
Mittelstraß, Jürgen (2005 ff, Hrsg.).Enzyklopädie Philosophie
und Wissenschaftstheorie. 4 Bde. Die ersten beiden Bände erschienen
bei BI, Mannheim. Die letzten beiden Bände bei Metzger, Stuttgart.
-
Rauschenberger, Walther (1951) Das Weltgesetz der Polarität, Frankfurt
aM: Selbstverlag.
-
Reichenbach, Hans (1968) Der Aufstieg der wissenschaftlichen Philosophie.
Braunschweig: Vieweg.
-
Sanders, Willy (1992) Sprachkritikasterien und was der "Fachler" dazu sagt.
Darmstadt: WBG. [Viel Allgemeines, wenig Konkretes, nicht enaues, so gut
wie keine Belege]
-
Ritter, Joachim (1971, Hrsg.). Historisches Wörterbuch der Philosophie.
12 Bde. Völlig neu bearbeitete Ausgabe des Wörterbuchs der Philosophischen
Begriffe von Rudolf Eisler. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
-
Savigny, Eike von (1969) Die Phislosophie der normalen Sprache. Frankfurt:
Suhrkamp.
-
Savigny, Eike von (1976). Grundkurs im logischen Schließen. München:
dtv.
-
Savigny, Eike von (1970). Grundkurs im wissenschaftlichen Definieren. München:
dtv.
-
Schardt, Friedel (2010) Abitur-Wissen - Deutsch Erörtern und Sachtexte
analysieren Taschenbuch. Freising: Stark.
-
Schiewe, Jürgen (1998) Die Macht der Sprache. Eine Geschichte der
Sprachkritik von der Antike bis zur Gegenwart. München: C.H.Beck..
-
Schiewe, Jürgen (2000, Hrsg.) Welche Wirklichkeit wollen wir? Beiträge
zur Kritik herrschender Denkformen. Schliengen
-
Sinowjew, A. & Wessel, H. (1975). Logische Sprachregeln. München:
Fink. [Biographie]
-
Stegmüller,
Wolfgang.
-
Stegmüller, Wolfgang (1956, 1969). Sprache und Logik. In: Der Phänomenalismus
und seine Schwierigkeiten. Sprache und Logik, 66-100. Darmstadt: Wissenschaftliche-Buchgesellschaft.
Erstmals
veröffentlicht in: Studium Generale. 9. Jahrgang, 2. Heft, 1956 (s.
57—77). Zu Stegmüllers Werk:
-
Stegmüller, Wolfgang (1956, 1967). Das Universalienproblem einst und
jetzt. Damstadt: Wiss. Buchgesellschaft. Reprografischer Nachdruck Archiv
für Philosophie 6, 1956, S.192-225 und 7, 1957, S. 45-81.Tereick,
Jana (2009) Sprachkritik und Sprachmagie. Eine Kategorisierung von Formen
der Sprachkritik vor dem Hintergrund des Streits zwischen Sprachkritikern
und Sprachwissenschaftlern. In: Sprache. Hrsg. v. Ekkehard Felder. Berlin
(Heidelberger Jahrbücher 53), 364–403.
-
Vossenkuhl, Wilhelm (2009) Solipsismus und Sprachkritik. Berlin: Parerga.
-
Waismann, Friedrich (1976). Logik, Sprache, Philosophie. Stuttgart: Reclam.
-
Wohlgenannt, Rudolf (1969) Was ist Wissenschaft? Braunschweig; Vieweg.
-
Zimmermann, Manfred (1987ff) Grundwissen Deutsche Grammatik. [GB]
_
Links (Auswahl: beachte)
> Querverweise.
Glossar,
Anmerkungen und Fußnoten > Eigener
wissenschaftlicher Standort. > weltanschaulicher
Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Text Definition: Ein
Text besteht aus mindestens einem Zeichen.
__
Querverweise
Standort: Wissenschaftsvokabular und -Glossar.
*
Beispiele,
Dokumente und Materialien.
Verteilerseite Gebrauchsbeispiele.
*
Kritik
des Sprachgebrauchs in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.Allgemeine,
abstrakte, unklare, hypostase-homunkulusartige autonome Begrifflichkeiten
und Geisterwelten.
Funktionen der Sprache: Ziele, Zwecke,
Mittel. Eine sprachpsychologische Studie aus allgemeiner und integrativer
Sicht.
Überblick Arbeiten
zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik
und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
*