Internet Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=15.03.2018
Internet-Erstausgabe,
letzte Änderung: 27.01.20
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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Wichtige
Hinweise Links u. Heilmittel
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Heilmittel-Lehre
& Heilmittel-Monographien, und hier speziell zum:
J-Heilmittel
Grundhaltungsbewusstheit und Grundhaltungs-Nichtbewusstheit
Übersicht Heilmittellehre und
Heilmittel-Monographien *
Literaturhinweis
Symbolik
Heilmittelgraphik *
Terminologie
und Kennzeichnungen.
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Zu allem, was geschieht, nehmen wir eine bestimmte Haltung ein. Im folgenden
geht es darum, diese Haltungen zu unterscheiden (klassifizieren), um sich
jeweils bewusst und systematisch fragen können: wie schätze ich
dieses oder jenes Geschehen ein? In der psychotherapeutischen Praxis hat
sich bislang folgende Einteilung bewährt:
Grundhaltungen des Betroffenseins und
der Hinnehmungsbereitschaft
Bislang sind hier 9 Grundhaltungen erfasst: Akzeptieren; Betroffen
sein; Annehmen der Wirklichkeit; Geschehen lassen; Tolerieren; Gleichgültig;
In Kauf nehmen; Aushalten; Verändern.
-
Akzeptieren Ich finde das Geschehen
gut, es entspricht meinen Werten.
-
Betroffen sein oder berührt sein. Das
Gegenteil von gleichgültig.
-
Annehmen als Wirklichkeit. Hier geht es nicht
um gut oder schlecht finden, akzeptieren oder nicht akzeptieren, sondern
ausschließlich darum, die Wirklichkeit wahrzunehmen und nicht auszublenden.
-
Geschehen lassen, bewusst nichts tun. Das
geht einen Schritt weiter als nur annehmen der Wirklichkeit. Eine Haltung,
die man manchmal auch in der Heilkunde einnimmt und von Bleuler als
Udenus-Therapie
bezeichnet wurde. In den östlichen Weisheitslehren gibt es oberflächlich
betrachtet eine gewisse Ähnlichkeit zu Wu-wei (wörtlich nichts
tun). Im Lexikon der östlichen Weisheitslehren (> Schuhmacher
et al.) wird aber einführend ausgeführt:
-
Tolerieren Das Geschehen entspricht
zwar nicht meinen Werten, aber ich kann gut damit leben, es stört
mich nicht.
-
Gleichgueltig Ein Geschehen interessiert
mich nicht, es ist mir gleichgültig, egal. Ich muss es gar nicht tolerieren,
weil es mir gleichgültig, egal ist. Das Gegenteil von betroffen sein.
-
In Kauf nehmen Es passt mir zwar
nicht, was da geschieht, aber der Änderungsaufwand erscheint mir zu
hoch oder zu schwierig: Das Preis-Leistungs-Verhältnis lohnt sich
nicht, daher nehme ich das Geschehen in Kauf. Gegenstück: Verändern.
-
Aushalten Es gibt vieles, das wir nicht
ändern können, sondern hinnehmen und aushalten müssen, ob
wir wollen oder nicht (z.B. Natur, Wetter, Tod, bestimmte Bedingungen im
Moment)
-
Veraendern Das Geschehen passt mir
nicht, ich möchte Einfluss nehmen, ändern und gestalten. Hier
muss ich Energie, Können, Handlungsbereitschaft und evtl. auch Ausdauer
bereit stellen. Gegenstück: In Kauf nehmen, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis
als zu ungünstig erscheint ("lohnt den Aufwand nicht").
Die Heilidee ist, dass eine praktisch brauchbare Einteilung der
Grundhaltungen dabei helfen kann, sich dem Geschehen und den Ereignissen
gegenüber besser aufzustellen. Wenn ich klare Unterscheidungen habe,
tue ich mich leichter, abzuwägen und eine klare Haltung einzunehmen.
Literatur (Auswahl)
Literaturhinweis:
In Sponsel, R. (1995) werden S. 193 - 200 die meisten potentiellen psychologischen
Heilmittel (neudeutsch: Heilwirkfaktoren) gelistet und ca. 180 - das sind
längst nicht alle - in der Literatur beschriebenen Heilmittel S. 387
- 404 dokumentiert. Überblick
Sponsel 1995.
Links (Auswahl: beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten: > Eigener
wissenschaftlicher Standort.
GIPT= General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
Terminologie. Mit
dem griechischen Buchstaben Theta J
(nach Jerapeia
(therapeia): Heilung) kennzeichnen wir Psychische Funktionen, wenn sie
Heilmittel oder Heilwirkfaktoren Qualität (Funktion) annehmen,
z. B. J
einsehen, J
zulassen unterdrückter Erinnerungen, J
stellen (konfrontieren), J
sich überwinden und
J
mutig sein,
J
differenzieren, J
entspannen, J
lernen, J
loslassen, J
beherrschen ...
Man vergegenwärtige
sich auch, daß viele Sachverhalte eine Doppelfunktion haben können:
Heilmittel
und
Störmittel ("Gift").
Möchte man von der Heilmittelfunktion absehen, kann man einfach die
Vorsilbe "Heil" weglassen und spricht dann ganz allgemein nurmehr vom "Mittel"
(zum Zweck). Ein Mittel zum Heilzweck wird sozusagen zum Heilmittel, wenn
das Mittel zur Begleitung, Linderung, Besserung oder Heilung von Störungen
mit Krankheitwert eingesetzt werden soll. Für Mittel zum Zweck fehlt
ein eigentliches griechisches Wort, so daß sich Begriff und Wort
des Werkzeuges organon
(organon) anbietet mit dem Nachteil, daß sich o
wenig vom lateinsichen o unterscheidet, so daß wir aus typologischen
Gründen lieber in lautgestaltlicher Analogie den Buchstaben m
(Mü) wählen. Die Kennzeichnung m
loben
bedeutet also z.B., daß wir loben als Mittel kennzeichnen,
um einen Zweck zu erreichen zur Abgrenzung von loben als z.B. spontaner
Ausdruck von (freudiger) Anerkennung.
Und um deutlich zu machen, daß wir ein Wort
nicht alltagssprachlich, sondern im Rahmen einer psychologisch-psychotherapeutischen
Fachsprache verwenden, kennzeichnen wir das Wort mit dem griechischen Buchstaben
y
(Psi, mit dem das griechische Wort für Seele = yuch,
sprich: psyche, beginnt). Störungs Funktor. Begriffe, die eine
Störung repräsentieren sollen, kennzeichnen wir mit dem Anfangsbuchstaben
Tau (t) des griechischen Wortes für Störung
tarach
(tarach). Viel
Verwirrung gibt es in und um die Psychologie, weil viele ihrer Begriffe
zugleich Begriffe des Alltags und anderer Wissenschaften und damit meist
vielfache Homonyme
sind. Um diese babylonische Sprachverwirrung, die unökonomisch, unkommunikativ
und entwicklungsfeindlich ist, zu überwinden, ist u. a. das Programm
der Erlanger Konstruktivistischen Philosophie und Wissenschaftstheorie
entwickelt worden: Kamlah & Lorenzen (1967).
Zu einigen psychologischen Grundfunktionen siehe bitte: vorstellen.
Ausführlich
zur Terminologie.
Querverweise
(Links) zum Terminologie-Problem in der Psychologie, Psychopathologie,
Psychodiagnostik und Psychotherapie: