Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=10.09.2000 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 04.06.18
    Impressum: Dipl.-Psych. Dr. phil.Rudolf Sponsel * Stubenlohstr. 20 D-91052  Erlangen
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    Anfang Handlungsprinzip Intuition _Überblick _Rel. Aktuelles _Rel. Beständiges _Titelblatt _Konzept Archiv _RegionService-iec-verlag _Wichtige Hinweise Links u. Empfehlungen_


    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Psychotherapiemethoden, und hier speziell zum Thema:

    Handlungsprinzip Intuition
    Handlungsprinzipien in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie

    von Rudolf Sponsel, Erlangen
    Querverweise.

    (1.1) Allgemeines: Intuition ist eine sehr wichtige, zentrale und unverzichtbare Kategorie der psychotherapeutischen Praxis, wenn auch kaum erforscht. Der Forschung fehlt es offensichtlich an Intuition :-). Das meiste Handeln geschieht intuitiv. Schon von daher kommt der Intuition in der GIPT eine große Bedeutung zu. Wollte man alles pychotherapeutische Handeln rational ableiten und vorab begründen, käme man wahrscheinlich nicht viel weiter als über die Begrüßung hinaus. Der einfache Grund ist: In jeder Therapiestunde gibt es Billionen von Gestaltungs-Möglichkeiten, sowohl thematisch als auch interaktiv-agierend-reagierend. Mit Billionen kann man aber nicht praktisch arbeiten. Und obwohl es die Vielzahl an Billionen gibt, haben doch die meisten PsychotherapeutInnen offensichtlich keine praktischen Probleme, ihre Stunden zu gestalten. Sie können sich auch meist - über die verschiedenen Schulen hinweg - miteinander über ihr Tun verständigen und kommen in vielen Fällen auch zu ganz ähnlichen Interventionen.

    (1.2) Wendungen und Begriffsumfeld: intuitiv das Richtige tun; intuitiv wissen, was ist; instinktiv handeln, wissen; automatisches erkennen, wissen, handeln; Einfall; spontanes Erkennen, wissen, handeln; Aha-Erlebnis; Erleuchtung; Einsicht; ein Licht aufgehen.

    (1.3) Definitionsvorschlag Intuition: Unmittelbares, spontanes Erfassen, Wissen, Erkennen eines Sachverhalts, einer Situation, Problemlösung oder einer Anforderung und Reaktionsidee, ohne den Weg angeben zu können. Halbautomatisches richtiges Handeln kommt unserem Begriff des intuitiven Handelns sehr nahe.

    Der Begriff Intuition hat eine Doppelnatur:
    (1) Die banale und triviale Seite im Gewohnheits- und halbautomatischen Handeln und
    (2) die kreativ-heuristische Seite.

    (1.4) Intuitives Wissen ist a) dem automatischen Denken, der Gewohnheit und Denkfertigkeit aber auch b) dem Aha-Erlebnis, spontaner Einsicht, dem Geistesblitz, plötzlicher Erleuchtung und dem Heureka-Erlebnis (Ich-habs!)  verwandt.
        "a)" wird in Darstellungen der Intuition meist vernachlässigt. Es ereignet sich bei den meisten Menschen auch im alltäglichen Leben sehr häufig. Zu den banalsten Intuitionen des Alltags gehört das Erkennen der Umgebung. Der Weg der Erkenntnis ist uns gewöhnlich unbewußt. Von daher ist die Definition formal erfüllt. Intuitives Handeln umspannt ein extrem weites Feld vom höchsten kreativen problemlösenden Einfall bis hin zur trivialen gewohnheitsmäßigen Handlung. Eine Erkenntnis, deren Entstehung unbewußt und vom Charakter eines Einfalles ist und - zunächst - nicht begründet werden kann, heißt meist ebenfalls intuitive Erkenntnis. Sehr viele Prozesse laufen mehr oder minder unbewußt ab. Was klar im Bewußtsein zum Vorschein kommt, ist im wahrsten Sinne der Analogie oft wirklich  nur die Spitze des Eisbergs. Abzugrenzen wären eventuell andere Spontanphänomene wie das Aha-Erlebnis, die einfache Idee oder gewöhnliche Erkenntnis oder das normale Einsichtserlebnis.

    (1.5) Intuitive Auto-Supervision: Die wichtigsten und permanenten Prüffragen im psychotherapeutischen Prozeß  lauten:

    (1)    Was geschieht jetzt?
    (2)    Was bedeutet das?
    (3)    Im Hinblick auf unsere Ziele und unseren Therapieplan?
    (4)    Greife ich ein?
    (5)    Falls ja, womit, wozu?
    (6)    Wie prüfe (evaluiere) ich das Ergebnis meines Eingriffs?

    Die Prüffrage (5) leitet über zur Heuristik, wenn intuitiv nicht relativ schnell klar ist, was, wozu, zu tun ist. Speziell zur Evaluation und Kontrolle.
     



    Literatur und Links (Auswahl) > siehe bitte.



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___
    Nach: Sponsel (1995, S. 297f; Kap. 5.6.1.7). GIPT Theoretische Prinzipien & praktische Leitlinien der Organisation des Therapieprozesses


    Querverweise
    Standort: Handlungsprinzip Intuition.
    Querverweise: Handlungsprinzipien 1 Intuition   2 Heuristik   3 Flexibilität   4 Kontrolle   Literatur.
    *
    Psychologisch-Psychotherapeutisches Manifest der GIPT.
    Außendarstellung der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
    Kurze Geschichte der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
    Wissenschaftliche Basis und Kurzkonzept der Arbeitsweise allgemeiner und integrativer Psychotherapie.
    Beschreibung der Arbeitsweise im Psychotherapieführer Mittelfranken.
    Literaturliste: Analogie, Erfinden, Heuristik,  Intuition, Irrtum, Kreativmethoden, Problemlösung, Prod. Denken, Schöpferische Prozesse.
    Literaturliste: Evaluation, Evaluation Funktionen, Störungen u. a., Evaluation Psychotherapieprozeß
    Nachuntersuchung/ Qualitätssicherung.
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    Suchen in der IP-GIPT mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Inution site:www.sgipt.org. 
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, R. (1998). Handlungsprinzip 1 Intuition. Aus dem 10 Punkte-Programm Organisation und Leitlinien der praktischen Behandlung (Punkt 7):  Handlungsprinzipien in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.  Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/method/intuit0.htm
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